passionflower: Boredom

Ich hatte bereits schon als kleines Kind unglaubliche Angst davor gehabt, entdeckt oder verfolgt zu werden.
Es kam oft vor, dass ich mich vor meinen Eltern irgendwo im Zimmer versteckte, wenn sie ins Zimmer kamen.
Oder ich drehe mich bei Stimmen sofort um, weil ich das Gefühl habe, verfolgt zu werden.
Dazu hasse ich es, wenn jemand sich von hinten an mich heranschleicht .
Aus diesem Grund mag ich es auch liebsten, die Letzte der Radgruppe zu sein, denn dann habe ich alle direkt vor mir im Blickfeld.

Heute kam die Angst wieder ganz deutlich hervor.
Ich fuhr mit dem Rad nach Hause, als ich irgendwann Stimmen hinter mir hörte. Ich drehte mich um, sah aber niemanden.
Ich fuhr schneller. Dann hörte ich, wie jemand nach mir schrie.
Jungsstimmen. Ich trat noch schneller in die Pedalen. Währenddessen zerbrach ich mir den Kopf, was sie wohl von mir wollten, kam aber auf keine Lösung. Ich hatte weder etwas verloren noch war ich ihnen etwas schuldig, dazu kannte ich sie noch nicht mal.
Ich glaube, die Personen hinter mir sind dann auch schneller gefahren, ich konnte sie nämlich sehen, als ich mich umdrehte. Jungs.
Ich war schon fast an der Straße, die zu meiner Siedlung führte, angekommen, musste nur noch die Straße überqueren.
Um Zeit zu sparen, drückte ich nicht die Ampel, rechts und links war kein Auto zu sehen.
Die hinter mir schrien etwas, was verdächtig nach einem höhnendem "Ampel drücken!" klang.
Ich erhöhte mein Tempo, wollte so schnell wie möglich hinter der Biegung verschwinden und ins Haus laufen.
Die Jungs kamen nicht nach.
Puh... es ist schon einige Zeit her, seit ich mich so verängstigt gefühlt habe. Das letze Mal, wo ich mich so ähnliches Gefühl hatte ,war als ich etwas verbrockt hatte und eine Frau mich anschimpfte. Danach hörte ich ihre Stimme überall, bei der Kassierin im Supermarkt, bei der Kiosbesitzerin, überall.
Sich erstmal davon erholen geht,


passionflower

Phobien

Man kann vor allem Angst haben.
Manchmal ist diese Angst so stark, dass sie
zur Phobie wird.
Als Definition liefert mit google.de diese
Definition von wikipedia.de:

"Eine Phobie [...] ist eine krankhafte, das heißt
unbegründete und anhaltende Angst vor Situationen,
Gegenständen, Tätigkeiten oder Personen..."

Phobien gibt es wirklich sehr viele, wie die Liste
der Internetseite phobialist.com/ zeigt.
Und so bin ich auch auf  auf den ersten Blick doch
sehr kurios anmutenden Phobien gestoßen.

Arachibutyrophobia - Fear of peanut butter
sticking to the roof of the mouth.
Symmetrophobia - Fear of symmetry.
Sesquipedalophobia - Fear of long words.
Phronemophobia - Fear of thinking.
Ideophobia - Fear of ideas.

So komisch diese Phobien zuerst auch klingen,
ist es schon beunruhigend, was es nicht alles gibt.
Wenn ich jetzt z. B. Xanthophobia (Fear of the color
yellow or the word yellow) nehme, was würde sich
in meinem Leben ändern, wenn ich urplötzlich davon
betroffen wäre?
Was würde für mich nicht mehr möglich sein?
Als erstes fällt mir ein, dass ich dann wahrscheinlich
nicht so gelassen in meinem Zimmer sitzen würde.
Vor mir liegt ein gelber Anspitzer, links ein gelber Schal.
Überhaupt bin ich umringt von Gelb.
Schwierig, dem überhaupt auszuweichen.
Wohl fühlen würde ich mich also nicht.
Bananen wären undenkbar, genauso wie die übliche
Extraportion Käse auf der Pizza.
Ich würde jedes Mal zusammenzucken/schwitzen/Übelkeit
haben, wenn das gelbe Postauto an mir vorbeifährt.
Alle Türen in meiner Schule sind gelb, fällt mir gerade ein.
Wie man sieht gäbe es eindeutig Einschnitte und Verzichte,
sollte ich jemals Xanthophobia erleiden.
Und dabei habe ich nur beschrieben, was mir fehlen würde.
Und nicht, welche Symptome ich durchmachen würde.
Die von Xanthophobia sind nach
http://www.phobia-fear-release.com/xanthophobia.html folgende:

"breathlessness, dizziness, excessive sweating, nausea,
feeling sick, shaking, heart palpitations, inability
to speak or think clearly, a fear of dying, becoming
mad or losing control, a sensation of detachment from
reality or a full blown anxiety attack."

Klingt gar nicht angenehm, oder?
Deswegen bin ich auch sehr froh, dass ich unter keiner
Phobie zu leiden scheine - und wenn doch, ist sie
nicht besonders auffällig.
Ich habe Angst vor Spritzen, eigenartiger Weise aber
eher vor den Vorgang und nicht vor dem Teil mit der
spitzen Nadel.
Ich schätze, wenn ich mir die Spritze selbst verpassen
dürfte, hätte ich nicht jedes Mal Angst davor.
Tote Fische sind mir total unheimlich. Andere tote Tiere
total okay für mich, auch tote Menschen (die aus dem
Fernsehen) sind erträglich.
Aber tote Fische?
Absolut nicht. Liegt daran, dass ich niemals den
Anblick meines toten Goldfisches vergessen kann.
Tot mit riesigen Gubbelaugen und aufgeblähtem Bauch.
Angst vor Fehlern befällt mich auch manchmal, Angst vorm
Versagen oder nicht erfüllen der Erwartungen.
Deswegen habe ich die Angewohnheit, mich immer so gut
wie möglich informieren und mehrere Strategien parat
zu haben.
Ein Grund für meine pessimistische Einstellung?
Gewiss.
Aber jeder hat so seine kleine Ängstchen, mit denen er
sich schon irgendwie arrangiert. Meistens merkt ein
Außenstehender sie gar nicht.
Aber wenn die Angst so stark ist, dass das Leben nach
ihr gerichtet ist, dann ist das sehr bedenklich.
Ich hoffe mal, dass ich keine Phobien entwickele in meinem
Leben, denn meine jetzigen Ängstchen reichen mir schon.


passionflower