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Erstellt:
Letzte Änderung: 21.07.2018
abgeschlossen
Deutsch
186940 Wörter, 63 Kapitel
Thema: Death Note
Inhalt:
Rund um die Uhr sollen Light und L aneinandergekettet sein. Was passiert während der Zeit, in der Light nicht weiß, dass er selbst der Mörder Kira ist? Und wird sich etwas geändert haben, sobald sich die Überwachung umkehrt und er Kontrolle auf seinen Gegner ausübt?
Die Story umfasst die Zeit der Handschellen bis zum Showdown zwischen L und Light, also die Kapitel vom fünften bis zum siebten Band, welche damals in Deutschland noch nicht veröffentlicht waren, als ich zu schreiben anfing. Alle aus dem Original stammenden Szenen habe ich so frei wie möglich in den Kontext übertragen und ergänzt. Vornehmlich ist die Story in den Manga eingebettet, es tauchen allerdings auch Inhalte vom Anime, den Realfilmen und aus den Novellen auf.

Anmerkung:
Ein Mindestinteresse an ethischen und anderen Debatten sollte man vermutlich mitbringen, weil die Protagonisten in dieser Geschichte mitunter lange, vielleicht langweilige Gespräche führen. Zitate und Literaturverweise befinden sich im jeweiligen Kapitel, wobei ich nicht jede winzige Anspielung aufzählen werde.
Die Handlung besteht natürlich nicht nur daraus. Boys Love kommt in der Tat vor, allerdings bin ich sehr darum bemüht, die Figuren ihrem Charakter entsprechend realistisch darzustellen, daher wird jede Annäherung viel Zeit in Anspruch nehmen.
Falls manche Verhaltens- oder Denkweisen merkwürdig erscheinen, wird man teils daran feststellen, dass ich Wert auf die Darstellung der japanischen Gesellschaft lege, sowohl auf die Mentalität als auch in Bezug auf die Wahl der zahlreichen Süßigkeiten. Bei Unklarheiten stehe ich für Fragen gern zur Verfügung und bin genauso für Kritik offen und dankbar. Zudem freue ich mich über jeden Leser, ob er sich nun zu Wort meldet oder nicht.

Adultwarnung
Die Setzung von Kapiteln auf Adult war meinerseits nicht geplant und nicht erwartet. Das wurde von den Freischaltern so entschieden. Wer noch nicht volljährig ist, kann mich gern anschreiben, dann schicke ich demjenigen eine entsprechend jugendfrei gekürzte Version des Kapitels zu.

Disclaimer: Die Rechte an dem Manga "Death Note" liegen nicht bei mir, sondern bei Tsugumi Ohba und Takeshi Obata. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.

Widmung
Von Tabula Rasa bis Grenzwall: FrauKrähe
Danke für deine unglaublichen Kommentare und die bereichernden Gespräche. Ich hoffe, du meldest dich irgendwann wieder bei mir.
Vom Trugbild und dem Geschmack von Zucker: GotoAyumu
Danke für die Inspiration und für alles, was mit dir manchmal so einfach ist.

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
~komplette Fanfic~ V: 09.03.2009
U: 21.07.2018
Kommentare (139 )
186940 Wörter
Prolog Prolog E: 18.05.2014
U: 18.05.2014
Kommentare (3)
1308 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 1 Tabula Rasa E: 09.03.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (10)
3157 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 2 Selbstjustiz E: 09.03.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (7)
2831 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 3 Ein neues Gefängnis E: 09.03.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (5)
2711 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 4 Zu viel gedacht E: 10.03.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (7)
2998 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 5 Verfehltes Ziel E: 04.05.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (6)
2771 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 6 Zwischen Menschen E: 26.05.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (6)
2757 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 7 Verwandt E: 14.06.2009
U: 03.05.2017
Kommentare (5)
2834 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 8 Kaltes Wasser E: 21.06.2009
U: 03.05.2017
Kommentare (5)
3120 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 9 Im Namen Gottes E: 06.07.2009
U: 03.05.2017
Kommentare (5)
2710 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 10 Grenzwall E: 29.07.2009
U: 11.05.2017
Kommentare (5)
3176 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 11 Doppeltes Spiel E: 16.10.2009
U: 11.05.2017
Kommentare (2)
2885 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 12 Kontakt E: 12.11.2009
U: 11.05.2017
Kommentare (3)
3069 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 13 Ohne Macht E: 27.12.2009
U: 24.05.2017
Kommentare (4)
2871 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 14 Verantwortung E: 31.03.2010
U: 24.05.2017
Kommentare (3)
2889 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 15 Homo Faber E: 05.07.2010
U: 24.05.2017
Kommentare (3)
2882 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 16 Deus ex Machina E: 26.08.2010
U: 24.05.2017
Kommentare (2)
3141 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 17 Achtung E: 22.10.2010
U: 27.05.2017
Kommentare (2)
3052 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 18 Erbe und Beweis E: 23.12.2010
U: 27.05.2017
Kommentare (5)
3618 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 19 Blind vor Sicht E: 04.04.2011
U: 04.04.2011
Kommentare (2)
2739 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 20 Opfer E: 20.07.2011
U: 18.01.2018
Kommentare (3)
3387 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 21 Einsatz E: 27.09.2011
U: 19.01.2018
Kommentare (3)
2843 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 22 Selbst bewusst sein E: 30.12.2011
U: 19.01.2018
Kommentare (4)
2886 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 23 Surrogat E: 28.02.2012
U: 19.01.2018
Kommentare (1)
2897 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 24 Der kleine Tod E: 06.05.2012
U: 19.01.2018
Kommentare (2)
2992 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 25 Persona E: 21.06.2012
U: 19.01.2018
Kommentare (2)
2889 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 26 Überfluss E: 22.07.2012
U: 06.02.2018
Kommentare (2)
2719 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 27 Kein Weg zurück E: 04.08.2012
U: 06.02.2018
Kommentare (2)
2708 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 28 Induzierte Erinnerung E: 12.09.2012
U: 06.02.2018
Kommentare (3)
2777 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 29 Halbes Ende E: 01.11.2012
U: 10.02.2018
Kommentare (3)
3160 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 30 Fassade E: 17.02.2013
U: 10.02.2018
Kommentare (1)
2975 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 31 Freiwilliger Zwang E: 06.03.2013
U: 10.02.2018
Kommentare (2)
2644 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 32 Rücken zur Wand E: 14.03.2013
U: 24.02.2018
Kommentare (2)
2831 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 33 Trugbild E: 12.05.2013
U: 28.02.2018
Kommentare (1)
2724 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 34 Nachher wie vorher E: 17.05.2013
U: 28.02.2018
Kommentare (2)
2805 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 35 Kontrolle E: 24.05.2013
U: 28.02.2018
Kommentare (0)
2862 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 36 Mea Culpa E: 28.05.2013
U: 01.03.2018
Kommentare (1)
2707 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 37 Der Geschmack von Zucker E: 30.05.2013
U: 01.03.2018
Kommentare (1)
3300 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 38 Nostalgie und Widerwille E: 05.06.2013
U: 04.03.2018
Kommentare (0)
3059 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 39 Recht durch Unrecht E: 13.06.2013
U: 04.03.2018
Kommentare (0)
2740 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 40 Leviathan E: 13.06.2013
U: 07.03.2018
Kommentare (0)
3070 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 41 Mit offenen Karten E: 13.06.2013
U: 07.03.2018
Kommentare (1)
2821 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 42 Beherrschung Adult E: 16.06.2013
U: 07.03.2018
Kommentare (3)
2934 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 43 Sein des Scheins E: 24.06.2013
U: 14.04.2018
Kommentare (0)
2792 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 44 Dissoziation E: 29.06.2013
U: 19.04.2018
Kommentare (1)
3477 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 45 Akzeptanz E: 02.07.2013
U: 19.04.2018
Kommentare (0)
3374 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 46 An einem toten Punkt E: 13.07.2013
U: 20.04.2018
Kommentare (0)
2983 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 47 Wahre Lügen E: 21.07.2013
U: 20.04.2018
Kommentare (0)
2839 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 48 Alter Ego E: 26.07.2013
U: 20.04.2018
Kommentare (0)
3749 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 49 Warten auf Godot E: 05.08.2013
U: 27.04.2018
Kommentare (0)
2957 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 50 Sinn im Wahn E: 09.08.2013
U: 27.04.2018
Kommentare (0)
3218 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 51 Verloren E: 16.08.2013
U: 27.04.2018
Kommentare (0)
2773 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 52 Apotheose E: 25.08.2013
U: 10.05.2018
Kommentare (3)
2716 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 53 Letzte Aufgabe E: 30.08.2013
U: 11.05.2018
Kommentare (0)
2381 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 54 Salz und sein Preis E: 04.09.2013
U: 21.06.2018
Kommentare (0)
3544 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 55 Mord eines Messias E: 05.09.2013
U: 22.06.2018
Kommentare (1)
2719 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 56 Quo vadis? E: 14.09.2013
U: 22.06.2018
Kommentare (0)
3240 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 57 Schlafes Bruder E: 23.09.2013
U: 29.06.2018
Kommentare (0)
2728 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 58 Ad Rem E: 26.09.2013
U: 29.06.2018
Kommentare (0)
4091 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 59 Unter der Zeit E: 05.10.2013
U: 21.07.2018
Kommentare (0)
4641 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 60 Nichts E: 22.10.2013
U: 21.07.2018
Kommentare (0)
3853 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 61 Ein kalter Tag im November E: 29.10.2013
U: 21.07.2018
Kommentare (0)
3526 Wörter
abgeschlossen
Epilog Epilog E: 29.10.2013
U: 21.07.2018
Kommentare (5)
1090 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (139)
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Von: abgemeldet
2009-05-24T19:29:47+00:00 24.05.2009 21:29
Oh, bedeutungsverfälschenden Fehler gemacht, es soll heißen "...auch mit Recht gerichtet werden können und sich mit der Ausrede, nichts für ihr Verhalten zu können, *NICHT* aus der Misere ziehen dürfen".
Von: abgemeldet
2009-05-24T11:26:53+00:00 24.05.2009 13:26
Okay, hier also das Monstrum, Sie haben es so gewollt. Da ichs vor dem Nachfragen geschrieben hatte, gehts nicht direkt auf deine Fragen ein, aber ich verspreche, das noch zu tun, habe nur gerade Zeitdruck und kann ENS erst später bewantworten. Viel Vergnügen... *sich zerknirscht verkriecht*

Zu 24/7 hätte ich so viel zu sagen, dass ich kaum weiß, wo oder wie ich anfangen soll und glaube, ich hätte dir besser meinen ersten Eindruck geschildert, statt es ewig im Kopf zu zerpflücken und auf immer mehr Einzelheiten aufmerksam zu werden, aber ehrlich gesagt war ich im ersten Augenblick viel zu perplex für irgendeine Meinungsäußerung. Daher schreib ich dir das nun, nachdem das erste Lesen schon ein Weilchen her ist, es jedoch nicht beim einen Lesen geblieben ist. Versuche einfach, all dem hier einigermaßen organisiert gerecht zu werden und nicht zu sehr abzuschweifen.

Es gab im Allgemeinen, abgesehen davon, dass ich es rein schriftstellerisch einmal mehr bewundernswert fand, inhaltlich zwei Besonderheiten, die mir ins Auge gesprungen sind. Einmal die außergewöhnlich gestaltete Beziehung zwischen Light und L und dann die verschiedenen 'Ebenen' der Geschichte, drei an der Zahl: die philosophische, die emotionale und die körperliche, die so ungewöhnlich miteinander vermischt wurden.
Außer diesen zwei Besonderheiten ist mir am Ende speziell durch die philosophischen Aspekte auch etwas über Light und Kira klar geworden, das ich vorher so nicht gesehen habe, und das du mir im Prinzip erst erklärt hast. Aber alles der Reihe nach.

Ich fang mal mit den Ebenen der Geschichte an, auf deren Grundlage lässt sich der Rest dann erklären. Die, die wohl jedem Leser als erstes auffällt, ist die des Verstandes, auf der diese (geistes-)wissenschaftlichen Diskussionen zwischen L und Light stattfinden und das nahezu in Reinform. Soll heißen auf eine Art, wie man sie nie im Leben in einer Fanfiction erwarten würde, sondern eher in wissenschaftlich orientierten Texten mit 'seriöserem Image' oder in irgendwelchen als solchen intendierten Diskussionen und dergleichen, auf jeden Fall nicht hier. So fachlich eben, so streng. Selbst wenn du Matsudas und Misas Zwischenfragen benutzt, um diese Passagen nicht ganz in Essays ausarten zu lassen und um darauf aufmerksam zu machen, dass dies hier herausgehoben ist aus dem Gebiet der normalen Gespräche, und selbst wenn du manche Sätze bewusst so überspitzt mit Fachtermini formulierst, dass es parodierend wirkt, nimmt das diesen Abschnitten nicht ganz den (in einer Fanfic) befremdlich nüchternen Charakter. Aber das ist keine Kritik, sondern ich ziehe erstens vor so viel bedachtvoll eingebrachtem, fundiertem Hintergrund(wissen) mit Respekt den Hut und finde es zweitens auch äußerst wichtig für die Geschichte selbst. Einmal natürlich, weil die beiden hier ja die Problematik von Death Note an sich diskutieren, was den Tyrannen im ethnologischen Relativismus und das Schwert der Justitia, die Staatsgewalt und die individuelle Selbstverantwortung etc. angeht, und das so ungewöhnlich in die Tiefe verschiedener Anschauungen gehend, wie es dir auf diese Weise so schnell kein Fanfictionautor nachmachen wird. Und dann auch, weil du diesen intellektuellen Aspekt mit den anderen, noch zu erwähnenden Ebenen so interessant vermischt hast, dass es in Kombination nicht zu trocken und im Gegenteil zu einer Verbindung wird, die die Beziehung zwischen Light und L in ihren verschiedenen Facetten mehr als treffend charakterisiert. Du demonstrierst mit diesem philosophischen Aspekt der Geschichte beispielsweise die hervorragende Bildung der beiden noch viel anschaulicher, konkreter, als das jemals im Manga/Anime der Fall war, machst aus dem "hochintelligent", das wir im fluiden Taktieren der beiden im Original sehen, auch ein "hoch gebildet" und "intellektuell", füllst sozusagen das Genie-Image mit faktischem Inhalt. Und dass sie auf dieser Ebene so beispiellos miteinander umgehen können zeigt einmal mehr, was sie für selten verwandte Köpfe sind, wie ebenbürtig, wie sie sich zu zweit vom Rest abheben, gleich speziell sind, wie sie einfach 'füreinander gemacht' und sich ähnlich sind. Somit ist das alles ein essentieller Aspekt ihrer besonderen Beziehung.

Dann gibt es die emotionale Ebene der Geschichte, in der sie halb bewusst, halb intuitiv miteinander umgehen, in der ihre Empfindungen aufeinander reagieren und ihr Verhalten einander gegenüber beeinflussen und umgekehrt, in der *wir* ungewöhnlich, aber nicht unrealistisch nah an Light und L heran treten und von ihren unvermittelt/unweigerlich auftretenden Emotionen und inneren Einstellungen erfahren, die sich über jede Kontrolle und jedes bereits diskutierte rationale Denken hinwegsetzen. Angst, Zweifel, Zuneigung, Stolz, Demotivation, Motivation, Hoffnung, Leere, Kampfgeist, Erwartung, Enttäuschung, Ärger, Bedrückung, Nervosität, Wut, auf beiden Seiten. Die Geschehnisse auf dieser emotionalen Ebene begründen auch einen Großteil dessen, was ich ganz oben mit der außergewöhnlich gestalteten Beziehung zwischen den beiden meinte, ihre von dir einzigartig geschilderte, seltsam intensive und gleichzeitig widersinnig misstrauische Freundschaft. Mir fiel hier einfach auf, wie weitläufig sie selbst die speziellsten Eigenarten des anderen einerseits akzeptieren und wie sie im Gegensatz dazu an bezeichnenden Dingen Anstoß nehmen. L beispielsweise ist nun einmal verschroben, kauzig, seltsam, schwierig, wenig sozialkompetent und schlichtweg ungenießbar, wäre wohl als reale Person, mal ehrlich, für die meisten Menschen kaum erträglich oder verständlich, das ist es, was ihn ausmacht. Und hier gibt es ein paar Momente, in denen das besonders deutlich wird und in denen Light das dennoch *ohne einen zweiten Gedanken* einfach hinnimmt, als wäre nichts gewesen, indem er das alles wie selbstverständlich als Teil von L akzeptiert, darüber hinweg und das Wesentliche sieht. Du hast einfach seine Weitsicht in Bezug auf seinen Freund so gut demonstriert. Er erkennt Ls wahres Ich im Gegensatz zum Rest der Welt *trotz* all den verzerrenden, kauzigen Äußerlichkeiten, erkennt beispielsweise den Perfektionisten (Kapitel 1, zu Ls eigenem Erstaunen, durchschaut worden zu sein), erkennt den Menschen, der mehr ist, als er von sich preisgibt (Kapitel 2, obwohl er ihn gerade aus dem Schlaf gerissen hat, akzeptiert er seinen Wunsch, aufzustehen "Light gab darauf keine Erwiderung, sondern atmete nur tief ein und aus, bevor er sich ungelenk erhob. Er war nicht wütend. So war L eben, denn er hatte offensichtlich noch mehr in seinem Inneren zu verbergen als nur seinen Namen"), den, der wie jeder andere auch irgendwo Angst und Selbsterhaltungstrieb hat (Kapitel 1, zur Verwunderung des Lesers) und den Menschen, der eine ganz eigene Art von Vertrauen zu ihm entwickelt hat, das er nie explizit ausdrücken würde, das aber Light dennoch erkennt, allein daran, dass L ihn so nah an sich heran und seine Berührung zulässt (Kapitel 2: "Und ich sollte wohl akzeptieren, dass du mir ebenfalls vertraust, aber auf eine andere Weise und mit anderen Auswirkungen. Sonst würdest du meine Nähe nicht so dulden."). Er akzeptiert ohne Murren, wenn L sich stundenlang nicht bewegen will und arrangiert sich einfach damit, akzeptiert sogar, wenn er gesteht, ihn ab und an zu belügen (Kapitel 2, "Du vernachlässigst eben nie deine Deckung"), bleibt kommentarlos angesichts seiner seltsamen Essgewohnheiten, verteidigt ihn einsichtig, wenn z.B. Matsuda ihn nicht versteht, sieht irgendwie als einziger tiefer in L hinein, sieht ihn als Menschen und lässt sich nicht von oberflächlich seltsamem Verhalten ablenken. Er versteht ihn einfach. Versteht ihn nicht miss, auch wenn er ihm genug Anlass dazu geben würde. Andersherum akzeptiert L unerwartet nachsichtig Lights Gefühle, wenn er sich zum Beispiel an seine Gefangenschaft erinnert (Kapitel 3: "Gegen das eigene Empfinden kann man nichts machen"), akzeptiert seine Berührungen, spricht zumeist sehr ruhig und interessiert mit ihm, selbst wenn ihre Meinungen divergieren … es ist, allgemein festgehalten, einzigartig, welchen still wertschätzenden Umgang sie in deiner Geschichte einerseits miteinander pflegen, wie speziell sie füreinander fühlen, wie nachsichtig sie sind, wie sie gegenseitig ihre Persönlichkeiten durchschauen, sich nicht an unwichtigen Nebensächlichkeiten aufhängen und sich als andersartig akzeptieren, sich in dieser Hinsicht so 'reif' und freundschaftlich verhalten. Einmal mehr wie zwei, die sich verstehen und akzeptieren können, weil sie auf ganz besondere Art geistig verwandt scheinen. Andererseits ist wie gesagt bezeichnend, was sie nicht akzeptieren können. Light verletzen Ls niemals ausgeräumter Verdacht gegen ihn, ja sogar die Tatsache, dass L ihn nur zu schätzen scheint, wenn er Kira wäre (Kapitel 5 "Wenn du nicht Kira bist, wirst du ihm wohl nicht das Wasser reichen können" – "Hast du denn nur Achtung vor mir, wenn ich Kira bin? Wenn ich mit meiner Intelligenz über Leichen gehe, um die kranke Vorstellung einer neuen Welt zu verwirklichen? Bin ich nur dann etwas für dich wert?") und der Gedanke, dass er den Kommentar über ihre Freundschaft gar nicht aufrichtig sondern nur als taktischen Zug gemeint haben könnte (Kapitel 2), sowie Ls Aufgeben des Falls, seine Demotivation, die fast schon einem Verlust seiner selbst gleichkommt und Light vielleicht auch deswegen so stört. Sobald es um diese Dinge geht, ist er aufgewühlt, wütend, verärgert. Alles ebenfalls Zeichen dafür, wie sehr er L in Wahrheit schätzt, und zwar genau so, wie er ist.
L hingegen kann nicht ertragen, dass Light nicht Kira sein könnte, wie es am Ende von Kapitel 3 durch Ls Erkenntnis besonders deutlich wird, aber auch in Kapitel 5, als beide zum ersten Mal wirklich offen über Ls Gefühle gegenüber/Idealisierung von Kira sprechen und L nach meinem Empfinden fast schon wütend darüber wird, dass Light einfach nicht er sein will (dieses aggressive "Dann tu es nicht!" ist immerhin das erste Mal, dass er ihn mitten im Satz unterbricht, wirkt etwas ungehalten – aber nicht ooc, denn du hast es sehr nachvollziehbar aufgebaut). Dass er es nicht ertragen kann liegt also so wie du es schilderst nicht (nur) an seiner Gewinnsucht, was recht unpersönlich wäre, sondern tatsächlich an der verqueren Wertschätzung der außergewöhnlichen Rivalitätsbeziehung zwischen ihm und Kira, der ersten echten Herausforderung seines Lebens, die ihm wirklich *alles* abverlangt, so, wie auch Light der erste Mensch ist, der ihn unwiderstehlich in eine ebenbürtige Freundschaft zieht, in eine geistige Verbindung und Nähe, wie es noch nie ein anderer getan hat. Vielleicht kann L nicht ertragen, dass es zwei Menschen geben sollte, die ihn derart fordern und berühren, ihn in vorher ungekanntem Ausmaß aus der vertrauten Bahn werfen, vielleicht kann er es sich auch einfach nicht vorstellen, er wünscht sich jedenfalls, dass diese beiden eins sind. Ist vielleicht theatralisch ausgedrückt, aber man hat bei dieser Geschichte so das Gefühl, er sehnt sich nach diesem faszinierenden Wesen, das gleichzeitig Light und Kira ist, damit er es mit ganzer Kraft hasslieben kann. Seine Empfindungen für Kira, seinen Wunsch, dass Light Kira ist, hab ich noch nie so durchdacht dargestellt und in Worte gefasst gesehen, wie bei dir, seine Verwirrung und Verärgerung, ja fast Verzweiflung darüber, Kira in ihm einfach nicht zu finden, was neben dem Gefühl des Versagens zu dieser Depression führt, noch nie so gut nachvollziehen und verstehen können, wie hier. Das ist einfach der Wahnsinn. Und das alles ist nicht OOC, sondern in einem glaubwürdigen Ausmaß beschrieben, durch dieses durchdachte Verhalten der beiden, dadurch, dass hier einfach nichts aufdringlich und plötzlich kommt, sondern langsam und überlegt aufgebaut wird.
Hm, es gäbe so viel zu der emotionalen Seite dieser Geschichte zu sagen, aber ich denke, das Wichtigste, was mir auffiel, hab ich erwähnt, ich möchte mich auch nicht allzu sehr in Einzelheiten verlieren.

Bleibt noch die körperliche Ebene. Es kommt ja immer wieder zu diesen Berührungen zwischen ihnen, zuerst, als L Light beim Anziehen hilft, dann, als Light Ls Schultern greift, weiter, als Light Ls Hand nimmt, dann während der Prügelei bzw. Lights zweitem Erleben derselben im Traum, woraufhin gleich die nächste Begebenheit folgt, bei der L die Hand auf ihn legt, um ihn zu beruhigen. Daneben gibt es noch in einem etwas weiteren Sinne körperliche Berührungen, und zwar all diese intensiven Blicke, mit denen L Light fixiert, mit denen er ihn sogar festzuhalten scheint in dem Moment, als die Handschellen kurz gelöst sind. Und auch Lights zufälliger Blick auf Ls freiliegenden Bauch gehört dazu. Das ist alles hochinteressant. Nahezu freudianisch. ^^ Es hat durch seine Natur als körperliche Berührung (besonders während der Prügelei) so was Animalisches, (besonders bei den zufälligen Berührungen) etwas von etwas Unbewusstem, das immer wieder einfach so, ungefragt und überrumpelnd hervorbricht. So scheinbar beiläufig und neutral, und doch meine ich fast, es hätte eine tiefere Bedeutung, einmal natürlich, weil du es überhaupt erst erwähnst, und du eigentlich nie etwas Überflüssiges beschrieben hast (im Gegenteil, beispielsweise deine Umgebungsbeschreibungen wirken immer wie das gekonnte Anschlagen von Saiten, wohlformulierte und kurze Passagen, sodass gerade eine Atmosphäre entsteht, aber nicht zu viel geschildert wird; du schreibst überhaupt nie ein Wort zu viel oder eins, das nicht wichtig ist), aber das ist natürlich ein hinkendes Argument. Ich meine also auch abgesehen davon, dass diese Berührungen aus einem tiefer liegenden Bedürfnis, sich nahe zu kommen, entstehen, das den beiden gar nicht bewusst ist und das sich so immer wieder äußert, wovon mich vor allem die intensive Art überzeugt, auf die Light im Traum, in dem ja Unbewusstes an die Oberfläche kommen kann, die Prügelei ein weiteres Mal erlebt. Er nimmt Ls körperliche Nähe einfach so außergewöhnlich betont und intensiv wahr. Und auch wenn nichts von all dem hier Erwähnten in deiner Beschreibung irgendwie mit angenehmem Beigeschmack, geschweige denn sexuell konnotiert wird, sondern gänzlich ohne Wertung bleibt, drängt sich mir diese Vermutung auf, dass sie sich im Innern gerne (auf welche Weise auch immer) nahe wären, und sei es nur das Bedürfnis, den besten Freund zu umarmen – etwas, was sie natürlich nie so ausdrücken würden. All diese Berührungen rücken einfach zu oft und zu klar ins Bewusstsein der beiden, in die sonst nichts überflüssig aussprechende Stimme des Erzählers, als dass sie gänzlich flüchtig und unbedeutend sein könnten. Als würden ihre Körper von einer Freundschaft sprechen, ohne dass die Geister davon wüssten. Das find ich in jeder Hinsicht einfach faszinierend. Und auch irgendwie wieder bezeichnend, genauso wie sie sich unbewusst nahe kommen möchten und es einfach nicht tun, sind sie ja auch 'seelenverwandt' und können aufgrund äußerer Umstände trotzdem keine normale Freundschaft leben.

Diese drei Ebenen decken eben einfach alles ab, was L und Light und ihre besondere Beziehung ausmacht. Intellektuelles Verständis, emotionales Verständnis, irgendwo auch eine unbewusste Körperlichkeit, und eine Menge unglücklich gelaufenes Schicksal, idealistische Verwirrungen und dergleichen. Du hast die Essenz der beiden in Worte gefasst. Deswegen bin ich begeistert. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen und einfach nichts ausgelassen, bist ihnen in jeder Hinsicht gerecht geworden…zumindest meinem Verständnis der beiden nach.

Ich habe ja gesagt, du hast mich etwas an Kira und Light verstehen lassen, das mir vorher nicht klar war… dazu möchte ich noch gerne etwas loswerden.
Deine Geschichte behandelt ja die Situation, in der Light seine Identität als Kira sowie sämtliche Informationen über das Death Note vergisst und zu einem ganz anderen Menschen wird, den wir vorher so nicht kannten, da alles, was wir bisher von ihm beobachten konnten, nach dem Fund des Death Notes, dem entscheidenden Einschnitt in seinem Leben, geschehen ist. Somit haben wir bis dato immer nur den Light kennen gelernt, der bereits von der Macht des Notizbuchs beeinflusst wird, nicht den, der noch nicht in Versuchung geführt wurde. Nun liegt es nahe, dass der erinnerungslose, plötzlich unschuldige Light, wie er im Manga/Anime beschrieben ist, dann derselbe sein muss wie der unbeeinflusste vor dem Fund – etwas, das ich aber bis zu deiner Geschichte nie richtig glauben konnte, da der ausgewechselte, erinnerungslose Light einfach SO unglaublich rein und unschuldig scheint, dass ich absolut nicht nachvollziehen konnte, wie SO eine Person so schnell, so voller Überzeugung und Hochmut und so ohne Reue zu Kira werden kann. Ich dachte immer, da stimmt doch was nicht. Eben genauso wie L, der in seinem ausgewechselten Partner nun nach Kira sucht und aus lauter Unverständnis darüber, dass er ihn nicht einmal *im Ansatz* finden kann, glaubt, in seinen Schlussfolgerungen versagt zu haben und regelrecht depressiv und demotiviert wird. Nachdem ich aber deine Geschichte gelesen habe – in der dein Light zunächst genauso unschuldig, gerecht und rein scheint wie der im Manga/Anime zu dieser Zeit beschriebene, in der es jedoch durch die philosophische Ebene wesentlich mehr Einsicht in seine Gedankenwelt, seine moralischen Einstellungen, seine Überzeugungen und seine Anschauung der Welt/Gerechtigkeit/Gesellschaft- und Gesellschaftsordnung/Individualität und Selbstverantwortlichkeit des Menschen gibt – sehe ich, warum Light Yagami trotz (oder sogar wegen!) all seiner "guten Ideale" zu Kira werden konnte. Ich sehe, wie in den Einstellungen des "guten Jungen" die Grundlage für Kira gegeben ist, nachdem du sie erklärt hast. Das war vorher überhaupt nicht so. Und dass du diesen "missing Link" so gut erklären/füllen konntest, spricht einmal mehr dafür, was für eine fantastische Fanfiction-Autorin du bist, man könnte meinen, du hättest DN so gut durchschaut wie seine Schöpfer höchstpersönlich, da du etwas (sicherlich) in ihrem Sinne ausführen kannst, das sie selbst (aus Gründen des Platzmangels oder auch der Erzähltechnik, des Genres und der Unterhaltung) nicht (bildlich) ausgeführt haben. Ich weiß natürlich nicht, ob mein Verständnis deiner Ausführungen dem entspricht, was du aussagen wolltest, und vielleicht schieße ich hier auch gerade übel in den Ofen, aber ich werde dir einfach mal sagen, wie ich deine Worte interpretiere…
Das ganze fängt im zweiten Kapitel an. Light und L haben ihre erste richtige Diskussion, die sich daraus entwickelt, dass Light meint, er würde sich niemals das Recht herausnehmen, mit den Fähigkeiten Kiras nach eigenem Ermessen zu handeln und somit in einer Welt, in der so viele moralische Anschauungen nebeneinander existieren, anderen selbstgerecht seinen persönlichen Willen/seine persönliche Moralvorstellung aufdrängen. Kurzum, er behauptet, selbstgerechtes Handeln auf einer solchen Ebene, Selbstjustitz, selbst zum Wohle anderer, würde diesem Wohl gerade schaden, da man die Menschen so in ihrer Freiheit einschränkt und unterdrückt (von L erwähnter Orwell usw…). Er klingt fast so wie Near am Ende des Mangas, als er Kiras Rechtfertigung Kontra gibt und das Recht auf eigene Meinung(sfindung)/Lebensgestaltung/Moralvorstellung des Einzelnen verteidigt. Dieser Standpunkt Lights jedenfalls ist einer der Punkte, die einem scheinbar unverständlich machen, warum dieser Mensch, der so gegensätzlich zu Kira denkt, zu Kira werden konnte, da Kira eben das Kritisierte vor hat, nämlich eine Welt nach seinen eigenen, höchstpersönlichen Gerechtigkeitsvorstellungen zu formen und nichts anderes gelten zu lassen. Scheinbar hat man hier also den ersten Widerspruch zwischen dem noch unwissenden Light, der sich hat verführen lassen, und dem erinnerungslosen Light, der so unverführbar scheint, gefunden. Soweit kamen wir auch im Anime/Manga. ABER dann führst du seine Gedanken in der Diskussion weiter, sie kommen auf Verfassung, Staat und Staatsgewalt, Gesetz und Sanktion. Und da wiederum merkt man, dass Light gewisse Formen von 'auferlegter' Moral, nämlich das Gesetz und die Verfassung, die auf der Zustimmung der großen Mehrheit beruhen, gutheißen kann. Dass er sogar Gewalt akzeptieren kann, wenn sie der Einhaltung dieser allgemeinen, die Gesellschaft ordnenden und dem Einzelnen Sicherheit garantierenden Regeln dient und nebenbei die Gewaltenteilung eingehalten wird. L hingegen erscheint einem zeitweise fast wie ein Anarchist, als er in Frage stellt, dass jeder vor sich selbst und anderen beschützt werden müsste, und zu bedenken gibt, ob nicht erst durch Gesetze Ungerechtigkeit entstehen könnte. Nun ist ja Lights Einstellung an sich nichts Schlechtes, so wie auch nicht die, die er in anderen Diskussionen äußert, aber ich sehe darin zumindest eine Grundlage, einen Angriffspunkt für das Death Note, ihn zu verführen, da er in dem Moment, in dem er diese unglaubliche Macht bekommt, die Überzeugung von der Notwendigkeit der Gewaltenteilung verliert und dann das mit dem Glauben an die Berechtigung von Justitias Schwert pervertiert. Etwas ursprünglich 'gut gemeintes' also übertreibt und damit in sein Gegenteil, in etwas Schlechtes verkehrt.
Ebenso plädiert Light immer wieder (mehr als L) für die zumindest zum großen Teil vorhandene Selbstbestimmung des Individuums und gegen die absolute Determination durch das soziale Umfeld (Kapitel 3, als er meint, dass nicht das Ghetto automatisch den Verbrecher macht, sondern auch umgekehrt, und er dem Menschen im Prinzip mehr Eigenverantwortung zutraut) oder durch den eigenen Körper (Kapitel 4, selbst wenn er mit L über die neurologischen Fakten, wie der Zuordnung bestimmter Persönlichkeitsmerkmale zu umschriebenen Hirnarealen, einig ist, da gibt’s ja auch nicht viel zu streiten, wehrt er sich gegen die Vorstellung von Verbrechergehirnen). Aber damit ist ja auch die Grundlage dafür gegeben, dass solch freie Menschen, die dann ja verantwortlicher sind für das, was sie tun, als gänzlich determinierte, auch mit Recht gerichtet werden können und sich mit der Ausrede, nichts für ihr Verhalten zu können, aus der Misere ziehen dürfen. Ist vielleicht alles etwas an den Haaren herbeigezogen von mir, aber auch hier sehe ich irgendwie wieder eine Grundlage, die an sich eine 'gute Einstellung' sein mag, durch die Macht des Death Note aber pervertiert werden kann und ihn dann zu einem überzeugt richtenden Kira werden lassen kann.
Am deutlichsten wird diese Verbindung von positiver Grundlage und Entartung derselben allerdings in Kapitel 5, als du Light ja erstens diesen Satz aus dem Manga fast wiederholen lässt ("Einer wie der andere. So gesehen ist die Welt voll von Leuten, die man besser umbringen sollte.") und damit, trotzdem, dass er sich selbst unterbricht, eindeutig die Brücke zwischen dem scheinbar viel zu unschuldigen Light und Kira-Light schlägst, und ihn zweitens noch etwas anderes Beweisendes äußern lässt. Sie sprechen ja über Ls Versagensgefühle, und Light behauptet, seine Demotivation angesichts der scheinbaren Sinnlosigkeit weiterer Ermittlungen, die nur ein Selbstopfer bedeuten würden, verstehen zu können, da er selbst auch im Laufe seines Lebens den Kampf gegen Ungerechtigkeit auf Kosten Schwächerer ein wenig aufgegeben hat, bzw. inzwischen oft erst Kosten und Nutzen abwägt. Er versucht L damit zu trösten, dass man selbst nicht die ganze Welt gleich verbessern müsste, sondern einfach das tun müsse, was man kann, was in der eigenen Macht steht. Dass man in der kleinen Welt, die sich in der eigenen, kleinen Reichweite befindet, einfach so viel tun sollte wie eben möglich, und dass L an sich nicht diese vernichtenden, gleich alles umfassenden Ansprüche stellen sollte. Genau da seh ich den Knackpunkt – sobald Light das Death Note erhält, erweitert sich sein Horizont an Möglichkeiten ja ungemeint, es steht plötzlich wesentlich mehr in seiner Macht, er KANN plötzlich die ganze Welt verändern und nicht nur den kleinen, zuvor erreichbaren Teil. Und da er die Einstellung vertritt, man solle ganz nach seinen gegebenen Fähigkeiten handeln, kann er ohne Reue zu Kira werden.
Wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich da deine Absichten recht verstehe, und sicherlich erzwinge ich da auch so einiges, aber ich persönlich würde in all den Meinungen, die Light so äußert, tief liegende (und zugegeben noch SEHR zu entartende – aber immerhin ist das Death Note auch eine ziemlich starke Macht, die einen Menschen wohl in einem solchen Ausmaß verdrehen könnte…) Grundlagen für Kira sehen. Zumindest kann ich mir nach deinem Text so einiges besser erklären als vorher, denn vorher hab ich null Verbindung zwischen den beiden gesehen.

Ich bin jedenfalls *sehr* gespannt, zu sehen, wie du Light denken lassen wirst, sobald er seine Erinnerungen zurück hat. Da du ja nun auch in dem unschuldigen Light eine Grundlage für Kira gelegt hast, und die zwei nicht gänzlich verschieden sind, könnte ich mir gut vorstellen, dass du ihn "vollen Bewusstseins" wieder zu Kira werden lässt, also dass er nicht einfach über alles hinwegsieht, was in der erinnerungslosen Zeit geschah und einfach so weitermacht wie bisher, ohne das zu berücksichtigen, sondern dass er sich vielleicht in Gedanken irgendwie Recht gibt, darauf noch mal klaren Kopfes Bezug nimmt oder ähnliches… und ich bin noch viel gespannter, zu erfahren, wie er dann L sehen wird, wie es sich dann mit seiner bisherigen Wertschätzung verhält, ob sie sich ins Gegenteil verkehrt in welchem neuen Licht er alles um sich herum, alle bisherigen Diskussionen dann betrachten wird. Und Ob vielleicht sogar L und Light über die neue Entwicklung sprechen…. Ob und inwiefern L ahnt, dass Light wieder Kira ist, und wie dann wohl *seine* Gedanken aussehen werden, in Anbetracht des bisherigen Wunsches, die beiden mögen eins sein. Ob L es nun doch bedauert oder sogar begrüßt? Nachdem du die beiden und ihre Beziehung so hochinteressant entwickelt hast, platz ich vor Neugier, zu sehen, was geschieht, wenn sich alles auf den Kopf stellt. Eine verdammt schwere Aufgabe, ich würde glaub ich unter der Last einer solchen bisherigen Leistung, die ja eine gleichwertige Fortsetzung fordert, zerquetscht. ^^' Aber wer andererseits so etwas zu schreiben im Stande ist, von dem kann man wohl alles erwarten, vor allem dem selbst geschaffenen Maßstab gerecht zu werden. Lass mich bitte wissen, wenn es weiter geht, da ich so etwas selbst auf der Favoritenliste schnell übersehe.

Von: abgemeldet
2009-05-05T15:21:41+00:00 05.05.2009 17:21
juhuuuu
ein neues kappi
echt toll geworden ^^
Von:  BacktotheRoots
2009-04-02T23:26:27+00:00 03.04.2009 01:26
Himmel, du hast ja in den ersten vier Kapitel alle Anthropologien der verschiedenen wisschenschaftlichen Bereiche von A-Z abgearbeitet ;). Zu solch später Stunde meinem Hirn derartige Informationsverarbeitung abzuverlangen ist ja schon fast abartig^^... aber ich lerne gerne... und nun Agnostizismus mit einer inhaltlicher Vorstellung füllen zu können, obwohl ich "nur" eine Fanfiction lese, gefällt mir schon ;) .

Auch wenn die intelektuellen Dialoge definitiv LightxL like sind, so sind sie in meinen Augen bisher doch zu stark gewichtet... wie du selbst die beiden erörtern hast lassen... man kennt nur wahrheit, wenn man auch Lüge kennt ... das Besondere ist auch nur dann besonders, wenn sie sich mit den Normalen vergleichen lässt. ... Wenn ich das letzte Gespräch zwischen Light und L aber richtig verstehe, wird es ohnehin auf ein Less is more hinauslaufen.

Als letztes sei noch gesagt, dass ich es hervorragend finde, wie deutlich du die Grenze zwischen "Light und L unter Leuten" und "Light und L alleine" ziehst. Die in der jeweiligen Situation erzeugte Athmosphere von Beziehung hebt sich wunderbar voneinander ab. Im öffentlichen Leben (gut, das ist SEHR übertrieben, aber du weißt, was ich meine) sind sie viel distanzierter... aber die Nähe, wenn sie allein sind, ist umso intesiver. Das ist wirklich sehr faszinierend.


Von:  BacktotheRoots
2009-04-02T22:19:26+00:00 03.04.2009 00:19
So, wie versprochen... aller Uniarbeit sage ich nun ab, denn es wird auch keiner mehr von mir verlangt, wenigstens vorerst. Daher freue ich mich deine Story nun endlich lesen zu können. Ich glaube ich habe sie vor 2-3 Wochen schon angelesen, doch gleich zu Beginn merkte ich, dass ich mir für diese FF Zeit und Ruhe nehem sollte, um sie richtig genießen zu können... und deswegen habe ich sie mir für später -jetzt- aufgehoben.
Dein sauberer und klarer Schreibstil sticht schon in den ersten Asbätzen hervor und macht dem Fandom alle Ehre ... um die richtige "Death Note" Athmosphäre erschaffen zu können, bedarf es einfach einem gewissen Maß an Eloquenz (wenn auch "nur" auf Schrift reduziert). Zwar waren die erste Hälfte übernommene Handlung und Dialog, doch ich denke du hast die Art der Gesprächsführung gut weitergeführt. Gerade weil es diese ist, die die Beziehung zwischen Light und L charakterisiert, empfinde ich es eines der größten Herausforderungen einen angemessenen Dialog zu kreeiren. Hut ab dafür, wenn bisher auch noch nicht alles von dir stammte, so waren doch "deine" letzten Worte sehr IC.
Apropo IC ... da kann ich meine Begeisterung auch nicht mehr zügeln... Bishin zum letzten Absatz hatte das erste Kapitel in meinen Augen eher einen Einführungscharakter ... aber der letzte Absatz war für mich wirklich überwältigend. Du hast L in diesem kurzem Moment, so wie ich das sehe, absolut auf den Punkt getroffen. Vielleicht gehe ich mit folgender Annahme auch zu weit, aber ich habe dort die wesentlichen Elemente des zuvor geführten Gesprächs darin widerspiegeln sehen.
Es ging um den Trieb zur Selbsterhaltung, aufgrund des Bewusstseins über den eigen Tod bzw. des Lebens ... und während L wach in Bett liegt, malt er sich aus, welche Gedanken Light gerade haben könnte, dabei besonders den Wunsch seinen Rivalen zu töten.
Der Trieb zur Selbsterhaltung führe zum Anordnen in einer Gruppe, um überleben zu können ... und L spürt bei Light das erstemal andere Gefühle zu einem Menschen als bisher. Gefühle, die scheinbar nicht durch Angst hervorgerufen werden, d.h. einer Gemeinschaft nicht im Wege stehen.
Und im letzteren Punkt ging es um Ruhmsucht... Ruhm ist immer in irgendeinder Weise mit Gewinn und Verlust verbunden... und letztlich denkt L daran um keinen Preis verlieren zu wollen.
mmhhh, wenn ich genauer nachdenke... vielleicht spiegelt der gesamte letzte Teil mehr noch als L's Charakter, die Beziehung zwischen Light und L wider...
Von: abgemeldet
2009-03-17T15:25:36+00:00 17.03.2009 16:25
Äusserst Philosophisch
gefällt mir
Von:  Tomoaki-chan
2009-03-11T23:18:42+00:00 12.03.2009 00:18
Hach~ *schwärm*
Die beiden sind einfach toll. Sie harmonieren perfekt miteinander und können einzigartig diskutieren.
Kaum das ein einziges Wórt in den Raum geworfen wird, diskutieren sie es nach allen Maßen aus. Ziemlich interessant ist die Sicht der Dinge, die sie vertreten und wie einig sie sich in manchen Sachen sind.
Ich frage mich gerade: Fällt es dir eigentlich schwer die beiden in dieser Art denken und reden zu lassen?

Zum Ende hin werden beide sehr melancholisch und das liebe ich an diesem Kapitel besonders!
Es ist außerdem immer wieder lustig zu lesen, dass Matsuda kein Wort versteht, da fühlt man als Leser sich ihm doch gleich etwas näher XD
Er verkörpert den Durchschnittsmenschen, mit dem man sich selbst gerne vergleicht^^ Also auch sehr schöne Sequenzen in deinem Text!!

Im großen und ganzen wieder genial!
Bin schon seeeeeeehr gespannt auf das nächste Kapitel ^.-

gggggggggggggggggggggggggggggglG Yami =^.^=

Von:  Tomoaki-chan
2009-03-11T22:33:46+00:00 11.03.2009 23:33
*schluck* Schon wieder Fremdwörter >____>
Aber diesmal könnte ich 95% des Textes verstehen XP
Außerdemwäre es doof, wenn die beiden sich plötzlich nicht mehr so klug unterhalten XDD Ich les das unheimlich gerne! *das schon im Manga gemocht hat*
Apropos Manga! Die Szene ist super! -^^- Im Anime ist es auch noch so richtig schön dargestellt. Ich liebe es, wenn die beiden sich die Köppe einhauen XDDDDDD

*heul* Es ist so traurig, dass L Light nicht vertrauen kann (kein Wunder, da er ja wirklich Kira ist...)
Ich an Lights stelle würde mich auch total mies fühlen, wenn mein bester Freund(ich behaupte mal, dass er das ist:P), mir nicht vertrauen würde und mich, in dem Fall, an Massenmörder verdächtigen würde!

*seufz* Ob es die beiden es noch schaffen zueinander zu finden???
Na ich werd ja sehen ^^


gggggggggggggggggggggggggggggglG Yami =^.^=
Von:  Tomoaki-chan
2009-03-11T21:36:11+00:00 11.03.2009 22:36
Au Backe... Also ich hab die alles in dem Kappi verstanden, in dem nicht L oder Light geredet hat. Meine Güte! Du bist wohl ein wandelndes Fremdwörterlexikon X_X
Ich saß genauso bedröppelt vorm PC wie Matsuda sich wohl fühlte, als er die beiden gehört hat.
Erstaunlich, wie gut du die Intelligenz der beiden herausstellst. Meistens wird die untergraben, da es eben sehr schwierig ist so zu reden/denken wie die beiden...
Bei Gelegenheit kannst du mir ja ein paar der Fremdwörter erklären XDDD

Jedenfalls ein super Kapitel -^^- Vor allem die Andeutungen, dass sie ganz anders über den anderen denken als dieser glaubt!!!

ggggggggggggggggggggggggggglG Yami =^.^=

Von: abgemeldet
2009-03-11T14:52:19+00:00 11.03.2009 15:52
uii wieder ein super Kapitel ^^ ich mag die Unterhaltungen zwischen L und Light gerne, aber vielleicht solltest du versuchen, die Geschichte an sich weiter nach vorne zu bringen. Sie Diskutieren vielleicht... für meinen geschmack ein bisschen zu lange über eine Sache.
Das sieht aber jeder anders ^^
Freue mich dennoch auf das nächste Kapitel *__* du schreibst echt toll ^^

Riru