Sie sah die beiden Männer, die vor ihr standen, an. In ihren Augen war die Verzweiflung, die sie empfand, deutlich zu lesen. „Er oder ich. Entscheide dich.“, sagte der jüngere der beiden und sah sie dabei gradewegs an.
Hallo mein kleiner Schatz, hier ist deine Mama.
Diese Zeilen zu schreiben, fällt mir ehrlich gesagt unheimlich schwer. Denn egal, welche schönen Worte ich hier tippe, du wirst sie leider niemals lesen können.
Unsicher sah er sich um. Wo war er nur? Hier kam ihm rein gar nichts bekannt vor. „Hallo? Ist hier jemand?“, fragte Takeru und trat an den unbesetzten Serviceschalter. Niemand antwortete. Wie war er denn nur hier her gekommen?
Ich bin und plötzlich fällt mir ein.
Es ist was ganz Besonderes, zu sein.
Ich brauche und brauch nirgendwer anders sein.
Grad das scheint mir was Besonderes, Besonderes. >> Beitrag zum Jahreskalender
Alle sagen immer, dass ich total hübsch und klug bin. Alle erwaten immer von mir, dass ich alles perfekt kann. Alle finden, ich gehöre mit dem Schwarm der Schule zusammen.
Sonnenschein. Meeresrauschen. Eine leichte Brise die durch ihr Haar weht. Der Geruch von Salz und Stein. Eine warme Hand, die leicht ihre Schulter berührt.
„Also, wegen dieses Abschlussballs…Ich meine, das wird bestimmt ganz lustig. Und Yolei wollte auch hingehen, mit Ken. Ich meine, wir können ja… oder nicht?“, stammelte Hikari und sie bemerkte selbst, wie durcheinander ihre Sätze doch waren.
Ich sah noch die Scheinwerfer des Autos, das direkt auf uns zufuhr. Ich hörte den Aufprall von Metall auf Metall. Ich spürte, wie von einer Sekunde auf die nächste meine komplette Welt aus den Angeln gerissen wurde.
Gedankenverloren hielt sie den Bilderrahmen in ihren Händen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie sich das Foto ihrer ersten gemeinsamen Reise ansah. Wie jung sie damals noch waren.
Ich war nie wirklich gut in dem, was ich tat. Weder in der Schule, wenn die Lehrerin wieder einmal Extraaufgaben verteilte, noch im Sport, den meine Mutter über alles liebte. Ich war ein Niemand. Damit musste ich mich langsam abfinden.
Nein, Glück konnte man das wohl eher nicht nennen. Aber so war es nun einmal. Trotzdem, war sein Leben nicht schlecht, er mochte es. Ab und zu wäre es nur nett, wenn ihm auch mal etwas Gutes außer der Reihe widerfahren würde.
Als Hikari seine Hand ergriff, lehnte Takeru sich ein Stück nach vorne und raunte ihr so leise, dass nur sie es hören konnte, zu: „Jetzt liegst du mir ja schon wieder zu Füßen. Pass auf, sonst gewöhne ich mich noch an den Anblick.“
„Kari, ich weiß nicht was los ist.“, sagte eine weibliche Stimme, nein, sagte IHRE Stimme in die Kamera. Dann wurde das Bild gedreht und sie schaute direkt in ihre braunen Augen. „Heilige…“, sie konnte den Satz nicht zu Ende bringen.
„Das ist nicht euer Ernst?“ Takeru starrte ungläubig auf seinen Zimmerschlüssel, den er grade ausgehändigt bekommen hatte.
„Oh, da muss uns bei der Reservierung wohl ein Fehler unterlaufen sein…“, sagte Mimi gedehnt und grinste breit.
„Nächste Frage: würdest du lieber schlecht küssen, oder lieber schlecht im Bett sein wollen?“, fragte Yamato. Taichi lachte auf. „Also das ist jetzt aber keine faire Frage.“, sagte er. „Du musst dich aber für eine Sache entscheiden, so geht das Spiel.
„Kennst du das Spiel „Würdest du lieber…“, was unsere Brüder immer gespielt haben?“
„Yamato hat mir neulich davon erzählt und es klang irgendwie lustig. Da hab ich mich gefragt, ob wir beide es nicht auch mal ausprobieren wollen.“