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Raging Phoenix Film, Jeeja Yanin, Raging Phoenix, Review

Autor:  paptschik
Eines vorneweg: Ich finde es immer noch zutiefst lächerlich, dass dieser Film auf deutsch "Fighting Beat 2" heißt, als ob Tanzelemente in einigen Kämpfen wirklich alles sind was den Film auszeichnet.
So, das geklärt, kommen wir zum Film. Ich fand ihn äußerst gelungen. Thai-Martial-Arts sind ja die besseren der letzten Jahre, sofern ein fähiger Regisseur daran arbeitet (mit anderen Worten: Ong-Bak 2 und 3 zählen nicht!). Ong-Bak 1 war exzellent, Tom Yum Goong war großartig und Chocolate war ein Meisterwerk des Genres und auf jeden Fall einer der drei besten Martial Arts Filme die ich je gesehen habe...und ich wurde sofort zum Fan von Jeeja Yanin. Die spielt auch hier die Hauptrolle und zeigt wieder was sie kann, wenn sie auch diesmal wirklich nur als Kämpferin und nicht wie in Chocolate auch als Schauspielerin ein wenig glänzen darf. Die Handlung des Films fangt ja ganz ordentlich an, wird aber immer eigenwilliger. Stupider als "Wo ist mein Elefant?" von Tom Yum Goong ist der Film dann aber auch nicht, also was solls, die Action zählt und wie sympathisch die Figuren sind. Was das angeht, stimmt hier eigentlich alles. Zentrale Nebenfiguren (mit kreativen Namen Pigshit, Dogshit und Bullshit) sind sympathisch, wenn auch nicht weiter interessant oder gar ausgearbeitet. Sie erfüllen ihren Zweck als "die lustigen/coolen anderen". Sanim, unser männlicher Hauptdarsteller, ist zwar ein wenig blass und er wirkt ab und an etwas steif, aber zumindest in seinen Kampfeinlagen ist er so gut, dass man über seine Schwächen hinwegsehen kann. Jeeja im neuen Look ist ohnehin eine die man gleich ins Herz schließt.
Was hier wieder gelungen ist sind die Schurken, speziell unsere Endgegnerin. In solchen Fällen pickt sich das Genre gerne spezielleres raus, die Leute müssen herausstechen, damit sie im Gedächtnis bleiben und das hat man bei London tatsächlich geschafft. Die Frau hat eine imposante Ausstrahlung die an Grace Jones erinnert, nur sieht sie dabei nicht ganz so sehr wie ein mann aus.
Was hier ebenfalls eine große Rolle spielt ist Musik. Da gerade in der ersten Hälfte des Films die Kämpfe sehr tanzinspiriert sind, wurden diese sehr gut auf die Musik abgestimmt und ganze trägt doch zum Genuss der Actioneinlagen bei. Es schadet auch nicht, dass einige der Lieder schlicht gut sind und auch ohne den Film noch gefallen würden.
Das wichtigste sind aber eben die Kämpfe. Die sind vielleicht nicht realistisch, was viele an dem Film kritisiert haben, aber mich kümmert das reichlich wenig. Ja, einige der Bewegungen die sie hier machen mögen unnötig und ineffizient im Hinblick auf einen echten Kampf sein. Aber sie sehen GUT aus. Film-Kämpfe sind nicht die Realität, da will das Publikum mehr und genau das bekommt man hier geboten.
So bleibt der einzige Schwachpunkt (abgesehen von der Story ab etwa der 50-Minuten-Marke) die sehr suboptimale deutsche Stimme für Jeeja, da hat das bei Chocolate besser funktioniert. Andererseits, sie redet recht wenig und in den Kämpfen klingt es doch sehr so als hätte man die Schreie und Grunzer aus dem Original übernommen, also hey, passt schon so.
Ragining Phoenix ist ein sehr gelungener Genrevertreter, den ich etwa gleichauf mit Ong Bak 1 stellen würde, weit über Ong Bak 2 und 3, aber noch hinter Tom Yum Goong und Chocolate bleibt sowieso unangetastet. Ich hoffe Jeejas neue Filme (anscheinend hat sie mit The Kick, Chocolate 2, Tom Yum Goong 2 mit einem hoffentlich wieder brauchbaren Tony Jaa und Jak Ka Ran gleich einen Haufen Filme in Arbeit) werden ähnlich gut und das sie nicht so einen Hänger haben wird wie Jaa ihn hatte.

8/10