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Tales of Symphonia - Das unentdeckte Land

von

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Aufbruch in eine neue Welt

Lloyd erwachte in seinem Bett. Goldene Sonnenstrahlen fielen in sein Zimmer und er blinzelte ins Licht hinein. Müde gähnend richtete er sich auf und streckte sich genüsslich. Heute war der Tag, der Tag der Abreise in die unbekannte, neue Welt. Dort würde es gewiss eine Menge zu entdecken geben und zu erforschen. Nero und Area waren schon einmal dort gewesen und sollten ungefähr wissen, wohin sie mussten. Lloyd schwang sich vollends aus dem warmen Bett, schlurfte zu seinem Kleiderschrank und stellte seine vorbereitete Reisetasche heraus. Anschließend schlüpfte er in seine Klamotten, genoss eine flüchtige, kalte Katzenwäsche und warf einen letzten Blick den Spiegel. So ganz ausgeruht war er noch nicht, wie ihm seine geröteten Augen, die er kaum offen halten konnte, bewiesen. .
 

„Lloyd?“ Er drehte sich um. Nero, sein Onkel, wie er nun wusste, stand am Treppenabsatz und sah ihn an „Das Frühstück ist fertig.“ Mit diesen Worten verließ der Mann ihn wieder und begab sich wohl zurück in die Küche. Es dauerte einen Moment bis auch Lloyd endlich hinunter kam und sich setzte. Einer von Yuans Abtrünnigen war ebenso anwesend. Solange sie auf Reisen waren, würde der vertrauenswürdige Helfer auf Dirk aufpassen. Lloyd sah über den gedeckten Tisch und griff nach dem Brotkorb und der Wurst. Nero trank in aller Ruhe einen Tee und blätterte in der Morgenzeitung. „Onkel Nero?“, erhob Lloyd seine Stimme. Der Angesprochene legte die Zeitung weg, stellte die Teetasse sorgsam auf einen Untersetzter und sah seinen Neffen interessant an. „Kannst du mir etwas mehr über meinen Vater erzählen?“. „Sicher doch. Unsere Familie kam aus einer Stadt die es heute so nicht mehr gibt. Sie nannte sich Lankapp. In einem alten Krieg wurde sie nahezu vollständige zerstört. Heute kennst du sie unter dem Namen Luin....Nur noch ein Schatten ihrer damaligen Größe... Damals aber, war Lankapp einen gewaltige Metropole Eine Stadt die man gesehen haben muss. Kratos wurde als letztes Mitglied der Aurions in unsere Familie hineingeboren und lebte mit uns unbeschadet bis Mutter verstarb. Das nahm ihn sehr mit und er zog sich immer mehr zurück, wurde in sich gekehrt. Später erlernte er das Schmiedehandwerk und den Schwertkampf. Ich habe eine Ausbildung in Kräuterkunde und Hauswirtschaft und Area in Monsterkunde und Kampfsport.“ Lloyd sah seinen Onkel an und zog zweifelnd die Stirn kraus. „Doch, das ist die Wahrheit. Auf jeden Fall: Als der Krieg begann und die Halbelfen fliehen mussten, nahem wir einige auf. Darunter waren auch Yuan, Martel und Mithos. Doch als die feindlichen Truppen einen Tipp erhielten, dass wir ihnen halfen, löschten sie uns fast aus.... Und so verschwanden die Aurions aus der Gesellschaft und werden auch kaum in Büchern erwähnt. Wir wurden von Kratos und den anderen getrennt und haben uns seitdem nie wieder gesehen. Nach der Zeit, als der Krieg zu Ende ging, erfuhren wir, dass Kratos ein Mitglied von Cruxis sei und das Mithos und Yuan bei ihnen sind. Wir erfuhren auch vom unglücklichen Tod Martels. Da er glaubte, dass wir ebenfalls tot seien, zogen wir uns zusammen mit unserem Vater auf das unbekannte Land zurück“, erzählte Nero weiter und verlor seinen Neffen nicht aus den Augen.
 

„Ihr habt ihn doch die ganze Zeit über beobachtet“, meinte Lloyd zu ihm. „Das stimmt schon. Doch konnten wir uns nicht zeigen. Wir waren glücklich, dass er Anna heiratete und als sie dich bekamen, schien das Glück perfekt. Aber dann zerbrach Kratos´ Welt durch den tragischen Unfall von damals“, beendete Nero seine kleine Geschichte. Lloyd lehnte sich im Stuhl zurück. Also war sein Vater nicht immer so kalt wie heute. Vielleicht konnte er ihn nun besser verstehen. Ja, vielleicht. Er sah Nero an. „Es wird Zeit“. „Ja.“ Nero erhob sich und sah zu dem Abtrünnigen hinüber „Keine Sorge, ich passe auf Dirk auf“, bestätigte der Mann und die beiden verließen das Haus, um sich auf dem Dorfplatz mit ihren Freunden zu treffen. Schließlich brachen sie nach Palmacosta auf.
 

Viel hatten sie vor: Nightmare an seinen Plänen zu hindern, den Orden zerschlagen und Kratos retten. Sie mussten ihren Gegner daran hindern, die Waffe einzusetzen, die Welt von den seltsamen Früchten befreien und die Ordnung wiederherstellen Sie liefen durch die Grassteppe und konnten schon von Weitem die Wüste erkennen. Seit Nightmare diesen Kontinent verlassen hatte, hatte sich das Wetter verbessert. Immerhin schon ein kleiner Pluspunkt. Trotzdem wurde es verständlicherweise immer heißer, je mehr sie sich dem Wüstengebiet näherten. Fata Morganas, Trugbilder, von nicht vorhandenen Oasen, täuschten ihre Augen und verwirrten ihren Geist.
 

Der heiße Wüstensand brannte durch die Sohlen ihres Schuhwerks. Eine Windhose trieb gelbe Wolken der Küste entgegen. Erschöpft von Hitze und Weg, erreichten sie in den Abendstunden die Basis der Abtrünnigen. Yuan, lässig an einen Felsen gelehnt, erwartete sie bereits. Er nickte ihnen zu und schloss sich an. Nach einer kurzen Rast und nachdem sie ihre Wasservorräte aufgestockt hatten, setzten sie ihre Reise fort. Nero sah den Halbelf an. „Du bist sicher, dass du mit willst?“ Yuan schnaubte, ob der Frage: „Ja, verdammt noch mal! Kratos ist mein Freund!“
 

Ein paar Tage später erreichten sie den Ossa – Pfad, dessen umliegendes niedriges Gebirge eine natürliche Grenze zwischen zwei Landesteilen und der Wüste zur Küste bildete. Das Klima wurde angenehmer, doch auch der steinige Gebirgspass besaß seine Tücken und jeder Schritt wollte überlegt sein. Auf einem Plateau blieb Lloyd stehen und sah sich mit einem Hauch Wehmut um. Area drehte sich zu ihrem Neffen um „Komm“, forderte sie ihn auf. „Hier werden Erinnerungen wach, weißt du“, seufzte der junge Mann.. „Stimmt ja!“, rief Genis eifrig. „ Hier trafen wir das erste Mal auf Sheena. Hehe...Weißt du noch, dieses Loch…“ Genis deutete auf den alten Minenschacht. „… wie sie da reingefallen ist!!“ Kaum konnte sich Lloyds junger Freund ein Lachen verkneifen. „Yeah, es war wirklich eine Überraschung, dass sie uns eingeholt hatte“, meinte Colette.
 

Weiter oben, in der Nähe des Gipfels, fanden sie schließlich eine geschützte Stelle, die sie vor einigen Wetterauswüchsen schützen würde. Schnell war beschlossen, dort ein Nachtlager zu errichten. Nero machte Feuer und setzte das Essen auf, Area sicherte die Gegend vor Monstern und anderen ungebetenen Gästen. Erst dann setzte sie sich zu den anderen. Sie saßen nun zusammen um das Feuer und aßen das Essen welches Nero aus Pflanzen und Beeren gezaubert hatte. Lloyd sah das Essen etwas komisch an „Was ist das?“. „Das nennt sich Waldzauber. Ein ziemlich altes Familienrezept.“ Er hatte ein Lächeln auf den Lippen. „Hm… Schmeckt verdammt gut!“, meinte Lloyd, durchaus mit Respekt, nachdem er einen Löffel voll in den Mund geschoben hatte. „Kratos mochte das Essen immer gerne“, sprach Area gedankenverloren und sah in die Ferne. „Was erwartet uns auf dem fremden Kontinent?“, fragte Raine interessiert und sah die Aurion - Geschwister an. „Eine Menge unbekanntes Zeug“, gab Nero wieder und führte einige seiner Zauberkünste vor, womit er der Frage nicht nur ausweichen, sondern auch die Gruppe begeistern und in seinen Bann ziehen konnte.
 

Am nächsten Morgen zogen sie weiter. Ihr nächstes Ziel war Izoold, ein lauschiges Fischerdorf. Dort wollten sie ein Schiff chartern, welches sie nach Palmacosta übersetzen sollte. Inzwischen hatten die Feinde die Stadt wieder verlassen und überließen sie ihrem Schicksal. Yuan hatte einige seiner Männer in die Stadt beordert um für Ordnung zu sorgen. Sie bekamen das Problem gut in den Griff. Am Dock wurden sie bereits erwartet. Lloyd sprang förmlich in Zelos´Arme, der ihn umschlang, fest an sich drückte und ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. „Das wurde aber auch Zeit“, meinte der attraktive Rotschopf. „Wir hatten nicht so viele Flugmaschinen und ein Teil von uns kann nun mal nicht fliegen...“ Er boxte Zelos spielerisch. „Wie so manch anderer, mein Lieber...“ Zelos schmollte; grinsend. Er ließ Lloyd herunter und der trat an das Wasser. „Wo ist nun das Schiff?“, fragte Area. „Immer mit der Ruhe“, versuchte Yuan sie zu beruhigen und beobachtete Lloyd, wie dieser die Flügeltasche in die Luft hielt. In einer puffenden Rauchwolke erschien das Elementarboot. Nero und Area waren darüber ziemlich erstaunt und sahen ihren Neffen an. . Er zeigte ihnen die Flügeltasche und die beiden wollten kaum glauben, dass darin tatsächlich das Boot gewesen war. „Das ist eben die Magie der Flügeltasche. Lloyd sah damals genauso überrascht aus....Na ja, noch ein bisschen überraschter“, lachte Zelos.
 

Allesamt kletterten an Bord. Nero und Area begutachten das Schiff von innen und waren über die Konstruktion verblüfft. Yuan räusperte sich und lenkte die volle Aufmerksamkeit auf sich „Wir kennen den Weg nicht“. „Oh, völlig vergessen“, lachte Nero und wies ihnen den Weg. Sie verließen die heimischen Gewässer und begaben sich in unbekanntes Gebiet. Dieser Teil der Welt war ihnen gänzlich fremd und so sahen sie alle zu den Fenstern hinaus und betrachteten die Umgebung. Ganz langsam zog Nebel auf, der ihnen die Sicht raubte. Sämtliche Schiffsinstrumente spielten verrückt, was sie in dieser trüben Suppe praktisch blind machte. Hoffentlich wusste Nero was er da tat. Er übernahm die Steuerung und fuhr vorsichtig an den hohen Klippen und Riffen vorbei die im Nebel, kaum erkennbar, auf ahnungslose Seefahrer warteten.
 

Diese Gewässer waren wirklich nichts für schwache Nerven. Aus diversen Gründen. Lieblicher Gesang und melodische Stimmen lockten die männlichen Mitglieder der Crew. Genis lehnte sich über die Reling und versuchte in der schwammigen Weiße etwas zu erkennen. Yuan hielt sich die Ohren zu. Aber....oh....diese Stimmen.... Nero fuhr herum.. „Nicht hinhören“, brüllte er warnend und ermahnend. „Warum denn nicht?“, seufzte Genis verträumt. Zelos und Lloyd schienen halbwegs immun und zerrten den Halbelf zurück an Deck, ehe er noch endgültig ins Meer stürzte. Genis wehrte sich gegen den Griff, zu verlockend waren die engelsgleichen Gesänge. „Das sind die Stimmen von Sirenen, die nach den Seefahrern rufen, um sie so in den Tod zu locken. Nur Männer können diese Stimmen hören und wahrnehmen“, erklärte Area deutlich und sah ebenfalls hinaus in den dichten unheimlichen Nebel. Von einer Sekunde auf die andere waren sie aus der Nebelbank heraus, als hätten sie eine unsichtbare Grenze überquert. Eine grüne Küstenlinie zeichnete sich ab und an einem verlassenen Hafen legten sie schließlich an. Sie gingen von Bord und Lloyd verstaute das Elementarboot wieder in der Flügeltasche.
 

Aber wo waren sie hier nur gelandet? Was für ein trostloser, verlassener Ort. Sie waren in einem ausgestorbenen Dorf angekommen. „Das hier war mal ein blühendes Dorf, bis das Meer der Fäulnis es erreichte und die Bewohner fliehen mussten“, erklärte Nero. „Meer der Fäulnis?“, hakte Regal nach. „So nennen wir einen bestimmten Waldabschnitt. Die Bewohner hier haben mit Viren und Ähnlichem Experimente betrieben, bis mal ein Labor in die Luft ging. Das verseuchte Wasser versickerte im Boden und die Pflanzen erkrankten. Seitdem steht das Dorf leer...seit fünfzig Jahren. Die zuständige Behörde konnte zwar die Gefahr erfolgreich bekämpfen, doch hier wird nie mehr jemand leben können“, erklärte Area weiter.
 

„Kannst du das mit dem Waldabschnitt genauer beschreiben?“, fragte Regal nach und schloss zu Area auf. Sie nutzen einen alten Wanderweg, dem sie folgten. Nero schloss sich dieser Unterhaltung an. „Als sich die Viren mit dem Wasser verbanden und ins Kreislaufsystem des Waldes gelangten, wurde nach wenigen Jahren festgestellt, dass die Pflanzen in dem Waldabschnitt mutierten. Sie entwickelten giftige Pollen und Sporen, die für Menschen absolut tödlich sind. Ein Mensch ohne Atemschutz würde keine fünf Minuten dort drin überleben. Er würde sich die Lunge verätzen. Eine weitere Entdeckung war, dass die Insekten den Waldabschnitt vollkommen übernommen haben, kein anderes Lebewesen lebt mehr dort. Den Wald könnte man theoretisch betreten, solange man keine Gefahr für die Insekten darstellt. Die Biester würden einen ignorieren. Doch sobald da drin was geschehen würde, dann käme man nicht mehr lebend heraus“, erklärte Nero ihm. „Klingt so, als ob ihr schon oft im Wald gewesen wärt“, lachte Sheena. „Wir waren unzählige Male dort drinnen und haben Forschungen betrieben.“ Sheena verging bei diesem Satz das Lachen.. „Wie Forschung?“, wiederholte Raine. Sie hatten schon ein gutes Stück des Weges hinter sich und sahen aus der Ferne bereits eine prachtvolle Stadt. Mehrere Türme reckten sich in den Himmel., „Ich untersuchte gesamte Vegetation und Area die Insekten und deren Entwicklung. Meine Studien haben erheben, dass, wenn die Pflanzen mit frischem und sauberen Wasser aufgezogen werden, sie keine Gifte mehr aufweisen“, berichtete Nero. „Ich entdecke immer wieder neue Arten und Gattungen und bringe immer wieder etwas aus dem Wald mit: wie den alten Panzer einer Riesenmotte und anderes... Das Zeug ist verdammt hart. Daraus könnten die Arbeiter in der Stadt Waffen und andere derartige Sachen herstellen.“ Man konnte die beiden nur bewundern. Sie leisteten verdammt gute Arbeit auf dem Kontinent und versuchten das Beste daraus zu machen.

Forst Town

Die Stadt war von einer hohen, dicken Mauer umgeben. Der einzige Eingang war das Stadttor und darauf hielten sie zielstrebig zu. „Was ist das für eine Stadt?“, fragte Genis. „Das ist Forst Town, die Stadt der Elfen. Wir befinden uns im Elfenreich“. Alleine schon die Tatsache, dass in dieser Stadt Elfen lebten, verursachte Genis Übelkeit. Er hatte schlechte Erfahrungen damit gemacht und sah seine Schwester sorgenvoll an. Nero sah es ihm an der Nasenspitze an, dass es ihm nicht gerade gut ging bei dem Gedanken. „Ach, keine Sorge! Hier laufen recht viele Halbelfen durch die Straßen. Sie werden genauso wie die Elfenbewohner behandelt.“ Sie passierten das Stadttor und mussten erstaunt feststellen, dass niemand von ihnen Notiz nahm. Dennoch, oder gerade deshalb, war ihnen nicht gerade wohl in ihrer Haut und so blieben sie dicht beisammen.
 

Area und Nero liefen voraus, bogen in eine Seitengasse ab und über weitere lauschige Gässchen erreichten sie die belebte Hauptstraße. An jeder Seite lockten Marktstände mit seltsamen und komischen Waren. Neugierig beäugten Lloyd und seine Gefährten das Angepriesene. Irgendwann blieben die beiden Geschwister stehen und wandten sich zu einer Haustür. Regal sah sich die Hausfassade an.. Die Bauweise erinnerte ihn an ein Fachwerkhaus. Area schloss die Tür auf und sie betraten das Innere. Lloyd und die anderen zeigten sich verblüfft vom Interieur. Von außen machte das Haus nicht viel her ,da die Außenseite zwischen zwei weiteren Eingängen gedrängt war. Aber hier drinnen war es sehr geräumig. Sehr ansprechend. Problemlos konnte dieses Haus mit Zelos´ Villa konkurrieren. „Nur keine falsche Bescheidenheit. Seht euch ruhig hier um“, lachte Nero und hing seinen Reisemantel an der Garderobe auf. Area legte ihre Reisetasche ab, stellte sich vor einen Spiegel und machte sich ihre durch den Wind durcheinandergeratenen Haare zurecht.
 

Regal inspizierte das Haus. Es war in einem guten Zustand, die Substanz gut erhalten. Gepflegtes Fachwerk. Nicht schlecht. Die Deckenbalken wurden vor Ewigkeiten lackiert, um sie damit zu versiegeln, und das in einem sehr schönen Braunton, der eine angenehme Wärme ausstrahlte. Er entdeckte ein staubfreies Regal, bestückt mit einer Vielzahl an Flaschen. Eine davon nahm er heraus. „Elfenglück“, las er auf dem Etikett. „Interessant.“
 

Lloyd und Zelos sahen sich währenddessen die ganzen Bilder an die sich an der Wand befanden. Auf den meisten waren Area, Nero und Kratos zu sehen. Mal als Kinder, dann als Erwachsene und auf einem waren die Eltern von den dreien zu sehen.. Kratos war auf dem Bild selber noch ein Säugling, sicher und liebevoll gehalten von seiner Mutter und daneben stand sein Vater Das waren also Lloyds Großeltern und er wünschte sich, sie mal wirklich zu treffen. Aber das war wohl nicht mehr möglich. Zu gerne würde er mehr über seine Familie und deren Geschichte erfahren. Er seufzte traurig und Zelos schloss ihn in die Arme.
 

Raine und Genis fanden im Wohnzimmer ein Bücherregal, vor dem sie innehielten um sich die Bücher zu betrachten. Einige waren auf in Sprache der Menschen und andere in der der Elfen verfasst. In diesem Haus wurden also zweisprachig gesprochen. Was erklärte, warum Area und Nero den alten Elfendialekt beherrschten. Auch Yuan und Kratos beherrschten diese Sprache Sie sah weiter durch das Bücherregal und entdeckte ein hochinteressantes Buch, welches sie hervorzog und durchblätterte.
 

Presea und Sheena waren in der Küche angekommen und sahen sich hier um. Die Küche ähnelte einem Garten, so viele Pflanzen hingen von der Decke und dufteten fantastisch.. Einige von ihnen hatten seltsam aussehende Blüten ausgebildet und anderen hatten statt des normalen Grün, Blätter in rot und Gelb. Sheena entdeckte das Gewürzregal und sah es sich genauer an. Ihr unbekannte Gewürze standen hier und schimmerten im Licht.. Sie nahm eines in die Hand und wollte den Namen ablesen, doch dieser war in der Elfensprache verfasst. Sie stellte es wieder zurück. Sie verließen die Küche wieder und konnten auf einem Regal kleine Kunstwerke finden. Presea sah sich die Stücke begeistert an. „Sieht so aus, als ob das ein Kind gemacht hätte“. „Wirklich?“. „Ja, vielleicht lebt ein Kind hier im Haushalt?“, gab das Holzfällermädchen wieder und nahm eines der Werke in die Hand.
 

Nach der kleinen Besichtigung kamen sie wieder zusammen und warteten nur noch auf Colette. Lloyd sah sich nach ihr um. Als sie zu ihnen trat, war sie nicht allein. Was es war, erkannte Lloyd sofort, doch es hatte eine andere Fellmusterung als Noishe. Er lief ihr entgegen und sah sich den tierischen Bewohner genau an. „Sein Name ist Kumo. Er gehört meinem Mann, Logen“, erklärte Area lächelnd.
 

„Schatz?“, rief eine männliche Stimme von oben. „Ja“, gab sie als Bestätigung wieder. Logen kam die Treppe hinunter und Lloyd fiel sogleich auf, dass der Mann ein Elf war.. „Darf ich euch meinen Mann Logen vorstellen?“, sprach Area die Gruppe an. Logen ließ den Blick über die Gruppe schweifen und blieb bei Kumo und Lloyd hängen. Lloyd strich dem Tier über das weiche und feine Fell. „Das Tier scheint dir vertraut zu sein“. „Sicher, wir haben auch einen. Sein Name ist Noishe und er gehörte ursprünglich meinen Vater, Kratos“. „Aha ja. Dann bin ich so gesehen, dein Onkel“, lachte Logen, lief hinüber zu seiner Frau und schloss sie in die Arme „Du warst verdammt lange weg. Hatte dich schon vermisst.“ Er küsste ihr den Hals ab. „Schatz, nicht jetzt“, wehrte sie sich etwas gegen die Geste und löste sich verlegen aus dem Griff.
 

Er sah sie an und wandte sich wieder der Gruppe zu „Ich heiße euch herzlich Willkommen in unserem Haus.“ Er führte sie ins Wohnzimmer und sie nahmen an dem Tisch Platz der hier stand. Kumo folgte ihnen ins Wohnzimmer und legte sich vor dem Kamin. „Wenn du Fragen hast, Lloyd, frag ruhig. Ich beiße schon nicht“, lachte Logen und sah seinen Neffen an. Doch Lloyd fielen keine Fragen ein und er sah sich lieber im Raum um. „Ihr habt draußen in dem Regal interessante Flaschen stehen“, sprach Regal. Nero sah ihn an „Du hast unseren Vorrat an Alkohol gefunden. Ja, da gibt es schon einiges Interessantes, was es bei euch nicht gibt“. „Dieses ‚Elfenglück‘ würde mich mal interessieren, wie der schmeckt“. Daraufhin lachte Logen und rieb sich kleine Lachtränen aus dem Gesicht „Elfenglück ist ein sehr starker Alkohol. Menschen können diesen nicht verzehren. Den nutzt Nero zum Kochen. Der Alkohol verdampft und der Geschmack bleibt zurück. Aber einen anderen kann ich dir anbieten.“ Mit diesen Worten erhob sich Logen und ging aus dem Raum. Er kam wieder und hatte eine seltsam aussehende Flasche zwischen den Fingern, deren Inhalt bräunlich war. Er holte noch ein Glas aus dem Schrank im Wohnzimmer, setzte sich zu ihnen und reichte es an den Duke weiter. Dieser sah auf die Flasche. „Bergbau“ Mit dem Namen konnte er recht wenig anfangen. Er schenkte ihm etwas ins Glas und ließ ihn probieren. Stille trat ein und die anderen sahen Regal gespannt an „Der schmeckt köstlich“, staunte Regal, wollte noch etwas und wollte wissen wie dieser hergestellt wird. „Die genau Zusammenstellung der Zutaten liegt zwar nicht vor, aber ich kann dir sagen, dass dieser Schnaps von Zwergen in alten Bergbauschächten gebrannt und dort eingelagert wird“. „Aha, daher der Name“, begriff Zelos, der sich ebenfalls einen Schluck gönnte. Auch er wurde geschmacklich voll überzeugt.
 

„Dieser „Elfenglück“. Von wem wird der hergestellt?“, fragte Sheena. „Von den Elfen. Wie gesagt, für Menschen ist dieser Wein nicht gerade sehr verträglich. Aber für Elfen und Halbelfen ein wahrer Traum. Man hat dann das Gefühl, dass man ins Traumland entschwebt“, erklärte Logen. „Könnte ich mal etwas davon probieren?“, meinte Yuan so zu ihm. Logen sah ihn an und musterte ihn von Kopf bis Fuß. Er entdeckte wohl, was er suchte. „Okay“, gab er wieder und ging die angebrochene Flasche holen. Nach weiteren fünf Minuten kam er wieder und setzte sich an den Tisch zu ihnen. Er schenkte Yuan etwas ein und ließ ihn kosten. Nach einigen Minuten trat die berauschende Wirkung ein, von der Yuan hin und weg war. „Bloß nicht zu viel von dem trinken“, sprach Nero mit einem Lächeln. „Ich bin überrascht, dass die Wirkung so schnell eingetreten ist. Es fühlt sich wirklich so an, als ob man schweben würde für den Moment“, erklärte Yuan den anderen. „Welcher ist denn der teuerste Wein oder Schnaps?“, fragte Presea nach. „Was denkst du wohl?“, warf Area die Frage zurück. Doch sie hob nur ratlos die Schultern. „Na, Palmatrank, Mizuhoer oder Meltokyoer“, gab Logen wieder. „Warte mal. Den importiert ihr hierher?“ Zelos sprang auf. „Sicher. Wir haben Händler die regelmäßig bei euch einkaufen und es hier wieder verkaufen. Die machen einen verdammt großen Umsatz damit“, erklärte Nero.
 

Zelos setzte sich wieder. Die Eingangstür fiel ins Schloss. „Papa, bin wieder da!“, rief eine helle Kinderstimme und ein ein Mädchen kam ins Wohnzimmer gelaufen. Lloyd sah sich das Mädchen an, bemerkte die Schultasche auf dem Rücken und dass sie Area ähnlich sah. Sollte sie die Tochter sein? Dann wäre er der große Cousin. Das Mädchen entdeckte Area „Mama, du bist wieder da! Hab dich ganz doll vermisst!“ Area stand auf und wurde stürmisch umarmt „Ich dich auch, mein Schatz“ Sie hatte ein recht ungewöhnliches Lächeln auf den Lippen. Sie ließ ihre Mutter los und wandte sich an Nero „Onkel Nero!“, rief sie und umarmte ihn ebenso stürmisch. „Immer mit der Ruhe, Jill!“, rief er freudig und nahm seine Nichte in die Arme. Nach der Umarmung sah sich Jill die Gäste an und suchte scheinbar jemanden Bestimmten, den sie nicht finden konnte. „Mama, wo ist Onkel Kratos?“. „Weist du mein Schatz, er wollte nicht mitkommen. Keine Sorge, du wirst ihn schon noch treffen. Aber dafür ist sein Sohn heute hier.“ Sie deutete auf Lloyd. Jill lief zu ihm und betrachtete ihn genau. Dann schnappte sich seinen Arm, zerrte ihn hinunter von seinem Platz und aus dem Wohnzimmer. Zelos sah ihnen nach und hob eine Augenbraue „Sie hat sich schon immer einen großen Bruder gewünscht und will ihm nun ihr Zimmer zeigen. Sie kann manchmal sehr stürmisch sein“, lachte Logen.
 

„Ich werde dann mal das Abendbrot zubereiten“, meinte Nero und ging in die Küche. „Wie ist das eigentlich hier mit der Diskriminierung?“, fragte Yuan und genehmigte sich einen kleinen Schluck von dem Bergbau. „Ist hier nicht so stark ausgeprägt. Natürlich gibt es den einen oder anderen Rassisten unter den Bewohnern, Aber mehr wie in Prügelei wird es nicht. Also umgebracht wurde hier noch keiner aus diesen Gründen“, erklärte Logen ihnen. „Also wird hier ganz offen mit dem Thema geredet. Und wie steht die Kirche dazu und welchem Glauben gehört diese an?“, fragte Yuan weiter. „Auch hier wird der Glauben an Göttin Martel verbreitet, doch anders als bei euch enthält sich die Kirche in so was und gewährt jedem Zuflucht“, erzählte Area weiter. „Wie kam es, dass so viele zusammen leben?“, stellte Raine die Frage und sah Logen an. „Das kam durch den Krieg damals. Als dieser anfing, ergriffen recht viele die Flucht und kamen in dieses Land. Seitdem leben sie hier zusammen. Menschen, Elfen Zwerge und die Zwischenformen“. Yuan umklammerte sein Glas und sah hinein „Also wir hätten damals hierher fliehen und ein sorgenfreies Leben führen können.“ Seine Stimme klang matt und einsam.
 

Nero kam mit den ersten Sachen wieder, rief nach seiner Nichte und seinem Neffen herunter. Diese kamen wieder ins Wohnzimmer, setzten sich an den Tisch und warteten auf den Rest des Abendbrotes. Lloyd sah geschafft aus und ergriff unter dem Tisch Zelos´ Hand. Fest hielt er sie. „Und?“, fragte Genis mit einem fieses Grinsen im Gesicht. „Das Zimmer ist ziemlich groß, größer als meines“, meinte Lloyd.
 

Nero brachte den Rest des Essens und gemeinsam aßen sie zu Abend. „Ich habe euch die Gästezimmer vorbereitet“, meinte Nero zu den anderen. „Wie jetzt? Wir können hier schlafen?“, hakte Sheena nach. „Aber natürlich. Wir können euch doch nicht im Hotel übernachten lassen“, lachte Area sie an. „Wie kommt es, dass ihr ein so großes Haus habt?“, fragte Regal die Aurions. „Der Leiter vom Forschungsinstitut schätzt die Arbeit von Area und mir die wir im Meer der Fäulnis vollbringen, Dank meiner Forschung konnten einige an sich unheilbare Patienten, doch geheilt werden. Kräuterkunde ist nicht nur das einfache Bestimmen von Pflanzen. Nein, auch die Herstellung von Salben, Mixturen und anderen Medikamente auf Pflanzenbasis gehört dazu“, erklärte Nero ausführlich. „Und durch meine Forschung können die Studenten über das Leben dort im Wald lernen und besser verstehen und mit ihnen zusammenleben“, erklärte Area.
 

Sie aß ihr Brot fertig und wandte sich an Jill „Hast du Hausaufgaben auf?“. „Ja, müssen erst nächste Woche abgeben werden“. „Okay, morgen machst du die dann aber“, gab sie wieder. „Ja, Mama.“ Jill zeigte absoluten Gehorsam ihr gegenüber. Jill sah zu Lloyd hinüber „Wie alt bist du?“. „Ich bin 19 Jahre und du?“. „14 und gehe in die 8. Klasse der Elfenakademie. Bist du schon fertig mit der Schule?“. „Ja“. „Auf welcher warst du denn?“, wurde von Jill gefragt. „In einer ganz normalen Dorfschule“, gab Lloyd wieder. „Dorfschule?“. „Ja. Iselia ist ein Dorf auf dem Lande und ich wohne etwas abseits davon und bin dort zu Schule gegangen“, erklärte er seiner Cousine ausführlich. „Lloyd war einer meiner Schüler“, fügte Raine hinzu. „Dann sind Sie Lehrerin?“, stellte Jill die Frage. „Ja. Ich unterrichte die Schüler aus dem Dorf“.
 

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Es war schon spät und so ging Jill brav ins Bett, während die anderen sich immer noch im Wohnzimmer aufhielten. Auch Logen beschloss, schon mal ins Bett zu gehen und begab sich in das gemeinsame Schlafzimmer. Area hörte wie die Tür geschlossen wurde und sprach dann „Ich habe mich etwas in Heimdall umgesehen um herauszufinden, wo sich die Waffe befindet und habe auch die alten Aufzeichnungen durchsucht und den Dorfältesten befragt. Keiner von ihnen wusste es und als ich den Namen Mithos erwähnte, schmiss er mich aus dem Dorf“. „Das hätte ich dir sagen können. Der Name Mithos´ ist dort verboten“, gab Yuan wieder. „Was ist das für ein Mist?!“, beschwerte sich Nero. „So wie es aussieht müssen wir morgen die ganze Bibliothek auf den Kopf stellen“, meinte Area dazu und sah ihren Bruder an „Hast du sie noch alle?! Du weißt selber wie groß die ist!“, maulte er und sah seine Schwester ungläubig an. „Aber wir müssen die Waffe finden, so finden wir die anderen!“, gab sie laut wieder. „Es hilft ja nichts. Wir müssen morgen jedes Regal durchsuchen“, sprach Nero schließlich fest und erhob sich, um ins Bett zu gehen. Die anderen machten es ihm nach und gingen nach und nach ins Bett.

Die Suche nach der Nadel im Heuhafen

Am nächsten Morgen erwartete Lloyd und die anderen ein gewaltiges Frühstück und sie setzten sich an den Tisch. Einige von ihnen befanden sich noch im Halbschlaf, so wie die kleine Jill und sie musste erst mal ihren Teller suchen gehen. Zelos schenkte sich und Yuan Kaffee ein und suchte sich nun aus was er gerne essen würde. Es gab neben dem Brot, Wurst und Käse auch Speck, Rühreier und Pfannkuchen. Das Problem lag darin, dass alles so gut aussah, wie es roch. Lloyd bediente sich an dem Speck, belegte sich damit eine dicke Scheibe Brot und biss herzhaft hinein. . Sheena sah über den Tisch, griff nach der Schüssel mit Rührei und schaufelte sich etwas auf ihren Teller, dazu eine Scheibe Brot ohne Belag. Genis holte sich eine Kanne Milch heran und sah über die Auswahl der Cornflakes und entschied sich aber dann für Schokomüsli. Regal nahm sich Kaffee und ein knuspriges Brötchen und belegte es mit Wurst und Käse. Presea nahm sich von den köstlichen, goldgelben Pfannkuchen, übergoss sie mit dunklem Ahornsirup und wartete einen Moment bis alles schön verlaufen war. Raine neben ihr goss sich von dem Orangensaft ein und nahm sich eine Scheibe Brot und bestrich es mit Marmelade. Colette aß ebenfalls Pfannkuchen und legte ein Stück Butter drauf und wandte sich an Nero und Area „Esst ihr immer so gut am Morgen?“. „Gewiss doch“, gab Nero mit einen Lächeln wieder, sah sich wieder seine Morgenzeitung an und nahm hin und wieder ein Schluck von seinem Tee.
 

Das Frühstück näherte sich seinem Ende, als Lloyd aufstand und sich ins Bad bewegte um sich zu waschen. Dasselbe hatte auch Raine vor und folgte ihm hoch ins Badezimmer. Sie würde warten müssen. Regal sah sich den Tisch an und dann die Familie. Er erhob sich und begann den Tisch abzuräumen. Bei diesem Vorhaben wurde er unterbrochen und sah Logen an. „Ich mach das schon“. „Aber Sie haben immerhin den Tisch gedeckt“. „Ihr seid unsere Gäste“, wurde zurück argumentiert. Logen nahm ihm die Sachen ab und brachte sie hinüber in die Küche und kam wieder, um sich die nächsten Sachen zu holen. „Sie müssen bestimmt nachher noch arbeiten, oder?“, fragte Regal den Elf mit den langen hellvioletten Haaren. Er wandte sich zu dem Duke um „Nein, ich gehe nicht arbeiten. Area und ich haben das so geregelt. Sie geht arbeiten. In der Form, dass sie und ihr Bruder Forscher sind. Dafür mache ich den Haushalt und passte etwas öfter auf Jill auf“, klärte er ihn ordentlich auf. „Verstehe“, gab dieser wieder und ging in das Gästezimmer, um sich umzuziehen. Der Tisch wurde immer leerer und leerer bis Logen mit Putzzeug kam und den Tisch abwischte. In der Zeit hatte sich die Gruppe fertig gemacht und sie waren nun bereit in die Bibliothek zu gehen.
 

Sie verließen das Haus und liefen die Hauptstraße entlang. Sie konnten aus der Entfernung wieder eine Mauer sehen und liefen darauf zu, um genau zu sein auf einen der zulaufenden spitzen Türme der Stadt. Sie drängten sich durch die belebten Straßen der Stadt und merkten, dass die Masse immer dichter wurde, je näher sie dem Turm kamen. Nach weiteren zehn Minuten kamen sie endlich vor den Toren an, wo Nero stoppte und sich der Gruppe zudrehte „Okay, wir teilen uns in drei Gruppen auf. Lloyd, Genis, Raine und Colette, ihr werdet den Ostflügel durchsuchen. Haltet Ausschau nach Büchern über Mithos oder Krieg im Namen. Zelos, Sheena, Regal und Presea, ihr nimmt den Westflügel. Yuan kommt mit uns beiden und wir werden den Nordflügel durchsuchen. In diesem Bereich werden Bücher in der alten Elfensprache aufbewahrt. Noch eine Frage: Wer von euch beherrscht die Engelssprache und die moderne Elfensprache?“, fragte Nero die Gruppe an. Alle bis auf Lloyd hoben den Arm. Jeder von ihnen konnte eine der beiden Sprachen oder beide. Nur er nicht. „Keine Sorge Lloyd. Der Name Mithos wird sowohl in der Engelssprache als auch in der Elfensprache wie in der Alltäglichen geschrieben“, konnte Area ihn etwas beruhigen. Da nun alles besprochen war, liefen sie hinein und fanden sich in einem ziemlich großen Raum wieder. Zelos machte einen Schritt hinein und sah sich um „Ganz ehrlich, das hier ist größer als die Eingangshalle von Schloss Meltokyo“. „Zelos, die Bibliothek ist im Gesamten größer als das Schloss“, lachte Nero ihn an.
 

Sie liefen in den zugeteilten Gruppen in die jeweiligen Flügel und suchten jedes Regal ab. Raine konnte ein Buch finden, welches mit Mithos zu tun hatte und sah es sich durch. Doch über eine Waffe wurde nicht geredet und so stellte sie das Buch wieder weg und suchte weiter. Für Lloyd war das Ganze ein schwieriges Unterfangen, da er sich auf das Wort Mithos konzentrieren musste. So gerne würde er einige der Inhalte lesen können. Auch bei dem Team von Zelos sah es schlecht aus. Nichts gab es über den Krieg oder Mithos zu finden und wenn sie mal etwas gefunden hatten stand da nichts drin, was ihnen nutzte. Aber vielleicht suchten sie ja an der ganz falschen Stelle? So dachte es sich Zelos und suchte die Geschichtsbücher der Elfen nach einer Waffe ab, aber er konnte immer noch keinen Treffer verbuchen und sah die anderen an. Diese schüttelten den Kopf und gaben die Suche hier auf.
 

Zelos und seine Gruppe verließ den Westflügel und traf auf die anderen an der Information und sie liefen zusammen in den Nordflügel und fanden die anderen drei recht schnell und sahen zu, wie Yuan auf einer Leiter stand und die Bücher durchging. Dabei hatte der Halbelf eine Lesebrille auf der Nasenspitze und war voll in seinem Element eingetaucht. So sehr, dass er die anderen nicht bemerkte. Area entdeckte die beiden Gruppen und sie lief ihnen entgegen „Nichts! Wir haben jedes einzelne Regal durchkämmt“, gab Lloyd wieder und sprach auch für die anderen der Gruppe. „Hier auch nichts“, gab sie wieder und sah sich nach Nero um. Dieser schien gerade wieder einige Bücher wegzuräumen. Sie standen um einen leeren Tisch herum und dachten nach „Wir müssen herausfinden, wo sie damals die Waffe versteckt haben“, meinte Nero. „Was ist mit den Büchern auf Derris – Kharlan?“, fragte Lloyd. „Mit Sicherheit nicht, sonst hätte Nightmare schon den Ort herausgefunden“, gab Area wieder und sah kurz zu der Tür zum Archiv und wandte sich wieder zur Gruppe „Da kommt mir ein Gedanke! Vielleicht haben die Elfen die Aufzeichnung unter den anderen im Archiv versteckt“. „Hallo! Das ist ein abgesperrter Bereich!“, wurde Nero einen Moment laut. Doch seine Schwester hatte ein verdammt komisches Grinsen auf den Lippen und lief zur Information. Die anderen folgten ihr rasch und kamen neben ihr zum Stehen „Mensch, Area was hast du vor?!“, beschwerte sich Nero neben ihr. „Versuchen die Welt zur rettet!“, war ihre Antwort. Sie standen da und warteten, aber auf was warteten sie eigentlich?
 

Area sah zum Südflügel, der wohl zur Kantine führte und beobachtete diese die ganze Zeit über, bis jemand heraus kam. Ein junger Zwerg lief auf den Schalter zu und begrüße Area freundlich, als ob sie sich kennen würden. „Rohtkid? Kannst du uns ein Gefallen tun?“, fragte Area freundlich den Zwerg vor ihren Augen. „Welchen?“. „Kannst du uns ins Archiv lassen?“ Sie sprach mit unterdrückter Stimme, um Mithörer zu vermeiden. „Das geht nicht! Das Archiv ist nur für Mitarbeiter!“. „Bitte, es geht um das Schicksal der Welt!“, flehte Area nun förmlich. „Wie? Schicksal der Welt?“, wollte Rohtkid genauer wissen und sah sie an. Sie erzählte in groben Zügen um was es ging. Da kam der Zwerg ins Schwitzen und sah sie an „Na, ja. Okay. Ihr sucht aber nur die Information, sonst nichts weiter. Wenn der Chef das mitbekommt, bin ich meinen Job los!“. „Hab vielen Dank, Rohtkid. Dafür hast du bei mir einen Gefallen gut.“ Sie zwinkerte ihm zu und liefen zusammen zum Archiv. Sie sahen sich gut um, dass auch niemand zusah und wurden hineingelassen. Das Archiv war nicht so groß wie der Rest der Bibliothek und sie stellten sich um den Tisch „Okay, hier werden alle Aufzeichnungen aufbewahrt. Alles hier ist in der alten Elfensprache verfasst“, erklärte Nero ihnen und schrieb auf zwei Zettel den Namen Mithos und Krieg in der alten Spreche und drücke sie jeder Gruppe in die Hand. So konnte die Suche beginnen.
 

Es dauerte ganze zwei Stunden bis sie soweit durch waren. „Und?“, fragte Nero die Gruppe von Lloyd. „Nein, nichts“, gab Genis wieder. So wandte Nero den Blick zu Zelos´ Gruppe aber diese konnte ebenso nichts finden. „Das ist wie verhext!“, fluchte Area leise. „Ich hoffe mal das Ganze endet nicht in einer Schnitzeljagd“, hoffte Nero innerlich und ließ sich auf den Stuhl sinken.
 

Yuan wandte sich an die beiden Geschwister „Was hat es eigentlich mit der Akte auf sich?“. Area sah ihn an „Wir hatten vor 4000 Jahren einen Spion unter den Mitgliedern der Monatelang diese Infos zusammen getragen hatte, bis er entdeckt wurde. Er konnte uns noch die gesammelten Fakten geben. Vor 4000 Jahren war Nightmare schon einmal frei und hatte den Körper eines jungen Elfen besetzt. Er wollte die Welt in Dunkelheit tauchen. So, um das zu erreichen brauchte er eine ganze Menge an negative Energie“. „Wo bekommt man so eine gewaltige Menge her?“, fragte Lloyd und unterbrach seine Tante. Sie räusperte sich und erzählte weiter „Ihnen war die Gruppe der Auserwählte einfach im Weg. So kam der Befehl zustande, euch alle vier zu töten“. „Warte! Er wollte die negative Energie die sich im Laufe des Kriegs gesammelt hatte. Ein Ende des Krieges hätte bedeutet, dass die Energien verschwunden wären“, erfasste es Yuan richtig und sah bedrückt in die Runde. „Genau, wir hatten die Informationen im richtigen Moment erhalten und konnten den Angreifer noch abfangen, doch…“. „Es gab einen zweiten Killer, nicht wahr?“, fragte Zelos vorsichtig. „Ja… Martel ist ihm zum Opfer gefallen, bevor Yuan und Kratos ihn beseitigen konnten“, gab Nero wieder. „Eine andere Frage: Wie wollte Nightmare die Energie denn einsetzen, so ganz ohne Waffe?“, warf Sheena ein. „Der Rosenkreuzorden hatte zur damaliger Zeit eine gebaut und die war schon einsatzbereit. Aber sie konnten sie nicht einsetzen, da Nightmare zuvor von den Elfen besiegt und eingesperrt wurde. Wir konnten die Waffe finden und zerstören und schafften es, dass der Orden den Rückzug antreten musste. Wir hätten nie im Leben gedacht, dass sie es wieder versuchen“, erzählte Nero zu Ende.
 

„Vielleicht kann der alte Bergeremit uns weiterhelfen“, meinte Nero so zu den anderen. „Könnte vielleicht unsere letzte Möglichkeit sein“, stimmte Area zu und sie beschlossen, das Archiv wieder zu verlassen, sagten Rohtkid Bescheid dass sie wieder gingen und machten sich auf dem Heimweg. Sie liefen die Straßen bedrückt entlang und konnten wirklich nichts in Erfahrung bringen, was ihnen helfen könnte. Sie kamen daheim an, wo schon Jill auf ihre Mutter zu rannte und sie umarmte. Logen kam zu ihnen in den Eingangsbereich und hieß sie daheim willkommen. Aber die Stimmung war allgemein bedrückt. Das konnte Logen auf der Haut spüren und wollte, dass Jill auf ihr Zimmer ging. Sie liefen in das Wohnzimmer und setzten sich an den Tisch. Schweigen herrschte unter ihnen und drückte die Stimmung noch mehr herunter. „Und?“, fragte Logen schließlich und durchbrach die Stille. Alle sahen zu ihm hinüber. „Wir haben nichts herausgefunden“, gab seine Frau wieder. „Was habt ihr nun vor?“, fragte der Elf weiter. „Wir werden den Bergeremit befragen“, antwortete Nero auf seine Frage und sah zur Tischplatte hinab.
 

Schwer seufzte Logen und wandte sich dem Fenster zu und sah hinauf auf die Straße „Es gibt im Elfenreich ein Volk was euch weiter helfen könnte“. Eine kurze Verwirrung herrschte unter den Freunden als Lloyd die Stimme erhob und fragte was er meinte. „Es ist ein Geheimnis innerhalb meiner Familie dass wir von diesem Volk wissen. Es nennt sich das Volk der Gelehrten. Sie geben ihr Wissen an die nächste Generation durch das Blut in ihren Adern weiter. Dadurch haben sie im Lauf der Geschichte eine Menge Wissen angesammelt.“ Logen wandte sich wieder zu ihnen um und sah ihnen in die Augen und wurde ernst, was er selten wurde „Diese Information habt ihr nicht von mir!“. „Ist okay, Schatz“, atmete Area erleichtert auf, umarmte ihn liebevoll und küsste ihn auf die weichen und hauchzarten Lippen.
 

Die Sonne stand schon recht tief am Himmel und kündigte die Dämmerung an. So beschlossen Lloyd und die anderen Morgen weiter zu machen. Sie mussten bald ein paar Hinweise finden. Die Zeit rann ihnen nur so davon. Der Feind könnte schon im Besitz der Waffe sein.
 

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Am Abend nahmen sich Lloyd und Zelos ein Bad und saßen zusammen in der großen aus Keramik geformten Wanne und entspannten sich so richtig nach dem anstrengenden Tag. Zelos lehnte sich gegen die Rückwand und sah seinen Liebsten an. Man sah Lloyd an, dass er an seinen Vater dachte und aus diesem Grund zu dem Vollmond hinauf sah, welchen man durch das Badfenster gut betrachten konnte. Der Rotschopf streckte den Arm aus und fuhr mit der Hand über den samtglatten Rücken und erregte seine volle Aufmerksamkeit. Lloyd wandte sich ihm zu, hockte sich neben ihn hin und schwieg. Zelos fiel nichts anderes ein außer ihm einen honigsüßen Kuss auf die Lippen zu drücken und verharrte dort einen kleinen Moment. Lloyd schloss die Augen, versank unter dem Kuss und vergaß für den kleinen Moment die Sorgen die sie alle zusammen hatten.
 

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Unten in der Küche saßen die anderen und unterhielten sich ausgiebig, Jill saß allerdings oben im Zimmer und machte brav ihre Hausaufgaben. „Man sieht es Lloyd an, dass er sich Sorgen um seinen Vater macht“, bemerkte Regal. „Das machen wir auch. Kratos ist unser Bruder und wir sind immer um seine Sicherheit besorgt“, gab Area wieder.
 

Nero sah zu Logen hinüber und überlegte wie er am besten seine Frage aussprach und legte sich seine Worte zurecht. Es dauerte dann schon noch einen Moment bis er endlich anfing etwas zu sagen „Warum ist das Volk der Gelehrten ein Geheimnis in deiner Familie?“. Logen seufzte und sah seinen Schwager an „Das Volk wurde seit Jahrhunderten gejagt und als Sklaven gehalten, weil sie unendlich Wissen verarbeiten und aufbewahren konnten und wurden manchmal als Geheimniswahrer eingesetzt, was dem einen oder anderen den Tod brachte. Bis die letzten aus dem Volk zu meiner Familie kamen und um Schutz flehten. Wir boten ihnen Unterkunft und Hilfe und versprachen, es niemandem weiter zu erzählen. Bis zum heutigen Tage“.
 

Lloyd und Zelos kamen frisch gebadet aus dem Badezimmer und setzten sich an den Tisch. Das Bad schien beiden gut getan zu haben. Dennoch machten sie einen müden Eindruck. Lloyd fielen schon die Augen zu und Zelos gähnte gemütlich. „Warum geht ihr nicht ins Bett? Wir gehen auch gleich“, meinte Genis zu den beiden. Zelos sah seinen Liebsten an, willigte ein und half Lloyd aufzustehen. Arm in Arm verschwanden sie im Gästezimmer. Sheena erhob sich ebenfalls und folgte den beiden in ihr Zimmer. Der Tisch wurde immer leerer, immer mehr beschlossen schlafen zu gehen, bis nur noch Logen im Wohnzimmer am Fenster stand und hinaus sah. Es hatte ihn viel an Überwindung gekostet, diese Informationen preiszugeben und er hoffte, dass er das Richtige getan hatte.

In Scherben

Am nächsten Tag saßen sie wieder am Tisch. Jill war derweil schon in der Schule. Sie saßen am Tisch und genossen das herrliche Frühstück, welches von Logen und Area zubereitet wurde. Wenn man sich vorstellte, das hier würde man jeden Morgen bekommen, was das einfach nur ein Traum der wahr geworden war. „Sag mal Logen. Wie kommen wir zu dem Volk?“, fragte Lloyd. „Ich alleine kenne den Weg und es werden nicht alle von euch mitgehen. Nur Area, Nero, Lloyd und Ich“. „Warum?“, wurde von Zelos in den Raum geworfen. Doch der Elf schwieg ihn daraufhin an, trank seinen Kaffee fertig und verschwand nach oben in das gemeinsame Schlafzimmer. Area erhob sich stellte den Teller in der Küche ab, ging ebenfalls hoch und traf ihren Mann an. Der kleidete sich soeben an. Sie näherte sich ihm von hinten und umschloss ihn liebevoll. Die anderen unten am Tisch beendeten auch so langsam das Essen. Nero und Lloyd gingen ebenfalls in die Zimmer und zogen sich um.
 

Nach wenigen Augenblicken kamen sie alle gemeinsam hinunter ins Wohnzimmer. Sie sahen alle den Elf an der in langen Reisegewändern vor ihnen stand. Elfen und ihre Gewänder! Wer es mochte, bitte! Logen packte etwas aus seiner Tasche aus. Es war eine kleine bläuliche Blüte die funkelte. Er hielt sie flach auf der Hand und hauchte sie leicht an, sie verwehte und ein Portal öffnete sich. Lloyd, Nero und Area liefen zu erst durch, dann Logen. Das Portal schloss sich wieder und hinterließ nicht die geringste Spur. Lloyd und die andern befanden sich an einem unbekannten Ort. Der gesamte Wald um sie herum war in Blau getaucht. Manche der Pflanzen trugen gewaltige Blüten die leuchteten, einige der Wurzeln und Blattadern leuchteten ebenfalls in den schönsten Farben. „Bitte nehmt von hier nichts mit“, bat Logen.
 

Sie liefen einen Wanderweg zwischen den Bäumen entlang und folgten dem Elf. Er schien den Weg zu kennen, den er gehen musste. Es kam ihnen vor als ob sie schon Stunden laufen würden, da blieb der Elf auf einmal stehen „Schatz, sind wir da?“, fragte Area ganz aufgeregt und trat an seine Seite. Doch da eröffnete sich ein Bild des Schreckens für sie. Sie sahen auf ein Dorf, was niedergemacht wurde. Schnell rannte Logen in das kleine Dorf inmitten der blauen Wälder. Er schien das Dorf nach einer gewissen Person abzusuchen und konnte diese schwer verletzt vor ihrem Haus vorfinden. Er kniete sich hinunter auf die kalte Erde. Lloyd und die anderen waren ihm hinterher gespurtet und knieten ebenfalls neben ihm auf dem Boden. Die schwerverletzte alte Frau vor ihren Augen lebte noch, aber gerade so noch. Nero untersuchte sie etwas und schüttelte den Kopf. „Ihre Wunden sind zu schwer“. Nun hob die alte Dame den Arm von dem Blut hinunter tropfe. Zunächst verstanden sie die Geste nicht, bis Nero etwas einfiel und er ein kleines Glasröhrchen aus seiner Robe zog. Er machte es auf und sammelte das Blut ein, was von dem Arm tropfte. Vielleicht wollte er ihnen so zeigen was hier passierte. Kaum hatte Nero eine kleine Menge zusammen bekommen, verstarb die Person schließlich vor ihren Augen. Logen sprach ein kleines Gebet auf der Elfensprache und erhob sich dann. „Wie konnte das hier passieren? Nur deine Familie weiß von dem Ort“, meinte Nero zu seinem Schwager. „Ich weiß, wir werden es noch herausfinden. Lass uns gehen. Wir werden wieder kommen und die Dorfbewohner begraben.“ Sie liefen den ganzen Weg zurück den sie gekommen waren und konnten es immer noch nicht glauben. Der Rückweg kamen ihnen alle verdammt kurz vor. Als sie an ihrem Ausgangspunkt wieder ankamen, öffnete Logen ein Portal und sie gingen hindurch.
 

Sie kamen sicher auf der anderen Seite im Wohnzimmer wieder an und sahen gar nicht gut aus. Die anderen konnten sich das nicht erklären. Was hatten sie nun erfahren? So stand Zelos auf und schritt auf seinen Geliebten zu und strich ihm mit der Hand durch die verstrubbelten Haare. Blitzschnell warf sich Lloyd weinend in Zelos´ Arme. . „Was ist passiert?“, fragte er seinen Liebsten, der sich die Augen aus dem Kopf weinte „Sie sind alle tot…“ Es kam eher wie ein Wispern heraus, Lloyd schien seine Stimme verloren zu haben, erstickte beinahe an seiner Trauer. , Zelos strich ihm mehrmals über den zittrigen Rücken und versuchte ihn zu trösten. „Jemand war vor uns da, Sie haben das gesamte Dorf ausgelöscht. Das Orakel des Dorfes konnte uns etwas von ihrem Blut hinterlassen. Doch wir haben leider nicht die Fähigkeit das Wissen aus dem Blut zu filtern“, erklärte Logen mit matter Stimme. „Warum fragen wir nicht einfach Wächterin Eatos“, meinte Nero leise und sah zu Boden. „Das ist eine gute Idee,. Vielleicht kann sie uns wirklich weiter helfen“, stimmte Logen zu und sah zu seinem Neffen der immer noch leise schluchzte. Zelos hatte ihn nun ganz in eine Umarmung geschlossen und versuchte ihn zu beruhigen, was ihm auch gelang, Lloyd höre auf zu weinen und bekam noch einen Kuss auf seinen warmen Lippen aufgedrückt. „Gehen wir in den Zauberturm“, sagte Area schließlich. Diesmal gingen alle aus der Gruppe mit.
 

Sie liefen die Hauptstraße entlang und passierten eine andere Stelle der Mauer wie zuvor und kamen an einem ganz anderen Punkt heraus. Ihr Weg war kurz. Sie standen nun vor einem prachtvollen Gebäude in dessen Mitte einer der hohen Türme stand. Sie gingen auf die Tür zu und klopften an. Es dauerte einen Moment bis jemand von drinnen aufmachte. Ein Elf mit flammenroten Haaren stand in der Tür und sah sie an. „Wie kann ich euch helfen?“. „Wir möchten zu Wächterin Eatos“, sprach Logen den Wunsch aus. Der Elf vor ihnen sah sie einen Moment lang prüfend an. „Bitte folgt mir“ , waren schließlich seine nächsten Worte und er ließ sie ins Gebäude. In diesem befanden sich lauter Zauberartikel der Elfen, von den Wänden hingen traditionelle, geknüpfte Wandteppiche. Sehr hübsch. „Was ist das für ein Ort?“, fragte Sheena leise. „Das hier ist die Zauberschule“, gab Logen wieder. Sie folgten dem anderen Elf bis sie an einer Tür ankamen und eine lange Wendeltreppe nach oben nahmen. Der Weg nach oben schien ihnen endlos zu sein. . „Also mir fällt für diese Treppe ein verdammt guter Name ein“, keuchte Zelos. „Und welcher?“, gab Genis grinsend wieder und hielt sich an der Wand fest. „Treppe des Wahnsinns!“ Die anderen stimmen Zelos und seiner Bezeichnung zu. Doch endlich, endlich kamen sie oben an. Keuchend, mit schmerzenden Muskeln und ihre Fitness zweifelnd hinterfragend.. Der fremde Elf öffnete ihnen die Tür, doch trat nicht mit ein. Sie traten in das kleine Turmzimmer und hinter ihnen wurde die Tür wieder geschlossen. Sie fanden sich in einem Raum wieder der im Dunkeln lag. In einer Ecke stand ein Bett und in einer anderen eine Kugel. Düfte von Räucherstäbchen erfüllten den Raum und ließen Nebelschwaden entstehen und an ihnen vorbei ziehen. Die Wände waren mit Vorhängen verziert und dunkelten den Raum ab.
 

„Willkommen“ , sprach eine Stimme, die sie alle zusammenzucken ließ. „Ich habe euch schon erwartet“, sagte sie und zeigte sich ihnen schließlich. Ein kleines Lichtchen wurde angezündet und brachte die unbekannte Person schließlich aus den Schatten. vor ihnen stand eine junge Frau mit angewinkelten Schwingen, wie die eines Engels. Sie trug eine recht große Kopfbedeckung aus Fell an deren Spitze sich ein Vogelschnabel befand. Darunter jedoch konnten sie blondes Haar erkennen, was bis zur Schulter reichte. Sie stand vor einem kleinen Tisch auf der eine kleine Schale stand. Nero trat näher heran. „Kannst du uns das Wissen zeigen, was sich in diesem Blut befindet?“. Sie machte eine Geste und er ließ das Blut in die Schale fließen. Sie alle stellten sich näher heran und beobachteten. Leise sprach sie einen Zauber und spannte die prachtvollen weisen Federn und sie tauchten in die Erinnerungen der Person ein von der sie das Blut hatten. Sie standen im Dorf, inmitten des merkwürdigen blauen Waldes und sahen eine Gruppe vor sich. Lloyd schrecke auf. Dort unter den fremden Leuten stand sein Vater, Kratos. Sie liefen der Gruppe nach und beobachteten diese. Sie liefen zunächst friedlich durch das kleine Dorf und zogen neugierige Blicke auf sich. Sie liefen den Weg entlang und kamen beim Haus des Orakels an. Die alte Dame kam aus dem Haus und sah sich die Fremden an „Wer seitd ihr und was wollt ihr hier?“. Nightmare machte einen Schritt auf die alte Frau zu „Altes Weib! Wir wollen wissen wo die Elfen einst die Waffen von Mithos, dem Helden versteckt haben.“ Auch hier klang er im ersten Moment freundlich. Vielleicht versuchte er es mit Sympathie, bevor er beschloss das Dorf niederbrennen zu lassen. „Ich spüre in dir das Böse. Nein! Wir werden es dir und deinen Freunden nicht verraten!“. „Also, kann ich davon ausgehen, dass ihr es wisst?“ Nightmare ballte die Hand zu Faust.
 

Im nächsten Moment zog er blitzschnell sein Schwert und brachte einen aus dem Dorf um. Vielleicht brachte dies die alte Dame zur Vernunft. Aber das schien nicht gewirkt zu haben „Egal, wie viele du von uns noch umbringst, wir werden dir das Versteck niemals verraten!“. Ab da verschwamm die Erinnerung, sie konnten sich denken was passiert war. Kratos hatte das Ganze getan, Stopp! Nein! Nightmare! Kratos war und blieb sein Gefangener. Bis auf Weiteres. Und sie konnten ihm im Moment nicht wirklich helfen.
 

Eatos klappte die Schwingen zusammen, sah in die Runde und wie durch Geisterhand füllte sich das verbrauchte Blut in das Glasröhrchen und glitt in die Tasche von Nero zurück. Sie wandten sich wieder der Tür zu, die von dem fremden Elf geöffnet wurde und liefen die lange Treppe hinunter. Der Weg dauerte zurück genauso lange. „Wie müssen wohl oder übel den Bergeremit befragen. Hoffentlich waren sie nicht schon dort“, meinte Nero niedergeschlagen. „Wenn ihr dorthin geht, werde ich in der Zeit zurück zum Haus gehen und auf Jill warten“, gab Logen hinzu. Sie kamen endlich wieder in der Zauberschule an, liefen durch den Komplex und erreichten nach weiteren fünf Minuten die Straße. „Aus dem Blut ist leider nicht mehr herauszuholen aber dennoch werde ich es untersuchen“, meinte Nero dazu. Sie erreichten eine Wegteilung, verabschiedeten sich von Logen und liefen in Richtung Stadttor. Sie blieben stehen und sahen auf die grüne Landschaft vor sich „Wo soll nun dieser Eremit leben?“, fragte Genis Area. „Dort auf dem Berg!“ Sie deutet auf einen Berg der recht weit weg lag. „Kaum jemand geht dort hin. Er hat allerdings eine Nichte in der Nähe und zu ihr wollen wir. Sie kann uns dann zu ihm bringen“, erklärte Nero. Sie liefen alle gemeinsam los und folgten dem Feldweg der über die grüne Grasebene verlief und entfernten sich immer mehr von der Stadt.
 

Ihr Weg führte sie immer weiter fernab der Stadt und im Sonnenuntergang erreichten sie eine kleine Hütte die einfach so verlassen auf dem Feld stand. Aus dem Schornstein entstieg Qualm und es brannte Licht im Haus. Also war die kleine Holzhütte bewohnt. Nero und Area liefen darauf zu und blieben auf der Türmatte stehen. Die anderen kamen hinterher gerannt und mussten erst mal Luft holen. Als sie dann so weit waren, klopfte Nero an. Es dauerte einen Moment bis die Tür vor ihnen geöffnet wurde. Ein alter Mann mit langen rostbraunen Haaren und rötlichen Augen stand vor ihnen und sah Nero und Area sehr erzürnt an „Ihr hättet mir ruhig einen Brief schreiben können, dass ihr kommt“, meinte dieser zu den beiden. „Entschuldige, Vater“, kam es von Nero. Wenn das der Vater von Nero und Area war, dann somit auch von Kratos. Dann wäre dieser Mann der Großvater von Lloyd. „Wie ich sehe habt ihr Gäste mitgebracht. Kommt rein, kommt rein.“ Er machte einen Schritt zur Seite und ließ sie alle in die Hütte, die auf den ersten Blick kleiner wirkte, als sie tatsächlich war. . „Kyra! Wir haben Gäste!“, rief der alte Mann in die Küche und schon kam jemand hinaus gelaufen. Yuan sah sich die Person an und erstarrte.. Die Person vor seinen Augen war eine wunderschöne und elegante Frau mit langen welligen grünen Haaren, ganz wie Martel. „Okay, Toren, ich mach ihnen etwas zu trinken!“, rief sie zurück und verschwand wieder in der Küche. Sie alle wurde zu einer Sitzecke begleitet. Nur Yuan nicht, der stand auf seinem Platz und sah ihr immer noch nach. „Yuan?“, fragte Area ihn. Als er jedoch nicht antwortete, kniff sie ihm in den Arm, darauf schien er auch zu reagierten. Als Kyra wieder aus der Küche kam, folgte er ihr zu der Sitzecke und setzte sich zu ihnen.
 

„Was führt euch zu uns?“, fragte Toren seine beiden Kinder. Nero erzählte die Geschichte von Anfang an. Toren sah nicht gerade begeistert aus, seufzte schwer, sah in das Glas und rieb sich dabei über den Nacken „Wann hört das mit dem Rosenkreuzorden endlich auf? Schlimm genug, dass Kratos in die Sache verwickelt ist“. Er wandte sich an Lloyd „So, da bist du mein Enkelsohn. Freut mich, dich endlich kennenzulernen.“ Er umschloss ihn, drückte ihn etwas und ließ ihn wieder los. „Wenn das so ist, können wir gerne morgen in aller Früh aufbrechen“, meinte Kyra. Alleine schon ihr Lächeln war so schön, dass Yuan davon innerlich nur so schwärmte. „Dann bist du die besagte Nichte des Bergeremiten?“, fragte Regal nach. „Ja, die Bewohner aus der Stadt halten meinen Großvater für einen verrückten alten Elf. Aus diesem Grund lebt er auf dem Berg“, erklärte sie ihnen freundlich. „Kyra,, bereite bitte die Gästezimmer vor“, bat Toren . Sie erhob sich und ging auf eine Treppe zu. „Warte, ich helfe dir“, rief Yuan ihr nach. Sie nickte in Einverständnis und zeigte ihm den Weg in das Kellergewölbe.
 

Die anderen sahen den beiden nach und warteten, bis sie außer Hörweite waren „Yuan hat sich offensichtlich verliebt“, grinste Nero. „Der Meinung bin ich auch“, stimmte Area zu. „Wenn man überlegt, dass seine letzte Beziehung ganze 4000 Jahre zurück liegt, kann man sagen dass er es sich verdient hat“, sprach Regal im Namen der anderen. „Regal, du hast wie immer die Lage richtig erkannt“, lachte Nero und klopfte ihm auf die Schulter. Da musste der Duke auch lachen und am Ende lachten alle in der Runde und bekamen nicht mit, dass Yuan und Kyra wieder bei ihnen am Tisch standen und die Lage nicht verstanden. „Hab ich den Witz verpasst?“, fragte Yuan und unterbrach das Gelächter der anderen. „Nein, schon gut!“ Nero konnte sein Gelächter kaum unterdrücken und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln.
 

Die beiden setzten sich wieder an den Tisch und unterhielten sich noch den ganzen Abend, bis spät in die Nacht, bis Lloyd vor Müdigkeit auf dem Tisch einschlief und von Zelos geweckt werden musste. Ganz benommen sah er in das Gesicht vor sich und wurde angelächelt. Mit einer Geste zeigte er Lloyd was es Zeit wurde ins Bett zu gehen und folgte ihm hinunter in den Keller. In den dort leerstehenden Lagerräumen wurden die Betten hergerichtet. Lloyd kroch unter die Decke und war ziemlich schnell wieder eingeschlafen. Zelos stand vor dem Bett, betrachtete sich seinen brünetten Liebling und schmunzelte. Er kroch zu ihm unter die Decke und schloss Lloyd.
 

Yuan lag in seinem Bett und musste an Kyra decken, Sie spukte praktisch in seinen Gedanken herum. Sie hatte es ihm wirklich angetan. Er hatte schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass das passieren könnte - sich auf den ersten Blick zu verlieben. Sobald er die Augen schloss, erschien sie ihm und lachte ihn an. Er machte die Augen wieder auf und hörte ihre Stimme in den Ohren. Damit konnte er nicht einschlafen. Es war zum Verrückt werden. Yuan stand auf, lief durch das Zimmer und die Treppe hinauf und trat hinaus an die Nachtluft. Dort fand er Nero vor, wie dieser sich die Sterne ansah „Kannst du nicht schlafen?“, fragte Nero den Halbelf ohne den Blick von den Sternen zu wenden. „Ja, es fällt mir schwer. Wie lange schon nicht mehr“. Nero wandte den Blick dann doch ab, sah ihn an und hob eine Braue „Du hast dich verliebt, das ist alles“. „Woher…?“. „Das war nicht zu übersehen. Yuan! Area und ich kennen dich und dein Verhalten schon ganze 4000 Jahre“, gab der Aurion wieder und sah wieder zu den Sternen hinauf.

Endlich Hinweise und mehr

Am nächsten Morgen wurden sie allesamt von Toren geweckt und fanden sich einigen Minuten später und müde am Tisch wieder und sahen sich das Frühstück an. Es war schlicht einfach und gerade mal genug für sie alle. Für eine zweite Portion genügte das Essen nicht und so gab sich jeder mit einer Scheibe Brot und einem Glas Wasser zufrieden. Lloyd aß zügig auf und verschwand dann im Badezimmer um sich frisch zu machen. Zelos hingegen spülte das trockene Brot mit dem Glas Wasser hinunter und musste nachhelfen indem er sich leicht mit der Faust auf die Brust schlug. Lloyd kam wieder und der nächste konnte ins Badezimmer verschwinden und immer so weiter bis sie alle soweit waren. Sie machten sich Abreise bereit.
 

Sie verließen zusammen das Haus und liefen Kyra immer nur nach. Sie kannte den Weg gut. Er wohnte irgendwo auf dem Berg dort vor ihnen. Aber warum die Einsamkeit? Er könnte doch bei Toren und seiner Nichte wohnen. Daher fragte Yuan die beiden. „Mein Großvater liebt die Einsamkeit, außerdem wäre bei Toren nicht genug Platz für einen weiteren Dauerbewohner, da Toren eine Klinik betreibt“, sprach Kyra. „So ist das“, gab Yuan wieder und lief neben ihr her.
 

Sie erreichten den Bergpass und liefen nun den steinigen Bergpfad hinauf. Sie mussten aufpassen wo sie hin traten, da sich lose Steine unter den anderen befanden, einmal wäre Genis beinah abgerutscht, wenn Lloyd ihn nicht am Arm gepackt und hinauf gezogen hätte. Genis wischte sich den Schweiß von der Stirn und dankte seinem Freund. Nun kamen sie an einer Schlucht an. Einige von ihnen kämen ohne großen Aufwand auf die andere Seite, aber die anderen konnten nun mal nicht fliegen. Regal entdeckte einen kleinen Sims an der Felswand und ging darauf zu. „Ehm… Kyra? Wie kommst du immer über die Schlucht?“, fragte Yuan sie. „Na ja, vorher gab es hier eine Brücke. Muss wohl beim letzten Unwetter zerstört worden sein“. Yuan sah schwarz. Nun mussten sie überlegen, wie auch die Anderen sicher hinüber kämen. Vielleicht konnten sie sie ja einfach hinüber tragen? Soweit ist das nun auch nicht, dachte sich Yuan, öffnete seine Schwingen, schnappte sich die überraschte Raine und trug sich sicher auf die andere Seite. Anschließend flog er zurück, um Kyra zu holen. Zelos machte es ihm nach, trug Lloyd hinüber und setzte ihn sicher ab. Colette nahm sich Genis´ an. Yuan wandte sich an Nero und Area, doch diese flogen aus eigener Kraft. Da musste der Halbelf staunen und sah ihnen ziemlich überrascht nach. In der Zeit nahm sich Zelos Sheena und brachte sie hinüber. Colette kam zurück und schnappte Presea. Regal wurde als Letzter von Yuan mitgenommen und kam ebenfalls sicher an.
 

Nach einer kleinen Erholungspause waren sie wieder auf dem Weg zu dem Haus, welches sie schon sehen konnten. Kyra klopfte schließlich sachte an die Tür der kleinen, unspektakulären Berghütte. Von drinnen kamen schwere Schritte und schon wurde ihnen geöffnet. „Großvater!“, rief Kyra und schloss ihn die Arme. Yuan blieb wie vom Donner gerührt stehen und sah sich den alten Elf vor seinen Augen an. Er konnte es kaum glauben und doch musste es wahr sein. Langsam öffnete er den Mund „Vater…?“, kam heraus. Der Elf schritt auf ihn zu und musterte ihn von oben bis unten. „Yuan?“. „Ja, ich bin es. Vater!“ Tränen stiegen in ihm auf und liefen einfach so die Wangen hinunter. Yuan in diesem Moment so zu sehen, war völlig neu für die anderen. Der Elf zog seinen Sohn in eine innige Umarmung.
 

Nach wenigen Minuten bat er seine Gäste hinein in die kleine Hütte und gingen ins Kellergeschoss, welches größer war, als die Hütte obenauf. Sie setzten sich auf Stühle und rückten näher an den alten Holztisch heran. Bestimmt hatten sich Yuan und sein Vater eine Menge zu erzählen, aber wussten nicht, wo sie anfangen sollten und so beschloss Area erst mal alles zu erklären. Der Elf sah sie an „Sicher kann ich euch dabei helfen. Wisst ihr, ich war früher der Archivar in der Bibliothek. Ich. Habe so einiges übersetzt und zur Verfügung gestellt. Doch eines Tages belauschte ich etwas und habe es gemeldet. Am Ende wurde ich jedoch ausgelacht und so beschloss ich, die Stadt zu verlassen und ließ das eine oder andere...mitgehen. Ihr versteht? Das haben die nicht mal mitbekommen!“ Er grinste und entblößte dabei schiefe Zähne. „Mitten auf meiner Flucht habe ich dann Kyra gefunden. Sie war so klein, so hilflos. Da habe ich beschlossen sie aufzunehmen und seitdem nennt sie mich Großvater. Es macht mir nichts aus“, lachte er in die Runde. „Dann seid ihr gar nicht miteinander verwandt?“, fragte Yuan, freudig über das unerwartete Glück. Wenn sie keine Geschwister waren, konnte doch etwas daraus werden. „Nein… Yuan, da gibt es etwas was ich dir schon vor Jahren sagen wollte, bevor der Krieg uns schließlich trennte“.
 

Plötzlich war die Stimme des Mannes zittrig und unsicher. Er rieb sich den Nacken und sah zuerst zu Boden und dann in Yuans fragende, grüne Augen. „Ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Ich bin stolz dein Vater zu sein, aber ich bin nicht dein leiblicher Vater“. Für den Halbelf brach innerhalb einer Sekunde die Welt zusammen. Bis eben glaubte er, dass der Elf, Terrel, wie er mit Namen hieß, sein leiblicher Vater sei und nun das! Er sprang auf, das Gesicht vor Wut verzerrt und sah ihn stocksauer an „Wenn du es nicht bist, wer dann?“, schrie er durch das Kellergewölbe. Es fiel Terrel schwer, es auszusprechen und er suchte Hilfe bei den Aurions. Doch sie konnten ihm nicht wirklich helfen. „Yuan… Ich… ich bin zeugungsunfähig. Auch wenn ich es wollte, ich könnte keine Kinder zeugen“. Das warf den Halbelf nun völlig aus der Bahn und sah ihn fassungslos an „Wie ist es passiert?“ Im Moment vergaß er seine Wut ihm gegenüber und ließ sich wieder auf den Stuhl sinken. „Es ist ein Gendefekt, den ich seit meiner Geburt habe. Er bewirkt, dass meine Samen unfruchtbar sind. Zum Höhepunkt komme ich alle Male, aber mehr passiert dann eben nicht. Meine Frau und ich wollten so sehr ein Kind, dass wir sogar in Betracht gezogen hatten, einen Spender zu finden, der auf uns gut passt. Doch kam uns in den Sinn, dass das doch keine so gute Idee sein könnte. einen fremden Mann zu fragen. So kam ich dann auf meinen alten Freund Toren. Zu Beginn empfand er die Idee nicht so toll. Nach einiger Zeit dann, half er schließlich doch und so wurdest du geboren. Wir waren so glücklich darüber“, erzählte er ihnen alles von Anfang an. „Dann ist Toren mein biologischer Vater?“, hakte Yuan nach. „Ja“, konnte Terrel ihm bestätigen. „Mutter war ein Elf, nicht?“, fragte Yuan weiter. „Ja, es fiel schon etwas auf, dass ein Paar der selben Spezies einen Halbelfen als Sohn hatte. Wenn uns Fremde darauf ansprachen, haben wir ihnen gesagt, dass wir dich adoptiert haben. Wurden wir von Freunden und Verwandten darauf angesprochen, sagten wir ihnen das es manchmal vorkommt, dass ein Mischling geboren wird. Jenachdem wie viel Menschenblut in einer Elfenfamilie fließt“, erklärte er es ihnen so. „Es muss zu der Zeit gewesen sein, als unsere Mutter verstarb“, meinte Nero. „Ja, war es auch. Meine Frau und ich waren damit einverstanden, dass Toren der Spender ist“, gab Terrel wieder. Nun lag es an Yuan zu entscheiden und er entschied sich, Terrel in den Arm zu nehmen „Du bist für mich mein Vater, egal ob leiblich oder nicht. Du hast mich großgezogen, mich Sachen gelehrt. Du warst einfach für mich da!“.
 

„Hey, Yuan dann bist du unser Halbbruder“, rief Area ihm freudig zu. „Toll! Soll ich etwa ungefähr so bei Kratos ankommen: „Hallo Kratos, ich bin dein Halbbruder“?“ Er sah sie zerknirscht an. „Hm… okay. Lassen wir das lieber“, gab sie von sich und wandte sich wieder Terrel zu „Sind die Aufzeichnungen über die Waffe hier?“. „Sicher doch.“ Er erhob sich und kramte aus einem Bücherregal eine dicke Mappe hervor, die er auf den Tisch legte. Nero nahm diese und sah hinein. Haufenweise Baupläne und eine Auflistung der benötigen Teile und Komponenten, wie man diese Höllenmaschine zu bedienen hatte und wofür sie eigentlich gemacht wurde. Nero sah die Aufzeichnungen weiter an, konnte endlich das Versteck herausfinden und packte eine Karte aus. Das alles tat er natürlich stillschweigend und sah sich den Punkt genau an. Aber das konnte nicht sein! Der besagte Ort war viel zu klein für eine derart große Waffe und er ließ Area drüber schauen. „Der Ort ist wirklich etwas zu klein, vielleicht ist dort ein weiterer Hinweis versteckt“. „Sag mir bitte nicht das endet noch in einer Schnitzeljagd!“, fürchtete Nero . „Vermutlich doch“, gab sie sarkastisch wieder und sah ihren Bruder an. Dieser rollte die Augen und wandte sich der Mappe zu. Aber sonst war nichts Brauchbares zu finden und er klappte sie zu. Terrel nahm sie wieder an sich und verstaute sie sicher in dem Bücherregal.
 

Es war spät geworden und so beschlossen sie wieder aufzubrechen, um bei Anbruch der Nacht wieder bei Toren zu sein. Sie verließen nach und nach das Haus, bis auf Yuan. Dieser blieb stehen und wandte sich zu seinem Vater um „Warum kommst du nicht mit zu mir in die Abtrünnigenbasis? Ich meine, du kannst nicht dein ganzes Leben hier in Einsamkeit verbringen“, bot er ihm an. Terrel sah seinen Sohn an und überdeckte einen Moment „Ich werde es mir überlegen und wenn das Ganze hier vorbei ist, bekommst du eine Antwort von mir, okay?“. „Okay, Vater!“ Ein letztes Mal nahm er seinen Sohn in die Arme und sie genossen die wenigen Sekunden miteinander. „Yuan!“, rief Kyra. und er ließ seinen Vater wieder los, sah ihn noch mal an, bevor zu den anderen ging.
 

Der Rückweg kam ihnen viel leichter vor, als der Hinweg und sie waren schneller an der Hütte wie gedacht. „Yuan?“, sprach Kyra ihn an. Er wandte sich ihr zu und sah ihr in die wunderschönen Augen mit den geschwungenen Wimpern. „Warum hast du vorhin nachgefragt, ob deine Mutter ein Elf gewesen ist?“. „Weißt du, als der Krieg begann, war ich noch ein Kleinkind. Vater und ich wurden schon vor dem Krieg von meiner Mutter getrennt und daher kann ich mich nicht mehr so gut an sie erinnern. Wir haben sie nie wieder gesehen. Später wurde ich dann auch von meinem Vater getrennt und landete schließlich bei Toren und den anderen, zusammen mit Mithos und Martel“. „Aha, ja“, gab sie verstehend wieder.
 

Sie erreichten die Hütte, liefen hinein und setzten sich wenig später an den Tisch, wo schon Toren saß. Sie erzählten, was sie bei Terrel erfahren hatten, sowie das über die Mappe und das mit Yuan. „So, da er es endlich gesagt“, meinte Toren, sah in sein Glas und umklammerte es fest. „Es wird sich nichts daran ändern, für mich bleibt Terrel mein Vater“, gab Yuan wieder. „Nun gut“, stimmte Toren zu. „Aber es ist schön zu wissen, dass ich noch jemanden habe, zu dem ich gehen kann, sollte meinem Vater etwas zustoßen“, fügte Yuan hinzu. Toren sah auf und musste etwas lachen. „Terrel hat sich immer wieder gewünscht , dass er dich selber in die Welt gesetzt hätte. Dann wärst du als Elf geboren worden. Er verfluchte die Natur dafür, was sie mit ihm gemacht hatte“, erzählte Toren von früher. „Daran lässt sich nichts mehr ändern. Einen Gendefekt kann man nicht heilen. Das ist schließlich keine wirklich Krankheit“, meinte Yuan dazu und sah Toren an.
 

„Kyra hatte erzählt, dass du eine Klinik führst, Großvater?“, fragte Lloyd. „Das stimmt. Eine Klinik für Herzpatienten. Hierbei verwende ich die elfische Heilkunst. Nero und ich tauschen unsere Medikamente regelmäßig aus und er beliefert mich auch mit dem Rohmaterial. Kyra ist meine Assistentin, sie hilft mir bei allem“, erklärte er seinem Enkelsohn und sah sich ihn freudig an. „Wie wirkt es sich denn bei den Patienten aus?“, wollte es Regal genauer wissen. „Es geht nicht über Nacht, das ist jedem klar. Ich behandle Leute, die von Geburt an, an einer Herzschwäche leiden, an einer Herzerkrankung leiden oder gerade ein Transplantat bekommen haben. Meine Heilkunst wirkt sich auf Herzschwäche so aus. Es dauert zwar Jahre, aber mit der Zeit gewinnt das Herz an Stärke und nach mehreren Jahren kann das Herz dann volle Leistung bringen. Bei Leuten mit Herzerkrankung dauerte es auch mindestens ein Jahr bevor die Erkrankung vollständig verschwunden ist und bei den frisch Operierten dauert es nur einige Monate, bis sich das Herz an den Körper gewöhnt hat“, erklärte er den Heilprozess. „Hast du Welche die hier Dauerwohnen?“, fragte Presea und sah ihn an. „Ja und andere, die den langen Weg aus der Stadt hierher machen“, gab er als Antwort wieder. „Das alles klingt interessant“, gab Regal von sich und sprach weiter „Sollte ich mal an einer Herzerkrankung leiden, dann komme ich hierher, um ich dann behandeln zu lassen“. „Sag das nicht so einfach“, warnte Toren ihn vor und musste lachen, sowie die anderen.
 

„Hm… Kyra?“, setzte Yuan an, Sie drehte sich zum ihm und sah ihn an „Ich habe schon Vater gefragt und wenn seine Antwort Ja ist, würdest du dann auch mitkommen? Also, mit mir in die Abtrünnigenbasis, in die Wüste Triet?“. Sie wusste nicht, was sie im ersten Moment sagen sollte und sah Toren an. „Es wäre nicht die Welt, wenn du mit ihm gehen würdest. Wenn alles vorbei ist, haben meine Kinder bestimmt wieder mehr Zeit für mich und können dann mal aushelfen“. Sie stimmte zu und sah ihn noch eine ganze Weile an, bis Yuan beschloss sich ein Bad zu nehmen. Kyra sah ihm immer noch nach. „Du hast dich wohl in ihn verliebt, oder?“, meinte Nero. „Ich weiß es nicht. Wenn ich in seiner Nähre bin, flattert mein Herz so unglaublich schnell, dass ich es nur mit Mühe beruhigen kann“. „Finde es heraus und sag es ihm spätestens wenn ihr bei der Abtrünnigenbasis angekommen seid“, machte Area den Vorschlag.
 

Yuan lag in der Wanne und entspannte sich.. Das warme Wasser tat seinem Körper gut und er konnte mal abschalten. In der Basis kam er nicht dazu, weil immer etwas anderes gab. Er lag da, dachte an nichts und starrte die Decke über seinem Kopf an. Schloss er die Augen erschien ihm wieder Kyra mit ihrem Lachen und schönen Augen. Verdammt! Er hatte sich wirklich schwer verliebt und musste es ihr sagen, bevor sie morgen wieder aufbrachen. Das könnte die letzte Chance sein. Vielleicht würde er sie nie wieder sehen.
 

Der Gedanke quälte ihn so unerträglich, dass er sich entschloss, aus der Wanne zu steigen und sich abtrocknete und anzog. Er ließ das Wasser aus der Wanne und ging wieder ins Wohnzimmer. Jedoch setzte er sich nicht an den Tisch, sondern blieb davor stehen und sah Kyra an. Sie erwiderte seinen Blick und wurde hinauf hin die Abendsonne begleitet. Sie liefen einen kleinen Weg entlang der sie durch den Wald führte, bis sie einen See erreichten und sich dort auf einer Bank niederließen. Sie wusste nicht, was er hier wollte und sah ihn fragend an. „Kyra“, war das erste gesprochene Wort von Yuan, den See hinaus schaute. „Vor 4000 Jahren war ich unsterblich in Martel verliebt. Wir liebten uns so sehr, dass wir uns verlobten und zusammen mit Kratos und Mithos durch das Land reisten, um das Leben der Halbelfen zu verbessern. Doch eines Tages, mitten in einem Wald wie diesem hier, wurde Martel Opfer eines Anschlags und wurde schwer verletzt. In diesem Moment wusste ich instinktiv, dass ihr Leben endete. Uns gelang es zwar, den Angreifer niederzustrecken, aber Martel war verloren. Seit dem Tag fühle ich nur noch eine Leere im meinem Inneren und versuche, das Beste daraus zu machen.“ So erzählte er ihr seine Geschichte aus längst vergangener Zeit. Sie sah ihn an und öffnete den Mund tonlos und schloss ihn wieder. Ihr fiel nichts ein, was sie ihm sagen könnte, sah zu Boden und scharrte mit der Fußspitze über den Waldboden. Yuan sah sie nun an. „Als ich dich das erste Mal sah, da erschien es mir, als wäre Martel wieder zu mir zurück gekommen. Ihr habt beide die gleiche Haarfarbe, einen ähnlichen Charakter und das gleiche Lächeln. Ich war zugegeben hin und weg, als ich dich sah. Das erste Mal in meinem Leben, nach langer Zeit, fühlte ich wieder etwas. Etwas, für das sich das Kämpfen lohnt“. Sie fand immer noch keine Worte. Dann nahm er ihre Hände und hielt sie dicht an sich. „Was ich sagen will ist, dass ich mich in dich verliebt habe.“ Nun war es raus. Es fühlte sich an, als ob eine Last von seinen Schultern hinuntergefallen war. Kyra schien ihre Stimme verschluckt zu haben und konnte ihn nur anschweigen. Stumm verwundert sah sie in seine grünlichen Augen, die in der Abenddämmerung glitzerten. Er warf den Blick zurück und zog sie noch etwas näher zu sich. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Wange, bis schließlich seine Lippen auf ihrer Wange lagen.

Die Reise nach Shelar

Am nächsten Morgen erwachte Yuan recht früh und stand auf. Er schlüpfte in seine Klamotten und streckte sich entspannt. Gestern Abend war es wie ein Traum gewesen. Nach Langem hatte er einer Frau seine Liebe gestanden. Nun wartet er auf ihre Antwort, da sie nicht gleich antworten konnte. Sie würden sich mit Sicherheit wieder sehen. Davon war er fest überzeugt. Welche Gründe sprachen dagegen? Eigentlich keine. So verließ er das Zimmer und setzte sich an den Tisch, an dem schon Toren saß. „Du scheinst wohl nie zu schlafen, oder?“, fragte er ihn schließlich. „Ich schlafe schon. Allerdings habe ich einen anderen Schlafrhythmus, als ihr. Das kam durch den Krieg und dessen Folgen“, erzählte er ihm in aller Ruhe. Yuan ließ den Blick über die Tischplatte wandern und dachte an Kyra. „Also hast du es ihr endlich gesagt?“, freute sich Toren. Yuan sah erschrocken auf. „Das sieht man dir gleich an“, lachte Toren schließlich, erhob sich und lief in die Küche.
 

Kyra schien es auch endlich aus dem Bett geschafft zu haben und lief müde auf den Tisch zu und setzte sich neben Yuan , der sie glücklich ansah. Sie wurde rot und erwiderte den Blick nur zögerlich.. Sie war sich über ihre Gefühle für ihn noch nicht ganz sicher und versuchte etwas auf Abstand zu gehen. Das verstand Yuan sicher, ließ ihr Zeit und bedrängte sie nicht damit. Doch sie ließ es zu, einen Wangenkuss von Yuan zu bekommen und wurde noch roter. Sie mochte es scheinbar von Yuan geküsst zu werden und konnte kaum ein Kichern unterdrücken. „Ihr turtelt aber schon mächtig herum“, lachte Nero. Dieser ist eben am Tisch vor ihnen erschienen und ließ sich auf seinen gewohnten Platz sinken. Yuan warf ihm einen bösen Blick zu und widmete sich wieder seiner Kyra. Nach und nach kamen auch die anderen aus den Federn gekrochen, setzten sich an den Tisch und wünschten den anderen einen „Guten Morgen“. Yuan verhielt sich wie ein verliebter Teenager und konnte einfach nicht von Kyra ablassen, so sehr tat es ihm auf der Seele gut, jemanden zu lieben. Sie kicherte und schien Gefallen daran zu finden wie Yuan um sie warb. Sie mussten nur aufpassen, dass das Ganze ihm nicht zu Kopf stieg.
 

Area räusperte sich und gewann die volle Aufmerksamkeit der anderen. Alle Augen ruhten nun auf ihr. Sie sah kurz in die Runde, bevor sie die Karte ausbreitete und sie alle darauf blicken ließ. „Durch die Aufzeichnung haben wir heraus gefunden, dass sich entweder die Waffe oder ein weiterer Hinweis hier befindet.“ Sie tippte einen Punkt auf der Karte an. Toren sah mit drauf „Soll sich die Waffe oder der Hinweis etwa in Shelar befinden?“. „Ja“, gab Nero wieder. „Was ist Shelar?“, fragte Raine. „Während der Rest der Welt sich normal entwickelte, wurde dieses Stück der Welt den Strahlen eines Kometen ausgesetzt. Die damaligen Auswirkungen werden in Shelar besonders widergespiegelt. Ihr werdet sehen, was ich meine“, erklärte Area. „Auf jeden Fall brauchen wir eine gute Ausrüstung“, fügte Nero hinzu. „Zumal wird das Gebiet von hohen Felswänden geschützt. So dass wir es nur durch eine kleine Tunnelpassage erreichen können und bitte keine hastigen Bewegungen machen. Tut was wir euch sagen!“, meinte es Nero bitter ernst und sah in die Runde. „Ehm… wie lange brauchen wir bis dahin?“, fragte Genis. „Es ist ein Drei – Tage - Marsch. Es befindet sich außerhalb des Elfenreiches. Es gehört praktisch niemandem“, gab Area wieder und plante schon, indem sie eine Liste machte, was sie alles brauchten. „Ich schlage vor, dass wir Fünkchen mitnehmen“, meinte Area in Neros Richtung.
 

Nach einem ausreichenden Frühstück beschloss die Gruppe, in die Stadt aufzubrechen um sich auf den Marsch vorzubereiten. Die anderen hatten das Haus schon verlassen und warteten nun auf Yuan, der immer noch an der Türschwelle stand und die Hand von Kyra hielt „Ich werde wiederkommen“, waren seine Worte an sie. Sie sah in seine Augen und zog ihn mit einem Mal heran an sich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Yuan konnte nicht schnell genug reagieren, da war der Kuss schon wieder zu Ende und er sah sie ganz erstaunt an „Nun geh. Deine Freunde warten schon. Ich werde hier auf dich warten, Yuan.“ Yuan wurde rot und schloss schnell zur Gruppe auf. „Kyra hat es dir echt angetan“, meinte Nero vergnügt. „Ja, sie ist Martel sehr ähnlich und doch vollkommen anderes.“ Mehr konnte er nicht sagen und sah immer wieder zurück zu dem Haus, welches er schon gar nicht mehr sehen konnte, da es hinter der Bergkuppe schon längst verschwunden war.
 

Gegen Abend, als die Sonne schon tief am Himmel stand, erreichten sie sicher Forst Town und liefen über die noch immer belebten Straßen auf dem Weg zu ihrem eigenen Haus. Logen verschwand sofort in der Küche. Jill kam angerannt und umarmte ihre Mutter, ihren Onkel und ihren Cousin stürmisch „Ihr hättet mir sagen sollen, dass ihr Großvater besuchen geht!“, wurde Jill hysterisch und sah sie sauer an. Area kniete sich zu ihrer Tochter hinunter und streichelte das zarte Gesicht. „Beim nächsten Mal. Ja, Schatz?“. Sie machte einen Schmollmund, willigte aber ein und rannte zu ihrem Vater in die Küche.
 

Sie gingen in die Gästezimmer und zogen sich um und machten sich frisch und nach wenigen Minuten kamen sie nach und nach ins Wohnzimmer und setzten sich an den gedeckten Tisch. Area erzählte ihrem Mann alles was sie herausgefunden hatten und was sie nun planten. „Nach Shelar, also?“ Logen rieb sich nachdenklich das Kinn und sprach weiter „Mir gefällt die Sache nicht. Ich mache mir Sorgen im dich, Area. Du und Jill seid mir sehr wichtig“, drückte er nun seine Besorgnis aus. Area erhob sich und strich ihm durch das lange violette Haar „Schatz, hier geht es um die Rettung der Welt. Wenn wir nichts unternehmen, wer dann? Wer wird an unserer Stelle versuchen die Welt zu retten?“. Er nahm ihre Hand aus seinen Haaren und hielt sie an sein Herz. Sie spürte wie es pochte. Seine Hand selber zitterte vor Angst. Angst, er könnte sie verlieren und das für immer. Sie spürte dies und umschloss ihn fürsorglich „Mach dir bitte keine Sorgen, Nero und Lloyd sowie seine Freunde sind alle bei mir. Selbst Yuan.“ Sie versuchte ihn zu beruhigen.Eer löste sich von ihr und sah ihr in die Augen „Okay, sei einfach vorsichtig“. „Logen“, erhob Nero die Stimme und sah den Elf an „Wir werden länger weg bleiben.Wenn wir eine weitere Spur finden, werden wir ihr nachgehen, solange bis wir die Waffe gefunden haben“. „Ist okay, solange ihr sicher und gesund wiederkommt“. Er schien Vertrauen in den Worten von Area gefunden zu haben. Jill verstand das Ganze nicht wirklich und sah ihre Mutter an „Bleibst du länger weg, Mama?“. Area wandte sich ihrer Tochter zu „Ja, mein Schatz. Ich weiß nicht, wie lange es diesmal sein wird“. Jill machte ein recht trauriges Gesicht. „Hey, wenn ich wiederkomme, werden wir, also Onkel Nero, Onkel Kratos und Lloyd, ich und du, wir alle zusammen, etwas unternehmen. Wie es sich für eine Familie gehört, okay?“. Sie sah ihre Mutter an, willigte wieder ein und ging hoch in ihr Zimmer. Es wurde auch für die anderen Zeit Schlafen zu gehen und gingen nach und nach in ihre Zimmer.
 

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Schon recht früh am nächsten Morgen, die Sonne stand noch nicht am Himmel um ihnen Licht zu spenden, brachen sie auf. Um ausreichend sehen zu können, machten sie Gebrach von einer Leuchtpflanze die aus Neros kleinem Garten stammte. Sie hatten alles Notwendige dabei und die Stadt bereits hinter sich gelassen. Vor ihnen lag ein weiter und harter Fußweg. Wenn es nach Zelos ging, würde er den einfach überfliegen. Doch sie sollten ihre Kräfte sparen und nicht so viel davon einsetzen. Sie waren gespannt, was sie in diesem Tal erwarten würde. Einige von ihnen malten sich die verrücktesten Dinge aus und fingen an zu lachen. „Warum weiß niemand so recht was sich dort eigentlich befindet?“, fragte Lloyd seinen Onkel. Nero sah ihn an „Es gab schon Expeditionen dorthin, aber nur wenige kamen je wieder lebend zurück und die, die es schafften, hatten unvollständige Daten oder gar keine“. Da mussten die anderen schlucken und sahen die beiden etwas ängstlich an. „Nur keine Sorge. Solange ihr das tut was wir sagen, kann nichts schief gehen“, meinte Nero aufmunternd. Vor ihnen lag noch ein sehr weiter Marsch und so folgten sie dem Weg , der immer geradeaus verlief.
 

Sie hatten schon einen Teil der Strecke geschafft, als die Sonne zu sinken begann und sie sich ein sicheren Schlafplatz suchten. Schnell wurden sie fündig. Sie ließen sich an einem Flussufer nieder und errichteten das Lager. Lloyd hingegen saß am Fluss und angelte, zusammen mit Zelos. Der Rotschopf hielt Lloyd in einer zärtlichen Umarmung und küsste ihm den Nacken ab. Lloyd ließ ein leises Stöhnen von sich und schloss die Augen. Die anderen waren soweit fertig und warteten nur noch auf die beiden Angler. „Zelos scheint Lloyd wirklich zu lieben“, bemerkte Nero. „Ja, seit wir im Turm des Heils gewesen sind, sind die beiden zusammen“, gab Genis wieder. „Hörte, dass Kratos nicht ganz von dieser Beziehung begeistert gewesen war“, meinte Area. „Das ist typisch Kratos.“ Mehr sagte Nero nicht. „Er kann Lloyd schließlich nicht dazu zwingen, jemand anderen zu lieben“, mischte Raine sich ein und dachte an Kratos, der offen seine Liebe zu ihr gestanden hatte. „Der ist einfach nur altmodisch in diesen Dingen“, warf Yuan ein. Regal lauschte der Unterhaltung und kochte derzeit das Essen.
 

„Na ja. Nun muss sich Kratos keine Gedanken mehr um den Fortbestand der Familie machen“, lachte Area in die Runde. Die anderen stimmten ihr zu und sahen wie Lloyd und Zelos mit ein paar gefangen Fischen wiederkamen. Die Beute wurde auf Stöcke gespießt und im Feuer gegrillt. Alsbald schon schwebte ein köstlicher Duft über dem Lager. Nero packte die Karte aus, sah darauf und pfiff. „Was ist?“, fragte Sheena schnell. „Hehe, wir haben den Großteil der Strecke geschafft. Wir sind doch schneller vorangekommen, wie gedacht. Morgen werden wir sicher schon dort ankommen“. Das hob natürlich die Moral der Gruppe und sie waren alle bei guter Laune und lachten bis in den späten Abend hinein.
 

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Die Sonnenstrahlen kitzelten Lloyd im Gesicht und er erwachte in Zelos´ Armen. Er sah seinen schlafenden Liebling an, Zelos schlief noch vollkommen friedvoll und ließ ihn wie einen Engel aussehen. Lloyd, der noch keine Lust hatte aufzustehen, kuschelte sich wieder in dessen Arme und schloss die Augen. Nebenan, auf dem anderen Schlafplatz, saß schon Yuan und sah in den meerblauen Himmel. Wenige Wolken trieben über diesen und ließen der Sonne heute die Oberhand. Er dachte an Kyra und beobachtete den Himmel nur flüchtig. Von ihr getrennt zu sein, schmerzte ungemein im Herz. Er saß zusammengesunken auf seinem Platz und konnte nur an sie denken. Sie war Martel wirklich im Aussehen ähnlich. Er liebte ihre langen wiesengrünen Haare und erst die Aura die sie durch die Augen ausstrahlte. Das hatte etwas Warmes an sich und fühlte sich sehr gut an. Nero, der neben Yuan erwachte, rieb sich verschlafen die Augen und hob den Kopf etwas. Er kniff die Augen zusammen bei den starken Sonnenstrahlen, die sich ihm boten.
 

Es dauerte dann doch noch eine Weile bis das ganze Lager auf den Beinen war und sie ihre Sachen zusammensuchten, um diese schließlich fachgerecht verpacken zu können. Regal saß am Fluss und säuberte das Geschirr und Töpfe. Presea half ihm dabei. Regal pfiff vergnügt die Hymne von Tethe`alla vor sich hin. Sie benötigten nicht besonders lange zum Abwaschen, packten die Sachen ordentlich wieder in die Taschen und liefen ins Lager, wo die anderen schon fertig mit dem Abbau waren und nur noch auf die beiden warteten. „Kann es los gehen?“, fragte Yuan die beiden. Regal und Presea nickten und schon setzte sich die ganze Gruppe in Bewegung, immer den Weg entlang. Es dauerte bis sie ankommen würden, aber heute mit Sicherheit, so konnte es Nero ihnen am Abend zuvor mitteilen.
 

Sie liefen noch eine ganze Weile bis sie aus der Ferne schon eine gigantische Felsformation erkennen konnten. So hoch, dass die Wolken einen Bogen machen mussten. Vor ihnen lag ein einfacher Höhleneingang, der mit Moos bewachsen war. Dichte Zweige mit Blattwerk versperrten den Eingang. Sie schoben die Zweige vorsichtig zur Seite und schlüpfen in den Tunnel. Dieser war kalt und feucht. Von den Felsformationen an der Decke tropfte Wasser und verlief auf dem Steinboden. Sie liefen den Tunnel entlang und machten wieder von der Leuchtpflanze Gebrauch. Bestimmt waren seit vielen Jahren keine Menschen mehr hier gewesen. Alles war von dem grünlichen Moos bewachsen. Seit sie auf diesem Teil der Welt unterwegs waren, kam ihnen alles recht merkwürdig vor.
 

Sie liefen weiter und kamen dabei an einer kleinen Quelle vorbei. Das Wasser kam Nero sehr sauber vor und er machte einen kleinen Test. Er untersuchte das Wasser und pfiff als er etwas Erstaunliches herausgefunden hatte. Area ging auf ihn zu und sah ihren Bruder an. „Area, das Wasser was wir verwenden, hat schon einen recht guten Ph - Wert, aber dieses Wasser hier...Wahnsinn! “ „Nicht dein Ernst“. „Doch. Ich werde eine Probe davon mitnehmen“. Er packte eine Phiole aus und füllte Wasser ab und verstaute es zusammen mit seinem Messgerät in der Tasche. Beide schlossen zur Gruppe auf.
 

Sie konnten schon den Ausgang erkennen. Nachdem sie die Höhle verließen, fanden aie sich in einem Wald wieder, mit meterhohen Bäumen ringsum. Ihr Blattwerk war in einen schönen Goldton getaucht. Sie standen auf einer saftigen grünen Wiese und genossen die frische Luft die es hier gab. Sie tat gut in ihren Lungen. Frisch und erholsam.
 

Colette machte einige Schritte über die Wiese und sah sich um, wandte sich wieder zu der Gruppe um und lachte, als plötzlich etwas schwer krachend auf ihr landete und sie begrub. Die anderen erschraken entsetzlich, eilten zu ihr und blieben vor dem Etwas stehen. „Was ist das?“, fragte Lloyd hastig. „Ein Blatt von einem Acer“, gab Nero wieder. „Ein was?“ Presea legte den Kopf zur Seite und sah ihn an. „Ahorn“, korrigierte Nero sein komisches Wort. Das megagroße Blatt vor ihnen regte sich und Colette hob es mit einem Arm hoch und befreite sich so und lachte.

Im Tal der Riesenpflanzen

„Das soll ein Blatt sein?“, rief Zelos und sah Nero etwas ungläubig an. „Ja, ich sagte doch, dass Shelar Strahlen eines Kometen ausgesetzt war und das war eine Nebenwirkung. Die Pflanzen hier wurden zehnmal so groß wie ihre Verwandten auf dem Rest der Welt“, erklärte Nero ihnen fachlich. „Was hast du da für ein Wort benutzt?“, fragte Sheena. „Ach das, das war botanisch. Acer ist Latein und bedeutet grob Ahorn. Es beschreibt die Gattung“, erklärte Nero ihr in aller Ruhe. Sie liefen weiter durch diese merkwürdige Welt und bestaunten die meterhohen Pflanzen um sich herum. Dass alles durch diese Strahlung gekommen sein sollte, war einfach unvorstellbar. Sie liefen über die Wiese und sahen sich gründlich um. Nero machte sich Notizen über den Bestand und die Vegetation hier. Schließlich kamen nicht viele Menschen hierher und auch nicht so oft.
 

Sie kamen an einem Fluss an und sahen sich nach einer Brücke um. Doch hier gab es keine. Sie sahen sich weiter um und so kam Lloyd auf die verrückte Idee, eines der großen Blätter zu nutzen. Die Idee kam Nero recht gut vor und er suchte nun nach etwas, womit er das Blattschiff antreiben konnte. Nach langem Suchen fand er einen ziemlich langen Stock. Da nicht alle auf das Schiffchen passten, beschlossen sie, gruppenweise hinüber zu kommen. Zuerst Lloyd, Colette und Raine. Nero stieg mit ein und brachte sie sicher auf die andere Seite. Raine was das Ganze nicht geheuer. Sie hatte sich an Nero gekrallt und wollte ihn nicht mehr loslassen. „Es ist okay, Raine. Wir sind auf der anderen Seite.“ Vorsichtig versuchte Nero ihre verkrampften Finger von seiner Kleidung zu lösen und schipperte wieder auf die andere Seite des ruhigen Flusses. So kamen sie gut und schnell voran. Nach und nach erreichten sie alle das andere Ufer und nahmen den Weg wieder auf. Aber wonach hielten sie eigentlich Ausschau? So fragte Regal nach. „Auf der Karte wurde der Berg dort markiert“, meinte Nero und deutete auf den Berg in der Ferne. Es würde sicher einen ganzen Tag dauern, den zu erreichen. Sie wollten so wenig wie möglich von der Umgebung hier vernichten und nutzten nur Material, was sie auf dem Boden finden konnten. Natürlich hatten sie versucht, die Früchte und Beeren von den Bäumen und Sträuchern zu pflücken. Aber bei Wuchshöhen von zehn Metern, half nur noch eine lange Leiter, die sie nicht hatten.
 

Sie liefen weiter und kamen gerade an einem sehr farbenfrohen Blumenfeld heraus. Doch etwas erregte Neros Aufmerksamkeit und er hielt die Gruppe ab, weiter zu laufen und blieb am Rand stehen. „Warum stehen wir hier herum?“, fragte Zelos. „Etwas ist faul hier“, gab Nero wieder. Nun deutete er auf ein kleines Tier, welches sie beobachten sollten. Es lief vor ihnen geradewegs auf das Feld zu und im ersten Moment schien auch alles in bester Ordnung zu sein. Doch dann regten und reckten sich die die Blütenköpfe und wandten sich dem Tier am Boden zu. Mit einem Happs war das Tierchen verschlungen worden. Da erstarrte die Gruppe zu einer Salzsäule. „Die Pflanze hatte Hunger“, schluckte Zelos kräftig. „Einige der Pflanzen scheinen auf richtige Nahrung zu stehen. Und jetzt? Wie kommen wir auf die andere Seite?“, fragte Lloyd. Area sah sich um und entdeckte einige abgefallene Blütenköpfe. Sie hatte eine Vermutung. Sie griff sich einen und hielt ihn so, dass er sich über ihrem Kopf befand. Damit lief sie auf das Feld zu. Wie erwartet sahen die gefräßigen Pflanzen sich nach ihr um, doch sie griffen nicht an. Lag es vielleicht an der Blüte auf ihrem Kopf? Sie anderen sahen sich um und ergriffen je auch eine Blüte und liefen geschlossen unter den Blüten durch das Feld. Für Nero sehr faszinierend. Er schrieb alles auf, was er nur finden konnte. Ihr Weg war noch lang durch das gefährliche Blumenfeld und versuchten keine hastigen Bewegungen zu machen. Zelos konnte schon das Ende sehen und lief darauf zu.
 

Doch als sie endlich auf der anderen Seite ankamen, standen sie vor seltsamen Gebilden, die aussahen wie gigantische Tannenzapfen. Die Farbe war auffällig. Violett und Rosa, stellenweise vermischt. Seltsam. Nero untersuchte sie. Wenigstens versuchten sie nicht, ihn zu fressen. Die Struktur war fest, aber sonst erinnerten sie nicht an normale Zapfen. Die Gruppe entschied sich für eine Rast. So konnte Nero seinen Forscherdrang ausleben und sie ein wenig Atem schöpfen. Auch nach unzähligen Untersuchungen, konnte Nero keine Spur finden, welche darauf schließen ließ, dass diese Dinger aus Pflanzenteilen bestanden. Scheinbar bestanden sie aus tierischem Material. Horn, Schuppen, Haare, Speichel. Doch welches Tier stellte solche Dinger her? Lloyd näherte sich einem Zapfen, berührte ihn und machte dabei eine unangenehme Feststellung. Diese Dinger waren verdammt klebrig! Er versuchte sich zu befreien und wischte sich die haftende Masse an seiner Hose ab und ging einige Schritte zurück.
 

Regal spürte etwas Feuchtes und Klebriges auf seiner Schulter und sah danach. Ein fetter Schleimbrocken wurde auf seiner Schulter abgesetzt. Natürlich wollte er wissen, woher der kam und folgte dem Schleimfaden nach oben. Zu seinem Schrecken, sah er in acht große, rabenschwarze Augen und auf riesige Fangzähne. Da wusste er, was das war und was das für Gebilde sein mussten. Er rief nach den anderen. Genau in diesem Augenblick als Regal die Flucht ergriff, schlug die achtbeinige Spinne zu und rammte ihre Hauer in den steinharten Boden unter sich. Sie waren geradewegs in das Nest einer riesigen Spinne gelaufen, die gerade wieder kam, um nach ihrem Gelege zu schauen. Sie hätte sie wohl am liebsten gleich hier behalten, zum Abendessen. Mit einem mächtigen Fauchen verfolgte die Spinne sie und rannte ihnen nach. „Verdammt!“, schrie Zelos und konnte sich mit Sheena, Presea und Regal auf einen hohen Baum retten, auf den die Spinne nicht kam. Allerdings wurden sie unterwegs von Lloyd und den anderen getrennt. Lloyd, Colette, Raine und Genis rannten auf eine Lichtung zu. Doch dahinter verbarg sich die nächste böse Überraschung. Sie fielen geradewegs in ein ziemlich großes Höhlensystem. Auch hier konnte die Spinne sie nicht mehr verfolgen und rannte zurück zu ihrem Nest.
 

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Zelos und seine kleine Gruppe sahen sich nach der Spinne um und kletterten von dem Baum, der gut erreichbar gewesen war. Nun mussten sie nur wieder den Anschluss zu den anderen finden. Das würde sicher nicht leicht und sie versuchten, ihren Weg zurückzuverfolgen, den sie gerannt waren. Yuan, Nero und Area wurden auch von den anderen getrennt und befanden sich einem riesigen Obstgarten wieder, in welchem die Äpfel, groß wie Hundehütten und saftig, vom Baum hingen. Yuan und die Geschwister liefen den Weg weiter entlang und verloren den Berg nicht aus den Augen. In der Hoffnung, dass auch die anderen zu ihnen finden, und sie sich so wieder treffen würden hielten sie auf den Berg zu. Zelos konnte den Weg den die anderen genommen hatten nicht mehr finden und so beschlossen auch sie, zum Berg zu laufen.

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Colette hatte sich bei dem Stutz in das Tunnelsystem am Fuß verletzt und konnte nicht mehr aufstehen, geschweige denn Laufen. Ausgerechnet jetzt war auch Raines Stab beim Sturz in die Tiefe zerbrochen und sie konnte ihre Heilmagie nicht anwenden. Also musste ein Verband her. Sie sah sich die Wunde an und versorgte sie so gut es ging. Im Anschluss erklärte sich Lloyd bereit, Colette auf dem Rücken zu tragen und nahm sie Huckepack. Sie fingen an, ihre Umgebung genauer zu untersuchen und fanden Pilze, deren Wuchs nicht abnorm groß war. Einige der Gewächse hier unten leuchteten und wiesen ihnen so den Weg durch das Tunnelsystem, was sich als gigantisch entpuppte. Sie liefen durch die Tunnel und sahen sich hier gut um, nicht dass sie erneut von einem Tier überrascht wurden, wie das bei der Spinne der Fall gewesen war.
 

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Yuan und die anderen beiden liefen immer noch durch den Obstgarten und sahen sich die Früchte an die von den Bäumen hingen und ihnen praktisch zuriefen: ‚Iss mich!‘ Zugegeben, sie sahen schon sehr lecker aus. Sie beschlossen ein Lager aufzubauen, da die Nacht bald kommen würde und bei Dunkelheit wollten sie nicht weiter laufen. Sie bauten aus den Ästen und Blättern, die sie finden konnten, ihre Zelte und machten ein Feuer um Tiere fern zu halten. „Ob es den anderen gut geht?“, fragte Nero besorgt und sah in das Feuer. „Mit Sicherheit“, gab Area wieder, beschloss etwas zu essen aufzutreiben und entfernte sich rasch aus dem Lager. Nun saßen Yuan und Nero alleine am warmen Feuer und schwiegen einander an. Sie fanden kein gemeinsames Thema was sie beschwatzen konnten. Oder vielleicht doch? „Und wie läuft es bei dir und deinen Abtrünnigen?“, fragte Nero. „Ganz gut, wir haben alles soweit im Griff“. „Das ist schön zu hören“.
 

„Sag mal, warum hast du keine Beziehung? Ich hätte angenommen, dass du in den 4000 Jahren eine Frau finden würdest?“, fragte Yuan ihn danach. „Habe eben die Richtige noch nicht gefunden“, lachte Nero, sah ins Feuer und sprach weiter „Ich bleibe lieber weiterhin ein Casanova“. „Dann bist du ein verdammt schlechter Weiberheld!“, wurde ihm von Area an den Kopf geknallt. „Warum sagst du das?“ Er sah seine Schwester an, die eine der saftigen Früchte mitgebracht hatte und ans Feuer stellte. „Weil du die Frauen kaum beeindrucken kannst“. Das war ihr letztes Wort und sie schnitt sich etwas von dem Essen ab.
 

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Zelos und sein Team hatten sich inzwischen ebenfalls einen Schlafplatz eingerichtet und saßen am Feuer. Regal kochte etwas zu essen für sich und die anderen und bemerkte, dass Zelos bedrückt schien. Er ahnte, was dem Auserwählten durch den Kopf ging. „Komm schon, Lloyd geht es mit Sicherheit gut“. Doch Zelos schüttelte den Kopf „Das ist es nicht. Die Liebe zwischen Lloyd und mir verschwindet langsam aber sicher, ich spüre es schon“. „Zelos, das ist im Leben normal, das eine Liebe zu jemanden schwindet. Aber meistens beginnt dann eine neue Liebe zu jemand ganz anderem. Manchmal jedoch vergeht die Liebe zu jemandem nie. Meine zu Alicia zum Beispiel. Selbst Jahre nach ihrem Tod liebe ich sie immer noch und das wird sich nicht ändern“, erzählte Regal dem verzweifelten Auserwählten und sprach weiter: „Lass es einfach zu und lass dich überraschen, was danach auf dich zukommt“. „Ist das dein Ernst?“, gab Zelos wieder. Regal sah ihn weiterhin an „Mein voller Ernst“. Doch Zelos wandte den Kopf ab und sah hinauf zu den Sternen und musste weinen bei dem Gedanken, Lloyd los zu lassen. „Schau dir doch Kratos und Yuan an. Was glaubst du, was verbindet die beiden noch? Ich meine jetzt nicht Cruxis, oder das Alter“, fragte Sheena ihn. Er sah zu ihr hinüber und ließ einfach die Tränen laufen und konnte gerade in diesem Augenblick nicht wirklich denken. „Die Liebe, sowie Yuan als auch Kratos haben jemand verloren den sie geliebt haben. Beide fangen an, in die Zukunft zu blicken in den sie neue Bindungen eingehen“, erklärte es Sheena ihm. „Wie spürst du es denn, dass es bald zu Ende sein wird?“, fragte Presea den aufgebrachten und verzweifelten Auserwählten. Zelos musste ein Schluchzen unterdrücken um reden zu können „Dass sich Lloyd immer für Frauen interessiert und dass er weniger auf mich eingeht, oder das meine Berührungen ihn kalt lassen. Obwohl ich nichts verändert habe daran.“ Nachdem er es erklärt hatte, brach er in ein unaufhörlichen Schluchzen aus und vergrub das Gesicht in den Händen. Er war am Ende seiner Kräfte angekommen. Was Lloyd betraf, er wollte ihn nicht verlieren, doch das würde am Ende geschehen. „Auch wenn ihr dann kein Paar mehr sein werdet, kannst du ihm nah sein. Sei ihm einfach ein verdammt guter Freund und Vertrauter. Er wird deine Gesten zu schätzen wissen“, gab Regal ihm den guten Rat. Zelos sah kurz auf und sah in seine blauen Augen und vergrub wieder das Gesicht in seinen Händen.
 

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Lloyd und die anderen hatten ein Lager errichtet und es sich am Feuer bequem gemacht, Colette hatte er vorsichtig abgesetzt. Er saß neben ihr und das mit knurrendem Magen. Colette lachte neben ihm und brachte Lloyd in Verlegenheit.. Er fühlte sich in ihrer Gegenwart wohl, er konnte es sich nicht erklären. Er hatte das dumpfe Gefühl sich langsam von Zelos zu entfernen. Doch darüber wollte er jetzt nicht reden und lachte in die Runde. „Haben wir noch etwas zu essen dabei?“, fragte Lloyd Genis, da er im Besitz der Vorratstasche war. Der junge Halbelf sah hinein, zog einen normal großen Apfel heraus und warf ihn Lloyd zu. Er biss hinein, stillte seinen Hunger damit und schmatze dabei unüberhörbar. Colette musste schon wieder kichern und trieb die Röte zurück in Lloyd Gesicht. Er bekam knallrote Wangen und sah verlegen drein. Komisch, das wurde er doch nur bei Zelos und seinen Aktionen. Warum nun auch bei Colette? Er wusste nicht wieso und lachte einfach mit.
 

Etwas später im Lager hatte Genis geeignete Teeblätter gefunden und setzte Wasser auf, damit sie heute noch etwas Warmes in den Magen bekamen, sei es auch nur warmer Tee. Lloyd saß auf seinem Blatt, welches er als Schlafunterlage nutzte, sah in das Feuer und versuchte Figuren in den Flammen zu erkennen. Das Feuer erinnerte an die flammenrote Haarmähne von Zelos, den er liebte. Doch die Liebe zu ihm schwand mit jedem Tag mehr und bald war der Tag gekommen, wo er ihn nicht mehr lieben konnte. Warum war das so? Das fragte sich der junge Doppelklingenkämpfer und machte sich lang auf seinen Blatt und starrte zu Höhlendecke hinauf. Winzige Leuchtkäfer krabbelten diese entlang und zogen Leuchtspuren.. Genis neben ihm goss nun das warm gewordene Wasser in die Tassen, in denen er schon die Teeblätter hinein gelegt hatte und reichte jedem eine Tasse. In den Tunneln war es doch recht kühl und man brauchte etwas zum wärmen, da kam der Tee genau richtig. Lloyd hob den linken Arm und betrachtete sich den Exsphere seiner Mutter auf seinem Handrücken. Er funkelte im Schein des Feuers sehr schön. Was wäre wohl passiert wenn die Desinas sie damals nicht gefunden hätten? Wäre Mama noch am Leben und Dad wäre nicht weggegangen? Er hätte mit ihnen zusammen ein Leben haben können? Aber was wäre wenn Martel damals überlebt hätte? Dann wäre Cruxis niemals entstanden und sein Vater wäre heute nicht mehr am Leben. Dafür musste er Mithos dann doch danken und er schmunzelte etwas. Lloyd ließ den Arm wieder sinken und sah zur Decke hinauf. Die Leuchtkäfer hatten lustige Muster auf dem Stein hinterlassen, welche langsam verblassten.
 

Genis, Colette und Raine saßen etwas abseits von Lloyd und beobachten ihn genau. Er verhielt sich seltsam. Vielleicht sollte Colette mal mit ihm reden, da sie es gut konnte. Sie erhob sich und lief auf den Platz von ihm zu und blieb vor ihm stehen. Lloyd wandte die Augen zu ihr und sah ihr in die klaren blauen Augen.. „Lloyd, kann ich dich für einen Moment alleine sprechen?“. Er stand auf und folgte ihr durch die Tunnel. Er hatte keine Ahnung was sie von ihm wollte.. Er hörte sich an, was sie zu sagen hatte. Sie waren weit genug vom Lager weg „Lloyd, uns ist aufgefallen, dass etwas nicht stimmt“. Er sah sie an, und sah dann zu Boden und wollte im ersten Moment nichts sagen und schwieg deshalb. „Komm schon, Lloyd. Mir kannst du alles sagen“. Es dauerte noch Minuten bis Lloyd endlich sein Schweigen unterbrach „Ich spüre seit Tagen, das die Liebe zu Zelos schwächer wird. Ich kann nichts dagegen unternehmen.“ Er sah immer noch zu Boden und musste an Zelos denken und weinte schließlich, was er unterdrückt hatte im Lager. Colette wusste im ersten Moment nicht was sie sagen sollte. „Bald werde ich für Zelos nichts mehr empfinden können. Ehrlich, Colette, ich fühle mich inzwischen von Frauen mehr angezogen als Männern“, wurde Lloyd aufgebracht, als ob dies eine Sünde sei. Etwas Ironie hatte das ja. Sein Vater wollte es ja, dass er etwas mit einer Frau hatte. Vielleicht war das der Beginn davon, aber Kratos selber hatte nichts mit der Sache zu tun. Tage zuvor, bevor Kratos wieder ins Dorf kam bemerkte er es, dass er sich immer mehr von Zelos entfernte. Lloyd weinte vor Colette und wurde sachte von ihr in die Arme genommen und umschlossen.

Gefangen im Brennessellabyrinth

Am nächsten Tag im Lager von Zelos und den anderen: Presea wachte als erstes auf und sah sich müde um. Die anderen schliefen noch. Sie stand auf und suchte nach einer Wasserquelle die sie schnell fand und wusch sich die Müdigkeit aus Augen und Gesicht. Sie kam erfrischt wieder in das Lager und machte das Frühstück für ihre Mitstreiter und sah nach dem Feuer. Es war immer noch warm und sie brachte es wieder in Gang. Sie ging hinüber zu den Taschen und durchsuchte diese nach einer geeigneten Pfanne und den Zutaten. Sie hatte vor Spiegelei mit Speck zu machen und dazu Orangensaft und eine Scheibe Brot für jeden.
 

Von dem guten Essen wurde Regal wach und wünschte dem Holzfällermädchen einen guten Morgen. Sie grüßte zurück und machte die Teller fertig. In der Zeit weckte Regal Sheena und Zelos auf. Sheena wachte auf, streckte sich genüsslich und roch das Essen, welches sich in der Pfanne befand. Sie ging hinüber und setzte sich neben das Feuer.. Zelos sah furchtbar aus und sollte sich erst mal Waschen gehen. Er hatte sich in den Schlaf geweint letzte Nacht. Der Gedanke, Lloyd zu verlieren tat ihm sehr im Herzen weh. Die anderen hatten Mitleid mit ihm und Verständnis für seine Gefühle, die gerade eine Zerreißprobe überstehen mussten. Entweder er verkraftete es oder er würde für immer zerrüttet sein. Das Letztere hofften sie nicht und malten daher nicht den Teufel an die Wand. Zelos kam wieder, setzte sich ans Feuer und nahm sich Speck und ein Spiegelei aus der Pfanne und aß nur zögerlich auf. „Komm, du musst etwas essen, wenn du den Tag überstehen willst“, versuchte es Sheena. Damit hatte sie jedoch nur wenig Erfolg und bot ihm Saft an. „Sheena hat recht“, meinte Presea und hielt zu ihr. Sie sahen beide Zelos an. Kaum sichtbar huschte ein schwaches Lächeln über seine Lippen, welches wieder verschwand.
 

Sie aßen rasch das Essen auf, packten ihre Sachen zusammen, löschten das Feuer mit Sand und Erde und machten sich wieder auf den Weg zum Berg, den sie aus der Ferne gut sehen konnten. Sie liefen dem Berg entgegen, bis sie an einen Gebiet ankamen, wo sie erst mal stoppen mussten. Noch mehr komische Pflanzen! Zelos flog in die Luft und was er da entdeckte schockte ihn mächtig. Er setzte wieder zu Landung an und teilte es den andern mit. „Ein Labyrinth?“, wiederholte Regal das Wort. „Ja, das Ende konnte ich nicht sehen“ ,gab Zelos wieder. Presea sah sich die Pflanzen an und konnte auch sagen woher sie die kannte „Es sind Brennnesseln“. „Auch das noch“, gab Sheena wieder und packte den Reiseumhang aus, um Körperkontakt mit den absurd großen brennenden Pflanzen zu vermeiden. Die anderen taten es ihr gleich und machten den ersten Schritt hinein. Hierdurch zu laufen war äußerst unangenehm und sie blieben dicht zusammen, Sie kannten die Wirkung der riesigen Pflanzen nicht. Die kleinen Artgenossen waren ihnen alle sehr gut bekannt, aber die hier nicht im Geringsten.
 

Sie folgten dem Weg entlang, bis sich dieser teilte und in zwei verschiedene Richtungen verlief. Sie blieben stehen, sahen beide Wege hinab und berieten sich sehr gut. Sie kamen zu dem Entschluss, dass sie nach links weiter liefen, den langen Weg entlang. Es kam ihnen unendlich vor und so machten sie gegen Mittag eine kleine Rast. Zelos setzte sich auf einen Felsen und ruhte sich aus. Ihm taten die Füße weh und er konnte keinen Schritt mehr gehen. Sheena sah ihn an „Also wirklich, ihr Männer macht immer einen auf sterbenden Schwan. Sie uns doch mal an. Wir Frauen bringen immerhin Kinder zu Welt!“. Er sah sie an und winkte ab. Das brachte sie zu Weißglut und sie zog ihm das Ohr lang, welches sie erfassen konnte. Zelos tat alles um sich aus ihrem Griff zu befreien. Doch am Ende war es ihm nicht gelungen. Er rieb sich das schmerzende Ohr und sah sie böse an.
 

Nach zehn Minuten ging es weiter und sie liefen erneut den Weg entlang bis sie wieder an einer Weggablung ankamen und sich umsahen. Nun teilte sich der Weg nicht nur in zwei Wege auf sondern in drei. Nun hatten sie die Wahl der Qual. So entschlossen sie sich, diesmal nach rechts weiterzulaufen. Der Weg schien nicht enden zu wollen. Die Sonne schien ihnen in den Nacken. Es fühlte sich so an, als ob die Sonne ihnen den Nacken wegbrennen würde, so unerträglich wurde die Hitze. Schatten gab es so gut wie keinen. Sie kamen schließlich an einer Wasserstelle an und sahen sich gründlich um, nicht das hier etwas auf sie lauerte und sie fressen wollte. Die Luft schien rein zu sein und so ging Zelos auf das Wasser zu, tauchte die Hand ein und kühlte seinen glühend heißen Nacken. Was für eine Wohltat! Nun taten es ihm die anderen nach und verschafften sich eine erfrischende Abkühlung in dem Wasserloch.
 

Presea streckte die Füße hinein und entspannte sich richtig von dem vielen Laufen, bis sie etwas an ihren Zehen spürte und nachsah. Kleine Fische hatten begonnen ihre Füße zu reinigen. Sie fraßen die alten Hautschuppen hinunter. Nach einer gewissen Zeit musste sie davon lachen und die anderen sahen sie neugierig an. Regal sah ins Wasser und wusste wieso sie lachte „Putzfische!“, rief er schließlich aus und wollte seine Füße auch reinigen lassen. Nach wenigen Minuten begannen weitere Fische beim ihm zu Putzen und taten ihre Arbeit gründlich. Zelos und Sheena standen daneben und sahen sich gegenseitig an und dann die anderen beiden. Nicht dass einer der Fische Hunger auf Fleisch bekam. In diesem Tal wusste man nie was als nächstes passierte. Zelos traute dem ganzen nicht, suchte sich ein schattiges Plätzchen, fand auch schnell eines und ließ sich nieder.
 

Sheena hingegen hielt Ausschau und erkundete die Gegend nach neuen Wegen und vielleicht dem ersehnten Ausgang aus diesem Irrgarten. Sie hatten keine Ahnung, ob sie immer noch in die richtige Richtung liefen. Sie kam wieder und sah die beiden immer noch am Wasser sitzen. Sie lief auf Zelos zu der im Schatten eingenickt war und nur langsam wieder zu sich kam und sie verschlafen ansah. „Könntest du bitte mal das Ganze aus der Luft betrachten und uns sagen wo sich der Ausgang befindet?“. Er erhob sich kraftlos, stieg in die Luft und sah sich das Feld von oben an. In der Ferne konnte er den Berg erkennen, zu dem sie wollten und sah sich nach einem Ausgang um. Er sah, dass sie schon ein gewaltiges Stück geschafft hatten und wandte sich wieder dem Berg zu und sah sich weiter hin um. Als Zelos wieder landete, warteten, die anderen auf ihn und er berichtete.
 

Nach der erfrischenden Pause, bewegten sie sich in jene Richtung weiter, welche Zelos ihnen beschrieben hatte. Es ging schnell dem Berg entgegen. Gewiss trafen sie bald auf die anderen. In Zelos herrschte ein Kampf der Gefühle. Auch wenn er nicht darüber sprechen wollte, man sah es ihm an. Er zitterte am ganzen Leib und machte unsichere Bewegungen. Wenn er Lloyd wieder traf, würde es ihm dann besser gehen, oder schlechter? Regal sah hinauf zur Sonne, die erbarmungslos auf sie hinab schien. Sie liefen den Weg immer weiter, bogen um die nächste Ecke und liefen geradeaus. Als sie gerade dabei waren, den Weg weiter zu laufen, brach Sheena in etwas ein und verschwand vor ihren Augen. Die anderen sahen nach ihr und blieben vor dem Loch stehen. „Alles okay!“, rief sie hinauf „Leute, kommt runter!“, rief sie weiter. Die anderen sahen sich kurz untereinander an und stiegen hinab in die Tiefe. So tief war das gar nicht und sie konnten sicher auf ihren Beinen landen. Sie waren nun unter dem Brennnessellabyrinth. Das war mal eine willkommene Abwechslung. Hier unten war es angenehm kühl.
 

Es gab viel zu entdecken und sie sahen sich die Gewächse an, die alle normal groß waren. Sie folgten einem kleinen Bachlauf und sahen auch mal gelegentlich hinein und konnten umher schwimmende Lebewesen erkennen. Einige dieser Lebewesen leuchteten, oder sahen witzig aus, andere wiederum sahen zum Vergleich zu den anderen gemeingefährlich aus. Sie liefen weiter und kamen mal wieder an eine Gabelung. Beide Gänge sahen vertrauenswürdig aus und so liefen sie mal wieder nach rechts den Gang hinein. Sie fragten sich, wann endlich der Ausgang kommen würde und hofften immer, dass der ersehnte Ausgang nach der nächstes Ecke auf sie wartete.
 

Nach einer Weile beschlossen sie erneut eine kleine Rast zu machen, setzten sich auf die Felsen und packten das Essen aus, sowie das Wasser, welches sie vorhin sammeln konnten. „Sollten wir Kratos sagen, dass er und Yuan Brüder sind?“, fragte Sheena und sah in die Runde. „Vorerst nicht. Erst wenn sich die Lage beruhigt hat. Das ist meine Ansicht“, gab Regal wieder und sprach damit auch für die anderen aus der Gruppe. „So sehe ich das auch“, meinte Sheena dazu. Sie saßen da und aßen ihr Essen und genossen es wirklich. Zu dumm, dass sie von den anderen getrennt wurden, dank der verdammten Riesenspinne. Wäre das nicht passiert, würden sie noch alle zusammen reisen. Zelos dachte an Lloyd und wirkte völlig abwesend. Das mit Lloyd ging ihm nahe und er aß nur zögerlich das Essen, welches er in der Hand hielt. Die anderen bemerkten es und sahen untereinander wieder an. „Komm, du musst wirklich etwas essen“, munterte Sheena ihn wieder auf. Er mochte zwar ein auserwählter Idiot sein, aber so sollte er sich dann doch nicht gehen lassen. Er sah kurz auf und wandte sich wieder seinem Essen zu, biss zögernd ab und spülte es mit einem großen Schluck Wasser aus seiner Flasche hinunter. „Sheena hat Recht. Auch wenn es dir gerade dreckig geht. Das Essen sollte man dabei jedoch nicht vergessen“, meinte Regal. Zelos wollte gerade die Stimme erheben, da tat es Regal erneut. „Ich weiß wie du dich fühlst. Mir erging es nach dem Tod von Alicia genauso mies. Ich wollte nichts mehr essen, geschweige denn weiterleben ohne sie“. Nun wusste Zelos nicht, was er sagen sollte, schwieg die anderen an und sah zu Boden. Die Stimmung war erdrückend. Er zog alle mit sich, ohne es zu wollen. Sie konnten ihm nicht wirklich helfen. Nur Lloyd wäre imstande ihn aus diesen gedanklich tiefen Loch zu holen und ihn dazu zu bewegen wieder fröhlich zu sein, wie er es für gewöhnlich auch war. Was würde wohl passieren? Bleiben die beiden weiter ein Paar oder trennten sich ihre Wege dann? Das konnte keiner der anderen genau sagen. Wenn sich die beiden trennten, was passierte dann mit Zelos? Das vermochten sie sich erst gar nicht auszumalen. Nicht dass der Rotschopf vor ihren Augen noch die Lust am Leben verlor, nicht dass er am Ende noch Selbstmord deswegen beging. Wenn es so weit kommen würde, würde Regal Zelos schon irgendwie wieder auf die Beine bringen. So sollte es nicht enden mit ihm.
 

Nach dem sie ihr Essen aufgegessen hatten, liefen sie weiter das Tunnelsystem unter dem Brennnesselfeld. Sie folgten immer noch einem kleinen Bachverlauf, in der Hoffnung am Ausgang anzukommen. Irgendwohin musste ja das Wasser abfließen können. Regal war der festen Meinung, dass sie flussabwärts liefen, aber Sheena war sich nicht so sicher und sah ihn hin und wieder unsicher an. Zelos trottete einfach hinter den anderen her und sah nur zu Boden und dachte an Lloyd und dessen weiche und zarte Lippen.
 

Sie waren das Laufen langsam aber sicher Leid. Wann würden sie endlich den blöden Ausgang erreichen?. Ihnen taten schon die Füße weh. Sie wussten nicht, ob die Sonne schon untergegangen war oder nicht. Wie weit weg würden sie dann noch von dem Berg weg sein zu dem sie wollten, wo sich der Hinweis befinden sollte? Der Weg machte einen abruptes Ende. Sie blieben vor einer Klippe stehen. Regal sah an der steilen Klippe um und konnte endlich den Ausgang weiter unten entdecken. Aber wie kamen sie nun darunter. Zelos konnte sie nicht alle hinunter bringen. Das würden ihm zu viel Kraft kosten und die brauchte er noch. Also müssten sie sich einen Weg suchen und liefen die Klippe in zwei Teams ab. Regal hatte Zelos geschnappt und lief mit ihm rechts und die Frauen links ab. Regal und Zelos liefen an der Klippe entlang und konnten nichts finden, was sie vielleicht hätte runterbringen können und so mussten sie wieder umkehren. Die beiden Frauen liefen immer noch und suchten alles ab, was nach einer Möglichkeit aussah, zum Ausgang zu kommen. Doch auch hier Fehlanzeige, nichts was ihnen helfen könnte und so drehten auch sie wieder um. „Nichts?“, fragte Regal Sheena, „Ja, nichts und ihr?“. „Auch nichts“, gab Presea wieder. „Und wie kommen wir nun dorthin? Uns läuft die Zeit davon! Wir wissen nicht, wie weit der Feind ist!“, rief Regal.
 

Er machte einen Schritt zu weit und spürte, wie der Rand etwas nachgab. Er schreckte zurück. Da sah er Zelos an „Kannst du mal schauen, was unter uns ist?“ Gesagt, getan! Zelos ging nachsehen und erhob sich in die Luft und sah das Ganze von Weitem an, kam wieder und setzte neben Sheena die Füße auf den Boden „Ein ziemlich großer und tiefer See“. Perfekt, dachte sich Regal und ließ die anderen etwas an sich heran rücken und gingen etwas näher an die Klippe heran. Plötzlich sprang er in die Luft und kam mit einem sehr kraftvollen Sprung wieder auf. Der Boden unter ihren Füßen gab nach und sie stürzten in den See, den Zelos gesehen hatte und landeten sicher im Wasser. Als sich Sheena an das Ufer zog, sah sie Regal an „Sag mal geht’s noch!“. „Immer mit der Ruhe, wir sind nun unten!“, lachte Regal, kletterte aus dem See und zog Presea aus dem Wasser. Zelos zog sich als letzter aus dem Wasser und brach erschöpft am Ufer zusammen. So hob Regal den Auserwählten in die Arme und sie liefen dem ersehnten Ausgang entgegen. Als sie endlich wieder an der frischen Luft angekommen waren, hatten sie das Brennnesselfeld verlassen und waren dem Berg ein gutes Stück näher kommen. Sie erreichten ihr Lager, als die Sonne schon am Horizont verschwand und den Himmel und die Wolken in ein Flammenmeer tauchte.

Angriff der wildgewordenen Erbsen

Zur selben Zeit bei Yuan, Nero und Area: Nach einem durchschnittlichen Frühstück waren sie ebenfalls in Richtung Berg aufgebrochen und liefen den Weg zwischen den Obstbäumen entlang. Das Bild, was sich ihnen bot, war einfach traumhaft. Man könnte ein wunderschönes Panoramabild zaubern. Ihr Weg führte sie noch eine ganze Weile hier durch. Die Bäume hier waren prallgefüllt mit saftigen Früchten und Ähnlichem, selbst die Sträucher um sie herum waren mit saftigen Beeren bestückt. Alles hier sah einfach zum Anbeißen lecker aus. Yuan dachte weiterhin nur an Kyra, wie er mit ihr hier entlanglaufen könnte und zusammen den Sonnenuntergang betrachten konnte. Sie liefen weiter durch den Obstgarten und ließen sich durch nichts stören. Die Lage war entspannt und keine Gefahr weit und breit. So sollte es sein und sie konnten unbeschwert zum Berg laufen, den sie keine Sekunde aus dem Augen ließen.
 

Nach und nach wurde jedoch die fruchtbare Umgebung zu einer eher ungemütlichen und gespenstischen Gegend. Ihnen fiel es erst auf, als sie die saftigen Früchte nicht mehr vor sich hatten. Von den Bäumen hingen nun seltsame Hüllen, die an Erbsenschoten erinnern. Sie hingen von den Bäumen wie Kokons und jagten einem eine verdammte Angst ein. Sie blieben dicht zusammen und liefen durch diesen Geisterwald, der bis eben noch ein Obstgarten gewesen war. Nicht einmal die warmen Sonnenstrahlen drangen durch das Blattwerk. Die Gegend wirkte verlassen und trostlos. Auf ihrem Weg lief Nero über ein Skelett und sah es sich genauer an. „Etwas muss den Armen hier bei lebendigem Leib gefressen haben“. „Ich will nicht wissen, was es war!“, rief Yuan aus. Area erkannte einen kleinen Gegenstand und hob ihn auf. „Die Person hier war ein Forscher aus Forst Town“. „Muss einer aus dem Forschungsteam sein, die es nicht lebend zurück geschafft hatten“, gab Nero hinzu und war dafür, dass sie weiter liefen. Sie wollten lieber nicht wissen, wer den armen Mann aufgefressen hatte. Ihr Weg war noch sehr weit und beschwerlich. Nicht nur, dass sie nicht wussten, was für eine Art Tier den Mann auffraß, nein, sie mussten auch noch Hürden wie Klippen und Abhänge überwinden. Ihre Kraft wollten sie nicht einsetzten und so bewältigen sie die Hindernisse zu Fuß und kamen gut voran.
 

Nach einer gewissen Zeit beschlossen sie an einer recht gut geschützten Stelle das Lager aufzuschlagen und zu Mittag zu essen. Sie packten das Essen aus und aßen davon. Sie saßen im Kreis und hatten so halbwegs ein Ohr für Gefahr offen. Yuan wurde das Gefühl nicht los, dass sie von etwas beobachtet wurden und teilte den anderen diesen Verdacht mit. „Ich habe auch das dumpfe Gefühl beobachtet zu werden“, gab Area wieder und sah sich in der Gegend um.
 

Nero entdeckte etwas und zeigte den anderen, was er neben sich gefunden hatte.. „Was ist das?“, fragte Yuan ihn. „Hm... würde sagen pflanzliche Überreste.“ Nero sah sich die Überreste genauer an und stöhnte auf. „Was?!“, rief Area aufgebracht. „Unter den pflanzlichen Resten konnte ich auch Fleisch und Knochenreste finden!“. „Könnte dies die Antwort auf das Skelett sein?“, fragte Yuan. „Ja“. Nun mussten sie noch mehr aufpassen, da es so aussah, dass eine gewisse Pflanze hier Hunger auf Fleisch hatte. Aber keiner der Bäume konnte es sein, die machten nicht den passenden Eindruck.
 

Sie bauten das Lager wieder ab und liefen weiter durch diese unheimlichen Baumreihen mit den herabhängenden Kokons. Yuan rann wieder dieser Schauer über den Nacken, dass sie beobachtet wurden. Er drehte sich hastig um, konnte aber niemanden entdecken und wandte sich wieder zur Gruppe. Auch Nero beschlich das unangenehme Gefühl beobachtet zu werden. Er sah sich gut um und behielt die Geräusche in seiner Aufmerksamkeit. Doch es gab einfach keine Spur, dass tatsächlich jemand sie verfolgte und beobachtete. Wo kam also das unangenehme Gefühl dann her? Sie liefen nun schneller durch den Waldabschnitt und in Richtung Berg.
 

Plötzlich blieb Nero stehen und orderte die anderen beiden an sich nicht zu bewegen, nicht mal den kleinsten Mucks. Er beobachtete seine Umgebung aus dem Augenwinkel und konnte eine Bewegung wahrnehmen und konzentrierte sich darauf. Leise sprach er dann zu den anderen hinter sich. „Ich hab den Beobachter gefunden. Es sind die Kokons“. „Wirklich?“, fragte Yuan genauso leise. „Ja, sie bewegen sich und sehen uns nach“. „Ich will nicht als Mahlzeit enden“, jammerte Area. „Auf mein Zeichen rennen wir los!“. Er beobachtete noch einen kleinen Moment die Feinde, dann, wie von einer Tarantel gestochen rannten sie los. Wie erwartet platzten die Kokons auf und was da heraus kam, war unglaublich. Sie wurden von einer Horde wildgewordener Erbsen verfolgt, die ziemlich hungrig aussahen. Sie rannten und rannten, sprangen durch Büsche und Sträucher. Es wurden immer mehr von den kleinen Biestern. Sie waren nicht abzuschütteln, klebten wie Kaugummi an ihren Schuhsohlen. Egal, was sie auch taten.
 

Sie mussten rennen, was auch passierte. Yuan gefiel es gar nicht, vor einem Feind davon zu laufen. So beschloss der Halbelf zu stoppen und eine Kehrtwende zu machen. Er stellte sich den Erbsen in den Weg und würde gleich Magie einsetzen. Unerwartet bekam er von Nero eine über den Kopf gezogen. „Sag mal hast du einen Knall?!“. „Nein, ich renne nicht gerne vor dem Feind weg!“, war seine Antwort und setzte einen Feuerball ein, mit dem er ein paar der Dinger niederbrannte. Fünkchen, welches sich in der Tasche von Nero befand, wurde raus gelassen und machte den Erbsen ebenso Feuer unter dem Hintern. Nero und Area hatten nun auch keine Wahl mehr und mussten den offenen Kampf wählen. Sie konnten die noch nicht aufgeplatzten Kokons von den Bäumen reißen und vernichten.
 

Immer mehr von denen tauchten auf und kreisten sie ein. Bald gab es keine Fluchtmöglichkeit mehr und sie saßen wie Ratten in der Falle. Das wollte Area so gar nicht haben und konnte einen kleinen Teil der Erbsen vernichten und zu Kleinholz verarbeiten. Aber wie lange würden sie das durchhalten bevor ihnen das Mana ausging? Mit den Schwertern war der Kampf sinnlos. Die Feinde waren wie Ameisen und einfach nicht unterzukriegen. Fünkchen machte mehr von ihnen zu Mus, doch wurde zurück zu den anderen gedrängt. Sie kreisten sie immer mehr ein, der Kreis zog sich immer mehr zu. Yuan konnte sich das nicht mehr länger ansehen und baute eine Menge Mana auf. Area und Nero wussten was gleich folgen würde und wollten ihn davon abbringen, doch zu spät. Yuan öffnete die Schwingen und leuchtete auf: „Judgment!“. Die Erbsen gingen in einem hellen Lichtstrahl unter und so schaffte es Yuan den Weg frei zu machen. Doch er zahlte schnell den Tribut dafür und brach zusammen. Nur durch die Unterstützung von Nero konnte Yuan aufrecht laufen.
 

Doch lange blieben sie nicht alleine, weitere dieser Killererbsen erschienen hinter ihnen und verfolgten sie. Sie mussten einen Gang zulegen, um nicht wieder von ihnen eingekreist zu werden und so liefen sie weiter durch das Unterholz und konnten eine gut geschützte und verdeckte Höhle ausmachen. Die Erbsen rannten an ihnen vorbei und sie konnten sich hier drinnen ausruhen, und machten ein Feuer. Dass sich Yuan so verausgabt, war eigentlich nicht so geplant gewesen. Na ja, nun saßen sie in dieser Lage und mussten das Beste draus machen. Sie saßen um das Feuer und sahen dem Essen zu beim Kochen zu. Yuan lehnte sich gegen die Höhlenwand und ruhte sich aus. Er war ziemlich erschöpft und würde gleich einschlafen.
 

Kaum war das Essen fertig, war Yuan angelehnt eingeschlafen, Area sah zu ihm hinüber und legte ihm seinen Reiseumhang über und schmunzelte etwas. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz und aß etwas von dem gekochten Essen. Leise sprach Nero zu seiner Schwester. „Wir sollten Shelar versiegeln, wenn das Ganze vorbei ist“. „Das ist eine gute Idee. Diese Natur hier ist einzigartig. Niemand mehr sollte diese Ruhe stören“, stimme sie zu und sah kurz zu Yuan hinüber, wie dieser leicht schnarchte. Er wirkte so friedlich und unschuldig wenn er schlief, doch musste er harte Schicksalsschläge ertragen. Wie den Verlust von Martel oder den seiner Mutter. War bestimmt nicht leicht für ihn, dann noch die Sache mit der Unterdrückung der Halbelfen in der Vergangenheit.
 

Am Morgen erwachte Yuan als Erster und fand die anderen schlafend vor. Er blickte hinüber zu dem Eingang, Fünkchen hielt Wache und würde jede dieser Erbsen zu Mus verarbeiten. Er erhob sich langsam von seinem Platz und erforschte die Höhle genauer. Sie führte tiefer hinein in den Berg und er entfernte sich immer mehr von den anderen und dem Lager. Er wollte wissen, was sich am Ende befand. Eine unbekannte Macht verspürte er unter der Haut, sie war sehr deutlich. Gestern konnte er sie noch nicht spüren, aber als er schlief war ihm ein seltsamer alter Mann erschienen. Er schien ihn nun hierher zu lotsen. Yuan lief weiter den Tunnelgang hinab und kam in einer größeren Höhle heraus. Sonnenlicht drang durch ein Loch in der Decke, Bäche verliefen durch den Raum und seltsam aussehende Pflanzen wuchsen an deren Uferrändern.
 

Yuan entdeckte eine kleine Blockhütte in der Mitte der Höhle und lief darauf zu. Eigentlich wurde er davon angezogen. Er kam dem Haus immer näher und stand nun vor der Tür. Da rief ihn eine Stimme, die er nur in seinen Gedanken hörte, und er griff nach dem Türgriff, öffnete vorsichtig und trat ein. Dahinter befand sich ein schwach beleuchteter Raum und dort, auf einer Matte, saß der alte Mann, den er in seinem Traum gesehen hatte. „Ich habe schon auf dich gewartet“. „Wer bist du?“, fragte Yuan. „Mein Name ist Noah“. „Was machst du hier?“. „Vor 25 Jahren wurde ein Expeditionsteam hierher geschickt, ich gehörte diesem an. Nach und nach wurden wir von der Natur zurück gedrängt, der Großteil wurde dabei getötet. Ich konnte hierher fliehen. Einige konnten entkommen“, erzählte Noah seine Geschickte. Yuan setzte sich dem alten Mann gegenüber. „Warum bist du noch hier?“. „Weil ich etwas beschützen muss. Auf dem Berg befindet sich etwas, was den Mächten des Bösen nicht in die Hände fallen darf. Ich weiß von deiner Sorge um deinen Freund Bescheid. Doch der Kampf ihn zurückzugewinnen, wird nicht leicht werden. Nightmare ist ein ernstzunehmender Feind. Ich habe im Lauf meines Lebens eine Technik entwickelt, die es mir erlaubt in den Geist des anderen einzudringen. Sanft oder gewaltsam. Ich möchte dir diese Technik beibringen, damit du Nightmare von innen heraus vernichten kannst“. Yuan sah ihn hellhörig an und spitzte die Ohren. „Doch sei gewarnt, gelingt es dem Feind deinen Geist zu zerstören wird dein Körper nur noch eine leere Hülle sein“. Das war natürlich ein sehr hoher Preis doch er musste es versuchen, um Kratos zu retten.
 

Noah erhob sich und half Yuan auf. „Komm, lassen wir deine Freunde nicht so lange warten.“ Mit diesen Worten verliesen sie das Haus und nahmen den Rückweg durch den Tunnel. Nach fünf Minuten erreichten sie das Lager. Die anderen beiden waren schon auf den Beinen und hatten sich regelrecht Sorgen um Yuan gemacht. Area sah die beiden kommen und fiel Yuan sogleich um den Hals. Nero gab ihm hingegen eine Ohrfeige und sah ihn wütend an. Yuan erklärte ihnen Noahs Lage und setzte sich an das Lagerfeuer. „Ihr wisst was sich auf dem Berg befindet?“. „Ja, der nächste Hinweis für die Waffe. Eure Feinde sind noch nicht hier vorbei kommen, wir müssen uns beeilen“, erklärte Noah.
 

„Willst du uns etwa begleiten?“, fragte Nero nach dem Ganzen und sah den alten Mann an. „Ja, ich werde euch die Stelle zeigen, wo es sich befindet und unterwegs werden wir eure Freunde wieder finden“. Sie bauten das Lager ab und machten sich leise auf den Weg zum Berg. Viele Fragen schossen Yuan durch den Kopf und er fragte sich, wie Noah das alles machte. Wie konnte er von ihnen wissen und davon das sie Kratos retten wollten?
 

Als sie durch den Wald liefen war ihnen bis jetzt noch keine einzige Erbse über den Weg gelaufen und sie machten eine kleine Rast, um zu verschnaufen. Da stellte Yuan die Frage: „Woher weißt du von uns von und der Mission?“. „Das ist leicht beantwortet, ich bin ein Traumwandler. Ich kann, wenn der Mensch träumt, in sein Unterbewusstsein eindringen und mir Erinnerungen ansehen. Leider kann ich nicht besonders weit eindringen, ohne dass der Mensch einen Albtraum erleidet“, erklärte es Noah so und sah in die Runde.
 

Sie liefen weiter nach der Rast und waren möglichst leise um die Erbsen nicht aufzuschrecken. Sie waren froh, heil aus dem Wald zu kommen, ohne dass Horden dieser Monstererbsen sie verfolgten. Fünkchen saß gelassen auf Neros Schulter und schlief. Sie würde schon anschlagen, wenn sie etwas Verdächtiges hörte. „Hast du das ganze Tal schon erkundet?“, fragte Area Noah und sah ihn an. „Ja, ich kenne recht viele Wege zu dem Berg und hinaus aus dem Tal. Als ich das erste Mal auf dem Berg ankam, fand ich dort eine Kiste mit interessantem Inhalt und wusste sogleich für was das ist und beschloss, es zu bewachen. Ich habe es gut versteckt“.
 

„Diese Gabe durch die Träume der anderen zu wandeln, erlangen doch nicht viele Menschen, oder?“, fragte Yuan ihn. „Nein, nur ein sehr kleiner Prozentsatz. Wenn wir schlafen, tauchen wir in die Träume der anderen ein und erreichen sie so zu jeder Zeit und überall auf der Welt und können mit ihnen reden. Die andere Fähigkeit in den Geist einzudringen lässt mich tiefer in einen Menschen sehen, aber selbst dieser Technik sind Grenzen gesetzt. Gehe ich zu weit in einen Menschen hinein, kann es passieren, dass ich ihm schade und das dieser für immer zerrüttet bleibt. Man kann damit die Persönlichkeit eines Menschen zerstören und das vollkommen“. „Mit anderen Worten, er könnte für immer ein sabberndes Elend bleiben“, drückte Yuan es aus. „Ja“, gab Noah weiter. Diese Technik sollte Yuan wirklich erlernen, um Kratos zu retten? Dabei hatte der Halbelf seine Bedenken. Was, wenn er bei Kratos zu weit ging? Er vermochte sich nicht vorstellen was Raine oder die anderen mit ihn machen würden, wenn das ganze schief ging. Noah sprach weiter, während sie durch den Wald liefen. „Es gibt einmal die sanfte Methode und einmal die gewaltsame Methode. Bei beiden wird Augenkontakt hergestellt und ein Bannkreis erscheint, um andere daran zu hindern, den Augenkontakt zu unterbrechen. Bei der Gewaltsamen ist der Unterschied, dass das Gegenüber praktisch durch den Bannkreis gefesselt wird.“ Nun wusste Yuan wie das Ganze ablaufen sollte, aber konnte er es überhaupt erlernen? Das war seine nächste Befürchtung und er hatte Zweifel daran.
 

Plötzlich schlug Fünkchen an. Das war das Signal zum Rennen. Diese verdammten Erbsen gaben wohl nie Ruhe! Sie rannten bis sie einen Ausgang vor sich hatten. Dummerweise befand sich hinter dem hellen Licht eine steile Klippe. Hier hieß es gleich, dass sie fliegen mussten. Fünkchen verwandelte sich und ließ Noah aufsteigen. Sie erreichten die Klippe, erhoben sich in die Luft und konnten sich so in Sicherheit bringen. Nero wandte sich um und sah wie sich die Erbsen in den Tod stürzten. Auf jeden Fall waren sie endlich aus dem Wald draußen und in Sicherheit. Vorerst.

Wasser zeigt die Zukunft

Zur selben Zeit bei Lloyd und den anderen in den Tunneln:

Nach einem einfacheren Frühstück waren auch sie aufgebrochen und unterwegs zum Berg, Raine hatte sich ungefähr die Richtung gemerkt. Wäre die Riesenspinne nicht gewesen, dann wären sie noch alle zusammen unterwegs. Am Abend zuvor hatte sich Lloyd bei Colette ausgeweint und beruhigt. Nun folgten sie dem Tunnel entlang und waren von der Vegetation hier unten überrascht. Alles hier hatte seine normale Größe beibehalten. Hauptsächlich gab es Pilze und andere Höhlengewächse. Einige der Sachen leuchteten und glitzerten in verschiedenen Farben und Formen. Auf der Suche nach dem Ausgang, kamen sie an einem kleinen, sehr klaren See vorbei, an dem sie ihre Wasservorräte auffüllten.
 

Doch als Raine ins Wasser sah, eröffnete sich ein Bild vor ihren Augen und sie wurde mit dem Gedanken praktisch hineingezogen. Sie wurde in einen dunklen Strudel gezogen und prallte auf einen steinharten Boden. Raine brauchte einen Moment bis sie wieder zu sich kam und aufstehen konnte. Wo war sie? Sie kannte diesen Ort nicht und sah sich um. Sie befand sich in einem großen leeren Raum und hatte keine Ahnung, wie sie hierhergekommen war. Raine lief auf eine Wand zu und fuhr mit den Fingern darüber.
 

Dann vernahm sie Stimmen und wandte sich um. Da öffnete sich eine Tür in der Wand und zu ihren großen Erstaunen, kam sie mit den anderen in den Raum. „Hier soll es sein?“, fragte Nero und sah sich um..Für die anderen schien Raine unsichtbar zu sein. „So wurde es uns doch gezeigt. Hier soll sich das Versteck der Waffe befinden“, gab Area wieder und lief mit den anderen weiter. „Ehm… hier ist nichts!“, gab Zelos schnell wieder und sah in die Runde. „Das sehen wir auch, du Blitzmerker!“, fuhr Lloyd ihn scharf an. Yuan lief auf eine gegenüberliegende Wand zu und untersuchte diese und als er mit den Fingern darüber strich, leuchteten Symbole in der alten Elfensprache auf. Nero und Area traten näher und sahen sich das genauer an. „Ein Rätsel!“, rief Nero schließlich aus. Die andere traten nun näher. Auch Raine wollte sich das ansehen, doch sie war leider nicht imstande diese Zeichen zu lesen und musste sich nun vollkommen auf die anderen verlassen. „Was steht da?“, fragte Sheena. „Einen Moment, es ist schwierig das alles wörtlich zu übersetzen. Grob zu übersetzen ist einfach“, gab Area wieder und versuchte, jedes dieser Zeichen wörtlich zu übersetzen.
 

„Ich hab´s!“, rief Nero aus. Area und die anderen sahen ihn an und wartet auf seine Lösung, oder was genau da steht. „Die Kraft aller Lebewesen auf der Welt, die durch uns hindurch fließt und mit der wir mit den Füßen verbunden sind“. „Mana?“, gab Lloyd wieder. „Nein, im ersten Moment denkt man daran. Aber das ist nicht die Lösung. Erde ist die Lösung“, erklärte er es den anderen. Yuan trat näher an die Wand. „Erde!“. Doch da geschah gar nichts. So dachte sich Yuan, er versuchte es mal mit der alten Elfensprache und tatsächlich! In der Mitte des Raumes geschah etwas. Ein Schloss ging auf, aber mehr auch nicht. So untersuchte Area die nächste Wand und konnte ein weiteres Rätsel finden und las vor: „Die Kraft die Macht besitzt alles auf der Welt zu vernichten, die gleichzeitig neue unbekannte Landschaft schafft.“ Damit konnten die anderen nichts anfangen. Genis dachte genau nach. „Vielleicht meinen die ja Lava?“ „Hm… das kann ich mir nicht vorstellen, eher Feuer“, gab Nero wieder und sprach das Wort auf der alten Sprache aus. Ein weiteres Schloss wurde entriegelt. Sie liefen zur nächsten Wand. Raine fuhr mit den Fingern darüber und konnte ein weiteres Rätsel vorfinden und ließ Nero einen Blick darauf werfen. „Die Macht ist still und kann sehr tief sein, aber auch sehr mächtig und wild.“ „Wasser“, gab Sheena ganz klar wieder. „Wie kommst du da drauf?“, fragte Lloyd. „Kennst du nicht das Sprichwort: Stille Wasser sind tief?“, fragte Regal den jungen Mann. Da musste Lloyd den Kopf schütteln. Nero stöhnte auf und gab Wasser als Antwort wieder. Das dritte Schloss ging auf.
 

Raine beobachtete die anderen. Vielleicht war das hier eine mögliche Zukunft oder würde das in naher Zukunft auf sie zukommen? Sie versuchte, sich alles zu merken und lauschte weiter. Sie waren an der letzten Wand angekommen und lösten das letzte Rätsel, was denkbar einfach war und schon öffnete sich in der Mitte des Raumes etwas und die Waffe wurde freigegeben. Dann öffnete sich noch etwas ober ihren Köpfen. Raine sah hinauf zur Decke und musste gestehen, dass sie das Innere einer Turmspitze sah. Sie konnten nun in den strahlend blauen Himmel hinauf schauen und die Wolken treiben sehen.
 

Plötzlich wurde Lloyd, der sich der Waffe näherte von etwas getroffen und glitt bewusstlos zu Boden. Zelos rannte auf den Brünetten zu und beschützte ihn vor dem Angreifer, die zu ihrem Bedauern der Orden und Nightmare waren. „Vielen Dank, dass ihr euch die Mühe gemacht habt die Waffe zu finden!“, lachte Nightmare boshaft und lief auf die Waffe zu. Die anderen wurden von den Ordensmitgliedern in Gewahrsam genommen. Sie mussten nun zusehen, wie sie die Waffe für ihre Zwecke einsetzten. Konnten sie denn überhaupt etwas dagegen tun? Sie hatten dem Feind ungewollt in die Hände gespielt. Aus dieser Lage kamen sie nicht mehr heraus.
 

Weitere von dem Orden kamen in den Raum und brachten jemanden hinein. „Wächterin Eatos!“, rief Nero und sah Nightmare finster an. „Sie ist der Schlüssel für die Waffe. Mit ihrer Hilfe werde ich die Waffe in Gangs setzen und die Welt in Finsternis tauchen!“. Die Feinde steckten Eatos in die Maschine und starteten sie auf Wunsch von Nightmare. Raine musste mit ansehen wie die anderen gefangen gehalten wurden und wie Eatos in die Maschine gezwängt wurde. Sie wehrte sich aber auch nicht dagegen. Sie hielt die Augen geschlossen und ließ es sich über sich ergehen. Aber warum nur?
 

In nächsten Moment wurde Raine wieder in einen dunklen Strudel gezogen und spürte einige Augenblicke später, dass sich ihr Körper schwer anfühlte. Sie konnte sich nicht wirklich bewegen, zudem bekam sie kaum noch Luft. Schließlich erstrahlte vor ihr ein Licht und Wächterin Eatos erschien. „Das, was dir gerade gezeigt wurde Raine, war eine mögliche Zukunft. Du kannst sie ändern. Du wirst es schaffen, da bin ich mir ganz sicher.“ Das waren ihre Worte an sie, bevor sie wieder verschwand. Im nächsten Moment spürte Raine wie sie aus dem Wasser gezogen wurde. Nach Luft ringend lag sie rücklings auf dem Boden und starrte die Tunneldecke an. Lloyd saß daneben und war ebenfalls am Luft holen. Was war passiert? Sie war sich sicher, gerade noch in diesem Raum gewesen zu sein und sah fragend in die Gesichter der anderen. „Was ist passiert?“, fragte sie vorsichtshalber.. „Du hast minutenlang das Wasser angestarrt, bis du kopfüber hineingefallen bist. Lloyd konnte gerade noch so deinen Arm greifen und hat dich wieder heraus gezogen“, erklärte Genis ihr. Was sie gesehen hatte behielt sie erst mal für sich. Sobald sie sich mit den anderen wieder zusammenschlossen, würde sie es erzählen.
 

Nach einer Pause ging es weiter durch das Tunnelsystem. Sie suchten sich einen Weg an die Oberfläche, in der Hoffnung, in der Nähe des Berges herauszukommen. Raine dachte immer noch an die Vision und an die Worte Eatos´. Wie sollte sie die Zukunft ändern? Sie wusste nicht, wann dieser Moment eintreten würde, wusste nicht, wo das sein würde und was sie dagegen tun könnte. Nun hieß es abwarten und Tee trinken. Zudem dachte sie zunehmend an Kratos und dessen Liebeserklärung an sie. Was würde sie ihm sagen, wenn sie ihn befreit hatten? War sie schon so weit es zu gestehen? Hatte sie den Mut dazu? Sie war sich ihrer Gefühle ihm gegenüber noch nicht sicher genug und zweifelte an sich selbst.
 

Nach einer Weile beschlossen sie wieder eine Pause zu machen, Raine suchte etwas in ihrer Reisetasche. Genis sah seine Schwester an und fragte danach. „Ich werde einige Proben für Nero sammeln“, waren ihre Worte und sie bog um eine Ecke. Dort entdeckte sie einen kleinen Pilzgarten und lief darauf zu. Dort befand sich auch eine Wasserstelle, an der sie sich niederließ. Schon wieder konnte sie im Wasser etwas sehen. Diesmal jedoch konnte sie nicht kopfüber hineinfallen. Das Wasser war hier sehr seicht. Sie sah sich die Bilder an. Die zeigten wie sie mit einem Bauch auf einer Bank saß. Im nächsten Moment kam Kratos zu ihr hinüber, gab ihr einen Kuss auf die Wange und fuhr ihr mit der Hand über den Bauch. Desweiteren konnte sie Lloyd und die anderen Aurions vorfinden. Sie alle saßen da und grillten in den Abendstunden. Sollte dies auch eine mögliche Zukunft sein?
 

„Das was du da siehst wird das Ende der Geschichte sein, wenn du die Zukunft erfolgreich änderst“, sprach die Stimme. Neben Raine erschien wieder Eatos in einem Licht. „Sag mir, wie kann ich die Zukunft ändern?“. „Indem du meinen wahren Namen herausfindest und ihn rufst“. „Soll das bedeuten, du kennst ihn nicht?“. „Nein, ich kann mich an nichts erinnern. Alles was ich weiß ist, dass ich vor den Türen der Zauberschule gefunden wurde. Da ich nicht wusste wer ich wirklich bin, wurde ich in das Turmzimmer im Zauberturm gesteckt. Der Raum wurde mit einem Zauber versehen, den ich erst durchbrechen kann, wenn ich weiß, wer ich wirklich bin“. „Aber wie kommst du dann hierher?“. „Durch eine Meditationstechnik kann ich meinen Geist überall hinschicken, aber nur für kleine Momente. Finde meinen wahren Namen und rufe ihn im richtigen Moment!“ Eatos verschwand und ließ eine verwirrte Raine zurück. Sie sah wieder ins Wasser, doch das Bild war verschwunden. Sollte sie wirklich in ferner Zukunft eine Familie mit Kratos haben? Ihr ging das Bild nicht mehr aus dem Kopf und sie überlegte die ganze Zeit was es wohl geworden wäre. Schnell hatte sie die Proben gesammelt und war wieder im Lager bei den anderen angekommen.
 

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Nach dem Mittagessen liefen sie weiter durch die Gänge. Sie folgten einem Flussverlauf und fragten sich, wann endlich der Ausgang in Sicht kam..Sie kamen schließlich an einer Gabelung an und entschieden sich nach rechts zu laufen. Sie vertrauten darauf, dass Raine immer noch die richtige Richtung im Blick hatte. „Raine, du bist so abwesend, seit wir dich aus dem Wasser gezogen haben“, meinte Genis zu ihr. Sie wirbelte herum und sah ihn an. „Es ist nichts!“. „Du hast doch etwas?“, warf Genis ein und sah seine große Schwester an. „Es ist nur…“ Sie brach mitten im Satz ab und sah weg. „Professor, Sie denken an meinen Vater, stimmt’s?“, hatte Lloyd sie ertappt, Raine wurde rot wie eine Tomate und blieb stehen „Ja…“. „Es ist Ordnung“, sagte Lloyd und sah ihr nach. Sie holte zu Gruppe auf und lief neben Lloyd her. „Ich bin mir meiner Gefühle für ihn noch nicht sicher genug“. „Er hat ja gesagt, dass er auf Sie wartet“, gab Lloyd wieder. Das stimmte, das hatte Kratos an dem Tag gesagt. Raine würde ihn gewiss nicht ewig warten lassen. Am Ende dieser Reise würde sie es wissen und es ihm endlich sagen können. Das hoffte sie innerlich.
 

Nach einer ganzen Weile entschlossen sie sich zur neuerlichen Rast und ließen sich auf große Felsen nieder. Lloyd sah sich hektisch um und schien etwas zu suchen, bis er schließlich zu den andere sagte: „Bin gleich wieder da!“ So schnell konnten die anderen nicht schauen, da war er hinter einer Felswand verschwunden. Er suchte scheinbar nur ein stilles Örtlichen. Lloyd fand eins und ließ es einfach laufen und entspannte sich vollkommen dabei. Neben ihm verlief ein kleiner Bach und er sah in dessen Wasser. Wie aus dem Nichts erschienen Bilder von ihm und Zelos. Worte konnte er nicht vernehmen und starrte die Bilder an. Sie beide umarmten und küssten sich. Lloyd konnte diese Bilder nicht nachvollziehen und schenkte ihnen keine Beachtung.
 

Nach dem Lloyd sein Geschäft verrichtet hatte, kehrte er zu den anderen zurück und entdeckte, dass Genis Essen machte. Eine kleine Stärkung würde sicherlich nicht schaden. Er setzte sich dazu und beobachtete den Halbelf beim Essen machen und griff nach der Feldflasche und nahm sich einen Schluck daraus, ließ diesen die Kehle hinab gleiten und spürte wie die angenehme Kühle seinen Körper durchdrang. „Lloyd?“, sprach Colette aus und sah ihn an. Er wandte sich zu ihr hin und sah ihr in die klaren blauen Augen. „Was wirst du tun, wenn die Liebe zu Zelos vollkommen erloschen ist?“. Das ließ sich schwer sagen und so seufzte Lloyd nur auf und sah zu Boden „Ich weiß nicht, wirklich nicht“. „Verstehe…“, gab Colette wieder, sah zur Höhlendecke hinauf und zählte die funkelten Steine in der Decke bis sie sich wieder Lloyd zu wandte. Sie hätte ihn gern unter vier Augen gesprochen. So standen die beiden auf, verschwanden um eine Kurve und gingen ganz sicher, dass die anderen sie nicht hören konnten. Genis und Raine sahen ihnen nach und sich untereinander an, zuckten gleichzeitig mit den Schultern. Es dauerte nicht lange da kamen Colette und Lloyd wieder, doch die Spannung zwischen ihnen hatte sich schlagartig geändert. Die beiden Geschwister konnten es sich nicht erklären und sahen beide fragend an. „Es ist nichts“, gab Lloyd wieder. Colette war plötzlich so still, das passte nicht zu ihr. Wie kam diese Spannung zwischen ihnen zustande? Das konnte Genis nicht verstehen. Schließlich kannten sie sich schon seit der Kindheit und gingen zusammen zur Schule, waren gemeinsam auf der Welterneuerungsreise, hatten zusammen die Vanguards zurückgeschlagen und die Welt vor einen weiteren sinnlosen Krieg bewahrt. Also warum war das Verhältnis zwischen ihnen nun so zerrüttet?
 

Genis konnte keine Lösung darauf finden, servierte ihnen schließlich das Essen und aßen nun gemeinsam, bevor es weiter ging, auf der Suche nach dem Ausgang aus diesem Labyrinth. Sie mussten unbedingt die anderen wieder finden und den Berg erreichen. Sie wussten nicht, ob die Feinde schon hier waren oder auf dem Weg. Sie mussten sich beeilen, wenn sie Nightmare an seinen Plänen hindern wollen,
 

Sie brachen wieder auf und liefen weiter durch die Tunnel und hofften, bald den Ausgang zu finden. An der nächsten Biegung ging es nach links weiter. Dann endlich erreichten sie den Ausgang aus dem Tunnelsystem und blickten blinzelnd in die Sonne. Sie waren dem Berg ein gutes Stück näher gekommen und nahem den nächsten Weg der zum Berg führte

Komplett

Die Nacht brach herein. Zelos und sein Team schlugen das Nachtlager auf. Endlich wieder unter freiem Himmel zu übernachten, ohne das gewaltige Brennnesseln um einen herum standen, war jedem willkommen. Zelos machte sich auf der Wiese lang, starrte in den Nachthimmel hinein, beobachtete die Sterne und entdeckte eine Sternschnuppe die vom Himmel fiel. Er schloss einen Moment die Augen und wünschte sich etwas. Er machte die Augen wieder auf und entdeckte Sheena neben sich „Und? Hast du dir etwas gewünscht?“. „Ja“, gab Zelos wieder und dachte nur an Lloyd. Sheena legte sich auch in das weiche Gras und sah in den Sternenhimmel, der sich ihnen bot. Dann hob sie den Arm und deutete auf eine Sternenformation und fragte den Auserwählten danach. „Das müsste der Große Wagen sein.“ „Ja“, gab Sheena als Bestätigung wieder. Eine leichte und angenehme Brise wehte über ihre Köpfen hinweg, strich sanft durch ihre Haare. Es hatte den Anschein, als ob der Wind mit ihren Haarsträhnen spielte. „Das Essen ist fertig!“, rief Regal mit kräftiger Stimme, Sheena erhob sich und hielt Zelos die Hand hin. Über seine Lippen huschte ein leichtes Lächeln und er ließ sich auf die Beine ziehen.
 

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Auch Yuan und die anderen schlugen das Nachtlager auf und bereiteten das Feuer vor, Noah sah Yuan an und nahm ihn mit sich. Die anderen sahen den beiden nach und kümmerten sich wieder um das Essen welches sie heute zubereiten wollten. Noah und Yuan kamen auf einem Hügel an, von wo sie das Lager gut sehen konnten. Noah wandte sich wieder Yuan zu. „Zunächst musst du den Zauberspruch sprechen, um damit den Bannkreis zu rufen“, erklärte der alte Mann ihm. Er machte es Yuan vor und ließ den Bannkreis erscheinen. Yuan sah es sich genauer an und konnte dessen gezogene Linie nicht mehr überschreiten. „Der nächste Schritt ist es, deine Seele darauf zu trainieren in das Bewusstsein eines anderen einzudringen“. „Wie soll das genau gehen?“, fragte Yuan ihn. „Ungefähr so!“ Noah leuchtete auf und schon schwebte über dem Kopf von Noah dessen Seele. „Du musst deine Seele in Energie verwandeln und sie auf einen anderen übertragen, der Bannkreis ist dazu nötig“. Seine Seele wanderte wieder in den Körper und er ließ es nun Yuan versuchen. Für den Anfang schaffte es Yuan, dass er leuchtete und ein Teil seiner Seele zu sehen war.
 

„Sehr gut!“, klatschte der Alte in die Hände, sah seinen Schüler an und sprach weiter „Als nächstes versuche in meinen Geist einzudringen!“. Yuan stellte sich auf seinen Platz und sah Noah in die Augen. Der erste Anlauf verlief nicht schlecht, Noah konnte spüren wie jemand in sein Bewusstsein wollte, doch da ging Yuan die Kraft aus und er brach auf der Stelle zusammen, Noah lachte schwach und brachte den erschöpften Halbelf zurück ins Lager zu den anderen beiden.
 

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Auch Lloyd und die anderen schlugen ein Nachtlager auf und hatten es sich unter einem großen Baum bequem gemacht. Colette versuchte eifrig Prof. Raine davon abzuhalten zu kochen. In der Zwischenzeit schnappte Genis Lloyd und wollte endlich wissen was zwischen ihm und Colette vorgefallen war. Sie liefen etwas den Weg entlang und entfernten sich von dem Nachtlager. Nach einer Weile blieb Genis stehen und sah seinen bedrückten Freund an. „Was hast du?“, fragte der Halbelf schließlich. Lloyd konnte den Blick nicht von dem Boden wegbewegen und seufzte schwer. „Vorhin, da hat Colette offen zugegeben, dass sie mich liebt“. Das riss Genis aus den Schuhen und er sah ihn weiterhin gebannt an „Und?“. „Was und?“. „Na, was hast du geantwortet?“, wollte Genis dann doch wissen. Lloyd richtete den Blick auf ihn „Ich habe das offen gelassen, was das betrifft. Ich muss erst mal mit mir selbst klarkommen“. „Aha ja, verstehe. Der Wandelt von der Männerwelt zu Frauenwelt. Wenn wir Morgen wieder auf die anderen treffen, hoffentlich, wirst du es Zelos sagen, oder?“, meinte Genis nun dazu. „Ich werde wohl oder übel die Beziehung beenden. Es macht keinen Sinn mehr. Ich werde ihm so oder so das Herz brechen. Aber ich denke, er wird es verstehen.“ Bedrückt sah Lloyd in den Sternenhimmel hinauf und dachte an Zelos, die ersten Tage nach der Trennung würden die Schwersten sein. Aber vielleicht blieben sie sehr gute und enge Freunde.
 

Ein kräftiger Wind zog über die Steppe und ließ Genis zittern vor Kälte. So beschlossen die beiden Freunde wieder ans warme Feuer zurück zu kehren und sahen wie Colette Essen gemacht hatte, nachdem sie erfolgreich Raine davon abhalten konnte.
 

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Am nächsten Morgen bauten Yuan und die anderen ihr Lager ab und nahmen den nächsten Weg zu dem Berg hinauf. Seine Gedanken drehen sich mal wieder um Kyra. Wie er sie doch vermisste! Vielleicht konnte er mit ihr und seinem Vater ein Leben zusammen in der Abtrünnigenbasis führen? Dann wandte sich Yuan an die Aurion – Geschwister „Ihr werdet wohl nicht nach Iselia ziehen, oder?“. „Keine Chance!“, lachte Area. „Es ist, zugegeben, ein nettes Örtchen, aber hier ist unser Zuhause. So, wie wir nicht von hier weg wollen, kannst du Kratos und die anderen kaum dazu bewegen hierher zu ziehen“, gab Nero wieder. „Stimmt, Lloyd würde niemals das Dorf für immer verlassen“, musste nun auch Yuan lachen. „Da hast du es. Wir werden schon eine dauerhafte Verbindung schaffen“, sprach Area dazu. Da fiel Yuan etwas ein „Können wir nicht die Dimensionstechnik von Logen verwenden?“. Area sah ihn an „Das ist keine schlechte Idee, ließ sich bestimmt einrichten“. „Warum bleibst du nicht einfach hier, in Forst Town?“, meinte Nero zu Yuan und sah ihn an. Doch der Halbelf lehnte ab. „Würde ich gerne, aber was wird dann aus den Abtrünnigen?“. „Du und deine Abtrünnigen!“, lachte Area. „Das ist eben meine Arbeit, ich habe sie mit Mühe aus dem Boden gestampft.“
 

„Für was eigentlich?“, fragte Noah und sah ihn an. „Um Mithos an seinen Plänen zu hindern, die Bewohner der Welt in Puppen zu verwandeln“. „Für was sollte das gut ein?“, fragte der alte Mann weiter. „Um die Diskriminierung aus der Welt zu schaffen und natürlich um Martel wiederzubeleben.“ Yuans Stimme klang matt bei den Erinnerungen an Martel. Doch er hatte jemand neues gefunden und konnte Martel nun in Frieden ruhen lassen. „Sie hat dir wohl sehr viel bedeutet?“, meinte Noah schließlich und sah in den Himmel. „Ja, wir waren verlobt und wollten heiraten und eine Familie gründen“, sprach Yuan seinen Wunsch aus, den er schon so lange hegte und den er endlich erfüllt sehen wollte.Vielleicht mit Kyra? „Muss wohl damals schwer für Halbelfen gewesen sein“, konnte der alte Mann nur sagen. „Ja, wir konnten uns in keiner Stadt niederlassen“. „Ich konnte in deinen Erinnerungen lesen, dass ihr zu viert gereist seid. Wer war denn der letzte in der Gruppe?“, musste Noah ihm dann doch gestehen. Yuan sah ihn an „Kratos, er ist ein Mensch und wurde aufgrund der Tatsache, dass er mit uns reiste, ebenfalls von der Gesellschaft ausgeschlossen. Doch es machte ihm nichts aus. Er blieb bei uns“. „Er ist ein guter Freund.“ Mehr sagte Noah nicht und sah in den Himmel hinauf.
 

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Zelos und die anderen hatten ebenfalls das Lager abgebaut und liefen den einzigen Weg zu dem Berg hoch. Die Wege sind recht steil und rutschig. So sehr, dass Sheena den Halt unter den Füßen verlor und abrutschte. Sie rutschte den ganzen Weg wieder hinunter und wurde schließlich von Zelos am Arm gepackt und wieder auf die Beine gezogen. „Danke!“, keuche sie. „Nichts zu danken“, gab er wieder und sie schlossen wieder zur Gruppe auf. Sheena sah sich Zelos an, „Schade, dass du auf Männer stehst“, war ihr Kommentar, Zelos sah sie an. „Was willst du damit andeuten?“. „Na ja, du bist schon irgendwie süß“, lachte sie und lief neben Presea her. Wie sollte er das verstehen und er sah Regal hilfesuchend an. „Ich habe das Gefühl, dass Sheena auf dich steht.“ Auch Regal musste bei dem Gedanken leicht schmunzeln. Daraufhin schwieg Zelos und sah zu Boden. Regal sah zu ihm hinunter „Was ist?“. „Nicht dass Sheena hässlich wäre. Nein sie ist schön, sehr schön sogar“, konnte Zelos das so beantworten. „Hm… versuch es doch mal mit einer Frau. Ich weiß, dass du Männer bevorzugst, aber vielleicht gefällt es dir“, schlug der Duke vor. Zelos sah ihn geschockt und sprachlos an. Dann sprach der Duke weiter. „Eine Beziehung mit einer Frau zu haben ist nicht gerade eine Schande, versuch es einfach mal“. Vielleicht hatte Regal ja Recht und er sollte mal etwas Neues versuchen, Lloyd machte ja auch gerade eine Veränderung durch. Zelos holte zu Sheena auf, unterhielt sich mit ihr und schien Spaß zu haben. Presea ließ sich zurückfallen und lief nun neben Regal her. „Was hast du nun wieder gemacht?“. „Nichts. Ich habe nur gesagt, dass es keine Schande ist. Er soll einfach mal etwas Neues versuchen“. „Du bist unmöglich!“, kam es von Presea. „Ich weiß“, lachte Regal.
 

Sie liefen den Weg weiter entlang und kamen an einer Art Aussichtsplattform an und beschlossen, hier eine kleine Pause zu machen und das schöne Wetter zu genießen. Regal beobachtete die ganze Zeit Zelos, wie er bei Sheena stand. Meine Güte! Das war doch nur ein Vorschlag gewesen und schon war Zelos drauf und dran etwas mit Sheena zu haben. „Das ist alles deine Schuld“, meinte Presea. „Ich bekenne mich schuldig“, stimmte der Duke zu. Doch da bekam Zelos eine von Sheena verpasst und sah niedergeschlagen aus. Sheena lief wütend und mit hochrotem Kopf an den beiden vorbei und ließ sich auf einem einsamen Felsen nieder. Zelos kam niedergeschlagen zu Regal. „Du scheinst dann doch nicht so das Händchen für Frauen zu haben. Na, ja du hast es immerhin versucht.“ Regal klopfte dem Auserwählten auf die Schulter. „Ich bin ein hoffnungsloser Fall“, jammerte Zelos.
 

„Das bist du nicht!“, gab Regal wieder, sah in die Ferne und konnte vertraute Gesichter erkennen. Zelos sah ebenfalls dort hin und erkannte Lloyd und die anderen, ballte die Hand zu Faust und biss die Zähne zusammen. „Warum so angespannt?“, fragte Presea den Auserwählten. Doch Zelos antwortete nicht darauf, sah nur in die Ferne und wartete geduldig auf Lloyd. „Ich schlage vor, bevor du dich wieder kopfüber in eine Beziehung stürzt, bleib erst mal eine Weile Single um über Lloyd hinweg zu kommen, sollte ihr denn den Schlussstrich ziehen“, meinte Regal dazu.
 

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Lloyd und die anderen konnten die anderen auf dem Vorsprung erkennen und waren heilfroh sie wieder gefunden zu haben. Nun sollte es sich entscheiden ob Lloyd weiterhin an der Seite von Zelos blieb oder nicht. Er hatte eine Heidenangst davor ihm seine Entscheidung mitzuteilen und bekam richtiges Herzflattern. Sie kamen den anderen immer näher, bis Genis rannte, bei Presea ankam und sie freudig begrüßte. Aber von Yuan und den anderen immer noch keine Spur. Nach und nach kamen auch die anderen oben an und Lloyd lief auf Zelos zu. Moment! Diese Szene kannte er schon. Das hatte er gestern in dem Wasser gesehen. Nun konnte er die Situation nachvollziehen. Das muss wohl die Zukunft gewesen sein, die ihm gezeigt wurde. Er umarmte Zelos und küsste ihn auf die Lippen.
 

Im ersten Moment schien die Welt für beide noch heil zu sein, was sich gleich im nächsten Moment ändern würde. Lloyd ließ Zelos gehen und sah ihm die klaren blauen Augen. „Zelos, ich muss dir gestehen, dass ich so gut wie nichts mehr für dich empfinde. So leid es mir auch tut“. Diese Worte waren wie tausend Nadelstiche in Zelos´ Herz und er sah den jungen Mann geschockt an. Das Ende war zu erwarten gewesen, aber schon so früh? Das wollte Zelos nicht wahrhaben und weinte vor den Augen der anderen. „Ich will nicht!“, schrie Zelos nun. „Ich weiß, ich will es doch auch nicht“, versuchte Lloyd ihn zu beruhigen. „Kannst du nichts dagegen tun?“, jammerte der Rotschopf. „Nein, ich kann es nicht stoppen“, musste Lloyd sich eingestehen und sah zu Boden. Er wollte sich nicht trennen, aber es musste sein, Lloyd nahm noch mal die Hände von Zelos und hielt sie ganz fest. Doch da riss sich Zelos los und rannte weinend davon. Lloyd wollte ihm folgen, doch Regal hielt ihn zurück. „Lass ihn“. „Aber…“ Lloyd biss sich auf die Unterlippe, sah Zelos nach und würde am liebsten alles rückgängig machen. „Das Ende war zu erwarten. Wir wussten alle, dass er so reagieren würde. Lass ihn eine Weile alleine, er fängt sich schon wieder“. „Regal hat recht“, stimmte Sheena zu.
 

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Zelos hatte sich einen Felsen gesucht, saß nun darauf und weinte sich die Seele aus dem Körper. Er hatte zwar mit einem Ende der Beziehung gerechnet, aber nicht so früh. Sie waren doch gerade mal drei Jahre zusammen, viel zu kurz für seinen Geschmack. Er wollte weiterhin mit ihm zusammen sein. Aber das würde unmöglich, wenn Lloyd ihn nicht mehr liebte, sowie er ihn noch liebte. Er sollte wirklich etwas Neues versuchen, aber zunächst versuchte er, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und blieb vorerst eine Weile Single. Regal hat wirklich recht mit bestimmten Dingen.
 

Zelos sah in den Himmel hinauf und beobachtete die Wolken und dachte an die schöne Zeit die sie zusammen hatten, an die schönen Momente. Besonders die Bettszenen wo er immer die Oberhand hatte. Still liefen die Tränen weiter die Wange hinunter und hinterließen kleine Flecke auf der Weste und auf der weißen Hose. „Warum weinst du?“, fragte Area. „Um Lloyd“, gab Zelos gedankenverloren wieder bevor er es bemerkte und vor Schreck von dem Fels hinunter fiel, als er die anderen entdeckte. Nero half ihm auf und sah ihn fragend an. „Was ist passiert?“, setzte Nero nach. Zelos erzählte ihnen von dem Schlussstrich und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
 

Um die Ecke kam Lloyd gerannt, da er den erstickten Schrei von Zelos vernommen hatte und entdeckte die anderen. „Ach die anderen sind auch schon da“, wiederholte Yuan, als Lloyd berichtete, dass sie alle gerade erst wieder zusammen gefunden hatten. Nun versuchte es Lloyd noch mal und blieb vor Zelos stehen doch da ergriff Zelos das Wort „Lloyd, es ist okay, das wir nicht mehr zusammen sind. Die Zeit mir dir wird für immer unvergesslich bleiben. Bleiben wir weiterhin gute Freunde und wenn etwas ist, helfe ich gerne“. Davon war Lloyd überwältigt und freute sich darüber „Aber du liebst mich immer noch, oder?“. „Sicher, daran wird sich nichts ändern, oder so schnell nicht“, grinste Zelos und sie liefen mit Yuan und den anderen zu dem Rest der Gruppe. „Da sind endlich auch die anderen, endlich sind wir wieder komplett“, rief Sheena aus. „Zelos scheint sich auch wieder gefangen zu haben. Du hattest absolut Recht, Regal“, machte Raine. „Sicher!“, grinste Regal.

Der nächste Hinweis

Nachdem sie einander wiedergefunden und sämtliche Informationen untereinander ausgetauscht hatten, folgten sie Noah zu dem besagten Versteck der Kiste mit dem Hinweis. Unterwegs musste Nero Noah etwas gestehen. „Wir wollten Shelar versiegeln. Wenn das geschieht, wirst du nicht mehr von hier weg kommen“. „Darüber braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Ich finde einen Weg hier wieder wegzukommen. Vergiss bitte nicht, dass ich seit 25 Jahren hier lebe“. „Das stimmt auch wieder, okay. Wir werden das Tal versiegeln!“, hatte Nero nun den Entschluss gefasst.
 

Sie liefen noch um eine Kurve und da machte Noah Halt und wies die anderen an, hier zu warten, Minuten verstrichen, da kam er wieder und hatte eine Kiste in der Hand. Sie war nicht besonders groß und machte auch nicht viel her. Noah stellte sie auf dem Boden ab und überließ sie Nero und den anderen. Dieser kniete sich hinunter, öffnete die Kiste vorsichtig und konnte eine Karte vorfinden und nahm sie heraus. Er stand wieder auf und entrollte die Karte, so dass alle nun rein sehen konnten. „Wo müssen wir als nächstes hin?“, fragte Lloyd. Daraufhin lachte Nero erst mal kräftig, bevor er ihm die Frage beantwortete. „Zum Cap“. „Und was ist der Cap?“, wollte Zelos wissen, nicht dass sie wieder in etwas Gefährliches hineingerieten. „Keine Sorge, nichts was einem schaden könnte, außer dem Geldbeutel“, gab Area wieder. Damit konnten die anderen gerade nicht viel anfangen.
 

Nero legte die Karte wieder zurück in die Kiste, Noah brachte diese wieder in das Versteck und kam nach wenigen Minuten wieder. „Ich werde euch noch zum Ausgang begleiten“. Sie nahmen den nächsten Weg der von dem Berg hinunter führte und liefen nun Richtung Bergkette, die sie von Weitem sehen konnten. Sie fragen sich natürlich alle was dieser Cap sei und waren schon sehr gespannt.
 

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Die Sonne ging bereits unter und so schlugen sie das Nachtlager auf. Seit Noah mit ihnen reiste, war das Durchqueren von Shelar angenehmer geworden. Sie saßen am Feuer und unterhielten sich in aller Ruhe, bis auf Yuan und Noah. Eine weitere Trainingsstunde war angesagt und sie befanden sich etwas abseits des Lagers und übten die neue Technik. Auch wenn Lloyd und Zelos kein Paar mehr waren, verstanden sie sich, als ob nichts gewesen wäre und das war auch gut so. Sie lachten und schwatzen miteinander über dies und das, was ihnen gerade in den Sinn kam. Raine hatte ihnen nichts von der Vision erzählt und behielt es lieber für sich.
 

„Also, was ist nun das Cap?“, fragte Lloyd. „Das werdet ihr noch früh genug erfahren. Es befindet sich in einem Reich, was aus Bergen besteht. Allerdings herrscht dort ein todbringender Sturm“, erklärte Nero und sah in den Sternenhimmel.. „Wie, ein todbringender Sturm?“, wiederholte Lloyd fragend und sah seinen Onkel an. „Der Sturm ist in dieser Region besonders tückisch. Niemand sollte bei diesen Unwettern draußen sein. Man sagt, dass dieser Sturm lebt“, gab Area wieder. „Wie kann das sein?“, verstand es Genis nicht wirklich. „Wenn wir das bloß wüssten“, antwortete Nero.
 

Noah kam mit Yuan erschöpft wieder und setzte ihn vorsichtig auf seiner Matte ab und setzte sich selbst an das warme Feuer. Auf dem Feuer stand ein Topf in dem etwas köchelte. Regal griff nach dem Rührlöffel und rührte etwas in dem Kochtopf um und probierte. „Okay, es ist so weit fertig, wir können essen“, waren seine Worte danach und teilte die Teller aus. Es schmeckte herrlich und unvergleichlich. Diesen Geschmack würden sie unter anderen Gerichten immer wiedererkennen. Lloyd nahm sich sogar einen Nachschlag.
 

Wie die Zeit verging, da gähnte Genis. Sie machten ihre Matten zurecht und legten sich schließlich hin. Für die meisten im Lager war die Nacht schnell vorbei. Es kamen ihnen so vor, als ob sie nur Sekunden geschlafen hätten. Sie bauten das Nachtlager wieder ab und packten ihre Sachen zusammen. Sie mussten schnell in der nächsten Stadt ankommen, bevor sie in diesen Killersturm gerieten, Noah wies ihnen den Weg zu der Bergkette die das Shelar vom Rest der Welt abschottete. Sie hatte keinen so langen Weg mehr vor sich und waren gut in der Zeit. Unterwegs würden sie dann etwas essen, zunächst aber mussten sie aus dem Tal kommen.
 

Sie liefen einen Berg hinauf und schließlich in eine Höhle, blieben vor einen Wasserlauf stehen, der in einem Wasserfall endete und der ins Freie führte. „Hier trennen sich unsere Wege“, meinte Noah. „Okay, danke für die Hilfe.“ Yuan gab ihm die Hand. „Kein Ding“, lachte Noah zurück. „Warte! Soll dies etwas der Ausgang sein?“, warf Zelos ein und deutete auf den Wasserfall. „Ja, es gäbe noch einen anderen, aber der würde doppelt so lange dauern. Das hier ist der schnellste Weg um Shelar zu verlassen“, gab der alte Mann wieder. „Wie sollen wir nun da hinunter kommen?“, fragte sich Genis und sah in das reißende Wasser.
 

Da hatte Lloyd schon die Idee, er hob die Flügeltasche in die Luft und ließ das Elementarboot erscheinen. „Bist du des Wahnsinns?!“, schrie Yuan. Er wollte verhindern dass das Schiff bei dem Fall vom Wasserfall Schaden nahm. Lloyd sah ihn daraufhin an. „Hast du eine bessere Lösung?“. „Nein…“ Yuan sah zur Seite und schwieg. So stiegen sie alle ein und setzten das Schiff in Bewegung. Noah sah ihnen zu, wie sie hinaus verschwanden und wandte sich schließlich wieder zum Gehen um.
 

Das Boot wurde immer schneller, bis es, samt Inhalt, schließlich den Wasserfall hinab fiel. Yuan hoffte, dass das Schiff nicht mit ihnen unten zerschellte und kniff die Augen zusammen, biss die Zähne aufeinander. Sie wurden durch den freien Fall durch das Schiff geschleudert, Genis schlug sich dabei den Schädel an und wurde bewusstlos. Raine sah gleich nach ihm und konnte die Wunde problemlos heilen. Sie hielt ihn fest in ihren Arm und suchte mit dem anderen Arm Halt an der Wand. Bevor sie jedoch doch noch zerschellen konnten, hatte Sheena eine Idee und rief Undine zu Hilfe, welche den Sturz abfederte. So kamen sie mit einem Bauchplatscher davon. Sie alle wurden auf den Schiffsboden geschleudert und waren davon ziemlich benebelt. „Was ist passiert?“, fragte Presea. „Ich konnte den Aufprall mit Hilfe Undines abfangen“, gab Sheena wieder. „Gut gemacht“, konnte Lloyd nur sagen und richtete sich auf.
 

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Sie waren endlich aus dem Tal heraus und nun konnte die Reise weitergehen. Sie verließen das Schiff wieder und Lloyd ließ es verschwinden. Zelos sah sich um, erkannte Berge in der Ferne und deutete darauf. „Ja, genau. Dorthin müssen wir“, gab Nero als Bestätigung wieder. Nach einer kurzen Verschnaufpause setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung und nahm den direkten Weg zu den Bergen. Die anderen fragten sich immer noch, was sie dort wohl erwartete. Sie bekamen jedoch kein Wort aus Area und Nero heraus. Das war zum Verrückt werden! Genis war in der Zwischenzeit wieder zu sich gekommen und konnte auch wieder mitlaufen.
 

Ihre Landschaft wurde von einer Grassteppe zu einer Einöde und die Sonne brannte auf sie hinab, nirgendwo ein Baum der ihnen Schatten spenden konnte. Zelos sah hinauf zur Sonne und wieder nach vorne. Wenn sie nicht bald eine Stadt oder etwas Ähnliches erreichten, würde er nach einer gewissen Zeit zusammen brechen. Bei seiner hellen Haut bekam er schnell Sonnenbrand. Er hatte zwar seit Jahren keinen mehr gehabt, wollte aber auch keinen haben. Sie mussten sich beeilen, wenn sie die nächste Stadt lebend erreichen wollten, bevor dieser Sturm aufkam. Nur sie wussten nicht, wann das sein würde und aus diesem Grund liefen sie ohne Pause durch die große Einöde, in der Hoffnung bald eine Stadt zu erreichen. Sheena sah in die Ferne zu den Bergen und merkte, dass sie ihnen immer näher kamen. Es ging voran.
 

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Im Sonnenuntergang erreichten sie endlich ihr nächstes Ziel. Sie waren endlich in einer Stadt angekommen. Aber in was für einer? Sie liefen durch das große Tor und sahen sich hier um. Die Stadt wurde durch die hohen Berge vor dem Sturm geschützt. Zudem wurden die Wohnungen in die Berge hineingeschlagen. Lloyd sah sich die Bewohner an. „Aber das sind ja Zwerge!“. „Gut erkannt! Willkommen in Bergbau City, mitten im Zwergenreich“, verkündete Nero. Da es schon spät war, beschloss die Gruppe eine Gaststätte aufzusuchen, um sich für Nacht Zimmer zu nehmen.
 

Sie sahen sich die Schilder der Gaststätten an und da fiel Lloyd eines ins Auge und er lief darauf zu und blieb stehen. „Zum Weißen Hirsch. Inhaber: Hort Irving“. „Irving?“, wiederholte Genis und sah Lloyd an, da der unter diesen Nachnamen aufgewachsen war. „Was ist Lloyd? Ist der Name etwa unter Zwergen selten?“, fragte Area ihren Neffen. Doch er konnte es ihr nicht sagen, sah das Schild an und beschloss hinein zu laufen. Sie sahen sich in der Gaststätte um. Überall Zwerge, die sich unterhielten, einen zusammen tranken und aßen. Lloyd sah sich um und konnte an einer Theke die zugleich auch die Rezeption war, einen Zwerg vorfinden. Als Lloyd den Zwerg dahinter ansah, traf es ihn wie ein Blitz. Der Zwerg sah Dirk unglaublich ähnlich und so musste er es fragen und lief auf ihn zu. „Guten Abend“, grüßte der Zwerg, mit dem Namen Hort, und hatte gerade ein Gästebuch in den Händen. „ Guten Abend… sagen Sie, kennen sie einen Dirk Irving?“, kaum hatte Lloyd den Name ausgesprochen, verzog sich das Gesicht des Zwergen und er sah ihn wütend an „Raus, RAUS!!“, brüllte er nun und schmiss sie wieder hinaus aus der Gaststätte. Womit sie wieder auf der Straße standen und bekamen die Tür vor der Nase zu geschlagen. „Holla, was hatte der denn plötzlich?“ Zelos kratze sich am Hinterkopf. „Keine Ahnung, aber er sah Paps verdammt ähnlich!“, gab Lloyd wieder und sah in den Himmel. Es war inzwischen Nacht geworden, aber hier würden sie kein Zimmer mehr bekommen.
 

Sie liefen weiter und fragten bei den anderen Gaststätten nach, aber keiner hatte mehr ein Zimmer für sie frei. Zu dem fing es auch noch an zu regnen. Doch sie konnten sich in einer verlassen Berghöhle in der Stadt unterstellen und sahen dem Regen zu. Lloyd fragte sich was der Zwerg wohl gegen seinen Paps hatte? Paps hatte nie erzählt, dass er weitere Verwandte hatte, um ehrlich zu sein, er hatte nie wirklich nachgefragt. Man sah es Lloyd an, dass er am Nachdenken war.
 

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Ein Fackelschein kam der Höhle näher, bis eine junge Zwergendame mit einer Fackel in den Händen vor ihnen stand. „Kommt mit, Papa gibt euch doch noch ein Zimmer“. Sie hatte langes schwarzes Haar und kastanienbraune Augen. Papa? War sie etwa die Tochter von Hort? So viele Fragen beschäftigten Lloyd und er wusste nicht, wohin damit. Sie liefen durch den Regen und kamen schließlich wieder in der Gaststätte an. Endlich im Trockenen! Sie konnten sich umziehen. Hort hatte ihnen seine letzten freien Zimmern zugeteilt und ihnen das Abendessen auf dem Tisch vorbereitet. Wenig später saßen sie da und aßen endlich etwas. Neben der jungen Zwergendame und Hort, saß noch ein junger Mann mit ebenfalls schwarzen Haaren und meerblauen Augen bei ihnen. Nun kam noch eine ältere Zwergenfrau zu ihnen und setzte sich neben Hort. Vor ihnen auf dem Tisch stand ein herzhaftes Essen was darauf wartete, gegessen zu werden. Jeder nahm sich etwas und wartete darauf, dass jeder von ihnen etwas hatte und aßen gemeinsam zu Abend. Der Regen schlug gegen die Fensterscheiben und ließ diese klirren.
 

„Woher kennst du Dirk?“, fragte Hort Lloyd. Dieser erzählte ihm darauf seine Geschichte. Hort und die anderen hörten ihm aufmerksam zu und warteten ab, bis Lloyd fertig erzählt hatte. „Verstehe, dann bist du mein Neffe. Denn Dirk ist mein Bruder“. „Wie kommst es, dass Sie hier leben?“, fragte Raine. „Es war so. Dirk und ich haben unsere Eltern auf See bestattet und es ging um eine Erbschaft. Jeder von uns wollte etwas und so fingen wir an, zu streiten. Ich sagte damals ziemlich gemeine Sachen zu ihm und ehe wir uns versahen, schoss eine Monsterwelle auf uns zu und wir wurden getrennt. Ich wurde hier an Land gespült. Leyla, neben mir, fand mich bewusstlos und nahm mich bei sich auf. Kurz darauf verliebten wir uns und heirateten schließlich. Dies sind unsere beiden Kinder Ina und Martin“. „So war das also, Paps hat kein Wort über dich verloren“, gab Lloyd wieder. „Er muss wohl gedacht haben, was ich ebenfalls von ihm gedacht hatte, dass er tot ist. Er konnte sich ebenfalls retten und lebt nun im Wald des Dorfes?“. „Ja“, konnte Lloyd bestätigen. „Nun weißt du, Schatz, dass dein Bruder noch am Leben ist“, meinte Leyla und sah ihn herzallerliebst an. „Ja, ich will mich auf jeden Fall dafür entschuldigen, was damals vorgefallen ist!“, fasste der Zwerg diesen Entschluss und sah seine Familie an.
 

„Also Nero, Area. Was ist nun der Cap?“, fragte Zelos, der es endlich wissen wollte. „Der Cap ist eine Rennstrecke!“, gab Ina lachend wieder. „Eine Rennstrecke?“, wiederholte Colette. „Eine Rennstrecke, in der Luft. Diese verläuft um hohe und recht spitze Bergklippen und durch errichtete Hindernisse. Das ist das Herzstück unseres Reiches, dort werden auch Wetten abgeschlossen. Jeden Tag sind dort welche“, erklärte Martin ihnen. „Zumal herrscht dort ein starke Windströmung. Man muss also höllisch aufpassen, dass man nicht von seiner Flugmaschine geworfen wird“, gab Ina dazu.
 

„Wenn ich mir die Frage erlauben darf, warum seid ihr hierhergekommen?“, fragte Hort. Area erzählte von ihrer Mission und es dauerte eine ganze Weile bis sie endete. Hort und seine Familie sahen gar nicht erfreut aus. „Also, es gibt hier jemanden, der euch in dieser Angelegenheit bestimmt weiterhelfen kann“, konnte Martin ihnen Hoffnung geben. „Und wer ist das?“, wollte Yuan einen Namen. „Sein Name ist Aron, der beste Pilot in der Stadt. Niemand kann ihn auf der Rennstrecke schlagen. Allerdings müsst ihr ihn erst in einem Rennen besiegen und er wird euch helfen“, erzählte Martin ihnen und fing an zu gähnen. Er beschloss ins Bett zu gehen und nahm seine Schwester Ina mit. Leyla ging ebenfalls ins Bett und kurz darauf folgte auch Hort. Nach einer angenehmen Runde beschlossen auch die anderen in die Betten zu kriechen und würden sich morgen wieder hier treffen.

Die Herausforderung für Yuan

Am nächsten Tag trafen sie sich an der Theke, konnten einen gedeckten Tisch vorfinden und setzten sich an diesen und nahmen sich von dem liebevoll hergerichteten Essen. Martin stieß zu ihnen und nahm ebenfalls Platz.„Welche Flugmaschinen sind auf dem Cap erlaubt?“, fragte Yuan. Martin sah ihn an. „Hm… gute Frage. Eigentlich alle.“ „Kann man auch ohne daran teilnehmen?“ wollte Nero wissen. „Wie ist das nun gemeint?“, gab Martin wieder und hatte die Frage zurückgeworfen. „Wenn jemand Flügel hat“, meinte Area darauf. „Nein, ausschließlich Flugmaschinen. Auch wenn jemand Flügel hat, braucht er oder sie eine Maschine um zugelassen zu werden“, erklärte er die Regeln. „Gibt noch andere Regeln?“, fragte Genis nach. „Nein, sonst ist alles erlaubt, selbst das benutzen von Waffen und Magie“. Als Martin das sagte richteten sich alle Blicke auf ihn und er wurde immer kleiner auf dem Stuhl.
 

„Lloyd, gib mir mal bitte die Flügeltasche“, sprach Yuan aus. Lloyd reichte sie ihm und er sah nach und konnte das finden was er bis eben noch suchte. „Das passt ja, wir haben einen Rheaird dabei!“, rief er aus. „Super!“, gab Lloyd hinzu. „Aber wer soll nun fliegen?“, stellte Regal die Frage in den Raum. „Jemand der auch Magie einsetzen kann“, meinte Raine. Die Wahl fiel dann schließlich auf Yuan. Prompt wurde er rot. „Na gut, ich mache es!“. „Sehr schön“, meinte Martin und führte sie nun zu dem besagten Cap. Sie liefen durch die Stadt und einen Bergweg hinauf. Hinter den hohen Bergen versteckte sich die Rennstrecke, die sich in luftiger Höhe befand.
 

Dort an der Startlinie befanden sich Einige und übten. Sie liefen auf die Gruppe Zwerge zu. „Aron?“, meinte Martin zu einem der Zwerge, ein Blondschopf mit Fliegerbrille wandte sich ihnen zu. „Was ist?“. Martin erklärte kurz sein Anliegen. „So, ihr wollt den Schatz der sich hier befindet? Tja, ich bin der Einzige der die Stelle kennt, aber zuvor müsst ihr mich in einem Rennen schlagen“. Wie erwartet wollte er ein Rennen haben. Aron sprach weiter: „In genau drei Tagen findet das große Cap-Rennen statt. Wenn ihr mich in diesem Rennen besiegt, bringe ich euch zu der Stelle.“ Yuan trat vor, nahm das Angebot an und sah entschlossen aus, das Rennen zu gewinnen. Aron sah ihn an und willigte ein, das er sein Gegner sein sollte.
 

„Gut, dann ist das schon mal geklärt“, gab Martin von sich. „Aber, Yuan. Du musst noch die Strecke kennen. Flieg mal ein paar Runden und dann unter Zeit.“ Sie liefen etwas abseits von den anderen, Lloyd hielt die Flügeltasche in die Luft und ließ den Rheaird erscheinen. Nun stieg Yuan darauf, startete den Motor und flog los. Es sah doch schwieriger aus als gedacht. Bei einer starken Gegenwindströmung riss es Yuan von der Maschine, aber dank der Fähigkeit zu fliegen konnte er sich retten und brachte die Maschine wieder auf die Strecke.
 

Martin sah überrascht aus, als er das sah. „Das meinten wir mit ohne Maschine fliegen“, gab Nero wieder. Martin wandte sich den anderen zu. „Wie viele von euch können so fliegen?“. Daraufhin hoben Nero, Area, Colette und Zelos den Arm. „Unser Bruder, Kratos, unser Vater Toren und Terrel, der Vater von Yuan können dies auch“, gab Nero noch wieder. „Woher könnt ihr das?“, war die nächste Frage der Zwerge, doch da schwiegen Area und Nero dann doch.
 

Yuan hatte es in der Zeit geschafft, eine Runde zu meistern und sollte die nächste gleich hinterher machen. Diesmal passte er bei der verzwickten Stelle auf und konnte sich auf der Maschine halten. So langsam kannte er die Strecke und kam zu den anderen zurück für eine Pause und die Maschine musste gewartet werden. „So weit gut, muss nur noch schneller werden“, gab Martin wieder, doch der Zwerg seufzte unüberhörbar. „Aron hat den Vorteil, dass er seit Jahren trainiert und an Cap-Rennen teilnimmt“. „Das ist wohl wahr“, stimmte Yuan zu, sah sich die Strecke an und sprach weiter. „Sag mal, beherrscht er denn Magie?“. „Nein, die Flugmaschinen sind mit Schilden und Waffen ausgerüstet, Magie beherrscht keiner der anderen so wirklich“, gab Martin wieder. „Das sind ja schöne Aussichten“, meinte Zelos und sah hinüber zu den anderen.
 

„Gehen wir zurück!“, meinte Yuan voller Entschlossenheit dieses Rennen zu gewinnen und den nächsten Hinweis zu holen. Sie verließen den Cap und kamen wenig später in der Gaststätte an, wo schon Hort mit den Getränken auf sie wartete. Sie setzten sich an den Tisch und erholten sich etwas.
 

Yuan packte den Bauplan des Rheaird aus und sah sich diesen genau an. „Was machst du da?“, fragte Sheena und sah den Halbelf an. „Martin hat doch vorhin erwähnt, dass die anderen Maschinen mit Schildgeneratoren ausgestattet sind“. Martin sah ihn an. „Okay, ich zeig dir die Werkstatt.“ Der Zwerg erhob sich, lief durch eine Hintertür und sie kamen in einer sehr großen und geräumigen Werkstatt an. Sie liefen hinüber zu einer freien Werkbank und zeigten Yuan den Schildgenerator, sowie die Waffen der anderen. Einige davon hatte er hier herumliegen. „Das ist doch alles Zwergentechnologie, oder?“, fragte der Anführer der Abtrünnigen. „Ja“, gab Martin sachgemäß wieder. „Hm… ich weiß nicht ob das kombinierbar ist mit der Technik der Abtrünnigen“, dachte dieser, ließ den Rheaird erscheinen und begann sein Werk. Die anderen verließen die Werkstatt und ließen ihn nur machen.
 

Zurück in der Wirtschaft sahen sie, wie Ina gerade hinein kam. Sie hatte Einkäufe in den Händen. Sie stellte alles auf der Theke ab und sah die anderen an. „Warum besucht ihr nicht ein bisschen die Stadt?“ „Das ist eine gute Idee“, stimmte Genis schnell zu, ergriff Lloyds Arm und zog ihn mit sich. Die anderen folgten ihnen nach. Sie liefen durch die Zwergenstadt und sahen sich gut um, als sie am Vortag ankamen war es bereits Dämmerung gewesen. Nun konnten sie sich die Stadt besser ansehen. Sie teilten sich auf und liefen in Zweiergruppen durch die Straßen. Die Stadt war größer und weitläufiger als gedacht. Es gab Zugänge zu Gassen die sie vorher nicht sehen konnten.
 

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Lloyd und Genis liefen in eine Seitengasse und sahen sich die Läden hier an. Echte Handwerkskunst wurde hier verkauft. Für Lloyds geschultes Auge unmöglich zu übersehen. Ein besonders schönes Stück weckte sein Interesse und er fuhr mit den Fingern über die feinen und sauberen Gravierungen. Er wandte es durch die Finger und sah es genau an. Da beschloss er es für seinen Paps mitzunehmen und kaufte es. Gut verstaut in der Innentasche liefen sie weiter.
 

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Regal und Presea liefen auf der Straße entlang die sehr belebt war. Bistros reihten sich an feine Restaurants, direkt daneben ein Eiscafé. Die ganze Straße war voll von solchen Geschäften und Imbissbuden. Unter den Läden fand Regal einen Weinkeller und sah sich drinnen um: Massenweise Bergbauschnaps lagerte in den staubfreien Wein - und Schnapsregalen. Einige von ihnen kosteten ein Vermögen und andere gab es zu Spottpreisen. Das lag wohl am Alter und der Art wie die Spirituosen hergestellt wurden. Presea lief an seiner Seite durch den Weinkeller und sahen sich einige Minuten um, bis eine Bedienung zu ihnen hinüber kam . Ein Mensch, wie Regal unschwer erkennen konnte, neben ihr ein Zwerg. So wie dieser aussah, schien ihm dieser Laden zu gehören.
 

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Sheena und Zelos liefen durch die Hauptstraße und sahen sich die Läden ringsum an. Alles Mögliche tummelte sich hier. Buchläden, Schuh - und Kleidungsgeschäfte, Geschäfte für feinsten Stoff und Seide. Dies und noch viel mehr. Sie liefen durch die Massen und da entdeckte Sheena etwas und rannte an die Schaufensterscheibe, mit Zelos im Schlepptau. Sie standen vor einem Schokoladenladen und sie sah freudig hinein. „Was ist denn da so interessant?“, fragte der Rotschopf neben ihr. Sie sah ihn daraufhin finster an und wandte den Blick wieder zur Fensterscheibe. „Was dort ausgestellt wird sind sogenannte ‚Weiße Schwalben‘, eine kostbare Süßspeise. Früher wurde sie ebenfalls in Mizuho hergestellt, doch leider verstarb der Hersteller an einer Krankheit und hatte leider keine Erben für den Betrieb. Seitdem werden keine Weißen Schwalben hergestellt.“ Sheena sah bedrückt zu Boden.
 

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Raine und Colette standen vor einem Buchladen und sahen sich die Bücher an, da Raine ein interessantes Buch gefunden hatte und nun da stand und darin herumblätterte. Sie beschloss, sich das Buch zu kaufen und sah Colette an. Doch für sie war kein Buch dabei und lachte sie an. Nun gut, dachte sich Raine und verstaute das Buch sicher in der Innentasche.
 

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Yuan saß immer noch in der Werkstatt zusammen mit Area und Nero. Fünkchen saß auf einem Tisch und sah ihnen gespannt zu. Yuan versuchte immer noch den Schildgenerator an dem Rheaird anzubringen und als er so weit war, wollte er es versuchen. Yuan stand auf und stellte sich einige Schritte entfernt vor die Maschine und beschoss diese mit Feuerbällen. Wie erwartet wurde die Maschine durch den Schild geschützt. Super! Es funktionierte, wie erwartet.
 

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Es war bereits Abend als die anderen wieder kamen. Yuan, Area und Nero saßen schon am Tisch und sahen die anderen hereinkommen. Regal und Presea betraten zuerst die Gaststätte und ließen sich am Tisch nieder und kaum hingesetzt, kamen Lloyd und Genis hinein und lachten fröhlich. Die beiden schienen eine Menge Spaß gehabt zu haben. Danach folgten Colette und Raine. Raine hatte eine kleine Tasche voller Bücher bei sich und Colette trug eine neue Halskette um den Hals, die Lloyd ins Auge fiel und bestaunen musste. Sheena und Zelos ließen sich aber eine Menge Zeit.
 

Sheena und Zelos hatten die heißen Quellen entdeckt und nahmen sich ein heißes Bad nach der langen und anstrengenden Reise. Wie das gut tat auf der Haut! Zelos befand sich im Himmel und lehnte sich zurück an einen warmen Felsen und schloss die Augen. Neben ihm schwamm ein kleines Holztablett wo sich Sake darauf befand und darauf wartete, getrunken zu werden.
 

Zelos bemerkte wie jemand in das Wasser stieg und neben ihm Platz nahm. Er linste etwas und erkannte Sheena neben sich, wie sie, mit einen Handtuch bekleidet, neben ihm im warmen Wasser saß und sich etwas von dem Sake nahm. „Es macht dir noch nichts aus, das ich hier neben dir sitze, oder?“, fragte sie schließlich. „Nein, ganz und gar nicht“.
 

Sheena biss sich auf die Unterlippe und ihr Blick ruhte auf Zelos und dessen Körperbau. Er bemerkte es nicht und ließ sich gehen in dem schönen Wasser. „Hattet du schon mal etwas mit einer Frau? “, platze die Frage aus ihr hinaus, ohne es gewollt zu haben. Er ließ sich nicht stören und hatte die Augen immer noch geschlossen. „Ja, jahrelang, bis ich mich an Frauen sattgesehen hatte und habe es dann mal mit Männer versucht und es klappt gut mit ihnen“. „Wäre es für dich schlimm wenn du wieder etwas mit einer Frau hättest?“. Nun sah er sie dann doch an und hob die Braue „Das wäre nicht die Welt, habe eben nicht so das Händchen für die Frauen. Wieso? Willst du etwas mit mir anfangen?“. Sheena lief rot an, griff nach dem Sakefläschchen um abzulenken und leerte dieses in einem Zug. „Hey, das war meiner, vielen Dank!!“, schnauzte Zelos sie an. Doch sie reagierte nicht auf sein Gebrüll und sah in den Himmel hinauf. Von hier aus konnte man die Sterne sehr gut sehen.
 

Müde erhob sich Sheena aus dem warmen Quellwasser und lief auf das Ufer zu und wandte sich noch mal um. „Gute Nacht, Zelos“. Sie hatten beschlossen, hier in diesem Hotel zu übernachten. Zelos sah ihr ganz irritiert nach. Was sollte das eben? War sie etwas heimlich in ihn verliebt? In Shelar hatte sie schon so eine Andeutung gemacht. Steckte mehr dahinter? Tränen stiegen ungewollt in Zelos auf. Der Grund, warum er sich nicht mehr mit Frauen einließ war ein anderer, nicht, dass er sich je satt an ihnen gesehen hätte. Nein! Ihm wurde mal sehr wehgetan und er wandte sich aus diesem Grund von den Frauen ab und fasste bei den Männern Fuß. Vielleicht sollte er es ihr erzählen, aber ob das eine so gute Idee war? Das bezweifelte der Auserwählte. Die Tränen hatten sich einen Weg über seine Wangen gesucht und vermischten sich mit dem Quellwasser, welches seinen Körper hinunter glitt.
 

Schnell fasste er den Entschluss ihr zu folgen. Er verließ die heiße Quelle und suchte ihr Zimmer auf. Vor der Tür stand er nun und klopfte sachte an. Als er dann hinein gebeten wurde, öffnete er die Tür und verschwand hinein. Sheena lag auf dem Bett und hatte ein Buch, welches sie vorhin gekauft hatte in den Fingern und las entspannt daraus. Sie sah ihn genau an. Er gab ein Bild des Jammers ab. Total verweint und verzweifelt.
 

Er trat auf das Bett zu, setzte sich und seufzte schwer. „Was hast du?“. „Ich war vorhin nicht ganz ehrlich zu dir, was die Sache mit den Frauen betrifft. Ich hab mich nicht sattgesehen. Ich wurde mal schwer enttäuscht und verletzt.“ Wieder stiegen die Tränen in ihm auf und bahnten sich einen Weg über das Gesicht und fielen schließlich auf das Bettlaken. Sheena sah ihn ganz überrascht an und erhob leise die Stimme: „Was ist denn passiert?“. Zelos schluckte im ersten Moment um die Tränen zurück zu drängen, dann setzte er an zu erzählen. „Es war ein verschneiter Sonnentag, kurz vor Heiligabend, selten das in Meltokyo Schnee fiel. An diesen Tag erinnere ich mich noch gut. Ich hatte seit Wochen eine innige Beziehung zu einer sehr schönen jungen Frau, deren Name war Clara, aus einem angesehenen Haus. Ich liebte sie so sehr, dass ich mehr wollte, als nur eine Beziehung mit ihr. Ich war auf dem Weg zu ihr um mit ihr den Tag zu verbringen. Als ich jedoch vor dem prachtvollen Anwesen ankam, sah ich sie mit einem fremden Mann, älter und reifer als ich. Sie kam auf mich zu und sagte mir dies ins Gesicht. Es war viel mehr als nur Worte. Es war ein Fausthieb mitten ins Gesicht: ‚Verschwinde! Du bist nicht länger mein Typ! Du bist nichts weiter als ein verwöhntes Kind, das keine Eltern mehr hat, nicht im Stande sich selbst zu versorgen!‘ Mit diesen Worten ging sie mit dem anderen mit, den sie später heiratete und wegzog. Ich habe sie nie wieder gesehen“. Nun brach Zelos vollkommen in Tränen aus. Nun konnte Sheena seine Angst verstehen. Er hatte Angst wieder so enttäuscht und alleine gelassen zu werden. Sie zog ihn ein eine innige Umarmung. „Ich bleibe bei dir“. Da weitete der Auserwählte die Augen und wollte dies nicht wahrhaben und riss sich los. „Warum?“. „Weil, ich dich liebe, Zelos“. Ein klares Liebesgeständnis! „Ich weiß nicht, ob du noch etwas für eine Frau empfinden kannst. Aber ich werde warten, so lange wie es dauert“. Das wollte sie wirklich für ihn tun? Warten, bis er wieder bereit war für eine Beziehung mit einer Frau. Zugegeben, Sheena war eine sehr schöne junge Frau und entsprach seinem Geschmack. „Sheena! Das musst du nicht tun, werde glücklich mit jemand anderen“ ,wies er sie ab. „Aber wieso?!“ Sie wollte den Grund wissen für diese Abneigung. „Ich habe im Lauf der Zeit das Händchen für Frauen verloren. Nach dieser Verletzung war ich nicht mehr in der Lage mit Frauen umzugehen. Einfachere Unterhaltung sind zwar möglich, aber mehr ist halt nicht mehr drin“. Sollte dies sein Grund sein? Lächerlich! „Soll das bedeuten, dass du nicht mehr mit einer Frau flirten kannst?“. „So ist es. Wenn es um einfacheren Sex ohne Liebe geht ist das kein Problem, dann erfülle ich den Wunsch. Aber ist Liebe im Spiel kann ich es nicht tun“. „Angst, wieder verletzt zu werden. Angst, bei dem kleinsten Fehler sitzen gelassen zu werden?“, konnte Sheena es nachvollziehen.

Hoffungsschimmer und alte Bekannte

Zelos sah zu Boden und wollte es nicht begreifen. Sheena liebte ihn. Er hatte sich schon gar keine Hoffnungen mehr gemacht, dass sich eine Frau in ihn verliebte und doch war es so. Sheena zog ihn wieder in die Arme und tröstete ihn. „Ich werde dich nicht verletzten“. „Darum geht es mir nicht, ich habe Angst das ich Fehler mache, die dich verletzen könnten und dass du aus diesem Grund gehst“. „Nur keine Sorge, du kannst manchmal ein auserwählter Idiot sein, aber ich werde es ertragen. Du bist nicht verwöhnt und bist selbstständig“, waren ihre sanften und zarten Worte die langsam in seine Seele eindringen. Dann spürte Zelos weiche und hauchzarte Lippen auf seiner Wange und schloss die Augen. Sie löste sich von ihm und sah ihn verliebt an. „Und wie hat sich das angefühlt?“. „Wunderbar…“. „Hast du immer noch den Wunsch auf eine Familie?“, wollte sie sicher gehen. „Ja, habe ihn nur zurück gesteckt“.
 

„Eine andere Frage, das soll jetzt keine Beleidigung oder so was sein. Warum warst du mit Lloyd zusammen? Klar, du liebst ihn, aber warum?“. „Na ja, wie schon gesagt, dass ich mich von Frauen abwandte. Da ich damals einen ziemlichen Mist gebaute hatte, war mir in diesem Moment so ziemlich alles egal, wenn da nicht Lloyd gewesen wäre. Er wollte mich retten und gestand mir das er mich liebt. Ich ergriff diesen hauchdünnen Faden und ließ mich von Lloyd mitziehen. Er rettete mich vor dem Abgrund“. „So war das also“, lächelte sie ihn an. Nun ergriff Zelos zögerlich den Moment und küsste Sheena auf die Lippen. Nachdem er sich wieder löste sah er sie an „Und?“. „Schon ganz gut, für den Anfang“, lächelte sie ihn wieder an und zog ihn weiter auf das Bett.
 

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Am nächsten Morgen erwachte Zelos neben Sheena im Bett auf und sah sie an. Sie schlief noch tief und fest. In der letzten Nacht hatten die beiden Sex miteinander gehabt. Was er selber kaum glauben konnte. Vielleicht konnte Sheena ihm dabei helfen, wieder mit Frauen umgehen zu können. Er bewegte sich sachte aus dem Bett und suchte nach seinen Sachen, doch da machte er die Feststellung gestern Abend nur mit einem Handtuch um die Hüfte hierhergekommen zu sein.
 

Mit einem gemütlichen Gähnen erwachte dann auch Sheena „Morgen, Zelos“. „Morgen.“ Er sah sie an. Sie machte einen befriedigten Eindruck auf ihn, das schien ihr letzte Nacht gefallen zu haben, was er da gemacht hatte. Das beruhigte ihn, keinen Fehler gemacht zu haben. Dass er sich mal Sheena damit anvertrauen würde hätte er nicht gedacht. Vielleicht erzählte er es auch noch Regal, er war immer schon so was wie der Seelenklempner der Gruppe. Lloyd wusste von dem allem nichts, das sollte auch so bleiben. Es war überhaupt ein Wunder, dass er gar einen hoch bekommen hatte bei ihr.
 

Er lief zur Zimmertür hinüber und wurde prompt von Sheena in die Arme geschlossen. „Es war schön, danke. Auch wenn wir momentan noch kein Paar sind, würde ich es gerne wiederholen, vielleicht verliebst du dich dann in mich“. „Okay, einverstanden“, willigte er ein, wurde losgelassen und verließ das Zimmer. Die anderen würden sich schon fragen, wo die beiden bloß blieben. Da musste sich Zelos aber eine Ausrede einfallen lassen. Er kam an seinem Zimmer an und ging hinein und zog sich an. Wenig später trafen sich die beiden an der Rezeption und gaben die Schlüssel ab. „Ehm… Sheena, sag bitte niemandem davon, dass wir uns fortan hin und wieder treffen, okay?“, war dies seine Bitte an sie. „Mach ich!“. Sie mussten gegenüber den anderen ganz normal wirken, damit sie keinen Verdacht schöpften. Besonders bei Regal mussten sie aufpassen.
 

Als sie die Straße in Richtung Gaststätte hinauf liefen, fiel Zelos dabei etwas auf. Es war kein Objekt, sondern eher eine Person. Er blieb stehen und sah zu der Person hinüber.. „Was ist?“, fragte Sheena und sah in dieselbe Richtung. Dort in der Menge stand jemand der verdächtig nach einem Abtrünnigen aussah. „Weißt du etwas davon, dass Yuan seine Männer hierher bestellt hat?“, fragte Zelos schließlich. „Nein, nicht dass ich wüsste!“. Dann sahen sie wie eine zweite Person mit einer schweren Kiste ankam und gingen weiter. Sheena lief hinüber zu der Stelle und fand etwas vor und schreckte zurück. Unauffällig lief sie zu Zelos und gab ihm das Zeichen weiter zu laufen. Sie waren endlich an der Gaststätte angekommen und betraten sie. An einem Tisch saßen die anderen und sahen Zelos und Sheena grimmig an. „Wo habt ihr gesteckt?!“, kam es zornig von Area.
 

Da Zelos keine Ausrede einfiel übernahm ab hier Sheena und zeigte ihnen ihren Fund. Sie legte es in die Tischmitte, so dass es alle ansehen konnten. „Das ist ein Exsphere! Woher hast du den, Sheena?!“, fragte Lloyd aufgebracht. Zelos erzählte von den beiden Männern und sah Yuan an. „Nein, ich habe meine Männer nicht benachrichtigt, hierher zu kommen“. Konnte das sein, oder war das nur ein dummer Zufall? Lloyd sprach das aus was die anderen dachten. „Desians!!“. Er sprach das Wort mit zorniger Stimme aus und sah in die Runde. „Onkel Nero, Tante Area und Yuan werden sich weiterhin mit dem Cap-Rennen befassen und wir anderen werden die Desians aufspüren und vernichtend schlagen!“. Alles hörte auf sein Wort und sie verließen alle zusammen die Gaststätte. Nur das Problem: Die Stadt war riesig. Wie sollten sie da etwas finden? Eine weitere Frage war: Kannten diese Desians, wenn es welche waren Lloyd und die Auserwähltengruppe? Colette und Zelos suchten von der Luft aus nach ihnen, die anderen durchkämten die Stadt sorgsam.
 

Nach geschlagenen zwei Stunden kamen sie wieder zusammen. „Nichts gefunden“, gab Sheena wieder, Zelos stimmte ihr stumm zu. Auch bei Regal und Presea nichts. Genis und Colette hatten auch kein Glück. Sie standen am Stadtrand und versuchten das Problem anders anzugehen, wenn da nicht eine Sirene ertönte und die Zwerge um sie herum wurden in Aufruhr versetzt. Einer rannte an ihnen vorbei, den Lloyd anhielt. „Was hat die Sirene zu bedeuten?“. „Der Sturm kommt!!“ Mit diesen Worten rannte der aufgebrachte Zwerg weiter. Sie versuchten, so schnell wie möglich die großen Tore schließen, damit der Sturm nicht in die Stadt gelangte.
 

In der Menge rief eine verzweifle Mutter nach ihrem Kind, was sie nicht finden konnte. Lloyd und die anderen liefen zu ihr hinüber und fragten nach. „Meine Tochter! Ich kann sie nicht finden! Sie wollte heute raus, außerhalb der Stadt mit ihren Freunden spielen. Die Sirenen kann man auch weit außerhalb der Stadt hören!“, wurde erklärt. „Wie viel Zeit bleibt eigentlich bis der Sturm hier ist?“, fragte Regal. „Maximal zehn Minuten!“. So beschloss Lloyd die Tochter zu suchen und lief hinaus aus der Stadt und sah sich um. Die anderen sahen ihm nach und wollten ihn zurückholen, doch wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog er es auch bis zum Ende durch. Ihm blieb nicht viel Zeit um die Tochter zu finden und heil in die Stadt zu bringen. Er lief über die Sanddünen und sah sich gut um und konnte in der Ferne den Sturm erkennen, wie dieser immer näher kam. Als er sich dann in die andere Richtung wandte, konnte er eine Höhle finden und lief auf diese zu, um nachzusehen und siehe da, da war sie. Die Tochter hatte hier Schutz gesucht, da sie wusste, dass sie es nicht mehr schaffen würde. Er sah sie an „Ich bin gekommen um dich zu suchen. Deine Mutter macht sich schon Sorgen“. Das Zwergenmädchen sah ihn an. „Oh wirklich, danke“. Hinter ihr konnte er ihre Freunde erkennen. Er setzte sich zu ihr und wartete in aller Ruhe den Sturm ab.
 

„Woher kommt eigentlich dieser Sturm?“, fragte Lloyd. „Keiner weiß es. Er war schon da, als diese Stadt gegründet wurde und das ist nun 4000 Jahre her. Der Sturm kommt regelmäßig und macht das Zuliefern von Ware für die Händler schwerer, weil nur ein Teil der Händler überlebt“, wurde ihm erzählt. „Woraus besteht denn dieser Sturm?“. „Keine Ahnung, niemand kann dies sagen“, kam zurück. „Augenzeugen berichten immer wieder von fremden Personen die sich hier in der Gegend aufhalten und etwas machen, aber keiner weiß was. In einer Ecke der Wüste gibt es einen Dauersturm. Niemand weiß was sich im Zentrum des Sturmes befindet“, wurde ihm erzählt. Also das kam Lloyd bekannt vor und er würde es den anderen mitteilen. „Ehm… wie lange dauert dieser Sturm in der Regel an?“. „Nicht besonders lange“, meinte das Zwergenmädchen. Vor dem Höhleneingang tobte dieser Tod bringende Sturm.
 

Nach weiteren zehn Minuten legte sich der Sturm wieder und sie konnten das Versteck verlassen und liefen auf die Stadt zu. Die Wachen waren gerade dabei die Tore wieder zu öffnen und ließen Lloyd und die Zwergenkinder hinein. Die Tochter rannte weinend zu ihrer Mutter in die Arme und gingen. Die anderen rannten auf Lloyd zu und waren heilfroh, dass er unverletzt war. „Wie hast du den Sturm überlebt?“, fragte Zelos. Lloyd erzählte alles, was eben in den zehn Minuten passiert war. „Das ist ja hochinteressant. Gehen wir zurück zu den anderen“, meinte Genis dazu und lief voraus. Sie kamen bei Hort in der Gaststätte an und warteten auf die anderen drei, die sich in der Werkstatt aufhielten und noch etwas an dem Rheaird feilten. Später wollten sie dann auf die Rennstrecke und noch etwas üben. Yuan musste noch schneller werden, wenn er eine kleine Chance haben wollte. Sie warteten auf die anderen am üblichen Tisch, Hort hatte die Karte ausgepackt und sah die Drei kommen. „Und?“, fragte Yuan hoffnungsvoll. Lloyd erzählte von eben. „Das kommt mir verdammt bekannt vor“, meinte Genis. „Natürlich, wir haben unsere Basis ebenfalls mit einen künstlichen Sandsturm versteckt“, gab Yuan wieder. Hort deutete auf die Karte „Dort befindet es sich“. „Wie lange brauchen wir bis dorthin?“, wollte Sheena wissen. „Ungefähr einen Tag, aber nehmt euch vor dem Sturm in Acht. Er kommt regelmäßig einmal bis zweimal die Woche, aber wann kann man nie sagen“, warnte er sie noch vor.
 

Lloyd und die anderen erhoben sich, verließen die Gaststätte und machten sich auf den Weg. Area, Nero und Yuan kümmerten sich um den Rheaird, damit dieser für das Cap-Rennen gewappnet war. Lloyd und die anderen liefen durch die Stadt, kamen an der Wüste an und liefen in die unendliche Weite der Wüste hinein. Hort hatte ihnen den Punkt auf der Karte markiert. Es war ein weiter Weg, doch mussten sie es tun. Sie mussten die Desians endgültig besiegen damit sie keinen Schaden mehr anrichteten und damit es Opfer wie Alicia, Marble und Anna nicht mehr geben würde.
 

Zelos und Sheena liefen neben Regal her und bildeten das Abschlusslicht der Gruppe, an der Spitze Lloyd und Genis. „Wo wart ihr eigentlich die letzte Nacht?“, fragte Regal leise die beiden. Zelos sah zu Boden, während er weiterlief. „Komm, erzähl es ihm“, meinte Sheena dazu und sah ihn an. Es brauchte einen Moment bis Zelos sich überwinden konnte und sich Regal anvertraute. „Verstehe, das war also der Grund.“ Mehr sagte der Duke nicht dazu und schwieg die beiden an. Zelos hatte nur seine Vergangenheit erwähnt, doch dass er etwas mit Sheena letzte Nacht hatte, verschwieg er bewusst. Er wollte dies erst den anderen sagen, wenn er sich sicher war, sich in Sheena verliebt zu haben. „Das bekommen wir schon wieder hin“, waren die plötzlichen Worte des Dukes und Zelos sah ihn erschrocken an. Selbst Sheena war überrascht und sah ihn ebenfalls an. „Das bekommen wir schon wieder hin, dass du wieder mit Frauen flirten kannst.“ Er hatte ein breites Grinsen auf den Lippen und seine Augen funkelten bei dem Gedanken. Das Ganze gefiel Zelos nicht und er ahnte Böses in naher Zukunft.
 

„Was ist eigentlich mit dir? Willst du nicht eine Familie gründen?“, fragte Sheena. Regal sah sie an „Nein, dieser Traum ist mit Alicia gestorben“. Das zu hören war traurig. Niemand von ihnen wusste, wie es in Regals tiefstem Inneren aussah, oder wusste um seine Gefühle. Ihn konnte man schon immer bei so was schwer einschätzten, da Fassade nicht bröselte. Er konnte gut anderen Leuten helfen, aber war er auch in der Lage sich selbst zu helfen? Das schien fraglich. Den Anderen konnte man sehr gut ansehen, wenn was nicht stimmte oder wenn etwas sie belastete. Aber auch bei Presea konnte man dies schwer ablesen.
 

Sie liefen durch die Wüste und erreichten nach einem knappen Tag die genannte Stelle. Ein Sturm fegte über ihre Köpfen hinweg und hinderte Eindringlinge daran, weiter vorzudringen. Sie liefen trotz des Sturmes weiter und konnten das Gebäude schon sehen. Sie waren schon fast am Ziel, als sich plötzlich der Sturm legte und sie von Feinden umstellt waren. „Sieh sich das einer an, die Gruppe der Auserwählten!“, sprach die Stimme eines Mannes der zum Vorschein kam. Dieser hatte eine Tiefe Narbe im Gesicht, die sich quer über das rechte Auge des Mannes zog. „Komisch, dass Kratos euch nicht begleitet“, machte der Mann die Bemerkung, als er über die Gruppe sah.
 

Dabei fiel sein Blick auf Lloyd und dessen Exsphere. „Wunderbar! Der verschwundene Exsphere von Kvars Angelus – Projekt! Endlich hab ich ihn!“. Verdammt! Darüber wusste der Mann vor ihnen also auch Bescheid. Das gefiel Lloyd nicht. Dieser Mann wusste zu viel, entweder wurden ihm die ganzen Informationen zugespielt, oder er war damals auch anwesend. Dann wurde Lloyd weiterhin begutachtet. „Dann nehme ich an, dass du der Sohn von Kratos bist. Du hast damals also wirklich überlebt? Na ja, macht nichts! Dafür wirst du hier sterben!“, sprach der Mann weiter. „Was soll das bedeuten?!“, wurde Lloyd frech. „Na ja, ich war es der euch verfolgt hatte, ich war es der deine Mutter in das Monster verwandelt hatte, was dein Vater tötete. Ach ja, was für ein dramatisches Ende der kleinen Bilderbuchfamilie von Kratos!“. Lloyd wünschte sich gerade verhört zu haben. Er kochte vor Wut. So war er es damals also gewesen! Er ballte die Hand zu Faust und biss die Zähne zusammen.
 

Der Mann lief weiter und sein Blick fiel diesmal auf Colette und Zelos. „Sieh mal da, die beiden Auserwählten von Sylvarant und Tethe‘ alla. Endlich sehe ich euch mal in Farbe! Soll ich dir, Zelos ein Geheimnis anvertrauen?“. Zelos sah ihn finster an und verengte die Augen zu Schlitzen. „Ich war es, der Seles´ Mutter den Vorschlag machte dich töten zu lassen!“. Das konnte und wollte Zelos nicht wahrhaben und wusste in diesem Moment nicht was er denken sollte.
 

Der Mann lief weiter zwischen ihnen durch und kam dabei bei Presea und Regal an „Der Duke von Altamira und das kleine Holzfällermädchen. Also haben sie dir eine Runenfassung gegeben, bevor der Cruxis – Crystal vollendet war? Egal! Deine Schwester war auch ein Fehlschlag!“. „Was?! Du warst das damals, der das Alicia angetan hatte!“ Da sah Regal Rot und wollte ihm am liebsten den Hals umdrehen. „Aber wir dachten immer, dass es Rodyle gewesen wäre“, meinte Genis. „Nein, ich war es! Rodyle, der Idiot hat nur seinen Kopf in der Schlinge gehabt, wenn etwas passieren würde!“, wurde es so von dem Mann erklärt.
 

„Wer bist du?!“, wollte Lloyd endlich wissen. „Mein Name ist Lord Boz!“ Mit diesem Namen wurden sie in die Menschenfarm gebracht und in eine Zelle gesteckt.

Gefangen

Sie steckten gemeinsam in einer großen Gefängniszelle fest, ohne eine Ahnung gehabt zu haben, dass Boz hinter dem allen steckte. Das nahm die gesamte Gruppe mit. Sie saßen bedrückt in den Ecken und starrten ins Leere. In diesem Moment hatten sie jegliche Hoffnung verloren. Einige von ihnen hatten sich in ihr tiefstes Inneres zurückgezogen und schwiegen vor sich her, so wie Regal. Er fühlte sich in diesem Moment einfach nur machtlos.
 

„Also hat er euch auch gefangengenommen“, sprach eine Stimme aus einer dunklen Ecke der Zelle. Lloyd sah auf und näherte sich der fremden Person. „Wer ist da?!“. „Ich bin’s Botta“. „Warte! Du bist doch bei dem Versuch uns zu retten, ertrunken!“, warf Genis schnell ein. „Nein, bevor ich starb, kam Boz und nahm mich gefangen. Ich weiß nicht wofür. Aber er tat es, seit knapp drei Jahren sitze ich hier nun schon“. „Das wird Yuan sicher freuen“, meinte Sheena. Botta sah auf. „Lord Yuan ist hier? Wieso?“. Raine erzählte ihm die ganze Geschichte von Anfang an. „So ist das also“, verstand es Botta nun und schöpfte wieder Hoffnung hier heraus zu kommen.
 

„Was kannst du uns über diese Menschenfarm erzählen?“, fragte Raine und sah den Halbelf an. „Hier gehen seltsame Dinge vor sich. Nicht nur das er ein Angelus – Projekt betreibt. Nein. Mithos ist hier, aber etwas ist komisch an ihm. Er kann sich an nichts erinnern“. „Mithos? Das kann gar nicht sein. Lloyd hat ihn getötet!“, warf Genis zurück. „Aber wenn das da nicht Mithos ist, wer ist er dann?“, gab Botta zurück. „Das werden wir noch herausfinden“, meinte Regal. „Was weißt du noch?“, fragte Raine weiter. „Er versetzt das Zwergenreich mit einem Sturm in Angst und Schrecken“. „Wie geht das denn? Die Zwerge haben mir erzählt, dass es den Sturm seit 4000 Jahren gibt“, warf Lloyd ein. „Außer Boz ist auch ein Unsterblicher“, sprach Sheena ihren Verdacht aus. „Das kann gut sein“, stimmte Botta zu. „Warum der Sturm, welchen Sinn hat er?“, wollte Zelos wissen. „Ich nehme an, dass er es auf die Waren der Händler abgesehen hat und den Sturm dafür benutzt“, drückte sich der Abtrünnige aus. „Warum überfällt er nicht einfach die Händler?“, konnte es Presea nicht nachvollziehen. „Tja, wenn wir das bloß wüssten“, stimmte Regal zu.
 

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Nach einem anstrengenden Tag saß Yuan abends am Tisch und trank einen zusammen mit Area und Nero. Fünkchen lag auf dem Tisch und schlief friedvoll. „Das war schon sehr gut. Wenn du das halten kannst, sind deine Chancen das Rennen zu gewinnen, gestiegen“, meinte Area und lachte ihn an. „Ja, ich werde es gewinnen und den nächsten Hinweis für uns holen!“ Er war fest entschlossen es zu schaffen. Schließlich gähnte Yuan mächtig, trank sein Glas aus, beschloss ins Bett zu gehen und verschwand die Treppe hinauf. Nero und Area sahen ihm nach und unterhielten sich weiter.
 

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Am nächsten Tag in der Gefängniszelle, erwachte Lloyd und sah sich um. Die anderen schliefen noch. Morgen würde das Cap-Rennen beginnen und sie könnten nicht dabei sein und zusehen wie Yuan das Rennen machte. Lloyd konnte Schritte hören, die sich langsam näherten, bis jemand vor den Gitterstäben erschien. Lloyd sah nicht recht. Da stand wirklich Mithos, doch sein Blick war vollkommen anders als vor drei Jahren. In ihm lag nicht mehr jene Entschlossenheit und Verzweiflung wie damals. Diese Augen waren vollkommen leer und ahnungslos. „Hallo“, sagte Mithos schließlich. Lloyd stand auf und setzte sich an die Gitterstäbe. „Hallo“, gab er wieder. „Wer seid ihr?“, fragte der blonde Halbelf. Lloyd erzählte etwas von sich und den anderen und so saßen sie da immer noch als die anderen aufwachten.
 

„Ich muss gehen.“ Mit diesen Worten verschwand Mithos. Lloyd wandte sich den anderen zu. „Wehe du vertraust dieser miesen Kröte da!“, drohte Zelos mit der Faust. „Zelos, wir können ihm vertrauen! Sein Blick ist nicht derselbe wie damals.“ Nur das konnte Lloyd zu seiner Verteidigung sagen. „Mach doch was du willst! Trotzdem vertraue ich ihm nicht!“ Das war die Meinung von ihm und er blieb dabei. „Vielleicht kann er uns zur Flucht verhelfen“, hatte Lloyd die Idee.
 

Weitere Schritte waren zu hören und sie kamen der Zelle immer näher, bis Boz vor ihnen stand. „So, ihr habt also schon Bekanntschaft mit Mithos gemacht“. „Er kann nicht Mithos sein! Er wurde von mir vor drei Jahren getötet!“, rief Lloyd aus. „Er ist ja auch nur ein Klon des Originals ohne Erinnerungen. Nichts weiter als eine leere Hülle. So wie seine große Schwester Martel, die mir zu meinem Bedauern vor Jahren entkommen ist“, erklärte er ihnen freundlicherweise und sah in die Zelle. „Woher hast du die DNS von Martel?!“, fragte Botta, erhob sich und stellte sich vor die Gitterstäbe. „Weil ich es gewesen bin, der Martel vor 4000 Jahren tötete. Ich konnte nicht mit ansehen wie ihr schöner Körper von diesem widerlichen Yuan beschmutzt wurde. Kurzerhand schmiedete ich den Plan sie zu töten und neu auferstehen zu lassen, ohne die Erinnerungen an ihren geliebten Yuan natürlich“. Das konnten die anderen gar nicht glauben. „Du warst der zweite Killer“, fiel es Zelos wie Schuppen von den Augen. „Endlich verstanden! Ich musste es so aussehen lassen, als ob Kratos und Yuan mich besiegt hätten und verschwand zusammen mit einer Blutprobe von ihr. Natürlich habe ich auch eine von Mithos mitgehen lassen“. „Warum dies alles?“, wollte Raine eine Antwort. „Warum? Weil ich Martel unsterblich liebe und weil ich die Menschen hasse. Sie sollen dafür was sie mit uns, den Halbelfen getan haben, büßen!“ Mit diesen ging er davon. „Das wird Lord Yuan nicht gefallen“, meinte Botta leise.
 

Lloyd stöhnte auf und lenkte die ganze Aufmerksamkeit auf sich. „Was ist los?“, fragte Genis ihn. „Kyra!“. „Was ist mit ihr… verdammt, sie ist Martel!“, kam es Genis auch in den Sinn. Sie sprachen so leise, dass es Boz mit Sicherheit nicht mitbekommen würde. Er ließ bestimmt schon seit Jahren nach ihr suchen. Hoffentlich konnten Toren und Terrel sie beschützen. „Wir müssen hier raus! Boz stoppen und dies alles Yuan mitteilen!“, sprach Lloyd aus und machte sich am Schloss zu schaffen. Er musste leise sein, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. „Was machst du da?“, wurde er dann von Mithos gefragt, der wieder vor dem Gitter stand. „Ausbrechen!“. Mithos schwieg einen Moment und öffnete die Tür einfach so, ohne dass es Lloyd verlangt hatte. „Wieso?“, stellte er dann die Frage an ihn. „Ich hab Boz belauscht und davon gehört dass wir nur Klone sind und dass er meine Schwester getötet hat. Bitte nimm mich mit, ich will hier weg und zu meiner Schwester!“. Das war seine einzige Bitte an Lloyd und der willigte ein, ihn mitzunehmen. Zelos sah ihn finster an doch er schwieg dazu.
 

Doch ohne ihre Waffen konnten sie nichts ausrichten. So zeigte Mithos ihnen, wo ihre Waffen aufbewahrt wurden und es gelang ihnen unbemerkt zu bleiben. Sie konnte ihre Waffen an sich bringen und schlichen weiter zum Büro von Boz, um das Ganze zu beenden. Mithos kannte alle Schleichwege und Abkürzungen in dieser Basis. Sie konnten sich ungesehen an den Wachen vorbei schleichen und kamen am Büro an als auch schon roter Alarm geschlagen wurde. „So ein Mist, die haben den Ausbruch bemerkt!“, rief Zelos.
 

In diesen Moment trat Boz aus dem Büro und stand ihnen grimmig gegenüber. „Ich hätte es mir denken können, dass du ihnen helfen würdest, Mithos!“ Sehr erfreut sah dieser nicht aus und hatte die Stirn in Falten geworfen. „Warum hast du das mit uns gemacht?!“, schrie Mithos. Er wollte Antworten - hier und jetzt. „Zum einen liebe ich Martel, zum anderen wollte ich mit eurer Hilfe die Weltherrschaft an mich reißen!“. „Noch so ein Wahnsinniger!!“, rief Zelos. Lloyd neben ihm zückte die Schwerter und machte sich zum Kampf bereit. Boz setzte ein finsteres Lächeln auf und schon verzog sich der Raum in dem sie sich befanden. Alles um sie herum wurde dunkel, kalt und ließ einem die Nackenhaare zu Berge stehen. Man konnte es regelrecht auf der Haut spüren, eine seltsame düstere Aura umgab Boz und wurde immer dichter, bis er schließlich anfing zu brennen, doch die Flammen waren pechschwarz. „Um euch klonen zu können, bin ich einen Pakt mit den Dämonen aus Niflheim eingegangen!!“. „Und noch so einer“, seufzte Zelos. Das war ihnen nichts Neues, Richter hatte auch schon so was vollbracht, um Aster wieder zu beleben.
 

Plötzlich verschwand Boz vor ihren Augen. So drängten sie sich näher heran und sahen in alle Richtungen, aber es war nichts zu sehen. Wohin war der Kerl bloß verschwunden? Da riss es Regal von den Beinen und er wurde zu Boden geworfen. Als nächstes musste Genis dies ertragen und regte sich nicht mehr. Beide hatten das Bewusstsein verloren. Boz verschwand wieder und als nächstes erwischte es Colette und darauf Presea. Nun standen nur noch Raine, Lloyd, Sheena und Zelos, zusammen mit Mithos.
 

Ein helles Licht vertrieb die Dunkelheit und brachte die Gruppe zusammen mit Boz in den normalen Raum zurück. Vor ihnen war Eatos erschienen. Boz wurde durch das helle Licht geblendet und konnte nichts mehr sehen. Eatos sah sich kurz um, bis sie schließlich auf Boz zu schwebte und ihm seine dämonischen Kräfte raubte. So wie sie gekommen war, verschwand sie wieder. Als Boz wieder etwas sehen konnte, wollte er dies nicht wahrhaben und schrie durch die Gänge. Lloyd und Zelos rannten auf den Feind zu, während sich Raine und Sheena um die anderen kümmerten. Nun hatten Lloyd und Zelos leichtes Spiel mit Boz und konnten ihn sehr leicht in die Ecke drängen. Botta und Mithos standen am Rand und sahen ihnen zu.
 

„Beeindruckend!!“, rief eine vertraute Stimme und sie wandten sich nach ihr um, als sie jemand im Gang entdeckten. Schon alleine die Silhouette sagte ihnen alles. Nightmare erschien vor ihnen und sah sehr beeindruckt aus. Aber wovon? „Meister Nightmare!“, rief Boz. „Boz, du hast mich das letzte Mal enttäuscht. Den Fehltritt Martel entkommen zu lassen, hatte ich dir noch mal verziehen, doch sich von Eatos die Kräfte entziehen zu lassen, die ich dir einst gab und sich anschließend von der Gruppe der Auserwählten besiegen zu lassen, verzeihe ich dir nicht mehr!!“. Nightmare hob den Arm und wie durch ein unsichtbares Messer wurde der Kopf von Boz abgetrennt und rollte über den Boden. Der kopflose Körper kippte zur Seite um und Blut lief über den Boden. Nightmare wandte sich an Lloyd und die anderen. „Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen.“ Mit diesem Satz verschwand er mit einem Lächeln im Gesicht aus dem Gang.
 

Es wurde still im Raum, niemand sagte etwas, bis Lloyd dann doch die Stimme erhob: „Dann war Boz auch ein Mitglied des Ordens“. „Aber warum sagte er dann, er hätte einen Pakt mit den Dämonen aus Niflheim geschlossen?“, warf Zelos zurück. „Vielleicht wollte er uns in die Irre führen?“, konnte Regal sagen. „Vermutlich hast du Recht!“, stimmte Sheena zu.
 

„Bevor wir von hier verschwinden, sollten wir den Sturm abschalten, damit die Bewohner der Region nie mehr etwas zu befürchten haben“, schlug Botta vor und zeigte ihnen den Weg dorthin. Unterwegs mussten sie jedoch feststellen, dass Nightmare alle Leute hier einfach so getötet hatte. „Vielleicht könnte dies hier eine Abtrünnigenbasis werden, somit hätten wir eine Verbindung hierher“, machte Botta den nächsten Vorschlag. „Das klingt super, aber was würde Yuan dazu sagen?“, stimmte Colette zu. Sie und die anderen waren wieder fit und konnten sich auf den Beinen halten. Sie erreichten den Ort und sahen sich gründlich um. Also von hier aus hatten sie diesen Sturm gesteuert. Ziemlich gerissen dieser Boz. Botta schritt auf die Maschine zu und deaktivierte sie für immer, wandte sich wieder den anderen zu. „Nun können wir gehen!“. Sie liefen den Weg denn sie gekommen waren, erreichten den Ausgang und standen nun mitten in der Wüste und nahmen den Rückweg. Gegend Abend würden sie wieder bei den anderen sein und das gerade noch rechtzeitig zum Rennen.
 

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Am Abend des Tages erreichten sie die Gaststätte von Hort und blieben vor der Tür stehen. Was würde wohl Yuan sagen, wenn er Mithos sah? Über Botta würde er sich sicher freuen, aber bei Mithos? Da wurde der Griff der Tür hinuntergedrückt und Nero schaute heraus. „Wusste ich es doch, dass ich etwas gehört habe.“ Neros Blick glitt hinüber zu Mithos. „Mithos!“, rief er aus. „Wer bist du?“, warf der Halbelf zurück. Nun verstand Nero die Welt nicht mehr und ließ Lloyd und die anderen eintreten. Drinnen saßen Area und Yuan an einem Tisch und sahen zu den anderen hinüber. Der erste Blick fiel auf Botta. Da musste Yuan einfach aufspringen und sah ihn ganz überrascht an. So erzählte Botta was damals passierte. „Ich bin froh, dass du überlebt hast, Botta“. Aber als dann der zweite Blick auf Mithos fiel, wurde Yuan zornig und verlangte eine Erklärung. Lloyd erzählte ihm alles was sie von Boz erfahren hatten. „Dann ist Kyra Martel?“, konnte es Yuan kaum fassen und sah entgeistert aus, wie lange schon nicht mehr. „So ist es, die beiden haben keine Erinnerungen an damals“, gab Sheena wieder. „Was auch gut so ist, nachdem mir Lloyd alles über mich erzählt hatte, ist es in Ordnung wenn ich alles vergessen habe. Es ist eine Chance auf einen Neuanfang“, meinte Mithos.
 

„Gehen wir schlafen. Es war ein harter Tag und außerdem ist morgen das Rennen“, schlug Nero vor und sah in die Runde. Die anderen stimmten ihm zu und begaben sich in die Betten. Hort teilte Botta und Mithos jeweils auch ein Zimmer zu.

Die Ruinen der Elfen

„Herzlich Willkommen auf dem Cap, wo heute das erste Cap-Rennen der Saison gleich starten wird. Ich bin euer Gastgeber, Raven. Wie ich sehen kann, befinden sich viele neue Gesichter unter den Teilnehmern und wie immer ist der amtierende Champion Aron heute bei dem Rennen dabei und trägt die Startnummer Eins! Beachtet, dass, wenn die Flugmaschine eines Teilnehmers nicht mehr flugfähig ist, dieser aus dem Rennen ausscheidet. Desweiteren darf jeder Teilnehmer während des gesamten Rennens nur einmal einen Boxenstopp machen. Das Rennen geht über drei Runden, möge der Beste gewinnen!!“. So wurde das Rennen freigeben. Alle zehn Piloten starteten und versuchten jetzt schon, sich einen Platz zu sichern.
 

Yuan startete vom letzten Platz und musste sich voran arbeiten in den drei Runden. Die anderen fieberten mit, dass er es schaffen würde. Yuans Gegner waren allesamt schon mal Rennen geflogen, aber er hatte keine Erfahrung darin und musste nun zeigen was er so konnte. Es gab einen Knall und da wurde schon einer der anderen Teilnehmer von einer Attacke getroffen und es entstand eine Rauchwolke. „Wow, was für ein Explosion! Leider ist der Teilnehmer mit der Startnummer Sieben aus dem Rennen ausgeschieden und das gleich zu Beginn. Das könnte ein aufregendes Rennen werden!!“, rief Raven in das Mikrofon. Somit waren nur noch neun im Rennen.
 

Als Yuan um die nächste Kurve flog, hatte er einen der anderen Piloten direkt vor der Nase und zudem auch noch freie Schussbahn. So machte er Gebrauch von seiner Magie und beschoss seinen Vordermann mit Feuerbällen. „Was ist das? Yuan nutzt Magie um seinen Vordermann auszuschalten!! So was gab es noch nie!!“, kommentierte Raven das Ganze. Mit Erfolg konnte er den anderen Piloten ausschalten und rückte einen Platz auf. „Somit endet das Rennen für den Teilnehmer mit der Nummer Fünf hier! Wirklich sehr schade!“.
 

Diesen Teilnehmer konnte Yuan aus dem Rennen kicken, doch er war noch nicht am Ziel. Er musste es schaffen, Aron zu überholen und den Platz halten. Er musste einfach gewinnen, er wollte unbedingt Kratos retten. Plötzlich traf etwas auf seinen Schild und er geriet ins Schwanken. Einer der anderen Teilnehmer hatte ihn so eben beschossen. Der Schild hielt stand und so konnte Yuan weiterfliegen, brachte seine Maschine wieder unter Kontrolle und konzentrierte sich auf das Rennen. „Unsere Piloten haben soeben die erste Runde absolviert!“, rief Raven und die Menge tobte. Es wurden zahlreiche Wetten abgeschlossen, aber kaum einer hatte auf Yuan gesetzt, was ihm eigentlich egal war. Hauptsache er gewann dieses Rennen.
 

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Das Rennen wurde immer spannender, denn immer mehr Teilnehmer schieden aus, bis nur noch fünf im Rennen waren. Darunter Aron und Yuan. Yuan hatte sich bis auf den zweiten Platz vorgearbeitet und beschoss Aron mit seinen Feuerbällen. Doch diese trafen auf einen sehr guten Schild und ein geschicktes Flugmanöver. Die Leute kamen aus dem Staunen nicht heraus, die beiden näherten sich rasant der Ziellinie. Aber bevor es wirklich entschieden war, überholte Yuan Aron und sie lagen gleich auf und kamen gleichzeitig über die Ziellinie. „Was für ein unglaubliches Rennen! Das Zielfoto wird uns Auskunft geben, wer der Sieger des Rennens ist!“, rief Raven.
 

Yuan flog zu den anderen zurück und setzte zur Landung an. „Das war unglaublich!“, rief Sheena aus. „Danke!“, gab Yuan wieder und kam von seiner Maschine herunter. Nun hieß es abwarten. Hoffentlich dauerte es nicht zu lange mit der Auswertung. Die Minuten fühlten sich an wie Stunden, der Schweiß tropfte nur so von Yuan hinunter und er war ganz schön außer Atem. „Meine Damen und Herren, Piloten und Crewmitglieder! Das Zielfoto ist nun ausgewertet und der Sieger heißt: Yuan Ka Fai!!“. Im ersten Moment konnte er es nicht fassen. Er hatte wirklich den Sieg geholt und wurde von den anderen in die Luft gehoben. Sämtliche ausgerichteten Kameras ruhten nun auf ihm, den Sieger des Cap-Rennens. Die Menge jubelte ihm zu und rief seinen Namen.
 

Zu ihnen hinüber geflogen kam Aron und landete sicher, lief auf den Sieger zu. „Herzlichen Glückwunsch. Hätte nie gedacht, dass du mich besiegen könntest. Wie versprochen werde ich euch heute Abend zu dem Schatz bringen.“ Er reichte Yuan die Hand, der nahm sie dankbar an und genoss noch etwas die Siegerehrung.
 

Erst spät Abend kehrten sie in die Gaststätte zurück, aber an Schlafen gehen dachte keiner. Nun ging das Feiern erst so richtig los, alles ging heute auf das Haus. Sie saßen in der Tischrunde und tranken einen nach dem anderen. Sie feierten ausgelassen, als auch schon Aron in der Gaststätte stand und sich zu ihnen gesellte. Er wollte ihnen den Schatz zeigen und sie folgten ihm zurück auf den Cap. Er zeigte ihnen einen geheimen Weg entlang der hohen Klippen und sie liefen eine ganze Weile den Weg entlang. Sie erreichten einen kleinen Höhleneingang der sehr gut versteckt war. Drinnen konnte man die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen, so machte Aron ihnen eine Fackel an und leuchtete ihnen den Weg. „Wie hast du das hier entdeckt?“, fragte Genis. „Na ja, bei einer Trainingsstunde bin ich mal in den Felsen neben der Höhle gekracht und habe dies durch Zufall entdeckt. Mir ist nichts weiter passiert“.
 

Der Weg führte tief in die Höhle hinein und schien kein Ende zu haben, bis sie an einer alten Statue herauskamen, die ziemlich grimmig drein sah und ihnen Angst machte. Sie blieben stehen und sahen sich das Monsterding an. „Was ist das?“, fragte Lloyd. „Das sieht aus als ob es von den Elfen stammen würde. Immerhin erkenne ich die Musterung wieder“, erklärte Yuan und strich mit den Finger über die Vertiefungen. Aber er hatte keine Ahnung was das für ein Wesen darstellen sollte und so liefen sie weiter und erreichten ein unterirdisches Wasserreservoir.
 

Sie standen auf einem Vorsprung und konnten in die Tiefen der hinab fallenden Wassermassen hineinsehen. Sie liefen am Rand entlang, wo man sagen musste, dass sich Raine an Regal festkrallte und die Augen geschlossen hielt. Der schmale Weg erwies sich als brüchig. Area verlor den Halt unter den Füßen und wurde von Yuan gerade noch am Arm gepackt und wieder auf den Weg gezogen. „Passt auf wo ihr hintretet“, meinte Aron. Sie kamen an einem weiteren Eingang an und gingen hinein. Dieser führte sie schließlich an ihr Ziel. Dort stand eine Truhe auf einer kleinen Erhöhung.
 

Langsam und vorsichtig näherten sie sich der Kiste, als sie ein Geräusch hinter sich wahrnahmen. Hinter ihnen stand Aron mit einer Waffe und bedrohte sie damit. „Was zum....?!“, rief Zelos. „Los! Aufmachen!!“, forderte er. Während sich Lloyd und die anderen Aron zugewandt hatten, sahen sich Yuan, Area und Nero die Kiste an. Ein kompliziert aussehendes Schloss befand sich daran.
 

„Warum?!“, fragte Lloyd den Zwerg, der sie immer noch mit seiner Waffe bedrohte. „Ich bin ein Schatzjäger und nutze jedes Mittel um meine Ziele zu erreichen und ihr kamt mir gerade recht! Wir befinden uns in alten Ruinen der Elfen und die waren nicht auf den Kopf gefallen. Sie haben ihre Schätze gut gegen Diebstähle gesichert. Als ich diesen Ort entdeckte wusste ich gleich, hier muss sich ein Schatz befinden, aber ich konnte die Kiste dort nicht ohne Weiteres öffnen“. „Zugegeben, dumm bist du nicht! Du weißt mit Sicherheit, dass, wenn wir die Kiste öffnen, eine Falle ausgelöst wird!“, sprach Nero.
 

Yuan machte sich immer noch am Schloss zu schaffen und brauchte noch einen Moment. „Nun mach schon!!“, wurde Aron lauter. „Immer mit der Ruhe! Er gibt sein Bestes. Das Schloss wurde auf der alten Elfensprache verfasst und ist nicht gerade einfach zu lesen!!“, brüllte Area. Das hörte Aron nicht gerne und verzog das Gesicht zu einer wutverzerrten Miene. „Aron, hör uns zu, bitte. Das was sich dort in der Kiste befindet, ist kein Schatz in diesem Sinne, sondern etwas, was über das Schicksal der Welt entscheiden kann“, sprach Regal zu ihm. „Ach? Und was soll das sein, bitte schön?!“. „Es ist ein Hinweis zu einer mächtigen Waffe, die unter keinen Umständen in die falschen Hände gelangen darf“. „Und mit falschen Hände meint ihr wen?!“, wollte Aron wissen. „Den Rosenkreuzorden. Sie wollen mit der Hilfe der Waffe die Welt in Finsternis hüllen und so beherrschen. An der Spitze wird Nightmare, Herr der Albträume stehen“, erzählte Regal ihm um Zeit zu verschaffen. Aron sah ihn an „Diesen Mist soll ich euch abkaufen?!“. „Aber es ist die Wahrheit!!“, rief Sheena. „Das kannst du sonst wem erzählen, mir jedenfalls nicht!!“.
 

Aron trat auf Yuan zu und sah, dass er bereits fertig war und stieß ihn beiseite. Er hob den Deckel der Truhe an und sah hinein. Als er erkannte, was sich in der Kiste befand, wurde er zornig und wühlte herum. „Das soll der Schatz sein?!“, brüllte er und wollte dies nicht wahrhaben. „Was hast du mit dem Schatz gemacht?!“, schnauzte er Yuan an. „Nichts! Das ist er und wir haben dir schon versucht zu erklären, dass es kein Schatz in diesem Sinne ist!“, bellte Yuan und richtete sich auf.
 

„Na ja, egal.“ Mit diesen Worten lief Aron hinüber zu dem Eingang ohne sich zu den anderen umzudrehen. Kaum war Aron aus dem Tunnel verschwunden, wurde der Eingang auch schon verschlossen und sie waren eingesperrt. Ein ziemlich großer Felsen versperrte den Eingang. Gemeinsam stemmte sie sich dagegen, doch es war zwecklos. Sie konnten den Felsen nicht bewegen. Sie saßen in der Falle. Nero nahm sich die Karte und las sie sich durch. „Wir müssen nun in das Menschenreich, nach Altaria!“. „Was bringt uns das, wenn wir nicht mehr heraus kommen?!“, rief Lloyd.
 

Regal ging auf den Eingang zu und blieb einige Meter davor stehen. „Das haben wir gleich!“. Die anderen konnten erahnen, was gleich kommen würde. So hatte Regal sie schon einmal gerettet. Regal machte eine Handbewegung und konnte den übergroßen Felsen mit einem gebündelten Lichtstrahl zerstören und sie kamen frei. Nero, Area und Yuan sahen ziemlich überrascht aus, doch der Duke blieb stumm. Sie gelangten zurück in die große Haupthöhle und konnten einen erstickten Schrei vernehmen. „Das war Aron!“, rief Genis und sie rannten den Weg zurück, sahen noch wie Aron von der Riesenstatue angegriffen wurde. „Verdammt! Der muss erwacht sein als wir die Kiste geöffnet haben!“, konnte es sich Raine nur so erklären. Aron floh vor dem Monster aus Stein und konnte rein gar nichts ausrichten. So griffen sie ein. Zelos flog zu dem Zwerg hinüber, packte ihn am Arm und brachte ihn sicher zu den anderen. Dieser sah sie ganz überrascht an und fragte sich, wie sie aus der Höhle entkommen sein mochten. Die anderen legten sich mit dem Monster an. Mit Mühe konnten sie das Monster aus Stein zurückdrängen und besiegen. Es schrie und fiel vor ihren Augen auseinander und wurde zu einem Steinhaufen, der sich nicht mehr regte.
 

Aron sah die Gruppe entgeistert an. „Warum habt ihr mir das Leben gerettet?!“. „Weil du kein schlechtes Herz hast“, gab Lloyd wieder. Sie verließen die Ruinen endlich und waren wieder an der frischen Bergluft. Sie liefen den Weg hinauf und kamen nach einer gewissen Zeit auf dem Cap an. Endlich wussten sie, wo es nun hinging. Aron blieb stehen und sah zu Boden. „Warum habt ihr mir das Leben gerettet!?“ Er begriff es einfach nicht und wollte endlich eine Antwort. Die anderen blieben stehen und wandten sich um zu dem Zwerg. „Wie schon gesagt, du bist kein schlechter Zwerg. Das war mir von vornherein schon klar“, gab Lloyd wieder. „Wie kannst du dir so sicher sein!?!“, schrie er ihn an. „Das weiß ich einfach!“ Lloyd trat auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. „Vertrau mir einfach!“ Aron sah zu Lloyd auf und sah, dass er ihn anlächelte. „Gut… ich werde die Ruinen weiter untersuchen!“.
 

Nach dem das geklärt war, liefen sie zurück in die Gaststätte und wollten nur noch ins Bett nach der ganzen Aufregung. Sie erreichten die Gaststätte die inzwischen friedvoll schlummerte und gingen in die Zimmer um endlich den erholsamen Schlaf nachzuholen.
 

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Es klopfte an der Zimmertür von Zelos. Dieser lag bereits im Bett, aber schlief noch nicht. So stieg er aus dem Bett und öffnete die Tür. Dort auf dem Gang stand Sheena, sah ihn an und wollte die Nacht bei ihm schlafen, weil es beim letzten Mal so schön gewesen war. Er ließ sie hinein und sah ihr zu, wie sie in das Bett kroch und auf ihn wartete. Es war ungewohnt, wenn eine Frau mit in seinem Bett schlief, hatte er doch bis jetzt Lloyd immer an seiner Seite gehabt. Er lief auf sie zu und stieg wieder hinein, rollte sich auf den Rücken und starrte die Decke an. „Warum so nervös?“, fragte Sheena neben ihm. „Na ja, es ist schon ungewöhnlich das du bei mir schlafen willst“. Sie rutschte näher an ihn heran und kuschelte sich eng an ihn. „Damit du dich wieder an Frauen gewöhnst.“ Sie hatte ein Kichern in der Stimme. Doch nach einigen Minuten war sie an seiner Seite eingeschlafen, den Kopf auf die Schulter gelegt. Er sah sie an und lächelte, bevor er selber die Augen schloss und nach einer gewissen Zeit ebenfalls in das Traumland entschwebte.
 

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Am nächsten Morgen erwachte Zelos und sah, dass Sheena nicht mehr neben ihm lag, sondern vor dem Kleiderschrankspiegel stand und sich die Haare zurecht machte. Zelos verließ das Bett und ging in das anschließende Badezimmer und machte sich etwas frisch.
 

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Unten in der Gaststätte wurde das Frühstück vorbereitet. Lloyd und Regal waren die Ersten und setzten sich, Hort und seine Familie hatten ihnen ein großes Frühstück aufgetischt und saßen schon am Tisch. Nach und nach kamen auch die anderen, nahmen Platz und wünschten sich gegenseitig guten Appetit. Jeder nahm sich das worauf er gerade Lust hatte.
 

„Was wird uns in Altaria erwarten?“, fragte Lloyd mit vollem Mund und bekam gleich daraufhin einen bösen Blick von Raine. „Das Reich der Menschen wird von einem, sagen wir mal, selbstsüchtigen König regiert. Wer sich ihm widersetzt muss dafür mit dem Leben zahlen. Sowohl das Elfenreich, als auch das Zwergenreich versuchen schon seit Jahren diesen König abzuwählen und ihn durch einen anderen zu ersetzen, doch Politik ist leider nicht so einfach“, erklärte Area ihnen. „Worauf zeigt der Punkt genau ?“, fragte Genis. „Auf die Kirche des Reiches“, gab Nero wieder.

Altaria

Endlich waren sie in der Hauptstadt des Menschenreichs, Altaria, angekommen. Botta und Mithos waren in Richtung Elfenreich aufgebrochen um zu Toren zu gelangen. Die Gruppe passierte das große Stadttor und sah sich die Stadt hier an. Sie hatte die gleiche Größe wie Forst Town im Elfenreich und war im Besitz eines mächtigen Schlosses. Während sie sich umsahen, versuchten sie, die gesamte Lage einzuschätzen. Jeder hier ging seinen Geschäften nach. Niemand nahm von ihnen Notiz. Was sie hier erwartete, wussten sie nicht. Zudem mussten sie aufpassen, dass der selbstsüchtige König sie nicht gefangen nahm, wegen irgendetwas. Sie liefen durch die Straßen der gigantischen Stadt und sahen sich weiter um. Zuerst würden sie sich eine Unterkunft suchen müssen um alles Weitere zu besprechen und so besuchten sie das nächstgelegene Gasthaus. Es erwies sich als gut besucht. Überall Menschen die zusammen tranken und sich gelöst unterhielten, die Stimmung schien die Allerbeste zu sein.
 

Presea sah zur Bar hinüber, wo ein rothaariger Mann einen anderen Gast ziemlich schroff anfuhr. Neben dem rothaarigen Mann stand ein kräftiger Herr mit kurzen blauen Haaren und schien das Ganze zu überwachen, sein Gesichtsausdruck zeigte Gleichgültigkeit. „Also! Wo ist die besagte Summe?! Wenn du sie nicht morgen Abend zusammen hast ,werden wir dir dein Haus und alles was sich darin befindet wegnehmen!!“, drohte er dem Gast. „Morgen Abend habt ihr sie! Mr. Wilder!!“, rief der Gast den Nachnamen des Mannes vor ihm. „Das will ich dir auch geraten haben!!“ Mit diesen Worten und einer grimmigen Miene wandte sich dieser um und stand der Gruppe gegenüber. „Aus dem Weg!!“, schnauzte er sie an. „Ihr habt ihn gehört!“, erhob der Blauhaarige die tiefe Stimme. Ohne Weiteres machte sie den Weg frei und ließen die beiden durch.
 

Kaum waren die beiden Männer aus dem Gasthof verschwunden kehrte wieder Ruhe ein. Genis lief zur Bar hinüber „Entschuldigen Sie, aber wer waren diese beiden Männer?“ Mit leiser und unterdrückter Stimme fragte er danach. Der Barmann sah ihn an. „Das waren Chen Wilder und Henry Bryant. Niemand kann die Wilders und die Bryants leiden, denn die beiden adligen Familien arbeiten für den König. Diese beiden treiben Steuern sowie Schulden ein“. Mehr hatte der Mann nicht zu sagen und wandte sich wieder seinen Aufgaben zu. Das konnte Regal nicht einfach so hinnehmen und fühlte sich rasend vor Wut. Doch unterdrückte er diese und würde sie später an Henry und den anderen Bryants auslassen und ihnen die Meinung geigen. Aber im Moment mussten sie sich bedeckt halten um nicht den ganzen Ärger anzuziehen. Zelos hingegen war ziemlich enttäuscht von den Wilders, dass sie sich so einen schlechten Ruf eingehandelt hatten. Er würde dafür sorgen, dass dieser Ruf verschwand.
 

Area konnte ihnen Zimmer besorgen. In einem der Zimmer setzten sie sich zusammen und berieten sich. „Ich kann und will es nicht glauben!“ Regal musste sich beherrschen. „Ich will es doch auch nicht!“, meinte Zelos und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber wie kann das sein?!“, fragte sich Lloyd und sah seine beiden Verwandten, Nero und Area, an. „Ich hab da so eine Theorie. Es könnte gut möglich sein, dass damals einige Familienmitglieder aus dem Krieg hierher geflüchtet sind. Im Laufe der Zeit haben sie dann die jeweiligen Mitglieder auf den anderen Kontinenten vergessen“, erklärte Nero ihnen. „Das denke ich auch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der König alle adligen Familien um sich geschart hat“, stimmte Area ihrem Bruder zu. „Also heißt diesmal der Feind Korruption, neben dem Orden und Nightmare?“, warf Genis sein. „So hat es den Anschein“, gab Nero wieder und sah ihn an. „Was können wir tun?“, fragte Presea in die Runde. „Zunächst müssen wir uns ruhig verhalten und die Lage beobachten, besonders Regal und Zelos. Da ihre Familien wohl nicht sehr beliebt sind in der übrigen Gesellschaft“, meinte Area zu ihr.
 

Area sah aus dem Fenster und wieder in die Runde und sprach weiter „Am besten ist es wenn Zelos und Colette ihre Cruxis – Crystals verdecken um weiteres Aufsehen zu vermeiden. Ich denke, das die Auserwählten hier auch bekannt sind“. „Das denke ich auch“, stimmte Yuan zu und sprach weiter: „Ich hab keine Ahnung ob es noch weitere Unsterbliche aus meiner Zeit gibt, aus diesem Grund werde ich mich auch bedeckt halten“. „Im Elfen - und Zwergenreich konnten wir uns noch offen zeigen, aber bei so einen König ist es vielleicht doch besser verdeckt zu agieren“, stimmte Nero ihm voll und ganz zu.
 

„Zudem suchen wir den nächsten Hinweis und der soll sich laut karte in der Kirche befinden, die lassen uns bestimmt nicht einfach so drein, wir müssen schon dort einbrechen“ sagte Area zu den anderen. „Das Stimmt“ nickte Raine, es war eine unschöne Sache einzubrechen aber wenn es nicht anderes ging muss es wohl oder übel getan werden um das Ziel zu erreichen.
 

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In ihre Reiseumhänge gehüllt kamen sie wieder die Treppe hinunter und mischten sich unter die Gesellschaft um mehr über das Ganze erfahren. Von außen her sah die Stadt friedlich aus, doch unter der Oberfläche kochte es mächtig und es würde bald alles mit einem Schlag ausbrechen und die Gesellschaft kippen. An jeder zweiten Ecke das gleiche Bild von Armut und Verzweiflung. Der König nahm den Bürgern dieser Stadt immer mehr weg und das musste aufhören! Sie liefen in Zweiergruppen durch die Stadt und beobachteten die Gesellschaft. Während sich die Adligen mit Essen vollstopften, mussten die Armen hungern. Die normalen Familien hatten gerade mal genug um über die Runden zu kommen. Es kam zu immer mehr Überfällen auf Adlige und auf Geschäfte, reine Verzweiflungstaten der armen Bürger. Zelos kannte dies aus Meltokyo. Dort war zwar der Unterschied auch groß, aber nicht so dramatisch wie hier. Er konnte nur den Kopf schütteln bei diesem Anblick.
 

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Sheena lief mit Raine durch die Gassen und beide wurden Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen einen armen Mann und Henry und Chen. Die beiden trieben mal wieder Schulden ein. Der Mann konnte sie nicht zurückzahlen und musste mit Konsequenzen rechnen. Chen und Henry ließen den Mann laufen und machten sich auf den Weg zur Unterkunft des Mannes um ihm alles wegzunehmen, wie sie dies schon dem anderen Mann angedroht hatten. Das war einfach nur traurig anzusehen. Zudem zogen Chen und Henry den Ruf ihrer Familien in den Dreck. Zelos und Regal könnten von Glück sagen, dass dies noch nicht bei ihnen daheim angekommen war.
 

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Nero, Area und Yuan sahen sich die Kirche genauer an. Doch die Fenster waren mit Gittern versehen, also konnten sie nicht durch die Scheibe einsteigen. So suchten sie dann den Boden nach alten zugewachsenen Lücken ab. Selbst dort konnten sie nichts finden, was ihnen helfen könnte. Ihnen blieb nichts anderes übrig, außer wieder zurück zur Gaststätte zu gehen. Unterwegs machte Nero dann eine Entdeckung die ihnen helfen könnte. Er blieb vor einen Brett stehen und sah sich das Flugblatt darauf an. „Nero, was ist denn?!“, fragte seine Schwester. „Seht mal, die haben in ein paar Tagen eine Ausstellung. Das ist die Chance!“. „Sehr gut, Nero“, lobte Yuan ihn dafür und sie liefen zurück zu den anderen.
 

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Regal und Lloyd liefen durch die Hauptstraße nahe der Kirche und des Schlosses und sahen sich hier gut um. Als eine Gruppe ihnen entgegen kam, mussten sie Platz machen. Die Menschen stellten sich an den Straßenrand und sahen dem Zug der Menschen zu. Vornehmlich bestand die Gruppe aus Leuten der Kirche und in deren Mitte befand sich eine herausgeputzte junge Frau mit langen roten Haaren. Ihr Blick war in die Ferne gerichtet. Die Gruppe zog an ihnen vorbei und machte die Straße wieder frei. „Wer war das denn?“, fragte sich Lloyd. „Sagt bloß, ihr kennt die Auserwählte nicht“, sprach ein junger Mann neben ihnen. Lloyd wandte sich zu ihm und sah ihn fragend an. „Das ist Elisabeth Wilder, Auserwählte von Altaria“. Da riss Lloyd die Augen auf und wollte gerade etwas sagen als Regal ihm den Mund zuhielt. „Wissen Sie auch, ob die Auserwählte einen Bruder hat?“, fragte der Duke höflich. „Gewiss hat Lady Elisabeth einen Bruder, Chen Wilder“. Dann ging der Mann weiter und ließ die Beiden alleine am Straßenrand zurück. Regal ließ Lloyd gehen und sah nachdenklich aus.
 

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Etwas später am Tag trafen sie sich wieder im Zimmer. Jeder berichtete, was sie beobachtet hatten. Bei Colette und Presea gab es nichts Außergewöhnliches und sie hörten den anderen bei ihren Berichten zu. Zelos und Genis sagten, dass sie ebenfalls nichts Besonderes beobachten konnten, so wie Sheena und Raine. Nun kamen Nero, Area und Yuan an die Reihe und berichteten von der Ausstellung und der gut gesicherten Kirche. „Das könnte die einzige Möglichkeit sein um in die Kirche zu kommen“, meinte Nero dazu. Nun waren Regal und Lloyd an der Reihe und berichteten von der Auserwählten. „Die Frage ist nun: Welcher von beiden ist berechtigt sich Auserwählter zu nennen“, drückte sich Area so aus. „Na derjenige, der seinen Cruxis – Crystal direkt von einem Mitglied von Cruxis erhalten hat“ ,gab Yuan wieder. „Wir konnten nicht erkennen ob sie einen trug“, gab Regal wieder. „Das müssen wir umgehend prüfen. Zelos, woher hast du deinen?!“, fragte Nero ihn daraufhin. „Aus der Kirche von Göttin Martel, in Meltokyo. An meinem achtzehnten Geburtstag stieg ein Engel vom Himmel herab und übergab mir den Cruxis – Crystal“. „Aber was ist, wenn sie ihren auch auf diese Weise erhalten hat?“, fragte Area. „Das ist eine gute Frage.“ Darauf wusste Yuan keine Antwort. „Die nächste Frage ist, wie stellen wir es an, sie zu fragen, wenn dies überhaupt geht“, meinte Raine. „Gute Frage… Zudem ist ihr Bruder Chen und der wird immer begleitet von Henry“, vermieste Genis seiner Schwester den Tag. „Wir müssen sie alleine ohne einen von der Kirche erwischen“, sagte Lloyd. „Das wird kaum der Fall sein“, widersprach Zelos ihm. „Ich will mir nicht ausmalen was passiert, wenn wir sie als Betrügerin entlarven“, vermochte sich Genis nicht vorzustellen.
 

„Aber vielleicht kommen wir so an sie heran wenn wir vorgeben die Anhänger der Auserwählten von Sylvarant zu sein“, schlug Nero vor und sah zu Colette hinüber. Da schlug Lloyd mit der Faust auf den Tisch neben sich. „Nein! Wir werden Colette nicht als Holzpferd benutzen!“. Nero wich etwas zurück vor seinem Neffen und sah ihn an. Colette erhob sich und stellte sich vor Lloyd hin. „Es ist okay, Lloyd“. „Nein!“, war seine Antwort. „Was spricht dagegen?“, fragte Area ihren Neffen. „In der Vergangenheit hat sich Colette zu sehr für uns eingesetzt und das meistens mit ihrem Leben, hat große Schmerzen und Trauer hinter einer Maske aus Freude und Glück vor uns versteckt. Sie wollte ihr Leben einfach so wegwerfen und das nur, um der Welt Frieden zu bringen“, erklärte Sheena. „So war das also“, konnte nun Nero Lloyds Wut und Hass nachvollziehen und schlug die Augenlider nieder. Colette stand immer noch vor Lloyd, der sich nun erhoben hatte. „Nein, Colette!“. „Bitte Lloyd, das ist die einzige Möglichkeit um etwas zu erreichen.“ Sie sah in seine kastanienbraunen Augen und erreichte ihr Ziel dann doch. Lloyd sah zu Boden und stimmte nur zögerlich zu.
 

„Okay, nachdem das geklärt ist habe ich mir das so gedacht: Zelos und Regal werden sich wie gehabt im Hintergrund halten bis zum passenden Augenblick. Area, Yuan und ich werden vorgeben von Cruxis zu sein und zusammen mit dem Rest Colette begleiten“, stellte Nero den Rest des Planes vor. Die anderen sahen ihn an und nickten zustimmend. „Hoffentlich wissen die nichts davon, dass Cruxis schon längst gefallen ist, denn dann sitzen wir in der Scheiße und das ziemlich tief“, meinte Yuan dazu. „Glaube kaum, dass diese Informationen bis hierher durchgedrungen sind. Der König hält sein Reich gut im Griff was Informationen betrifft, die wissen kaum etwas über die Außenwelt. Die Einzigen die eine ungefähre Ahnung haben sind die Bewohner des Elfenreichs“, erklärte Area.
 

Nero stand auf und sah hinauf zur Stadt. Von hier hatten sie einen guten Blick auf den Marktplatz wo sich die Gesellschaft tummelte „Es ist schon spät. Beginnen wir morgen mit dem Plan“, waren dann seine Worte an den Rest der Gruppe und wandte sich nicht ab von dem Fenster. Nach und nach verließen sie das Zimmer und gingen hinunter in die Gaststätte und aßen zusammen an einem Tisch zu Abend. Damit das jetzt schon glaubwürdiger erschien, saßen Zelos und Regal von den anderen weg und waren auch wieder vermummt. Die andere hingegen hatten die Umhänge wieder abgelegt und saßen alle an einem Tisch, Colette zeigte nun auch den Kristall offener, desweiteren wurde sie nun auch mit Mylady Angesprochen und Yuan mit Mylord.
 

Am nächsten Morgen würden sie sich dann wieder unten in der Gaststätte treffen, bis auch Zelos und Regal, die sich laut Plan noch zurückhalten sollten. Zuerst wollten sie der Auserwählten etwas auf den Zahn fühlen, ob sie eine Echte ist. Sie waren schon sehr darauf gespannt, ob sie den Titel rechtmäßig trug oder eine Betrügerin war und die Mitbürger wussten dies nicht einmal, da sie so gut wie nichts aus der Außenwelt erfuhren. Sie wollten wissen, wie sehr der König das Volk unterdrückte und was er eventuell im Hintergrund ausheckte. Zudem müssten sie in die Kirche kommen, das könnte die Möglichkeit werden sich zuerst gründlich umzusehen und dann bei der Ausstellung zuzuschlagen. Es könnte noch eine aufregende Mission werden.
 

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Am nächsten Morgen begannen sie, ihren Plan in die Tat umzusetzen und bemerkten zufrieden, dass sie neugierige Blicke auf sich zogen.

Die Auserwählte von Altaria

Jeder wandte sich nach ihnen um und verfolgte sie mit ihren Blicken, bis sie ihren Geschäften nachgingen. Vor der Kirche trafen sie Elisabeth, zusammen mit dem geistlichen Kirchenführer an und die hießen Colette und die anderen Willkommen. „Was verschafft uns die Ehre dass Ihr, Auserwählte von Sylvarant, zusammen mit ihrem Gefolge uns besuchen kommt?“, fragte der Oberpriester der Kirche und begleitete sie hinein in das prachtvolle Gebäude. „Es war der Wunsch von Cruxis, dass die Auserwählte von Sylvarant zusammen mit ihrem Gefolge uns begleitet“, sprach Yuan für sie und die anderen. „Und Ihr seid?“, stellte Elisabeth die Frage. „Ich bin Lord Yuan, das neben mir sind Lord Nero und Lady Area von Cruxis. Lord Yggdrasil schickt uns. Seiner Meinung nach sollen wir hier mal nach dem Rechten sehen“, erklärte Yuan ihm weiter, was alles schlicht gelogen war. Es gefiel ihm zwar nicht, aber es war die einzige Möglichkeit die sie hatten. Der Oberpriester sah sie gründlich an und führte sie weiter durch die Kirche der Stadt. Sie blieben vor einem ziemlich großen Kristall stehen. „Das ist der größte Bernsteinkristall der je gefunden wurde und er wird in ein paar Tagen ausgestellt werden“, wurde ihnen erklärt.
 

„Ich ehm… würde mir gerne den Rest der Kirche ansehen“, sprach Colette etwas zögerlicher aus und sah in die Gesichter der Auserwählten und des Oberpriesters, bis sie zustimmend nickten und sie zu einer Tür brachten. Er öffnete sie und zeigte ihnen die hinteren Zimmer. Dort, in einer Ecke stand ein Buchständer in dem ein offenes Buch lag, die Ecke war zu Ehren der Göttin Martel dekoriert. Sie liefen auf das Buch zu und blieben stehen. Elisabeth wandte sich zu den Gästen um. „In diesem Buch werden die Abenteuer von Mithos, dem Helden, erzählt und wie er einen Pakt mit Göttin Martel schloss.“ „Habt Ihr, Lady Colette, auch so ein Buch von Göttin Martel bei euch in der Kirche?“, wollte der Oberpriester sicher gehen und sah Colette an. „Ja“, lachte sie zurück. Sie verließen das Zimmer wieder und liefen nun eine Treppe hinunter in die Katakomben. Es wurde düster und unheimlicher hier unten. Sie entfachten Fackeln und leuchteten ihnen den Weg hinunter in einen großen geräumigen Raum, der als Lager der Kirche diente. Von hier aus führten mehrere Wege zu verschiedenen Kammern. „Die Katakomben sind mit dem Schloss, sowie mit dem Abwassersystem der Stadt verbunden, doch seit Jahren hat keiner mehr diese Verbindungen genutzt“, erzählte der Oberpriester. Also würde das Ganze dann doch ein Kinderspiel werden hier einzubrechen. Sie liefen an Weinregalen vorbei und blieben an einem weiteren Bücherregal stehen. Besonders groß war es nicht. Elisabeth wandte sich um. „In diesen paar Büchern werden die Lehren von Göttin Martel vertreten und aufgelistet. In meiner Kindheit habe ich diese Bücher mehrmals lesen müssen um eine Auserwählte zu werden“.
 

Colette konnte Elisabeth in einem unbeobachteten Moment genauer unter die Lupe nehmen. Sie hatte langes welliges rotes Haar, feine Kleidung, wie es sich für eine Adlige gehörte und sah nun zum Hals hinauf und suchte den Cruxis – Crystal. Aber dieser fehlte nach allem Anschein. „Habt Ihr auch Bücher über die Welterneuerung?“, fragte Raine. „Der was?“, kam es vom Oberpriester zurück. Er entdeckte den Kristall an Colettes Hals und sprach sie darauf an. „Oh, das ist mein Cruxis – Crystal. Der zeichnet mich als Auserwählte aus, das Merkmal aller Auserwählten.“ Sie hatte wie immer ein Lächeln auf den Lippen. „Zurück zu den Büchern der Welterneuerung: Diese beschreiben den Vorgang und was genau getan werden muss und wo das Ritual abgehalten wird“, sprach Raine weiter. „Solche Bücher gibt es hier nicht“, gab der Oberpriester wieder und zeigte ihnen die letzten Räume die kaum von Bedeutung waren. Als sie mit der Besichtigung soweit fertig waren, liefen sie wieder die Treppe hinauf und kamen vor den Toren der Kirche zum Stehen. „Es war mir eine Ehre, Lady Colette, dass Ihr uns heute besucht habt“.
 

So wurden sie verabschiedet und nahmen Kurs auf die Gaststätte und verschwanden hinein und hoch in die Zimmer. Dort warteten schon Zelos und Regal. „Wir können mit Sicherheit sagen, dass sie keine Auserwählte ist. A: Sie kann keine Engelssprache lesen, mit Sicherheit auch nicht sprechen. B: Sie trägt keinen Cruxis – Crystal. C: Sie haben keine Bücher über die Welterneuerung und haben kein Wort über den Turm des Heils verloren“, klärte Yuan die beiden über die Lage auf. „Es hätte mich dann auch sehr gewundert, warum es aus meiner Familie zwei Auserwählten gibt“, meinte Zelos dazu. „Also wer betrügt hier wen? Der König sein Volk oder sie das Volk und den König“, stellte Regal das so in den Raum. „Mir macht da ein Gedanke etwas Sorgen. Entweder haben die wirklich keine Ahnung von der Auserwähltennummer, oder sie machen sich jetzt Gedanken darüber“, sprach Nero seine Bedenken aus. „Das ist auf jeden Fall berechtigt“, stimmte Area zu. „Wir sollten sie mit Absicht noch in ein weiteres Fettnäpfchen treten lassen“ , meinte Yuan zu ihnen, die anderen wandten sich ihm zu und lauschten.
 

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Etwas später am Tag schlichen sich Zelos und Regal durch die Abwasserkanäle der Stadt und fanden schnell den Zugang zu den Katakomben und stiegen so in die Kirche ein. So wie ihnen berichtet wurde, war der Bau der Kirche alt. Sie kamen an und schlichen nun durch die Vielzahl der Gänge auf der Suche nach einer Kiste die ihnen weiter helfen könnte. Sie sahen sich jeden Gang an, einige wurden als Lager genutzt. Sie untersuchen auch die Wände in den Gängen und Räumen, fanden aber nichts was ihnen helfen könnte. Vielleicht war der Hinweis so gut versteckt, dass sie es nicht auf Anhieb finden konnten. Zelos entdeckte die Treppe hinauf in die Kapelle und sie liefen diese hinauf. Sie fanden sich an der großen Orgel auf einem Balkon über den Sitzplätzen wieder und sahen sich hier nach dem Hinweis um. So beschloss Zelos sich noch eine Etage tiefer umzusehen. Er und Regal liefen auf den großen Bernsteinkristall zu. Dieser schimmerte in einem matten weißgrauen Farbton. Daneben stand eine kleine Schüssel Weihwasser. Regal sah sich den Fund an und begutachtete ihn ganz genau, während Zelos ein kleines Reinigungsritual durchführte. Als er sich dann wieder Regal zu wandte fiel ein kleiner Wassertropfen auf den Bernstein und wurde auf der Stelle von matt weißgrau zu durchsichtig. Im Inneren befand sich eine Kiste. Doch das Wasser zog schnell in den Stein ein und machte ihn weißgrau matt. Das mussten sie den anderen mitteilen und verschwanden sie über die Treppe in den Katakomben und gelangten wieder an ihren Ausgangspunkt, das Abwassersystem.
 

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Colette war mit Lloyd und Sheena alleine unterwegs und unterhielt sich etwas mit Elisabeth. Sie saßen im Schatten eines großen Baumes und genossen das schöne Wetter. „Erzählt mal, Lady Colette. Wie ist denn so Eure Heimat?“. „Na ja, es ist ganz anderes als hier. Ich komme aus einem kleinen Dorf, welches an der Küste liegt“. „Dann kommt Ihr aus einfachen Verhältnissen?“. „Ja, aber das macht nichts. Das Dorf liebt mich trotzdem als Auserwählte“, lachte Colette. „Das freut mich zu hören. Ich dachte immer, dass Auserwählte immer aus adligen Familien stammen müssen, aber das scheint eine falsche Tatsache zu sein“, lachte Elisabeth ebenfalls.
 

„Kennt ihr die Abtrünnigen?“, fragte Colette sie nun. „Nein, wer sind die denn?“. „Kriminelle! Die mein Dorf jahrelang bedrohten. Als ich die Welterneuerung durchführte, wurden sie besiegt und verschwanden von der Welt“. „Wow!“, rief sie aus und war von ihr begeistert. „Wisst Ihr, wer die Desians sind?“, fragte Colette weiter. „Nein.“ Da musste sie wieder den Kopf schütteln und sah sie an. „Die Desians bekämpfen die die Abtrünnigen und haben uns geholfen“, berichtete Lloyd neben ihnen. Elisabeth sah zu Lloyd und entdecke den Exsphere an seinem Handrücken. „Ist das auch ein Cruxis – Crystal?“. „Ja, aber ich bin kein Auserwählter. Sie tragen ihre Kristalle am Hals als Merkmal“, gab Lloyd wieder.
 

„Elisabeth!“, wurde mit kräftiger Stimme gerufen. Zu ihnen kam Chen und suchte scheinbar seine Schwester. „Da bist du ja!“. „Chen, was gibt es denn?“. „Es gibt Essen daheim“. „Okay, Bruder. Können Lady Colette und ihre beiden Begleiter bei uns mitessen?“. „Wieso?!“, wurde Chen eine Spur lauter. „Na weil Lady Colette vieles erlebt hat und ich würde gerne noch mehr hören!“. „Nun gut. Vater dürfte nichts dagegen haben“, willigte Chen ein und sie liefen zum Anwesen der Wilders. Es war ein Marsch durch die halbe Stadt. Sie kamen vor dem eleganten Tor an und liefen auf das Anwesen, welches dreimal so groß wie das von Zelos. Soviel konnte Lloyd sagen und staunte über die Größe des Hauses. Selbst Sheena war davon beeindruckt, obwohl sie den Anblick von solchen Häusern gewohnt war. Sie wurden hineingebracht und wurden sogleich von den Eltern begrüßt. „Willkommen Auserwählte von Sylvarant in unserem bescheidenen Anwesen. Es ist uns eine Ehre, dass Ihr zusammen mit Eurem Gefolge uns besuchen kommt“, verbeugte sich der Vater. Selbst die Mutter machte eine anständige Verbeugung vor ihnen und zeigte ihnen das Esszimmer. Das Essen stand schon auf dem großen und langen Tisch und wartete auf sie. Sie setzten sich auf die Plätze und sahen sich das gute Essen an. Sheena sah sich unauffällig hier um, um sicherzugehen, dass diese Familie auch wirklich zu den Wilders gehörte, was der Fall zu sein schien.
 

„Wer seid ihr beide eigentlich?“, wurde von Chen gefragt. „Ich bin Lloyd und kenne Lady Colette seit der Kindheit. Wir waren zusammen in einer Schulklasse“. „Mein Name ist Sheena und ich traf Lady Colette und ihr Gefolge unterwegs und schloss mich ihnen an“. Sie nahmen sich von dem Essen, welches vor ihnen steht und aßen zusammen zum Mittag. Da erhob Sheena die Stimme „Sagen Sie, haben Sie Verwandte in der Außenwelt?“. „Nein, unsere Familie kam vor 4000 Jahren hierher, da sie aus einem schrecklichen Krieg geflohen sind“, erklärte die Mutter ihnen. „Der alte Derris – Kharlan Krieg“, sprach Lloyd den Namen aus. „Genau diesen“, stimmte der Vater zu. „Wir haben die Geschichten von Mithos und seinen Gefährten in der Schule im Unterricht gehabt“, meinte Lloyd weiter.
 

Es klopfte an der Tür und jemand trat ein. Henry; der sich zu ihrer großen Überraschung einfach an den Esstisch setzte.. „Es freut mich Euch kennenzulernen, Lady Colette Auserwählte von Sylvarant“, grüßte Henry. „Die Freude ist ganz meinerseits“, lachte Colette zurück. „Mein Name ist Henry Bryant“, stellte er sich vor. „Die Wilders und Bryants scheinen sich gut zu verstehen“, bemerkte Sheena. „Sicher verstehen sich unsere Familien. Unsere Vorfahren sind gemeinsam hierher gekommen“, erzählte der Vater. „Vorfahren?“, wiederholte Lloyd. „Ja doch. Shiron Wilder war unser Vorfahr und ebenfalls ein Auserwählter, doch er versagte und wurde getötet. Doch schon alleine durch die Tatsache, dass er der Auserwählte war, wurde unsere Familie zu einer Adelsfamilie“. „So, waren Sie das nicht immer?“, fragte Sheena zurück. „Nein, Shiron und seine Familie lebten in den Slums von Meltokyo und nachdem er der Auserwählte wurde, stieg unsere Familie immer mehr auf, bis sie heute diesen Stand erreicht hatte“, erzählte die Mutter.
 

„Was ist mit Euren Vorfahren?“, fragte Lloyd Henry. „Der Vorfahre meiner Familie hieß Gustav und hatte sich mit Shiron Wilder angefreundet und so kam es, dass sich beide Familien so gut verstehen. Ihr müsst wissen, dass wir aus Altamira stammen was früher ein Herzogtum gewesen ist, denn Gustav war der Herzog von Altamira. Sagt, ist Altamira immer noch ein Herzogtum?“. „Nein, der Titel wurde ihm von Meltokyo entzogen“, berichtete Sheena ihm. „Das ist sehr schade und Verwandte haben wir dort auch keine mehr“, seufzte Henry.
 

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In der Zeit sahen sich Yuan, Nero und Area das Schloss an und gaben immer noch vor von Cruxis geschickt worden zu sein. Der König führte sie höchstpersönlich durch die Schlossmauern und zeigte ihnen jeden Raum. Sie wollten wissen wie der König hier lebte und was er mit den ganzen zusammengetriebenen Schulden und Steuern nun machte. Sie konnten sich kaum vorstellen, dass er davon dem Land half. Sie gingen davon aus, dass er sich damit selbst bereicherte. Als sie die Treppe erreichten um in den nächsten Stock zu kommen, lief an ihnen die Tochter des Königs, Prinzessin Ashley vorbei und grüßte sie. „Das war meine Tochter, Ashley. Ich wünsche mir von ganzem Herzen das sie endlich einen Mann findet“. Er lief weiter und zeigte ihnen weiter die Räumlichkeiten. Wenn sie sich hier so umsahen, gab er das Gold einfach nur aus, statt es den Bürgern zukommen zu lassen. So ein König gehörte gestützt und durch einen neuen ersetzt. „Was genau führt euch zu uns?“, fragte der König. „Lord Yggdrasil ist der Auffassung, dass wir uns mal das Land ansehen sollen um zu prüfen ob noch alles okay ist“, gab Yuan wieder. „Gewiss doch, bei uns ist alles in bester Ordnung!“, versicherte der König. „Das werde ich so in meinem Bericht verfassen!“, gab Yuan wieder und freute sich schon, wenn die Bombe zum Platzen gebracht würde. Wenn dies alles ein Ende nahm „Ihr werdet doch sicher auf meinem Maskenball anwesend sein, oder?“, fragte der König. Die drei sahen einander an und zurück zum König. „Es würde mir eine Ehre sein wenn auch Lady Colette und ihr Gefolge an dieser Festlichkeit teilnehmen würden“, drückte der König seine Bitte deutlicher aus. „Von mir aus!“, gab Yuan von sich und sie waren wieder auf dem Weg zum Schlosstor.
 

Der König führte sie hinaus aus dem Schloss und zeigte ihnen noch den prächtigen Schlossgarten mit seiner Vielzahl an Obstbäumen und Beerensträuchern, der dazu noch ordentlich gepflegt war. Der Gärtner gab sich offenbar sehr viel Mühe mit dem Pflegen, aber bestimmt bekam er nichts Besonderes dafür. Wie der Rest der Angestellten. Hier im Schloss und im Schlossgarten herrschte eine spürbar bedrückte Stimmung, die vom Dienstpersonal ausging. Er behandelte sie nicht gut und zahlte ihnen nur einen Hungerlohn. So was konnte Yuan gar nicht ausstehen. Immerhin kümmerte er sich um seine Männer und bezahlte sie auch gut dafür was sie jeden Tag bei ihm ableisteten. Yuan ging jede Wette ein, dass Regal nicht so mit seinen Dienern umging, wenn er überhaupt welche hatte. Als Adliger aber, müsste er welche haben. Schließlich gehörte ihm eine ganze Firma. Sie liefen weiter und kamen schon sehr bald am Ende der Führung an und kamen vor den Schlossmauern wieder an. „Vielen Dank das Sie uns heute einen Besuch abgestattet haben. Es würde mich freuen, wenn sie uns wieder besuchen kommen und wenn sie heute Abend auf dem Maskenball anwesend sein würden.“ Der König machte eine Verbeugung und verabschiedete sich von ihnen. Die drei machten sich daraufhin auf den Weg in die Gaststätte zurück

Die Geheimen Pläne des Königs

Als sie wieder in der Gaststätte ankamen, waren schon die anderen da und warteten auf die drei. Sie befanden sich mal wieder in dem Zimmer und tauschten sich aus, was sie erfahren hatten. Lloyd berichtete davon, dass sie im Anwesen der Wilders waren. „Also, mit Sicherheit kann man sagen, dass sie aus Meltokyo stammen“, meinte Sheena. „Auch die Bryants sind echt. Die wissen das Altamira mal ein Herzogtum gewesen ist“, fügte Lloyd hinzu. „Also Elisabeth ist keine echte Auserwählte. Sie hat weder eine Ahnung wer die Abtrünnigen noch die Desians sind, noch kann sie den Unterschied zwischen Exspheres und Cruxis – Crystals erkennen. Sie hat keine Ahnung, was das genau ist und wie sie hergestellt werden“, meinte Colette dazu.
 

„Wir waren in der Zeit in der Kirche und haben nach der Kiste mit dem Hinweis gesucht. Ratet mal, wo sich dieser befindet“, sprach Zelos und sah in die Runde. Die anderen waren recht ratlos und sahen die beiden fragend an. „In dem Bernsteinkristall der ausgestellt werden soll“, verriet Regal. „Das ist nicht dein Ernst!“, rief Nero. „Doch! So wie es aussieht, müssen wir das gute Stück klauen, freiwillig geben die ihn uns nicht“, sprach Zelos weiter. „Die Frage ist: Wie bewegen wir ihn weg, der musst doch bestimmt eine halbe Tonne wiegen!“, warf Genis ein. „Schon vergessen, dass die Engel mehr als das eigene Körpergewicht heben können?“, wies Yuan ihn darauf hin. „Stimmt ja“. „Presea kann das doch auch!“, warf Genis ein. „Das ist auch wieder wahr“, gab Yuan wieder. „Also wie stellen wir das an und wohin verschwinden wir dann?“, stellte Lloyd die wichtigen Fragen. „Wir könnten doch meinen Zaubertrick dazu verwenden und durch das Abwassersystem entkommen. Die Wenigsten wissen davon“, schlug Nero vor und die Runde stimmte dem Vorschlag zu.
 

„Wir wurden von dem König auf einen Maskenball für heute Abend eingeladen“, überbrachte Area den anderen die Einladung. „Wir alle?“, hakte Genis nach. „Ja“, gab Nero wieder. Als Yuan in die seine Jackentasche griff, bemerkte er etwas, was er zuvor nicht bemerkt hatte. Er zog einen unbekannten Brief hervor und zeigte ihn den anderen. „Wie kommt der in meine Tasche und von wem ist er?“, fragte sich Yuan und sah ihn sich genauer an. Als er ihn entfaltete konnte er eine feine und sehr vornehme Schrift vorfinden, überflog diesen und sah sich den Absender an. „Dieser Brief ist von Prinzessin Ashley!“, rief er aus. „Aber wieso von Prinzessin?“, stellte Nero die Frage. „Vielleicht hatte sie ihn mir zugesteckt, als wir die Treppe hinauf gelaufen sind“, konnte es sich Yuan nur so erklären. „Muss so gewesen sein!“ Nero schien fest davon überzeugt. „Was steht denn drin?“, fragte Zelos. Yuan überflog den Inhalt und sah wieder die Gruppe an „Sie bittet uns um Hilfe. Ihr Vater, der König, scheint etwas zu planen und das schon seit Jahren. Wir sollten es herausfinden und wenn nötig seine Pläne zerschlagen“. „Was steht noch drin?“, fragte Regal weiter. „Sie schreibt uns, dass wir uns im Kellergewölbe des Schlosses umsehen sollen“, las Yuan grob vor. „Am besten heute Abend wenn alle auf dem Ball sind, ein Teil von uns geht dorthin. Zelos und Regal, ihr werdet in den Keller gehen. Wir behalten den König und das Wachpersonal im Auge“, beschloss Area kurzerhand.
 

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Am Abend des Tages trafen immer mehr Gäste ein, die eine Einladung erhalten hatten. Alles Adlige! Soweit konnte es Nero erkennen. Er und die anderen trugen alle Masken und mischten sich unter das Publikum. Währenddessen begaben sich Zelos und Regal die in Abwassersysteme und kamen endlich am Zugang des Schlosses an, kamen unbemerkt hinein und schlichen weiter durch die engen Gänge. Die wurden bestimmt mal zu Flucht verwendet. Sie kamen im großen Raum an, entfachten Fackeln und sahen sich hier um. Sie liefen umher auf der Suche nach etwas Verdächtigem. Zelos und Regal suchten jeden Gang und Raum ab, bis sie zu den Gefängniszellen kamen in denen Skelette lagen und vor sich hin moderten. „Hier unten fühlst du dich bestimmt wie Zuhause!“, lachte Zelos los. Regal machte sich nicht die Mühe ihn dafür zu bestrafen und überhörte dies einfach.
 

Sie kamen am Ende des Ganges an und sahen sich um. Hier gab es nichts was verdächtig war. Zelos entschloss sich dazu, eine Fackel in die Halterung hinter sich einzusetzen und schon schob sich laut eine Tür daneben auf. „Wenn das nicht verdächtig genug ist, dann weiß ich auch nicht weiter“, meinte Zelos und sie liefen zusammen die Stufen hinunter, die kein Ende zu nehmen schienen. Sie konnten langsam aber sicher Stimmen vernehmen und folgten diesen immer weiter. Sie wurden lauter und lauter bis sie in einer großen Kammer standen. Zwei Wachen hielten hier Wache. Sie blieben im Schatten und verhielten sich ruhig und konnten sich umsehen. Waffen! Überall wo sie nur hinsahen befanden sich Waffen aller Art. „Wenn der König seine Vorbereitungen endlich angeschlossen hat, werden wir endlich zum Angriff übergehen“, sprach die eine Wache. „Ja, mit der Hilfe von unseren kleinen Freunden werden wir das Zwergen - und Elfenreich in die Knie zwingen und der König wird alleiniger Herrscher werden“, sprach die zweite Wache. Das war es also! Der König plante einen Krieg, das Land mit einem Blitzangriff zu überrennen. Aber von welcher Hilfe war die Rede?
 

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Lloyd und die anderen befanden sich immer noch unter den Gästen und sahen sich gut um. Unter den Gästen befanden sich auch die Wilders und die Bryants und unterhielten sich mit den anderen Gästen. Wenn man sich das Ganze genauer betrachtete, fassten sich die Adligen allesamt mit Samthandschuhen an und versuchten nichts über sich oder über die Familie zu verraten. Dies könnte ein gefundenes Fressen für die anderen werden und es könnten Gerüchte über die Familien in Umlauf geraten. Um Colette hatte sich eine Menschenmenge angesammelt und wollte allemal die Auserwählte von Sylvarant aus der Nähe betrachten. Lloyd sah sich weiter um und konnte die anderen in der Menge finden. Ihr Plan war es, den Bernsteinkristall heute noch aus der Kirche zu stehlen, solange alle auf dem Fest waren. Diesen Job übernahmen Presea, Area und Yuan. Nero sollte die Masse mit einer Zaubervorführung ablenken. Diesmal hatte er auch wieder Fünkchen bei sich um im Notfall die Masse zurückzudrängen und Ausgänge zu blockieren.
 

Es war so weit. Nero stand auf seiner Position und lockte die Gäste mit einem Zauberkunststück an und erhielt sofort die volle Aufmerksamkeit. In der Zeit schlichen sich Presea, Area und Yuan heraus und waren auf dem Weg zur Kirche um den Bernstein in ein sicheres Versteck zu bringen. Sie erreichten im Schutz der Nacht unbemerkt die Kirche, blieben vor der Tür stehen und sahen sich das einfache Schloss an. Das hatte Yuan mit einem Handgriff offen und sie kamen hinein.
 

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Regal und Zelos hatten die beiden Wache ausgeschaltet und fanden eine weitere Tür, die sie öffneten. Leise betraten sie den unbekannten Raum und im Schein einer rasch entzündeten Fackel, entdeckten sie etwas was sie nicht glauben wollten. Unzählige Käfige standen hier und ihnen Wesen die nicht zu beschreiben waren. Einige hatten Köpfe von Raubvögeln oder von anderen Tieren, manche hatten Flügel. So wie es aussah, bestanden alle aus drei verschiedenen zusammengesetzten Tieren. Allein der Anblick war grausig. Regal fiel nur ein Wort für die Tiere ein „Chimären!“. „Meinst du etwa das Fabelwesen aus drei Tieren?“. „Ja, er will mit Hilfe der Chimären das Land überfallen“, konnte es Regal kaum glauben. Gerne würde er mal mit dem König ein oder zwei Takte reden, wie es sich für Männer gehörte.
 

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Yuan und die anderen waren nun an dem Bernstein dran und sahen ihn sich an. Aber wo hatten die anderen da eine Kiste drin gesehen? Yuan entdeckte neben sich die kleine Wasserschüssel mit dem Weihwasser und träufelte einige Tropfen auf den Stein und schon wurde dieser durchsichtig und hab das innere frei. Dort war wirklich eine Kiste drin! Die Sicht wurde wieder bedeckt. Presea sah sich das Monsterding an und hob ihn zur Probe vorsichtig hoch. „Und?“, fragte Area. „Es geht, so schwer ist er nicht“. Also konnte sie ihn ohne Weiteres tragen und kurz danach waren sie wieder auf dem Weg nach draußen.
 

Doch plötzlich wurde die Kirche gestürmt und Licht wurde angemacht. Vor ihnen standen eine Menge Wachen mit Schwertern und Speeren. Hatten sie womöglich einige von ihnen übersehen? Auf jeden Fall saßen sie nun in der Falle, Yuan ließ seine Waffe erscheinen und seine Schwingen. Area zog ebenfalls die Waffen. Presea setzte den schweren Bernstein ab und ergriff ihre Axt. Der erste der Wächter ergriff den Moment und rannte auf Yuan zu, der sogleich mit seiner zweiseitigen Sichel Bekanntschaft machte und zu Boden gestreckt wurde. Der nächste der angerannt kam, wurde von Area durch die Luft gewirbelt und gegen die Wand geschlagen. Ein weiterer musste der Axt von Presea ausweichen und so ging es immer weiter bis sie sich den Weg freigekämpft hatten. Presea schnappte sich wieder den Bernstein und sie rannten hinaus in die frische Nachtluft.
 

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Lloyd und die anderen waren auf dem Weg nach draußen und konnten die anderen schon vorfinden und sahen in deren erschöpften Gesichter. Yuan erzählte ihnen die Kurzfassung von dessen, was eben vorgefallen war. „Nicht gut“, meinte Nero dazu. „Die werden mit Sicherheit Verstärkung rufen sollten die Wachen in der Kirche zu sich kommen“, gab Area von sich.
 

Wie aus dem Nichts wurden sie jedoch umstellt und wussten nicht wie das passieren konnte und sahen sich ringsum um. Die Wachen, die sie umkreist hatten, waren wieder mit Schwertern und Speeren ausgestattet. Der König kam zu ihnen und sah nicht gerade erfreut darüber aus. „Wie könnt ihr es wagen, meine Gastfreundschaft so auszunutzen!“. Elisabeth stand an seiner Seite „So verhält sich keine Auserwählte. Nein! Du bist keine echte Auserwählte! Du bist eine Betrügerin, nichts weiter!“. „Aber Elisabeth!“, rief Colette. „Nein! Colette!“, wurde sie angeschrien. „Führt sie ab in den Kerker!!“, befahl der König, ließ sie alle abführen und der Bernstein wurde in die Kirche zurückgebracht. Sie wurden unsanft in den Kerker des Schlosses gesteckt und die Zellentür fest verschlossen. „Das haben wir ja schön vermasselt!“, ärgerte sich Lloyd. „Nur keine Panik, Zelos und Regal sind noch frei, die haben das bestimmt mitbekommen und werden schon eine Möglichkeit finden uns zu befreien“, sprach Nero ihn an. Lloyd sah ihn an „Hoffe das du recht hast“. „Mach dir keine Sorgen, okay?“, gab Nero wieder und tätschelte seinem Neffen den Schopf.
 

Eine schwere Tür, versteckt in der Steinwand nach der Zelle der Gefangenen schob sich laut auf. Zelos und Regal kamen heraus und entdeckten die anderen ganz überrascht in der Zelle. Area erzählte ihnen was eben passierte. „Das ist natürlich ärgerlich. Wir haben herausgefunden was der König plant“,erzählte Regal den anderen. Zelos hörte jemanden kommen und verschwand mit Regal in den Tunnel des Systems. Morgen kämen sie wieder, um sie zu befreien.
 

Der König stand nun vor ihrer Zelle und sah grimmig hinein. „Wie konntet ihr die Namen der Auserwählten und der Göttin Martel einfach so in den Schmutz ziehen! Morgen erwartet euch die Todesstrafe auf dem Scheiterhaufen!“ Mit dieser Ankündigung ging er wieder. Das waren ja schöne Aussichten für morgen. Yuan hatte nicht vor, jetzt schon ins Gras zu beißen und wollte dies nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Morgen würde der König schon seine Abreibung bekommen. „So ein Mist!“, rief Lloyd aus. „Ganz ruhig, Zelos und Regal werden uns morgen auf jeden Fall hier herausholen und dann werden wir das Ganze wie eine Bombe platzen lassen. Immerhin haben wir die Auserwählte mit Absicht ins Fettnäpfchen laufen lassen“, meinte Nero. „Wir sollten schlafen, es war ein harter Tag“, meinte Area zur Gruppe. Jeder suchte sich eine geeignete Stelle am Boden. Sie rückten enger zusammen und waren schnell mit dem Geist im Traumland und vergaßen für einige Stunden die Gefängniszelle und die verhängte Todesstrafe.
 

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Am folgenden Tag wurden sie von einer Wache unsanft aus den Träumen gerissen. Die Wache stand mit Frühstück vor der Zelle und reichte es ihnen durch und ging wieder. „Na ja immerhin lassen sie uns noch unsere Henkersmahlzeit genießen“, meinte Nero noch ganz verschlafen und sah sich um. Die anderen waren auch noch nicht so wach. Das Essen welches ihnen gebracht wurde, schmeckte fade und trocken. Sie konnten es kaum hinunter würgen. Zu Trinken gab es Brunnenwasser, aber dies war auch nicht das sauberste. Es war einzige unreine Brühe in dem Tongefäß.
 

Jemand näherte sich der Zelle und als sie aufsahen, standen da Zelos und Regal. „Wartet!“, rief Nero hastig. „Wieso denn?“, warf Zelos zurück. „Die wollen uns auf dem Scheiterhaufen in aller Öffentlichkeit verbrennen. Dort könnt ihr uns dann retten. Das ist der passende Augenblick um sich zu zeigen und dem Wahnsinn ein Ende zu setzten“, erklärte Nero. Die beiden nickten einverstanden und verschwanden wieder in dem Tunnelsystem.
 

Kaum zehn Minuten später, waren wieder Schritte zu hören die ihnen näher kamen. Prinzessin Ashley stand nun vor der Zelle. „Es ist alles meine Schuld, hätte ich euch nicht um Hilfe gebeten dann säßet ihr nicht hier drinnen fest“. „Macht Euch keine Sorgen um uns“, gab Genis wieder und versuchte, sie zu beruhigen. „Auserwählte, was wolltet Ihr mit dem Bernsteinkristall?“, wollte die Prinzessin wissen und sah sie an. Nero erzählte von der Mission und was sich in dem Bernstein befand. „Verstehe, deshalb wollt ihr ihn. Solltet ihr es heute noch schaffen den ganzen Wahnsinn hier zu beenden, überlasse ich euch den Bernstein“. „Sagt bloß, Ihr wisst davon, dass die Auserwählte keine Echte ist?“, hakte Yuan nach. „Ja, ich habe die Kirche dabei belauscht wie der Oberpriester zu Elisabeth sagte, dass sie die Auserwählte sein soll. Da der wahre Auserwählte des Mana Clans nie erschienen ist“. „Glaubt Ihr mir, wenn ich Euch sage, dass es ihn wirklich gibt?“, hatte Nero ein Lächeln auf den Lippen. Ashley sah ihn etwas ungläubig an und musste schließlich wieder gehen, bevor es auffiel, dass sie nicht in ihrem Zimmer war.
 

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Etwas später am Tag wurden sie dann geholt, um auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden. Dafür wurden sie allesamt an Pfosten gebunden und konnten die Menschenmenge gut sehen. Es waren viele, sehr viele. Nero würde untertreiben, wenn er sagen würde, dies sei nur ein Teil der Bevölkerung. Er ging davon aus, dass die ganze Stadt dabei zusah. Sie standen auf einem Haufen aus trockenem Holz, einfachem Zeitungspapier und Stroh. Die beste Mischung um ein Feuer zu entfachen. Die Männer mit den Fackeln standen schon vor ihnen und warteten auf den Befehl das Holz zu entzünden. „Im Namen von Göttin Martel und der Auserwählten von Altaria verbrennen wir die falsche Auserwählte und ihre kriminellen Freunde! Sie haben versucht den Beryll Bernsteinkristall während des Maskenballs zu entwenden. Sie wollten unsere Auserwählte sowie Göttin Martel in den Schmutz ziehen!“, sprach der König laut. Yuan sah den König finster an. Doch er musste sich ebenso ruhig wie die anderen verhalten. Als dann die Fackeln dem Holz immer näher kamen, wurde die Bühne von zwei verhüllen Gestalten gestürmt. Die Fackelträger waren binnen Sekunden ausgeschaltet. Die Menge begann zu Toben und sie mit Buhrufen zu überschütten. Sogar Sachen wurden geworfen. „Eure Auserwählte ist eine Betrügerin, denn ich bin Zelos Wilder, Auserwählte aus Meltokyo von Tethe‘ alla!“ Zelos riss sich den Umhang vom Leib, ließ ihn davon fliegen und zeigte sich der Menge.

Nur der Hammer eines Zwerges kann helfen

Regal streifte sich auch den Umhang von Körper und zeigte sich der Menge. „Ich bin Regal Bryant, Herzog von Altamira und Präsident der Bergbaugesellschaft, Lezareno!“. „Er ist ebenfalls Betrüger!“, rief der König und ließ Zelos umzingeln, auch Regal wurde eingekreist. Zelos und Regal sahen sich einen Moment lang an als sie auch schon damit begangen die feindlichen Männer mit einem kurzen Gefecht zu besiegen. „Eure Auserwählte ist eine Betrügerin! Wir haben ihr mit Absicht falsche Informationen gegeben um zu sehen, ob sie den Trick durchschaut. Aber dem war nicht so. Wir haben mit Absicht die Abtrünnigen mit den Desians vertauscht. Nicht die Abtrünnigen waren unsere Feinde. Nein! Sondern die Desians. Die haben die ganzen Schandtaten vollbracht und die Mutter von Lloyd auf dem Gewissen!“, rief Zelos. „Wenn sie ein Echte wäre, dann trüge sie ein Cruxis – Crystal am Hals, aber da sie es nicht tut, ist sie auch keine echte Auserwählte. Desweiteren kann sie weder die Engelssprache lesen noch sprechen, hat keine Ahnung von der Welterneuerung, was das genau ist, wo das Ritual abgehalten wird und was genau dabei passiert“, klärte Regal das Volk darüber auf. „Außerdem wird man in der Kindheit unterrichtet was alles eine Auserwählte wissen muss. Das geht nicht einfach so wenn man die Lehren von Martel liest. Und den Kristall erhält man entweder am achtzehnten Geburtstag oder an Tag der Prophezeiung von einem Engel der von Cruxis geschickt wurde“, erzählte Zelos weiter. „Das sind alles falsche Unterstellungen!!“, schrie der König los und wollte unbedingt diese Illusion aufrechterhalten, mit der er das Volk unter Kontrolle hielt.
 

„Das ist doch alles hirnverbrannt!“, rief Yuan und befreite sich ganz leicht von dem Pfosten, somit auch die anderen. Er ging auf sie zu, zog ein Buch aus seiner Innentasche und reichte es an Elisabeth weiter. „Wenn du eine echte Auserwählte bist dann lies uns doch mal ein Abenteuer von Mithos, dem Helden, vor!“, forderte er. „Elisabeth! Du musst dies nicht tun!“, rief Chen und rannte auf die Bühne. Doch er wurde von Zelos mit seinem Schwert bedroht. „Keinen Schritt weiter!“. Chen konnte nur zusehen wie seine Schwester gedemütigt wurde. Henry kam Chen zu Hilfe und wurde von Regal abgefangen. Sie schlug die erste Seite auf und stand nun vor dem Volk, doch sie konnte keinen einzigen Buchstaben lesen. Tränen liefen ihre zarten Wange hinunter und sie fiel auf die Knie. „Ich bin eine Betrügerin!“, rief sie. Chen konnte das gar nicht begreifen und wurde zu seiner Schwester durchgelassen. „Elisabeth, was sagt du da?!“. „Chen, es ist die Wahrheit was die anderen sagen. Ich bin eine Betrügerin, das wusste ich von Anfang an. Ich habe mir den Titel nur angeeignet. Er wurde mir nicht überreicht von einem Engel wie es die anderen beschreiben.“ Sie weinte bitterlich und konnte nicht mehr aufhören. Chen nahm sich das Buch und schritt damit auf die anderen zu. „Also was steht darin?!“ Er hielt es Zelos vor die Brust, der nahm es und schlug die erste Seite auf. „Das ist ein Kochbuch, nichts weiter“.
 

Elisabeth konnte sich dann doch auf den Beinen halten und trat auf ihn zu. „Was ist der Tag der Prophezeiung?“. „Der Tag an dem der Turm des Heils erscheint und der Tag an dem die Auserwählte vom Orakel den Cruxis – Crystal erhält, der von einen Engel der herabsteigt, überreicht wird“, erzählte Colette. Nachdem auch die Geschichte mit dem König und seine Pläne an das Licht gekommen waren, wollte das Volk ihn nicht mehr als König haben und so musste er abdanken.
 

Zelos und Regal konnten sich mit den anderen Familienmitgliedern aussprechen und sie zur Vernunft bringen. Sie standen immer noch auf der Bühne und klärten noch einiges auf, als auch schon Prinzessin Ashley auf sie zukam. „Habt vielen Dank, dass dies endlich aufhört. Wie versprochen könnt ihr den Beryll Bernstein haben.“ Sie fordert sie auf, ihr zu folgen und sie verließen die Bühne und kamen an einem Pferdewagen an. Der Bernstein war bereits verladen worden. „Super!“, rief Genis. „Einen Moment!“, warf dann doch Nero ein. „Was ist denn?“, wollte Genis wissen und sah ihn an. „Beryll ist ein sehr hartes Mineral. Wenn wir versuchen, diesen mit unseren Waffen aufzubrechen, machen wir uns nur die Waffen kaputt!“, erklärte er. „Da hilft nur der Hammer eines Zwerges!“, rief Lloyd freudig aus. „Wenn das so ist, müssen wir zurück in das Zwergenreich reisen“, sprach Area aus und sah ihren Neffen an. Sie stiegen auf die Kutsche und setzten sich in Bewegung, um Hort aufzusuchen. Sie konnten nun das Menschenreich getrost der Prinzessin überlassen. Ihre Mission, das Land von dem König zu befreien, war gelungen.
 

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Mit dem Pferdewagen waren sie schneller unterwegs und würden Bergbau City noch an diesem Abend gegen Sonnenuntergang erreichen. Sie fragten sich natürlich was sich in der Kiste befand. Ein weiterer Hinweis oder endlich der Ort wo sie die Waffe versteckt hatten? Sie nahmen denselben Weg, den sie gekommen waren. Nero und Area saßen auf dem Bock, während der Rest sich auf der Ladefläche zusammendrückte und ein wenig von der zurückliegenden Anspannung erholte.
 

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Dann, gegen Abend, erreichen sie endlich Bergbau City. Sie liefen gelassen mit der Karre durch die Straße und kamen vor der Gaststätte von Hort zum Stehen, stiegen ab und liefen hinein. Hort stand hinter der Theke und machte einige Rechnungen fertig als er die anderen entdeckte und sich freute sie wieder zu sehen. „Und schon weiter mit der Suche?“. „Nicht ganz, komm mal bitte mit“, gab Nero wieder und zeigte dem Zwerg draußen vor der Tür der Wirtschaft den Bernstein auf dem Karren. „Der ist aber groß!“, rief Hort. „Es befindet sich etwas darin, aber wir können ihn nicht aufbrechen, ohne dass unsere Waffen zu Bruch gehen“, erklärte Regal ihm. „Überlass das mir! Wir Zwerge sind Meister im Bearbeiten von Mineralien und kennen deren Beschaffenheit!“ Er ließ den Bernstein in die Werkstatt bringen.
 

Einen Augenblick Später saßen sie zusammen an einem Tisch und aßen zu Abend und bekamen einige Zimmer zugewiesen. Hort servierte ihnen eine große Platte mit fertig belegten Broten, dazu ein paar Salate, selbst angerührte Quarkschälchen mit frischen Kräutern zum Dippen. Die Brote waren mit Wurst und Käsesorten belegt, mit Mett, Tee und Leberwurst bestrichen. Zig verschiedene Marmeladensorten standen auf dem Tisch, zusammen mit Kakao, Saft und Kaffee zierten sie den Tisch.
 

Hort, Leyla und die beiden Kinder kamen zu ihnen an den Tisch und wollten wissen, was so in Altaria passiert war. Nero erzählte ihnen die ganze Geschichte. Die vier Zwerge lauschten angestrengt und waren davon ziemlich geschockt. „Zum Glück konntet ihr das Ganze aufklären“, meinte Hort dazu. Da es schon etwas später am Abend war, besorgte Martin eine Flasche Bergbau - Schnaps und mehrere Gläser, kam wieder an den Tisch und schenkte jedem, außer Genis und Presea, etwas ein. Die beiden bekamen einen sehr guten Saft eingeschenkt.

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Die Zeit verstrich im Nu und schon war es Mitternacht. Sheena erhob sich müde und stieg die Treppen hinauf in ihr Zimmer, Zelos sah ihr einen Moment nach bis er sich auch erhob und das Bett aufsuchte. Außer Sichtweite der anderen lief er zu Sheenas Zimmer und klopfte. Es kam ein „Ja“ von drinnen und Zelos verschwand hinein. Er sah wie sie schon im dunklen Zimmer im Bett lag. Er streifte sich die Sachen vom Körper und kroch in ihr Bett, aber warum machte er dies? Wollte er seine seelische Wunde von damals mit Sheena zusammen heilen? Konnte sie ihm wirklich helfen, sich wieder an Frauen zu gewöhnen? Na ja, ihre Gegenwart mochte er sehr und kuschelte sich eng an sie heran. Immerhin ist war in ihn verliebt und hatte dies ja offen auf den Tisch gelegt. Sie lag da und ließ sich umarmen, was sie sehr genoss. Sie schloss die Augen und entschwebte in das Traumland. Zelos brauchte einen Moment bis er auch endlich den Schlaf fand.
 

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Am Morgen waren sie bereits wieder auf den Beinen und standen in der Werkstatt von Hort. Dort hatten sie den Bernstein hingebracht. Hort ging einen ziemlich großen schweren Hammer holen und blieb vor dem Bernstein stehen. „Die Kirche hat euch erlaubt ihn mitzunehmen?“, wollte er sicher gehen. „Prinzessin Ashley gab ihn uns, nachdem wir ihr erklärt haben, was sich darin befindet“, gab Yuan wieder. „Nun gut!“ Hort holte Schwung und schlug mit dem Hammer auf den Stein. Dieser bekam Risse, doch brach noch nicht auseinander, wie erhofft. Hort spitzte die Lippen und sah sich den Stein und den Hammer genauer an. „Okay, der ist härter als erwartet!“. „Hat der Hammer Schaden genommen?!“, fragte Lloyd hastig seinen Zwergenonkel. „Nein“, lachte dieser zurück und holte noch mal Schwung und ließ den Hammer hinab sausen. Endlich brach der Stein in zwei Hälften. Dort in der Mitte des Steines steckte die Kiste mit der Information. Lloyd machte einen Schritt auf die Kiste zu und versuchte sie aus der Bernsteinhälfte zu ziehen, was ihm nicht gelang „Das Ding sitzt fest!!“, fluchte er bei dem Versuch. Hort legte den Hammer weg und holte etwas kleines Werkzeug und setzte sich daran, die Kiste aus dem Inneren zu befreien und meißelte sie heraus. „Das könnte eine Weile dauern. Warum macht ihr nicht wieder eine Stadtbesichtigung?“, meinte Hort als er sich das Ding genauer angesehen hatte.
 

So schlenderten sie erneut durch Straßen und Seitengassen, sahen sich die Läden erneut an. Die Stadt hatte sich ganz gut erholt. Seit der Sturm nicht mehr kam, bekamen die Zwerge hier mehr Ware geliefert und wirkten im Allgemeinen fröhlicher. Aber keiner wusste, wer ihnen geholfen hatte. Das sollte ihnen recht sein. Sie mussten sich nicht unbedingt als Helden aufspielen. Es reichte, wenn ihre Heimat wusste wer sie waren.
 

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Als sie von ihrem Stadtbummel zurückkehrten, war es Hort gelungen, die Kiste zu befreien. Sie näherten sich der Kiste, die viel kleiner war wie angenommen. Auch die Form war anderes als die letzten Kisten davor. Nero kniete sich zur Kiste hinunter und konnte diese ganz leicht öffnen und zum Vorschein kam ein Kristall. Ein schneeweißer fast runder Kristall. Sollte etwa dies der nächste Hinweis sein? Das konnte er sich nicht vorstellen, nahm den Kristall aus der Kiste, stand auf und ließ ihn durch die Runde gehen. Keiner der anderen hatte auch nur die geringste Ahnung, was es mit diesem Kristall auf sich haben könnte. „Wir sollten zurück nach Forst Town gehen und dort in der Bibliothek nach Antworten suchen“, machte Area den Vorschlag. „Gute Idee“, stimmte Nero seiner Schwester zu und sah in die Gruppe, die auch mit dem Vorschlag einverstanden war. Nero verstaute den Kristall und wandte sich an Hort . „Danke für deine Hilfe“. „Keine Ursache! Ihr habt uns geholfen den Sturm loszuwerden“. Er und die anderen verbeugten sich zum Abschied, stiegen wieder auf den Karren auf und machten sich auf den Weg nach Forst Town.
 

Auf ihrem Weg zurück zu der Elfenstadt wollten sie Shelar endlich versiegeln, auf dass keiner mehr diese Natur mit seiner Anwesenheit beschmutzte. Mit dem Pferdekarren waren sie eindeutig schneller unterwegs und durchquerten die Wüste des Zwergenreiches locker und ohne weitere große Probleme. Es gab zwar hin und wieder kleine Stellen wo der Wagen unter ihrem Hintern wegrutschte, aber nichts was ihnen zum Problem werden könnte.
 

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Im Nu hatten sie die Wüste passiert. Sie konnten die hohen Berge von Shelar sehen und nahmen den langen Weg außen herum. Das wollte sie sich dann doch ersparen, das Ganze noch mal durch zu machen. Der lange Weg würde ihnen zu Fuß eine Menge Zeit kosten, aber mit diesen beiden Pferden kamen sie sehr gut voran und sie würden auch die Nacht durchwandern, um noch mehr Zeit herauszuholen. Ihnen war nichts wichtiger als diese Waffe zu finden und zu vernichten bevor sie Nightmare in die Hände fiel. Sie machten nicht eher Pause bis sie endlich wieder im Elfenreich sein würden. Sie wollten unbedingt das Geheimnis um den Kristall lösen und würden in der Bibliothek ihre Antworten erhalten. Die Dämmerung kündigte sich an. Sie konnten die tiefstehende Sonne am Horizont sehen, wie sie langsam verschwand und der Nacht wich.
 

Dann endlich in den frühen Morgenstunden konnten sie die Umrisse der Stadt erkennen. Das Tempo angezogen zu haben, hatte sich gelohnt und sie waren gut in der Zeit. Allerdings wussten sie weder wo sich der Feind aufhielt, noch was er im Augenblick tat. Sie passierten mit ihren Karren die Brücke und waren endlich wieder in der Stadt unterwegs. Sie fuhren in Richtung Haus um sich etwas aufs Ohr zu hauen. Immerhin waren sie die gesamte Nacht unterwegs gewesen. Sie kamen endlich bei dem Haus an, stiegen alle ab und banden die Pferde fest. In ihren Zimmern angekommen fanden sie schnell ihren ersehnten Schlaf.

Das Geheimnis des Speicherkristalls

Stunden später stand Logen in der Küche und bereitete das Frühstück vor, da er wusste, dass seine Frau und die anderen zurück waren. Sie hatten eine harte Reise hinter sich. Jill war schon zur Schule und würde erst später bemerken, dass ihre Mutter wieder daheim war. Das würde sie sicher freuen, davon ging Logen aus. Als er so weit fertig war, konnte er die ersten schweren Schritte vernehmen und sah Lloyd in der Tür stehen. Dieser sah ihn verschlafen an, gähnte lange bis er sich auf einen Stuhl fallen ließ und an den Tisch heranrückte. Logen hatte ein „Willkommen daheim“ - Lächeln aufgesetzt und trank seinen Kaffee in aller Ruhe. Er sah hin und wieder aus dem Küchenfenster und konnte die Nachbarn in ihren Gärten beobachten. Lloyd saß nur verschlafen da. Den nächsten konnte Logen hören und er sah Nero herein kommen. Er wünschte seinem Schwager einen guten Morgen und nahm sich auch etwas von dem Essen.
 

Es verging noch mal eine Stunde bis auch der Rest endlich am Tisch saß, sich unterhielt und sie erzählten Logen was ihnen alles so passiert war. „Das alles klingt ja sehr spannend, was ihr da erlebt habt“, lachte der Elf. „Das kommt dabei heraus wenn man mit den Auserwählten unterwegs ist“, meinte Regal grinsend dazu. „Ja, dem stimme ich zu“, lachte Sheena. Die anderen mussten auch lachen bis sich Nero von seinem Stuhl erhob. „Ich muss noch den Bericht fertig schreiben.“ Damit ging er hinauf in sein Arbeitszimmer. „Gute Idee, ich werde meinen auch gleich fertig machen.“ Auch Area verschwand nach oben. Die anderen halfen Logen beim Abräumen und wollten sich noch etwas erholen, bevor es weiter ging nach der Suche. Raine konnte sich unbemerkt von den anderen trennen und verließ das Haus, in Richtung Zauberturm. Genis bemerkte es erst, als der Tisch fertig abgeräumt war. „Wo ist Raine?“ Er sah sich nach seiner großen Schwester um und konnte sie nicht vorfinden. „Keine Ahnung, bis eben war sie noch hier“, gab Lloyd wieder und sah sich auch nach ihr um. Keiner von den anderen konnte sie finden. „Also, ich habe sie die Tür hinaus laufen sehen“, meinte Logen. „Vielleicht ist sie in die Innenstadt gegangen?“
 

Nero und Area kamen wieder in die Küche. Nero reichte Lloyd einen Flyer und hatte die Kiste unter dem Arm. „Was ist das?“, fragte Lloyd seinen Onkel und sah sich das kleine zusammengefaltete Heftchen an. „Die Flyer wurden von der Elfenakademie ausgeteilt. Sie bieten so ziemlich alles an. Von Schule bis zu diversen Weiterbildungen nach der Schule. Abendkurse bieten sie auch an, sowie Ausbildungen aller Art. Wie wär’s? Du könntest hier eine Ausbildung machen und Sprachkurse belegen. Du könntest hier wohnen und wir würden dich auch dabei unterstützen.“ Das war ein ziemlich gutes Angebot, da musste Lloyd einfach rot werden und wusste im ersten Moment nicht was er sagen sollte. „Lloyd, das ist die Chance!“, rief Zelos aus. „Ja, Lloyd“, stimmte Sheena zu. „Hm… wir sollten ihn zu nichts zwingen und drängen, aber ich würde es auf jeden Fall tun, wenn ich noch mal die Chance hätte“, äußerte sich Regal dazu. „Das klingt ja toll! Können Colette und ich auch auf die Elfenakademie?“, fragte Genis hastig nach und sah Area an. Doch Area sah die beiden an und musste mit dem Kopf schütteln. „Ich befürchte, so einfach wie es Lloyd hat werdet es ihr nicht haben. Denn da Jill bereits auf der Akademie können auch andere Familienmitglieder problemlos die Aufnahme machen, aber für wirklich Außenstehende ist das leider nicht so einfach. Immerhin müssten Raine und der Vater von Colette die monatliche Gebühr zahlen und die ist nicht gerade billig“. „Das ist schade“, gab Colette wieder. „Warum muss Kratos dann keine Gebühren zahlen wenn Lloyd dort hingehen sollte?!“, wollte Genis genauer wissen. „Da wir schon Mitglieder der Akademie sind, kann Lloyd einfach so aufgenommen werden, da wir die Gebühr bezahlen. So was wie: Bezahle Eins, nimm Zwei“. Da zog Genis einen Schmollmund.
 

Nero hatte die Kiste bei sich, packte den Kristall aus und betrachtete sich ihn nochmal genauer. Logen sah ihm auf die Finger. „Aber das ist ja ein Speicherkristall!“, rief er aus. Die anderen sahen ihn hastig an, „Du weißt, was das ist?!“, fragte Area ihren Gatten. „Aber ja! Das ist ein Speicherkristall. Elfen haben diese früher benutzt um Informationen zu speichern und weiter zu geben. Sie haben die Informationen mit Hilfe von Zaubersprüchen und Alchemie in den Steinen eingeschlossen, doch der große Nachteil lag darin, dass sie die Kristalle immer nur einmal verwenden konnten. Kaum waren die Informationen herausgeholt zerbrachen sie ganz einfach“, erzählte Logen. „Kennst du einen der Zaubersprüche?!“, fragte Genis hoffnungsvoll. „Leider nein, sie werden seit 4000 Jahren nicht mehr verwendet“.
 

So machten sie sich ohne Raine in die große Bibliothek auf, um etwas über den benötigten Zauberspruch oder Alchemie heraus zu finden. Es kam darauf an wie die Informationen in den Stein gemacht worden waren. Sie kamen an und begrüßen Rohtkid, den Zwerg hinter der Theke. Sie liefen in die Abteilung für Zaubersprüche und Alchemie und durchsuchten jedes einzelne Regal was ihnen in die Quere kam. Doch nach stundenlangem Suchen war noch immer nichts gefunden. Das war wie verhext! „Vielleicht weiß mein Vater etwas darüber“, meinte Yuan. „Stimmt ja, er ist ein Elf und über 4000 Jahre alt“, gab Genis wieder. „Also wieder den Berg hinauf steigen.“ Nero hatte es langsam satt den Hinweisen hinterher zu rennen. „Ich flieg alleine hoch, das geht schneller“, antwortete Yuan. „Und weiter?“ Area zog eine Braue hoch und sah ihn an. „Ich nehme den Kristall mit, lass ihn von ihm untersuchen und wenn er etwas weiß, soll er es mir zeigen und wir kommen wieder zu euch zurück“. „Okay, gut, wir treffen uns bei mir daheim.“ Nero übergab den Stein an Yuan und sie verließen zusammen die Bibliothek. Draußen auf der Straße trennten sich ihre Wege und Yuan flog davon.
 

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Yuan flog schnell über das Land und kam nach wenigen Minuten bei seinem Vater auf dem Weg an, landete vor der Fußmatte und klopfte an die Tür der kleinen Hütte. Doch es machte keiner auf. Komisch... Er sollte da sein, oder war er bei Toren und den anderen? So wandte sich Yuan um und flog zu Toren und stand Minuten später vor der anderen Hütte und klopfte. Auf machte Kyra,die ihren Augen nicht trauen wollte und ihn spontan umarmte. Yuan löste den Griff und sah sie verliebt an, bis er zu dem zurückkam, was er eigentlich wollte. Er trat ein und fand seinen Vater, Terrel vor. Botta und Mithos saßen ebenfalls zusammen mit Toren am Tisch. „Schön dich wiederzusehen“, lächelte Terrel seinen Sohn an. „Es freut mich auch euch alle wieder zu sehen.“ Er setzte sich an den Tisch und schob die Kiste zu seinem Vater hinüber. Der Elf sah diese an und dann seinen Sohn, dann schließlich öffnete er die kleine Kiste und fand den Speicherkristall vor. „Woher habt ihr ihn?!“, wollte er schließlich wissen. Yuan erzählte ihm die Geschichte ganz ausführlich. „Verstehe, sicher kann ich euch dabei helfen, das zu befreien was in ihm gespeichert wurde. Wenn ich ihn mir genauer ansehe wurde hier ganz eindeutig Alchemie verwendet um das, was sich darin befindet zu versiegeln“. Das freute Yuan und er sah seinen Vater erwartungsvoll an. „Ich werde mit dir kommen“, sprach Terrel im Anschluss und sah seinen Sohn an. Yuan stimmte zu und erhob sich wieder, Kyra wollte unbedingt mitkommen und schloss sich ihnen an. Alle drei liefen auf die Tür zu und verschwanden mit knappen Abschiedsworten aus der Hütte.
 

Draußen vor dem kleinen Haus ließ Terrel seine Flügel erscheinen, so wie Yuan. „Ach? Das kannst du auch?“, fragte er seinen Sohn ganz überrascht. „Sicher kann ich das, immerhin war ich mal Mitglied von Cruxis.“ Yuan sah zu Kyra „Wie soll ich dich nun nennen?“. „Nenn mich einfach weiterhin Kyra.. Martel ist vor 4000 Jahren gestorben. Ich bin zwar ein Klon von ihr, aber ich habe nicht ihre Erinnerungen.“ Sie lächelte ihn an. Da ging dem Halbelf einfach das Herz auf und er hob sie in die Arme und sie flogen zusammen in die Stadt zurück.
 

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Sie kamen einige Minuten später bei den Aurions an und wurden in das Haus gelassen. Jill war auch schon daheim und auch Raine war wieder zurück. Sie alle saßen im Wohnzimmer am Tisch und warteten auf Yuans Rückkehr. Dieser kam ins Wohnzimmer mit Kyra und seinem Vater und setzten sich an den Tisch. Die anderen waren gespannt auf das, was nun folgte. Kannte Yuan schon das Geheimnis des Kristalls? Terrel räusperte sich und fing an zu erzählen: „Der Speicherkristall wurde mit Hilfe von Alchemie versiegelt. In diesem Fall muss ich das Entsiegeln übernehmen, euch Alchemie beizubringen würde Jahre dauern“. „Und wie geht das nun genau? Immerhin ist Alchemie ein toter Magiezweig“, warf Nero zurück. Terrel sah ihn an „Jeder Alchemist hat sein eigenen Bannkreis und Zutatenliste die man dafür bracht um das Siegel aufzuheben“. Er bekam von Logen ein Stück Papier und einen Stift gereicht und schrieb auf, was er alles benötigte und als er so weit war, reichte er sie an die anderen weiter. Area sah sich die Liste an. „Okay, das können wir alles aus der Elfenakademie entwenden.“ Sie sah ihren Neffen Lloyd an und nahm ihn mit zur Akademie, um ihm diese mal zu zeigen.
 

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Area und Lloyd liefen die Hauptstraße entlang und durch eines der großen Tore der zweiten Mauer. Sie bogen links an der Ecke ab und liefen diesen Weg entlang bis sie ein weiteres Tor passierten. „Nun befinden wir uns auf dem Schulgelände“, meinte Area. Lloyd blieb stehen und sah sich das Gebäude der Akademie an. Es war bestimmt so groß die Meltokyo und er wollte gerade seine Tante fragen. „Ja, es ist so groß wie Königliche Stadt“, gab sie mit einem Lachen wieder und lief mit ihm weiter über den Hof. „Man braucht hier eine Karte“, meinte Lloyd beim Vorbeigehen. Ihm fiel auf, dass noch Schüler da waren. „Wirklich, man bekommt eine Karte für die Anfangszeit. Nach der Zeit weiß mal von alleine wo sich was befindet, aber es gibt immer welche die sich selbst nach Jahren immer noch verlaufen“, erklärte Area weiter.
 

Sie liefen durch das große Gebäude auf dem Weg zu einem bestimmten Raum und kamen auch ziemlich schnell dort an. Area blieb kurz stehen, bevor sie die Tür öffnete. „Das hier ist der Chemieraum, es werden hier auch Zaubertränke aller Art zusammen gebraut. Also fass bitte nichts an. Es könnte womöglich in die Luft gehen oder so“, wies sie ihn darauf hin und öffnete schließlich die Tür zu dem Raum. Als Lloyd den Raum betrat kam ihm ein Schwall seltsamer Düfte entgegen. Mehrere Tische standen längs im Raum. Jeder der Tische hatte seinen Gas und Wasseranschluss. Auf manchen von ihnen standen Gefäße mit merkwürdigem Inhalt. Einiges davon schimmerte gefährlich im Sonnenlicht. Seine Tante war zu einem Wandschrank hinüber gelaufen und hatte ihn aufgeschlossen und suchte sich die passenden Zutaten zusammen.
 

Im Raum befand sich auch ein weiterer Schüler. Dieser hatte schwarzes Haar und seine Aufmerksamkeit seinem Glas zugewandt. Lloyd sah sich weiter um und kam an dem Tisch mit dem Schüler vorbei, der Schüler wandte sich dann doch ihm zu und sah ihm nach. „So, du bist also Lloyd!“, wurde mit scharfer Zunge ausgesprochen. Lloyd wandte sich um und sah den jungen Mann in die schwarzen stechenden Augen. Zudem stand er auch noch und so bemerkte Lloyd, dass der junge Mann ziemlich groß gewachsen war. „Woher kennst du mich!?“, fragte Lloyd. „Jill redet nur von dir in letzter Zeit“, gab dieser wieder. „Und du bist?!“. „Mein Name ist Brook und ich bin Student hier an der Akademie. Ich kenne Jill deshalb, da wir denselben Sprachkurs belegen. Sie findet dich toll und würde dich gerne als großen Bruder haben!“. Lloyd konnte ihn jetzt schon nicht ausstehen. Seine Gegenwart war ihm nicht geheuer und er misstraute ihm aus diesem Grund. „Lloyd! Lass Brook links liegen!!“, rief Area ihm zu. Lloyd wollte dies auch tun, doch da wurde er grob am Arm gepackt. Brook hielt ihn fest und zog ihn dicht zu sich heran. „Wie ist es, ein Mitglied der Aurions zu sein?!“ Er verengte die Augen und der Blick durchbohrte Lloyd förmlich.
 

„Also wirklich Brook! Lass ihn los!!“, beschwerte sich eine junge Frauenstimme von der Tür her. Die beiden jungen Männer sahen hinüber und entdeckten eine junge Frau im Türrahmen. „Eva, was willst du hier?!“, fragte Brook die Frau. Sie lief durch das Zimmer und befreite Lloyd aus dem unangenehmen Griff. Dann drehte sie sich zu Brook „Erstens weil ich dich gesucht habe wie eine Irre und zweitens lass diesen jungen Mann in Ruh! Er hat dir nichts getan! Es reicht schon, dass du die Mitschüler der Akademie belästigst!“. „Er ist ein Aurion!“, warf der schwarzhaarige Mann zurück. „Und?! Das kann dir völlig egal sein!“ Nun wandte sich Eva Lloyd zu. „Bitte verzeih meinem Zwillingsbruder.“ Sie machte eine Verbeugung und drehte sich wieder zu Brook. Area schloss den Schrank wieder ab und verließ zusammen mit Lloyd das Zimmer.
 

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Area und Lloyd waren auf dem Weg zu dem Haus. „Tante Area, wer waren die beiden eben?“. „Das waren Eva und Brook. Sie sind Zwillinge und studieren beide hier an der Akademie, aber was, keine Ahnung. Jill kennt die beiden und berichtet hin und wieder von ihnen“. „Was hat er gegen uns?“, fragte Lloyd direkt. „Das wissen wir nicht so genau“, gab sie wieder. „Er hat bestimmt keine guten Noten.“ Bei dem Satz blieb Area schlagartig stehen und nahm ihren Neffen in die Mangel. „Jetzt hör mal! Brook mag zwar ein Störenfried sein, aber er hat die besten Noten in seiner Klasse!“. Lloyd wich zurück und schluckte. Sie liefen schließlich weiter und kamen wenig später im Haus an. Area machte die Tür auf und sie traten ein, gingen hinüber zum Wohnzimmer und wurden bereits erwartet.
 

Kaum im Wohnzimmer schloss Nero die Tür, Terrel hatte einen ziemlich großen Bannkreis auf ein riesiges Stück Papier gezeichnet und den Speicherkristall in die Mitte gelegt. Area hatte die Zutaten in ihren Armen. Terrel packte diese nicht mal aus ihren Behältern aus. Er stellte sich auf den Bannkreise. Nun war alles vorbereitet, er brauchte nur noch die Hand auf den Bannkreis zu legen und schon würde das, was sich im Innern befand freigelassen werden. Terrel sah noch mal in die Runde und sah sich jeden an, ob sie auch wirklich bereit dafür waren. Alle nickten zustimmend. So legte er nur noch die Hand auf den Bannkreis und zwar so, dass er mit seiner Handinnenfläche die Ringe des Kreises durchschnitt. Der Bannkreis fing an zu leuchten und das in einen leichten Grün. Der Kristall leuchtete ebenfalls in einen hellen Weiß auf und tauchte das Zimmer in helles Licht, das sie ins Unbekannte mitnahm.

Die Erinnerungen des Speicherkristalls

Alle zusammen sahen eine Erinnerung, aber richtig darin herumlaufen konnten sie nicht. Sie wurden durch etwas festgehalten und konnten nur zusehen, aber sie sahen nur Bruchstücke der Erinnerung. Zuerst sehen sie wie die Elfen in der Siegelkammer die Waffe untersuchten und deaktivierten. Mithos und die anderen schienen nicht hier zu sein. Als nächstes sahen sie wie die Waffe mit Hilfe von fliegenden Maschinen weggeschafft wurde. Sie hatten das Gefühl das Ganze durch Jemanden zu sehen. Die Person durch die sie das Ganze sahen, setzte sich in Bewegung und blieb an einer verspiegelten Wand stehen und sah sich an. Sie sahen in das Bild eines recht jungen Elfs. Area sah genauer hin und erkannte Logen, ihren Gatten, wieder. Wie konnte das sein?
 

Der Elf wandte sich wieder ab und schon veränderte sich der Standort schlagartig. Wo waren sie nun schon wieder? Sie konnten nur das sehen, was der Elf sah. Nero erkannte einige der Gebäude wieder. Sie waren in Forst Town, wie es vor 4000 Jahren ausgesehen hatte.
 

Schlagartig waren sie wieder an einem anderen Ort, einer Baustelle. Die Elfen hatten die Waffe bei sich und ließen diese in den Boden vor sich ein. Area sah sich das Gesamtbild an und erkannte das sie sich auf dem Gelände der Elfenakademie befanden. Der Elf machte einige Schritte zurück und sah sich die Baustelle an. Da fiel es den beiden Geschwistern wie Schuppen von den Augen: Die Waffe befand sich in einem der Türme der Stadt! Sie war die ganze Zeit über in ihrer Nähe und sie wussten dies nicht mal. Wie konnten sie so blind sein!
 

An diesem Punkt verschwand die Erinnerung und sie wurden in das Wohnzimmer zurückgebracht. Area sah Logen an „Sag mir bitte, dass du das eben nicht gewesen bist“. „Ich war es leider doch. Ich gehörte einer Gruppe Elfen an, die damals die Waffe an einen geheimen Ort brachte. Ich bin der einzige aus der Gruppe der die Unsterblichkeit besitzt und somit der letzte aus der Gruppe! Ich konnte euch nichts sagen, wo ich euch so gerne geholfen hätte.“ Er bedauerte es zutiefst und sah zu Boden. „Dann waren das deine Erinnerungen?“, fragte Terrel nach. „Ja, ich habe sie darin versiegelt. Jemand anderes aus der Gruppe versteckte den Speicherkristall und die Hinweise“. Lloyd sah zu dem Kristall hinüber. Er lag zerbrochen auf dem Tisch. Logen stand da und wusste nicht weiter, er konnte es ihnen nie sagen, bis ihn schließlich Arme umfassten. Area stand da und hatte ihn in die Arme geschlossen. „Es ist okay“, meinte sie. „Du musstest es immerhin geheim halten, das verstehen wir“, gab Nero wieder. „Ihr verzeiht mir echt?!“. „Ja“, lächelte Area ihren Mann an und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Danke euch allen“, sagte er danach und hob wieder den Blick.
 

„Wir sollten nun die Waffe endlich finden und vernichten, bevor der Feind sie findet“, sprach Regal. „Du hast ja recht“, stimmte Nero zu. So machen sie sich, ohne Logen, Kyra und Terrel, auf den Weg Sie kamen in der Elfenakademie an und sahen den Turm in der Ferne. Area und Nero liefen zielstrebig auf den besagten Turm zu, den sie in der Ferne sehen konnten. Elfen waren ja nicht auf den Kopf gefallen und sie würden den Turm mit einer Sicherheitssperre umgeben haben, die vielleicht aus einem Schutzzauber bestehen könnte. Sie kamen am Ende des Weges an und sahen sich um. Hier endete der Weg in einer Sackgasse und der Turm war immer noch ein ganzes Stück weg. So kam Nero auf die Idee hinauf zu fliegen, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Er sah sich das Ganze einfach von oben an und konnte sehen, dass es keinen direkten Weg zum Turm gab. Dieser wurde von allen Seiten mit einer Mauer abgeschottet.
 

So sah er sich um, konnte einen Weg über das Dach finden und teilte dies den anderen mit. Area zeigte ihnen den Weg auf das Dach, was sie dann schließlich zu dem Turm bringen sollte. So liefen sie durch die Schule und stiegen Stufen hinauf, bis sie dann im Dachgeschoss angekommen waren. Nun mussten sie nur noch eine Dachluke finden. Sie fanden zwar eine, doch diese war mit einem alten, rostigen Vorhängeschloss versehen. Lloyd setzte sich daran, zückte sein Werkzeug und konnte das Schloss nach zehn Minuten endlich aufbrechen. Sie kamen auf dem Dach an und sahen sich hier genau um. Der Weg vor ihnen war schmal und schien Gefahren zu bergen. Vorsichtig liefen sie über den schmalen Weg und als sie am Ende ankamen, mussten sie einem großen Schritt auf die Mauer machen.
 

Als jeder dann auf der Mauer stand, sahen sie sich weiter hier um, aber um sicherzugehen, dass sie keinen Fehler machten, flog Nero einmal um den großen Turm der immer spitzer zulief, desto höher mal hinauf schaute. Nero kam wieder und wies sie an auf der Mauer weiter zu laufen, bis sie an einer Stelle ankamen wo ihnen ein Vorsprung Halt geben würde. Nun standen sie vor einer schneeweißen Wand. Yuan trat vor, fuhr mit den Fingern über die Wand und musste dabei etwas ausgelöst haben was die Tür öffnete. Sie liefen hinein und sahen sich um. „Hier soll es sein?“, fragte Nero und sah sich um. „So wurde es uns doch gezeigt. Hier soll sich das Versteck der Waffe befinden“, gab Area wieder und lief mit den anderen weiter. „Ehm… hier ist nichts!“, gab Zelos schnell wieder und sah in die Runde. „Das sehen wir auch, du Blitzmerker!“, fuhr Lloyd ihn scharf an. Yuan lief auf eine gegenüberliegende Wand zu und untersuchte diese und als er mit den Fingern darüber strich, leuchteten Symbole in der alten Elfensprache auf. Nero und Area traten näher und sahen sich das genauer an. „Ein Rätsel!“, rief Nero schließlich aus. Die anderen traten nun näher. „Was steht da?“, fragte Sheena. „Einen Moment, es ist schwierig das alles wörtlich zu übersetzen. Grob zu übersetzen ist einfach“, gab Area wieder und versuchte, jedes dieser Zeichen wörtlich zu übersetzen.
 

„Ich hab´s!“, rief Nero. Area und die anderen sahen ihn an und warteten auf seine Lösung, oder was genau da stand. „Die Kraft aller Lebewesen auf der Welt, die durch uns hindurch fließt und mit der wir mit den Füßen verbunden sind“. „Mana?“, gab Lloyd wieder. „Nein, im ersten Moment denkt man daran. Aber das ist nicht die Lösung. Erde ist die Lösung“, erklärte er. Yuan trat näher an die Wand. „Erde!“. Doch da geschah gar nichts. So dachte sich Yuan, er versuchte es mal mit der alten Elfensprache und tatsächlich! In der Mitte des Raumes geschah etwas. Ein Schloss ging auf, aber mehr auch nicht. So untersuchte Area die nächste Wand und konnte ein weiteres Rätsel finden und las vor: „Die Kraft die Macht besitzt alles auf der Welt zu vernichten, die gleichzeitig neue unbekannte Landschaft schafft.“ Damit konnten die anderen nichts anfangen. Genis dachte genau nach. „Vielleicht meinen die ja Lava?“ „Hm… das kann ich mir nicht vorstellen, eher Feuer“, gab Nero wieder und sprach das Wort auf der alten Sprache aus. Ein weiteres Schloss wurde entriegelt. Sie liefen zur nächsten Wand. Raine fuhr mit den Fingern darüber und konnte ein weiteres Rätsel vorfinden und ließ Nero einen Blick darauf werfen. „Die Macht ist still und kann sehr tief sein, aber auch sehr mächtig und wild.“ „Wasser“, gab Sheena ganz klar wieder. „Wie kommst du da drauf?“, fragte Lloyd. „Kennst du nicht das Sprichwort: Stille Wasser sind tief?“, fragte Regal den jungen Mann. Da musste Lloyd den Kopf schütteln. Nero stöhnte auf und gab Wasser als Antwort wieder. Das dritte Schloss ging auf.
 

Sie waren an der letzten Wand angekommen und lösten das letzte Rätsel, was denkbar einfach war und schon öffnete sich in der Mitte des Raumes etwas und die Waffe wurde freigegeben. Dann öffnete sich noch etwas ober ihren Köpfen und sie konnten nun in den strahlend blauen Himmel hinauf schauen und die Wolken treiben sehen.
 

Plötzlich wurde Lloyd, der sich der Waffe näherte von etwas getroffen und glitt bewusstlos zu Boden. Zelos rannte auf den Brünetten zu und beschützte ihn vor dem Angreifer, die zu ihrem Bedauern der Orden und Nightmare waren. „Vielen Dank, dass ihr euch die Mühe gemacht habt die Waffe zu finden!“, lachte Nightmare boshaft und lief auf die Waffe zu. Die anderen wurden von den Ordensmitgliedern in Gewahrsam genommen. Sie mussten nun zusehen, wie sie die Waffe für ihre Zwecke einsetzten. Konnten sie denn überhaupt etwas dagegen tun? Sie hatten dem Feind ungewollt in die Hände gespielt. Aus dieser Lage kamen sie nicht mehr heraus.
 

Weitere von dem Orden kamen in den Raum und brachten jemanden hinein. „Wächterin Eatos!“, rief Nero und sah Nightmare finster an. „Sie ist der Schlüssel für die Waffe. Mit ihrer Hilfe werde ich die Waffe in Gang setzen und die Welt in Finsternis tauchen!“. Nun musste Raine einschreiten. Dafür war sie zum Zauberturm gegangen um herauszufinden, wer Eatos wirklich war und konnte etwas heraus finden, bevor die Feinde die Möglichkeiten hatten sie in die Maschine zu stecken. Sie holte Luft und schrie es aus sich hinaus: „Wächterin Eatos, ich weiß er du wirklich bist! Du bist die gute Fee!!" Als sie die das rief, fing Eatos an zu leuchten und die Feinde wichen zurück von ihr, Nightmare hob den Arm schützend vor sein Gesicht. „Verflucht!", schrie er und verschwand vor ihren Augen in einer dunklen Rauchwolke. Die gute Fee konnte sämtliche Feinde besiegen und sie befreien. Die anderen sahen Raine an und würden gerne wissen, woher sie das wusste. Doch sie schwieg die anderen an und drehte sich zu der guten Fee um „Wie sollen wir dich nennen?". „Ihr könnt mich Dream nennen." Sie hatte lange bleiche Haare, ein langes Gewand und wunderschöne mit schneeweißen Federn geschmückte Schwingen mit einer stolzen Flügelspannweite.
 

Nun hatten sie die Waffe endlich gefunden und die Feinde dank der Hilfe von Dream abwehren können. Aber was machten sie nun mit der gefundenen Waffe? Zerstören könnten sie sie erst wenn sie die Betroffenen in der Außenwelt von dem Fluch der Früchte geheilt hatten, mit Hilfe von Dream.
 

Die nächste Frage war, wie konnte Dream der Gefangennahme von Nightmare entgehen und so lange unbemerkt bleiben? Colette trat vor und fragte sie ganz offen darüber. „Es stimmt, Nightmare nahm ich vor 4000 Jahren nach dem Versiegeln gefangen. Er hasst das was ich bin". „Was bist du nun genau?", stellte Nero die Frage. „Ich bin die Träume, die Wünsche und die Hoffnungen der Bewohner dieser Welt. Man kann sagen dass ich daraus geboren wurde, so wie Nightmare aus dem Hass und den Albträumen geboren wurde", erklärte sie ihnen. „Wie bist du nun entkommen?", wollte Zelos wissen. „Er nahm meinen Körper gefangen und versetzte ihn in einen tiefen Schlaf, doch meine Seele schlief nicht. Ich konnte meine Seele lösen und aus dem Raum von Nightmare entkommen, doch es hatte seinen Preis. Ich verlor meine Erinnerungen und bekam eine andere Gestalt. Glücklicherweise fand mich einer meiner Lichtgeister, der hier in dieser Welt lebt und hatte mich wieder erkannt und aufgenommen, da ich die Gestalt von Eatos schon öfter angenommen hatte in der Vergangenheit", erzählte sie ihnen weiter.
 

Sie beschlossen, zusammen zurück zu dem Haus zu gehen. Dream begleitete die Gruppe und sie kamen gegen die Abendstunden bei Logen und den anderen an. Sie ließen sich im Wohnzimmer an dem großen Tisch nieder. „Was hat Nightmare nun vor?", fragte Yuan. „Er wird sich davon überzeugen, dass ich immer noch in seinem Raum eingeschlossen bin. Aber dies ist nur eine leere zurückgelassene Hülle ohne jegliche Bedeutung für mich. Danach wird er versuchen in meinen Raum einzubrechen. Aber dies wird ihm nicht so leicht gelingen, da ich erwacht bin", erklärte sie ihnen in aller Ruhe. „Wir müssen also nach Derris – Kharlan um ihn zu stoppen und endlich zu besiegen!", warf Lloyd ein. „Ihn besiegen? Das kann man nicht. Er ist der Albtraum und wird immer in Erscheinung treten, solange die Menschen Hass und Wut in sich tragen. Aber man kann ihn seiner Macht berauben in dem die Menschen immer weniger an ihn glauben und bald würde er nur noch ein Schatten seiner Selbst sein, aber ganz verschwinden wird er nie. Sollte eine Lücke entstehen, würde er diese nutzen um wieder an Macht gewinnen", erklärte Dream.
 

„Also, wie kommen wir auf dem schnellsten Weg nach Derris – Kharlan?“, warf Regal die Frage in den Raum. „Das ist eine gute Frage, immerhin müssen wir zu dem Turm und der befindet sich in unserer Heimat“, meinte Sheena daraufhin. „Ich kann euch sicher und ganz einfach dorthin bringen“, bot Dream ihnen an. „Warum kannst du uns nicht gleich nach Derris – Kharlan bringen?“, meinte Genis. „Weil Nightmare es unter seine Kontrolle gebracht hat“, erklärte sie. „Okay! Bring uns zu dem Turm!“ Lloyd war entschlossen seinen Vater endlich zu retten und so brachte Dream sie zu den Überresten vom Turm des Heils. Sie waren wieder in ihrer Heimat und hatten das unentdeckte Land hinter sich gelassen. Sie eilten auf die Plattform zu und Lloyd ließ das Ewige Schwert erscheinen und befahl Origin ihn und seine Freunde nach Derris – Kharlan zu bringen. So geschah es und sie kamen sicher dort an.
 

Vor ihnen bilden sich Wesen der Unterwelt und bedrohten sie. Dream streckte den Arm aus und schon zerfielen die Wesen der Schattenwelt vor ihren Augen langsam. So machten sie sich auf den Weg zu Nightmare, Dream an der Spitze der Gruppe und räumte ihnen den Weg frei. Sie kamen gut voran bis sie das alte Schloss von Mithos erreichten und es mit etwas widerstandsfähigeren Gegnern zu tun bekamen. Er hatte die Engel hier ebenfalls in Wesen der Schattenwelt verwandelt. Diese konnte Dream nicht so einfach besiegen. Hier musste schon mit roher Gewalt gehandelt werden und so stürzten sich Lloyd und die anderen in den Kampf und konnten einen nach dem anderen besiegen. Sie erreichten den Weg und wurden von Dream sanft hinunter gebracht und standen nun auf dem alten und verlassenen Weg der zu Dream und Nightmare führte.
 

Sie kamen an der Gabelung an und hielten sich rechts und erreichten endlich die Tür zu dem Raum von Dream und von dem Baum der Träume, Wünsche und Hoffnungen. Die Gruppe blieb vor der Tür stehen weil es Dream so wollte und sie sah die Gruppe an. „Glaubt immer an das Gute und verbannt das Böse aus euren Herzen, so wird er keine Macht über euch haben“. Nachdem das ausgesprochen wurde, öffnete Lloyd vorsichtig die Tür und sie entdeckten den riesigen Baum der in der unendlichen schwarzen Leere schwebte. Die Gruppe trat in den Raum und sie schlossen die Tür wieder.
 

„Nun stehen wir hier, wie vor 4000 Jahren!“, rief Nightmare aus und musste lachen. „Verschwinde von hier und lass den Mann gehen!“, fauchte Dream zurück. „Wieso sollte ich diesen wunderbaren Körper aufgeben? Dieser hat die Unsterblichkeit, so muss ich mir nicht immer einen neuen Körper suchen!“. Dream ließ ihre Waffe aus Licht erscheinen, die an Pfeil und Bogen erinnerte und zielte auf die Brust von Nightmare. Der Herr der Albträume sah sie etwas ungläubig an. „Willst du wirklich diesen Körper töten?“. „Wenn es sein muss um dich wieder zu versiegeln, dann ja!“. Nightmare lachte wieder und ließ das Albtraumschwert aus dem Nichts erscheinen und sah sie kampflustig an.

Kampf um den Körper

Dream und Nightmare standen sich noch immer gegenüber und bedrohten sich gegenseitig mit ihren Waffen. Dream schoss einen Pfeil aus gleißendem Licht ab, welcher dann auf die Klinge von Nightmare traf und abgeblockt wurde. Nun war der Herr der Albträume an der Reihe mit einem Angriff. Er schlug seine Waffe auf den Boden und löste eine pechschwarze Schockwelle aus die auf Dream, die gute Fee, zuraste. Doch die Welle erreichte ihre Ziel nicht, sie löste sich einfach kurz vor ihr auf.
 

Yuan nutzte diese Ablenkung um die neue Technik anzuwenden. Er konnte sich unbemerkt hinter Nightmare schleichen und im richtigen Moment ließ er den Bannkreis erscheinen. Davon war der Herr der Albträume überrascht und hatte keine Zeit sich zu wehren. Yuan konnte mit Erfolg in den Körper von Kratos gelangen. Er stand auf einem Weg in völliger Dunkelheit. Sah es so etwa in Kratos aus? Das konnte er sich nicht vorstellen und so lief er los, auf der Suche nach seinem Freund und er schwor bei seinem Leben, ihn zu retten. Sein Weg führte ihn schließlich zu einer großen Tür. Er öffnete diese und als er in den nächsten großen Raum eintrat, erwarteten ihn Bilder aus der Vergangenheit von Kratos. Wenn er sich die Bilder genau ansah, so waren das die glücklichen Momente mit Anna - wie sie heirateten und schließlich Lloyd bekamen. Yuan lief weiter und folgte dem Weg bis sich dieser teilte. Der eine führte rechts runter und der anderen links hinauf. Welchen sollte er nun nehmen? Ratlos blieb er vor der Weggablung stehen.
 

Seine Aufmerksamkeit wurde durch einen schwachen Hilfeschrei erregt und er wandte sich der Stimme zu. Sie klang ganz nach Kratos, wie sein Geist, der um Hilfe schrie. So folgte er der Stimme und lief rechts die Treppe herunter und stieg immer weiter tiefer in den Geist seines alten Freundes. Noah hatte ihn gewarnt nicht zu weit zu gehen, sonst könnte er Kratos´ Persönlichkeit für immer zerstören. Seine Umgebung wurde immer dunkler und dichter. Er wollte gar nicht wissen, wie sein Geist von innen aussah. Vielleicht ebenso finster? War dies die Nebenwirkung der Unsterblichkeit? Diese Fragen stellte sich Yuan auf der Suche nach Kratos und kam an einer weiteren Tür an und öffnete diese ganz langsam. Nun kamen ihm Erinnerungen von 4000 Jahren entgegen, wie Kratos mit ihnen durch das Land zog um dem sinnlosen Krieg endlich ein Ende zu bereiten.
 

Sein Weg endete einfach so im Nichts und er sah sich um. Nichts als Finsternis um ihn herum und als er nach oben sah, konnte er Kratos vorfinden, wie dieser von etwas festgehalten wurde. Das sah aus wie Ranken von Schlingpflanzen. Yuan flog hinauf und befreite seinen alten und kostbaren Freund von den Ranken. Kratos war ohne Bewusstsein, aber am Leben. Das war die Hauptsache für ihn. „Kratos! Kannst du mich hören?!“. Wenn er Nightmare in den Hintern treten wollte, brauchte er die Hilfe seines Freundes. Er rüttelte am Körper seines Freundes und es dauerte einen Moment bis Kratos die Augenlider schwach hob. „Yuan?“, war sein erstes Wort. „Ja, ich bin es!“. „Wie bist du…?“. „Das ist unwichtig! Wir müssen Nightmare aus deinem Körper vertreiben und wieder in seinem Raum versiegeln!“ Yuan half ihm auf die Beine. „Ich danke dir“, gab Kratos mit einen Atemzug wieder. „Du kannst mir später danken!“, warf Yuan wieder zurück.
 

Kratos lief voraus und zeigte seinem Freund eine Abkürzung zu Nightmare und ließ eine Tür im Nichts erscheinen. Die Tür brachte sie an einen unbekannten Ort in Kratos´ Geist. Nun standen sie in einem kreisrunden Raum und vor ihnen schwebte ein schwarzer Dunst. „Sieh einer an, wen haben wir denn da!“, rief der Dunst vor ihnen. „Nightmare! Das Spiel ist aus!“, rief Yuan. „Gibt mir meinen Körper zurück!“, forderte Kratos sogleich. „Warum sollte ich denn? Dieser Körper vergeht nicht!“, weigerte sich der Herr der Albträume und fing an zu lachen. Dann griff er an. Yuan und Kratos wichen je zur Seite aus und behielten ihn gut im Blick. „Kratos! Verbanne Hass und Wut aus deinem Herzen und glaube nur an das, woran du glaubst, dann hat er kaum noch Macht über uns!“, rief Yuan hastig. „Ist gut!“, gab dieser als Bestätigung ab und wich wieder der Attacke aus. Yuan stand auf und versuchte es mit Magie und erzeugte einen Feuerball. Diesen schoss er auf Nightmare, doch er flog durch den Dunst und verlor sich in der ewigen Dunkelheit. „Das ist zwecklos, ich besitze keinen Körper den du verletzten könntest!“, lachte Nightmare.
 

Nun war Kratos an der Reihe und versuchte es gleich mit Engelsmagie, womit er traf. „Verdammter Engel!“, schrie er und ließ Wesen der Unterwelt erscheinen. Sie stürmten auf die beiden Männer zu und konnten nur mit Mühe abgewehrt werden. Warum besaß er noch so viel Macht? Wie konnte dies nur sein? Sie mussten diesen Kampf schließlich gewinnen, sonst wäre die Welt verloren. Mit vereinter Kraft konnten sie die Wesen besiegen, doch es kamen immer mehr die sie einkreisten. Nun saßen sie in der Falle. Sie waren dem Feind ausgeliefert und konnten sich nicht befreien.
 

Plötzlich tat sich ein kleines Lichtchen auf und vertrieb die Wesen der Unterwelt und machte ihnen schnell den Garaus. Das Licht befreite so Yuan und Kratos, schwebte vor ihnen und nahm Form an. „Anna!“ Kratos sah erstand seine tote Frau an. „Gibt nicht auf, Kratos! Ich glaube immer an dich!“. „Wie kommst du hierher, Anna?!“, wollte er von ihr wissen. „Aber Kratos! Ich werde immer ein Stück von dir sein, solange ich in deinem Herzen wohne“, gab sie als Antwort und drängte Nightmare nur mit Hilfe ihres hellen Lichts zurück. Nun war es an der Zeit, dass Kratos und Yuan zurückschlugen. Erfolgreich drängten sie den Feind in die Ecke.
 

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Die anderen, außerhalb des Bannkreises sahen einen Schatten, der sich aus Kratos heraus zwängte. „Seht! Das ist Nightmares wahre Form! Die müssen wir wieder in seinen Raum verbannen!“, rief Dream. „Yuan, dieser Teufelskerl! Er hat es wirklich geschafft!“, rief Zelos. Nightmare hatte den Körper von Kratos vollständig verlassen und schwebte nun im Raum. Dream schritt auf ihn zu und sprach eine Zauberformel. Sie fing an zu leuchten und schloss den Herr der Albträume ein und er wurde wie eine Kanonenkugel zurück in seinen Raum geschossen. Im Anschluss wurde die Tür mit einen starken Schutzzauber versehen, damit ja auch niemand mehr diesen schrecklichen Ort betreten konnte.
 

Der Bannkreis verschwand und die beiden brachen zusammen und bewegten sich nicht mehr. Raine rannte zu Kratos hinüber und sah nach ihm. Die anderen kümmerten sich um Yuan, der gleich wieder zu sich kam und in die Gesichter der anderen blickte. „Du hast es geschafft!“, rief Lloyd und würde ihn vor Glück geradewegs umarmen. Doch Kratos erwachte nicht. Er lag bewusstlos am Boden und regte sich nicht. Raine schüttelte und rüttelte an ihm, doch er wollte einfach nicht zu sich kommen. „Was hat er?“, fragte sich Sheena. „Ist er etwa tot?“ Das wollte Colette nicht wahrhaben. „Bitte nicht!“, weinte Area in den Armen von Nero. „Bin ich etwa zu weit gegangen mit der Technik? Bin ich daran schuld?“, fragte sich Yuan leise. „Aber nein, meine Freunde. Nightmare hat ihn in seiner Verzweiflung mit einem harmlosen Schlafzauber belegt. Raine gibt ihm einen Grund um wieder das Bewusstsein zu erlangen“, sprach Dream. Sie schwebte auf dem Baum zu und wandte sich den Anwesenden zu. Raine kniete sich nun tiefer, dicht über Kratos. „Kratos? Ich brauche dich! Hörst du? Ich liebe dich!“ Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen auf und wie durch ein Wunder erwachte Kratos schlagartig und erwiderte den Kuss. „Raine, ich liebe dich auch“, gab er leise wieder.

Raine ließ ihn aufstehen und stand selber wieder auf den Füßen. Kratos sah sich einen Moment lang um. „Danke, dass ihr mich nicht aufgegeben habt“. „Nichts zu danken!“, warf Zelos zurück und musste grinsen. Area löste sich von Nero und fiel Kratos um den Hals, froh, ihren kleinen Bruder wieder zu haben. Nachdem sich Area soweit ausgeweint hatte, kam Nero an die Reihe Kratos brüderlich zu umarmen.
 

Schließlich drehten sich alle zu Dream um und lauschten ihren Worten. „Nightmare ist wieder in seinem Raum und wurde versiegelt und das für eine sehr lange Zeit. Er wird so schnell keinen Schaden mehr anrichten können“. „Was wird nun mit den Opfern der Früchte passieren?“, fragte Lloyd nach. „Darum werde ich mich kümmern. Die Waffe könnt ihr getrost auseinandernehmen und untersuchen“. Da waren alle beruhigt und so konnten sie eine angenehme Heimreise antreten. Endlich hatte dieser Spuk ein Ende.
 

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Nach einer gewissen Zeit ging alles wieder seinen gewohnten Gang. Auch eines schönen Tages vor dem Haus von Lloyd. Nero, Area, Logen und Jill waren zu Besuch. Auch Genis und Colette waren zu Lloyd gekommen um mit zu essen. Kratos stand hinter dem Grill und drehte gerade das Fleisch und die Würste um. Er hatte Raine zu seiner Frau genommen und sie erwartete in einigen Wochen ein Kind. Raine kam aus dem Haus und betrachtete sich das Gesamtbild. Dies hatte sie auch in dem Wasser von Shelar gesehen und musste schmunzeln. Sie lief auf die Bank zu und setzte sich seufzend. „Alles okay?“, fragte Kratos etwas besorgt und lief zu ihr hinüber. „Ja“, gab sie mit einem Lächeln wieder und wurde dafür mit einem Kuss belohnt.
 

Dirk wohnte mit ihnen zusammen im Haus und befand sich gerade auf einem Familientreffen bei Hort und dessen Familie. Das machte Lloyd glücklich und er sah verträumt in den Himmel hinauf. „Lloyd!“, rief Kratos bestimmt schon zum dritten Mal. „Nicht träumen! Räum lieber mal die Salate auf den Tisch“. Lloyd stand auf, verschwand im Haus, kam rasch wieder und stellte den selbst angemachten Nudel- und Kartoffelsalat hin. Er verschwand noch mal im Haus und holte noch das Baguette und die Dip - Soßen dazu. Dies alles hatte sein Vater zubereitet, der immerhin besser Kochen konnte als Raine.
 

Kratos holte das Grillgut von dem Rost und brachte es zum Tisch. Raine strich sich etwas über den Bauch und fragte sich, was es wohl werden würde. Ein Mädchen oder ein Junge? Sie würde sich ja über eine Tochter freuen, Kratos war beides recht. Ein Kinderzimmer gab es auch schon im Haus. Zugegeben, es wurde angebaut um dem Familienzuwachs auch ein eigenes Zimmer zu bieten. Lloyd hatte sein Zimmer, wie immer, noch oben im Dachgeschoss. Dirk, Kratos und Raine waren ebenfalls auf ihrer ersten Etage geblieben und der Familienzuwachs würde das neue Zimmer auf der ersten Etage haben, in der Nähe von den Eltern.
 

„Was machen eigentlich die anderen, Lloyd?“, fragte Area ihren Neffen. „Bei Regal und Presea ist alles beim alten geblieben. Zelos und Sheena sind mitten in einer Beziehung, er macht sich nicht schlecht. Terrel, Kyra und Mithos sind zu Yuan in die Basis gezogen und haben in der Desiansbasis im Zwergenreich eine weitere Abtrünnigenbasis eingerichtet, die nun unter der Kontrolle von Botta steht. Die haben eine Dauerverbindung eingerichtet, nun kommt man ohne weiteres von hier zu euch“, erzählte er ihnen. „Das freut mich, dass es allen gut geht“, lachte Area schließlich.

Kratos drehte sich zu Noishe um und musste grinsen. „Schön, dass er auch jemanden hat mit er spielen kann“. „Ja“, gab Nero wieder und sah ebenfalls hinüber zu dem Stall. Nero und Area hatten Kumo mitgebracht und der verstand sich wunderbar mit Noishe. Nun war er nicht mehr so alleine, da er nun einen Artgenossen zum spielen hat. Das Leben konnte nicht schöner werden. Es ist gut so wie es ist. Das gefiel allen Anwesenden.



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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von:  Icestorm
2017-01-03T21:00:10+00:00 03.01.2017 22:00
Tolles Ende. Ich hätt nur gern weitergelesen\^-^/. Alle Kratos x Raine fans sind nun auf ihre kosten gekommen. Das ist eine wirklich tolle Fanfiction, sie ist sehr Interessant und Spannend. Meine einzige Kritik - dabei kann man das nicht wirklich kritik nennen - ist das du in manchen sätzen einen Schreibfehler hast der - zumindesr bei mir xD - für verwirrung sorgen, aber das ist ja normal xD
Ganz liebe Grüße Icestorm :3

PS. Mach weiter so ;)
Von:  Icestorm
2017-01-03T20:43:06+00:00 03.01.2017 21:43
Ui. Der Final-kampf. Wie wird es wohl enden?.... Okay, das war doof, ich kann mir schon denken wies enden wird xD. Aber darauf sollte ich nicht beruhen, es kann immernoch gaaanz anders ablaufen. Ich freu mich schon wie es ausgehen wird, andererseits möchte ich weiterlesen xD.
Lg Icestorm xD
Von:  Icestorm
2017-01-03T20:26:22+00:00 03.01.2017 21:26
Ich teile die Meinung von Lloyd. Ich kann Brook jetzt schon nicht leiden. Naja vielleicht ändert sich das ja noch. Ich hab da so ne vermutung warum Raine sich weggeschlichen hat. Ich bin mir aber nicht sicher. Werd ich schon noch lesen.
Lg Icestorm xD
Von:  Icestorm
2017-01-03T20:10:59+00:00 03.01.2017 21:10
Ich gebe zu das ich diesen Bernsteinkristall gerne näher untersucht hätte. Nur ist der ja nicht echt xD. So schnell kommen sie durch alle drei Reicher? Ich glaub ich hab das Zeitgefühl verloren....hehe.... Gelungenes Kapi^^
Lg Icestorm xD
Von:  Icestorm
2017-01-03T19:53:48+00:00 03.01.2017 20:53
Das mit Zelos am Schluss stell ich mir voll Spektakullär vor xD. Zelos hat immer die besten auftritte eseiden Collette stolpert wieder und setzt einen geheimgang frei, da kann Zelos auch nicht mithalten xD. Ob sie es schaffen werden?^^
Lg Icestorm xD
Von:  Icestorm
2017-01-03T18:46:06+00:00 03.01.2017 19:46
Tatsächlich eine Betrügerin. Dabei wirkt sie recht nett. Henry wirkt i-wie auch nett. xd Dieser Bernsteinkristall beherbergt den nächsten hinweis richtig? Man, wenn ich mich doch schon früher wieder hätte anmelden können Dx. Naja lässt sich nicht ändern.
Lg Icestorm x3
Von:  Icestorm
2017-01-03T18:26:54+00:00 03.01.2017 19:26
Eine Betrügerin?! O-o Moment das steht noch gar nicht fest xD'. Dieser Chen und Henry benehmen dich echt mies >-<. Das wird doch noch besser mit denn beiden?! O_o
Lg Icestorm :D
Von:  Icestorm
2017-01-03T18:12:50+00:00 03.01.2017 19:12
Also wenn dieser Lichtstrahl denn Regal benutzt hat, der gleiche ist wie der denn er in DotNW benutzt hat, sag ich nur eins dazu: Diese nette attacke nenne ich gerne Aurorastrahl, weil sie mich an die Pokémonattacke Aurorastrahl erinnert xD. Kommt es mir nur so vor oder hat Raine sich bei dieser Ruine zurück gehalten? xD
Lg Icestorm :3
Von:  Icestorm
2017-01-03T17:54:07+00:00 03.01.2017 18:54
Wow o:
Ein Klon von Mithos und Martel o:
Das ganze wird extremst interessant. Das war es auch vorher schon, ich mein nur das es immer interessanter wird.
Lg Icestorm x3
Von:  Icestorm
2017-01-03T17:40:19+00:00 03.01.2017 18:40
Ich konnte die Desians noch nie leiden -.- Yuans basis wurde von einem Sandsturm beschützt? Wusste ich gar nicbt o: schon lernt man was dazu xD
Lg Icestorm xD


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