Zum Inhalt der Seite




Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Comic (294)
- Film (235)
- Review (161)
- Trailer (148)
- Stuff (147)
- Videospiele (113)
- Weihnachten (96)
- Meme (76)
- Solicitations (53)
- Serie (50)
- Top 10 (48)
- Mützen-Kalender (45)
- DC (40)
- Marvel (34)
- Batman (32)

Shutter Island Film, Martin Scorsese, Review, Shutter Island

Autor:  paptschik
Ein Scorsese Film ist immer ein kleines Erlebnis und so hatte ich große Erwartungen wenn es um Shutter Island geht. Nicht alle wurden erfüllt, aber ein exzellenter Film ist es dennoch geworden, jedoch mit ein paar kleinen Abers. Zunächst jedoch die positiven Aspekte. DiCaprio ist wieder einmal großartig. Ein fabelhafter Schauspieler, der zeigt, dass es schon seine Gründe hat, wieso Scorsese ihn immer wieder einsetzt. Die anderen Darsteller sind routiniert, nur zwei stechen jedoch heraus. Zunächst Ben Kingsley. Es tut richtig gut ihn mal wieder in einem guten Film zu sehen. Höhepunkt war jedoch Jackie Earle Haley, der auch die beste Szene des ganzen Films an sich reißt und im Dialog mit DiCaprio dominiert. Schade nur, dass dies seine einzige Szene war. Das war für mich die größte Enttäuschung – ein paar Minuten und schon war er wieder aus dem Film verschwunden. Sehr schade. Der Rest der Darsteller überzeugt, ist jedoch nicht der Rede wert, außer es gibt noch Leute, die es besonders herausragend finden, wenn Max von Sydow es schafft wie Filmnazi xy zu wirken.
Etwas, dass meine Freunde beim sehen gestört hat, mir jedoch gefallen hat, war die Musik. Kein Score, den man einfach so anhört, aber ich fand ihn sehr gut eingesetzt, eben weil er zu der Zeit und dem Genre gepasst hat. Es waren teilweise etwas extremere Klänge, wie in älteren Filmen als das Wort „subtil“ noch keiner kannte und die Musik jede Emotion gelenkt hat. Manchmal hat man das auch hier und mich persönlich hat es keineswegs gestört, im Gegenteil. Andere offensichtlich waren damit nicht so glücklich. Geschmackssache.
Regie war gewohnt gelungen, gutes Spiel mit Licht und Schatten in den einen Szenen, mit Farben in den anderen Szenen. Besonders gelungen waren die diversen Traumsequenzen sowie die Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg.
Generell gibt es in dem Film wirklich wenig, dass man ihm Vorwerfen kann, sieht man von dem Mangel an Jackie Earle Haley ab. Aber eine Sache ist da doch – ich konnte etwa nach 10 Minuten erahnen was das Ende (bzw. der Kern des Endes) ist....und so war es dann auch. Das ist für mich kein großer Kritikpunkt, da mich Vorhersehbarkeit nicht stört. Hat man eine gewisse Souveränität im Umgang mit Filmen erlangt, hat man erst genug gesehen geht man eben mit gewissen Erwartungen an die Sache ran. Das Publikum wird zu intelligent, zu skeptisch, zu vorsichtig. Es ist nicht die Schuld des Films, es ist die Konsequenz der Filmgeschichte bis zu diesem Punkt. Große Überraschungen sind selten. Den Gesamteindruck schmälert letztlich aber auch dies nur minimal. Es wäre unfair dem Film vorzuwerfen, dass man nach so vielen „Er ist Lukes Vater!“, „Er war die ganze Zeit tot!“ etc. einfach von Haus aus erwartet, dass der Film, vor allem Filme dieses Genres, einen nur reinlegen will.
So bleibt es dabei, dass Shutter Island nicht Scorseses bester Film ist, Gott behüte, er ist nicht mal dicht dran, aber ein fabelhafter Film ist und bleibt eben doch ein fabelhafter Film und bisher auch mit Abstand der beste, den ich dieses Jahr im Kino gesehen habe. Mindestens einmal sehen ist hier empfohlen. Vielleicht schafft der Film es ja andere Leute doch zu überraschen und selbst wenn nicht, dann darf man zumindest DiCaprio, Kingsley, Haley und natürlich Scorsese selbst dabei erleben, wieso mal wieder ganz großes Kino auf die Leinwand bannen.

9/10