different worlds

Auszug aus einem Review, dass ich zu dieser Geschichte erhalten habe. Laut einigen anderen Lesern, trifft es den Nagel auf den Kopf, also vertraue ich einfach mal darauf^^

Frage an dieser Stelle: Was macht diese FF so besonders, dass ich eine Fortsetzung kaum abwarten kann?

Zum einen ist es sicherlich dein Schreibstil, der mir sehr gefällt. Er ist leicht verständlich und dennoch mangelt es ihm nicht an Ausdruckskraft. Ich mag es, wie du es schaffst, die Sprache des Ich-Erzählers literarisch und einem Buch würdig zu verfassen, ohne dass dabei der Eindruck verloren geht, dass es sich bei eben diesem um einen jungen Menschen handelt, der von allzu geschwollener Ausdrucksweise sicherlich nur wenig hält. Dein Stil ist auf eine Art gehoben und umgangssprachlich zugleich, an Stellen so köstlich ironisch, dass ich einem Lachanfall nur schwerlich entgehen kann, ohne jedoch albern zu wirken. Von Zeit zu Zeit beinahe kafkaesk, nur ohne die riesige Verwirrung, die bei seinen Texten zweifellos am Ende immer übrig bleibt.
Besonders mag ich dabei die persönlichen Kommentare des Protagonisten, die Einblicke in sein Denken geben, die oft kaum in einen Satzzusammenhang zu fassen sind, und in Form der kurzen und vor allem nicht gehäuft auftretenden -Einschübe mit den kleinen Strichen- einen Eindruck von dessen unverfälschtem Gefühlsleben geben.
Fehler in Rechtschreibung und Interpunktion sind leicht übersehbar und beeinträchtigen vor allem nicht das Verständnis. Ich mag es, dass du sehr auf deinen Ausdruck zu achten scheinst. Denn wie sagt man? Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit!

Zum anderen ist es aber auch die Geschichte an sich, die zwar, wie du selbst zu Beginn erwähnt hast, nichts weltbewegend Innovatives darstellt, jedoch irgendwie fängt. Dabei könntest du meiner Meinung nach auch allen möglichen Müll schreiben, denn mir liegt immer sehr viel mehr am Schreibstil, als an der Geschichte selbst. Die Tatsache jedoch, dass du es nicht tust, lässt mich diese FF noch um einiges mehr lieben.
Ich denke, es ist vor allem die Tatsache, dass du es dem Leser ermöglichst, sich in den Protagonisten einzufühlen, die mich dazu bringt, die Titel aller anderen bereits erwähnten Reituki-FFs bis hierhin vollständig verdrängt zu haben.
Er handelt nicht unbedacht, macht in seinem Denken keine Syntaxfehler und ist dennoch kein perfekter Charakter ohne jeden Makel. Vielmehr wirkt er wie eine real existierende Person (mal ganz davon abgesehen, dass wir über eine FF reden), die mit eben dieser Problematik auch wirklich leben könnte, zumal du selten etwas vorhersehbar ablaufen lässt. Der Plot wirkt nicht durchgeplant und starr, nicht alle Erwartungen und Pläne der Figuren erfüllen sich wie gedacht. Das rückt die ganze Geschichte wiederum ein Stück mehr an die Realität.

Dabei halte ich die Tiefgründigkeit, mit der sich die Charaktere und deren Relationen entwickeln, für besonders erwähnenswert.
Der Protagonist ist tieffühlend und du machst es dem Leser leicht, sich in seine inneren Konflikte einzufinden, die du noch nicht mal in dessen eigenem Denken einseitig beleuchtest. Hier ist wohl wieder die Verbindung zu deinem genialen Schreibstil zu schlagen, denn in deinen Worten ist Verwirrung, Ekstase oder Verzweiflung fast so deutlich spürbar, als würde man sie zum Zeitpunkt selbst erfahren. Ich ertappe mich dabei, wie ich teilweise Kapitel drei- oder viermal nacheinander lese, einfach ob dem Gefühl, das dabei so wunderbar erzeugt wird. Denn ich finde, Kunst, die Gefühle hevorruft, welcher Natur sie auch sein mögen (obgleich es nicht Abstoßung sein sollte), ist die größte von allen, denn das sollte sie meiner Meinung nach erwirken wollen.

Ich persönlich bin kein großer Fan der ausschließlich auf Yaoi aufgebauten und meist ziemlich verkappten Phantasien kleiner Mädchen ihre Idole betreffend und ab irgendeinem Punkt finde ich das einfach nur noch ermüdend, wie auch schrecklich einfallslos.
In dieser Geschichte ist dieses Thema jedoch etwas völlig anderes. Ich verstehe jedoch nicht ganz, warum du deine eigenen Szenen als so schlecht bewertest, sie sind schließlich genau so genial und tiefschürfend verfasst wie der Rest der FF, aber ich schätze, du legst höhere Maßstäbe an dich selbst an, als irgendjemand anders es je könnte. Sie fügen sich jedenfalls perfekt in die Geschichte ein, nehmen von dieser auch nur einen kleinen Teil in Anspruch, ohne je die hohe Emotionalität zu missen, die mir so sehr gefällt.

Weiterhin bleibst du deinem zu Beginn gewähltem Erzählstil treu: aus der Ich-Erzählerperspektive musst du dich, wie auch der Leser sich, mit der unmittelbaren Gedanken- und Emotionswelt des Protagonisten abfinden. Er ist gefangen in seinem eigenen Erfahrungshorizont, kann dabei nicht mehr von den Gefühlen und Intensionen der anderen Figuren wissen, als das, welches diese preiszugeben bereit sind. Du wechselst keine Perspektiven, lässt den Leser nicht plötzlich - wie einen Omniscienten - in die Köpfe der anderen blicken. Wieder ein Punkt für die emotionale Tiefe dieser Geschichte.

Vielleicht ist es zu viel, in einem solchen Ausmaße über eine Fanfiktion zu schreiben und möglicherweise habe ich mich zwischendrin auch zehn Mal wiederholt, aber ich denke nicht, dass nur Autoren in "ernstzunehmenden" Genres als talentiert zu bezeichnen sind, denn du bist es auf jeden Fall.

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Danke nochmal für dieses Kommentar, im Falle, du solltest es hier entdecken;p Es ist grandios!