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Eine kurze Zusammenfassung der letzten 4 Tage Ausbildung, Erlebnisbericht, Persönliches

Autor:  Mei_Ilan

 

Joa, da in den letzten 4 Tagen doch so einiges Interessantes in meinem Leben passiert ist, dachte ich, ich lasse euch mal dran teilhaben. Fans meines boshaften Humors dürfen ruhig weiterlesen. Er geht hier nicht verloren. <3

 

Sonntag, 14.02.10

Valentinstag, das Fest der Liebenden und Geliebten. Die Welt ist gepudert mit Rosenblättern und alles glänzt in einem zartrosa Hauch. Selbst die allseit unromantische Mei_Ilan konnte sich dem Zauber nicht entziehen und...

Hah! Denkste! Ich hatte den ultimativen Plan um diesen rosaroten Heuchlerwahnsinn aus der Kreativwerkstatt der Floristen zu boykottieren. Ich bin auf ein Cosplay-Treffen gegangen! Zugegeben, ich war mit meiner Freundin da und es gab dort sogar Rosen und Herzchen, aber in so geringen Ausmaß, dass es ignorierbar war. Zudem war es ein Hetalia-Treffen und meine Freundin hat Belarus gecost. Für alle Non-Hetalia-Fans: Belarus ist die kleine Lolita-Schwester von Russland, die ihm andauernd ihre Liebe in Form von Morddrohungen offenbaren muss. Ich hatte eigentlich vor, meinen handgenähten Austria-Mantel zur Schau zu stellen, aber durch die Arbeiten am Belarus-Cosplay, bin ich damit nicht fertig geworden und musste deswegen eine zivilere Version von Austria cosplayn. Obendrein war es arschkalt und nach einer Stunde im Schnee, spürte ich meine Füße nicht mehr, was dazu führte, dass ich erst zuhause gemerkt habe, dass ich mir den Fuss verstaucht habe. Fail me!
Alles in allem, war es aber ein sehr ergiebiger Tag. Ich habe mit Mamas supertoller, superteurer Kamera schöne Fotos machen können. Meine Freundin hat sich mit Jules anfreunden können und plant mit ihr bereits neue gemeinsame Cosplays. Ich wurde zu zwei weiteren Cosplays überredet. (Spain {Hetalia} für [[
Orochi_Hime]] und Tesla {Bleach} für ViciousOtter) Und der rosa Wahnsinn ist effektlos an mir vorbei gegangen.

Montag, 15.02.10

Am Montag hatte ich endlich meinen Orthopedentermin. Dazu musste ich erstmal knapp eine Stunde quer durch Berlin fahren. Dort angekommen, wurde ich erstmal mit einem Fragebogen ins Wartezimmer verfrachtet. Nach Ausfüllen besagtem Fragebogens bleib noch genügend Zeit, um mit meiner Freundin einmal durch die HQ und eine Innenausstatterzeitschrift zu blättern. Dann wurde ich auch schon ins Sprechzimmer gerufen. Wo mich allerdings nicht etwa der Onkel Doktor erwartete, sondern die nette Empfangsdame, die mich auch gleich ausführlich zu den Gründen meines Hierseins ausfragte, um alles akkurat in den Computer des Chefs einzutippen.Nach weiteren gefühlten 30 Minuten, kam dann endlich der Doktor und stellte mir dieselben Fragen noch einmal. Nachdem ich meinen Vortrag über die ewigen Leiden meines unteren Rückens dann auch artig vorgetragen hatte, ging's los.
Mit einem  unbewegten Blick offenbahrte mir der Halbgott in weiß: "Ziehen Sie sich jetzt bis auf die Unterwäsche aus. Ihre Sachen können Sie dort drüben ablegen."
Gesagt getan. Meiner einer geniert sich ja kein Bisschen. Als ich dann endlich halbnackend und bitterlich frierend vor meinem Schicksal stand, begann er mich zu untersuchen. Das sah wie folgt aus:
Erst betrachtete er mich von vorne, dann von hinten. Dann rief er der Empfangsdame an seinem PC, diverse Fachbegriffe zu, die sich wohl auf den Zustand meines Körperbaus bezogen. Ich habe gerade soviel verstanden, dass ich wohl nach rechts geneigte Schultern, ein nach links geneigtes Becken und eine leichte S-Krümmung in der Wirbelsäule habe.
Weiter gings mit meiner eben erwähnten Beckenschieflage. Ich sollte mich mit einem Fuß auf eine kleine Pressspanplatte stellen, damit der Herr Doktor der Empfangsdame zusäuseln konnte, das die Höhendifferenz meiner Beckenknochen 0,5cm beträgt. Soviel zum vielgerühmten Augenmaß.
Dann durfte ich ihm wieder den Rücken kehren. Plötzlich griff der Schweinehund mit Brachialgewalt in meine Schultermuskeln. Ich konnte mich nur mit Mühe kontrollieren, ihm nicht zum Dank für diese liebevolle Behandlung ein Veilchen zu schenken. Er säuselte derweil völlig unschuldig: "Starke Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich."

Als nächstes stach er mir, um, wie ich später erfahren durfte, meine Triggerpunkte zu überprüfen, mit den Daumen mehrmals kräftig in die Seiten und den Rücken. Ich meine, ich bin ja weitesgehend schmerzunempfindlich, aber Aua!
Doktor: "Tut's weh?"
Ich: "Ja."
Doktor: "Und hier?"
Ich: "Ja."
Doktor: "Hier?"
Ich: "Ja."
(beliebig fortführbar)

Schließlich kam der für mich wohl peinlichste Moment, der ganzen Untersuchung...
Doktor: "Beugen Sie sich bitte nach vorne, soweit es geht. ... Ist das alles?"
Ich: "... ja."
Worauf hin der Doktor sein Fräulein erstmal freundlichst, über meine stark unterentwickelte Rückenmuskulatur informierte.
Danach durfte ich mich dann auf eine Liege legen. Aber wer jetzt denkt, dass ich endlich entspannen konnte, hat sich geirrt. Zunächst einmal, hat er versucht, mir meinen Schädel mit meinen Knien einzuschlagen, woraufhin ich erfuhr, dass ich extrem stark verkürzte Oberschenkelmuskeln habe. Danach wurden meine Beine in einer Art und Weise an den Gelenken hin und her gedreht, wie ich sie nur bei Kindern kenne, die versuchen, ihrer Barbie, die Gelenke auszurenken. Er war erst zufrieden, als es mehrmals laut und vernehmlich knackte. Dann wurde ich auf den Bauch gerollt. Hier rammte mir mein Privatpeiniger gleich die ganzen Handballen in den Rücken. Nachdem auch meine Wirbelsäule von oben nach unten mehrmals vernehmlich ihren Unmut kund getan hatte, wurden ich und das Fräulein darüber aufgeklärt, dass ich diverse Blockaden hatte, die der führsorgliche und nur um mein leibliches Wohlergehen bemühte Herr freundlicherweise für mich gelöst hatte.
Während ich mich also wieder anziehen durfte, wurde ich sofort über die weitere Behandlung aufgeklärt:
Ich bekomme eine Sützbandage, wie sie normalerweise nur Leute mit Bandscheibenvorfall verwenden, um meine stark unterentwickelten Ruckenmuskeln, die offensichtlich nicht mehr in der Lage sind, meinen krummen Rücken zu tragen,zu entlasten. Des weiteren erhalte ich Schuheinlagen, um meine Beckenschieflage und somit auch den krummen Rücken auszugleichen. Diese Dinge erhalte ich auf Lebzeit.
Von einem technischen Werk erhalte ich ein TENS-Gerät für eine drei monatige Selbstbehandlung in der ich meinen Rücken zweimal täglich unter Strom setzen darf. Zu guter letzt muss ich jetzt 10-15 mal zur Akkupunktur zum Orthopeden fahren. Die ersten 5 Termine wurden dann auch gleich jeweils um 8:30, jeden zweiten Werktag klargemacht. Hallelujaj, sag ich da nur.

Dienstag, 16.02.10

An diesem Tag passierte, außer dass ich meine konstant schlechte Laune damit zu kompensieren versuchte, dass ich meine Freunde per Twitter mit zuckrig-rosaner, leicht manischer Liebe überhäufte, nichts weltbewegendes. Erst auf den Abend hin, brachte meine Mutter Freude ins Haus. Freude, in Form eines kleinen Umschlags mit dem Absender "Stuttgarter Justizbehörden". In diesem Brief wurde mir folgendes mitgeteilt:
"Betreff: Auswahlverfahren für den mittleren Justizdienst

Sehr geehrte Frau Haschke,
Sie haben sich um Zulassung zum Vorbereitungsdienst für die Laufbahn des mittleren Justizdienstes Für alle, die damit nix anfangen können: Ausbildung zum Beamten im mittleren Justizdienst beworben. Wir haben Ihre Bewerbung in die engere Wahl gezogen. Um Sie persönlich kennen zu lernen, laden wir Sie zu einem Vorstellungsgespräch am
Donnerstag, 25. Februar 2010, 09:30 Uhr,
beim Oberlandesgericht [...] ein.[..]"
Meine erste Reaktion war:

Woohoohoo!!! Ich habe ein Vorstellungsgespräch bei meiner Wunschstadt! Oh mein Gott! Ich kann mein mein Glück kaum fassen! Ich bin weiter! Wenn ich dieses Vorstellungsgespräch nicht vergeige, dann brauch ich mir bei den anderen Behörden den gazen Bewerbungstress nicht noch einmal antun! <333
Doch dann...

Moment! Das Gespräch ist ja schon nächste Woche! Scheiße! Das ist viel zu kurzfristig! Ich habe ja kaum Zeit mich vorzubereiten! Oh Nein! ich habe voll Muffensausen! QAQ

Das hielt dann bis in die Nacht hinein an...

Mittwoch, 17.02.10

An sich hat der Tag ja gerade erst angefangen, aber ich hatte bereits heute morgen meinen ersten Akkupunkturtermin. Ich wurde (wieder von der netten Empfangsdame) in eine Kabine mit Bett und Decke geführt und sollte mich (wiedermal) bis auf die Unterhose ausziehen. Dann kam (diesmal schneller) der Onkel Doktor.
Doktor: "Waren Sie schonmal zur Akkupunktur? Wissen Sie, wie das geht?"
Ich: "Nein."
Dokor: "Es ist ganz einfach. Ich setze jetzt die Nadeln und dann bleiben Sie für dreißig Minuten liegen. Bitte legen Sie sich auf den Bauch, die Füße hierhin."
Zunächst bekam ich zwei Mitleidsnadeln einmal oben auf die Schädeldecke und einmal auf den Unterarmmuskel. Da dachte ich mir: "Hey, das spürt man ja gar nicht! Wie ge-.." Genau in dem Moment rammte mein Fotlerknecht mir die erste Nadel in den unteren Rücken. Es fühlte sich an, als hätte er das Teil direkt in den angespannten Muskel versenkt. Es folgten 5 weitere ähnlich schmerzhafte Nadeln und dann nochmal eine Mitleidsnadel ins Fußgelenk. Während er mir die (zugegeben relativ leichte) Decke direkt auf die Nadel legte, damit ichnicht auch noch erfriere, säuselte er in seinem unerotischen russischen Dialekt: "Versuchen Sie zu schlafen. Versuchen Sie zu entspannen."Was ich, dank der unbequemen Bauchlage natürlich nicht konnte.
Fazit: Wegen 5 Minuten Schmerzen und einer halben Stunde unbequem rumgammeln, fahre ich jetzt alle zwei Werktage ca zwei Stunden quer durch Berlin. Super.