Ein lautes verzweifeltes Weinen… das Weinen eines Kindes. Inmitten des häuslichen Lärms hörte er ganz deutlich ein Weinen von draußen. Und kurz darauf ein Klopfen an der Tür. Irgendetwas stimmte da nicht, das sagte sein Gefühl.
„Wie bitte was?“ Alice hatte sich fast an ihrem Kaffee verschluckt und musste husten. Sie glaubte, nicht richtig gehört zu haben, als sie Josephs Vorschlag hörte und nachdem sie ihre Lunge einigermaßen gereinigt hatte, sah sie ihn ungläubig an.
Seine Handgelenke waren an den Bettpfosten festgebunden und obwohl die Riemen nicht zu fest waren, so waren sie stramm genug, dass er sich nicht befreien konnte. Er war schutzlos ausgeliefert und konnte nichts tun.
„Verdammt Beyond, du hast doch versprochen, dass du das nicht mehr machst. Nimm ihn endlich raus!“ „Nee mein Lieber, du wirst ihn schön drin behalten. Ich sehe doch, dass dich das total anmacht. Du kannst ihn aber auch selber rausnehmen, wenn du kannst.“
„Was hast du denn mit dem angestellt? Der arme L sieht ja furchtbar aus. Ich hab dir doch gesagt, du sollst es mit deinem SM-Fetisch nicht allzu sehr übertreiben.“
„Es ist nicht, wonach es aussieht.“„Das hör ich witzigerweise jedes Mal…“
„Ums Verrecken werde ich es nicht im Auto mit dir machen, da haben wir oft genug darüber gesprochen. Das ist doch krank.“
„Sagte er, der so wild gestöhnt hat, als wir es auf der laufenden Waschmaschine getrieben haben.“
„Wenn du eines Tages jemandem begegnest, der zornig ist, dann darfst du ihn nicht von dir wegstoßen, sondern musst versuchen, ihn zu verstehen. Denn dann kannst du ihm helfen, den Zorn zu besänftigen.“ „Das werde ich!“ rief L und nickte.
Der Kuss wurde sofort erwidert und L drückte den Serienmörder fest an sich. „Du bist auch echt ein Idiot, dass du dich ständig in Lebensgefahr begeben musst.“
„Als ob ich mit Absicht den Löffel abgegeben hätte…“
„Nun sei mal keine Diva. Und überhaupt: seit der Waschmaschine, dem Flugzeug und der Küche müsstest du doch endlich mal kapiert haben, dass protestieren eh sinnlos ist.“
L brachte kein einziges Wort hervor, er war wie erstarrt und glaubte zuerst an einen Irrtum. Aber die Erinnerung an dieses Gesicht war einfach zu stark und diese Frage war es, die seinen Verdacht bestätigte. „Nein, ich… ich bin L. Und… bist du es... Mum?"
Die Fesselns saßen fest, der Stuhl war unbequem und Blut lief ihnen von der Stirn. Man hatte sie ganz schön in die Mangel genommen und gefoltert. Sie befanden sich in einer Art Lager und eine Neonröhre gab ein gelbes flackerndes Licht ab. Es stank nach Blut und Dreck.
Es war kalt und windig und die Nacht wirkte finsterer denn je. Obwohl es fast Sommer war, fühlte es sich an, als würde Winter herrschen. Womöglich lag es daran, weil er auf dem Dach des Wolkenkratzers Position bezogen hatte, um seine Zielperson besser ausfindig zu machen.
Es war ein düsterer Novembermorgen, die Stadt lag grau und tot da und es schien so, als hätte der Spätherbst bereits jegliches Leben aufgesogen. Ebenso schien auch aus Kazan jegliche Lebenskraft gewichen zu sein.
L saß grübelnd auf seinem Sessel und kaute auf seinem Daumennagel herum. Er bewegte als erstes seinen schwarzen Läufer und zog anschließend mit weiß. Seit zwei Jahren spielte er schon Schach gegen sich selbst, um irgendwann mal Watari schlagen zu können.
Beyond hielt es einfach nicht mehr aus. Er rannte die Straße runter, barfuß und nur in Unterhemd und Shorts bekleidet und über die glühend heiße geteerte Straße. Doch es war ihm egal, er wollte einfach nur noch weg.
Gefangen… er war gefangen, der große Meisterdetektiv, den die Welt ehrfürchtig L nannte. Gefesselt an einem Holzstuhl, die Arme an den Lehnen und die Füße an den Stuhlbeinen gefesselt und die Augen verbunden. Sein Kopf schmerzte und ihm war schlecht.
Voller Verzweiflung, beinahe wie ein Hilfeschrei schrie Beyond Birthday diesen einen letzten Satz aus „Du hast mich mit auf dem Gewissen!“ Tränen sammelten sich in den Augenwinkeln, welche sich Beyond hastig wegwischte.
Das Wetter in L.A. war miserabel, trotz der Vorhersage auf angenehme 25°C und bewölktem Himmel. Nicht besser als in Japan, als L und Watari es verlassen hatten.
Es war fast komplett dunkel in dem kleinen Zimmer, nur das Licht des Monitors spendete genug Licht, damit man die Umrisse des Mobiliars erkennen konnte, ebenso wie die Gestalt, die vor dem PC auf dem Bürostuhl in einer mehr als merkwürdigen Sitzposition hockte und mit langen Fing
"Dann versuch doch mich mit dem Death Note zu töten. Unser lieber Light hat es auch schon versucht! Das Death Note hat keine Wirkung auf mich und damit seid ihr machtlos. Kira ist nicht in der Lage mich, Beyond Birthday, ein zweites Mal aufzuhalten!!!"
Kapitel 1
Mello rannte. Laut hallten seine Schritte in der engen Seitenstraße wieder. Seine Motorradstiefel rutschten in einer der großen Lachen aus, die den kaputten Asphalt wie ein grausiges Schattenspiel bedeckten.