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Star Trek Film, Review, star trek

Autor:  paptschik
Ich muss zugeben ich hatte reichlich Bedenken. So grandios ich den ersten Teaser fand, nach den Trailern kamen in mir Zweifel auf, dass daraus noch etwas wird. Zu sehr sah es wie ein Science Fiction Actionfilm, der zwar Star Trek heißt, aber alles was Star Trek ausmacht vergisst. Ich habe erwartet, dass man den Charme verliert, sich auf die Action konzentriert und der Witz dabei auch auf der Strecke bleibt, mit anderen Worten, ich habe Star Trek für Dumme und Coole erwartet. Umso erfreulicher die Überraschung: Es ist immer noch Star Trek.

Das merkt man schon bei der Handlung – wirkt kompliziert, ist aber eigentlich recht simpel und das ist auch gut so. Bis auf eine überflüssige Szene mit einem jungen Kirk im Auto die man ja schon aus dem Trailer kannte (diese Szene war wirklich völlig sinnlos und eher lästig) und die Szenen mit dem schrecklichen Liebespaar, welches der Film uns präsentiert, gibt es kaum einen Moment der nicht zu fesseln oder amüsieren weiß. Ein für die meisten wohl ohnehin im Vorhinein bekannter Plottwist (Überraschung ist es ja keine, die Frage war ja immer nur das wie) in der Mitte des Films ist dabei natürlich das absolute Highlight. Was hat das Fanherz schneller geschlagen, auch wenn man wusste, dass es kommen muss...

Überrascht und begeistert hat mich der Cast. Allen voran steht da Chris Pine als James T. Kirk. Er ist kein Shatner, was manche als Lob, andere als Kritik sehen werden. Ich persönlich werde Shatner immer mehr mögen in dieser Rolle, da er eben Kirk IST. Dennoch war Chris Pine großartig. Er war einer der Hauptgründe weshalb ich nach den ersten Trailern skeptisch wurde, aber er macht der Figur die er darstellt alle Ehre. Etwas anders ist es bei Zachary Quinto als Spock. Bei ihm war ich mir sicher er würde eine großartige Leistung abliefern und auch wenn es im Grunde so war, so fehlt seinem Spock das gewisse Etwas. Quintos Spock ist ernst. Nimoys Spock hatte jedoch auch eine gewisse Erhabenheit, er vermittelte ein Gefühl von Weisheit, auch in jüngeren Jahren schon. Diesem Spock fehlt das ein wenig. Dazu kommt, dass er mir persönlich schon ZU emotional ist, aber das ist nichts worüber ich mich groß aufregen will, denn Quinto leistet als Spock in jedem Fall große Arbeit. Erst im Vergleich mit dem unsterblichen Original schneidet er etwas schlechter ab bei mir. Karl Urban als Pille war ganz großes Kino. Er kam im weiteren Verlauf etwas zu kurz, hatte dafür aber zu Beginn seine großen Momente und musste später anderen wie Scotty, Sulu und Chekov ihre Auftritte gönnen. Trotzdem ist Urban mein Favorit unter der neuen Crew. Simon Pegg als Scotty hat mich ebenfalls überzeugt. Er war anders, aber hat mir dennoch gefallen. Es muss ja nicht zwingend alles wie im Origjnal sein, nur sollten die Änderungen wenigstens auch zu überzeugen wissen, was sie hier meiner Ansicht nach durchaus tun. John Cho als Sulu ist routiniert und grundsolide. Nichts besonderes, aber auch nicht schlecht. Anton Yelchin als Chekov war da wieder so eine Überraschung. Auf Bildern hat er mir nie gefallen in der Rolle, aber im Film wird er sofort zum Sympathieträger, obwohl oder vielleicht auch weil er so verdammt jung ist.
Jetzt kommt schließlich das große ABER – Uhura. Ich fand sie absolut grauenhaft. Nett anzusehen im Knappen Outfit und in Unterwäsche, aber da fehlt einfach die Klasse, der Charme und überhaupt alles. Uhura war für mich stets eine starke Persönlichkeit. Uhura hier ist bestenfalls als eine Hälfte einer Beziehung zu gebrauchen und sogar darin scheitert sie, da sie alle anderen in gemeinsamen Szenen auf ihr Niveau herunterzieht. (aber hey...es hätte noch schlimmer sein können *hust*Deadpool*hust*)
Darüber hinaus hat auch Bruce Greenwood als Pike sehr gefallen. Nicht ganz so spektakulär fand ich da Eric Bana als Nero. Er macht seine Arbeit ja gut und ich weiß, dass Star Trek, vor allem die Filme, häufig mit schwachen Bösewichten zu kämpfen hat (siehe alle Next Generation Filme außer Der erste Kontakt), aber man hat sich für Star Treks große Rückkehr ins Kino doch etwas erhofft, dass zumindest ansatzweise an Khan rankommt, aber davon ist Nero weit entfernt. Er ist wie gesagt kein schlechter Bösewicht, aber letztlich doch zu...gewöhnlich um einem WIRKLICH in Erinnerung zu bleiben.
All die Figuren und Darsteller verblassen letztlich natürlich im Angesicht eines ganz bestimmten Mannes der über allem steht und auch dem schärfsten Kritiker noch das Gefühl vermittelt „Ja, das IST Star Trek“. Und was hat das Fanherz schneller geschlagen...

Bei Star Trek natürlich auch immer ganz wichtig ist das Schiff. Von außen ist das neue Schiff ein herrlicher Anblick – eine moderne Version, die dennoch alles hat, was man auch vom Klassiker gewohnt ist. Innen ist es nicht ganz so beeindruckend. Die Brücke ist ein wenig gewöhnungsbedürftig ob ihrer Sterilität, verfügt aber über all die wichtigen Dinge, allen voran den Stuhl im Zentrum, um nach Star Trek zu wirken, andere Teile erscheinen aber doch zu, ich möchte fast sagen kalt, oder sind einfach kein schöner Anblick, wie etwa der Maschinenraum. Aber das sind Kleinigkeiten die nun wirklich keinen Einfluss auf die Wertung haben.

Was ich schließlich noch loben muss, sind all die kleinen Momente die an klassisches Star Trek, egal ob Serie oder Filme, erinnern. Das geht weit über den Vulkaniergruß hinaus. Pille kriegt ein „Verdammt, Jim!“ genauso wie ein „Ich bin Arzt, kein ____“ und am Ende fehlt einem nur das „Er ist tot, Jim.“. Der Redshirt wird eingeführt und stirbt innerhalb von ein paar Augenblicken, zahlreiche Soundeffekte erinnern an die alte Serie, die Art wie Spock seine Freundschaft gegenüber Kirk in Worte fasst, Kirk ist im Bett mit einer grünen Aliendame und so weiter und so fort. In diesem Sinne der vielleicht schönste Moment des gesamten Films, unabhängig von seiner Handlung, ist das Ende, nachdem alles getan, alles gesagt ist und jeder seinen Platz eingenommen hat, alles so ist wie es sein soll und die Enterprise ins All aufbricht und endlich die magischen Worte gesagt werden, angefangen mit „Der Weltraum...“. Der perfekte Abschluss für einen großartigen Film.

Der Neustart ist definitiv gelungen, vergessen ist der äußerst miese Nemesis. Ich muss ihn spätestens auf DVD noch einige Male sehen ehe ich sagen kann wie sehr ich diesen Star Trek Film schätze. Mein Lieblingsfilm der Reihe wird es wohl nicht werden (dafür hat Uhura gesorgt), aber ich bin mir sicher, dass er seinen Platz in meiner persönlichen Top 3 finden wird, gemeinsam mit Der erste Kontakt und Zurück in die Gegenwart. Nun freut man sich auf den zweiten Teil, der hoffentlich noch besser wird.

9,5/10