Hattushiri: Pekeiraz = I'm rising

Kundin bringt mehrere Bündel Wolle an die Kasse.

Kundin: "Ich würde die hier gerne alle umtauschen, die passen farblich leider doch nicht"

Ich: "Aber selbstverständlich. Möchten sie sich noch nach etwas anderem umsehen, um das zu verrechnen?"

Kundin: "Nein, ich hätte lieber das Geld raus."

Ich: "Natürlich." Ich nehme die Bündel in Augenschein. "Bei diesem einen dürfte das aber schwierig werden."

Kundin: "Wieso? Was soll denn damit sein?"

Ich: "Das ist heruntergesetzt. Ich meine mich zu erinnern, dass wir ihnen das auf Wunsch reduziert hatten, weil die Packung offen war. Damit wird das eigentlich automatisch ein Artikel zweiter Wahl."

Kundin: "Ja, aber sie müssen mir das doch trotzdem umtauschen!"

Ich: "[...]"

Special: 

10 Fragen, die ihr nur in eurem Kopf stellen dürft

(... auf die man in diesem Leben ohnehin keine sinnvolle Antwort mehr erwarten dürfte)

• "Wenn sie das gar nicht kaufen wollten, warum haben sie das dann ihrem Kind ausgepackt und zum Spielen gegeben?"
  
  
• "Wenn das ihr eigener Sohn ist, warum kennen sie dann seine Größe nicht?"
  
  
• "Wenn sie die Jacke nur kurz zum Anprobieren aus der Tüte genommen haben, warum stinkt sie dann wie ein ganze Raucherwohnung?"
  
  
• "Wenn die Artikel in einer kleinen Tüte so gestopft aussehen, warum haben sie dann nicht für 5 Cent mehr eine Große genommen?"
  
  
• "Wenn das nicht ihr Kind ist, warum schieben sie es dann in einem Wagen vor sich her?"
  
  
• "Wie wollen sie vom anderen Ende des Ladens, in der Damenabteilung, gesehen haben, wie ihr Kind sich Sachen von den Spielwaren holt?"
  
  
• "Woher soll ich wissen, welche Größen von diesem Pulli in der Filiale am anderen Ende der Stadt noch erhältlich sind?"
  
  
• "Warum ist es meine Schuld, dass wir in zwei Minuten Ladenschluss haben?"
  
  
• "Wieso lesen sie eindeutig ein Hinweisschild, missachten es dann, und sind dann wütend auf mich, wenn ich ihnen quasi den Inhalt des Schilds verbal vermittle?"
  
  
• "Haben sie eine andere Zeitrechnung als ich, oder warum sind meine vier Wochen Umtauschfrist bei ihnen plötzlich sechs Wochen?"

Heute mal ein richtiges Schmankerl.

Kunde bringt einen Stapel Sporthosen zur Kasse.

Kunde: "Hier, die kosten alle zusammen 15€"

Ich: "Wie bitte?"

Kunde wedelt mit der Hand in Richtung meines Mitarbeiters.

Kunde:"Ich habe mit Chef dahinten geredet, machen billiger, kriege für 15€"

Kollege:"Moment mal, ich bin nicht der Chef, die Dame hier ist die Chefin. Und die Hosen kriegen sie eben nicht günstiger"

Kunde: "Hab ich dir doch eben gesagt, machst du günstiger, nehme ich alle mit. Hab ich hier mit dir Chef geredet."

Ich: "Zunächst mal ist der Kollege hier nicht Chef, da reden sie mit mir. Und unsere Preise sind leider keine Verhandlungssache."

Kunde (Zum Kollegen): "Hast du gesagt, machst du weniger, 15€, Du, Chef."

Ich: "Chef sagt Nein."

Kollege: "Ich bin hier nicht Chef, das hier ist die Chefin"

Kunde schaut mich an "Das ist die Chefin?"

Ich: "Allerdings."

Kunde: Ehrlich verwirrt und im Brustton der Überzeugung "Das glaub ich dir nicht! Du bist Frau!"

Kollege&Ich: "Moment, wie bitte?"

Kunde: "Frauen sind nie Chef. Du hier, du bist Mann, Chef ist immer ein Mann."

Heute ohne Pointe. Es folgte ein Moment der entsetzten Stille, ein weiterer Moment der glänzend professionellen Verabschiedung und es werden voraussichtlich noch drei Tage folgen, in denen ich darüber hinweg komme.

EDIT:

Ich wusste nicht, dass das ein Knackpunkt der Verwirrung sein könnte ;-)
Um es klar zu sagen: Ich bin seit März diesen Jahres selbst Chefin einer Filiale, davor war ich in Ausbildung bei einer anderen Filialleitung. Kassengeflüster #8 ist also schon eine etwas ältere Anekdote. Problem solved.

Kunde kommt mit dem Bestandteil eines Spielzeugs in die Filiale.

Kunde: "Guten Tag. Schauen sie mal, da ist der Aufkleber komplett abgekratzt. Ich möchte dieses Teil bitte umtauschen."

Ich: "Aber natürlich, das nehmen wir sofort zurück. Wo ist denn der Rest?"

Kunde: "Wie, der Rest?"

Ich "Naja, wir können ihnen leider kein Einzelteil umtauschen, sie bringen uns das ganze Spielzeug mit Karton und wir tauschen ihnen das gegen einen einwandfreien Artikel um oder zahlen ihnen das Geld aus."

Der Kunde stutzt einen Moment, wird aber schnell ungehalten.

Kunde: "Das gibt es doch nicht, ich möchte doch nur dieses Brett mit dem Aufkleber umtauschen"

Ich: "Auf diese Weise geht das leider nicht."

Kunde: "Sie haben doch ein Lager, da müssen sie doch die Bestandteile haben, um sie jederzeit austauschen zu können!"

Ich: "Wir haben kein Warenlager, nur ein Materiallager, da ist nichts hinten."

Kunde: "Also, was ist das hier denn bitte für ein Laden... dann nehmen wir einfach die Platte aus einem anderen Karton und tauschen nur die aus!"

Ich: "Wir tauschen leider nur den vollständigen Artikel mit Verpackung um."

Kunde: "... Und das jetzt, wo ich so weit gefahren bin!"

Zufällig weiß ich, dass der Kunde aus der Nachbarschaft kommt, so am Rande.

Ich: "Ich sag ihnen was, ich mach das für sie ausnahmsweise und dafür bringen sie in Zukunft immer den vollständigen Artikel mit Verpackung."

Kunde: "Na bitte, geht doch. Sie sind 'ne harte Verhandlungspartnerin."

Ich: "Seien sie froh, dass sie nicht an meine Chefin geraten sind. Die hat sowas wie Skrupel."

Chefin hat das Gespräch mitbekommen, stellt sich neben mich und grinst "Wo sie Recht hat... "

Kundin: "Ich verstehe zwar nicht, warum die Tüten bei ihnen was kosten, aber ich nehm eine" 

Kundin murmelt etwas von Abzocke.

Ich: "Na schauen sie mal, dadurch, dass die Tüten zum kaufen sind, müssen sie nicht immer eine dazu nehmen und wir müssen den Preis nicht auf die restliche Ware draufschlagen."

Kundin: "Dann machen sie die anderen Sachen eben billiger, dann geht das schon."

Ich gebe zu, mich beim Folgenden Gespräch mit einer Kundin nicht ganz kundenfreundlich und sachlich verhalten zu haben. Nachdem sie und ihre Begleitung die Damenabteilung ins Chaos gestürzt hatten, war meine Laune ein wenig angegraben.

Kundin: "Hallo. Können wir denn bei der Hose nicht was am Preis machen?"

Ich: "Schauen wir mal. Wo liegt denn das Problem? Die sieht mir völlig in Ordnung aus."

Kundin: "Na sehen sie, da an der Tasche ist ein Loch."

Ich: "Naja, wissen sie... also darauf kann ich ihnen nun wirklich keinen Rabatt geben."

Kundin: "Also... das ist eindeutig ein Mängel und ich tu ihnen den Gefallen und würde die Hose trotzdem nehmen, da können sie mir die doch günstiger machen."

Ich "Ich kann ihnen versichern, mit dieser Hose ist alles in Ordnung."

Kundin: "Hören sie mal, ich nähe selbst viel, und das ist eindeutig ein Loch, ein Schaden."

Ich: "Ach sie nähen? Wie nett. Ich ebenfalls."

Die Kundin verdreht die Augen und lässt die Jeans auf die Kassentheke fallen.

Ich: "... Und das ist ein Knopfloch."

Kunde möchte einen Artikel ohne Kassenbon umtauschen.

Kunde: "Wie, sie zahlen mir mein Geld nicht zurück? Dann möchte ich aber einen Gutschein."

Ich: "Tut mir leid, das ist nicht möglich. Wir tauschen ihnen die Ware aber gern gegen gleichwertige Ware."

Kunde: "Aber können sie mir das Geld nicht einfach geben? Ich bin seit Jahren treuer Kunde, ich komme seit zehn Jahren hier zum Einkaufen."

Ich: "Das kann ich leider nicht... wie, seit zehn Jahren? Wollen sie mir gerade erzählen, dass sie seit zehn Jahren hier bei uns in der Filiale Kunde sind? Halte ich für unwahrscheinlich, mit Verlaub."

Kunde: "Doch, genau hier bei ihnen. Wieso unwahrscheinlich? Ist ja unverschämt"

Ich: "... Weil es diese Filiale erst seit vier Jahren gibt."

Dame kommt zur Tür herein.

Ich: "Tut mir leid, aber sie müssen bitte sofort wieder gehen. Sie wurden hier beim Diebstahl erwischt und haben immer noch Hausverbot."

Dame: "Ja aber jetzt hab ich Geld dabei!"

Die Kundin betritt den Laden.

Kundin: "Guten Tag. Ich möchte diesen Pullover umtauschen, der ist ja kaputt."

Ich: "Guten Tag. Den würde ich ihnen gerne umtauschen, aber dabei handelt es sich um einen Artikel zweiter Wahl. Der ist leider vom Umtausch ausgeschlossen."

Kundin: "Wie ausgeschlossen? Das wusste ich doch nicht, das hat mir keiner gesagt."

Ich: "Sie wurden beim Kauf über die Mängel des Artikels und dass sie ihn nicht umtauschen können, informiert."

Kundin: "Wer soll mich denn da informiert haben?"

Ich: "Der Mitarbeiter an der Kasse."

Kundin: "Woher wollen sie denn das so genau wissen?"

Ich: "Weil ich das war."

Die Tochter einer Kundin hat ein Spielzeug aufgerissen und für den Verkauf unbrauchbar gemacht. 

Ich: "Es tut mir leid, aber das muss ich ihnen jetzt berechnen."

Kundin: "Aber... das ist ein Kind!"

Ich: "Ja, ich weiß. Wir können das aber so nicht mehr verkaufen."

Kundin: "Ja, aber... das ist ein Kind!"

Ich: "Ich würde Sie nicht bitten, das zu bezahlen, wenn es nicht schon so oft vergekommen wäre, dass ihr Kind etwas aufreißt!"

Kundin "Sehen Sie mal - Das ist ein Kind!"

Ich: "Ja natürlich ist das ein Kind! Wie ein Hund sieht mir das nicht aus!"