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different worlds

von

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Prolog

Noch 15 Minuten. 15 Minuten bis ich, wie fast jeden verdammten Tag, von einer eigenständigen, individuellen Persönlichkeit zu einem Teil des Pöbels mutiere, zu einem unter vielen anderen, der sich unterzuordnen hat, versuchen muss, so unauffällig wie nur irgend möglich den Schulalltag zu bestreiten. Ja, an unserer Schule existiert längst keine Gerechtigkeit mehr, vielleicht hat sie auch nie existiert, wer weiß das schon genau.
 

Ich lehne mich zurück und schaue aus dem großen Fenster des Busses, indem ich sitze. Jeden Tag, mal vom Wochenende abgesehen, sitze ich in diesem Bus und hoffe darauf unsichtbar zu bleiben, denn das war ich. Trotz meiner, eigentlich auffälligen, blonden Haare, dem Make up und den kleinen Abwandlungen, die ich an meiner Schuluniform vorgenommen hatte, war ich ungesehen geblieben und ich war froh darüber -wirklich.
 

Es war ja nicht so, dass ich keine Freunde hatte -die hatte ich natürlich und auch nicht gerade wenige, doch auch diese waren nur ein Teil der breitgefächerten Unterschicht, im Rangsystem unserer Schule, unauffällig, wie ich selbst es war, Leute, die nicht gesehen werden wollten.
 

Noch 10 Minuten, dann würde ich Ruki hinter mir lassen und einer der Namenlosen werden. Namenlos für die Handlanger der Handlanger der Oberschicht, die schon beinahe monarchistisch angeführt wurde von einer einzigen Person: Akira Suzuki, alias Reita, wie er genannt werden wollte.
 

Für ihn war das wohl so eine Art eigens kreierter Adelstitel, für mich war es der ultimative Stumpfsinn, auch wenn ich selbst ja nicht wirklich Ruki hieß. Aber Ruki klang ja mal eindeutig besser!
 

Für mich war es nichtmal ein Rätsel, weshalb er diesen unantastbaren Status inne hatte… seine Eltern waren stinkreich und spendeten regelmäßig horrende Summen an die Lehranstalt, die ich besuchte. Er konnte sich beinahe alles rausnehmen, war dadurch beliebt bei den Mädchen, die ihn umschwirrten, wie die Motten das Licht, was sicher nicht nur an seinem Reichtum, sondern auch an seinem nicht ganz so schlechtem Äußeren lag.
 

Bei diesem Punkt muss ich leider eingestehen, dass ich maßlos untertreibe -er sieht blendend aus, logisch, dass die hirnlosen Motten sich da in Scharen tummeln, aber sie waren nicht die einzigen. Auch die Herren der Schöpfung ließen keine Möglichkeit aus, in der Gunst dieses Kerls zu steigen, küssten, metaphorisch gesehen, seine Füße, beneideten ihn, sahen ihn als Vorbild an und fügten sich gar wundervoll in sein Regime ein.
 

Man könnte jetzt vermuten, dass solch ein Typ, der aufgrund der Knete seiner Eltern die Herrschaft über eine Schule übernahm, ein verblödeter, machtgieriger Vollhorst ist, doch leider würde das nicht ganz der Wahrheit entsprechen. Der Kerl war alles andere als blöd, so ungern ich es auch zugeben mag. Seine Noten waren beneidenswert und ich wagte zu bezweifeln, dass er sie sich erkauft hatte, denn er besaß sicherlich genug Ehrgefühl, um dies nicht zu tun -jedenfalls wirkte er so.
 

Was natürlich wirklich in ihm steckte, konnte ich nicht sagen -ich tat alles, um nicht in sein Blickfeld zu geraten, da man unangenehm auffallen könnte. Bisher hatte noch jede arme Sau, die sich einen Fehler geleistet hatte und daraufhin das Opfer seiner Spielchen wurde, früher oder später die Schule verlassen, meist mit eher mangelhaft gesunder Psyche und dem wollte ich in jedem Falle vorbeugen!
 

Das Fahrzeug, in dem ich saß war am Ziel angekommen, weshalb ich mir meine Tasche schnappte und die wenigen Stufen nach draußen, auf den Gehweg, hinabstieg.
 

Wie schon die ganze Fahrt über, ließ ich mich von der Musik meines knallpinken MP3 Players, den ich liebevoll Shini getauft hatte, beschallen, bevor der grausige Schulalltag begann, denn irgendwie machte mir das immer gute Laune. Logisch, ich war ein Musiknarr, wie er im Buche steht!
 

Mit Volldröhnung auf den Ohren lief ich den Weg, der zum Eingang des Hauptgebäudes führte, entlang, kramte dabei in der Tasche schonmal nach meinem Spintschlüssel, den ich gleich brauchen würde -Zeitersparnis nannte man das im Allgemeinen. Wie, wenn man vorne in eine Bahn einsteigt und bis ganz nach hinten durchläuft, weil man weiß, dass man besser kommt, wenn man an der hintersten Tür aussteigt -das war dann Weg- und Zeitersparnis… Himmel war ich heute mal wieder grandios… kaum zu fassen.
 

Kopfschüttelnd blieb ich stehen, da einmal mehr eines meiner allerliebsten Lieblingsphänomene mir das Leben schwer machte: Taschenchaos. Wo war nur dieser verfluchte Schlüssel abgeblieben? Ich hatte bestimmt schon alles fünfmal umgegraben, jede erdenkliche Stelle abgetastet, doch er schien verschwunden, was nicht sein konnte, das er IMMER da drin war!
 

Ha! Gefunden! Nachdem ich das achte Mal an dieser Stelle gesucht hatte, war er wie von Zauberhand erschienen… manchmal fragte ich mich wirklich, wie das sein kann, aber es gibt einfach Dinge, mit denen muss man nicht seine Zeit verschwenden…
 

Gerade wollte ich meinen Weg fortsetzen, da bemerkte ich die weit aufgerissenen Augen meines besten Freundes in einiger Entfernung, sowie etliche weitere Augenpaare, die perplex, vielleicht sogar Gefahr verkündend an mir hafteten. Sie sahen aus wie eine Meute Erdmännchen, die auf ihren Hügeln Alarm schlugen, allerdings mit Blicken und derjenige, der in Gefahr schwebte, war dann wohl eindeutig ich.
 

Was mir allerdings noch weit mehr Sorgen machte, als die warnenden Signale meiner Bekannten, waren die entzückten Gesichter der Motten, von denen Einige hingerissen ihre Hände vor der Brust falteten, Andere leichte Freudenhüpfer machten und mit glitzernden Augen direkt an mir vorbei schauten, auf irgendetwas hinter mir -Oh Gott, bitte nicht!
 

Mein Oberkörper wollte sich drehen, um die nahende Gefahr zu erblicken, von der ich mir schon denken konnte, wie sie aussah, doch noch in meiner Bewegung, wurde ich beiseite gestoßen, sodass ich nicht gerade schmerzfrei auf meinen vier Buchstaben im Dreck landete.
 

Mit schmerzverzerrtem Gesicht schaute ich auf -es war einer der Schergen gewesen, die stets vorangingen, wenn Akira, oder Reita-sama, wie sie ihn nannten, was ich persönlich vollkommen überzogen fand, hier auflief. Er selbst ging in der Mitte dieses Fünfergespanns -vor ihm zwei, hinter ihm zwei und er blickte unbeteiligt geradeaus, während ich betete, dass dies auch so blieb.
 

Wie in Zeitlupe schritten sie an mir vorbei. *nicht hersehen, nicht hersehen, bitte nicht hersehen*, flehte ich im Inneren, doch zu meinem Übel neigte sich sein Kopf, fast unmerklich, leicht in meine Richtung, seine Augen blitzten unheilverkündend auf, nur einen Moment, bevor er seinen Weg unbehelligt fortsetzte und ich mich nach hinten in den Dreck fallen ließ, die Hände an meine Stirn legte.
 

Das war´s,… in diesem Moment wurde mein Untergang besiegelt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  SummerRiver
2012-05-08T12:21:48+00:00 08.05.2012 14:21
Klingt bis jetzt amüsant :)
Freu mich aufs weiter lesen ^^
LG Shinda
Von:  BK201Hei
2012-05-07T15:33:16+00:00 07.05.2012 17:33
Hi^^
Jetzt kommt also das posten auf mexx^^ Das freut mich, so eine wunderbare FF liest man ja immer gerne.
Taka ist echt süüüß, und Aki *_________* ich werd auch zur Motte, wenn ich ihn seh.

HDL

DarkReaper^^
Von:  Fresswuerfel
2012-05-07T15:19:10+00:00 07.05.2012 17:19
Wuhhuuu, Ich will Taka mit nach Hause nehmen, der ist kawaii.
Aki ist ja echt böse, ich komme Taka beschützen und hau Aki um, das Männchen kann ja nicht so stark sein. Ich will Taka-chan zueknuddeln, aber ich glaub danach hat er mehr ANgst vor mir, als vor Aki^^°

Naja, das nenne ich mal konstruktive Kritik^^


Ich xD
Von:  Mine_Takashima
2012-05-07T13:47:39+00:00 07.05.2012 15:47
Hihi, erste!!!!!!

Hach Taka is son Tollpatsch und so ein süßer Schnuckel XD
Ich wills immernoch behalten ;P

HDL ♥

Mine XD


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