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Crisis Core II

Zack's Überleben
von

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Überleben

Der gelbe Pickup ließ seine Räder durchdrehen und brauste Richtung Midgar davon, während Zack seinen immer noch bewusstlosen Freund Cloud zwischen zwei großen Felsen absetzte. Zack schaute ihn eine Weile lächelnd an. Es wäre zu gefährlich gewesen, wenn sie mit dem Kerl, der sie unterwegs mit seinem Wagen aufgegabelt hatte, einfach so nach Midgar reinfuhren, wo doch die Armee und die Turks hinter ihnen her waren. Cloud rührte sich nicht, sondern blickte mit halb geöffneten Augen abwesend zu Boden. Langsam muss diese Überdosis Mako doch nachlassen, dachte Zack bei sich. Doch hier ist er ja in Sicherheit... fürs erste.

Zack verstrubbelte ein wenig die blonden, stacheligen Haare seines Freundes. Als er keine Regung zeigte stand der SOLDAT auf.

"Warte hier, ich räum nur schnell auf und dann komm ich wieder.“

Und er drehte sich um und ging, ohne zu merken, dass Cloud hinter ihm schwach den Arm hob, als wollte er Zack aufhalten. Doch der SOLDAT merkte es nicht. Er schritt zielstrebig dem Geräusch anfliegender Helikopter entgegen.

An einem Abhang, kurz vor einer Klippe der Steinwüste vor Midgar, standen hunderte von schwer bewaffneten Shinra-Infanteristen, die alle ihre Gewehre im Anschlag hielten, und auf Zack zielten. Über ihnen flogen einige Helikopter, jedoch waren es keine von den Turks. Die hätten Zack vielleicht verschont. Doch der Rang-1-SOLDAT stemmte die Hände in die Hüfte, setzte ein Lächeln auf und schüttelte den Kopf.

"Mannomann. Der Preis der Freiheit ist gesalzen.“

Langsam führte er seine rechte Hand zu seinem Buster Sword und zog es von seinem Rücken. Die Infanteristen taten nichts. Ließen ihrem Ziel wohl Zeit, sein letztes Gebet zu sprechen. Zack hielt sein Schwert mit der glatten Seite gegen seine Stirn, wie es sein Mentor Angeal einst getan hatte.

"Lebe deine Träume...“, sagte er zu sich selbst.

"Und was auch immer passiert, bewahre deine Ehre...“

Er nahm das Schwert von seiner Stirn weg und blickte grimmig drein.

"... als SOLDAT!!!“

Das Schwert mit beiden Händen gepackt, rannte Zack auf seine Feinde zu, die sich nun auch rührten.

"Kommt und holts euch!!!“

Und er schlug zu, spaltete dem Ersten den Schädel. Die anderen Infanteristen eröffneten das Feuer. Zack wich den Kugeln so gut er konnte aus und attackierte immer mehr Infanteristen. Doch waren sie zahlreich und Zacks Bewegungen wurden mit der Zeit langsamer. Ein Helikopter schoss eine Rakete ab, die Zack mit der glatten Seite seines Schwertes in die feindlichen Reihen hämmerte. Von einer Salve erwischt, stöhnte Zack kurz auf und tötete die nächsten Paar. Die Kugeln hatten ihn in die Brust getroffen und Blut lief an seinen Klamotten herunter. Mit einigen schnellen Hechtsprüngen versuchte er auszuweichen, doch wurde er erneut getroffen und sackte kurz auf die Knie, während vor seinem inneren Auge Szenen vergangener Zeiten vorbeiliefen und er die Stimmen von Sephiroth, Tseng und Cissnei in seinem Kopf hörte. Jedoch sprachen sie alle durcheinander und Zack konnte nur den letzten Satz von der Turk Cissnei deutlich verstehen.

"Okay Zack, ich muss los!“

Er musste auch los, er musste zu Aerith! Zack stand auf und stürzte sich wieder in die Schlacht. Er wirbelte sein Schwert herum und erledigte erneut viele Infanteristen, doch sah er die Rakete nicht, die ihm aus dem nichts entgegen flog. Er sprang zur Seite, wurde im Flug aber von Kugelsalven und der Druckwelle der Rakete erwischt und landete hart auf dem Rücken, sodass ihm kurz die Luft wegblieb und wieder schossen Erinnerungen an seinem inneren Auge vorbei, diesmal von Angeal und Cloud. Wieder sprachen sie wild durcheinader und Zack konnte nur wenig verstehen, doch erkannte er jede Szene.

"Du bist ein kleines bisschen wichtiger als mein Schwert...“

"Ich bin Cloud.“

"Wenn du ein Erster werden willst...“

"Wär ich doch auch bei SOLDAT...“

"...brauchst du Träume und Ehrgefühl.“

"Das sonst tote Hose ist...“

"Nutzen bringt Verschleiß, Scharten und-“

"Ich bin auch ein Landei.“

"Das ist für dich...“

"Danke, warte hier!“

Zack stand schwerfällig auf. Sein Körper war durchlöchert, er fühlte sich wie schweizer Käse mit Blutüberguss und das Atmen fiel ihn schwer.

"Angeal... du wirst sehen... wie ich meine Träume lebe...“

Er packte sein Schwert fester.

"Und Cloud... ich sorg dafür, dass du wieder gesund wirst...“

Vor seinem inneren Auge sah er verschwommen das Gesicht von Aerith.

"Haalloooo“

Aerith... er musste zu ihr! Er durfte sie nicht warten lassen! Sie hatte vier Jahre auf ihn gewartet, während er als Versuchsobjekt in der Shinra-Villa gesteckt hatte.

"Okay ihr Lutscher... Jetzt gibts Dresche...!“

Zack rannte wieder auf seine Verfolger zu. Es waren deutlich weniger als er dachte, aber immer noch ein gutes Dutzend war übrig, die erbarmungslos auf ihn feuerten. Es würde viel schneller gehen, wenn er Materia benutzen könnte, doch hatte er seine ganze Magie im Kampf gegen Genesis verbraucht. Er zog das Schwert durch einen weiteren Körper, packte dessen Gewehr und feuerte das Magazin in die umstehenden Infanteristen, bevor er es wegwarf und alle Kräfte mobilisierte. Er kämpfte, schlug, zog und hiebte wie ein Wilder auf seine Feinde ein, doch wurde er auch weitere Male von dem Blei seiner Gegner druchsiebt. Regenwolken sammelten sich am Himmel.

Nach einem heftigen Kampf war Zack an den Rand der Klippe gedrängt, von der man Midgar sehen konnte. Sein Blick verschwamm ein wenig, als er die letzten drei Infanteristen auf sich zuschreiten sah und ein Helikopter über seinen Kopf brauste. Völlig am Ende, wollte Zack jedoch nicht klein beigeben. Wenn er hier schon sterben musste, dann ehrenvoll. Und so packte er sein Schwert fester, doch bevor er einen Schritt tun konnte, eröffneten die Infanteristen das Feuer. Zack schrie auf, als das Blei in seine Brust einschlug und fiel zu Boden, sein Schwert fest in der rechten Hand. Der Versuch aufzustehen misslang gewaltig. Schwer blutend lag er auf dem harten Felsenboden und stöhnte nochmal kurz auf. Einer der Infanteristen kam in sein Blickfeld und dieser richtete die Mündung seines Gewehres auf Zack. Der Infanterist legte den Finger an den Abzug und feuerte. Genau in diesem Moment schossen Erinnerungen an Aerith an Zacks innerem Auge vorbei.

"Haalloooo“

"Bist du okay?“

"Keine Sorge, das...“

"Kein bisschen bedrohlich...“

"Werde ich dich wieder sehen?“

"Ich warte hier...“

Noch mehr Schüsse durchbohrten Zacks Körper, er schrie auf und dann rührte er sich nicht mehr.
 

Langsam kehrte sein Bewusstsein zurück. Seine Augen blickten in einen wolkenverhangenen Himmel, aus dem es unaufhörlich schüttete. Der Regen prasselte auf seine Wunden und auf sein Gesicht. Er hörte nichts anderes als den Regen, zeigte keine Regung, blinzelte höchstens ein wenig.

Der Tod war nahe. Zack konnte ihn regelrecht auf sich zuschleichen sehen. Es war vorbei. Selbst er konnte bei solchen Verletzungen nicht mehr lange überleben und niemand konnte ihn versorgen. Niemand war da. Cloud würde in seinem Zustand nicht helfen können und außerdem hatten weder er noch Zack Heilmittel übrig.

„So endet es also ...“, dachte Zack. „Ich krepiere einsam im Regen auf einer Klippe kurz vor meinem Ziel, kurz vor Aerith ...“

Ein gequältes Grinsen huschte über sein Gesicht.

„Und dabei wollte ich doch mit ihr zusammen das Blumen-für-Midgar-Geld-fürs-Portmonnaie-Projekt machen und ihr einen schönen Himmel zeigen, mit ihr auf der Platte Blumen verkaufen. Stattdessen sterbe ich unter einem dunklen Himmel, ohne sie noch einmal zu sehen ... Ich Mistkerl ...“

Zack schloss die Augen. Seine Tränen vermischten sich mit dem Regen und bei jedem noch so kleinen Schluchzer, zuckte sein Körper vor Schmerz zusammen. Doch er spürte es nicht. Ihr Lachen, ihr Lächeln, ihre fröhliche und etwas geheimnisvolle Art, ihre Freundschaft, ihre Liebe ...

Sollte das alles so enden? Nachdem sie vier Jahre auf ihn gewartet hatte, während er als Versuchsobjekt des verrückten Hojo gedient hatte? Nein, er wollte nicht, nicht jetzt. Der Tod musste warten, er wollte nicht. Nein, niemals!

„Niemals ...“, krächzte Zack. Seine Stimme wollte schon nicht mehr richtig, das atmen fiel ihm schwerer. Sein Körper protestierte, als Zack versuchte, sich hochzustemmen. Der Regen prasselte unaufhörlich auf den Schwerverletzten ein, der sich unter Schmerzen auf den Bauch drehte und sich mit den Armen nach oben drückte. Blut quoll aus seinen Wunden auf der Brust, doch Zack schaffte es, auf die Knie zu kommen, wo er erstmal einen Augenblick verharrte, überrascht, wieso es ihm gelang, sich überhaupt noch zu bewegen, wo doch sein ganzer Körper schon fast als Sieb durchgehen könnte. Da war etwas, er spürte es deutlich. Etwas in ihm pulsierte, jedoch war es nicht sein Herz. Etwas anderes, was ihm die Kraft gab, ihn nicht sterben ließ, die körperlichen Schmerzen unterdrückte und ihn sein Ziel klar vor Augen fassen ließ: Zu überleben.

Zack langte zittrig nach seinem Schwert, das in einer Blutpfütze lag, zog es zu sich her und steckte es vor sich in den Boden, um sich daran hochzuziehen. Blut lief ihm von einer Platzwunde am Kopf in die Augen, doch der prasselnde Regen wischte es kurz darauf hinweg.

Zack stützte sich schwer auf sein Buster Sword.

„Cloud ... ich muss erst zu Cloud ...“, stöhnte er und drehte sich von der Klippe weg. Er hob sein Schwert schwerfällig und steckte es einen halben Meter vor sich wieder in den Boden, während er langsam darauf zuschritt, den Griff fest gepackt, um nicht zu fallen. Kurz darauf wiederholte er die Bewegungen. So machte er weiter, bis er an einen kleinen Felsen gelangte, an den er sich lehnte, um kurz zu verschnaufen.

Was auch immer ihn überleben ließ, wenn er so weitermachte, käme er frühestens in zwei Tagen in Midgar an. Und mit Cloud im Gepäck, würde das noch länger dauern.

„Und wenns nochmal vier Jahre dauern würde ... ich komm da an, mit Cloud.“, presste Zack heiser hervor. Ein Blitz zuckte über den Himmel und der darauffolgende Donner verhöhnte Zack regelrecht. „Sei still da oben ...“

„Z ... Zack ...?“

Die Stimme kam ganz aus seiner Nähe. Zack horchte auf.

„Cloud ...?“, zischte er durch zusammengebissene Zähne.

Kurz darauf hörte Zack ein paar unsichere Schritte und Cloud kam um den Felsen getaumelt, an dem er lehnte. Der Blonde stützte sich mit der Hand ab, er schien alles andere als sicher auf den Beinen.

Zack war so froh zu sehen, dass es Cloud gut ging, dass er endlich aus seinem komaähnlichen Zustand durch Mako aufgewacht war, dass er fast vergaß, in welcher Situation sie beide nun steckten. Doch Cloud war ein Lichtblick. Zwar war er noch geschwächt, aber er könnte Zack helfen. Sie könnten beide nach Midgar gelangen und dann ... dann würden sie sehen, wie es weitergeht.

„Cloud ... alles klar ...?“, fragte Zack leise, durch den Regen fast unhörbar.

Der Blonde stoppte neben Zack, der sich immer noch mit dem Rücken an den Felsen lehnte und sich an seinem Schwert festhielt.

„Klar ...?“, wiederholte Cloud. Fast schien es, als wäre er noch nicht ganz von dem Mako-Einfluss befreit. „Ja ...“, sagte er schließlich. „Aber du ...“

„Das ... sind nur Kratzer ...“, meinte Zack halb grinsend, doch als Cloud den Kopf ein wenig schräg legte, fügte er wiederwillig hinzu: „ ... von denen ich sterben werde ...“

„Sterben ...?“, wiederholte Cloud wieder mit leicht gebrochener Stimme. „Sterben ...“, murmelte er nochmal, als hätte er den Sinn des Wortes jetzt erst begriffen. „Keiner stirbt hier ... Zack ...“

„Sieh ... mich doch an ... Ich bin ein ... Käse mit Löchern ...“

„Käse ...? Nein Zack, keiner stirbt hier ...“, wiederholte Cloud wieder.

„Meinst du ...? Du denkst ... ich kann sie ... noch einmal sehen ...?“

Wieder schien Cloud den Sinn von Zacks Worten nicht zu begreifen, aber er reagierte schon schneller als vorher. Der Mako-Einfluss schien langsam zu verschwinden.

„Ja ... Komm, wir gehen ...“

„Wohin ...?“, stöhnte Zack. Seine Gedanken schweiften ab, er konnte sie nicht mehr genau ordnen. Nur eines schwirrte in seinem Kopf herum: Aerith. Doch konnte er weder sagen, wo sie war, noch wie er zu ihr gelangen sollte. Ein Zeichen, dass sein Ende trotz allem bevorstand?

„Wir gehen ... nach Midgar ... komm ... Zack ...“, murmelte der Blonde und nahm den linken Arm von Zack und legte ihn über die Schulter, während er den anderen Arm Zack um die Hüfte schlang. „Komm ... wir gehen nach Midgar“ Er lud sich das Gewicht des Verletzten auf und sackte kurz in die Knie, doch hievte Zacks Körper auf die Beine. Langsam ging er los und Zack machte die Schritte unbeholfen und fast willenlos mit, während er sein Schwert wie einen Schraubstock in der rechten Hand umfasst hielt und sein Blick ins Leere abwanderte.

Cloud stützte und führte ihn und Zack war glücklich, einen Freund zu haben, auf den er sich verlassen konnte. Doch merkte er nun auch, wie sein Blick verschwamm, das prasseln des Regens wurde für seine Ohren leiser, er hörte Clouds leicht keuchenden Atem nicht mehr, spürte keinen Regen und keine Kälte mehr. Sein Blick verdunkelte sich, wurde von einer Schwärze verschluckt und das letzte, was er noch spüren konnte, war das pulsieren der seltsamen und doch wunderbaren Dinger in ihm, die ihn am Leben hielten.

Und so hing er halbtot auf seinem Freund, der zwar langsam, aber zielstrebig einen bestimmten Weg einschlug ...

Rückweg

Ein helles Licht blendete ihn und er kniff kurz die Augen zusammen, bis diese sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Zack stand wieder auf diesem endlos blauen See, über dem sich ein mit strahlend weißen Wolken bedeckter Himmel erstreckte. Eine weiße Feder flog an seinem Auge vorbei. Er blickte ihr nach, wie sie langsam nach unten schwebte und mit einem klaren ,plitsch‘ auf der Wasseroberfläche landete, auf der Zack nur bis zu den Knöcheln einsank.

Sanfte Wellen gingen von der Feder aus.

„Ich möchte solche Flügel zwar, aber noch ist es zu früh ...“, sagte Zack und seine Stimme hallte wie in einem großen Raum wider.

Er hörte plätscherde Schritte von hinten auf sich zukommen und drehte sich um. Ihm gegenüber stand sein alter Mentor mit der weißen Schwinge.

„Angeal ...“, sagte Zack nur.

Dieser verschränkte die Arme und musterte Zack streng.

„Zu früh? Du kannst nicht einfach selbst bestimmen, ob du leben oder sterben wirst.“

„Das stimmt wohl. Aber wenn ich sterben sollte, dann wäre das schon längst passiert. Aber etwas in mir hat das bis jetzt verhindert.“

Angeal schloss die Augen.

„Das stimmt ...“

„Weißt du, was das sein könnte?“

Der ehemalige Träger des Buster Swords öffnete die Augen wieder.

„Jenovas S-Zellen ...“

„Aber ... Hollander hatte doch gesagt, das diese Zellen in mir schon längst unbrauchbar geworden sind.“

„Scheinbar hat er sich darin geirrt. Sie scheinen wohl aktiv geworden zu sein, als du an der Grenze des Todes angelangt bist und halten dich nun gerade noch so am Leben. Doch ...“

Angeal machte einen Schritt auf Zack zu und sah ihm dabei direkt in die Augen.

„Zack, du hast deine Aufgabe erfüllt. Es gibt nichts mehr für dich zu tun.“

Zack schüttelte den Kopf.

„Doch, ich muss zu Aerith.“

„Es gibt nichts mehr für dich zu tun! Komm, ich helfe dir in den Lebenstrom.“ Angeal streckte die Hand aus. „Nun benimm dich nicht wie ein Welpe und lass die Dinge geschehen.“

Zack lächelte und schüttelte wieder den Kopf. Sein Mentor machte noch einen Schritt auf ihn zu. „Du bist tot, Zack.“

Auf einmal hatte dieser sein Schwert in der Hand und hielt es Angeal an die Kehle.

„Tut mir Leid, Angeal. Das ist meine Entscheidung. Die S-Zellen haben mir die Chance des Überlebens gegeben und ich werde sie nutzen. Ihr alle habt mir viel zu lange etwas aufgedrückt. Alles was ich will ist Freiheit. Jedoch die Freiheit im Leben, nicht im Tod.“

Diesmal lächelte Angeal.

„Nun, wie du willst. Ich kann dir nur Ratschläge geben, aber nichts mehr befehlen. Aber ...“

Er drückte die Schwertklinge zur Seite, ging zu Zack und legte ihm die Hand auf die Schulter.

„Aber trage immer Träume im Herzen. Wenn du ein Held sein willst, dann brauchst du Träume und Ehrgefühl.“

„Das habe ich Beides.“

„Nun denn ... dann geh!“

Plötzlich wurde alles schwarz und Zack fiel in das Bodenlose ...
 

Wieder zurück ins Bewusstsein gerissen, hagelte alles auf Zack ein. Die Schmerzen, der Regen, ein durchlöcherter Körper. Er rutschte Cloud von der Schulter und riss ihn mit auf die Knie.

„Zack ... alles okay?“, fragte der Blonde und schaute besorgt zu seinem Freund. Dieser spuckte Blut und biss die Zähne zusammen.

„Geht schon ...“, presste er hervor. „Wie lang ... war ich bewusstlos?“

„Warst du das ...? Du bist aber ... die ganze Zeit ... mitgelaufen ...“

„Ah ... okay. Sind wir bald da ...?“

„Nicht mehr weit ... komm ...“

Cloud hievte Zack wieder auf die Beine. Es fiel ihm leichter als vorher. Jedenfalls kam es Zack so vor. Der Mako-Einfluss war wohl so gut wie verschwunden. Die beiden gingen weiter durch den strömenden Regen. Die S-Zellen taten ihre Pflicht, Zack spürte sie in sich pulsieren. Er hielt sein Schwert immer noch in der rechten Hand und schleifte es hinter sich her.

Durch den strömenden Regen kam langsam Midgar in Sicht.

„Zack ... wo sollen wir hin ... wenn wir da sind?“

Er überlegte kurz. Sektor 8 wäre wohl die schlechteste Idee, wie alle Sektoren auf der Platte. Shinra glaubte wahrscheinlich nun sowieso, dass sie Zack erledigt hatten und würden nicht weiter nach ihnen suchen. Wie die sich noch täuschen sollten. Er wollte zu Aerith, so schnell wie möglich. Da war es ihm auch egal, das sich dort vermutlich Tseng oder ein anderer von den Turks herumtreiben würde, die Aerith ja überwachen sollten.

„Slums ... Sektor 5 ... Kirche ...“, murmelte Zack.

„Okay ... Ich glaub ich weiß ... wo das ist.“

Cloud ging weiter. Einige Scheinwerfer aus Midgar durchschnitten die Dunkelheit des Regens. Es müsste mittlerweile eigentlich schon Morgen sein, doch durch die dichten Wolken drang kein einziger Sonnenstrahl.

„Wie sollen wir reinkommen? Der Eingang zu Sektor 5 wird sicher bewacht ...“, fragte Cloud. Seine Stimme klang schon klarer, als vor einigen Minuten.

„Lass das mal ... meine Sorge sein ...“, grinste Zack schwach.

Plötzlich blieb Cloud stehen.

„Was ist ...?“

„Du willst doch nicht etwa versuchen in deinem Zustand zu kämpfen?“

Zack sagte, kalt erwischt, nichts. Der Blonde führte ihn zu einem kleinen Felsen und setzte Zack dort vorsichtig ab.

„Was ... hast du vor ...?“, fragte er.

„Du wartest hier. Ich sichere mal unseren Weg ...“, antwortete der Blonde.

Zack erkannte seine eigenen Worte, die er bei der Flucht aus Nibelheim immer zu dem bewusstlosen Cloud gesagt hatte, wenn er ihn kurz zurücklassen musste.

„Warte ...“ Zack hielt ihm schwerfällig den Griff seines Schwertes entgegen. „Nimms mit ... sonst wird das nichts ...“

Cloud zögerte.

„Aber ... es gehört dir.“

„Ich kann damit momentan ... sowieso nichts machen. Keine Sorge, du kannst es mir später wiedergeben.“, lächelte Zack schwach und Cloud nickte endlich. Er nahm das Buster Sword aus Zacks Hand, die entkräftet zu Boden fiel. Der Blonde packte das Schwert mit beiden Händen.

„Warte hier ...“ Und er lief aus Zacks Blickfeld Richtung Midgar.

Es vergingen einige Minuten, in denen Zack nur das prasseln des Regens hörte.

„Wenn das so weitergeht, saufen wir noch ab“, dachte Zack. „Naja, wenigstens fallen wir bei der Dunkelheit nicht so sehr auf ...“

Zack nutzte die Einsamkeit hier, um nochmal die weiteren Schritte zu überdenken. Er hatte sich das alles zu einfach vorgestellt. Shinra war nicht mehr auf seiner Seite. Midgar war nun ein ziemlich heißes Pflaster. Auf die Platte würde er nicht mehr so schnell kommen, geschweige denn ins Shinra-Hauptquatier. Dort hatte er auch nichts verloren: Da würde er keine Verbündeten mehr finden. Cloud und er würden sich eine Weile verstecken müssen. Ob es da so eine gute Idee war, zu Aerith zu gehen? Schließlich wurde sie von der Firma überwacht. Zu ihr zu gehen würde bedeuten, sich praktisch auf ein Treffen mit den Turks einzulassen und dann würde sofort wieder die Armee auf ihn und Cloud angesetzt werden. Aber außer Aerith fiel Zack niemand ein, der ihnen helfen würde.

Schritte kamen näher und kurz darauf stand Cloud neben Zack. Er trug das Buster Sword auf dem Rücken, jedoch im Gegensatz zu Zack mit der Schneide nach oben.

„Und ...?“

„Da war niemand. Die Tore sind unbewacht, aber verschlossen ...“, sagte Cloud und ging vor Zack in die Hocke. Er grinste leicht. „Aber ich hab das zu Sektor 5 mit dem Schwert aufgebrochen. Wir sollten uns beeilen, die merken das bestimmt bald.“

Zack nickte und ließ sich von Cloud aufhelfen.

„Trägst du mein Schwert ... noch eine Weile für mich ...?“, fragte er.

„Ja.“

Die beiden gingen los. Zack mit der vagen Hoffnung, dass doch noch alles gut werden würde. Doch merkte er nicht, das sein Handy in seiner Tasche kurz piepte und damit signalisierte, dass eine E-Mail eingegangen war ...

Neuer Anfang

„Cloud, warte...“

Der Blonde stoppte und sah besorgt zu Zack, der langsam immer schwächer zu werden schien. Sie waren nun schon in Sektor 5 unter der Platte angelangt. Andere Leute hatten sie noch keine gesehen.

„Zack, halt durch...“

Angesprochener grinste gequält. „Wenn mich nicht bald jemand heilt... dann sterbe ich trotzdem...“

„Gibts hier nen Laden...?“, fragte Cloud und Zack musste sich anstrengen, um wach zu bleiben. Seine Sicht wurde immer schlechter und er wäre schon längst zusammengesackt, wenn Cloud ihn nicht stützen würde.

„Ja ... ich glaub diese Straße hier lang und durch ein Tor... da gibts Materia und Heilmittel...“, murmelte Zack.

Cloud schien etwas zu überlegen, dann führte er Zack zu einem Durchgang zwischen zwei heruntergekommenen Häusern und setzte ihn vorsichtig ab. Er ging vor seinem Freund in die Hocke.

„Ich geh da schnell hin. Bleib hier und bloß am Leben, bis ich wieder da bin, okay?“, sagte der Blonde.

Zack nickte nur schwach und Cloud rannte los. Benommen starrte Zack vor sich hin, spürte die S-Zellen pulsieren. Er würde überleben, würde das Schicksal bezwingen. Er würde Aerith wiedersehen, die sowieso alles war, woran er denken konnte.

„Hehe... seht mich an...“, murmelte Zack grinsend, sein Bewusstsein driftete ab. Aber ein leises Surren und etwas vibrierendes in seiner Hosentasche holte ihn wieder zurück. Sein Handy hatte die ganzen Kämpfe überstanden? Er hatte es seit Nibelheim nicht mehr benutzt...

Mit zusammengebissenen Zähnen bewegte Zack seinen schmerzenden Arm so gut er konnte und zog das Ding aus seiner Hosentasche. Tatsache, es funktionierte noch. Zittrig klappte er es auf und das Licht des Displays blendete ihn kurz. Es zeigte .... 30 Mails und über 50 eingegangene Anrufe. Zack runzelte leicht die Stirn und sah die Listen durch. Mails kamen hauptsächlich von Kunzel, einem netten SOLDAT von Shinra, der einer von Zacks Kumpels gewesen war, genau wie die Anrufe. Der Rest war hauptsächlich Werbung für irgendwelche neuen Läden. Zack öffnete die zweitneueste Mail, die erst vor ein paar Minuten eingegangen war und kniff die Augen zusammen, um sie lesen zu können.
 

Absender: Kunzel

Betreff: Bitte melde dich!
 

Mir wurde grade erzählt, die Armee hätte dich ausgeschaltet. Ein paar Leute haben damit geprahlt, einen SOLDAT erster Klasse getötet zu haben. Von wegen, als ob die dich einfach so erschießen könnten. Shinra verbreitet momentan eh nur noch Lügen und seltsames Zeug. Aber ich habe auch von ein paar Infanteristen mitgekriegt, dass eine Turk gefeuert wurde. Tseng schien wegen irgendwas ganz schön getobt zu haben. Jedenfalls werde ich aus SOLDAT austreten, morgen haben die meine Kündigung auf dem Tisch liegen und dann geh ich los und suche dich. Wäre nett, wenn du dich endlich mal melden würdest, ich bin auf deiner Seite. Und ich weigere mich, den Lügen der Firma glauben zu schenken. Du bist nicht tot, also hör auf, meine Mails und Anrufe zu ignorieren und melde dich bitte, Zack!
 

Leicht grinsend las Zack die Mail. Kunzel war echt schwer in Ordnung, das wusste er aber schon lange. Vielleicht sollte er ihn von seiner Ungewissheit erlösen, dabei aber so schreiben, dass niemand anderes merkte, dass Zack die Mail geschrieben hatte. Schließlich galt er in Shinra immer noch für tot und diesen Glauben wollte er nicht so schnell zerstören. Zack tippte ein wenig herum und schrieb eine kurze Antwort. Ihm fiel momentan leider nichts besseres ein...
 

Empfänger: Kunzel

Betreff: keinen
 

Dein Vorbild lacht noch immer mit voller Lebensfreude.
 

Hoffentlich verstand Kunzel den Wink und niemand anderes. Nachdem die Mail verschickt war, öffnete Zack die neueste. Sie war von ... Cissnei...
 

Absender: Cissnei

Betreff: Du bist nicht tot....
 

Hey Zack, ich bins, Cissnei. Ich ... also, tut mir erst einmal leid, dass die Armee dich vor uns gefunden hat. Ich hab mit Reno und Rude die ganze Wüste abgeflogen. Als ich dann das Schlachtfeld entdeckte, hab ich schon das schlimmste befürchtet. Aber du warst nicht zwischen den Leichen, der Infanterist mit dem du auf der Flucht warst, war auch nirgends unter den Leichen. Ich hoffe, dass du irgendwie davongekommen bist und diese Mail jetzt nicht nur ins Leere versand wurde. Reno und Rude gehen davon aus, dass du tot bist und Tseng hat das auch so gesehen. Er war wirklich sauer und ... er hat mich gefeuert. Ich bin keine Turk mehr. Ich weiß jetzt nicht, was ich tun soll. Zack, bitte, ich weiß, dass du noch am Leben bist also bitte melde dich... wir wollten uns doch mal LOVELESS anschauen... bitte melde dich...
 

Zack starrte ausdruckslos auf das Display. Die Mail schien Cissnei ernst zu sein, mit allem. Doch Zack zweifelte leicht daran, dass sie nicht mehr zu den Turks gehörte. Aber Kunzel hatte in seiner Mail auch was von einem Rausschmiss geschrieben. Zudem hatte Cissnei Zack und Cloud damals geholfen und den Schlüssel für ein Motorrad gegeben. Und in Gongaga hatte sie auch nicht gleich Alarm geschlagen als er aufgekreuzt war. Sie hatte sich sogar um seine Eltern gekümmert. Er tippte erneut nur eine kleine Mail als Antwort, als ihm etwas einfiel, was sie bei dem Gespräch in Gongaga erwähnt hatte.
 

Empfänger: Cissnei

Betreff: keinen
 

Derjenige, dessen Eltern dich gebeten haben ihn zu heiraten, wartet auf dich.
 

Cissnei war bestimmt so schlau um das zu verstehen und er schickte die Mail ab. Langsam ließ Zack die Hand mit dem Handy sinken und lehnte sich schwer an die Wand.

„Cloud... beeil dich...“

Kaum hatte er das gesagt, kam Erwähnter plötzlich heran und hielt leicht grinsend eine grünlich schimmernde Kugel hoch. Zack erkannte mit Freuden die Materia als eine Vita-Materia.

„Toll was? Warte, ich heil dich...“, lächelte der Blonde und benutzte die Materia, die anfing zu leuchten und grünliches Licht über die Wunden des Ex-SOLDATen scheinen ließ. Materia zu benutzen war echt nicht schwer, darum wunderte sich der Verletzte auch nicht, dass Cloud das konnte. Zack spürte, wie sich langsam eine angenehme Wärme in ihm ausbreitete und der Schmerz, sowie seine Verletzungen langsam verschwanden. Nun könnte er wieder kämpfen und sich seinen Plan ein wenig mehr ausfeilen, Shinra war in den vier Jahren ja sicher nicht auf der faulen Haut gelegen. Doch für den Moment genoß Zack die heilende Wirkung der Materia in Clouds Hand. Es fühlte sich wirklich gut an, doch hörte viel zu früh auf. Leicht verwundert schaute er zu Cloud, der plötzlich ziemlich erschöpft schien und auf die Knie ging, die Materia in seiner Hand leuchtete nur noch einmal kurz.

„Achja ... er hat wohl noch nie Magie benutzt ... Materia werden an Infanteristen ja gar nicht erst ausgegeben...“, fiel es dem Ex-SOLDAT ein und er schaute besorgt zu seinem erschöpften Freund. „Alles in Ordnung?“, fragte er.

„Ja, geht schon...“, meinte Cloud. „Schau mal, ob du dich wieder bewegen kannst...“

Zack nickte und er begann vorsichtig aufzustehen. Es fiel ihm schwerer, als er gedacht hatte, er war wohl nicht komplett geheilt. Vielleicht würde er das auch nie sein, da er das Gefühl hatte, dass etwas in dieser Schlacht gegen Shinras Truppen von ihm gestorben war...

Aber er war schon froh darüber, überhaupt selbsttändig wieder stehen zu können und streckte sich vorsichtig, zuckte aber zusammen, als doch noch ein kleiner Schmerz durch seinen Körper fuhr und zog zischend Luft ein.

„Hat es funktioniert...?“, fragte Cloud und kam auch wieder auf die Beine, stand aber ein wenig wackelig da und lehnte an der Hauswand.

„Klar, ich bin wieder so gut wie neu, hehe ... au...“, grinste Zack gequält als ihn wieder ein kleiner Schmerz durchzuckte.

Cloud lächelte leicht. „Freut mich, dass ich helfen konnte... Aber ... nimmst du bitte wieder dein Schwert...? Das ist ziemlich schwer...“, sagte er.

Der Ex-SOLDAT nickte und nahm sein Buster Sword von Clouds zurück. Als er es in der Hand hielt, bemerkte er mit einem kurzen Anflug von Zorn, dass es ihm ein wenig schwerer vorkam als sonst... verdammte Shinra! Es würde Wochen dauern, bis er wieder in seiner üblichen Form war. Die Vier Jahre in diesem Kasten in der Shinra-Villa hatten seine Fähigkeiten schon schlechter werden lassen und dieser seltsame Verlust beim Kampf gegen die Armee und vor allem die Verletzungen hatten ihn wohl noch schwächer werden lassen... ganz zu schweigen davon, dass Cloud auch noch nicht ganz auf dem Damm war wegen den verfluchten Makoexperimenten.

Seufzend steckte Zack sein Schwert zurück auf den Rücken und verschränkte die Arme.

„Was machen wir jetzt?,“ fragte Cloud nach ein paar Sekunden des Schweigens.

„Shinra stürzen? Zu Aerith gehen? Trainieren? Auf Nachricht von Kunzel und Cissnei warten?“, überlegte Zack schweigend. Um Shinra zu stürzen würde es mehr brauchen als einen Ex-SOLDAT erster Klasse und einen Infanteristen, der zwar Sephiroth erledigt hatte, aber deswegen noch lange nicht gut kämpfen konnte. Und das mit Aerith ... die Turks, die sie ja überwachten, wären eine potenzielle Gefahr für Zacks Plan, so gern er auch zu ihr gehen wollte, er musste warten. Trainieren und auf Nachricht von Kunzel und Cissnei warten wären wohl die naheliegendsten Optionen. Aber vorher sollten sie noch zwei Dinge tun...

„Wir werden uns jetzt hier in den Slums erstmal eine vorübergehende Bleibe suchen. Bevor bevor wir das machen, sollten wir dafür sorgen, dass wir nicht für SOLDATen oder Leute von Shinra gehalten werden...“, sagte Zack schließlich langsam.

„Und wie machen wir das...?“

„Wir sorgen dafür, dass unsere SOLDAT-Uniformen nicht mehr wie welche von SOLDAT aussehen ... und am besten fangen wir damit an.“, antwortete der Ex-SOLDAT und zeigte auf die Art Bauchschutz über dem Gürtel seiner Uniform, auf der sich das Zeichen von SOLDAT befand. „Die Schulterplatten sollten wir vielleicht auch abnehmen...“

Gesagt, getan. Es dauerte nicht lange, obwohl Zack ein paar Schwierigkeiten hatte, da sein Körper hier und da doch noch schmerzte, und ohne die beiden abgelegten Dinge sahen ihre Klamotten wirklich nicht mehr so sehr denen von SOLDAT ähnlich. Nur Zack hatte nun ein kleines Problem mit seinem Schwert, da die Träger des Bauchschutzes ja sein Schwert auf dem Rücken gehalten hatten. Leicht kopfschüttelnd sah er auf seine Waffe.

„Dann trag ich das halt einfach so, bis ich ich was finde...“, meinte Zack und betrachtete jetzt kritisch sein ausgezogenes Oberteil. Neben den Löchern war es auch noch blutdurchtränkt. das würde er auch noch wechseln müssen, aber für den Moment zog er es sich wieder an.

Cloud zog sich gerade sein Oberteil wieder an und Zack war doch leicht überrascht, dass der Oberkörper des Blonden so durchtrainiert war. Naja, jetzt müssten sie eine Bleibe finden... gab es in den Slums denn nochmal Hotels? Zack wusste es nicht mehr genau und wollte gerade Cloud danach fragen, als eine leises Piepen ertönte und etwas in Zacks Hosentasche vibrierte.

„Na das ging schnell...“, murmelte der Ex-SOLDAT, holte sein Handy heraus und öffnete die Mail unter Clouds fragendem Blick. Es war Kunzel.
 

Absender: Kunzel

Betreff: Wusst ich doch!
 

Hey, es war mir klar, dass du noch lebst. Hättest dich aber ruhig früher melden können *schmoll*. Ich hoff mal, dir gehts gut und du bist wohlauf. Morgen tret ich aus SOLDAT aus, wie schon gesagt. Was hast du jetzt eigentlich vor? Aber egal was es ist, ich bin auf deiner Seite. Sag mir, wann und wo wir uns treffen sollen.
 

„Von wem ist die?“, fragte Cloud und lugte auf das Display. „Kunzel? Den kenn ich nicht...“

„Ist ein alter Kumpel von SOLDAT und ich glaube ein Verbündeter für uns...“, anwortete Zack, jedoch hörten sich seine letzten Worte ein wenig zögerlich an. Er musste Vorsicht walten lassen, ein Fehler und alle Welt bzw. Shinra wüsste, dass da draußen noch jemand herumrannte, der über ihre Geheimnisse und dunklen Machenschaften zum Teil Bescheid wusste. Und vor allem einer, der sie infiltrieren könnte, da er das Gebäude kannte.

„Hör mal Cloud, du kannst dir ja sicher denken, was ich jetzt vorhabe, aber ich will es dir nochmal sagen. Ich werde Shinra zu Fall bringen.“, sagte Zack plötzlich ernst und schaute seinem Freund in die Augen. Der nickte nur leicht.

„Ja, und ich würde dir gerne dabei helfen ... aber ich bin vermutlich zu schwach dafür...“, murmelte Cloud und senkte seinen Blick Richtung Boden.

Zack schüttelte grinsend den Kopf und legte dem blonden Stachelkopf seine freie Hand auf die Schulter.

„Du hast Sephiroth den Rest gegeben und der galt als der stärkste Krieger auf der Welt. Du bist nicht schwach, mit ein bisschen Training wird aus dir ein guter Kämpfer, da bin ich sicher.“, sagte Zack aufmunternd.

„Meinst du...?“, fragte Cloud und schaute ihn hoffnungsvoll an.

„Aber klar.“, nickte der Ex-SOLDAT. „Ich schreib jetzt die Antwort auf Kunzels Mail und dann suchen wir uns eine Unterkunft. Ich bin hundemüde...“

Seine aufgesetzte gute Laune war fast verflogen, als er die Mail abgeschickt hatte.
 

Empfänger: Kunzel

Betreff: keinen
 

Morgen Nachmittag, 16:30 Uhr beim Spielplatz vor Sektor 7, komm ALLEIN.
 

Zack steckte sein Handy wieder in die Tasche und musste einen leichten Seufzer unterdrücken. Vom rumseufzen würde ihre Situation auch nicht besser werden und er musste sich konzentrieren. Er wandte sich zu Cloud.

„Ähm, weißt du, wo man hier ein Hotel oder so findet...?“, fragte Zack ihn leicht verlegen. Die Slums hatte er nie so wirklich erkundet, eigentlich war er die meiste Zeit nur in Sektor 5 bei Aerith gewesen... vielleicht kannte Cloud sich hier unten ja aus, denn auf die Platte sollten sie besser nicht gehen.

„Ähm, nein, tut mir Leid, Zack...“, gab Cloud entschuldigend zurück. Zack wollte gerade etwas sagen, da knurrte etwas und er blickte auf seinen Bauch, der kurz darauf wieder brummte.

„Toll... naja, dann suchen wir halt einfach mal. Irgendwo wird man hier doch nächtigen können ... und vor allem was essen“, meinte der Ex-SOLDAT, schulterte etwas schwerfällig sein Schwert und verließ den Durchgang zwischen den heruntergekommenen Häusern, dicht gefolgt von Cloud. Sie ließen einige Blutflecken an der Wand und den abgelegten Teil ihrer Klamotten zurück...

Albtraum

Das Dorf brannte. Zack rannte durch die Flammen auf der Suche nach Überlebenden. Doch keiner war da, der noch lebte. Leichen wurden von Feuer verschlungen, Häuser stürzten ein. Die Hitze schlug Zack ins Gesicht und er lief einen Bogen um das züngelnde Feuer. Plötzlich sah er eine Gestalt zwischen den Flammen und hielt inne.

„Verräter...“, kam eine eisige Stimme zu ihm herangeflogen. Zack wusste, wer da kam und wollte sein Schwert ziehen... jedoch griff seine Hand ins Leere, sein Schwert war verschwunden.

„Du wirst mir nicht im Weg stehen...“ Ein langes Schwert schoss aus den Flammen hervor und durchbohrte Zack, als wäre er aus Butter. Schmerz durchzuckte ihn wie ein Stromschlag und er blickte mit aufgerissenen Augen in die Sephiroths, der seine Masamune unerbittlich tiefer durch Zack drückte, während er näher kam.

„Niemand wird mich aufhalten und du erst Recht nicht, Verräter. Ich werde diesen Planeten zusammen mit Mutter zurückerobern... er wird unser sein... für Abschaum wie dich ist hier kein Platz...!“
 

Ein heftiger Schmerz riss Zack aus seinem Schlaf und er brauchte einige Sekunden um zu begreifen, dass er nur geträumt hatte. Trotzdem war er schweißüberströmt und bildete sich die Schmerzen, die er plötzlich hatte, bestimmt nicht ein. Er krümmte sich und biss die Zähne zusammen, als wieder etwas in seiner Brust schmerzte, ganz in der Nähe seines Herzens. Dann war er wieder weg und Zack hörte nichts mehr, außer seinen eigenen schweren Atem und dem gleichmäßigen von Cloud ein Bett weiter.

„Was war das...?“, murmelte Zack und führte eine Hand auf seine nackte Brust. Er fühlte sein Herz, es schlug ziemlich schnell. Langsam stieg er aus dem Bett. Für einen Moment wurde ihm Schwarz vor Augen, ihm war schwindlig. Mit vorsichtigen Schritten ging Zack durch das dunkle, heruntergekommene Zimmer, trat durch eine Tür und verschwand dahinter.

Eine nackte Glühbirne, die an einem Kabel von der Decke hing, flimmerte schwach auf, als Zack den Lichtschalter betätigte, und spendete ein wenig Licht in dem Badezimmer, was man nicht mal mehr wirklich als solches nennen konnte. Die Dusche war kaputt, das Klo war dreckig, das Waschbecken ebenso, der Spiegel darüber hing schief und war in einer Ecke gesplittert und die Fliesen an den Wänden waren fast alle abgefallen oder hatten Schimmel an sich kleben.

Zack taumelte zum Waschbecken und stützte sich darauf ab, während er in dem schwachen Schein der Glühbirne sein Gesicht musterte. Er war ziemlich bleich und sah nicht gerade gesund aus. Und so fühlte Zack sich auch. Er wischte sich mit der Hand über die Stirn, sein Schweiß war kalt. Wurde er vielleicht krank?

Plötzlich durchzuckte ihn wieder ein Schmerz, diesmal jedoch an der rechten Hüfte. Irgendwas pulsierte da in ihm drin, Zack konnte es durch die schmerzen deutlich spüren. Und wieder durchzog er ihn wie Eis.

Zack stöhnte und ging halb in die Knie. Waren das Nachwirkungen seiner Verletzungen? Nein, das war was anderes... etwas in ihm drin.

„Die S-Zellen...?“, murmelte Zack und stemmte sich am Waschbecken mühsam wieder nach oben, wo er sich im Spiegel wieder selbst sah. „Was zum...?“ Da stimmte was nicht, halluzinierte er etwa? Er wurde leicht von einem grünlichen Schimmer umgeben. Als er an sich heruntersah, merkte er, dass sein ganzer Körper von diesem Schimmer umgeben war.

„Verräter...“, ertönte leise eine eisige Stimme. Erschrocken fuhr Zack hoch und starrte in den Spiegel. Im Schatten hinter sich sah er jemanden... träumte er immer noch? Panisch drehte er sich um, doch da war keiner. Zitternd bemerkte er, dass der grünliche Schimmer um ihn herum verschwunden war, aber der Schmerz flammte plötzlich wieder so stark in ihm auf, dass ihm übel wurde.

Schnell stürzte er zur Toilette und erbrach sich darin. Bevor er die Spülung betätigte, hing er noch über der Schüssel und atmete schwer.

Am Boden sitzend versuchte er sich zu beruhigen. Das war nicht Sephiroth gewesen, er hatte sich das nur eingebildet. Sephiroth war tot, daran bestand kein Zweifel...

Zack blieb noch eine Weile am Boden sitzen und wartete, ob der Schmerz nochmal kommen würde, aber er kam nicht mehr. Aber warum waren die S-Zellen aktiv? Sie hatten ihn vor dem Tod gerettet, aber Zack dachte, sie wären mittlerweile wieder inaktiv und unbrauchbar geworden. Schließlich hatten Genesis und Hollander ja gesagt, dass die S-Zellen, die Zack in Nibelheim verabreicht worden waren, unbrauchbar sein würden im Gegensatz zu denen, die Cloud in sich hatte.

„Ne Antwort kann ich darauf wohl nicht erwarten...“, murmelte Zack und stand mühsam wieder auf. Mit den S-Zellen würde er sich später beschaffen, heute hatte er anderes vor. Kunzel würde sich heute zu ihm stoßen, aber auch wenn er ein alter Freund war musste Zack vorsichtig sein. Von Cissnei hatte er noch nichts gehört...

Ihm war immer noch schwindlig und er fühlte sich schlecht, als er zurück in das Bett kroch. Aber ihm blieben noch ein paar Stunden Schlaf, vielleicht würde es ihm später wieder gut gehen...
 

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Ich weiß, ist ein schwaches Kapi... aber ich muss mich in die FF erstmal wieder einarbeiten. Vielleicht werde ich das Kapi hier noch umändern oder ganz weglassen, aber ich nehm Crisis Core II wieder auf, keine Sorge^^

Zum Spielplatz

Also, nächster Versuch, wieder in die FF reinzufinden^^

und vielen dank für die reviews^.^
 

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Als Zack am nächsten Morgen aufwachte, wusste er für einen Moment gar nicht, wo er überhaupt war. Dann fiel es ihm wieder ein, er war in Midgars Slums, Sektor 5, in einer alten Bruchbude, die Cloud und er gestern gefunden hatten und lag unter einer zerschlissenen Decke auf einem etwas unbequemen Bett. Naja, Luxus konnte man hier unten wohl nicht erwarten, hier galt aber das Recht des Schnelleren und da niemand hier gewesen war, hatten Zack und Cloud die Bude einfach in Beschlag genommen. Groß war sie aber nicht, hatte nur zwei Zimmer und ein Bad, das man wohl kaum noch als solches bezeichnen konnte, jedenfalls würde Zack sich da drin nicht waschen, auch wenn die Wasserleitung noch funktionierte. Er erinnerte sich schemenhaft an einen Traum, den er gehabt hatte... irgendetwas mit Sephiroth und das er selbst plötzlich unglaubliche Schmerzen gehabt hatte. Oder war das gar kein Traum gewesen?

Er setzte sich auf und kratzte sich ratlos am Kopf, bevor er sich umsah. Die Tapete war größtenteils von den Wänden gerissen, in einer Ecke stand ein Stuhl, auf dem Zacks Klamotten lagen, rechts von ihm war noch an anderes Bett, wo eigentlich ein blonder Stachelkopf liegen sollte... bloß war der weg, genau wie seine Klamotten. Zack sah sein Schwert nicht an der Stelle stehen, wo er es gestern gegen die Wand gelehnt hatte. Stirnrunzelnd stand er auf und zog sich erst einmal an, bevor er in seinem Handy nachschaute, ob eine Mail gekommen war, jedoch befand sich keine im Eingang.

Er hatte sich ein neues Oberteil besorgt, das blutige und durchlöcherte seiner SOLDAT-Uniform lag jetzt irgendwo auf einem Müllhaufen. Als er in den Taschen seiner Hose herumgewühlt hatte, befanden sich zum Glück noch ein paar Gil darin, allerdings nicht mehr besonders viel und nachdem er das dunkelblaue T-Shirt von einem Straßenhändler und hinterher noch was zu essen und zu trinken besorgt hatte, war überhaupt nichts mehr übrig. Vielleicht sollte er Kunzel bitten, ein wenig Geld mitzubringen, wenn sie ihn heute trafen. Die Vita-Materia, die sich jetzt in seinem Arm befand, sodass er sie bei Bedarf benutzen könnte, würde er nur ungern verkaufen.

Aber jetzt würde er erst einmal schauen, wo Cloud sich herumtrieb. Er zog sich an und trat an ein Fenster, dessen Glas gesplittert war, und blickte in einen kleinen, von einer halb eingestürzten Mauer umgebenen Hinterhof. Mit gehobener Augenbraue sah er Cloud mit seinem Schwert in der Hand, scheinbar im Kampf gegen bloße Luft. Zacks andere Augenbraue hob sich ebenfalls leicht verwundert, als Cloud das schwere Buster Sword mit offensichtlicher Leichtigkeit in einigen Bewegungen schwang, die mittendrin abbrachen und dann plötzlich aus einer anderen Richtung vollendet wurden. Sein Gesicht war dabei hoch konzentriert. Zack fragte sich, warum Cloud es eigentlich nie zu SOLDAT geschafft hatte... er konnte doch offenbar gut mit Schwertern umgehen... aber dann erinnerte er sich auch daran, dass Cloud bei jeder Fahrt mit einem Auto oder Flug mit einem Helikopter schlecht geworden war und sich fast immer hinterher übergeben hatte, ganz zu schweigen, dass ihm zu Ohren gekommen war, Cloud hätte sich öfters mal bei der Obrigkeit beschwert. Aber das war ja jetzt egal.

Zack ging zu Cloud hinaus, der gerade eine weit ausholende Bewegung mitten im Sprung machte und das Schwert über seinen Kopf schwang und auf den Boden knallen ließ. Zack glaubte, die Klinge wäre kurzzeitig von einem bläulichen Schimmer umgeben gewesen, tat es aber als seine Einbildung ab. „Morgen.“, sagte Zack und trat zu ihm hinüber.

Der Blonde zuckte zusammen und sah zu dem Ex-SOLDAT herüber, grinste leicht entschuldigend. „Morgen. Tut mir Leid, dass ich mir dein Schwert ausgeliehen habe, aber du hast so lang geschlafen und ich musste mich irgendwie beschäftigen...“

„Kein Problem. Sag mal, seit wann kannst du denn eigentlich so gut mit einem Schwert umgehen? Ich hab dich beobachtet, das Buster Sword zählt eigentlich nicht gerade zu den leichtesten Waffen, aber du hast es ziemlich gut im Griff.“, sagte Zack.

„Ähm... ich weiß nicht genau, aber ein Schwert ist mir irgendwie lieber als ein Gewehr... vielleicht kann ich einfach gut mit Schwertern umgehen?“, sagte Cloud und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich fühl mich auch irgendwie... anders als früher, ein wenig stärker und so, weißt du?“

„Vielleicht eine Nachwirkung von dem Mako, das du in dir hattest. Deine Augen schimmern genau so, wie die von SOLDATen, die Mako-Infusionen bekommen haben.“, meinte Zack mit einem Blick in Clouds blaue Augen, die einen unverkenntlichen grünlichen Schimmer in sich trugen. Plötzlich lächelte er schwach. „Dann hatte das Zeug wohl doch wenigstens etwas gutes“

Mit einen Blick auf sein Handy überprüfte Zack die Uhrzeit. Es war kurz vor Vier.

„Okay, in knapp einer halben Stunde treffen wir uns mit Kunzel auf dem Spielplatz vor Sektor 7. Wir sollten langsam gehen.“, sagte er und nahm sein Schwert von Cloud zurück. Da er immer noch nichts hatte, um es sich wieder auf den Rücken hängen zu können, schulterte er es wieder. Einige Leute, die ihnen auf dem Weg zu Sektor 7 vorbeikamen, warfen einen erschrockenen Blick auf die große Waffe. Vielleicht wären sie nicht halb so erschrocken, dachte Zack, wenn ich es nicht in der Hand halten würde. Die Slums hatten sich in seinen Augen kaum verändert, immer noch lag überall Gerümpel und Müll herum, die Straßen waren verdreckt und die Menschen lebten überall dort, wo sie genug Platz hatten, sei es nun eine große Röhre oder eine heruntergekomme Bruchbude.

„Sag mal, dein letzter Angriff von vorhin, wo du das Schwert im Sprung über den Kopf auf den Boden geschwungen hast...“, sagte er dann nach einer Weile zu Cloud, während sie über eine aufgebrochene Straße schritten.

„Was ist mit dem?“

Zack zögerte. „Ich könnte mich irren, aber hast du bei dem Schlag irgendwie... ähm... Kraft freigesetzt? Ich meine jetzt nicht körperliche, sondern... ach Gott, schwer zu erklären, so wie ich bei einem meiner speziellen Angriffe wie Achtstreich oder so... hast ja oft genug gesehen, wie ich solche Attacken benutzt habe.“

Cloud überlegte eine Weile, dann fragte er langsam: „Du meinst wie die Aktionen, die bei SOLDAT auch Limits genannt werden? Diese superstarken Angriffe, mit dem SOLDATen einem starken Gegner den Rest geben, sobald sie genug Kraft gesammelt haben, oder wie auch immer das in dem Lehrbuch stand?“

„Nunja, ich hab das Lehrbuch für SOLDATen nie wirklich gelesen. Ich hab die Angriffe einfach benutzt“, meinte Zack grinsend. „Aber ja, das mein ich. Hast du da irgendwie... eine Art Kraft freigesetzt, die ähm... aus dir gekommen ist?“

„Ich glaub schon, zumindest hatte ich das Gefühl, das Schwert wäre heftiger auf den Boden gekracht, als ich gedacht hatte. Meinst du etwa, ich kann auch diese Limits anwenden?“, fragte Cloud, plötzlich aufgeregt, und sah mit großen Augen zu seinem Freund hinüber.

„Wer weiß? Wenn du trainierst, dann bestimmt irgendwann, bloß hat jeder andere Limits, also wirst du meine wohl kaum erlernen können.“, sagte Zack und lächelte dem Blonden aufmunternd zu. „Ich weiß ja nicht mal, ob ich die, nachdem ich fast abgekratzt wäre, überhaupt selber noch kann...“, murmelte er dann unhörbar für Cloud in sich hinein.

Cloud schien erfreut zu sein, bis sie kurz darauf auf dem Spielplatz ankamen. Zack sah ihn sich an, er hatte sich überhaupt nicht verändert. Ungewollt kamen Erinnerungen an Aerith in ihm hochgeschossen, mit der er oftmals Zeit hier verbracht hatte. Sie waren am Ende ihrer ersten Begegnung hier gewesen, wo sie ihm erzählt hatte, dass sie SOLDATen unheimlich finden würde und sie den Blick dann beschämt abgewandt hatte, als Zack ihr gesagt hatte, dass er zu SOLDAT gehöre. Aber kurz darauf hatte sie ihm gesagt, dass sie seine Augen schön und kein bisschen beängstigend finden würde.

„So schön.“, hatte sie gesagt.

Er daraufhin grinsend: „Das Gesicht?“

Sie hatte kurz gelacht und dann gesagt: „Die Augen.“

„Das ist so, weil mir Mako eingeflöst wurde. Es ist ein Markenzeichen von SOLDAT.“ Während er das gesagt hatte, war er vor sie getreten und sie hatte ihm aus geringen Abstand ein paar Sekunden in die Augen geblickt, bevor sie verlegen den Blick abgewandt und ihn leicht geschubst hatte.

„Oh du...“, kicherte sie.

„Sie sehen aus, wie die Farbe des Himmels, nicht wahr?“

„Ja, aber kein bisschen beängstigend.“

Auf diesem Spielplatz hatte er auch mit ihr Blumen verkauft, obwohl das damals eher nicht sehr erfolgreich gelaufen war. Hier hatte er auch den Vorschlag geäußert, dass sie bei jedem Treffen etwas Besonderes ausmachen sollten, zum Beispiel, dass Aerith immer ein rosa Kleid tragen sollte...

Ob sie mittlerweile wohl eines trug und ihre Blumen sogar auf der Platte verkaufte, wie Zack es einst vorgeschlagen hatte..?

„Zack? Zack!“

Clouds Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Alles okay mit dir?“

„Ja... ja, ich hab nur grade an jemanden gedacht...“ Zack schüttelte kurz den Kopf, um wieder klar denken zu können.

„Wie lang noch, bis dieser Kunzel kommt?“, fragte Cloud.

Zack sah auf sein Handy.

„Noch zehn Minuten... dann zeigt sich, ob wir hier nicht vielleicht in eine Falle von Shinra getappt sind...“, meinte er und rückte sein Schwert ein wenig zurecht, bereit, es im Notfall sofort einzusetzen.

Cissnei taucht auf

Ungeduldig und ein wenig nervös trommelte Zack mit den Fingern auf dem Griff seines Schwertes herum, welches er vor sich in den Boden gesteckt hatte. Die vereinbarte Uhrzeit lag nun schon Fünfzehn Minuten zurück, von Kunzel keine Spur weit und breit. Cloud saß auf einem Stein, starrte die kleine Kuppel, die wie der Kopf eines Bäres aussah, mit der Rutsche und schien mit seinen Gedanken völlig wo anders.

„Wo bleibt der bloß...?“, murmelte Zack und warf wieder einen Blick auf seine Handy-Uhr. Er wollte ungern eine Mail losschicken oder Kunzel anrufen. Um seiner Unruhe ein wenig Luft zu machen, sah er zur Platte hoch und seufzte. Wenn er doch nur den Himmel wieder sehen könnte... er hatte nach wie vor das Gefühl, ihm würde hier die Decke auf den Kopf fallen. Dieses Gefühl hatte sich mit den Jahren nie ganz verflüchtigt, auch wenn er viel Zeit mit Aerith hier unten verbracht hatte. Mit einem kurzen Seitenblick auf Cloud stellte der Ex-SOLDAT fest, dass dieser immer noch abwesend vor sich hinstarrte, zog sein Schwert aus dem Boden und ging zu ihm herüber.

„Cloud?“

Keine Reaktion.

„Cloud? Hallo? Bist du noch bei mir?“ Zack wedelte mit der Hand vor dem Gesicht des Blonden herum. Jetzt zeigte er eine Regung und blickte Zack mit einem komischen Blick an.

„Sag mal, Zack... ich war doch... ich war doch ein Rang-1-SOLDAT...oder?“

Zack stutzte, wie kam er denn jetzt auf den Unsinn?

„Nein, du warst Infanterist, schon vergessen?“

„Bist du sicher...?“

„Ja...“ Zack ging vor Cloud in die Hocke und sah ein wenig besorgt in seine Augen. Sie schimmerten grünlich und schienen leer. War das Mako etwa immer noch nicht ganz verschwunden? Zack wusste nicht genau, was Mako in Überdosis alles verursachen konnte. Was wäre, wenn man sich nach so einem schädlichen Einfluss, sobald der Körper sich davon erholt hatte, Dinge vorstellte, die nicht den Tatsachen ensprachen? Eine Art Gehirnwäsche oder Veränderung des Charakters bewirkten?

„Aber ich habe doch die Uniform von einem getragen, als wir hier ankamen... und ich war doch in Nibelheim... ich hab versprochen, erst dann dahin zurückzukehren, sobald ich bei SOLDAT den ersten Rang wie Sephiroth bekleide und berühmt geworden bin... ich habs versprochen...“, murmelte Cloud, immer noch mit abwesendem Blick.

„Cloud, du warst nie bei SOLDAT.“, sagte Zack, war nun noch beunruhigter, als Cloud darauf nicht reagierte. Er packte seinen Freund bei den Schultern und schüttelte ihn leicht. „Cloud! Cloud, sieh mich an! Ich weiß nichts von einem Versprechen, aber du warst wirklich niemals ein SOLDAT!“

Der Blonde schaute ihn noch einen Moment audruckslos an, bevor sich langsam Verwirrung in seinem Gesicht abzeichnete und er sich mit geschlossenen Augen seine Hand an den Kopf hielt. „Ich hab Kopfschmerzen...“

Zack sah seinen Freund noch eine Weile besorgt an, bevor er sich wieder aufrichtete und erneut die Uhrzeit nachprüfte. 22 Minuten nach der vereinbarten Uhrzeit. Zack gefiel es nicht, dass sich zu seinen Sorgen jetzt wieder Clouds augenscheinlich instabiler Gesundheitszustand dazugesellte, obwohl er geglaubt hatte, diese Sorge wäre seit Gestern aus der Welt geschafft. Und Kunzel war immer noch nicht da, selbst nach einer halben Stunde nicht.

„Vielleicht ist ihm was passiert.“, meinte Cloud plötzlich, offensichtlich aus seiner geistigen Abwesenheit endgültig erwacht und hob den Blick von seinen Füßen, die er die letzten Minuten schweigsam angestarrt hatte.

„Oder es ist doch eine Falle von Shinra gewesen...“, sagte Zack düster und wirbelte kurz sein Schwert vor sich herum, bevor er es wieder in den Boden rammte. Es gefiel ihm nicht, so lange an einem Ort herumzustehen, auch wenn gerade keine Leute vorbeikamen um zum Wall Markt um die Ecke oder durch das große Tor nach Sektor 7 zu gehen. „Wenn er in zehn Minuten immer noch nicht da ist, gehen wir.“

„Er wird nicht kommen“, sagte plötzlich eine Frauenstimme, Cloud fuhr vor Schreck hoch und Zack wirbelte mit seinem Schwert in der Hand herum. Er stockte.

„Cissnei?!“, sagte er verwundert und starrte die junge Frau an. Sie hatte sich nicht verändert, seit er sie das letzte Mal in Gongaga gesehen hatte, trotzdem irritierte ihn ihr Anblick ein wenig, weil er sich mittlerweile so sehr daran gewöhnt hatte, sie nur in dem schwarzen Anzug der Turks zu sehen (den Bikini, den sie bei ihrem Urlaub in Costa del Sol getragen hatte mal ausgenommen), das er erstmal einige Sekunden brauchte, um ihre Klamotten zu begutachten. Sie lehnte mit verschränkten Armen an der Rutsche, die Cloud vor wenigen Minuten noch angestarrt hatte, sie trug eine schwarze Jacke und darunter ein rotes Top, einen kurzen dunklen Rock und schwarze Stiefel, jedoch war das alle ein wenig dreckig. Zack wunderte sich, dass er sie nicht hatte kommen hören, als wäre sie einfach aus dem nichts aufgetaucht.

Ein Gefühl von Misstrauen flammte leicht ihn ihm auf, was er nur zu gut kannte. Auch wenn Cissnei ihm bei seiner Flucht zwei Mal geholfen hatte, bis vor kurzem war sie noch eine Turk gewesen.

„Lange nicht gesehen, Zack, Cloud...“, sagte Cissnei und lächelte schwach.

„Was meinst du mit, ‚er wird nicht kommen‘?“, fragte Zack, der fand, für Freundlichkeiten wäre es noch zu früh, er hielt sein Schwert fest in der Hand, allerdings gesenkt, da die junge Frau offenbar unbewaffnet war, jedenfalls sah er von ihrem Shuriken, das sie oftmals verwendet hatte, keine Spur.

„Man kann nicht einfach so aus SOLDAT austreten, wie es einem passt. Jedenfalls nicht wenn man es so anstellt wie Kunzel und dem Präsidenten die Kündigung vor die Nase knallt.“, sagte Cissnei nüchtern, während sie Zack anblickte. „Er wurde unter Arrest gestellt, ich weiß nicht genau, was sie mit ihm anstellen, aber Shinra trau ich alles zu.“

„Und woher weißt du das?“, fragte nun Cloud, Cissnei misstrauisch anschauend und neben Zack stehend.

„Ich hatte bis vor kurzem noch Kontakte zu ein paar Leuten von Shinra, auch wenn ich keine Turk mehr bin und auch nichts mehr mit der Firma zu tun haben will.“, anwortete die Ex-Turk. „Allerdings wird Tseng mittlerweile bestimmt dafür gesorgt haben, dass niemand den Kontakt mit mir noch hält. Er war wirklich wütend darüber, dass ich euch Beide auf der Ebene vor Midgar nicht vor der Armee gefunden hatte, vor allem, weil er rausgekriegt hat, dass ich euch zweimal geholfen habe zu fliehen. Er denkt, ihr seid beide tot, hat mich gefeuert und dafür gesorgt, dass ich nicht mehr auf die Platte komme, jedenfalls nicht mehr mit dem Zug...“ Ein gequältes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Er hat mich praktisch nackt in die Slums geschickt, ich hab nichts außer dem, was ich an habe und ein paar Gil. Und die hier.“ Sie fasste in die Innentasche ihrer Jacke und zog eine grüne Materia hervor, in der eine kleine Flamme loderte. „Eine Feuer-Materia. Hab sie vollkommen verstaubt unter einem verrosteten Shinra-Helm in Sektor 5 gefunden.“ Nachdem sie Kugel wieder weggesteckt hatte, trat sie ein paar Schritte auf die Beiden Männer zu. „Ich wollte mich entschuldigen, weil die Armee euch vor mir gefunden hat...“

„Schon gut. Wenn du nicht gewesen wärst, hätte man uns schon wieder gefangen, kurz nachdem wir Nibelheim verlassen hatten.“, meinte Zack und zwang sich zu einem Lächeln. Er wand sich kurz an Cloud. „Weißt du, sie hat uns sogar ein Motorrad geliehen, ich hätte dich sonst wohl sicher nicht von Nibelheim bis hier her schleppen können.“

„Ach, na dann danke, Miss Cissnei.“, sagte Cloud dann zu der jungen Frau.

„Lass das ‚Miss‘ bitte weg.“, meinte Cissnei lächelnd, wurde bei Zacks Miene doch sofort wieder ernst.

„Also kommt Kunzel nicht?“, fragte er. Sie schüttelte den Kopf und der Ex-SOLDAT seufzte resigniert. „Wär ja auch zu schön gewesen... irgendwie war mir klar, dass das schief gehen würde...“

„Was... habt ihr jetzt eigentlich vor, Zack?“, fragte Cissnei zögernd.

Zack überlegte, ob es klug wäre, ihr zu antworten. Er hoffte wirklich, dass sie auf seiner Seite war, ihre letzte Mail hatte das doch eigentlich ausgesagt und zudem war sie jetzt hier und verriet ihm all diese Dinge. Wenn er gegen Shinra vorgehen wollte, brauchte er Leute, auf die er sich verlassen konnte, denen er vertrauen konnte, aber die Auswahl war da natrülich nicht besonders groß. Er entschied sich, Cissnei erst mal zu vertrauen bis sich erwieß, was wirklich ihre Absichten waren.

„Ich will Shinra stürzen, sie sind nicht halb so sauber, wie sie tun. Sie haben genug Leichen im Keller. Sie sind es einfach nicht wert, überall auf der Welt eine so hohe Machtposition wegen ihrer Mako-Energie inne zu haben. Man muss sie aufhalten, bevor sie wieder auf die Schnapsidee kommen, nochmal so etwas wie mit Sephiroth oder Angeal oder Genesis oder mir und Cloud abzuziehen, notfalls mit Gewalt... was ist so lustig?“, fügte Zack hinzu, als Cissnei plötzlich zu schmunzeln anfing.

„Das hat sich fast so angehört, als würde es einer von dieser Avalanche-Gruppe sagen.“, meinte sie.

„Wer?“ Zack und Cloud sahen sich ratlos an.

„Wisst ihr, in den vier Jahren wo ihr weg wart hat sich so einiges hier in Midgar verändert. Was haltet ihr davon, wenn ich euch erst einmal über die momentane Lage aufkläre?“, schlug Cissnei vor. Etwas zögernd hängte sie an: „Natürlich nur, falls ich mich eurer Sache anschließen darf...“

„Welchen Grund hättest du dazu?“, fragte Cloud.

Sie sah zur Seite „Den behalte ich vorerst für mich, wenn es okay ist...“

Zack merkte, dass ihr diese Frage unangenehm war, aber er wollte sie nicht drängen, auch wenn es sein Vetrauen in sie steigern würde, wenn sie ihm verraten würde, warum sie ihnen helfen wollte. „Du kannst dich uns anschließen, jemanden mit Insider-Infos können wir gebrauchen, aber wenn du mir einen Grund lieferst, dass du gegen uns vorgehst, muss ich...“ Er umfasste sein Schwert, das er immer noch in der Hand hielt, ein wenig fester. Cissnei sah es und sie blickte Zack mit einem seltsamen, aber ernsten Ausdruck an.

„Ich werde dir keinen Grund liefern, damit du so weit gehen musst.“, sagte sie leise.

Das genügte Zack... fürs erste.

Gedanken

Der Wall Markt. Der wohl einzigste Ort in den Slums, der im Vergleich zu den restlichen Sektoren einige gute Annehmlichkeiten bieten konnte, die an das Niveau von den Sektoren auf der Platte herankommen konnten. Es war hier ziemlich gut beleuchtet und auch nicht so verdreckt, wie es in den Slums üblich war. Es gab ein Hotel mit enorm billigen („Nur 10 Gil pro Kopf? Das ist das billigste Hotel auf der ganzen Welt!“, war Zacks Kommentar dazu gewesen.) , aber guten Zimmern, in dem Zack, Cloud und Cissnei für heute übernachten wollten; ein Sushi-Restaurant, das momentan noch Gutscheine für die Apotheke verteilte; eine Bar, in der allerdings das Klo offenbar immer belegt war; ein Kleidergeschäft, das bei Bedarf womöglich selbst Frauenklamotten für Männer herstellen würde, wenn man genug Geld dafür zahlte, da es den Besitzer mal nach etwas ausgefallenem dürstete(„Wer kommt schon auf so eine Schnapsidee, als Mann ein Kleid oder so anzuziehen...“, hatte Cloud mit Kopfschütteln gesagt.); es gab einen Waffenladen, dessen Besitzer Schrott auf einem in der Nähe liegenden Schrottplatz sammelte und daraus seine Waren herstellte; und da gab es noch das Gasthaus zur Honigbiene, etwas für Männer, die sich gerne in ‚amüsante‘ Gesellschaft begaben(„Weitergehen, Jungs...“, hatte Cissnei gesagt und die anderen Beiden resolut weitergeschoben, als sie den Weg zu diesem Gasthaus einschlagen wollten.). All das stand unter der Kontrolle von dem als Dilletant bekannten Don Corneo, der in seiner prunkvollen Villa am oberen Ende vom Wall Markt residierte.

Zack hatte den Namen irgendwo schon einmal gehört, er meinte, damals hätte ihn ein kleiner Junge erwähnt, mit dem sich in den Slums von Sektor 5 unterhalten hatte, aber sicher war er sich da nicht mehr. Dennoch war in dieser Ecke der Slums wohl keine hübsche Frau vor ihm sicher, laut Gerüchten hatte Corneo schon viele Mädchen gehabt und die, die er nicht mehr wollte, seinen Bediensteten zum Vergnügen gegeben. Er ließ gehörige Summen Gil für die springen, die ihm ein schönes Mädchen brachten, aber auch die Mädchen bekamen reichlich Geld für ihre ‚Dienste‘. Momentan suchte er offenbar nach einer festen Frau und wählte sich jeden Tag eine von Dreien aus, um dann mit ihr zu......

Zack hoffte mit allen Mitteln, das Aerith nie im Leben den Weg hier her gefunden hatte, oder ihn jemals finden würde... vor allem als einige Typen auf der Straße Cissnei dazu geraten hatten, sich beim Don vorzustellen, wo sie garantiert heftig absahnen würde, als die Drei durch den Wall Markt gegangen sind, war sich Zack sicher, dass er jeden, der so etwas Aerith in seiner Gegenwart hinterherrufen würde, sofort mit seinem Schwert in den Lebensstrom befördern würde. Aber Cissnei hatte diese Sprüche, sehr zu Zacks und Clouds leichter Belustigung, bravurös mit sarkastischen Kommentaren ausgekontert. Und jetzt lag Zack in einem gerade mal 10 Gil teuren Bett im Hotel, neben ihm in einem anderen lag Cloud und schlief schon, Cissnei war in einem anderen Zimmer, und nun schweiften Zacks Gedanken umher... und landeten bei dem Menschen, der ihm am wichtigsten war...
 

Aerith... er war ihr so nahe, nur einen relativ kurzen Wegmarsch von der Kirche entfernt, wo sie sich oftmals aufhielt und die Blumen pflegte, die da aus irgendeinem Grund einfach aus dem Boden sprossen und blühten. Bestimmt waren es viel mehr Blumen, als damals vor vier Jahren, sie hatte ihm ja in ihrem ‚letzten‘ Brief geschrieben, dass es den Blumen gut gehen würde... das es vier Jahre her war, seit er fortgegangen war... das sie 88 Briefe an ihn geschrieben hatte, die er niemals bekommen hatte... nur der Letzte, gebracht von der gutmütigen Angeal-Replik... Aerith schrieb, es wäre ihr letzter Brief...

„‘Ich hoffe inständig, das dieser letzte Brief dich erreicht...‘“, murmelte Zack, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und gegen die Decke des Zimmers starrend. „Dein letzter Brief... du... du wirst mich doch wohl nicht aufgeben, oder? Glaubst du, ich wäre absichtlich so lange fortgeblieben? Was denkst du, Aerith...?“

Er seufzte leise. Hier lag er im Hotel vom Wall Markt in seinem Zimmer im Bett und seine Gedanken schweiften weiter ab zu jenem Blumenmädchen mit den braunen Haaren, dem bezaubernden Gesicht und den schönen grünen Augen, in dessen Garten er einst nach seinem Sturz vom Mako-Reaktor 5 gelandet war, die ihn mit einigen Hallos aufgeweckt hatte...
 

„Der Himmel?“

„Nicht ganz. Eine Kirche in den Slums.“

„Ein Engel?“

„Nein, ich bin Aerith. Du bist durchs Dach gefallen, hast mich ganz schön erschreckt.“
 

Wo war sie jetzt wohl gerade? Man sah hier unten zwar keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht, da die Sonne hier nicht hinunterschien, aber laut Uhrzeit war es jetzt Nacht. Ob sie wohl in der Kirche war um diese Uhrzeit? Nein, bestimmt war sie Zuhause und schlief friedlich in ihrem Bett. Dabei fiel Zack ein, er war nie bei ihr Zuhause gewesen, wusste nicht genau, wo sie wohnte, nur, dass sie in den Slums lebte und sich oft in der Kirche aufhielt. Ihr Zuhause oder Familie war nie ein Gesprächsthema gewesen, genau wie ihre Herkunft... zum Teufel, er wusste nicht einmal ihren Nachnamen!
 

Was... was wusste er eigentlich über sie?
 

Aerith wurde von den Turks überwacht, er selbst, Zack, hatte Tseng vor seiner Abreise nach Nibelheim gebeten, auf sie aufzupassen. Im Nachhinein betrachtet, war das doch sowieso der Job des Turks gewesen, wie er selbst gesagt hatte, und vermutlich auch immer noch war. Aerith gehörte laut seinen Worten zum Alten Volk, aber Aerith hatte es gegenüber Zack niemals erwähnt und er hatte darüber geschwiegen, dass Tseng es ihm gesagt hatte. Sie war wichtig für Shinra, aus welchem Grund auch immer. Aber Zack war sich sicher, da sie wichtig für Shinra war, würden sie ihr nichts tun... aber...

Je länger er in dieser unmittelbaren Nähe von ihr war, desto schwerer fiel es ihm, nicht einfach alles stehen und liegen zu lassen und sofort zu ihr zu gehen, aller Vorsicht zum trotz. Das die Turks ihn vielleicht entdecken würden und Shinra dann wüsste, dass er noch lebte... das war nur der weitaus kleinere Teil seiner Furcht vor dem Wiedersehen mit seiner geliebten Aerith...

Er war vier Jahre weg gewesen, als er sich aus dem Behälter in der Shinra-Villa befreit hatte und anschließend mit Cloud den ganzen Weg nach Midgar zurückgelegt hatte, dabei am Cosmo Canyon vorbeifuhr, an Gongaga einen kurzen Stopp einlegte, nur um dann nach Banora zu brausen und dort den Entscheidungkampf mit Genesis auszutragen und schließlich per Schiff von Costa del Sol nach Junon gefahren war, in direktes Feindesgebiet, wo er Cloud dann weitergeschleppt hatte, an Fort Condor vorbei durch die Mithril-Mine, wo sie auf der anderen Seite fast von dem Midgar-Zolom im Sumpf gefressen worden waren und dann schließlich per Anhalter von der Chocobo-Farm erst nach Kalm und dann Richtung Midgar fuhren, wo sie kurz vor dem Ziel von der Shinra-Armee aufgehalten wurden, wo Zack beinahe sein Leben gelassen hatte und nur durch einen glücklichen Zufall überlebt hatte und jetzt hier war, wo er war, nicht im Lebensstrom bei Angeal, sondern hier... hatte Zack das nicht alles nur geschafft, weil er Aerith wieder sehen wollte? Oder weil er das Richtige tun wollte? Weil er Cloud helfen wollte? Waren das seine Gründe? Sie kamen ihm schwach vor, er wusste nicht, wie er Aerith gegenübertreten sollte. Alles in allem, war er nur wegen der S-Zellen noch hier, die ihn gerettet hatten...

Man musste sich das vor Augen führen und er tat es jetzt schon zum dritten Mal, während er hier schlaflos dalag und die dunkle Zimmerdecke anstarrte, dem gedämpften Lärm des Nachtlebens auf dem Wall Markt und Clouds gleichmäsigen und ruhigen Atem neben ihm nicht zuhörend.

Sie war vier Jahre lang, vier ganze Jahre, im Ungewissen über ihn gewesen, hatte ihm sage und schreibe 88 Briefe geschickt und zu keinem eine Antwort erhalten. Kein Lebenszeichen von ihm gesehen, er war einfach weg gewesen. Vielleicht hatte sie mit ihm abgeschlossen, aus welchem Grund auch immer hatte er sie schließlich alleingelassen. Zack entsann sich an den Zettel, auf dem ihre 23 Wünsche zu einem einzigen zusammengefasst gestanden hatte.
 

„Ich möchte gern mehr Zeit mit dir verbringen.“
 

Galt das immer noch? Wollte sie ihn überhaupt sehen, wenn er nach vier Jahren einfach wieder vor ihr stand? Vielleicht dachte sie am Ende noch, er hätte sich mittlerweile sonstwo niedergelassen und sich eine Andere gesucht, denn das er früher vor Angeals Tod mehr oder weniger ein Weiberheld gewesen war, wurde ja, wenn Zack es nüchtern betrachtete, schon damals bei ihrer ersten Begegnung deutlich.
 

„Als Belohnung das du mir geholfen hast schlage ich ein Date mit mir vor, wie wäre das?“
 

Ob er das wirklich gesagt hatte, war er sich nicht mehr wirklich sicher, aber etwas in der Art war es wohl schon gewesen. Aber konnte Aerith ernsthaft glauben, nach allem würde er sie nicht lieben? Sie war doch diejenige gewesen, die nach Angeals Tod für ihn dagewesen war, ihm Trost gespendet hatte, ja eigentlich immer so etwas wie eine Art Quell von Zuversicht und Glück für ihn gewesen war...

Zack spürte das jähe Verlangen, Aerith zu sehen, sie zu umarmen, ihre Wärme zu spüren, und zeitgleich fürchtete er sich, ihr zu begegnen, fürchtete sich auf ihre Reaktion, wenn er nach vier Jahren plötzlich wieder vor ihr stand. Ob sie seine Gründe verstehen würde, sie glauben und nicht sogar als faule Ausrede abtun würde? Menschen änderten sich und vier Jahre waren eine lange Zeit... er selbst hatte sich nicht sehr verändert, glaubte er jedenfalls. Äußerlich sah er immer noch so aus, wie er damals gegen Sephiroth gekämpft hatte... er war in der Zeit, in der er in diesem Behälter gesteckt hatte, körperlich um keinen Tag gealtert, einzig seine geschwächten Kampffähigkeiten hatten sich bemerkbar gemacht, schon als er gegen die ‚Waschlappen‘ von Shinra-Infanteristen in Nibelheim bei der Flucht gekämpft hatte... aber sein Charakter? Ihm war seine Lebensfreude nie ganz abhanden gekommen, aber nach Angeals Tod und der kapitalen Veränderung seiner Haare in diese Zackenfrisur, die er trug, war er doch weitaus ernster geworden. Ernst, aber dennoch mit einem gewissen Maß an Lebensfreude und einer kleinen Portion des alten Zack... war er immer noch so? Er kannte sich, irgendetwas von ihm war gestorben, als er von den Infanteristen vor Midgar niedergeschossen wurde, nachdem er sich nochmals verzweifelt aufgerappelt hatte. Er wusste immer noch nicht, was es war, aber er fühlte, dass etwas in ihm fehlte...

Er wollte es nicht wirklich zugeben, aber er hatte mehr Angst davor, von Aerith eine abweisende Reaktion zu bekommen, als dass die Turks ihn entdecken würden.

„Ich muss sie sehen... ich scheiß auf Shinra, irgendwann werden sie eh merken, dass ich noch lebe... aber ich habe Aerith lange genug warten lassen... ich muss es ihr erklären. Hoffentlich kann sie mir verzeihen, aber eigentlich konnte ich doch wirklich nichts dafür... wenn Hojo mich und Cloud nicht als eines seiner ‚Versuchstiere‘ gehalten hätte...“, dachte Zack bitter und beim Gedanken an den irren Shinra Wissenschaftler, den er schon bei seiner Zeit bei SOLDAT noch nie hatte leiden können, kochte unterschwellig Zorn in ihm hoch. Hojo war die Person, der er es heimzahlen wollte, wegen diesem Wahnsinnigen war er erst vier Jahre lang eingesperrt gewesen. Wenn er nicht irgendwann das Bewusstsein zurückerlangt hätte, wäre er wohl immer noch das Subjekt von Mako-Experimenten, obwohl diese auf seinen Körper nur negative Reaktionen hervorgerufen hatten.

Zack handelte eigentlich nie aus Rache, aber bei diesem Psychopath konnte er mal eine Ausnahme machen, wie er fand. Um Shinra selbst konnte sich ja größtenteils diese Avalanche-Gruppe kümmern, von der Cissnei ihm und Cloud vorhin erzählt hatte.

Diese Gruppe wurde auch allgemein, besonders von Shinra, als Terroristen bezeichnet, sie selbst bezeichnete sich als ‚Retter des Planeten‘. Wenige Tage zuvor hatten sie versucht, einen Mako-Reaktor in die Luft zu jagen, allerdings hatte die Bombe eine Fehlzündung und so war nicht viel zu Schaden gekommen, auf der Platte sollen überall Graffiti auf Wände gesprüht worden sein. Dinge wie ‚Shinra zerstört unseren Planeten!‘ oder ‚Die Mako-Energie hält nicht mehr lange vor, weil Shinra dem Planeten die Lebenskraft entzieht!‘ oder auch ‚Shinra ist das Böse, wir, Avalanche, werden den Planeten retten!‘. Zack konnte sich nicht davon überzeugen, ob das was Cissnei erzählt hatte stimmte, schließlich kam man nur mit dem Zug und einem gültigen Ausweis auf die Platte und den hatten sie nicht.

In Zacks Gehirn gärten einige unausgefeilte Pläne darüber, was er nun eigentlich vor hatte. Aerith treffen gehörte zu den wenigen Plänen, die er mittlerweile fest gefasst hatte. Er würde ihn nicht mehr lange aufschieben, dass schwor er sich. Der andere gefasste Plan war der, sich um Hojo zu kümmern und Shinras Computersystem dabei vielleicht zum Komplettabsturz zu bringen, denn ohne die gewaltigen Datenmengen würde die Firma ernsthaften Problemen gegenüberstehen, da war er sich sicher, schließlich war Shinra mittlerweile, bis auf wenige Ausnahmen, auf der ganzen Welt präsent. Zudem könnte er dann gleich nachsehen, was mit Kunzel geschehen war.

Dann aber... was sollte er danach tun? Auf dem Wagen nach Midgar hatte er dem noch vom Mako-Einfluss beeinträchtigten Cloud erzählt, er würde Söldner werden und Cloud aber trotzdem nicht hängen lassen, sie könnten ja zusammen Söldner werden... er könnte mit Aerith Blumen verkaufen oder, wie er in einem kurzen Anflug von Belustigung überlegte, auf der ganzen Welt Blumenparadiese errichten. Sie würde die Blümlein hegen und pflegen und er würde sie verkaufen. Bei dem Gedanken musste er kurz lachen. O ja, Zack, der Blumen-SOLDAT, komischer Gedanke. Aber eines wusste er sicher...
 

Er wollte Freiheit. Und Freiheit konnte er nur erlangen, wenn niemand mehr hinter ihm her war, oder hinter denen, die er mochte. Auf der Liste dieser Personen standen momentan nur wenige, Cloud, Aerith, Kunzel, von dem Zack hoffte, dass er nicht wie er zu Experimenten missbraucht wurde, weil er sich Shinra wiedersetzt und aus SOLDAT austreten wollte, und Cissnei auch noch. Sein Misstrauen gegenüber der Ex-Turk würde so schnell nicht abflauen, aber wie schon gesagt, solange sie ihm keinen guten Grund lieferte, würde er ihr gegenüber keine feindliche Absichten ergreifen...

Sobald er diese Vier Personen in Sicherheit wusste und sie es auch irgendwie schafften, irgendwo außerhalb dem Einflusskreises Shinra Unterschlupf zu finden... dann würde er sich frei fühlen. Aber einen Ort auf der Welt, wo Shinra nicht früher oder später aufkreuzen würde... gab es das? Nein, Freiheit gab es nur in einer Welt, in der es niemanden gab, der sich als Herr aufspielte. Und da Shinra praktisch die Welt mit ihrer bequemen Lebensweise durch Mako Energie unter der Knute hatte, war Freiheit wohl nur Wunschdenken. Lief es doch darauf hinaus, dass er, Zack, Shinra selbst vernichten musste? Als kleine Gruppe gegen so einen Riesenkonzern mit der höchsten militärischen Macht war das doch ein schlechter Scherz...
 

„Vielleicht sollte ich nicht so weit vorausdenken... eins nach dem Anderen“, murmelte er und drehte sich in dem durchaus bequemen Bett auf die Seite und schloss die Augen. Morgen, oder spätestens übermorgen, würde er ohne Umwege zu Sektor 5 marschieren und dann würde er sehen, wie Aerith, falls sie überhaupt da war, auf ihn reagieren würde. Er sah ihr strahlendes Gesicht vor seinem inneren Auge und langsam schlief er ein...

Wiedersehen

„Puh, also mit dem Zeug kommen wir nicht sehr weit...“

Da sie nirgendwo beim hereingehen ein Schild gesehen hatten, auf dem etwas wie ‚Wer nichts bestellt, fliegt raus!‘ oder so etwas in der Art stand, saßen Zack, Cloud und Cissnei nun in einer Ecke der momentan nur schwach besuchten Kneipe im Wall Markt in den Slums von Sektor 6. Außer ihnen waren nur zwei Gäste da, die sich unterhielten, und der Kneipenbesitzer, der hinter seiner Theke Gläser spülte. Auf dem Tisch, um den Zack, Cloud und Cissnei herumsaßen, lag alles, was noch nützlich sein könnte – viel war es nicht.

Da lag nur die Vita-Materia, die Cloud beschafft hatte, um Zack von seinen Verletzungen zu erlösen; die Feuer-Materia, die Cissnei bei sich hatte; Zacks Handy, immer noch ohne neue Mail oder Anruf; das Buster Sword, die momentan einzige Waffe in ihrem Besitz, die was taugte; und noch alles Geld, was sie hatten, in einem Beutel voll klimpernder Gil-Münzen. Zack hatte Cissnei überflüssigerweise gefragt, wo denn ihr Shuriken abgeblieben sei, mit der Antwort, ob er vergessen habe, dass Tseng sie hier mit praktisch nichts heruntergeschickt hatte.

„Eine Waffe, zwei Materia auf der niedrigsten Stufe, ein Telefon mit dem wir sowieso niemanden zu Hilfe rufen können und noch ungefähr 300 Gil... keine sehr gute Grundlage, um es mit einem Riesenkonzern aufzunehmen...“, meinte Cissnei, die mit übereinandergeschlagenen Beinen und verschränkten Armen auf ihrem Stuhl hockte.

„Immerhin besser, als absolut nichts zur Verfügung zu haben.“, erwiderte Zack bestimmt. „Materia und Waffen können wir kaufen, zwar gibts hier unten nur gewöhnliche elementare Materia und nicht sehr gute Waffen, aber wie gesagt, besser als nichts. Das Problem ist nur...“ Er kratzte sich kurz mit ernster Miene am Kopf. „Uns würden noch zwei Materia fehlen, damit wir neben Heilung und Feuer auch noch Eis und Blitz zaubern können, die beiden kosten zusammen 1000 Gil, und das Schwert, was Cloud beim Waffenhändler ins Auge gefallen ist, kostet 350 Gil, genau wie dieses Shuriken, dass du, Cissnei, bevorzugen würdest. Alles in allem könnten wir uns höchstens ein paar Heilmittel leisten, zu mehr würde es nicht reichen. Und nein, ich verkaufe mein Schwert bestimmt nicht.“, schloss er ein wenig trotzig, bevor Cissnei überhaupt auf die Idee kam, das vorzuschlagen.

„Und das Handy brauchen wir, falls Kunzel sich vielleicht meldet.“, warf Cloud ein.

Cissnei sah kurz von einem zum Anderen und seufzte dann leise. „Okay, wenn ich das jetzt richtig sehe, brauchen wir dann ungefähr mindestens 2000 Gil. Nur leider liegt das Geld hier nicht auf der Straße herum. Etwas leihen ist auch nicht drin, die meisten Leute denken hier nur an sich. Und selbst wenn wir dann alles haben, was wir erstmal benötigen, mit dem Kinderkram brauchen wir die Firma gar nicht erst anzugreifen...“

„Es ist doch nicht so, das ich vorhabe, da mit großem Tamtam durch den Haupteingang zu stürmen und jeden abschlachte, der sich mir in den Weg stellt.“, sagte Zack schlicht. „Meine Absicht ist es nur, Hojo zu erledigen und dann das System der Firma zum Absturz zu bringen, dann können sie vorläufig einpacken, denke ich mal.“

„Und danach?“

Da war es wieder, die selbe Frage, die er sich gestern selbst noch gestellt hatte, wurde ihm jetzt von der jungen Frau gestellt.

„Keine Ahnung... das werde ich dann sehen, denke ich...“

Aerith schoss plötzlich durch seinen Kopf, doch er wischte sie für den Moment so gut es ging aus seinen Gedanken und versuchte sich etwas wegen ihrem Geldproblem einfallen zu lassen. Schließlich kam ihm eine, wenn auch ziemlich simple, Idee.

„Was die Sache mit den 2000 Gil angeht... du hast Recht, die liegen hier wirklich nicht auf der Straße. Jedenfalls... wir sollten uns mal umhören, obs hier nicht ein paar Gelegenheitsarbeiten zu verrichten gibt. Ich meine jetzt nicht nur hier, sondern in den ganzen Slums. Irgendwo wird es doch bestimmt eine Möglichkeit geben, ein paar Gil zu verdienen. Aber zu weit sollten wir uns auch nicht trennen... Cloud, wie wärs, wenn du nach Sektor 7 gehst?“, wandte er sich an seinen stachelhaarigen Freund.

Der überlegte kurz und nickte dann. „Okay, ist ja nicht weit von hier.“

„Und Cissnei, schaust du dich hier mal um?“

Sie blickte Zack finster an. „Solange du nicht von mir erwartest, dass ich Don Corneo oder dem Gasthaus zur Honigbiene meine Aufwartung mache...?“

„Das würde ich von niemandem verlangen.“, entgegnete Zack ein wenig bestürzt, aber Cissneis Miene hellte sich bei diesen Worten wieder auf und sie lächelte ihm zu.

„Ist gut, ich werde hier schon was finden.“

„Gut... und ich gehe nach Sektor 5...“, sagte Zack leise.

Cissnei starrte ihn mit einem seltsamen Ausdruck an, Cloud wirkte kurz eine Spur beunruhigt, aber stand dann auf.

„Wollen wir dann anfangen? Je schneller, desto besser, finde ich.“, meinte er.

Jetzt zögerte Zack doch kurz, weil er sich noch nicht sicher war, in wie weit Clouds Gesundheit noch wegen dem Mako beeinträchtigt war. Aber momentan schien er vollkommen in Ordnung, jedenfalls hatte er wie gestern noch keine Momente gehabt, wo er abwesend vor sich hinstarrte. Auch die Sache damit, dass er sich offenbar nicht sicher war, ob er ein SOLDAT war, hatte er kein einziges Mal mehr angesprochen. Aber Zack hatte es auch nicht mehr erwähnt.

„Bist du sicher, dass du in Ordnung bist?“, fragte Zack dann schließlich. „Nicht, dass du mir wegen einer Nachwirkung vom Mako noch irgendwo zusammenbrichst...“

„Mir geht es gut, keine Sorge.“, entgegnete Cloud. Er zeigte auf die Feuer-Materia auf dem Tisch und sah zu Cissnei. „Kann ich die mitnehmen? Falls mich ein Monster oder so angreift, unbewaffneter Kampf ist nicht so mein Ding.“

Cissnei nickte und Cloud hatte die Materia kurz darauf in seinen Arm gesteckt, wo sie nochmal kurz aufleuchtete und es dann so schien, als wäre sie überhaupt nicht da.

„Gut, ich verlass mich auf dich. Wir treffen uns heute abend wieder im Hotel.“

Cloud verließ die Kneipe darauf. Zack nahm sein Schwert, Handy, das Geld und die Vita-Materia und wandte sich ebenfalls zum gehen, jedoch hielt Cissnei ihn draußen vor der Kneipe noch kurz auf.

„Warte, Zack. Du willst zu Aerith, oder?“, stellte sie fest. Vermutlich wusste sie das schon, als Zack erwähnt hatte, er wolle nach Sektor 5, aber er gab keine Antwort und so fuhr die Ex-Turk fort. „Du weißt, dass sie unter Bewachung steht, oder? Wenn sie dich kriegen oder sehen, dann...“

„Ich weiß, das brauchst du mir nicht zu sagen.“, unterbrach Zack sie etwas unwirsch. „Aber ich hab sie lange genug warten lassen... sie soll wenigstens sehen, dass es mir gut geht. Wenn sie nichts mehr von mir wissen will, weil ich so lang weg war, dann kann ich das nicht ändern...“

„Zack...“ Cissnei streckte mitfühlend ihre Hand aus, doch Zack zog seinen Arm weg und ging los.

„Bis heute Abend.“, sagte er noch. Cissnei sah dem Ex-SOLDAT ein wenig wehmütig hinterher...
 

Das Tor zu Sektor 6 schloss sich krachend hinter Cloud, als er die Slums von Sektor 7 betrat. Es war nicht weiter schwer, da durch zu kommen, man konnte das doch ziemlich große Tor eigentlich relativ leicht ein wenig aufschieben, damit man hindurchgehen konnte. Es schloss sich von selbst wieder. Jetzt stand er hier vor einigen Häusern, die wie überall in den Slums ein wenig heruntergekommen waren. Das, was ihm am nächsten stand, war offenbar ein Laden für Heilmittel und Materia, daneben stand ein dreistöckiges Haus. Als Cloud sich daran vorbeiging, sah er ein wenig im Zentrum ein größeres Haus, über dessen Eingang ein Schild mit der Aufschrift ‚7 Himmel‘ hing, es offenbar eine Art Bar oder Kneipe. Er ging darauf zu, vielleicht konnte er dort in Erfahrung bringen, wo man ein wenig Gil verdienen konnte. Als er die kurze Treppe zum offenen Eingang hochging hörte er aus der Bar die Stimme einer Frau dringen und er stutzte. Er kannte diese Stimme doch... er kannte sie, sie kam ihm bekannt vor... bloß woher? Plötzlich schmerzte sein Kopf und ein leises Pfeifen dröhnte in seinen Ohren, die Schmerzen nahmen zu und mit ihnen die Lautstärke des Pfeifens, als er die Frau wieder hörte. Cloud presste die Hände gegen den Kopf. So bekannt... so bekannt...
 

„Du... bist wirklich gekommen... wie du es versprochen... hast...“
 

Er sah sich am Boden knien, ein Mädchen mit einer blutenden Verletzung in den Armen, das ihn schwach anlächelte...
 

„Ich gehe zu SOLDAT, ich werde berühmt, wie Sephiroth“

„Versprichst du mir was? Das du kommst und mich rettest, wenn ich in Schwierigkeiten bin?“
 

Er hatte nicht... er konnte es nicht... SOLDAT... Sephiroth... Nibelheim... Mako-Reaktor... Blut... Flammen... er war... er war... wer?
 

In seinem Kopf drehte sich alles, er machte einen weiteren unbeholfenen Schritt auf den Eingang zu, in dem plötzlich die Frau auftauchte, die er gehört hatte, und ihn entgeistert anstarrte. Er kannte, sie... das war... das war...

„T...Tifa...“

Das Pfeifen wurde lauter, sein Kopf drohte zu zerbersten, es kam ihm vor, als würden tausend Erinnerungen und Gefühle auf einen Schlag in ihn hineingepresst. Ihm wurde schwarz vor Augen, das Letzte was er hörte, bevor er zusammenbrach, war, wie jemand seinen Namen rief...
 

Mit jedem Schritt, der ihn weiter zu der Kirche in Sektor 5 brachte, nahm Zacks Nervosität zu. Was sollte er sagen? Wie würde sie reagieren? War sie überhaupt da?

„Da lege ich mich mit den mächtigsten Gegnern auf dieser Welt an... und jetzt fürchte ich mich vor dem Wiedersehen mit meiner Freundin...“, dachte Zack bitter, wäre ja alles nicht so schlimm, wenn er nur vier Tage oder vier Wochen, und nicht vier Jahre spurlos verschwunden gewesen wäre...

Er sah die Kirche, als er um den nächsten Trümmerhaufen bog, und sein Magen zog sich zusammen. Bestimmt war Aerith da drin, bei ihren Blumen, da war er sich sicher. Seine Beine zitterten ein wenig, aber er ging weiterhin auf das große Gebäude zu, stieg die Stufen zum verschlossenen doppeltürigen Eingang hoch und blieb dort aber stehen. Das Verlangen, Aerith zu sehen, kämpfte gegen die unerklärliche Furcht. Als Sieger aus diesem stummen Kampf ging schließlich das Verlangen nach ihr hervor, und so atmete er noch einmal tief durch und schob eine der großen Türen langsam auf und blickte hinein.

Die Kirche sah genau so aus, wie er sie in Erinnerung hatte. Es standen einige hölzerne Bänke in Reihen da, durch ein Loch in der hohen Decke fiel unerklärlicherweise strahlendes Licht herein, links und rechts neben den Bänken waren große Säulen, und direkt gegenüber des Eingangs vor dem Altar war auf dem Boden das Blumenbeet... und da war sie, ihm den Rücken zugewandt, das lange braune Haar wie immer zu einem Pferdeschwanz gebunden, mit dem Haarband, welches Zack ihr damals gekauft hatte, sie trug eine kurze rote Jacke und eine Art rosa Kleid, wie er von der Entfernung sehen konnte. Unwillkürlich entsann er sich an den Moment, wo er ihr vorgeschlagen hatte, immer ein rosa Kleid zu tragen...

Eine Weile stand er da, halb verdeckt von der Eingangstür und starrte ihren Rücken an, sie kauerte vor den Blumen und schien sie wohl gerade zu begutachten, hörte offenbar nicht, dass sich die Tür gerade ein wenig geöffnet hatte.

Langsam trat Zack endgültig ein, seine Schritte auf dem Holzboden hallten durch den hohen Raum, während er zögernd auf das Blumenbeet zuging.

„Sag irgendwas!“, zischte ihm eine innere Stimme in seinem Kopf zu. „Sag was, steh da nicht einfach nur rum!“

Doch nichts kam über seine Lippen, er blickte nur auf ihren Rücken und blieb stehen, nachdem er ungefähr die Hälfte des Weges geschafft hatte und nun mitten im Raum stand. Offenbar hatte sie jetzt bemerkt, dass jemand eingetreten war, denn sie stand auf und blickte sich um.

Zack sah, wie sich ihre Augen ungläubig und auch erschrocken weiteten, als sie ihn erkannte. Sie schauten sich einige Sekunden einfach nur an, ohne sich zu rühren. Sie sieht so verdammt schön aus, schoss es Zack durch den Kopf. Aber wie... wie wird sie erst reagieren, sobald sich ihr Schreck über mein plötzliches Auftauchen gelegt hat?

„Z-Zack...?“, wisperte Aerith und starrte ihn nach wie vor an, als würde sie glauben, er wäre nur eine Art Geist oder Illusion. Zack verspürte einen Kloß im Hals.

„Ich bin wieder da... Aerith“, flüsterte Zack.

Sein Herz klopfte bis zum Hals, als sie langsam auf ihn zu kam. Dabei veränderte sich ihr Gesichtsausdruck langsam. Offenbar merkte sie nun, dass er kein Geist war, sondern wirklich hier stand. Erst blickte sie erleichtert und froh und dann, kaum das sie wenige Schritte noch von ihm entfernt war, wich das einem starren Ausdruck, sie biss sich auf die Unterlippe. Als sie direkt vor Zack stand, konnte dieser ihre weit aufgerissenen und mit einem verletzten und zornigen Ausdruck erfüllten Augen schimmern sehen und nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie sie die Hand hob...

Zufrieden mit sich selbst ging Cissnei durch den Wall Markt und warf immer wieder einen kleinen Beutel voller klimpernder Gil hoch und fing ihn wieder. Die Aktion war ein voller Erfolg gewesen, hatte ihr satte 800 Gil eingebracht, auch wenn sie dabei schon ziemlich mit dem Feuer gespielt hatte.

Zwar hatte Zack ihr gesagt, dass sie sich nicht sozusagen selbst verkaufen müsste, um Geld zu kriegen, dennoch hatte sie es stark auf die Spitze getrieben und sich nach einiger Überlegung letztendlich dazu entschlossen Don Corneo einen kleinen Besuch abzustatten. Ihre Atraktivität hatte ihr dabei Tür und Tor geöffnet, als sie geradewegs auf seine Villa am oberen Ende des Wall Markts zugeschritten war, da war selbst ihre leicht verdreckte Kleidung kein großer Makel gewesen. Der Kerl, der den Eingang bewachte, hatte sie regelrecht angesabbert, während sie selbst ihr charmantestes Lächeln aufgesetzt hatte, und sie kurz darauf auch hineingeleitet hatte.

Im Inneren war die Villa so prunkvoll wie sonstwas gestaltet. Überall blitzte und blinkte und glänzte es golden und sicher war die Hälfte der Einrichtung verdammt teuer. Wie die Turk, die sie nicht mehr war, ging Cissnei absolut professionell an die Sache heran, auch wenn sie leichten Ekel verspürte, als sie von den Bediensteten, die zwar nicht viele waren, lüstern angestarrt wurde. Zwar lief ihr Plan nicht ganz so, wie sie es sich ausgemalt hatte, da sich Don Corneo für heute bereits seine drei Mädchen ausgesucht hatte, doch da der Don ja ein sehr ‚großzügiger‘ Mensch war, erlaubte er es seinen Bediensteten, sich mit Cissnei zu befassen und sie dann zu entlohnen. Doch kaum war sie einmal allein mit den sechs Männern von Corneo in einem Raum gewesen und diese nacheinander auf sie zugestapft kamen, war sie ihnen sauber aufs Dach gestiegen, hatte ein paar gezielte Tritte auf gewisse empfindliche Stellen losgelassen, sich das Geld geschnappt und war schneller verschwunden, als man gucken konnte. Zwar waren ihr die Männer theoretisch wegen der Überzahl überlegen gewesen, aber offenbar waren sie geschockt darüber gewesen, dass so eine schöne Frau so böse Dinge mit ihren besten Stücken anrichten konnte, ohne mit der Wimper zu zucken...
 

„Man sollte halt nie nach dem Äußeren gehen“, grinste Cissnei und schlug nun den Weg zum Waffenladen ein. Wurde Zeit, ein paar durchschlagendere Argumente gegenüber perversen Lüstlingen, von denen sich im Wall Markt wahrlich genug herumtrieben, aufzufahren. Der Laden an sich wirkte recht heruntergekommen, der Verkäufer stand gegenüber dem Eingang hinter einer Theke. Links war ein etwas größerer Raum, in dem ein älterer Mann seinen Schrott bunkerte, den er vom nahegelegenen Schrottplatz aufsammelte und daraus seine Waffen machte.

„Willkommen“, begrüßte der Verkäufer sie. „Waren sie nicht vor kurzer Zeit schon einmal hier?“

„Ja, aber jetzt hab ich das nötige Kleingeld, um mir das zu kaufen was ich wollte.“, antwortete Cissnei. „Haben Sie denn noch ein Shuriken?“

„Moment...“ Der Verkäufer verschwand hinter der Theke.

Wartend stand Cissnei da und hörte, wie der Schrottsammler links von ihr hinter einem Zaun an seinem Zeugs herumbastelte und dabei ab und zu leise vor sich hinfluchte. Kurz darauf tauchte der Verkäufer wieder aus der Versenkung auf und legte ein gewöhnliches 4-Spitz Shuriken auf die Theke. Die Klingen wirkten leicht verkratzt.

„Sieht zwar ein wenig mitgenommen aus, aber besseres Material finden Sie hier unten kaum. Kostet nur 350 Gil.“

„Ich kaufe es.“, sagte Cissnei und tauschte Geld gegen Waffe. Sie wog das Shuriken ein wenig in der Hand. Es war nicht viel schwerer als ihr altes, damit würde sie klarkommen.

Mit der neuen Waffe im Gepäck und nun nur noch 450 Gil verließ sie den Laden und überlegte sich, was sie jetzt noch tun sollte. Bis zum Abend war es noch ein paar Stunden hin. Sie vermutete, dass die Männer von Corneo ihr vielleicht bald an den Fersen kleben würden. Aber andererseits, wer gab schon gern zu, von einer Frau abgefertigt zu werden, obwohl man in der Überzahl war.

Cissnei machte sich ein wenig Sorgen wegen Zack. Schließlich war er offenbar auf dem Weg zu Aerith oder vielleicht schon sogar bei ihr. Aber da war nicht nur leichte Sorge, sondern auch etwas anderes, was sie nicht genau einordnen konnte. Wenn sie ihm jetzt aber hinterherlief, ohne einen besonderen Grund, dann würde das auch nichts bringen.

Sie war so in Gedanken versunken, dass sie ihn erst bemerkte, als sie fast in ihn reinlief und erschrocken einen Schritt zurücksprang.

„Hey, wen haben wir denn da?“

Sie kannte den rothaarigen Kerl mit der Brille auf der Stirn und dem für Turks typischen schwarzen Anzug.

„Reno... was machst du hier unten?“, fragte Cissnei.

„Jedenfalls nicht ein paar kümmerliche Gil verdienen, aber einen Job hab ich hier unten schon zu erledigen.“, sagte Reno und grinste überheblich.

Cissnei verschränkte die Arme. „Was denn? Im Gasthaus zur Honigbiene einchecken?“

Er starrte sie mit offenem Mund an und wirkte offenkundig entsetzt. „Was? Woher weißt du- ich meine: Nein, das ist nicht mein Job hier unten!“, stammelte der Rothaarige und gewann seine Fassung wieder. „Zudem geht dich das nichts an, Tseng hat dich gefeuert. Du kannst mich mit deinem Charme besprühen wie du willst, ich sag dir nichts“

Cissnei schüttelte den Kopf. Sie wusste schon länger, das bei Reno im Oberstübchen nicht alles seinen normalen Gang ging, sprich, das er ein wenig durchgeknallt war. Da er ihr schon verraten hatte, dass er hier unten einen Job hatte, lief das nur auf eine Art Job hinaus, denn normalerweise verirrten sich die Turks selten mal in die Slums, außer um Aerith zu überwachen. Wie hoch war also die Wahrscheinlichkeit, dass Reno hier war, um zu Aerith zu gehen? Und damit auch zu Zack?

„Na das glaube ich, dass ich dich nicht bezircen könnte.“, meinte Cissnei lächelnd. „Ist auch normalerweise nicht meine Art. Aber sag mal, wenn du nicht im Wall Markt bist, um dich in gewisse Gesellschaft zu begeben, warum denn dann?“

„Ich wollte eigentlich nur noch schnell eine Nudelsuppe im Restaurant essen, aber dann hab ich dich gerade gesehen. Weißt du, eigentlich ist es schade, dass Tseng dich gefeuert hat. Hab gern mit dir zusammengearbeitet, aber tja, hast halt Pech gehabt, dass Tseng seine Wut an dir und nicht an mir und Rude ausgelassen hat, weil wir diesen Zack nicht gefunden haben.“, meinte Reno schlicht. Cissnei sagte daraufhin nichts und er wandte sich zum gehen. „Ich verdufte jetzt mal, wollte sowieso nur kurz ‚Hallo‘ sagen. Man sieht sich, tschö.“

Und er ging von dannen, Richtung Spielplatz vor Sektor 7. Beim Eingang zum Wall Markt stieß eine kleine Gruppe Shinra-Infanteristen zu dem Turk und kurz darauf waren sie aus Cissneis Blickfeld verschwunden. Diese überlegte, ihnen zu folgen. Falls sie wirklich zu Aerith gingen und Zack noch bei ihr war, dann würde Shinra ganz schnell zu Ohren kommen, dass Zack noch lebte. Cissnei entschied sich, Reno zu folgen. Vielleicht könnte sie das Schlimmste verhindern...
 

Das klatschende Geräusch hallte von den Wänden und der hohen Decke der Kirche wieder. Zacks linke Gesichtshälfte glühte und sein Kopf war leicht zur Seite geneigt. Vor ihm stand Aerith, die Hand immer noch erhoben und mit zornigem Ausdruck und schimmernden Augen starrte sie Zack an. Dem schwirrte momentan nur ein Satz im Kopf herum.

„Die hab ich verdient, das weiß ich...“, sagte er leise und völlig zu Recht.

„Vier Jahre...“, fing Aerith an, Zacks Magen zog sich unangenehm zusammen, er sah sie nicht an. „Du bist vor vier Jahren weggegangen, ich hab seit dem kurzen Telefongespräch damals nichts mehr von dir gehört. Weißt du noch? Du sagtest, du meldest dich wieder. Ich hab dir 89 Briefe geschrieben und zu keinem eine Antwort erhalten. Ich wusste ja nicht einmal, wo ich sie hinschicken sollte. Und vor ein paar Tagen hab ich den letzten diesem zahmen Monster mitgegeben, das plötzlich gehen wollte. Ich... ich hatte schon so gut wie komplett mit dir abgeschlossen... und jetzt stehst du einfach wieder vor mir. Ich hoffe, du hast eine gute Erklärung.“

Während sie das sagte, wurde ihre Stimme immer härter. Jetzt blickte Zack sie an. In ihren Augen konnte er deutlich sehen, wie verletzt sie war, sie wollte eine Erklärung und er wollte sie geben. Doch was er zu erzählen hatte, war doch nicht gerade glaubhaft, fand er. Schließlich waren eine Menge verrückter Dinge passiert...

„Zack, ich warte. Wenn du nichts zu sagen hast... dann kannst du auch wieder gehen...“, durchschnitt Aeriths Stimme seine Gedanken und er schluckte angesichts ihres Tones schwer. Sie setzte sich auf auf die vorderste Bank beim Blumenbeet und sah ihn erwartungsvoll, entschlossen ihre harte Miene zu behalten, an. Zack setzte sich langsam auf die Kante der Bank, damit er mit dem Rücken zu ihr saß, weil er sich nicht in der Lage fühlte, sie anzusehen, und begann zu erzählen, was in Nibelheim passiert war und die Geschehnisse danach. Er sparte nicht mit Details, beschrieb alles so genau wie möglich, beschönigte nichts. Nach so langer Zeit hatte Aerith schließlich das Recht, alles genau zu erfahren. Sie gab währenddessen kein Wort von sich und Zack fragte sich, ob sie ihm überhaupt glaubte.

„...und letztendlich bin ich jetzt hier... ja, das wars...“, schloss er. „Ich hatte nicht vor, dir Kummer zu bereiten. Bis mich dieser letzte Brief von dir erreicht hat wusste ich nicht einmal, dass ich vier Jahre in diesem Tank in Nibelheim verbracht habe. Ich dachte, es wären vielleicht nur ein paar Wochen oder so gewesen. Ich weiß, diese Geschichte klingt ziemlich unglaubwürdig, aber es ist die Wahrheit, du kannst es dir von Cloud und Cissnei bestätigen lassen...“

„Das wird nicht nötig sein.“, sagte Aerith leise und Zack hörte, wie sie aufstand. Er wand leicht den Kopf und sah, wie sie zum Blumenbeet ging und damit begann, einen kleinen Korb mit den Blumen zu füllen.

Zack blickte ihren Rücken an und fragte sich, was sie damit gemeint hatte. Entweder im Sinne von ‚Ich glaube dir auch so‘ oder im Sinne von ‚So einen Unsinn hab ich ja noch nie gehört‘. Er öffnete schon den Mund, um sie zu fragen ob sie ihm glaubte, schloss ihn aber sogleich wieder, weil ihm die Frage nicht über die Lippen kommen wollte und sie sich kurz darauf wieder erhob und mit dem Korb in der Hand Richtung Ausgang ging. Auf gleicher Höhe mit Zacks Sitzplatz blieb sie aber stehen.

„Ich will ein paar Blumen verkaufen... möchtest du mitkommen?“, fragte sie, aber ohne ihn anzusehen.

Ein wenig ungläubig hob Zack den Kopf. „Heißt das, du glaubst und verzeihst mir?“

„Das hab ich nicht gesagt.“, meinte sie, doch Zack sah, wie ihre Mundwinkel zuckten. „Aber ich möchte dich gerne erstmal im Auge behalten, bevor du wieder verschwindest. Also kommst du mit?“

„Ich... jaah, natürlich.“, brachte er nur heraus und stand auf und grinste sie nervös, aber auch erleichtert an, doch sie lief schon auf das Kirchenportal zu und Zack folgte ihr. Da war er noch einmal glimpflich davongekommen, immerhin hatte sie ihn nicht angeschrien und verprügelt, wie er es sich einmal blitzartig in seiner Fantasie vorgestellt hatte.

„Wenigstens ein Problem ist hoffentlich erstmal gelöst... das wichtigste...“, dachte Zack froh.
 

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Ich bin damit überhaupt nicht zufrieden... besonders was Aerith betrifft, aber wenn das Ding weiterhin einfach auf meinem PC rumhängt wirds auch nicht besser. Verbesserungsvorschläge..?
 

Nebenbei: Das Kapitel hängt schon seit Dezember auf meinem PC herum, die FF ist nach wie vor vorläufig abgebrochen

Kontakt

Cissnei folgte Reno und den Infanteristen in einigem Abstand, suchte gelegentlich Deckung hinter herumliegendem Gerümpel, doch die Männer bemerkten sie nicht. Jedenfalls hoffte sie das. Reno hatte schon etwas auf dem Kasten, wenn er wollte, sonst wäre er ja kein Turk. Das Problem bei ihm war nur zu erkennen, wann er jetzt den ‚Idioten‘ oder den Turk spielte. Aber schließlich war sie selbst auch mal eine Turk gewesen, also würde sie es schon zu verhindern wissen, entdeckt zu werden.

Jedoch war Sektor 5 und die Kirche inklusive Aerith, die, wie Cissnei immer noch vermutete, Renos Ziel war, nicht mehr fern. In wenigen Minuten wären sie dort und sie hatte keine Möglichkeit, den Turk und seine Leute zu überholen. Wenn sie über das Gerümpel am Straßenrand sprang, würden sie sie natürlich bemerken. Einen Kampf wollte sie aber auch nicht provozieren, sie war ja in der Unterzahl.

Sie biss sich auf die Unterlippe. Offenbar konnte sie Zack wohl nicht rechtzeitig warnen...
 

Dieser ging gerade hinter Aerith her, die den Blumenkorb unter den Arm geklemmt hatte und etwas voraus lief, ihr Pferdeschwanz wippte hin und her und die Schleife im Haar auf und ab. Wie sie da in ihrer farbenfrohen Kleidung dahinschritt, bildete sie einen solchen Kontrast zu der tristen und grauen Umgebung der Slums, dass Zack sich wunderte, sie nicht plötzlich leuchten zu sehen. Sie war wie eine blühende Blume in einer trockenen und dunklen Wüste, fand er.

Aber seine blühende Fantasie und Vorstellungen mal beiseite, war er ziemlich erleichtert, dass Aerith offenbar ein wenig besänftigt war. Immerhin bat sie ihn sogar, sie beim Blumenverkaufen zu begleiten. Das war doch schon ein Fortschritt und Zack war froh, da ein Teil seiner Sorgen und Zweifel sich gerade in Luft auflösten.

Apropos Blumen, da fiel ihm was ein. Er schloss zu Aerith auf und lief nun neben ihr.

„Ähm... Aerith?“, begann er und sah sie etwas zögernd an.

„Ja?“

„Warum nimmst du eigentlich nicht den Blumenwagen zum verkaufen? Da passen doch mehr Blumen rein“

Die Braunhaarige blickte zu ihm, eine Augenbraue erhoben. „Tut mir Leid, sie sind alle kaputtgegangen.“

Für eine Sekunde war Zack schockiert, glaubte, sie hätte sie in einem Anfall von Wut über sein Fortbleiben zerstört, aber dann fiel ihm ein wesentlich logischerer Grund ein. Er konnte sich vage an eine Mail von Kunzel erinnern, die er damals in Nibelheim erhalten hatte. In ihr stand, dass sich ein Rad vom Blumenwagen gelöst hatte. Aber Zack hatte ihr schließlich ganze Drei* gebaut, auch wenn er beim Design manchmal ganz schön ins Kraut geschossen hatte. Aber die waren ja auch alle mehr oder weniger aus Schrottteilen gebaut worden. Es war also nur logisch, wenn diese in vier Jahren langsam kaputt gegangen waren.

„Wenn du willst, bau ich dir einen Neuen.“, schlug Zack dann vor.

„Das ist nett von dir... aber so gut gehen die Blumen auch nicht, dass ich so viele verkaufen könnte. Zudem wäre es auch nicht einfach, so einen Wagen immer die Platte rauf und runter zu schieben. Aber danke für das Angebot“, sagte Aerith daraufhin mit einem leichten Lächeln.

Zack grinste froh zurück, endlich ein Lächeln von ihr. Aber dann stutzte er kurz. „Du verkaufst auch auf der Platte? Macht dir der Himmel keine Angst mehr?“

„Es ist okay, es macht keinen wirklichen Unterschied ob jetzt hier unten oder da oben. Hier in Midgar ist es ja immer Nacht.“, anwortete Aerith darauf und sah wieder nach vorne.

Damit hatte sie Recht, in Midgar schien wirklich nie die Sonne. Sobald man sich aber ein wenig von der Stadt entfernte wurde es heller. Es schien, als würde in Midgar der Tag-und-Nacht-Zyklus nicht existieren. Zack wusste nicht, warum das so war. Ehrlich gesagt, es interessierte ihn auch nicht wirklich.

„Dann kann ich ja mein Versprechen von damals noch einlösen, dir einen schönen Himmel zu zeigen.“, rutschte es dem Ex-SOLDAT unwillkürlich über die Lippen.

Zu seiner Überraschung kicherte Aerith kurz, blieb stehen und blickte den etwas irritierten Zack wieder an, als er ebenfalls anhielt und sich umdrehte.

„Ja, das kannst du wohl.“, meinte sie.

Etwas verlegen kratzte Zack sich am Kopf. Eigentlich hätte er jetzt nicht mit einer positiven Reaktion auf den Spruch gerechnet. Noch weniger hätte er damit gerechnet, dass sie ihm plötzlich näher kommen würde. Doch das tat sie, sie trat dicht vor ihn und schaute zu ihm hoch, sie war ja ein wenig kleiner als er.

Sie lächelte immer noch etwas amüsiert, aber auch sanft und ihre Augen blickten in seine.

„Weißt du... ich hatte mir eigentlich vorgenommen, ein wenig länger ‚böse‘-“ Sie betonte das Wort extra ziemlich. „-auf dich zu sein... aber irgendwie scheint das nicht so wirklich zu funktionieren.“

„Echt? Das ist lieb von dir... obwohl du eigentlich allen Grund dazu hättest, böse auf mich zu sein.“, erwiderte Zack etwas ausweichend, hielt ihrem Blick aber stand.

„Nun, wenn du absichtlich so lange weggeblieben wärst, dann ja. Aber es war ja nicht so, nicht wahr?“

„Soll das heißen, du glaubst mir das, was ich vorhin erzählt habe...?“

„Ja, ich denke schon.“

Das genügte ihm, es war mehr, als er bis vor einigen Stunden noch zu hoffen gewagt hätte. Sie lächelte ihn an und ihm wurde ganz warm. Aus einem plötzlichen Impuls heraus wollte er sie in den Arm nehmen, jedoch...

„Ich störe ja nur ungern...“

Zack fuhr herum, er kannte diese Stimme und der dazugehörige Typ stand da mit einigen Shinra-Infanteristen mit Gewehren, schlug sich locker mit seinem Schlagstock auf die Schulter und grinste. „Aber leider muss ich die Kleine jetzt mitnehmen, Befehl von Präsident Shinra.“

„Scheiße...“, knurrte Zack und griff nach seinem Schwert, stellte sich schützend vor Aerith.

Das war Reno von den Turks...
 

„Warum bringst du hier einen Penner unter?“

„Bleib locker, Barret. Das ist immer noch meine Bar also kann ich unterbringen wen ich will. Außerdem ist er direkt vor der Bar zusammengebrochen, ich konnte ihn ja schlecht da liegen lassen.“

Sein Kopf schmerzte. Wo war er...? Wer redete da...? Eine Stimme, die einer Frau, kam ihm bekannt vor, aber die andere, die eines Mannes, nicht.

„Aber es ist auch unser Hauptquartier, verflucht. Was ist, wenn der Kerl für Shinra arbeitet?“

„Brüll nicht so, du weckst ihn noch auf. Und Marlene schläft auch noch, also dreh die Lautstärke etwas runter, ja?“

„Sorry...“

Shinra...? Ja... hatte er nicht einmal für die gearbeitet...? Doch, hatte er... er war... er war....

„Kennst du ihn etwa, Tifa?“

„Ja... er ist ein alter Freund...“

Tifa...? Tifa... er kannte eine Tifa... war das die selbe? Die selbe, der er einstmal etwas versprochen hatte...?

„Und wie heißt er?“

Plötzlich schlug er die Augen auf und sagte mit fester Stimme in den Raum.

„Ich bin Cloud, ehemaliger Rang-1-SOLDAT.“
 

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*Wenn man, bevor man nach Nibelheim geht, bestimmte Missionen macht und gewisse Items erhält, kann man Aerith zusätzlich zu dem einen Blumenwagen wirklich noch zwei weitere machen. Wollt ich nur erwähnen^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von:  Valenfield
2010-10-19T10:51:18+00:00 19.10.2010 12:51
EIN KOMMI! (*erstmal ne Party schmeiß* WUHU).
Ja, was soll ich sagen? Sehr schön beschrieben alles. Das Gespräch über die Blumen und, ja, tja, wusste ich doch, dass sie ihm gar nicht mehr böse sein kann! hehe :D
Aber Reno hat auch echt ne Gabe, im unpassensten Moment zu kommen. Tze,tze.
Das Ende finde ich am Besten, als Cloud da total benebelt wieder was von Rang 1 redet, aber was mir überhaupt gar nicht gefällt, ist, dass das DAS LETZTE KAPITEL WAR DDDD: ICH WILL WEITERLESEN! *kriegt leuchtende Augen*
Ich werde jetzt HIER in der Kommihöhle sitzen, bis hoffentlich bald oder so ein neues Kapitel kommt, wuhuuu. Ist nämlich ein mieser Cliffhanger in meinen Augen :D
Von:  Valenfield
2010-10-19T10:47:41+00:00 19.10.2010 12:47
D: Langsam frustriert mich das. Die guten Sachen werden nie geachtet!
Hm, ja. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie Cissnei Don Corneos Leute vermöbelt hat XD Stelle ich mir hochgradig amüsant vor.
Und, ja, irgendeiner von den Turks musste ja jetzt auftauchen :C Ich mag Reno zwar, aber das deutet jetzt schon mal auf nichts Gutes hin. o.o
Und, BÄM. Da klatscht dat. Ich wette, Aerith bereut das innerlich total, als Zack seine Geschichte erzählt :D Aber verständlich isses ja dennoch.
So...ja, sehr kreativer Kommentar xD Ich mach mich dann mal an den Letzten.
Von:  Valenfield
2010-10-18T22:19:30+00:00 19.10.2010 00:19
SCHON WIEDER KEINS D: Das ist nicht fair.

>Und nein, ich verkaufe mein Schwert bestimmt nicht.<
Ehehehe XD damit hatte ich irgendwie gerechnet. Gut so. Ich liebe das Schwert. Nieeemals verkaufen, egal, wie viel es bringen würde (hm, würd mich echt mal interessieren).
Den Teil mit Cloud finde ich total berührend :( Der arme Kerl. Er tut mir ja eh grundsätzlich wegen seiner Vergangenheit und allem Leid, und hier kommt das auch noch mal so richtig rüber. Es hat mich...ja, es hat mich fast schon DEPRIMIERT!
Hach ja, das Ende. Der arme Zack (jaaaa, sie tun mir beide Leid!). Ich kann ihn verstehen. Er will Aerith ja nicht verletzen, weiß aber, dass es anders nicht geht und hat gleichzeitig Angst, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben will und...
HACH. Egal, wie wenig ich Aerith leiden kann, das ist sehr, sehr mitreißend gerade!
Von:  Valenfield
2010-10-18T22:14:36+00:00 19.10.2010 00:14
D: Und schon wieder kein Kommi. Man.
Ich....liebe diese S#tze in Klammern XD Zuerst das mit Zack "(„Nur 10 Gil pro Kopf? Das ist das billigste Hotel auf der ganzen Welt!")", da musste ich total lachen, und dann das mit Cloud "(„Wer kommt schon auf so eine Schnapsidee, als Mann ein Kleid oder so anzuziehen...“, hatte Cloud mit Kopfschütteln gesagt.)" Einfach ein genialer Gag (natürlich, wenn man das Spiel kennt). So typisch..."das MUSSTE ja jetzt kommen XD", ich mag so was.
Ja...ich bin jetzt nicht so der Aerith-Fan, aber es ist gut eingebaut, wie Zack sind an sie erinnert und an sie denkt. Der Titel des Kapitels passt da sehr gut zu, finde ich.
Ja...ein sehr nachdenkliches Kapitel. Und, wie ich finde, auch ein bisschen frustriert klingend. Und....ja, ich hör lieber auf, bevor ich Müll schreibe, und mach mich ans Nächste xD
Von:  Valenfield
2010-10-18T22:10:16+00:00 19.10.2010 00:10
Auch keine Kommis?! Was soll denn das? D:
Ich liebe die Stelle, an der Cloud so benebelt ist. GENIAL einfach, ich liebe das :3 Ich weiß auch gar nicht genau, was ich sagen soll. Ich liebe die Stelle einfach total an und könnte sie die ganze Zeit lesen. Aber dann würde ich ja nicht weiterkommen und deswegen hab ich doch weitergelesen XD
Auch cool finde ich, dass Cloud auf einmal wieder da ist und sich fragt, ob Kunsel was passiert ist. Das zeigt richtig, dass diese Soldat-Gedanken in einer Art Trance stattgefunden haben.
Und...wui, Cissnei! Ich weiß gar nicht mehr, ob ich sie im Spiel mochte oder nicht, aber ihr DBW-Teil war mörder cool XD
Das Ende gefällt mir auch. Sie arbeiten zwar jetzt zusammen, ABER das muss ja nicht heißen, dass sie sich KOMPLETT vertrauen. Ich mag das...ja, tu ich :D

Von:  Valenfield
2010-10-18T22:03:04+00:00 19.10.2010 00:03
Keine Kommis ? D: Wieso das denn?
Jaaa, Cloud ist so coooool! Wenn ich mir Cloud mit seinem Crisis Core-Charakter vorstelle, wie er mit Zacks Schwert übt und...waaaaah, ich mag Cloud, er ist toll! Dieses Einbringen von "Limits" finde ich irgendwie cool XD Nicht überzogen, aber dafür...ja, irgendwie gut halt :D
Hach ja, Zack erinnert sich mal wieder~ Der arme Spatz aber auch. Er kann einem echt leid tun :(
Bis hierhin war ich noch voooooller Hoffnung, dass Kunsel doch noch kommt, aber nun gehe ich weiter zum nächsten Kapitel.
(Hier würde jetzt eine "BAMBAMBAAAAM"-Musik passen, finde ich D:)
Von:  Valenfield
2010-10-18T21:59:56+00:00 18.10.2010 23:59
Hm, also ich find das Kapitel eigentlich nicht schwach. Kürzer, aber ich finde doch, dass es für die Zukunft noch sehr wichtig sein könnte. Manchmal müssen solche "Zwischenkapitel" einfach sein, auch wenn sie jetzt nicht so von Action gefüllt sind wie alle anderen (aber eigentlich finde ich es dennoch ziemlich gut).
Ich hoffe doch, dass die S-Zellen irgendwann noch mal gaaanz wichtig werden, denn das Kapitel klingt da vielversprechend ;D Wäre ja auch alles zu sehr Friede-Freude-Eierkuchen sonst.
Ja, was noch...Ich ekle mich vor dem Badezimmer, aber irgendwie kann ich mir das so auch ziemlich gut in den Slums da vorstellen ;D
Von:  Valenfield
2010-10-18T21:56:37+00:00 18.10.2010 23:56
Kunsel DA WIN!
Ich mochte den Kerl irgendwie immer ;D Auch seine besorgte Art, was Zack anging. Und diese geile Stelle, an der man so tun kann, als wolle man ein Date mit ihm (oder so xD). Was laber ich hier eigentlich? D: Ich wollte einen Kommi schreiben (Memo an mich: Lenk dich nicht immer selbst ab. Ähm, wo war ich?)
Ich liebe diese Mails, ich weiß auch nicht warum. Ich finde die toll geschrieben :3 Zacks Antworten sind total toll ausgeklügelt und die Wortwahl klingt richtig gut.
Und auch gut, dass Cloud nicht sofort der Megaheiler und die Welt wunderschön ist. Schade für Zack, aber es steigert...die Spannung, sagen wir mal xD
Und...ja. Ich mag es einfach. Ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Ich muss mir gerade zu sehr die SOLDAT-Klamotten ohne die Schulterdinger und alles vorstellen :O
Ja, jedenfalls isses gut. STÜRZE SHINRA, ZACK! ICH STEHE VOLL HINTER DIR! (Memo 2: Mich zusammenreißen, auch wenn es spät ist und ich euphorisch werde).
Jaa~ Dann mach ich mal weiter :D
Von:  Valenfield
2010-10-18T21:50:02+00:00 18.10.2010 23:50
Anfang des Kapitels: BÄÄÄM! OMG WAS GEHT DA D:
Das waren meine Gedanken. Ich dachte echt, Zack stirbt doch noch weg oder irgendwas anderes Schreckliches passiert, aber, auch wenn ich so was mag, gefällt mir deine Version besser. Manchmal lebt man halt nicht nur, um einem Schicksal oder einer Bestimmung nachzugehen, das zeigt Zacks Verhalten sehr deutlich. Auch die Idee mit den S-Zellen gefällt mir sehr gut. Hat da gut reingepasst, finde ich^^
Und...jaaaaaaa. Cloud und Zack sind 'n tolles Team einfach. Das kommt total gut rüber und auch, dass beide immer noch in diesem benommenen Zustand sind, merkt man als Leser mehr als gut. Auch kann man sich die Umgebungen super vorstellen und sich reinversetzen.

Und mit diesen Worten,
mach ich mich ans nächste Kapitel :D
Von:  Valenfield
2010-10-18T21:45:02+00:00 18.10.2010 23:45
Hehe, diesmal vergesse ich das mit den Kommis nicht (da ich die ganze Nacht Zeit habe, können sie ja auch gern ausführlich werden XD)

Ja, also...
Der Anfang ist sehr...wie soll ich sagen? Einladend. Man verspürt sofort den Drang, weiterzulesen, weil dein Schreibstil sehr gut ist.
Ich find's außerdem genial, wie du den Kampf beschreibst. Wie Zack sich an seine Freunde erinnert, wie er teilweise seinen Mut verliert, aber dennoch nicht aufgeben will. Das ist einfach total gut geschrieben und reißt unglaublich mit.
Ganz besonders gelungen finde ich die Eindrücke der Charaktere, die Sätze, die sich noch mal in Zacks Gedanken zeigen.
Auch, wie er und Cloud schließlich zusammenhalten und beide irgendwie beschließen, dass sie das schaffen können, obwohl es ihnen beiden ja nicht so gut geht, ist sehr eindrucksvoll und gut vorstellbar.
Ja...ähm. Sehr mitreißendes und spannendes erstes Kapitel!
Würde ich den Rest nicht kennen, würde ich sagen: "Frage mich, was jetzt passiert!" :D
Aber ich weiß es ja~


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