Zum Inhalt der Seite

versus

[...] In Überarbeitung [...]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wie weit darf ich gehen...?

Viel Spaß beim Lesen!

CaSi^^
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Kapitel 05: Wie weit darf ich gehen...?
 


 

Tala starrte gelangweilt zu seinen Gefährten, die mit der gleichen, fehlenden Begeisterung zurückstarrten.

Es war Mittag und während des Tages konnten sie es nicht leisten durch die Gegend zu ziehen und am Ende womöglich noch vom Herrscher entdeckt zu werden.

Nachts waren sie unterwegs und tagsüber ruhten sie sich aus oder taten, wie eben zu diesem Zeitpunkt, Nichts.

Eine kleine, unscheinbare Waldlichtung hatten sie als Rastplatz gewählt. Die Waldlichtung lag so tief im Wald, dass es unwahrscheinlich war, dass die Schergen des Herrschers hier auftauchten. Wenn überhaupt, dann nur in kleinen Gruppen und damit wurden sie ohne weitere Probleme fertig.

Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis Brian endlich die Stille durchbrach.

„Ich hab’ Hunger...“

„Toll.“

„Schön für dich.“

„Haben wir noch was zum Essen?“

„Nicht, dass ich wüsste.“

„Du hast doch die letzten Vorräte gegessen.“

„Das waren unsere Letzten?“

„Ja.“

„Hatten wir dir aber gesagt.“

„Schlecht.“

„Ja, für dich.“

„Ich habe aber auch Hunger.“

„Pech.“

„Ach Mensch. Welcher Idiot hat uns überhaupt in diese Situation gebracht...?“

„Du, Tala...!“

„Ich war das?“

„Ja, du.“

„Hm...“

„Du hast gesagt, dass wir aus Russland weg müssen.“

„Macht ihr immer alles was ich sage?“

„Nicht immer.“

„Wieso dann ausgerechnet diesmal?“

„Weil du so... überzeugend geklungen hast.“

„Nur deshalb...?“

„Ja.“

„Wieso sind wir eigentlich hier...?“

„Keine Ahnung.“

„Musst du Tala fragen.“

„Tala? Wieso sind wir hier…?“

„Weil wir die Welt retten müssen.“

„Deswegen sitzen wir hier inmitten eines matschigen Waldes?“

„Wieso nicht? Ist doch mal eine Abwechslung.“

„Nein, jetzt sag’ mal, Tala.“

„Wir sitzen mitten im Wald, weil wir auf dem Weg zum Herrscherpalast sind.“

„Da haben wir aber noch einen weiten Weg vor uns.“

„Jeder fängt mal klein an.“

„Ja, aber Ivan hat es nie zu was Größerem geschafft!“

„Hey, lass meine Größe aus dem Spiel!“

„Kann man da überhaupt von Größe reden?“

„Hey!“

„Schau, nehm’ dir ein Bespiel an Spencer. Der hat es weit gebracht!“

„Hey, Brian, das ist nicht lustig!“

„Ist es nicht...?“

„Doch, schon, aber es ist unfair.“

„Na und...?“

„Ich glaube ihr nehmt die Sache nicht ernst genug.“

„Und du nimmst sie zu ernst.“

„Kann man die Rettung der Welt zu ernst nehmen?“

„Hm... ja, ich denke schon. Was meinst du, Spencer?“

„Muss das sein?”

„Was?“

„...“

„Aha.“

„Du solltest dich besser hinlegen.“

„Wieso?“

„Weil wir heute Nacht wieder laufen müssen?!“

„Oh, stimmt. Zum Palast, nicht wahr?“

„Das habe ich dir schon zehn Mal gesagt!“

„Tut mir Leid, ich kann es einfach nicht oft genug hören...“

„Du nervst, Brain.“

„Oh, tut mir Leid, wollte ich nicht.“

„Das glaub’ ich dir nicht.“

„Warum nicht?“

„Weil du dabei grinst.“

„Als ob das was besonderes wäre bei Brian.“

„Hast Recht, Spencer.“

„Habe ich?”

„Ja, aber natürlich.“

„Ihr müsstet Brian mal sehen, wenn er schläft, da grinst er auch die ganze Zeit.“

„Wirklich?“

„Ja, sieht lustig aus.“

„Muss ich nachher mal aufpassen.“

„Na, jetzt schlafe ich sicher nicht.“

„Wir müssen uns alle ausruhen, Brian.“

„Ja, ja.“

„Weiß eigentlich jemand, wo wir gerade sind?“

„...“

„...“

„...“

„Nein...?“

„Ähm... Tala?“

„Hat keiner eine Karte dabei?“

„Ich dachte Tala nimmt eine mit!“

„Immer ich!“

„Freu dich doch, dass du so im Vordergrund stehst.“

„Wieso sollte ich mich darüber freuen?“

„Du freust dich nicht darüber?“

„Nein.“

„Tala, du hast uns alle enttäuscht...“

„Halt die Klappe, Brian.“

„Nicht so unfreundlich! Oder habe ich mich unhöflich benommen, als du letzte Nacht auf einmal aufgestanden bist und wie ein Wolf gejault hast?“

„Was habe ich gemacht?“

„Es war Vollmond...“

„Ähm, Brian, du hast mit Steinen nach ihm geworfen.“

„Ja, aber nicht getroffen.“

„Auch nur, weil es dunkel war.“

„Du glaubst doch nicht etwa, dass ich ihn treffen wollte...?!“

„Zumindest glaube ich nicht, dass du absichtlich daneben geworfen hast.“

„So was traust du mir also zu, Ivan?“

„Ich kenne dich eben.“

„Du kennst mich...?“

„Ja, leider.“

„Ich habe wie ein Wolf gejault...?“

„Ja, hast du, Tala!“

„Ist das wahr, Spencer?“

„...Nicht, dass ich wüsste.“

„Ich verstehe gar nichts mehr!“

„Die Beiden wollen dich nur aufziehen...“

„Wollen wir das, Ivan...?“

„Hm... da könnte etwas Wahrheit dahinter stecken...“

„Aber immerhin: Er hat’s geglaubt.“

„Habe ich überhaupt nicht!“

„Hast du nicht...?“

„Nein.“

„Schade.“

„Er hätte es auch daran merken können, dass wir Nachts sowieso immer unterwegs sind.“

„Stimmt...“

„Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber wenn wir heute Abend aufbrechen wollen, dann solltet ihr euch jetzt auch hinlegen.“

„Genau, Spencer hat Recht.“

„Hat er das...?“

„Ja, Brian.“
 

*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*(*
 

Unsicher blickte sie sich um; wenn sie ehrlich zu sich selbst war, war das der letzte Ort, an dem sie im Moment sein wollte.

Die Steinwände des Kerkers waren von Moos bedeckt und ein seltsam fauliger Geruch lag in der feuchten, schneidenden Luft. Emily hasste den Kerker mehr als alles andere.

Seit sie dem Herrscher diente hatte sie vieles tun müssen - schlimme Dinge, über die sie erst gar nicht nachdenken wollte, weil sie wusste, dass es falsch gewesen war sie zu tun.

Aber andererseits hatte sie gar keine andere Wahl gehabt!

Was hätte sie anderes machen sollen?

Nur um sie zu retten...

Sie hatte eigentlich nicht das Recht für den Herrscher zu arbeiten, Leute, die sie nicht kannte, umbringen zu lassen, nur um drei Menschen zu retten, die ihr wichtig waren...

Aber sie hatte sich so verdammt schuldig gefühlt...

Wäre sie nicht gewesen, dann hätte der Herrscher sie auch nie in die Finger bekommen...

In ihrem damaligen Übereifer nicht als Spion entlarvt zu werden, hatte sie den Aufenthaltsort der AllStarz verraten, welche nicht einmal etwas von ihrer Doppeltätigkeit wussten.

Die Truppen hatten damals sofort das Hauptgebäude gestürmt und alles in Trümmer gelegt.

Das alles hatte sie allerdings auch erst zwei Tage später erfahren und die folgenden Tage hatte sie sich selbst zur Hölle gemacht.

Sie hatte ihre Freunde verraten, sie dem Feind ausgeliefert...

Ein paar Wochen später hatte sie eingesehen, dass sie jetzt nichts mehr an der Situation ändern konnte... Zumindest nicht auf diese Weise.

Ihr war eine Idee für einen Plan gekommen, um die Anderen zu befreien.

Wenn da nur nicht das Problem namens Steve wäre...

Jetzt erst bemerkte sie die Wachen und Gefängniswärter, die sie ein wenig seltsam anblickten. Um nicht noch mehr aufzufallen blickte sie auf den Boden und warf möglichst wenige Blicke auf die Zellen zu ihrer rechten und linken Seite.

Sie war nicht häufig im Kerker des Schlosses, aber oft genug, um zu wissen, wie es hier zuging.

Die unzähligen Folter- und Todesschreie überhörte sie inzwischen; und das war wahrscheinlich auch das Beste. Es würde sie nur dazu bringen darüber nachzudenken, wie viele Unschuldige zu dieser Zeit gefoltert, beziehungsweise getötet wurden. Und das war das Letzte über das sie im Moment nachdenken wollte...

Das laute Knarren der Kerkertür riss sie aus ihren Gedanken.

Einer der beiden Wächter blickte sie durchdringend an und meinte „Sie haben zehn Minuten, nicht mehr!“ ehe er sie in die Zelle lies, diese hinter ihr wieder verschloss und etwas von der Zelle wegtrat.

Emily warf noch einen kurzen Blick auf die Wache um die Entfernung abzuschätzen, ehe sie sich den überraschten Gesichtern zuwandte, die sie nun anstarrten.

„Was macht denn die hier?“, murrte Steve und wandte seinen Blick herabschätzend und verachtend von Emily ab.

Es waren unzählige Male gewesen, dass Steve sie schon so angesehen hatte...

Inzwischen war sie es schon fast gewohnt, was ihr innerlich einen ziemlichen Schrecken versetzte.

Es machte ihr einfach nichts mehr aus.

Was sollte sie es auch stören? Sie konnte nichts mehr an dieser Tatsache ändern. Und wenn sie sich von diesem Blick abschrecken lies, dann gab sie Steve nur weitere Möglichkeiten sie innerlich kaputt zu machen.

Der beste Weg Steves Zorn zu entgehen war immer noch ihn einfach zu ignorieren.

Emily wandte sich an Eddy und Michael, die sie fragend anblickten.

„Was ist los...?“, fragte Michael, wobei seine Stimme, zu seinem Ärgernis, leicht zitterte.

Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wunderte sich Emily kein bisschen darüber, wenn sie an Michaels Zustand dachte, nachdem die Wachen des Herrschers das Hauptquartier der AllStarz überfallen hatten.

Es verwundete sie ehrlich gesagt geradezu, dass Michaels Zustand sich so schnell wieder gebessert hatte.

Sie versuchte einen gleichgültigen Blick aufzusetzen und setzte sich zu den drei Anderen auf den Boden, wobei Steve demonstrativ ein Stückchen von ihr wegrutschte und dafür einen mahnenden Blick von Emily kassierte.

Wie als hätte sie Michaels Frage überhört, fragte sie lediglich: „Wie geht es euch?“

Allerdings sprach sie leise, damit die Wachen nicht mithören konnten.

Während Steve nur laut aufschnaubte, nickte Michael und Eddy schaute sie besorgt an.

„Was ist los?“
 

&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&%&
 

Es war inzwischen dunkel geworden und Tala, Brian, Ivan und Spencer hatten bereits ein ganzes Stück Weg zurückgelegt. Sie hatten einen kleinen Fluss entdeckt, dem sie gefolgt waren und im Moment befanden sie sich unterhalb eines Berges, der sehr steil abfiel.

Nun ja, es wirkte eher wie ein tiefer Abgrund, an dessen Grund sie liefen.

Irgendwie war der Abgrund angsteinflößend...

Er war pechschwarz und hinaufzublicken war so, als wäre man in eine tiefe Einsamkeit gestürzt, aus der es kein Entkommen gab und nun zurückblickte, auf die endlose Hoffnungslosigkeit, die kein Ende finden würde...

Mehr unbewusst als beabsichtigt lief Ivan schneller, um den Anschluss an die Gruppe nicht zu verlieren. Und mehr aus dem Instinkt heraus, als überlegt meinte er: „Das ist unheimlich...“

Im nächsten Moment bereute er seine Bemerkung allerdings schon wieder und machte sich auch schon auf eine dämliche Antwort von Brian à la „Ist es das...?“ gefasst, doch anstatt einer Antwort sah er nur das Nicken von Brian, der sich kurz zu ihm umgedreht hatte. „Ich hoffe nur, dass wir bald an dieser Schlucht vorbei sind...“, diesmal war es Tala.

Irgendwie beruhigte es Ivan, dass er nicht der einzige war, dem die Sache hier nicht ganz gefiel, aber irgendwie war es ihm auch unangenehm, wenn er daran dachte, dass keiner von ihnen im Moment klar denken konnte.

Ein Rascheln lies Ivan zusammenzucken und ein peinlich berührtes Lächeln huschte über sein Gesicht. Das er jetzt sogar schon vor so etwas Angst hatte...

Plötzlich blieb Tala unerwartet stehen, so dass der überraschte Brian ihn rempelte.

„Was ist, Tala?!“

„Da oben...“ Er deutete auf das Plateau am oberen ende des Abhangs.

Ivan wandte seinen Blick nach oben und Brian und Spencer taten es ihm gleich.

„Was ist da...?“, fragte Ivan, doch im nächsten Moment hatte er es selbst gesehen. Da oben war Licht.

Die Soldaten des Herrschers? Sehr wahrscheinlich...

„Sofort hinter die Bäume!“, zischte Tala und huschte voraus, zurück in den Wald, weg vom Fluss.
 

((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((((*))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))
 

Die Ausrüstung war schwer. Verflucht schwer.

Warum konnte das Zeug nicht einfach leichter sein?

Zum Glück war der Weg nicht allzu weit...

Emily blickte sich kurz um und vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war, denn wenn sie jetzt einer Wache oder einem Diener des Herrschers in die Hände fiel, dann war alles aus.

Dann wäre alles umsonst gewesen. Die gesamte Arbeit eines ganzen Jahres...

Seufzend und zugleich erleichtert setzte Emily den Rucksack mit den Ausrüstungsgegenständen auf dem Boden ab und durchwühlte ihn.

Fehlte etwas?

Waffen, Sprengstoff, Proviant, der Laptop... alles da.

Sie nahm den Laptop und den Sprengstoff heraus und verstaute den Rucksack in einem Schacht. Es war nur für kurze Zeit, und es würde hoffentlich niemandem auffallen.

Und wenn doch... daran wollte sie erst gar nicht denken.

Sie klemmte sich den Laptop unter den Arm und versteckte den Sprengstoff unter ihrer Weste, ehe sie nochmals zögerte.

Natürlich hatte sie jetzt keinen Dienst; nur leider wusste das so ziemlich jeder hier.

Die Dienstpläne waren allgemein öffentlich bekannt und wer außerhalb der Dienstzeiten an seinen Arbeitsplatz wollte, der benötigte entweder eine Erlaubnis des führenden Offiziers oder er konnte den Raum nicht betreten.

Natürlich gab es auch eine dritte Möglichkeit, die Emily durch das gründliche Studieren der Hauspläne herausgefunden hatte:

Die Luftschächte überall im Gebäude führten nicht nur zu jedem Raum und Zimmer, sondern waren sowohl unbewacht als auch der schnellstmögliche Weg das zu tun, was sie vorhatte. Zudem würde sie so nicht auffallen.

Sie hatte den Rucksack mit dem Proviant so weit es ging vom Kontrollraum entfernt und möglichst nah am Ausgang versteckt. So würde sie schneller fliehen können, sobald es nötig wurde.

Vorsichtig löste sie die Bedeckung des Schachtes gegenüber des Rucksackes und kroch hinein.

Nun gut, der erste Eindruck: verflucht eng.

Aber daran konnte man jetzt auch nichts mehr ändern.

Hätte sie einen bequemen Weg gewollt hätte sie auch einfach mit Erlaubnis in den Kontrollraum spazieren können. Mit dem Problem, dass sie dann wahrscheinlich sofort festgenommen worden wäre.

Von Innen verschloss sie den Schacht wieder und versuchte sich etwas aufzurichten, was leichter gesagt war als getan.

Dann bemühte sie sich möglichst schnell und leise voranzukommen.

Irgendwie verstand sie, warum der Führungsoffizier es nicht für nötig hielt die Schächte bewachen zu lassen, andererseits selbst wenn es eng und unbequem war, würde Jemand, der ein ihm wichtiges Ziel verfolgte, sich auch nicht deswegen davon abbringen lassen.

Und in dieser Hinsicht unterschätzten der Herrscher und seine Untergeben die Freiheitskämpfer enorm.

Es war Emily immer wieder aufgefallen, in welcher Weise die Leute des Herrschers über dessen Gegner sprachen. Sie nahmen sie nicht wirklich ernst und unterschätzen sie gewaltig. Aber vielleicht war das gerade das Glück der Widerstandskämpfer.

Emily seufzte leise und beschleunigte ihren Schritt etwas.

Je schneller die Sache vorbei war, desto besser.
 

:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:;:
 

„Glaubt ihr, die können uns von da oben aus sehen...?“, flüsterte Ivan nervös.

„Pst, sei leise Ivan...“, mahnte Brian ihn und blickte zu Tala hinüber, als ob er so herausfinden würde, was in dem Führer der DemolitionBoys vorging.

Tala starrte immer noch gebannt nach oben, als ob er genau verfolgen könnte, was dort oben vor sich ging.

Dann, nachdem einige Zeit verstrichen war, schüttelte Tala plötzlich den Kopf.

„Was ist...?“, fragte Spencer und blickte Tala überrascht an.

„Was auch immer die Wachen dort oben machen, sie sind weder wegen uns hier, noch haben sie uns entdeckt. Ich glaube, dass da oben noch jemand ist.“

„Und wer...?“

Tala blickte Ivan kurz düster an.

„Woher soll ich das denn wissen? Ich sehe auch nicht mehr als du.“

„War ja nur eine Frage...“, grummelte Ivan und Tala klopfte ihm entschuldigend auf die Schulter.

„Vielleicht sind es Freiheitskämpfer...“, murmelte Spencer. Er schien mit sich selbst zu sprechen, doch Tala antwortete dennoch. „Das ist sogar ziemlich wahrscheinlich.“

„Dann müssen wir ihnen aber helfen!“, meinte Brian aufgebracht. „Wir können doch nicht ein-...“

„Noch etwas lauter und wir haben sie auch noch am Hals!“, zischte Tala wütend und zog langsam seine Hand von Brians Mund weg.

„’Tschuldigung...“, murmelte Brian, doch ausnahmsweise klang es einmal ehrlich.

Tala seufzte.

„Wie stellst du dir das vor...? Zum einen, wie sollen wir da hoch kommen? Zum zweiten, selbst wenn wir da hoch kommen, sind wir total erschöpft, und dann gibt es nur noch mehr Gefangene für den Herrscher. Und zum dritten ist es zu riskant...“

„Wir könnten Falborg nehmen.“

„Ja, könnten wir, machen wir aber nicht, tut mir Leid, Brian. Wer auch immer da oben ist, wir müssen ihn im Stich lassen.“
 

90909090909090909090909090909090909090909090909090909090909090909
 

Es war kein Problem gewesen den Laptop mit dem Hauptcomputer zu vernetzten.

Es war auch kein Problem gewesen, sich einzuloggen, sie musste nicht einmal ein Passwort eingeben, was wohl daran lag, dass sie direkt mit dem Hauptcomputer verbunden war.

Sie hatte sich alles viel komplizierter vorgestellt, als es im Endeffekt war:

Es war ein Kinderspiel, den Computer auf einen bestimmten Zeitpunkt zu programmieren.

Fünfzehn Minuten... würde das reichen?

Hoffentlich, denn weitere Verzögerungen konnte sie sich nicht leisten.

Zehn Minuten um zurück zu kommen, fünf Minuten um die Ausrüstung zu tauschen und in den Kerker zu gelangen.

Sie biss sich nervös auf die Unterlippe. Das könnte knapp werden, aber das war das Maximum an Zeit, dass sie vergeuden konnte.

Fünfzehn Minuten also...

Fünfzehn Minuten, bis sich der Computer selbst zerstören würde und damit dann nach und nach das gesamte Gebäude.

Auf dem Weg zum Kontrollraum hatte sie den Sprengstoff verteilt, und dieser würde durch die Explosion des Hauptcomputers eine Kettenreaktion auslösen.

Eine gefährliche Sache... viele würden sterben...

Unschuldige?

Auch Unschuldige, soviel war klar.

Aber es war auch unvermeidbar.

Emily seufzte innerlich laut auf: Es musste sein.

In einer schnellen Geste bestätigte sie die Eingabe und stellte leise den Laptop ab.

Aber nun musste sie sich wirklich beeilen.

Wie hypnotisiert eilte sie die Schächte entlang, ohne etwas von ihrer Umgebung wahrzunehmen.

Sie hatte nur noch ein Ziel vor Augen: Möglichst schnell zu ihrer Ausrüstung und dann zum Kerker zu gelangen.

Nur diesmal musste sie die Ausrüstung mitnehmen. Es blieb ihr keine Wahl, sie brauchten den Proviant und die Ausrüstung außerhalb des Gebäudes, nicht in den Trümmern, sobald alles eingestürzt war.

Aber der Rucksack war durch den nicht mehr vorhandenen Sprengstoff und das Fehlen des Laptops viel leichter als vorher und so hatte sie keine großen Probleme mehr damit ihn zu tragen.

Gerade in dem Augenblick, indem sie die Steintreppe zum Kerker hinablief, hörte sie weit hinter sich die Explosion.

Eilig rannte sie die Treppe hinunter.

Die Wachen rannten ihr entgegen.

„Was ist passiert...?“, fragte der Ranghöchste der Gruppe.

„Schnell, Sie müssen sich beeilen! Feindliche Truppen sind im Westflügel eingedrungen und metzeln alles nieder, was ihnen in die Quere kommt! Man hat mich gesandt Sie als Verstärkung zu holen...!“

Es schien zumindest glaubwürdiger zu wirken, als es ihr selbst vorkam, denn die Wachen wollten sich gerade auf den Weg machen, wegzueilen.

Emily zögerte. „Warten Sie...!“

„Was ist denn noch?“

„Finden Sie es sinnvoll den Schlüssel für den Kerker mit zu den Feinden zu nehmen? Was machen Sie, wenn diese die Gefangenen freilassen...? Die perfekte Unterstützung!“
 

HUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUHUH
 

Brian schien sowohl entsetzt als auch enttäuscht über Talas Verhalten zu sein. Einen Mitstreiter alleine lassen? Einfach so?

Was machten sie, wenn es eine Gruppe war, die nun den Feinden einfach so in die Hände fiel...?

Doch er wusste, dass Tala es ernst gemeint hatte und nur schwer von einem Entschluss, den er gefasst hatte, wieder abzubringen war.

Brian seufzte. Das konnte doch nicht wahr sein.

Tala trat langsam ein paar Schritte auf Brian zu und packte ihn an der Schulter.

„Brian... wir können nichts tun..!“ Brian schlug Talas Hand beiseite und funkelte ihn wütend an.

„Woher willst du wissen, ob wir nichts hätten tun können...? Woher? Du kannst doch nicht einfach zulassen, dass da oben Leute, die auf unserer Seite stehen, niedergemacht werden!“

„Was er-...“ Tala brach ab und blickte erschrocken nach oben, als ein Schuss die Nacht zeriss. Ein erschrockener Aufschrei folgte, ehe die kurze, darauffolgende Stille von Kampfgeschrei überdeckt wurde.

„Wir können hier doch nicht tatenlos herum stehen!“

„Dein Heldenmut in allen Ehren... aber wir können nicht!“

„Wieso nicht...?“

Spencer legte ihn eine Hand auf den Arm. „Hör auf, Brian. Du weißt selbst, dass es keine Möglichkeit gibt.“

„Doch, Falborg!“

„Und wenn sie auf ihn schießen? Er ist zwar ein BitBeast, aber nicht unsterblich.“

Brian schnaubte und schwieg dann.

Tala seufzte. Wenn er etwas in den letzten Jahren gelernt hatte, dann das, dass Brian noch ein größerer Dickkopf war als er.

Er wollte gerade den Mund öffnen um Brian ein paar versöhnende Worte zu sagen, als Ivan ihn unterbrach. „Was ist das?“

Seine ausgestreckte Hand deutete auf irgendetwas, das den Abhang hinabfiel.

Brian blickte kurz zu Tala, ehe er nach seinem BeyBlade griff und sein Blade vor sich hielt.

Tala warf ihm nur einen kurzen Blick zu und lächelte leicht.

„Es sind zwei.“, murmelte Spencer. „Eine Wache und ein Mann.“

Nachdem er noch einmal kurz den Bitchip seines BitBeasts einen Blick zugeworfen hatte, streckte Brian seine Hand aus und hielt das Blade vor sich. „Falborg!“

In dem grellen, blendenden Licht erschien plötzlich ein riesiges falkenartiges Lebewesen.

Brian trat darauf zu und streichelte es kurz am Schnabel, ehe er sich mit einem gekonnten Sprung auf dessen Rücken schwang. „Los!“

Obwohl er selbst schon etliche Male auf Falborgs Rücken gesessen hatte seit die DemolitionBoys herausgefunden hatten wie man die BitBeasts auch ohne zu bladen beschwören konnte, war er immer wieder fasziniert, wie schnell der riesige Falke fliegen konnte.

Brian erkannte die Person, die näher am Boden war als einen Soldaten des Herrschers. Ein kleines Stückchen weiter oben war der zweite Mann, der herabfiel. Um den Mann auffangen zu können, gab er Falborg ein Zeichen, damit dieser seine Flugbahn etwas veränderte.

Brian streckte vorsichtig seine Hände nach dem Fallenden aus, um sich das Auffangen zu erleichtern.
 

§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§/§



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (15)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Opheliac
2011-07-28T15:36:22+00:00 28.07.2011 17:36
das was das witzigste kapitel also ehrlich die unterhaltung im wald ich bin fast vom stuhl gekippt aber bitte schreib weiter ich halts nich mehr aus also vielen dank
Von: abgemeldet
2009-02-27T17:04:09+00:00 27.02.2009 18:04
Juppie^^ Der Anfang ist super xD
Ich mag Tala und so eh, und wie sie sich streiten... Super Tala-... rettet die Welt! *Trommelwirbel* Aber ich finde hättest du hingeschrieben wer was gesagt hätte. dann hätte das den Effekt verdorben
Von:  Juicy_Juice
2008-05-24T14:04:31+00:00 24.05.2008 16:04
hey! Von all deinen Kapiteln gefällt mir (bis jetzt) dieses am besten!!! (was nich heißen soll, dass ich die vorherigen nich mochte)Der Anfang ist mal was anderes. Anders, aber lustig find ich echt toll^^
Freu mich schon auf die nächsten und die, die noch kommen werden ;)
Von: abgemeldet
2006-04-20T12:55:31+00:00 20.04.2006 14:55
Huhu!
Also bis jetzt gefältl mir die Geschichte schon echt gut!!!
Von diesem Karpitel fand ich den Anfang total cool! (nur, da man nicht imemr wusste wer was sagt, wars etwas verwirrent) trotzdem ->*wegschmeiß*
Und ich bin froh, dass du Max nicht sterben lässt wie erst gedacht ... xD danke!
mach weiter so!!!
Claerchen
Von:  Cat_in_the_web
2005-05-20T10:34:48+00:00 20.05.2005 12:34
Hey, die FF ist cool! Ich hätte sie schon früher lesen sollen! Die Unterhaltung der D-Boys am Anfang dieser FF ist richtig lustig. Emily's Handeln kann ich verstehen, und sie versucht zumindest, ihre Fehler wieder gut zu machen, aber Mariah hasse ich. Bin gespannt, wie es weitergeht.
Von: abgemeldet
2005-05-13T14:43:56+00:00 13.05.2005 16:43
Puh!!! da schafft es ein mensch mit so einem lahmen timing wie ich endlich mal, deine stoy zu kommentieren und was sehe ich??? du hast weitergeschrieben! das nenn ich timing, kommt davon, wenn man so lahm ist wie ich...ich drifte schon wieder vom thema ab -_-*
also: deine FF gehört zu den absolut besten, die ich je gelesen habe!!!!! das neuste kappi hab ich zwar bis jetzt nur überflogen, aber das war auch schon voll cool^^
ich sag dir eins: mach bloß so weiter!!!!! dass ist megaklasse XD *anfeuer*

dat hikaze-teil
Von:  Nataku
2005-04-15T16:21:05+00:00 15.04.2005 18:21
Hi!! ^o^ *lange gebraucht haben um alle Seiten zu lesen*
Voll spannend die FF! Der Dialog vom den Demo-Boys war echt lustig, wie Brian und Ivan Tala reingelegt haben xD
Gut dass du Max gerettet hast, obwohl er nicht zu unsren Lieblingen gehört :3
Buä, schade dass du jetzt aufgehört hast, wo's gerade so spannend war! ><
Naja, schreib schnell weiter! Freun uns schon wenns weitergeht ^^
baba *knuddel* Meru & Dart
werden dann jetzt noch die Side-storys lesen!
Von: abgemeldet
2005-04-03T12:19:06+00:00 03.04.2005 14:19
Hey du!
Endlich!
Geil, der Hammer!!!!!!!!
die Diskusion der Demolition Boys im Wald war zum kugel, hab mich fast tot gelacht! *ggggg*
aber irgendwie hab ich mich nicht ausgekannt wr was sagt...^^°

ich glaube es ist Max der gefallen ist...hoffentlich!
Großes Lob an dich!
MACH SCHNELL WEITER

bye, deine Angel
Von:  Sofo
2005-03-31T10:04:07+00:00 31.03.2005 12:04
Woah Weiterschreiben **
Die Geschichte is klasse, ne supergute Idee
Vor allem.....das is vielleicht nich an allen stellen so beabsichtigt gewesen....aber ist es normal, dass man sich bei der Diskussion der DemolitionBoys im Wald vor lachen kugelt? War bei mir nämlich so oO
Ich finde die Geschichte echt klasse, auch wenn ich es für meinen Teil manchmal echt irritierend fand, wenn da stand "Oliver zögerte" xD andere Leute verstehen das jetz nich so aber ich les da automatisch meinen Namen (Olivia Zöllner -> Oliver zögerte.....häh????)
Ich hab mir die Geschichte jetz im ganzen durchgelesen und darum zu den anderen Kappis keine Kommentare geschrieben aber deswegen fass ich ja hier zusammen oO
Ich finds gut, das du aus den verschiedenen Sichten schreibst und es auch immer so schön Geheimnisvoll machst (ich wusste des öfteren nich, um wen es ging oO xD)
Aba was hassu denn mit Mao gemacht? (Nich das es mich stören würde, ich kann sie eh net leiden oO) aber das die so.....merkwürdig drauf is oO cool xD
Dein Schreibstil ist echt klasse, ich glaub, ich schneid mir da mal ne Scheibe ab xD
Nya, ich freu mich schon drauf, wenn es weitergeht ^^ Mata ne, Emely-Mausi
Von:  DarknessKai
2005-03-27T12:20:08+00:00 27.03.2005 14:20
.........Wie kannst du jetzt aufhören???????? >< Gerade wos spannend wird wie kannst du nur? ;-;
Ich fands supi gut ^-^ von wegen das is so schlecht blabla...
Schreib schnell weida

Bye
Darkness


Zurück