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Crisis Core II

Zack's Überleben
von

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Überleben

Der gelbe Pickup ließ seine Räder durchdrehen und brauste Richtung Midgar davon, während Zack seinen immer noch bewusstlosen Freund Cloud zwischen zwei großen Felsen absetzte. Zack schaute ihn eine Weile lächelnd an. Es wäre zu gefährlich gewesen, wenn sie mit dem Kerl, der sie unterwegs mit seinem Wagen aufgegabelt hatte, einfach so nach Midgar reinfuhren, wo doch die Armee und die Turks hinter ihnen her waren. Cloud rührte sich nicht, sondern blickte mit halb geöffneten Augen abwesend zu Boden. Langsam muss diese Überdosis Mako doch nachlassen, dachte Zack bei sich. Doch hier ist er ja in Sicherheit... fürs erste.

Zack verstrubbelte ein wenig die blonden, stacheligen Haare seines Freundes. Als er keine Regung zeigte stand der SOLDAT auf.

"Warte hier, ich räum nur schnell auf und dann komm ich wieder.“

Und er drehte sich um und ging, ohne zu merken, dass Cloud hinter ihm schwach den Arm hob, als wollte er Zack aufhalten. Doch der SOLDAT merkte es nicht. Er schritt zielstrebig dem Geräusch anfliegender Helikopter entgegen.

An einem Abhang, kurz vor einer Klippe der Steinwüste vor Midgar, standen hunderte von schwer bewaffneten Shinra-Infanteristen, die alle ihre Gewehre im Anschlag hielten, und auf Zack zielten. Über ihnen flogen einige Helikopter, jedoch waren es keine von den Turks. Die hätten Zack vielleicht verschont. Doch der Rang-1-SOLDAT stemmte die Hände in die Hüfte, setzte ein Lächeln auf und schüttelte den Kopf.

"Mannomann. Der Preis der Freiheit ist gesalzen.“

Langsam führte er seine rechte Hand zu seinem Buster Sword und zog es von seinem Rücken. Die Infanteristen taten nichts. Ließen ihrem Ziel wohl Zeit, sein letztes Gebet zu sprechen. Zack hielt sein Schwert mit der glatten Seite gegen seine Stirn, wie es sein Mentor Angeal einst getan hatte.

"Lebe deine Träume...“, sagte er zu sich selbst.

"Und was auch immer passiert, bewahre deine Ehre...“

Er nahm das Schwert von seiner Stirn weg und blickte grimmig drein.

"... als SOLDAT!!!“

Das Schwert mit beiden Händen gepackt, rannte Zack auf seine Feinde zu, die sich nun auch rührten.

"Kommt und holts euch!!!“

Und er schlug zu, spaltete dem Ersten den Schädel. Die anderen Infanteristen eröffneten das Feuer. Zack wich den Kugeln so gut er konnte aus und attackierte immer mehr Infanteristen. Doch waren sie zahlreich und Zacks Bewegungen wurden mit der Zeit langsamer. Ein Helikopter schoss eine Rakete ab, die Zack mit der glatten Seite seines Schwertes in die feindlichen Reihen hämmerte. Von einer Salve erwischt, stöhnte Zack kurz auf und tötete die nächsten Paar. Die Kugeln hatten ihn in die Brust getroffen und Blut lief an seinen Klamotten herunter. Mit einigen schnellen Hechtsprüngen versuchte er auszuweichen, doch wurde er erneut getroffen und sackte kurz auf die Knie, während vor seinem inneren Auge Szenen vergangener Zeiten vorbeiliefen und er die Stimmen von Sephiroth, Tseng und Cissnei in seinem Kopf hörte. Jedoch sprachen sie alle durcheinander und Zack konnte nur den letzten Satz von der Turk Cissnei deutlich verstehen.

"Okay Zack, ich muss los!“

Er musste auch los, er musste zu Aerith! Zack stand auf und stürzte sich wieder in die Schlacht. Er wirbelte sein Schwert herum und erledigte erneut viele Infanteristen, doch sah er die Rakete nicht, die ihm aus dem nichts entgegen flog. Er sprang zur Seite, wurde im Flug aber von Kugelsalven und der Druckwelle der Rakete erwischt und landete hart auf dem Rücken, sodass ihm kurz die Luft wegblieb und wieder schossen Erinnerungen an seinem inneren Auge vorbei, diesmal von Angeal und Cloud. Wieder sprachen sie wild durcheinader und Zack konnte nur wenig verstehen, doch erkannte er jede Szene.

"Du bist ein kleines bisschen wichtiger als mein Schwert...“

"Ich bin Cloud.“

"Wenn du ein Erster werden willst...“

"Wär ich doch auch bei SOLDAT...“

"...brauchst du Träume und Ehrgefühl.“

"Das sonst tote Hose ist...“

"Nutzen bringt Verschleiß, Scharten und-“

"Ich bin auch ein Landei.“

"Das ist für dich...“

"Danke, warte hier!“

Zack stand schwerfällig auf. Sein Körper war durchlöchert, er fühlte sich wie schweizer Käse mit Blutüberguss und das Atmen fiel ihn schwer.

"Angeal... du wirst sehen... wie ich meine Träume lebe...“

Er packte sein Schwert fester.

"Und Cloud... ich sorg dafür, dass du wieder gesund wirst...“

Vor seinem inneren Auge sah er verschwommen das Gesicht von Aerith.

"Haalloooo“

Aerith... er musste zu ihr! Er durfte sie nicht warten lassen! Sie hatte vier Jahre auf ihn gewartet, während er als Versuchsobjekt in der Shinra-Villa gesteckt hatte.

"Okay ihr Lutscher... Jetzt gibts Dresche...!“

Zack rannte wieder auf seine Verfolger zu. Es waren deutlich weniger als er dachte, aber immer noch ein gutes Dutzend war übrig, die erbarmungslos auf ihn feuerten. Es würde viel schneller gehen, wenn er Materia benutzen könnte, doch hatte er seine ganze Magie im Kampf gegen Genesis verbraucht. Er zog das Schwert durch einen weiteren Körper, packte dessen Gewehr und feuerte das Magazin in die umstehenden Infanteristen, bevor er es wegwarf und alle Kräfte mobilisierte. Er kämpfte, schlug, zog und hiebte wie ein Wilder auf seine Feinde ein, doch wurde er auch weitere Male von dem Blei seiner Gegner druchsiebt. Regenwolken sammelten sich am Himmel.

Nach einem heftigen Kampf war Zack an den Rand der Klippe gedrängt, von der man Midgar sehen konnte. Sein Blick verschwamm ein wenig, als er die letzten drei Infanteristen auf sich zuschreiten sah und ein Helikopter über seinen Kopf brauste. Völlig am Ende, wollte Zack jedoch nicht klein beigeben. Wenn er hier schon sterben musste, dann ehrenvoll. Und so packte er sein Schwert fester, doch bevor er einen Schritt tun konnte, eröffneten die Infanteristen das Feuer. Zack schrie auf, als das Blei in seine Brust einschlug und fiel zu Boden, sein Schwert fest in der rechten Hand. Der Versuch aufzustehen misslang gewaltig. Schwer blutend lag er auf dem harten Felsenboden und stöhnte nochmal kurz auf. Einer der Infanteristen kam in sein Blickfeld und dieser richtete die Mündung seines Gewehres auf Zack. Der Infanterist legte den Finger an den Abzug und feuerte. Genau in diesem Moment schossen Erinnerungen an Aerith an Zacks innerem Auge vorbei.

"Haalloooo“

"Bist du okay?“

"Keine Sorge, das...“

"Kein bisschen bedrohlich...“

"Werde ich dich wieder sehen?“

"Ich warte hier...“

Noch mehr Schüsse durchbohrten Zacks Körper, er schrie auf und dann rührte er sich nicht mehr.
 

Langsam kehrte sein Bewusstsein zurück. Seine Augen blickten in einen wolkenverhangenen Himmel, aus dem es unaufhörlich schüttete. Der Regen prasselte auf seine Wunden und auf sein Gesicht. Er hörte nichts anderes als den Regen, zeigte keine Regung, blinzelte höchstens ein wenig.

Der Tod war nahe. Zack konnte ihn regelrecht auf sich zuschleichen sehen. Es war vorbei. Selbst er konnte bei solchen Verletzungen nicht mehr lange überleben und niemand konnte ihn versorgen. Niemand war da. Cloud würde in seinem Zustand nicht helfen können und außerdem hatten weder er noch Zack Heilmittel übrig.

„So endet es also ...“, dachte Zack. „Ich krepiere einsam im Regen auf einer Klippe kurz vor meinem Ziel, kurz vor Aerith ...“

Ein gequältes Grinsen huschte über sein Gesicht.

„Und dabei wollte ich doch mit ihr zusammen das Blumen-für-Midgar-Geld-fürs-Portmonnaie-Projekt machen und ihr einen schönen Himmel zeigen, mit ihr auf der Platte Blumen verkaufen. Stattdessen sterbe ich unter einem dunklen Himmel, ohne sie noch einmal zu sehen ... Ich Mistkerl ...“

Zack schloss die Augen. Seine Tränen vermischten sich mit dem Regen und bei jedem noch so kleinen Schluchzer, zuckte sein Körper vor Schmerz zusammen. Doch er spürte es nicht. Ihr Lachen, ihr Lächeln, ihre fröhliche und etwas geheimnisvolle Art, ihre Freundschaft, ihre Liebe ...

Sollte das alles so enden? Nachdem sie vier Jahre auf ihn gewartet hatte, während er als Versuchsobjekt des verrückten Hojo gedient hatte? Nein, er wollte nicht, nicht jetzt. Der Tod musste warten, er wollte nicht. Nein, niemals!

„Niemals ...“, krächzte Zack. Seine Stimme wollte schon nicht mehr richtig, das atmen fiel ihm schwerer. Sein Körper protestierte, als Zack versuchte, sich hochzustemmen. Der Regen prasselte unaufhörlich auf den Schwerverletzten ein, der sich unter Schmerzen auf den Bauch drehte und sich mit den Armen nach oben drückte. Blut quoll aus seinen Wunden auf der Brust, doch Zack schaffte es, auf die Knie zu kommen, wo er erstmal einen Augenblick verharrte, überrascht, wieso es ihm gelang, sich überhaupt noch zu bewegen, wo doch sein ganzer Körper schon fast als Sieb durchgehen könnte. Da war etwas, er spürte es deutlich. Etwas in ihm pulsierte, jedoch war es nicht sein Herz. Etwas anderes, was ihm die Kraft gab, ihn nicht sterben ließ, die körperlichen Schmerzen unterdrückte und ihn sein Ziel klar vor Augen fassen ließ: Zu überleben.

Zack langte zittrig nach seinem Schwert, das in einer Blutpfütze lag, zog es zu sich her und steckte es vor sich in den Boden, um sich daran hochzuziehen. Blut lief ihm von einer Platzwunde am Kopf in die Augen, doch der prasselnde Regen wischte es kurz darauf hinweg.

Zack stützte sich schwer auf sein Buster Sword.

„Cloud ... ich muss erst zu Cloud ...“, stöhnte er und drehte sich von der Klippe weg. Er hob sein Schwert schwerfällig und steckte es einen halben Meter vor sich wieder in den Boden, während er langsam darauf zuschritt, den Griff fest gepackt, um nicht zu fallen. Kurz darauf wiederholte er die Bewegungen. So machte er weiter, bis er an einen kleinen Felsen gelangte, an den er sich lehnte, um kurz zu verschnaufen.

Was auch immer ihn überleben ließ, wenn er so weitermachte, käme er frühestens in zwei Tagen in Midgar an. Und mit Cloud im Gepäck, würde das noch länger dauern.

„Und wenns nochmal vier Jahre dauern würde ... ich komm da an, mit Cloud.“, presste Zack heiser hervor. Ein Blitz zuckte über den Himmel und der darauffolgende Donner verhöhnte Zack regelrecht. „Sei still da oben ...“

„Z ... Zack ...?“

Die Stimme kam ganz aus seiner Nähe. Zack horchte auf.

„Cloud ...?“, zischte er durch zusammengebissene Zähne.

Kurz darauf hörte Zack ein paar unsichere Schritte und Cloud kam um den Felsen getaumelt, an dem er lehnte. Der Blonde stützte sich mit der Hand ab, er schien alles andere als sicher auf den Beinen.

Zack war so froh zu sehen, dass es Cloud gut ging, dass er endlich aus seinem komaähnlichen Zustand durch Mako aufgewacht war, dass er fast vergaß, in welcher Situation sie beide nun steckten. Doch Cloud war ein Lichtblick. Zwar war er noch geschwächt, aber er könnte Zack helfen. Sie könnten beide nach Midgar gelangen und dann ... dann würden sie sehen, wie es weitergeht.

„Cloud ... alles klar ...?“, fragte Zack leise, durch den Regen fast unhörbar.

Der Blonde stoppte neben Zack, der sich immer noch mit dem Rücken an den Felsen lehnte und sich an seinem Schwert festhielt.

„Klar ...?“, wiederholte Cloud. Fast schien es, als wäre er noch nicht ganz von dem Mako-Einfluss befreit. „Ja ...“, sagte er schließlich. „Aber du ...“

„Das ... sind nur Kratzer ...“, meinte Zack halb grinsend, doch als Cloud den Kopf ein wenig schräg legte, fügte er wiederwillig hinzu: „ ... von denen ich sterben werde ...“

„Sterben ...?“, wiederholte Cloud wieder mit leicht gebrochener Stimme. „Sterben ...“, murmelte er nochmal, als hätte er den Sinn des Wortes jetzt erst begriffen. „Keiner stirbt hier ... Zack ...“

„Sieh ... mich doch an ... Ich bin ein ... Käse mit Löchern ...“

„Käse ...? Nein Zack, keiner stirbt hier ...“, wiederholte Cloud wieder.

„Meinst du ...? Du denkst ... ich kann sie ... noch einmal sehen ...?“

Wieder schien Cloud den Sinn von Zacks Worten nicht zu begreifen, aber er reagierte schon schneller als vorher. Der Mako-Einfluss schien langsam zu verschwinden.

„Ja ... Komm, wir gehen ...“

„Wohin ...?“, stöhnte Zack. Seine Gedanken schweiften ab, er konnte sie nicht mehr genau ordnen. Nur eines schwirrte in seinem Kopf herum: Aerith. Doch konnte er weder sagen, wo sie war, noch wie er zu ihr gelangen sollte. Ein Zeichen, dass sein Ende trotz allem bevorstand?

„Wir gehen ... nach Midgar ... komm ... Zack ...“, murmelte der Blonde und nahm den linken Arm von Zack und legte ihn über die Schulter, während er den anderen Arm Zack um die Hüfte schlang. „Komm ... wir gehen nach Midgar“ Er lud sich das Gewicht des Verletzten auf und sackte kurz in die Knie, doch hievte Zacks Körper auf die Beine. Langsam ging er los und Zack machte die Schritte unbeholfen und fast willenlos mit, während er sein Schwert wie einen Schraubstock in der rechten Hand umfasst hielt und sein Blick ins Leere abwanderte.

Cloud stützte und führte ihn und Zack war glücklich, einen Freund zu haben, auf den er sich verlassen konnte. Doch merkte er nun auch, wie sein Blick verschwamm, das prasseln des Regens wurde für seine Ohren leiser, er hörte Clouds leicht keuchenden Atem nicht mehr, spürte keinen Regen und keine Kälte mehr. Sein Blick verdunkelte sich, wurde von einer Schwärze verschluckt und das letzte, was er noch spüren konnte, war das pulsieren der seltsamen und doch wunderbaren Dinger in ihm, die ihn am Leben hielten.

Und so hing er halbtot auf seinem Freund, der zwar langsam, aber zielstrebig einen bestimmten Weg einschlug ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Valenfield
2010-10-18T21:45:02+00:00 18.10.2010 23:45
Hehe, diesmal vergesse ich das mit den Kommis nicht (da ich die ganze Nacht Zeit habe, können sie ja auch gern ausführlich werden XD)

Ja, also...
Der Anfang ist sehr...wie soll ich sagen? Einladend. Man verspürt sofort den Drang, weiterzulesen, weil dein Schreibstil sehr gut ist.
Ich find's außerdem genial, wie du den Kampf beschreibst. Wie Zack sich an seine Freunde erinnert, wie er teilweise seinen Mut verliert, aber dennoch nicht aufgeben will. Das ist einfach total gut geschrieben und reißt unglaublich mit.
Ganz besonders gelungen finde ich die Eindrücke der Charaktere, die Sätze, die sich noch mal in Zacks Gedanken zeigen.
Auch, wie er und Cloud schließlich zusammenhalten und beide irgendwie beschließen, dass sie das schaffen können, obwohl es ihnen beiden ja nicht so gut geht, ist sehr eindrucksvoll und gut vorstellbar.
Ja...ähm. Sehr mitreißendes und spannendes erstes Kapitel!
Würde ich den Rest nicht kennen, würde ich sagen: "Frage mich, was jetzt passiert!" :D
Aber ich weiß es ja~
Von:  Rockman
2010-01-30T15:03:11+00:00 30.01.2010 16:03
super ff habe das spiel schon ein paar mal durchgespielt und ich finde es voll blöd das zack so kurz vor seinem ziel stirbt.deine version ist echt super bin schon gespannt wie es weiter geht^^XD
Von:  Tifa7
2009-03-26T14:15:38+00:00 26.03.2009 15:15
uuuui cooool!!
is auch cool beschriem des mit dem anfang wo zack kämpft^^
wär auch cool wenns so passiert wär!! dann würd er no lebn^^
mal schau wies weida geht^^
Von: abgemeldet
2009-03-26T12:09:34+00:00 26.03.2009 13:09
ich kann da nur eins sagen SUPER =)

ich bin ein totaler zack fan xD und hab schon darauf gewartet das jemand so eine FF schreib =)

ich fands total spannend und will unbedingt wissen wies weiter geht xD..


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