Zum Inhalt der Seite




Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Slash (357)
- Konsum (105)
- Chemie (75)
- Wissenschaft (62)
- Biowaffen (49)
- Cosplay (48)
- Fernsehen (27)
- Event (24)
- Lästern (23)
- Labor (21)
- QVC (20)
- Zeichnen & Malen (18)
- Umfragen (15)
- Physik (12)
- Astrofotografie (10)

Seifenschalogie Seife

Autor:  Major

Werte Kollegix, Kolleginnen und Kollegen,

Die meisten von Ihnen dürften dem Irrtum erlegen sein, flüssige Handwaschseife sei besser als feste und bestünde aus den gleichen Inhaltsstoffen. Ersteres ist vielleicht Ansichtssache, zweites ist jedoch hinlänglich falsch. Flüssige Waschlotionen bestehen aus Sulfaten oder Sulfonaten, Seifen dagegen sind Carboxylate. Spezielle Waschlotionen aus dem Naturkosmetikbereich bestehen tatsächlich aus Carboxylaten, haben meistens aber dafür ein inakzeptables Schnodderfeeling. Das Problem bei Waschflüssigkeiten ist der Einsatz von Konservierungsstoffen und das unnötige hin- und Herfahren des Wassers der Lösung. Ohne Konservierung wäre die Lösung nach spätestens 2 Wochen verkeimt. 

Es soll hier nicht weiter um flüssige Waschlösungen gehen. Wie x diese am besten ans Waschbecken stellt und pflegt, ist jedex wohl bekannt. Schwieriger ist es doch, wenn x sich für ein festes Seifenstück entscheidet. Wie ist die Lagerung und Nutzung von Stückseife am Waschbeckenrand dabei machbar? Das ist alles andere als trivial. Und darum soll es hier gehen.

 

Wissen Pro:

Seife ist nicht gleich Seife. Kernseifen bestehen nur aus Seifenmolekülen, handgekochte Seife meistens zusätzlich aus einem Rest an Fett (rückfettend) und Glycerin, welches im Verseifungsprozess entsteht. Handgekochte Seife ist daher meistens weicher, weniger ergiebig, dafür aber deutlich cremiger im Schaum und rückfettend für die Hände. Handgekochte Seife eignet sich auch zum Duschen, aber nicht zum Putzen. Kernseife eignet sich zum putzen, aber nicht zum duschen. Die meisten im Supermarkt und der Drogerie erhältlichen Seifen sind Kernseifen, bei welchen das Glycerin entfernt wurde. Auch die sagenumwobene Alepposeife ist eine Kernseife. 

 

Gerne wird Seife als Dekomaterial genutzt, aber nie BEnutzt. Daher gibt es viele Seifenschalen, welche gut aussehen, aber nix taugen. Andere beschäftigen sich mit Ablaufen des Wassers und Trocknung der Seife und führen dabei zu anderen Problemen. Wieder andere sind nur für eine spezielle Seife geeignet. 

Bilder via eBay, nur zur Veranschaulichung von Seifenschalenklassifizierungen!

 

1 - Eine Seifenschale mit oder ohne Rand. Auch Muschelschalen gehören hierzu. Diese Schalen haben keinerlei Möglichkeit, das Wasser ablaufen zu lassen und sind gerne auch mal extrem glatt, woran die Seife anklebt und nur schwer wieder zu lösen ist, oder sie sind so wölbig, dass sie die Form der Seife ruinieren. Diese Schalen sind Dekoschalen, das Wort Seifenschale haben sie nicht verdient. Hände weg, wenn die Seife benutzt werden soll. Hände ran, wenn die Seife Deko sein soll.

2 - Seifenschalen mit Löchern, die aber plan aufliegen. Toll, diese Löcher, so fließt das Wasser ab... also direkt in das Loch, wo es stehen bleibt und sich aufstaut, denn es wird ja von der Unterseite abgeschirmt. Gut gedacht, schlecht gemacht. Das i-Tüpfelchen bekommen sie, wenn solch eine Schale, meistens aus Ton, das Loch von unten eingestochen bekamen und der Abfluss somit der höchste Punkt der Schale ist. Das Wasser lagert sich dann um den Abfluss herum und wird nicht abfließen. Füßchen braucht eine solche Schale, ansonsten ist sie eher Kathegorie 1 und unbrauchbar. 

3 - Schalen mit einer Schale darunter, wo sich das Wasser sammeln lässt. Auch eine gute Idee, oder? Das Wasser fließt nicht quer über das Waschbecken und macht keine hässlichen Ablaufflecken. Ich habe eine Schale, die beim ablaufen abfärbt und ich kann daher sagen: Wer sich an den Ablaufrinnen offener Schalen stört, der putzt zu selten. Also weniger als 1x die Woche, erst nach 7 Tagen sind die nämlich sichtbar. Und wer so selten putzt, dem verranzt diese Schale in der Kürze der Zeit und das Ablaufwasser, das sich darin sammelt, wird echt eklig und verkeimt. Solche Schalen gibt es auch aus Holz und die werden noch ekliger als Glasschalen, wenn x so selten putzt. Nur gut für Leute, die oft putzen und das Putzen in der Schale auch konsequent verfolgen.

4 - Aufrecht stehende Schalen mit Ablauflöchern und Füßchen. Die Seife steht darin. Für große, harte, eckige Seifen ganz nett. Weiche Seifen bilden auf der Standfläche ein Seifenmus, welches zu Seifenmassenverlust führt und die Ablauflöcher verstopft. Seifen, die schon einigermaßen klein geseift sind, fallen seitlich hinein oder liegen direkt plan auf den Löchern und verstopfen diese. Die kleine Seife jedes Mal daraus zu pulen ist schwer und führt zu Seifenbruch. Mit Einschränkung nutzbar, eine zweite Seifenablage ist hier von Nöten. Für Deko ganz nett.

5a+b - Eine Seifenschale in rund oder plan aus dünnen Streben. Auf Füßchen oder für die Wand. Eine tolle Lösung, aber auch hier gibt es Nachteile. Metall und Wasser verstehen sich nicht gut. Metall und Salzwasser noch viel weniger und so neigen diese Teile zum Rosten, je nach Metallbeschaffenheit. Daher hier zu Qualität greifen. Der Rost färbt die Seife und lässt die Schale unschön aussehen. Gerade bei Salzseifen mit Vorsicht zu genießen. Sehr weiche Seifen haben Probleme mit den Streben, welche sich in sie drücken. Und klebt x die Wandversion über eine Spüle, welche nicht mit Silikon zur Wand versiegelt ist... nun, ich hoffe, dann hat mein Nachmieter auch schon die Wohnung verlassen, wenn jemand die Küche von der Wand holt und den Spalt sieht. Für die Dusche sind diese Schalen für die Wand übrigens die erste Wahl.

6 - Seifenschalen aus Gummi mit Noppen und Ablauflöchern. Lange Zeit war diese Schale für mich die Eine Schale. Darüber ging nichts. Sie ist in der Tat eine der besten, wenn es um das Trocknen der Seife geht. Aber sie ist durch die spitzen Noppen nur für Kernseife geeignet. Weichere Seifen zerkratzen auf den Noppen und bilden Seifenmus, welches ein großer Seifenverlust darstellt. Optisch finde ich sie übrigens nicht ansprechend. Nur für Menschen geeignet, die harte Seifen verwenden und auf die Optik nicht so viel Wert legen. Auch gut: Rutscht nicht. Liegt aber gerne so plan auf, dass das Wasser nicht ablaufen kann. 

7 - Relativ dicke Streben, welche auf Fußstreben stehen. Diese Schale ist meistens relativ plan und toleriert auch nicht gebogene Seifen. Sie toleriert durch die dicken Streben sehr weiche Seifen und lässt sie trotz gelegentlicher Seifenmusbildung gut ablaufen. Sie fasst je nach Größe sogar 2 Seifen und kommt meistens in zeitloser Holzoptik daher. Einiger Nachteil: Das Holz färbt. Und ist x nach 7 Tagen immer noch zu faul, sein Waschbecken zu putzen, steht die Schale in einer braunen Lache. Ansonsten ist diese Schale fürs Waschbecken mein absoluter Favorit. 

8 - Eine Spezialversion und von der Physik her am coolsten: Der Magnethalter. Ein Magnet wird in die Seife gedrückt und dann an den Halter, welcher in die Wand geschraubt oder geklebt ist, gehalten. Optimale Trocknung! Für weiche Seifen allerdings nicht sonderlich gut geeignet, da sie schnell aufweichen und dann vom Magneten rutschen. 

9 - Luffaschwamm. Luffa gibt es als diese gewobenen Kissen, aber auch als aufgeschnittene Scheibe. Beide bieten nicht viele Berührungspunkte für die Seife und lassen das Seifenwasser theoretisch schnell ablaufen. Gerne kann x eine Luffascheibe auch zwischen Modell 2 oder 7  und die Seife machen, um das Trocknungsergebnis zu erhöhen. Meine Erfahrungen sind damit jedoch eher negativ, so machte mir der Luffaschwamm meistens mehr Ärger in Form von Seifenmus als dass er half. Manchmal klebte er auch gut an der Seife fest, sodass x sich erst einmal mit der Trennung beschäftigen musste und dann endlich seine dreckigen Pfoten reinigen konnte. 

10 - Seifensäckchen, Perligranbeutel, ... Diese Beutel kommen auch aus Wolle oder Pflanzenfaser daher. Die Seife wird hier in einem grobmaschigen Stoff gelagert und auch während des Waschens behalten. Mit dem Stoff wird die Seife aufgeschäumt ähnlich eines Duschpuschels und dann verwendet. Vor allem schlecht schäumende Seifen wie Salzseife oder Alepposeife lassen sich hier dann doch zu einem cremigen Schaum überreden. Kleine Seifenreste lassen sich hiermit bequem zuende benutzen. Und das Abtrocknen ist zumindest für Duschseifen auch optimal. Das Band kann x um die Wandnoppe von Modell 5B machen, bei meinem sind auf den blauen Kullern nämlich noch dicke Plastikedelsteine, die perfekt dafür sind. Ungeeignet ist dieser Sack, wenn x ihn in Modell 4 lagert und zur täglichen Handwäsche benutzt. Das Abtrocknen ist hier schlecht und dadurch entsteht ein stark suppendes Seifenmus. Das lässt sich aber aushalten, wenn sich dadurch die ungeliebte Peelingseife ohne Kratzen aufbraucht, die x geschenkt bekam. Der Seifensack hält die Peelingpartikel einfach zurück. 

 

Ich fasse zusammen:

Dekoseife: Modell 1,2,4

Harte Seife: Modell 3,5,7,8,10

Weiche Seife: Modell 3,5,7,10

Salzseife: Modell 10

Meine Empfehlung: Modell 5B für die Dusche, Modell 7 fürs Waschbecken und Modell 10 für Salzseife für die Dusche.

 

Man kann aus allem eine Wissenschaft machen. Dies ist die Seifenschalogie. Und leider verstehen unglaublich viele Hersteller von Seifenschalen viel zu wenig von Seifenschalogie. Das kannst du als Konsument nun ausgleichen, indem du nur Seifenschalen kaufst, die nicht die typischen Nachteile von Modell 1+2 haben.

Seifen Cupcakes Seife

Autor:  Major

Handgemachte Seife enthält in den meisten Fällen das Glycerin, das bei der Verseifung abgespalten wird. Und es wird ein Überschuss an Fett eingesetzt, der dann später pflegende Eigenschaften hat. Wer handgemachte Seifen mit den Pumpspenderinhalten im Winter vergleicht, wird in den meisten Fällen feststellen, dass die Hände mit der handgemachten Seife gesünder sind und weniger Handcreme benötigen, als mit den Pumpspenderlösungen aus der Drogerie. Pumpspenderlösungen enthalten (bis auf Alverde und sowas) KEINE Seife. Das sind Sulfate und Sulfonate wie im Duschgel.

Die Seife, die meistens zu Hause gefertigt wird, ist "Kaltprozessseife". Die Öle werden auf maximal 60 °C erwärmt und dann die Natronlauge zugegeben. Dann wird mit einem Pürierstab püriert. Nach wenigen Sekunden ist das Gemisch emulgiert und man hat eine sehr dünnflüssige Seifenlauge, mit der man, unterschiedlich eingefärbt, lustige Muster gießen kann. Nach einiger Zeit dickt die Masse dann an, was man mit weiterem Pürieren beschleunigen kann. Irgendwann hat die Masse die Konsistenz von Schlagsahne....... 

Und so kann man das dann machen. Die flüssige Masse ins Silikonförmchen (hier schon weggemacht) und die sahnige in die Spritztülle. Die Froststückchen sind selbst gemachte Glycerinseife. 

Die grisselige Oberfläche sollte eigentlich mal glitzern, aber der Glitzer ist wohl ungeeignet. Schade drum. 

Klassischerweise werden die Toppings von Seifencupcakes deutlich höher aufgespritzt, aber dafür ist meine Tülle zu groß oder ich zu blöd. Ich finde sie in diesem Maße aber sehr schön, eigentlich auch schöner als diese riesigen Sahneberge.

Seifenstempel aus der Hand geschüttelt Seife

Autor:  Major

Erst einmal: Was sind Seifenstempel?

Auf manchen Seifen steht ja die Marke eingeprägt drauf. Das ist Quasi ein Seifenstempel. Wenn die Seife gerade frisch erstarrt ist, ist sie noch sehr weich, so wie kalte Butter. Und genau da kann man irgendwas rein drücken. 

So sieht das zum Beispiel aus. Die Stempel sind aus der Bastelabteilung. 

Nun ist man da sehr beschränkt, was das angeht. Es gibt zwar auch Menschen im Internet, die einem Stempel herstellen, aber das kostet dann natürlich auch. Und es dauert. Im Internet fand ich ein Bild von "toxischer" Seife. Die Farbe war giftgrün und die Prägungen waren Totenkopf und Radioaktiv. Sowas muss sich doch irgendwie machen lassen! Es gibt zig Anleitungen für Seifenstempel, aber mit dem Blick auf Bastelreste von Cosplays fiel mir spontan etwas anderes ein.

Ich habe diese Hartschaumplatten noch überall schnipselartig herumliegen. Und wie der Name sagt, sind die hart. Zumindest das Radioaktivzeichen sollte sich einigermaßen symmetrisch daraus machen lassen. 

Mit der Hoffnung an die Kraft von Pattex klebte ich die Stücke auf ein weiteres Stück Platte.

Und dann kam etwas schwarzer Lidschatten rauf. Man kann die Stempel farblos pudern, aber auch bunt, dann wird die Stempelung auch bunt. Das Stempeln hat fast perfekt funktioniert, ich bin ganz begeistert. Nur der innere Kreis ist nicht perfekt geworden, da die Seife mit der Stempelplatte beim rausziehen teilweise wieder hoch kam. 

Das Zeichen ist nicht super symmetrisch und teils etwas schief. Aber meine Seifen sind ja auch alles andere als perfekt. Für eine persönliche Yellowcake Uranseife reicht es aber. Ob sich andere über eine Uranseife freuen würden, da bin ich mir aber unsicher. Die Hauptstücke der gelben Seife hab ich erst mal ungestempelt gelassen.

Die grüne Seife, von der ich abgeguckt habe, gibts hier zu sehen.

Seife mit Würfeln drin Seife

Autor:  Major

Es gibt klare, durchsichtige Seife. Fast so klar wie Glas. Diese Seife nennt sich Glycerinseife und ist meistens der Star, wenn man auf Youtube irgendwelche Do it yourselfs zu Seife schaut. Diese Seife gibts nämlich als Block im Bastelladen und sie lässt sich einfach schmelzen und in anderen Formen wieder aushärten. Die Formen, Farbblöcke und Düfte gibts in derselben Abteilung. Nun kostet so ein Block Glycerinseife allerdings mindestens 5€ pro 250 g. Und es sind diverse Sachen in dieser Seife enthalten, die ich nicht in meiner Seife haben will wie zum Beispiel synthetische Tenside wie Sulfate und Sulfonate. Wenn ich eine Seife haben will, muss sie der Definition von Seife auch gerecht werden. 

Seifen sind Natrium- oder Kaliumsalze von Speisefettsäuren. Das heißt, es sind Salze von Carbonsäuren.

Ich habe vor einiger Zeit dann versucht, diese Seife selbst herzustellen. 

Dabei ging ich eines schönen Feiertages (es war Himmelfahrt, so lange ist das schon her) ins Anfängerlabor und fing an, diese Seife nach einer Anleitung für Schülerexperimente selbst zu kochen. Dabei machte ich allerdings eine böse Feststellung, dass meine Farbe, die extra für diese Zwecke ist, sich nicht in Seifenleim löst. Nur in Wasser. Also musste ich den Wassergehalt so erhöhen, dass sie sich löste, um ihn später wieder durch Kochen zu entfernen. Das ist dann eine pi mal Daumen Sache, die natürlich missriet. 

Ich stellte diese Seife daraus her, die offensichtlich nicht transparent ist. Na, was solls, was dazu gelernt und einmal kochen kann ich noch, dafür reicht mein Glycerin noch. 

Ich habe dann ewig nichts mit dieser Seife gemacht. Bis ich mir überlegte, dass ich sie ja dennoch als Einleger verwenden kann. Aus der Seife habe ich also Würfelchen geschnitten und diese in den roher-kuchenteig-flüssigen Rohseife eingebettet, die ich nach klassischem Rezept zu Hause gemacht hatte. 

Am nächsten Tag missriet das Schneiden der Seife auf Anhieb. Die klassische Seife ist viel weicher als die Glycerinseife, die ja schon reifen konnte und so drücken sich die Würfel einfach bis nach unten durch. Ich habe den Block dann 3 Tage getrocknet und danach gaaaaaaaaanz langsam das Messer durchgedrückt. Inzwischen bin ich mit mir selber überein gekommen, dass 10 % Überfettung doch etwas zu viel ist. 

Je mehr Fett übrig ist, desto schmieriger ist die Rohseife. Man sieht meinen Ärger vor allem darin, dass die farbigen Areale durchschmieren. Das war auch schon bei der Cappucchinoseife so. Nach ein paar Tagen Reifung sieht man nun den nächsten Ärger: Es tritt eine Flüssigkeit aus den Glycerinwürfeln. Ich denke, dass es Glycerin ist. Die Flüssigkeit trocknet nicht wie Wasser, sie ist schmierig und macht auf Pappe Fettflecken. Es muss irgendwas Organisches sein. Ich hoffe, das hört nach einiger Zeit wieder auf, das kann man ja niemandem zumuten.

Und so hab ich mir das Ergebnis vorgestellt! Ich habe die Farbschmierer ein bisschen abgeschnitten und das Glycerin weggetupft und kann so präsentieren, wie es hätte aussehen sollen. Und hoffentlich bald aussieht. Und so wie es hier aussieht, bin ich auch sehr zufrieden damit und freue mich schon, wenn der Monat der Reife um ist und ich ein Stück auf meinem Seifenteller im Bad begrüßen darf. 

Die weiße und hellblaue Seife sind nach demselben Rezept gekocht wie die Cappucchinoseife. Die Farbe von weiß ist wieder Titandioxid und von blau ist Ultramarin. Als Duft habe ich genau wie bei der Glycerinseife "Meeresbriese" verwendet. Das ist ein sehr frischer Duft, der sauber und "blau" riecht, wie ein Männerduschgel, das auch die Freundin mit verwenden kann. Oder das man nach dem Sport verwenden möchte. 

Ich habe mir eine neue Seifenform bestellt, da ich diese chonischen Formen nicht so mag. Nun krieg ich aber ums Verrecken keine Bestätigungsmail, dabei habe ich schon bezahlt. Ich hoffe, das Paket kommt einfach an. Aber gerade hab ich ein echt schlechtes Gefühl dabei. 

Seife in Cappucchinooptik Seife

Autor:  Major

Freunde der Sauberkeit, ich habe gekocht!


Das Ding besteht aus Olivenöl, Palmin, Rizinusöl und 27%ige Natronlauge. Die untere Phase ist mit Vanilleseifenparfüm (moschusfrei, yay!) und Kakao versehen, die obere Phase ist duftfrei und enthält Titandioxid zur besseren Weißdarstellung. Darauf ist Kakao und Kaffeebohnen.

Nachdem ich nun endlich ein gut funktionierendes Seifenrezept gefunden habe, kann ich auch etwas mehr davon herstellen. Das Ganze hat ein Volumen von 1L, die Kastenform ist aus der Reihe "Back die Hälfte". Wer sich jetzt wundert: Ja, es ist eine ganz normale Kastenform. Und ich back darin auch Kuchen. Ich handhabe hier nicht mit giftigen Chemikalien, die meisten davon kann man sogar essen. Mit der gleichen Lauge back ich auch mein Laugengebäck. 

So eine Seife muss nach dem Schneiden in Stücke einen ganzen Monat trocknen. Das ist eigentlich das Schwierigste, das Aushalten. Und es war schwierig, nicht den Finger in die flüssige Masse zu stecken und abzulecken, es sah alles nach Kuchenteig aus und roch auch so. 


Ich freu mich schon total auf das Ergebnis! Und wer sich fragt, was ich mit so viel Seife mach: Diverse Stücke sind schon an andere Leute verplant.


Da ich mehrfach nach dem Rezept gefragt wurde, werde ich das in bestem Kochvorschriftenstil wie in den Journals schreiben :) Schließlich benutze ich mein altes Laborjournal für die Aufzeichnungen. Das war erst halb voll.

Eine Mischung aus Olivenöl (420 g), verflüssigtem Kokosfett (Palmin 156 g) und Rizinusöl (24 g) wurde bei 55 °C mit Natronlauge (307 g, 26 % mass.) versetzt und bis zum Andicken püriert. Von der erhaltenen Menge wurde 3/4 in ein weiteres Gefäß überführt und mit Vanilleparfüm (2 TL) und Kakaopulver (1 EL) versetzt und püriert. Die erhaltene Emulsion wurde in eine mit Backpulver ausgekleidete Kastenform überführt und die übrige 1/4 Emulsion wurde mit Titandioxid (0.5 TL) püriert und auf die erste Lage geschichtet. Es wurde Kakaopulver aufgestäubt und Kaffeebohnen aufgesetzt. Nach 24 h konnte der angedickte Block ausgeformt und geschnitten werden. 

Das Vanilleparfüm, Natriumhydroxid zum Ansetzen der Natronlauge und Titandioxid wurden bei behawe gekauft. Die übrigen Zutaten wurden im örtlichen Supermarkt gekauft. Zum Pürieren wurde ein Mixer mit integrierter preiswerter Pürierstabfunktion verwendet. 

Das "Andicken" kann man sich wie jenes beim Puddingkochen vorstellen. Danach sollte man nicht weiter pürieren, ansonsten kann man damit Häuser bauen ;)