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Sailor Moon - Rostiger Stahl

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Sailor Moon - Rostiger Stahl

Sailor Moon - Rostiger Stahl

von

Alexander Lohmann
 

Prolog
 

Metropolis. Eine gigantische Großstadt unter vielen in den USA. Doch diese Stadt hatte etwas Besonderes, etwas das sie einzigartig machte und in keiner anderen Großstadt vorkam, zumindest nicht in dieser Form. Wie in scheinbar jeder größeres Stadt gab es auch in Metropolis einen Menschen, ausgestattet mit übermenschlichen Kräften und außergewöhnlichen Fähigkeiten, der sich bereiterklärte gegen jede Form von Verbrechen und für das Wohlergehen der gesamten Menschheit zu kämpfen. Für die Bewohner von Metropolis stellte er ein Symbol der Hoffnung da, und deshalb gaben sie ihm voller Respekt den Namen "Superman".

Aber was viele nicht wußten, war daß er dies schon damals nicht aus einer inneren Überzeugung heraus tat, oder weil er sich aufgrund seiner Überlegenheit für die Menschen verantwortlich fühlte. Nein, er tat es nur aus dem einzig logisch erscheinenden und für wohl jeden nachzuvollziehenden Grund : Er tat dies einzig und allein nur um Mädchen zu beeindrucken.

Besonders die junge Journalistin Lois Lane war von Anfang an von ihm fasziniert. Ganz besonders war sie von seiner Fähigkeit gewisse Körperteile quasi mit Super - Geschwindigkeit vibrieren zu lassen begeistert. Doch auch die Beziehung zwischen Lois Lane und Clark Kent alias Superman bekam mit der Zeit Risse. Zum einen mußte Lois mit großer Enttäuschung feststellen, daß seine Super - Vibration zwar für einige kurze Augenblicke recht vorteilhaft sein konnte, aber es waren halt nur sehr, sehr kurze Augenblicke, da sich herausstellte, daß er, Superman, der stärkste und schnellste Mann der Welt, wirklich in jeder Hinsicht der Schnellste war.

Zudem zeigte er auch eine recht abartige Begeisterung für Strumpfhosen und scheute sich auch nicht, seine Unterwäsche über den Strumpfhosen zu tragen. Anfangs dachte sich Lois nicht viel dabei, zumal sie ja selbst eine Vorliebe für enge Latex-Kleidung hatte, doch dann zeigte sich Superman auch immer öfter in diesem Aufzug in der Öffentlichkeit und entwickelte eine enge Freundschaft zu Batman, der ebenfalls auch enge Gummi- und Latex-Anzüge stand und mit einem Jungen namens Robin (der rein zufällig die selbe Veranlagung hatte, wie er selbst) unter einem Dach wohnte, und auch schon mal für längere Zeit mit ihm in einer großen Höhle verschwand.

Lois Verdacht Superman wäre zum anderen Ufer übergewechselt wurde jedoch entkräftet, als er einen starken Hang zum Voyourismus entwickelte. Es fiel auf, daß er, wenn gerade wieder einmal eine junge Frau aus dem Fenster fiel, einen weiten Bogen von unten nach oben flog , bevor er sie auffing. Dadurch erhielt er immer die beste Perspektive um unter ihren Rock zu sehen. Auch setzte er seinen Röntgenblick jetzt immer häufiger gezielt in Schwimmbädern, Sonnenstudios und Umkleidekabinen ein. Anstatt den Abend zusammen mit Lois zu verbringen, ging er lieber ein paar Biere trinken um dann danach seinem "Hobby" nachzugehen. Erst wenn die ohnehin schon knappe Strumpfhose noch enger und der Luftwiderstand zu groß wurde, entschloß er sich dazu nach Hause zu Lois zu fliegen. Das war bereits Alltag, doch mittlerweile war selbst Lois der Meinung, daß sie viel zu viel Geduld mit Superman gehabt hätte.

Wie schon so oft zuvor wartete Lois auch an jenem Abend in ihrer Wohnung auf die Rückkehr von Superman. Sie öffnete das Fenster, kalte Nachtluft strömte in das Zimmer. Ein leichter Windhauch strich ihr sanft durch das Haar. Sie schloß die Augen und atmete die kühle, frische Luft ein. Als sie nach einer ganzen Weile die Augen wieder öffnete, sah sie weiter aus dem Fenster. Vor ihr lag das hell erleuchtete Zentrum von Metropolis, darüber erstreckte sich die weite Dunkelheit der Nacht. Der Himmel war nicht bedeckt, der Mond und die Sterne erstrahlten in ihrem hellsten Licht, doch ihr Licht wirkte geradezu kümmerlich gegen die Lichter der Stadt Metropolis.

Lois Blicke glitten durch die Nacht. Sie wartete. Auf ihn. Er kam wieder einmal zu spät. Sie wußte genau was das zu bedeuten hatte. Sie hatte schon früher an diesem Fenster auf ihn gewartet, doch jetzt war alles anders. Wenn sie früher auf ihn gewartet hatte, war er gerade wieder dabei, das Böse zu bekämpfen, oder die Welt zu retten. Doch diese Zeiten waren vorbei. Schon lange. Wenn er heute lange Zeit wegblieb, dann hatte das andere Gründe.

Sie vernahm einen schwachen Geruch, den sie nur allzu gut kannte. Er wurde zunehmend intensiver. Bier! Damit sah Lois ihre Theorie über den heutigen Verbleib von Superman bestätigt. Der Geruch von Bier wurde immer stärker. Sie versuchte draußen im Nachthimmel irgend etwas zu entdecken. Dann sah sie ihn. Er flog auf das Fenster zu und kam rasch näher. Früher war er elegant durch die Lüfte geglitten, und die Leute sahen voller Faszination in den Himmel, wenn er vorbeiflog. Doch jetzt konnte er nicht einmal mehr geradeaus fliegen, und die Bewohner von Metropolis zeigten nur noch lachend mit dem Finger auf ihn, oder ignorierten ihn.

Er hatte das Fenster schon fast erreicht. Lois wartete bis er ganz nahe war, und dann...schlug sie das Fenster zu. Er hatte keine Chance mehr abzubremsen. Dann kam der Aufschlag. Es gab ein lautes, undefinierbares Geräusch, vergleichbar mit dem, wenn man ein rohes Ei aus dem 10. Stock auf den Asphalt fallen ließ. Jetzt klebte er da wie ein Plüschtier am Autofenster. Nach einer Weile öffnete Lois das Fenster und er fiel mit einem lauten "Platsch" auf den Teppich. Lois baute sich wutgeladen über ihm auf, wobei sie allerdings nicht merkte, daß er jetzt freie Sicht unter ihren Rock hatte. Dieser Anblick genügte schon, und er hatte wieder alle fünf Sinne beisammen.

"Wo warst Du heute nacht?", fragte sich ihn mit zorniger Stimme." Und sieh mir wenigstens ins Gesicht, wenn Du mit mir redest!"

Natürlich hatte er sofort bemerkt, daß sie heute Abend wieder einmal eine äußerst schlecht Laune hatte. Selbstverständlich wußte er was zu tun war um sie jetzt zu besänftigen. Er mußte einfach nur ganz besonders tief in die Trickkiste greifen. Also setzte er sein, seiner Meinung nach, verführerischstes Lächeln auf.

"Was soll dieses dämlich Grinsen?!?"

Diese Reaktion hatte er freilich nicht erwartet. Anscheinend war sie heute ganz besonders wütend auf ihn. Aber warum nur? Nur weil er mit Freunden ein paar Biere getrunken und dann einen kleinen Flug durch die Stadt gemacht hatte? Verwirrt setzte er sich in den großen Sessel während Lois energisch vor ihm auf und ab schritt. Gerade als er etwas sagen wollte, um sich zu verteidigen wurde er von ihr unterbrochen.

"Kein Wort! Ich will nichts hören!", fuhr sie ihn an.

Superman kauerte sich immer weiter in den Sessel hinein.

"Abends läßt Du dich vollaufen und tagsüber fliegst Du durch die Stadt, in der Hoffnung irgendwo fällt ein hübsches Mädchen aus dem Fenster, damit Du ihr unter den Rock starren kannst. Inzwischen weiß wohl auch jeder hier in der Stadt, wofür das "S" auf deiner Brust steht, nämlich für "Spanner" oder besser noch "Super-Spanner"! Sollte ich dich auch nur noch einmal dabei erwischen, daß Du deine Blicke dorthin wandern läßt, wo sie nichts zu suchen haben, dann ist es endgültig aus mit uns! Hast Du das verstanden?"

Zu schade, daß Superman von alledem nichts mitbekommen hat, da er etwas entdeckt hatte, dem er seine ganze Aufmerksamkeit schenkte: Auf der anderen Straßenseite war gerade eine wirklich gut aussehende, und gut ausgestattete Blondine dabei sich umzuziehen. Sie machte sich keine Gedanken über unerwünschte Beobachter, da sie die Jalousien vor ihrem Fenster herunter gelassen hatte. Doch das war kein Hindernis für jemanden, der den Röntgenblick hatte!

Das Nächste, an das er sich erinnern konnte war, daß er auf der Straße vor der Tür ihrer Wohnung saß, und ihm jemand von hinten einen Koffer an den Kopf warf. Und er konnte noch nicht einmal begreifen was soeben geschah oder wieso. Er war sich aber sicher, daß dieser Zustand nicht allzu lange andauern würde. Sie Würde es ganz sicher keine längere Zeit ohne ihn aushalten. Schließlich war er ja Superman, der größte und bekannteste Superheld der ganzen Welt. Die Medien des gesamten Planeten berichteten von seinen Heldentaten. Genau genommen taten sie das einmal, denn seine größten Heldentaten lagen schon eine ganze Weile zurück. War es das? Hatte er etwa nachgelassen? Wollte Lois deshalb nichts mehr von ihm wissen? Er konnte es sich einfach nicht anders erklären, es mußte einfach so sein. Aber dieser Umstand müßte doch zu ändern sein, dachte Superman. Alles was er tun mußte war einen beliebigen Superschurken zu besiegen. Aber es mußte natürlich etwas Besonderes sein, nicht solche 08/15-Schurken wie in Metropolis. Doch wo würde ein völlig unterforderter Superheld wie er gebraucht? Ihm fiel ein, daß er früher einmal davon gehört hatte, daß man in Japan jede Menge Probleme mit frei umherlaufenden Riesensauriern und Typen, die anderen die Lebensenergie entziehen, hatte. Das war die Lösung! Er mußte so schnell wie möglich nach Japan gelangen. Lois würde noch auf den Knien darum bitten zu ihm zurückkehren zu dürfen.

Kapitel 1

1

Es war eine ungewohnt stille Nacht. Selbst der Lärm in den Straßen Tokyos war leiser als sonst, da heute viel weniger Verkehr herrschte als normalerweise um diese Zeit üblich. Es würde nicht mehr lange dauern, und ein neuer Tag würde heranbrechen. Doch zu dieser Stunde war es noch ruhig, die meisten Menschen lagen um diese Zeit in ihren Betten und schliefen den Schlaf der Gerechten.

Eine kleine Wohnung, nicht weit vom Zentrum Tokyos entfernt und doch in einer Gegend gelegen, die nachts so still war, daß sie einen ruhigen und vor allem tiefen Schlaf garantierte. Das Fenster ist weit geöffnet, und kühle Luft strömt in die von der Sommerhitze aufgeheizte Wohnung. In dem großen Bett lag Mamoru Chiba. Bettdecke war nicht ganz hochgezogen, da es in dem Zimmer trotz des geöffneten Fensters noch recht warm war. In seinen Armen hielt er Bunny Tsukino, die sich eng an ihn schmiegte. Beide schliefen tief und fest. Sie waren recht schnell erschöpft eingeschlafen, nachdem sie am Abend stundenlang gemeinsam im Bett die lange Star Trek - Nacht im Fernsehen verfolgt haben.

Am Fußende des Bettes hatte sich Luna zusammengerollt und war augenblicklich in einen tiefen Schlaf versunken.

Bunnys Familie war für eine Weile verreist, Bunny hatte diese Gelegenheit genutzt und war für diese Zeit zu Mamoru gezogen. Ihre Mutter wußte zwar davon, aber ihrem Vater hatte sie es klugerweise verschwiegen. Es war nicht auszudenken wir er reagiert hätte. Als er sie einmal nach Hause begleitet hatte, daß war zu der Zeit, in der sie Chibi-Usa zum ersten Mal begegnet waren, hatte ihr Vater schon vollkommen die Beherrschung verloren.

Aus der Ferne kam ein leises aber tiefes, dunkles Grollen. Doch dies war kein ferner Donner. Es hielt lange Zeit an und schien immer näher zu kommen. Zuerst hörte keiner von ihnen etwas, aber dann wurde das Grummeln zunehmend lauter.

Luna sträubte sich lange dagegen, aber trotz aller Bemühungen sich an den wohlverdienten Schlaf zu klammern, wachte sie schließlich auf. Das ferne Grollen war inzwischen schon beträchtlich näher gekommen und mittlerweile zu einem lauten Donnern herangewachsen. Sie sah sie verwirrt um. Dann fing das Bett an zu zittern, zuerst leicht, dann immer stärker. Sie sah sich zu Bunny und Mamoru um, doch die beiden schliefen immer noch tief und fest. Luna sprang vom Bett und lief ins Wohnzimmer. Die Tür schwang von alleine auf und dann wieder zu, in der Mitte des Raumes stand ein kleiner Tisch und das Glas darauf näherte sich aufgrund der Vibration gefährlich nahe dem Rand, und fiel dann kurze Zeit später auf den Boden, wobei sich der Inhalt des Glases auf dem Teppich ergoß. Zwei Bilder fielen von der Wand und landeten mit einem lauten Poltern auf dem Boden. Und plötzlich, vollkommen ohne Vorwarnung, war es wieder vorüber. Eine unheimliche Stille breitete sich aus. Von einer Sekunde zur Anderen war es wieder genau so wie vorher. Nur das am Boden liegende Glas und die beiden heruntergefallenen Bilder waren ein Nachweiß für das was hier noch vor wenigen Augenblicken vorgefallen war.

Ein Erdbeben, dachte Luna. Beben dieser Art waren in Japan durchaus keine Seltenheit, doch dieses war irgendwie anders. Sie konnte es sich nicht erklären, aber sie wurde das Gefühl nicht los, daß es sich hierbei nicht um ein normales Erdbeben handelte. Luna spielte mit dem Gedanken Bunny und Mamoru zu wecken, um ihnen davon zu erzählen, hielt es dann aber für besser, damit bis zum Nächsten Morgen zu warten. Sie sprang auf das Bett, stieg über die beiden hinweg und betrachtete sie eine Weile. Noch immer schliefen sie tief und fest. Anscheinend hatten sie nichts von dem Beben mitbekommen. Luna freute sich für die Beiden. Sie gönnte ihnen ihr Zusammensein. Bunny bewegte sich im Schlaf leicht, rückte so noch näher an Mamoru und murmelte leise seinen Namen. Dann legte sie ihren Arm um ihn.

Luna ging zurück zum Fenster und sah auf die Stadt, die jetzt fast vollkommen von der Dunkelheit verschlungen wurde. Sie fragte sich, was es mit diesem ungewöhnlichen Beben aus sich hatte, und ob die Anderen vielleicht bei diesem Erdbeben etwas Seltsames bemerkt hatten.
 

Ami lag zu dieser Zeit, wie fast alle Bewohner Tokyos, in ihrem Bett und schlief. Mit ihrem Armen umklammerte sie fest ihren Laptop, den sie nachts mit ins Bett zu nehmen pflegte. Rings um ihr Bett stapelten sich gewaltige Türme aus Büchern auf. Wenn jemand das Zimmer betrat, konnte er nur eine große Mauer aus Büchern ausmachen, das Bett, das dahinter lag, war überhaupt nicht mehr zu sehen.

Aus der Ferne kam das leise Grollen, es nahm stetig an Lautstärke zu, bis es zu einem Donnern wurde. Es dauerte eine ganze Weile bis Ami endlich aufwachte. Sie hatte noch nicht lange geschlafen, da sie am Abend noch drei Bücher durchgelesen hatte.

Ami blickte sich verwirrt um. Das dunkle Grollen war inzwischen zu einem ohrenbetäubenden Lärm herangewachsen. Ihr Bett fing an zu zittern, und sie suchte im Dunkeln nach einem Lichtschalter. Als sie das Licht einschaltete, erkannte sie, daß das gesamte Gebäude starken Erschütterungen ausgesetzt war. Vorsichtig sah sie nach oben. Die Türme aus Büchern schwankten bedrohlich, und noch bevor sie irgend etwas tun konnte, stürzte die große Mauer aus Büchern über sie zusammen. Sie hatte nicht die geringste Chance zu entkommen, als die Türme über ihr zusammenbrachen und sie unter sich begruben. Das Gewicht raubte ihr den Atem als sie auf sie stürzten. Sie versuchte um Hilfe zu rufen, aber sie konnte keinen Laut von sich geben.
 

Auch im nicht weit entfernten Hikawa-Tempel war alles ruhig. Es wehte kein Windhauch, kein noch so leiser Ton war zu hören. Doch dann wurde die Stille von einem kurzen schrillen Schrei des Entsetzens unterbrochen, der ebenso schnell wieder verstummte, wie er zuvor ertönte. Danach herrschte wieder Stille. Eine Tür öffnete sich und Reis Großvater kam nach draußen ins Freie um festzustellen, woher dieser Ton kam. Er lauschte ob er sich vielleicht wiederholen Würde, aber es herrschte nach wie vor eine unheimliche Stille, die sich immer weiter auszubreiten schien. Er ging eine Weile durch den Hof, aber der Schrei wiederholte sich nicht. Nach etwa zwei Minuten hörte er damit auf, auf einen weiteren Schrei zu warten und ging wieder in den Tempel. Er sah noch sich noch einmal vorsichtig um, bevor er die Tür hinter sich schloß. Auch im Tempel war es in diesem Augenblick still. Seine platschenden Schritte auf dem blanken Boden halten an den Wänden wieder. Anscheinend schliefen alle außer ihm. Er ging wieder in sein Zimmer, setzte sich neben seinen Nachttisch und nahm den Telefonhörer in die Hand, und wählte einer der Nummern, die Rei ihm verboten hatte zu wählen. Nur wenige Augenblicke später entglitten ihm die Gesichtszüge und er fing an zu sabbern. In diesem Zustand würde er bis zum nächsten Morgen verharren und erst daraus erwachen, wenn Rei ihn so vorfand und die Telefon- Verbindung unterbrach, indem sie wie immer das Kabel aus der Wand riß.

Wieder ertönte der schrille Schrei, diesmal länger als zuvor, er war wieder voller Angst erfüllt.

In einem anderen Teil des Hikawa-Tempels drückte sich Yuichiro ängstlich gegen die Wand. Er war vollkommen vom Angstschweiß durchnäßt. Er sah sich in dem kleinen Raum um, um ein gutes Versteck zu finden, das ihm wenigsten für kurze Zeit Schutz bieten konnte, aber nichts in diesem Raum bot genügend Deckung, um nicht gesehen zu werden. Sein Atem ging schnell und hektisch. Yuichiro versuchte die Luft anzuhalten, da er befürchtete, sein lautes Atmen würde ihn verraten. Doch er wußte, das er so das Unweigerliche nicht vermeiden sondern nur hinauszögern konnte. Früher oder später würde seine Zuflucht sowieso entdeckt werden, da war er sich sicher. Ein großer, bedrohlicher Schatten glitt an der dünnen Papierwand entlang, und näherte sich immer mehr der Tür. Yuichiros Herz raste vor Angst und sein Atem ging jetzt noch schneller. Der Schatten verharrte genau vor der Tür, Yuichiro gab einen ängstlichen, jämmerlich klingenden Laut von sich, und wußte zugleich, daß er sich damit verraten hatte. Die leichte Papiertür wurde aufgeschoben und vor ihm stand Rei, völlig unbekleidet und mit einem äußerst gierigen Gesichtsausdruck, den er bei ihr nur allzu gut kannte. Sie kam langsam näher, und Yuichiro versuchte noch näher an die Wand zu Rücken.

"Bitte laß mich in Ruhe.", flehte er. "Ich kann nicht mehr."

"Sei ruhig!" ,gab sie ihm als Antwort. "Es ist gleich vorbei. Wenn Du stillhältst, wird es auch gar nicht wehtun."

Sie kam auf ihn zu, wie ein Raubtier, das seine Beute in die Enge getrieben hatte. Sie senkte leicht den Kopf und sprang dann blitzschnell auf ihn zu, wie eine Katze, die eine Maus fing. Aus der Ferne konnte man wieder Yuichiros Schreie vernehmen, während die Erde anfing zu beben.
 

In dieser Nacht herrschte recht wenig Verkehr auf den Straßen. Es war schon einige Minuten her, seit das letzte Auto an ihr vorbei fuhr. Makoto stand an einer normalerweise um die Uhrzeit stark befahrenen Straße im Schein einer Laterne. Sie überlegte, ob sie sich ein Taxi rufen sollte, um damit nach Hause zu fahren, entschloß sich aber dann doch noch ein paar Minuten länger zu warten. Es war für sie unverständlich, wieso die Stadt an diesem Abend wie ausgestorben zu sein schien.

Aus der Ferne ertönte das leise Brummen eines Autos. Makoto sah die Straße herunter, konnte aber den Wagen noch nicht ausmachen. Er war noch zu weit entfernt. Sie stellte sich an den Kantstein, in der Hoffnung, der Autofahrer würde sie mitnehmen. Jetzt konnte Makoto die hellen Scheinwerfer des Wagens erkennen. Er fuhr ziemlich schnell und kam ihr rasch entgegen. Makoto stellte erleichtert fest, daß der Fahrer des Autos blinkte und an den Straßenrand fuhr. Während Makoto zu dem Wagen lief, es war eine S-Klasse , S wie sauteuer, kurbelte der Fahrer das Fenster herunter. Nach einem kurzen Wortwechsel, war er bereit Makoto mitzunehmen.

Makoto vernahm ein dunkles Grollen, das zunehmend lauter wurde. Zuerst schien es sehr weit weg zu sein, doch es kam sehr schnell näher. Als sie aus dem Fenster sah, stellte sie fest, daß der Mond und die Sterne verschwunden waren. Sie konnte über sich nur eine große schwarze Fläche ausmachen.
 

Artemis befand sich weit im Land der Träume. Er lag zusammen gerollt auf dem Schoß von Minako, die ihm immer wieder mit der Hand über das Fell strich. Er schnurrte zufrieden im Schlaf. Minako selbst konzentrierte sich auf den laufenden Fernseher. Sie hatte wieder einmal einen Film von der Sorte eingeschaltet, die immer nur im Nachtprogramm zu sehen waren. Da sie ihre ganze Aufmerksamkeit jenem Film im Fernsehen widmete, bekam sie nichts von alledem mit, was um sie herum geschah. Aus diesem Grund bemerkte sie nicht das ferne Donnern, das schnell näher kam und rasch an Lautstärke zunahm. Anstatt sich über das ungewöhnliche Getöse zu wundern nahm sie nur geistesabwesend nahm sie die Fernbedienung in die Hand, und stellte den Ton lauter ein. Doch dann geschah etwas, das sie aus ihrem Dämmerzustand langsam erwachen ließ. Der Empfang des Fernsehers wurde zunehmend schlechter, das Bild verschwomm und der Ton kam nur noch verzerrt aus den Lautsprechern. Nach ein paar Sekunden verschwand das Bild dann völlig.

Plötzlich nahm Minako auch ihr Umfeld wieder bewußt war. Erst jetzt bemerkte sie, daß ihre Augen stark brannten, sie fühlten sich an wie Sandpapier, da sie seit einer halben Ewigkeit nicht geblinzelt hat, um ja keine Sekunde des Films zu verpassen. Ihr Mund war anscheinend völlig ausgetrocknet und sie hatte ein taubes Gefühl in ihrer Zunge. Diese hing nämlich seit Beginn des Films aus ihrem Mund heraus. Das und ein unkontrolliert starker Speichelfluß hatte dafür gesorgt, das Mund und Zunge jetzt völlig ausgetrocknet waren, und sich im Laufe des Abends eine Menge Speichel auf ihrem Pyjama angesammelt hatte. Sie sah nach unten zu Artemis, den Sie immer noch streichelte, nur daß er sich mittlerweile unbemerkt auf den Rücken gedreht hatte. Mit einem Ruck fuhr sie aus dem Sessel hoch, und schleuderte Artemis so durch das halbe Zimmer. Da er immer noch schlief, bekam er von dem Flug auch nicht allzu viel mit, aber durch den harte Aufprall auf dem Fußboden wurde er dann höchst unsanft geweckt. Er sah sich noch ziemlich verschlafen im Zimmer um. Unter seinen Pfoten bebte der Fußboden. Auf dem Tisch neben dem Fernsehsessel kippte eine zum Glück noch verschlossene Pepsidose um und die Bilder an den Wänden fielen laut zu Boden. Die Tür eines kleinen Schränkchens in der Nähe des Fernsehers schwang auf und offenbarte Minakos wirklich umfangreiche Sammlung von Videofilmen. Minako kniete vor dem Fernseher, und versuchte ihn durch nettes Zureden und kräftiges Schütteln wieder zum Laufen zu bringen. Als ihre Bemühungen jedoch erfolglos blieben, schlug sie wild auf den Kasten ein. Das hatte dann zur Folge, daß er vollends den Geist aufgab. In der selben Sekunde, als ihren Fernseher mit einem letzten hellen Aufblitzen der Bildröhre alles Leben von sich ließ, war auch das Beben verschwunden. In dem Zimmer sah es aus, als wäre dort ein Meteorit eingeschlagen. Allerdings würde Minako das Chaos überhaupt nicht bemerken, weil es so die meiste Zeit in ihrem Zimmer aussah. Artemis sprang auf das Fensterbrett, und sah nach draußen. Alles schien so zu sein wie immer. Er konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Als er sich umdrehte um mit Minako darüber zu reden, mußte feststellen, daß sie zu dem Zeitpunkt nicht ansprechbar war. Sie kniete auf dem Boden und hielt in laut schluchzend ihren Fernseher in den Armen.

Kapitel 2

2

Vor den Ticketschaltern hatte sich eine riesige Menschenmenge angesammelt. Die große Wartehalle war voll von ungeduldigen Leuten, die darauf warteten endlich aufgerufen zu werden. Geschäftsleute, die auf den Weg zu einem wichtigen Treffen im Ausland waren, oder Familien, die gerade ihren Urlaub begonnen hatten. Die Eltern waren allesamt hilflos überfordert, ihre weinenden Kinder zu beruhigen. Andere versuchten in der Halle per Handy ein paar Gespräche zu tätigen, doch der Lärm der sich in der Halle befindenden Menschen machte eine halbwegs vernünftige Verständigung schlichtweg unmöglich. Es schien fast so, als wollten alle Bewohner Tokyos die Stadt auf einmal verlassen. Doch dieses Bild war durchaus nicht außergewöhnlich. Im Flughafen von Tokyo herrschte immer, egal zu welcher Tageszeit, ein heilloses Durcheinander.

Ein Mitarbeiter gab über Lautsprecher die Ankunft des Fluges aus Metropolis an. Nur kurz darauf kam die große Maschine dann auf dem Rollfeld zu Stehen. Sofort wurde eine Treppe herangefahren und die Tür vom Flugzeug geöffnet. Gleich danach kamen die ersten Passagiere aus der Maschine und stiegen die Treppe herab. Ganz zum Schluß kam auch er heraus. Sein rotes Cape flatterte im Wind und er bot ein imposantes Erscheinungsbild. Fast so wie in alten Zeiten. Aber es war halt nichts mehr so wie es einmal war. Früher wäre er diese Strecke auch selber geflogen, und er hätte auch wesentlich weniger Zeit dafür gebraucht. Doch vor einiger Zeit hat Superman dann festgestellt, daß es einige Vorteile hatte mit dem Flugzeug zu fliegen. Da waren z.B. die Stewardessen in ihren engen, kurzen Röcken...Er hatte noch nicht einmal seinen Röntgenblick gebrauchen müssen.

Er hätte noch eine längere Zeit so dastehen können und den Anblick der Stewardess genießen können, die am oberen Ende stand und die Fluggäste verabschiedete, doch eine etwa 80jaehrige Frau schubste ihn ziemlich grob, und er stolperte nach vorn. Genau auf die Stewardess zu. Er versuchte sich abzustützen und seine Hände landeten, nicht ganz zufällig, an gewissen Körperteilen der Stewardess, an denen er normalerweise nichts zu suchen hatte. Das machte sie ihm in Form eines harten Kinnhakens auch ziemlich deutlich. Er fiel über das Geländer der Treppe und trat dann mit dem Asphaltboden in härteren Kontakt.

Als der Engelsgesang dann verklungen war, war auch das Flugzeug schon verschwunden. Aber man hatte sich wenigsten um sein Gepäck gekümmert. Als er erwachte standen seine Koffer bereits direkt neben ihm, auf dem Rollfeld. Er wollte gerade nach den Koffern greifen, als er eine leichte Vibration vernahm. Natürlich wußte er diese Vibration sofort zu deuten. Anscheinend bewegte sich etwas sehr großes und schweres auf ihn zu. Um herauszufinden, aus welcher Richtung es kam legte er sein Ohr auf den Asphalt und horchte. Diesen Trick hatte er aus einem Western gelernt. Er hatte jedoch einige Probleme, die Geräusche richtig zu deuten. Der Boden fing jetzt an leicht zu beben. Er war sich jetzt ganz sicher. Etwas verdammt großes bewegte sich auf ihn zu. Und es kam schnell, sehr schnell näher. Es mußte schon ganz dicht bei ihm sein doch vor ihm war nichts zu sehen. Er drehte den Kopf um das andere Ohr zu benutzen. Als er dann den Kopf drehte sah er nur noch einen riesigen Reifen, der direkt vor ihm war.

In dem Flugzeug gab es einen kleinen Ruck. Die Passagiere nahmen ihn kaum war. Die beiden Piloten waren verunsichert.

"Hast Du das auch Gespürt? Es war als hätten wir irgend etwas überfahren.", meinte Pilot.

"Da war nur ein blauer Müllsack auf der Fahrbahn. Kein Problem.", erwiderte der Co-Pilot.

Nur wenige Augenblicke hob das Flugzeug dann unbeschadet ab, bei Superman allerdings hatte die Konfrontation mit dem Flugzeug einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Am liebsten wäre er dort liegengeblieben und hatte auf den Tod gewartet, aber das Sicherheitspersonal des Flughafens machte ihm unmißverständlich klar, daß er die Rollbahn augenblicklich zu räumen hatte, da er die Flugzeuge behinderte. Sein Unvermögen auch nur einen Finger zu rühren faßten sie zu seinem Pech als Weigerung auf, und versuchten dann ihn mit Hilfe ihrer Gummiknüppel zum Verlassen der Rollbahn zu bewegen, aber erst der Einsatz eines Elektroschockers brachte den erwünschten Erfolg.

Geradezu sprühend vor Energie stand er jetzt vor dem Aussagen vom Flughafen. Vor ihm lag die Stadt Tokyo. Hier wurde er sein Comeback feiern, da war er sich sicher. Aber zuerst mußte er sich eine Bleibe suchen. Das bereitete ihm auch keine allzu großen Probleme. Zwar gab es in Tokyo genug Brücken, aber er zog doch ein Hotel oder etwas in der Art vor. Zum Glück hatte er ja Lois Kreditkarte bei sich, samt Geheimnummer. Er fand recht schnell eine kleine gemütliche Wohnung, nicht weit vom Zentrum Tokyos entfernt. Erfreut stellte er fest, daß neben ihm ein junges Paar wohnte. Sie waren sogar sehr jung. Das Mädchen interessierte ihn ganz besonders, sie sah wirklich gut aus. Auffallend waren ihre beiden langen Zöpfe. Kurz nachdem er sich halbwegs vernünftig eingerichtet hatte, was ungefähr zehn Minuten dauerte, verließ das junge Paar von nebenan die Wohnung. Er freute sich schon auf die Nacht. Sein Röntgenblick würde dann wohl Überstunden machen müssen.

Kapitel 3

3

Rei genoß ihren Bananen-Milchshake, den sie sich kurz zuvor in den kleinen Cafe bestellt hatte, in dem sich die Sailor Kriegerinnen heute treffen wollten. Bei ihr waren nur noch Artemis und Minako. Diese war an jenem Morgen ungewöhnlich still. Sie trank inzwischen schon das dritte Glas Cola, dabei waren sie erst seit 5 Minuten dort. Rei schaute sich kurz um, um zu sehen, ob die anderen schon zu sehen waren, während Minako sich das vierte Glas Cola bestellte. Sie hatte einen gewaltigen Durst, da sie ja den enormen Flüssigkeitsverlust der letzten Nacht ausgleichen mußte, trotzdem war Rei die Menge an Cola, die Minako trank, nicht geheuer. Beim nächsten Glas wies sie dem Kellner an, die Flasche gleich bei ihr zu lassen. Doch auch deren Inhalt neigte sich schnell dem End zu, und so bestellte sich gleich eine ganze Kiste Cola.

Makoto kam kurz darauf zu ihnen. Sie wirkte recht müde und hatte tiefe Ringe unter den Augen. Als sie sich dem Tisch von Rei und Minako näherte, fielen Rei sofort Makotos neue Schuhe und die Damen-Rolex an ihrem Handgelenk auf. Sie wunderte sich jedesmal, woher Makoto nur das Geld dazu hatte. Sie schien einfach immer Geld zu haben, und das im Überfluß. Makoto setzte sich zu Rei und Minako, welche sie sofort lautstark begrüßte.

"Guten Morgen Makoto, wie geht es Dir? Also mit geht es ja gut. Gestern ging es mir so richtig schlecht, da mein Fernseher mitten im Film mit einem mal den Geist aufgab. Oh ja, mir ging es wirklich mieß, aber jetzt geht es mir wieder gut, sehr gut sogar, oh ja. Ja, ja."

Minako sprach so schnell, daß Makoto kaum etwas verstand, zudem bewegte sie sich ziemlich hektisch.

"Was ist denn mit ihr los?", fragte Makoto Rei.

"Sie hat gerade wasweißichwieviel Liter Cola konsumiert, und das Koffein scheint jetzt erste Wirkung zu zeigen."

Minako nahm die Nächste Flasche Cola aus der Kiste, setzte sie sich an die Lippen und leerte sie mit einem Zug. Ungläubig starrten sie Makoto und Rei an.

"Sag mal, wo bleiben die anderen eigentlich?" fragte Makoto.

"Du kennst ja Bunny, sie kommt immer zu spät. Da wird sie heute bestimmt keine neuen Sitten einführen.", gab ihr Rei zur Antwort.

"Und Ami? Sie ist auch noch nicht hier. Und es ist recht ungewöhnlich, daß sie zu spät kommt."

Rei wußte darauf keine Antwort. Es war in der Tat nicht normal, daß Ami sich verspätete. Ganz im Gegenteil, in der Regel war sie immer die erste, die erschien. Sie waren wirklich beunruhigt. Plötzlich, vollkommen unerwartet, sprang Minako von ihrem Platz auf, und rief nocheinmal schnell "Ich laufe los und hole sie schnell, bin gleich wieder da, ihr werdet es schon sehen.", bevor sie sich zwei Flaschen Cola Griff und loslief. Das ganze geschah mit einer derartigen Geschwindigkeit, daß Makoto, Rei und Artemis nur noch eine große Staubwolke sahen, bevor sie begriffen, was los war.

Nur Sekunden nachdem Minako verschwunden war, kamen Bunny und Mamoru. Sie hielt Mamorus Arm fest umschlungen, und drückte sich eng an ihn. Ihren Kopf hatte sie an seine Schulter gelehnt. Sie dachte noch nicht einmal daran von ihm zu lassen, als sie sich zu den anderen setzen wollten. Mamoru nahm sich einen Stuhl, und Bunny setzte sich dann quer auf seinen Schoß und lehnte sich seitlich an ihn. Er legte seinen Arm um sie und hielt mit der anderen Hand die ihre.

Luna sprang auf den Tisch und kurz darauf folgte Artemis ihrem Beispiel.
 

"Wo sind Minako und Ami?", fragte Luna.

"Minako ist im Koffeinrausch, und läuft jetzt irgendwo in der Stadt umher. Und was Ami angeht, die ist gar nicht erst aufgetaucht." sagte Artemis.

Jetzt waren sie stark beunruhigt. Es war absolut unmöglich, daß Ami sich so sehr verspätete.

Es wurde einstimmig beschlossen zu Ami nach Hause zu gehen, und herauszufinden, ob sie noch daheim war, oder aus welchem Grund der Verabredung nicht nachkommen konnte. Bunnys Einwände, Sie wäre nämlich lieber gemeinsam mit Mamoru in dem Cafe geblieben, wurden zwar von den anderen zur Kenntnis genommen, aber dann kollektiv für vollkommen unwichtig erklärt. Allzu machten sie sich allesamt auf den Weg zu Ami. Es dauerte auch nicht allzu lang, bis dann Bunny, Mamoru, Rei und Makoto sowie die beiden Katzen Luna und Artemis das Zimmer von Ami betraten. Das Zimmer bot ihnen einen ungewohnten Anblick: Überall in dem Zimmer lagen Bücher verteilt. Normalerweise waren alle Bücher von Ami mehr oder weniger sauber übereinander gestapelt, aber jetzt herrschte hier das reinste Chaos. Egal wo sie hinsahen, sie konnten nur eine riesige Masse von Büchern sehen. Auffallend war der gewaltige Bücherbrett, der sich an der Stelle emporhob, an der normalerweise Amis Bett stand. Es war fast so, als hätte in einer Bibliothek ein Hurrikan gewütet. Rei näherte sich dem Fenster und zog die Vorhänge auf. Helles Sonnenlicht durchflutete den Raum. Mamoru näherte sich dem Bücherhaufen, um ihn genauer zu untersuchen, aber Bunny zog ihn rüber zu Rei und Makoto. Es schien keine Anzeichen für den Verbleib von Ami zu geben. Nichts außer die große Menge von Büchern, die sich über das ganze Zimmer verteilten. Mit einem Mal vernahm Luna ein leises Piepen, aber sie konnte die Quelle nicht ausmachen. Der Ton mußte irgendwo in diesem Zimmer entstanden sein. Vielleicht war es ein Versuch von Ami, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Oder es war soetwas wie ein Hilferuf. Sie durchsuchten das ganze Zimmer nach der Ursache des leisen Pieptons. Nach einer Weile meinte Mamoru, er hätte den Ton aus dem Bücherberg, der Amis Bett unter sich begraben hatte, gehört. Doch nur Sekunden später, hatte Makoto triumphierend Amis Computer entdeckt. Er war unter einen ähnlich großen Bücherhaufen begraben, wie Amis Bett, deshalb hatten sie ihn nicht sofort entdeckt. Auf dem Bildschirm stand mit weißer Schrift auf blauen Hintergrund

HILLFGE

"Hillfge? Was kann damit gemeint sein?", fragte Bunny in der ihr üblichen Naivität.

"Laß mich mal da ran.", sagte Mamoru, und versuchte an den Rechner zu gelangen. Er war gezwungen, nur mit einer Hand zu schreiben, da Bunny sich immer noch wie ein Klammeraffe an ihm festhielt, und trotz langen Bitten nicht dazu überredet werden konnte, loszulassen. Mamoru schrieb

HALLO?

Sie warteten gespannt ab, und bekamen dann tatsächlich nach einiger Zeit eine Antwort.
 

HIKLFE!
 

"Da versucht eindeutig jemand mit uns zu reden." stellte Rei fest. "Los Mamoru! Frag, wer er ist."

Mamoru tippte etwas in den Computer.
 

WER BIST DU?
 

Gebannt starrten sie allesamt auf den Bildschirm, auf dem innerhalb weniger Sekunden eine Antwort erschien:
 

ICHH VIN QMNIO
 

WO BIST DU?
 

GAMNS NAH
 

WAS MEINST DU DAMIT?
 

HILFE
 

"Könnt ihr euch das erklären?", fragte Makoto.

Vielleicht ist es jemand, der Hilfe braucht?", war Bunnys Antwort, die eigentlich niemanden wirklich überraschte.

Artemis sprang auf den Schreibtisch, und sah auf den Bildschirm. Wieder erschien etwas darauf.
 

HELFT MIRT
 

"Frag noch mal, wer er ist, und was er von uns will.", sagte Artemis.
 

WO BIST DU?
 

GHINTER EUCH
 

Sie drehten sich erschrocken um, in der Befürchtung, irgend etwas Unbekanntes, Monströses würde direkt hinter ihnen lauer, während sie mit ihm über den Computer kommunizierten. Aber hinter ihnen war niemand. Nichts.

"Da versucht uns jemand zu verarschen.", sagte Bunny.

"Kann mir jemand sagen, warum er eigentlich so viele Rechtschreibfehler macht?"

"Ich denke, er hat Probleme mit der Tastatur. Seht doch, es sind immer nur ein oder zwei Buchstaben, zuviel, die aber immer direkt neben den vorhergehenden oder darauffolgenden Buchstaben liegt.", erklärte ihnen Luna.

"Also kommt er nur schlecht an die Tastatur.", stellte Rei fest. "Los frag ihn!"
 

HAST DU PROBLEME DIE TASTEN RICHTIG ZU DRÜCKEN?
 

JA
 

WARUM
 

BINB INGEHKLEMMT
 

"Er braucht wirklich Hilfe. Aber wo finden wir ihn?", fragte Mamoru.

"Er sagte, er sei direkt hinter uns. Aber woher kann er wissen, wo wir sind?"

"Du meinst er beobachtet uns, Rei?"

"Also eine Falle!", stellte Artemis fest.

"Oder jemand, der uns verarschen will."

"Ich versuche von ihm zu erfahren, wo er ist. Vielleicht verrät er sich ja.", sagte Mamoru.
 

KANNST DU UNS SEHEN?
 

NEIN
 

KANNST DU UNS HÖREN?
 

JA
 

"Also ist er ganz in der Nähe!", sagte Luna.

"Eine ganz schlaue Schlußfolgerung, nur sagte er das bereits selbst schon.", ärgerte Artemis Luna.
 

WO BIST DU?
 

FGANZ NAH
 

Mamoru versuchte es noch einmal.
 

WO BIST DU?
 

HINTE EUCH, BNITE HELGFT MIR, BIN VCERSCHÜTTET
 

"Verschüttet. Wo kann man den hier verschüttet sein?"

"Ich glaube immer noch, daß er uns verarschen will!"

"Könnte sein, daß Bunny diesmal recht hat." sagte Makoto. "Ich schlage vor wir hauen ab, und suchen Ami."

Sie gingen alle Richtung Tür, und kurz bevor sie das Zimmer wieder verließen, rief Rei noch etwas in das Zimmer: "OK, wenn Du uns hören kannst, dann laß Dir gesagt sein, daß wir deine Spiele satt haben. Wir gehen jetzt!"

Rei wußte selbst nicht, weshalb sie das getan hatte, aber überraschender Weise erhielt sie eine Antwort. Und zwar in Form eines schrillen, von Wut und Verzweiflung durchdrungenen Schreies. Es war wie ein letzter Verzweifelter Versuch auf sich aufmerksam zu machen Der Schrei war sehr gedämpft, wie hinter einer dicken Mauer, aber er kam zweifellos aus dem Bücherhaufen auf Amis Bett. Alle sahen erstarrt aufs Bett.

"Oh oh!", war alles Was Makoto jetzt herausbrachte.

Sie stürmten auf den Berg zu, und stießen die Bücher beiseite. Es war eine Menge Bücher, und sie hatten alle Hände voll zu tun, die Bücher wegzuschaffen. Selbst Bunny hatte Mamoru jetzt losgelassen, um zu graben. Sie arbeiteten mit einem ungeheuren Tempo, und schon nach einer halben Stunde, rief Bunny plötzlich:

"Da! Ich kann einen Fuß sehen."

Und schon nach einer weiteren Stunde hatten sie die erschöpfte Ami befreit. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich bewußt wurde, wo sie sich jetzt befand. Sogleich schickte sie Makoto mit einen gezielten Kinnhaken zu Boden, warf Rei durch das halbe Zimmer, packte Bunny an der Gurgel, drückte für jemanden, der lange Zeit unter einer Tonne Büchern begraben war erstaunlich kräftig zu. Während Bunnys Gesicht einen ungesunden violetten Farbton annahm, schüttelte sie Ami und schlug Bunnys Kopf mehrmals kräftig auf den Boden.

"Wie dumm seit Ihr eigentlich? Wolltet Ihr mich da etwa verrecken lassen!?! Ich hab euch doch deutlich gesagt, wo ich bin. Wie kann man nur so dämlich sein?"

Amis griff schloß sich noch fester um Bunnys Hals, die jetzt viele, viele Bunte Lichter um sich tanzen sah. Erst durch einen gezielten Vulkanischen Nervengriff von Mamoru konnte Ami dann außer Gefecht gesetzt werden. Jetzt war er wirklich dankbar, daß er darauf bestanden hatte, die Nacht zuvor Star Trek zu gucken.

Ami lag jetzt bewußstlos am Boden, direkt neben Bunny, die ihre Sinne zur Zeit auch nicht alle beisammen hatte, und merkwürdige Laute von sich gab.
 

Sie saßen wieder in dem Cafe, in dem sie sich schon am Morgen verabredet hatte. Ami hatte sich jetzt wieder beruhigt, und auch alle anderen hatten sich von Amis durch Angst noch längere Zeit unbemerkt verschüttet zu bleiben verursachten Wutausbruch erholt. Sie alle zeigten viel Verständnis für Ami, und selbst Bunny, die ihr ja den Verlust von mehreren Hundert Gehirn- Zellen zu verdanken hatte, war in keinster Weise nachtragend.

"Zum Glück nimmst Du deinen Laptop immer mit ins Bett, Ami.!", meinte Makoto. "Sonst Hätten wir ja nie eine Chance gehabt, dich zu finden."

"Gib mal her! Sind da Spiele drauf?", noch bevor Ami reagieren konnte, hatte Bunny ihr den Laptop entrissen. Sie klappte den Bildschirm nach oben, und betätigte den ON-Schalter. Sogleich flackerte das Display auf, und der kleine Computer fing an zu summen. So sehr sie auch suchte, aber sie konnte auf dem Rechner nichts entdecken, was auch nur im Entferntesten einem Computerspiel ähnelte. Außerdem schien der Rechner ziemlich unruhig zu arbeiten. Das Gehäuse gab starke Vibrationen von sich.

"Ami, ich glaube, dein Computer ist kaputt. Der ruckelt so komisch. "

"Zeig mal.", sagte Rei, und entwendete Bunny sogleich den Laptop. "Das ist nicht normal."

Rei untersuchte den Laptop genauer, schüttelte ihn und schlug mehrmals mit der Hand gegen das Gehäuse, aber die Vibrationen hielten auch weiterhin an. Sag mal Ami, wie kannst Du dabei überhaupt schlafen, wenn dieses Teil die ganze Nacht über ..."

Sie sprach den Satz gar nicht erst zuende. Wortlos starrten sie zu Ami herüber, deren Gesicht jetzt einen kräftigen Rot-Ton bekommen hatte. Ami senkte ihren Kopf, und traute sich nicht den anderen in die Augen zu sehen. Nach einer ganzen Weile streckte sie, ohne den Kopf zu heben, den Arm aus, und bat Rei, ihr den Laptop zurückzugeben. Sie schaltete ihn aus, klappte den Bildschirm zu, und stellte den Computer auf den Boden neben ihren Stuhl.

Luna sprang vor ihr auf den Tisch, und brachte wie schon am Morgen geplant, die Ereignisse der letzten Nacht zur Sprache. Aber außer Artemis teilte niemand ihre Meinung, daß es in der Nacht zuvor zu einen mehr als seltsamen Ereignis gekommen war. Die Übrigen haben entweder gar nicht mitbekommen, wie Bunny, Mamoru und Rei, oder sie hielten es für ein normales Erdbeben, wie Ami, und Makoto.

"Was meint denn Minako dazu?", fragte Luna Artemis.

"Die hat gestern überhaupt nicht mitbekommen. Zuerst sah sie sich einen Film an, und dann hat sie stundenlang um ihren Fernseher getrauert, und dabei ware Ströme an Tränen vergossen."

Bunny und Mamoru brauchte sie gar nicht zu fragen, da die beiden letzte Nacht tief und fest geschlafen hatten, und demzufolge das ganze Geschehen verpaßt haben. Und von Ami wußten sie bereits, daß sie gleich zu Beginn des Bebens, von ihren Büchern begraben wurde, und ihr darauf nicht besonders Erwähnenswertes mehr auffiel.

"Was ist mit Dir Makoto?"

"Also, ich war gerade... auf dem Weg nach Hause. Als ich dieses Rumoren hörte. Ich dachte zuerst, es Kamee vom Wagen-"

"Was denn für einen Wagen? Du hast doch gar keinen Wagen. Noch nicht mal einen Führerschein.", wurde sie von Bunny unterbrochen.

"Halt die Klappe, Doofkopp!", zischte Rei. "Erzähl weiter Makoto."

"Wie gesagt, ich dachte es käme vom Wagen, aber dann schien es von Draußen zu kommen. Ich habe dann aus dem Fenster gesehen, und der ganze Himmel war schwarz. Es war absolut dunkel."

"Könnte es daran gelegen haben, daß es Nacht war?", fragte Bunny, und Rei antwortete für alle, indem sie Bunny mit einem schnellen unerwarteten Schlag niederstreckte.

"Ich jedenfalls, habe keine Erklärung dafür. Obwohl es dunkel war, hätte sie doch wenigstens den Mond oder die Sterne sehen müssen, denn es war gestern abend noch keine Wolke am Himmel zu sehen.", bemerkte Luna. "Und hast Du irgend etwas bemerkt, Rei?"

"Aeh, ja, ich ...ähm... Also ich habe davon eigentlich nichts mitbekommen. Ich war irgendwie beschäftigt."

"Aber das ist doch unmöglich.", sagte Bunny. "Wenn Du nicht geschlafen hast, dann kannst Du unmöglich ein Erdbeben verpaßt haben. Sag schon, was hast Du gemacht."

"Das geht, Dich gar nichts an!! Ich hatte halt zu tun!!! Verstanden?!?!", schrie Rei sie plötzlich an. Bunny schrak zurück, und sah Rei überrascht an. "Du..." Ihre Unterlippe bebte. "Du..." In ihren Augen sammelten sich bereits Tränen. Das war ein eindeutiges Zeichen, daß die anderen warnte, und ihnen nahelegte, sich schnell von Bunny zu entfernen und irgendwo Schutz zu suchen. Doch es war bereits zu spät. "Du...brauchst mich ja nicht so anschreien....UUÄÄÄÄÄÄÄHHH!!!!!". Eine ware Sturzflut brach über die anderen herein, die versuchten sich schnellstens irgendwo festzuhalten, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Bunnys plärren war Ohrenbetäubend, in den naheliegenden Häusern zerbarsten die Fensterscheiben, und ein Hund, der zufällig vorbeilief bekam vor Schreck einen Herzinfarkt. Aus der Ferne konnte man die Sirene eines Feuerwehrwagens vernahmen. Sie wurde lauter. Es bestand kein Zweifel, der Wagen näherte sich ihnen. Bunny heulte noch immer. Der Einsatzwagen hielt an, und die Feuerwehrleute sahen sich verwirrt um, und dann erblickten sie Bunny. Einer der Feuerwehrmänner drehte sich zu seinen Kollegen um.

"Falscher Alarm Leute. Sie ist es."

"Sollen wir die Pumpen wieder aufbauen?"

"Nein, solange sie nicht aufhört zu heulen, hat das sowieso keinen Sinn. Los laßt uns abhauen."

Bald waren sie genau so schnell verschwunden, wie sie gekommen waren. Auch Bunny hatte sich allmählich wieder im Griff.

"Das ist ja schlimm mit Dir!", knurrte Rei sie an. "Was ist wenn Du wirklich einmal Grund zum Heulen bekommst? Wenn zum Beispiel einer von uns was passiert, sogar stirbt, oder Mamoru dich wieder verlassen sollte?".

Bunnys Augen weiteten sich, ihr Herz raste, Ihre Unterlippe begann erneut zu beben und wieder stieg ihr das Wasser in die Augen.

"Wieso hast Du das gesagt? Du weißt doch ganz genau, wie sie dann reagiert!", brüllte Makoto Rei an.

"Tut mir leid, ehrlich! Aber meinst Du nicht, wir sollten lieber in Deckung gehen?"

Etwa zehn Minuten, ein weiterer Feuerwehreinsatz und einer hektischen Flucht vor dem wütenden, jetzt durch Bunnys Flennen vor den Trümmern seiner Existenz stehenden, Cafebesitzer später, fanden sie sich am Hikawa-Tempel wieder. Und auch Bunnys Tränenfluß war vorerst gestoppt. Sie hatten sich alle auf die Treppen gesetzt. Mamoru hielt Bunny in seinen Armen, und sie drückte sich eng an ihn. Es schien so, als könnte nichts auf der Welt die beiden in diesem Augenblick trennen.

Die anderen beobachteten sie lange, machten kleine Witze auf Bunnys und Mamorus Kosten und fingen mehrmals an, laut zu Kichern , doch die beiden schienen das überhaupt nicht zu bemerken. Es war, als würden sie die Welt rings um sich überhaupt nicht wahrnehmen. Bunny hob den Kopf und sah zu Mamoru hinauf, und er erwiderte ihren Blick. Er sah in ihre hellen, blauen Augen, denen nichts auf dieser Welt an Schönheit gleichkam. Er kam ihr langsam näher, und als sich ihre Lippen berührten, schlossen sie beide die Augen, um für diesen Moment alles andere um sich herum zu vergessen.

Auch die anderen waren jetzt verstummt, und sahen weiterhin, ein ganz klein Wenig neidisch, zu ihnen hinüber. Rei stand auf, und ging an den beiden vorbei in den Tempel. Von draußen konnte man aber noch deutlich vernehmen, wir sie immer wieder mit einem Tonfall in der Stimme, der einem einen Schauer über den Rücken laufen ließ, rief :"Yuichiro? Wo bist Du? Yuichiro? Na komm..."
 

Der kühle Wind wehte durch seine nach langer Zeit endlich mal wieder frisch gewaschenen Haare, während Superman über Tokyo hinwegflog. Es war fast wieder wie früher. Hier war es noch etwas Einzigartiges, ja eine Sensation, wenn er an dem Leuten vorbeiflog, und sein Cape dabei im Wind flatterte. Die Leute blieben stehen und sahen fasziniert in den Himmel. Er fühlte sich wunderbar. Am Morgen hatte er, kurz nachdem er seine neue Wohnung verlassen hatte, einen Juwelenraub und zwei Überfälle verhindert. Aber das reichte ihm nicht, er suchte nach etwas großem, etwas mit dem er Aufmerksamkeit erregen konnte. Allerdings, aus anderer Sicht betrachtet, hatte er am heutigen Tag mehr vollbracht, als daheim in den letzten zwei Jahren. Warum sollte er sich nicht einmal eine Pause gönnen?

Mit einem Mal vernahm er mit seinem Supergehör eine große Anzahl von Mädchenstimmen. Er konnte keine Worte aus dem Lärm heraushören, aber es schienen größtenteils nur hysterische und voller Angst erfüllter Schreie zu sein. Er folgte den Stimmen. Die ganze Zeit fragte er sich, was die Ursache dafür sein könnte. Er mußte sich beeilen, sonst war es zu spät, dessen war er sich sicher. Immer schneller glitt er durch die Luft, während die Schreie immer Lauter wurden. Wenn er sich nicht irrte, dann mußten es Tausende von jungen Mädchen sein, die sich in augenblicklich in höchster Gefahr befanden, und jetzt um ihr Leben schrien, als könnten sie das Unvermeidliche dadurch irgendwie abwenden. Aber wodurch konnte eine so große Anzahl von jungen Mädchen unbemerkt mitten in der Großstadt in eine derartige Gefahr geraten? Was war es? Ein Dämon, der sie gefangen hielt? Eine Satanssekte, die gerade soetwas wie eine Massenopferung für den Teufel vollzog? All das klang so absurd, aber er wußte genau, daß er seinen Sinnen noch vertrauen konnte. Und es war nun mal eine Tatsache, daß er genau zu dieser Zeit, die scheinbar verzweifelten Schreie von hunderten von jungen Menschen vernahm. Zwar hatte er daheim öfter Wahnvorstellungen, die diesem Ereignis recht ähnlich waren, doch das hier schien real zu sein, da er immer noch nüchtern war. Zwischen den Schreien glaubte er noch etwas anderes zu vernehmen, konnte aber nicht erkennen, um was es sich handelte. Es waren mehrere merkwürdige Geräusche. Wahrscheinlich waren sie auch der Grund für die Panik.

Vor ihm erhob sich ein großes Gebäude, eine riesige Halle wie es schien. Die Schreie kamen eindeutig von dort. Daran bestand kein Zweifel. Er flog direkt durch die große geöffnete Eingangstür. Nur Sekunden später gelangte er in eine große Halle. Es war genau so wie er es sich vorgestellt hatte, und noch schlimmer. Tausende von jungen Mädchen befanden sich in der Halle. In der Mitte befand sich ein großes Podest, auf dem fünf junge Männer um einen eigenartigen grün leuchtenden Kasten standen. Nein sie standen nicht, sonders schienen eher zu tanzen und zu singen. Aus den Lautsprechern, die sich in der ganzen Halle befanden, dröhnte eine Laute Musik, die für normale Menschen nicht zu hören, eine versteckte Botschaft enthielt. Jetzt war das Rätsel für Superman gelöst. Sie hatten es irgendwie geschafft, all diese Mädchen in diese Halle zu locken, um sie dann mit dem Gesang und der Musik gefügig zu machen. Aus irgendeinem Grund konnten sie nicht davonlaufen, aber ihr Unterbewußtsein schien zu versuchen, sich gegen die Gedankenmanipulation zu wehren. Für einige war diese Anstrengung zu groß, und sie brachen ohnmächtig zusammen.

Superman schritt zur Tat. In einem Sturzflug schnellte er auf die Bühne zu. Sein Schlag war nicht mehr so hart wie früher, aber es reicht aus, um einen von ihnen augenblicklich ins Jenseits zu befördern. Sofort als er auf der Bühne gelandet waren, stürzten sich die anderen Vier auf ihn. Sie waren durchaus kräftig. Das hatte er nicht erwartet, aber es bereitete ihm keine Mühe, sie von sich abzuschütteln. Einer von ihnen hatte unter der Bühne eine Waffe gezogen und feuerte sie ab. Ein heller Strahl kam direkt auf Superman zugeflogen, aber er wich aus, und der Strahl traf einen anderen der Gruppe. Dieser löste sich binnen Sekunden auf, und zurück blieb ein qualmender Haufen Asche. Auch die anderen hatten inzwischen Waffen unter der Bühne hervorgeholt. Zwei der Angreifer machten eine unangenehme Bekanntschaft mit seinem Hitzeblick, und waren kurz darauf auch verschwunden. Blieb also nur noch einer übrig. Von ihm mußte er erfahren, was hier eigentlich vor sich ging. Superman packte ihn mit der einen Hand an der Jacke, und ergriff mit der anderen die merkwürdige Waffe, indem er einmal fest zudrückte, machte er sie für immer unbrauchbar. Jetzt hatte Superman den letzten der Gruppe vor sich, die versucht haben all diese jungen Mädchen und einige Jungen vom anderen Ufer unter ihre Kontrolle zu bekommen. Von ihm mußte er erfahren, was sie eigentlich vorgehabt hatten. Er schleuderte ihn gegen den grün leuchtenden Kasten. Augenblicklich verstummte die Musik. Eine unheimliche Stille durchflutete den Raum. Superman packte das letzte noch lebende Mitglied der Band und zog ihn aus den Trümmern des Kastens.

"Wer bist Du?", fragte er ihn mit einen ernsten Tonfall. "Was hattet ihr hier vor?"

"Du kommst zu spät.", war die Antwort, die er erhielt. "Die Vielen dort sind auf unserer Seite."

"Was meinst Du damit?"

Er deutete auf den Saal. Tausende von Menschen starrten ihn stumm an.

"Was glaubst Du, wieviele Konzerte wir schon gegeben, und wieviele CDs wir bereits verkauft haben? Und sie alle dienen ihm."

"Wen meinst Du?", fragte Superman, erhielt von dem Bandmitglied keine Antwort. Also versucht er ihn dazu überreden, ihm mehr zu erzählen, indem er ihn kräftig schüttelte. Leider vergaß er in diesem Augenblick das volle Ausmaß seiner Kraft und brach ihm durch das zu heftige Schütteln aus Versehen das Genick.

"Ups.", war alles, was er herausbrachte.

Superman ging zurück zu den Trümmern des Kastens, der offensichtlich die Musik abgespielt hatte. In seinem Inneren befand sich auch ein Fach mit mehreren noch verpackten CDs. Er beschloß eine davon mitzunehmen. Wahrscheinlich konnte sie ihm noch nützlich sein. Dann drehte er sich um und wandte sich an die Menschen im Saal.

"Aeh, Mädels könnt ihr mir einen Gefallen tun? Geht nach Hause, und erzählt am besten jeden von dem, was ich hier heute vollbracht habe, OK?"

Nachdem er den Satz beendet hatte stieg er in die Luft, und wollte durch die Decke nach Draußen fliegen. Unglücklicherweise war die Decke sehr dick, und er blieb auf halben Wege stecken. Nach einer Viertelstunde hatte er es dann doch geschafft, und war mit einigen komisch anzusehenden Verrenkungen ins Freie gelangt. Auch die Besucher dieses Konzerts taten worum er sie gebeten hatte. Alle erzählten sie von dem Ausgang dieses großen Konzerts. Und alle Zeitungen würden davon berichten, von diesem letzten Konzert der "Backstreet Boys", von denen man danach nicht mehr allzu viel gehört hatte.
 

Die Konzerthalle, in der eben noch das reinste Chaos herrschte, war in wenigen Minuten vollkommen verlassen, und wieder breitete sich eine bedrückende Stille aus.

Hinter einen Spiegel in der Halle, verbarg sich ein geheimer Raum. Er war von Außen nicht als solcher zu erkennen. Zwei, in der Dunkelheit nicht zu erkennende Gestalten hatten das ganze Geschehen aufmerksam beobachtet. Durch Supermans Eingreifen sind sie unruhig geworden. Die eine Gestalt schritt nervös in dem Raum auf und ab, während die andere weiter am Spiegel stand und nach draußen auf die Bühne sah.

"Das wird ihm nicht gefallen.", sagte der eine.

"Das weiß ich auch.", antwortete der andere in einem Tonfall, der erkennen ließ, daß er mehr als nur beunruhigt war.

"Wir sind noch nicht so weit. Nach unserem Plan sollten die Sailor Kriegerinnen uns erst sehr viel später bemerken."

"Das war aber keine von den Sailor Kriegerinnen."

"Woran hast Du das nur bemerkt?"

"Hör auf, mich zu verarschen."

"Es lief doch so gut. Es darf jetzt nicht mehr schiefgehen.", sagte der am Spiegel. "Wir sind fast am Ziel. Dieser Typ im Strampelanzug könnte zu einer Bedrohung werden."

"Wie soll uns ein fetter Typ, der blaue Strumpfhosen trägt, gefährlich werden?"

"Du hast doch eben gerade gesehen, was er mit den Backstreet Boys gemacht hat. Dabei gehörten sie zu unseren besten Kämpfern."

"Vielleicht sollten wir ihn aktiv an der Vernichtung der Sailor Kriegerinnen teilhaben lassen.", sagte der andere mit einem häßlichen Grinsen.

"Wie meinst Du das?"

"Nun, wir haben nach dem Tod der Backstreet Boys noch ein paar kleinere Dämonen. Mit denen können wir die Sailor Kriegerinnen und auch diesen Typen mit der blauen Strumpfhose anlocken. Die Dämonen sind mächtig genug, um sie alle zu besiegen. Falls sie dann doch versagen, dann werden wir die Sailor Kriegerinnen höchst persönlich auslöschen."

"Er wird mit uns zufrieden sein."

"Oh ja, weißt Du wann er ankommen wird?"

"Er bewundert noch sein Werk in Europa."

"Das war wirklich ganze Arbeit dort, fast niemand hat Verdacht geschöpft."

"Aber nur fast. Es wäre schon dort beinahe schiefgelaufen-"

"Aber letztendlich hatten sie keine Chance."

"Gibt es Überlebende?"

"Wenn ja, dann nicht mehr lange."

"Wann schlagen wir zu?"

"Bald." , sagte die Gestalt am Spiegel. "Schon sehr bald."
 

Luna schritt nervös vor den andren auf und ab. "Ich bin mir sicher, daß das gestern Abend kein normales Erdbeben war. Ist den wirklich niemanden etwas aufgefallen?"

Artemis sprang von Amis Schoß, ging zu Luna und setzte sich neben sie auf die Treppe. "Nun ja, als das Erdbeben gestern anfing, hörte es sich an, als käme es aus weiter Ferne. Zuerst war es leise, dann wurde es immer lauter. Zuletzt war es ein nahezu ohrenbetäubender Lärm. Aber das Haus, kein Haus wie es scheint hat einen größeren Schaden davongetragen. Wenn die Erde wirklich so stark gebebt hätte wie es sich anhörte, dann wurde jetzt kein Stein mehr auf dem anderen stehen. Aber alles was geschah, war daß ein paar Bilder von der Wand fielen."

Luna sah sich um. "Du hast recht. Anscheinend ist kein Haus sichtbar beschädigt."

"Ist das denn möglich?", fragte Bunny.

"Nicht bei einem Beben dieser Stärke.", sagte Ami. "Es müßten zumindest Risse in einigen Fassaden oder auf dem Asphalt zu sehen sein. Aber alles ist vollkommen unbeschädigt."

"Es kann unmöglich ein Erdbeben gewesen sein.", meinte Artemis.

"Aber was kann dann dafür verantwortlich sein?", wollte diesmal Makoto wissen.

"Vielleicht war es Godzilla.", meinte Bunny.

" Nein, das macht keinen Sinn.", sagte Luna. "Es hörte sich nicht so an, als wären es Schritte gewesen. Außerdem läuft er an keiner Stadt einfach so vorbei. Und wir hätten es doch mitbekommen, wenn er durch Tokyo marschiert wäre."

"Vielleicht hat er wieder Blähungen.", sagte Bunny.

"Nein, das ist unwahrscheinlich.", antwortete Mamoru, der sich bisher zurückgehalten hatte, sich aber jetzt auch zu Wort meldete. "Da er sich neuerdings meistens unter der Erde aufhält, hätte das ein dermaßen starkes Beben ausgelöst, das Tokyo vollkommen zerstört hätte."

"Und wenn er gar nicht unter der Erde war?"

"Dann hätte die Gaswolke niemand von uns überlebt. Genau wie letztes Jahr in Nagasaki."

"Okay!", unterbrach sie Luna. "Einigen wir uns also darauf, daß es sich nicht um ein Erdbeben handelte und daß es auch nicht Godzilla war."

"Wieso nicht Godzilla? Für mich klingt das absolut logisch. Er könnte doch etwas weiter weg gewesen sein."

"Halt die Klappe Bunny! Es war nicht Godzilla verstanden?!". Lunas Aufregung wurde immer größer.

"Er hat doch neulich ein Hochhaus gefressen. Da kann es doch zu Verdauungsstörungen kommen.", bemerkte Bunny.

"ES WAR NICHT GODZILLA!!!!"

"Wie wäre es mit King Kong?"

Luna sah mit ernster Miene zu Makoto rüber und nickte ihr zu. Diese stand auf und sorgte mit einem gut plazierten Schlag dafür, daß Bunny die nächsten zehn Minuten kein Ton mehr von sich gab.

Luna fuhr fort :"Was kann also dafür verantwortlich sein? Ein Erdbeben und Godzilla können wir ausschließen."

Artemis stand auf, und ging die Stufen vom Tempel hinab zu den anderen.

"Am Anfang hörte es sich an als Würde es sehr weit weg sein. Dann wurde es schnell lauter. Die Erde fing an zu erzittern. Es muß also etwas verdammt großes sein, um eine derartige Wirkung zu haben. "

"Da es keinen Schaden angerichtet hat, muß es sich also genau über uns befunden haben.", stellte Mamoru fest.

"Du meinst etwas wirklich verdammt großes ist über uns hinweggeflogen? Einigen wir uns erstmal auf ein unbekanntes fliegendes Objekt."

Makoto wurde hellhörig. Sie erinnerte sich an der vergangenen Abend, als sie während des Bebens aus dem Autofenster gesehen hatte, und nur eine große schwarze Fläche ausmachen konnte, dort wo normalerweise der Nachthimmel mit dem Mond und den Sternen hätte sein sollen. Sie berichtete den anderen davon, und alles schien die Theorie zu bestätigen.

Bis Luna ein Feststellung machte.

"Aber wenn etwas über uns hinweg geflogen ist, dann hätten der Lärm und das Beben langsam nachlassen müssen. Doch es hörte ganz plötzlich von der einen Sekunde zur nächsten auf."

"Dann hat es also ganz abrupt über uns angehalten."

Sie sahen nach oben in den Himmel. Die Sonne schien. Außer ein paar Wolken konnten sie nur das strahlende Blau des Himmels erkennen. Makoto glaubte für einen Augenblick, sie hätte einen Mann in blauen Strumpfhosen am Himmel fliegen sehen, erkannte dann aber von allein, wie absurd das war. Einzig und allein Bunny sah mehr als die anderen. Nämlich eine große Anzahl von Sternen die um ihren Kopf kreisten, kurz bevor sie sich vorübergehend wieder verabschiedete.

Aber nichts deutete daraufhin, daß über ihnen ein Ufo schwebte.

"Diese Theorie können wir also auch abhaken."

Die am Boden liegende Bunny gab ein paar unartikulierte Laute von sich.

"Sag mal Makoto, wie fest hast Du eigentlich zugeschlagen?"

4

Es stand in allen Zeitungen. Als Schlagzeile auf der Titelseite. Jeder war über das Ereignis des letzten Tages informiert. Ein paar verstörte Mädchen hatten nach einem Konzertbesuch gemeldet, daß ein Unbekannter in blauen Strumpfhosen und einem roten Cape kurz vor Ende des Konzerts in die Halle gestürmt hatte und innerhalb kürzester Zeit die "Backstreet Boys" ausgelöscht hatte. Desweiteren gab es mehrere Berichte über eine merkwürdige Erscheinung in des Straßen Tokyos. Ein unbekanntes Objekt rast mit einer derartigen Geschwindigkeit durch Tokyo, daß die Leute, die es beobachtet hatten, nur einen hellen Gelben Streifen ausmachen konnten. Laut deren Aussage hat es sich einfach zu schnell bewegt um es genau zu erkennen.

Superman stellte fest, daß es seit seiner Ankunft nicht ganz so gut gelaufen war, wie er es sich vorgestellt hatte. Wenn er sein Ziel jetzt noch erreichen wollte, dann mußte er gründlicher arbeiten. Er mußte auf alles Ungewöhnliche, sei es auch noch so unbedeutend, achten. Diese Stadt war groß, und sie war ihm absolut fremd. Es gab viele Bräuche mit denen er sich nicht auskannte, die ganze Kultur war ihm ein Rätsel. Vieles was ihm merkwürdig vorkam, war für diese Menschen alltäglich. Es stellte sich als recht schwierig heraus, wirklich ungewöhnliche Ereignisse von dem normalen Alltagsleben zu unterscheiden. Aber er war sich absolut sicher, das es unmöglich normal sein kann, wenn jemand tausenden von Menschen die Lebensenergie absaugt.

Superman beschloß weiterhin nach ähnlichen Fällen Ausschau zu halten. Vielleicht wurde ja so etwas wie am letzten Tag wieder geschehen.
 

"Wer ist das?", fragte Bunny.

"Irgend so eine Boygroup aus Europa.", sagte Rei. "Sie nennen sich 'Caught in the Act' und sie haben in der ganzen Stadt Karten für ein Konzert vergeben. "

Makoto gesellte sich zu ihnen. "Woher hast Du die Karten?"

"Die werden umsonst in der Stadt verteilt."

"Umsonst? Wieso sollten die ihre Konzertkarten verschenken?"

"Das liegt doch klar auf der Hand.", sagte Ami. "Sie werden ein Konzert umsonst geben, um ihre Popularität hier zu steigern. Denn damit sorgen sie garantiert für Aufsehen."

"Was meint ihr? Sollten wir hingehen?"

"Warum nicht? ich bin dabei.", verkündete Makoto.

"Ich weiß noch nicht so recht. Ich würde viel lieber daheim bleiben und lernen."

Rei grinste Ami an. "Aber deinen Laptop nehmen wir mit."

"Na gut, dann komme ich eben auch mit.", knurrte Ami.

"Ich und Mamoru kommen auch mit."

"Okay, dann fehlen nur noch Minako, Artemis und Luna."

"Wo ist Minako?", wollte Bunny wissen.

"Hast Du heute morgen Zeitung gelesen."

"Nee, zu wenig Bilder."

"In der Zeitung steht von einem merkwürdigen Objekt, das mit einer rasenden Geschwindigkeit durch Tokyo rast."

"Na und?"

"Das ist Minako. Sie ist immer noch im Koffeinrausch."

"Und wo sind Luna und Artemis?"
 

Luna beobachtete aus ihrem sicheren Versteck in einem dichten Busch heraus die seltsamen Gestalten vor sich. Artemis stand direkt neben ihr und verfolgte ebenfalls aufmerksam das Geschehen. Vor ihnen hatte sich eine Gruppe von merkwürdigen Wesen versammelt. Sie waren nicht sehr groß, bestenfalls so groß wie eine Maus. Alle sahen sie gleich aus. Jedenfalls konnten weder Luna noch Artemis irgendwelchen sichtbaren Unterschiede ausmachen. Sie redeten in einer Sprache, die sie nicht kannten, aber ihre Stimmen klangen irgendwie seltsam. An ihrem Tonfall war zu erkennen, daß sie anscheinend recht aggressiv waren. So wie es schien, waren sie gerade bei einer Art Gesangsprobe.

"Was hältst Du davon Artemis?"

"Das gefällt mir gar nicht. Sie sehen zwar nicht besonders gefährlich aus, aber irgendwie machen sie mir trotzdem Angst."

"Wir sollten hier in Deckung bleiben."

Artemis ging einen Schritt nach vorne, um besser sehen zu können. Hinter ihnen vernahmen sie ein leisen Knacken von Ästen. Als sie sich umdrehten war einer von den Zwergen direkt hinter ihnen. Er starrte sie eine Weile ruhig an, dann schrie er den anderen in einer Sprache, die Luna nicht verstand, etwas zu. Luna reagierte schnell. Er versuchte Alarm zu schlagen, um die anderen Zwerge über die unerwünschten Besucher zu benachrichtigen. Blitzschnell schoß Luna hervor, packte den Zwerg und bereitete seinem Leben mit einem schnellen Biß ein ebenso schnelles Ende. Aber es war bereits zu spät, die anderen hatten von ihrer Anwesenheit erfahren. Es mußten mindesten Hundert gewesen sein, und alle stürmten sie jetzt auf Luna und Artemis zu. Zwei von ihnen sprangen sofort auf Artemis und krallten sich an seinem Rücken fest. Artemis wandte sich von der einen Seite zur anderen, und konnte dann einen von ihnen erwischen. Die Knochen des kleinen Wesens wurden nahezu zermalmt, als Artemis kräftig zubiß. Sie waren mutig, immer wieder griffen sie die beiden Katzen an, aber deren spitzen Zähne und ihren scharfen Krallen hatten sie nichts entgegenzusetzen. Einer von ihnen hatte sich an Lunas Nacken verbissen, aber sie konnte ihn mit keiner allzu großen Anstrengung abschütteln. Sie drückte ihn mit der einen Pfote auf den Boden, packte ihn mit dem Maul an den Beinen und riß ihn dann in zwei Hälften. Artemis war erstaunt darüber, mit welcher Brutalität Luna gegen ihre Angreifer vorging, aber darin lag wahrscheinlich ihre einzige Chance die ganze Sache heil zu überstehen. Es wurden immer mehr. Egal wie viele sie schon getötet hatten, es schienen immer mehr zu werden, und alle vielen sie über Luna und Artemis her. Artemis sprang mit einem Satz in die Menge der Angreifer, und schlug wie wild um sich. Die Körperteile der Zwerge flogen wild durch die Gegend. Luna tat es Artemis gleich, und stürzte sich in die Mitte der aggressiven Zwerge. Mit jedem hieb zerfetzte sie etliche der kleinen Körper. Doch es schienen einfach nicht weniger zu werden.
 

Makoto und Rei warteten bereits vor der Konzerthalle auf die anderen, während eine große Menschenmasse bereits in die Halle stürmte. Rei wollte sich gerade wieder über Bunnys Unzuverlässigkeit beschweren, als diese gerade noch rechtzeitig gemeinsam mit Mamoru zum Treffpunkt kam. Bunny stellte mit einem fast schon beängstigen Scharfsinn fest, daß jetzt nur noch Minako, Ami und die beiden Katzen fehlten.

Minako traf dann ein paar Sekunden später ein. Sie litt immer noch unter ihrem Koffeinrausch, und hätte wohl keine Möglichkeit gehabt anzuhalten und wäre glatt gezwungen gewesen weiterzulaufen, wenn da nicht glücklicherweise die Mauer der Konzerthalle im Weg war und ihren Sprint sehr abrupt bremste.

"Dann fehlen also nur noch die Katzen und Ami.", sagte Makoto.

"Keine Sorge, Ami wird mit sicherheit kommen, denn ich habe ihren Laptop." Rei hielt triumphierend Amis tragbaren Computer hoch.

"Wozu brauchst Du denn ihren Laptop?"

"Das ist nicht wichtig!", sagte Rei laut.

Als Ami nach fünf Minuten immer noch nicht bei ihnen war, beschlossen sie, schon einmal in die Halle zu gehen, um nicht den Anfang des Konzerts zu verpassen. Alle waren sich einig, daß Ami sie schon finden würde.

In der Halle war es recht laut, schließlich warteten hunderte von Menschen auf den Beginn des Konzerts. Dann nach einer halben Stunde traten dann die Mitglieder von "CITA" auf die Bühne. Rei, Minako und Makoto fanden sofort gefallen an ihnen, doch Bunny zeigte nur wenig Interesse, da sie ja sowieso nur Augen für Mamoru hatte. Dessen Begeisterung hielt sich allerdings auch in Grenzen.

"So wie die Aussehen, sind die bestimmt schwul.", sagte er.

"Stimmt nicht!", protestierte Rei.

"Sieh sie dir doch mal genau an. allein wie die sich bewegen. Die sind hundertprozentig schwul."

"Das stimmt nicht!", schrie Rei.

"Der eine da sieht genau so aus, wie der Student, der mich damals sitzenließ.", schwärmte Makoto.

"War der denn auch schwul?", fragte Bunny.

"Na vielleicht hat er sie ja deswegen sitzen-". Makotos Faust in ihrem Gesicht hinderte Minako daran den Satz zu beenden. Überhaupt war sie jetzt ziemlich ruhig, und war für die nächsten Minuten würde sie auch nicht mehr dazu in der Lage sein noch allzuviel zu erzählen. Ein paar Sanitäter kamen mit einer Trage, und brachten die lädierte Minako ins Freie. Mamoru wollte sie freiwillig begleiten, natürlich zog Bunny es vor ihn lieber zu begleiten als weiter in der Halle zu bleiben. Kurz bevor sie gingen drehte sich Mamoru noch zu Rei und Makoto um.

"Wollt Ihr hierbleiben und den Schwuchteln zuhören?"

Rei lief dunkelrot an. "DAS SIND KEINE SCHWUCHTELN!!!", schrie sie.

"Wetten doch?".

Rei holte aus, ihr Schlag sorgte dafür, daß Mamoru auch einmal in das Vergnügen kam viele, viele tanzende Sterne vor sich zu sehen. Bunny reagierte dementsprechend. Noch bevor Mamoru auf dem Boden aufschlug, hatte Rei bereits mehrere Schläge von Bunny einstecken müssen. Nach mehreren genauen Treffern gingen dann auch bei Rei die Lichter aus, und dank Bunny würde sie auch nachdem sie das Bewußtsein wiedererlangt hat noch sehr lange unter ziemlich starken Kopf- schmerzen leiden. Wieder kamen ein paar Sanitäter um diesmal Rei und Mamoru ins Freie zu bringen. Bunny wich keine Sekunde von Mamorus Seite, der zu der aber gar nicht mitbekam, daß Bunny da war. Genau genommen nahm er für die nächsten fünf Minuten überhaupt nichts mehr wahr, genauso wie Rei und Minako. Makoto wollte auch nicht als Einzige allein in der Halle bleiben, nachdem sie festgestellt hatte, daß die Mitglieder von "Caught in the Act" anscheinend doch vom anderen Ufer waren.

Die anderen drei wurden auf dem Rasen vor der Konzerthalle abgesetzt. Bunny kniete natürlich neben Mamoru. Makoto kam zu ihnen und setzte sich neben Rei ins Gras.
 

"Ist es soweit?"

"Ja, die Halle ist voll. Wir können jetzt beginnen. Sag ihnen Sie sollen anfangen."

Sekunden später begann das Konzert. Makoto und Bunny hörten noch vor der Halle die kreischende Menge.

"Na toll, jetzt fangen die ohne uns an.", meinte Makoto.

"Na und. Was ist so toll an den Schwuchteln?"

"Wenn Du Mamoru nicht hättest, würdest Du garantiert anders reden."

"Gar nicht wahr!!", protestierte Bunny.
 

Artemis holte aus und schleuderte einen der vielen Angreifer durch einem Hieb mit seiner Pfote gegen den Stamm des Dornenbuschs, unter dem Luna und Artemis ursprünglich Deckung gesucht hatten, und der jetzt Schauplatz einer blutigen Schlacht auf Leben und Tod war. Der Körper des Zwerges wurde von den Dornen Durchbohrt. Einige von ihnen waren auf die höher gelegenen Zweige geklettert und griffen nun von Dort oben Luna an. Sie ließen sich fallen und landeten auf ihren Rücken, sofort begannen sie, Luna zu attackieren, und konnten sie schließlich zu Fall bringen. Artemis versuchte ihr zu Hilfe zu kommen, aber er hatte in dem Augenblick selbst genug Probleme. Eine Horde von diesen lästigen kleinen Viechern hatte sich auf ihn gestürzt, und brachten ihn jetzt in arge Bedrängnis. Es war jetzt nicht mehr so leicht, sie einfach so von sich abzuschütteln, da sowohl Lunas als auch Artemis Kräfte jetzt nachließen. Luna wälzte sich auf den Rücken und begrub so die Angreifer über sich, aber noch im gleichen Augenblick griffen sie zehn weitere an. Artemis kam wieder auf die Beine, und riß einige der Zwerge, die in von Vorne angriffen, mit seinen Krallen in Fetzen. Auch Luna konnte sich inzwischen befreien. Artemis packte einen der Angreifer an den Füßen und riß ihn hoch. Er drehte den Kopf zu Luna, die verstand sofort und packte den Zwerg am Kopf. Gemeinsam rissen sie ihn in zwei Hälften.

"So, jetzt reicht es!", schrie Luna und stürmte wieder in die Menge der Angreifer. Mit jeden Schlag beförderte sie mehr von ihnen ins Jenseits.
 

Ami näherte sich der Konzerthalle. Unter ihrem Arm hatte sie ein Lexikon geklemmt. Nur für den Fall, daß sie während des Konzerts den Drang verspürte, nach der Bedeutung eines Wortes zu suchen, daß sie hier aufschnappen könnte, und das sie , so unwahrscheinlich es auch sei, noch nicht kannte. Als sie den Weg zur Halle hinaufging, sah sie, daß alle anderen noch draußen standen. Sie sah, daß Rei und Minako regungslos auf einer Trage lagen. Demnach hatte das Konzert also schon angefangen.

"Hallo, entschuldigt bitte die Verspätung."

"Kein Problem, wir haben auch nicht auf dich gewartet.", sagte Makoto.

"Zu freundlich von euch. Was ist denn mit denen passiert?"

"Die sind drinnen umgekippt."

"So früh schon?"

Ami sah auf Rei, Minako und Mamoru.

"Was ist mit Mamoru? Der nicht etwa auch."

"Doch.", sagte Bunny, die bei Mamoru kniete und seinen Kopf auf ihren Schoß gelegt hatte.

"Etwa wegen den Typen da drinnen?", fragte Ami ungläubig.

"Indirekt schon."

"Und jetzt?"

"Wir warten, bis alle wieder voll da sind, und dann gehen wir wieder rein.", sagte Makoto.

Ami seufzte laut, und beschloß zum Getränkeautomat zu gehen. Als sie wiederkam setzte sie sich wieder neben Rei auf den Rasen und öffnete ihre Colaflasche. Da sie keinen Flaschenöffner bei sich hatte, benutzte sie kurzerhand ihre Zähne. Makoto und Bunny sahen sie erstaunt an, als sie die Flasche in den Mund steckte und in den Kronkorken biß. Noch jemand bemerkte das zischende Geräusch, als Ami die Flasche öffnete. Minako saß auf einmal kerzengerade da, drehte den Kopf zu Ami und riß ihr die Flasche aus der Hand. Minako hatte die Flasche bereits geleert, bevor Ami überhaupt verstanden hatte, was los war.

"Wo?", fragte Minako, und die erstaunte Ami deutete wortlos mit dem Finger in die Richtung, in der er sich der Cola-Automat befand. Minako sprang auf und rannte zum Automaten. Makoto und Bunny konnten nur einen lauten Krach, wie beim Bersten von Eisen und Metall unter einer großen Krafteinwirkung, hören, von dem auch Mamoru und Rei geweckt wurden. Kurze Zeit später kam Minako mit jeder Menge Cola-Flaschen beladen wieder um die Ecke. Allerdings reichte dieser Vorrat nicht allzu lange. Auf Bunnys Frage, ob sie sich langsam Sorgen um Minako machen sollten wußte niemand eine Antwort.

Der Lärm aus der Halle wurde immer lauter. Da es Mamoru und Rei wieder besser ging beschlossen sie, wieder rein zu gehen. Minako befand sich mittlerweile wieder im Koffeinrausch und redete inzwischen so schnell, daß sie niemand verstehen konnte.

In der Konzerthalle selbst herrschte das reinste Chaos. Hunderte von jungen Mädchen kreischten während Lee, Bastian, Ben und Eloy auf der Bühne sangen und einen Tanz vorführten, der einen irgendwie an einen epileptischen Anfall erinnerte.

Makoto, Rei und Minako hatten noch bevor sie überhaupt in die Halle traten den Blick starr auf die Bühne gerichtet. Schon fast wie hypnotisiert näherten sie sich der Tür. Kurz bevor sie wieder die Halle betraten, hielt Bunny sie auf einmal zurück.

"Halt wartet!"

"Was ist jetzt schon wieder !?!", keifte Rei.

Auch Makoto und Minako blieben stehen, und drehten sich zu Bunny um. Diese zerrte immer noch an Reis Handgelenk. Rei riß sich mit einem starken Ruck von Bunny los.

"Ihr dürft da nicht rein.", sagte Bunny.

"Wieso das denn nicht?"

"Irgend etwas stimmt da drinnen nicht. Seht doch selbst." Bunny deutete in die Halle. Rei sah in die Halle. Alles was sie ausmachen konnte, war eine große schreiende Menschenmenge und die Vier auf der Bühne. Eigentlich nicht außergewöhnliches.

"Also was ist den da?"

"Die Leute.", begann Bunny. "Sie fallen um."

"Na und? Das ist doch ganz normal. Bei vielen Konzerten kippen die Fans gleich reihenweise um.", sagte Makoto.

"Das kannst Du aber laut sagen. Gleich reihenweise.", bemerkte Ami und ging weiter zur Tür um besser sehen zu können. "Es ist normal, wenn ein paar Fans zusammenbrechen, aber das hier ist absolut übertrieben. Seht selbst."

Die anderen kamen jetzt auch zur Tür. Von dort aus konnten sie die ganze Halle überblicken. Sie sahen, daß tatsächlich ganze Menschenreihen umkippten.

"Was kann das sein?"

"Das auf der Bühne müssen Dämonen sein. Und sie entziehen des Besuchern die Energie.", stellte Ami fest. "Jetzt verstehe ich auch, wieso sie in Europa für ein derartiges Aufsehen sorgen. Sie machen die Leute mit ihrer Musik und den Tanzeinlagen gefügig und saugen ihnen dann ihre Energie ab."

"Aber es sind nicht alle Menschen betroffen."

"Wahrscheinlich können ihnen die, die eine größere Willensstärke besitzen widerstehen.", erklärte Ami den anderen.

"So wie ich!", meinte daraufhin Bunny.

"Du hattest nur Glück.", sagte Rei.

"Wasmachenwirjetzt?"

"Was hat Minako gesagt? Ich kann sie beim besten Willen nicht verstehen."

Makoto sah traurig auf die Bühne. "Glaubt ihr wirklich, daß das Dämonen sind. Vielleicht sind sie ja ganz harmlos."

"Wir müssen etwas unternehmen. Los wir verwandeln uns. MACHT DER -"

"Halt!"

"Was ist?"

"Willst Du nicht gehen Mamoru?", fragte Rei ihn in einem strengen Ton.

"Aeh, wieso sollte er? Er gehört doch zu uns."

"Wir wollen uns gerade verwandeln."

"Na und?"

"Na hör mal! Wir sind währenddessen vollkommen unbekleidet!"

"Ich bin mir dieser Tatsache durchaus bewußt.", sagte Mamoru und erkannte zugleich, daß diese Aussage nicht gerade klug war. Bunny wendete sich an Mamoru :"Könntest Du dich dann umdrehen, wenn wir uns verwandeln? Bitte."

Natürlich konnte Mamoru diese Bitte von Bunny unmöglich abschlagen, und so konnte sich auch Rei ungestört verwandeln.

"Du hast echt einen Komplex, Mars.", sagte Sailor Moon.
 

Die Musik spielte immer noch, doch das Schreien der Konzertbesucher hatte inzwischen nachgelassen. Kein Wunder, schließlich waren ja auch nur noch etwas ein Viertel von ihnen bei Bewußtsein. Die jedoch kreischten noch immer aus Leibeskräften.

Auf der Bühne stand ein großer Kasten, der die Lebensenergie der Leute absorbierten. Vor dem Kasten tanzten immer noch Lee, Ben, Bastian und Eloy.

Ein leises Pfeifen lag in der Luft. Eigentlich in dem lautem Lärm überhaupt nicht wahrnehmbar. Sie stutzen, die Musik spielte immer noch weiter. Irgend etwas kam direkt auf sie zugeflogen und näherte sich mit großer Geschwindigkeit. Es war nicht sehr groß, aber was immer es war, wenn es sie traf, würde die Auswirkung fatal sein.

"Vorsicht!", schrie Lee.

Sie unterbrachen Tanz und Gesang, und sprangen hektisch auseinander. Der kleine Gegenstand sauste an ihnen vorbei und traf den großen Kasten auf der Bühne, der dafür verantwortlich war, daß den Besuchern ihre Energie entzogen wurde. Der Kasten wurde fast vollständig zerstört. Große Trümmerteile regneten auf sie herab. Als sich der Rauch dann verzogen hatte, untersuchten sie den zerstörten Kasten, um zu sehen, was dafür verantwortlich war. Zu ihrer Überraschung entdeckten sie zwischen den Trümmern nur eine rote Rose. Als sie sich umdrehten, sahen sie nur die Silhouette einer großen Gestalt mit einem Umhang.

"Ihr habt die Musik dazu benutzt um Unschuldigen Leid zuzufügen. Ich kann das unmöglich weiter dulden. Ich bin Tuxedo Mask, und im Namen des-"

"Hey!", schrie Sailor Moon, und drängelte sich zwischen den anderen Sailorkriegerinnen durch und ging zu Tuxedo Mask. "Das ist mein Text! Wie kommst Du dazu, mir meinen Auftritt zu vermiesen. Normalerweise läuft das so ab, daß wir erst einmal die Drecksarbeit machen, und erst wenn es zu Schwierigkeiten kommt, dann kommst Du, wirfst ´ne Rose, und alles ist wieder in Ordnung. Daran wird auch nichts geändert, klar?"

"Aeh, Bunny?". Sailor Mercury tippte Sailor Moon auf die Schulter, während sie beunruhigt auf die Bühne sah.

"Was ist denn !?!"

Ein Laserstrahl, schoß direkt vor Sailor Moons Gesicht vorbei und schlug in der Wand ein. Dort hinterließ er ein großes verkohltes Loch. Die Sailor Kriegerinnen sowie Tuxedo Mask sprangen in Deckung.

"Ich wollte Dir nur sagen, daß sie sich inzwischen bewaffnet haben, und uns jetzt angreifen."

"Danke, das ist zu aufmerksam von Dir."

"Gern geschehen."

Sailor Moon stand wieder auf, um zu sehen, woher die Angriffe kamen. Das war allerdings keine allzu kluge Entscheidung, da sie jetzt wieder genau in der Schußlinie stand. Da sie jetzt auch noch das einzige sichtbare Ziel war, lenkte sie natürlich unbewußt alle Angriffe auf sich. Während sie noch erstaunt darüber nachdachte, warum nur auf sie geschossen wurde, riefen die anderen ihr zu, sie solle zu ihrem eigenen Interesse in Deckung gehen. Weil sie natürlich mehr Glück als Verstand hatte, gingen die meisten Schüsse daneben und schlugen hinter ihr in der Wand ein. Der nächste Schuß wäre allerdings ein Volltreffer gewesen, wenn Tuxedo Mask sie nicht in wirklich letzter Sekunde wieder in Deckung gezogen hätte.

"Was können wir tun? Wir kommen einfach nicht an sie ran."

"Ami, kannst Du die da unter etwas einnebeln?"

Ami schlug sich mit der Flachen Hand gegen die Stirn. "Das ich nicht darauf gekommen bin. Also los. SEIFENBLASEN, FLIEGT!"

Innerhalb weniger Sekunden wurde der gesamte von einem dichtem Nebel durchzogen, der den Angreifern die Möglichkeit nahm, ihre Ziele zu erkennen. Die Sailorkriegerinnen nutzten diese Chance und stürmten auf die Bühne. Sie konnten zwar selber nichts sehen, aber jede von ihnen schlug auf irgend etwas ein, von dem sie glaubte, es wäre einer ihrer Feinde. Als sich der Nebel dann langsam verzog, erkannten sie, daß sie alleine auf der Bühne standen und gegenseitig aufeinander losgegangen waren. Natürlich hatte wieder einmal Sailor Moon das Meiste einstecken müssen. Die Sailor Kriegerinnen sahen sich verwirrt um, bis auf Sailor Moon und Sailor Venus, die genug damit zu tun hatten bei Bewußtsein zu bleiben. Als sich der Nebel dann vollständig verzogen hatte, wußten die Sailor Kriegerinnen nicht nur, wo sich ihre Angreifer befanden, sondern auch, daß sie sich in großen Schwierigkeiten befanden. Als Sailor Mercury die Halle mit Nebel erfüllte, und sie dann durch den Nebel auf die Bühne liefen, waren Lee, Ben, Bastian und Eloy ebenfalls ungesehen von der Bühne nach oben laufen. Jetzt hatten die Sailor Kriegerinnen auch keine Möglichkeit mehr in Deckung zu gehen. Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als den tödlichen Laserstrahlen einzeln auszuweichen. Die einzige, die nichts davon mitbekam war Sailor Venus. Zudem war die Bühne nicht so groß, wie es den Anschein hatte, so stießen sie auch mehrmals zusammen, als sie den Schüssen ausweichen wollten. Lee zielte genau auf Sailor Moon, und sein Schuß hätte diesmal auch beinahe getroffen. Doch durch eine geschickte Rolle nach vorne konnte einem genauen Treffer entgehen. Nur bemerkte sie dann einen leicht brenzligen Geruch. Einer ihrer Zöpfe hatte aufgrund eines Treffers Feuer gefangen. Während sie versuchte ihn zu löschen, kamen drei weitere von den Lasern auf sie zu kamen. Dann geschah etwas wie man es schon früher mehrmals beobachten konnte. Geistesgegenwärtig rannte Tuxedo Mask zu Sailor Moon und stieß sie aus der Gefahrenzone, während er sich zwischen sie und den Schüssen warf. Sie fielen von der Bühne und landeten höchst unsanft auf dem Holzfußboden. Dabei verletzte sich Tuxedo Mask an einem ungünstig plazierten Nagel am Hallenboden. Der Ausdruck "Verletzung" ist eigentlich übertrieben. Er hatte es nicht einmal bemerkt, bis Sailor Moon ihn darauf aufmerksam gemacht hatte.

"Ehrlich, es ist nicht schlimm.", sagte er.

"Aber Du blutest an der Hand."

"Das ist nur ein Kratzer, es tut noch nicht mal richtig weh."

"Das glaube ich Dir nicht, Du willst mich nur beruhigen."

Sie sah nach oben und erblickte die Angreifer. Ihr Gesicht verfinsterte sich derartig, daß sogar Tuxedo Mask davor Angst bekam. Sie stand auf und stieg die Treppe hinauf zu Lee, Ben, Bastian und Eloy. Diese konzentrierten ihre Angriffe jetzt nur auf Sailor Moon. Doch ihre Schüsse zeigten bei ihr absolut keine Wirkung. Sie kam immer näher zu ihnen rauf. "Ihr habt meinen Mamoru verletzt. Dafür werdet ihr bezahlen!"

Was dann folgte war dann einfach zu brutal und gewalttätig, als daß es hier genauer beschrieben werden dürfte. Nur so viel, es war ein wunderbares Gemetzel, und als dann endlich vorüber war, waren die Überreste von "Caught in the Act" in der ganzen Halle verteilt. Nur Eloy war noch am Leben, und konnte durch den Notausgang ins Freie flüchten. Nur unter größter Anstrengung gelang es ihm, die schwere Stahltür am Ausgang der Konzerthalle zu verschließen, und so Sailor Moon den Weg zu versperren. Erschöpft ließ er sich ins Gras sinken und schnappte nach Luft. Doch eine Verschnaufpause war ihm anscheinend nicht vergönnt, denn was dann geschah, raubte ihm förmlich den Atem. Ein lautes donnerndes Geräusch kam von der Stahltür aus, und im selben Augenblick konnte Eloy große Beulen ausmachen, die von innen in den Stahl geschlagen wurden. Diese Tür bestand aus mindestens zehn Zentimeter dicken Stahl, aber es war eindeutig, daß sie nicht mehr lange Widerstand leisten konnte. Er stand auf und rannte fluchtartig in das nächstgelegene Gebäude, ein Hochhaus mit weit mehr Stockwerken als Bunnys IQ, um dort Schutz zu suchen. Die schweren Stahltüren wurden durch die Wucht der letzten Schläge mit einem donnernden Lärm aus der Wand gerissen und flogen weit auf den Rasen. Eine große Staubwolke aus zerbröselten Beton türmte sich auf. Noch bevor die Wolke sich wieder verflüchtigen konnte, lief Sailor Moon mit schnellen Schritten aus der Halle. Sie sah sich mit einem wütenden Gesichtsausdruck um, und konnte gerade noch erkennen, wie Eloy in das nahegelegene Hochhaus lief. "Wegen Dir hat sich mein Mamoru verletzt. Dafür wirst Du bezahlen!!!", sagte sie mit einer unheimlichen dunklen Stimme. Bevor auch sie in das Hochhaus lief, sah sie nach oben. Sie konnte noch nicht einmal das Dach erkennen, da es in den Wolken lag. Tuxedo Mask rannte aus der Konzerthalle und konnte gerade noch sehen, wie Sailor Moon ebenfalls in dem Hochhaus verschwand und lief ihr hinterher. Eloy stieg in den einen von zwei Fahrstühlen, und fuhr damit nach oben auf das Dach. Sailor Moon tat es ihm gleich, und benutzte den zweiten Lift. Nur Tuxedo Mask blieb nichts anderes übrig, als zu Fuß die Treppe hinaufzulaufen.

Der erste Fahrstuhl kam auf dem Dach an, Eloy zwängte sich ins Freie, noch ehe sich die Türen vollständig geöffnet hatten. Der Aufzug fuhr nur bis zur Vorletzten Etage. Um auf das Dach zu gelangen, mußte er noch eine weitere Treppe nehmen. Erst jetzt erkannte er, daß es wohl doch keine so kluge Entscheidung war, auf ein Hochhaus zu flüchten. Er ging zu Brüstung und sah hinab. Weit unter sich konnte er nur eine dichte Wolkendecke ausmachen, und noch weiter darunter befand sich nur der harte Asphaltboden. Eloy drehte sich um, und lief zurück zum Fahrstuhl, doch dessen Türen hatten sich inzwischen wieder geschlossen, und der Lift war wieder auf dem Weg nach unten. Egal wie oft er auf den Knopf drückte, er konnte doch nichts an der Tatsache ändern, daß der Lift erst nach ganz unten fuhr, ehe er wieder nach oben fahren konnte. Doch so lange konnte er nicht warten, sie würde vor dem Lift bei ihm sein. Und wenn sie erst da war, dann war es auch um ihn geschehen. Voller Panik sah er sich auf dem Dach um, suchte nach einer Möglichkeit seinem Schicksal zu entgehen, oder nur irgendwie hinauszuzögern, was er sowieso nicht vermeiden konnte. Neben einem der Schornsteine fand Eloy eine Recht schwere Eisenstange, die ihm gut als Waffe dienen konnte. Er versteckte sich hinter einem der Schornsteine und wartete. Er konnte bereits hören, wie der zweite Fahrstuhl anhielt, und sich die Türen langsam öffneten. Kurz darauf kam sie dann auch aufs Dach. Sailor Moon ließ ihren Blick über das Dach schweifen. Sie ging langsam an den Schornsteinen vorbei. Eloy wartete bis sie ganz nah bei ihm war, bevor er zuschlug. Er sprang aus seinem Versteck hervor, und ließ die Eisenstange mit Kurs auf ihren Kopf niedersausen. Zuerst glaubte er getroffen zu haben, erkannte dann aber voller entsetzen, das sie den Schlag mit ihrer Hand abgefangen hatte. Und sein Angriff hatte ihre Laune nicht gerade verbessert. Mit der einen Hand entriß sie ihm jetzt die Eisenstange, und hob ihn mit der anderen hoch, um ihn dann quer über das halbe Dach zu werfen. Wäre nicht einer der Schornsteine im Weg gewesen, wäre er weit über die Brüstung geflogen und dann runter auf den Asphalt gefallen. So wurde aber sein Flug recht unsanft gebremst. Wieder kam sie auf ihn zu, und er wußte diesmal nicht, wie er ihr entkommen konnte. Von Panik getrieben lief er laut um Hilfe schreiend über das Dach, in der Hoffnung, irgend jemand würde ihn hören.
 

Die Fußgängerzone war an diesem Tag mehr als überfüllt. Wer einmal in den Strom dieser Menschenmasse geriet, hatte nicht die geringste Chance ihr zu entkommen, und wurde gnadenlos mitgetrieben. Es herrschte ein derartiges Gedränge, daß man schon bei der kleinsten Bewegung mit jemanden zusammenstieß. Ein Umstand, den Superman geschickt auszunutzen wußte. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, trat er als Clark Kent, Mit Anzug und Krawatte, auf. Schon den ganzen Tag hielt er sich inmitten der vielen Menschen auf, und ließ über einige gutaussehende Damen nicht nur seinen Röntgenblick schweifen, sondern schickte des Öfteren auch seine Hände auf Wanderschaft.

Der Schrei war leise, und sehr weit entfernt. Er war zuerst auch zu beschäftigt, um ihn bewußt wahrzunehmen. Als er dann wieder den leisen Hilferuf vernahm, versuchte er ihn einfach zu ignorieren. Doch dann wurde ihm bewußt, daß es sich möglicherweise um die Chance sein Comeback zu feiern handelte, auf die er gewartet hatte. Er versuchte aus der Fußgängerzone hinaus zu gelangen, aber trotz seiner Superkräfte blieben seine Anstrengungen erfolglos. Es dauerte eine ganze Zeit, bis er eine naheliegende Telefonzelle erreicht hatte. Die Leute sahen schon etwas verwundert an, denn es kam selten genug vor, daß jemand in einer Telefonzelle die Hosen herunterließ. Sie zeigten sich allerdings weitaus weniger beeindruckt, als er dann herauskam und wegflog. Vielmehr zeigten sie großes Interesse an seiner Brieftasche, die er mit seinen anderen Sachen in der Telefonzelle zurückgelassen hatte.
 

Eloy sah sich dem Ende nahe. Sie stand jetzt direkt vor ihm. Er konnte ihr direkt in die Augen sehen, in der sich zur Zeit scheinbar der gesamte Zorn der Menschheit widerspiegelte. Und dieser Zorn galt nur ihm. Er kniff die Augen zu und wartete darauf, daß es endlich vorüber sei. Dann hörte er es. Es war ein merkwürdig pfeifendes, leises Geräusch. Zuerst konnte er nicht ausmachen, aus welcher Richtung es kam. Doch dann war er sich sicher, es würde aus dem Treppenhaus kommen. Auch Sailor Moon hörte es, aber auch sie hatte keine Erklärung dafür. Für einen Augenblick ließ sie von ihrem Vorhaben Eloy in handliche kleine Stücke zu zerlegen, ab und schenkte diesem ungewöhnlich klingenden Geräuschen ihre ganze Aufmerksamkeit. Es kam langsam näher. Sailor Moon sah einen Schatten, konnte aber nicht genau erkennen, um was es sich handelte. Die Tür zum Treppenhaus wurde jetzt ganz aufgestoßen und offenbarte ihnen den Grund für die seltsamen Geräusche. Tuxedo Mask war ihnen über das Treppenhaus auf das Dach des Hochhauses gefolgt. Das hatte zur Folge, daß er durch die Anstrengung nicht nur kurz vor einem Herzinfarkt stand, sondern auch seine Lungen völlig überstrapaziert waren und jetzt ihren Dienst versagten. Hinzu kam, daß viele Menschen auf dem Dach dieses Gebäudes schon gar nicht mehr ohne Sauerstoffflaschen hätten auskommen können. Da sie jetzt in ihrer Funktion stark eingeschränkt waren, verursachte der Sauerstoffmangel eine leichte Beeinträchtigung seiner Konzentrationsfähigkeit und Körperbeherrschung. Sailor Moon lief zu ihm und fiel ihm sogleich um den Hals. Eigentlich hatte er ja auch vor sie zu umarmen, aber aus einem ihm unerklärlichen Grund gehorchten ihm seine Arme nicht mehr. Um genau zu sein, hatte Tuxedo Mask zur Zeit genug Probleme damit überhaupt zu atmen. Inzwischen sah Eloy in Sailor Moons Unaufmerksamkeit seine einzige Chance doch noch lebend zu entkommen. Er nahm wieder die Eisenstange an sich und schlich sich von hinten an sie heran. Sie merkte natürlich nichts von alledem, und Tuxedo Mask war mehr als machtlos. Er sah Eloy zwar bedrohlich näher kommen, aber er schaffte es nicht einmal zu blinzeln, geschweige denn ein Wort zu sagen, damit Sailor Moon gewarnt wurde. Eloy stand jetzt direkt hinter ihr, und holte zum entscheidenden Schlag aus. Noch immer hatte sie ihn nicht bemerkt, und wenn nicht bald etwas geschehen würde, sollte sie nie wieder auch nur irgend etwas bemerken. Ein Finger. Ja, er konnte bereits einen Finger wieder bewegen! Tuxedo Mask versuchte sich zu konzentrieren, um die nötige Kontrolle über seine motorischen Fähigkeiten zurück zu erlangen. Es gelang ihm, einen Arm zu bewegen. Er mußte schnell handeln, noch war er nicht stark genug sie wegzustoßen, also mußte er sich etwas anderes einfallen lassen. Da sie sich eng an ihn drückte, konnte sie nicht sehen, wie Tuxedo Mask seinen Arm ausstreckte, um ihn dann irgendwie so zu verdrehen, daß er ihr von hinten auf die Schulter tippte. Sie reagierte wie er es sich erhofft hatte, indem sie den Kopf zur Seite drehte und fragte :"Ja?"

Diese kleine Bewegung reichte schon aus, um ihren Kopf aus der Gefahrenzone zu bringen. Sie spürte nur einen leichten Luftzug, als die Eisenstange dicht neben ihr vorbeischoß. Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß sein Plan einen kleinen Fehler enthielt, der eigentlich nicht weiter von Bedeutung war. Nachdem er Sailor Moon außer Gefahr gebracht hatte, sah er die schwere Eisenstange genau auf sich zukommen, bis sie plötzlich genau vor ihm stillstand. Sein Zylinder hatte den schweren Schlag aufgefangen. Sailor Moon wendete sich wieder zu Tuxedo Mask, und sah dann die Auswirkung von Eloys Angriff. In Sekundenschnelle hatte sie ihm wieder die Eisenstange entwendet und versetzte ihm einen Schlag, der seinem Kopf eine radikal neue Form ab, und dafür sorgte, daß Eloy das Gebäude über die Brüstung verließ. Er hatte einen wirklich weiten Weg vor sich, und es sollte noch einige Zeit dauern, bis er endlich unten ankam. Die anderen Sailorkriegerinnen sahen von unten aus zu. Sailor Mercury rechnete aus, wie lange er Eloy brauchen würde, um den Boden zu erreichen, wie hoch seine Fallgeschwindigkeit war, und wie groß der Fleck auf dem Asphalt nach seinem Aufschlag wohl sein würde. Sailor Jupiter, Mars und Venus sahen zu, wie er sich schreiend und zappelnd im freien Fall dem Boden näherte. Sie diskutierten eine Weile darüber, ob sie ihn nicht auffangen sollten, kamen aber zu keiner Einigung. Das Thema erledigte sich sowieso von selbst, als Eloy bei ihnen eintraf. - Verständlicherweise blieb auch nicht allzuviel von ihm übrig.

Sailor Moon war zum Rand des Daches gelaufen und lehnte sich weit über die Brüstung um nach Eloy zu sehen. Alles was sie erkennen konnte, war eine dicke Wolkendecke, etwa hundert Meter unter sich. Tuxedo Mask hatte inzwischen die Kontrolle über seine Beine wiedererlangt, und ging zu Sailor Moon. Diese lehnte sich noch weiter hinaus, und irgendwann begriff sogar sie, was es mit der Schwerkraft auf sich hatte, nämlich als sie sich zu weit vorgebeugt hatte und dann über die besagte Brüstung fiel. Tuxedo Mask konnte nur noch sehen, wie sie sich laut kreischend von ihm entfernte. Ohne lange zu überlegen, was wahrscheinlich durch den Sauerstoffmangel in seinem Gehirn bedingt war, sprang er in die Tiefe, in der Hoffnung, sie noch vor dem Aufprall zu erreichen. Doch Sailor Moons Vorsprung war einfach zu groß. Erst jetzt fiel ihm in, daß er keine Ahnung hatte, was er tun sollte, wenn er sie tatsächlich erreichen sollte. Konnte er nicht mal fliegen? So sehr er sich auch bemühte, er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie er das angestellt haben soll. Es blieb ihm also nichts anderes Übrig, als den Lauf der Dinge abzuwarten. Für den Fall, daß sie nicht irgendwie gerettet wurden, würde er wohl auch keine Zeit haben noch länger darüber nachzudenken. Wahrscheinlich würden sie nach dem Aufprall nicht mehr allzuviel mitbekommen.

Unten warteten die anderen Sailorkriegerinnen, und sahen wie Sailor Moon mit einem enormen Tempo durch die Wolkendecke brach, dicht gefolgt von Tuxedo Mask. Sailor Jupiter uns Sailor Mars fingen an darüber zu streiten, wer von nun an ihre Anführern sein würde, da sie für Sailor Moon keine allzu großen Überlebenschancen sahen, zumal ihre größte Überlebenschance sich in der selben Situation wie sie selbst befand, nämlich im freien Fall von einem Wolkenkratzer. Sailor Mercury jedoch rechnete eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit für das Überleben von beiden aus. Während Sailor Moon und Tuxedo Mask weiterhin zur Erde stürzten, versuchte Sailor Mercury den anderen Ihre Theorie zu erläutern :"Also, immer wenn sie in Gefahr ist, wird sie im allerletzten Moment von irgend jemanden gerettet. Meistens von Tuxedo Mask."

"Ja, aber hast Du schon bemerkt, daß er sich direkt hinter ihr befindet?"

"Dann wird es halt irgend jemand anderes sein."

"Und wer, wenn ich fragen darf?"

Sailor Mercury deutete über ihre Köpfe hinweg zum Himmel und sagte :"Na, vielleicht der Typ da."

Die anderen drehten sich um und rissen erstaunt die Augen weit auf, als sie in den Himmel sahen. Sie konnten einfach nicht glauben, was sie da sahen. Sailor Mars biß sich auf die Lippe, um nicht laut loszulachen. Über ihnen flog ein Typ in blauen Stumpfhosen hinweg, und damit nicht genug, er trug auch noch seine Unterwäsche darüber. Er flog nicht so elegant wie Tuxedo Mask, aber dafür um so schneller. In kürzester Zeit hatte er das Hochhaus erreicht, und flog der immer noch laut schreiend der fallenden Sailor Moon entgegen.

"Ich muß gerade an meinen Ex-Freund denken.", sagte Sailor Jupiter, und Sailor Mercury sah sie überrascht an. "Der? Was hat der den mit deinem Ex-Freund gemeinsam? Trug der seine Unterwäsche auch immer drüber?"

"Nee, ich muß nur einfach gerade an ihn denken, einfach so."

Sailor Mars konnte sich jetzt nicht mehr halten und krümmte sich vor Lachen. Die anderen sahen wieder nach oben um das kommende Ereignis genau zu verfolgen. Superman flog traditionsgemäß Sailor Moon von unten entgegen, um sie dann während ihres Sturzes aufzufangen. Sie war schon recht nahe, und jetzt konnte er sie auch genau sehen. Sehr genau! Ihr ohnehin schon recht kurzer Rock flatterte wild im Wind und Superman konnte nicht widerstehen, seinen Röntgenblick einzuschalten. Dadurch wurde ihm offenbart, was eigentlich nur Tuxedo Mask vorbehalten war. Augenblicklich viel Superman in eine Starre, seine Gesichtszüge entglitten ihm und er verlor völlig die Fähigkeit, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, ausgelöst durch eine plötzliche Blutleere im Gehirn (Das Blut wurde nämlich gerade woanders gebraucht). Er bemerkte noch nicht einmal, wie sie dann wie ein Stein an ihm vorbei schoß, und bekam auch ihren völlig ratlosen Blick nicht mit, als sie ihn völlig überrascht ansah.

Tuxedo Mask suchte noch immer nach einer Möglichkeit seinen Fall zumindest zu bremsen. Aber alles schien Hoffnungslos zu sein, bis es ihm gelang, sich an einem Fahnenmast am Gebäude festzuhalten. Erleichtert holte er Luft. Er war gerettet. Jetzt mußte er nur noch über den Mast in das Gebäude klettern. Er sah nach oben, und stellte erschrocken fest, daß er sich doch nicht an einem Fahnenmast festhielt. Noch in der selben Sekunde ließ er wieder los, und stellte gleich daraufhin fest, daß diese Reaktion doch nicht allzu klug gewesen war, da er jetzt wieder in den freien Fall übergegangen war.

Sailor Mercury dachte derweil darüber nach, ob sie irgendwo noch etwas Schwarzes hatte, das sie demnächst tragen könnte, Sailor Jupiter sah sich schon in der Küche stehen, um den Leichenschmaus zuzubereiten, Sailor Venus überlegte, woher sie jetzt auf die Schnelle ein Tankwagen mit Cola herbekommen konnte, da sich die ersten Entzugserscheinungen bemerkbar machten, und Sailor Mars hatte jede Selbstbeherrschung verloren und rollte sich vor Lachen auf dem Boden.

Sailor Moon war jetzt nur noch wenige Meter vom Boden entfernt, näherte diesem aber rasch. Die Sailorkriegerinnen hielten den Atem an, den Blick stur auf Sailor Moon gerichtet. Dann kam der Aufprall. Durch den Lärm und die Druckwelle zersprangen in den umliegenden Häusern die Fensterscheiben, die Sailor Kriegerinnen wurden von der Welle erfaßt, und einige Meter weit zurückgeschleudert. Große Trümmerbrocken der zerstörten Straße regneten auf sie herab.

Als sich der Qualm langsam wieder verzog krochen die Sailor Kriegerinnen leicht angeschlagen aber ohne größere Verletzungen aus unter den Trümmern hervor. Langsam näherten sie sich dem Krater mitten auf der Straße. Sie spekulierten darüber, ob sie Sailor Moon jetzt überhaupt noch wiedererkennen würden. Gespannt sahen sie über den Rand des Einschlaglochs. Sie hatten mit allem gerechnet, doch was sie sahen, traf sie vollkommen unvorbereitet. Sailor Moon taumelte ihnen langsam entgegen. Sie konnte den schweren Sturz glücklicherweise mit dem Kopf abfangen. Dadurch wurden ernste Verletzungen vermieden. Es sollte nicht sehr lange dauern, bis sie wieder, zumindest für ihre Verhältnisse, normal war. Während die anderen ihr freudig entgegen liefen kam auch Tuxedo Mask unten an. Sein Aufprall war bei weitem nicht so hart wie der von Sailor Moon, eigentlich landete er auch verhältnismäßig sanft. Etwas irritiert sah er sich um. Die anderen standen im Kreis um ihn herum und sahen ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Nur Sailor Moon konnte er nicht ausmachen. Auf seine Frage, wo sie sich befand erhielt er auch keine Antwort. Nur Sailor Mars deutete ohne etwas zu sagen mit dem Zeigefinger auf den Boden. Als er dann nach unten blickte, sah nicht nur Sailor Moon, sondern auch den Grund für seine weiche Landung. Er sprang auf und stieg runter von dem, was eine entfernte Ähnlichkeit mit Sailor Moon aufwies. Sailor Mercury drängte sich zwischen den anderen hindurch, kniete sich neben Tuxedo Mask vor Sailor Moon und holte einen medizinischen Tricorder hervor, mit dem Sie sogleich ihre Lebenszeichen untersuchte.

"Wo hast Du das denn her?", fragte sie Sailor Mars.

"Das habe ich neulich gebastelt. Vielleicht laß ich es mir ja patentieren. Ich glaube, dieses Gerät hat noch eine große Zukunft."

Mit einem kleinen Gerät, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Salzstreuer aufwies, und fuhr damit langsam über ihren Körper, dabei übertrug es alle wichtigen Daten zum Tricorder.

"Alle Werte sind normal. Keines der Lebenswichtigen Organe ist beschädigt." Sie führte das kleine Gerät weiter zu Sailor Moons Kopf und untersuchte auch diesen.

"Ich kann keinerlei Gehirnströme messen.", sagte Sailor Mercury.

"Und was bedeutet das?"

Wortlos klappte sie den Tricorder wieder zusammen. "Bei jedem normalen Menschen wäre das ein Problem, aber bei ihr ist das völlig normal. Sie ist vollkommen in Ordnung. Wenn sie aufwacht wird sie nur ein wenig Kopfschmerzen haben."

"Dann müssen wir sie nur noch aufwecken.", sagte Sailor Mars. Sie ging zu Sailor Moon, und begann sie leicht zu Schütteln, als diese jedoch keine Reaktion zeigte, schüttelte sie Sailor Mars etwas kräftiger mit dem selben Ergebnis.

"Versuch es doch mit ein paar leichten Klapsen ins Gesicht.", meinte Sailor Jupiter.

Sie tat wie ihr geheißen wurde. Doch auch dieser Versuch war nicht von Erfolg gekrönt. Die leichten Klapse wuchsen schnell zu recht harten Schlägen an, aber selbst als Sailor Mars ihre Fäuste einsetzte, wollte Sailor Moon einfach nicht aufwachen. Sailor Jupiter und Sailor Venus konnten nur mit größter Mühe Sailor Mars, die mittlerweile ein merkwürdiges Glitzern in den Augen hatte, von Sailor Moon fortschaffen.

"Jetzt bleibt uns nur noch eine Möglichkeit.", sagte Sailor Mercury.

Die anderen, einschließlich Tuxedo Mask sahen sie erschrocken an. "Du meinst doch nicht etwa, wir sollen-"

"Doch genau das!", sagte Sailor Mercury streng. "Meldet sich irgend jemand freiwillig?"

"Meinst Du nicht, daß das recht gefährlich ist? Ich meine es könnte eine von uns dabei draufgehen."

Sailor Mercury atmete laut aus. "Das bedeutet also, daß ich wieder einmal diejenige ist, die dran glauben mußt."

"Ami, tu es nicht. Es gibt bestimmt eine andere Lösung."

"Wir haben doch schon so gut wie alles ausprobiert. Glaubst Du wirklich, ich würde das hier tun, wenn es noch einen anderen Weg gäbe?"

Die anderen sahen sie wortlos an. Sailor Mercury stand auf, und ging um die immer noch regungslos am Boden liegende Sailor Moon herum. Sie kniete sich neben Sailor Moon auf den Boden und war jetzt genau vor Tuxedo Mask. Sie schloß die Augen und atmete tief durch, um sich irgendwie zu beruhigen. "Okay, bist Du bereit?", fragte sie ihn. Er nickte nur stumm und nahm seinen Zylinder ab.

Sie beugte sich leicht zu ihm herüber und gab ihn einen zarten Kuß, und nur einen Sekundenbruchteil später bekam sie in Form von Sailor Moons Faust einen guten Grund in der nächsten Zeit einen Zahnarzt aufzusuchen. Sailor Moon hingegen ging es blendet, und augenblicklich warf sie sich auch wieder Tuxedo Mask in die Arme. Nach einer Weile verließen sie dann alle gemeinsam den Krater. Nur Sailor Mercury war nicht in der Lage aus eigener Kraft hinauszuklettern und wurde getragen. Am Rand des Kraters sah Tuxedo Mask noch einmal in den Himmel, aber der merkwürdige Typ, dem er auf dem Weg nach unter begegnet war, war inzwischen verschwunden.

Kapitel 5

5

Superman war gerade in seiner neuen Wohnung in Tokyo angekommen, nachdem er sich mit Lois Kreditkarte in einem der zahlreichen Elektronik-Shops in Japan eine neue Stereoanlage zugelegt hatte, um die CD, die er vor Kurzem gefunden hatte genauer zu untersuchen. Man hatte ihm angeboten, ihm das Gerät nach Hause zu liefern, doch er lehnte ab, und zog es vor die Anlage gleich so mitzunehmen. Das Gewicht bereitete ihm, aufgrund seiner Superkräfte weniger Probleme, doch hatte er die Größe des Kartons nicht berücksichtigt. Dieser versperrte ihm nämlich auf dem Heimweg komplett die Sicht, und er mußte sich erst dreimal verlaufen, bis ihm einfiel, daß er seinen Röntgenblick nicht nur in Umkleidekabinen nutzen konnte. Daheim angekommen saß er jetzt vor der gerade von ihm erworbenen Stereoanlage und bemühte sich vergeblich eine halbe Stunde lang, sie richtig anzuschließen. Als alle seine Versuche, darin die CD abzuspielen, scheiterten, sah er sich gezwungen das zu tun, was eigentlich die wenigsten machen, wenn sie sich ein neues Gerät für den Haushalt zulegen. Er zog die Gebrauchsanweisung zu Rate. Dank seiner schon übernatürlichen Fähigkeiten war er in der Lage so gut wie jede Sprache zu verstehen. Nach etwa 2 Minuten blickte er von der Bedienungsanleitung zu seiner neuen, neben dem Fenster positionierten Stereoanlage, und betrachtete sie eine Weile. Dann widmete er sich weiter seiner Lektüre, nur um dann einige Augenblicke später wieder auf seine neue Anlage zu sehen. Er glaubte jetzt den Grund weshalb er die CD nicht abspielen konnte gefunden zu haben. Laut der Gebrauchsanweisung war er jetzt stolzer Besitzer einer neuen Waschmaschine. Als er sich dann seine vermeintliche Stereoanlage genauer betrachtete, war es durchaus möglich, daß ihm bei dem Kauf ein kleiner Irrtum unterlaufen war. Er hatte sich schon gewundert, weshalb er in dem Karton keine Boxen gefunden hatte. Wenn er wirklich wissen wollte, was genau sich auf der CD befand, war er wohl gezwungen die Waschmaschine wieder einzupacken und sich wieder auf dem Weg zum Elektrofachhandel zu machen um den Kauf rückgängig zu machen. Der Verkäufer zeigte sich allerdings wenig kooperativ und verweigerte schlicht den Umtausch der Waschmaschine in eine Stereoanlage. So mußte Superman ein weiteres Mal Lois Kreditkarte in Anspruch nehmen, um sich dann endlich seine Anlage zu kaufen. Diesmal verzichtete er allerdings darauf den Karton wieder selbst nach Hause zu tragen, sondern ließ sich die die Anlage nicht nur liefern, sondern forderte auch jemanden an, der sie ihm daheim anschloß.

Natürlich war er zur Untätigkeit gezwungen, solange die Stereoanlage nicht geliefert wurde. Er stand an seinem Fenster, sah auf die Straße und wartete darauf, daß endlich jemand käme und ihm seine Stereoanlage vorbeibringen würde. Da er im 4. Stock wohnte, konnte er einen großen Teil der gesamten Straße überblicken. Unten auf der Straße spielten ein paar Kinder mit einem Ball auf der Straße. Er empfand das Lachen der vergnügten Kinder als ziemlich unangenehm und störend.

Superman öffnete das Fenster und sah nach draußen. Die Kinder befanden sich jetzt genau unter seinem Fenster. Er wartete bis sie noch näher kamen und sorgte dann mit einem gezielten Einsatz seines Hitzeblicks für ein schnelles Ende des Spiels, indem er ihren Ball dahinschmelzen ließ. Zugegeben, das war zwar nicht besonders nett, aber zumindest hatte er jetzt wieder seine Ruhe.

In der ganzen Wohnung herrschte ein herrliche Stille. Nur ein leises Geräusch forderte seine Aufmerksamkeit. Superman ging durch die ganze Wohnung um den Ursprung dieses Geräuschs festzustellen. Es hörte sich an als würde irgendwo in der Nähe ein kleiner Wasserfall oder etwas in der Art sein. Dann wurde ihm schlagartig bewußt, um was es sich handeln mußte. Er vermutete, daß es aus der Wohnung neben der seinen kommen würde, und zugleich kam ihm ein mehr als verlockender Gedanke. Er ging zu der Wand, an der das Geräusch am lautesten zu hören war, und schaltete seinen schon berüchtigten Röntgenblick ein. Sein Verdacht hatte sich bestätigt. Direkt neben ihm befand sich das Badezimmer der Nachbarswohnung. Das Mädchen, daß ihm schon kürzlich aufgefallen war, war gerade im Begriff unter die Dusche zu steigen. Er fand sie sah außerordentlich gut aus. Sie trug ihr Haar jetzt offen, was Superman aber zu dem Zeitpunkt recht wenig interessierte. Dummerweise verlor er bereits nach einigen Minuten seine Selbstbeherrschung, dadurch verwechselte er den Röntgenblick mit seinem Hitzeblick und traf unglücklicherweise auch noch die Wasserleitung, die genau in dieser Wand entlang lief. Das hatte zur Folge, daß sich das Wasser ungewöhnlich stark erhitzte und in Folge dessen das Mädchen die Duschkabine fluchtartig wieder verließ. Er wartete eine Zeit lang darauf, daß sie wiederkommen würde, wenn sich die Wasserrohre wieder ein wenig abgekühlt hatten. Zuerst sah es auch tatsächlich so aus, als würde sie sich wieder zurück in die Dusche begeben würde. Nachdem Superman seinen Röntgenblick wieder einschaltete stellte er erschrocken fest, daß nicht das Mädchen von Nebenan es war, die jetzt unter die Dusche ging, sondern ihr Freund. Dieser konnte selbst unter der Dusche noch das laute "Nein!" aus der Nachbarswohnung vernehmen.

Superman lief in sein eigenes Badezimmer, und versuchte sich die Augen mit Seifenwasser auszuspülen. Da er nicht erwartete, daß er sie am heutigen Tag nocheinmal unter der Dusche antreffen würde, und auch sein Paket noch auf sich warten ließ, beschloß Superman sich die Zeit zu vertreiben indem er einen Spaziergang durch Tokyo machte.
 

Rei und Makoto saßen wieder auf den Treppen des Hikawa-Tempels und warteten auf die anderen. Auch Ami war, zumindest körperlich, anwesend. Erst vor einigen Minuten war die dichte Wolkendecke über Tokyo aufgebrochen, und Rei nutzte diese Gelegenheit sich ausgiebig zu sonnen, obwohl die Jahreszeit denkbar ungeeignet für ein Sonnenbad war. Makoto stieg die Treppen herab und sah nach, ob sich schon eine von den anderen näherte. "Rei?"

"Mmmh?"

"Weiß Du, wo die anderen bleiben?"

"Sie werden schon auftauchen. Bunny ist gerade bei Mamoru, und das kann eventuell noch ein wenig dauern, bis sie kommt. Sie waren doch nach dem Sturz völlig verdreckt und wollten erst mal duschen."

"Hast Du eigentlich eine Ahnung wo Luna und Artemis sind? Ich habe sie nur kurz heute Morgen gesehen."

"Die tauchen auch schon wieder auf."

"Und was ist mit Minako?"

Die kommt auch gleich. Sie wollte sich nur schnell ne Cola holen."
 

Es war die letzte Fahrt an diesem Tag. Sie mußten nur noch diese eine Lieferung vom Großhändler ausfahren, und wollten danach Feierabend machen. An diesem Tag hatten sie nicht viel zu tun und nichts deutete auf irgendwelche Schwierigkeiten hin. Die Straße, auf der sie gerade fuhren war durchzogen von Baustellen. Sie bogen ab, und nahmen den etwas längeren aber wesentlich ruhigeren Weg durch ein paar wenig befahrene Seitenstraßen. Neben ihnen türmten sich hohe Häuser auf. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis sie ihr Ziel erreichen wollten. Auch dieser kleine Zwischenfall beunruhigte sie zunächst nicht weiter. Als sie, nachdem sie an einer roten Ampel gehalten hatten, wieder anfahren wollten, soff ihnen versehentlich der Wagen ab. Und dann geschah es.

"Hast Du das eben auch gehört?"

"Was war das?"

"Es klang, als wäre etwas auf unseren Lieferwagen gesprungen. Vielleicht eine Katze."

"Nein, das glaube ich nicht. Dafür war es zu laut. Es muß etwas wesentlich Größeres gewesen sein."

Sie konnten deutlich hören, wie sich etwas auf dem Laster bewegte. Wie es schien ging es über das Dach der Fahrerkabine. Dann gab es ein paar dumpfe Schläge gefolgt von einem langen durchdringenden Schaben. Der Beifahrer sah entsetzt nach oben.

"Was immer es auch sein mag, es ist direkt über uns! Los, fahr endlich!!!"

"Es geht nicht!!! Der Wagen will nicht anspringen!!!" Der Fahrer bemühte sich mehrmals vergeblich den Wagen zu starten, und schließlich brach ihm sogar der Zündschlüssel ab. Sie fingen an schneller zu atmen, und ihre Herzen begann zu rasen. Noch immer hörten sie, daß sich irgend etwas über ihnen an dem Dach zu schaffen machte. Nach einiger Zeit stellten sie fest, daß es scheinbar nicht direkt über ihnen sondern viel mehr direkt über der Ladefläche war.

Sie vernahmen ein lautes, kratzendes Geräusch, und dann etwas das sich anhörte, wie das zerreißen von Metall.

Und dann war es vorbei. Es dauerte noch sehr lange, bis sich die beiden Fahrer dazu entschließen konnten auszusteigen. Sie gingen langsam um den Lastwagen herum und waren dann zutiefst geschockt durch das was sie da sahen. Der gesamte hintere Teil der Ladefläche und ein großer Teil des Daches war einfach weggerissen, die ganze Ladung war verschwunden. Was immer hier auch gewütet hatte, es mußte sehr viel Kraft gehabt haben. Ungläubig sahen sie sich den zerstörten Lieferwagen an. "Los, geh nach vorne und ruf in der Firma an. Sag ihnen was passiert ist."

"Ich kann das nicht verstehen, wir hatten doch nichts besonders Wertvolles geladen. Nur Cola."
 

Sie waren gerade auf dem Weg zum Hikawa-Tempel, wo sie sich mit den anderen Treffen wollten. Bunny fühlte sich noch immer etwas angeschlagen, was, wenn man bedenkt, daß sie erst kürzlich einen Sturz von einem Wolkenkratzer hinter sich hatte, durchaus verständlich war. Sie hatte sich bei Mamoru eingehakt, ihren Kopf an seine Schulter gelehnt, und hatte ihre Augen geschlossen. Wenn sie bei Mamoru war, konnte ihr sowieso nichts geschehen. Das glaubte sie zumindest. Er konnte sie allerdings recht bald vom Gegenteil überzeugen, als er mehrmals dicht an einem Laternenpfahl vorbeiging, und dabei völlig vergaß, daß Bunny genau neben ihm ging und nicht sah, wo sie hinlief. Deshalb trat sie auch mit eben diesen Laternenpfählen des Öfteren in härteren Kontakt und gab Mamoru damit einen Grund, sie wieder als "Seine Freundin mit der weichen Birne" zu bezeichnen, nur daß die Bezeichnung jetzt viel passender war. Im Gegensatz zu Früher, nahm sie ihm diese Bemerkungen jedoch nicht übel.

Nach einiger Zeit wurde selbst Bunny klar, daß es besser war die Augen offen zu halten, während man durch eine Fußgängerzone läuft. Erstaunlicherweise blieb sie aber immer noch nicht von derartigen Zusammenstößen verschont, nur mit dem kleinen Unterschied, daß es jetzt keine Laternenpfähle mehr sondern ihr entgegenkommende Passanten waren, die ihren Weg kreuzten. Bunny bemerkte sie immer erst dann, wenn es längst zu spät war, da jetzt zwar die Augen geöffnet hatte, aber nicht nach vorne sah, sondern nur Augen für Mamoru hatte.

Sie waren nicht mehr weit vom Hikawa-Tempel entfernt, als Bunny sich doch dazu entschloß den Blick für einen kurzen Augenblick von ihrem Geliebten abzuwenden, um flüchtig umzusehen. Dabei fiel ihr sofort eine seltsame Gestalt, nicht weit von ihnen entfernt, auf. Wer immer es war, er stand dort und beobachtete sie. Sogar ziemlich intensiv, zu sehr, wie sie meinte. Sie zupfte Mamoru am Ärmel, und sie blieben stehen.

"Was ist?", fragte sie Mamoru.

"Schau Dir mal diesen Typen da vorne an."

Mamoru sah zu ihm hinüber, und wußte sofort, wen sie meinte. Er war ihm schon am Vormittag begegnet, und zwar auf dem Weg von einem Wolkenkratzer geradewegs nach unten. Und schon dort kam er ihm irgendwie bekannt vor, nur wußte vorhin er nicht wo er schon einmal etwas von ihm gehört hatte.

"Ich weiß, wer er ist.", sagte Mamoru.

"Woher? Wer ist das denn überhaupt?"

"Irgend so ein Typ aus Amerika. Er war dort recht beliebt, war dort so etwas wie ein Superheld. Moment, wie hieß er noch ... ach ja, 'Superman'. Er soll angeblich ziemlich stark, unverwundbar sein, und auch fliegen können. Außerdem kann er durch alles mögliche hindurchsehen."

"Wie denn das?"

"Er hat irgend so einen Röntgenblick. Aber es stellte sich heraus, daß er ihn auch dazu benutzte, um damit durch die Kleidung von hübschen Mädchen durchzusehen. Das ist seinem guten Ruf irgendwie nicht bekommen."

Bunny sah wieder verunsichert zu Superman herüber, der seinen Blick immer noch stur auf sie gerichtet hatte. "Wieso starrt er mich so komisch an?"

Mamoru nahm sie in die Arme. "Na, bei deinem guten Aussehen fällt es halt schwer Dir zu widerstehen.", sagte er.

"Aber wieso fängt er jetzt an zu sabbern.?"

"Ich vermute, er betrachtet dich gerade mit seinem -". Mamoru brachte mittendrin ab, und drehte den Kopf wütend in Supermans Richtung. "Warte bitte einen Augenblick, ich bin gleich wieder da.", sagte Mamoru, und ließ Bunny kurz allein, und ging Superman mit schnellen Schritten entgegen. Da dieser zur Zeit nur Augen für Bunny hatte, sah er weder Mamoru noch dessen Faust auf sich zukommen. Allerdings spürte er deutlich den Treffer, und auch die darauf folgenden Schläge blieben von ihm nicht unbemerkt, und so mußte Superman feststellen, daß er wohl doch nicht ganz unverwundbar war. Dann sah er nur noch Mamoru zu einem finalen Schlag ausholen, kurz bevor Superman einen unfreiwilligen Flug antrat.

Erst jetzt verstand auch Bunny langsam, weshalb Mamoru derart aufbrausend reagiert hat. Etwas verstört ging sie zu ihm und drückte sich eng an ihn, während er sie sanft in seine Arme schloß.

Es vergingen noch einige Minuten, bis sie sich durchringen konnten, ihre Umarmung zu lösen, und ihren Weg zum Hikawa-Tempel fortzusetzen. Auf dem restlichen Weg war Bunny ungewöhnlich schweigsam. Erst als sie zu den anderen kamen, schien sie wieder, für ihre Verhältnisse, normal zu sein.

Inzwischen war auch Ami wieder bei klarem Verstand. Sie saß auf der Treppe, den Laptop aufgeklappt auf dem Schoß, und hielt den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet. Rei und Makoto saßen neben ihr, konnten jedoch nicht erkennen, was auf dem Bildschirm zu sehen war. Rei hatte es inzwischen aufgegeben, zu versuchen sich in der Sonne zu bräunen. Es war ihr ein Rätsel, wie es an diesem Tag nur so kalt sein konnte, obwohl sie über sich den strahlend blauen Himmel sehen konnte. Minako war nach einer Überdosis Coca Cola wieder in einen Koffeinrausch gefallen und wurde deshalb von Rei an einem Pfahl auf dem Hof festgebunden. Jetzt hatte Minako nur noch die Möglichkeit im Kreis zu laufen, mit der Zeit drehte sie natürlich unbeabsichtigt das Seil auf den Pfahl auf und schließlich hatte sie sich bald an den selben gefesselt.

Ami tippte etwas in ihren Laptop ein, Bunny schaute ihr interessiert zu, verlor aber recht schnell das Interesse. Ihr war sowieso vollkommen unverständlich, was Ami da tat. Die anderen unterhielten sich über die Vorfälle am Vormittag. Merkwürdigerweise war es auch Bunny, die feststellte, daß sie noch nicht vollständig waren. Sie hatten die beiden Katzen, Luna und Artemis, bereits seit dem Vormittag nicht mehr zu Gesicht bekommen. Sie waren sich alle einig, selbst Bunny, daß das mehr als seltsam war, da sowohl Luna als auch Artemis immer zuverlässig waren, und bei wirklich jedem Treffen anwesend waren. Ihr Fehlen beunruhigte sie. Sie würden niemals ohne einen wirklich guten Grund fehlen. Sie vermuteten, daß Luna und Artemis etwas zugestoßen sein mußte. Das war die einzige Erklärung, die sie hatten. Amis Laptop brummte jetzt noch lauter. Bunny schaute wieder zu Ami herüber.

"Sag mal, was machst Du da eigentlich?", wollte Bunny wissen.

"Ich durchsuche meine Datenbank nach nützlichen Informationen.", war die Antwort, die sie von Ami erhielt. Anders als Bunny, konnte Rei diese Bemerkung nicht zufrieden stellen, sie rückte näher an Ami heran und sah auf den Bildschirm. "Ich hab es doch geahnt!", schrie sie. "Sie kann es einfach nicht lassen!" Mit diesen Worten entriß Rei Ami den Laptop, und hielt ihn mit der einen Hand hoch. Rei setzte ein hämisches Grinsen auf. "Der Bildschirmschoner hat dich verraten, der geht nämlich nur an, wenn der Rechner lange nichts zu tun hat." Ami versuchte zwar sich den Laptop zurück zu holen, aber Rei stand auf, und warf ihn Makoto zu. Da Makoto noch ein ganzes Stück größer als Ami war, hatte diese nicht die geringste Chance wieder in den Besitz ihres Laptops zu kommen. "Komm, gib ihn mir zurück, bitte!", flehte Ami vergeblich. Makoto warf den Laptop wieder zurück zu Rei, und wieder versuchte Ami ihn von ihr zurückzubekommen. Sie war schon vollkommen außer Atem, weil sie immer zwischen den beiden hin und her lief. Immer wieder wechselte der Computer den Besitzer, bis Rei endlich inne hielt, und sich an Ami wandte:" Ich weiß doch genau, wieso Du ihn zurück haben möchtest."

"Das ist nicht war!", protestierte Ami.

"Na schön, Du bekommst ihn wieder. Aber ich will sehen, daß Du ihn für seinen vorgesehenen Zweck verwendest, und nicht um ... na Du weißt schon."

"Ja, ist gut, aber jetzt gib ihn mir wieder."

"Da hast Du ihn.", mit diesen Worten warf Rei Ami den Laptop entgegen, diese fing ihn etwas ungeschickt auf und setzte sich ein Stück neben Mamoru und Bunny auf die Treppen. Sie vernahmen ein leises Rascheln, nicht weit entfernt aus einem Gebüsch kommend. Zuerst schenkten sie dem keine weitere Beachtung, doch dann wurde das Rascheln lauter. Neugierig sahen sie zu dem Busch rüber. Es war eindeutig, daß sich irgend etwas darin befand, aber keine von ihnen traute sich nachzusehen. Das Rätsel wurde dann aber doch recht schnell gelöst, als die zwei Katzen aus dem Gebüsch kamen. Als sie Luna und Artemis erblickten, waren sie zutieftst erschrocken über das was sie dort sahen. Beide Katzen sahen schwer mitgenommen aus. Sie hatten am ganzen Körper tiefe Schnittwunden. Artemis früher so weißes Fell war vollkommen mit großen Blutflecken bedeckt. Aber wie es schien, war niemand von ihnen trotzt des erschreckenden Anblicks ernsthaft verletzt. Beide Katzen kamen auf sie zu, Luna trug irgend etwas undefinierbares im Maul. Sie stieg die Stufen hinauf, und legte es der entsetzten Bunny, wie eine normale Katze jemanden eine Maus vor der Haustür ablegt, genau vor die Füße. Die anderen kamen sofort näher, um es genauer zu betrachten. Bunny selbst legte Luna auf ihren Schoß, und begann sie behutsam zu streicheln, und Ami kümmerte sich um Artemis, während sie alle auf das merkwürdige etwas starrten, daß Luna ihnen da auf die Stufen des Hikawa-Tempels gelegt hatte.

"Was ist das?", fragte Rei.

"Das ist einer von denen.", begann Luna "Die, die uns angegriffen haben."

"Es waren so viele, sie waren zu hunderten da, und alle fielen sie über uns her.", erzählte Artemis. "Sie waren nachher einfach überall."

Makoto beugte sich ein wenig nach vorn, um besser sehen zu können. "Es sieht aus, wie ein kleines Männchen, ein Zwerg."

"Nee, das sieht mehr aus wie ein Gnom, oder so.", meinte Bunny "Wie ein kleiner Mensch sieht es nicht gerade aus."

"Bunny hat recht. Seht Euch doch nur mal die Hautfarbe an. Sie ist blau."

"Ein kleiner blauer Zwerg."

"Mit einer kleinen weißem Hose."

"Und seht Euch Doch mal diese Mütze an! Irgendwie niedlich."

"Niedlich Makoto?", schrie Luna. "Die sind wild über uns hergefallen. Wir mußten um unser Leben kämpfen, und Du sagst sie währen niedlich!"

"Irgendwie hat sie schon recht.", sagte Rei. "Sie würden gut in eine Zeichentrickserie passen."

"Ist das der einzige, den Ihr noch erwischt habt?", fragte Ami etwas ratlos.

"Von den anderen ist nicht mehr viel übrig.", sagte Luna.

"Moment, einen hab ich auch noch dabei.", sagte Artemis und fing im selben Augenblick an zu würgen.

"Bitte behalt ihn für Dich.", meint Rei angewidert.

Ami sah sich die Überreste des blauen Zwerges genauer an. "Mit was haben wir es nur zu tun? Ich verstehe die Zusammenhänge einfach nicht."

"Zuerst diese Gruppe von Dämonen, die ein Konzert dazu benutzten, einer riesigen Menge von Menschen die Energie abzusaugen, und jetzt eine Horde von blauen Zwergen."

"Warte!", unterbrach Ami Makoto. "Jetzt wo Du dieses Konzert erwähnst fällt mir ein, daß da neulich schon mal so ein Fall war."

"Stimmt! Du meinst diese Gruppe, die von diesen Knilch in blauen Strumpfhosen niedergemetztelt wurde."

"Die waren bestimmt von der selben Sorte, wie die heute."

"Übrigens ...", begann Mamoru. "Diesen Typen, den Du erwähntest. Den bin ich auch heute schon mehrmals begegnet. Zuerst, als wir vom Hochhaus fielen, und eben gerade wieder."

"Ja, wir haben ihn vorhin auch gesehen.", sagte Rei. "Der Typ hängt irgendwie in der Sache mit drin. Wir müssen nur noch herausfinden, welche Rolle er dabei spielt."

"Also irgendwie klingt das alles komisch.", sagte Bunny. "Haben wir es mit neuen Gegnern zu tun?

Wenn ja, dann sind sie vollkommen anders, als all die, mit denen wir es zuvor zu tun hatten. Ich verstehe nicht, wie das alles zusammenhängt. Diese ganzen Musikgruppen, die blauen Zwerge und dieser ekelhafte Typ in den Strumpfhosen." Als sie Superman erwähnte lief ihr ein unangenehmer Schauer über den Rucken, und sie suchte noch im selben Augenblick die Nähe von Mamoru, der sie auch sofort wieder in die Arme schloß. Nachdem die anderen eine Weile vergeblich darauf gewartet hatten, daß Bunny weiterredete, ergriff schließlich Ami das Wort.

"Ich sage es nur ungern, aber wahrscheinlich hat sie recht. Wir haben es mit einem neuen uns unbekannten Gegner zu tun, von dem wir so gut wie gar nicht wissen, bis auf die Tatsache, daß er schon mehrere Dämonen, als Musikgruppe getarnt, benutzt hat, um unwissenden Menschen die Lebensenergie zu entziehen. Anders als bei unseren vorherigen Feinden, scheinen sie in der Lage zu sein, die Energie von einer gewaltigen Menschenmasse zu absorbieren. Ich nehme an, daß unser neuer Gegner auch für das vermeintliche Erdbeben von neulich verantwortlich ist. Im Übrigen bin ich mir jetzt absolut sicher, daß dieses Beben von einem großen Objekt ausgelöst wurde, daß direkt über Tokyo geschwebt ist. Das Beben hörte in dem Moment auf, in dem auch dieses Objekt zum Stillstand kam."

"Das sind wir doch schon mehrere Male durchgegangen.", sagte Luna. "Und diese Möglichkeit haben wir nun einmal schon ausgeschlossen. Wenn tatsächlich ein Ufo oder etwas in der Art über Tokyo geflogen wäre, dann müßte es doch direkt über uns schweben, oder zumindest irgendwo zu sehen sein. Aber dem ist nicht so."

"Aber meine Berechnungen können unmöglich falsch sein, ich habe gestern die ganze Nacht mit dem Computer gearbeitet, und -"

"Und was hat das mit deinen Berechnungen zu tun?", unterbrach sie Rei.

"Sei still!", war die knappe aber unmißverständliche Antwort, die sie von Ami erhielt. "Ich habe ausgerechnet, daß was immer es auch sein mag, direkt über uns schwebt."

"Äh, Ami?", sagte Luna. "Ich fürchte deine Berechnungen haben unter Umständen einen kleinen Schönheitsfehler."

"Und welchen, wenn ich bitten darf?"

"Sie doch mal nach oben! Wo siehst Du da ein riesiges Objekt, daß über Tokyo schwebt?"

Öhm, ... nirgends."

"Na bitte."

"Ich will ja nicht stören.", meldete sich Makoto seit langem wieder zurück. "Aber vielleicht ist es ja irgendwie unsichtbar oder hat einen Schutzschild, damit wir es nicht sehen können."

"Das ist zwar beides das Selbe, aber Du könntest trotzdem recht haben. Dies ist eine Möglichkeit, die wir noch nicht berücksichtigt hatten.", sagte Artemis.
 

Endlich war es soweit. Er hatte den ganzen Tag darauf gewartet, und nun war endlich sein Paket mit der Stereoanlage angekommen. Er stand vor dem unscheinbaren kleinen schwarzen Kasten, der gerade groß genug für eine CD-Schublade, ein Kassettendeck und die Anschlüsse für die Boxen war. Wäre die Anlage noch kleiner gewesen, hätte er unmöglich noch eine CD hineinschieben können. Bei ihm Zuhause in Amerika waren die Anlagen um einiges größer. Es stimmte also doch, daß in Japan alles eine Nummer kleiner war. Skeptisch legte er die CD auf die Schublade und drückte auf den Open/Close-Knopf. Mit einem leisen Summen verschwand die Schublade im Inneren des Gehäuses. Da Superman aus Amerika kam und demzufolge dachte, daß es nur auf die Größe ankäme, drehte die Lautstärke bis zum Anschlag auf. Ein Amerikaner konnte halt nicht ahnen, was für eine Kraft selbst in so einer winzigen Stereoanlage steckte, wie sie jetzt eine vor ihm stand. Als die Musik startete glich es einem Weltuntergang. Eine riesige Druckwelle breitete sich langsam aus. Im Umkreis von dreihundert Metern zerbarsten die Fensterscheiben, kleine Gegenstände wurden einfach fortgeschleudert, selbst Bäume wurden entwurzelt. Und er war natürlich mittendrin, und in diesem Augenblick verfluchte er sein Supergehör. Es dauerte eine ganze Zeit, bis er sich zum Netzstecker vorgearbeitet hatte. Selbst als er den Netzstecker aus der Wand riß verstummte die Musik nicht. Das heißt, eigentlich schon, nur für ihn halt nicht. Er würde noch sehr, sehr lange mit einem lästigen Klingeln im Ohr herumlaufen müssen. Trotzdem versuchte er schon nach einigen Minuten erneut, sich die CD anzuhören, um eventuell irgendwelchen geheimen Botschaften oder dergleichen zwischen den Liedern mit seinem Supergehör auszumachen. Allerdings war sein Supergehör jetzt sowieso nicht mehr zu gebrauchen. Er spielte jedes Lied nur einmal kurz an, aber er konnte nichts besonderes ausmachen. Einige der Songs kannte er, auch von den meisten Interpreten hatte er gehört. Dann, fast am Ende der CD wurde ein recht auffälliger Song gespielt. Aus dem Lautsprechern plärrte eine schrille Stimme ein Lied in einer Sprache, die er nicht kannte :"Sag das Zauberwort, und Du hast die Macht...". Schon nach einigen Sekunden war bei ihm die Schmerzgrenze erreicht, er stolperte zu seiner Anlage und schaltete sie aus. Noch nie hatte er etwas derartiges gehört. Obwohl sein Supergehör jetzt schwer geschädigt war, glaubte er doch so etwas wie eine verschlüsselte Botschaft herausgehört zu haben. Er konnte sich überwinden, das Lied noch einmal abzuspielen, aber auch diesmal konnte er die Botschaft nicht erkennen. Er wußte nur, daß sie da war. Er war nicht dazu in der Lage diese Botschaft zu entschlüsseln. Er brauchte Hilfe. Aber an wen sollte er sich wenden? Er kannte doch niemanden in Tokyo. Und ihn kannten zum Glück auch nur wenige.

Superman kam auf die für ihn schon fast an Genialität grenzende Idee, sich das Booklet der CD genauer zu betrachten, um eventuell mehr Informationen über die Hersteller zu bekommen. Aber außer einer Liste der auf der CD enthaltenen Songs und einem Gewinnspiel konnte er nichts besonderes ausmachen, bis er sich endlich das Cover ansah. Darauf war ein junges Mädchen zu sehen. Sie trug ein merkwürdige Frisur mit zwei langen Zöpfen, und war mit einer Art Matrosenjäckchen bekleidet. Was ihm aber sofort ins Auge fiel, war dieser unglaublich kurze Rock. Nachdem er eine halbe Stunde das Bild angestarrt und dabei eine Menge Körperflüssigkeit verloren hatte, wurde ihm bewußt, wieso sie ihm so bekannt vorkam. Er war ihr schon mal begegnet, sogar an diesem Tag. Er blickte auf, und jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Genaugenommen rieselte es ihm wie Schuppen aus den Haaren. Er war sich jetzt ganz sicher, daß sie der Schlüssel zu dieser Sache war.

Kapitel 6

6

Der Raum war nur schwach beleuchtet. Der Schein der wenigen kleinen Deckenlichter reichte bei Weitem nicht aus, um jeden Winkel des Raumes optimal auszuleuchten. Aus diesem Grund krochen unheimliche Schatten die Wände empor. An einem Tisch in der Mitte jenes Raumes saß eine Gestalt, nur undeutlich zu sehen, von dunklen Schatten umhüllt. Er war sichtlich beunruhigt.

"Er wird bald hier sein." Diese Worte schienen direkt aus der Dunkelheit zu kommen. Eine weitere Person, die sich von Anfang an im Raum befunden hatte, trat in den Lichtschein. "Und er erwartet Ergebnisse".

Die Gestalt am Tisch sah auf und atmete laut aus. "Wie lange noch?", fragte er. "Wieviel Zeit bleibt uns noch, bis er bei uns sein wird?"

"Ein paar Stunden, vielleicht auch Tage."

"Weiß er von unserem Problem?"

"Noch habe ich ihm keinen Bericht über unsere derzeitige Situation erstattet."

"Er weiß also noch nicht, daß die Sailor Kriegerinnen unsere besten Dämonen vernichtet haben.", sagte die Gestalt am Tisch mehr zu sich selber, als zu der anderen Person, die ihm direkt gegenüber stand. "Also müssen wir uns ihnen selbst entgegenstellen und sie vernichten, bevor er hier eintrifft."

"Nein!", sagte die kleine Gestalt während sie langsam aus den Lichtschein schritt, und auf den anderen zuging. "Er sagt, wir dürfen keine von ihnen töten. Diesen Spaß will er sich nicht entgehen lassen. Das Einzige, was wir tun können ist den Strumpfhosentypen zu beseitigen."

"Aber wir haben noch nichts von dem erreicht, was wir uns hier vorgenommen hatten."

"Für wahr, unser erstes Ziel war um einiges leichter zu beeinflussen. Aber auch dort stießen wir auf Widerstand. Der Meister wollte sich persönlich darum kümmern."

"Er hat ungewöhnlich lange gebraucht, nicht wahr?"

"Er sagte, er sei auf unvorhersehbare Probleme gestoßen, aber jeglicher Widerstand sein inzwischen gebrochen. Und jetzt ist er auf den Weg nach Tokyo."

"Haben welche von ihnen überlebt?"

"Du wirfst dem Meister Nachlässigkeit vor? Nein, glaube mir, niemand hat es überstanden. Keiner von ihnen."
 

Ami sah auf ihren Tricorder und laß die Werte von dem kleinen Bildschirm ab. "Nichts, ich kann nicht die geringste Form von Intelligenz feststellen."

"Nimm endlich dieses Ding von mir weg!", schrie Bunny.

"Ami, zum letzten Mal, hör bitte damit auf Bunnys Kopf zu scannen.", sagte Mamoru. "Es gibt wirklich wichtigeres zu erledigen."

"Schon gut!", grummelte Ami, und richtete den Tricorder in den Himmel. "Also, ich suche nach schwankenden Energiesignaturen und Subraumverzerrungen. Die sind ein sicheres Zeichen für eine Tarnvorrichtung.

"Sag mal, wieso benutzt Du nicht diesen kleinen Computer und deine Brille?"

"Die habe ich beide auseinander genommen, um dieses Gerät hier zu basteln."

"Ich glaube Ami, wir sollten uns einmal unterhalten.", sagte Luna.

Ami sah auf das kleine Display. Es waren viele verschiedene sich bewegende Wellenmuster und Diagramme zu sehen, die aber niemand außer Ami zu deuten wußte. "Das ist merkwürdig, ich empfange recht merkwürdige Werte. Es muß sich um eine neue, verbesserte Art von Tarnung sein. Jedenfalls kann sie von meinem Tricorder nicht erfaßt werden. Das muß eine unglaublich fortschrittliche Technologie sein."

Ami schaltete den Tricorder aus, klappte ihn zusammen, und verstaute ihn in ihrer Tasche. Dann holte sie wieder ihren Laptop hervor, und klappte das Display auf. Als sie den Computer einschaltete fing er augenblicklich an tief zu brummen, und schon nach zwei Minuten, war er einsatzbereit. Um zu vermeiden, daß Rei wieder eine ihrer gemeinen Anspielungen machen könnte, hatte Ami den Laptop neben sich auf die Stufen gestellt. Sie sah auf das Display, und tippte hektisch auf der Tastatur herum. Sie holte ein dünnes schwarzes Kabel aus ihrer Tasche und steckte es in die Rückseite des Laptops. Dann drehte sie sich zu Makoto um. "Aeh, Makoto?"

"Mmh?"

"Könntest Du mir vielleicht dein Handy für eine Weile ausleihen?"

Verwirrt reichte Makoto Ami ihr Handy rüber. Ami nahm es ihr aus der Hand und steckte das andere Ende des Kabels in die Rückseite des Handys und schaltete es ein. Sie brauchte erst gar nicht nach der Geheimzahl fragen, ihr Computer hatte bereits die Verbindung hergestellt und den Code von sich aus geknackt.

"Was machst Du eigentlich da?", fragte Bunny staunend.

"Ich habe mein Modem an das Handy angeschlossen, um mit dem Zentralrechner in Verbindung zu treten. Ich will mir mehr Informationen über neu entwickelte Technologien beschaffen."

"Und das geht mit einem Handy?" Ich wußte gar nicht daß so etwas schon möglich ist.", sagte Rei.

Ami drehte den Kopf zu Rei hob eine Augenbraue und sah sie ruhig an. "Für mich schon."

"Aeh, ich will ja nicht stören, aber wieviel wird das eigentlich kosten? Meine Telefonrechnung ist sowieso schon hoch genug."

"Nicht viel ... nehme ich an."

"Nimmst Du an? Was wird das ganze jetzt Kosten?"

"Also nimm die Kosten für Internet-Surfen und multipliziere sie mit den Handy-Gebühren..."

Nachdem sie für einige Sekunden vor Schreck erstarrt war, setzte Makoto zu einer Sprungattacke an, um Ami das Handy wieder zu entreißen. Doch dieser Angriff war ebenso zum Scheitern verurteilt, wie ein Versuch von Bunny pünktlich zur Schule zu kommen. Noch bevor sie dem Handy auch nur nahe kam, hatte Ami ihren Angriff erfolgreich abgewehrt, indem sie Makoto mit einer rasanten Geschwindigkeit während ihres Sprungs das Kabel um die Handgelenke wickelte, und sie mit einer ruckartigen Bewegung zu Fall brachte. "Beruhig dich, ich schick die Telefonrechnung an Bill Clinton.", sagte Ami.

"Meinst Du nicht, daß Du jetzt ein Wenig übertreibst?"

"Wieso, bei ihm wird das gar nicht mehr auffallen."

"Sag mal Ami...", begann Rei. "Wie groß ist eigentlich dein Einfluß, mit diesem Computer?"

"Also, willst Du eine Atombombe haben? Ich kann dir eine billig besorgen, sie steht morgen vor deiner Tür, die Rechnung bekommt jemand in der Antarktis, und niemand wird sich beschweren. Ich kann von jeden von euch wunderbare Fotos machen, und zwar mit meinem Satelliten, der im Orbit schwebt. Den habe ich von der US-Regierung geklaut. Und für meine tägliche Zeitung brauche ich auch nicht zu bezahlen. Noch fragen?"

"Aeh, nein."

"Sag mal, was ist denn das da für ein Zeichen?", fragte Bunny und deutete dabei auf den Monitor.

"Das heißt ich habe ein paar E-Mails erhalten." Sie klickte auf das Symbol und auf dem Bildschirm wurden alle Emails nach, Namen der Absender sortiert, aufgelistet. "Die kommen alle von meiner Brieffreundin aus Deutschland."

"Dem Datum nach sind einige aber schon ziemlich alt. Antwortest Du denn nie?", fragte sie Mamoru.

"Ich lasse mir damit Zeit. Häufig schreibt sie sowieso nur belangloses Zeug. Vollkommen unwichtig."

"Ließ doch mal eine vor. ich möchte wissen, was jemand aus Deutschland so schreibt.", bat Bunny.

"Aber was sie schreibt, ist sowieso uninteressant. Du wirst es langweilig finden."

"Biiiiiiiiiitteeeee!!!!"

Ami klickte auf die älteste Nachricht, und einen Augenblick später erschien sie in voller Länge auf dem Bildschirm:
 

Hallo Ami!

Endlich gibt es von deiner Serie auch bei uns die neuen Folgen. Leider hat man wieder einmal daran herumgepfuscht. Allein der Vorspann! Du wirst ihn nicht wiedererkennen. Ich habe langsam das Gefühl, daß das Absicht ist. Und dann diese widerlichen Puppen, die jede Folge ankündigen.
 

Na ja, bis dann

Gabi
 

"Siehst Du? Nichts Besonderes"

"Ich will auch die anderen sehen."

Mißmutig klickte Ami auf die nächste Nachricht, und laß sie laut auf Japanisch vor, da niemand von den sonstigen Anwesenden genug Deutsch sprach, um die Briefe zu verstehen.
 

Hi Ami!

Ich bin es wieder einmal. Bei uns erscheinen jetzt andauernd neue Sailor Moon CDs. Aber mach dir keine Hoffnung, sie haben rein gar nichts mit deiner Serie zu tun. Ich weiß nicht, wieso die das tun, aber eine Menge Fans sind echt verärgert.

Was gibt es neues?

Melde dich mal wieder.
 

Bis dann

Gabi
 

"Was soll das heißen? Verunstalten die etwa meine Serie? Das kann ich unmöglich zulassen, und im Namen des Mondes werde,..."

"Ja ja, schon gut, wir wissen Bescheid Bunny!", unterbrach sie Rei.

Ami klickte das nächste Symbol an, und nur wenige Augenblicke später lasen sie den nächsten Brief durch.
 

Ami, hier passieren ganz merkwürdige Dinge. Wir haben herausgefunden, daß die CD´s von denen ich dir erzählt habe geheime Botschaften enthalten, mit denen sie uns unter ihre Kontrolle bringen wollen. Aber noch können wir ihnen widerstehen. Du mußt etwas dagegen unternehmen.
 

"Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.", sagte Ami. Es waren noch zwei Nachrichten übrig. Ami führte den Zeiger der Maus zu der vorletzten Mail und öffnete sie.
 

Sie kamen ganz plötzlich, sie sind jetzt überall. Sie waren auf einem mal da. Bitte hilf uns Ami! Wir wissen nicht, was wir tun sollen.
 

"Von wem redet sie da, Ami?"

"Ich weiß es nicht. Du hast die Briefe doch auch gelesen. Hast Du vielleicht irgendwo einen Namen oder so gelesen.?"

"Wir müssen etwas unternehmen.", sagte Makoto. "Sie brauchen unsere Hilfe und deshalb dürfen wir sie nicht im Stich lassen. Das sind schließlich unsere Fans!"

"Du hast recht! Auf nach Deutschland!"

"Warte mal einen Augenblick, Rei. Es ist noch eine Mail übrig." Ami klickte jetzt auch das letzte Symbol an. Diese Mail hatte einen unbekannten Absender, aber als der Brief auf dem Bildschirm sichtbar wurde, erkannten sie sofort, daß er wieder von Amis Brieffreundin war.
 

es ist vorbei. es waren zu viele, sie griffen uns ohne vorwarnung an. es ging alles so schnell. alles ist zerstört, wir sind nicht mehr viele und wir haben angst. einige wenige konnten sich noch in sicherheit bringen. doch die meisten wurden ausgelöscht. ich war mittendrin, als es geschah, ich habe alles gesehen. ich konnte in einen bunker oder so was ähnliches fliehen und habe hier einen computer gefunden. sie werden mich bestimmt finden, darum ist das hier meine letzte mail an dich. sie sind jetzt auf den weg zu dir. für uns ist es jetzt zu spät, aber vielleicht könnt ihr den Rest der Welt noch retten. Oh Ami, warum hast du uns nicht geholfen?
 

Alle sahen sie mit großen Augen auf den Bildschirm von Amis kleinen Laptop. "Ups!", war alles, was Ami zu dem Zeitpunkt herausbrachte, alle anderen waren weiterhin für die nächsten Sekunden sprachlos. Bunny war die Erste, die dann eine Reaktion zeigte. Sie drehte sich langsam zu Ami herüber. "Du Ami, wäre es nicht besser gewesen, Du hättest öfter mal nach deinen E-Mails geschaut, als nur die ganze Zeit mit deinem Computer-". Durch Amis Faust in ihrem Gesicht wurde Bunny daran gehindert, den Satz noch zu beenden. Dafür verabschiedete sie sich jedoch wieder mal für ein paar Minuten von den anderen. Mamoru leistete ihr unfreiwillig Gesellschaft, da er feststellen mußte, daß die Bezeichnung "Weichbirne" bei ihr völlig unberechtigt war, als ihre Köpfe zusammenstießen. Dazu kam es, als er aufspringen wollte, um sie aufzufangen nachdem sie von Ami eine gewischt bekommen hatte. Dabei verlor er aber das Gleichgewicht, weil Artemis zuvor bewiesen hatte, daß auch Katzen Humor haben, indem er Mamorus Schnürsenkel zusammengeknotet hatte. Zuerst waren alle still, dann fingen sie an laut loszulachen, selbst Ami verlor völlig die Beherrschung und vergaß völlig, daß sie eigentlich eine Teilschuld daran trug, daß es in Deutschland jetzt ca. 80 Mio. Einwohner weniger gab.

Kapitel 7

7

Am Morgen schien es noch ein weiterer ruhiger routinierter Tag zu werden. Er saß an seinem Schreibtisch und schrieb ein paar Berichte. Zwischendurch aß er ein wenig von dem Gebäck, daß ihm seine Frau gebacken hatte. Sie hatten es bei ihrem letzten Urlaub in Amerika entdeckt, und er konnte gar nicht genug davon kriegen. Da diese merkwürdigen Schmalzkringel bei ihm zu Hause nicht gab, machte seine Frau sie selber, und er nahm jeden Tag eine Schachtel davon mit zur Arbeit. Auch bei seinen Kollegen waren sie sehr beliebt. Wenn er satt war, überließ er die letzten Schmalz- kringel seinen Mitarbeitern. Das ganze Polizeirevier stritt sich dann um diese begehrten Kringel, die den eigenartigen Namen Doughnuts trugen.

Er glaubte gerade den seltsamsten Fall seiner Karriere zu bearbeiten, in dem zwei Kraftfahrer angeblich von einem unbekannten Monster angegriffen wurden, daß ihnen die Gesamte Cola-Ladung gestohlen hatte, als ein junger Kollege die Tür aufriß und in das Büro von Kommissar Keibu stürmte. Keikan Keibu legte den Kugelschreiber beiseite, und sah ihn fragend an. Der junge Beamte, der soeben sein Büro betreten hatte, war durch ein breites Grinsen nicht in der Lage, auch nur ein Wort herauszubringen. Immer wenn er beginnen wollte, zu erzählen, verfiel er in lautes Gelächter, und konnte sich dann erst nach ein paar Minuten wieder beruhigen. Das wiederholte sich dann zwei bis dreimal, bevor Kommissar Keibu der Geduldsfaden riß und er den jungen Polizisten mit Hilfe eines gut plazierten Fußtrittes aus seinem Büro beförderte. Dieser landete dann recht unsanft mit dem Hintern, der ja kurz zuvor schon die unfreiwillige Bekanntschaft mit dem Fuß des Kommissars machte, auf dem Fußboden. Als Kommissar Keibu sich dann wieder an seinen Schreibtisch setzte um sich wieder seiner Arbeit zu widmen, sah er durch die Glastür seines Büros den Grund für das seltsame Verhalten des jungen Beamten, und jetzt konnte er dessen Reaktion auch verstehen. Keibu glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Ein Mann in blauen Strumpfhosen, einem großen "S" auf der Brust und einem großen roten Cape kam direkt auf sein Büro zu. Auffallend war, daß er es anscheinend völlig normal fand, die Unterwäsche über den Strumpfhosen zu tragen. Hinzu kam, daß er ein paar Kilo zuviel wog, und demzufolge eine riesen Wampe vor sich hertrug. Er mußte sich ziemlich anstrengen, um nicht selbst laut loszulachen, als dieser Typ sein Büro betrat, und sich ihm gegenüber vor den Schreibtisch setzte. Kommissar Keibu wollte gerade die Schachtel mit den Doughnuts beiseite legen, als er merkte, daß einer fehlte. Er benötigte keine allzugroßen Detektiv-Kenntnisse, um das Verschwinden des Doughnuts zu erklären, zumal der merkwürdig gekleidete Fremde immer noch dabei war zu kauen.

"Also, wer sind sie, und wie kann ich ihnen Helfen?", fragte Kommissar Keibu.

"Ich bin Superman, und ich möchte Strafanzeige gegen ein widerrechtlich geparktes Ufo erstatten."

Er zeigte keine Regung. Kommissar Keibu saß einfach nur ruhig in seinem Sessel hinter dem großen Schreibtisch und sah Superman ins Gesicht. Dann, nach ein paar Sekunden, konnte er nicht mehr dagegen ankämpfen, und verfiel in ein unkontrolliertes Gelächter. Er lachte, bis in die Tränen übers Gesicht liefen und trommelte dabei wild mit den Fäusten auf den Schreibtisch. Immer wenn er kurz davor war, sich wieder unter Kontrolle zu kriegen, sah er Superman, und es ging wieder von vorne los.

Nach etwa einer halben Stunde, hatte er sich dann doch so weit unter Kontrolle, daß er glaubte sich mit Superman unterhalten zu können.

"Also, sie glauben also ein Ufo gesehen zu haben?"

"Nee, ich bin dagegengeflogen."

Kommissar Keibu atmete tief durch, um zu verhindern wieder in einen Zustand der totalen Hilflosigkeit zu verfallen, die ein weiterer Lachanfall zweifellos bedeutet hätte. Er griff nach der Schachtel mit den Doughnuts, mußte aber feststellen, daß keiner von ihnen übriggeblieben war. Ein Blick auf die Krümel auf Supermans Kostüm klärte die Sache dann auf, und jetzt war ihm gar nicht mehr zum Lachen zumute. Er bat Superman um eine genaue Schilderung des Ereignisses.

"Also, ich flog gerade über Tokyo hinweg, und dann... Übrigens, ich habe mir eine neue Stereoanlage gekauft, mit einem wahnsinns Sound. Es geht nämlich um diese CD´s. Die enthalten nämlich verschlüsselte Botschaften und dienen der Gedankenkontrolle."

"Ja, natürlich.", sagte Kommissar Keibu in einem spöttischen Tonfall.

"Ich habe diese CD sogar mit. Hier. Können sie damit was anfangen?" Er reichte Kommissar Keibu die CD herüber. Dieser betrachtete sie kurz. "Ja, das scheint eine neue Sailor Moon CD zu sein. Aber die Gruppen und Songs sind mir unbekannt. Sie haben jedenfalls nichts mit der Serie zu tun."

"Wer ist Sailor Moon?"

Ungläubig sah Kommissar Keibu zu Superman herüber und hob argwöhnisch eine Augenbraue. "Sie wissen nicht, wer Sailor Moon ist?"

"Nee. Wer ist das denn jetzt."

"Das hier ist sie!", sagte er und gab Superman die CD zurück. Dieser betrachtete das Cover einen Augenblick. "Aha. Finden sie nicht auch, daß sie sich wirklich komisch kleidet?"

Und das sagt ausgerechnet ein Kerl, der blaue Strumpfhosen trägt und dann noch die Unterhose darüber zieht, dachte Kommissar Keibu.

"Na ja, wie gesagt, ich flog gerade über Tokyo. Ich wollte noch etwas höher hinauffliegen und stieß dann mit dem Kopf gegen etwas Hartes. Sehen sie mal, das gab sogar eine Beule." Superman stand auf und beugte sich weit über den Schreibtisch. Schuppen rieselten in über die Arbeitsfläche des Kommissars und in dessen Kaffeetasse. Angewidert bat er Superman sich wieder zu setzen.

"Sie sind also geflogen. Womit?"

"Na, ganz einfach so....Schhhhhhhhhhhh", sagte Superman, breitete die Arme aus, um es dem Kommissar etwas zu verdeutlichen, dieser zeigte sich aber ziemlich unbeeindruckt.

"Ich bin also voll mit der Rübe gegen das Ufo geknallt. Sofort schaue ich nach oben und sehe nur den blauen Himmel. Also will ich weiterfliegen und knall wieder gegen das Ufo. Ich gucke nach oben und sehe immer noch nur blauen Himmel, ich konnte mir einfach nicht erklären, warum ich nicht weiterfliegen konnte, und habe es einfach weiter versucht... und bin wieder gegen das Ufo geflogen. Aber dann! Über mir konnte ich ein kleines Stück blankes Metall sehen, genau an der Stelle, an der ich mit dem Kopf gestoßen war. Dort war nämlich die Farbe abgeblättert. Ich habe mich dann vorsichtig unter dem Ufo zum Rand entlanggetastet und konnte dann nach oben fliegen, und von dort aus habe ich es gesehen. Ein riesiges Ufo schwebt über Tokyo. Nun stellen sie sich das doch mal vor. Diese Schweinehunde benutzen nicht einfach eine teure Tarnvorrichtung oder so, nein, sie bemalen einfach die Unterseite ihres Ufos so, daß es aussieht wie ein blauer Himmel mit ein paar Wolken. Genial, nicht wahr?"

"Darf ich das nocheinmal wiederholen? Sie sind also von ganz alleine geflogen. Gegen ein Ufo. Dessen Unterseite ist bemalt, wie der Himmel, und darum können wir es nicht sehen. Und Sie glauben, daß ein Zusammenhang zwischen dem Ufo und der von ihnen gefundenen Sailor Moon CD, welche geheime Botschaften zur Gedankenkontrolle enthält, besteht."

"Genau".

Kommissar Keibu beugte sich zu Superman vor. "Sagen sie, was halten sie von einem langen, langen Urlaub. Auf Staatskosten selbstverständlich. Sie bekommen auch ein eigenes Zimmer. Und damit sie sich wegen ihrer Beule nicht den Kopf stoßen, sind die Wände darin ganz weich gepolstert. Na, wie gefällt ihnen das?"

"Und was ist mit essen?"

"Für Verpflegung ist ebenfalls gesorgt. Allerdings müssen sie ohne Besteck essen, da die Insassen, äh ich meine Urlaubsgäste keine scharfen Gegenstände in die Hände bekommen."

"Prima, wenn ich meine Arbeit hier erledigt habe, dann komme ich gerne auf ihr Angebot zurück."

Superman stand auf, und ging zur Tür hinaus. Kommissar Keibu überlegte noch kurz, ob er seinen Leuten Bescheid sagen sollte, daß sie Superman zu einer geräumigen Zelle führen sollten, aber daß hätte nur jede Menge Papierkram erfordert. Und was konnte ein Typ in blauen Strumpfhosen schon für einen Schaden anrichten?
 

"Sie haben uns entdeckt! Das war eindeutig ein Angriff!!"

"Wie groß ist der Schaden?"

"Immens. Eine Plasmaspule ist gebrochen und die Außenhülle ist beschädigt. Wir können uns höchstens noch ein paar Stunden hier in der Luft halten. Dann müssen wir einen Landeplatz suchen, oder wir werden mit dem Ding hier mitten in der Stadt Abstürzen, und Tausende von Menschen mit in den Tod reißen."

"Cool!"

"Wie lange noch bis zur Ankunft des Meisters?"

"Guildo Horn?"

"Nein, Du weißt schon...ER."

Ach so, ...ER. Er wird morgen ankommen. Bis dahin müssen die Sailor Kriegerinnen beseitigt werden."

"Ich werde mich darum kümmern. Jetzt sofort."

"Aber denk daran, Du darfst sie nicht töten. Das will er nämlich selbst erledigen. Es reicht, wenn Du sie einfängst und hier auf unser Schiff bringst."
 

Ami saß allein auf den Stufen des Hikawa-Tempels. Sie hatte ihren Laptop auf dem Schoß stehen und betrachtete über ihren Satelliten, den sie von der US-Regierung geklaut hatte, ein paar Aufnahmen aus dem Weltall. Zu sehen war ein Teil von Europa. Um genau zu sein, der Teil der früher einmal als Deutschland bekannt war. Jetzt war an der Stelle nur noch ein großes Loch, und Österreich hatte jetzt einen schönen großen Strand. Ami berührte mit der Hand den Bildschirm an der Stelle, an der jetzt die erst kürzlich entstandene Bucht zu sehen war. "80 Millionen Menschen.", sagte sie leise zu sich selbst, als könnte sie immer noch nicht fassen, was geschehen war. Aber sie war sich der traurigen Tatsache, daß sie dafür verantwortlich war daß ein ganzes Land vom Erdball verschwunden war, durchaus bewußt.

Ein leiser Windhauch strich ihr durch das Haar. Sie beachtete ihn nicht weiter, sondern starrte nur immer weiter auf das große Loch, mitten in Europa. Wieder wehte ein Wind. Ami fröstelte und zog ihre Jacke zu, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden. Noch ein Windstoß. Erst jetzt sah sie irritiert nach vorne, wenige Augenblicke später wehte wieder eine Windböe, dicht gefolgt von einer weiteren. Erst jetzt wußte Ami Bescheid, sie wartete den nächsten Windstoß ab, und streckte dann ihr Bein aus. Es dauerte nicht lang, und Minako, die inzwischen wieder ein derartiges Tempo erreicht hatte, daß niemand in der Lage war sie mit dem bloßem Auge zu erkennen, stolperte über Amis ausgestreckten Fuß. Minako lag jetzt mit dem Gesicht nach unten auf dem steinigen Fußboden, sie stöhnte leise, und stemmte sich dann mit den Armen nach oben, und setzte sich dann neben Ami auf die Stufen des Hikawa-Tempels. "Danke."

"Keine Ursache.", sagte Ami so leise, daß Minako sie kaum verstand. "Trink etwas weniger Cola, das Koffein bekommt dir nicht."

Minako nickte hektisch mit dem Kopf . "Jajaichweißichweiß." Sie hielt eine kurze Zeit inne, atmete tief ein und aus, und versuchte dann in einem normalen Tempo mit Ami zu reden. "Was ist los? Du scheinst heute nicht gut drauf zu sein."

Ami sah kurz zu Minako rüber und senkte dann sofort wieder ihren Blick. "Hast Du es noch nicht mitbekommen? Ich bin schuld daran, daß man in der ganzen Welt die Atlanten neu drucken muß, und dort wo früher mal Deutschland lag, ist jetzt ein riesiges Loch. Jetzt kann man sogar in Österreich Badeurlaub machen. An der Ostsee. Und die Städte, die nicht im Meer versunken sind, wurden vollkommen zerstört."

"Ist das nicht das Land, in dem Du studieren wolltest?"

"Ja."

"Ich würde sagen, den Studienplatz kannst Du dir abschreiben."

"Du bist wirklich sehr mitfühlend."

"Ach komm, stell dich doch nicht so an! Das Leben geht weiter! Na ja, zumindest für uns." Minako schlug Ami grinsend auf die Schulter. "Mensch, kann ich dich denn gar nicht aufmuntern?" Minako deutete mit dem Finger in den Himmel. "Siehst Du, überall sind dunkle graue Wolken, nur direkt über uns ist eine Kreisrunde Fläche mit blauen Himmel." Ami sah in den Himmel. Minako hatte recht. Direkt über ihnen war eine riesige blaue Fläche mit vereinzelten Wolkigen. Während sie in den Himmel sah, versuchte Ami eine Erklärung für dieses eigenartige Wetterphänomen zu finden. "Du Ami?", Minako tippte der geistig leicht abwesenden Ami auf die Schulter. Ami drehte sich zu Minako um, die aufgeregt auf den Monitor von Amis Laptop sah. "Was um alles in der Welt ist das?" Ami sah geschockt auf den Monitor. Darauf war immer noch Europa und ein Teil Asiens zu sehen. Ein großer grauer Fleck bewegte sich auf dem Bildschirm. Er war jetzt direkt über Österreich, blieb eine Weile stehen, und flog dann weiter. Dort wo vorher Österreich war, war jetzt nur noch ein große grau, schwarze Fläche. Sogar auf dem Satellitenfoto konnte man noch die Flammen der brennenden Städte sehen, kurz bevor auch weite Teile dieses Landes im Meer versanken. "Das ist doch unmöglich!!!", rief Minako laut. "Was in Gottes Namen ist das?"

"Ich weiß es nicht.", sagte Ami. "Aber was immer es auch sein mag, es ist auf den direkten Weg zu uns, und es wird bald hier sein."

"Laß uns zu den anderen gehen, schnell!"

Kapitel 8

8

"Donnerschlag flieg!", schrie Sailor Jupiter, und schleuderte zugleich einen gewaltigen Blitz auf den unbekannten Angreifer. Dieser zeigte sich nicht sonderlich beeindruckt und konterte mit einer Technik, die für Makoto so überraschend kam, daß sie keine Möglichkeit hatte dem Angriff zu entgehen. Noch bevor sie irgendwie reagieren konnte, war sie unter einer riesigen Stulle(!) begraben. Die anderen Sailor Kriegerinnen wollten ihr zu Hilfe eilen, aber noch bevor sie sie erreicht hatten, konnte der Angreifer eine weitere Attacke starten, die diesmal Sailor Mars und Sailor Venus außer Gefecht setzte. Er hatte mit dem Band aus einer Videokassette nach ihnen geworfen, welches sich in einer unglaublichen Geschwindigkeit zuerst um ihre Körper und dann um ihre Hälse gewickelt hatte. Das andere Ende des Bandes hielt er immer noch fest, und zog es mit einem Ruck stramm, und raubte so Sailor Mars und Sailor Venus den Atem. Sailor Moon ergriff ihr Mondzepter, aber bevor sie auch nur den Versuch eines Angriffs starten konnte, wurde sie von dem Angreifer unterbrochen, der inzwischen auch Sailor Mercury mit Hilfe eines Fischbrötchens ausgeschaltet hat. Sailor Moon sah zu den Kriegerinnen hinüber. Sie wußte nicht einmal mehr, wie es zu diesem Kampf kam, und sie konnte sich nicht daran erinnern, daß ein Kampf jemals zuvor so aussichtslos und zugleich so lächerlich war. Er sah doch so harmlos aus. Es schien nur ein weiterer nicht sonderlich beachtenswerter Dämon zu sein. Allein sein Aussehen hatte für lautes Gelächter gesorgt. Sein gesamtes Erscheinungsbild, der Bauch, die dicke Nase, der dumme Gesichtsausdruck, einfach alles wirkte so absurd, nicht wie ein Dämon, sondern viel mehr wie eine Karikatur. Wie hätten sie denn auch nur ahnen können, wie mächtig er wirklich war. Er hatte ein paar Passanten als Geisel genommen, und ihnen die Energie entzogen. Aber es stellte sich heraus, daß er das nur getan hatte, um die Sailor Kriegerinnen anzulocken, hier auf das Dach dieses Hochhauses. Hier hatte er sie genau dort, wo er sie haben wollte, hier waren sie ihm schutzlos ausgeliefert. Er zog die Fesseln um Sailor Mars und Sailor Venus noch enger. Sie versuchten vergeblich nach Luft zu schnappen, ihre Bewegungen wurden bereits langsamer. "Eine einzige Bewegung, und sie werden alle sterben." Sailor Moon wagte es nicht sich auch nur einen Millimeter zu rühren. Es mußte noch eine Möglichkeit geben, ihn zu besiegen, aber welche?

"Du denkst darüber nach, wie Du sie retten kannst oder?"

Sailor Moon blieb regungslos stehen.

"Okay, Du darfst dich ein wenig bewegen. Also, Du denkst jetzt darüber nach wie Du sie alle retten kannst, stimmts?"

Sailor Moon nickte. Der Angreifer betrachtete sie mit einem Gesichtsausdruck, der ihr überhaupt nicht gefiel. "Wenn Du genau das tust, was ich dir sage, dann lasse ich sie leben."

Sailor Moon schluckte und nickte dann erneut, um ihm zu signalisieren, daß sie mit seinen Forderungen widerwillig einverstanden war.

"Komm her und knie vor mir!"

Sailor Moon zögerte, doch als er das Band mit dem er Sailor Mars und Sailor Venus noch straffer zog und ihnen so den letzten Atem raubte, näherte sie sich ihm mit langsamen Schritten, fiel vor ihm auf die Knie und senkte den Kopf. Währenddessen dachte sie die ganze Zeit über darüber nach, wie sie ihn besiegen, und die anderen befreien konnte. "Sie mich an.", sagte er. "Und jetzt...", er sah sie mit einem Blick an, der dem von Superman ziemlich ähnelte, wenn dieser wieder einmal seinen Röntgenblick mißbrauchte. "Jetzt spielen wir Bill Clinton und Monika Lewinsky."

Sailor Moon sah erschrocken zu ihm hinauf. Zu seinem Blick kam jetzt auch noch ein unkontrolliertes Sabbern. Mit seiner freien Hand packte er sie an den Haaren, und zog sie langsam zu sich heran. Noch immer suchte sie nach einem Ausweg. Sie hatte jetzt ein wirklich ungutes Gefühl, nämlich das Gefühl, daß ihr in der nächsten Sekunde das Frühstück wieder hochkommen würde. Er zog sie unaufhaltsam näher an sich ran. Und dann geschah es. Sie hatte den besten Einfall, den sie jemals haben sollte. Genau genommen, war es der Genialste Gedanke, der jemals in der gesamten Geschichte der Menschheit erdacht werden sollte. Weder Albert Einstein, noch Ami Mizuno, noch Prof. Stephen Hawkin sollten jemals auch nur einen halb so genialen Einfall haben wie Sailor Moon in diesem Moment. Dadurch würde sie sich nicht nur von diesem ekelhaften etwas, das sie immer näher zu sich heran zog, befreien und unschädlich machen, nein dieser Gedanke war auch das Ende für alle möglichen Probleme. Dadurch würde der Weltfrieden gesichert sein, Hungersnöte wären kein Problem, und alle Umweltprobleme sollten der Vergangenheit angehören. Plötzlich ließ er sie los und schreckte nach oben Noch in der Selben Sekunde hatte sie ihre Idee wieder vergessen, aber wenigsten hatte sie dieser Übergewichtige Typ, der von ihr ein Flötenkonzert verlangte, sie losgelassen. Er verspürte einen stechenden Schmerz in seiner Nase. Kein Wunder, schließlich steckte auch eine Rose darin. Sofort wurden auch seine Angriffe wirkungslos. Sailor Jupiter kroch unter der riesen Stulle hervor, und sofort lockerten sich auch die Fesseln von Sailor Venus und Sailor Mars. Sailor Moon fuhr herum, ihr Gesicht erhellte sich sofort wieder auf. Dort stand er, ihr Tuxedo Mask, wieder einmal in allerletzter Sekunde, aber das war ihr jetzt auch egal. Er stand auf genau am Rand des Hochhauses, sein Umhang wehte im Wind. "Wie kannst Du es wagen, unschuldige Mädchen für das Präsidenten-Praktikantinnen Spiel zu mißbrauchen, das eigentlich mir vorbehalten ist."

Die Sailor Kriegerinnen guckten stumm zu Sailor Moon rüber, deren Gesicht bekam jetzt eine extrem rötliche Färbung. Es wäre ihr zu dem Zeitpunkt am liebsten gewesen, sie wäre auf der Stelle Tot umgefallen, was aber ziemlich sinnlos wäre, da sie ja sowieso immer wiedergeboren wird.

Auch Tuxedo Mask wurde bewußt, daß er wieder einmal zuviel geredet hatte. Trotz seiner Maske konnte man noch deutlich sehen, wie er rot wurde. Er senkte den Kopf und zog sich den Zylinder weiter ins Gesicht. Diesen Moment der Unachtsamkeit wollte der unbekannte Angreifer ausnutzen, um Sailor Moon und Tuxedo Mask zugleich auszuschalten. "Donnerschlag flieg!" Aber auch er war für einen Augenblick unachtsam und so traf in Makotos Blitz mit seiner vollen Stärke. Als nächste war Sailor Venus dran. Sie stand noch immer unter den Einfluß der Überdosis Koffein, so daß alle ihre Handlungen um ein Vielfaches schneller abliefen. Mit den Worten "Halbmondstrahl flieg!" schoß sie einen Energiestrahl auf den Angreifer ab. Dann setzte sie sich in Bewegung, überholte ihren eigenen Halbmondstrahl und stellte sich schützend vor den Angreifer. Kurz bevor der Halbmondstrahl sie erreicht hatte, drehte sie sich um, zwinkerte dem Unbekannten zu und sagte : "Reingelegt!" und sprang blitzschnell zur Seite. Noch bevor der unbekannte Angreifer mitbekam, was geschah, wurde er auch schon vom Halbmondstrahl geröstet. Sailor Moon sah in mit dunkler Miene an, und warf ihr Diadem nach ihm. Zwar konnte er ausweichen, doch das vorüberfliegende Diadem riß eine seiner Taschen auf, und heraus fielen Unmengen von Stullen. Sailor Moon ging zu den Stullenberg. "Haltet ihn fest!", befahl sie den anderen Sailor Kriegerinnen, was diese dann auch taten. Sailor Mars und Sailor Jupiter hielten ihn an den Armen und Sailor Mercury war ihm von hinten auf die Schultern geklettert, und zog seine riesen Nase nach oben. "So, Du magst also Stullen. Hier hast Du ein paar Stullen!" Mit diesen Worten fing Sailor Moon an dem Angreifer seinen eigenen riesigen Vorrat an Stullen in alle nur erdenklichen Körperöffnungen zu stopfen. Und wenn sie nicht ganz hineinpaßten, half sie mit dem Mondzepter ein Wenig nach. Es waren eine Menge Stullen, und sie ließ wirklich keine übrig.

Er taumelte benommen nach hinten, trat dabei auf das Fischbrötchen und schlitterte dann zum Rand des Daches, um dann mit einem seltsamen Ton, der wohl ein Schrei sein sollte, über die Brüstung. Die Sailor Kriegerinnen liefen zu dem kleinen Mauervorsprung und sahen nach unten. Der unbekannte Angreifer konnte sich mit Hilfe eines Sonnenschirms auf das Dach des nebenan liegenden Hochhauses retten. Dort war er den Angriffen der Sailor Kriegerinnen aber schutzlos ausgeliefert. Es war erstaunlich, wie geschickt dieser trotz seiner enormen Körpermasse den Feuerbällen von Sailor Mars ausweichen konnten. Auch Sailor Jupiters Blitze konnten ihn nicht erwischen. Plötzlich drehte er sich um, sah zu den Sailor Kriegerinnen herüber und holte dann eine Art futuristisches Gewehr aus seinem Rucksack. "Achtung! Er greift wieder an.", schrie Sailor Moon.

Er feuerte einen Energiestoß aus der merkwürdig aussehenden Waffe ab. "Daneben, meilenweit Daneben!", rief Sailor Mars und streckte ihm die Zunge heraus, das schien ihn aber nicht weiter zu beeindrucken. Sailor Mercury tippte Sailor Mars auf die Schulter und zeigte in den Himmel. Auch die anderen Sailor Kriegerinnen sahen nach oben. "Scheiße, er hat ein Flugzeug getroffen! Es stürzt ab!"

"Hey, er flieht! Er wollte uns also gar nicht angreifen, sondern nur ablenken.", stellte Sailor Moon fest. "Was sollen wir jetzt tun?"

"Wir müssen die Menschen in dem Flugzeug retten."
 

Das Flugzeug erschütterte leicht. Der Co-Pilot war ein wenig irritiert, aber der Pilot selbst blieb ruhig.

"Was war das eben?"

"Eine kleine Turbulenz. Nichts ernsthaftes, ich habe wieder alles unter Kontrolle. Wir setzen unseren Flug wie geplant fort."
 

"Ich weiß, ich werde ein paar Blitze erzeugen. Blitze bestehen aus Elektrizität. Elektrizität und Magnetismus Hängen dicht zusammen. Durch das dadurch entstehende Magnetfeld wird das Flugzeug wieder nach oben gezogen. Donnerschlag flieg!"

Ein gewaltiger Blitz schoß in den Himmel, dich am Flugzeug vorbei. Die Piloten waren für kurze Zeit geblendet. Geschockt mußten sie feststellen, daß fast alle Instrumente ausgefallen waren. "Was ist geschehen?"

"Da war ein Blitz oder so etwas Ähnliches. Das elektrische Feld war stärker als 1000 Handys im Flugzeug. Wir müssen versuchen ohne Instrumente zu fliegen."

"Fahr das Fahrwerk raus, wir versuchen eine Notlandung!"
 

"Das war eine saublöde Idee! Laß mich das machen! Ich werde eine Feuerwand erzeugen. Die wird die Luft aufheizen, welche dann nach oben steigt und das Flugzeug sicher nach oben treibt. Feuerball flieg!"

Die Piloten sahen eine riesige Wand aus Feuer auf sie zukommen. Als sie das Flugzeug traf, erhitzte sich die Maschine derartig, daß der Innenraum sich extrem erhitzte. Geistesgegenwärtig stellte der Pilot die Klimaanlage auf die höchstmögliche Stufe: arktische Kälte. Das reichte gerade einmal aus, um zu verhindern, daß die Passagiere anfingen zu glühen.

"Verdammt, die Tragflächen haben Feuer gefangen, außerdem sind die Reifen des Fahrwerks geschmolzen!"
 

"Das Flugzeug brennt!"

"Laßt mich mal, ich werde es Löschen! Seifenblasen fliegt!"
 

"Aaahhh!!! Wir können nichts mehr sehen!!! Wo kommt dieser Nebel her?"

"Anscheinend ist das Fahrwerk und ein Teil der Tragflächen gefroren. Das Eis zieht uns nach unten."

"Der Co-Pilot begann langsam die Fassung zu verlieren. "Aaahhh!!! Wir werden alle elendig sterben!!!"

Der Pilot versuchte ihn wieder unter Kontrolle zu kriegen. "Beruhig dich!", er reichte dem Co-Piloten das Mikrophon. "Da, rede mit den Passagieren und bereite sie schon einmal darauf vor, daß sie in ein paar Sekunden alle Sorgen los sind."

Der Co-Pilot sah ihn gelassen an. Er ergriff das Mikro und räusperte sich. Dann sprach er über den Bordlautsprecher mit den Passagieren. "Verehrte Fluggäste, ich bitte sie um einen kleinen Augenblick um ihre Aufmerksamkeit. Wie sie höchstwahrscheinlich schon selbst mitbekommen haben, gibt es zur Zeit einige technische Probleme. Es sieht nicht so aus, als würden wir die Maschine wieder unter Kontrolle bringen. Wir alle werden in ein paar Minuten mit der Maschine am Boden zerschellen und diejenigen, die den Aufprall überleben, werden einen qualvollen Tod in einer wahren Flammenhölle sterben. Ich bitte sie, Ihr Gepäck oder ihre Ausweise hervorzuholen oder sich mit einem Stift ihren Namen auf die Hand zu schreiben, damit man sie später leichter identifizieren kann. Vielen Dank."

Die Passagiere des Flugzeugs nahmen die Nachricht unterschiedlich zur Kenntnis. Während einige ruhig auf ihren Sitzen blieben, ihre Ausweise hervor holten oder ihren Namen auf die Kleidung schrieben, oder vor Angst wie gelähmt in ihren Sitzen saßen, rannten andere voller Panik wild schreiend im Flugzeug umher. Einige versuchten erfolglos die Tür zu öffnen, um ins Freie zu gelangen. "Das ist das Ende, jetzt ist alles vorbei!"
 

"Das hast Du ja prima hingekriegt Ami! Siehst Du was Du angerichtet hast. Wegen Dir schmiert die Maschine jetzt ab!", sagte Rei und zeigte dabei mit dem Finger auf das abstürzende Flugzeug.

"Entschuldigung, aber ihr seit doch auch nicht ganz unschuldig, oder?" Amis Augen füllten sich mit Tränen, was höchst selten zu beobachten war.

"Jetzt auch noch die Schuld auf uns schieben, ja?"

Ami fing an zu heulen, ganz nach Bunny-Manier mit der Springbrunnen-Methode. Sailor Moon sah fassungslos zu dem Flugzeug hinauf, daß langsam immer näher kam. Ihre Augen weiteten sich. "Hey, seht mal da!" sie deutete mit dem Finger in den Himmel. "Könnt ihr das auch sehen? Was ist das nur?
 

Eine junge Frau, die sich mit ihrem Schicksal schon abgefunden hatte, sah ruhig aus dem Fenster. Dann sah sie etwas. Sie glaubte zuerst an ein Irrtum, doch dann sah sie es wieder. Sie konnte ihren Augen einfach nicht trauen. Plötzlich rief sie etwas in die tobende Menge: "Da draußen kommt ein Mann direkt auf uns zugeflogen!"

Die Fluggäste stutzten und blickten zu ihr hinüber. "Na seht doch selbst, wenn ihr mir nicht glaubt.", sagte sie und deutete aus dem kleinen Fenster. Die übrigen Passagiere stürmten sofort auf die andere Seite des Flugzeugs und drängelten sich an die kleinen Fenster. "Das muß ich sehen."

"Laßt mich auch mal!"

"Das glaube ich nicht. Kein Mensch kann fliegen."

"Oh tatsächlich!"

"Hey, den kenne ich doch! Das ist dieser Superheld aus Amerika. Superman. Ich wette er wird das Flugzeug auffangen."

"Wirklich? Dann sind wir ja gerettet!"

"Jaaaa!!!!"

"Moment mal, hat er nicht erst neulich die Backstreet Boys ausgelöscht?"

"Wir werden alle sterben!!!"
 

Das Flugzeug raste mit einer riesigen Geschwindigkeit auf die Erde zu. Zweifellos würde niemand diesen Absturz überleben. Doch dann tauchte mit einem mal ein blau-roter Blitz auf und verfolgte das Flugzeug. Superman hatte einen Kampf gehört und wollte, nachdem er sich mit einem Hamburger gestärkt hatte, in den Kampf eingreifen. Unterwegs hatte er das Flugzeug gesehen. Es neigte sich in einem recht ungünstigem Winkel der Erde zu, um es genauer zu sagen: Es stürzte gerade ab. Das war die Gelegenheit für ihn. Er hatte dergleichen schon früher viele Male getan. Er flog direkt unter das Flugzeug, und hielt es mit all seiner Kraft fest. Dann bremste er den Sturz und brachte es etwa dreihundert Meter über dem Erdboden zum Stillstand. Mit dem riesigen Flugzeug auf den Schultern flog er langsam nach unten. Er durfte jetzt keinen Fehler begehen, oder diese unschuldigen Fluggäste würden für seinen Fehler mit dem Leben bezahlen. Superman hatte vor, das Flugzeug über der Stadt hinweg zu einer großen freien Fläche zu tragen, dort zu landen und das Flugzeug dann dort abzusetzen. Ganz vorsichtig flog er über die Innenstadt hinweg. Er sah verschiedene Wolkenkratzer und achtete darauf, daß er ihnen nicht zu nahe kam. Als er über dem Dach eines Hochhauses vorbeiflog, sah er eine Gruppe von jungen Mädchen dort stehen. Jungen gutaussehenden Mädchen. Sehr gut aussehenden Mädchen. Diese kurzen Röcke, diese Beine, ihre Figuren. Superman zog sich die Strumpfhose zurecht. Plötzlich fühlte er sich so anders, so leicht. So ungewohnt leicht. Leicht? Wieso leicht? Wie kann man sich leicht fühlen, wenn man gerade ein Flugzeug auf den Schultern trägt? Er sah ruckartig nach oben. Nichts. Er sah nach unten, und konnte gerade noch sehen, wie das Flugzeug sich unaufhaltsam der Erde näherte und dann auf dem Dach eines Hochhauses einschlug. Nur eine Sekunde später explodierte es und schleuderte einen riesigen Feuerball in den Himmel. Rein zufällig war das Flugzeug auch noch auf jenen unbekannten Angreifer, der den Flugzeugabsturz eigentlich nutzen wollte, um unbemerkt vor den Sailor Kriegerinnen flliehen zu können, gestürzt und hatte ihn unter sich begraben.

Superman schwebte noch eine Weile in der Luft, und sah zu, wie das Flugzeug mitsamt Hochhaus in Flammen aufging. "Hoppla!", sagte er.

Auch die Sailor Kriegerinnen standen noch eine ganze Zeit auf dem Dach und beobachteten das Inferno. Das Feuer hatte inzwischen auch auf die danebenstehenden Gebäude übergegriffen.

"Das ist alles deine Schuld, Ami!!!!", schimpfte Rei, und Ami heulte inzwischen lauter und vergoß dabei mehr Tränen als Bunny es jemals zuvor getan hatte.

Kapitel 9

9

"Hey Du! Meinst Du nicht das es langsam reicht? Geh nach Hause! Glaub mir, es reicht für heute. Du bist fertig, man!"

Superman sah von seinem Glas auf. Er wußte nicht mehr genau, was oder wieviel er getrunken hatte, aber er wußte genau, daß er noch lange nicht genug hatte. Also senkte er seinen Kopf wieder und widmete sich ganz dem Inhalt des vor ihm stehenden Glases, bei dem er auch nicht mehr genau wußte, was sich eigentlich darin befand.

"Komm alter, Du verschreckst meine Gäste! Niemand will in einem Laden etwas trinken gehen, in dem sich Verrückte in Strumpfhosen herumtreiben."

Ein paar Leute gingen diesen Abend noch spazieren und kamen gerade an dieser Kneipe vorbei, als sich eine nicht so ungewöhnliche Szene abspielt. Sie hörten nur wieder einmal den Barkeeper rufen: "Du fliegst jetzt aus der Kneipe RAUS!" Und nur wenige Augenblicke später flog Superman an ihnen vorbei auf die Straße. Allerdings flog er wiedereinmal nicht aus eigener Kraft, sondern wurde vielmehr vom Barkeeper mit Nachdruck gebeten, die Kneipe zu verlassen.

Superman rappelte sich langsam auf, und klopfte sich den Dreck von den Kleidern. "Vedammd, das wa schonn die vierte Kneibbe heute."

Obwohl ihm das Geradeauslaufen erhebliche Probleme bereitete, machte er sich auf dem Weg, eine neue Kneipe zu finden, in der er sich endlich weiter vollaufen lassen konnte, um die peinliche Aktion mit dem Flugzeug zu vergessen. Erst nach einiger Zeit wurde er fündig. Die einzige Bar, in der er noch Zutritt hatte, war die Hotelbar des teuersten Hotels in der Stadt. Er schrieb sich in der Rezeption ein, und ließ sich ein Zimmer geben. Wenn er hier fertig war, würde er sowieso nicht mehr nach Hause finden. Nachdem er sich sein Zimmer angesehen hatte, ging er sofort nach unten in die Bar. Dort herrschte reges Treiben. Vergeblich suchte er nach einem freien Platz an der Theke. Doch dort hatten sich mehr Menschen versammelt, als bei den Olympischen Spielen. Er sah sich im Raum um, und entdeckte ein junges Mädchen, alleine an einem Tisch sitzend. Er ging langsam auf sie zu. "Tschuldigung?"

"Häh?" Sie hob langsam den Kopf, und er konnte erkennen, daß sie sich in einem ähnlichen Zustand befand, wie er.

"Is hier noch frei?"

Sie nickte stark mit dem Kopf. Superman nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu ihr. "Mein Name is übbrigns S- Superman. Un deiner?"

"Ami, Ami Mizuno" Sie reichte ihm die Hand, er ergriff sie und packte zu. Es war deutlich zu hören, wie ein paar Knochen zusammengequetscht wurden, und kurz davor waren zu brechen. Superman zog schnell seine Hand zurück. Er war überrascht, das Ami einen derart starken Händedruck hatte. "Was trinjen?"

Wieder schüttelte Ami mit dem Kopf. "Was stagges." Superman hob den Arm und rief hinüber zur Theke: "Hey, kinon Bier? unwas stagges fü die Damme hier." Nur Sekunden später kam ein Keller mit einem großen Tablett, welches Ami sofort an sich riß. Sie wußte nicht um was es sich handelte, aber das war ihr sowieso egal, Hauptsache, es war etwas Hochprozentiges. Sie kippte es runter wie Wasser. Der Kellner glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Noch ungläubiger nahm er Amis Bestellung von zwei weiteren Bieren und irgend etwas, nach dem man tierisch Kopfschmerzen bekommt, auf. Auf seine Frage, ob sie sich nicht deutlicher Ausdrücken könnte, meinte sie nur es müsse etwas mit mehr als 70% sein. Superman sah sie eine Weile an. "Sach ma, wie alt bistn? Wie bisn hier reinkomm?"

Ami legte ihm einen Ausweis hin, dem man einfach nicht ansehen konnte, daß er eine tadellose Fälschung war. Nach diesem Ausweis hätte sie genau zweiunddreißig Jahre alt sein müssen. "Die sin doch tatsächlich drauf reinjefalln.", sagte sie und fing laut an zu lachen. "Toll wasm mit som kombjuder als machn gann."

Superman hob wieder den Arm "Ey! Nochnsweibier !!!"

"Ichnemm drei!", brüllte Ami hinterher.

"Biss auch hier umsu verjessn, he?"

"Yep!", Ami nickte. "ihabn jansses Kondinet aufm jewissn. Milli, millo, miollio, ganz viele Menschn tot. Undu?"

"Ich habn Fluchzeuch absmirn lasn. Alle hin. Nochn gleins bierchn?"

Diesmal war es Ami, die den Arm hob, und den Wirt mit einer weiteren Bestellung an den Rand eines Nervenzusammenbruchs brachte. "Zwei Paletten!!!"

Er mußte die Paletten schon mit einem Mini-Gabelstabler an den Tisch von Ami und Superman fahren. Diese hatten die Paletten allerdings schon geleert, noch bevor sich der Kellner umdrehen konnte, um wieder zur Theke zu gelangen. "Ganst gleich noch meer holln!", sagte Ami. Das Spiel setzte sich auch den ganzen Abend so fort, bis der Wirt ihnen mitteilte, daß er vorhatte die Hotelbar zu schließen, da die beiden sowieso noch die einzigen Gäste waren.

"Wo wonstn?", fragte Superman Ami.

"Hier, habn simer hier!" Sie holte ihren Zimmerschlüssel hervor und ließ ihn vor Supermans Gesicht baumeln. Als er die Zimmernummer darauf las, stellte er erstaunt fest, daß ihre beiden Zimmer genau nebeneinander lagen. Sie beschlossen, gemeinsam nach auf ihre Zimmer zu gehen.

"Ich jlaub ichhab ne Simmerbar.", sagte Superman vor seiner Tür. Ami grinste ihn an. "Was dajejn, wenn ich noch mid zu dir komm?", fragte sie ihn.

Gegen 4 Uhr Morgens klingelte dann in der Rezeption das Telefon Sturm. Ein paar Hotelgäste hatten sich über dem Lärm in einem der Zimmer in ihrer Etage beschwert. Sie beklagten sich über ein recht lautes Stöhnen, daß sogar auf dem Flur, und bis in die anderen Zimmer zu hören war. Schließlich war es der Hoteldirektor persönlich, der sich der Sache annahm. Schon als er gemeinsam mit einem weiteren Mitarbeiter des Hotels aus dem Fahrstuhl schritt, konnte er deutlich das laute Stöhnen einer anscheinend jungen Frau oder eines Mädchens hören. Er sah zu seinem Kollegen herüber, der hatte ein breites Grinsen im Gesicht. "Meine Güte, die sind ja noch lauter, als das Paar neulich. Sie wissen schon, das Mädchen hatte so zwei merkwürdige Zöpfe."

"Ja ja, ich weiß. Bei denen hat das die ganze Nacht gedauert."

"Und den halben Tag darauf."

"Dann haben sie in unserem Restaurant was gegessen."

"Und dann ging es von vorne los."

"Die hatten ja eine enorme Ausdauer."

Sie näherten sich der Tür. Vorsichtig klopfte der Hoteldirektor an Supermans Zimmertür, erhielt aber keine Antwort. Er versuchte es ein weiteres Mal. Danach schlug er ein paar Mal kräftig mit der Faust gegen die Tür. "Entschuldigung, ein paar Gäste haben sich über sie beschwert. Wir haben zwar Verständnis für sie, aber können sie nicht ein Wenig Rücksicht nehmen, und es etwas leiser angehen?"

Erst jetzt erhielt er eine Reaktion. Eine Männerstimme antwortete ihm aus dem Zimmer, ohne die Tür zu öffnen. "Hey, haben sie schon mal versucht dabei leise zu sein? Ich hab hier schon genug zu tun. Anstatt dort draußen rumzustehen und blöd zu quatschen können sie auch reinkommen und mir helfen."

Dem Hoteldirektor fehlten die Worte. Fassungslos stand er vor der Tür auf dem Flur und konnte gerade noch seinem grinsenden Kollegen davon abhalten, das Angebot anzunehmen. Wortlos stiegen sie wieder in den Fahrstuhl.

Superman stand hinter der Tür und sah durch das Schlüsselloch nach draußen auf den Flur. Erst jetzt viel ihm ein, daß er ja auch seinem Röntgenblick hätte benutzen können. Verärgert über das Auftauchen des Hoteldirektors ging er ins Badezimmer. Dort kniete immer noch Ami vor der Toilettenschüssel, und verabschiedete sich laut stöhnend von dem, was sie zuletzt gegessen hatte. "Uuuuääähh, is mir schlecht, mmbbuarrg!"

Superman ging zu ihr, stellte sich neben die Toilette und betätigte die Spülung. Ami gab weiterhin den Inhalt ihres Magens von sich. "Ich kann mich gar nicht erinnern, so viel gegessen und vor allem getrunken zu haben. Uäh! Nie wieder Alkohol!"

"Ich hab nochn paar Biere im Kühlschrank. Soll ich sie wegschütten?", fragte Superman.

"Spinnst Du? Gib her!!!"
 

Amis Wohlbefinden am Morgen darauf war auf dem unterstem Niveau. Um es genau zu sagen, sie fühlte sich wie durchgekaut und auf den Boden gespuckt. Hinzu kamen Kopfschmerzen von einer derartigen Intensität, daß sie mehr als nur einmal an eine selbstdurchgeführte Gehirnamputation gedacht hatte. Zweimal hatte sie schon das Skalpell angesetzt, konnte aber jedesmal im letzten Moment von Superman zurückgehalten werden, dem es an diesem Morgen aufgrund seiner Trinkerfahrung um Einiges besser ging, als Ami. Nachdem er gefrühstückt und sie sich nach dem Anblick von Spiegeleiern ein weiteres Mal übergeben hatte, machten sie sich auf, zum Hikawa Tempel zu gehen, wo die anderen auf Ami wartete. Zuvor hatte sich Ami von Superman doch dazu überreden lassen, etwas zu essen. Er meinte, daß es ihr guttun würde. Ami war jetzt aber ganz anderer Meinung und hatte das Gefühl, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Superman begleitete sie, da sie nicht mal in der Lage war, für längere Zeit den Kopf zu heben, ohne daß ihr schwindelig wurde. Das einzige was sie wußte, war daß sie irgendwie zum Hikawa-Tempel gekommen war, und daß Superman sie hierher gebracht hatte. Sie konnte sich weder an den Weg zum Tempel erinnern, noch wo Superman seine Hände überall gehabt hatte.

Jetzt saßen sie alle vor dem Tempel beisammen. Bunny hatte sich bei Mamoru angelehnt, und hielt seine Hand, während er den anderen Arm um sie gelegt hatte. Ami lehnte gegen Superman und zog somit die erstaunten Blicke der anderen auf sich. Allerdings hatte sie sich nicht an ihn gelehnt, weil er ihr so überaus sympathisch war, sondern weil sie es als zu anstrengen empfand, jetzt aus eigener Kraft gerade zu sitzen. Sie zog es vor, einfach dazusitzen und zu warten, daß diese schrecklichen Kopfschmerzen vorübergehen würden. Oder daß sie in den nächsten Sekunden sterben würde, egal, ihr war alles recht.

Superman, dessen Blutdruck jetzt enorm angestiegen war, ließ unterdessen seine Blicke schweifen. Er betrachtete auch Bunny recht ausgiebig mit seinem Röntgenblick, wurde aber schon ziemlich früh von Mamoru durch ein paar, im wahrsten Sinne des Wortes, "schlagkräftige" Argumente davon überzeugt, in eine andere Richtung zu sehen. Es erwies sich als wirklich schwierig, jemanden der unverwundbar ist, eine blutige Nase zu schlagen, aber Mamoru hat es geschafft. Auch Rei war bei dem Gedanken an Supermans Röntgenblick nicht ganz behaglich zumute, und versengte ihm mit einem geschickt plaziertem Feuerball den Drei-Tage-Bart. Sein nächster Versuch galt Makoto, doch die hob nur drohend die Faust. "Denk nicht einmal daran!", sagte sie. Sein Blick blieb dann bei Minako stehen, die ihn gar nicht zur Kenntnis nahm, und die ganze Zeit über das Gefühl hatte, sie hätte irgend etwas vergessen, etwas nicht ganz unwichtiges. Doch so sehr sie auch darüber nachdachte, sie kam nicht darauf. Die anderen bemerkten es sofort, als ein Windstoß Minakos Rock anhob. Bunny stieß Mamoru mit dem Ellenbogen in die Seite. "Wage es nicht dort hinzusehen!"

Luna trat hervor und stellte sich genau in die Mitte des Kreises. Sie wandte sich direkt an Superman, und fragte ihn, was er über das Ufo über ihnen weiß. Er erzählte, wie er rein Zufällig auf das Ufo gestoßen war. Luna bezweifelte, daß er ihnen eine große Hilfe sein würde, aber er schien der einzige zu sein, der wenigsten ein wenig Ahnung hatte, womit sie es zu tun hatten. "Sie schicken jede Menge Dämonen oder so etwas in der Art, die den Menschen die Lebensenergie absaugen."

"Das stimmt!", sagte Luna. "Unsere alten Feinde haben es nur bei einzelnen Menschen oder bei kleineren Gruppen versucht, aber diese entziehen ungeheuren Menschenmassen die Energie. Sie benutzen große Konzerte dazu, um eine große Menschenmenge zusammenzubringen, und machen sie durch Suggestion gefügig, um ihnen dann wie gewohnt die Energie zu entziehen. Das schlimme ist, daß die Opfer es noch nicht mal merken."

"Ich habe übrigens auch schon ein paar von ihnen ... beseitigt."

"Ja.", sagte Minako "Bunny hat auch einige von ihnen abgemurkst. Das war eine Gruppe namens "Caught in the Act" oder so."

Superman runzelte die Stirn. "Haben die sich nicht aufgelöst?"

"Das ist die offizielle Erklärung.", sagte Makoto. "In Wahrheit war es ein richtig schönes Bilderbuchmassaker, das Bunny da veranstaltet hat."

"Hey, was sollte ich denn machen? Die hatten meinem Mamoru wehgetan?"

"Er hat sich nur am Finger geschnitten!!! Völlig harmlos!! ", schrie Rei. "Es wäre gut gewesen, wenn sie überlebt hätten. Dann hätten wir sie über ihre Pläne ausfragen können, und die ganze Sache wäre vielleicht schon erledigt!"

"Tsch...Tschuldigung, Rei. Aber Du brauchst deshalb doch nicht gleich so schreien."

Jeder von ihnen wußte, was jetzt wieder geschehen würde. Innerhalb der nächsten Sekunden sollte sich wieder einmal eine ware Sintflut über sie ergießen. Wenn Bunny ersteinmal loslegte, konnte sie auch nichts und niemand mehr stoppen. Makoto trug aus fiesem Grund auch immer einen Regenschirm bei sich, Rei hatte fast immer wasserabweisende Kleidung an und Artemis suchte Schutz unter Minakos Rock. Ami sah den Weltuntergang auf sich zukommen. Durch den wohl größten Kater der Menscheit, würde auch ihr Gehör auf unnatürliche Weise ins fast Unermeßliche gesteigert, so daß sich selbst das fallen einer Stecknadel auf ein Sofakissen wie Makotos Donnerschlag anhörte. Und jetzt stand ihr unmittelbar das Ereignis bevor, vor dem sie sich am meisten gefürchtet hatte. Sie mußte es verhindern, um jeden Preis. Mit letzter Kraft setzte sie sich auf und sah Bunny finster an. "Eines schwöre ich Dir, wenn Du jetzt anfängst zu plärren, dann bringe ich dich um. Und zwar langsam, sehr, sehr langsam." Dann kippte Ami wieder zur Seite und lehnte nach wie vor an Superman, der anscheinend nichts dagegen hatte.

"Also, da wir ja jetzt wissen, wo sich unsere neuen Feinde aufhalten, können wir sie ja auch direkt angreifen."

Minako grinste und fing an zu kichern. Die anderen sahen sie verwundert an. Sie hörte abrupt auf, aber schon nach ein paar Sekunden fing sie erneut an zu kichern. Obwohl sich niemand Minakos Verhalten erklären konnte, stuften sie es alle als für Minakos Verhältnisse völlig normal ein, und ignorierten sie.

"Luna? Meinst Du nicht, daß das ein wenig unvorsichtig ist?", fragte sie Makoto leicht verwirrt. "Ich meine, wir wissen doch noch so gut wie gar nichts über sie."

Luna überlegte kurz. "Na gut, Du könntest recht haben." Artemis, was meinst Du dazu? Artemis" Luna sah sich um, auch der Rest sah nach Artemis, aber niemand konnte ihn entdecken. Minako fing erneut an zu kichern und dann konnten sie auch ein gedämpftes Lachen von Artemis hören. Luna mußte nicht erst lange überlegen, um zu wissen, wo er steckte. "ARTEMIS!!!", schrie sie. "Du kommst da sofort raus!!!"

Nur Sekunden später kam Artemis unter dem Rock von Minako hervorgekrochen. Besonders erwähnenswert ist, das auch Minako jetzt wieder merkwürdig still war.

"Ich hab eine Idee!", schrie Bunny. Alle sahen überrascht zu ihr hinüber, und waren dann doch gespannt. Alle starrten sie Bunny an, und sie starrte nur zurück. "Und was ist jetzt?"

"Was soll sein?"

"Na deine Idee.", sagte Rei etwas entnervt.

"Oh...wieder vergessen."

Rei war dafür, daß sie alle Bunny dafür bestrafen sollten, und niemand hatte dagegen einen Einwand, aber bevor sie zur Tat schreiten konnten, meldete sich Mamoru zu Wort.

"Mein Vorschlag ist, daß wir bis morgen warten, und uns dann alle auf das Ufo beamen, uns an Bord schleichen und versuchen etwas über unsere Gegner herauszufinden. Vielleicht können wir dann auch gleich gegen sie kämpfen und sie besiegen."

"Mamoru?"

"Ja Luna?"

"Das ist das Dümmste was Du heute von dir gegeben hast...allerdings ist es der beste Vorschlag, der heute gemacht wurde."

"Wieso sollen wir eigentlich bis morgen warten?", mischte sich Makoto ein.

"Schnauze!", sagte Ami "Genau so machen wir das, klar?"

"Dumme Sache, so ein Kater, stimmts?"

"ja."

"Und Du meinst, daß es dir morgen besser geht?"

"ja."

"Also gut, dann treffen wir uns morgen in aller Frühe, und sehen dann weiter." Luna sprang Bunny auf den Arm, die anderen standen jetzt auf um zu gehen. So auch Superman, der allerdings vergessen hatte, daß immer noch Ami an seiner Seite lehnte. Als er aufstand, kippte sie wie ein nasser Mehlsack um. Da es bedeutete, daß sie sich bewegen mußte, wenn sie sich aufsetzen wollte, zog sie es vor einfach liegenzubleiben. Alle sahen sie ratlos an. "Ami?", fragte Bunny schließlich.

"ja?", war die leise Antwort, die sie erhielt.

"Willst Du nicht auch aufstehen?"

"kannich."

"Was machen wir jetzt mit ihr?", fragte Makoto.

Rei zeigte mit dem Finger auf Superman. "Der Typ da hat sie hergebracht, also soll er auch dafür sorgen, daß sie wieder nach Hause kommt."

"Ich bin Superman!"

"Und mir ist das vollkommen egal! Sieh zu, wie Du sie von hier wegschaffst!"

"Na ja, ich könnte sie ja nach Hause fliegen."

"Fliegen?" Allein der Gedanke daran sorgte dafür, daß sich Ami der Magen umdrehte. Es gab ein paar merkwürdige Geräusche, und alle konnten an Bunnys Sachen erkennen, was Ami an diesem Tag gegessen hatte. Luna hatte das Pech, daß sie sich gerade auf Bunnys Arm befand, als Ami ihr Frühstück von sich gab, und deshalb bekam sie sozusagen eine volle Breitseite ab. Das war wohl der Grund, weshalb sie an diesem Tag von allen gemieden wurde. Auch Mamoru hielt sich im Augenblick verständlicherweise von Bunny fern, welche dies als Grund ansah, ihren Titel als Heulsuse gegen Ami zu verteidigen.

"Okay, also fliegen fällt aus. Hat jemand sonst noch eine Idee?"

"Ich hab hier ein Fahrrad stehen.", sagte Rei. "Das könnte er doch nehmen."

Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmung, und so machte sich Rei auf, das Fahrrad zu holen, während Bunny sich die Sauerei auf ihrem Kleid ansah, Luna nach einer anderen Möglichkeit suchte sich zu putzen, da sie die normalerweise für Katzen übliche Weise in dieser Situation ablehnte, und die anderen bei Superman und Ami warteten.

Als sie zurückkam betrachteten sie alle ein wenig mißtrauisch das Fahrrad. "Wie sollen die beiden denn damit überhaupt fahren?"

"Ach das geht schon.", antwortete Rei. Sie wieß Superman an, sich auf den Sattel zu setzen, und gemeinsam setzten sie Ami auf den Gepäckträger. Das Problem war nur, das sie sich nicht dort halten konnte, und noch in der selben Sekunde wieder seitlich herunterfiel. Mit einem dumpfen Geräusch prallte sie auf dem Boden auf. Als sich dieser Vorgang dann noch zweimal wiederholte, sahen sie dann ein, daß es keine gute Idee war, sie auf dem Gepäckträger zu transportieren. Superman machte den Vorschlag, daß sie sich vor ihm auf die Stange am Fahrrad setzte, dann könnte er sie auch noch festhalten, und sie würde nicht mehr herunterfallen. Das schien die ideale Lösung zu sein. Nur Makoto hatte Einwände, doch niemand ließ sie zu Wort kommen. Kurz darauf fuhren Superman und Ami dann los.

"Aeh Rei?"

Sie drehte sich genervt zu Makoto um.

"Was ist?"

"Das ist doch ein Damenfahrrad oder?"

"Ja, na und?"

"Fällt Dir wirklich nichts auf?"

"Was soll mir denn schon auffallen?!?"

"Wo sitz Ami jetzt eigentlich?"

"Na vor ihm auf der -" Rei stutzte. Sie fuhr herum und sah den beiden nach, doch sie konnte das Fahrrad nicht mehr entdecken "Dieser dreckige, dumme ..."

Minako verabschiedete sich von den anderen "Artemis, kommst Du?"

Er lief auf sie zu, und wollte ihr auf den Arm springen. "Oh nein, das tust Du nicht!!!!", schrie Luna, und Artemis mußte sich wohl ihrem Willen beugen.

Bunny hatte sich inzwischen aller überflüssigen Kleidung entledigt, doch der unangenehme saure Geruch haftete immer noch an ihr. Rei meinte, daß sie schnell bei ihr unter die Dusche springen könnte. "Du kennst den Weg ja, ich suche dir dann ein paar frische Sachen von mir heraus, die Dir eigentlich passen müßten."

"Ja danke."

Beide verschwanden im Gebäude. Während Bunny das Bad aufsuchte, ging Rei in ihr Zimmer und durchstöberte ihren Schrank nach Klamotten, die Bunny haben könnte. Als sie in das Bad ging, war Bunny bereits dabei sich wieder abzutrocknen. Rei sah sie erstaunt an. Bunny trug einen riesen Turban auf dem Kopf, in dem sie ihre Haare untergebracht hatte.

"Sag mal Rei, was sind das für Löcher in der Wand der Dusche? So was wie Lüftungsschlitze?"

"Wovon redest Du eigentlich?"

"Na da sind so Löcher in der Wand, und so wie jemand die Dusche betritt, gehen sie auf. Ist Dir das noch nie aufgefallen?"

Rei hatte einen Verdacht. Es gab eigentlich nur diese eine Erklärung. "Ähm, befinden sich diese Löcher ungefähr in einer Höhe von Achtzig Zentimetern?"

"Ja, wieso."

"Großvater!" Rei drehte sich um und ging aus dem Zimmer, nur wenig später hörte man, wie Rei ihren Großvater zurechtwies.

Kapitel 10

10

Bunny und Mamoru waren die ersten, die am nächsten Morgen am Hikawa-Te mpel ankamen. Das Wetter hatte sich stark verschlechtert, dunkle Wolken türmten sich am Himmel auf, und jetzt fiel selbst ihnen die riesige kreisrunde blaue Fläche über ihnen auf. Diese Art von Tarnung war geradezu genial. Bei schönem Wetter war das Ufo nicht zu entdecken, da es sich nicht von dem blauen Himmel unterschied. Doch jetzt konnte es so gut wie jeder sehen. Eigenartig war nur, daß die Insassen des Ufos anscheinend noch nicht bemerkt haben, daß ihre Tarnung wirkungslos geworden war.

Ein kalter Windstoß wirbelte ein paar Blätter auf. Bunny fröstelte, was auch Mamoru nicht verborgen blieb. Er legte seinen Arm um sie, darauf drückte sie sich enger an ihn an sah zu ihm herauf. Er blickte in ihr kleines hübsches Gesicht. Ihre Augen, der kleine Mund, ihr süßer Blick. Das alles. Die anderen hatten ihn oft gefragt, weshalb er so lange bei Bunny blieb. Sie meinten, Bunny würde ihn vollkommen für sich vereinnahmen. Hinzukam, daß sie ihn oft in aller Öffentlichkeit in Verlegenheit brachte. Es war ihnen ein Rätsel, wie er so lange mit Ihr aushalten konnte, und wieso er immer noch bei ihr blieb. Aber jedesmal wenn sie bei ihm war, und ihn mit diesem Blick ansah, wußte er die Antwort. Ihm war klar, daß er sie nie alleine lassen würde, und für sie alles geben würde. Er wagte es nicht einmal daran zu denken, was ihr Verlust für ihn bedeuten würde. Keine Sekunde, nicht einen Augenblick wollte er ohne sie sein.

"Es ist kalt.", sagte sie mit leiser Stimme, und drückte sich noch enger an ihn. Er schenkte ihr ein warmes Lächeln. "Komm, wir suchen irgendwo einen Unterschlupf im Tempel. Wir können auch dort auf die anderen warten."

"Ja."
 

Rei war mit Makoto shoppen und sie kamen nur wenige Minuten später am Tempel an. Kurz darauf erschien auch Minako, zusammen mit Luna und Artemis. Luna hatte darauf bestanden bei Minako zu übernachten, um ein Auge auf Artemis zu werfen. Es kam ihr schon sehr lange komisch vor, daß er sich immer in ihrer Nähe aufhielt. Immer.

Die letzte, die erschien war Ami. Unfreiwillig in Begleitung des übergewichtigen, voyeuristisch veranlagtem Strumpfhosenträger. Sie konnte sich noch nicht einmal daran erinnern, wie sie ihn getroffen hatte. Tatsache war aber, daß er ihr auf Schritt und Tritt folgte, egal wohin sie auch ging. Was sie überaus störte. Sie hatte mehrmals versucht ihm ihr Desinteresse klarzumachen, aber leider ohne Erfolg. Sie wurde ihn einfach nicht mehr los.

"Wieso bringst Du den denn schon wieder mit?", fragte Rei.

Ami sah Rei verzweifelt an. "Ich wachte heute morgen auf, sah aus meinem Fenster, und er schwebte davor. Dann sah ich einen Schatten an meinem Badezimmerfenster vorbeihuschen. Ich gehe hin, öffne es, und er ist wieder da. Als ich aus dem Haus gehen will, steht er schon vor der Haustür. Er ist einfach überall. Und ich glaube, er hat die ganze Zeit seinen Röntgenblick an."

Makoto sah nachdenklich zu Superman herüber. Dieser betrachtete gerade Rei mit einem merkwürdigen Glitzern in den Augen. "Ich glaube nicht, daß ihn irgend jemand vermissen würde. Vielleicht können wir ihn ja unauffällig verschwinden lassen."

"Waaas? Ihr wollt mich doch nicht etwa kalt machen?!?"

"Mmh...", sagte Makoto während sie zu Superman rüber sah.

"Nein!", wandte Luna ein. "Vorläufig brauchen wir ihn noch. Er weiß jede Menge über dieses Ding dort oben." Sie deutete mit den Kopf in den Himmel.

"Er ist dagegengeflogen.", sagte Minako.

"Na ja, er scheint auch recht stark zu sein. Er könnte uns vielleicht im Kampf behilflich sein."

"Sag mal Luna, wieso zeigst Du so großes Interesse an diesem Typen?"

"Was tue ich? He he he! Aeh... Wo bleiben eigentlich Bunny und Mamoru? Wir wollten uns doch schon vor einer Stunde hier treffen."

"Die sind doch schon längst da. Sie haben sich irgendwo im Tempel verkrochen.", sagte Rei.

"Wenn man vom Teufel spricht...", sagte Minako und zeigte mit dem Finger auf die andere Seite des Tempels. Von dort kamen gerade Bunny und Mamoru, und näherten sich den anderen.

"Hey Bunny! Sag mal, wo ward Ihr denn so lange?", fragte Rei.

"Es war so kalt, da sind wir in das kleine Häuschen dort gegangen. Du weißt schon, das in dem dein Großvater einst eine Kampfsportschule eingerichtet hatte."

"Ihr müßt ja die Heizung darin voll aufgedreht haben.", sagte Minako.

"Wieso?"

"Na, dort muß es doch tierisch heiß gewesen sein, so wie ihr schwitzt. Außerdem bist Du knallrot im Gesicht."

Rei gab Minako einen leichten Klaps gegen den Hinterkopf. "Aua! Was ist denn?" Auf diese Frage hin, gab ihr Makoto einen etwas härteren Schlag. "Was hab ich denn gesagt?" Das letzte, was Minako sah, war Amis Laptop, der auf sie zukam. Als sie dann nach einer Weile wieder zu sich kam, hatte endlich auch sie begriffen.

Luna, wieß sie an, daß es an der Zeit wäre. Sie standen auf, und holten ihre Füller hervor. Superman wartete gespannt ab. "Macht der -. Moment! Hey Du! Schau gefälligst weg!"

"Wieso denn?", fragte Superman. "Der da darf doch auch zu sehen.", sagte er und zeigte auf Mamoru.

"Der hat sowie so schon alles gesehen."

"Moment mal, was meinst Du damit?", rief Bunny.

"Glaube mir, es ist besser, wenn Du das nicht weißt", sagte Makoto.

Wenn sie nur wüßten, was ich alles gesehen habe, dachte Superman, während er sich widerwillig umdrehte. Die anderen verwandelten sich, und begannen dann zu überlegen, wie sie auf das Ufo gelangen sollten. Der Sailor Transport wurde kollektiv abgelehnt, da sie Superman dadurch die Möglichkeit gegeben hätten, unter ihre Röcke zu starren, und er sich weigerte als erster nach oben zu fliegen, und sie ja auch Tuxedo Mask irgendwie mitnehmen mußten. Irgendwie wurde beschlossen, daß Superman sie jede einzeln hochfliegen sollte. Allerdings konnte sich keine der Sailorkriegerinnen erinnern diesem Vorschlag zugestimmt zu haben. Sie weigerten sich standhaft, von ihm auf Händen nach oben getragen zu werden. Statt dessen hielten sie sich an seinen Armen fest, und er zog sie hinter sich her. So hatte er auch nicht die Gelegenheit, einen flüchtigen Blick unter ihre Röcke oder sonstwohin zu werfen.

Sie standen am Rand des Ufos, und sahen nach unten. Sie befanden sich etwa dreihundert Meter über dem Erdboden. Unten warteten jetzt nur noch Sailor Moon und Tuxedo Mask. Auch die beiden wurden dann von Superman auf das Ufo geflogen. Allerdings mit weniger Begeisterung als bei den anderen Kriegerinnen. Seit Superman gemerkt hatte, daß er nicht die geringsten Chancen hatte, bei Bunny zu landen, hatte auch sein Interesse für sie stark nachgelassen. Er flog schnell nach unten, und packte, was er gerade von ihnen in die Finger kriegen konnte, in diesem Fall Sailor Moons Haare und Tuxedo Masks Umhang, und zog sie daran hinter sich her. Oben angekommen spürte Sailor Moon ein mehr als unangenehmes Prickeln auf der Kopfhaut, dafür hatte Tuxedo Mask unterhalb seines Halses zunächst überhaupt kein Gefühl mehr.

Als sie jetzt alle über die Oberfläche des Ufos gingen, bemerkten sie erst, welche gigantischen Ausmaße es hatte. Es war größer als zwei Fußballfelder, und trotzdem schwebte es jetzt vollkommen still in der Luft, mehrere hundert Meter über dem Boden.

"Wir müssen in das Innere des Ufos gelangen.", sagte Sailor Jupiter.

Tuxedo Mask wollte etwas sagen, aber er wurde von Superman unterbrochen, der an ihm vorbeiging, und dabei sagte "Laß nur, ich mach das schon." Er ging ein paar Schritte, und schlug dann mit der bloßen Faust ein Loch in das Metall. Er faßte mit beiden Händen an den Rand des Lochs und riß mit einem schnellen Ruck die Hülle des Ufos wie eine Sardinendose auf. Es gab einen ohrenbetäubenden Lärm, als der Stahl wie ein Stück Papier zerrissen wurde. Selbstverständlich blieb diese Aktion nicht unbemerkt. Ein Heer von merkwürdig aussehenden Gestalten sprangen nur wenige Sekunden aus dem Loch hervor und griffen sofort Superman an. Einige von ihnen sprangen ihn an, andere hatten Waffen und schossen damit auf ihn. Nach nur wenigen Sekunden, kamen sie von überall, und fielen über ihn her. Er hatte schon vollkommen die Übersicht verloren.

Sailor Moon, Tuxedo Mask und die anderen Sailor Kriegerinnen betraten inzwischen das Schiff durch eine offenstehende Luke, auf die Tuxedo Mask Superman aufmerksam machen wollte, dieser ihn aber nicht beachtete. Immerhin hatte Superman dadurch für ein ideales Ablenkungsmanöver gesorgt.

"Meint ihr nicht, wir sollten ihm helfen?", fragte Sailor Venus.

"Wieso?", fragte sie Sailor Jupiter. "Es waren doch nur drei- oder vierhundert. Mit denen wird er doch bestimmt spielend fertig."

"Und wenn nicht, dann haben wir noch ein Problem weniger.", sagte Sailor Mercury.

Sie gingen den dunklen gang entlang und kamen an eine Art Kreuzung. Wenige Sekunden später lief Superman schreiend an ihnen vorbei, flüchtend vor einer Horde von schwerbewaffeten Typen in Uniform, die wild schießend hinter ihm herliefen. Als sie vorbeigelaufen waren, sahen die Sailor Kriegerinnen ihnen noch eine Weile nach, setzen dann aber ihren Weg geradeaus fort. Sailor Mercury hatte an der Wand ein Reihe von Hinweisschildern entdeckt, und sie waren der Meinung, daß sie ihnen folgen sollten.

"Zur Kommandobrücke geht es da lang.", sagte sie, und deutete auf ein Schild mit einem aufgemalten Pfeil. Unterwegs liefen sie noch ein paarmal Superman über dem Weg, der immer noch auf der Flucht vor seinen Verfolgern war. Sie tauchten immer so überraschend auf, daß die Sailor Kriegerinnen jedes Mal, wenn sie an eine Stelle kamen, an der sich zwei Korridore kreuzten, sich vorsichtig nach allen Seiten umsahen, bevor sie weiterliefen, um zu verhindern, daß sie von den davonrasenden Superman und seinen Verfolgern überrannt wurden. Einige Male ging es gerade noch mal gut, aber einmal war Sailor Jupiter zu langsam. Die anderen befanden sich schon auf der anderen Seite in Sicherheit, als sie eine leichte Vibration des Fußbodens feststellte. Ein Schrei, zuerst leise und fern kam sehr rasch näher und wurde zunehmend lauter. Sie hatte noch nicht einmal mehr die Zeit den Kopf zu drehen um zu sehen, aus welcher Richtung der Schrei von Superman kam. Dieser rannte sie wild kreischend über den Haufen, aber noch bevor sie das überhaupt registrieren konnte, liefen auch seine Verfolger über sie hinweg. Es überraschte sie auch nicht weiter, daß diese zu allem Überfluß auch noch schwere mit Stahlsohlen versehene Stiefel trugen. Als es vorbei war, war auch ihr augenblicklicher Gesundheitszustand nicht der Beste. Sailor Mars und Sailor Venus trugen sie weiter durch die Gänge, während sie irgend etwas Unverständliches über "Testament", "letzter Wille" und "Bunny kriegt nichts" von sich gab.

Superman hatte inzwischen auch seine Verfolger erfolgreich überwältigt. Was eigentlich mehr ein Unfall war. Während er vor den Wachen geflüchtet war, forderten der Verzehr eines Döner Kebaps und der Genuß von zwei Litern Cola ihren Tribut. Die Kohlensäure, die sich in seinem Magen angesammelt hatte, suchte jetzt wieder den Weg ins Freie, und zwar in Form eines "Mega-Bäuerchens". Seine Verfolger wurden von der starken Druckwelle erfaßt und der intensive Knoblauchgeruch tat sein Übriges, um alle mit einem Schlag ins Jenseits zu befördern. Superman war vollkommen außer Atem. Erst jetzt bemerkte er, daß seine Strumpfhose vollkommen durchnäßt war. Nachdem er erleichtert feststellte, daß es sich nur um Schweiß handelte, beschloß er auf dem Schnellsten Wege etwas dagegen zu unternehmen. Dank der Hinweisschilder fand er recht schnell eine Waschküche. Nachdem er seine Wäsche in einer Waschmaschine verstaut hatte, stieg ihm ein unangenehmer Geruch in die Nase. Er sah sich um, konnte die Quelle des Gestanks aber nicht ausmachen. Allmählich wurde ihm klar, daß er selbst die Ursache war. Glücklicherweise befand sich gleich nebenan die Dusche. Superman ging zielstrebig auf die Dusche zu und zog den Vorhang auf. Erschrocken wich er ein paar Schritte zurück. Ihm war vorher nicht aufgefallen, daß sich schon jemand in der Dusche befunden hatte. Allerdings schien der andere nicht minder überrascht zu sein. Regungslos sahen sie aneinander an. Superman waren sofort drei Dinge an diesem Typen unter der Dusche aufgefallen. Erstens seine lächerliches Gesicht mit den Glubschaugen und dem breiten Grinsen, zweitens seine übergroßen Hände, und drittens...Superman konnte seinen Blick vor Erstaunen gar nicht abwenden.

"Na, da bekommst Du Minderwertigkeitskomplexe, was?", fragte die Figur unter der Dusche, was die Sache eigentlich ziemlich genau traf, denn Superman konnte keinen Laut von sich bringen und nur zustimmend mit dem Kopf nicken. Der Typ kam aus der Dusche heraus und ging langsam auf Superman zu. Dabei musterte er ihn genau. Sein ohnehin schon breites Grinsen wurde noch breiter.

"Soll ich Dir mal zeigen, wofür man so schön große Hände benutzen kann?"

Er kam noch näher, und warf dann etwas auf den Boden. "Hoppla, jetzt ist mir meine Seife heruntergefallen. Würdest Du sie bitte aufheben?." Sein Grinsen wurde noch breiter, als sich Superman naiv bückte um die Seife aufzuheben.
 

Die Sailor Kriegerinnen schreckten auf.

"Habt ihr das auch gehört? Das war doch ein Schrei."

"Das klang ganz nach diesem komischen Typen, der uns immer folgt."

"Sollten wir ihm nicht helfen? Vielleicht ist er ja in Schwierigkeiten.", meinte Sailor Venus.

"Nein!", sagte Sailor Mercury. "Der soll zusehen, wie er alleine klarkommt."

"Aber Minako hat schon recht. Er könnte vielleicht wirklich Hilfe gebrauchen. Ich meine, so wie er aussieht ist er doch ohne uns aufgeschmissen.", sagte Sailor Jupiter.

"Na ja, wir können ja mal kurz vorbeischauen. Was meinst Du dazu Bunny? Bunny?"

Erst jetzt bemerkten sie, daß Sailor Moon noch fehlte. Sie standen vor der Wahl, nach ihr zu suchen, oder auf sie zu warten. Sie entschlossen sich zu Letzterem. Es dauerte etwa zehn Minuten, bis Sailor Moon vollkommen und sichtlich am Ende ihrer Kräfte die anderen erreichte. Laut keuchend stützte sie sich mit einem Arm an der Wand ab.

"Du bist schlecht in Form! Das kommt nur davon, weil Du immer so viel futterst!", sagte Sailor Mars.

"Aber es ist erstaunlich, daß sie immer schlank bleibt. Obwohl wir alle wissen, wieviel Du wiegst. Sag mal, wie machst Du das, daß Du überhaupt nicht dick wirst?", wollte Sailor Mercury wissen. Sie erhielt außer den komischen Geräuschen, die Sailor Moon von sich gab, als sie nach Luft schnappte, keine Antwort von ihr.

"Sie trägt ein Korsett.", sagte Tuxedo Mask. "Ihr solltet sie mal ohne sehen." Er hielt sich die Arme in einem großen Abstand vor dem Bauch, um den anderen zu verdeutlichen, wie Bunnys Figur wirklich aussah. "Also, ich habe wirklich Angst davor, daß das Ding mal kaputtgeht, wenn ich in der

Nähe bin. Schließlich steht das Ding ja enorm unter Druck. Es könnte zu einem tödlichen Geschoß werden."

Sailor Moon rang immer noch nach Atem. Nach einer Weile fühlte sie sich dann dazu in der Lage, gemeinsam mit den anderen den Weg fortzusetzen. Es blieb nicht aus, daß sie schon wieder nach nur wenigen Metern immer weiter zurückfiel. Tuxedo Mask blieb immer in ihrer Nähe, auch als die anderen schon nicht mehr zu sehen waren. Die warteten dann immer alle dreihundert Meter auf die beiden. Es dauerte selbstverständlich immer eine Weile, bis sie dann bei den anderen eintrafen. Sie warteten dann immer schon ungeduldig auf sie. Als sie bei den übrigen Sailor Kriegerinnen eintrafen, lehnte sich Sailor Moon sofort wieder erschöpft an die Wand. Plötzlich ertönte eine laute Stimme.

"SELBSTZERSTÖRUNG AKTIVIERT. SIE HABEN FÜNF MINUTEN, UM DAS SCHIFF ZU VERLASSEN."

Sie hatte nicht bemerkt, daß sie ein recht großer roter Knopf an der Wand befunden hatte, gegen den sie sich natürlich gelehnt hatte.

"Hoppla."

"Das hast Du jetzt ja wieder toll hingekriegt!", sagte Sailor Mars. "Wegen Dir werden wir jetzt alle in die Luft fliegen!"

"Es tut mir ja leid, es war doch keine Absicht!"

"Hört auf damit! Wir Museen schleunigst hier raus!", schrei Sailor Jupiter.

Sie versuchten den schnellsten Weg nach draußen zu finden, bis ihnen einfiel, daß sie sich bestimmt einen halben Kilometer über den Erdboden befanden. Allen war klar, daß sie auf die Hilfe von Superman angewiesen waren, so ungern sie es sich auch eingestehen mochten. Er war nun mal der Einzige, der sie sicher nach unten fliegen konnte. Durch puren Zufall fanden sie dann auch die Duschen. Sailor Mercury fand einen Wäschetrockner, in dem sich das Kostüm von Superman befand. Sie zog es heraus und legte es auf den Boden. "Wißt Ihr, was daß bedeutet?"

"Die Wäsche ist trocken, und kann jetzt gebügelt werden?", sagte Sailor Moon.

"Aeh ja, aber das meine ich nicht. Er hat sein Kostüm ausgezogen und hier abgelegt, das bedeutet, er trägt jetzt gar nichts."

"Iiihh!" Sailor Moon schrie angewidert auf, und auch die anderen Sailor Kriegerinnen fühlten ein ungutes Gefühl in sich. "Ich glaube nicht, daß ich das sehen will."

"Mamoru! Du gehst!!"

"Aber ich will nicht."

"Keine Widerrede." Mit diesen Worten schoben sie ihn zusammen um die Ecke. Langsam näherte er sich den Vorhang. Nach einigem Zögern schob er dann den Duschvorhang beiseite. Dahinter befand sich genau das, was er befürchtet hatte. Superman hatte sich in der hintersten Ecke der Dusche verkrochen. Tuxedo Mask empfand seinen Anblick ohnehin schon als recht abstoßend, aber als er ihn jetzt völlig nackt da hocken sahen, mußte er stark gegen einen Brechreiz ankämpfen. Superman schreckte auf, als er Tuxedo Mask erblickte.

"Ahh! Ein Mann. Pfui! Bäh! Weg, weg, weg, weg!". Bei den letzten Worten machte er wilde Handbewegungen, und versuchte Tuxedo Mask zu verscheuchen. Dieser gab ihm das Kostüm zurück, mit der Aufforderung es sich so schnell wie möglich anzuziehen. Das tat Superman dann auch, ohne Tuxedo Mask dabei den Rücken zuzukehren. Auch die Sailor Kriegerinnen trauten sich jetzt in die Dusche. Sailor Moon fand einen seltsamen Gegenstand auf dem Boden und hob ihn sogleich auf.

"Das sieht aus, wie eine Duschhaube. Da sind zwei Zeichen drauf, aber ich kann sie nicht lesen. Ich glaube es sind lateinische Buchstaben. Und wieso druckt jemand so etwas auf eine Duschhaube?"

"Das ist keine Duschhaube.", sagte Superman leise.

"Was denn?", fragte Sailor Moon.

Die anderen rissen die Augen auf. "Laß es fallen und geh dir die Hände waschen!", sagte Sailor Mars.

"Wieso denn?"

"TU ES!"

Ohne weiter nachzufragen tat Sailor Moon dann, wie ihr geheißen wurde, auch wenn sie immer noch nicht die Reaktion von Sailor Mars und den anderen verstand. Unterdessen versuchten die restlichen Sailor Kriegerinnen erfolglos Superman dazu zu bewegen, ihnen zum Ausgang des Schiffes zu folgen, doch er weigerte sich standhaft, die Dusche zu verlassen und sagte nur immer wieder: "Er ist irgendwo da draußen!"

Erst als sie zu extremen Mitteln griffen, gelang es ihnen Supermans Meinung zu ändern. Nach langem Diskutieren, einigten sie sich schließlich darauf, daß sich Sailor Mars opfern sollte. Widerwillig ging sie langsam zu Superman hinüber, und begann vor ihm damit sich ganz langsam von ihrem Sailor Outfit zu befreien. Mit jeder Sekunde wurden seine Augen größer. Tatsächlich stellte sich schon nach wenigen Augenblicken der gewünschte Erfolg ein, seine Instinkte triumphierten über seinen Verstand, und er war bereit ihr überall hin zu folgen. Für Sailor Mars Geschmack war er ein wenig zu bereitwillig. Aber dadurch waren sie wenigstens rasch am Ausgang.

Wieder ertönte die Stimme: "NOCH ZWEI MINUTEN BIS ZUR VÖLLIGEN VERNICHTUNG DIESES SCHIFFS!"

Sie rannte so schnell sie konnten zur nächsten Tür. Dort mußten sie allerdings feststellen, daß sie Sailor Moon schon wieder verloren hatten. Während Superman die anderen schon mit dem größten Vergnügen nach unten flog, lief Tuxedo Mask zurück, um Sailor Moon zu suchen.

"SIE HABEN NOCH ANDERTHALB MINUTEN BIS ZUR ZERSTÖRUNG DIESES SCHIFFS!"

Er fand sie dann einige hundert Meter vom Ausgang entfernt, wie sie völlig erschöpft an einer Wand lehnte und nach Luft rang. Als er sie erreichte, fiel sie ihm sogleich wortlos in die Arme. Sie war auch gar nicht in der Lage auch nur ein Ton herauszubringen. Ihr Atem ging schnell und heftig.

"Alles in Ordnung?", fragte er sie nach einer Weile. Sie nickte stumm, und sie versuchten dann den Ausgang zu erreichen. Statt nach außen zu laufen, verirrten sie sich immer weiter in das Zentrum des Ufos, bis sie zur Kommandobrücke gelangten. Vor ihnen befand sich ein großer Bildschirm an der Wand, auf dem langsam ein Countdown lief. Auf den übrigen kleinen Bildschirmen um sie herum sahen sie genau das Gleiche.

"NOCH DREIßIG SEKUNDEN BIS ZUR VÖLLIGEN ZERSTÖRUNG!"

Tuxedo Mask sah ein, daß sie keine Chance hatten, noch rechtzeitig nach draußen zu gelangen. Ihre einzige Möglichkeit zu überleben war, die Selbstzerstörung zu deaktivieren. Tuxedo Mask setzte sich an eines der Kontrollpulte und versuchte in das Programm zu gelangen, jedoch erfolglos. Er stand auf und ging zu Sailor Moon , nahm sie in seine Arme und drückte sie fest an sich, während beide zusahen, wie die Anzeige auf "0" sprang. Sie schlossen die Augen, und dann...

"SELBSTZERSTÖRUNGSSEQUENZ WIRD INITIALISIERT."

Sie warteteten. Und warteten....Und warteten. Nichts geschah. Überrascht blickten sie auf. Die Anzeige stand weiterhin auf null, aber sie waren zweifellos noch am Leben, auch das Ufo schien noch aus einem Stück zu bestehen. Verunsichert näherte sich Tuxedo Mask wieder dem Bildschirm um die Ursache Ufer die Ausbleibende Explosion herauszufinden. Als er einen der Knöpfe drückte, erloschen alle Bildschirme mit einem Mal. Er versuchte es mit dem Drücken weiterer Knöpfe, jedoch ohne Erfolg. Jetzt glaubte er zu wissen, wo der Grund Für diese Fehlfunktion lag.

"Ich werde versuchen, das ganze Programm neu zu starten."

"Waaas? Dann beginnt doch auch die Selbstzerstörung wieder los!"

"Nein, ich glaube nicht, daß es so weit kommen wird.", versuchte er sie zu beruhigen. Er fand einen versteckten Reset-Knopf und betätigte ihn. Auf dem Display erschien wieder eine Meldung.

"DAS SYSTEM WIRD NEU GESTARTET."

Wenige Sekunden später erschien das "Windows 98"-Logo auf dem Bildschirm, nur um kurz darauf wieder zu verschwinden. Wieder erloschen die Bildschirme, und Tuxedo Mask wußte, daß jeder Versuch die Computer wieder zum Laufen zu bringen vergeblich sein würde.

Sailor Moon zupfte ihm am Ärmel. "Du sag mal, wenn das ganze System ausgefallen ist, wie kann dieses Ding dann immer noch schweben?"

Tuxedo Mask wurde kreidebleich. Eigentlich sollte das Ufo überhaupt nicht mehr in der Lage sein, sich weiterhin in der Luft zu halten, aber die Tatsache, daß sie nicht an der Decke klebten, bewies daß sich das Ufo nicht im freien Fall zur Erde befand. Er konnte sich aber nicht erklären, weshalb. Vermutlich wurde der Antrieb nicht von der Kommandobrücke aus kontrolliert, oder es hatte sich eine Art Not-Energie eingeschaltet. Trotzdem war er der Meinung, daß es besser wäre, das Ufo auf dem schnellsten Wege zu verlassen. Er nahm Sailor Moon bei der Hand, und sie liefen Richtung Ausgang. Sie gelangten über das Loch, das Superman in die Decke des Ufos gerissen hatte, ins freie, und liefen sofort zum Rand. Als sie nach unten sahen, erkannten sie, daß es keine Möglichkeit gab, sicher zur Erde zu gelangen, und Superman ließ sich einfach nicht blicken. Sailor Moon beugte sich ziemlich weit nach vorne und hätte fast wieder das Gleichgewicht verloren, wenn sie Tuxedo Mask nicht im letzten Moment festgehalten hätte.

Das Ding hier muß doch soetwas wie Rettungsboote haben oder so was Ähnliches, dachte er. Sie mußten wieder durch das gesamte Ufo laufen, und entdeckten dann im Inneren, im untersten Deck, eine Shuttle-Rampe, mit einem Rettungsshuttle. Tuxedo Mask versuchte vergeblich irgendwie die Tür zum Shuttle zu öffnen. Plötzlich hörten sie eine Stimme hinter sich.

"Nein, seht euch doch mal diese Figur an. Die Beine, dieser Blick, und dazu noch dieser knackige Hintern. Genau das Richtige für mich."

Sailor Moon erschrak. Tuxedo Mask stellte sich schützend vor sie. "Ich lasse nicht zu, daß Du in einer derartigen Weise über sie redest.", sagte Tuxedo Mask.

"Wer sagt denn, daß ich sie gemeint habe?"

"Iiihh!!!", war Tuxedo Masks erschrockene Antwort.

"Was meint er denn damit?" ,fragte Sailor Moon.

"Glaube mir, das willst Du gar nicht wissen."

Die Gestalt kam auf die beiden zu. Mit jedem Schritt, mit dem er sich den beiden näherte, wich Tuxedo Mask um zwei Schritte zurück. Schließlich versteckte er sich hinter dem Shuttle.

"Schüchtern, wie?", fragte die Gestalt.

"Nein, hetero.", antwortete Tuxedo Mask.

"Ach, das macht doch nichts."

"Hiiiilllffeeeee!!!!"

Der Angreifer sprang auf das Shuttle, hinter dem sich Tuxedo Mask versteckt hatte, und sah jetzt auf ihn herab. Er sah Tuxedo Mask mit einem gierigen Blick an, und setzte schon zu einem Sprung an. Tuxedo Mask reagierte schnell, er schleuderte eine seiner Rosen auf den Angreifer. Dieser fing sie jedoch ohne Probleme auf. Er betrachtete die Rose eine Weile, und roch dann daran. Dann wendete er sich wieder an Tuxedo Mask :"Rote Rosen. Das steht für die Liebe."

Tuxedo Mask sah ihn erschrocken an. "Nein, nein. Das hast Du völlig falsch verstanden.", versuchte er sich zu verteidigen, doch die Gestalt stürmte bereits auf ihn zu. Tuxedo Mask ergriff die Flucht, und suchte schleunigst das Weite. Laut kreischend rannte er durch die Shuttle-Rampe, dicht gefolgt von dem Angreifer. Sailor Moon sah die ganze Zeit verständnislos zu los. "Nun tu doch endlich was!", rief Tuxedo Mask verzweifelt. Sie wartete so lange, bis die beiden wieder in ihre Richtung liefen. Kurz nachdem Tuxedo Mask an ihr vorbeigelaufen war, streckte sie ein Bein aus, Tuxedo Masks Verfolger stolperte darüber, und legte sich dann der Länge nach hin.

"Bis Du jetzt fertig?", fragte sie, und Tuxedo Mask nickte, ohne zu wagen, ihn aus den Augen zu lassen. "Dann komm jetzt!", sagte sie und öffnete mit einem Knopfdruck die Tür des Shuttles.

"Einen Moment noch.", bat Tuxedo Mask und verschwand für ein paar Sekunden, nur um dann kurze Zeit später wieder aufzutauchen. Irgendwie brachten sie es dann fertig, das Shuttle sogar zu starten, mußten dann jedoch feststellen, daß das Tor nach draußen noch immer geschlossen war. Da Tuxedo Mask sich nicht traute, wieder auszusteigen um es zu öffnen, flogen sie mehrmals dagegen, bis es dann aufbrach. Das Tor war nicht sehr stabil. Das Steuern des Shuttles erwies sich jedoch als nicht zu unterschätzendes Problem. Zwar näherten sie sich rasch dem Boden, aber leider etwas zu

rasch, wie Tuxedo Mask fand. Auch war der Anflugwinkel in dem sie sich der Erde näherten recht ungünstig. Ein im Wege stehendes Hochhaus bremste den Aufprall. Die anderen Sailor Kriegerinnen stürmten sofort zu dem verbeulten Stück Metall, das jetzt in der Hauswand steckte, und keinerlei Ähnlichkeit mehr mit einem Shuttle besaß. Sie zweifelten daran, daß diesen Absturz irgend jemand überlebt haben könnte, doch dann wurde von Innen die Tür aufgestoßen.

"Ich dachte, Du hast einen Führerschein."

"Ja, aber doch nur für Autos. Ich konnte doch nicht ahnen, wie schwer es ist so ein Ding zu steuern. In 'Star Trek' sah das ganz einfach aus."

Etwas lädiert, aber dennoch putzmunter stiegen die Beiden aus dem Wrack.

"Zum Glück hatte das Ding Airbags!", sagte Sailor Moon.

Tuxedo Mask kicherte leise, was die Aufmerksamkeit der anderen, insbesondere von Sailor Moon erweckte. "Was ist?", fragte sie ihn.

"Jetzt brach er in lautes Gelächter aus. Sie mußten eine ganze Zeit warten, bis er in der Lage war, zu erzählen, was ihn so amüsierte. "Also, bevor wir in das Shuttle gestiegen sind, war ich doch noch kurz weg."

"Ja, was hast Du eigentlich gemacht?"

"He he! Ich habe auf den Notausgang einfach ein Shuttle gemalt. Wenn er das benutzen will, wird er ziemlich überrascht sein, weil er dann nämlich mehrere hundert Meter nach unten fällt."

"Glaubst Du tatsächlich, daß er darauf hereinfällt?", fragte Sailor Moon.

"Sieh selbst." Er deutete mit dem Finger zum Ufo hinauf. Sie konnten gerade noch erkennen, daß irgend etwas aus dem Ufo kam, und sich dann senkrecht mit hoher Geschwindigkeit dem Erdboden näherte. Er hatte tatsächlich versucht, das aufgemalte Shuttle zu benutzen. Spätestens als er sich dann im freien Fall befand, wurde ihm bewußt, daß er ein kleines Problem hatte. Er brauchte sich auch keine Gedanken mehr über die Lösung dieses Problems zu machen, denn sein Fall wurde recht abrupt gestoppt. Nämlich als er unten ankam.

Die Sailor Kriegerinnen liefen allesamt zu dem riesigen Krater, der bei seinem Aufschlag entstanden war. Sie starrten fasziniert auf das unkenntliche Stück etwas, das da am Boden des Kraters lag. Superman stieß es ein paarmal mit dem Stiefel an um sich zu vergewissern, daß von dem Ding keine Gefahr mehr ausging, und war um so überraschter, als es sich tatsächlich noch bewegte. Laut kreischend rannte Superman über den Rand des Kraters und verschwand. Die Sailor Kriegerinnen sahen auf das etwas am Boden des Kraters. Es war wirklich erstaunlich, daß er den Sturz überlebt hatte. Es sah die Sailor Kriegerinnen an, und fing dann an laut zu lachen. Das Lachen hatte einen etwas merkwürdigen klang, was auch verständlich war, wenn man bedenkt, daß der größte Teil von ihm in der Landschaft verteilt, und daß deshalb nicht mehr viel von ihm an einem Stück übrig war.

"Ihr...Es ist vorbei. Ihr habt...verloren, denn.......er...ist da!" Die letzten Worte sprach er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Superman kam wieder zurück in den Krater gerannt, bewaffnet mit einem überdimensionalen Skateboard, mit welchem er dann solange auf das Ding am Boden einschlug, bis jede Ähnlichkeit mit dem, was es vorher war, verschwunden war.

"Was hat er damit gemeint?" Er ist da!", fragte Sailor Moon.

"Wir hätten ihn ja fragen können, wenn er hier nicht so überstürzt gehandelt hätte.", Sailor Mercury zeigte dabei mit dem Daumen auf Superman.

"Es sieht so aus, als gäbe es noch mehrere von seiner Sorte.", sagte Sailor Jupiter.

Sailor Mars starrte bleich in den Himmel. "Scheiße! Seht auch das nur an!", sagte sie, und deutete in den Himmel.

Eine dunkle Wolkenwand türmte sich am Horizont auf. Die riesige dunkle Masse kam unaufhaltsam näher, begleitet von einem dunklen Dröhnen, daß schnell zu einem ohrenbetäubenden Lärm haranwuchs. Unterhalb der Wolke erschien ein großer Schwarm kleiner Objekte, die sich ihnen schnell näherten. Sie erkannten, daß es sich um eine große Gruppe von kleineren Ufos handelte. Sie waren nicht so groß wie das, das sie gerade unbrauchbar gemacht hatten, aber sie waren wesentlich schneller und wendiger. Sie flogen mit einer enormen Geschwindigkeit auf die Stadt zu, und eröffneten so wie sie die Stadtgrenze überquert hatten das Feuer. Sie wählten keine bestimmten Ziele, sondern schossen unwillkürlich auf alles, was sie sahen. Sie verfolgten dabei keine erkennbare Logik, sondern wollten damit nur ankündigen und sichergehen, daß sie jeder bemerkte. Die Sailor Kriegerinnen, Tuxedo Mask und Superman standen immer noch auf der Straße und sahen hilflos dem Szenario, das einem Science Fiction-Film glich, zu. Der Ufoschwarm war dabei, ganz Tokyo in Schutt und Asche zu legen. Die gewaltigen Wolkenkratzer boten den Angriffen nicht den geringsten Widerstand, die Menschen flüchteten vor dem herunterfallenden Trümmern. Die Sailor Kriegerinnen mußten einsehen, daß sie keine Chance gegen diese Übermacht hatten. Aber dennoch versuchten sie es immer wieder. Sailor Jupiter traf eines der Ufos mit einem Blitzschlag in seiner vollen Kraft. Es stürzte auf die Erde, erhob sich dann aber sofort wieder und setzte seinen Weg fort. Sailor Mercury versuchte so viele von ihnen einzufrieren, wie es ihr möglich war, doch nach nur kurzer Zeit hatten sie sich immer wieder befreit. Von Sailor Mars Feuerball und Sailor Venus Feuerherzen zeigten sie sich auch vollkommen unbeeindruckt. Der einzige, der den Ufos etwas entgegensetzen konnte, war anscheinend Superman. Eines nach dem anderen katapultierte er mit einem gewaltigen Schlag in den Orbit. Jedoch kamen sie schon nach kurzer Zeit zurück. Sie waren wirklich vollkommen hilflos. Eines der Ufos kam direkt auf sie zugeflogen und eröffnete das Feuer. Sie sahen nur das Aufblitzen der Laser-Geschütze, Die Laser schlugen recht und links neben ihnen in den Boden ein, und sie spürten die Hitze des verbrannten Asphalts. Das Ufo flog über sie hinweg, drehte und startete einen neuen Angriff. Sailor Moon biß sich auf die Unterlippe. Sie wußte keinen Ausweg, alle ihre Versuche die Ufos auszuschalten waren gescheitert, und sie selbst wußte nicht, was sie hätte tun können. Sie sahen das Ufo wieder rasch näher kommen. Es war jetzt vielleicht nur noch ein paar Hundert Meter entfernt. Eine Flucht war sinnlos, da es nichts gab, was ihnen jetzt noch hätte Deckung bieten können. Tuxedo Mask stellte sich schützend vor sie und sah das Ufo an. Er holte eine rote Rose hervor. Die Sailor Kriegerinnen, außer Sailor Moon natürlich, begannen jetzt ernsthaft an Tuxedo Masks geistigen Gesundheitszustand zu zweifeln. Wenn sie mit ihren Angriffen schon nichts bewirken konnten, was wollte er dann mit einer einzigen Rose ausrichten wollen? Er wartete. Wartete darauf, daß das Ufo noch näher an sie herankam. Es war jetzt vielleicht noch zweihundert Meter entfernt und näherte sich ihnen schneller als Ami brachen würde um eins und eins zusammenzuzählen. Beinnahe hätte er schon durch das Fenster den Piloten sehen können, der schon in Begriff war, den Knopf für die Laser zu Drücken. Mit einer schnellen Bewegung schleuderte er dem Ufo die Rose entgegen. Mit Leichtigkeit durchschlug sie das Cockpit und bohrte sich in den Schädel des Piloten. Verständlicherweise verlor er daraufhin die Kontrolle und so änderte sich auch augenblicklich der Kurs des Ufo in Richtung Erdboden. Mit einem gewaltigen Knall grub sich das Ufo vor ihnen in den Asphalt ein. Staunend und mit weit aufgerissenen Augen starrten sie auf das Wrack.

"Das ist doch nicht möglich.", sagte Superman ungläubig. "Mit einer Rose, einer einfachen Rose."

Sailor Moon klammerte sich an Tuxedo Mask fest. "Ich wußte ja, daß er es schaffen würde."

"Das tust Du doch immer."

"Aeh...Darf ich mal stören?"

"Was ist Ami?", fragte Sailor Mars ungeduldig.

"Nun ja, wir haben zwar eines von ihnen erledigt, aber da sind immerhin noch etwa zwei Millionen andere."

Noch immer schwirrten die Ufos durch die Häuserschluchten und waren dabei, ganz Tokyo auszulöschen. Selbst wenn sie noch so viele von ihnen zerstören konnten, es waren einfach zu viele. Ein Wolkenkratzer nach dem anderen gab den schweren Angriffen nach, und stürzte in sich zusammen.

Und dann war es wieder vorüber. Von der einen Sekunde zu anderen stellten sie alle gleichzeitig das Feuer ein, und flogen gemeinsam langsam durch die Stadt zurück dorthin, woher sie kamen. Ein gleichmäßiges leises Summen erfüllte die Luft, als sie über ihnen hinwegflogen. Die Stadt war ein einziges Trümmerfeld, es gab wohl kein Gebäude, daß nicht beschädigt worden war. Zwar machten sich bereits die ersten Bauarbeiter daran, die beschädigten Häuser zu reparieren, aber in Anbetracht der Größe des Schadens, würde es wohl mehrere Tage dauern, bis sie die Stadt wieder neu aufgebaut hatten. Das war für Außenstehende trotzdem noch eine nicht nachzuvollziehen Leistung. Das liegt hauptsächlich daran, daß die Großstädte in Japan des Öfteren von wütenden Riesenechsen oder dergleichen heimgesucht wurden. Dabei wurden natürlich jedesmal die Gebäude stark in Mitleidenschaft gezogen, und mußten selbstredend repariert werden. Mit der Zeit wurden die Japaner dann zu waren Meistern, wenn es darum ging, Häuser zu bauen.

Der Schwarm von Ufos war inzwischen ganz verschwunden, und eine bedrückende Stille breitete sich aus. Es war eine unheimliche Stille, und sie kündigte etwas bedrohliches an. Die Sailor Kriegerinnen warteten gespannt, niemand traute sich auch nur einen Ton von sich zu geben. Bis auf Superman, doch das war nur auf eine Verdauungsstörung zurückzuführen. "Tschuldigung.", sagte er. Die anderen wichen ein paar Schritte zur Seite. Tuxedo Mask klemmte sich seine Maske auf die Nase.

"Also, so schlimm ist es nun auch wieder nicht!", sagte Superman empört.

Niemand wollte ihm so richtig glauben, und das aus gutem Grund. Zu ihrem Pech drehte sich auch noch der Wind. Sailor Venus kippte augenblicklich um, die anderen konnten sich gerade noch die Nasen zuhalten.

"Also, jetzt übertreibt Ihr aber wirklich!", rief Superman.

Sie hörten ein leises, dunkles Grummeln. Sofort sahen sie zu Superman herüber, doch dieser meinte, diesmal unschuldig zu sein. Sie drehten sich um. Eine riesige dunklelgraue Wolke hatte sich aufgetürmt, und sie schien bedrohlich näher zu kommen. Dann wurden große Teile der Wolke auseinandergedrengt, und dann brach etwas aus der Wolkenfront. Es war gewaltig, es bedeckte beinahe den gesamten Himmel. Ein weiteres Ufo, eines von unvorstellbarer Größe trat aus der Wolke hervor, und kam dann über der Stadt zum Stehen. An der Unterseite war das Zeichen 'V' zu sehen. Zweifellos handelte es sich dabei um das Mutterschiff und nun wurde ihnen auch klar, was damit gemeint war, als die Gestalt sagte 'Er wird kommen'. Und jetzt war 'Er' da.

"Das muß es sein.", sagte Sailor Mercury leise. "Das muß es sein, was ich mit meinem Satelliten beobachtet habe. Was immer es ist, es ist für die völlige Zerstörung von halb Europa verantwortlich."

"Wieso hast Du uns nicht schon viel früher davon erzählt?"

"Tschuldigung, vergessen."

Tuxedo Mask sah zu dem Ufo hinauf. Es erstreckte sich fast bis zum Horizont. "Ich glaube, wir haben ein riesen Problem."

Kapitel 11

11

Fassungslos starrten sie auf die Stelle, an der sich normalerweise der Himmel befand. Doch jetzt hatte ein Ufo mit den Ausmaßen eines Kontinents dessen Platz eingenommen. Es schwebte ganz ruhig über ihnen. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, daß von diesem Ding eine Gefahr ausging, und doch war seine bloße Anwesenheit mehr als beunruhigend. Wer wäre auch nicht beunruhigt, wenn ein riesiges Ufo direkt über ihm schweben würde?

Einige wenige Leute kamen aus ihren Verstecken, nachdem bei ihnen die Neugierde über die Angst gesiegt hatte, und sahen gebannt zu dem Ufo hinauf. Andere folgten ihnen schon bald. Sie konnten sich nicht erklären, was in jenem Augenblick geschah. Nun, eigentlich geschah nichts, denn das Ufo schwebte nur regungslos über ihnen. Sonst nichts.

Tuxedo Mask zog eine Rose hervor und visierte damit das Ufo an. Er versuchte genau zu zielen, was eigentlich überflüssig war, wenn man bedenkt, daß es absolut unmöglich war, das Ufo zu verfehlen. "Sag mal, was für ein Blödsinn hast Du denn jetzt wieder vor?", fragte Sailor Moon.

"Na, ich habe doch schon vorhin eines von den Ufos heruntergeholt. Dann könnte es jetzt auch klappen."

"Aber das Ding hier ist ne Million mal größer als das Ufo von vorhin."

"Wirst schon sehen" Er zielte noch einmal kurz, und warf dann die Rose in den Himmel. Gespannt sahen sie zu, wie die Rose sich dem Ufo immer weiter näherte. Nach einiger Zeit verlor sie aber immer mehr an Höhe, und kehrte schon allzubald wieder zur Erde zurück. Sie blieb in der Fassade eines Hochhauses stecken, welches sich dann auch kurz darauf in seine Bestandteile auflöste.

"Das war wohl nichts."

"Na ja, mit etwas mehr Schwung könnte ich es schon schaffen."

"Sag mal spinnst Du? Weißt Du überhaupt, wie weit das Ding da weg ist?"

Superman drängelte sich an den anderen vorbei und gesellte sich zu Sailor Moon und Tuxedo Mask.

Er wollte gerade die nächste Rose werfen, als Superman sie ihm wegnahm.

"Darf ich mal?", fragte dieser.

"Na gut, aber ziel genau! Ich habe nicht mehr so viel davon, und diese Dinger sind verdammt teuer."

Superman richtete die Rose auf das riesige Ufo. Er versuchte genau zu zielen, holte weit aus und warf dann die Rose wie einen Dart-Pfeil. Alle waren sich darüber einig, daß er die Rosen weit weniger elegant zu werfen wußte als Tuxedo Mask. Sie beobachteten, wie die Rose sich mit enormer Geschwindigkeit wegflog und immer kleiner wurde. Schon bald war sie nicht mehr zu sehen. Sprachlos starrten sie in die Richtung, in der die Rose geflogen war.

"Vorbei.", sagte Sailor Mars. "Das Ding bedeckt den ganzen Himmel, wir können noch nicht einmal ausmachen, wo es anfängt und wo es aufhört, und dieser Idiot schafft es tatsächlich noch vorbeizuwerfen!"

"Tschuldigung."

"Und weiß jetzt vielleicht jemand wie wir da rein kommen wollen?"

Ein grüner Lichtstrahl ging von der Unterseite des Ufos aus und traf die Sailorkriegerinnen, Tuxedo Mask und Superman. Der Strahl schien die Schwerkraft aufheben zu können, denn sie fühlten sich plötzlich so seltsam leicht, vollkommen schwerelos, was insbesondere für Sailor Moon ungewohnt war. Sie wurden langsam zum Ufo gezogen. Erst jetzt ahnten sie langsam, wie groß das Ufo eigentlich war. Obwohl sie sich bereits mehrere hundert Meter über dem Erdboden befanden, schien das Ufo nur unmerklich näher gekommen zu sein. Nach einer weiteren Viertelstunde, die ihnen sehr, sehr lange vorkam, da sich in der Schwerelosigkeit allmählich bei ihnen ein Gefühl der Übelkeit bemerkbar machte, sahen sie, wie sich an der Unterseite des Ufos eine Art Tor öffnete. Sie wurden allesamt in das Innere des gewaltigen Ufos gezogen. Noch bevor sie erkennen konnten, wie der Raum aussah, in dem sie sich befanden, schloß sich das Tor wieder. Da es in diesem Raum keine Lichtquelle gab, tappten sie hilflos in der Dunkelheit umher.

"Nun drängelt doch nicht so!"

"Aua!"

"Mmmh, wer ist das hier?"

"Finger weg!"

KLATSCH!

"Uäh!"

"Minako? Minako?"

"blblblbl."

"Sorry Minako. Dich wollte ich nicht treffen."

"Wieso ist es hier so dunkel?"

"Bunny! Bist Du das Bunny?"

"Mamoru, Du hast 2 Sekunden Zeit um deine Hände da wegzunehmen!"

"Ups! Sorry Makoto!"

"Ich kann gar nichts sehen!"

"Dafür sehe ich alles!"

PAFF!

"Uärks!"

"Macht doch mal einer Licht an!"

"Warte, ich mach das. Feuerball flieg!"

Augenblicklich wurde der Raum mit Licht gefüllt, da Superman wie wild durch die ganze Halle lief und somit jeden auch noch so kleinen Winkel ausleuchtete. Der Grund weshalb er jetzt laut kreischen durch die Halle lief, war Sailor Mars Versuch, mit einer Flamme etwas Licht in den Raum zu bringen.

"Wieso hast Du das getan, Rei?", fragte Sailor Jupiter.

"Na, ich brauchte doch irgend etwas brennbares, damit die Flamme nicht sofort wieder verpufft."

"Aber gab es keine andere Möglichkeit, als seine Haare anzuzünden?"

"Sie brennen doch gut oder?"

"Ja, aber er könnte ruhig einmal stehenbleiben."

Sie stoppten Superman, als er das nächste Mal an ihnen vorbeilaufen wollte. Erst jetzt stellten sie fest, daß sie nicht ganz vollzählig waren.
 

Es war dunkel, keine Lichtquelle erhellte den Raum. Sie befand sich in vollkommener Finsternis.

"Mamoru?"

Ihr Ruf hallte vielfach wieder, was bedeutete, daß sie sich anscheinend in einem riesigen Raum, einem Frachtraum oder etwas derartiges befand. Sie war allein.

"Mamoru? Ami? ... Rei?...Makoto?...Minako?"

Sie erhielt keine Antwort. Sie mußten als sie in das Ufo gezogen wurden voneinander getrennt worden sein. Sie fühlte sich völlig hilflos. Niemand der anderen war bei ihr, um ihr beizustehen, also mußte sie alleine versuchen zu entkommen. Aber wie sollte sie es anstellen? Sie konnte ja noch nicht mal etwas sehen. Vorsichtig tastete sie sich an der Wand entlang, in der Hoffnung eine Tür oder einen anderen Durchgang zu finden.

Ein Licht, ein blendend weißes Licht erstrahlte und blendete sie. Sie floh zurück in die Mitte des Raumes, doch der Lichtstrahl folgte ihr. Es war soetwas wie ein Suchscheinwerfer. Zwar versuchte sie nach oben zu sehen, doch obwohl sie zum Schutz die Hand über die Augen hielt, konnte sie nicht ausmachen, wer sich hinter dem Licht befand.

Eine laute dunkle Stimme dröhnte durch den Raum, wahrscheinlich kam sie von irgendeinem Lautsprecher in der Wand.

"Es ist soweit. Endlich. Endlich habe ich dich dort, wo ich dich haben wollte."

Ein Reihe weiterer Lautsprecher wurde eingeschaltet, sie konnte nicht definieren, was da genau aus den Lautsprechern ertönte, aber es war mehr als nur unangenehm. Mal schien es Ähnlichkeit mit Musik zu haben, mal war es nichts weiter als ein nervtötender Krach. Sie hielt sich verzweifelt die Ohren zu, um die Lautstärke wenigsten ein Wenig zu dämpfen, aber es war zwecklos. Wieder hörte sie die dunkle Stimme, die selbst den Lärm aus den Lautsprechern übertönte.

"Es ist sinnlos sich dagegen zu wehren. Schon bald wirst Du mir ergeben sein."

Nach kurzem Zögern fügte er noch etwas hinzu. "Ich freue mich schon jetzt darauf. Es wird mir wirklich großen Spaß machen."
 

Endlich hatten sie dank Sailor Mars und Supermans unfreiwilliger Hilfe den Weg aus der Halle gefunden. Sie befanden sich mitten in einem Korridor, der sich auf beiden Seiten scheinbar ins Unendliche erstreckte. Superman trug jetzt eine kurze Stoppelfrisur. Durch den hohen Fettgehalt seiner Haare, brannten diese besonders lange, und waren erst durch Sailor Mercurys Einsatz zu löschen. Doch noch immer ging eine dicke Rauchschwade von seinem Kopf aus.

Egal wie lange sie auch den Gang hinunterliefen, sie schienen einfach nicht vom Fleck zu kommen. Vor sich sahen sie nur einen unendlich langen Korridor, und hinter ihnen lag das selbe Bild. Sie kamen auf die Idee, Superman vorrausfliegen zu lassen, damit er das ganze Ufo schon mal auskundschaften konnte, doch er wollte nicht. Durch den vorherigen Flug war ihm immer noch schlecht, und er weigerte sich standhaft sich schneller als im Schrittempo fortzubewegen.

Natürlich war es Ami, die wieder einmal die ideale Lösung parat hatte. An Supermans Stelle sollte Sailor Venus voranlaufen. Schließlich war sie in Sachen Geschwindigkeit neuerdings allen anderen überlegen.

"Es gibt da aber noch ein kleines unbedeutendes Problem."

"Welches denn?"

"Sie ist nur unter Einfluß von Koffein so schnell."

"Mmh, Stimmt.", Sailor Mercury sah sich um. "Von Euch hat niemand eine Dose Cola dabei oder?"

Als Antwort erhielt sie nur Kopfschütteln. Nur Superman strahlte über das ganze Gesicht. "Ich hab eine!"

"Na los! Gib her!"

Sailor Mercury hielt ihm fordernd die offene Hand entgegen. Superman grinste und steckte eine Hand in die Hose. Nach einigem Suchen holte er dann triumphierend eine Dose Cola hervor und drückte sie der etwas angewidert dreinblickenden Sailor Mercury in die Hand. "Zum Glück trage ich Handschuhe.", sagte sie.

"Ich will nicht daraus trinken.", sagte Sailor Venus, deren Gesichtsausdruck dem von Sailor Mercury glich.

"Du mußt aber, wie willst Du sonst diese Geschwindigkeit erreichen?"

"Ich trinke nicht daraus!"

"Du trinkst!"

"Will aber nicht!"

Ein kurzer Blick von Sailor Mercury reichte aus, und Sailor Mars und Sailor Jupiter hielten Sailor Venus an den Armen fest, während Sailor Mercury zu ihr ging, ihr mit Gewalt den Unterkiefer herunterklappte und festhielt und ihr dann den Inhalt der Dose in den Rachen kippte. Leider zeigte die Cola nicht den erhofften Erfolg. Sailor Venus Zustand war der Selbe wie zuvor, nur mit dem Unterschied, daß ihr jetzt so schlecht war, wie schon lange nicht mehr.

"Ich glaube, sie braucht schon eine weitaus größere Menge Koffein."

"Na gut, dann wollen wir mal kurz überlegen."

Wäre jetzt jemand durch den Gang gelaufen, hätte sich im ein durchaus seltsamer Anblick geboten. Vier Sailor Kriegerinnen, ein Maskierter im Smoking und ein übergewichtiger Irrer im blauen Strampelanzug standen mitten im Gang und überlegten krampfhaft nach einer Lösung ihres Problems. Es war schon faszinierend mit anzusehen, wie sie nachdachten, was einigen von ihnen scheinbar mehr und anderen wiederum weniger Probleme bereitete. Man glaubte schon fast das Knirschen der Zahnräder in ihrem Köpfen zu hören. Das Ergebnis ihrer Überlegungen war schlichtweg katastrophal. Sailor Mars und Sailor Jupiter hatten während des Nachdenkens vergessen, worüber sie eigentlich nachdenken sollten, Sailor Venus hatte die ganze Zeit nur so getan, als würde sie denken um nicht aufzufallen, Tuxedo Mask hatte das Thema leicht verfehlt und Superman hatte sich eine Zerrung zugezogen. Sailor Mercury erkannte, daß alles wiedereinmal nur von ihr abhing. Zum Glück hatte sie eine recht brauchbare, wenn auch ungewöhnliche Idee, die der Zukunft aber dennoch von großem Nutzen sein sollte. Sie bat Superman ein Stück aus der Stahlwand zu reißen, was er dann zwar versuchte, aber trotz größtem Kraftaufwand nur mit Sailor Jupiters Hilfe schaffte. Hinter der zentimeterdicken Stahlwand befanden sich jede Menge Leitungen, Kabel, Schalter und Kästen mit bunten Lichtern drauf. Sailor Mercury griff in das Loch und holte ein paar Kabel, Metallstücke und noch so einiges von dem, was sich hinter der Wand befand, hervor und legte es auf den Fußboden. Die anderen beugten sich über sie und sahen interessiert dabei zu, wie sie damit begann, etwas zusammenzubasteln. Sie nahm zwei Kabel, die beide offensichtlich unter Strom standen und sagte Superman, er solle sie für einen Moment halten.

"Aber faß sie bitte an den bloßen Metalldrähten an, nicht an der Isolierung."

Es überraschte sie überhaupt nicht, daß er ihr aufs Wort gehorchte. Grinsend sah sie zu, wie mehrere Milliarden Volt durch seinen durch seinen Körper flossen. Nach einiger Zeit nahm sie ihn dann die Kabel aus der Hand, und schloß sie an dem Kasten an, den sie aus den Einzelteilen aus der Wand zusammengebaut hatte. Sie holte ihren Laptop hervor, und verband auch diesen mit dem merkwürdig aussehenden Kasten.

"Und was ist das jetzt?", fragte Sailor Mars.

"Das ist die Lösung für unser Problem, hier an eine ausreichend große Menge Koffein zu gelangen."

"Was ist es denn jetzt genau?", wollte Sailor Jupiter wissen.

"Ein Nahrungsreplikator"

"Häh???"

"Damit kann man Energie in feste Materie umwandeln."

"Und wie funktioniert es?"

"Du sagst einfach was Du haben willst, und das Ding hier repliziert es."

"Und das hast Du mal so eben erfunden?"

"Och, das ist doch nichts besonderes."

"Ami, manchmal machst Du mir wirklich Angst."

Sie wandten sich wieder dem Replikator zu. Sailor Mercury war dafür, zuerst einen Test durchzuführen. Tuxedo Mask wollte es als erster ausprobieren.

"Tee. Earl Grey. Heiß."

Der Replikator summte, piepte, ruckelte, pfiff und nach ein paar Sekunden materialisierte ein Zettel auf der Plattform. Irritiert hob Tuxedo Mask ihn auf und las laut vor: " Tee ist leider ausgegangen. Werde aber neuen besorgen. Picard."

"Verarscht mich dieser Kasten da?"

"Sieht ganz so aus. Also, ein neuer Versuch. Wir wollen eine große Flasche Cola, mit einem hoch konzentriertem Koffeingehalt."

Auf der Plattform erschien eine Flasche. Sailor Venus nahm sie, setzte sie an und leerte die Flasche in einem Zug.

"Bäh! Das ist keine Coca-Cola."

"Sorry, aber das ist ein Markenname. Wenn ich das repliziere gibt es Ärger wegen den Rechten."

Sailor Mercury hatte diese Worte noch gar nicht zuende gesprochen, als das Koffein bereits Wirkung zeigte, und sie nur noch sehen konnte, wie Sailor Venus immer schneller wurde, bis man nur noch einen gelben Streifen vorbeizischen sehen konnte, der dann recht schnell am Ende des Ganges verschwand. Sie sahen ihr noch eine Weile hinterher, und waren dann aber um so mehr überrascht, als sie wieder von der anderen Seite an ihnen vorbeilief. Offenbar war sie einmal um das ganze Ufo gelaufen, und kam jetzt immer wieder an ihnen vorbei, da es ihr unmöglich war, bei dieser Geschwindigkeit von alleine anzuhalten. Sailor Mercury berechnete mit ihrem Laptop, wie lange die Wirkung des Koffeins noch anhalten würde, und wann sie damit rechnen konnten, daß Sailor Venus an Geschwindigkeit verlor. Diesmal lieferte Superman eine zwar schnellere aber nicht unbedingt elegantere Lösung. Er streckte seinen Arm seitlich aus, und noch in der selben Sekunde wurde Sailor Venus zu Fall gebracht, indem sie dagegen lief. Da der Aufprall, bedingt durch ihre enormes Tempo und des abrupten Bremsen, recht hart war, hatte Superman sie nicht nur erfolgreich gestoppt sondern auch ihre sämtlichen Hoffnungen jemals einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen, zunichte gemacht. Mühsam rappelte sie sich auf. Als sie Superman erblickte, kam es zu einer Kurzschlußreaktion. Sie stürmte auf ihn zu, packte ihn mit beiden Händen am Hals und drückte so fest sie nur konnte zu. Unter normalen Umständen, hätten die anderen versucht sie zurückzuhalten und zu beruhigen, aber schließlich handelte es sich um Superman, und jede von ihnen hoffte insgeheim, daß sie ihn endgültig zum Schweigen bringen würde. Nachdem nach zwei Minuten bei Superman leider noch immer keine bleibenden Schäden zu bemerken waren, aber Sailor Venus schon erste Anzeichen von Erschöpfung zeigte, ging Tuxedo Mask dazwischen. Zwar hätte Sailor Venus es bei weitem nötiger gehabt, aber er zog es trotzdem vor Superman ein paar Ohrfeigen zur Beruhigung zu geben.

"Ich will auch mal!" Mit diesen Worten schob Sailor Mars Tuxedo Mask beiseite, und setzte seine Tätigkeit begeistert fort. Kurz darauf löste sie dann Sailor Jupiter ab. Es war unglaublich, um wieviel sie sich danach besser fühlten. Als Letzte war Sailor Mercury dran, die leider etwas übertrieb, und sich beinahe die Hand verstauchte, als sie Superman ein paar Zähne ausschlug.

"Das hast Du ja toll hingekriegt.", fuhr ihn Sailor Mars an. Superman, wiedereinmal völlig ahnungslos über das, was er angeblich wiedereinmal angestellt haben soll, schaute nur ziemlich ratlos durch die Gegend. "Häh?"

"Ach, vergiß es!"
 

Sie setzten ihren Weg durch das Ufo fort, in die Richtung, in der Sailor Venus eine verriegelte Tür gefunden hatte, hinter der sich ihrer Vermutung nach entweder ihr Feind oder die gefangene Sailor Moon befand. Als sie um eine Ecke gingen, blieben sie überrascht stehen. Ihnen bot sich ein Anblick, den niemand so recht zu deuten wußte. Vor ihnen standen soetwas Ähnliches wie eine Tuxedo Mask - Imitation, etwas das an dem Versuch gescheitert war, sein Aussehen dem von Sailor Moon anzugleichen und eine Person in einem Pseudo-Sailor Outfit. Sie konnten sich nicht entscheiden, ob sie bei diesem Anblick laut loslachen, oder die Situation doch als ernst einstufen sollten. Diese Entscheidung wurde ihnen dann aber abgenommen, als die drei Gestalten sie ohne Vorwarnung angriffen. Genaugenommen ist die Bezeichnung "Angriff" doch etwas übertrieben, da sie keine echte Gefahr darstellten. Die billige Sailor Moon-Kopie, und die Pseudo-Sailorkriegerin warfen mit Gegenständen, die Ähnlichkeit mit CD´s hatten. Sailor Jupiter reagierte schnell, da Superman ja angeblich unverwundbar war, benutzte sie ihn Deckung. Sie nahm an, daß die Geschosse ihm nicht allzuviel anhaben konnten, und wenn doch, dann war es auch nicht weiter schlimm. Die Gegenstände stellten sich tatsächlich als CD´s heraus. Sie hatten einen Aufdruck den nur Superman lesen konnte. "Mmh, Super Moonies. Kennt ihr die?", fragte er.

"Nee, keine Ahnung wer die sind, aber ich weiß, daß es nicht mehr wichtig ist, wer sie sind." Mit diesen Worten ging Sailor Jupiter auf die Sailor Moon-Kopie zu, nahm ihr das Sperrholz-Mondzepter weg, zerbrach dieses vor ihren Augen und ergriff dann ihre Haare. Sie sah nach oben, dort entdeckte sie eine quer verlaufenden Balken. Sailor Jupiter warf ein Stück des Haares über den Balken, und knotete das andere Ende um den Hals der Sailor Moon-Kopie um sie dann an ihren eigenen Haaren zu erhängen.

Die Tuxedo Mask-Imitation holte eine Rose hervor und warf damit auf den echten Tuxedo Mask. Dieser hatte ihn zu spät bemerkt und hatte demzufolge auch keine Zeit mehr, um dem Angriff auszuweichen. Das war allerdings auch nicht nötig, denn die Tuxedo Mask-Imitation hatte nicht die geringste Ahnung darüber, wie man eine Rose zu werfen hat. Sie traf den echten Tuxedo Mask und fiel dann wirkungslos zu Boden, sogleich zeigte der echte Tuxedo Mask der Tuxedo Mask-Imitation wie dieser es richtig hätte machen können. Er schleuderte ihm kraftvoll eine rote Rose entgegen, die die Brust der Tuxedo Mask-Imitation durchschlug und dort ein gähnendes Loch hinterließ. Wortlos verabschiedete sich die Tuxedo Mask-Imitation von dieser Welt.

Die Pseudo-Sailorkriegerin war die einzige, die noch übrig war, und sah, daß ihre Chancen bei einem Kampf allein gegen 6 Personen nicht besonders gut waren. Deshalb zog sie es vor das Weite zu suchen. Sailor Venus wollte sie verfolgen, und zweifellos hätte sie sie auch ohne Probleme eingeholt, aber Sailor Mercury hielt sie zurück. Sie hob eine der CD´s auf und betrachtete sie nachdenklich. "Ich habe das doch schon oft genug bei Sailor Moon gesehen. Jetzt will ich es selbst mal ausprobieren." Sie nahm die CD und warf sie der flüchtenden Pseudo-Sailorkriegerin hinterher. Die CD hatte eine ähnliche Wirkung wie Sailor Moons Diadem und hatte die flüchtende Pseudo-Sailorkriegerin schnell eingeholt, und trennte mit einem sauberen Schnitt ihren Kopf vom restlichen Körper. "Es kann nur eine geben.", sagte Sailor Mercury triumphierend.

Sie setzten ihren fort. Nach einigen Abzweigungen kamen sie dann zu der Stelle, die Sailor Venus ihnen zeigen wollte. Es war ein großes eindrucksvolles Tor, und es hatte die Aufgabe etwas zu verbergen. Etwas wichtiges, denn vor dem Tor waren eine Menge Wachen postiert. Sailor Mars sah vorsichtig um die Ecke. "Okay, ich werde jetzt versuchen, an das Tor zu kommen. Superman, Du wirst mich decken, verstanden?"

"Aber sicher doch!" Er bekam schon wieder diesen Gesichtsausdruck, bei denen die Sailorkriegerinnen immer ein ungutes Gefühl bekamen. "Ich wüßte nichts, was ich zur Zeit lieber täte!"

Sailor Mars versuchte nicht die Beherrschung zu verlieren. "In Ordnung, neue Taktik." Sie packte Superman am Kragen und stieß ihn dann in den Gang. Dort zog er nicht nur die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich, sondern auch das Feuer, das sie aus allen Rohren auf ihn eröffneten. Während dieser Zeit konnten die anderen unbemerkt an den Wachen vorbei zum Tor gelangen. Es war verschlossen, gesichert mit einem Sicherheitsschloß, das Sailor Mercury in Sekunden geknackt hatte, wobei sie noch nicht einmal auf die Hilfe ihres Laptops angewiesen war. Sie kamen in einen großen Raum, sofort schloß Sailor Mercury das Tor wieder, um die Wachen auszusperren, zu ihrem Pech gelang es aber Superman gerade noch sich durch die Tür zu zwängen, bevor sie sich schloß. Aber wenigstens sorgte er noch für ein wenig Unterhaltung, als er nicht bemerkt hatte, das noch eine kleine Ecke seines Capes in der Tür hängengeblieben war, und er sich fast erdrosselte. Sie sahen noch eine Weile zu, wie er hilflos an der Tür zappelte und rätselten welche Farbe sein Gesicht als nächstes annehmen würde, bevor sie ihn doch befreiten. Erleichtert stellten sie fest, daß sich außer ihnen niemand mehr im Raum befand, da zur Zeit Mittagspause war und sich deshalb alle in der Schiffskantine aufhielten.

Sailor Mercury setzte sich sofort an eine der Konsolen und begann damit mit einer Geschwindigkeit die Tastatur zu bearbeiten, der noch nichteinmal Sailor Venus folgen konnte. Wenn sie ersteinmal an einem Rechner saß, schien es so, als würde sie ihn nicht bedienen, sondern ein Teil des Computers werden, vollkommen mit ihm zu verschmelzen. Sie durchsuchte die Datenbanken und Protokolle nach Hinweisen auf den Verbleib von Sailor Moon.

"ES IST SINNLOS!!!"

Eine dunkle und extrem laute Stimme ertönte. Der Klang der Stimme hallte im gesamten Raum wieder, der immerhin eine beträchtliche Größe hatte. Erschrocken fuhren sie herum, und versuchten die Quelle der Stimme auszumachen. Alle bis auf Sailor Mercury, die anscheinend ihre Umwelt überhaupt nicht mehr wahrnahm.

"Wer bist Du?", fragte Sailor Mars.

"DAS IST FÜR EUCH NICHT MEHR VON INTERESSE!!!"

"Was meinst Du damit?", wollte Sailor Jupiter wissen.

"IHR HABT SCHULZ UND DJ BESIEGT, UND MEINE SUPER MOONIES GETÖTET!!!"

"Na und? Was willst Du dagegen machen?"

"IHR WERDET DAS ENDE DIESES TAGES NICHT MEHR ERLEBEN!!!"

"Was hast Du vor?"

"IN DIESEM RAUM SIND MEHR WAFFEN AUF EUCH GERICHTET, ALS IHR EUCH VORSTELLEN KÖNNT. ICH KÖNNTE JEDEN EINZELNEN VON EUCH DAMIT IN STAUB VERWANDELN!!!"

"Glaub ich nicht."

"WIE WÄRE ES MIT EINER KLEINEN DEMONSTRATION MEINER FEUERKRAFT?"

Tausende von Lasern, Kanonen, und noch so einiges wurde auf ein Ziel im Raum abgefeuert. Auf Superman. Sie sahen zu, wie alle Geschosse, Strahlen und Blitze ihn auf einmal trafen. Ihnen kamen Gedanken über die Stromrechnung und die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt.

"UND, SEIT IHR BEEINDRUCKT?"

Tuxedo Mask grinste. "Also mich hat es nicht überzeugt. Vielleicht solltest Du es nochmal versuchen."

Eine erneute Salve wurde auf Superman abgefeuert, doch hatten die Laser jetzt ein Vielfaches der Intensität des ersten Versuchs.

"Also ich fand das auch nicht gerade eindrucksvoll.", sagte Sailor Jupiter. "Du mußt wirklich noch einen drauflegen, um mich zu überzeugen."

"Nein...", konnte Superman noch leise von sich geben, bevor ihn die dritte Salve traf. Mit der Energie, die dabei verbraucht wurde, hätte ausgereicht, um ganz Europa zehn Jahre mit Strom zu versorgen.

"Igitt!", sagte Sailor Mars. "Ich kann den Geruch von verbrannten Fleisch nicht ausstehen. He Du, Hör sofort auf zu brennen!"

Sailor Venus trat hervor. "Also das ist doch wirklich nichts besonderes!", rief sie. "Hast Du nichts besseres? Zum Beispiel ein Greifarm, der uns in ein Behälter mit Säure tunkt."

Augenblicklich öffnete sich in der Decke eine Luke, ein Greifarm kam heraus, packte Superman am Cape und hob ihn hoch. Aus dem Boden kam eine Art Faß, bis zum Rand gefüllt mit einer dem Geruch nach ziemlich starken Säure. Die Sailor Kriegerinnen und Tuxedo Mask konnten sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen, als der Greifarm Superman langsam in den Bottich tauchte.

"Das zischt!", sagte Sailor Venus.

Nach einiger Zeit zog der Greifarm Superman wieder heraus. Dieser erfreute sich nicht mehr allerbester Gesundheit, aber zur Enttäuschung aller ging es ihm noch überraschend gut. Seiner Aussage nach verspürte er nur ein leichtes Kribbeln unter den Füßen.

"GENUG JETZT!"

"Och, gerade jetzt wo mir noch was gutes eingefallen ist.", sagte Sailor Mercury und schmollte.

"NOCH WERDET IHR NICHT STERBEN. NOCH NICHT. ICH WILL NOCH DAß IHR SEHT WAS ICH MIT IHR VORHABE UND WIE ICH SIE LEIDEN LASSEN WERDE."

"Wobei wir auch schon beim Thema wären, wo ist Sailor Moon?", fragte Tuxedo Mask fordernd.

"ES IST SINNLOS ZU FRAGEN ODER SIE ZU SUCHEN. ES IST ABSOLUT UNMÖGLICH SIE IN DIESEM SCHIFF ZU FINDEN, DAS GROß GENUG IST, UM GANZE KONTINENTE ZU VERNICHTEN!!! IHR WERDET SIE NIEMALS FINDEN"

"Ich hab sie!", rief Sailor Mercury. "Sie befindet sich in einem Raum etwa zweihundert Meter von hier entfernt." Dabei deutete sie mit dem Finger auf eine Karte auf dem Bildschirm.

"Aber wie sollen wir da hin kommen? Vor dieser Tür warten bestimmt tausend bis an die Zähne bewaffnete Wachen."

"Wir brauchen halt wieder ein Ablenkungsmanöver.", sagte Sailor Jupiter und drehte den Kopf in Supermans Richtung. Er schluckte. Sie packte ihn am Kragen und zog ihn hinter sich her zurück zur Tür. Er versuchte sich an allem Möglichen festzukrallen, an Tischen, Stühlen und an fest im Boden verankerte Konsolen, aber jede Gegenwehr blieb nutzlos. Mit der einen Hand hielt sie ihn hoch, mit der anderen schob sie eine Seite der Schiebetür auf. Dann warf sie ihn nach draußen und schloß die Tür wieder hinter ihm. Er scheute ziemlich überrascht, als sich die Wachen wieder vor ihm aufbauten. Er zwang sich zu einem zaghaften Lächeln und winkte ihnen zu.
 

"Das war nun wirklich nicht nötig.", sagte Sailor Mercury. "Wir müssen doch gar nicht durch die Tür. Es geht wesentlich schneller, wenn wir durch die Jeffries-Roehre dort gehen." Sie zeigte mit dem Finger auf die gegenüberliegende Wand.

"ICH HABE IN MEINEM UFO JEFFRIES-RÖHREN?"

"Was sind Jeffries-Röhren?"

Sie gingen zu der Wand und nahmen eine Platte von der Wand, die den Eingang zu einem langen Tunnel versperrt hatte. Eine nach der anderen, Sailor Mercury voran, krochen in den schmalen Tunnel. Tuxedo Mask stellte fest, wie unvorteilhaft es war, mit Umhang und Zylinder durch einen derart kleinen Tunnel zu kriechen. Allerdings wurde er dafür mit einem Anblick von vier Sailor Kriegerinnen, die alle vor ihm auf allen Vieren durch den Tunnel krochen, entschädigt.

Als sie zu einer weiteren Klappe kamen, stieß sie Sailor Mercury mit einem Fußtritt auf. Sie verließen allesamt den die Jeffries-Roehre. Sie befanden sich in einem riesigen dunklen Raum, weitaus größer als der, in dem sie sich zuvor befunden hatten. Ein lauter ohrenbetäubender Lärm hallte im ganzen Raum wider. Da sie so gut wie nicht sehen konnten, war es ihnen auch unmöglich auszumachen, von wo der Lärm kam. Sie preßten die Hände an die Ohren. Sailor Mercury konnte mit Hilfe ihres Laptops herausfinden, wo sich in diesem Raum die Lautsprecher befanden, die dann durch ein paar gezielte Feuerbälle, Feuerherzen, Blitze und ein paar Rosen ausgeschaltet wurden. Obwohl die Lautsprecher allesamt unbrauchbar gemacht wurden, und demnach keinen Ton mehr von sich gaben, hatte jeder von ihnen noch ein nervtötendes Summen im Ohr, das auch noch lange anhalten sollte. Erst jetzt konnten sie ihre Aufmerksamkeit dem Lichtkegel in der Mitte des Raumes schenken. Dort lag sie. Regungslos. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in den Raum. Tuxedo Mask war der erste, der bei ihr war. Behutsam nahm er sie in den Arm. Sie schien ihn überhaupt nicht mehr wahrzunehmen, und gab nur unverständliche Laute von sich "Sag das Zauberwort....Immer Streit, immer Ärger.................Komm Du hast die Macht.....das gibt's doch nicht........und Du...hast die.....Macht......Halt den Mondstein fest......"

"Was ist mit Ihr?"

"Was haben die mit ihr gemacht?"

"Sie war anscheinend die ganze Zeit diesen Seltsamen Geräuschen ausgesetzt.", sagte Tuxedo Mask, und drückte sie noch fester an sich.

Sailor Mercury trat hervor. "Es sollen wohl soetwas Ähnliches wie Lieder sein, sie haben es auf CD gepreßt und dann verkauft. Sie enthalten unterschwellige Botschaften. Aber ich weiß nicht, was sie damit bezwecken wollen."

"IHR WOLLT WISSEN, WAS ICH DAMIT BEZWECKE? JEDESMAL WENN MAN DIESE CD´S HÖRT STERBEN BEIM ZUHÖRER MEHRERE TAUSEND GEHIRNZELLEN AB. MIT DER ZEIT WERDEN SIE DANN VOLLKOMMEN VERBLÖDEN!!!"

"Wieso tust Du soetwas?", fragte Tuxedo Mask.

"ICH KANN EUCH AUF DEN TOD NICHT AUSSTEHEN!!! SCHON SEIT JAHREN ARBEITE ICH DARAN EUCH AUSZULÖSCHEN. NA JA, ABER ERST WILL ICH MEINEN SPAß MIT EUCH HABEN. MIT JEDER VON EUCH!! DARAN DENKE ICH SCHON SEIT ICH EURE TRICKSERIE INS PROGRAMM AUFGENOMMEN HABE!!!"

"Trickserie?" Sailor Moon zeigte erste Reaktion. Die anderen starrten sie hoffnungsvoll an. "Ich bin kein Trickfilm."

Sailor Mercury holte wieder ihren medizinischen Tricorder hervor und begann sie zu untersuchen. "Nach diesen Werten sollte sie bald wieder normal sein, aber wäre sie noch länger dieser sogenannten "Musik" ausgesetzt gewesen, wäre es zu spät gewesen."

"Also machen wir, daß wir hier raus kommen. Unterwegs können wir ja noch den Obermotz hier kaltmachen.", sagte Sailor Jupiter.

"IHR WERDET HIER NIEMALS WIEDER HERAUSFINDEN!!! UND BEVOR IHR MICH FINDET, HABE ICH EUCH BEREITS EINEN NACH DEM ANDEREN ERLEDIGT. ICH KENNE DIESES SCHIFF BIS IN DEN KLEINSTEN WINKEL. IHR HABT KEINE CHANCE MIR ZU ENTKOMMEN, DENN ICH BIN DER GROßE HERRSCHER, ICH BIN ... VAMPY!"

Sailor Mercury klappte wieder den Laptop auf. "Ich mache hier mal Licht." Nach kurzer Zeit hatte sie sich in das System den Ufos eingeloggt und schalte über den Schiffscomputer die Beleuchtung für diesen Raum ein. Ein paar Meter von ihnen entfernt befand sich ein kleiner Vorhang, der dort eigentlich nicht hingehörte. Tuxedo Mask ging langsam darauf zu, und blieb dann davor stehen. Mit einem Ruck zog er den Vorhang beiseite, und was er dort sah war genau das, was er erwartet hatte. Dort saß ein kleines, merkwürdig aussehendes Ding, das Ähnlichkeiten mit einem Plüschtier aufwies. Es sah ihn mehr erschrocken als überrascht an, und grinste dann. "Du hast wohl auch 'Der Zauberer von Oz' gesehen, oder?"

Als Tuxedo Mask die Hände ausstreckte um Vampy zu packen, schreckte dieser auf, und rannte flink an ihm vorbei in Richtung rettender Ausgang. Doch Vampy hatte nicht mit Sailor Mercurys schneller Reaktion gerechnet, die geschickt seine Füße während er lief am Boden festfror. Durch den Schwung den er vorher hatte, und den plötzlichen Stop, kippte er vorne über und schlug hart mit der Nase auf dem Boden auf. Dabei bohrten sich seine Fangzähne tief in den Fußboden. Tuxedo Mask ging zu ihm und sah auf ihn hinab. Dann ergriff er Vampys Haare und zog ihn nach oben. Die Fangzähne wurden dabei mit einem lauten Knirschen aus Vampys Kiefer gerissen, der dabei schrie wie am Spieß. Seine verlorenen Zähne sollten ihn aber nicht mehr allzulange beschäftigen, denn Tuxedo Mask versetzte ihm einen derart heftigen Schlag, das Vampy mehrere Meter weit weg flog, und dann gegen die Wand prallte. Er wollte sofort wieder aufstehen, aber seine Füße gehorchten ihm nicht mehr. Er hatte überhaupt kein Gefühl mehr in den Füßen. Als er zu Tuxedo Mask und den anderen sah, wußte er auch wieso. Seine Füße waren nämlich noch immer dreißig Meter von ihm entfernt am Boden festgefroren.

"Ihr habt doch sowieso keine Chance hier rauszukommen. Das ganze Schiff steckt voller versteckter Fallen. Ihr habt echtes Glück, daß ihr nicht schon vorhin eine getappt seit."

Die Sailorkriegerinnen sahen sich gegenseitig an. Anscheinend dachten sie das selbe, denn nach einem kurzen Blickaustausch ging Sailor Mars auf Vampy zu, hob ihn auf, und nahm ihn mit. Dann verließen sie allesamt den Raum. Tuxedo Mask trug Sailor Moon, und Sailor Mars trug Vampy vor sich her, um mit ihm eventuell irgendwelche Lichtschranken und die damit verbundenen Fallen auszulösen. Unnötig zu erwähnen, daß es jedesmal Vampy war, der die Auswirkungen eben dieser Fallen zu spüren bekam. Eine der ersten Fallen waren zwei scharfe Klingen, die aus den Wänden geschossen kamen, und ihn von seinen Ohren trennten. Hinzu kamen dann verschiedene Laser, und auch ein paar primitivere Geschosse, wie zum Beispiel Pfeile, die ebenfalls aus den Wänden kamen, und sich in seinen Körper bohrten. Als sie dann endlich an der Kommandobrücke ankamen, trug Sailor Mars nur noch ein unförmiges, verbranntes Nadelkissen vor sich her.

"Mmh, ist nicht mehr viel von ihm übrig."

"Lebt er eigentlich noch?"

"Schwer zu sagen. Ist mir eigentlich auch egal."

Sie ging zu einer Mülltonne und entsorgte dort die Reste von Vampy. Als sie zurückkam hatten sich die anderen bereits vor einer Konsole zusammengesetzt, und sahen auf den Bildschirm. Dort war das Land unter ihnen zu sehen. Sie waren bereits so weit entfernt, daß sie nicht einmal mehr die Städte erkennen konnten.

"Das Ding hier muß ja noch viel größer sein, als wir dachten.", sagten Sailor Moon, die sich in den letzten Minuten erstaunlich gut erholt hatte, als sie mit ansehen durfte, wie Vampy von Falle zu Falle dem Tode immer ein Stückchen näher kam. Anscheinend nicht nahe genug. Niemand von ihnen hatte bemerkt, wie er wieder aus der Mülltonne gekrochen kam, und sich jetzt mit seiner ihm verbliebenen Hand an einer der Schalttafeln zu schaffen machte. Den ersten Arm hatte er übrigens an einer der zahlreichen Fallen verloren. Erst als überall die Lichter ausgingen, und das Piepsen und Summen der Computer verstummte, bemerkten sie ihn. Er grinste sie an. "Ich habe die Batterie abgeworfen, und ohne Energie ist dieses Ding hier nicht in der Lage sich länger hier oben zu halten und wird auf die Erde stürzen. Nicht nur, daß ihr alle bei dem Aufprall umkommen werdet, nein dadurch werden große Teile dieses Planeten völlig zerstört, und mit ihnen eure Fans."

"Jetzt reicht es!", schrie Sailor Moon, stürmte auf Vampy zu, riß ihm den zweiten Arm aus, und schlug damit auf ihn ein. Und zwar eine lange, lange Zeit. So lange, bis er sich nicht mehr bewegte. Auf den Überresten sprang sie so lange herum und stampfte sie dabei Platt, bis von ihm so gut wie nichts mehr übrig blieb.

"Was machen wir jetzt?", fragte Sailor Venus.

Sie hörten ein Geräusch, das sich wie eine Tür anhörte, die heftig zugeschlagen wurde. Superman war inzwischen bei ihnen angekommen, und lehnte sich erschöpft gegen die Tür.

"Wo kommt er denn jetzt her?"

"Ich habs!", rief Sailor Venus. "Du bist doch recht stark oder? Außerdem kannst Du fliegen. Also, Du fliegst jetzt unter das Ufo, und fängst es auf, oder bremst zumindest seinen Sturz."

"Klar, mach ich!", sagte Superman und wollte sich gerade in Bewegung setzen, als er auf den matschigen Überresten von Vampy ausrutschte und hart mit dem Kopf aufschlug. Dadurch war er erstmal außer Gefecht gesetzt. Da sie keine Zeit hatten zu warten, bis er wieder bei Sinnen war, mußten sie sich etwas anderes Überlegen. Wiedereinmal war es Sailor Mercury, die den wahrscheinlich rettenden Einfall hatte. Sie setzte sich auf einen Stuhl und klappte wieder einmal ihren Laptop auf. Auf dem Display erschien ein Satellitenfoto auf dem das Ufo zu sehen war.

An der Tür hörten sie ein lautes Klopfen. Die Wachen, die Kurz davor waren die Tür wieder aufzubrechen. Sie waren Superman gefolgt und versuchten nun auf die Kommandobrücke zu gelangen. Sailor Mercury ließ sich nicht davon ablenken, sondern konzentrierte sich weiterhin ganz auf ihren kleinen Computer.

"Was hast Du vor? Willst Du uns jetzt raus-'beamen'?", fragte Sailor Moon.

Sailor Mercury sah sie an. "Mach dich bitte nicht lächerlich! Das ist technisch nicht machbar, zumindest nicht mit einem Laptop. Nein, ich rufe jetzt Godzilla."

"Aeh, es war ein harter Tag. Für uns alle, aber geht es dir wirklich gut Ami?"

"Ja, ich habe euch doch von dem Satelliten erzählt, den ich von der US-Regierung geklaut habe."

"Ja, stimmt.", sagte Sailor Venus.

"Der Satellit befindet sich jetzt direkt über uns. Ich muß nur noch ein paar Koordinaten eingeben."

"Aber was hat das ganze mit Godzilla zu tun?", wollten die anderen wissen.

"Ihr erinnert euch doch an seinem blauen Atom-Strahl, oder?"

"Ja, und?"

"Seht selbst."

Mit einem triumphalen Lächeln drückte Sailor Mercury auf die Enter-Taste. Zwei Sekunden später schoß ein gewaltiger blauer Strahl durch die Decke des Ufos und schmolz ein riesiges Loch von mindestens zwanzig Metern Durchmesser durch das Schiff. Der gesamte Flur und damit alle Wachen, die sich draußen befanden wurden in Sekundenbruchteilen dahingeschmolzen. Ein weiterer Strahl folgte, und daraufhin noch einer.

"Los! Raus hier!", befahl Sailor Mercury den anderen, die daraufhin durch das Loch in der Decke ins freie kletterten. Sailor Jupiter nahm widerwillig auch Superman mit, indem sie ihn an seinem Cape hinter sich herschleifte. Als sie auf die Oberfläche des Ufos gelangten, konnten sie bis zum Horizont nicht anderes entdecken. Sie beobachteten wie immer wieder helle blaue Strahlen das Ufo trafen. Wo sie auftrafen, hinterließen sie nichts weiter als geschmolzenes Metall. Fasziniert sahen sie zu, wie sich das Ufo mit zunehmender Geschwindigkeit in seine Bestandteile auflöste.

"Was ist das?", fragte Sailor Moon wieder.

"Das ist Godzilla, mein Killersatellit.", sagte Sailor Mercury.

"Wieso hast Du einen Killersatelliten?"

"Der gehörte mal der US-Regierung, natürlich haben sie seine Existenz verschwiegen. Darum konnten sie auch nichts machen, als ich ihn mir geklaut habe. Es durfte ja niemand davon wissen."

"Wie hast Du das gemacht?"

"Das war ganz einfach. Ich habe mich in deren Computer eingeklinkt, und habe den Zugangscode für den Satelliten geknackt. Dann habe ich ihm seine neuen Koordinaten und ein neuen Zugangscode gegeben. Das wars."

Inzwischen hatte sich fast das ganze Ufo aufgelöst. Sie standen nur noch auf einem winzigen Überreste des einst gigantischen Ufos. Aber immer noch befanden sie sich im freien Fall. Was auch Superman feststellte, als er endlich wieder bei klarem Verstand war. Ängstlich klammerte er sich an Tuxedo Mask. Dieser Stieß ihn angewidert von sich. "Verschwinde!"

"Hey, Moment mal!", rief Sailor Mars. "Du kannst uns doch jetzt auffangen. Wir haben auf dieser kleinen Scholle sowieso zu wenig Platz, also flieg darunter und brems unseren Fall. Superman tat wie ihm geheißen wurde. Er flog zur Unterseite der kleinen Scholle, dem letzten Rest des Ufos und stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Das war zwar bei weitem, nicht mehr so viel wie damals, aber es reichte aus, um den Fall zu bremsen. Sie merkten, wie ihr Sturz langsam aufgehalten wurde, und sie jetzt ruhig zur Erde glitten. Unter sich sahen sie das inzwischen wieder aufgebaute Tokyo. Ein paar Leute standen unten und sahen erstaunt zu ihnen hinauf. Sie hatten zwar schon viel gesehen, aber es kam trotzdem selten genug vor, daß ein Mann vom Himmel schwebte, der eine große Metallplatte trug, auf der die Sailor Kriegerinnen und Tuxedo Mask standen. Sie waren bereits fast unten, nur noch wenige Meter und sie würden unten ankommen. Superman setzte recht hart auf, und merkwürdigerweise dachte er nicht daran, die große Metallplatte abzulegen, damit die anderen heruntersteigen konnten. Verwirrt sahen sie sich um. Sailor Mars ging an den Rand der Scheibe und rief etwas zu ihm hinunter, aber er zeigte keine Regung. Einige der Neugierigen Passanten warfen kleine Steine nach ihm, aber auch daraufhin geschah nichts.

"Hey Du! Setzt uns endlich hier ab."

Dann viel Sailor Moon auf, weshalb er nicht reagierte. Auf dem Boden zwischen ihren Füßen befand sich ein etwa zehn Zentimeter großes Loch. Dadurch konnte sie das Gesicht von Superman erkennen, der den Blick starr nach oben gerichtet hatte und scheinbar in soetwas wie eine Trance gefallen war. Sie brauchte nicht lange überlegen um zu wissen, was er gesehen hatte. Es erschien ihr am klügsten zu sein, einen Schritt zur Seite zu machen und so aus seinem Blickfeld zu verschwinden. Augenblicklich erwachte Superman aus seiner Trance und stellte die Metallscheibe ab. Die Sailor Kriegerinnen stiegen hinab, alle froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Sailor Moon ging zielstrebig auf Superman zu, dieser empfing sie mit einem breitem Grinsen. Mit einem gezielten Tritt dorthin wo es ganz besonders weh tat, sorgte sie dafür, daß er nie wieder einen Grund hatte, seinen Röntgenblick zu mißbrauchen und nahm ihm auch gleich die Möglichkeit jemals Nachkommen zu haben. Die anderen sagten ihr Später, sie hätte vielleicht etwas zu impulsiv gehandelt, aber sie waren es auch, die Beifall geklatscht hatten.

Tuxedo Mask trat an sie heran, nahm sie in Arm und küßte sie. "Ist es vorbei?", fragte sie.

"Ja, es ist vorüber. Deine Eltern sind doch noch immer verreist oder?"

Epilog

Epilog

In der großen Halle herrschte ein hektisches Treiben. Obwohl das gesamte Flughafenpersonal rund um die Uhr arbeitete, waren sie hoffnungslos damit überfordert, das Chaos in Grenzen zu halten. Der Flughafen war mehr als nur überfüllt. Viele der vor kurzem geflüchteten Familien waren zurückgekehrt, jetzt da die Gefahr anscheinend vorüber war. Hinzu kam noch eine große Anzahl von Flüchtigen aus Deutschland und Österreich, die jetzt in Japan Asyl beantragten, da sie durch den Angriff von Vampy ihre eigene Heimat verloren hatten. Umso erstaunlicher war es aber, daß es sich bei den Überlebenden ausschließlich um jüngere Personengruppen handelte, die sich selbst als "Moonies" bezeichneten. Deren Aussage nach hatten sie Vampys Plan schon lange durchschaut, aber sein Angriff kam zu plötzlich, um ihn doch noch zu verhindern. Die Asylantenheime und Wohnheime in Japan waren vollkommen überfüllt, und man versuchte, die Überlebenden in Nachbarländer unterzubringen, aber sie bestanden darauf, von Japan aufgenommen zu werden. Letztendlich gab man dann nach, und suchte eine Möglichkeit, alle "Moonies" in Privathäusern unterzubringen. Jede Familie in Japan mußte wahlweise einen Flüchtigen aus Deutschland oder Österreich aufnehmen.

Superman bahnte sich seinen Weg durch die Menge. Er war auf dem Weg zu seinem Flugzeug, daß ihn schon bald wieder zurück nach Amerika bringen sollte. Er hatte nur seinen kleinen Koffer bei sich, den er als Handgepäck mit ins Flugzeug nahm. Er schaute sich um, wollte sehen, ob irgend jemand hier war, um ihn zu verabschieden, aber er sah nur fremde Gesichter. Normalerweise war er es auch gewohnt, daß ihn eine riesige Menschenmenge begrüßte, oder verabschiedete, aber diese Zeiten waren vorbei. Es interessierte sich halt niemand mehr für ihn. Als er einsteigen wollte, drehte er sich noch einmal um, und sah zum Flughafengebäude. Dort standen sie alle Bunny, Mamoru, Ami, Rei, Makoto, Minako und die beiden Katzen. Lachend winkten sie ihm zu. Er freute sich darüber, daß sie ihm doch so viel Sympathie entgegenbrachten, daß sie sich von ihm verabschiedeten. Als das Flugzeug dann abhob, sah er noch mal aus dem Fenster zu ihnen hinunter und winkte ihnen weiter zu. Auch Bunny und die anderen winkten ihm erfreut hinterher, und je weiter er sich entfernte, desto mehr freuten sie sich. Eigentlich waren sie auch nur gekommen um sicher zu gehen, daß er auch tatsächlich wieder nach Hause flog.

"Gott sei dank! Er ist endlich weg!"

"Ich dachte schon, er geht nie."

"Was machen wir jetzt?", fragte Bunny.

"Sein Flugzeug müßte jeden Moment ankommen. Gehen wir schon mal zur Landebahn.", sagte Mamoru.

"Von wem sprecht ihr?", wollte Rei wissen.

"Wir sollen jemanden aus Deutschland bei uns aufnehmen, und sind jetzt eigentlich hier um ihn abzuholen."

"Wo soll er denn wohnen? Bei Dir oder bei Mamoru?"

"Meine Wohnung ist doch noch völlig zerstört. Also wohnen wir erstmal bei Bunny."

"Wird das nicht furchtbar eng, wenn Bunnys Familie wiederkommt?"

Mamoru nahm Bunny in den Arm. "Bis dahin ist seine Wohnung wieder aufgebaut, und dann ziehe ich zu ihm.", sagte sie.

Sie drehten sich um. Ein Flugzeug war kurz zuvor gelandet, und die Passagiere kamen in die große Halle und stürmten zugleich auf die Gepäckausgabe zu. Makoto, Rei, Minako und Ami sahen gespannt zu ihnen hinüber. "Wer von ihnen ist es?", fragte Rei.

Bunny holte ein großes Schild aus Pappe hervor, auf dem mit großen Buchstaben ein Name stand:

Karl Goldschmied

"Ein merkwürdiger Name, findet ihr nicht?"

"Dort haben die Leute alle so komische Namen, und alle klingen sie irgendwie gleich.", sagte Ami.

Plötzlich stieß Minako Rei hart in die Seite. Jemand hatte sich seinen Weg durch die Menschenmenge gebahnt, und kam nun zielstrebig, freundlich lächelnd auf sie zu, und streckte zur Begrüßung seine Hand aus. Sie alle stimmten überein, daß sein Aussehen weit über dem Durchschnitt lag. Gerade in dem Moment, als Bunny seine Hand greifen wollte, um seinen Gruß zu erwidern, drängelte sich Rei vor. Sie stand jetzt vor ihm, und er sah sie freundlich an. Er sagte irgend etwas in einer Sprache, die außer Ami und Mamoru niemand verstand. Es kam äußerst selten vor, daß Rei die Worte fehlten, und dies war so ein Moment. Sie stand einfach nur da, schüttelte seine Hand und strahlte ihn an. Fragend blickte er sich um. "Weg da!", sagte Ami und stieß die verdutzte Rei beiseite. "Du bist Karl, oder?"

Er antwortete ihr freundlich. Sofort fuhr Ami fort "Also, ich bin Bunny. Du wirst die nächste Zeit bei mir wohnen." Sie nahm ihn bei der Hand und wollte gerade mit ihm losgehen, als sie von Bunny zurückgehalten wurde. "Wo willst Du denn mit ihm hin, und was hast Du ihm gerade gesagt?"

Durch Mamorus eher dürftige Deutschkenntnisse, konnten sie Karl dann erklären, daß eigentlich Bunny diejenige war, für die sich Ami ausgegeben hatte, um damit zu erreichen daß er mit zu ihr nach Hause kommen würde. Heulend warf sich Ami in die Arme von Rei. Minako kam auf Bunny zu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. "Ich habe bei mir Zuhause jede Menge Platz. Wenn Du willst kann er gerne bei mir wohnen. Dann kannst Du auch mit Mamoru einmal ungestört sein."

"Nix da!", sagte Bunny. "Er wohnt bei uns." Dann flüsterte sie Minako noch etwas zu, um sicher zu gehen, daß Mamoru nichts davon mitbekam. "Aber wenn Du willst, kannst Du gerne Mamoru für eine Weile bei Dir aufnehmen."

Einzig Makoto stand still da, und sah ihn mit wässerigen Augen an. Er kam auf sie zu und lächelte sie sanft an. "Hi Makoto." Die anderen waren überaus erstaunt darüber, daß er ihren Namen kannte. "Wir kennen uns.", sagte sie zu den andern. "Er war schon einmal in Japan, doch damals hat er mich verlassen."

"Soll das heißen, er ist dein Ex-Freund?", fragte Rei.

"ja.", seufzte Makoto.

Karl sagte etwas und Ami übersetzte es gleich für Makoto. "Er hat gefragt, warum Du dich nie gemeldet hast, als er zurück nach Deutschland mußte, nachdem sein Visum abgelaufen war."

Makoto sah Ami erstaunt an "Soll das heißen, daß-"

"Er hat Dir doch nochmal geschrieben oder?"

"Ja.", sagte Makoto leise.

"Zeig den Brief mal her."

Ami hielt ihr fordernd die Hand entgegen. Makoto holte ein paar Briefe aus ihrer Tasche, und Ami laß sie alle schnell nacheinander durch. Die Tatsache, daß Makoto auch nach so langer Zeit immer noch die Briefe ihres Ex-Freundes bei sich trug, beachtete Ami nicht weiter. Alle sahen Ami gespannt zu. Diese sah dann auf und blickte dann Makoto an. Ohne Vorwarnung gab Ami Makoto eine heftige Ohrfeige. "Tut mir leid, aber so viel Doofheit muß einfach bestraft werden.", sagte Ami. "Hast Du den Brief gelesen, den Du bekommen hast, nachdem er dich hat sitzenlassen?"

"J..ja.", sagte Makoto.

"Und hast Du ihn auch verstanden?"

"Nicht so richtig."

Ami sah Makoto wütend an und hielt ihr dann einen der Briefe vor das Gesicht. "Darin hat er seine plötzliche Abreise erklärt und dir seine Adresse mitgeteilt." Ami nahm einen weiteren Brief aus dem Stapel und hielt diesen Ebenfalls hoch. "Und darin bittet er dich darum, dich bei ihm zu melden." Makoto schien immer weiter in sich zusammenzusinken. Ami nahm den nächsten Brief aus dem Stapel. "In diesem Brief fragt er dich, wieso Du dich nicht mehr meldest und bittet dich um Antwort, ebenso wie in denen hier!" Ami hielt jetzt den letzten Stapel Briefe hoch.

"Es gab damals wohl ein kleines Verständigungsproblem. Hättest Du seine Sprache gelernt, hättest Du auch mitbekommen, daß er gar nicht im Sinn gehabt hatte dich sitzenzulassen.", sagte Ami "Das konnte er Dir dann auch nicht sagen, weil Du kein Deutsch verstehst, und sein Japanisch wohl unter aller Sau ist. Als er dann Zuhause nichts mehr von Dir gehört hat, muß er wohl das selbe gedacht haben, wie Du die ganze Zeit."

Makoto drehte sich wieder zu Karl um. "Aber wenn das wahr ist, dann..." Sie standen sich jetzt genau gegenüber und sahen sich gegenseitig in die Augen. Langsam schloß er sie in seine Arme. Sie drückte sich eng an ihn, und dann schlossen sie ihre Augen. Ihre Lippen waren kurz davor sich zu berühren, als Bunny ihn am Arm packte und von Makoto wegriß. Diese blieb nur fassungslos stehen und sah, wie Bunny ihn von ihr wegzog. "Glaube mir Makoto, es ist das Beste für dich, wenn er jetzt mit mir mitkommt. Es war damals schon schwer genug für dich, und wir wollen doch nicht, daß die alten Wunden wieder aufbrechen, oder?", sagte Bunny während sie Karl hinter sich herzog. Dieser blickte noch einmal zu Makoto und winkte ihr zu, als Bunny ihn und Mamoru durch den Haupteingang nach draußen schob, wo bereits ein Taxi wartete. Makoto winkte ihm zurück, als wäre es das letzte Mal, daß sie ihn gesehen hätte. Mit Tränen in den Augen drehte sie sich zu Rei, Ami und Minako um. Gemeinsam standen sie jetzt in der großen Wartehalle des Flughafens und brachen alle gleichzeitig in Tränen aus.
 

Bunny, Mamoru und Karl kamen gegen Mittag bei Bunny Zuhause an. Bunny trug noch ganz allein seine Koffer ins Haus, und weigerte sich, sich dabei helfen zu lassen. Karl bekam das Zimmer von Chibi-Usa zugewiesen, die sich ja noch mit Bunnys Eltern im Urlaub befand. Mamoru wurde unterdessen im Zimmer von Bunnys Bruder Shingo einquartiert.

In dieser Nacht konnte Bunny nicht schlafen, unruhig wälzte sie sich von der einen Seite auf die andere. Sie wartete ab, bis alle schliefen. Luna hatte es sich im Wohnzimmer auf dem Sofa bequem gemacht und schlummerte tief. Bunny hatte mit Mamoru abgesprochen, daß er in dieser Nacht zu ihr kommen sollte. Selbstverständlich sollten weder Luna noch Karl etwas davon mitbekommen. Während sie wartete, ertappte sie sich mehrere Male, wie ihre Gedanken um Karl statt um Mamoru schweiften.

Dann hörte sie ein leises Geräusch draußen auf dem Flur. Darauf hatte sie gewartet. Zweifellos war Mamoru draußen, um auf sie zu warten. Leise schlich sie zu Tür, und horchte. Als sie wieder ein leises Geräusch hörte, öffnete sie die Tür und trat auf den Flur. Obwohl kein Licht an war, konnte sie schwach eine Silhouette erkennen. "Mamoru bist Du das?", flüsterte sie leise, und noch bevor sie eine Antwort erhalten konnte, preßte sie ihm die Hand auf den Mund und flüsterte dann weiter :"Sssscht! Wir wollen doch niemanden aufwecken!"

Sie nahm seine Hand, und zog ihn hinter sich her in ihr Zimmer. Leise schloß sie die Tür hinter sich.
 

Mamoru war schon recht früh aufgestanden. Er hatte Kaffe aufgesetzt, dann das morgendliche Ritual von Zähneputzen, Rasieren und Duschen vollzogen, und sich dann schon in die Küche gesetzt. Der Kaffee war bereits durchgelaufen. Er trank ihn immer schwarz, ohne Zucker, und extrem stark. So stark, daß der Löffel fast von allein in der Tasse stand man bereits nach ersten Schluck entweder hellwach oder im Koma war.

Bunny wurde von dem Kaffeegeruch angelockt, eigentlich bevorzugte sie Tee, aber am frühen Morgen brauchte sie erst einen aromatischen Kaffee um wach zu werden. Langsam kam sie die Treppe hinab, die Nase hoch in der Luft und atmete den Kaffeeduft ein. "Morgen.", sagte sie, als sie die Küche betrat. Sofort setzte sie sich zu Mamoru und legte ihre Arme um ihn. "Guten Morgen!" Nach einer kleinen Pause fuhr er fort :"Wo warst Du eigentlich letzte Nacht? Ich habe die ganze Nacht auf dich gewartet."

"Was?", fragte sie irritiert. "Du warst doch gestern abend noch bei mir." Sie lächelte und gab ihm einen zarten Kuß "Schade, daß die Nacht schon vorbei ist."

"wovon redest Du eigentlich?", fragte er sie.

Fröhlich Pfeifend kam Karl die Treppe hinunter, begrüßte Bunny und Mamoru freundlich und setzte sich zu ihnen.

"Äh Karl, wieso bist Du heute eigentlich so gut gelaunt?", fragte Mamoru.



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von: abgemeldet
2005-07-07T18:55:59+00:00 07.07.2005 20:55
Hi!
Also ich muß schon sagen, Ami hat´s wirklich drauf. Ganz schön frech. *grins*
Aber das sie die Mail´s ihre Brieffreundin aus Deutschland nicht gelesen hat und somit dieses Land untergegangen ist. Finde ich traurig. Die unbekannten Bösen schrecken aber auch vor nichts zurück.
Ob unsere Freunde doch noch alles zum Guten wenden können?
Bin mal gespannt.
Bitte schreib schnell weiter, damit mein Humor wieder was zu lachen hat.^^
LG Silverstormcat ;)
Von: abgemeldet
2005-07-03T17:13:55+00:00 03.07.2005 19:13
Hi,
die Story ist wirklich witzig. Kenn mich zwar im Sailor-Moon Universum nicht so aus, aber die gefällt mir richtig gut.
LG
Angel-Babe
Von: abgemeldet
2005-06-26T15:37:53+00:00 26.06.2005 17:37
Hi!
Also wirklich wieder mal ganz ausgezeichnet. Habe mich köstlich über die Schlümpfe und Superman´s Begegnung mit der Steroanlage amüsiert.
Aber was hat es mit dem Ding auf sich das angeblich über Tokio schweben soll?
Bin gespannt was sich daraus entwickeln wird. *grins*
Darum schreib bitte so schnell du kannst weiter.
LG Silverstormcat ;)
Von: abgemeldet
2005-06-26T15:08:48+00:00 26.06.2005 17:08
Hi!
Also wirklich wieder mal ganz ausgezeichnet. Habe mich köstlich über die Schlümpfe und Superman´s Begegnung mit der Steroanlage amüsiert.
Aber was hat es mit dem Ding auf sich das angeblich über Tokio schweben soll?
Bin gespannt was sich daraus entwickeln wird. *grins*
Darum schreib bitte so schnell du kannst weiter.
LG Silverstormcat ;)
Von: abgemeldet
2005-06-26T12:31:51+00:00 26.06.2005 14:31
*Kicher* Du weißt einfach, wie man die Leute zum lachen bringt, also war einfach mal wieder der Hammer! ich konnte mir Supermans dämlichen Gesichtsausdruck gut vorstellen, als er bemerkt hat, das es gar keine Stereoanlage war, sondern eine wasschmaschine! *Lach*!

Schreib schnell weiter und beeile dich mit dem nächsten teil! ^^

LG *g*
Von: abgemeldet
2005-06-20T19:04:19+00:00 20.06.2005 21:04
Hi!
Wieder ein Oberhammermegageiles Kap.^_^ Hab wieder Tränen gelacht. Diese Ideen zur FF muß ich einfach loben. Deine Parodie erfreut mein Herz. Also schreib bitte schnell weiter,schnell!!!!
LG Silverstormcat ;)
Von: abgemeldet
2005-06-20T18:10:10+00:00 20.06.2005 20:10
Hi!
Ich muß schon sagen das mich deine Story wirklich positiv überrascht und zum Lachen bringt. *Smile* Einfach Klasse!
Mach weiter so. ^^
LG Silverstormcat ;)
Von: abgemeldet
2005-06-20T18:02:31+00:00 20.06.2005 20:02
Hi!
Einfach toll wie du die Story geschrieben hast. Gefällt mir. Weiter so.
LG Silverstormcat ;)
Von: abgemeldet
2005-06-19T20:18:37+00:00 19.06.2005 22:18
Wahnsinn! Wahsinn! Wahnsinn!
Woher nimmst du nur diese schräge Ideen? *Neid*

Du bist der Meister der Parodie! *Tief verneig*

Beil dich mit dem nächsten teil, ich brauche schließlich meine tägliche Dosis Humor, also keine Ausreden erdinden, sondern schreiben! Sonst.......! ^^
*g* Deine Usako
Von: abgemeldet
2005-06-19T20:08:08+00:00 19.06.2005 22:08
^^ ^^ ^^ ^^ *lach, grins*

Ich kann nicht mehr lachen! *hechel, stöhn, sich den Bauch hält*

Die beste Parodie, die ich je gelesen habe, beeil dich mit der Fortsetzung! ^___________^

SCHREIB, SCHREIB, SCHREIB, SCHREIB,SCHREIB,SCHREIB,SCHREIB SCHREIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIB ^^


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