Entsetzt: Spiegelartikel zu Fettleibigkeit
Autor: Major
Nur scheint die Intention nicht auszureichen. Immer wieder finde ich Artikel, die wirklich grottig sind, einfach nur schlecht oder vom Thema her schon unnötig. Aber bisher war nichts so schlecht, dass ich mir sagte "Warum setzen die einen 13jährigen Schulpraktikanten an ein Hauptthema?!"
Das passierte gestern, als ich folgenden Artikel fand:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41443665.html
Das Thema dieses Artikels scheint ein Coverthema zu sein und das Thema an sich gibts ja auch schon her. Es ist vielfältig und birgt noch viele ungelöste Rätsel. Aber was macht der Praktikant damit? Er wirft einfach irgendwas zusammen, klatscht es untereinander, vergisst nahezu alle Zitate für Behauptungen und konzentriert sich auf Reißerisches. Nur leider gibt Reißerisches nicht viel her, was auch der Grund dafür ist, dass die Bildzeitung Bild heißt. Sie können sich auf Bilder konzentrieren, da die Texte nie lang sein müssen.
Mein Lieblingsbeispiel an diesem Artikel: Es wird unkritisch zitiert, wie irgendein Wissenschaftler sagt, Fette seien einfach kaputt im Hirn. Damit legitimiert man jeglichen Übergewichtigen, übergewichtig zu sein. Es muss nichts weiter hinterfragt werden und die Dünnen können sich gesellschaftlich noch weiter von den Dicken abtrennen. Die sind ja schließlich kaputt im Kopf, sowas muss man sich nicht antun.
So etwas muss man doch kritisch kommentieren oder wenigens mit Gegenzitaten schmücken! Man muss als Autor doch nicht selbst Stellung beziehen, wenn man seine Inhalte durch intelligente Platzierung gegeneinander sprechen lassen kann. Dadurch weckt man das kritische Denken und das Abwägen im Kopf des Lesers. Aber so wies hier steht, ist das lediglich Bildzeitung. Bild dir deine Meinung über unser Bild. Dicke sind krank im Kopf. Jawoll, so ist es und nicht anders.
Und das findet sich eigentlich im ganzen Text, Dicke sind sozial schlecht, Dicke sind gefangen in ihrem Dilemma und Dicke wollen auch nix dagegen tun. Müssen sie ja auch nicht, denn sie sind eh schrottig im Kopf und schwach.
Irgendwann schrieb ich mal einen Weblogeintrag darüber, dass ich Dicke unästhetisch finde und das Herumhängen einiger besonders molliger Exemplare nicht gut finde. Aber es ist doch egal, wie unästhetisch das sein mag, diese Menschen haben immer noch eine Menschenwürde und niemand hat dass Recht, darauf herumzutrampeln, noch viel weniger innerhalb eines Magazins, welches etwas auf sich hält. Gerade die müssen sich politisch korrekt verhalten.
Des Weiteren sind lauter Tippfehler enthalten und sinnlose Absätze.
Vielleicht bin ich zu anspruchsvoll geworden, was wissenschaftliche Artikel betrifft. Aber einen gewissen Standard hätte man erwarten sollen! Der Artikel ist unter aller Sau. Und ich finde ihn obendrein beleidigend.