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Hauptcharakter | Außenseiter ins Zentrum gestoßen? Eigene Serie, Fanfics, Fanserie, Protagonist

Autor:  Jaelaki

Ohne Charakter kein Erfolg.
Unbekannt




Witzig, mutig, merkwürdig, mysteriös, schüchtern, chaotisch, berechnend, arglos.
So unterschiedlich sind sie. Und doch haben sie zumindest eines gemeinsam:

Um sie rankt sich eine ganze Geschichte.

Hauptcharaktere.
Was macht sie eigentlich aus? Was macht sie besonders? Was macht Hauptcharaktere zu Hauptcharakteren? Und warum sind und bleiben sie trotzdem Außenseiter?



Your protagonist is your reader's portal into the story. The more observant he or she can be, the more vivid will be the world you're creating. They don't have to be super-educated, they just have to be mentally active. Keep them looking, thinking, wondering, remembering.
Janet Fitch




Egal wie unterschiedlich sie sind, sie haben oft gewisse Aspekte gemeinsam. Einige Aspekte in ihrer Häufigkeit recht merkwürdig.



Hauptcharaktere



sind männlich.

Der Großteil der Hauptcharaktere ist männlich. Warum? Weil sie cooler sind? Weil sowohl Mädchen als auch Jungen sie als Schwarm und Idol anhimmeln, als Begleiter rühmen, mit ihnen als fiktiver Freund durch dick und dünn gehen?

Jedenfalls scheint es egal, ob sie blond, brünett oder wild gefärbt sind. Hauptsache sie sind keine Mädchen.



haben keine Freunde.

Sie schaukeln alleine, leben einsam in einer riesigen Villa oder unter einer Treppe im Wandschrank. Es kümmert keinen. Denn sie haben keine Freunde. Zumindest anfangs der Geschichte. Sie werden gemieden. Sind verkannte Außenseiter.

Wir – die Leser – fühlen mit, erkennen uns wieder oder uns überrollt eine heftige Welle des Mitleids.



haben keine Eltern.

Die noch weiter anschwillt, wenn ersichtlich wird, dass der Protagonist auch keine Eltern mehr hat. Manchmal sind sie einfach überflüssig und treten nicht auf, in den meisten Fällen jedoch werden sie konsequent gekillt. Das ergibt eine gute Portion Dramatik und der Protagonist wird noch deutlicher in seine Außenseiterrolle getrieben.



haben eine beschwerliche Reise vor sich.

Entsprechend beschwerlich ist die Reise, die vor dem Hauptcharakter liegt. Zu Beginn ohne Freunde, ohne Eltern in einer ihn verachtenden, herablassend behandelnden Welt, erkämpft er sich zusehends [soziale] Anerkennung.



bekommen Verbündete.

Natürlich bleibt er nicht lange alleine auf seinem Weg. Freunde und Verbündete laufen ihm bald nach. Weil er eben doch ganz nett | hübsch | sympathisch | lustig | einflussreich | talentiert | […] ist. Endlich kapieren das auch andere. Wir haben das natürlich schon seit je her erkannt.



begegnen Feinde.

Keine spannende Mission, keinen Auftrag, kein Duell ohne Gegenspieler. So werden auch Feinde auf den Protagonisten aufmerksam. Ihre Geschichten sind verknüpft. Sei es durch eine Prophezeiung, Schicksal, Rache oder gegensätzliche Ziele, die sich – im wahrsten Sinne – in den Weg kommen. Natürlich werden die Hauptcharaktere anfänglich ausgelacht und unterschätzt von der Gegenseite – aber wer könnte es ihr verübeln? Immerhin wurden sie ja sogar von ihren inzwischen Freunden und Verbündeten zu Beginn ausgelacht und unterschätzt.



besitzen außergewöhnliche Charaktereigenschaften | Fähigkeiten


Das Lachen ist jedoch inzwischen vergangen. Denn step by step werden den Protagonisten ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten entlockt oder | und ihre außerordentlichen Charaktereigenschaften treten zu Tage. So wächst aus dem hässlichen Entchen verkannten Außenseiter ein wahrer Held Protagonist heran, der sein Ziel mutig | entschlossen | konsequent verfolgt und erreicht.



The main question in drama, the way I was taught, is always, 'What does the protagonist want?' That's what drama is. It comes down to that. It's not about theme, it's not about ideas, it's not about setting, but what the protagonist wants.
David Mamet




Was ist eigentlich das Ziel?
Anerkennung und der Sieg über das Böse. Nebenbei auch Selbsterkennung.

Yugi muss die Welt retten.
Ciels Ziel ist Rache.
Harry soll den dunkelsten Magier besiegen.
Naruto will Hokage werden.


Sie haben Ziele, die wir im Laufe der Geschichte ebenso als wichtig erachten. Die eigentliche Ziele werden dabei jedoch von entscheidenderen Aspekten abgelöst:

Yugi, ein schüchterner, introvertierter Schüler, wächst über sich hinaus. Er überwindet seine eigenen Grenzen. Auf seinem Weg begegnet er zahlreichen Verbündeten und sogar Freunden, die ihn bis in andere Welten | Zeiten begleiten. Freundschaft kennt hier keine Grenzen. Die Macht eines Kartenspiels ebenso wenig. Weniger Krieg, mehr Spiel. Wünschenswert.

Ciel giert nach Rache an den Mördern seiner Eltern. Auf dem Weg zu ihrer Erfüllung gibt er seine Seele. Ein hoher Preis. Dafür erhält er einen Begleiter und Beschützer. Er wird aus der Einsamkeit gehoben, bekommt einen faszinierenden Weggefährten. Die Rache ist vordergründig das Hauptthema, aber Ciel erkennt, dass Sebastians Loyalität von unschätzbarem Wert ist.

Harry muss Voldemort umbringen. Den dunkelsten Zauberer seit Generationen. Dabei fühlt sich Harry alles andere als dem gewachsen. Er ist ein durchschnittlicher Schüler, ein durchschnittlicher Zauberer, ein Außenseiter. Egal ob ihn der Muggelwelt oder in der magischen Hälfte. Entweder er wird unterdrückt oder in den Himmel gehoben. Die eigentlichen Aspekte, die ihm auf seiner Reise begegnen, sind jedoch Freundschaft, Liebe, Loyalität, Verrat, Hoffnung und die ständige Möglichkeit und Bürde wenn schon der Weg vorgezeichnet ist die Richtung des Weges zu wählen.

Naruto ist ein Chaot. Laut, unbedacht, untalentiert. Alles andere als gute Voraussetzungen für einen Ninja, der im Geheimen vorgehen muss, effizient, ungesehen, kalkuliert. Er ist ein geschmähter Außenseiter. Mit einem Traum: Hokage zu werden. Der einflussreichste, fähigste Ninja in einem Dorf. Natürlich wird er ausgelacht, nicht für voll genommen. Doch er geht seinen Weg. Und er berührt, verändert währenddessen einige Personen, findet Freunde, die für ihn sterben würden und wird zu einem der fähigsten Ninja der Generation wenn er auch nicht leiser wird.

Und trotzdem: Bleiben sie nicht immer irgendwie Außenseiter?
Zunächst durch ihre soziale Stellung. Später durch die Bürde, die sie tragen müssen. Danach durch die tiefgehenden Erfahrungen, die sich – auch nach einem überwältigenden Sieg – niemals ganz abschütteln lassen.


My writing is a very authentic journey of discovery. I'm going out there to learn who I am. My readers, consequently, take the same journey as my protagonist.
Ted Dekker




Egal wie: Wir identifizieren uns mit ihnen. Sie sind eine Mischung daraus, was wir sind und was wir gerne sein wollen. Ein Mix, gegen was wir selbst kämpfen müssen und die Erkenntnis, dass es noch schlimmere Dinge im Leben gibt, als unsere Alltagsproblemchen.

Gemeinsam mit den Protagonisten lernen wir eine neue Welt kennen, neue Freunde und Feinde, wir wachsen gemeinsam an Missionen, Aufgaben und Hürden. Wir lernen sie besser kennen und uns selbst.



We can't help identifying with the protagonist. It's coded in our movie-going DNA.
Roger Ebert




Das sind Elemente, die auch unseren realen Weg kennzeichnen. Unsere Grenzen überschreiten, selbstbewusst für andere und auch uns selbst eintreten, Einsamkeit, Freundschaft und Loyalität erfahren, sich den geforderten Aufgaben nicht gewachsen fühlen, die Freiheit und Herausforderung seinen eigenen Weg zu wählen – mit den Hürden und Beschränkungen, die das Leben bereit hält.




Each of my novels features a protagonist undertaking a difficult personal journey. On the way, each of these characters - mostly female - discovers something about herself and at the same time makes an impact on other people's lives.
Juliet Marillier




Nicht die herausragenden Fähigkeiten und Charaktereigenschaften lassen uns also den Protagonisten so nahe fühlen. Sondern die Überwindung ihrer Schwächen. Beflügelt uns dazu, an unseren eigenen Schwächen zu wachsen und sie zu überwinden.

In unserer Geschichte. Mit uns als Protagonist.



Jaelaki



Seiten zum Thema:

Charakterentwicklung
FF-Charaktere erschaffen-FAQ
Einprägsame Charaktere erschaffen
Charaktere erschaffen

Hauptcharakter | Außenseiter ins Zentrum gestoßen? Eigene Serie, Fanfics, Fanserie, Protagonist

Autor:  Jaelaki

Ohne Charakter kein Erfolg.
Unbekannt




Witzig, mutig, merkwürdig, mysteriös, schüchtern, chaotisch, berechnend, arglos.
So unterschiedlich sind sie. Und doch haben sie zumindest eines gemeinsam:

Um sie rankt sich eine ganze Geschichte.

Hauptcharaktere.
Was macht sie eigentlich aus? Was macht sie besonders? Was macht Hauptcharaktere zu Hauptcharakteren? Und warum sind und bleiben sie trotzdem Außenseiter?



Your protagonist is your reader's portal into the story. The more observant he or she can be, the more vivid will be the world you're creating. They don't have to be super-educated, they just have to be mentally active. Keep them looking, thinking, wondering, remembering.
Janet Fitch




Egal wie unterschiedlich sie sind, sie haben oft gewisse Aspekte gemeinsam. Einige Aspekte in ihrer Häufigkeit recht merkwürdig.



Hauptcharaktere



sind männlich.

Der Großteil der Hauptcharaktere ist männlich. Warum? Weil sie cooler sind? Weil sowohl Mädchen als auch Jungen sie als Schwarm und Idol anhimmeln, als Begleiter rühmen, mit ihnen als fiktiver Freund durch dick und dünn gehen?

Jedenfalls scheint es egal, ob sie blond, brünett oder wild gefärbt sind. Hauptsache sie sind keine Mädchen.



haben keine Freunde.

Sie schaukeln alleine, leben einsam in einer riesigen Villa oder unter einer Treppe im Wandschrank. Es kümmert keinen. Denn sie haben keine Freunde. Zumindest anfangs der Geschichte. Sie werden gemieden. Sind verkannte Außenseiter.

Wir – die Leser – fühlen mit, erkennen uns wieder oder uns überrollt eine heftige Welle des Mitleids.



haben keine Eltern.

Die noch weiter anschwillt, wenn ersichtlich wird, dass der Protagonist auch keine Eltern mehr hat. Manchmal sind sie einfach überflüssig und treten nicht auf, in den meisten Fällen jedoch werden sie konsequent gekillt. Das ergibt eine gute Portion Dramatik und der Protagonist wird noch deutlicher in seine Außenseiterrolle getrieben.



haben eine beschwerliche Reise vor sich.

Entsprechend beschwerlich ist die Reise, die vor dem Hauptcharakter liegt. Zu Beginn ohne Freunde, ohne Eltern in einer ihn verachtenden, herablassend behandelnden Welt, erkämpft er sich zusehends [soziale] Anerkennung.



bekommen Verbündete.

Natürlich bleibt er nicht lange alleine auf seinem Weg. Freunde und Verbündete laufen ihm bald nach. Weil er eben doch ganz nett | hübsch | sympathisch | lustig | einflussreich | talentiert | […] ist. Endlich kapieren das auch andere. Wir haben das natürlich schon seit je her erkannt.



begegnen Feinde.

Keine spannende Mission, keinen Auftrag, kein Duell ohne Gegenspieler. So werden auch Feinde auf den Protagonisten aufmerksam. Ihre Geschichten sind verknüpft. Sei es durch eine Prophezeiung, Schicksal, Rache oder gegensätzliche Ziele, die sich – im wahrsten Sinne – in den Weg kommen. Natürlich werden die Hauptcharaktere anfänglich ausgelacht und unterschätzt von der Gegenseite – aber wer könnte es ihr verübeln? Immerhin wurden sie ja sogar von ihren inzwischen Freunden und Verbündeten zu Beginn ausgelacht und unterschätzt.



besitzen außergewöhnliche Charaktereigenschaften | Fähigkeiten


Das Lachen ist jedoch inzwischen vergangen. Denn step by step werden den Protagonisten ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten entlockt oder | und ihre außerordentlichen Charaktereigenschaften treten zu Tage. So wächst aus dem hässlichen Entchen verkannten Außenseiter ein wahrer Held Protagonist heran, der sein Ziel mutig | entschlossen | konsequent verfolgt und erreicht.



The main question in drama, the way I was taught, is always, 'What does the protagonist want?' That's what drama is. It comes down to that. It's not about theme, it's not about ideas, it's not about setting, but what the protagonist wants.
David Mamet




Was ist eigentlich das Ziel?
Anerkennung und der Sieg über das Böse. Nebenbei auch Selbsterkennung.

Yugi muss die Welt retten.
Ciels Ziel ist Rache.
Harry soll den dunkelsten Magier besiegen.
Naruto will Hokage werden.


Sie haben Ziele, die wir im Laufe der Geschichte ebenso als wichtig erachten. Die eigentliche Ziele werden dabei jedoch von entscheidenderen Aspekten abgelöst:

Yugi, ein schüchterner, introvertierter Schüler, wächst über sich hinaus. Er überwindet seine eigenen Grenzen. Auf seinem Weg begegnet er zahlreichen Verbündeten und sogar Freunden, die ihn bis in andere Welten | Zeiten begleiten. Freundschaft kennt hier keine Grenzen. Die Macht eines Kartenspiels ebenso wenig. Weniger Krieg, mehr Spiel. Wünschenswert.

Ciel giert nach Rache an den Mördern seiner Eltern. Auf dem Weg zu ihrer Erfüllung gibt er seine Seele. Ein hoher Preis. Dafür erhält er einen Begleiter und Beschützer. Er wird aus der Einsamkeit gehoben, bekommt einen faszinierenden Weggefährten. Die Rache ist vordergründig das Hauptthema, aber Ciel erkennt, dass Sebastians Loyalität von unschätzbarem Wert ist.

Harry muss Voldemort umbringen. Den dunkelsten Zauberer seit Generationen. Dabei fühlt sich Harry alles andere als dem gewachsen. Er ist ein durchschnittlicher Schüler, ein durchschnittlicher Zauberer, ein Außenseiter. Egal ob ihn der Muggelwelt oder in der magischen Hälfte. Entweder er wird unterdrückt oder in den Himmel gehoben. Die eigentlichen Aspekte, die ihm auf seiner Reise begegnen, sind jedoch Freundschaft, Liebe, Loyalität, Verrat, Hoffnung und die ständige Möglichkeit und Bürde wenn schon der Weg vorgezeichnet ist die Richtung des Weges zu wählen.

Naruto ist ein Chaot. Laut, unbedacht, untalentiert. Alles andere als gute Voraussetzungen für einen Ninja, der im Geheimen vorgehen muss, effizient, ungesehen, kalkuliert. Er ist ein geschmähter Außenseiter. Mit einem Traum: Hokage zu werden. Der einflussreichste, fähigste Ninja in einem Dorf. Natürlich wird er ausgelacht, nicht für voll genommen. Doch er geht seinen Weg. Und er berührt, verändert währenddessen einige Personen, findet Freunde, die für ihn sterben würden und wird zu einem der fähigsten Ninja der Generation wenn er auch nicht leiser wird.

Und trotzdem: Bleiben sie nicht immer irgendwie Außenseiter?
Zunächst durch ihre soziale Stellung. Später durch die Bürde, die sie tragen müssen. Danach durch die tiefgehenden Erfahrungen, die sich – auch nach einem überwältigenden Sieg – niemals ganz abschütteln lassen.


My writing is a very authentic journey of discovery. I'm going out there to learn who I am. My readers, consequently, take the same journey as my protagonist.
Ted Dekker




Egal wie: Wir identifizieren uns mit ihnen. Sie sind eine Mischung daraus, was wir sind und was wir gerne sein wollen. Ein Mix, gegen was wir selbst kämpfen müssen und die Erkenntnis, dass es noch schlimmere Dinge im Leben gibt, als unsere Alltagsproblemchen.

Gemeinsam mit den Protagonisten lernen wir eine neue Welt kennen, neue Freunde und Feinde, wir wachsen gemeinsam an Missionen, Aufgaben und Hürden. Wir lernen sie besser kennen und uns selbst.



We can't help identifying with the protagonist. It's coded in our movie-going DNA.
Roger Ebert




Das sind Elemente, die auch unseren realen Weg kennzeichnen. Unsere Grenzen überschreiten, selbstbewusst für andere und auch uns selbst eintreten, Einsamkeit, Freundschaft und Loyalität erfahren, sich den geforderten Aufgaben nicht gewachsen fühlen, die Freiheit und Herausforderung seinen eigenen Weg zu wählen – mit den Hürden und Beschränkungen, die das Leben bereit hält.




Each of my novels features a protagonist undertaking a difficult personal journey. On the way, each of these characters - mostly female - discovers something about herself and at the same time makes an impact on other people's lives.
Juliet Marillier




Nicht die herausragenden Fähigkeiten und Charaktereigenschaften lassen uns also den Protagonisten so nahe fühlen. Sondern die Überwindung ihrer Schwächen. Beflügelt uns dazu, an unseren eigenen Schwächen zu wachsen und sie zu überwinden.

In unserer Geschichte. Mit uns als Protagonist.



Jaelaki



Seiten zum Thema:

Charakterentwicklung
FF-Charaktere erschaffen-FAQ
Einprägsame Charaktere erschaffen
Charaktere erschaffen

Hauptcharakter | Außenseiter ins Zentrum gestoßen? Eigene Serie, Fanfics, Fanserie, Protagonist

Autor:  Jaelaki

Ohne Charakter kein Erfolg.
Unbekannt




Witzig, mutig, merkwürdig, mysteriös, schüchtern, chaotisch, berechnend, arglos.
So unterschiedlich sind sie. Und doch haben sie zumindest eines gemeinsam:

Um sie rankt sich eine ganze Geschichte.

Hauptcharaktere.
Was macht sie eigentlich aus? Was macht sie besonders? Was macht Hauptcharaktere zu Hauptcharakteren? Und warum sind und bleiben sie trotzdem Außenseiter?



Your protagonist is your reader's portal into the story. The more observant he or she can be, the more vivid will be the world you're creating. They don't have to be super-educated, they just have to be mentally active. Keep them looking, thinking, wondering, remembering.
Janet Fitch




Egal wie unterschiedlich sie sind, sie haben oft gewisse Aspekte gemeinsam. Einige Aspekte in ihrer Häufigkeit recht merkwürdig.



Hauptcharaktere



sind männlich.

Der Großteil der Hauptcharaktere ist männlich. Warum? Weil sie cooler sind? Weil sowohl Mädchen als auch Jungen sie als Schwarm und Idol anhimmeln, als Begleiter rühmen, mit ihnen als fiktiver Freund durch dick und dünn gehen?

Jedenfalls scheint es egal, ob sie blond, brünett oder wild gefärbt sind. Hauptsache sie sind keine Mädchen.



haben keine Freunde.

Sie schaukeln alleine, leben einsam in einer riesigen Villa oder unter einer Treppe im Wandschrank. Es kümmert keinen. Denn sie haben keine Freunde. Zumindest anfangs der Geschichte. Sie werden gemieden. Sind verkannte Außenseiter.

Wir – die Leser – fühlen mit, erkennen uns wieder oder uns überrollt eine heftige Welle des Mitleids.



haben keine Eltern.

Die noch weiter anschwillt, wenn ersichtlich wird, dass der Protagonist auch keine Eltern mehr hat. Manchmal sind sie einfach überflüssig und treten nicht auf, in den meisten Fällen jedoch werden sie konsequent gekillt. Das ergibt eine gute Portion Dramatik und der Protagonist wird noch deutlicher in seine Außenseiterrolle getrieben.



haben eine beschwerliche Reise vor sich.

Entsprechend beschwerlich ist die Reise, die vor dem Hauptcharakter liegt. Zu Beginn ohne Freunde, ohne Eltern in einer ihn verachtenden, herablassend behandelnden Welt, erkämpft er sich zusehends [soziale] Anerkennung.



bekommen Verbündete.

Natürlich bleibt er nicht lange alleine auf seinem Weg. Freunde und Verbündete laufen ihm bald nach. Weil er eben doch ganz nett | hübsch | sympathisch | lustig | einflussreich | talentiert | […] ist. Endlich kapieren das auch andere. Wir haben das natürlich schon seit je her erkannt.



begegnen Feinde.

Keine spannende Mission, keinen Auftrag, kein Duell ohne Gegenspieler. So werden auch Feinde auf den Protagonisten aufmerksam. Ihre Geschichten sind verknüpft. Sei es durch eine Prophezeiung, Schicksal, Rache oder gegensätzliche Ziele, die sich – im wahrsten Sinne – in den Weg kommen. Natürlich werden die Hauptcharaktere anfänglich ausgelacht und unterschätzt von der Gegenseite – aber wer könnte es ihr verübeln? Immerhin wurden sie ja sogar von ihren inzwischen Freunden und Verbündeten zu Beginn ausgelacht und unterschätzt.



besitzen außergewöhnliche Charaktereigenschaften | Fähigkeiten


Das Lachen ist jedoch inzwischen vergangen. Denn step by step werden den Protagonisten ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten entlockt oder | und ihre außerordentlichen Charaktereigenschaften treten zu Tage. So wächst aus dem hässlichen Entchen verkannten Außenseiter ein wahrer Held Protagonist heran, der sein Ziel mutig | entschlossen | konsequent verfolgt und erreicht.



The main question in drama, the way I was taught, is always, 'What does the protagonist want?' That's what drama is. It comes down to that. It's not about theme, it's not about ideas, it's not about setting, but what the protagonist wants.
David Mamet




Was ist eigentlich das Ziel?
Anerkennung und der Sieg über das Böse. Nebenbei auch Selbsterkennung.

Yugi muss die Welt retten.
Ciels Ziel ist Rache.
Harry soll den dunkelsten Magier besiegen.
Naruto will Hokage werden.


Sie haben Ziele, die wir im Laufe der Geschichte ebenso als wichtig erachten. Die eigentliche Ziele werden dabei jedoch von entscheidenderen Aspekten abgelöst:

Yugi, ein schüchterner, introvertierter Schüler, wächst über sich hinaus. Er überwindet seine eigenen Grenzen. Auf seinem Weg begegnet er zahlreichen Verbündeten und sogar Freunden, die ihn bis in andere Welten | Zeiten begleiten. Freundschaft kennt hier keine Grenzen. Die Macht eines Kartenspiels ebenso wenig. Weniger Krieg, mehr Spiel. Wünschenswert.

Ciel giert nach Rache an den Mördern seiner Eltern. Auf dem Weg zu ihrer Erfüllung gibt er seine Seele. Ein hoher Preis. Dafür erhält er einen Begleiter und Beschützer. Er wird aus der Einsamkeit gehoben, bekommt einen faszinierenden Weggefährten. Die Rache ist vordergründig das Hauptthema, aber Ciel erkennt, dass Sebastians Loyalität von unschätzbarem Wert ist.

Harry muss Voldemort umbringen. Den dunkelsten Zauberer seit Generationen. Dabei fühlt sich Harry alles andere als dem gewachsen. Er ist ein durchschnittlicher Schüler, ein durchschnittlicher Zauberer, ein Außenseiter. Egal ob ihn der Muggelwelt oder in der magischen Hälfte. Entweder er wird unterdrückt oder in den Himmel gehoben. Die eigentlichen Aspekte, die ihm auf seiner Reise begegnen, sind jedoch Freundschaft, Liebe, Loyalität, Verrat, Hoffnung und die ständige Möglichkeit und Bürde wenn schon der Weg vorgezeichnet ist die Richtung des Weges zu wählen.

Naruto ist ein Chaot. Laut, unbedacht, untalentiert. Alles andere als gute Voraussetzungen für einen Ninja, der im Geheimen vorgehen muss, effizient, ungesehen, kalkuliert. Er ist ein geschmähter Außenseiter. Mit einem Traum: Hokage zu werden. Der einflussreichste, fähigste Ninja in einem Dorf. Natürlich wird er ausgelacht, nicht für voll genommen. Doch er geht seinen Weg. Und er berührt, verändert währenddessen einige Personen, findet Freunde, die für ihn sterben würden und wird zu einem der fähigsten Ninja der Generation wenn er auch nicht leiser wird.

Und trotzdem: Bleiben sie nicht immer irgendwie Außenseiter?
Zunächst durch ihre soziale Stellung. Später durch die Bürde, die sie tragen müssen. Danach durch die tiefgehenden Erfahrungen, die sich – auch nach einem überwältigenden Sieg – niemals ganz abschütteln lassen.


My writing is a very authentic journey of discovery. I'm going out there to learn who I am. My readers, consequently, take the same journey as my protagonist.
Ted Dekker




Egal wie: Wir identifizieren uns mit ihnen. Sie sind eine Mischung daraus, was wir sind und was wir gerne sein wollen. Ein Mix, gegen was wir selbst kämpfen müssen und die Erkenntnis, dass es noch schlimmere Dinge im Leben gibt, als unsere Alltagsproblemchen.

Gemeinsam mit den Protagonisten lernen wir eine neue Welt kennen, neue Freunde und Feinde, wir wachsen gemeinsam an Missionen, Aufgaben und Hürden. Wir lernen sie besser kennen und uns selbst.



We can't help identifying with the protagonist. It's coded in our movie-going DNA.
Roger Ebert




Das sind Elemente, die auch unseren realen Weg kennzeichnen. Unsere Grenzen überschreiten, selbstbewusst für andere und auch uns selbst eintreten, Einsamkeit, Freundschaft und Loyalität erfahren, sich den geforderten Aufgaben nicht gewachsen fühlen, die Freiheit und Herausforderung seinen eigenen Weg zu wählen – mit den Hürden und Beschränkungen, die das Leben bereit hält.




Each of my novels features a protagonist undertaking a difficult personal journey. On the way, each of these characters - mostly female - discovers something about herself and at the same time makes an impact on other people's lives.
Juliet Marillier




Nicht die herausragenden Fähigkeiten und Charaktereigenschaften lassen uns also den Protagonisten so nahe fühlen. Sondern die Überwindung ihrer Schwächen. Beflügelt uns dazu, an unseren eigenen Schwächen zu wachsen und sie zu überwinden.

In unserer Geschichte. Mit uns als Protagonist.



Jaelaki



Seiten zum Thema:

Charakterentwicklung
FF-Charaktere erschaffen-FAQ
Einprägsame Charaktere erschaffen
Charaktere erschaffen

Hauptcharakter | Außenseiter ins Zentrum gestoßen? Eigene Serie, Fanfics, Fanserie, Protagonist

Autor:  Jaelaki

Ohne Charakter kein Erfolg.
Unbekannt




Witzig, mutig, merkwürdig, mysteriös, schüchtern, chaotisch, berechnend, arglos.
So unterschiedlich sind sie. Und doch haben sie zumindest eines gemeinsam:

Um sie rankt sich eine ganze Geschichte.

Hauptcharaktere.
Was macht sie eigentlich aus? Was macht sie besonders? Was macht Hauptcharaktere zu Hauptcharakteren? Und warum sind und bleiben sie trotzdem Außenseiter?



Your protagonist is your reader's portal into the story. The more observant he or she can be, the more vivid will be the world you're creating. They don't have to be super-educated, they just have to be mentally active. Keep them looking, thinking, wondering, remembering.
Janet Fitch




Egal wie unterschiedlich sie sind, sie haben oft gewisse Aspekte gemeinsam. Einige Aspekte in ihrer Häufigkeit recht merkwürdig.



Hauptcharaktere



sind männlich.

Der Großteil der Hauptcharaktere ist männlich. Warum? Weil sie cooler sind? Weil sowohl Mädchen als auch Jungen sie als Schwarm und Idol anhimmeln, als Begleiter rühmen, mit ihnen als fiktiver Freund durch dick und dünn gehen?

Jedenfalls scheint es egal, ob sie blond, brünett oder wild gefärbt sind. Hauptsache sie sind keine Mädchen.



haben keine Freunde.

Sie schaukeln alleine, leben einsam in einer riesigen Villa oder unter einer Treppe im Wandschrank. Es kümmert keinen. Denn sie haben keine Freunde. Zumindest anfangs der Geschichte. Sie werden gemieden. Sind verkannte Außenseiter.

Wir – die Leser – fühlen mit, erkennen uns wieder oder uns überrollt eine heftige Welle des Mitleids.



haben keine Eltern.

Die noch weiter anschwillt, wenn ersichtlich wird, dass der Protagonist auch keine Eltern mehr hat. Manchmal sind sie einfach überflüssig und treten nicht auf, in den meisten Fällen jedoch werden sie konsequent gekillt. Das ergibt eine gute Portion Dramatik und der Protagonist wird noch deutlicher in seine Außenseiterrolle getrieben.



haben eine beschwerliche Reise vor sich.

Entsprechend beschwerlich ist die Reise, die vor dem Hauptcharakter liegt. Zu Beginn ohne Freunde, ohne Eltern in einer ihn verachtenden, herablassend behandelnden Welt, erkämpft er sich zusehends [soziale] Anerkennung.



bekommen Verbündete.

Natürlich bleibt er nicht lange alleine auf seinem Weg. Freunde und Verbündete laufen ihm bald nach. Weil er eben doch ganz nett | hübsch | sympathisch | lustig | einflussreich | talentiert | […] ist. Endlich kapieren das auch andere. Wir haben das natürlich schon seit je her erkannt.



begegnen Feinde.

Keine spannende Mission, keinen Auftrag, kein Duell ohne Gegenspieler. So werden auch Feinde auf den Protagonisten aufmerksam. Ihre Geschichten sind verknüpft. Sei es durch eine Prophezeiung, Schicksal, Rache oder gegensätzliche Ziele, die sich – im wahrsten Sinne – in den Weg kommen. Natürlich werden die Hauptcharaktere anfänglich ausgelacht und unterschätzt von der Gegenseite – aber wer könnte es ihr verübeln? Immerhin wurden sie ja sogar von ihren inzwischen Freunden und Verbündeten zu Beginn ausgelacht und unterschätzt.



besitzen außergewöhnliche Charaktereigenschaften | Fähigkeiten


Das Lachen ist jedoch inzwischen vergangen. Denn step by step werden den Protagonisten ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten entlockt oder | und ihre außerordentlichen Charaktereigenschaften treten zu Tage. So wächst aus dem hässlichen Entchen verkannten Außenseiter ein wahrer Held Protagonist heran, der sein Ziel mutig | entschlossen | konsequent verfolgt und erreicht.



The main question in drama, the way I was taught, is always, 'What does the protagonist want?' That's what drama is. It comes down to that. It's not about theme, it's not about ideas, it's not about setting, but what the protagonist wants.
David Mamet




Was ist eigentlich das Ziel?
Anerkennung und der Sieg über das Böse. Nebenbei auch Selbsterkennung.

Yugi muss die Welt retten.
Ciels Ziel ist Rache.
Harry soll den dunkelsten Magier besiegen.
Naruto will Hokage werden.


Sie haben Ziele, die wir im Laufe der Geschichte ebenso als wichtig erachten. Die eigentliche Ziele werden dabei jedoch von entscheidenderen Aspekten abgelöst:

Yugi, ein schüchterner, introvertierter Schüler, wächst über sich hinaus. Er überwindet seine eigenen Grenzen. Auf seinem Weg begegnet er zahlreichen Verbündeten und sogar Freunden, die ihn bis in andere Welten | Zeiten begleiten. Freundschaft kennt hier keine Grenzen. Die Macht eines Kartenspiels ebenso wenig. Weniger Krieg, mehr Spiel. Wünschenswert.

Ciel giert nach Rache an den Mördern seiner Eltern. Auf dem Weg zu ihrer Erfüllung gibt er seine Seele. Ein hoher Preis. Dafür erhält er einen Begleiter und Beschützer. Er wird aus der Einsamkeit gehoben, bekommt einen faszinierenden Weggefährten. Die Rache ist vordergründig das Hauptthema, aber Ciel erkennt, dass Sebastians Loyalität von unschätzbarem Wert ist.

Harry muss Voldemort umbringen. Den dunkelsten Zauberer seit Generationen. Dabei fühlt sich Harry alles andere als dem gewachsen. Er ist ein durchschnittlicher Schüler, ein durchschnittlicher Zauberer, ein Außenseiter. Egal ob ihn der Muggelwelt oder in der magischen Hälfte. Entweder er wird unterdrückt oder in den Himmel gehoben. Die eigentlichen Aspekte, die ihm auf seiner Reise begegnen, sind jedoch Freundschaft, Liebe, Loyalität, Verrat, Hoffnung und die ständige Möglichkeit und Bürde wenn schon der Weg vorgezeichnet ist die Richtung des Weges zu wählen.

Naruto ist ein Chaot. Laut, unbedacht, untalentiert. Alles andere als gute Voraussetzungen für einen Ninja, der im Geheimen vorgehen muss, effizient, ungesehen, kalkuliert. Er ist ein geschmähter Außenseiter. Mit einem Traum: Hokage zu werden. Der einflussreichste, fähigste Ninja in einem Dorf. Natürlich wird er ausgelacht, nicht für voll genommen. Doch er geht seinen Weg. Und er berührt, verändert währenddessen einige Personen, findet Freunde, die für ihn sterben würden und wird zu einem der fähigsten Ninja der Generation wenn er auch nicht leiser wird.

Und trotzdem: Bleiben sie nicht immer irgendwie Außenseiter?
Zunächst durch ihre soziale Stellung. Später durch die Bürde, die sie tragen müssen. Danach durch die tiefgehenden Erfahrungen, die sich – auch nach einem überwältigenden Sieg – niemals ganz abschütteln lassen.


My writing is a very authentic journey of discovery. I'm going out there to learn who I am. My readers, consequently, take the same journey as my protagonist.
Ted Dekker




Egal wie: Wir identifizieren uns mit ihnen. Sie sind eine Mischung daraus, was wir sind und was wir gerne sein wollen. Ein Mix, gegen was wir selbst kämpfen müssen und die Erkenntnis, dass es noch schlimmere Dinge im Leben gibt, als unsere Alltagsproblemchen.

Gemeinsam mit den Protagonisten lernen wir eine neue Welt kennen, neue Freunde und Feinde, wir wachsen gemeinsam an Missionen, Aufgaben und Hürden. Wir lernen sie besser kennen und uns selbst.



We can't help identifying with the protagonist. It's coded in our movie-going DNA.
Roger Ebert




Das sind Elemente, die auch unseren realen Weg kennzeichnen. Unsere Grenzen überschreiten, selbstbewusst für andere und auch uns selbst eintreten, Einsamkeit, Freundschaft und Loyalität erfahren, sich den geforderten Aufgaben nicht gewachsen fühlen, die Freiheit und Herausforderung seinen eigenen Weg zu wählen – mit den Hürden und Beschränkungen, die das Leben bereit hält.




Each of my novels features a protagonist undertaking a difficult personal journey. On the way, each of these characters - mostly female - discovers something about herself and at the same time makes an impact on other people's lives.
Juliet Marillier




Nicht die herausragenden Fähigkeiten und Charaktereigenschaften lassen uns also den Protagonisten so nahe fühlen. Sondern die Überwindung ihrer Schwächen. Beflügelt uns dazu, an unseren eigenen Schwächen zu wachsen und sie zu überwinden.

In unserer Geschichte. Mit uns als Protagonist.



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