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Great Moments in Gaming #3 Brütal Legend, Great Moments in Gaming, Videospiele

Autor:  paptschik

Es ist mal wieder Zeit! Bei so vielen guten Momenten, da muss das schon sehr regelmäßig sein um zumindest einen Bruchteil auch unterzubringen. Ich hatte ein Intro, ich hatte nen Trailer, diesmal also etwas aus dem Spiel und seiner Handlung selbst. Ich dachte daran etwas wirklich offensichtliches und bekanntes zu nehmen, aber dafür habe ich ja noch genug Zeit, im Moment bleibe ich lieber bei etwas, dass mich persönlich sehr begeistert hat – eine Sequenz aus einem meiner Lieblingsspiele der letzten Jahre. Die Mr. Crowley Sequenz aus Brütal Legend.

Zunächst einmal gibt es an dieser Stelle eine dicke, fette SPOILER WARNUNG. Wer also Brütal Legend nicht gespoilert haben will, hier aufhören zu lesen.
Alles klar?
Gut?
Gut, dann weiter.
Die Sequenz ist recht weit im Spiel. Zu diesem Zeitpunkt sind Eddie und Ophelia nicht nur längst ein Paar, sondern auch schon wieder unter tragischen Umständen getrennt – Lars wurde getötet und Doviculus hat – scheinbar – Ophelia als Verräterin enttarnt, woraufhin sie von Eddie, Lita und den anderen anderen zurückgelassen wird...eine Tat die Eddie sichtlich bereut, spätestens als er sieht, was aus ihr geworden ist: The Drowning Doom. Wie es dazu gekommen ist, wird in einem einem großartigen Moment enthüllt, unterlegt mit Ozzy Osborns Mr. Crowley. Was passiert ist – einfach ansehen und herausfinden:

Brütal Legend Brütal Legend, Review, Videospiele

Autor:  paptschik

Ich würde lügen würde ich sagen ich hatte keine großen Erwartungen wenn es um Brütal Legend geht. Im Gegenteil, ich hatte enorme Erwartungen. Zum Glück wurden diese erfüllt, übertroffen und in den Schatten gestellt. Es ist immer schwer die richtigen Worte zu finden, wenn man etwas wirklich mag und im Fall von Brütal Legend ist das absolut der Fall. Doch ich werde es versuchen und soweit es mir möglich ist zu extreme Lobeshymnen zu vermeiden. In diesem Sinne: Tim Schafer ist Gott und wir sind alle unwürdig.

Das wirklich erschreckende ist, dass man diese Erkenntnis schon hat wenn man das Spiel startet und in das beste Menü in der gesamten Videospielgeschichte gelangt. Und ab hier wird es nur noch besser und besser.


Eine von Brütal Legends größten Stärken ist die Story des Spiels. Schon in seinen ersten Minuten stellt es fast alles in den Schatten was man an Humor aus Spielen gewohnt ist. Ähnlich lustig sind höchstens Conker's Bad Fur Day und diverse LucasArts Adventure, wobei an letzteren meistens auch wieder ein gewisser Herr Schafer beteiligt war. Zufall? Ich denke nicht. Schafer hat nicht grundlos den Ruf einer der witzigsten Männer in der Branche zu sein und das beweist er auch hier wieder. Gag auf Gag, geniale Sprüche ohne Ende und manchmal reichen auch schon Gesichtsausdrücke oder einfach ein Blick auf die Umgebung um einen zum lachen zu bringen. Die Art wie das Thema Metal in die gesamte Welt eingebracht wurde spielt dabei natürlich eine große Rolle, aber auch wer kaum Ahnung von der Musik hat (wie ich, ich bin bei Musikgenres sowieso stets überfordert und hör einfach was mir gerade gefällt) wird sich köstlich amüsieren.
Der Spaß ist jedoch nur ein Teil von Brütal Legend. Die ganze Zeit über gibt es Ansätze einer größeren Geschichte, eine Romanze hier, etwas Tragik dort, ein genialer Bösewicht dazwischen, Hinweise und Legenden aus einer Vergangenheit die man sich kaum vorzustellen wagt, man merkt ständig dass da weit mehr drin steckt und nur darauf wartet herauszukommen. Und dann, etwa mit Hälfte des Spiels passiert genau das – der Ernst des virtuellen Lebens holt die Figuren ein und was eben noch Spaß war wird nun Ernst. In einem der schockierendsten Stimmungswechsel die ich je erlebt habe, wird die Story von Brütal Legend etwas anderes als man zuvor erwartet hätte. Man sieht wie Figuren die man mag stirbt, wie andere verletzt werden, körperlich wie emotional, wie Geheimnisse enthüllt werden die man selbst kaum glauben kann und Seiten gewechselt werden in Momenten die beim Zusehen weh tun. Themen wie Verrat, Abhängigkeit, Selbstmord und mehr werden aufgegriffen und auf eine Weise behandelt die ich SO garantiert nicht erwartet hätte. Zwar verschwindet der Humor nicht gänzlich aus dem Spiel, aber in der zweiten Hälfte übernimmt doch die Handlung, die Dramatik, der Ernst das Ruder. Beides funktioniert für sich großartig und auch die Mischung ist einwandfrei. So und nicht anders wünscht man sich Geschichten in Videospielen. Da könnten sich einige ach so große, epische Spiele eine Scheibe abschneiden.


Das gilt übrigens auch für die Figuren. Vom ersten Moment an genießt man es die Rolle des Eddie Riggs zu übernehmen – er vereint in sich all das was einen wahren Helden ausmacht ebenso, wie die Eigenschaften einiges durchschnittlichen Mannes. Die Mischung macht ihn ungemein liebenswert, denn ja, während er die Welt rettet und auf den Ruhm verzichtet (denn er ist nur ein Roadie – sein Job ist es andere gut aussehen zu lassen) ist er nebenbei damit beschäftigt den Bierbaum zu bewundern, sich zu betrinken, attraktive Frauen zu bewundern, attraktive Monster zu bewundern und bei jeder Gelegenheit einen möglichst schwachsinnigen Kommentar abzugeben.
Entgegen meiner Erwartungen hat sich auch Lars, der zweite Mann unter den Hauptfiguren, als großer Sympathieträger herausgestellt – und wenn er mal eben erklärt, dass er die Schwerter junger Männer bewundert sorgt auch er für große Lacher. Weniger witzig ist seine Schwester Lita, die eher eine Rolle im ernsteren Teil der Handlung spielt und bis zum Ende sogar eine gute Portion Character Development spendiert bekommt.
Die eigentliche Heldin und mit weitem (WEITEM) Abstand interessanteste (und mir liebste) Figur des Spiels ist jedoch Ophelia. Im Grunde ist Brütal Legend ihre Geschichte, alle anderen, auch Eddie, treiben diese nur voran. Im großen Ganzen ist Eddie die Hauptfigur, er ist der der Dinge tut, der die Welt verändert und es ist der Kampf zwischen Gut und Böse, der die grundlegende Handlung liefert – doch es ist die Geschichte von Ophelia, die dem Spiel Persönlichkeit gibt, die den Spieler fesselt und die das Spiel am besten darstellt. Wie das Spiel selbst ist sie Anfangs witzig, liefert ähnlich viele komische Momente wie Eddie selbst – und wie das Spiel ändert auch sie sich rasant mit der Hälfte des Spiels. Im Kern ist Brütal Legend ein Drama, eine Tragödie aus dem Leben einer jungen Frau – der Rest lässt diese Geschichte nur umso epischer erscheinen.
Auch in Sachen Nebenfiguren überzeugt das Spiel. Zunächst sind da die Anführer der diversen Einheiten die man im Spiel erhält. Der Kill Master, der Baron und Rima sorgen alle für mehr als einen Lacher, tragen jedoch wenig zum ernsteren Teil des Spiels bei. Vor allem Rimas gleichermaßen trockene wie auch direkte Art (Are you here for the mating ritual? - I'm kinda seeing someone right now. - Pity.) amüsiert immer wieder. Witziger von den Nebenfiguren sind da nur die beiden Ozzy Figuren (eine Fledermaus die sich mit Eddie anlegt sowie der Guardian of Metal, von welchem man sich Upgrades für den Wagen, neue Waffen und mehr kaufen kann) und Mangus. Letzterer hat für eine Nebenfigur eine erstaunlich große Rolle (vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass er weder für Missionen noch für den Shop eine Rolle spielt) und wird schnell der liebenswerte Loser der Welt von Brütal Legend. Darüber hinaus gibt es noch weitere Figuren in den zahlreichen Nebenmissionen, auch einen Dämonen, der das Potential hat in einer Fortsetzung noch zu einem zentralen Gegner zu werden.
Und damit sind wir auch schon bei den Bösewichten – und die haben es hier so richtig in sich. Die meisten dürften die Nonne aus den Werbespots und Trailern kennen, aber die ist nur eine der zahlreichen Einheiten auf Seiten der Bösewichte. Weitere Einheiten wie Bräute und Dominas haben einen nicht minder hohen Gruselfaktor bedingt durch die Mischung von ansprechender und abstoßender Optik. Wenig gruslig ist Lionwhyte. Ja, die keineswegs dezente Andeutung, dass er die Frauen von Bladehenge als Sexsklavinnen festhielt machen ihn hassenswert, dennoch bleibt er eine Witzfigur. Ich mein, er hat HAAR als FLÜGEL. Was nicht heißt, dass er eine schlechte Figur sei – im Gegenteil, ich mag ihn sehr, er ist etwas anderes, ein ungewöhnlicher Bösewicht der einen auch zum lachen bringen kann und in jedem anderen Spiel wäre er als ein lobenswerter Höhepunkt hervorgestochen. Bei Brütal Legend gelingt dies nicht, da gibt es nämlich eine Kleinigkeit, die einen Lionwhyte schnell vergessen lässt – Doviculus.
Wenn Tim Currys Rollen in Legende und Rocky Horror Picture Show ein gemeinsames Kind hätten, wäre er wohl ein wenig wie Doviculus. Er ist das absolute Böse und hat doch auch einen bösartigen Humor. Viele der besten Sprüche gehören ihm, etwa wenn im Grunde meint Eddie sollte sich erst gegen ihn stellen wenn er Eier so groß wie die seiner Mutter hat. Andererseits kann Doviculus aber auch seine kaltblütige Seite zeigen und konsequent töten, ohne seinem Opfer groß die Gelegenheit zu bieten noch ein paar letzte Worte auszusprechen. Am schauderlichsten ist jedoch meist das Gefühl, dass er in allem was er tut eine ungeheure Lust verspürt. Ein Angriff der ihn verwundet könnte ihn wohl genauso erregen wie verletzen und wer weiß was für Hintergedanken er hat wenn er vorsichtig seinen Brustkorb öffnet um das Herz eines eben getöteten Opfer seiner nicht so kleinen Sammlung hinzuzufügen? Man kann es drehen und wenden wie man will – Doviculus ist einer der besten Bösewichte der letzten Jahre.


Spielerisch ist Brütal Legend nicht ganz so leicht zu umschreiben, aber vorneweg, die Werbung hat hier zwar nicht gelogen, aber einiges verschwiegen. Grundlegend, unwichtigere Minispiele ausgeschlossen also, gibt es drei Arten von Gameplay in Brütal Legend.
Zunächst der Action-Adventure Teil. Im Grunde das was man die meiste Zeit in der Werbung für das Spiel sieht. Anders als dort vielleicht angedeutet ist es nicht durch und durch Action, sondern mehr eine Mischung aus die Welt erkunden und simpleren Kämpfen. Definitiv mehr Zelda als God of War oder Devil May Cry. Der Zeldavergleich wird durch die Gitarrensolos die man im Verlauf des Spiels bekommt auch noch unterstrichen, erinnert dieser Teil doch stark an Ocarina of Time oder The Wind Waker.
Ebenfalls an Zelda erinnert die riesige, offene Welt und hier kommen wir zur zweiten Art des Spielens – dem Fahren. Statt einem Pferd hat Eddie natürlich einen der Stimmung des Spiels angepassten Wagen – diesen muss man neben ein paar Rennen unabhängig von der Handlung auch im Verlauf des eigentlichen Plots immer wieder einsetzen. Es gibt zwei größere (und wirklich genial umgesetzte) Abschnitte in denen man mit dem Wagen fliehen muss, davon abgesehen gibt es noch weitere, kleinere Rennpassagen sowie einige Missionen in denen man den fahrenden Tourbus vor Gegnern schützen muss.
Die letzte und vielleicht sogar wichtigste Seite des Gameplays sind die RTS-Kämpfe. Immer wieder gibt man Figuren Kommandos, in den Stage Battles artet dies schließlich zu einer simpleren Version klassischer Strategiespiele aus, inklusive ein klein wenig Ressourcenmanagement und dem stetigen produzieren neuer Einheiten für den Kampf. Es sind diese Kämpfe die im zweiten Abschnitt des Spiels fast alle Bosskämpfe darstellen. Das ist an sich kein Problem, denn auch dieser Aspekt des Spiels ist absolut gelungen und macht wirklich Spaß, die Verteilung hätte jedoch besser sein können, denn bis auf den Endkampf finden alle klassischen Bosskämpfe innerhalb der ersten drei Stunden statt. Ein paar mehr von diesen zwischen den Stage Battles hätten nicht geschadet.
Wer nun aber fürchtet, dass er in fast allen wichtigen Kämpfen des Spiels dazu verdammt ist zuzusehen und Befehle zu erteilen, der irrt. Man kann – und sollte sogar – zu jeder Zeit selbst ins Geschehen eingreifen und die Gegner wie im Action-Adventure Teil des Spiels mit Axt, Gitarre und Wagen erledigen. Auch die Gitarrensolos kommen hier zum Einsatz. Einige sind sogar nur in den Stage Battles wirklich von Bedeutung. Nicht nur das Spiel an sich, sondern auch die Stage Battles bieten damit reichlich Abwechslung in Sachen Gameplay.
Die Stage Battles sind es auch die den Multiplayer des Spiels darstellen. Diese gleichen im Grunde den Stage Battles im Singleplayer, wenn auch menschliche Gegner meist aggressiver Vorgehen als es der Computer tut und man nicht soviel Zeit hat Fans (die Ressource des Spiels) zu sammeln und Einheiten zu bauen. Natürlich hat man hier auch mehr Fraktionen zur Auswahl. Neben Eddie und seinen Ironheade kann man auch noch Doviculus spielen und die Tainted Coil in die Sdchlacht führen oder mit den Drowning Doom spielen. Sie sind alle grundlegend unterschiedlich und erfordern sowohl zum spielen als auch zum bekämpfen eigene Strategien. Alles in allem ist der Multiplayer mehr als gelungen, nur ein kleines Problem gibt es – man muss mitunter recht lange warten, bis man einen Gegner gefunden hat. Aber ein wenig Geduld hat noch nie geschadet.


Inhalt und Gameplay überzeugen also, wie sieht es mit der Präsentation ist? Man mag es kaum glauben, die ist vielleicht der stärkste Pluspunkt, denn erst durch die geradezu perfekte Präsentation kommen die Figuren und die Story so richtig zur Geltung.
Nehmen wir die Grafik. Man hat eine riesige Welt die man gänzlich ohne Ladezeiten durchqueren kann. Ja, Gegner tauchen manchmal ein wenig plötzlich auf, aber ein großes Manko ist dies nicht, vor allem wenn die Welt so atemberaubend aussieht. Das Design ist hier natürlich mitverantwortlich, denn alles wäre nur halb so schön, wenn es nicht so sehr nach Metal aussehen würde. Optisch wirklich überwältigend sind jedoch vor allem die Figuren. Keine fotorealistischen Designs, dafür aber eine Ausdrucksstärke, die man so selten erlebt hat. Eddie vermittelt über seine Mimik in den ersten zehn Minuten mehr Emotionen als manche reale Schauspieler in ihrer ganzen Karriere, man ist begeistert von seiner Vielfältigkeit, zumindest bis Ophelia auftaucht. So lebendig wie sie ist nicht einmal Eddie. Ihr Grinsen, ihr Schmunzeln, ihre nervösen, fast ängstlichen Blicke, ihr verbissendster Gesichtsausdruck, all das und mehr, man glaubt kaum, dass sie lediglich eine Videospielfigur ist.
Nicht minder stark ist die Synchronisation, welche eine beachtliche Zahl an Stars bietet, ebenso wie einige der besseren englischen Synchronsprecher. Allen voran ist da natürlich Jack Black als Eddie Riggs. Black hat schon bei Kung-Fu Panda gezeigt, dass seine Stimme seine größte Waffe ist und auch hier schafft er es allein mit der Art wie er spricht für eine Extraportion Humor zu sorgen. Dazu gesellen sich auch zahlreiche Stars aus der Musikbranche. Ozzy Osbourne begeistert als Guardian of Metal ebenso wie als Fledermaus. Lemmy Kilmister muss sich auch nicht groß verstellen als Kill Master, seine Stimme allein ist aber speziell genug, da ist das gar nicht nötig. Lita Ford leistet großartige Arbeit als Rima und lässt jeden Satz extra trocken, humorlos, mitunter auch zynisch wirken. Von den Musikern die beste Arbeit leistet Rob Halford. Als Baron ist er witzig, als Lionwhyte schlichtweg genial. Der Mann hat nicht grundlos als einziger gleich zwei größere Rollen. Weitere Musikgrößen gibt es in kleinen Gastauftritten, wie etwa Jack Blacks Kollegen von Tenacious D, der liebend gern ein Team mit Eddie bildet.
So gute Arbeit die Stars auch leisten, man merkt schon, wer die professionellen Synchronsprecher sind und zum Glück sind sie es, die die Hauptrollen übernehmen. Jennifer Hale hat reichlich Erfahrung, sei es in Serien (Wolverine and the X-Men, Justice League, Star Wars: The Clone Wars) oder Videospielen (Metal Gear Solid, Metroid Prime, Soul Calibur) und ist erwartungsgemäß großartig als Ophelia. Zach Hanks und Kath Soucie als Lars und Lita kommen daran nicht ganz ran, sind jedoch ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Ein besonderes Lob geht auch an Alex Fernandez der aus den verrückten Sprüchen von Mangus alles rausholt.
Das beste was man in Brütal Legend jedoch zu hören kriegen wird ist Tim fucking Curry als Doviculus. Der Mann ist einfach unglaublich, wir reden hier schon von Mark Hamill in Arkham Asylum gut, so perfekt ist er als der Herrscher der Dämonen. Wenn er spricht grinst man und bekommt gleichzeitig eine Gänsehaut, nur eines kann man in diesen Momenten definitiv nicht: weghören.
Ähnlich verhält sich das mit der Musik im Spiel. Der extra für das Spiel komponierte Score ist gelungen, aber darum gehrt es hier doch gar nicht. Es geht um den über 100 Lieder starken Soundtrack, eine riesige Auswahl aus allen möglichen Subgenres des Metal. Ich persönlich muss ja zugeben, ich kenn mich da nicht aus. Einige der Lieder kannte ich, mochte ich auch vorher schon, aber sie einem Genre zuordnen? Puh, daran scheitere ich gern. Generell schon die diversen Metal Genres von einander unterscheiden? Nichts was mir liegt. So gesehen war ich ein unbeschriebenes Blatt – und Schafer hat mich überzeugt. Ich kann zwar noch immer kaum etwas einem konkreten Genre zuordnen, aber ich weiß zumindest, dass ich die meisten der diversen Songs wirklich mag. Vor allem Die for Metal von Manowar hat es mir angetan. Dank der großartigen Songliste macht es auch riesig Spaß im Spiel einfach durch die Gegend zu fahren und die Musik aus dem Autoradio zu genießen. Das ist aber nicht der einzige Nutzen den die Musik hier hat – immer wieder werden die Songs auch in zentralen Story- und Spielsequenzen eingesetzt und auch hier vorzüglich. Das fängt schon beim Opening an mit dem Lied Girlfriend – ganz und gar nicht Metal, sondern eher ein Witz, aber ein sehr gelungener. Das erschreckende ist, dass man dieses furchtbare Lied danach einfach immer wieder hören will. Es ist wie ein Unfall bei dem man nicht wegsehen kann. Anders besonders starke Momente sind der Angriff auf Lionwhytes Basis während man erstmal Dr. Feelgood zu hören bekommt, die Flucht vor Doviculus mit Through the Fire and Flames und ein erstes Treffen mit der Anführerin der Drowning Doom zu Lita Fords Betrayal. Der beste Moment des Spiels wird jedoch von Ozzy Osbourne's Mr. Crowley getragen. Wie genau dieser Moment aussieht wäre ein zu großer Spoiler, aber eines sei gesagt: Es war ganz großes Kino.


Ich denke es ist recht deutlich geworden wie sehr ich Brütal Legend mag. Es ist mit Abstand das beste Spiel welches ich dieses Jahr gespielt habe und die Story zählt zu den besten Geschichten die ich dieses Jahr miterleben durfte. Es hätte ein paar mehr klassische Bosskämpfe geben können, die Verteilung dieser hätte besser sein können und ein wenig mehr Vielfalt bei den Nebenmissionen hätte nicht geschadet. Davon abgesehen? Es gibt nichts was ich dem Spiel vorwerfen kann, so sehr ich es auch versuche. Es hat mich einfach von Anfang bis Ende begeistert. Seit Ico und davor vielleicht Final Fantasy 8 hat mich kein Spiel mehr so in seinen Bann gezogen und wir haben es hier definitiv mit einem meiner neuen Lieblingsspiele zu tun.
Nun, Mr. Tim Schafer – wie wärs mit DLC und einer Fortsetzung? Bitte Bitte? Ich hoffe doch stark, dass die Verkaufszahlen dies ermöglichen, denn ich habe noch lange nicht genug von Eddie, Ophelia und der Welt von Brütal Legend.

10/10