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TWell done, Argentinia Politik, transsexualität, Welt

Autor:  Mei_Ilan
In Argentinien wurde jetzt ein Gesetz abgeschlossen, dass in dieser Form einzigartig in der Welt ist. Der Jubel besonders unter den Argentinischen Transvestiten und Transexuellen ist riesig, denn was dieses Gesetz besagt, ist wie ein riesiges, offizielles Akzeptant-Banner.

taz schrieb:

Zukünftig kann in Argentinien jede und jeder ihre und seine Geschlechtszugehörigkeit frei und selbst bestimmen. Am Mittwochabend votierte der Senat mit 55 Stimmen dafür, 17 SenatorInnen enthielten sich, Gegenstimmen gab es keine. [...]
Nach dem Gesetz wird die Geschlechtszugehörigkeit allein durch das innere und individuelle Erleben des Geschlechts bestimmt, so „wie es jede Person fühlt“, unabhängig von der Geschlechtsbestimmung bei der Geburt. Auch der bisher notwendige medizinische Nachweis einer Geschlechtsumwandlung ist abgeschafft. Die nationalen Meldestellen werden jetzt angewiesen, Änderungen in Geburtsurkunden und Ausweispapieren gratis vorzunehmen.

Vorbei sind die Zeiten, in denen die Betroffenen vor Gericht ziehen mussten und in langwierigen Prozeduren die Änderung ihres Namens und der Geschlechtseintragung im Personenregister erkämpfen mussten. [...]

Minderjährigen garantiert das Gesetz ebenfalls die freie Geschlechterwahl. Sollten Eltern oder andere Erziehungsberechtigten die notwendige Zustimmung verweigern, kann die minderjährige Person einen sogenannten Kinderanwalt anrufen. Zudem wurden die öffentlichen und privaten Krankenversicherungen zur Kostenübernahme von geschlechtsverändernden Behandlungen und Eingriffen verpflichtet. Damit werden auch hier jahrelange Wartezeiten und bisher notwendige richterliche Genehmigungen abgeschafft.



Für mich ist dieses Gesetz ein Paradebeispiel nicht nur für Toleranz, sondern auch für Akzeptanz. True fact: Noch immer sieht das Leben Transexueller in Argentinien düster aus. Dennoch ziehe ich meinen Hut voller Respekt vor den Senatoren und Senatorinnen, die dieses Gesetz verabschiedet haben.
Es gibt auch ein Transsexuellen-Gesetz in Deutschland, sowie in vielen anderen Ländern. Diese Gesetze sind allerdings mehr Stolpersteine als wirkliche Hilfe. Das deutsche Gesetz, z.B. verlangt, dass ein Transsexueller, der nur seinen Personenstand auf dem Ausweis ändern möchte, dem Staat zunächst einmal beweisen muss, dass er wirklich transsexuell ist. Da muss er langwierige und zum Teil kostspielige psychologische Gutachten erstellen lassen, sich teilweise sogar schon unters Messer legen, nur damit Vater Staat akzeptiert, dass Frau Mustermann, lieber Herr Mustermann heißen möchte. All jene, die sich zwischen den Geschlechtern identifizieren werden dabei völlig übersehen. Zudem verbietet das Gesetz solchen Leuten eigene Kinder bzw. Hochzeiten, weil dann der Personenstand sofort wieder auf den Ursprung zurück gesetzt wird. Das ist für mich keine Toleranz. Für mich ist die Aussage unseres deutschen Transsexuellen Gesetzes: "Wir tolerieren, dass es euch gibt, aber sonderlich glücklich sind wir darüber nicht."
Ganz anders Argentinien: Das Gesetz, welches in den nächsten Tagen auch von der Präsidentin unterschrieben wird, sagt ganz klar: "Transexuell, Transvestit, Genderqueer, Neutrum, Whatever!? Ihr seid alle Argentinier und damit hat sich's!" Und ganz ehrlich, dieser Gedanke rührt mich zu Tränen.

Wer den vollständigen Bericht der taz nochmal nachlesen möchte, kann das
hier tun.