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A conversation

Autor:  Lunatik
In a grave voice full of guilt and self-loathing the man said:
"There is possibly nothing you can do to me that I haven't already done to myself."

"Well, I can at least try. I've never seen you chasing a butterfly, for example," replied the boy cheerfully.

"...You are destroying the mood here, you know."

"That was what I was aiming for, you know."

"..."

The boy smiled brightly while the man eyed him suspiciously.

"Why?" the man asked after the silence grew too long.

"The earth spins on and the life goes on whether you are depressed, hateful or cheerful. So, if it does not matter to the universe either way, why not just be happy and enjoy life?"

"We cannot just change our feelings."

"That's what they want you to believe!"

"...Possibly, I've never thought of it that way."

"That's definetely your favorite word!"

"What?"

"Possibly."

"Possibly."

"Right. I did see that one coming, mind you."

They went on in silence only disturbed by the humming of the boy. Silence as in 'not speaking', since there were obviously sounds.
It was after they stept into the light that the man spoke again.

"You might be right. Maybe."

"Hey, you were supposed to say 'possibly'! No cheating," said the boy trying to produce a believable pout. And failing at it.

A slight smile tugged at the lips of the man.

"Thank you."

"Oh, look, a butterfly! Isn't it beautiful?"

Lost

Autor:  Lunatik
Sometimes we lose someone.
Sometimes we lose a relationship.
Sometimes we lose a feeling. Love.
Sometimes we lose our mind.
Sometimes we lose our control.
Sometimes we lose an argument.
Sometimes we lose our trust.
Sometimes we lose.
What do we need to overcome it?

Sometimes it helps to lose reality.
Sometimes it helps to lose yourself. In a fictional world. In a stupid feeling. In an emotional song.

Sometimes we gain by losing.
A new perspective. An emotional distance.
Something to fill the empiteness inside.

That's why I'm a fan.

Freier Fall Lyrik

Autor:  Lunatik
Ich falle. Falle tief.
Ich greife nach der Luft
Doch sie hält mich nicht.
Wenn sogar die Erde mich nicht halten konnte
Warum sollten es die Wolken tun?
Meine Hand streckt sich zum Himmel
Ihn zu ergreifen wäre so schön.
Doch meine Silhouette
Spiegelt sich im tosenden Wasser wieder.
Nur noch ein Augenblick
In dem ich mein Leben sehe
Und es noch einmal verfluche.

Prosa

Autor:  Lunatik
Schwarze Federn auf einem weißen Kleid
Kalte Hände in einer heißen Nacht
Ein Boden voller Scherben in dem Paradies
Ein wildes Tier in einer Herde Schafe
Ich passe nicht hinein.

Ich nutze eine Brechstange gegen mein Herz
Bis es aufhört zu schreien
Ich schneide mir die Füße,
Weil keine Schuhe passen
Du willst nicht mich.

Ich singe laut Gedichte
Um meine Worte zu ersticken
Ich laufe drauf los
Um mich nicht zu verstecken
Nicht so wie ich bin.

Du, im Spiegel,
Warum hasst du mich so sehr?

Das Wasser und das Feuer

Autor:  Lunatik
Du bist ein See tief im Wald versteckt. So viele Bäume umgeben dich, dass nicht mal ein Wind oder die Sonne dich erreichen können. Nur manchmal trinkt ein Tier von dem klaren Elixier und sendet leichte Wellen über die Oberfläche. Du bist ein tiefer See. Den Grund sieht man nicht, wenn man direkt ins Wasser starrt. Ein grüner Schimmer verrät den mit Algen bewachsenen Boden, doch vielleicht ist dies nur Schein und das Ende des Sees ist in tiefer Dunkelheit begraben. Der Wald erstreckt sich über Kilometer. So viele alte, junge Bäume strecken sich dem Himmel entgegen. Du bist die blaue Perle in all dem Grün. Ein schöner Traum der Romantik.
Die Entscheidung. Sie ist ein Stein an deinem Ufer. Doch bist du sie treffen kannst, musst du erst all die Kanten glätten. Sobald die Oberfläche rund ist – der Stein ein kleines Schmuckstück – hältst du an deinem Glauben fest. Denn es würde länger als dein Leben brauchen, den Stein gänzlich zu Sand zu zermahlen.
Doch eins verstehst du nicht.
Ich bin das Feuer. Ich bin eine Flamme – sobald entbrannt, lodere ich auf. Bis du den Stein erkannt hast, habe ich schon längst den Wald niedergebrannt. Alles wird voller Rauch sein, der alles Leben erstickt. Und wenn ich dann bei dir bin...was nützt es mir? Ich bin das Feuer, du das Wasser. Einst bei dir, wirst du mich auslöschen.

Warum nur steuere ich dich an?

Der einsame Weg Prosa

Autor:  Lunatik
Ich gehe alleine die Straße entlang. Tief in meinen Gedanken verloren, höre ich meine eigenen Schritte nicht. Früher, früher einst, ging ich den Weg nicht alleine. Einst begleiteten mich selbstsichere Schritte. Absätze, die in der Dunkelheit laut wiederhallten. Eine Zeit lang gaben sie den Ton und das Tempo an, während ich ihnen folgte. Ich erinnere mich an die roten Absätze, die das Licht der Laternen bei Nacht reflektierten. Sie glänzten und zogen den Blick auf sich. Sie schritten unerschrocken voran – durch alle Pfützen. Immer gerade aus. Doch dann bogen sie ab. Oder war ich abgebogen? War ich vielleicht einfach stehengeblieben?
Dann waren es leise Schritte neben mir. Sanft und weich traten sie auf den Boden. Man musste sich anstrengen, um sie zu hören. Doch sie waren eindeutig neben mir. Ganz leicht hinter mir, wenn man es genau nimmt. Graue Schuhe, an die ich mich nicht mehr genau erinnere. Eines Tages war ich einfach schneller gegangen und dann waren sie weg.
Ich hatte mir immer gewünscht, dass jemand neben mir schreitet. Am besten im Gleichschritt. In hübschen Schuhen. Nicht zu schlicht, nicht zu auffallend, nicht zu hoch und nicht zu tief. Viele tausende Schritte wurden schon gegangen neben mir auf meinem Heimweg.
Doch nun gehe ich alleine. Ich schwelge in Erinnerungen, jage meinen Träumen nach. So sehr in dieser Welt der Illusionen gefangen, so sehr in meine Gedanken vertieft, dass ich meine eigenen Schritte nicht mehr höre. So höre ich auch nicht das Auto, das um die Ecke biegt. So ist es zu spät, als ich aufblicke und versuche aus dem Weg zu springen.
Ich dachte immer, ein Engel würde über mir wachen. Mich leiten, mich schützen. Unsichtbar für das Auge, sichtbar für die Seele. Doch war da keiner.

Der Apfel Kurzgeschichte, Kurzprosa, Liebe, Prosa

Autor:  Lunatik
Es war der letzte Sommermonat, die Luft war heiß und schwül. Ich saß am Einzeltisch am Fenster und betrachtete den Apfelbaum davor. Die Worte des Dozenten rauschten an mir vorbei und waren nicht mehr als das Plätschern eines Baches. Die Hälfte der Anwesenden döste mit halb-geschlossenen Augen, überwältigt von den Temperaturen und der stickigen Luft im Raum. Der Apfelbaum im Hof war riesig und seine Äste erstreckten sich in alle Richtungen. Ein Ast verlief genau auf der Höhe des Fensters. Daran hing die erste Frucht des Sommers. Ein rötlich gelber Apfel. Es schien als müsste man die Hand ausstrecken und schon würde man ihn greifen können. Viele von uns wurden in Versuchung geführt, doch niemand schaffte es. Auch ich hatte meinen Arm in der Pause rausgestreckt, in der vergeblichen Hoffnung. Meine Arme waren nicht lang genug, es blieben einige Zentimeter bis zur Frucht. Ständig in meinem Blick und doch unerreichbar, bliebst du.
Die Sonne schien herein und wärmte meine Hand. Ich zog sie weg und legte meine Hände auf dem Schoß zusammen. Die Lichtstrahlen schafften es nicht bis zu meinem Herzen, dafür war das Fenster nicht breit genug. Stattdessen fühlte es sich an, als würde etwas in mir ziehen. Jemand schrie nach meiner Seele und ich schaute auf. Der Raum war still und schläfrig. Kein Eifer, keine Begeisterung. Es war nur Einbildung. Ich senkte meinen Blick nach unten und spürte meine Augen brennen. Ich erinnerte mich an das Lächeln. An den Klang meines eigenen Lachens bei einem Witz. An die hitzigen Diskussionen. Das Thermometer hatte viel mehr angezeigt als die Temperatur in der Vorhersage versprach. Doch das schien nun so weit entfernt. Viel mehr als nur einige Zentimeter. Ich blickte zum Apfel. Tag für Tag. Die Diskussionen verblassten, die Beteiligung im Zimmer sank. Es blieb nichts mehr übrig außer dem rinnenden Wasser.
Der Sommer ging vorüber und die Außentemperatur näherte sich der meines Herzens an. Die Vögel zogen davon. Der Apfel fiel vom Baum. Niemand sah danach, niemand interessierte sich mehr dafür. Jeder verließ den Raum. Manche sagten sich auf Wiedersehen, manche Lebe wohl. Der Apfel faulte auf dem Boden.
Hätte ich dich doch erreicht! Hätte ich mich doch mehr vorgelehnt, mich mehr getraut. Hätte ich dich doch berührt. Vielleicht hättest du mich dann anders angesehen? Vielleicht wären deine Worte dann nicht zu einem Rauschen geworden? Vielleicht...
Doch nun ist Winter und ich gehe. Hinter mir führt eine einsame Spur durch den Schnee.

Dominanz Prosa

Autor:  Lunatik
Lass mich sterben, doch du kannst es nicht.
Einst schenkest du mir Flügel, doch dessen Federn sind längst weg. Nach und nach fielen sie einzeln und grau zu Boden. Mit jedem Tag, den du nicht erschienst.
Und dann, mit einer einzigen Erkenntnis färbte sich alles schwarz.
Mit der Klarheit, dass du fort warst.
Ich tauchte meinen Kopf in eiskaltes Wasser. Tausend Nadeln stachen auf meine Haut.
Doch verglichen mit der Leere in mir…
Ich fühlte mich wie eine Puppe, liegen gelassen von ihrem Erschaffer. In die hinterste Ecke geworfen.
Ich war nicht fähig es zu akzeptieren. Es fraß von innen meine Seele.
Doch dann…
Dann füllte sich die Leere. Mit tiefer Wut. Mit dunklen Gedanken.
Ich ging dich suchen, um zu töten. Um zu sterben. Um endlich frei zu sein von dir. Um ohne dich leben zu lernen.
Ich ging durch vieles nur für dich. Ich lernte all die Dinge, die du einst so verachtetest. Ich suchte jeden Zentimeter dieser verrotteten Stadt nach dir ab.
Doch als ich nach langer Zeit dich endlich fand, zwischen all den matten Augenpaaren ohne Licht. Zwischen all den erloschenen Lichtern. Da verschwand auch die Wut.
Lass mich sterben, durch deine Hand. Doch du kannst es nicht, denn nun bist du nur noch eine Puppe. Eine Hülle, die diesmal ich nach Belieben formen kann.


Unsere Beziehung war immer eine Abhängigkeit. Nur mit dem Unterschied, dass einst du dominiertest und nun ich es tue. Die Verbindung zwischen uns ist unnatürlich. Widrig für die Welt da draußen, widrig für unser beides Inneres. Wir stoßen uns ab, passen nicht zueinander. Lieben uns nicht einmal. Doch ich hatte nicht rechtzeitig gelernt ohne dich zu leben und du hast längst vergessen, wie die Welt ohne mich funktioniert. Jetzt bist du Sklave meiner Nettigkeit. Der Folger meiner Fantasien. Ich gebe dir Hoffnung. Ich gebe deiner Existenz eine Berechtigung. Und ändere deine Vorstellungen, die Wahrheiten an die du glaubst, nach Belieben. Ich experimentiere mit deinem Geist und warte, dass er endlich daran zerbricht. Keine Angst, ich bin geduldig.

Flügel Prosa

Autor:  Lunatik

 

Ich sehe deinen Rücken an. Die Tränen kommen mir. Ich sehe die dünnen Schrammen. Sie ziehen sich wie rote Schlangen über deine glatte Haut. Wo sind nur deine Flügel hin? Die Flügel, die ich so an dir mochte.

Ich erinnere mich wie wir gemeinsam durch die Lüfte flogen. Wir schwebten auf Wolken, Hand in Hand. Du warst die Hälfte, die aus meiner Seele ein Ganzes machte. Du beendetest die Sätze, die ich dachte.

Du siehst mich traurig an. Dein Mund geht auf und langsam schließt du ihn wieder. Ich höre deinen schweren Atem und lausche der leisen Verzweiflung, die darin liegt.

Als wäre ich dabei gewesen, erinnere ich mich an all die Menschen, denen du Liebe versprachst mit diesen Lippen. Denen du so viel Freude geschenkt hast mit deinem Lächeln. Du warst die strahlende Sonne und ich die Kehrseite der Medaille.

Den Blick nach unten gerichtet. Deine schwarzen Wimpern verklebt durch die Tränen. Die Schlangen umschließen deine Wangen. Ihre Zungen streicheln deine Lippen. Mit zitternden Händen streichst du dir eine Strähne aus dem Gesicht. Doch sie fällt wieder hin. Feuerrot was hinter ihr liegt.

Ich wusste immer wie du dich fühltest. Du war immer bei dir und du bei mir. Doch sonst niemand durfte in unsere Welt hinein.

Die Kleider liegen auf dem Boden. Die Schlangen fressen dich auf.

Wir liebten die Freiheit der Welt. Du und ich. Ich aus Angst, du aus Leidenschaft.

Wo sind nur deine Flügel hin? Mit ihnen hast du doch alles verloren.

„Liebst du mich immer noch?“

Die Tränen trocknen auf meiner Wange. Ich wende mich vom Spiegel ab.

„Nein.“

 


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