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Never thought... D.Gray-Man, misc, Persönliches, Yaoi

Autor:  Mei_Ilan

...I'd get addicted again.

 

Ich meine, wenn man mir einmal eine Serie verspoilert, verliere ich komplett und unwiederbringlich das Interesse daran. Aber seit ich für www.mocchi-complexx.de/den Chara Jasdero cosplayen muss, ist meine D.Gray-Man Leidenschaft wieder entfacht. Ich meine die beiden sind doch einfach nur friggin' AWESOME!!! (≈ε≈)ˇˇˇ Ich sollte mal bei Gelegenheit mein Story-Defizit nachholen. Irgendjemand Lust mir seine D-Gray-Man-Mangas zum Lesen auszuleihen? ΅ω΅

 

Mei_Ilan erklärt Yaoi und das 'Phänomen Crack' Fanfiction, funny, nörgel, Yaoi

Autor:  Mei_Ilan

Achtung Warnung!!!

Wenn ihr zartbesaitete Yaoi-Autoren seit, die sich leicht beleidigt/angegriffen oder anderweitig diskriminiert fühlen, then screw you and get the fuck out of here!!! Allen anderen sei gesagt, dass ich höchst selbst Yaoi-Autor bin und auf Wunsch anderer oder mir selbst schon mal gerne die eine, oder andere Crack-FF schreibe. Des weiteren soll vorneweg gesagt werden: Crack ist nicht böse! Ich mag Crack! Ich erkläre hier nur mal eben, wie es NICHT gemacht werden sollte. Danke für eure geschätzte Aufmerksamkeit.

 

Jeder von euch kennt es und ein Großteil hat es sicher schon einmal genossen: Yaoi-Fanfiction, die Ersatzdroge der hauptsächlich weiblichen Jugendszene. Sie ist leicht zu haben. Internetplattformen wie FF.de, Animexx.de und y!Gallery sei dank! Sie ist billig. Da die Stories meist auf Charakteren, Stories und Ideen anderer basieren, haben die Autoren nunmal kein Recht Geld dafür zu verlangen. Und sie hat so gut, wie keine Nebenwirkungen. Mal abgesehen, von vereinzelten Kreisch- und/oder Quietschanfällen beim Anblick eines echten schwulen Paares, sowie dem hin und wieder vorkommendem Realitätsverlust und selbstverständlich dem Verlust der geistigen Unschuld.

Die Yaoi-Fanfiction lassen sich im allgemeinen in drei Kategorien einteilen: Canon, Slash und Crack. Ich werde im folgenden auf jede einzelne Kategorie kurz eingehen und dann noch einmal das Phänomen Crack und seine teilweise katastrophalen Mutationen näher erläutern.

Canon ist die allgemein gebräuchliche Beschreibung für ein Pairing, dass von der Mehrheit einer Fangemeinde als normal anerkannt wird. Canon-Pairings zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie entweder in der Orginal-Geschichte (sei es aus einem Anime, Manga oder Game, oder sogar aus einem ich wag es gar nicht auszusprechen richtigen Buch!!!) durch "eindeutige Hints" bestätigt werden, Wenn Chara A sich entscheidet Strafverteidiger zu werden, weil Chara B, sein bester Freund aus der Kindheit, ihn als Kind einmal gegen die Anschuldigungen anderer Kinder verteidigt hat, dann ist das natürlich ein eindeutiger Hinweis dafür, dass die beiden schwul sind!!! oder aber, dass die gesamte Fangemeinde schlicht der Meinung ist, dass die betreffenden Charaktere "wie für einander bestimmt" sind. Chara A ist natürlich der perfekte Partner für Chara B, weil er erstens sein Boss ist, zweitens einen vollkommen kontroversen Charakter hat und drittens einfach total sexy mit ihm zusammen aussieht! Dass Chara A eigentlich ein misanthropisches, machtbessesenes Arschloch ist und Chara B maximal als Mittel zum Zweck ansieht, ist dabei natürlich völlig unwichtig! Das Internet ist mittlerweile überflutet mit solchen Canon-Stories. Warum auch nicht. Es ist wesentlich einfacher aus einem bereits zur Genüge vorgekauten Fundus an Pairing-bezogenen Klischees zu schöpfen, als sich selber was neues auszudenken. Eine genauere Analyse solcher Klischees findet man auf das Fandom Final Fantasy VII bezogen wunderbar ausführlich erklärt im Weblog von Noctifer Es gibt natürlich auch ernsthafte Autoren, die sich trotzdem bemühen, die Canon-Pairings mit neuen Ideen immer wieder aufzupeppen. Allerdings leiden sie an einer unter Fanfiction-Autoren weitverbreiteten Krankheit: dem unbewussten Plagiatismus. Es ist nicht so, als würden Autoren mit Absicht andere Autoren kopieren. Von vereinzelten, nicht ernst zu nehmenden Ausnahmen mal abgesehen. Aber gerade unerfahrene Autoren neigen gerne dazu Elemente aus Geschichten anderer Autoren zu übernehmen, um sich das schreiben zu vereinfachen. Solche sogenannten Flickenteppich-Stories machen es dem unerfahrenen Leser meist sehr schwer herauszufinden, wer der ursprüngliche Schöpfer mancher Ideen war und bereitet erfahrenen Lesern nur allzu oft Bauchkrämpfe. Aber Canon ist nicht unbedingt das schlimmste Kind des Genres Yaoi.

Unter dem Begriff Slash versteht der informierte Yaoi-Fan die zwanghafte Verkuppelung einzelner Charaktere, ob es sich dabei nun um Canon handelt, oder um Crack ist völlig irrelevant. Slash ist eine der kreativsten Kategorien, da Slash-Autoren im allgemeinen darum bemüht sind ihr Zwangverschwulung sinnvoll und glaubwürdig rüber zu bringen. Auch hier möchte ich darum bitten, gewisse bedauernswerte Ausnahmen außer Acht zu lassen. Bei Slash läuft eigentlich alles darauf hinaus Chara A mit Chara B in die Kiste springen zu lassen. Der allgemein gültige Aufbau einer Slash-Fanfiction lässt in drei Teile gliedern: Begegnung, Prozeß, Finale. Im ersten Teil, beschreibt der Autor, wie sich die beiden Charaktere begegnen, auch hier gibt es Abstufungen, an denen man das Maß an Erfahrung des Autors erkennen kann. Ein unerfahrener Autor neigt gerne dazu eine sogenannte Liebe-auf-den-ersten-Blick-Situation zu erschaffen. Chara A sieht Chara B und ist sofort auf Wolke7, dass er vorher definitiv hetero gewesen ist, ist dabei natürlich völlig unwichtig, schließlich sind ja alle Männer latent schwul! Bei einem erfahreneren Autor ist es meist ein sogenannte 'schicksalshafte Begegnung' Chara A rettet Chara B vor einem Auto/Panzer/Lastwagen/diversen herumfliegenden Möbeln/zufällig herumlaufenden Mördern/Soldaten und anderen tödlichen Dingen, denn wir im täglichen Leben ja so oft begegnen. Oder in ganz seltenen, aber umso erfreulicheren Fällen ist es eine sogenannte 'zufällige Begegnung', wobei hier variert wird zwischen sofortiger Sympatie Chara A wird durch Random!Chara Chara B vorgestellt und die beiden sind sofort ein Herz und eine Seele, weil es ja auch so oft passiert, dass man einem Menschen auf Anhieb vertraut, ne?! oder vorübergehender Antipathie. Chara A ist gezwungen mit Chara B zusammen zu arbeiten/ zusammen zu leben und Chara B ist ja so ein Arschloch. Aber das macht nichts weil der Leser ja weis, das Chara B so nur seine wahren Gefühle verbergen möchte! Darauf folgt der sogenannte 'Prozess', womit hier der Prozess das Zusammenkommens gemeint ist. Dieser variiert, je nach Ausgangssituation zwischen dem Versuch die 'Liebe auf den ersten Blick' zum Ausdruck zu bringen Von andauernden, Gehirnwäsche-ähnlichen Liebesbekundungen bis hin zu triebgesteuerter sexueller Belästigung ist hier alles erlaubt. Man tut's ja nur aus Liebe! und dem Entdecken der wahren Gefühle. Chara A stellt plötzlich fest das Chara B ja eigentlicht total hübsch ist, ungeachtet dessen, ob er ihn vorher schon leiden konnte oder nicht. Gewürzt wird das ganze dann mit diversen 'Spontan-Latten' beim Anblick von Chara B. Auch hier kann die ursprüngliche Heterosexualität der Charas außer Acht gelassen werden. Abgeschlossen wird das Ganze dann mit dem sogenannten Finale, das meistens einer semi-romantischen, beidseitigen Liebeserklärung vorausgeht. Das Finale lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: hemmungsloses Rumgerammel.

Kommen wir nun zur letzten und wahrscheinlich bedenklichsten Unterkategorie des Yaoi: Crack. Crack basiert im Großen und Ganzen auf der sogenannten 'Regel 34". Für alle beneidenswert Unerfahrenen unter euch, ist die "Regel 34" unter folgendem Link mit allen anderen Internet-Regeln nachzulesen: encyclopediadramatica.com/Rules_Of_The_Internet Bei Crack-Fanfictions handelt es sich ausschließlich um Porn-Fanfictions. Da wird jeder mit jedem gepairt, Hauptsache sie landen im Bett, egal wie. Crack geht erschreckend oft mit PWP (wird im Folgenden noch näher erläutert) einher. Chara A ist horny. Chara B auch. Beide poppen. Fertig. Auch hier lässt sich der Erfahrungsgrad und auch das Talent des Autors anhand des Story-Aufbaus leicht erkennen. Ich beschreibe hier nur eben die Versionen der talentierteren Autoren, da ich im Folgenden noch näher auf die Entgleisungen Ideenvielfalt unerfahrener Autoren eingehen möchte. Wenn ein Autor Erfahrung und Talent im Bereich Crack hat, dann teilt sich seine Story in zwei Teile auf: Erklärung und Sex. Im ersten Teil bemüht sich der erfahrene Autor eine sinnvolle, glaubwürdige Erklärung dafür zu finden, warum Chara A mit Chara B im zweiten Teil der Stroy Sex haben wird. Beliebte Themen sind hierbei: Comfort!Sex Wusstest ihr das Sex alle möglichen seelischen Krankheiten heilen kann!? Hate!Sex Ich hasse dich aubgrundtief, deswegen werde ich dich jetzt vögeln! und Surprise!Buttsex. Letzteres läuft meist darauf hinaus, dass Chara A aubgrundtief pervers/notgeil ist und Chara B einfach mal eben zur Hand war und im entferntesten Sinne in das Beuteschema von Chara A passt. Nachdem dann ausführlich und nachvollziehbar erklärt wurde, warum Chara A und Chara B gerade scharf auf einander sind, wird fröhlich rumgerammelt, wobei es der Willkür des Autors unterliegt, wie lange und auf welche Weise.

Leider ist Crack aber zunehmend unter unerfahrenen und hoffnungslos untalentierten Autoren beliebt geworden. Deshalb ist es in jünster Zeit zu einigen Mutationen des Crack gekommen. Einige möchte ich hier näher erläutern.

Die wohl bekannteste Mutationsform ist PWP, was die Abkürzung für die drei magischen Worte 'Porn without Plot' ist. Hierbei handelt es sich, wie der Name schon sagt um pures Rumgerammel, ohne nähere Erläuterungen. Allgemein könnte man sagen es ist wie die Crack-Fanfiction eines erfahrenen Autors minus dem ersten Teil. In PWP-Stories wird gerammelt bis der Arzt kommt ungeachtet dessen, ob die betreffenden Protaginisten einander kennen/ leiden können oder gar in der selben Zeit/ Story vorkommen. Ficken kann man(n) ja bekanntlich immer!

Eine weitere, weit verbreitete Form des Crack ist das SILLY. Silly ist englisch und heißt übersetzt soviel wie gehirnamputiert, strunzblöd, geistiger Dünnschiss auf niedriger geistiger Ebene und nicht ernstzunehmend. Beim SILLY versucht der Autor zwar noch eine Erklärung abzugeben, die ist dann aber meist dermaßen retardiert und unglaubwürdig, dass er sie sich auch hätte sparen können. Beliebte Themen sind hierbei: Sex nach großen Besäufnis das die einzelnen Charaktere, um miteinander in die Kiste hüpfen zu wollen, hierbei meist soviel Alkohol trinken müssten, dass es sich negativ auf ihre Potenz auswirken würde, wird wiedermal unbeachtet gelassen. Sex nach Einnahme irgendwelcher Aphrodisiaka Auch hier sei darauf hingewiesen, dass in manchen Fällen eine dermaßen hohe Dosis verwendet werden müsste, dass es eigentlich zu mentalen und physischen Totalausfällen kommen müsste. oder auch das allseits beliebte Big-Brother-Syndrom. Bei letzterem handelt es sich um einen Story-Verlauf, indem die Protagonisten auf engstem Raum zusammengepfercht werden und dann fröhlich anfangen zu poppen. Weil man in solchen Situationen ja nichts besseres zu tun hat, ne!?

Die letzte Mutationsform ist genau wie PWP eine Form, die auch gerne mal in Canon- und/oder Slash-Stories verwendet wird, sich aber im Crack einen festen Platz erobert hat: RAPE. Dabei handelt es sich, wie die Fremdsprachenkundigen unter euch sicher schon erahnen, um Vergewaltigungs-Stories. Eine abgeschwächte, aber nicht minder beliebte Form des RAPE ist das NON-CON, welches sich darauf begrenzt einseitig ungewollten Sex zu beschreiben, an dem im Verlaufe des fröhlichen Vögelns plötzlich auch die nicht-gewillte Seite Spaß findet. "Nein! Ich will das nicht! Hör auf! Das ist so eklig! Aber es tut so gut! Ah~~! Bitte hör nicht auf!" Bei dieser Form des Story-Verlaufs, wird der eigene Wille einer der teilnehmenden Partien völlig außer Acht gelassen, weil die andere Partie es nunmal so will. Die Begründungen für die Vergenotwurschtelung sind mannigfaltig: Hass, Machtgier, allgemeine Asympatie, unerwiderte Liebe, oder einfach bloß pure Geilheit. Genauso, wie die Bereitwilligkeit der einen Partie missachtet wird, wird hier auch oft der Charakter der anderen Partie missachtet, oder vereinfach dargestellt. Leute merkt euch: Jeder Mann, der mächtig, kaltherzig, emotional letargisch oder einfach nur allgemein ein Bisschen boshaft ist, ist ein potentieller Vergewaltiger.

Damit endet meine kleine Einführung in die faszinierende Welt der Yaoi-Fanfiction. Ich hoffe ich konnte euch einige ungeklärte Phänomene verständlich machen und vielleicht findet hier ja auch der eine, oder andere unerfahrene Yaoi-Autor ein paar Anregungen wie er es nicht machen sollte.

Bis zum nächsten Mal.
Herzlichst euer Erklär-Bär
Mei_Ilan