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Muttersprachliche Kompetenz III Duden, Muttersprachliche Kompetenz, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
abendelang / Abende lang
Das Adjektivkompositum schreibt man zusammen: Er spielte abendelang Karten.
Getrennt und groß wird es geschrieben, wenn "Abende" durch eine nähere Bestimmung als Substantiv zu erkennen ist: Sie bat ihn mehrere Abende lang, die Fenster zu reparieren.


"Aberläubisch" ist zwar die häufigere Form, "abergläubig" ist aber genauso korrekt.

Muttersprachliche Kompetenz II Duden, Muttersprachliche Kompetenz, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Ein Bumerang, zwei Bumerange.
Ein Pensum, zwei Pensen.
"Ananas" hat zwei Pluralformen: "die Ananas" und "die Ananasse".

Eine Ausdrucksweise mit auffällig vielen Abkürzungen und Kurzwörtern nennt sich "Aküsprache".

Muttersprachliche Kompetenz oder Interessantes, über das man beim Schmökern so stolpert Duden, Muttersprachliche Kompetenz, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier

Diesmal geht es darum, euch an meinen Entdeckungen teilhaben zu lassen. Ich schmökere durch den Duden (ja, so Verrückte gibt es wirklich) in der Hoffnung, zumindest ein wenig davon behalten zu können. Jeder noch so kleine Fehler in der Muttersprache gibt einen Abzug in Übersetzungsübungen - warum dann nicht gleich vorsorgen?
Die zusammengetragenen Regeln sind Dinge, von denen ich entweder zum Teil oder überhaupt nicht wusste, Dinge, bei denen mich die Regel entweder begeistert, fasziniert oder amüsiert oder zum Teil auch Wörter, von denen ich es bizarr finde dass sie überhaupt existieren.

Ob überhaupt noch jemand alle Weblogeinträge mitliest bei meiner momentanen Produktivität? :D

_________________________________

ä/e

Im Mittelhochdeutschen wurde der Umlaut [ɛ] noch durch ein e wiedergegeben. Das Wort "kräftig" schrieb man damals also noch "kreftig". Es gibt allerdings viele Wörter, die nach der neuen Regel mit ä geschrieben werden müssten, bei denen sich die Schreibweise mit e aber erhalten hat.

"Eltern" beispielsweise kommt von "die Älteren", im Mittelhochdeutschen "altern" oder auch "eltern". Weil aber die Bedeutung "die Älteren" neben der Bedeutung "Mutter und Vater" immer weiter verblasste, blieb die Schreibung mit e aktuell.

Geändert haben sich dagegen "überschwänglich" (auf "Überschwang" zurückzuführen) und "behände" (von "Hand").

Die Wörter "aufwendig" und "Schenke" kann man mit e und mit ä schreiben, je nach dem, von welchem Wort man es sich herleitet. ("Aufwand"/"aufwenden"; "(ein-)schenken"/"Ausschank")

 

Aas

Das Wort "Aas" hat zwei Pluralformen, "Aase" und "Äser".

Die Form "Äser" ist allerdings umgangssprachlich und wird normaler Weise nur gebraucht, wenn "Aas" als Schimpfwort benutzt wird.

BE Pronunciation II oder Rules and Practice BE Pronunciation, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier

/s/ so

all s at the beginning of words: see; side

all ss: cross, fussy

exceptions: scissors; possess

all s+consonant: stay, last

most:

ce: centre

ci: science

cy: cycle, juicy

some s in the middle of words: basic; mason

some se at the end of words: mouse, cease

some s at the end of words: bus, gas

all plural and 3rd person singular s after voiceless sound: cats, writes

 

/z/ zoo

all z: zoo, freeze

some s in the middle of words: music, pleasant

some se at the end of words: choose, ease

some s at the end of words: was, has

all plural and 3rd person singular s after voiced sound: dogs, adds

 

/ʧ/ chin

most ch: chin, rich

all tch: match, butcher, kitchen

all t+ure: future, nature, picture

 

/ʤ/ judge

all j: jam, job

all g before e: general, manage, agent

all dge: judge

some g before i: ginger, imagine

 

/ʒ/ pleasure

some s before endings with i or u: measure, usual, vision

ge endings in words of French origin: beige, garage

 

/ʃ/ shop

common:

all sh: shop, wish, bishop

endings with ti+vowel or ci+vowel: education, initial, musician, delicious

 

less common:

ch in words of French origin: machine, champagne

s: insurance

 

 

Distinguish:

Sue/zoo

said/Zed

seal/zeal

lacy/lazy

fussy/fuzzy

sip/zip

rice/rise

loose/lose

race/raise

advice/advise

once/ones

lice/lies

 

We're hoping for peace/peas.

The price/prize was wonderful.

It was full of lice/lies

Be careful, don't zip/sip it too fast.

She heard a bus/buzz

He only has a few pence/pens left.

 

 

chin/gin

cheer/jeer

choke/joke

chain/Jane

rich/ridge

search/surge

H/age

larch/large

 

Look out. He's choking/joking.

The audience cheered/jeered at her speech.

It's not a little fir tree, it's a large/larch tree.

What happened to your chin/gin?

 

see/she

sell/shell

said/shed

save/shave

mess/mesh

Paris/parish

ass/ash

fist/fished

sock/shock

saw/shore

sew/show

Sue/shoe

sort/short

puss/push

rust/rushed

crust/crushed

 

She's always giving me socks/shocks.

The sack/shack is full of rubbish.

That seat/sheet is dirty.

They're sifting/shifting the flour.

We took a sip/ship.

Could you sign/shine this please?

 

 

ship/chip

sherry/cherry

shoes/choose

sheep/cheap

share/chair

shops/chops

washing/watching

cash/catch

mash/match

wish/which (=witch)

crush/crutch

dishes/ditches

 

Small shops/chops are often more expensive.

The dishes/ditches need cleaning.

I couldn't mash/match these things up.

She enjoys watching/washing the children.

 

 

A yellow jumper

a European judge

a young journalist

a useful journey

a bridge in Yorkshire

a large university

a damaged yacht

a strange youth

 

"Voc&Style" II oder Noch mehr Übungssätze Uni, Vocabulary and Style, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Wie versprochen hier die restlichen Übungssätze, die wir bekommen haben:


Grenze
Der Fluss gilt als Grenze zwischen den zwei Gebieten.
Er wurde an der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich verhaftet.
Alles hat seine Grenze.
Die Grenzen der Wissenschaft

konsequent
Die Ideen in seinen Büchern waren nicht konsequent.
Sie müssen die Konsequenzen tragen.
Seine Argumente waren von überzeugender Konsistenz.

kurz
Er erzählte mir kurz, was geschehen war.
Kurz darauf kam die Polizei.
Haben Sie kürzlich einen guten Film gesehen?

lassen
Lassen Sie mich Ihre Frage kurz beantworten.
Die Vertreterin ließ die Kinder auf dem Rasen spielen.
Er ließ den Wagen in der Bakerstreet stehen und ging zu Fuß.
Der Lehrer ließ die Schüler die Hausaufgaben wiederholen.
Er ließ sein Auto sofort reparieren.
Warum hast du das Fenster offen gelassen?
Lass die Katze in Ruhe.
Lass die Briefe da liegen.

passen
Diese Jacke passt nicht mehr.
Die Farbe passt zu deinen Augen.
Die Arbeit passt mir nicht.
Er findet immer eine passende Antwort.
Ich suche das passende Wort, sie zu beschreiben.

Rat/Ratschlag
Ich möchte dir einen Rat geben.
Er hat mir einen guten Rat gegeben.
Ich folgte seinem Rat.

Schuld
Es ist nicht seine Schuld, dass er zu spät kommt.
Das Gefühl der Schuld lastete schwer auf ihm.
Er kann seine Schulden nicht bezahlen.
Ich stehe in deiner Schuld.

sicher
Bist du sicher, dass das Buch dir gehört?
In der Hütte dort werden wir vor dem Sturm sicher sein.
Du hast sicher schon sein neues Buch gelesen.
Ich bin mir nicht sicher, wann der Zug kommt.

Spannung
Wir wurden bis zur letzten Minute in Spannung gehalten.
Die Spannung zwischen den beiden Männern war fast sichtbar.
Welche Spannung hat Ihre Autobatterie?
Das Flugzeug ist gegen eine Hochspannungsleitung gestoßen.

überlegen
Natürlich gefällt mir das Kleid, ich überlege nur, ob mir die Farbe steht.
Bitte überlege dir meinen Vorschlag.
Das muss ich mir noch gut überlegen.
Es tut mir leid, aber ich habe es mir anders überlegt.

und
Er kann nicht lesen und schreiben.
Ich rauche nie Zigaretten und Zigarren.
Es gab keine englischen und amerikanischen Zeitungen, deswegen kaufte ich eine französische.

Verhältnisse
Seine Ausgaben stehen in keinem Verhältnis zu seinem Einkommen.
Das Verhältnis von Männern zu Frauen war 3:1.
Es sind ganz andere Verhältnisse im Osten.
Unser Verhältnis ist rein platonisch.
Sie hatte ein Verhältnis mit dem Mann ihrer Freundin.


Mein Angebot besteht weiterhin: Wer mag, kann mir gerne die Sätze übersetzt per ENS zuschicken, damit ich sie bei Gelegenheit durchsehe und ggf. korrigiere.

BE Pronunciation oder "And the king discovered his... ääääääääh..." Pronunciation, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Im Pronunciation-Unterricht haben wir Regeln zu dem gelernt, was man auch "angewandte Phonetik" nennen könnte. Phonetik und Pronunciation sind voneinander nicht zu trennen, deswegen widerstehe ich der Versuchung, zuerst die schlimmsten Teile meines Blogs zu veröffentlichen – das wären die Artikel über das Übersetzungspropädeutikum – und packe meinen "PronBE"-Ordner aus.

In der ersten Stunde haben wir zunächst Dinge gelernt, die nicht allzu interessant für die Aussprache an sich sind, Dinge, die rein theoretisch sind und für die reine Anwendung absolut nicht gebraucht werden.
Wir haben gelernt, dass, beispielsweise im Wort single, n und g verschmelzen und zu einem sogenannten velar stop werden.
Dass eine Ansammlung von mehreren, sich kontrastierenden Konsonanten ein sogenannter consonant cluster sind, beispielsweise zu finden in "acknowledged", und dass die betonten Silben (= "strong beats") durch ein ú gekennzeichnet werden und die unbetonten Silben (= "weak beats") durch ein u.

Wir fingen an, der Reihe nach jeder einen Satz aus Jane Austens "Pride and Prejudice" zu lesen und die Stunde war schon fast zu Ende, als wir endlich, endlich etwas Neues lernten.

Von den Franzosen ist es mehr als bekannt, dass sie wirklich alles binden, was sie irgendwie finden können. Bindet man im Französischen nicht, klingt es einfach nicht mehr nach Französisch, es klingt... anders. Mir will im Moment kein passendes Adjektiv für so etwas Seltsames einfallen, erinnert mich daran, dass ich das nachtrage.
Was nicht so bekannt ist, ist die Tatsache dass auch in der englischen Sprache sehr viel gebunden wird. Damit geht eine Regel einher: "Silben beginnen nicht mit einem Vokal!"

Sicher, wenn der Satz mit einem Vokal beginnt, lässt es sich nicht vermeiden. Wenn aber der Vokal innerhalb des Satzes am Anfang eines Wortes steht, wird gebunden. (Ein weiterer Grund, warum so viele Deutsche nie im Leben englisch klingen werden. Manche Gewohnheiten ändern sich eben nie.) So wird aus "not" + "at" + "all" genau genommen nicht "not at all", sondern "no|ta|tall".
Oder auch:
no|ta|tall
cv|cv|cvc (c = consonant; v = vowel)
Dazu lassen sich nahezu unendlich viele Beispiele bringen: "pick his" wird zu "pi|kis", "wasn't a" zu "wasn|ta".

Außerdem spielt auch eine große Rolle, was die meisten von euch in der Schule gelernt haben sollten: Im Englischen ist die Satzmelodie eine andere als im Deutschen. Aber das kommt noch ein gutes Stück später, genauer ausgeführt.

Solltet ihr es noch nicht getan haben, solltet ihr die Phonetikbeiträge (Nr. 1; Nr. 2; Nr. 3; Nr. 4) im Übrigen zumindest überfliegen, speziell den über die Konsonanten. Das Warum ist recht einfach erklärt: Verschiedene Sprachen haben ihre eigenen Lautkategorien (= Allophongruppen). Meist tendiert man dazu, die Laute der fremden Sprache so wahrzunehmen, wie man die Laute der eigenen Sprache wahrnimmt. Man hat schließlich nie gelernt, die Laute der fremden Sprache zu hören. Das muss erst trainiert werden.

Eine Lauttabelle für die englische Sprache habe ich euch hier zusammengestellt:
Spoiler

s > so
z > zoo
ʃ > shop
ʒ > pleasure
ʧ > chin
ʤ > judge
f > five
v > voice
ϴ > thin
ð > this
p > pen
b > bad
t > tea
d > did
k > cat
g > get
l > let
r > ring
j > yes
w > wet
m > me
ŋ > thing
n > no
h > hand

ə > again
i: > see
ɪ > if
e > egg
æ > hand
ʌ > up
ɒ > hot
ɔ: > saw
əʊ > home
u: > food
ʊ > put
ɜ: > bird
ɑ: > car
eɪ > page
ɪə > near
aɪ > five
ɔɪ > boy
aʊ > now


Der größte Unterschied zwischen /ə/ und /ɜ/ ist der, dass der Schwa-Laut (/ə/) nur in unbetonten Silben vorkommt.


Damit ihr, wie versprochen, einige Regeln zur Hand habt und sie auch üben könnt, werde ich euch ein paar der Lektionen abtippen. Da das allerdings einiges an Arbeit ist, werden die Pronunciation-Blogeinträge voraussichtlich ein gutes Stück kürzer werden als die Phonetik-Blogeinträge. Andererseits ist das allerdings auch kein großes Kunststück.


/ɪ/ und /e/

/ɪ/ if:
common:
i ("short i"): if, film, his
e in verb endings and plurals: started, dances

less common:
e: decide, English, women

exceptions:
o: women
u: busy
a: village


/e/ if:
common:
e ("short e"): egg, editor, bet, went

less common:
ea: dead, breath

exceptions:
ie: friend
a: any, ate, says, said
u: bury (gleiche Aussprache wie "berry"!)
ei: leisure

Übungen:
pig/peg
hid/head
fill/fell
middle/medal
chick/cheque
miss/mess
pit/pet
lift/left
sit/set
lid/lead

I'm waiting for the bill/bell.
Whose pin/pen is that?
He had tin/ten boxes.
She gave me a chick/cheque.
The lid/lead had been stolen.
The hidden will/well was discovered.

"Voc&Style" I oder Nein so geht das nicht! Uni, Vocabulary and Style, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Es gibt Neues von mir – oder besser gesagt nicht ganz so Neues für mich und teilweise Neues für euch. Diesmal ist das Fach dran, in dem ich so oft die Frage "Kann man das auch so sagen?" gehört habe wie sonst noch nie in meinem Leben, genau wie den Satz "nein, so geht das nicht!": Vocabulary and Style. Oder auch liebevoll "Voc'n'Style" genannt. Klingt doch schon richtig nach Sex, Drugs and... richtig.

Voc&Style ist eine Übung. Das heißt ausformuliert so viel wie: In einem kleinen Hörsaal des Neubaus sitzen etwa 30 Studierende und übersetzen Sätzchen, füllen Lückentexte aus und korrigieren falsche Sätze. Das könnt ihr auch? Na, dann viel Spaß!
Den Großteil der Sätze kann man, denke ich, recht problemfrei übersetzen, weil man ihn schon mal so oder so ähnlich irgendwo gehört hat, aber ganz ohne Stolpersteine geht es natürlich nicht.

Wenn ihr die Sätze per ENS an mich schickt korrigiere ich sie euch sogar. ;)



Art
- Er hat es auf seine Art gemacht.
- Sie trug eine Art Kaftan.
- Ich mag seine Art nicht.

auch nicht
- Ich kann auch nicht schwimmen.
- A: "Tom kann nicht." B: "Bob auch nicht."
- Waren Sie auch nicht da?

beide
- Diese Sätze sind beide richtig.
- Diese Sötze sind beide nicht richtig.
- Nur die ersten beiden Sätze sind korrekt.
- Ich werde diese beiden Hemden nehmen, das sind die beiden billigsten.
- Ich kann mich nicht entscheiden, ich glaube, ich werde sie beide nehmen.
- Die Polizei sucht nach den beiden Kindern, die gestern weggelaufen sind. Ich kenne sie beide nicht.
- Bis jetzt ist keines der Kinder gefunden worden. Die Polizei sucht immernoch nach den beiden.
- Was hast du die letzten beiden Wochen gemacht?
- Sie sahen beide sehr müde aus.

Boden
- Der Preis steht immernoch am Boden der Vase.
- Der Boden ist viel zu hart um Rugby zu spielen.
- Der Brunnen war so tief, dass man den Boden nicht sehen konnte.
- Zwei der Gäste werden auf dem Boden sitzen müssen.
- Er stieg aus dem Wagen und fiel zu Boden.
- Der Meeresboden

böse
- Sei mir nicht böse.
- Du böser Junge!
- Es wird böse enden mit dir.
- Ich habe ihn noch nie so böse gesehen.
- Die Kinder waren heute sehr böse.
- Es sieht böse aus.

brauchen
- Man braucht 2h bis nach London.
- Wir brauchen nicht zu laufen, wir haben genug Zeit.
- Wie viel Benzin braucht Ihr Wagen?

bringen
- Er brachte mir sehr schöne Blumen zum Geburtstag.
- Er wurde ins Krankenhaus gebracht.

Daten
- Sie gaben ihr Geburtsdatum an.
- Die Daten wurden in den Computer eingetragen.
- Die Daten auf den Instrumenten waren höher als erwartet.
- Die Daten wurden dreimal überprüft, bevor der Fehler entdeckt wurde.
- Welches Datum haben wir heute?
- Maria hat heute Abend eine Verabredung mit Paul.
- Mit wem bist du verabredet?

dick
- Alte Häuser haben meistens dicke Wände.
- Wer ist der Dicke da drüben?
- Finden Sie nicht, dass Mrs. Green ziemlich stark gebaut ist?
- Ich bin zu dick geworden.

Entschuldigung
- Entschuldigung, können Sie mir bitte sagen wie spät es ist?
- Entschuldigung, ich wollte Sie nicht kränken.
- Entschuldigung, was haben Sie gesagt?

Eventuell
- Er machte das, um eventuelle Schwierigkeiten zu vermeiden.
- Wir könnten eventuell um sieben Uhr kommen.
- Nach mehreren Tagen kam er schließlich zurück.

Fehler
- Ich habe einen sehr dummen Fehler gemacht.
- Ich weiß, dass ich nicht ohne Fehler bin.
- Da muss ein Fehler in der Maschine sein.
- Rechtschreibfehler
- Rechenfehler
- Fehlurteil

fertig
- Das Essen ist noch nicht fertig.
- Bist du mit dem Brief fertig?
- Ich bin total fertig von der Hitze.

füllen
- Er füllte die Flasche mit Wasser.
- Er füllte Wasser in die Flasche.

geboren
- Wo sind Sie geboren?
- Ich glaube, er ist Franzose von Geburt.
- Er ist ein geborener Künstler.
- Sie lebt in Frankreich, ist aber gebürtige Deutsche.
- Er ist ein geborener Lügner.
- Frau Müller, geborene Schmidt.
- Sie ist eine geborene Braun.

gehen
- Peter geht schon zur Schule.
- Er geht zu Fuß zur Schule.
- Er ist auf dem Weg zur Schule.
- Da fährt der letzte Bus, leider müssen wir jetzt gehen.
- Die Maschine geht nicht.
- Das geht nicht.
- Die Sommerkleider gehen gut.
- Das geht Sie nichts an.
- Meine Uhr geht nicht.
- Meine Uhr geht vor.
- Meine Uhr geht nach.



Mehr Sätze gibt es das nächste Mal – das war genau die Hälfte von dem, für das ich nicht seitenlange Texte abtippen müsste.
Mal sehen, wer sich tatsächlich traut, mir eine ENS zu schicken...

Was Karopapier so alles an der Uni lernt Muttersprache, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Es fasziniert mich. Es fasziniert mich wirklich. Warum merke ich das erst jetzt, nach 20 Jahren? Wieso habe ich all diese Jahre wirklich NICHTS davon gemerkt?

Aber ich fange wohl am besten von vorne an.


Wie inzwischen zumindest doch die meisten mitbekommen haben sollten, studiere ich Translationswissenschaften. Heißt: Ich lerne Übersetzen. Theoretisch jedenfalls. Praktisch sitze ich jedes Mal aufs Neue im Unterricht und zweifle an meinen muttersprachlichen Fähigkeiten.

"Ich habe eine rote sowie eine blaue Tasse - welche möchtest du haben?"
Tja, keine von den beiden. Ich habe nämlich nicht eine rote sowie eine blaue Tasse, sondern eine rote und eine blaue Tasse.
Ich habe höchstens eine rote und eine blaue sowie eine gelbe Tasse. Aber es sind Männer UND Frauen, rote UND blaue Tassen, große UND kleine Kinder - und nie "sowie". Jedenfalls nicht, wenn es nur 2 Dinge/Leute/Sachen sind.

"Ich habe ihr gewunken, aber sie hat mich nicht gesehen."
Kein Wunder. Du hast mir nämlich nicht gewunken, sondern gewinkt.
In diesem Fall gibt es immerhin doch zumindest mal ein kleines ABER dahinter: ABER in der Umgangssprache (und nur da!) kann man auch gewunken haben. Das ändert nichts daran, dass "ich habe gewinkt" scheiße doof klingt. Auch wenn es eigentlich noch so richtig ist.


Mal sehen, wie lange es dauert bis ich Kurse belegen muss weil ich der Sprache gar nicht mehr Herr werde.

Beide Beispiele nachgeprüft mithilfe von "DUDEN Gutes und richtiges Deutsch".

Warum Geschichte so spannend sein kann Landeskunde USA, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Es ist ja bekannt, dass die USA mit in den 2. Weltkrieg eingestiegen sind.

Es ist auch bekannt, dass sie eingestiegen sind, um gegen den bösen bösen Rassismus zu kämpfen.



Bin ich die einzige die es lustig findet, dass sie aber auch mit einer segregated army eingestiegen sind - also einer Armee, die strikt in Schwarze und Weiße eingeteilt war?

Zitat Spanisch, Translatorische Kompetenz, Uni, Zitat

Autor:  Karopapier
Student: "Dürfen wir auch Wörterbücher mitnehmen?"
Dozent: "Ja, dürfen Sie gerne."
Student: "Auch zweisprachige oder nur einsprachige?"
Dozent: "Natürlich dürfen Sie auch die zweisprachigen Wörterbücher mitnehmen."
Student: "Oh... na ja, ich frage in erster Linie weil wir in anderen Kursen keine Wörterbücher oder wenn, dann nur einsprachige mitnehmen dürfen."
Dozent: (lacht) "Von mir aus dürfen Sie Ihre gesamten Unterlagen und Notizen aus dem Unterricht mitnehmen, wenn Sie glauben dass Ihnen das helfen könnte..."

Oder "in a nutshell" wie der Engländer sagen würde: Ich schätze, die TK-Prüfung wird nicht so leicht wie gehofft...

Phonetik IV oder Konsonanten und was sonst noch zu erwähnen bleibt Phonetik, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Nachdem ich euch jetzt erklärt habe, wie man die jeweiligen englischen Vokale ausspricht, habe ich euch direkt einen netten Übungstext mitgebracht, weil ich ja so freundlich und wohlwollend bin:

Spoiler

Dearest creature in creation,
Study English pronunciation.
I will teach you in my verse
Sounds like corpse, corps, horse and worse.
I will keep you, Suzy, busy,
Make your head with heat grow dizzy.
Tear in eye, your dress will tear.
So shall I! Oh hear my prayer.

Just compare heart, beard and heard,
Dies and diet, lord and word,
Sword and sward, retain and Britain.
(Mind the latter, how it's written.)
Now I surely will not plague you
with such words as plaque and ague.
But be careful how you speak:
Say break and steak, but bleak and streak;
Cloven, oven, how and low, Script, receipt, show, poem, and tow.

(...)


Das Original hat 12 Strophen und ist unter dem Namen "Chaos" zu finden.
Ganz ehrlich? Ich bezweifle, dass irgend jemand von euch das gesamte Gedicht fehlerfrei lesen kann. Meine Freundin Nancy aus Großbritannien ist daran gescheitert, ich musste ab der dritten Strophe bereits kämpfen und bis zum Ende wird es immer schwieriger und gemeiner.

Und um noch ehrlicher zu werden, ich kann euch auch nicht sagen, wie man erkennen kann, was wie ausgesprochen wird.
Zitat Nancy: "I think this is one of the most difficult things about learning English. We have a very simple grammar structure but when it comes to pronunciation, you can never be 100% sure. At least as a native speaker you can say 'okay, it might be pronounced like this, but that sounds stupid, so let's take the other one'. But that's something you can't teach... I'm really sorry, I think you'll have to look it up."
Ja, richtig gehört – für die englische Aussprache gibt es sogar Wörterbücher. Eines davon steht in meinem Regal. Und leider, leider, leider ist es auch notwendig.

Jetzt kommt vielleicht die Frage auf: "Wenn sie selbst keine Ahnung hat, wie man die einzelnen Sachen ausspricht, warum redet sie dann hier drüber? Nur, um uns zu zeigen wie supertoll viele Wörter man falsch aussprechen kann?"
Nicht ganz. Ich will euch an dieser Stelle in erster Linie erklären, wie so eine Quälerei zustande kommen konnte.

Etwas oberflächliche Geschichte zur Einstimmung:
Keine Sorge, wir bleiben wirklich sehr oberflächlich, falls das nicht eh schon aus der Kürze des Abschnitts zu ersehen gewesen sein sollte.
1066 dürfte für die meisten von euch ein Datum sein, das ihr zumindest schon einmal irgendwo (*husthustinderSchulehusthust*) gehört habt, wenn ihr euch auch nur andeutungsweise mit der Geschichte von Großbritannien befasst habt. (@Veroko: Nein, die Korinthenkackerei mit "United Kingdom" und "Großbritannien" kommt zumindest dieses Mal nicht mit rein!) Das war nämlich das Jahr, in dem die Normannen die angelsächsische Herrschaft übernahmen. William of Orange, oder auch William the Conqueror, falls euch das hilft.
Schön und gut, aber was hat das mit Englisch zu tun? Nun, jede Menge – die Normannen kamen aus der Normandie... und was spricht man in der Normandie? Richtig. Französisch.

Ab dem Zeitpunkt, als der liebe William also auf dem Thron thront, ist das alte Englisch, das man damals noch sprach (wenn man es überhaupt sprach) nur noch die Sprache der Unterschicht. Die herrschende Klasse sprach Französisch oder Latein.
Das änderte sich auch erst viel später wieder, als die Engländer und Franzosen beschlossen, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Zur Abgrenzung vom verhassten Feind auf dem Festland ersetzte man seine Sprache, Französisch, durch Englisch, das bis dahin aber schon sehr stark verändert war.

Grund dafür war die Great Vowel Shift oder auch, auf Deutsch, Große Vokalverschiebung. Die Aussprache der langen Vokale veränderte sich, sie wurden geschlossener ausgesprochen. Wenn man sich das Vokaldiagramm aus dem letzten Blogeintrag ansieht, kann man ganz grob sagen dass die langen Vokale im Vokalviereck eine Stufe nach oben verschoben wurden. Wenn aber ein geschlossener Vokal nicht noch weiter geschlossen werden konnte, wurde er einfach diphtongiert:

Ɛ: > e: > i: > ai
o: > u: > aʊ
Wenn es so schwer zu verstehen ist, nehmt bitte wirklich das Vokaldiagramm zur Hilfe, am besten das der Kardinalvokale.

Eine vollständige und genaue Liste der Veränderungen findet ihr hier:
Spoiler

/i:/ > > > /aɪ/ (line)
/e:/ > > > /i:/ (need)
/ɛ:/ > /e:/ > /i:/ (read)
/ɑ:/ > /ɛ:/ > /ei/ (name)
/ɔ:/ > /o:/ > /əʊ/ (home)
/o:/ > > > /u:/ (moon)
/u:/ > > > /aʊ/ (house)


Wann genau und warum bzw. in welcher Chronologie die einzelnen Stufen des Great Vowel Shift stattfanden, ist noch umstritten. Die großheitliche Überzeugung ist, dass der Beginn etwa im 15. Jahrhundert liegt und er im 18. Jahrhundert abgeschlossen war.
Einig ist man sich allerdings darüber, dass der Great Vowel Shift daran schuld ist, dass so ein großer Unterschied zwischen der Lautung und der Schreibung besteht, also zwischen dem, was auf dem Papier steht, und dem, wie man es letzten Endes ausspricht.

Im Übrigen gibt es durchaus einige Kombinationen, die für eine bestimmte Aussprache stehen können, aber ich habe nicht die Zeit, um 3 Seiten abzutippen. Leider Gottes muss ich den ganzen Kram hier bis Dienstag selbst noch lernen, und leider Gottes auch viel genauer als ich es hier geschrieben habe... Uni eben. =)


Ich habe unter anderem deswegen auch etwas mit mir gehadert, ob ich euch hier über Liaison (auch: Linking) schreibe oder es direkt in den Pronunciation-Eintrag einbaue, aber in der Zeit, in der ich hadere, habe ich das Material viermal runtergeschrieben.

Liaison ist die Erscheinung, dass zwischen zwei Wörter ein Laut eingeschoben wird, um die Aussprache zu erleichtern.

Im Gegensatz zum Deutschen, wo zwei hintereinander stehende Vokale durch ein glottal stop getrennt werden, verbinden die Engländer die Wörter durch a) den Einschub eines Halbvokals oder b) durch ein linking r bzw. ein intrusive r.

Ein glottal stop ist, platt ausgedrückt, ein asthmatisches Husten vor einem Vokal, nur in ganz schwach. Ihr könnt es hören wenn ihr euch selbst aufmerksam zuhört, wie ihr ein Wort mit einem Vokal am Anfang aussprecht.
Glottal stop schreibt man <ʔ>.
Der Beispielsatz, an dem wir das Ding kennengelernt haben, war: "Ein Ei ist im Eimer."
In der Lautschrift würde man das so schreiben:
/'ʔaɪn'ʔaɪʔɪstʔɪmʔaɪmə/

Im Englischen ist das anders. Da gibt es dieses Phänomen nicht – ich habe zumindest noch nie gehört oder bemerkt, dass man den glottal stop irgendwo findet.

Dafür haben wir den vorhin genannten Einschub eines Halbvokals – da es im Englischen nur die beiden gibt, entweder ein /j/ oder ein /w/.
to Exeter: [tuʷ'eksɪtə]
he is silly and stupid: ['hɪʲɪz 'sɪlɪʲən 'stju:pɪd]

Und dann kommt die Sache mit den 'r's.
Das linking /r/ ist ein /r/, das normaler Weise nicht gesprochen wird, obwohl es in der Schreibung vorhanden ist, aber trotzdem ausgesprochen wird, wenn der letzte Laut des letzten Wortes und der erste Laut des nächsten Wortes jeweils ein Vokal sind.
Far away: /fɑ:rə'weɪ/
poor Anne: /'pʊər'æn/
your answer: /jɔ:r'ɑ:nsə/

Das intrusive /r/ ist ein /r/, das nach einem Vokal am Wortende gesagt wird, obwohl da in der Schreibung überhaupt kein <r> steht, weil das nächste Wort auch mit einem Vokal beginnt.
Idea of it: /aɪ'dɪərəvɪt/
Manchmal findet man intrusive /r/ auch zwischen zwei Silben eines Wortes, aber das ist etwas, das ihr unbedingt vermeiden solltet. Auch wenn manche Muttersprachler diese Marotte mit größter Begeisterung ausleben: Es ist ungefähr so, als würdet ihr so ziemlich alles sagen tun statt es einfach nur zu sagen. Doppeltes Beispiel: "Die wo da stehen tut". Zumindest mir tut so ein Satz vor allem eines, und das ist weh. Also: NICHT! ANGEWÖHNEN!


Aber was ist eigentlich ein Halbvokal?

Was ein Vokal ist, haben wir ja schon geklärt. Ein Konsonant ist das Gegenteil von einem Vokal, also
Spoiler
"ein Laut, bei dessen Bildung ein Hindernis gebildet wird, das den Luftstrom aufhält oder zu hörbarer Reibung bringt; der, akustisch analysiert, eine Geräuschkomponente enthält und keine harmonische Schwingung darstellt."

Das Unterstrichene sind einfach nur die Unterschiede, die ich etwas hervorheben wollte.


Halbvokale sind nun Konsonanten, die die Funktion eines Vokals erfüllen.
"Aber warum sind es dann nur Halbvokale, wenn man sie doch viel einfacher und viel unkomplizierter und viel toller auch gleich Vokale nennen könnte?"
Kann man ja nicht.

Ganz nah an der Definition geblieben: Wenn ihr ein "j" lang zieht, habt ihr keine reine harmonische Schwingung, da habt ihr eine Geräuschkomponente mit dabei. Der Luftstrom wird zur Reibung gebracht.
Ergo ist ein "j" kein Vokal.
Das gleiche Prinzip funktioniert im Übrigen auch mit "w", allerdings nur im Englischen.


Womit wir auch schon fast am Schluss wären. Jetzt fehlt uns "nur" noch ein Teil: Die Konsonanten.

Was ein Konsonant ist, steht oben, warum die Aussprache der Konsonanten oft auch Nicht-Muttersprachler mit nahezu perfekten Englischkenntnissen verraten kann, kommt jetzt.

Zunächst einmal etwas, das ihr aus dem Deutschen kennt: Die Auslautverhärtung.
Das Wort steht für nichts anderes als "wenn ein stimmhafter Konsonant, also b, d, g, am Ende eines Wortes steht, wird er stimmlos ausgesprochen".
Für alle fleißigen Selbsttester:
König, Zug, lag
Wand, läd, Wald
Kalb, Dieb, Raub

Im Englischen gibt es das nicht!
Es gibt zwar ein sogenanntes devoicing, das bedeutet aber nur, dass die Konsonanten etwas von ihrer Stimmhaftigkeit verlieren! Wenn ihr deutsch seid und den Unterschied zwischen etwas verlorener Stimmhaftigkeit und voller Stimmhaftigkeit nicht hört, belasst es bei der vollen Stimmhaftigkeit.

Außerdem ist euch bestimmt schon aufgefallen, dass <p> und <b> nicht immer ausgesprochen wird.
<p> ist stumm in Gruppen wie pt, pn, ps am Wortanfang: Ptolemaic, pneumonia, psalm
<b> ist stumm nach m (climb, lamb, etc.) und manchmal vor t (debt, doubt, subtle).


Ich hoffe, die Blogeinträge haben euch etwas gebracht. Wann ich die nächsten schreibe weiß ich noch nicht, zuerst muss ich zusehen dass ich mich auf den Hintern setze und lerne. Für Phonetik war es hilfreich, das alles nochmal in Blogeinträge umzuschreiben, aber ich fürchte, wenn ich Definitionen lerne behindert es mich nur, die ganzen Hintergrunderklärungen dazuliefern zu müssen.

Liebe Grüße und frohes Herumprobieren,
eure Karopapier

Phonetik III oder Warum der gemeine Deutsche nicht englisch klingt Phonetik, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Diesmal werde ich euch, wie versprochen, ein wenig über englische Vokale reden. Wie immer geht es um das British English, das sage ich deswegen dazu, weil vor allem bei den Vokalen ein sehr großer Unterschied zwischen BE und AE besteht.

Das erste, was man über Vokale lernt, ist, was ein Vokal ist:
Spoiler

Ein Vokal ist ein Laut, bei dessen Bildung kein Hinternis gebildet wird, das den Luftstrom aufhält oder zu hörbarer Reibung bringt; der, akustisch analysiert, keine Geräuschkomponente enthält, sondern eine harmonische Schwingung darstellt.

...eine sehr selbsterklärende und für den Nicht-Phonetik-Studenten auch absolut überflüssige Definition.


Das zweite, das man über Vokale lernt, ist, dass es fünf wichtige Merkmale gibt, anhand derer man Vokale unterscheiden kann:
1. Der Typ: Monophtong oder Diphtong?
2. Der Zungenteil: Wo wird der Vokale gebildet V (= vorne), M (=Mitte)oder H (=hinten)?
3. Der Öffnungsgrad: Wie nah ist die Zunge dem Gaumen?
4. Die Lippenstellung: Sind die Lippen gespreizt, neutral oder eher gerundet?
5. Die Quantität: Wie lang ist der Vokal?

Das Ganze wird dann in einer Abbildung festgehalten, die sich Vokaldiagramm nennt.


Das da ist eine Zunge. Oder besser gesagt eine stilisierte Skizze einer Zunge. Normaler Weise müsste die Zunge auch ein gutes Stück schräger sein und bestimmte Winkel in bestimmten Ecken haben, aber dafür habe ich nicht die Zeit und außerdem bin ich zu faul – es ist so oder so unkomplizierter, es so zu erklären, und macht für das Verständnis keinen Unterschied.

Die Abbildung zu einer nicht ganz so stilisierten Zunge, anhand derer ich das Diagramm erklären werde, wäre das hier:



Die durchgezogenen Linien werden sicher alle schon mal auf einer Abbildung gesehen haben – sehr wahrscheinlich im Biounterricht, falls es nicht im Biounterricht war ist es auch egal. Die Hauptsache ist, dass ihr folgendes erkennt:

1.: Es ist ein Querschnitt durch einen Kopf, bei dem Nasenhöhle, Mund mit Zunge und Zähnen und die Luftröhre eingezeichnet sind.
2.: Es ist eine gestrichelte Linie zu erkennen, die ebenfalls im Mund patziert ist und, ihrer Lage nach zu urteilen, etwas mit der Zunge zu tun hat.
3.: Sowohl die durchgezogen gezeichnete Linie für die Zunge als auch die gestrichtelte Linie haben einen Punkt.

Diese Zeichnung zeigt nämlich nichts anderes als die Zungenlage bei der Aussprache von /i/ und von /ɑ/. Ersteres wird durch die durchgezogene Linie verdeutlicht, zweiteres durch die gestrichelte. Und was die Punkte zu sagen haben, ist auch nicht so schwer: Sie zeigen die Lage des jeweils höchsten Punktes der Zunge. Das könnt ihr gerne mit dem Lineal nachprüfen, es ist tatsächlich so.

In dieser schon etwas ausführlicheren Abbildung seht ihr eine Form eingezeichnet, die dem Vokaldiagramm von oben schon relativ ähnlich sieht:



Ganz links oben und ganz rechts unten seht ihr wieder unser /i/ bzw. unser /ɑ/. Unter dem /i/ und über dem /ɑ/ seht ihr die restlichen sogennanten Kardinalvokale; links die hellen Vokale (den Begriff kennt ihr sicherlich schon aus der Schule), bei denen die Vorderzunge den Abstand zwischen Zunge und Gaumen bestimmt, rechts die dunklen Vokale, bei denen die Hinterzunge den Abstand bestimmt.
Zungenbewegungen weiter nach oben oder hinten (also hier rechts) lassen Konsonanten entstehen.

Noch viel vereinfachter wäre folgendes Bild:

Wenn ein Vokal auf der obersten Linie liegt, ist er geschlossen, der Abstand zum Gaumen ist also ... sozusagen nicht existent und er ist kein Vokal mehr, liegt er auf der untersten Linie, liegt der entgegengesetzte Fall vor und er ist offen, die Zunge hat also einen sehr großen Abstand zum Gaumen.

Das Ganze gibt es auch in durchnummerierter Form, das sieht dann so aus:


Früher waren Vokaldiagramme besonders wichtig, wenn es darum ging, neue Sprachen zu untersuchen. Aufnahmegeräte waren schwer und sperrig und vor allem zum Mitnehmen in unbekannte Gebiete, beste Beispiele hierfür sind Dschungel oder unzugängliche Gebirge, absolut ungeeignet. Deswegen wurden die jeweiligen Vokale in ein Vokaldiagramm eingetragen, um sie zumindest so weit wie irgendwie möglich dokumentieren und zu Hause analysieren zu können.

Bevor ich euch nun zeige, an welcher Stelle des Vokaldiagramms (eines ausführlicheren Vokaldiagramms um genau zu sein) welcher englische bzw. deutsche Vokal liegt, bekommt ihr eine Vokalliste – oder besser gesagt 2, für jede Sprache eine.

Da ich ein absolut perfekter Internetfreak bin und Formatierung im FF beherrsche, bekommt ihr jetzt meine unglaublich leserliche Handschrift zu spüren – ich scanne euch die Vokallisten jeweils ein. Das ist für mich weniger Sucharbeit und für euch bedeutend angenehmer als meine HTML-Versuche.
Ich habe auch extra wenig geschnörkelt.



Diese Liste bringt unglaublich viel. Vor allem denen, die sowieso eine miese Aussprache haben. Oder die keine Ahnung von Englisch generell haben. Oder denjenugen, die eine amerikanische Aussprache und zusätzlich keine Ahnung von Lautschrift haben – die würden "thought dann nämlich nicht wie (BE) /Ɵɔ:t/ sondern wie (AE) /Ɵɑ:t/ aussprechen. Und dementsprechend eben den Vokal dem falschen Zeichen zuordnen. (Auch die Leser, die keine Ahnung von Aussprache und/oder Lautschrift haben, werden sicherlich den Unterschied in der Schreibweise erkennen.)
Gut, man kann sich von der deutschen Vokalliste einiges herleiten, aber eben nicht alles.

Und dafür gibt es dieses tolle Vokaldiagramm – da ordnen wir nämlich jetzt alle tollen Vokale ein.

Das sieht dann so aus:


Es ist unsauber – wer sich beschweren will darf gerne ein eigenes, korrektes zeichnen – und auf Karopapier. Zumindest letzteres war allerdings beabsichtigt, unter den gegebenen Umständen fand ich, weißes Papier wäre ein allzu großer Bruch mit den Traditionen.

Sekundäre Vokale heißen übrigens so, weil sie immernoch im Bereich der Vorderzunge liegen, aber die Lippenstellung anders ist.

Aber zurück zum Vokaldiagramm: Fällt euch was auf? Falls ja: Super! Willkommen im Kreis der Eingeweihten! Falls nein: schaut euch mal an, wo beispielsweise das deutsche bzw. englische /i/ liegen. Oder /i:/. Oder /u:/. Besonders schön kann man es am /ɑ:/ sehen.
Oder, um es zu verkürzen: Die Vokale entstehen nicht an exakt der gleichen Stelle. Der Entstehungsort ist ein wenig verschoben – nicht viel, aber genug um den Unterschied zu hören. Zwar nicht unbedingt, wenn euer Gegenüber nur ein einzelnes Wort sagt, so groß ist der Unterschied nicht, sonst würde ja nicht in beiden Fällen das gleiche Lautschriftsymbol verwendet werden, aber sobald jemand länger in der Fremdsprache redet, aber die Vokalaussprache der eigenen Sprache verwendet, merkt man es doch. Und genau das ist der Grund, warum manche Deutschen um's Verrecken nicht englisch klingen!
Oder besser gesagt einer der Gründe (die Konsonanten gibt es ja auch noch), aber der wichtigere. Solltet ihr also eine sehr deutsche Aussprache haben, könnt ihr versuchen, eure Vokale etwas anzugleichen – das /u:/ ein klitzekleines bisschen weiter vorne zu sprechen, das /i:/ ein klitzekleines bisschen offener. Es mag anfangs schwierig sein, aber das Üben bringt eine Menge.


Eine Unterbrechung mache ich noch. Im nächsten Eintrag erkläre ich euch, was bei den Diphtongen passiert, wie die Konsonanten eingeteilt werden und was es mit Linking und der Großen Vokalverschiebung auf sich hat.

Was Karopapier so alles an der Uni lernt - Übersicht Liste, Übersicht, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Vielleicht haben einige von euch, die diesen Eintrag lesen, schon die vorherigen Einträge über meinen Stoff aus der Uni gelesen. Wahrscheinlich sind das sogar die meisten von euch, weil ich bezweifle dass mein Blog allzu berühmt ist auf Animexx. Jedenfalls stellt sich mir natürlich nicht nur die Frage, was mir Spaß machen könnte euch zu erzählen, sondern auch, was ihr selbst vielleicht alles wissen wollt.
Also habe ich euch eine Liste erstellt, ausnahmsweise nach Verokos Vorbild bzw ihres Blogs, was ich euch alles erzählen könnte, wenn ihr denn Interesse daran hättet.


Spanisch

Fremdsprachliche Kompetenz

-Grammatik:
...nichts. Es sei denn, ihr wolltet Grammatikregeln lernen - aber dann seid ihr mit einer Grammatik von Langenscheidt oder PONS am besten beraten.

-Wortschatz und Idiomatik:
Sprichwörter und Redewendungen

-Textproduktion:
s. Grammatik. In diesem Fall wäre es wahrscheinlich aber günstiger, statt einer Standardgrammatik Übungsaufgaben im Internet zu suchen oder sich nach einem Übungsbuch umzusehen - das ist weit effektiver.

Translatorische Kompetenz
-eine Zusammenfassung, was wir in etwa tun. Unterrichtsmaterial zu vermitteln wäre nicht sehr sinnvoll, es ist eine Übung, in der wir spanische Texte auf Deutsch übersetzen sollen und gesagt bekommen, warum bestimmte Übersetzungen als gute Übersetzung durchgehen und andere nicht.

Landeskunde Lateinamerika
-Die Geschichte Lateinamerikas aus europäischer Sicht. Das klingt banal, und genau das ist es auch.


Englisch

Übersetzungspropädeutikum - auch kurz "ÜPROP"
- Zur Vorgeschichte
- Relativistisch orientierte Theorien
- Universalistische Übersetzungstheorie
- Das Modell des Übersetzungsvorgangs als als interlingualer Transfer
- Die sprachenpaarbezogene Übersetzungswissenschaft
- Übersetzungswissenschaft und Äquivalenzdiskussion
- Textlinguistik und übersetzungsrelevante Texttypologie
- Die pragmatische Dimension beim Übersetzen
- Die Rolle der literarischen Übersetzung
- Übersetzungsforschung als Feldtheorie
- Übersetzungswissenschaft als Interdisziplin
- Translationstheorie als Handlungstheorie
- Die funktionale Translation
- Der didaktische Übersetzungsauftrag
- Übersetzen und Ideologie
- Übersetzen als Interpretation
- Das hermeneutische Denken
- Kognitionspsychologische Prozessforschung zum Übersetzen

Vocabulary and Style
- Stilübungen

Pronunciation British English
...werde ich so oder so behandeln, da das einer der am besten blogbaren Teile meines Unterrichtsmaterials ist, aber so oder so, das Thema ist
- Ausspracheregeln British English

Landeskunde USA
siehe Landeskunde Lateinamerika



Meldet euch, wenn euch davon etwas besonders interessiert. Ich werde dann in meinen Ferien zusehen, wie weit ich komme.

Phonetik II oder Was noch dazugehört Phonetik, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Wer den anderen Eintrag über Phonetik noch nicht gelesen hat, sollte das an dieser Stelle tun, da dieser Eintrag auf den anderen aufbaut – ein "Hallo zurück!" geht derweil an diejenigen, die einfach nur mehr wissen wollen, weil ihnen der Monstereintrag vom letzten Mal nicht gereicht hat.
Zum anderen Weblogeintrag geht es hier.
Zum besseren Verständnis und für mehr Informationen könnt ihr euch außerdem hier die vollständige Liste der IPA-Zeichen anschauen. Die, die man für Englisch braucht, werde ich allerdings auch in einem der folgenden Artikel nochmal aufzählen mitsamt passendem Beispiel, wahrscheinlich in dem Artikel für "BE Pronunciation".

Zu allererst möchte ich ein paar Dinge anfügen, die ich das letzte Mal schlichtweg übersehen bzw. vergessen habe.

Wir hatten bereits gesagt, dass die eckigen Klammern die Allophone angeben und die Schrägstriche die Phoneme. Also:
[Allophone]
/Phoneme/
Was ich nicht dazugesagt hatte, war der jeweilige Name, oder besser gesagt Fachbegriff. Denn nur, wer selbst für jeden Dreck Kleinigkeit einen Fachbegriff hat, wird in der Wissenschaft wirklich ernst genommen.
Der Versuch, Allophone zu notieren, wird "enge Transkription" oder auch, auf gut Englisch, "narrow transcription" genannt. Ob es dafür eine Standardregelung gibt oder bestimmte Tendenzen, die hochoffiziell anerkannt sind, weiß ich nicht.
Wir müssen für unser Studium nur die "weite Transkription", auch "broad transcription", können. Für die gibt es zumindest eine Richtlinie, welche Aussprache gewünscht wäre, die "Received Pronunciation" – aber zu der kommen wir später noch.

Der Unterschied und damit der Grund, warum sich kaum jemand die Mühe macht, sich an der engen Transkription zu versuchen, dürfte recht offensichtlich sein:
['khɑɷfɱ] vs. /'kaʊfən/
Glaubt mir: Ihr wollt gar nicht wissen, wie viele Zeichen es in der engen Transkription gibt. Ich studiere das in erster Linie weil es mich interessiert und fasziniert und nicht (nur) weil ich das am Ende zu meinem Beruf machen will – und selbst ich habe keinerlei Interesse daran, alle Futzeleinheiten extra zu lernen.

Dann wurde ich darauf hingewiesen, dass im ersten Moment nicht direkt klar sein könnte, was ein Vokalzeichen ist. Das ist das andere, was ich vergessen habe. Auch, wenn sich das mit etwas Nachdenken selbst erklärt, soll es der Vollständigkeit halber nochmal erwähnt werden.
Neben den [Allophonen] und den /Phonemen/ gibt es nämlich noch die <Symbole>.
Zum Begriff "Symbol" muss ich wahrscheinlich nicht viel mehr sagen, als dass das genau das ist, was ihr gerade vor euch habt – Buchstaben. Jeder Buchstabe symbolisiert einen Laut (jedenfalls im Deutschen und auch nur grob; warum das nicht überall und immer so ist erfahrt ihr wenn ich meinen Eintrag über "British English Pronunciation" geschrieben habe).

Bei "to repeat" gibt es zwei Buchstaben, die für einen Vokal stehen. Das sind die Vokalzeichen, von denen ich gesprochen habe. Wenn zwei Vokalzeichen auf dem Papier stehen, gibt es im Deutschen zwei Möglichkeiten, wie man sie aussprechen könnte. Entweder man macht einen Diphtong daraus (Di-phtong = Doppelvokal) oder einen lang gesprochenen Monotphtong (Mono-phtong = einfacher Vokal).
Im Englischen ist es in diesem Fall ähnlich. 2 Vokalzeichen ergeben beim Lesen einen lang gesprochenen Vokal.

Für diejenigen, denen "am Anfang vom Wort" bzw. "am Anfang der Silbe" und ähnliche Erklärungen nicht wissenschaftlich genug sind, habe ich auch noch etwas ausgegraben:
Spoiler

Anlaut: /p...../
Inlaut: /...t..../
Auslaut: /.....k/
Ihr seht, man kann es einfach machen, muss aber nicht.


Aber genug davon – kommen wir zu etwas Neuem.

Phonemvariation
Phonemvariation ist das, was, ganz grob gesagt, jedem im Alltag passiert. Ein ganz natürlicher, regional geprägter Vorgang: Ein Phonem wird durch ein anderes ersetzt. Um euch ein Beispiel zu geben:

"jenseits" würde auf Hochdeutsch wie folgt transkribiert:
/je:n.../
Im badischen/schwäbischen Bereich habe ich dieses Wort noch nie gehört. Auch nicht von Leuten, die sagten, sie würden Hochdeutsch reden (oder von denen mir von anderen Leuten aus der Region gesagt wurde, sie würden Hochdeutsch reden). Dort hört man zumindest vorwiegend
/jɛ:n.../

Das Ganze passiert in allen Sprachen, also natürlich auch in Englisch. Es gibt ein berühmtes Musical, dessen Name mir gerade partout nicht einfallen wird, in dem einem Mädchen aus Cockney ihr "Cockney Accent" abgewöhnt werden soll.
Statt /ei/ sagt sie /ai/ - nicht wirklich schlimm, nur eben nicht sehr elegant. Und einer Einführung in die Upper Class nicht unbedingt förderlich.

Genauso ist es in Nordengland nicht unüblich, statt einem /ʌ/ ein /u/ auszusprechen. Aus /lʌv/ wird dann /luv/. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle auch direkt mit auf den Weg geben, dass uns sofort nach der Erwähnung dieser Eigenart von der Aneignung abgeraten wurde.
Es sei kein Teil der Received Pronunciation. Wie gesagt – mehr zu dem Punkt etwas später.

Vorher möchte ich euch beispielsweise noch etwas zu dem Punkt der <Symbole> erzählen.

Auch fachlich genauer
Grapheme genannt.
Spoiler

Ein Graphem ist die distinktive Einheit eines Sprachsystems; In Alphabetenschriften dienen Grapheme in der Regel der Verschriftung von phonemischen Objekten, im Idealfall von Phonemen.


Erwähnenswert finde ich diesen Punkt deshalb, weil es im Englischen 26 Grapheme gibt, im Deutschen jedoch mindestens 28.
Jetzt müsste theoretisch wieder ein lautes "HÄH?!" kommen. "Warum mindestens 28? 26 Buchstaben plus ß plus ä; ö und ü – ich bin bei 30!"
Richtig – genau deswegen steht da ja auch "mindestens".

Wie man auf die 28 kommt, mag sich einem eventuell auf den ersten Blick nicht ganz erschließen. Mit einer Erklärung ist es dafür aber mehr als nur logisch:
ä; ö; ü = a; o; u + ¨

Man ist sich wohl in der Welt der Wissenschaft nicht ganz einig, ob nun der Doppelpunkt auf den jeweiligen Buchstaben das neue Graphem ist oder die Umlaute selbst das neue Graphem sind, das dazukommt.
Tatsache ist jedenfalls, und das wird keiner wirklich abstreiten, dass der Doppelpunkt und das Graphem "ß" eine typisch deutsche Marotte sind.

Für die Interessierten noch eine kleine Randnotiz zum erwähnten Idealfall, die sich recht gut selbst erklärt:
Spoiler

/ʃ/: <sch>; <s>
<s>: /ʃ/; /s/; /z/

/i:/
<ie> sie
<ieh> sieh!
<ih> ihnen
<i> Tiger; Maschine


Man kann die Abweichungen vom Idealfall in zwei Gruppen unterteilen:
Homographie und Homophonie.

Homographie
Homographie ist die orthographische (und gegebenenfalls phonetische) Übereinstimmung bei unterschiedlicher Aussprache und Bedeutung. Oder anders gesagt: man schreibt es gleich, aber die Betonung und Aussprache sind unterschiedlich.

Im Englischen ist das relativ häufig.
Beispiel: lead
to lead (Verb): /li:d/
lead (Substantiv): /led/

Die Homographie bei Phonemschreibweise kommt nur sehr, sehr selten vor. Die einzige Möglichkeit, dann noch die Aussprache zu verändern, ist die Verschiebung der Betonung – und dazu habe ich ein Beispiel, das ihr sicherlich alle kennt, und eines, das sicherlich (fast?) niemand von euch kennt.

Beispiel 1: Tenor
/-'-/: männliche Stimmlage
/'--/: zugrunde liegender Sinn; Wortlaut

Beispiel 2: Vollzug
/-'-/: Strafvollzug
/'--/: Zug, der aus mehr als einem Zugteil besteht; wann genau ein Zug ein Vollzug ist, weiß ich nicht mit Sicherheit, ich schätze er hat so viele Zugteile wie generell möglich wären. Es gibt auch sogenannte Halbzüge, aber ihr könnt einfach mal nachsehen. Das Ganze ist, laut unserem Dozent, auf den Bahnsteigen nachsehbar.


Homophonie
Homophonie ist die identische Aussprache bei unterschiedlicher Orthographie und Bedeutung.

Im Englischen gibt es hier unzählige Beispiele.
Ich möchte hier nur zwei nennen:
thyme; time (/taɪm/)
piece; peace (/pi:s/)


Und dann gibt es noch die liebe
Homonymie:
Homonymie ist die gleiche Ausdrucksform hinsichtlich Orthographie und Aussprache bei unterschiedlicher Bedeutung und Herkunft.

Mit Homonymie machen fast alle Kinder in der Grundschule schon Bekanntschaft, auch wenn sie dann diesen Fachbegriff sicherlich nicht gesagt bekommen. Meistens sind Homonyme durch das unterschiedliche Geschlecht erkennbar. Wenn nicht, spricht man von den sogenannten Teekesselchen.

Beispiele hierfür wären der/die Kiefer oder aber, als doppeltes Beispiel, das Wort "Mark": "das Mark" ist das Innere von Knochen; "die Mark" kann entweder die D-Mark sein (ja, damals, die guten alten Zeiten, wir erinnern uns) oder ein Randgebiet. Nachschlagen kann man Homonyme am besten in ethymologischen Wörterbüchern.

Eigennamen werden bei Homonymen allerdings nicht mitgezählt.


Bevor ich für dieses Mal zum Ende komme, erkläre ich euch noch, was es mit dieser mysteriösen "Received Pronunciation" auf sich hat, die ich immer wieder erwähnt habe.
Umgangssprachlich gesagt ist Received Pronunciation (=R.P.) "so wie man's ausspricht". Oder auch etwas gehobener formuliert "die generell akzeptierte Aussprache".

Der Begriff tauchte erstmalig in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Damals bezeichnete er noch die Aussprache einer bestimmten Gesellschaftsschicht, die vor allem in einem recht begrenzten geographischen Raum zu finden war.

A.J. Ellis schrieb 1869 über die R.P.:
"It may be especially considered as the educated pronunciation of the metropolis, of the court, the pulpit, and the bar."

Die "metropolis" ist hier das Dreieck zwischen London, Cambridge und Oxford, der "court" der königliche Hof (zu der Zeit herrschte übrigens gerade Queen Victoria) und "pulpit" ist die Kanzel. Was die genaue Übersetzung von "bar" ist habe ich gerade nicht zur Hand (ich schreibe den Eintrag offline und so wie ich mich kenne, habe ich bis zum Online-Stellen vergessen nochmal nachzusehen) aber es hat was mit Juristik zu tun.

D. Jones definierte etwa 50 Jahre später, genauer genommen 1917, die R.P. schon als "a pronunciation recorded as that most usually heard in everyday speech of families".

Wenn ihr also ein Aussprachelexikon besitzt oder seht, wisst ihr ab sofort, was genau ihr lesen würdet wenn ihr es denn lesen würdet. ;)


Das nächste Mal geht es dann mit Vokaldiagrammen weiter – lustige Trapeze, die man ohne Erklärung nicht versteht, die aber unglaublich gut erklären warum manche Menschen so unglaublich deutsch klingen wenn sie englisch reden.
Ob über Phonetik nur noch ein Eintrag folgt oder 2 weiß ich nicht – die Hälfte habt ihr aber, wenn ihr bis jetzt durchgehalten habt, auf jeden Fall geschafft.


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EDIT vom 30.01.:
Ein Vollzug ist ein Zug mit 2 Zugteilen, "a bar" ist eine Anwaltskanzlei. Vielen Dank dafür an shinu und Veroko.