Rezension (The Uncommon Reader)
Autor: Karopapier
It's kinda, like, getting out of control. Just a tad, of course. :D [/Ende Textpassage für shinu]
Im Buch "The Uncommon Reader" von Alan Bennett (deutsche Version: "Die souveräne Leserin") geht es darum, dass die Queen eher zufällig mit dem Lesen anfängt. Da stand nun einmal dieser Bücherbus, und die dummen Hunde... nun ja. Einmal drinnen gewesen, kann sie natürlich nicht gehen, ohne der Höflichkeit halber ein Buch auszuleihen. Sonst wäre das ja ein Zeichen dafür, dass das Sortiment schlecht ist - oder könnte zumindest so ausgelegt werden.
Allerdings bleibt es nicht bei dem einen Buch. Die Queen versinkt regelrecht im Lesen, sehr zum Leidwesen ihrer Umgebung. Wer schon Strategien entwickelt, um selbst während des aus-der-Kutsche-Huldigens noch weiter lesen zu können, kann im Palast nicht anders als mindestens mal "sonderbar" bezeichnet werden. Und so kommt es, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um sie von ihrer neuen Eigenart wieder weg zu bekommen.
Alles in allem ist das Buch ein kleines Gedankenspiel, ein was-wäre-wenn, das weiter reicht als man anfangs denkt.
Ich habe es sehr, sehr gerne gelesen. Meine Version war eine Reclam-Ausgabe, für die Dünne des Originals waren mir 12 Euro eindeutig zu viel, fünf sind aber mehr als angemessen. Im Nachhinein gesehen wären auch die 12 Euro nicht zu viel gewesen, aber im Nachhinein ist man ja bekanntlich auch immer klüger.
Das Buch ist in einem so trockenen Humor geschrieben, so "matter of fact", dass ich aus dem Lachen stellenweise gar nicht mehr heraus kam, dann aber doch ernst genug, dass die Handlung nicht darunter litt.
Sehr empfehlenswert!