Zum Inhalt der Seite



BE Pronunciation oder "And the king discovered his... ääääääääh..." Pronunciation, Uni, Wissenswertes

Autor:  Karopapier
Im Pronunciation-Unterricht haben wir Regeln zu dem gelernt, was man auch "angewandte Phonetik" nennen könnte. Phonetik und Pronunciation sind voneinander nicht zu trennen, deswegen widerstehe ich der Versuchung, zuerst die schlimmsten Teile meines Blogs zu veröffentlichen – das wären die Artikel über das Übersetzungspropädeutikum – und packe meinen "PronBE"-Ordner aus.

In der ersten Stunde haben wir zunächst Dinge gelernt, die nicht allzu interessant für die Aussprache an sich sind, Dinge, die rein theoretisch sind und für die reine Anwendung absolut nicht gebraucht werden.
Wir haben gelernt, dass, beispielsweise im Wort single, n und g verschmelzen und zu einem sogenannten velar stop werden.
Dass eine Ansammlung von mehreren, sich kontrastierenden Konsonanten ein sogenannter consonant cluster sind, beispielsweise zu finden in "acknowledged", und dass die betonten Silben (= "strong beats") durch ein ú gekennzeichnet werden und die unbetonten Silben (= "weak beats") durch ein u.

Wir fingen an, der Reihe nach jeder einen Satz aus Jane Austens "Pride and Prejudice" zu lesen und die Stunde war schon fast zu Ende, als wir endlich, endlich etwas Neues lernten.

Von den Franzosen ist es mehr als bekannt, dass sie wirklich alles binden, was sie irgendwie finden können. Bindet man im Französischen nicht, klingt es einfach nicht mehr nach Französisch, es klingt... anders. Mir will im Moment kein passendes Adjektiv für so etwas Seltsames einfallen, erinnert mich daran, dass ich das nachtrage.
Was nicht so bekannt ist, ist die Tatsache dass auch in der englischen Sprache sehr viel gebunden wird. Damit geht eine Regel einher: "Silben beginnen nicht mit einem Vokal!"

Sicher, wenn der Satz mit einem Vokal beginnt, lässt es sich nicht vermeiden. Wenn aber der Vokal innerhalb des Satzes am Anfang eines Wortes steht, wird gebunden. (Ein weiterer Grund, warum so viele Deutsche nie im Leben englisch klingen werden. Manche Gewohnheiten ändern sich eben nie.) So wird aus "not" + "at" + "all" genau genommen nicht "not at all", sondern "no|ta|tall".
Oder auch:
no|ta|tall
cv|cv|cvc (c = consonant; v = vowel)
Dazu lassen sich nahezu unendlich viele Beispiele bringen: "pick his" wird zu "pi|kis", "wasn't a" zu "wasn|ta".

Außerdem spielt auch eine große Rolle, was die meisten von euch in der Schule gelernt haben sollten: Im Englischen ist die Satzmelodie eine andere als im Deutschen. Aber das kommt noch ein gutes Stück später, genauer ausgeführt.

Solltet ihr es noch nicht getan haben, solltet ihr die Phonetikbeiträge (Nr. 1; Nr. 2; Nr. 3; Nr. 4) im Übrigen zumindest überfliegen, speziell den über die Konsonanten. Das Warum ist recht einfach erklärt: Verschiedene Sprachen haben ihre eigenen Lautkategorien (= Allophongruppen). Meist tendiert man dazu, die Laute der fremden Sprache so wahrzunehmen, wie man die Laute der eigenen Sprache wahrnimmt. Man hat schließlich nie gelernt, die Laute der fremden Sprache zu hören. Das muss erst trainiert werden.

Eine Lauttabelle für die englische Sprache habe ich euch hier zusammengestellt:
Spoiler

s > so
z > zoo
ʃ > shop
ʒ > pleasure
ʧ > chin
ʤ > judge
f > five
v > voice
ϴ > thin
ð > this
p > pen
b > bad
t > tea
d > did
k > cat
g > get
l > let
r > ring
j > yes
w > wet
m > me
ŋ > thing
n > no
h > hand

ə > again
i: > see
ɪ > if
e > egg
æ > hand
ʌ > up
ɒ > hot
ɔ: > saw
əʊ > home
u: > food
ʊ > put
ɜ: > bird
ɑ: > car
eɪ > page
ɪə > near
aɪ > five
ɔɪ > boy
aʊ > now


Der größte Unterschied zwischen /ə/ und /ɜ/ ist der, dass der Schwa-Laut (/ə/) nur in unbetonten Silben vorkommt.


Damit ihr, wie versprochen, einige Regeln zur Hand habt und sie auch üben könnt, werde ich euch ein paar der Lektionen abtippen. Da das allerdings einiges an Arbeit ist, werden die Pronunciation-Blogeinträge voraussichtlich ein gutes Stück kürzer werden als die Phonetik-Blogeinträge. Andererseits ist das allerdings auch kein großes Kunststück.


/ɪ/ und /e/

/ɪ/ if:
common:
i ("short i"): if, film, his
e in verb endings and plurals: started, dances

less common:
e: decide, English, women

exceptions:
o: women
u: busy
a: village


/e/ if:
common:
e ("short e"): egg, editor, bet, went

less common:
ea: dead, breath

exceptions:
ie: friend
a: any, ate, says, said
u: bury (gleiche Aussprache wie "berry"!)
ei: leisure

Übungen:
pig/peg
hid/head
fill/fell
middle/medal
chick/cheque
miss/mess
pit/pet
lift/left
sit/set
lid/lead

I'm waiting for the bill/bell.
Whose pin/pen is that?
He had tin/ten boxes.
She gave me a chick/cheque.
The lid/lead had been stolen.
The hidden will/well was discovered.


Zum Weblog