Zum Inhalt der Seite


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...60] [61...70] [71]
/ 71


Schlagworte

Top 15

- Slash (357)
- Konsum (105)
- Chemie (75)
- Wissenschaft (62)
- Biowaffen (49)
- Cosplay (48)
- Fernsehen (27)
- Event (24)
- Lästern (23)
- Labor (21)
- QVC (20)
- Zeichnen & Malen (18)
- Umfragen (15)
- Physik (12)
- Astrofotografie (10)

Geld als Verhütungsmittel im viktorianischen zeitalter

Autor:  Major

Das Thema ist jetzt vielleicht ein bisschen komisch. Aber das gebührt denjenigen Verantwortlichen, die den Bockmist verzapft haben, also bitte erst später wundern.

Ich schaue derzeit die Serie "Penny Dreadful", basierend auf einer Groschenromanserie, die im England des vikotorianischen Zeitalters spielt. Und wie eigentlich alles, was Geschichte betrifft, zeigt es mal wieder nahezu nur Leute mit Geld. Mir erzählte mal jemand, der sich besser mit Geschichte auskennt, dass das Leben der Bauern ja sowieso langweilig sei und deswegen kaum etwas darüber gelehrt werde. Prunkvolle Schösser sind halt doch spannender. Manchmal sehr ärgerlich, ich habe nämlich Interesse an den Gerichten der ärmeren Leute. Was gabs damals zu essen?

Penny Dreadful ist aber nicht einfach "Reiche Pinkel in einer romantisch verklärten Zeit", sondern beinhaltet gleichermaßen dunkle Fantasy. Vampire, Werwölfe, Frankensteins Monster, Hexen und so weiter tauchen auf und treiben ihr Unwesen, während Menschen oder Halbmenschen versuchen, dagegen zu kämpfen oder zumindest ihre Lieben wieder zurück zu holen. 

Und da Penny Dreadful eine moderne Serie ist, dürfen total überspielte Gewaltdarstellungen (jemand sticht einer Puppe diverse Stricknadeln in den Kopf und an einem anderen ort schreit und leidet eine Frau minutenland oder es wird die erste Sekunde gezeigt, in der einer jungen Frau ein Baby aus dem Leib geschnitten wird) und hemmungsloser Sex nicht fehlen. Sex in gefühlt jeder Folge. Das ist sehr modern. Zu modern, denn irgendwie wird nie jemand schwanger und es sind genug Cisfrauen im gebärfähigen Alter dabei. Verhütungsmittel gab es damals zwar schon, waren aber klobig und aufwendig und hätten offenkundig im Bildmaterial eingebaut werden müssen - das ist nämlich sehr explizit. 

Aber wehe eine Frau wird geschwängert, die kein Geld hat. Dann gehts sofort los, dass die Gesellschaft Repressalien macht, sie verstoßen wird und letztendlich versucht, das Kind irgendwie los zu werden. Wer aber genug Geld hat, der hat damit keine Probleme. Auch heute kostet Verhütung Geld, aber man packt den Lümmel ja nicht in Geldscheine ein oder stopft sich Münzen unten rein. So klappt das nicht. 

Vielleicht doch zu verklärt romantisch? Zu viel Rosamunde Pilcher? Dabei wäre es schon spannend. Die weibliche Hauptperson hätte wahrscheinlich genug Magie, um damit zurecht zu kommen. Und die andere wäre schwanger gestorben, was wiederum ein sehr interessantes Frankensteins Babymonster hätte werden können. 

Und so lechzen die modernen Serien nach ungeschminkter Realität, zeigen folgenlang leidende Leute, zeigen Gewalt, Dreck, Pest und Ablehnung. Verpacken das alles romantisiert in "Früher war alles besser", sodass es fast wieder ok ist. Und sparen dann doch wieder an der falschen Stelle, sodass man sich als Zuschauer vors Gesicht gestoßen fühlt. Von der wie immer fehlenden Menstruation möchte ich jetzt nicht anfangen. Das ist einfach nicht so auffällig wie ein Babybauch. Da gibt es aber auch Serien, die zuende denken wie "Orange is the New Black". 

 

Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass "Feel Good" Serien derzeit nicht so trend sind. Auf einem Video on Demand Portal sind die meistens nur bei den Kinderserien zu finden und dann überaus einfach gestrickt. Oder auch diese enttäuschen einen maßlos wie "Project Mc²"... 

 

Hat jemand eine Netflixempfehlung?

Gesehen hab ich schon: Orange is the New Black, Dexter, Breaking Bad, H2O, Better Call Saul

Dringend wegschalten musste ich bei: The Originals (so eine selbstgefällige konstruierte Sch**), Weeds (da finde ich kaum Worte für)

und mögen tu ich lockeres, nettes, Scifi, dunkle Fantasy, Realkrams. Nicht mögen tu ich eigentlich genau das, was hier im Text steht: Gewalt und Porno, aber auch Horror, leute, die andere leute gegen ihren Willen aufschlitzen oder sonstwas mit ihnen tun, Leute, die dauernd über andere herziehen, weil die Leute Kohlehydrate essen (Weeds!), Leute, die sich dauernd gegenseitig hintergehen (Homeland). 

Mineralienbörse Speyer

Autor:  Major

Am Samstag, 29.8. möchte ich zur Mineralienbörse in Speyer. Hat da noch jemand Bock drauf, mag aber nicht alleine gehen?

Melde dich :)

Arbeitslose Absolventen und Fachkräftemangel

Autor:  Major

Als Uniabsolvent hat man es nicht unbedingt einfach. Eigentlich sogar relativ schwer, einen Job zu bekommen.

Und als Arbeitgeber hat man es sehr schwer, Leute zu finden, die studiert haben.

... Moment, was stimmt da nicht?

Als Uniabsolvent ist man leider nichts wert, weil man keine Arbeitserfahrung hat, deswegen wird man nicht genommen, denn der Arbeitgeber sucht nur Leute mit Arbeitserfahrung. Das geht dann so bescheuert weit, dass Leute angerufen werden, die zähneknirschend doch den Job bekamen als Frischling und jetzt niedliche 2 Monate im Betrieb sind, ob sie denn nicht einen neuen Job haben wollen. Man suche dringend jemanden. Auf die Frage, ob sie auch Absolventen ohne Erfahrung nehmen wurde nachdrücklich verneint. Ich hätte so viele Leute vermitteln können, aber sie wollten mich! Nur 2 popelige Monate, aber das qualifiziert mich und die anderen nicht.

Vielleicht sollte man eine Scheinfirma gründen, die nach außen so tut, als hätte sie mega viele kompetente Leute, die in Wirklichkeit aber nur notiert sind, aber nie erscheinen. Und die dann sofort vermittelt werden, wenn die Headhunter kommen. Die Scheinfirma besteht also aus besonders guten Marketingleuten und nicht aus den Fachkräften. 

Irgendwie blödsinnig, dass mir sowas in den Sinn kommt. Aber der Blödsinn basiert auf einem blödsinnigen System.

Sonnencreme zum Trinken

Autor:  Major

Ich "muss" diese Zeitschriften lesen zu verschiedenen Themen. Diese war eine über allgemeine alkoholfreie Getränke. Neben ganz viel "buhuhuuu, der markt wächst nicht!" (ja, wie ich, wir wachsen nicht als gesellschaft, also saufen wir auch nicht jedes jahr mehr) und "die leute kaufen immer nur wasser!" findet man auch mal interessante andere sachen, so wie diese:

Hahaha ! Wär ja cool, wenn das klappt. Aber wenn man sich deren Website wirklich einmal anschaut, dann hat man das Gefühl, dass die in jede Buddel das gleiche reinschütten und nur andere Etiketten mit immer tolleren Aufschriften rauf machen. Ich warte darauf, dass "Krebsheilwasser" und "Aidsheilwasser" in der Liste auftauchen, das scheint mir nämlich genau das Niveau zu sein. 

Hinterm Mond leben - das weiß doch jeder!

Autor:  Major

Hey, ich bin umgezogen. Ich wohne jetzt hinterm Mond. Früher wohnte ich hinterm Mars. Aber hinterm Mond ist alles anders! Die Leute erklären einem gerne, dass viele Dinge einfach jeder weiß. Nett von ihnen. Aber bin ich dann einfach nicht jeder? Nun, ich versuche, mich anzupassen und jeder zu werden!

Tankstelle. Ich habe mein Auto dumm vor der Waschanlage geparkt und frage die Frau an der Kasse mit einem Hinweis, dass ich so ein Ding noch nie benutzt habe, wie das geht. Die guckt ein wenig... als wenn ich hinterm Mond lebe und für so einen Scheiß eigentlich viel zu alt bin. Nunja, ich weise nochmal darauf hin, dass es meine erste Karre ist, die jetzt zum ersten Mal dreckig ist. Jetzt erklärt sie es mir :) Auto ist nun wieder sauber. Ich bedanke mich freundlich.

Bei Ikea möchte ich ein Möbel kaufen. Ich habe mir nach 3x verlaufen in der Ausstellung und leichtem Panikanfall, dass sies ausm Sortiment genommen haben, brav die richtige Regalnummer aufgeschrieben. Geh zum Regal - Leere. Und damit meine ich Leere. Alle anderen haben Paletten drunter, hier ist nur nackter Boden. Ich geh zur Information "Ja, sie müssen doch bei jedem Teil vorher im Internet schauen, ob das im entsprechenden Markt vorrätig ist!" ... ach, so ist das. Na dann. Hinterm Mars hieß es einfach "Hamma nich!" und nicht "selbst schuld" mit netteren Worten. Fühle mich blöd. Sie guckt nochmal in ihr System und entdeckt 6 Möbel, die da liegen sollten. Es aber nicht tun. Ich bekomme die Teile aus dem Hochregal ausgelagert und sie ist etwas genervt über mein 3x Danke und meine strahlende Freude. 

Meine Haare sind an den Enden nach 1.5 Jahren nicht schneiden nun ziemlich strohig. Ich suche einen Friseur auf und wir haben eine leichte Vorstellungsdifferenz. Trocken gerade abschneiden - nein, das geht nicht. Die Haare müssen nass gemacht werden, mit Shampoo und Spülung behandelt werden und überhaupt braucht man einen Termin dafür. Trocken gerade ab bitte, das dauert 2 Minuten, Sie kriegen dafür 20€, was ein geiler Stundenlohn! Nein, wie gesagt - Shampoo-Spülung-Termin. Und nicht zu vergessen der Aufpreis für die Ausbildung der falschen Geschlechtsorgane, weswegen ich 10€ drauf zahlen soll. Meine Shampoounverträglichkeit zählt auch nicht. Verwirrt wünsche ich noch einen schönen Tag und finde auch keine anderen Friseure, die Trocken-gerade-hacken ohne Muschiaufpreis machen. Als ich noch hinterm Mars wohnte, hab ich mir die Haare in meinen rebellischen Teeniezeiten selbst geschnitten, wenn ich nicht gerade mit zum Herrenfriseur ging, der trocken-gerade-ab gemacht hat in 2 Minuten. Ich durchwühle Youtube nach Anleitungen und fange wieder damit an. Ich glaube, mein Wunsch ist einfach zu profan. Ich brauch einen Stufenschnitt oder einen Bob, den man toll föhnen kann. Einen Herrenfriseur kann ich im Gebiet über Internet auch nicht finden.

Die Post macht um 18 Uhr zu. Ich stehe püntlich um 17:45 vor der Tür. Zu. Und kein Schild, wann das Ding überhaupt auf und zu macht, die Zeiten hab ich von einem Papier, das die in meinen Briefkasten geworfen haben. Ok, hier öffnet und schließt man nach Gefühl. Ich werde das respektieren und fortan in der nächsten Stadt Briefmarken auf Vorrat kaufen. Hinterm Mars hat man einfach ein Schild an die Tür gehängt "Öffnungszeiten: 11 - 13 Uhr, in der Mittagspause bitte nicht stören". 

Hm... aber ich glaube, dass der Vermieter zu Anfang versuchte, den Schimmel, der durch einen Wasserschaden unter der Spüle gewachsen ist, zu verheimlichen, das ist auch hinterm Mars so. Endlich fühl ich mich etwas zu hause :) Dumm nur, dass ich meinen Schimmel vom Mars so gut kenne, dass ich beim ersten Schranktüröffnen den Namen des Schimmels benennen konnte. Beim zweiten Blick auch die Kolonie zeigen konnte. Und beim dritten Blick auch die vielen hinterm Schrank finden und fotografieren konnte. Jetzt plane ich, mit welchen Giften und in welcher Reihenfolge ich den Kram töte. Chlordioxid, Formaldehyd, Glutaraldehyd, quartäre Ammoniumverbindungen, biozides Amin, Säure, Natriumhypochlorit...? Haken: Vermieter muss veranlassen, die Küchenschränke abzubauen. Und die sind mit Silikon an die Wand geklebt. Vielleicht kann ich mir eine Nebelkanone ausleihen (da werden besagte Gifte eingespeist und dann feinst im Raum vernebelt. Instant Lungenkrebs für dich und deinen Schimmel).

Was ich mich aber frage: Viel Schweinefett im Backofen von den Vormietern - normal? Ich habe das mit einem Gastronomiereiniger und Gummihandschuhen (der Reiniger verätzt einem schneller die Hände als man schauen kann) in Windeseile entfernen können und über dem Ofen war so eine Platte mit ganz viel Kohle drauf. Da drunter hab ich mit Hilfe des Reinigers ein Cerankochfeld gefunden, das wahnsinnig heiß kochen kann. Viel heißer als mein alter Plattenherd. Die Kekse, die ich im Ofen gebacken habe, haben danach auch nur noch einen Hauch nach Schweinebraten geschmeckt. Die Muffins danach schon gar nicht mehr.

Ich weiß, ich habe noch viel zu lernen. Aber ich gebe mein bestes!

Bis zum Winter muss ich mir überlegt haben, wie man mit Glatteis am Berg umgeht. Egal ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto. Vielleicht so: Plastiktüte auf den Boden tun, raufsetzen und runter rutschen zur S-Bahn. Mit der S-Bahn fahren, 2 Stunden auf den Bus warten und damit zur Arbeit fahren? Oder einen Salzstreuer vors Rad klemmen. Oder zur Arbeit joggen auf dem Grünstreifen. Sind "nur" 10 km. Wenn ich gut drauf bin, schaff ich 3, danach lieg ich am Boden. Aber bis zum Winter ist ja noch Zeit.

Oh, ein Blusenupdate: Ich schrieb im April mal, dass ich keine anständigen Blusen für Business finde. Ich möchte das Update geben, dass sich da nichts geändert hat. Nun probiere ich mal koreanische Blusen aus. Wahrscheinlich weiß jeder, dass sone olle Damenbluse 10 minuten zu bügeln braucht und das reine Zeitverschwendung ist. Daher kauft die keiner. Nur ich bin mal wieder der Depp, der das noch nicht gerafft hat. 

 

Irrwitzige Schuldzuweisungen werde ich konsequent löschen. Jeder hat seine Idee der Welt und wenn zwei Leute verschiedener Meinung sind, müssen sie alternative Wege finden, damit umzugehen. Schuld hilft dem Problem nicht dabei gelöst zu werden. 

Skizzenbuch immer dabei Zeichnen & Malen

Autor:  Major

 

Kennt ihr diese Leute, die sich mit ihrem Skizzenbuch irgendwo hin pflanzen und dann Dinge zeichnen, die sie sehen? Ich lese gerne den Blog einer australischen Urban Sketcherin, Liz Steel, wessen Zeichnungen ich zwar nicht super pralle finde, aber welche mir ein gewisses Künstlergefühl vermittelt. Geh raus und zeichne, was da ist! Schau nicht so sehr auf Qualität, sondern zeichne! Verrenne dich nicht in irgendeinem Anspruch die geilste Zeichentechnik zu haben, sondern tu es einfach! Und wenn es nicht so toll wird, ist es doch auch nicht schlimm. Geb deinem Bild Leben, nicht Perfektion.

 

Und man sieht immer wieder Fotos von ihr und anderen Urban Sketchern. Meistens haben sie diese Sporthocker oder auch Wanderhocker dabei. Ich habe so etwas leider nicht. Da ich inzwischen umgezogen bin und oft alleine war, habe ich mein Skizzenbuch (ein Aquarellpapierbuch) oft mitgenommen, bin ins Auto gestiegen und irgendwo hin gefahren. Hier meine Ergebnisse:

 

1 links: Schluss Heidelberg von der hinteren Terasse aus

1 rechts: Bahnhof Oldenburg. Begonnen auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch

2 links: Starbucks Mannheim. Der Kerl saß da stundenlang und hat sich seine Seele ins Handy ziehen lassen. 

2 rechts: Schriesheim Weinberg. Einmal eine Weinrebe (?) und eine Feuerwanze. 

3: Schriesheim Strahlenburg. Ich dachte, ich kann die Burg besichtigen, dabei war das eine Gastwirtschaft mit extrem guter Aussicht. Und die hab ich dann gezeichnet. Die Cola 0.5 L für 3.80€, die ich dafür kaufen musste, fand ich im nachhinein gar nicht mehr so teuer. Ich hab an kackplätzen schon genau so teure Colas gesehen. Gute Investition an diesem Standort. 

 

1 links: Mannheim Innenstadt an einem schattigen Straßenbahnplätzchen. Da hatte ein Blumenladen seine Blümchen aufgestellt und mir war gerade nach einer Pause. 

1 rechts: Mannheim Starbucks. Gerade rein, Kaffee und Kuchen geholt (sieht man auch drauf), da fing es derbst an zu schiffen. 

2 links: Sonntag abens und man muss irgendwas essen (ich hatte keine Wohnung!), also bin ich in ein Restaurant, in dem ich die komplette vegane Speisekartenseite abarbeite. Während des Wartens hab ich vor mich hin gemalt. Super Zeitvertreib. 

2 rechts: Ladenburg am Neckar. Nach Edingen geht diese schicke Eisenbahnbrücke rüber. Ich saß da am künstlichen Neckarstrand auf einer Bank und hoffte, dass ich beim malen nicht von Vögeln bekackt werde. 

3 links: Heidelberg Schloss. Wenn man im Fensterloch des Verbrechens, äh, dem neuen Minecraft Klotz, wo man die Eintrittskarten kaufen kann, sitzt, kann man die Touristen an diesen beiden Wurstbuden beobachten. 

3 rechts: Heidelberg Schloss, hintere Terasse. Ich stand am Nichtrunterfallding und hab das im Stehen gezeichnet. Da hab ich mir dringend den Wanderhocker herbei gewünscht. Später war ich übrigens mal auf der Brücke und hab hoch geguckt. Alles voll mit fotografierenden Touristen :) Dabei ist von oben viel schöner als da unten.

4 links: Auf dem Weg mit dem Töffi zum neuen Wohnort eine Pause gemacht. Damit die Pause nicht langweilig wird, was gezeichnet. 

4 rechts: Heidelberg Schloss vordere Terasse. Die Stadt da hinten ist Mannheim. 

 

Es ist wirklich schön, wenn man alleine losziehen muss, sich mit dem Ort auf diese Weise näher zu beschäftigen. 

Und weil ich mich manchmal dann doch etwas bevormundet fühlte, wo ich sitzen kann und wo nicht, hab ich mir endlich einen geleistet:

Yaay, ein Outdoorhocker :D Die Tüte ist etwas kleiner als A4, das ganze Ding wiegt 660g und ist 3-5 cm dick, je nachdem wie geschickt man es faltet. 

 

 

Seifenschalogie Seife

Autor:  Major

Werte Kollegix, Kolleginnen und Kollegen,

Die meisten von Ihnen dürften dem Irrtum erlegen sein, flüssige Handwaschseife sei besser als feste und bestünde aus den gleichen Inhaltsstoffen. Ersteres ist vielleicht Ansichtssache, zweites ist jedoch hinlänglich falsch. Flüssige Waschlotionen bestehen aus Sulfaten oder Sulfonaten, Seifen dagegen sind Carboxylate. Spezielle Waschlotionen aus dem Naturkosmetikbereich bestehen tatsächlich aus Carboxylaten, haben meistens aber dafür ein inakzeptables Schnodderfeeling. Das Problem bei Waschflüssigkeiten ist der Einsatz von Konservierungsstoffen und das unnötige hin- und Herfahren des Wassers der Lösung. Ohne Konservierung wäre die Lösung nach spätestens 2 Wochen verkeimt. 

Es soll hier nicht weiter um flüssige Waschlösungen gehen. Wie x diese am besten ans Waschbecken stellt und pflegt, ist jedex wohl bekannt. Schwieriger ist es doch, wenn x sich für ein festes Seifenstück entscheidet. Wie ist die Lagerung und Nutzung von Stückseife am Waschbeckenrand dabei machbar? Das ist alles andere als trivial. Und darum soll es hier gehen.

 

Wissen Pro:

Seife ist nicht gleich Seife. Kernseifen bestehen nur aus Seifenmolekülen, handgekochte Seife meistens zusätzlich aus einem Rest an Fett (rückfettend) und Glycerin, welches im Verseifungsprozess entsteht. Handgekochte Seife ist daher meistens weicher, weniger ergiebig, dafür aber deutlich cremiger im Schaum und rückfettend für die Hände. Handgekochte Seife eignet sich auch zum Duschen, aber nicht zum Putzen. Kernseife eignet sich zum putzen, aber nicht zum duschen. Die meisten im Supermarkt und der Drogerie erhältlichen Seifen sind Kernseifen, bei welchen das Glycerin entfernt wurde. Auch die sagenumwobene Alepposeife ist eine Kernseife. 

 

Gerne wird Seife als Dekomaterial genutzt, aber nie BEnutzt. Daher gibt es viele Seifenschalen, welche gut aussehen, aber nix taugen. Andere beschäftigen sich mit Ablaufen des Wassers und Trocknung der Seife und führen dabei zu anderen Problemen. Wieder andere sind nur für eine spezielle Seife geeignet. 

Bilder via eBay, nur zur Veranschaulichung von Seifenschalenklassifizierungen!

 

1 - Eine Seifenschale mit oder ohne Rand. Auch Muschelschalen gehören hierzu. Diese Schalen haben keinerlei Möglichkeit, das Wasser ablaufen zu lassen und sind gerne auch mal extrem glatt, woran die Seife anklebt und nur schwer wieder zu lösen ist, oder sie sind so wölbig, dass sie die Form der Seife ruinieren. Diese Schalen sind Dekoschalen, das Wort Seifenschale haben sie nicht verdient. Hände weg, wenn die Seife benutzt werden soll. Hände ran, wenn die Seife Deko sein soll.

2 - Seifenschalen mit Löchern, die aber plan aufliegen. Toll, diese Löcher, so fließt das Wasser ab... also direkt in das Loch, wo es stehen bleibt und sich aufstaut, denn es wird ja von der Unterseite abgeschirmt. Gut gedacht, schlecht gemacht. Das i-Tüpfelchen bekommen sie, wenn solch eine Schale, meistens aus Ton, das Loch von unten eingestochen bekamen und der Abfluss somit der höchste Punkt der Schale ist. Das Wasser lagert sich dann um den Abfluss herum und wird nicht abfließen. Füßchen braucht eine solche Schale, ansonsten ist sie eher Kathegorie 1 und unbrauchbar. 

3 - Schalen mit einer Schale darunter, wo sich das Wasser sammeln lässt. Auch eine gute Idee, oder? Das Wasser fließt nicht quer über das Waschbecken und macht keine hässlichen Ablaufflecken. Ich habe eine Schale, die beim ablaufen abfärbt und ich kann daher sagen: Wer sich an den Ablaufrinnen offener Schalen stört, der putzt zu selten. Also weniger als 1x die Woche, erst nach 7 Tagen sind die nämlich sichtbar. Und wer so selten putzt, dem verranzt diese Schale in der Kürze der Zeit und das Ablaufwasser, das sich darin sammelt, wird echt eklig und verkeimt. Solche Schalen gibt es auch aus Holz und die werden noch ekliger als Glasschalen, wenn x so selten putzt. Nur gut für Leute, die oft putzen und das Putzen in der Schale auch konsequent verfolgen.

4 - Aufrecht stehende Schalen mit Ablauflöchern und Füßchen. Die Seife steht darin. Für große, harte, eckige Seifen ganz nett. Weiche Seifen bilden auf der Standfläche ein Seifenmus, welches zu Seifenmassenverlust führt und die Ablauflöcher verstopft. Seifen, die schon einigermaßen klein geseift sind, fallen seitlich hinein oder liegen direkt plan auf den Löchern und verstopfen diese. Die kleine Seife jedes Mal daraus zu pulen ist schwer und führt zu Seifenbruch. Mit Einschränkung nutzbar, eine zweite Seifenablage ist hier von Nöten. Für Deko ganz nett.

5a+b - Eine Seifenschale in rund oder plan aus dünnen Streben. Auf Füßchen oder für die Wand. Eine tolle Lösung, aber auch hier gibt es Nachteile. Metall und Wasser verstehen sich nicht gut. Metall und Salzwasser noch viel weniger und so neigen diese Teile zum Rosten, je nach Metallbeschaffenheit. Daher hier zu Qualität greifen. Der Rost färbt die Seife und lässt die Schale unschön aussehen. Gerade bei Salzseifen mit Vorsicht zu genießen. Sehr weiche Seifen haben Probleme mit den Streben, welche sich in sie drücken. Und klebt x die Wandversion über eine Spüle, welche nicht mit Silikon zur Wand versiegelt ist... nun, ich hoffe, dann hat mein Nachmieter auch schon die Wohnung verlassen, wenn jemand die Küche von der Wand holt und den Spalt sieht. Für die Dusche sind diese Schalen für die Wand übrigens die erste Wahl.

6 - Seifenschalen aus Gummi mit Noppen und Ablauflöchern. Lange Zeit war diese Schale für mich die Eine Schale. Darüber ging nichts. Sie ist in der Tat eine der besten, wenn es um das Trocknen der Seife geht. Aber sie ist durch die spitzen Noppen nur für Kernseife geeignet. Weichere Seifen zerkratzen auf den Noppen und bilden Seifenmus, welches ein großer Seifenverlust darstellt. Optisch finde ich sie übrigens nicht ansprechend. Nur für Menschen geeignet, die harte Seifen verwenden und auf die Optik nicht so viel Wert legen. Auch gut: Rutscht nicht. Liegt aber gerne so plan auf, dass das Wasser nicht ablaufen kann. 

7 - Relativ dicke Streben, welche auf Fußstreben stehen. Diese Schale ist meistens relativ plan und toleriert auch nicht gebogene Seifen. Sie toleriert durch die dicken Streben sehr weiche Seifen und lässt sie trotz gelegentlicher Seifenmusbildung gut ablaufen. Sie fasst je nach Größe sogar 2 Seifen und kommt meistens in zeitloser Holzoptik daher. Einiger Nachteil: Das Holz färbt. Und ist x nach 7 Tagen immer noch zu faul, sein Waschbecken zu putzen, steht die Schale in einer braunen Lache. Ansonsten ist diese Schale fürs Waschbecken mein absoluter Favorit. 

8 - Eine Spezialversion und von der Physik her am coolsten: Der Magnethalter. Ein Magnet wird in die Seife gedrückt und dann an den Halter, welcher in die Wand geschraubt oder geklebt ist, gehalten. Optimale Trocknung! Für weiche Seifen allerdings nicht sonderlich gut geeignet, da sie schnell aufweichen und dann vom Magneten rutschen. 

9 - Luffaschwamm. Luffa gibt es als diese gewobenen Kissen, aber auch als aufgeschnittene Scheibe. Beide bieten nicht viele Berührungspunkte für die Seife und lassen das Seifenwasser theoretisch schnell ablaufen. Gerne kann x eine Luffascheibe auch zwischen Modell 2 oder 7  und die Seife machen, um das Trocknungsergebnis zu erhöhen. Meine Erfahrungen sind damit jedoch eher negativ, so machte mir der Luffaschwamm meistens mehr Ärger in Form von Seifenmus als dass er half. Manchmal klebte er auch gut an der Seife fest, sodass x sich erst einmal mit der Trennung beschäftigen musste und dann endlich seine dreckigen Pfoten reinigen konnte. 

10 - Seifensäckchen, Perligranbeutel, ... Diese Beutel kommen auch aus Wolle oder Pflanzenfaser daher. Die Seife wird hier in einem grobmaschigen Stoff gelagert und auch während des Waschens behalten. Mit dem Stoff wird die Seife aufgeschäumt ähnlich eines Duschpuschels und dann verwendet. Vor allem schlecht schäumende Seifen wie Salzseife oder Alepposeife lassen sich hier dann doch zu einem cremigen Schaum überreden. Kleine Seifenreste lassen sich hiermit bequem zuende benutzen. Und das Abtrocknen ist zumindest für Duschseifen auch optimal. Das Band kann x um die Wandnoppe von Modell 5B machen, bei meinem sind auf den blauen Kullern nämlich noch dicke Plastikedelsteine, die perfekt dafür sind. Ungeeignet ist dieser Sack, wenn x ihn in Modell 4 lagert und zur täglichen Handwäsche benutzt. Das Abtrocknen ist hier schlecht und dadurch entsteht ein stark suppendes Seifenmus. Das lässt sich aber aushalten, wenn sich dadurch die ungeliebte Peelingseife ohne Kratzen aufbraucht, die x geschenkt bekam. Der Seifensack hält die Peelingpartikel einfach zurück. 

 

Ich fasse zusammen:

Dekoseife: Modell 1,2,4

Harte Seife: Modell 3,5,7,8,10

Weiche Seife: Modell 3,5,7,10

Salzseife: Modell 10

Meine Empfehlung: Modell 5B für die Dusche, Modell 7 fürs Waschbecken und Modell 10 für Salzseife für die Dusche.

 

Man kann aus allem eine Wissenschaft machen. Dies ist die Seifenschalogie. Und leider verstehen unglaublich viele Hersteller von Seifenschalen viel zu wenig von Seifenschalogie. Das kannst du als Konsument nun ausgleichen, indem du nur Seifenschalen kaufst, die nicht die typischen Nachteile von Modell 1+2 haben.

Auto vs Fahrrad

Autor:  Major

Ich musste mir jetzt ein Auto zulegen (ein Gebrauchtes für sehr wenig Geld, falls gerade irgendwer an einen fetten BMW Neuwagen oder so dachte) und muss genervt feststellen: Es ist ja mal sowas von uncool. In der Stadt ist man genau so langsam wie aufm Rad, muss sich aber 10x mehr konzentrieren. Man braucht für einige Dinge sogar länger. Man braucht ewig, bis man einen Parkplatz gesucht hat, während man mit dem Rad einfach direkt vor die Tür fährt, es irgendwo hin schmeißt, abschließt und rein geht. Egal, ob Geschäft oder die eigene Wohnung. Es ist auch egal, wie viele andere Leute davor parken, man wirft es einfach dazu. Ein Auto muss man feinsäuberlich parken und dann den langen Weg zu Fuß laufen. 

Ein Fahrrad wird 2x im Jahr geputzt und 4x geölt, die Kette etwas öfter. Die Reifen pumpe ich alle 1-2 Monate auf. Die Kosten belaufen sich daher auf relativ wenig. Mein Fahrrad hat in der Anschaffung auch nur 1/6 des Autos gekostet. Ein Fahrrad muss man nicht zulassen, nicht versichern, keine Steuern zahlen und: Nicht tanken! Was man mit dem Auto alles machen muss, stört mich immens. Und ich hasse tanken! Es stinkt, es ist teuer, man muss es machen.

Ich hoffe nur, dass ich im radwegrückständigen Süden des Landes trotzdem einen Radweg finde, damit ich mich nicht jeden Morgen mit dem Auto quälen muss und total entnervt ankomme. Auch wenn das stolze 11 km sind... autsch. Aber entspannte 11 km! Und das kann man ja auch trainieren. Ich bin 3 km gewohnt, so zum Vergleich. 

Ich dachte früher immer: Wenn ich erwachsen bin, dann hol ich mir ein Auto! Und ich spare auf eine Viper! Und dann bin ich voll mobil und unabhängig, das wird cool! Als ich dann 18 wurde, hatte ich natürlich kein Geld, durfte aber Auto und Motorrad der Eltern fahren. Als ich Student wurde, hatte ich auch kein Geld, durfte aber bei Bedarf (=einkaufen, nicht aber Uniweg) auch das Auto der Eltern nutzen und weiterhin ein Motorrad. Da ließ die Euphorie schon nach. Parken im Dorf war ok, aber parken in der Unistadt war eine Qual. Wenn möglich, fuhr ich Bus, Rad und Zug. Als ich in die letzte Phase meines Studiums kam und auszog, hatte ich keine Lust mehr auf ein Auto. Das hieß: Den Luxus haben, mal eben spontan zu einer Con zu gehen, sich auch mal eine Woche nur richtig teuren Scheiß zu essen zu kaufen oder mal eben 100€ für Aquarellfarbe auf den Kopf zu hauen? Oder leben wie nach Peter Zwegat und dafür ein Auto haben? Ein Auto, mit dem man 3x im Jahr etwas transportieren muss, toll. Die Wasserflaschen haben wir durch einen Soda Stream ersetzt, also hatten wir überhaupt keinen Bedarf an so einer Spritschleuder. Wenn wirklich etwas war, gab es genug Elternteile mit Autos und Motorrädern, die man sich leihen konnte. Und das passierte außerordentlich selten. Und, ich weiß noch, als mein vater ein neues Firmenauto brauchte und über einen Ford nachdachte. Mein damaliges Ich versuchte ihm das auszureden. Damit kann man sich doch nicht blicken lassen! Ford! Also wirklich. Was ich damals für ein Problem mit der Marke hatte, weiß ich inzwischen gar nicht mehr. Aber 1x darfst du raten, welche Marke mein jetziges Auto hat. Und welche Farbe? Langweilig-silber natürlich. Mein früheres Ich wäre entsetzt. Mein jetziges Ich ist damit ganz zufrieden: Das Auto ist SO langweilig, dass Diebe und Neidkratzer sich wahrscheinlich nicht daran zu schaffen machen. Neidkratzer sind sowieso so ein Problem. Hast du eine tolle Lackfarbe, kommt der Neidkratzer und kratzt dir seinen Unmut in den Lack. 

Erwachsenwerden ist so ernüchternd. Ein Auto kaufen gehört leider auch zu den ernüchternden Kapiteln meiner Geschichte. 

Weitere ernüchternde Dinge:

- Wenn du krank bist, dann bist du das ganz alleine. Du musst Leute anrufen und dich krank melden, du musst dich zum Arzt schleppen für ein Attest und du musst deine Cornflakes mit Milch verdammt nochmal selber besorgen und dir selber ans Bett bringen, das macht Mama nicht mehr!

- Die sowieso nicht vorhandene Sportlichkeit nimmt weiter ab und du bekommst die Eleganz eines Reissacks, wenn du nichts dagegen tust. Außerdem bekommst du langsam überall aua und musst tatsächlich mit dem ach so überflüssigen Sport anfangen.

- Freunde kommen dir nicht mehr wie in der Klasse zugelaufen, die musst du dir jetzt über Internet oder gut ausgewählte Sport, Kunst, Meditations oder wasauchimmerkurse umständlich suchen. 

- Du kannst dir jetzt zwar alle Süßigkeiten kaufen, die du willst und auch in den Mengen, die du willst. Aber du wirst fett davon und siehst bald aus wie das Kind aus der Klasse, das keiner mochte, weil es der einzige Moppel war. Du kannst dich aber jetzt leider auch nicht beim Moppel entschuldigen, denn du hast seinen/ihren Namen schon lange vergessen. Und so kannst du ihm/ihr nicht erklären, wie gut du das nun verstehen kannst und wie scheiße du früher warst.

- Du kannst dir jetzt alles Spielzeug kaufen, das du willst. Nur das mit dem tatsächlichen Spielen funktioniert irgendwie nicht mehr und so sammelst du eigentlich nur noch und planst, wie du deine Sammlung errangierst, präsentierst und vor Staub schützt. Staub... an so etwas denken Kinder nicht. Wert. Wenn du dein Spielzeug bespielst, verliert es an Wert. Als Kind war das egal. 

- Du musst sehr unbequeme Entscheidungen treffen. Früher machten das die Eltern und meistens sah es so aus, als ob Erwachsene allwissend sind und immer mit Leichtigkeit die richtigen Entscheidungen treffen. Du stellst fest, dass das alles Fassade war und sie sich in Kinderwatte packen wollten. Und jetzt stehst du da und weißt gar nicht, wie man mit so einer Sitation umgeht. 

- Dir wird klar, dass es mehr geträumte Traumjobs als echte Traumjobs gibt. Und dass es viele Jobs gibt, die keiner machen will. Immer wurde man danach gefragt, was man mal werden will. IMMER! Und man sollte immer einen Traumjob haben. Und man sollte immer nur das machen, was man wirklich will. Und dann ist man fertig ausstudierter Historiker und verdammt nochmal, wo zu Geier sind diese Jobs, von denen die Eltern immer redeten? Oder man ist tatsächlich Ingineur. Liest immer "zu wenig Ingineure, suchen dringend!". Geht zum Vorstellunsgsgespräch und die Leute bieten einem das Gehalt eines Friseurgehilfen mit dem Stundenaufwand eines überarbeiteten Herzchirugen. Und sind entsetzt, wenn man ablehnen muss, weil man bei Rewe an der Kasse mehr bekommt. 

 

Die Politik ist dann nochmal eine ganz andere Sache in der Kinderseifenblase. Das lasse ich hier mal aus. 

Meine Autoblase ist jedenfalls geplatzt. Ich habe in mein Auto auch keine persönlichen Sachen rein getan (Stofftiere auf der Hutablage etwa. Die armen Stofftiere, die bleichen doch aus!), ich habe dem Auto keinen Namen gegeben und ich habe kein Wunschkennzeichen ("Öh, "KT", wofür steht denn das?" - "Dafür, dass ich Kein Trottel bin, der für sowas Überflüssiges Geld raus haut!"). Mal sehen, wie oft das Auto also seine Garage verlassen wird. 

 

Ja, es gibt auch tolle Kapitel im Erwachsenwerden. Man muss nicht 10 Minuten auf seinen leeren Teller starren, wenns Hühnersuppe gibt, bis man sich endlich ein Brot holen darf - man kocht einfach keine Hühnersuppe. Man muss nicht mehr in den peinlichen Familienurlaub mit - man fährt einfach da hin, wo man selber hin will. In dem Rahmen wie man es will. Mit den Umgangsformen, wie man es will. Und wenn man neue Internetfreunde besuchen will, tut man das auch einfach und kann sich nicht von der besorgten Familie aufhalten lassen. Außerdem muss man keine Zeugnisse mehr zur Unterschrift vorzeigen. "Ja, also mit der Schriftnote, da kannst du doch was machen!" Und man muss nicht mehr zum Sportunterricht. Urks. Volleyball. Immer. 100%. Nur Volleyball. Was auf dem Sportplan steht, wählt man nun selber aus. Komischerweise habe ich mich tatsächlich für mein verhasstes, absolut überflüssig empfundenes "warmlaufen" entschieden. Und das deutlich länger als keuchende 300m. Dafür braucht man nämlich keine zeternden Mitspieler "Major, wir spielen auf das andere Tor, verdammt!" und keine 3D -sicht *Ballankopfbekomm*.

Achja. Einmal haben wir "Zirkeltraining" ohne Zirkel gemacht. Die eine Übung war "bums den in Lagen aufgestellten Kasten". War das toll... Sportunterricht ist der Hammer. Und wir waren alle minderjährig. 

Und wie ist eure Autostory?

Fisch oder Visch?

Autor:  Major

Das Austauschen von F (für Fleisch) gegen V (für Vegetarisch/Vegan) ist beliebt in der Produktklasse des Fakefleisches. 

Beispiele: Vleisch, Beev, Vurst

Visch sieht man jedoch selten. Meistens sind da so gruselige Klumpen mit Skampi oder Thunfischoptik, traurig eingeschweißt und im Kilopreis extrem teuer. Sowas aus Neugier probieren habe ich mir daher immer verkniffen. 

Unser großer Supermarkt hat jetzt allerdings Backvisch zu einem akzeptablen Preis. 200g für 3€ oder so, da kann man nicht meckern. Das sind zwei große Seelachslappen je 100g in einer ansprechenden Panade. Da wurde die Neugier dann zu groß: Kann man wirklich veganen Fisch machen?

Nach dem Braten (es roch gewaltig nach Fischstäbchen) und ersten Probieren war ich der Meinung: Nein, man kann keinen veganen Fisch machen. Viel einfacher: Man tut einfach echten Fisch rein und schreibt vegan rauf. Problem gelöst. Selbst die Faserstruktur war da, die bei Fisch in diesen Muskelstrangplatten abläuft. Und das tranig-seidige Mundgefühl. Der Geschmack war zu 100% Fischstäbchen in groß. Und von Soja weder geschmacklich, noch mundgefühltechnisch etwas zu merken. 

Mein Mitesser war schon der Meinung, keinen Fisch vor sich zu haben, aber auch nur, weil die Plättchen angeblich willkürlich und nicht parallel angeordnet waren. Ich hab nur parallele gesehen. Ich halte daran fest: Das war Fisch, nicht Soja. 

 

Bisher hatte ich das auch einmal mit Soja Mc Nuggets. Die schmeckten so sehr nach billigem Formfleisch und so wenig... also gar nicht nach Tofu oder sowas, das war schon gruselig. Das war bestimmt Huhnabfall statt Soja, ist ja auch viel billiger. 

 

Ich bin gespannt, wann das erste ununterscheidbare vegane englische Steak kommt. Wenn das alles kein Tier war, was ich da auf dem Teller hatte. 

Und trotzdem: Letztens hatte ich "Wie Teewurst" und es schmeckte "wie zerkochter Dosenfraß als Pampe". Nun trau ich mich nicht mehr, die Teevurst vom Edeka zu probieren, die genau so aussieht wie Teewurst. Nachher ist da auch so eine widerliche Pampe drin. Ich warte lieber auf Rügenwalder, bis Pommersche raus kommt, das leider kein W oder F im Namen hat, das man durch V ersetzen kann. Ein Zeichen, dass es nicht passieren wird? Wobei, schlimm ist das nicht. Tomatenbohnenaufstrich ist eh best wo gibt!

Habt ihr schonmal gruselige Dinge mit Vleisch erlebt? Gruselig-unessbarer Kram oder gruselig-authentischer?

 

 

Erklärung zu meinem Standpunkt zu Fakefleisch:

Ich mochte noch nie wirklich Fleisch, bis auf Salami und Gulasch. Daher sind Fakefleischsachen für mich meistens eher experimentell. Je besser sie ans Original ran kommen, desto schlechter wird meine Bewertung. Ich bin da mehr für traditionellen Tofu und traditionelles Seitan, wobei ich letzteres auch gerne mit viel Gyrosgewürz zusätzlich zur Sojasoße behandle. Ich benötige kein Fakefleisch und lasse mir nicht an den Kopf werfen, ich sei bescheuert, weil ich sowas esse, soll doch echtes Fleisch nehmen. Ich bin Wissenschaftler und habe eine große Neugier, deswegen landet Fakefleisch dennoch manchmal auf meinem Teller. Meistens pro Sorte nur einmal und auch nur die, die man sich leisten kann. 

Cosplay dann eben nachts

Autor:  Major

Mir ist in den vielen letzten Monaten sehr viel über den Kopf gewachsen. Ich war auf drei Conventions ohne Cosplay, weil ich es einfach nicht mehr hinbekommen habe, ein Cosplay zu tragen. Und ich habe viel ausgelassen. Keine LBM mehr, kein DCM mehr und Connichi nur eben mal husch dazwischen gequetscht zwischen all den Konferenzen. Zwischen Vortrag vor 300 Leute in Rostock halten und Posterpräsentation in Weimar auf englisch eben Zwischenstopp in Kassel. Da war natürlich kein Platz mehr in der Reisetasche. Und für dieses Jahr habe ich nichts geplant und all das, wo ich passiv geplant wurde, habe ich sofort bei vorsichtiger Anfrage abgesagt. 

Wenn ich dann noch Weblogs zu Cosplays lese, bin ich auch noch bedient. Ich habe zwar keine wirklich schlimmen Zusammenstöße gehabt, aber ich habe viel Einsamkeit und Ausgrenzung erfahren. Und nahezu abgeschlossen mit dem ganzen Conventionkram. Aber habe ich das? Träume sagen uns viel. Und mein Traum heute sagt mir, dass ich nicht abgeschlossen habe. Dass es mir leid tut, die Juryleitung in Königslutter abgesagt zu haben. Ja, das tut es wirklich...

In meinem Traum heute Nacht war ich in einem Saal, der eine Bühne besaß und viele Sitzplätze in Hörsaalmanier mit Treppenunterbau. Viele Leute könnten sich etwas auf dieser Bühne anschauen. Aber da war niemand, da war nur ich und ein paar Leute, die auf irgendwas warteten, was ich tun sollte. Ich selber war Elsa(-Cosplay). Aber nicht süß mit großen Kulleraugen, nicht jung und voller Hoffnung für die Zukunft. Ich war beschäftigt, hatte meine schwarze Plastikbrille auf statt fancy Kontaktlinsen und sah damit mehr wie eine Geschäftsfrau aus. Ich war gestresst, musste Dinge organisieren und die anderen anhalten, nicht all zu planlos herum zu stehen. Wir hatten schließlich gleich zu arbeiten, die Kandidaten für den DCM Vorentscheid sollten eintreffen. Bis dahin mussten die Unterlagen fertig angeguckt und einsatzbereit sein. Ich fing also an, die Abdeckung der Zuschauertribühne Platte für Platte auseinander zu nehmen und bergeweise Papierunterlagen herauszukramen. Bewertungsbögen, Regelwerk, bunte Ausdrucke von Vorlagen, ...

All der Organisierstress meines wirklichen Lebens wurde auf diese Situation projeziert, in der ich die erfolgreiche Juryleitung bin, die eigentlich gerade ihr Hobby machen wollte, aber trotzdem nie zum Stillstand kam. Wenn ich heute die Fotos im Twitter vom echten Vorentscheid anschaue, überkommt mich eher ein "Hab ich ein Glück, da nicht bei zu sein!", kann mir aber trotzdem vorstellen, es bald wieder zu sein. Nur nicht jetzt. Denn eigentlich geht es mir viel schlechter als wenn ich in einem bewegungskniffeligen Kleid mit voluminöser Perücke Unterlagen aus einer Tribühne hole und alles au die Minute genau organisieren muss. Mir geht es eher, als schlafe ich in 2 Wochen ab sofort unter einer Brücke. Und wenn DAS in meinem Traum ankommt... nee, da trag ich lieber weiter Prinzessinnenkleider, in denen ich mich sau unwohl fühle :) Will zufällig jemand das gleiche Farbkonzept käuflich erwerben? Rosalina ist immer noch da... Äh nein, das sollte jetzt keine Werbung sein. 

Für meine Zukunft wünsche ich mir, dass ich irgendwann entspannter Künstler werde. Ich muss nur noch mein Künstlerselbst finden, meinen Stil, mein Oberthema. Und dann will ich mir einen schönen Tag zwischen stinkenden Acrylfarben machen und ich will nie wieder am Freitag Nachmittag durch den Ruhrpott von Stau zu Stau schleichen und mir dabei Sorgen darum machen, dass das Auto vielleicht bald meine einzige Bleibe ist. Vielleicht sollte ich mir ein Wohnmobil kaufen und ... nein, darin keine Chemie machen XD


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...60] [61...70] [71]
/ 71