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Gamera Heisei Trilogie Film, Gamera, Kaiju, Review

Autor:  paptschik

Shusuke Kaneko ist wohl manchen Leuten ein Begriff, primär bekannt als der Herr, der die Realverfilmung von Death Note verantwortet hat. Bah sag ich da, was der Kerl eigentlich ist, ist der Meister des modernen Monsterfilms! Mit Godzilla, Mothra, King Ghidorah: Giant Monsters All-Out Attack hat er nicht nur einen furchtbar betitelten Film geschaffen, sondern einen der besten Vertreter des Genres überhaupt und meinen persönlichen Favoriten (gemeinsam mit Final Wars und in beiden Fällen noch sogar vor dem Ur-Godzilla). Besonders populär war stets auch seine Gamera-Trilogie aus den 90ern, welche die gesamte Heisei-Ära der Gamerareihe ausmacht und welche ich nun, Weihnachten sei dank, auf Blu-ray genießen durfte.

Spoiler vorweg: Es hat enorm viel Spaß gemacht!


Gamera: Guardian of the Universe (1995)/Gamera: Attack of Legion (1996)

So arg das klingt, ich hatte vor Guardian of the Universe noch nie einen Gamerafilm gesehen. Ich weiß, sowas schimpft sich Monsterfan, aber alles was nicht Godzilla ist, lauft nicht so oft im Fernsehen (Himmel, Godzilla ist schon ne Seltenheit) und vernünftige DVD Versionen sind auch nicht gerade die Norm. Einen besseren Einstieg in die Welt von Gamera hätte ich mir aber nicht wünschen können. Zwar ist Godzilla immer noch die coolere Sau und Tohos Gigan bleibt mein Lieblingsmonster, aber die Welt von Gamera hat schon einiges zu bieten...etwa Raketenschildkröten die sich drehen während sie durch die Luft fliegen. Womit schon mal nachvollziehbar sein sollte, wieso der Film so enorm unterhaltend ist, oder?

Was aber den Film wirklich trägt ist die Inszenierung – man ist viel näher dran am Geschehen als bei manch anderem Monsterfilm. Das Gefühl einen Katastrophenfilm zu sehen ist stark, da man ständig auch damit konfrontiert wird, dass mit jedem zerstörten Modellhaus eigentlich hunderte Menschen innerhalb der Geschichte ihr Leben verloren haben. Das ist es was Kanekos Monsterfilme ausmacht und es zieht sich durch die gesamte Gameratrilogie und macht die beiden ersten Teile zu exzellenten Genrevertretern, auch wenn zumindest zweite ein wenig unter einem meiner Ansicht nach etwas schwächelnden Feindmonster leidet. Beide, so gut sie aber sind, können sich nicht mit dem Finale der Trilogie messen.


Gamera: Revenge of Iris (1999)

Diesen muss ich einzeln erwähnen, weil er praktisch fehlerfrei ist. Die anderen beiden sind sehr gut, ich mag sie sehr, aber Revenge of Iris ist da oben mit GMK und dem Ur-Godzilla als ein Beispiel dafür, was das Genre sein KANN wenn man es entsprechend angeht. Allein die Ausgangssituation: Protagonistin UND Antagonistin des Filmes ist ein Mädchen, welches Gamera hasst, weil dieser ihre Eltern getötet hat. Eltern getötet heißt – bei Kampf zur Rettung der Erde ist Gamers im ersten Teil der Reihe auf seinen Gegner zugegangen, hat dabei ein Haus eingerissen und die Mensch darin damit getötet. Das ist eine Ausgangssituation, die man nicht oft bekommt. Man wird aber noch direkter damit konfrontiert, dass Gamera ein Beschützer der Erde als Ganzes ist, nicht jedes einzelnen Menschenleben – beim Kampf gegen ein paar Gyaos sieht man wie Gamera beiläufig tausenden von Menschen einen qualvollen Tod durch Verbrennung beschert. Kollateralschaden nimmt selten solche Ausmaße an.

Dann haben wir die Beziehung zwischen Ayana, dem erwähnten jungen Mädchen, und Iris, dem zentralen Monster. Ayana hat nicht einfach eine ominöse Bindung zu Iris – sie zieht Iris groß, mit der Aufgabe Gamera zu töten und sorgt indirekt dafür, dass ihr halbes Dorf durch ihr Hausmonster stirbt. Der Film hat, auch wenn die Hoffnung und mitunter die Naivität mancher Monsterfilme erhalten bleibt, dennoch eine gewisse Skrupellosigkeit, die man im Genre selten erlebt. Der Endkampf zwischen Gamera und Iris ist einer der härtesten die ich in einem Monsterfilm gesehen habe, da wird aufgespießt, verschlungen, Körperteile abgetrennt und Blut spritzt in alle Richtungen...aber es geschieht nicht auf eine Weise die sagt „Boah, geil, Action!“, sondern viel mehr wirkt es als würde der Film schlicht und direkt sagen: Monsterkämpfe sind kein Spiel. Riesige Kreaturen zerfleischen sich und töten beiläufig auch Menschen. In einem Genre, welches so bekannt dafür ist panisch weglaufende Japaner zu zeigen, ist es selten, dass die Schattenseite wirklich so deutlich gezeigt wird. Hut ab davor.