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Von Desinfektionsmitteln und Menschenversuchen bescheuert, Biowaffen, Chemie, Labor, Wissenschaft

Autor:  Major

Eine Anekdote aus dem Labor.

Eigentlich ist mir das gar nicht so aufgefallen. Aber bei der Rückfahrt von der Arbeit kam wieder dieses Thema Tierversuche und Menschenversuche für die Stickoxidforschung bezüglich Dieselabgasen im Radio. Normalerweise werden Menschenversuche ja immer eher verteufelt als Tierversuche, da ist es genau anders herum.

Das Thema, an dem ich derzeit auf der Arbeit arbeite, hat auch etwas mit beidem zu tun. Ich bin Chemiker und Mikrobiologe und zur Zeit in ein Projekt mit ein bisschen Forschung und viel Wirtschaftsförderung zu Tränkewasserdesinfektion in der Nutztierhaltung involviert. Das heißt, ich optimiere derzeit an einer Applikation, dieses Desinfektionsmittel irgendwie ins Tränkewasser zu bekommen.

Warum aber eigentlich Tränkewasserdesinfektion? Die Tränkeleitungen für Nutztiere werden quasi niemals gereinigt, erfahren aber oft eine krasse Rückwärtsinfektion mit Keimen aus der Tierhaltung. Die kommen über das Tier auf die Abnahmestelle und wachsen dann rückwärts die Leitung entlang, während von der anderen Seite auch Keime kommen, die natürlicherweise im Wasser enthalten sind. Beide zusammen bilden dann idealerweise einen Biofilm. Eine Schleimschicht, unter der eine wilde Bakterien-WG wohnt. Da drin wohnen nicht nur gute Mitbewohner, sondern such fiese, mit denen sich die Tiere dann bei der Aufzucht herumschlagen dürfen. Deswegen sind Antibiotika zur Mast so beliebt: Wenn sich das Tier nicht mit Bakterien abgeben muss, wächst es schneller und kann seine Energie dafür aufwenden. Die Biofilm WG gibt immer wieder Keime ans Wasser ab und die landen dann im Tier.

Hier ist jetzt die Idee, wenn die Landwirte aus welchen Gründen auch immer, nicht putzen können innerhalb der Leitung, dann sollen die abgelösten Bakterien wenigens tot an der Wasserabnahmestelle ankommen. Und daher die kontinuierliche Tränkewasserdesinfektion.

Was nimmt man dafür? Das ist ganz dem Landwirt überlassen. Während es für Menschen genaue Bestimmungen gibt, was und wie viel rein darf (Hypochlorit, Chlordioxid oder Ozon), ist man bei Tieren deutlich freier. 

Heute lief dann mal wieder alles durcheinander und ich hatte mit meinem Kollegen (für Vertrieb) abgemacht, dass wir auch Plan B auf Reisen schicken, um damit einen Test zu fahren. Darauf musste ich dann die Menge berechnen, wie viel ins Paket soll. Wobei mir die Menge auffiel... Wtf, es sollen 0.1% ins kontinuierliche Tränkewasser? 0.1% von einem Pulverprodukt, wo Säure drin ist. Und Phosphat. Und Kaliumperoxomonosulfat. Das schmeckt doch bestimmt total doll danach!

Und an diesem Tag musste die Laborordnung dran glauben. Nicht im Labor essen und trinken, schon gar nicht die Laborchemikalien! Ich habe das Pulver gemischt ohne Seife und ohne Farbe, weil mir das zu eklig war. Ich habe eine Lösung mit 0.1% Pulver und Leitungswasser angesetzt und in einer leeren Mineralwasserflasche (statt wie den Kolben auf meiner Zeichnung, aber das sieht einfach besser aus ;)) gelöst. Und dann angesetzt und einen ordentlichen Schluck genommen. Runter mit der Laborordnung! ... Uaaarghh, widerlich! Wisst ihr, wie das schmeckt? Wie "Chemikalienschrank" riecht! Und das soll ich den Tieren als einziges mögliches Tränkewasser zu trinken geben. Stell dir vor, du darfst nur das trinken und bnekommst kaum 3 Schluck runter. Die Säure schmeckt nicht mehr durch, aber das Permonosulfat.

Wir haben das Prinzip jetzt nicht neu erfunden, diese Produktart wird ganz ähnlich schon seit Jahren verkauft in genau dieser Konzentration. Aber hat jemals jemand seine eigene Plörre probiert? Wir fahren immer die Schiene "Tränkewasser muss so gute Qualität haben, dass man mit dem Tier zusammen trinken können mag!". 

Ich habe dann auch nochmal das Produkt vom Konkurrenten probiert. Das war noch mehr Überwindung, weil der noch Farbe und Duft drin hat. Und es war noch ekliger. 

 

Ich verstehe seit heute, wieso früher die Wissenschaftler zuerst immer alles an sich selbst getestet haben. Das liegt einfach auf der Hand. Du bekommst die Ergebnisse sofort und mit einer Bandbreite an Information, die dir niemand sonst sagen  kann. "Bäh, eklig" erklärt einfach überhaupt nicht, wie das Zeug schmeckt, aber wenn ich es selber trinke, dann weiß ich es einfach. Und dann brauch ich mir auch keine 50 Hühner suchen, die zwei Tränkeleitungen mit Wasserzähler bekommen, ich annehme, dass sie das besser schmeckende Wasser trinken und dann schau, wovon mehr weg geht. Zumal ich im Betrieb gar keine Hühner halten kann. 

Ja, bei manchen Sachen macht das Sinn. Ich habe vorher abgesteckt, dass mein Experiment zwar eklig schmecken könnte, aber im Großen und Ganzen ungefährlich ist, weil die Inhaltsstoffe ungefährlich sind. Oder ich sie zumindest dafür halte. Bei anderen Experimenten macht das wieder weniger Sinn. Aber was soll ich sagen, echte Tierversuche kann ich tatsächlich nur ungefährlicher Art mit Milchkühen machen, die dabei nicht krank werden dürfen, weil sie mir nicht gehören. Ansonsten hab ich halt nur Bakterien im Labor und die sagen mir nicht, obs schmeckt. Die sagen mir nur "ich sterbe hier!" oder "Ich wachse hier!". 

 

Und morgen werde ich das Zeug nochmal anrühren und dann muss mein Kollege aus dem Vertrieb das trinken :D Wer das verkaufen will, muss auch wissen, wie es schmeckt! Bei so Konsumzeug finde ich das wichtig. Natürlich fressen wir nicht unsere eigene Seife, wir halten auch nicht die Zunge in Aldehydmischungen. Aber Dinge für die Kuhhaut? Auf die Hände. Dinge zum Schweine waschen? Auf eigener Haut testen. 

Naja und dann  fängt man eben auch an, sein eigenes Desinfektionsmittel zu trinken. Aber das mache ich nicht mit allen Desinfektionsmitteln! Ich habe bisher nur wenige getrunken. ... Also so 5 stück... 

Fringe - eine chemische Analyse Chemie, Fernsehen, Wissenschaft

Autor:  Major

Ich schaue derzeit interessiert Fringe, eine Serie aus der Mystery-SciFi-sparte von 2008. Die Serie ist eigentlich zu heftig für mich, weil dauernd irgendwer gefoltert wird und ich Folter nicht ertrage. Aber das Drumherum ist ausgesprochen gut gemacht. Wäre da nicht... ja, dem Fringeteam fehlte es an etwas. Nämlich an einem Chemiker! Ich meine damit nicht, dass das Labor bekloppt-dekorativ mit sinnlosen Sachen vollgestellt ist, die hübsch-bunt auszusehen haben, daran habe ich mich ja schon gewöhnt. Ich meine die wirklichen Fehler, die mich weinen lassen. Natürlich sind das Fehler, die nur Chemikern auffallen und du bist zu über 90% Wahrscheinlichkeit kein Chemiker. Warum solltest du das dann lesen, was ich nun schreibe? Weil ich mir Mühe geben werde, es für alle verständlich auszudrücken. Wenn ich das nicht schaffe, dann darfst du gerne in den Kommentaren darauf hinweisen :)

 

In Folge S2E14 hat Peter (Sohn) eine Kerze gefunden, die komisch riecht und in deren Find-Raum diverse Leute tot auf dem Boden rumliegen. Walter (Vater) schabt etwas Wachs ab, löst es wohl in irgendwas und sagt:

Walter: Bitte leg das ins Spektrometer.

Peter tut wie befohlen und steckt dieses durchsichtige Gebilde in dieses Gerät:

"Spektrometer" ist sehr allgemein gefasst, bis jetzt ist alles korrekt. Peter tut eine Küvette in ein Photometer. 

Aber dann! Seht euch den Analysebildschirm an!

Ist das zu fassen? Ich meine gar nicht, dass sie Szene zu schnell geht. Photometer sind unglaublich fixe Geräte, du tust die Küvette rein, klappst den Deckel zu und das Ding spuckt dir sofort einen Wert aus. So wie "1.364". Ja, einen Zahlenwert. Es gibt auch advanced-Photometer, die einen Bereich an sichtbarem- bis UV-Licht abscannen und dir dann innerhalb ein paar Minuten eine Kurve zeigen. Aber beides sehen wir nicht auf diesem Bildschirm. Wir sehen Zacken (oben links), die von oben herab zeigen.So etwas kommt nicht aus einem Photometer. So etwas kommt aus einem Infrarotspektrometer. Und diese Geräte sind ganz anders zu bedienen und sehen anders aus.

1. Das Steinzeit Infrarotspektrometer hat für Flüssigkeiten Kochsalzplatten, zwischen denen die Flüssigkeit dünn aufgetragen wird. Aber als Reinstoff, nicht in Lösung so wie hier in der Szene! Wenn man eine feste Probe hat, muss man einen Keks draus pressen. Dafür kann man einen ganzen Nachmittag einplanen, die gehen nämlich eher kaputt, alsdass er sich messen lässt. 

2. Das moderne Infrarotspektrometer (dieses Ding steckt dann in der blauen Klappe) hat einen Diamanten, auf den die Reinsubstanz, egal ob fest oder flüssig, aufgetragen wird. Man kann damit auch Gase messen. 

Und das Programm zur Bearbeitung sieht in real leider auch nicht so fancy aus, sondern ziemlich... bescheiden. Aber damit will ich jetzt keinen nerven. Wie geht es weiter?

Peter: Hey, Walter. Komm her, sieh dir das an.

Walter: [...] Eine Variante von Blausäure.

Blausäure ist "HCN", merke dir das CN daraus, eine Kohlenstoff-Stickstoff-dreifachbindung C≡N

Währenddessen rattern allerhand Aromaten über die Anzeige, wo "das Sechseckmolekül" zu sehen ist.

Ui, es wurde etwas gefunden! Aber es rattern immer noch so viele organische Moleküle über den Bildschirm (mega dekorativ und sinnlos!) und Peters Spektrum zeigt kein einziges Signal im Bereich von 2200 cm-1. Das sieht man jetzt vielleicht nicht auf diesem Bild, aber ich habe die Skalierung in groß angeguckt. Das Signal bei 2200 wäre die CN-Dreifachbindung. GANZ signifikant und unbedingt notwendig, wenn dieses Molekül beim Verbrennen in der Kerze Blausäure abspalten soll. CN muss also sowohl in dem Kerzenmolekül als auch in der Blausäure enthalten sein.

Das Infrarotspektrum im letzten Bild sieht ja noch ganz annehmbar aus, sogar fast echt. Die Kohlenstoffbande fehlt aber irgendwie auch. Aber das Spektrum im zweiten Bild sieht wirklich selbst gemalt aus mit Null Ahnung davon, wie ein IR-Spektrum ungefähr aussehen muss. Wollt ihr mal was anständiges sehen? Bidde:

So sieht ein IR-Spektrum aus! Gruseliger Fingerprint rechts, eine Bande in der Mitte, die auf etwas Tolles hinweist und das Kohlenstoffgerüst links. Wir brauchen auch im Kerzenmolekül ein Kohlenstoffgerüst. Damit sich das Kerzenmolekül in der Kerze unterbringen lässt und damit es beim Wachs schmelzen verdunstet und sich darauf in der Flamme verbrennen lässt. 

Was man der Szene aber an dieser Stelle zu Gute halten muss: Walter nennt keinen Namen. Er sagt nur "Eine Variante von Blausäure", denn die entsprechende Gruppe sieht man im Spektrum (ungefähr genau da, wo bei mir die Si-H Bande ist, nur nicht so buckelig). Und wenn die CN-Gruppe da ist, kann die in der Kerze auch wieder durch Verbrennen freigesetzt werden. Das macht nicht jeder Stoff mit CN, aber es gab einen Haufen Tote, also können wir davon ausgehen, dass es klappen muss. 

Und was ich auch gut finde: Die Kerze riecht nach Zimt, nicht nach Mandeln. Ich gehöre zu den Blausäurewahrnehmern und ich kann euch versichern: Blausäure riecht NICHT nach Marzipan. Kein Bisschen. Blausäure riecht stickig, muffig, alt, sauer und nach schimmeligen Büchern. 

 

Ich habe noch einen zweiten totalen Chemiefail. Aber der ist so schlimm, dass ich das noch nicht in Worte fassen kann. Da will man einfach nur schreiend aus dem fenster stürzen. Es föngt schon damit an, wass Walter die Zahlen 3, 4 und 5 nicht voneinander unterscheiden kann und endet dann in der totalen Idiotie. Damit will ich jetzt aber nicht nerven. 

Fazit: Photometer sind keine Infrarotspektrometer. Cyanidbanden (CN) sind notwenig, wenn Blausäure abgespalten werden muss. Und die Serie hätte in einen beratenden Chemiker investieren sollen. 

 

 

Edit:

Ich brech ab! Ich kann nicht mehr! Da hat jemand ein SEEPFERDCHEN ins Molekülmodell gesteckt!

Und bei diesem großen Brei an Atomen kann es sich eigentlich nur um ein Protein handeln. Was sagt er stattdessen? "Es ist ein gemisch aus Chromtrioxid und Blausäure". Das geht nicht. Erst mal ist das zu klein für dieses Seepferdchenmolekül, dann wird das überhaupt nicht über die Kerze aktiviert und als Mischung kann man das auch nicht bezeichnen. Chromtrioxid ist ein langweiliger Feststoff und Blausäure ist ein Gas. Die können nicht miteinander. Was soll man dazu noch sagen? Selbst nach dem ersten Jahr Chemieunterricht hätte ichs besser gemacht. 

Ladungsausgleich im Word Chemie

Autor:  Major

Was lernen wir im ersten Jahr des Chemieunterrichts? Es gibt Kationen mit positiver Ladung und Anionen mit negativer Ladung. In einer Lösung oder einem Festkörper müssen nahezu gleich viele von beiden existieren zum Ladungsausgleich. Es kann eine Abweichung von bis zu 5% stattfinden, im Allgemeinen sind dann ja aber auf 100% Kationen trotzdem 95% Anionen vertreten. Kation und Anion sind also nicht voneinander zu trennen. Die gehören einfach zusammen.

Micosoft Word 2003 sieht das anders. Kationen? Sowas braucht man nicht! Anionen reichen doch. Und so erkennt die Autokorrektur meine Anionen kostenfreu, während sie für meine Kationen eine Kaution verlangt: Kation wird unterkringelt und als Korrekturvorschlag Kaution vorgeschlagen.

Manch einer wird jetzt humorlos sagen "Dann bring ihm Kation doch bei". Aber das trifft ja nicht den Kern der Sache: Dieses paradoxe, Kation und Anion, das älteste Ehepaar des Seins, zu trennen. Wie traurig ist das bitte?

Live aus dem Labor Chemie, Labor, Wissenschaft

Autor:  Major
Willkommen in meinem Labor!
Jetzt wäre ein "so siehts aus wenn man durch die Tür kommt"-Foto angebracht, aber da sieht man ein gerät, das ich nicht online stellen will. Und zensieren ist doof. Außerdem sehen Labore eh alle gleich aus: dreckig, dunkel, komische Leute stehen drin, Abzüge, Laborbänke, Chemikalien... 

Hier ein altes Praktikumsfoto aus dem Stinkelabor:



Da sieht mans. Chemikalienflaschen, gelbe Lichttönung, betrübte Fische. Fische haben wir aber nicht, das haben nur die Stinker.

Und hier das Labor einer anderen organischen Chemie:



Die gleichen hässlichen Schränke haben alle, da kommt man nicht von weg. Bei mir sind aber keine Balons im Abzug, sowas machen wir nicht.

Mein Abzug von vor ein paar Wochen:



Sieht aus, als würde ich nur organische Chemie machen. Aber im Hintergrund sieht man die Schläuche für die Schutzgaschemie. Das kleine schmale Gefäß ganz oben zwischen Rückflusskühler und Säule (das mit dem weißen zeug drin) ist das Tellurreagenz von letztens.

Ich habe mir eine Schublade eingerichtet für den Kram, den ich hergestellt habe und oft benutze:



Ist das nicht voll cool? Ich meine nicht die schlechte Bildauflösung und das Rauschen, ich meine die Tatsache, dass ich eine eigene Schublade habe, in der ich nach Belieben rummüllen darf! In so einer Schublade finden sich:
- Edukte meiner Vorgänger (Flaschen mit roten Deckeln, Rollrandgläser)
- Edukte, die andere Studenten als Übung für mich kochen mussten (gelbe sachen in Rollrandgläsern)
- Edukte, die ich im Schweiße meines Angesichts selbst hergestellt habe (Rollrandgläser, das gelbe im großen Kolben hinten Mitte, Kolben rechts mit weißem Deckel)
- Edukte und Lösemittel, die trocken gelagert werden müssen (Kolben mit grünen Nüppeln rechts)

Ja, da kommt schon was zusammen. Für den gelben Kolben musste ich eine ganze Woche werkeln und für die beiden Rollrandgläser im rechten holz mit der schwarzen Aufschrift 3 Wochen. Das erste ist aber ungleich teurer und wertvoller.


Hier was mit Selen:



Kommt gleich in meine Reaktionslösung. Ich hab mir auch elementares Selenpulver geholt, mir gefallen die organischen Reste nämlich nicht an diesem Selen. Ich will meine eigenen dran haben.



Der Schwefelstinki von letztens mit Bild:



Ja, is nicht viel, der hellgelbe Ring am Boden des Glases ist ein sehr viskoses Öl. Wenn man den Deckel zu lange auf lässt, beginnt es zu stinken, also immer schön zumachen und Nase weg halten. Ich mach nächste Woche mehr davon, die nächste Umsetzung will nämlich nicht wie ich das will.


Und jetzt ein bisschen Chemikaliengaffen ^^



Das ist beides Kupfer-zwei-chlorid. Also Kupfer in Ox-Stufe 2. Warum eines braun und eines blau ist? Kristallwasser. Im Kristall fest eingebautes Wasser.



Und das ist Kupfer-eins-chlorid ohne Wasser. Wieder ne andere Farbe. Aber andere Oxidationsstufe.



Kupfer-eins-oxid, sehr schönes Rot. Kupfer macht schon Freude.



Dieser Farbstoff wurde vor 100 oder 200 Jahren in Bonbons verboten. Es ist Quecksilber-zwei-iodid. Legga! Keine Ahnung, warum wir das haben, aber es sieht gut aus.



So, jetzt kommt das Selen in den Pott!

Bio in englisch und deutsch Chemie

Autor:  Major
Ich hatte mich einst über eine seltsame Umfrage gewundert.

"Esst ihr organisches Essen?"
Als Gegenfrage stellte ich jene: "Soll ich etwa Steine essen?"

Dann tauchte die Sache mit dem organischen Essen abermals auf, diesmal aber nur noch im englischen Sprachraum. Und da dämmerte es mir, dass für Engländer und US-Bewohner alles organisch ist, was organischer Herkunft gedüngt wurde, also nicht mit Industriedünger aus dem Haber-Bosch-Prozess, sondern aus Kuh- und Schweine-AA. Oder Hühner-Pipi. 
Hier zu Lande nennt man das "Bio", was eigentlich genau so bekloppt ist, weil auch eine industriell gedüngte Pflanze biologisch ist. Aber einerseits bin ich den Ausdruck gewohnt, andererseits sitze ich in der Chemie und nicht in der Biologie, tangiert mich also ein kleines Stück weniger als die Unterscheidung zwischen organisch und anorganisch.

Dass sich nun aber auch Menschen Chemiker aus dem englischen Sprachraum darüber muckieren, amüsiert mich und löst ein bisschen Zufriedenheit aus:


http://blog.chembark.com/2013/05/01/fish-and-chips-for-chemists/



Letztens las ich übrigens ein großes Infoblatt zu privat gekochter Seife und wie viel toller diese ist als Duschgel und Shampoo. Ich merkte früh, dass der Schreiber Dogmen hat statt Ahnung und so fand ich auch jenes: "Erdöl ist anorganisch". Anorganisch ist demnach alles, was ich nicht sinnvoll essen kann, aha!


Und noch ein Letztes zum Thema:
Gestern gabs einen Artikel in der Zeitschrift "Inorganic Chemistry" und sie twitterten diesen als "Inorganometallic Chemistry"

http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/ic4012058?ref=tw
Was auch ziemlich stimmig ist. Zirkonium, Arsen und Silicium an Organik!

Es ist fast eine Glaubensfrage, ob man Organometalliker oder Metallorganiker ist. Dies ist Metallorganometallisch. 


YAY des Tages Chemie, Wissenschaft

Autor:  Major
Nach einem halben Jahr nur Dreck isolieren endlich was Tolles:



YAAAY! Es hat geklappt :D

Und so sieht Wissenschaft wirklich aus. Nicht wie bei CSI, wo der Drucker einem quasi des Mörders Namen ausdruckt, sondern hier werden komische Buckel, Striche und Zahlen ausgegeben und dann sieh zu, was du daraus herleitest. Aus Buckel 25.2 leite ich jedenfalls die Masse 392 ab und genau die will ich haben.

Das ist so toll *__*
Ich bin schon über die Frustgrenze raus gewesen und sah es als Grundsätzlich an, dass nichts klappt. Letztendlich war es wohl doch der Hass von Gruppe 13 (Bor, Alu, ...) und die habe ich hinter mir gelassen.

Ehrlich gesagt macht die Verbindung mit der Masse 392 keinen Sinn. Sie erscheint mir relativ unbrauchbar und sinnentleert, "Briefmarkensammeln" nennen wir das manchmal. Etwas leicht abwandeln, ohne einen Gewinn zu haben, aber mehr Verbindungen in die Publikation malen können. Es gibt einen Prof in Schottland, der mich für diese Aussage jetzt hauen würde. Er hat sie quasi noch langweiligere Version hiervon und das in einigen Abwandlungen und darüber schon einige Publikationen veröffentlicht. Und auch für das "noch langweiliger" würde er mich schlagen.
Ich kanns aber gar nicht erwarten, die Verbindung mit meinem Zauberreagenz kaputt zu schießen! Das ist natürlich nicht Intention, aber Erwartungswert. Intention ist eine mega coole Ionenverbindung.

Ich geh jetzt tüpfeln, um am Montag eine "Sandwäsche" machen zu können. Ist wie Grundwasser: Oben Dreck rein, unten saubere Sache wieder raus.


Jetzt gehts mir wieder gut! Auch wenn Hals und Ohren sich gerade entzünden. Das ist egal.

Aus Scheiße Gold machen... ah nee, andersrum Chemie

Autor:  Major
Die Aufgabe des Alchemisten ist es, Gold aus Dingen zu machen, die kein Gold sind. Was muss das für eine Freude gewesen sein, als irgendwer Messing erfand!

Gestern setzte ich eine Reaktion an, wo ein Chinon in konzentrierter Schwefelsäure gelöst werden sollte... ich hatte schon Bammel, da Schwefelsäure gerne mal alles kaputt macht und einem den Tag ruiniert. Das gelbe Pulver fiel in die Säure und löste sich, sodass ich eine klare, dunkelrote Lösung bekam. Dann rieselte ich Aluminiumpulver ein. Das ist ein schickes Zeug, erinnert an Quecksilber oder Metallicnagellack, es sieht metallisch aus und fließt. Das Pulver emulgierte in der roten Brühe und diese wurde gelb - mit dem Pulver zusammen: GOLD! 
Ganz aus dem Häuschen war ich, ich hatte flüssiges Gold hergestellt, ohne Gold zu verwenden!

Aber Aluminium hasst mich, das weiß ich ja. Und so dauerte es nur 2 Minuten und es macht BLOPP, darauf hatte sich das flüssige Gold in ein überall an der Glaswand klebenden gelbgrünen Feststoff verwandelt. Der Rest im Kolben war zu einem Gel erstarrt. Den ganzen Tag heizte ich das Mistzeug weiter auf 30°C, wie es in der Vorschrift stand. Am Abend dann fügte ich Eisstückchen hinzu. In der Vorschrift stand "In Eis eingießen", ja witzig. Also goss ich das Eis langsam in das Zeug und das Zeug darauf in mehr Eis, als es flüssiger wurde. Heraus kam dann ein auberginefarbenes Zeug, also Bordeauxrot, das etwas ausgeblichen ist mit hohem Grauanteil. Und das filtriere ich heute.

Was soll ich sagen? Es riecht nach Stuhlgang. Ist das nicht toll? Ich habe aus Gold Scheiße gemacht :D ... nein, das ist nicht toll. Das ist traurig.

Jetzt hoffe ich auf die Analytik, dass dennoch das rauskommt, was ich haben will. Dann ist mir auch der strenge Geruch egal. 


Strenge Gerüche sind in der Chemie sowieso gerne mal an der Tagesordnung. Ich habe mir zwar eine relativ geruchsneutrale Gruppe ausgesucht, aber ich habe ein Fläschchen Tellurverbindung im Schrank gefunden. In der Oxidationsstufe -II.

Die Reihe der Chalcogen (Gruppe 16)-Hydride
H2O : Riecht nach nix
H2S (Schwefel): Riecht eklig nach faulem Ei und gammeligem Flüssigtoastbrot
H2Se (Selen): Soll noch viel schlimmer nach Ei riechen. Also Mega-Ei und Mega-Bäh.
H2Te (Tellur): Soll Selen nochmals gigantisch toppen.

In meinem Chemiegeschichtsbuch steht: "Man konnte noch Wochen später mit der Nase bestimmen, welches Buch er (=Tellurchemiker) zuletzt in der Bibliothek las."


Ich freu mich schon! ... Nein echt, ich bin total aufgeregt XD Die Kolben sind schon fertig ausgeheizt, alles steht bereit, nur Zeit ist bisher Mangelware. Also filtriere ich weiter meine rote Gülle und koche ein bisschen auf "Bratze" herum, ein Molekül, das sich nicht saubermachen lassen will. Und nicht zur Reaktion bringen lassen. Und generell, es ist sowas von faul! Immer nur dreckig in der Ecke liegen, das kann es. Heute gibts eine Runde reinen Sand auf die Mütze (ein Reinigungsschritt), da wird es dumm gucken. Oder ich guck dumm, wenn der schwarze Brei einfach so durchläuft, ohne sich am Sand zu stören...

Breaking Bad Chemie: farbloses Crystal Chemie

Autor:  Major
Generelle Erklärung

- Methylamphetamin ist ein Betäubungsmittel ohne Verschreibungsfähigkeit. Was nicht verschrieben werden kann, soll man auch nicht nehmen.
- Ich stelle Methylamphetamin weder her, noch habe ich jemals welches konsumiert, noch habe ich dies jemals vor. Besessen habe ich nie welches und werde ich auch nicht.
- Ich heiße die Herstellung, den Vertrieb und den Konsum von Methylamphetamin für NICHT gut!
- Ich möchte hier keinesfalls zur Herstellung oder den Konsum von Methylamphetamin aufrufen.
- Dieser Eintrag ist lediglich eine theoretische Diskussion über die chemischen Hintergründe der TV Serie "Breaking Bad" und soll die Theorie auch niemals verlassen.

In den Anfängen der Serie sieht man Kochstellen zur Herstellung von Methylamphetamin aus Pseudoephedrin von Junkies. Alles ist dreckig, zum Teil wird in schmodderigen Marmeladengläsern gearbeitet und das Produkt aus der Synthese ist meistens braun bis schwarz. Methylamphetamin ist jedoch ein farbloser Feststoff, was uns schon entgegenschreit, wie verdreckt diese Produkte von betreffenden Junkies überhaupt sind. Das ist auch der eigentliche Grund, warum Meth einen regelmäßigen Konsumenten davon so derbst zerstört: Die Nebenprodukte sind oftmals giftiger als die Spätfolgen des Meth selbst. 

Ich kann daher gut nachvollziehen, dass Walter sofort denkt "das kann ich besser!". Als Chemiker kann man das einfach besser, weil man weiß, worauf es ankommt. Eine Synthese selber ist eigentlich gar nicht das Problem einer Reaktion. Richtig kniffelig wird es danach: Bekomm dein Produkt mal sauber als Reinstoff hin! Das ist eigentlich DAS zentrale Problem aller chemischen Synthesen, ich kann da ein Lied von singen (und ich kann nicht singen, also woll das auch keiner hören).

Aber fangen wir lieber mal mit der Synthese selber an. Als Einsatzstoff kommt Pseudoephedrin ins Glas. Das kann man frei in Apotheken in irgendwelchen Erkältungsmittelchen kaufen.



Zur Schreibweise: Organische Chemiker befassen sich meistens mit so großen Molekülen, dass sie malfaul werden. Und das passiert schon im dritten Semester Chemie bei uns. Ich habe die faule Organikerschreibweise mal oben gemalt und eine Version der voll ausgeschriebenen Schreibweise darunter gemalt. Ein Strich zeigt also eine Bindung zwischen zwei Kohlenstoffatomen, das wird mit Wasserstoffatomen aufgefüllt. Ein Stich ins Nirgendwo, so wie bei dem N da unten bedeutet eine Methylgruppe "CH3".

Jetzt sehen wir uns die beiden Moleküle mal an. Der einzige Unterschied ist offensichtlich die Hydroxygruppe ("-OH") am Pseudoephedrin, die zu viel ist. Die muss weg. Zuerst habe ich dann natürlich selber überlegt, wie würde ich die wegmachen? Das war dann sehr umständlich und auch sehr giftig, also habe ich mich mal informiert, wie man das schnell und weniger giftig machen kann. Und das funktioniert in einer "einfachen" Reduktion:



Iodwasserstoffsäure und roter Phosphor. Der rote Phosphor ist nicht ganz so einfach zu bekommen, aber Walter kann sich da ja einfach in der Schule bedienen. 

In der Uni gab es eine Experimentalvorlesung, in der alle 4 Phosphore auf eine Metallrinne gelegt wurden. Es gibt weißen, roten, violetten und schwarzen. Und alle sind unterschiedlich reaktiv. Der Reihe nach wurden sie geordnet, das reaktivste nach außen und dann die Bunsenbrennerflamme unter den unreaktivsten Phosphor. Theoretisch hätten sie alle gleichzeitig brennen sollen. Aber irgendwie wurde da mal wieder nichts draus, so wie immer, wenn Chemie auf die Sekunde reagieren soll.


Das ist eigentlich eine schöne und schnelle Reaktion. Man muss nur einmal was machen und reinigt dann durch Umkkristallisieren, denke ich mal. Das ist wie Kristalle züchten: der Stoff wird in Lösung gebracht in etwas, worin es sich nur in Siedehitze gut löst, ansonsten eher mäßig. Der Stoff und das Lösemittel werden zusammen aufgekocht und dann abgekühlt. Je schneller angekühlt wird, desto kleiner werden die Kristalle. Kühlt man sehr langsam ab und gibt ihgnen Zeit zu wachsen, kommen sehr dicke Brocken heraus. Hier nutzt man aus, dass Kristalle SEHR ordentlich sind und den ganzen Dreck, der nebenbei entsteht, nicht am Kristallisieren teil haben lassen. Der Dreck bleibt in Lösung und kann weggewaschen werden.



Letztendlich bekommen Walter und Jessie mit dieser Methode ein Mengenproblem. Interessanterweise setzt dies beim Pseudoephedrin an und nicht beim roten Phosphor. Es muss dann eine Herstellung ohne Pseudoephedrin ran, davon später mehr.



Zum Schluss möchte ich auf diesen coolen Chemieblog verweisen:

http://anorg-chemie.blogspot.de/
Er ist sozusagen ein Stück Literatur. Ein weiteres Stück ist das Organikum, die Datenbank Reaxys und die Datenbank SciFinder. Chemiker ziehen sich nicht alles selber aus der Nase, sie schlagen vor allem nach. Das ist immer schwer an Erstis zu vermitteln.


Falls etwas lückenhaft oder unvollständig geworden ist, bitte ich, dies anzumerken, dann verbessere ich gerne. Falls einer der Websitebosses diesen Eintrag hier nicht sehen will, bitte anmerken, dann lösch ich das Ganze wieder.

Breaking Bad - Was chemisches für Zwischendurch Chemie

Autor:  Major
Staffel 1, Episode 6

Da ist dieser farblose kristalline Feststoff, eine ganze Tüte voll. Walter legt ihn Tuco als Meth auf den Tisch. Tuco sagt etwas Abfälliges, Walter nimmt einen Brocken und schmeißt ihn auf den Boden BOOOM!
Meth knallt nicht so. Aber Knallquecksilber tut es. Walter nimmt die ganze Tüte in die Hand und droht, diese auch zu werfen, Tuco ist beeindruckt.

Diese Szene hat mich allerdings auch sehr beeindruckt. Eine ganze Tüte Knallquecksilber! Das kann nur einem Chemiker einfallen (oder Hobbychemikern, aber die sind ja letztendlich auch Chemiker). 

Was aber ist Knallquecksilber?

Es ist Quecksilbercyanat. Es gibt viele salzartige Cyanate, es gibt Cyanat auch als Gruppe in organischen Verbindungen. Gerne eingesetzt für die Polymerisation.

Bei Quecksilbercyanat handelt es sich jedoch um eine kovalente, metallorganische Verbindung. Und kovalente Bindungen zwischen Quecksilber und Kohlenstoff sind so schwächlich, dass sie eigentlich nur von Thallium-Kohlenstoff-Verbindungen getoppt werden können (bei Wismut bin ich mir gerade nicht sicher, gehört aber auch zu den Schwächlichen). Solch eine labile Bindung schreit geradezu danach, wieder auseinander zu gehen und genau das klappt hier auch ziemlich gut. Man muss das Zeug nur warm machen oder rumschmeißen.

Schauen wir auf die Produktseite, ist die Unordnung auch sehr groß. Aus einem Teil werden 4 und drei davon sind Gase, das bedeutet extreme Expansion! Und das macht dann auch die Explosion aus.




Wie Walter das Zeug synthetisiert hat, wird nicht gezeigt. Muss auch gar nicht, das steht alles in der Fachliteratur und für den groben Überblick auf Wikipedia.de. 

Wir hatten mal einen Vortrag vom Sprengchemiker aus München, der an biologisch abbaubaren Sprengstoffen gearbeitet hat. Meistens ist es so, dass 5-10 % des Sprengstoffes nicht detonieren, sowie die Detonationsprodukte nicht nur Atmosphärengase sind und der Rest dann die Umwelt verschmutzt. Genau das Problem gibt es bei diesem Sprengstoff natürlich auch, das Quecksilber liegt Elementar herum oder ist gerade noch in der Luft und wird eingeatmet. 
Es ist zwar ein extrem cooler Effekt, Eindruck zu schinden, aber wenn ich Lungenkrebs hätte... okay, dann wärs eh bald vorbei, aber ob ich dann noch diese Mengen Quecksilber einatmen will? Die Verbindung selber dürfte zudem deutlich toxischer als elementares Quecksilber sein, da sie leicht methylierbar ist (Dimethyl-Quecksilber ist DAS Nervengift schlecht hin. Und der Körper methyliert selber auch gerne.)


Das beantwortet jetzt nicht "Wofür braucht man Methylamin?", aber das kommt wohl noch.

Ich betrachte es immer noch als einen Mangel, dass die DVDs so viele sinnlose Extras haben, aber keinen Chemieteil!

AAaaaahhhhh! Chemie in Kleidung?! #spiegel Chemie, Slash

Autor:  Major
ARGLDGLDGLGRML!

Spiegel titelt mit dem Niveau und der Dämlichkeit der Bildzeitung heute total bildungsfrei:


Chemie in Outdoorkleidung *Fotostrecke mit genau dem Namen*

Und der Artikel zur Fotostrecke

Also bitte! Chemie in der eigenen Unterhose! Chemie im Gehirn! Chemie auch draußen in der Luft. Chemie in der Heliumflasche, Chemie einfach überall! Und sogar Chemie in den Vorlesungssäälen meiner Universität. Wir sollten uns umzingelt fühlen, jetzt wirklich!
Sogar Chemie in meinem Frühstück. Und in meinen Glasgeräten.

Ui, welch eine coole Überleitung!
Denn Spiegel schreibt zur bösen Chemie in den Jacken der genannten Firma, die alles verklagt, was nach Tatzenabdruck aussieht:


Konkret geht es um sogenannte perfluorierte und polyfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), äußerst persistente chemische Verbindungen. Das bedeutet, diese Stoffe werden in der Umwelt nur über extrem lange Zeiträume abgebaut.

Wo liegt das Problem, Spiegel? Chemie in meinen Glasgeräten zielt genau auf den Abbau solcher Dinge hin, auf den Bruch der Bindung zwischen Fluor und einem Alkan. Schnippelt die Tatzenklagejacken klein,  entwässert sie und steckt sie in meine Kolben, dann ist das Problem gelöst. Und gebt meiner Arbeitsgruppe mehr Geld für Forschung. Oder sagt das Greenpeace, dass die uns Geld geben sollen.

Und dann sind meine PFC-abbauenden Katalysatoren nicht mal giftig, ist das nicht total cool?

Aber ich habe das Gefühl, was nicht giftig ist, das kann auch keine Chemie sein. Jedenfalls in der allgemeinen, chemophoben Meinung.


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