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Gefunden!

Das Kapitel widme ich DarknessKai.
 

Viel Spaß beim Lesen!

CaSi^^
 

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Kapitel 06: Gefunden!
 


 

Ungeduldig wandte sich Lee zu seinen beiden Begleitern um, die ein Stück zurückgefallen waren. Er war sich sehr wohl darüber im Klaren, dass er ein sehr schnelles Tempo eingeschlagen hatte, aber sie hatten es nun mal eilig.

Der Wald in dem sie sich im Moment befanden war sehr dicht, das Laub der Bäume grün, fast so, als hätte es nie einen Krieg gegeben. Nur noch der Weg, auf dem sich die Drei Fortbewegten erinnerte daran. Er hatte damals dem Herrscher als Waffentransportweg gedient und dementsprechend hatte sich dieser auch nie groß darum gekümmert, dass die Bäume, die er fällen lassen hatte, abtransportiert wurden.

Stattdessen waren sie nur am Wegrand gehäuft, anstatt dass man sie für die Herstellung von Waffen oder ähnlichem verwendete.

Gary blickte zu Lee und schien seinen Schritt ein wenig zu beschleunigen, wobei er seinen lässigen, spazierenden Gang beibehielt.

„Hör mal.“, meinte er, als er Lee fast eingeholt hatte. „Wir sind nur Wanderer und wenn du so ein schnelles Tempo einschlägst fällt das gleich auf.“

Kevin nickte. Der Kleine war völlig außer Atem, schien das jedoch verbergen zu wollen; Immerhin wollte er von den Anderen nicht als Schwächling angesehen werden.

Lee seufzte. „Ihr habt ja Recht.“

Dann setzte er sich auf einen Baumstumpf. „Kommt, lasst uns Pause machen. Wir haben seit gestern nichts mehr gegessen.“

Kevin schaute ihn missmutig an. „Du weißt genau, dass unsere Vorräte erschöpft sind. Erst einmal müssen wir uns was zum Essen besorgen, bevor wir es essen können.“

Doch Lee schien bereits daran gedacht zu haben. Aus seiner Umhängetasche kramte er etwas hervor, dass einem Messer nicht unähnlich war. Entsetzt betrachtete Kevin es. „Willst du mit einem Messer auf die Jagd gehen?“

Grinsend schüttelte Lee den Kopf. „Nein, natürlich nicht.“ Er trat zu einem der Bäume und brach mit einiger Mühe einen dicken Ast ab, ehe er sich wieder zu seiner Tasche beugte und einen Strick herausholte. Geschickt wickelte er den Strick um das Messer und den Stock. „Ich gehe mit einem Speer jagen.“

Diese Antwort schien Kevin noch mehr zu entsetzten.

„Du willst jagen gehen?“

„Fällt die was besseres ein?“

Geistesabwesend blickte Gary zu den Beiden und schien für einen kurzen Augenblick nachzudenken. Dann lächelte er und schüttelte den Kopf.

„Findest du das so clever, Lee?“

„Ja, immerhin brauchen wir was essbares und...“

„Nein, das meinte ich nicht.“ Gary deutete auf den „Speer“ und seufzte. „Wäre es nicht sinnvoller mit deinem Messer ein paar Speere zu schnitzen? Zum einen könnten wir dann gemeinsam jagen gehen, wodurch wir mehr Chancen haben Beute zu bekommen, zum anderen wärst du sonst vielleicht dein Messer los, falls du den Speer verlierst.“

Lee blickte ihn leicht beleidigt an und grummelte etwas vor sich hin, dann band er jedoch das Messer wieder los und tat, was Gary vorgeschlagen hatte.
 

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Erschöpft lies sich Michael auf dem Boden nieder.

Er konnte kaum noch gehen und auch das Atmen viel ihm schwer. Zudem war er verflucht müde und er verdammte sich selbst, weil er einfach nicht mehr weiter konnte.

Er war nichts weiter als eine Behinderung für seine Freunde; früher war es nie so gewesen.

Früher war er immer voraus gegangen, genervt davon, dass die anderen sich nicht beeilten.

Wäre er nur bei dem Überfall des Herrschers auf das Hauptquartier nicht so schwer verletzt worden...

Sein linkes Bein brannte, fast so, als wäre er mit nackten Beinen durch ein Feld von Brennnesseln gelaufen, und er war sich darüber im Klaren, dass seine Wunde wieder aufgebrochen sein musste, denn er fühlte etwas warmes sein Bein entlang laufen.

Zu seiner Erleichterung rebellierte wenigstens seine Schusswunde nicht. Sie war gut verheilt und das Einzige, was noch an sie erinnerte, war eine kleine Narbe knapp unterhalb seines rechten Schulterblattes.

Auch als er besorgt auf den weißen, behelfsmäßigen Verband blickte, den Eddy um seine Armverletzung gebunden hatte, konnte er keine Verschlimmerung erkennen.

Er wollte aufsehen, um festzustellen, wo sich die Anderen befanden, doch als er seinen Kopf anhob durchzuckte ihn ein unangenehmer Schmerz, lies ihn schlagartig verkrampfen und ihm wurde klar, dass er sich besser nicht hingesetzt hätte.

„Michael?“
 

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„Michael?“

Eddy kniete sich vor Michael und strecke vorsichtig eine Hand nach ihm aus, mit der er unter sein Kinn fasste und seinen Kopf leicht anhob. Der entkräftete Amerikaner öffnete erschöpft die Augen. Sein Blick war glasig und er schien durch Eddy hindurchzuschauen.

Für einen kurzen Augenblick kam es Eddy so vor, als wolle Michael versuchen aufzustehen, doch er drückte ihn zurück. „Scht. Ruh dich erst mal etwas aus...“

Diese Worte schienen den Teamkapitän der AllStarz zumindest etwas zu beruhigen, denn er lehnte sich wieder etwas zurück und entspannte sich wieder etwas.

Seufzend erhob sich Eddy und wandte sich Steve und Emily zu, die Beide besorgt auf Michael schauten.

„Das war zu erwarten.“, meinte der Basketballer trocken und schnaubte.

„Was machen wir jetzt? Er ist am Ende seiner Kräfte. Mehr können wir ihm nicht zumuten. Seine Verletzung am Bein hat wieder angefangen zu bluten. Das war zuviel für ihn.“

Emily nickte geistesabwesend und Steve blickte nachdenklich zu Boden.

„Wir könnten ihn tragen.“, begann Emily dann langsam mit sorgfältig gewählten Worten.

„Nein.“, meinte Eddy. „Dann sind wir zu langsam.“

„Selbst wenn wir dadurch langsamer seien sollten...“, es war das erste Mal seit ihrer Flucht, dass Steve etwas sagte. „...zumindest sind wir so schneller, als wenn wir hier einfach sitzen bleiben.“

Obwohl er mit den Beiden sprach, mied er dennoch Sichtkontakt und hatte sich etwas von ihnen abgewandt. Er schien irgendwas im Wald, in den sie sich nach ihrer Flucht zurückgezogen hatten, zu beobachten.

„Stimmt.“, bestätigte Emily. „Zudem werden die Wachen sicher noch nicht entdeckt haben, dass wir geflohen sind; sie sind wahrscheinlich noch viel zu sehr damit beschäftigt die Überlebenden zu bergen und das Chaos wieder in Ordnung zu bringen.“

Eddy seufzte. „In Ordnung. Ich werde ihn tragen. Steve ist zwar kräftiger als ich, aber Michael ist ja nicht so schwer.“

Nachdem Steve und Emily ihm geholfen hatten sich Michael auf den Rücken zu laden, blickte sich Eddy kurz um; anscheinend wusste er nicht genau, in welche Richtung er gehen sollte.

Emily streckte ihren Arm in Richtung Süden. „Wir kommen aus dem Norden; Also gehen wir am besten nach Süden. Dies ist der bestmöglichste Fluchtweg.“ Nach kurzem Zögern fügte sie hinzu: „Ich habe etwas recherchiert, immerhin wollte ich nicht, dass wir gleich wieder geschnappt werden.“

„Verständlich. Ich auch nicht.“, grinste Eddy und fing an loszulaufen. Emily lief neben ihm, während Steve immer noch einen gewissen Abstand hielt.

„Weißt du, wie weit es noch bis zur nächsten Stadt ist?“, fragte Eddy und blickte seine Mitstreiterin kurz an. Die junge Amerikanerin schüttelte den Kopf. „Nein. Aber in einem Umkreis von zehn Kilometern gibt es hier keine einzige Stadt.“

„Das ist sehr aufbauend, weißt du, Emily...“ Der Dunkelhäutige zögerte einen Augenblick, ehe er leise weitersprach. „Du solltest dich mal um Steve kümmern. Er hat ein schlechtes Gewissen wegen der Sache.“ Verblüfft musterte Emily Eddy. „Aber... das braucht er doch nicht. Ich meine, ich hätte an seiner Stelle sicher ähnlich reagiert und...“

Eddy winkte ab. „Das musst du nicht mir erzählen, sondern ihm. Er macht sich starke Vorwürfe und ich bin mir sicher, dass ihm alles sehr Leid tut.“
 

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Zögerlich trat Kevin zu dem kleinen Speer-Haufen. Er hatte nicht viel Erfahrung im Jagen und allgemein hatte er nicht wirklich Lust ein Tier zu töten.

So hatte er es bis jetzt immer vermieden und hatte sich mit Beeren oder Früchten zufrieden gegeben; Was nicht hieß, dass er nicht auch gerne Fleisch aß. Er hasste es nur es sich selbst zu fangen und zu töten.

Die anderen Beiden schienen deutlich seine Unsicherheit zu bemerken und Lee blickte Gary kurz fragend an, ehe er sich an Kevin wandte.

„Wie wäre es, wenn du dich mal nach Beeren oder so etwas in der Art umschaust, Kevin? Ich meine, nur Fleisch ist doch schon ein bisschen wenig. Außerdem bräuchten wir ein kleines Lagerfeuer, denn ich will mein Fleisch nicht unbedingt roh essen...“

Erleichtert atmete Kevin aus. „Ja, natürlich. Werde mich sofort darum kümmern.“

Dann blickte er sich suchend um. Wohinein sollte er die Beeren legen, sobald er sie gepflückt hatte? Sein umherschweifender Blick blieb an seiner eigenen Umhängetasche, die er neben Lees auf den Boden gestellt hatte, hängen.

Er selbst hatte zur Sicherheit, falls seine Tasche reisen sollte, eine Ersatztasche eingepackt.

Währenddessen hatten sich Gary und Lee die Speere aufgeteilt und besprachen, auf was sie Jagd machen wollten und wie sie das bewerkstelligen sollten und konnten.

Kevin hängte sich die beiden Taschen über kreuz um, damit er sie nicht verlieren konnte, und drehte sich dann zu seinen Freunden. „Also, ich geh dann.“

Gerade als er auf den Wald zu marschierte, rief Lee ihn noch einmal zurück.

„Warte, Kevin.“

Gehorsam blieb dieser stehen und blickte Lee fragend an. „Was ist denn noch?“

„Falls etwas passieren sollte, dann musst du laut rufen, dann kommen wir dir zu Hilfe.“

Verwirrt runzelte der kleine Chinese die Stirn. „Wieso sollte mir etwas passieren?“

„Wir sind hier im Gebiet des Herrschers, vergessen? Ganz in der Nähe ist einer seiner Stützpunkte, der vorhin vor unseren Augen explodiert ist.“ Er zögerte. „Sie werden einen Schuldigen suchen, falls es kein Maschinenfehler war.“

Kevin nickte. Er hatte verstanden.

„Falls einer von uns in spätestens einer Stunde nicht zurück sein sollte...“, fuhr Lee fort, „...dann werden die zwei Übrigen davon ausgehen müssen, dass dieser entweder gefangen oder verletzt worden ist. In Ordnung?“

Sowohl Kevin als auch Gary nickten.

Lee holte noch einmal tief Luft und griff mit einer Hand nach seinem Beutel. „Okay. Wir treffen uns wieder in einer Stunde.“
 

`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`?`
 

Bewusst verlangsamte Emily ihren Schritt etwas, bis sie neben Steve herlief. Dieser schien sie jedoch nicht weiter zu bemerken, sondern starrte nur gedankenversunken auf den Boden.

Für einen kurzen Augenblick überlegte Emily, ob sie ihn aus seinen Gedanken reißen sollte oder nicht, entschied sich dann aber doch dafür, denn sie ahnte bereits, worüber Steve nachdachte und ihr war klar, dass sie die Sache möglichst schnell aus der Welt schaffen musste, denn Steve machte sich damit nur unnötig das Leben schwer.

„Hey, Steve.“, meinte sie lässig und versuchte ihrer Stimme einen möglichst lockeren Beiklang zu geben.

Der Angesprochene zuckte erschrocken zusammen und blickte sich kurz um, bis er Emily sah.

„Oh, hi Emily.“, antwortete er leise und schien seinen Schritt beschleunigen zu wollen.

Emily seufzte leise in sich hinein und überlegte verzweifelt, wie sie es denn anfangen sollte sich mit Steve zu unterhalten, selbst wenn dieser es nicht wollte.

So versuchte sie das Gespräch möglichst natürlich wirken zu lassen; vielleicht eine Art Gespräch, wie sie früher immer mit Steve geführt hatte?

Hm... Sie hatte sich nicht oft mit Steve unterhalten und wenn sie einmal miteinander geredet hatten, dann meistens über Steves BeyBlade-Daten.

„Und, wie geht’s dir so?“, doch schon während sie die Frage aussprach war ihr klar, wie dämlich sie eigentlich war.

Als Antwort blickte Steve sie für einen kurzen Moment entgeistert an, ehe er sich wieder fing und im ruhigen Tonfall „Geht so.“ entgegnete, während er sich aber ein Grinsen verkneifen musste. „Und dir?“

„Auch.“

Verflucht! Wenn das so weiterging würde sie weder ein ordentliches Gespräch führen noch mit Steve über sein Benehmen reden können. Lag das an ihr oder woran...?

Schweigend liefen die Beiden nebeneinander her, bis Steve das Schweigen zögerlich unterbrach.

„Du weißt nicht zufällig, was aus Judy geworden ist, oder?“

„Doch. Sie ist die Anführerin des südlichen Widerstandes.“, erklärte Emily. Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Wir sind auf dem Weg zu ihr. Ich hielt es für das beste Versteck und habe sie auch bereits informiert. Ich hoffe nur sie hat die Nachricht gefunden und sie entziffern können.“

Steve räusperte sich. „Aber du weißt wo sie ihren Unterschlupf hat. Oder?“

„Nun ja... wenn ich ehrlich bin...“, begann Emily zögerlich. „Nein.“

Verzweifelt seufzte Steve und Emily klopfte ihm lachend auf die Schulter. „Nun. Sobald wir in das Gebiet des Widerstandes kommen werden sie sowieso jeden Schritt von uns beobachten, insofern ist es sowieso egal, ob sie etwas von unserer Ankunft wissen oder nicht. Erkennen werden sie uns so oder so.“
 

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Vorsichtig schlich sich Lee näher an sein Ziel. Er war es gewohnt sich im Wald leise fortzubewegen; Schon als kleines Kind war er immer wieder im Wald unterwegs gewesen und hatte damals von seinen Eltern gelernt, wie man Eins mit der Natur wurde.

Das Reh, das nur wenige Meter von ihm entfernt stand hatte ihn allem Anschein nach noch nicht bemerkt.

Er wollte gerade mit dem Speer ausholen, hatte bereits gezielt, lies dann seine Waffe jedoch seufzend wieder sinken.

Das Reh war, seiner Ansicht nach, noch viel zu jung um getötet zu werden.

Wenn das so weiter ging und falls Gary auch nichts fing müssten sie Wohl oder Übel auf das Mittagessen verzichten.

Eine halbe Stunde der Zeit hatte er bereits vergeudet und er hatte immer noch keine Beute gemacht.

Seufzend wandte er sich von dem Reh ab und blickte sich suchend um.

Doch anstatt der gewünschten, tierischen Beute sah er etwas ganz anderes. Erschrocken kletterte er den nächstbesten Baum hinauf.

Falls das die Wachen des Herrschers waren, hatte er ein Problem sobald sie ihn entdeckten.

Vorsichtig krabbelte er auf einen der vorderen Äste, der gut mit Laub bewachsen war, um die Menschengruppe besser betrachten zu können.

Doch anstatt der erwarteten Wachen sah er jemand ganz anderen.
 

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Emily war erstaunt, wie gut man sich mit Steve unterhalten konnte.

Bisher hatte sie es immer vermieden, weil sie den groben Footballspieler mehr für einen uninteressanten Rüpel, der von nichts eine Ahnung hatte, gehalten hatte, der nichts weiter als Sport im Kopf hatte. Doch da hatte sie sich eindeutig geirrt.

Nun, Vorurteile waren in einigen Fällen eben doch nicht zutreffend.

Zwar hatten sie in keinster Weise die Ereignisse der letzten paar Wochen angesprochen, aber das war auch nicht nötig.

Sie hatte Steve gezeigt, dass sie nicht sauer war und Steve hatte es anscheinend auch so verstanden.

Michael, der von Eddy getragen wurde, schien zu schlafen.

Zumindest waren seine Augen geschlossen und er hatte sich seit den letzten zehn Minuten nicht mehr gerührt; zudem wirkte er, zu Emilys Beruhigung, inzwischen wieder etwas ausgeruhter und gesünder; auch atmete er wieder regelmäßiger.

Eddy hingegen schien sich voll und ganz seinen eigenen Gedanken hinzugeben und dabei möglichst genau auf den Weg zu achten; allem Anschein nach hatte er Angst den Weg zu verlieren, was in diesem dichten Gehölz ja nicht weiter schwer war.

Mit einem leisen Seufzer schloss Emily für einen kurzen Augenblick die Augen und gähnte.

Sie war verflucht müde; sie hatte die Nacht nicht schlafen können, weil sie wegen der Flucht nervös gewesen war. Ein Schlafmittel hatte sie nicht nehmen wollen, aus Angst zu verschlafen.

So hatte sie sich in der letzten Zeit nicht sonderlich viel ausruhen können.

Emily überlegte gerade, ob sie vielleicht etwas zu Eddy sagen sollte, als sie bemerkte, dass Steve sich anscheinend zu Wort melden wollte.

Fragend blickte sie ihn an und dieser zögerte noch einmal kurz, ehe er zu sprechen begann.

„Ähm... Tut mir Leid, dass ich die letzten Monate so... grob, unhöflich und taktlos gewesen bin... Ich...“

Mit einem kurzen Wink brachte Emily Steve zum Schweigen. „Ist schon okay, ich hätte auch nicht anders reagiert.“

„Es ist nicht okay.“, murrte Steve. „Ich habe mich völlig falsch benommen.“

Lächelnd blickte Emily zu Boden und seufzte leise.

„Weißt du, Steve, ich denke es war einfach nötig. Was wäre gewesen, wenn ich in Wirklichkeit doch auf der Seite des Herrschers gestanden hätte?“

Steve verdrehte genervt die Augen. „Du stehst aber nicht auf seiner Seite.“

„Außerdem war es völlig verständlich, immerhin hatte ich euch an den Herrscher verraten. Es wäre seltsam gewesen, wenn ihr mich dann alle herzlichst willkommen geheißen hättet, oder?“

„Das ist es nicht, sondern...“

Doch Steve wurde unterbrochen, als Emily erschrocken aufschrie und ein paar Schritte zurückwankte, wobei Steve sich vor Emily schob; fast so, als wolle er sie beschützen.
 

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„Hey! Alles okay, ich bin’s nur!“, meinte Lee erschrocken und hob entschuldigend die Hände, als er die Panik in den Gesichtern der AllStarz sah.

Diese starrten ihn verwirrt an; anscheinend hatten sie ihn für eine Wache des Herrschers gehalten und sich auch dementsprechend positioniert.

Eddy, der Michael trug, war zur Seite gesprungen und hatte sich bereits so hingestellt, dass er Michael im Notfall möglichst schnell abladen konnte um sich einem Kampf stellen zu können.

Steve war vor Emily getreten, eine Geste um die Amerikanerin zu schützen, falls etwas passieren sollte.

Der Erste, der sich wieder fing, war Eddy. Für einen kurzen Moment schien er zu überlegen, wie er reagieren sollte, entschied sich dann jedoch dafür, dass es wohl das Beste war Lee erst einmal zu begrüßen.

„Ähm... Hallo, Lee... was machst du denn hier?“

Für einen kurzen Augenblick herrschte Stille, ehe Lee langsam zu sprechen begann, wobei er Michael fixiert hatte; allem Anschein nach hatte er ihn erst eben bewusst wahrgenommen.

„Kevin, Gary und ich sind auf der Durchreise... Wir hatten Hunger, deswegen bin ich auf die Jagd gegangen.“

„Anscheinend nicht sehr erfolgreich.“, warf Steve ein, wobei Emily ihn mit ihrem Ellebogen anstieß. Als Steve ihren Blick auffing war ihm sofort klar, dass Emily der Meinung war, dass er jetzt wohl besser den Mund hielt.

„In den Wäldern des Herrschers ist das Jagen strengstens verboten.“, stellte Emily fest und klang dabei wie eine Ordnungshüterin des Herrschers, so dass Lee erschrocken ausatmete und zurückwich.

„Gehört ihr etwa zum Herrscher?!“

Beschwichtigend schüttelte Eddy den Kopf.

„Nein. Wir sind auf der Flucht vor ihm...“

„Dann wart ihr das, die das Hauptquartier in die Luft gesprengt haben?“

„Oh. Unser Ruf scheint uns wohl vorauszueilen.“, meinte Steve trocken und trat etwas aus Emilys Ellebogenreichweite.
 

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Kevin und Gary saßen bereits seit einiger Zeit an einem kleinen Lagerfeuer, als Lee aus dem Dickicht des Waldes heraustrat.

Überrascht blickten Beide auf und bemerkten verwundert, dass Lee nicht alleine war.

Noch bevor Gary irgendetwas sagen konnte, nickte Lee wortlos in Eddys Richtung.

Gary stand auf und trat zu der Gruppe. Er lächelte freundlich.

„Hallo, lange nicht mehr gesehen.“

Dann wandte er sich mit einem Ausdruck düsterer Sorge Michael zu und half Eddy diesen vorsichtig auf den Boden zu legen.

Behutsam krempelte Gary Michaels linkes Hosenbein etwas nach oben und betrachtete besorgt dessen Wunde.

Nach einer kurzen Weile tastete er, ohne den Blick von Michael zu wenden, nach seinem Umhängebeutel und wühlte darin.

Währenddessen hatten sich Lee, Steve, Eddy und Emily zu Kevin gesetzt.

Kevin war etwas blass und blickte Lee an. „Warst... warst du das?“

Anfangs schien Lee nicht ganz zu verstehen, was Kevin genau meinte, doch nach einer kurzen Denkpause wurde ihm klar, dass Kevin dachte, dass er mit einem seiner Speere auf Michael geschossen und ihn so verletzt hatte.

„Nein.“, entgegnete er säuerlich und belies es auch dabei.

Als er sich wieder zu den drei AllStarz wandte, diskutierten diese gerade über den Weg, den sie einschlagen wollten.

„Wohin reist ihr, Lee?“, fragte Eddy und musterte den Chinesen aufmerksam.

„Wir... wollen zum Herrscherpalast.“

Emily hob überrascht die Augenbrauen. „Wollt ihr den Herrscher stürzen?“ Steve hüstelte und verbesserte Emily dann. „Wollt ihr versuchen den Herrscher zu stürzen?“

Lee seufzte. „Ja.“ Dann wurde er schlagartig wieder ernst.

„Er hat unser Dorf abgebrannt. Er hat schon so viele Menschen auf dem Gewissen... das kann man einfach nicht mehr durchgehen lassen!“

Gedankenversunken nickte Emily. „Wollt ihr nicht lieber erst einmal mit uns mitkommen?“

„Wohin seid ihr denn unterwegs?“

„Wir sind auf dem Weg zum Südlichen Widerstand. Dort wollen wir uns erst mal ausruhen. Dort könnt ihr dann auch Verstärkung bekommen.“, erklärte Eddy, wobei Emily ihn verwirrt ansah. Doch Eddy zuckte nur mit den Schultern. „Ihr habt euch vorhin darüber unterhalten, ich habe es halt mitbekommen.“

„Südlicher Widerstand?“

„Ja.“, begann Emily. „Dieses Gebiet gehört noch dem Herrscher. Aber etwa drei Kilometer von hier entfernt, gibt es eine Art Grenzwall. Dahinter ist das Gebiet des Südlichen Widerstandes. Bis jetzt ist noch keine Truppe, die der Herrscher dorthinein geschickt hat je wieder herausgekommen.“

Lee musterte sie aufmerksam. „Woher weißt du das alles?“

„Ich... ich habe zwei Monate lang für ihn gearbeitet...“

„Dann war dieser Anschlag wohl deine Kündigung?“

Steve gluckste amüsiert. „So könnte man es auch nennen.“

Ein leises Stöhnen hielt Emily davon ab auf Steves Bemerkung näher einzugehen. Stattdessen stand sie auf und eilte zu Gary, der immer noch Michael versorgte.

Sie kniete sich neben ihn.

„Michael?“

Vorsichtig strich Emily ihm über die Wange.

Seine Augenlieder zuckten etwas, dann öffnete der Angesprochene langsam die Augen.

Emily lächelte sanft.

„Guten Morgen, Michael.“

„Was... was ist passiert?“

Verwirrt musterte Michael die Umgebung, ehe er langsam versuchte sich etwas aufzurichten.

Besorgt blickte Emily Gary an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern.

Eddy trat hinter seinen Kapitän und half ihm dabei sich in eine sitzende Position zu bringen.
 

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Gelangweilt saß er auf einem der vielen Bäume.

Er hatte es sich auf einem der Äste bequem gemacht.

Seine Kappe hatte er sich tief ins Gesicht gezogen, so dass sie über seine Augen ging.

Nun, den Wall zu bewachen war keine sonderlich schwere Aufgabe, aber er hatte sich eine kleine Ruhepause sicherlich verdient.

Seit Wochen waren keine Truppen des Herrschers mehr hier eingedrungen und langsam schien es öde zu werden...

Hm?

Was war das?

Überrascht schob er seine Kappe hoch und blickte sich um. Da war jemand. Zwar hatte er sie noch nicht gesehen, aber er hörte sie.

Immer wachsam.

Das war Bestandteil seiner Ausbildung gewesen.

Und er hatte es nie vergessen.

Und... nun, er war nun mal der Beste.

Leise brachte er sich in eine hockende Position um sich genauer umsehen zu können.

Schnell hatte er die Eindringlinge gesichtet; Was kein Wunder war, immerhin war er ja der Beste.

Es war eine kleine Gruppe von etwa sieben Personen.

Leise schlich er sich näher an die Gruppe heran, indem er von einem Baum auf den nächsten kletterte.

Und er war leise... sehr leise. Kaum zu hören, kaum zu sehen.

Aber er war nun mal der Beste.

Was wollten diese Leute hier?

Er wartete einen kurzen Augenblick, bis sie an ihm vorbeigezogen waren, ehe er auf einen Baum auf der anderen Seite sprang.

Leise, wie immer.

Er versuchte mit ihnen Schritt zu halten, was nicht sonderlich schwer war, denn die Gruppe schien es nicht eilig zu haben.

Nun, es schienen nicht die Leute des Herrschers zu sein, immerhin weckten sie den Anschein normale Reisende zu sein.

Aber vielleicht war es auch eine Finte?

Er betrachtete die Gruppe etwas genauer.

Einer war verletzt, wurde von einem recht großen, kräftigen Mann mit einer seltsamen Haarfrisur getragen.

Die Verletzung schien echt zu sein, zumindest war der Verband rot verfärbt und der Verwundete sah ziemlich krank aus.

Und der Herrscher würde kaum Verletzte hierhinein schicken...

Zumindest sagte ihm das sein Instinkt.

Und seinem Instinkt hatte er schon oft trauen können, warum nicht auch dieses Mal?

Nur... was wollten diese Wanderer hier?

Hm... Irgendwo hatte er die doch schon mal gesehen, nur wo...?

Leise schlich er näher und verringerte so den kleinen Abstand, den er zwischen sich und der Gruppe gelassen hatte. Dann wechselte er auf den Boden und ging hinter dem Kleinsten der Wanderer her.

„Was machen wir hier?“, fragte er leise und beugte sich etwas vor.

„Wir suchen die südlichen Widerstandskämpfer...“, kam leise und im zischenden Ton die Antwort.

„Warum suchen wir die südlichen Widerstandskämpfer?“

„Weil wir vor dem Herrscher fliehen und sie um Schutz bitten wollen.“

„Ach so...“

Und wieder einmal hatte es sich bewiesen: Er war der Beste in seinem Job.

„Na dann...“, er nahm Kevins Hand und schüttelte sie kräftig. „Herzlich Willkommen, ihr habt mich gefunden!“

Leicht entgeistert musterte Kevin den Mann, der eine Mundbedeckung trug und nun eine schwarze Sonnenbrille aus seiner Jackentasche zog und sich diese in einer übertriebenen Geste aufsetzte.

Erschrocken fuhren die übrigen Gruppenmitglieder herum, nach der Quelle der Stimme, die eben ziemlich laut gesprochen hatte.

Lee kniff die Augen zusammen.

„Wer sind Sie?“

„Ich?“ Der Mann lachte laut auf, ehe er antwortete. „Ich bin der Beste.“
 

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Und wer ist wohl der Kerl am Schluss? Vermutungen würde ich gerne lesen!

CaSi



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-02-27T17:33:15+00:00 27.02.2009 18:33
Jap, eben... Der DJ. Bei dem kann ich mir das richtig gut vorstellen. Wieso? Ic bin eben die beste.
Von:  Zaekka
2005-10-21T21:57:11+00:00 21.10.2005 23:57
Hmmm... Ich tippe auf Jazzman ^^ Die Sonnenbrille und dass er immer von sich behauptet, er sei der beste, das kann nur Jazzman sein. Und außerdem steht ja in der Charakterbeschreibung, dass er der beste (oder zumindest unter den besten) Agenten von Judy ist ;)
Diese Story ist ja der Wahnsinn :3
Total spannend geschrieben und so. Ich bin vor allem gespannt, wie's jetzt mit Max und den Demolition Boys weitergeht. Und wann Johnny endlich wieder aufwacht :)
Schreib schnell weiter! :)

Moonset
Von: abgemeldet
2005-08-20T17:06:46+00:00 20.08.2005 19:06
Hi
Deine Geschichte is echt cool. Und das Mariah böse ist, ist auch cool. Am besten hat mir gefallen, dass Emily eins der Gebäude des Herrschers in die Luft gesprengt hat. Einfach Klasse *.*

Pyoko-chan
Von: abgemeldet
2005-06-04T20:56:14+00:00 04.06.2005 22:56
soooo...hab wieder mal aufs Kommischreiben vergessen...SOOORRY..also langsam nervt das..also das Kappi war wie auch die anderen wiedermal total spitze!!!!
aber ich will wieder was von Kai hören!Außerdem musst du noch dafür sorgen das die Demos zu denen kommen sonst dreht Tyson ja noch vöölig durch vor Sorge....
Und der Typ da...k.A.....dann bis zum nächsten Kappi!!
bussal sani
Von: abgemeldet
2005-06-04T15:59:07+00:00 04.06.2005 17:59
vind is voll cool em frage : der herrscher schad aus wie ray, is das sein bruder der oder was bitte meine frage beandworten
Von: abgemeldet
2005-05-31T15:33:51+00:00 31.05.2005 17:33
Hurray! Es geht weiter! Vor freude erstmal gegen die Tür gerannt ist*
Yaiy... @.@.... Eh... also ich bin sooo froh dass es weitergeht und ich finde es super wie du schreiben kannst und besonders gut finde ich, wie du die langsam alle zusammenfrührst, wenn du weißt was ich meine.... Oo eh... ja... jetzt weiß ich selbst nichmehr was ich schreiben soll... auf jedenfall super! ^o^ *eins geben würd wenn's ne bewertung gäb* weiter so ^^
Von:  Sofo
2005-05-29T10:17:22+00:00 29.05.2005 12:17
Klasse Kappi *-*
Echt spannend, ich fand das besonders lustig, als Lee meinte "Dann war dieser Anschlag also deine Kündigung?" *welölz*
Nyan, das am Schluss war DJ, stimmts? xD Aber der is kei bissel, eingebildet, ne? *ironisch mein* [Eigenlob stinkt oO]
Am Ende war es wieder sobgehackt, wie auch immer bei Kradi mit dem Enter hinter jedem Satz oO *dropsel* *irgendwas immer zu nörgeln hab*
Von: abgemeldet
2005-05-27T18:43:01+00:00 27.05.2005 20:43
Hey, nicht aufhören!
Das ist nicht fair.
Ich will wissen, wie es weitergeht.
Was passiert mit den All Starz?
Was machen die White Tigers?
Lebt Max den noch?
Und wie geht es Johnny?

Schreib bitte schnell weiter.
Von:  Cat_in_the_web
2005-05-27T11:38:11+00:00 27.05.2005 13:38
Danke, dass du mir das Kapi per ENS geschickt hast. Es ist wirklich super! Allerdings vermisse ich die Tala und seine Jungs. Aber die kommen sicher auch noch irgendwann wieder.
Von:  Cat_in_the_web
2005-05-27T05:42:16+00:00 27.05.2005 07:42
Das Kapitel ist wieder gut geschrieben, aber ich glaube, beim Ende stimmt was nicht. Es endet abrupt mit den Worten: "Vorsichtig krabbelte er auf einen der vorderen" - tja, und dann nichts mehr. Ist das Kapitel nicht vollständig hochgeladen worden?


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