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a final fantasy story

von

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Ein neuer Anfang

Elaith betrat das Büro, setzte sich an ihren Stuhl und musste seufzen.
 

Obwohl sie nur eine einfache Mission hatte, wurde diese durch Zivilisten sehr schwierig. Denn Leute wie sie, die zu den Turks gehörten, waren nicht wirklich willkommen und wurden auch nicht herzlich empfangen.
 

Der Name Turks ist eigentlich nur ein inoffizieller Spitzname. Die eigentliche Bedeutung lautet nämlich "General Affairs Department", die Abteilung für Allgemeine Angelegenheiten.
 

Obwohl in ihren Job wirklich nichts allgemein war.
 

Denn die Turks waren neben den Soldaten der Armee einer der zuverlässigsten Gruppen. Sie unterstehen direkt den Präsidenten und seiner rechten Hand.
 

In anderen Worten machten sie die Drecksarbeit. Sie müssen die wirklich dreckigen Jobs, die für normale gefeierte anständige Soldaten nicht geeignet sind, tun.
 

Spionage, Beschaffung und Analyse von Informationen, Gegner ausschalten.
 

Alles war mit drinnen.
 

Den Job an sich fand Elaith nie wirklich schlimm, aber das lag wahrscheinlich daran das sie schon mit dreizehn Jahren den Turks beigetreten ist. Alles änderte sich jedoch vor zwei Jahren.
 

Es gab einen Riesen Skandal innerhalb der Politik und des Militärs.
 

Durch einen Wissenschaftler, dessen Namen Hojo war, wurden verschiedene Mittel und Tests an Soldaten gemacht. Diese waren aber alles andere als harmlos. Schlimmer wurde es als man herausfand das die eigene Regierung dort drinnen eine Rolle gespielt hatte.
 

Doch Elaiths Meinung nach war das Schlimmste, das sie diese Tests und gewisse Mittel sogar an einem Ungeborenen Baby ausprobiert haben.
 

Einst ein bemerkenswerter General in der Armee und jemand zu den andere aufschauten, war dieser Mann damals nichts weiter als eine Test Objekt für den Wissenschaftler Hojo. Denn Hojo wollte den perfekten Soldaten schaffen.
 

Wie man sich vorstellen konnte, ist die Sache eskaliert als der General von der Wahrheit erfuhr. So hatte er den Präsidenten getötet und wollte sich an der ganzen Welt Rächen.
 

Am Ende wurde er aufgehalten.
 

Nun gab es einen neuen Präsidenten, oder besser gesagt, der Sohn des eigentlichen Präsidenten war nun der Präsident ihrer Welt. Sein Name war Rufus Shinra.
 

Obwohl der Start von Rufus in seiner Amtszeit auch nicht gerade glorreich war, sah der Präsident nun ein, dass er die Schäden, die sein Vater und teilweise auch er gemacht haben, wieder gut gemacht werden mussten.
 

Das war jedoch leichter als gesagt.
 

Die Menschen waren nämlich immer noch unzufrieden und es sah nicht so aus, als würde sich das in kürzester Zeit ändern.
 

Dazu hatten es vor allem die Turks nicht einfach.
 

Während manche Menschen Angst vor ihnen hatten. Waren andere alles andere als freundlich zu ihnen. Zumindest diejenigen, die sie erkannten.
 

Denn die, die sie erkannten, wussten ganz genau was für eine Arbeit sie leisteten.
 

Manche gaben ihnen einfach nur giftige Blicke, andere erkannten sie nicht und wiederum andere trauten sich ihnen was zu sagen.
 

Elaith nahm sich die Spange aus ihrem hellbraunen Haar, das einen leichten Rosé Schimmer hatte, heraus und schüttelte ihren Kopf ein wenig. Sie hatte recht langes Haar. Zwar wusste sie das es wohl einfacher wäre, dieses einfach zusammenzubinden, aber das wollte sie nicht.
 

Sie nahm die Strähnen, die ihr normalerweise im Gesicht hängen würden, in die Hand und befestigte diese wieder hinten mit ihrer Spange.
 

Ihre grünen Smaragdaugen musterten das Papier vor ihr. Sie musste ihren Bericht von Heute verfassen. Doch irgendwie fehlte ihr die Motivation.
 

,,Warum machst du so ein Gesicht Prinzessin?", fragte eine Stimme, von der sie hörte, dass sie ein Grinsen auf den Lippen hatte
 

Neben ihr tauchte einer ihrer Partner auf.
 

Es war Reno. Er schaute sie mit seinen türkisenen Augen an.
 

Ihr Partner hatte feuerrotes Haar. Das eigentlich recht kurz war, aber hinten trotzdem lang, weshalb er es zu einem Pferdeschwanz band. An seinen Wangenknochen hatte er zwei rote Linien. Dazu trug er noch eine Schutzbrille, mit schwarzen Gläsern, die über seiner Stirn waren. Sein Outfit war recht typisch für Turks. Er trug eine schwarze Anzugsjacke, unter der er ein weißes Hemd hatte. Dabei hatte er die oberen Knöpfe alle so auf gemacht, dass man seinen Brustkorb sehen konnte. Dazu trug er noch eine schwarze Hose mit schwarzen Schuhen.
 

Schwarze Anzüge waren praktisch das Markenzeichen der Turks. Alle trugen sie. So trug auch Elaith ein weißes Crop Top mit einem schwarzen Blaser darüber und einer engen schwarzen Hose, die vor allem ihre langen Beine betonte.
 

Sie schaute ihn unbeeindruckt an und sagte, ,,Du musst gerade viel sagen. Die Verkäuferin des Ladens und ihre Kunden, sind wegen dir auf uns mit den Lebensmitteln losgegangen. Weil du auch unbedingt mit deinem Job prallen musstest"
 

,,Da hat sie recht. Ich verstehe auch nicht warum du das in einen kleinen TO GO Laden erwähnen musstest. Hätte Elaith nicht eine Seitengasse gefunden, würden wir immer noch rennen", sagte Rude
 

Dieser setzte sich an seinen Stuhl und schaute zu den beiden rüber.
 

Rude war ebenfalls ein Partner von ihr. Zusammen mit Reno waren sie praktisch ein Dreier Team. Obwohl in den meisten Teams nur zwei Personen sind, sind sie die Ausnahme.
 

Sie waren schon seit Jahren ein Team und kannten sich deshalb auch lange.
 

Ihr anderer Partner war muskulös sehr gebaut. Und in Gegensatz zu Reno und Elaith, die beide einen sehr hellen Teint hatten, hatte Rude einen dunklen gebräunten Teint. Er besaß eine Glatze und einen rasiert in Form gebrachten schwarzen Dreitagebart. Er trug genauso wie die anderen Turks einen schwarzen Anzug mit schwarzen Handschuhen.
 

Elaith und Reno trugen schwarze Fingerlose Handschuhe.
 

Rude hatte Haselnussbraune Augen, diese konnte man aber kaum sehen, weil er immer eine Sonnenbrille trug. An seinen beiden Ohren hatte er sehr viele Piercings.
 

,,Ihr beiden seid mal wieder Spielverderber", sagte Rude und ließ sich auf das schwarze Ledersofa, das im Büro war, fallen
 

Elaith musste leicht grinsend mit ihrem Kopf schütteln. Das war nun mal Reno.
 

Gerade als sie anfing ihren Bericht zu schreiben, sagte eine sanfte Stimme hinter ihr, ,,Schonwieder eine anstrengende Mission gehabt?"
 

,,Tseng!!", sagte Elaith überrascht
 

Tseng war der Anführer der Turks, sozusagen ihr Boss. In Gegensatz zu den anderen, hatte er auch seinen ganz eigenen Schreibtisch, der vorne stand. So das, wenn sie Besprechungen hatten, er alle genau im Blick hatte.
 

Er hat dunkelbraune Augen und schwarzes langes Haar, das er offen trug. Dazu hatte er eine dunkle Tilak in der Mitte seiner Stirn. Wie auch alle anderen Turks trug auch er einen schwarzen Anzug, nur mit dem Unterschied das er keine Handschuhe trug, wie so viele andere.
 

Tseng lächelte sie warm an, etwas war nur wenige zu Gesicht bekamen. Aber Elaith lächelte er öfters an. Das lag wahrscheinlich daran das er sie schon kannte, seitdem sie dreizehn Jahre alt ist.
 

Sie lächelte zurück und erzählte dann vor den Vorfall.
 

,,Eine Sache verstehe ich jedoch nicht. Es ist definitiv klar, dass diese Frau und ihre Kunden noch nie etwas mit den Turks zu tun gehabt haben... Warum haben sie uns dann angegriffen?", fragte Reno
 

,,Weil wir für sie nichts weiter als die Handlanger des Präsidenten und der Politik sind. Deshalb hassen sie uns. Denn die Menschen hassen diese Politik", sagte Elaith
 

Rude schaute auf dem Tisch und musste leicht seufzen. Reno starrte auf die Decke. Beide wussten das ihre Partnerin recht hatte. Die Menschen hassten sie, weil sie diese Politik hassten.
 

Tseng legte seine Hand an ihre Schulter, ,,So wird es nicht immer bleiben"
 

Danach ging der Anführer der Turks zu seinem Schreibtisch.
 

Elaith starrte auf das Papier vor ihr und legte das Ende des Kugelschreibers an ihre Lippen.
 

Doch es wird so bleiben. Denn auch davor, bevor alles zusammengebrochen war, haben die Menschen uns schon gehasst. Danach wird sich auch nicht viel ändern. Dachte sie sich
 

Danach machten sich Rude und sie daran den Bericht zu verfassen. Währen Reno immer noch auf dem Ledersofa lag und auf die Decke starrte.
 

Nachdem Tseng ein paar Unterlagen vor sich sortiert hatte, starrte er auf die drei vor sich. Dabei musste er leicht Grinsen. Es war schon immer so zwischen ihnen. Während Rude und Elaith ihre Berichte verfassten und versuchten alles Ordentlich zu machen, war Reno ein Tollpatsch und faul.
 

Sie kannten sich bereits alle über zehn Jahre. Weshalb sie schon lange nicht mehr nur Arbeitskollegen waren, sondern etwas viel Engeres. Obwohl Reno das wahrscheinlich nie zugeben würde.
 

Alle hatten eine besondere Beziehung zu Elaith, das lag aber daran, weil sie die jüngste ist. Sie war sozusagen das Baby, ihrer Organisation. Während die meisten von ihnen achtzehn oder Anfang zwanzig waren damals, war sie erst dreizehn, weshalb alle einen gewissen Beschützer Instinkt ihr gegenüber entwickelt haben.
 

Obwohl die nun jetzt hübsche junge Frau schon oft in ihrer Kariere bewiesen hatte, dass sie kaum noch Hilfe von anderen brauchte.
 

Während alle schweigend an ihren Sachen arbeiteten, verging die Zeit. Und ehe sich alle versahen, war es auch schon dunkel.
 

Rude und Reno waren schon längst nachhause gegangen. Zwar hatte Rude ebenfalls einen guten Missionsbericht verfasst, doch Elaith hatte die Angewohnheit alles genau zu beschreiben.
 

Sie spürte wie jemand seine Hand auf ihre Schulter lag. Langsam drehte sie ihren Kopf nachhinten, um zu sehen wer es war.
 

Es war Tseng, der ihr ein kleines Lächeln schenkte. Manchmal wenn er sie so ansah, viel es ihr schwer zu glauben das er gegenüber anderen Kalt und relativ autoritär sein soll.
 

,,Ich bin mir sicher das dein Bericht in Ordnung ist. Du solltest auch langsam nachhause gehen. Morgen ist auch noch ein Tag", sagte er
 

Einen kurzen Moment starrte sie ihm an, dann nickte sie ihm zu, reichte ihm ihren Bericht und verschwand.
 

Ihr Büro war in einem relativ hohen Gebäude, weshalb sie immer den Aufzug nach unten und nach oben nahm. Als sie unten angekommen war, ging sie auf ihr Motorrad zu.
 

Wenn sie sich von ihrem Gehalt einen Luxus gegönnt hatte, dann diesen. Ihr Motorrad war ihr größter Stolz. Hauptsächlich hatte es eine schwarze Farbe, die glänzte. Aber hier und da, hatte es auch ein paar goldstellen.
 

Sie stieg auf, setzte sich in die richtige Position und fuhr auch schon los.
 

Einiges hatte sich in den zwei Jahren hier geändert. Die Stadt, in der sie lebte, hieß Midgar. Diese war gleichzeitig die Hauptstadt des Landes Gaia. Es war ein relativ großes Land. Jedoch hat der alte Präsident Shinra dieses nicht nur Empathie gewonnen. Sondern eher durch Kriege und macht.
 

Es hatte sich einiges in den letzten zwei Jahren geändert. Viele Trümmer, die noch von der großen Schlacht gegen den General übriggeblieben sind, verschwanden langsam.
 

Die Menschen fanden langsam ihren Alltag wieder.
 

Die problematischen Gegenden "Ghettos" lösten sich langsam mit der Hilfe von Geldern des Staates und Neubauten auf. Das gefiel, wie man sich gut vorstellen konnte, aber nicht jeden.
 

Denn in diesen Gegenden herrschte eine hohe Kriminalität. Diese sank jedoch mit den Renovierungen. Die Banditen wehrten sich dagegen mit aller wehr. Weshalb die größte Aufgabe der Turks heute war, diese Banditen zu bekämpfen.
 

Die Lichter der Großstadt spiegelten sich auf ihrem Motorrad wieder. Sie pflegte es mit aller Kraft, denn sie liebte es manchmal einfach loszulassen von ihrer Arbeit und einfach nur nichts zu spüren.
 

Es dauerte nicht lange und sie stand vor einem hohen Gebäude. Ungefähr im fünfundzwanzigsten Stockwerk war ihre Wohnung. Das Gebäude hatte insgesamt fünfzig Stockwerke.
 

Oben angekommen betrat sie ihre kleine Wohnung. Wie immer wartete niemand hier auf sie und wie immer sagte niemand: Willkommen zurück. Denn sie lebte hier ganz allein.
 

Die Wohnung an sich war nicht wirklich groß. Sie hatte gerade mal ein kleines Wohnzimmer, indem ein Sofa eine kleine Wohnwand und ein Fernseher hineinpasste. Außerdem kam sie vom Wohnzimmer auf einen Balkon. Es gab eine kleine Küche, in der gerade mal zwei Leute hineinpassten. Ihr Schlafzimmer gab ebenfalls nicht viel Raum.
 

Ein Bett, ein Schrank und ein paar Bücher waren alles.
 

Aber mehr wollte Elaith nicht. Sie lebte ein recht einfaches Leben, wenn sie nicht arbeitete und an ihren Freien Tagen war sie gerne mal draußen.
 

Sie brauchte keine wirklich große Wohnung. Denn es war nicht gerade so als hätte sie viele Freunde, die sie besuchen würden. Ihre zwei besten Freunde waren gleichzeitig ihre Partner. Mit diesen verbrachte sie so viel Zeit, dass wenn sie sich trafen, sie draußen irgendwo was essen gingen.
 

Elaith ging in die Küche. Dort schnitt sie mit einem Messer ein paar Champions und eine Frühlingszwiebel. Sie hatte sich entschlossen eine kleine Cremige Soße mit Nudeln zu machen. Es war selbstgemacht und dauerte nicht lange.
 

Selbst kochen tat sie wirklich nur selten. Ihre Arbeitstage waren meist sehr lange und wenn sie nachhause kam, hatte sie keine wirkliche Lust ein ganzes Gericht herzuzaubern. Weshalb sie oft Sachen von außerhalb kaufte oder dann solche einfachen Gerichte für sich machte.
 

Hier und da aß sie auch Fertigprodukte. Diese versuchte sie aber zu vermeiden, da sie nicht wirklich gesund waren. Und da rennen, springen, kämpfen, das volle Programm, nun mal zu ihrem Job gehörte, musste sie auf sowas achten.
 

Sie setzte sich an den kleinen Tisch in ihrem Wohnzimmer. Machte eine Dose Soda auf, schaltete den Fernseher ein und begann zu essen.
 

Dabei mied sie gezielt Nachrichten zu schauen. Diese hatten nämlich meist nie etwas Gutes zu sagen.
 

Elaith wusste das die Regierung in der Vergangenheit schlimme Fehler gemacht hat. Aber sie versuchte es mit all ihrer Macht wieder gut zu machen, konnten das die Menschen nicht sehen? Oder wenigstens ein wenig respektieren?
 

Deshalb schaute sie gerne Kanäle aus benachbarten Ländern, oder den Natur Kanal.
 


 

,,Antworten die Blumen dir?", fragte ein kleiner Junge, der schwarze Haare und Himmelblaue Augen hatte
 

,,Mhm. Auch wenn sie nicht reden, antworten sie mir. Sie antworten mir nämlich auf andere weise", sagte eine acht Jährige Elaith
 

Der kleine Junge der im selben Alter wie sie war, grinste sie an, ,,Heh! Das ist wirklich unglaublich!"
 

Ein wenig überrascht starrte sie ihm an. Sie war es nicht gewohnt das Kinder sie ansprachen. Denn die meisten mieden sie und wollten nicht wirklich mit ihr spielen.
 

,,Nahh? Können die Blumen irgendwas besonderes?", fragte der Junge sie
 

Sie nickte, ,,Blumen machen alles ein wenig schöner. Außerdem... sind sie Glücksbringer!"
 

Der Junge hatte ein strahlendes Lächeln auf seinen Lippen und setzte sich neben sie hin. Vor ihnen war eine ganze Wiese voller Blumen.
 

,,In Ordnung! Es ist entschieden! Du wirst mein Glücksbringer! Denn ein Held kann immer Glück gebrauchen!", sagte er selbstsicher
 

Elaith neigte ihren Kopf leicht zur Seite und starrte ihm an. Der kleine Junge bemerkte das.
 

,,Willst du etwa nicht?", fragte er
 

Sie schüttelte den Kopf, ,,Ich will! Du willst also ein Held werden?"
 

Er sprang auf und grinste von oben auf sie herab, ,,Genau! Ich werde ein Soldat erster Klasse und werde die Welt als Held beschützen!"
 

Dabei starrte er in den Himmel. Dann fiel ihm etwas ein und er starrte wieder auf sie herab.
 

,,Da fällt mir ein... Ich weiß noch gar nicht den Namen meines Glücksbringers!", sagte er
 

,,Mein Name ist Elaith. Wie ist dein Name?"
 

,,Mein Name ist..."
 

Viele Jahre später...
 

Der Regen hatte aufgehört. Die Sonnenstrahlen fielen durch die ersten Lücken der Wolken. Mit all ihrer Kraft rannte sie und rannte sie. Als sie endlich an der Steinplatte ankam, sah sie ihm. Er lag auf den Boden.
 

Schnell rannte sie zu ihm rüber. Sie schüttelte ihm und schüttelte ihm, aber er wachte nicht auf.
 

Elaith schüttelte ihren Kopf. Das konnte nicht sein. Nein nein nein. Er konnte nicht tot sein. Aber die Realität holte sie schnell ein.
 

Und trotzdem flennte sie, ,,Ich bitte dich... wach auf... Bitte... bitte..."
 

Doch er wachte nicht mehr auf.
 

Sanft umfuhr ihre Hand seine Wange. Sein schwarzes Haar war seit ihrer Kindheit länger geworden.
 

Die Tränen rollten an ihren Wangen herunter.
 

,,Wach auf..."
 

,,Wach auf"
 

,,Zack... ZACK! WACH AUF!"
 


 

Elaith wachte vor Schreck auf. Dabei hielt sie ihre Hand an ihrem Brustkorb und atmete schwer. Diesen Traum hatte sie schon lange nicht mehr. Als sie sich umsah, wurde ihr aber bewusst warum sie diesen Traum hatte.
 

Sie war am Sofa eingeschlafen.
 

Der Einzige Ort, an dem sie keine Albträume hatte, war in ihrem eigenen Bett. Das lag daran das ihr Schlafzimmer der Ort war, den sie einigermaßen ihr Zuhause nennen konnte. Er hatte persönliche Sachen von ihr und fühlte sich nicht so kalt an.
 

Doch im inneren lag es nicht an den Raum selbst, sondern an den Traumfänger an ihrer Wand. Es ging nicht wirklich darum das sie an so etwas glaubte. Der Grund war eher viel mehr derjenige, dass dieser ein Geschenk von IHM war. Und komischerweise wirkte es. Wenn sie in ihrem Bett schlief, jagten sie keine Albträume.
 

Sie legte sich ihre Hand ins Gesicht, stand langsam auf und ging in ihr Bett.
 

Ihr Blick fiel zu dem Traumfänger, der an der Wand über ihrem Bett hing.
 

Der Kreis des Traumfängers war schwarz, oben aber hatte er drei blaue Lilien. Zwar waren diese nicht echt, sie sahen aber trotzdem wunderschön aus.
 

Vom Traumfänger herab hingen Fäden an denen schwarz – bunte Federn waren. Neben den Federn gab es noch einige Edelsteine, die dort herabhingen, so wie auch bunte Pastell Perlen.
 

Noch immer hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf: ,,Ich war auf einer Mission unterwegs und habe das hier gefunden! Du sagtest das du in letzter Zeit sehr schlechte Träume hast. Damals als wir noch Kinder waren, sagtest du mir das Blumen Glück bringen, weshalb ich dir diesen schenken will! So hast du nicht nur gute Träume, sondern auch Glück!"
 

Elaith musste seufzen und schloss ihre Augen. Für sie war das nichts weiter als Kinderkram, doch dieser Kinderkram funktionierte. Denn nach kürzester Zeit war sie auch schon eingeschlafen und das ohne Albträume.
 

Der nächste Tag kam schnell, als sie ihre Augen öffnete war es bereits zehn Uhr. Heute war ihr freier Tag, weshalb sie es wirklich genoss mal ausschlafen zu können.
 

Und da sie heute frei hatte, konnte sie endlich etwas anders anziehen als ihr typisches Turk Outfit.
 

Sie zog eine enge Stoff Hose an, dessen Farbe Beige war. Die Hose ging ihr ungefähr bis zu den Waden. Dazu zog sie einen weißen Rollkragen Pully an, der nicht so eng wie die Hose war. Sie entschied sich weiße Sneaker zu ihrem Outfit anzuziehen.
 

Elaith war kein wirklich großer Fan von hohen Stöckelschuhen. Denn mit ihren 1.73 war sie größer als viele andere Frauen hier.
 

Oft wunderte sie sich von wem sie diese Größe hatte. Doch leider gab es niemanden den sie fragen konnte, denn ihre Eltern kannte sie nicht.
 

Wie immer nahm sie ihre Spange in die Hand und befestigte damit hinten ihre Strähnen. Danach verließ sie ihre Wohnung, stieg auf ihr Motorrad und fuhr in der Gegend rum. Sie wollte an den Rand fahren, um etwas mehr von der Stadt wegzukommen.
 

Doch gerade als sie durch die Straßen umherfuhr, klingelte ihr Handy. Ein wenig seufzend fuhr sie an den Straßenrand und holte es heraus.
 

,,Tut mir leid dich an deinen freien Tag stören zu müssen"
 

,,Tseng! Ist nicht so schlimm. Ist irgendwas passiert?", fragte sie
 

,,Ja, der Präsident hat kurzfristig zu einer Versammlung mit den Turks aufgerufen. Weshalb du herkommen musst. Diese findet in einer halben Stunde statt. Denkst du, dass du es schaffen wirst?", fragte er sie
 

,,Mit ein paar Abkürzungen und ein wenig mehr Gas, bin ich schneller da. Jedoch denke ich das ich durch den Verkehr trotzdem mindestens drei Minuten spät sein werde. Ich versuche mich zu beeilen"
 

,,In Ordnung", war das Letzte was Tseng sagte, bevor auflegte
 

Sie packte ihr Handy weg, atmete tief durch und drückte aufs Gaspedal. Dabei überholte sie viele Autos und fuhr durch einige Seitengassen, um schneller ans Ziel zu kommen.
 

Im inneren gab sie es ungerne zu, doch irgendwie machte es ihr spaß das zu tun.
 

Bei den Gesichtern, die die Autofahrer machten, musste sie ein wenig Grinsen. Ja sie mochte es wirklich auf ihrem Motorrad zu fahren.
 

Dann stand sie auch schon vor dem Shinra Gebäude und betrat es. Im Aufzug drückte sie das jeweilige Stockwerk. Während sie hochfuhr, lehnte sie sich nachhinten an die Wand.
 

Oben angekommen lief sie in den Besprechungsraum. Als sie die Tür öffnete, waren bereits alle da.
 

Tseng, Reno, Rude, Cissnei und Elena, saßen bereits am Tisch. Der Präsident saß ganz vorne in der Mitte am Tisch.
 

Er trug wie üblich einen weißen Anzug. Leider konnte man aber sein Gesicht kaum sehen, da sein halbes Gesicht von einem weißen Tuch bedeckt wurde. Dieses Tuch bedeckte nicht nur sein halbes Gesicht, sondern teilweise auch seine Klamotten. Dazu saß er in einem modernen Rollstuhl.
 

Alle Blicke fielen auf Elaith.
 

,,Entschuldigung, ich hätte mich passender angezogen, wenn ich gewusst hätte, dass wir heute eine Versammlung haben", und mit diesen Worten setzte sie sich neben Tseng
 

Auf den Lippen von Rufus formte sich ein sehr kleines Lächeln. Er hatte das vorherige letzte halbe Jahr Elaith besser kennengelernt. Da diese mit ihm von Arzt zu Arzt gegangen ist, wie auch von Apotheke zur Apotheke. In seinem inneren bewunderte der Präsident manchmal das sie das alles, ohne zu meckern machte.
 

Deshalb konnte er ihr auch oft nicht böse sein oder so etwas ernst nehmen. Sie war eine gute Mitarbeiterin.
 

,,Präsident, erlaubt mir zu fragen, warum wir uns so schnell miteinander treffen mussten? Ist irgendwas geschehen?", fragte Elena
 

Er nickte ihr zu, ,,In der Tat, es ist etwas geschehen. Prinz Noctis Lucis Caelum, wird demnächst nach Midgar einreisen. Ich werde zusammen mit ihm die Beziehung unserer zwei Länder besprechen"
 

Die Augen aller Turks weiteten sich.
 

Prinz Noctis, war der Prinz des Landes Lucis. Auch dieses hatte turbulente Zeiten hinter sich. Aber die waren nicht mit Gaia und Midgar zu vergleichen.
 

Das der Prinz herkommen wollte, war eine ziemlich sehr gute Sache. Denn durch die Vorkommnisse hatte ihr Land ein wenig an Ansehen verloren. Wenn die Bevölkerung sieht das sie anfangen mit anderen Ländern zusammen zu arbeiten, dann werden sie hoffentlich nicht mehr einen so großen Hass auf die Politik haben.
 

,,So eine Reaktion hatte ich bereits erwartet. Zwar hat der Prinz seine eigene Leibgarde dabei, aber ich will das ihr, Reno, Rude und Elaith, speziell auf den Prinzen aufpasst und ihm euren Schutz gibt. Das war alles. Deshalb würde ich alle, außer die Drei, bitten, den Raum zu verlassen", sagte der Präsident
 

Und das taten sie auch. Tseng blieb ebenfalls noch mit ihnen in den Raum. Das lag aber daran das er der Anführer der Turks ist.
 

Der Präsident schaut kurz zu ihm rüber und nickte ihm einmal zu. In diesen Moment fing Tseng an ihnen Akten zu geben.
 

Sie schaute auf die Akte, dort stand: Elaith Falconwood

drauf.
 

Das war ihr Name. Aber gleichzeitig wusste sie das es eine Missionsakte ist.
 

Die drei Teammitglieder öffneten die Akten.
 

,,Wie ihr euch bereits vorstellen könnt, lasse ich euch nicht einfach nur auf den Prinzen aufpassen, um unsere Freundlichkeit zu zeigen. Wir wissen nicht wie ernst es der Prinz meint mit Beziehungen aufbauen. Eure Aufgabe wird daher also auch sein, herauszufinden ob er es ernst meint, oder wir nur ausgenutzt werden", sagte der Präsident
 

,,Ich glaube nicht das Prinz Noctis uns ausnutzen wird", sagte Elaith
 

,,Was lässt dich das glauben?", fragte Rude
 

,,Erst vorkurzem wurde Nifflheim besiegt und wurde dadurch ebenfalls ein Teil zu Lucis. Die Menschen außerhalb Insomnia waren nicht wirklich gut auf den vorherigen König zu sprechen, was zu ein paar Spannungen im Land geführt hat. Deshalb hat der Prinz, obwohl sein Vater schon länger tot ist, den Thron noch nicht bestiegen. Er will der Bevölkerung zeigen das er würdig ist. Daher würde er sich selbst in den Abgrund stürzen, wenn er uns in den Abgrund stürzt.", erklärte sie
 

(Kurze Info: Insomnia ist die Hauptstadt von Lucis)
 

,,Ich verstehe. Aber ich denke das ein wenig Vorsicht nicht schaden kann", sagte Rude
 

,,Hn. Der Meinung bin ich auch", sagte Reno
 

,,Dann sei es so. Ihr habt eure Akten. Liest sie euch genau durch. Ein genaues Datum wann der Prinz eintrifft, werdet ihr noch bekommen", sagte Rufus
 

,,Verstanden, vielen Dank Präsident", sagten alle drei gleichzeitig
 

Und alle drei verließen ebenfalls gleichzeitig den Raum. Tseng jedoch, blieb noch beim Präsidenten.
 

,,Wie es aussieht ist Elaiht, wie immer, ziemlich gut Informiert", sagte der Präsident
 

,,Sieht ganz so aus", sagte Tseng, schaute aber nachdenklich nachvorne
 

,,Ich weiß was du denkst", sagte Rufus
 

Tseng schaut ihm an.
 

,,Du fragst dich warum ich ausgerechnet diese drei auf den Prinzen aufpassen lasse. Nun Elaith ist im selben Alter wie der Prinz. Außerdem habe ich gehört das die Gruppe des Prinzen etwas chaotisch sein soll, die Drei zusammen sind auch etwas chaotisch. Ich habe das Gefühl sie werden sich gegenseitig den anderen gegenüber öffnen können und das ohne große Probleme. Außerdem sind diese drei schon mindestens zehn Jahre im Dienst. Erfahrung haben sie genug", sagte der Präsident
 

Der Anführer der Turks war ein wenig überrascht. Der Präsident hatte genau zu Wort gebracht was er dachte. Tseng wusste das er recht hatte. Zwar waren die Drei zusammen recht chaotisch, aber sie waren einer der besten die sie hatten.
 

Er musste ihnen also Vertrauen schenken.
 

Reno, Rude und Elaith liefen zusammen den Flur entlang.
 

,,Wie es aussieht Prinzessin, hast du den Präsidenten mit deinem Wissen sehr beeindruckt", sagte Reno
 

Sie musste ein wenig die Augen verdrehen. Prinzessin war Reno sein Spitzname für sie. Diesen hatte sie schon seit Kindesalter und dieser war auch geblieben. Denn irgendwann hatte sie sich mit den Spitznamen einfach abgefunden.
 

,,Elaith, woher weißt du so viel über Lucis und deren Situation?", fragte Rude
 

,,Ich schaue mir die Nachrichten aus anderen Ländern öfters an als unsere hier. Denn ich sehe jeden Tag selbst wie unzufrieden die Leute sind, deshalb muss ich es nicht doppelt hören", sagte sie
 

Ihre beide Teammitglieder nickten ihr verständnisvoll zu. Sie wussten genau was sie damit meinte. Dann aber verabschiedeten sie sich auch schon ihr. Denn heute war ihr freier Tag und sie wollte unbedingt mit ihrem Motorrad ein paar Runden drehen.
 

Draußen angekommen setzte sie sich auf ihre Maschine und fuhr auch schon los. Während sie umherfuhr, fielen ihre Gedanken zu ihrer nächsten großen Mission.
 

Es war aufregend den Prinzen von Lucis zu treffen. Nicht jeder kann erzählen das er einen Royal aus einem fremden Land getroffen hat. Vor allem noch ein so großes Land wie Lucis.
 

Sie fragte sich was für eine Person der Prinz wohl war. Doch im inneren hoffte sie, dass Lucis und Gaia ein Band schließen können und Verbündete werden könnten. Denn so etwas brauchten sie jetzt unbedingt.
 

Elaith war so in Gedanken vertieft das ihr nicht einmal richtig bewusst wurde, wo genau sie hinfuhr.
 

Irgendwann schaute sie zur Seite, dabei blieb ihr Herz stehen. Ihre Augen weiteten sich und sie konnte nur starren.
 

Für einen Moment dachte sie, sie sieht wie sich Zack an die Wand anlehnt und ihr zulächelt.
 

Ihr Mund öffnete sich leicht, ,,Zack...?"
 

Das hatte sie so aus dem Konzept gebracht, das ihr nicht aufgefallen war, dass sie über viele kleine Steine fuhr. Erst nachdem unter den Reifen ein komisches Geräusch zu hören war, wurde ihr bewusst das ihr Hinterreifen ein Loch hatte.
 

Sofort stellte sie sich mit ihrem Motorrad an den Rand und schaute nach. Ein Seufzer kam aus ihr heraus. Sie hatte definitiv einen Platten.
 

Dann legte sie ihre Hand aufs Gesicht. Sie durfte definitiv nicht mehr vor dem Fernseher am Sofa einschlafen.
 

Elaith hatte keine andere Wahl. Sie musste eine Werkstatt finden, die ihr Motorrad wieder auf die Beine bringen könnte.
 

Gerade als sie auf ihren Handy nach einer schauen wollte, hörte sie wie ein Kind schreite. Als sie zur Seite blickte, sah sie wie drei erwachsene Männer auf ein kleines Mädchen zugingen.
 

,,Lasst mich in Ruhe!", sagte sie
 

,,Das haben kleine Gören wie du davon, wenn sie versuchen mit den Großen zu spielen", sagte einer der Männer
 

Und noch bevor sie näher auf das kleine Mädchen zugehen konnten, stellte sich Elaith schützend vor sie.
 

,,Warum spielt ihr nicht mit jemanden eurer Größe?", fragte sie ernst
 

Die drei Männer starrten sie von oben bis unten an, dabei gaben sie ihr einen Ekelhaften Blick. Dann fingen die das Lachen an.
 

,,Nur zu zeig was du kannst", sagte einer von ihnen und sie fingen an näher auf sie zu zugehen
 

Kurz bevor sie vor ihr standen, packte Elaith unter ihrem Pully eine spezielle Waffe zum Schießen heraus. Die Waffe sah nicht wie eine gewöhnliche Pistole aus. Denn das Oberteil der Schusswaffe war länglich und etwas flach. Dazu hatte es zwei Löcher, aus dem Schüsse kamen.
 

Sie nahm die Waffe in ihre Hand und schoss den Männern genau vor die Füße. Diese erschraken, sahen sich gegenseitig an und rannten auch schon weg.
 

Elaith musste seufzen und packte ihre Waffe wieder weg. Eigentlich war die Schusswaffe ihre zweite Waffe. Denn sie kämpfte normalerweise mit einem Tachi Schwert. Doch oft nahm sie auch ihre Schusswaffe zum Einsatz.
 

Da es eine ziemlich große Angewohnheit war immer mit ihren Waffen rumzulaufen, nahm sie mindestens ihre Schusswaffe mit, wenn sie irgendwo rausging. Denn ihrer Meinung nach war es immer besser vorbereitet zu sein.
 

Sie seufzte, diese Männer wollten nichts weiter als auf cool tun. Als sie sich aber umdrehte, bemerkte sie in welchem Viertel der Stadt sie war. Es war eins der "Problem Zonen". Dieses Viertel gehörte zum Ghetto und die Kriminalität war hier höher.
 

Kein Wunder das das kleine Mädchen angegriffen wurde.
 

Elaith drehte sich um und beugte sich nach unten zu ihr.
 

Das kleine Mädchen hatte dunkelbraune Haare, die zu einem Zopf geflochten waren und oben mit einer pinken Schleife befestigt waren.
 

Dazu hatte sie Kastanienbraune Augen die sie strahlend ansahen.
 

,,Aerith!!", sagte sie mit lauter Stimme und umarmte sie
 

Elaith zwinkerte zweimal, schüttelte dann ihren Kopf, legte ihre Hand auf den Rücken des kleinen Mädchens und sagte, ,,Tut mir leid. Ich bin nicht Aerith. Mein Name ist Elaith"
 

Das kleine Mädchen ließ von ihr ab und sah sie nochmals genauer an. So als wollte sie sicher gehen, dass sie wirklich nicht Aerith ist.
 

Dann wurde sie ein wenig rot und sagte, ,,Entschuldigung, du siehst aber nur jemanden den ich wirklich gemocht habe, wirklich ähnlich"
 

Elaith lächelte sie warm an. Gegenüber Kindern war sie immer warm. Denn sie fand Kinder schon immer faszinierend. Ihnen stand die Welt offen und sie konnten noch so viel erleben, so viel aus sich machen.
 

In ihren Augen war Kind sein das schönste am ganzen Leben. Wahrscheinlich lag es daran, weil sie nie wirklich die Chance hatte, eine richtige Kindheit zu haben.
 

,,Du weißt meinen Namen, darf ich deinen erfahren?", fragte sie das kleine Mädchen
 

,,Mein Name ist Marlene"
 

,,Marlene? Das ist ein wirklich schöner Name. Wohnst du hier in Gegend?", fragte Elaith
 

Marlene schüttelte den Kopf, ,,Ich wohne etwas weiterweg... Aber ich habe gedacht das ich hier einen schönen Blumenladen finden kann, weshalb ich hergekommen bin"
 

Die Augen von Elaith zogen sich ein wenig zusammen. Wie konnte man ein so kleines Mädchen, in so einer Gegend, alleine auf die Straße lassen?
 

Sie wusste das sie keine andere Wahl hatte, außer das kleine Mädchen zurück zu bringen.
 

Deshalb nahm sie Marlenes Hand in ihre und fing das Laufen an.
 

,,Das nennen ich mal einen freien Tag... zuerst hat mein Motorrad einen Platten und jetzt das", murmelte sie
 

,,Ist dein Motorrad kaputt?", fragte das kleine Mädchen
 

Sie nickte ihr zu, ,,So ungefähr"
 

Dann sagte Marlene strahlend, ,,Mein Daddy hat hier in der Nähe eine Werkstatt! Ich bin mir sicher, dass er dir helfen kann!"
 

Elaith starrte sie eine Weile an. Es war zwar nicht gerade ihre Lieblings Gegend, aber mit einem platten Reifen wäre sie so oder so nicht weitgekommen und so konnte sie zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen.
 

,,In Ordnung. Wir holen mein Motorrad und dann gehen wir zu der Werkstatt. Ist das okay?", fragte sie mit einem warmen Lächeln
 

Marlene nickte ihr grinsend zu. Beide liefen Hand in Hand. Sie musste im inneren zugeben das die kleine wirklich süß war.
 

Als sie beim Motorrad angekommen sind fragte Marlene, ,,Darf ich darauf sitzen?"
 

Elaith starrte sie ein wenig nachdenklich an. Viel Schaden konnte das kleine Mädchen eh nicht anrichten. Denn immerhin musste das Motorrad geschoben werden. Weshalb sie am Ende ja sagte. Doch sie wusste das der eigentliche Grund dafür war, wie sie von dem kleinen Mädchen angestarrt wurde. Sie hatte diesen Welpen Blick, bei dem kaum nein sagen konnte.
 

Und so setzte sich Marlene auf das Motorrad, während Elaith es schob. Dabei erzählte ihr die kleine ganz genau wo sie hin musste. Und irgendwie, machte es Spaß mit ihr zu reden.
 


 

Cloud schraubte an seinem Motorrad herum. Nachdem er einigermaßen fertig war, stand er auf und ging zum Waschbecken. Als er sich in den Spiegel sah, starrte er auf seine blauen Augen die in der Mitte, neben der Pupille grün waren.
 

Er war ein Ex-Soldat. Alle Soldaten hatten solche Augen. Denn früher haben sie gewisse "Spritzen" bekommen und das hat nicht nur ihr Dasein ein wenig verändert, sondern auch ihre Augen.
 

Neben seinen außergewöhnlichen Augen hatte er helles blondes Haar.
 

In seinem Gesicht gab es keine Emotionen. Er wurde von so vielen als Held gefeiert, doch in seinen Augen war er nie ein Held gewesen. Denn seiner Meinung nach, hatte er nie etwas heldenhaftes getan.
 

Er hatte seinen besten Freund und das Mädchen, das er liebte, sterben lassen. Er konnte sie nicht retten und zurück holen konnte er sie auch nicht.
 

Oft dachte er wie ironisch es doch war, das ihm erst bewusstwurde, dass er sie liebte, als es schon zu spät war. Nie hatte er die Chance gehabt ihr genau zu sagen, was er fühlte.
 

Cloud hatte Probleme damit seine Gefühle auszusprechen und vor allem mit Mädchen umzugehen. Und in den Moment wo er sich bereit fühlte ihr seine Gefühle zu gestehen, sagte sie ihm, dass er sich nicht in sie verlieben dürfe.
 

Im Nachhinein fragte er sich ob das nicht eine Vorbotschaft auf das kommende gewesen war.
 

Seinen besten Freund hatte er versprochen für zwei zu Leben. Für ihn und für sich. Denn er war sein Lebendes Vermächtnis. Doch das war nicht so einfach. Die Wunden waren tief und es sah nicht so aus als könnten diese geheilt werden.
 

Noch immer, wenn er seine Augen schloss, sah er sie vor sich. Wie sie ihm eine Blume entgegen hielt und sagte, ,,Verliebte gaben diese sich, wenn sie wieder zusammengefunden haben"
 

Das Leben war nicht gerecht. Das wusste er. Doch war es für ihm besonders schwierig.
 

Das Kichern von zwei Personen holte ihn aus den Gedanken heraus und als er nachvorne ging, sah er zwei Personen vor sich.
 

Eine davon war Marlene, Barret seine Tochter.
 

Als Cloud aber die andere Person sah, blieb sein Herz stehen. Konnte das möglich sein? War es sie? War es wirklich sie?
 

Ein Name kam ihn durch den Kopf. Er war so geschockt das er diesen nicht laut aussprechen konnte.
 

Aerith?
 

Als sich die Frau aber in seine Richtung umdrehte, sah er aber, dass es sie nicht war. Es war nicht Aerith. Und Trotzdem herrschte eine große Ähnlichkeit zwischen beiden Frauen.
 

Die Frau vor ihm hatte genauso große tief Grüne Smaragdaugen, wie sie es hatte. Dazu hatte sie eine ähnliche Haarfarbe und auch vom Gesicht her sah sie ihr ähnlich.
 

Es gab aber ein paar Unterschiede. Die Frau war größer als Aerith, dazu waren ihre Lippen etwas voller. Dazu fiel Cloud sofort auf, dass die Frau definitiv trainierter war und eine wirklich gute Figur hatte.
 

Zwar sah ihr Körper nicht so trainiert aus, wie der von Tifa, doch er konnte sehen das sie ebenfalls eine Art Training machen musste.
 

Als die Frau ihn ins Gesicht sah, gab es jedoch kein Lächeln. Sie schaute ihm ernst an. Das Gekicher, das sie gerade eben mit Marlene hatte, war vorbei.
 

Mit ihrem Ernsten Gesichtsausdruck kam sie auf ihm zu und sagte, ,,Dich habe ich schon gesucht"
 

Überrascht weiteten sich seine Augen und er fragte, ,,Mich...?"
 

Was wollte diese Frau von ihm? Wer war sie eigentlich? Und warum war sie mit Marlene unterwegs?
 

Eine Einzige Frage kam Cloud in dem Sinn:
 

Wer bist du?

Erste Begegnung mit AVALANCHE

,,Ja, dich", sagte Elaith mit einem ernsten Ton
 

,,Wie kann man nur so ein verantwortungsloser Vater sein und seine kleine Tochter ALLEINE, in so einer Gegend, rumlaufen lassen!?"
 

Cloud musste zweimal Blinzeln. Vater? Meinte sie etwa ihm damit? Sein Blick fiel nachhinten zu Marlene und er fing an zu verstehen was los ist.
 

,,Das ist ein Missverständnis ich..."
 

Er konnte aber nicht zu Ende reden, denn Elaith unterbrach ihm, ,,Wäre ich nicht in der Nähe gewesen, hätten drei Männer was weiß ich mit ihr angestellt. Auch wenn sie nicht wirklich etwas schlimmes wollte"
 

,,Hör zu ich..."
 

Sie unterbrach ihm wieder, ,,Oh nein, hör du zu! Typen wie du nerven mich wirklich höllisch. Sie setzen Kinder in die Welt und kümmern sich dann ein Dreck um sie"
 

,,Aber ich..."
 

Cloud schaffte es wieder nicht etwas zu sagen, denn Elaith sagte, ,,Aber du solltest mit deiner Tochter zusammen zum Blumenladen gehen, anstatt sie alleine raus zu einem zu schicken!"
 

Der blondhaarige Mann entschied sich zu schweigen. Er hatte das Gefühl das egal was er sagen würde, sie es falsch verstehen würde, oder gegen ihn verwenden würde.
 

Marlene hatte das bemerkt weshalb sie sich neben Elaith hinstellte und sie leicht anstupste.
 

Die Frau mit den Smaragdgrünenaugen starrte auf sie herab, ,,Uhmm... das ist nicht mein Daddy"
 

Elaith machte große Augen und wechselte ihre Blicke zwischen den Mann und dem kleinen Mädchen vor ihr.
 

,,Das ist Cloud! Er ist ein wirklich guter Freund von meinem Daddy!", sagte das kleine Mädchen mit der pinken Schleife im Haar
 

,,Ohh...", sagte Elaith und starrte wieder zu Cloud rüber
 

Sie ging ein paar Schritte nachvorne, legte ihre beiden Hände hinter den Rücken und lehnte sich nachvorne zu ihm, um sich zu entschuldigen.
 

Cloud sein Mund öffnete sich leicht, aber es kam kein Ton heraus. Mit dieser Gestik erinnerte sie ihm noch mehr an Aerith als sie es sonst schon tat.
 

Er konnte nicht vergessen wie sie sich immer an ihn lehnte, oder vor zu ihm lehnte, um ihn etwas zu sagen oder einfach nur anzulächeln. Ein bekannter Schmerz war in seiner Brust zu spüren.
 

Diesen aber, bedeckter er mit einer Maske und schaute die Frau vor sich einfach nur neutral an. Er wollte nicht das weder sie noch Marlene diesen Schmerz in ihm sehen.
 

Er wollte etwas sagen, aber aus seinem Mund kam kein Wort heraus.
 

Marlene stellte sich vor ihm und sagte, ,,Cloud, ihr Motorrad ist kaputt. Könntest du dir das vielleicht mal ansehen?"
 

Zuerst starrte er sie einen Moment an, dann aber nickte er ihr zu.
 

Das Motorrad stand vor ihm und er beugte sich nach unten, um zu sehen was genau kaputt war. Während er das tat, standen Marlene und die Frau an der Seite.
 

Die Werkstatt war nicht besonders groß, aber auch nicht besonders klein. Es war nicht mal seine Werkstatt, es war die von Barret. Und im inneren wunderte es Cloud immer noch das er eine Werkstatt eröffnet hat. Denn seine Vergangenheit, war genauso wie seine, recht kompliziert.
 

Eigentlich war Cloud gar kein Mechaniker hier. Er sollte nur Aufträge annehmen, währen Barret kurz weg war, anstatt welche zu behandeln. Da er aber selbst ein Motorrad fährt, konnte er ihr vielleicht helfen und sehen was los ist.
 

Dazu fiel ihm sofort auf das die Maschine vor ihm alles andere als eine Billige war und relativ gut gepflegt wurde. Er konnte fast sein eigenes Spiegelbild in dieser sehen.
 

Sein Blick fiel auf den Hinterreifen, denn er bemerkte sofort das dieser geplatzt war. Und als er sich diesen näher ansah, wusste er auch warum.
 

,,Kann es sein das du zu schnell gefahren bist?", fragte er sie
 

Sie neigte ihren Kopf leicht zur Seite und überlegte. Im inneren war sie sich gar nicht sicher ob sie zu schnell gefahren ist. Denn diese Situation war sehr merkwürdig.
 

Elaith konnte schlecht sagen das sie dachte, ihren verstorbenen Freund an einer Wand lehnend gesehen zu haben. Weshalb sie antwortete, ,,Das kann möglich sein. Warum?"
 

Cloud zog ein größeres Metall Stück aus dem Reifen heraus und zeigte es ihr.
 

Ihre Augen weiteten sich überrascht für einen Moment. Ihr war nicht bewusst dass sie so schnell gefahren ist.
 

,,Es übt sich ein gewisser Druck auf den Reifen aus, wenn man eine sehr hohe Geschwindigkeit fährt. Dadurch sind die Reifen anfälliger für Sachen, die sie zum Platzen bringen können. Es gibt jedoch spezielle Reifen, die um einiges mehr aushalten. Wenn du willst kann ich dir diese besorgen... es dauert aber mindestens drei Werktage", erklärte er
 

Sie nickte ihm verständnisvoll zu, ,,In Ordnung. Zeit für neue Reifen"
 

Er starrte sie eine Weile lang an. Schonwieder hatte er einen Unterschied zwischen Aerith und ihr gefunden. Cloud konnte sich schlecht vorstellen das Aerith eine so begeisterte Motorradfahrerin gewesen wäre, dass sie sogar selbst eins besaß.
 

Es war nicht gerecht und eigentlich wollte er es auch nicht. Aber er konnte nicht anders. Die Unterschiede zwischen der Frau vor ihm und IHR festzustellen, passierte von ganz alleine.
 

Beide standen an der Kasse. Cloud holte ein Buch hervor indem alle Termine und Aufträge reingeschrieben wurden.
 

,,Ich brauche deinen Namen", sagte er
 

Sie nickte ihm zu, ,,Elaith Falconwood"
 

Er schrieb ihren Namen auf und starrte auf diesen. Dass er einen Namen hatte, machte die ganze Situation irgendwie realer für ihm. Er bildete sich nicht ein das sie da war, sie stand wirklich vor ihm.
 

Als er wieder aufblickte, war ihr Gesicht genau vor seinem. Denn sie hatte sich zu ihm rüber gebeugt.
 

,,Alles in Ordnung?", fragte sie
 

,,Huhh?"
 

,,Du warst gerade irgendwie... Es hatte irgendwie den Anschein gemacht als würde etwas dich plagen", sagte sie
 

Cloud konnte nichts anders als sie anzustarren und er hasste sich dafür. Warum musste sie IHR so ähnlichsehen?
 

Noch bevor er etwas sagen konnte, war ein Geräusch von hinten zu hören.
 

Vor ihnen tauchte ein großer starker, breit gebauter Mann, mit dunklem Teint auf. Das erste was Elaith an ihm auffiel war sein Tattoo, das er am linken Arm hatte. Dazu hatte er dunkelbraune Haare mit einem Dreitagebart. Er trug eine braune Weste mit einem schwarzen Tanktop darunter. Seine Hose hatte eine Khaki grüne Farbe.
 

Es war Barret, der Besitzer der Werkstatt und gleichzeitig ein guter Freund von Cloud.
 

Mit einem strengen Blick schaute er durch die Werkstatt. Jeder normale Mensch würde sich bei diesem Typen in die Hosen machen.
 

Als sein Blick aber auf Marlene fiel, wurde dieser auf einmal sanft.
 

,,Daddy!!", schrie sie und sprang den Mann in die Arme
 

Der gerade noch Angsteinflößende Blick war verschwunden und er schaute das kleine Mädchen in seinen Arm liebevoll an.
 

Elaith zeigte mit ihrem Finger auf Barret, ,,Ist das Marlenes Vater?"
 

Cloud nickte ihr als Antwort.
 

Nun war sie diejenige, die einen ernsten Blick auf ihrem Gesicht hatte.
 

,,Wenn du mich mal entschuldigen würdest...", sagte sie und ging auf Barret zu
 

Nun war er derjenige der sich eine Predigt anhören durfte.
 

Normalerweise ließ der große muskulöse Mann nicht so mit sich reden, doch auch er war von ihrem Aussehen perplex. Das nicht, weil sie wunderschön war, obwohl beide Männer zugeben mussten das sie eine wirklich schöne Frau war, sondern eher, weil sie Aerith sehr ähnlich war.
 

Selbst Barret dachte für einen kurzen Moment, das er Geister sehen würde.
 

Die Frau vor ihm zeigte keine Scheu ihm die Meinung zu sagen.
 

,,Drei Männer? Marlene!? Du wurdest von drei Männern angegriffen? Wer und wo sind die? Ich werde ihnen zeigen was passiert, wenn..."
 

Barret konnte aber nicht aussprechen, weil Marlene ihm unterbrach, ,,Alles okay Daddy. Elaith hat mich gerettet! Sie hat mich auch wieder hergebracht"
 

Elaith stand mit verschränkten Armen da. Marlene stellte sich neben sie und lächelte sie warm an, in diesen Moment musste sie ebenfalls lächeln. Es war schwierig bei kleinen Kindern, wie sie, nicht sanft zu werden.
 

Dann ging Barret auf sie zu und bedankte sich bei ihr.
 

,,Elaith hat ihr Motorrad hergebracht, weil es kaputt gegangen ist. Aber Cloud hat es sich schon angeschaut", sagte Marlene
 

,,Hat er das?", fragt Barret und schaute zu ihm rüber
 

Cloud nickte ihn schweigend zu.
 

Danach schaute sich Barret das Motorrad selbst noch einmal an. Er sagte ihr so etwas Ähnliches wie es Cloud schon getan hatte.
 

Während er ihr ein paar Sachen erklärte, schaute Elaith zu Cloud rüber. Als sich die Blicke der beiden trafen, schaute er sofort weg. Das fand sie ziemlich seltsam.
 

,,Dein Freund ist irgendwie... ziemlich ruhig. Es ist fast so als würde er nur reden, wenn er muss", sagte sie in einen leisen Ton, den nur Barret hören konnte
 

Er drehte sich zu seinem Freund um und starrte diesen eine Weile an. Das wunderte ihm nicht wirklich. Wahrscheinlich hätte er eine so ähnliche Reaktion, wenn eine Frau vor ihm auftauchen würde, die seiner verstorbenen Ehefrau sehr sehr ähnlichsah.
 

Obwohl Aerith und Cloud nie verheiratet waren oder allgemein zusammen waren. Es stand damals einfach viel zu viel vor ihnen. Deshalb hatte ihre Beziehung kaum eine Chance gehabt.
 

Das hielt den Mann mit den tiefen blauen Augen aber trotzdem nicht davon ab sie zu lieben.
 

Auch Barret fiel auf, das Elaith Aerith zwar ähnlichsah, aber vom Charakter her ein wenig anders war. Sie war direkt, hatte keine Angst ihre Meinung zu sagen. Eine starke Eigenschaft.
 

,,Cloud hat mir... Ohh ich hoffe es ist in Ordnung das ich dich beim Vornamen anspreche", sagte sie und drehte sich zu dem blonden Mann um
 

Er nickte ihr zu und murmelte, ,,Ist in Ordnung"
 

,,Cloud hat mir gesagt es kann bis zu drei Tage dauern, bis die neuen Reifen an mein Motorrad gebracht werden"
 

,,Sagen wir fünf. Es dauert drei Tage bis die Reifen ankommen. Das ist normalerweise eine schnelle Sache, aber ich habe noch andere Aufträge. Weshalb ich hoffe das das nicht wirklich schlimm ist", sagte Barret
 

Sie schüttelte den Kopf, ,,Das ist in Ordnung. Wird nur ein wenig ungewohnt sein, ohne rumzufahren"
 

,,Ein interessantes Hobby für eine Lady", sagte er ein wenig lachend
 

,,Ich arbeite viel zu viel, um es ein Hobby zu nennen. Aber ich nenne es gerne eine Zuflucht", sagte sie
 

Danach unterhielten sich die beiden noch über verschiedene Sachen beim Motorrad.
 

Er versprach ihr einen speziellen Preis zugeben, weil sie Marlene geholfen hat. Elaith verneinte das aber immer wieder. Am Ende sagte sie dann jedoch trotzdem zu.
 

Barret blickte zu Cloud rüber. Er sah wie er Elaith anstarrte.
 

,,Hey Elaith", sagte der Besitzer der Werkstatt
 

,,Hast du Lust mit uns in eine Bar hier in der Nähe zu gehen?"
 

Sie dachte einen Moment lang nach. Dann sagte sie, ,,Ich weiß nicht. Ich muss irgendwann wieder nachhause, ich wohne nämlich relativ nah am Zentrum. Und da ich kein Motorrad mehr habe, wird das Dauern"
 

Außerdem war sie ein Turk. Sie war von vornerein heraus Fremden gegenüber sehr misstrauisch. Auch wenn diese harmlos zu seinen schienen.
 

,,Cloud kann dich nachhause fahren!", sagte Marlene
 

Sie schaute zu ihm rüber. Er nickte ihr leicht zu und sagte dabei, ,,Ja"
 

,,Ich weiß nicht..."
 

Bevor sie aber noch mehr sagten konnte, sah sie wie Marlene sie anstarrte. Sie hatte wieder diesen Welpen Blick auf ihrem Gesicht.
 

Elaith atmete einmal schwer durch. Ein bis zwei Stunden würden wohl nichts ausmachen, oder?
 

Weshalb sie am Ende zusagte. Sie liefen zu viert zu der Bar. Als sie davorstanden, starrte sie auf den Namen der Bar.
 

Der Name war: Siebter Himmel
 

Zwar bezweifelte Elaith stark das sie sich hier wie im siebten Himmel fühlen wird, aber man sollte nicht zu früh urteilen.
 

Nachdem sie die Bar betreten haben, bemerkte sie schnell das hier so gut wie alles aus Holz war. Die Wände, der Boden, die Tische, die Stühle, die Bar, bestanden alle aus Holz.
 

Über der Bar war ein LED Kaktor neben dem "Cocktails!" stand. Es gab eine große Musikbox, wie auch ein paar Spielautomaten hier.
 

Obwohl es ein typisches Bar Ambiente hatte, fand sie das es auf eine Weise trotzdem irgendwie gemütlich wirkte.
 

,,Nicht schlecht. Kommt ihr hier regelmäßig her?", fragte Elaith
 

Barret stellte sich neben sie hin und nickte, ,,Die Bar gehört einer guten Freundin von uns"
 

Genau in diesen Moment kam eine Frau mit langen schwarzen Haaren nachvorne. Sie trug ein weißes Tanktop, das aber ziemlich kurz war, weshalb sie es Bauchfrei trug. Dazu hatte sie einen ziemlich kurzen schwarzen Lederrock an.
 

Was aber Elaith ebenfalls auffiel war, dass die Frau vor ihr sehr beglückt war mit ihren Brüsten. Diese waren nämlich ziemlich... groß.
 

Sie schaute auf ihre eigenen herunter. Zwar waren Elaith ihre nicht wirklich klein, sie würde behaupten ein wenig größer als "normal", aber niemals so groß wie die von der Frau vor ihr.
 

Die Frau schaute sie entgeistert an. Das war Elaith ziemlich unangenehm. Sie verstand nicht warum die Leute sich in diesen Viertel so komisch ihr gegenüber verhielten.
 

,,Tifa! Darf ich dir vorstellen, das ist Elaith. Wir haben uns zufällig kennengelernt und haben gedacht wir nehmen sie in deine Bar mit", sagte Barret
 

Tifa lächelte sie an und sagte, ,,Es freut mich dich kennenzulernen"
 

Elaith verzog etwas ihre Augen. Sie war schon ziemlich lange in ihrem Job tätig. Weshalb sie gelernt hat gewisse Gesichtsausdrücke zu lesen. Sie sah genau das Tifa sich eher ein Lächeln auf zwang, anstatt das es ein echtes war.
 

Als sie sich vorne auf einen der Barhocker hinsetzten, wurde es allgemein im Raum ein wenig voller. Ihr Blick fiel auf ein helles LED-Schild das über dem Kühlschrank hing.
 

Dort stand: EGGS&CHIPS

drauf.
 

,,Eggs and Chips...", murmelte sie, während sie das las
 

,,Hast du das schon mal probiert?", fragte Marlene sie
 

Elaith schüttelte den Kopf, ,,Nein. Aber ich habe mal Fish and Chips probiert als ich in der neuen Welt war"
 

,,Du warst in der neuen Welt?", fragte Tifa überrascht
 

Im inneren hätte sich Elaith am liebsten auf die Zunge gebissen. Die "Neue Welt", war keine wirkliche neue Welt. Es war der Name eines Landes, das neben Lucis war.
 

Sie glaubte das es diesen Namen wegen der Landschaft und dem Leben dort hatte. Denn irgendwie wirkte alles auf eine seltsame Art so friedlich und normal. Die Wiesen waren grün und es gab kaum Anzeichen von irgendwelchen Kämpfen.
 

Während es hier in Gaia das komplette Gegenteil war.
 

Auswandern aus Gaia war nicht einfach. Das Land hatte durch den Skandal sehr an Ansehen verloren. Weshalb die Menschen außerhalb eher kühl behandelt wurden.
 

Elaith aber hatte ungefähr eineinhalb Jahre im Außendienst verbracht. Nachdem Zack gestorben war, schaffte sie es psychisch einfach nicht mehr durch Midgar rumzulaufen und so zu tun als wäre alles normal.
 

Und da man auch Informationen von anderen Ländern brauchte, vor allem in damaligen Zeiten. Wurde ihr dieser Antrag gewährt.
 

,,Uhh ich habe eine gute Freundin dort... Weshalb ich dort ein wenig Zeit verbracht habe", sagte sie und die anderen schauten sie beeindruckt an
 

Danach servierte Tifa allen, außer Cloud, ein Bier.
 

Als die Barbesitzerin das Gefühl hatte, das alle sich ein wenig wohler fühlten durch das Bier, fragte sie, ,,Und Elaith? Bist du hier in Midgar aufgewachsen?"
 

Diese schüttelte den Kopf, ,,Nein. Ich bin in Gongaga aufgewachsen"
 

Es war die Wahrheit, aber sie stammte nicht ursprünglich aus Gongaga. Elaith wusste nicht genau wo sie geboren wurde und wann genau ihr Geburtstag war. Man hatte sie nämlich als Baby einfach vor die Tür von jemanden gelegt.
 

Der Doktor konnte herausfinden das sie im Juli geboren war. Einen genauen Tag aber konnte er nicht sagen. Weshalb sie sich selbst diesen Tag aussuchte, sie nahm den siebten Juli als ihren Geburtstag.
 

Ihre Adoptivmutter war anfangs von einem Ort zum anderen gezogen, bis sie sich in Gongaga niedergelassen haben. Und obwohl sie dort nicht geboren war, nannte sie es den Ort, von dem sie kam.
 

,,Gongaga?", fragte Tifa mit großen Augen und sie nickte ihr zu
 

,,Ist es dort schön?", fragte Marlene
 

,,Das war es"
 

Bevor die AVALANCHE Bastarde es zerstört haben. Dachte sie sich
 

AVALANCHE war eine Rebellengruppe die direkt gegen die Regierung und Politik rebelliert haben. Dazu haben sie alle mittel genutzt, die sie bekommen konnten.
 

Um ihren Appel lauter zu machen hatten sie sich entschieden einen großen Stromgenerator, der kurz vor dem Dorf Gongaga war, zu zerstören.
 

Durch die Explosion des Stromgenerators wurde so gut wie das ganze Dorf zerstört. Es hatten auch nur wenige Menschen überlebt.
 

Irgendwo verstand Elaith die Frustration der Bevölkerung damals. Doch wenn von beiden Seiten angegriffen wird und es Schäden gibt, wird niemand gewinnen. Und so war es auch.
 

Gaia hatte nur noch wenige schöne Seiten durch die gehetzten Kämpfe von Regierung und Rebellen. Langsam aber gut, erholten sich die Dörfer, Städte und Landschaften. Man konnte es einen wieder belebbaren Raum nennen.
 

Während Elaith in Gedanken war, bemerkt sie nicht das Cloud sie anstarrte. Und das mit offenem Mund.
 

Im inneren fragte er sich ob das nicht die Art des Karmas war, ihm eine reinzuwürgen. Sein ehemaliger bester Freund kam aus Gongaga. Es fühlte sich an wie ein komplett falscher Scherz.
 

Sie sah der Frau, die er einst wirklich liebte, fast zum Verwechseln ähnlich. Dazu kam sie noch aus demselben Dorf wie sein ehemaliger bester Freund.
 

War das die Art des Lebens ihn einen Streich zu spielen?
 

,,Wann bist du nach Midgar gezogen?", fragte Barret
 

,,Kurz bevor ich dreizehn wurde. Seitdem lebe ich hier"
 

,,Besuchst du deine Familie manchmal dort?", fragte Marlene
 

Ihr Blick fiel auf den Tresen und sie sagte, ,,Ich habe keine Familie"
 

Die Stimmung um sie herum wurde ungemütlich, doch diese änderte sich, als Stammkunden der Bar hereinkamen.
 

Es dauerte daher nicht lange bis sie alleine war und niemand mehr mit ihr redete, aber das war sie schon gewohnt. Nach einer Weile stand sie auf und widmete sich der Dartscheibe.
 

Sie hatte einige Pfeile in der Hand. Die Scheibe hatte in der Mitte zwei Kreise. Der innere Kreis war rot, während der äußere grün war.
 

Elaith warf einen Pfeil nachvorne. Dieser traf genau die rote Mitte. Die anderen Pfeile, die sie warf, trafen den grünen Kreis. Für manche mag das wirklich beeindruckend sein, doch für sie war es nicht so schwierig. Sie musste relativ früh lernen mit einer Schusswaffe umzugehen. Weshalb sie ihre Ziele genau analysieren musste und ausrechnen musste wie sie dieses am besten traf.
 

,,Wow! Du bist wirklich gut!", sagte eine Stimme neben ihr
 

Als Elaith nach unten schaute, sah sie das Marlene war.
 

,,So schwierig ist es gar nicht. Ich kanns dir zeigen, wenn du willst", sagte sie
 

Das kleine Mädchen nickte ihr mit strahlenden Augen zu. Weshalb Elaith nachvorne ging und die Pfeile wiederholte. Dann nahm sie Marlene in den Arm. Vorhin beim Gespräch hatte sie mitbekommen das das kleine Mädchen sechs Jahre alt ist.
 

Sie erklärte ihr wie und wo sie die Pfeile am besten werfen sollte. Die Kleine hörte ihr aufmerksam zu und nickte immer wieder.
 

Marlene warf einer der Pfeile nachvorne. Er traf zwar keinen der beiden Kreise, aber der Pfeil landete nicht so weit von diesen.
 

Das machte das kleine Mädchen glücklich und sie lächelte auf. Elaith musste daraufhin selbst lächeln.
 

Cloud, der immer noch auf einen der Barhocker saß, hatte das alles beobachtet. Es fiel ihm schwer nicht zu starren und das hasste er.
 

Sie ließ Marlene runter und sah wie das Mädchen glücklich grinste, weil sie ein paar gute Treffer gemacht hatte.
 

Als Kind ist man noch so unschuldig. Dachte sie sich
 

Als Elaith dann über den Raum schaute, fiel ihr etwas ins Auge. Es war eine weiße Lilie, die in einer Vase beim Fensterbrett stand. Langsam ging sie auf diese zu.
 

Die Lilie erinnerte sie an die Lilien auf ihrem Traumfänger. Das wiederum brachte ihre Gedanken wieder zu Zack. Ein wenig verzog sich ihr Gesicht. Sie konnte nicht aufhören die Blume anzustarren.
 

,,Schön nicht? Diese Blume ist..."
 

,,Ein Glücksbringer", Elaith beendete Marlenes Satz
 

Das kleine Mädchen schaute sie etwas fragend an. Daraufhin musste Elaith leicht Lächeln.
 

,,Wusstest du es nicht?", fragte sie
 

,,Blumen sind Glücksbringer. Du hast hier einen Glücksbringer vor dir, sogar einen recht schönen. Weiße Lilien stehen für die Reinheit der Liebe"
 

Marlene sah die Blume nun mit ganz anderen Augen an.
 

In diesen Moment stand Cloud auf und verließ die Bar. Denn er konnte es nicht mehr aushalten. Vor allem nachdem sie das mit den Blumen gesagt hatte.
 

Aerith hatte ihn immer weiße Lilien gegeben. Hatte sie ihm letzten endlich doch geliebt?
 

Er stand draußen und lehnte sich an das Holzgeländer an. Es dauerte nicht lange und er war nicht mehr alleine. Barret stellte sich neben ihm hin.
 

,,Etwas viel für dich was?", sagte er
 

Doch Cloud antwortete nicht. Er schaute einfach nur nachvorne.
 

,,Zufälle existieren", sage Barret daraufhin
 

,,Ich weiß nicht ob das ein Zufall ist, oder ob das Universum mir nicht einfach den größten Streich spielt, oder wiederum ob es einfach nicht nur Karma ist. Denn letzten endlich konnte beide nicht retten", sagte Cloud
 

Barret schaute ihm schweigend an. Zwar hatte Cloud dieses Land, ihre Heimat, gerettet, doch die Opfer dafür waren groß. Während alle ihn als Helden feierten, verlor er immer mehr und mehr sich selbst.
 

Oft ertappten Tifa und die anderen ihm dabei, wie er einfach nur schweigend die weiße Lilie anstarrte, oder allgemein einfach nur schweigend rausschaute.
 

Lange Gespräche führte keiner so wirklich mit ihm. Denn er gab immer nur kurze Antworten, oder nickte/schüttelte nur mit dem Kopf. Die Lücke in seinen Herzen war tief und auch wenn manche versuchten diese zu füllen, scheiterte jeder bei ihm.
 

Denn Cloud konnte sich selbst einfach nicht vergeben.
 

Er wusste das Elaith nicht Aerith war. Beide sahen sich ähnlich, aber beide waren definitiv nicht dieselbe Person.
 

,,Entschuldigung, wäre es für dich okay mich jetzt nachhause zu bringen?", fragte eine Stimme hinter ihnen
 

Die beiden Männer drehten sich um und sahen das Elaith vor ihnen stand.
 

Wenn man von Teufel spricht... Dachte sich Cloud
 

Ein lautes Lachen war zu hören und sie sahen zur Seite. Drei betrunkene Männer liefen aus der Bar und konnten gerade noch so ihr Gleichgewicht halten.
 

Elaith zog ihre Augenbrauen hoch und sah sie unbeeindruckt an. Es war gerade erst dunkel geworden und diese Männer waren jetzt schon wichtig.
 

,,Hast du Angst?", fragte Barret sie
 

,,Angst? Vor was? Vor den Männern?", fragte sie
 

,,Betrunkene Kerle können gefährlich werden. Weshalb es nicht schlecht ist einen Freund zu haben der auf einen aufpasst", sagte Barret grinsend
 

,,Ich brauche keinen Mann, der mich beschützt", war das Einzige was sie darauf sagte
 

Für sie war der Gedanke eine Beziehung zu haben etwas seltsames. Das lag daran das sie ihr Leben praktisch der Arbeit widmete. Vor allem jetzt gab es so viel zu tun.
 

Elaith hatte noch nie so wirklich über so etwas wie eine Beziehung, Hochzeit, oder etwas Ähnlichem nachgedacht. Der Gedanke geliebt zu werden war für sie fremd.
 

,,Willst du wirklich schon nachhause? Der Abend hat gerade erst angefangen", sagte Barret
 

Sie nickte ihm aber zu, ,,Ich muss morgen wieder arbeiten"
 

Der Besitzer der Werkstatt verstand das und sie verabschiedeten sich voneinander.
 

Cloud lief mit ihr durch die Straßen. Sein Motorrad war etwas weiterweg geparkt, das schien ihr aber nichts auszumachen.
 

Er setzte sich hin und schon bald spürte er wie Arme ihn von hinten Umschlungen. Das war ein seltsames Gefühl, aber in diesen Moment dachte er noch seltsamer kann es nicht werden als es schon ist.
 

Dann gab er auch schon Gas und sie fuhren durch die Straßen von Midgar.
 

Die Berührung von ihr fühlte sich auf seltsamerweise Vertraut an. Er konnte sich aber nicht erklären woran das lag. Die ganze Fahrt über war es still, dann als sie im Zentrum ankamen, bat sie ihm an den Rand zu fahren.
 

,,Schaffst du es von hier aus alleine nachhause?", fragte er
 

,,Was machst du, wenn ich sage das ich es nicht schaffe?", fragte sie daraufhin
 

Seine Augen weiteten sich für einen Moment und er starrte sie an.
 

,,Ich bringe dich nachhause", sagte er und war gerade dabei von seinem Motorrad abzusteigen
 

Sie aber hielt ihm auf und schüttelte den Kopf, ,,Das war nur ein Scherz. Es ist in Ordnung, ich wohne nur fünf Minuten von hier entfernt"
 

Er starrte sie wieder eine Weile lang an, bis er ihr dann zu nickte.
 

Der Abschied der beiden war irgendwie seltsam. Sie drückte ihre Lippen zu einem kleinen Lächeln zusammen, während er ihr einfach nur zu nickte.
 

Dann gingen beide getrennte Wege.
 

Als sie in ihrer Wohnung angekommen ist, atmete sie schwer aus.
 

Dafür das es ein "freier" Tag war, war es ein ziemlich anstrengender Tag. Deshalb war das Einzige was sie tun wollte, sich umziehen und ins Bett gehen.
 


 


 

Zack und sie saßen beide auf dem großen Hügel, von dem man ihr Dorf sehen konnte. Der Tag des Abschieds war gekommen und keiner von den beiden Kindern wusste wie sie mit diesem umgehen sollten.
 

Elaith war im inneren irgendwo schon immer bewusst gewesen, dass sie irgendwann gehen muss. Sie wusste das ihre Adoptiveltern sie niemals wie richtige Eltern geliebt hatten. Sie kümmerten sich um sie, weil sie mussten und nicht, weil sie sich sorgten.
 

Aber das war in Ordnung. Denn sie wollte das Leben bei ihnen auch nicht schlecht reden. Es hätte nämlich viel schlimmer kommen können. So hatte sie ein eigenes Zimmer, bekam warme Mahlzeiten, wenn ihre Klamotten, oder Schuhe, kaputt waren, bekam sie ein paar neue.
 

Das Leben war nicht schlecht, sie kam nämlich durch.
 

Doch was Elaith nicht bekam waren Umarmungen, Geburtstagsgeschenke, Geschichten vor dem Schlafengehen erzählt, nette Aufmunternde Worte und einiges mehr.
 

Manchmal wenn sie Zack mit seinen Eltern sah, fragte sie sich wie es wohl wäre richtige Eltern zu haben.
 

Der Tag, an dem sie gehen musste, kam jedoch doch überraschter als sie dachte.
 

Ihr Adoptivvater war in der Armee und eines Tages kam der entscheidende Brief an, dass er gefallen war. Seit diesem Tag wollte ihre Adoptivmutter nichts mehr von ihr wissen und wollte sie auch nicht mehr sehen.
 

Andere wären am Boden zerstört gewesen, doch im inneren wusste sie tief das dieser Tag kommen würde.
 

Elaith war aber nicht sauer oder enttäuscht, sie verstand es. Sie war dankbar für die wenigen Sachen, die sie bekommen hatte. So hatte sie auch den Nachnamen der Familie bekommen, obwohl sie eine Fremde war.
 

Das einzige was sie mitgebracht hatte, war ihr Vorname. Und warum dieser ausgerechnet Elaith war, wusste sie nicht.
 

Von heute auf morgen hatte sie einen neuen Platz zum Leben gefunden, aber dieser war nicht in Gongaga. Dieser Platz war in der großen Hauptstadt Midgar.
 

Beide saßen immer noch schweigend nebeneinander. Elaith hatte in ihrer rechten Hand einen Gegenstand, diesen umfuhr sie mit ihrem Daumen.
 

Es war ein Bergkristall. Da Gongaga in einer sehr Bergigen Region lag, fand man hier viele davon. Dieser aber war anders. Während die meisten Bergkristalle hell und fast durchsichtig wie Diamanten waren, hatte dieser eine kalte hellblaue Farbe und einen hellblauen Schein.
 

Wenn man sich ihn genauer ansah, sah das Innere des Kristalls so aus als würde er aus Eis bestehen. Um diesen Kristall hatte sie ein Lederband gebunden, so damit man es als Kette tragen konnte. Die Spitze des Kristalls hin runter.
 

Langsam hielt sie es Zack entgegen. Er nahm es vorsichtig in die Hand und starrte es an.
 

,,Das... das ist eine andere Art von Glücksbringer. Ein Glücksbringer den du immer bei dir tragen kannst. Und etwas... damit du mich nicht vergisst", sagte sie und schaute dann auf das Dorf herab
 

Zack starrte sie von der Seite an. Mit seiner Hand umklammerte er den Kristall. Dann legte er seine beiden Hände auf ihre und sie starrten sich gegenseitig in die Augen.
 

,,Ich werde dich niemals vergessen", sagte er und ein kleines Lächeln fand ihre Lippen
 


 


 

Ihre Augen öffneten sich und sie setzte sich auf ihr Bett hin. Obwohl sie diesmal sogar in ihrem Bett geschlafen hatte, hatte sie trotzdem so einen Traum.
 

Sie legte ihre rechte Hand ins Gesicht und seufzte. Träume von oder über Zack zu haben war nicht gerade einfach für sie.
 

Dann stand sie auf und ging zu ihrem Schrank. Von unten, ganz weit hinten, holte sie eine kleine Kiste hervor. Elaith kniete auf den Boden und starrte diese ein wenig an. Nach dem sie genug Mut angesammelt hatte, öffnete sie die Kiste.
 

In dieser war der Kristall, der Glücksbringer, drinnen, den sie Zack damals geschenkt hatte.
 

Sie lag die Kiste aufs Bett und zog sich in ihre Turk "Uniform" um. Dann nahm sie den Kristall, der immer noch an ein schwarzes Lederband gebunden war, zog sich diesen vorsichtig über den Kopf und brachte ihn dann in die richtige Stellung.
 

Obwohl sie es als Kette trug, war es nicht eine besonders lange Kette. Sie vermutete das es daran lag das sie nicht mehr zwölf war, sondern vierundzwanzig.
 

Mit ihren Fingern streifte sie sanft über den Kristall. Das Lederband hielt den Kristall ziemlich gut fest und in Form. Weshalb sie keine Angst hatte, dass dieser einfach lose werden würde.
 

Ein letztes Mal seufzte sie und machte sich auf ihren Weg zur Arbeit.
 

Als sie vor dem großen Gebäude angekommen war und ihr Büro ging, war sie die Erste, die da war. Es war ziemlich merkwürdig alleine im Raum zu sitzen.
 

Elaith legte ihren Kopf auf ihre beiden Hände und musste ein wenig Gähnen. Denn sie musste nämlich früher aufstehen als sonst.
 

Tseng betrat den Raum und schaute sie mit großen Augen an.
 

,,Du bist aber ganz schön früh hier", sagte er
 

Aber in anderen Worten war das eher ein: Du bist sogar noch früher als ich hier
 

,,Mein Motorrad ist kaputt weshalb ich früher aufstehen muss, um herzukommen. Nun... hier bin ich", sagte sie
 

Der Anführer der Turks musste ein wenig grinsen. Bevor er sich aber an seinen großen Schreibtisch hinsaß, sah er den Kristall um ihren Hals. Er wusste wem sie diesen einst gegeben hatte. Sein Gesicht verzog sich etwas.
 

Obwohl es bereits drei Jahre her war, kämpfte Elaith immer noch mit dieser Sache.
 

Nach einer sehr langen Zeit, zumindest für sie fühlte es sich sehr lange an, kamen dann auch endlich Reno und Rude.
 

,,Du bist ja ganz schön früh auf den Beinen, Prinzessin", sagte ihr rothaariger Partner
 

Sie verdrehte die Augen und sagte ihm das ihr Motorrad hin ist.
 

,,Wann kannst du es wiederholen?", fragte Rude sie
 

,,Morgen", antwortete sie
 

Es waren bereits einige Tage vergangen seitdem sie es in Barrets Werkstatt gelassen hatte.
 

Dann bekamen sie auch schon ihre Heutige Mission aufgeteilt.
 

Die drei Partner standen vor dem Bürogebäude.
 

,,Patrouille? Was ist das? Unterschätzt uns Tseng etwa?", fragte Reno als er seinen Kopf direkt zu Elaiths runterbeugte, um in die Missionsakte zusehen
 

,,Das schaut nicht wirklich schwierig aus. Wir müssen zwei Gegenden Patrouillieren. Wenn du und Rude diese Gegend übernehmt, kann ich die andere machen. So sind wir schneller fertig", erklärte sie
 

Die beiden Männer nickten ihr zu, obwohl Reno davon etwas genervt zu sein schien. Normalerweise waren sie andere Aufträge gewohnt. Über die Zeit hatte sich aber so oder so viel verändert.
 

Sie konnten froh sein dass sie ihren Job behalten konnten. Denn keiner wusste wie es nach diesem Skandal weitergehen würde.
 

So machten sie sich in die jeweiligen Gegenden auf.
 

Elaith saß vor einem Café und genoss ein kaltes Getränk.
 

Es war ruhig. Zu ruhig.
 

Irgendwie kam ihr das alles suspekt vor. Sie saß hier schon über einen halben Tag, lief auch immer wieder mal rum, aber nichts passierte.
 

Zuerst fragte sie sich ob Tseng einen Fehler gemacht hat. Aber Tseng macht nie Fehler, wenn es um Aufträge und Missionen geht.
 

Die Menschen hier in der Gegend schienen alle ihren normalen Alltag zu leben. Es gab nichts Auffälliges was sie näher beobachten musste. Mittlerweile wurde es auch schon dunkel.
 

Sie lief durch die Straßen als ihr Handy das Klingeln anfing.
 

Als sie rang ging weiteten sich ihre Augen.
 

,,Ich werde sofort gehen", sagte sie
 


 

Reno und Rude waren in Schwierigkeiten. Doch was in ihr eine Wut auslöste war, dass AVALANCHE damit etwas zu tun hatte.
 

Reno lag auf den Boden. Cloud stand bevor ihm und sagte, ,,Es ist vorbei"
 

Eigentlich waren Rude und er mittlerweile in guten Termen mit den blonden "Helden". Jedoch hatten sie eine Nachricht bekommen das AVALANCHE versuchte ein Gebäude zu sprengen.
 

Der rothaarige Mann wusste nicht was für ein Problem die Gruppe hatte und warum sie ausgerechnet jetzt ein ihnen fremdes Gebäude sprengen mussten. Sie lebten nämlich nicht mehr in turbulenten Zeiten.
 

Vor ihm war aber nicht nur Cloud. Barret und Tifa waren ebenfalls anwesend.
 

Nur einige Meter entfernt von ihn brannte es. Barret hatte nämlich seine Kanonen benutzt und kämpfte immer noch gegen Rude.
 

Die Turks nahmen immer noch direkte Befehle vom Präsidenten an. Jedoch hatte Rufus Shinra in heutigen Tagen andere Ziele. Es ging nicht mehr darum illegale Sachen zu machen. Es ging darum Gaia, ihre Heimat, wieder auf einen guten Stand zu bringen.
 

Dann fing Reno auf einmal laut des Lachens an. Cloud, der mit seinem Panzerschwert vor ihm stand, schaute ihm verwirrt an.
 

,,Was lässt dich denken das es vorbei ist?", fragte Reno ihm
 

Ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus, ,,Es hat gerade erst angefangen"
 

Hinter ihm stand ein schwarzer Helikopter, mit diesem waren Rude und er hergekommen.
 

Jemand sprang von dem Helikopter herunter und als sich die Augen der Frau vor Cloud öffneten, sahen ihn grüne Smaragdaugen an.
 

Seine Augen weiteten sich und der Schock war ihm aufs ganze Gesicht geschrieben.
 

,,Das kann nicht sein...", sagte er
 

Elaith stand vor ihm. Sie schaute ihm zuerst in die Augen, dann sah sie zu den anderen rüber, die sie ebenfalls geschockt ansahen.
 

,,Sie... Sie ist ein Turk!!!", schrie Barret
 

Cloud sein Mund öffnete sich leicht, er konnte es immer noch nicht glauben.
 

Natürlich kannte Elaith die drei sofort. Von hinten holte sie ihr Tachi Schwert hervor.
 

(Kurze Info: Das Tachi ist ein langes japanisches Schwert mit säbelähnlicher Klinge)
 

Das Schwert hatte eine weiße-silber Klinge, während der Griff schwarz-weiß war.
 

Es war wahr, sie war ein Turk. Das war nicht nur an ihren Klamotten zu erkennen, sondern auch an ihren Blick. Den warmen Blick, den sie Marlene geschenkt hatte, war verschwunden.
 

Denn Cloud wurde mit eiskalten Augen angestarrt.
 

Sie machte einige Schritte nachvorne und stellte sich vor Reno. Dieser lachte nur laut auf als er Cloud seinen Gesichtsausdruck sah.
 

Elaith schaute zu Rude rüber und nickte ihm zu. Dieser nickte zurück und fing dann an Barret anzugreifen.
 

Im inneren konnte sie selbst kaum glauben das diese drei zu AVALANCHE gehörten. Für sie war AVALANCHE nichts weiter als eine kranke unnötige Gruppe. Damals verstand sie den Appell, was es aber jetzt bringen sollte, ein Gebäude einfach so zu sprengen, verstand sie nicht.
 

Sie umklammerte ihr Tachi fest und beobachtete Cloud genau. Als dieser sich nicht bewegte, rannte sie auf ihm zu und griff an. Er schaffte es gerade noch so mit seinem großen Schwert ihre Attacke abzuwehren.
 

Schnell zeigte sich aber das Elaith alles andere als eine schlechte Schwertkämpferin war. Denn Cloud schaffte es kaum ihre Angriffe zu durchschauen.
 

Dann machte sie einen großen Sprung zurück. Barret, der einen Abstand zu Rude gewonnen hatte, rannte nun auf sie zu. Mit ihrer linken Hand zog sie ihre Waffe hervor und fing an vor seine Füße zu schießen.
 

Nachdem Rude den Werkstattbesitzer wieder beschäftigte, widmete sich ihre Aufmerksamkeit wieder Cloud. Jetzt hatte sie zwei Waffen in ihren Händen.
 

In ihrer rechten Hand hatte sie ihr Tachi, während sie in ihrer linken Hand ihre Schusswaffe hatte.
 

Der Blick von ihr fühlte sich so kalt an, dass Cloud das Gefühl hatte er würde jeden Moment einfrieren. Er konnte kaum glauben das die gleiche Person, wie vor noch ein paar Tagen, vor ihm stand.
 

Elaith richtete seine Waffe auf ihm, rannte auf ihn zu und fing an vor seine Beine zu schießen. Cloud versuchte diesem auszuweichen und als sie bemerkte das er abgelenkt war, ließ sie sich auf den Metaligen Boden gleiten und stand auf einmal hinter ihm.
 

Gerade als sie mit ihrer rechten Hand ihr Tachi auf ihm schwenken wollte, drehte er sich um und hielt den Schlag auf.
 

,,Hn", war das einzige Geräusch, das sie von sich abgab
 

Nachdem ihre Klingen ein wenig Abstand voneinander gewonnen hatten, schlug er nun zu. Und er musste zugeben, dass er wirklich beeindruckt war, dass sie seine Angriffe mit nur einer Hand abwehren konnte.
 

Elaith muss eine schon längere Kampferfahrung haben, sonst könnte sie so etwas nicht machen.
 

Sie steckte ihre Waffe wieder ein und umgriff ihr Tachi wieder mit zwei Händen. Dann rannte sie auf Cloud los. Dieser dachte das sie wieder mit ihrem Schwert angreifen wird, so war es aber nicht. Während sie sich wieder ein wenig auf den Boden gleiten ließ, brachte sie ihn mit ihrem Bein zu fall.
 

Und kurz bevor auf den Boden landete, haute sie mit ihren Tachi seine Klinge aus der Hand. Sein Schwert landete einige Meter weiterweg von ihm.
 

Beide starrten sich gegenseitig an. Doch Elaith ließ ihn einfach zu liegen und ging nachvorne. Dort gab es einen Bildschirm, der ungefähr die Größe eines Fernsehers hatte. Dazu gab es ebenfalls eine Riesen große Tastatur.
 

Rude war immer noch mit Barret beschäftigt. Das war aber auch gut so. So konnte sie sich an das wichtige ran machen. So konnte sie die Explosion aufhalten.
 

Sie tippte hier und da ein wenig herum, bis sie dann den Code zum Abrechen gefunden hatte. Nur zu ihrem Pech dauerte das Abrechen fast genauso lange wie das eigentliche Bestätigen.
 

Vor ihr tauchte nämlich ein Ladebildschirm auf. Wenn dieser gefüllt war, würde die Explosion nichts stattfinden. Jetzt musste sie nur hoffen nicht unterbrochen zu werden.
 

Sie hörte wie jemand auf sie zu rannte und blickte zur Seite. Es war Tifa. Die ganze Zeit über hatte sie sich nicht eingemischt, weil sie selbst einfach viel zu schockiert war das Elaith den Turks angehörte.
 

Jetzt aber musste sie etwas unternehmen.
 

,,Komm mir nicht zu nahe", sagte Elaith
 

Doch Tifa hörte nicht auf sie und rannte immer schneller auf sie zu.
 

Dann zog Elaith ihre Schusswaffe und zielte nun mit ihrer rechten Hand auf Tifas Bein. Im nächsten Moment ließ sie den Schuss los und die Kugel traf Tifa ins Bein.
 

Sie fiel zu Boden und ließ einen lauten schmerzhaften Schrei heraus.
 

,,Tifa!!", schrie Cloud
 

Er stand auf und ging sofort auf sie zu.
 

Elaith verzog ein wenig ihre Augen und sagte, ,,Erbärmlich"
 

Dann war der Ladebildschirm endlich geladen und die Explosion wurde damit verhindert.
 

Sie machte drei Schritte zurück und zielte mit ihrer Waffe auf den Bildschirm. Elaith schoss fünf Mal in den Bildschirm und drei Mal in die Tastatur hinein. Somit war der Computer nicht mehr zu nutzen und sie konnten nicht noch einmal eine Explosion starrten.
 

Dann machte sie einige Schritte nachhinten, neben ihr tauchte Rude auf.
 

Cloud ließ von Tifa ab und ging zur Seite, um sein Schwert wiederzuholen. Jetzt ging Barret auf Tifa zu um sich um sie zu kümmern.
 

,,Rude", sagte Elaith
 

,,Nimm Reno und starte den Helikopter"
 

Er schaute einmal zu ihr rüber, aber ihr Blick war auf Cloud gezielt, der mit einem wütenden Blick vor ihnen stand. Weshalb er ihr zu nickte und tat was sie sagte.
 

Zwar hatte Cloud so oder schon unterschiede zwischen Aerith und ihr gefunden, aber den größten hatte er jetzt erst entdeckt. Man hörte wie der Helikopter hinten das Starten anfing.
 

Elaith hatte ihr Tachi in der Hand, packte es aber dann wieder ein. Cloud rannte mit seinem Schwert auf sie zu, aber sie bewegte sich keinen Zentimeter.
 

Kurz bevor er vor ihr stand schwang er sein Schwert in ihre Richtung. Aber der Schlag traf sie nicht, denn kurz bevor er sie traf, hielt Cloud das Schwert still. Die Klinge war direkt vor ihrem Hals.
 

Elaith schaute ihn einfach nur mit ihren Smaragdgrünen Augen an und das Seelenruhig. Fast so als würde sie ihn provozieren wollen.
 

Sein Gesicht verzog sich und man sah ihm seinen inneren Konflikt an. Er wusste ganz genau das er ihr niemals wirklich weh tun konnte. Dafür sah Elaith IHR zu ähnlich.
 

Weshalb er sein Schwert senkte. Sie schaute ihn noch einmal an und drehte sich dann um.
 

,,Was machst du da Cloud!? Sie ist ein Turk! Außerdem hat sie Tifa verletzt!!", schrie Barret
 

Cloud aber, sah nur zu wie sie entkam.
 

Elaith rannte nachvorne, der Helikopter war schon oben in der Luft und fing an davon zu fliegen. Rude aber hatte ihr eine Leiter heruntergeworfen.
 

Sie nahm ein wenig Anlauf und machte dann einen großen Sprung. Als sie die Leiter fest in ihren Griffen hatte, fing sie an nach Oben zu klettern. Ein letztes Mal drehte sie sich um und starrte Cloud an. Dann kletter sie weiter hoch.
 

Oben angekommen zog sie die Leiter rein und ging zu ihren beiden Partnern.
 

,,Wenigstens haben wir sie jetzt hinter uns", sagte Rude
 

,,Nicht wirklich. Ich muss mein Motorrad von denen morgen holen", seufzte sie

Ankunft

Reno legte seine Hände unter seinem Kopf und lag auf dem schwarzen Ledersofa im Büro der Turks. An seiner rechten Wange hatte er ein größeres weißes Pflaster.
 

Cloud hat ihn ganz schön hart erwischt.
 

Das nervte ihm inneren und er schmollte.
 

Rude saß bei dem Tisch, lehnte sich in seinen Stuhl zurück und hatte seine Hände zusammengefaltet.
 

Tseng und Elaith kamen gleichzeitig in den Raum. Sie musste den Anführer der Turks nach einem Meeting mit dem Präsidenten abfangen.
 

Sie starrte ihren rothaarigen Partner an. Langsam ging sie auf ihm zu.
 

,,Reno, ist alles in Ordnung?", fragte sie mit einer sanften Stimme
 

Als Reno zu ihr aufschaute, weiteten sich seine Augen. Sie beugte sich zu ihm runter und ihr Gesicht war genau über seinen. Wenn sie ein wenig näherkommen würde, könnten sie sich küssen.
 

Er drehte seinen Kopf zur Seit und wurde leicht rot. Dabei sagte er, ,,Ja... alles in Ordnung"
 

,,Wie ich sehe war eure Mission wohl doch nicht so "einfach" wie es eigentlich aussah", sagte Tseng
 

Daraufhin schmollte Reno noch mehr.
 

Elaith erhob sich und schaute den Anführer ins Gesicht. Das leichte Lächeln verschwand und er schaute die drei Teampartner ernst an.
 

,,Was genau ist passiert?", fragte er
 

Rude war der erste der das Sprechen anfing. Er erklärte das Reno und er ganz normal auf Patrouille waren, als sie dann eine Nachricht bekamen, dass einige Mitglieder aus AVALANCHE vor hatten ein Gebäude zu sprengen.
 

Warum diese das Gebäude sprengen wollten, wusste keiner von ihnen.
 

Seltsam wurde es aber erst als Tseng ihnen sagte das er gar nichts davon gehört hatte und auch von niemand anderen etwas ähnliches gehört hatte. Somit wusste er und die anderen auch nicht, vom wem sie überhaupt die Nachricht zu diesem Gebäude bekommen haben.
 

Dann erzählte Elaith dass ihre beiden Partner sie zu Unterstützung gerufen haben. Als sie eingetroffen ist, musste sie sich ein wenig mit den Mitgliedern von AVALANCHE rumschlagen, konnte das schlimmste ihrer Meinung nach aber verhindern.
 

,,Tseng, wer genau ist Cloud Strife? Als ich vor ihm stand wurde mir nämlich schnell bewusst das ich nicht die Einzige bin, die er kannte. In was für einer Beziehung steht er zu den Turks?", fragte sie
 

Tseng setzte sich in seinen schwarzen Lederstuhl, faltete seine Hände zusammen und starrte einfach nur nachvorne.
 

In den wohl schwierigsten Zeiten ihres Landes und den turbulentesten, war Elaith im Außendienst. Sie hatte gar nicht mitbekommen was im Inneren von Gaia, vor allem in Midgar, abging.
 

Im inneren war der Anführer der Turks jedoch froh, dass es so war. Denn es war alles so kompliziert, vor allem, weil es eigentlich direkt was mit Elaith zu tun hatte. Sie wusste das aber nicht und sagen konnte er es ihr auch nicht. Zumindest nicht jetzt.
 

Deshalb aber erzählte er ihr alles, was er erzählen konnte.
 

,,Ganz am Anfang hat sich Cloud zu einer Ausbildung zum Soldaten eingeschrieben, wurde aber nicht aufgenommen und blieb ein einfacher Infanterist. Das bedeutet aber keines falls das er schwach ist. Mit der Zeit ist er dann komplett aus dieser Szene ausgetreten und war ein Einzelgänger. Er schloss sich jedoch dann der AVALANCHE Gruppe an. Damals waren das ganz andere Zeiten wie heute", sagte Tseng
 

,,Vielleicht hast du es bemerkt. Aber er hat diese Augen. Mako Augen" fügte er noch hinzu
 

Elaith dachte nach und dann fiel es ihr ein. Sie hatte es bemerkt.
 

Mako war eine bestimmte Substanz, aus der sich andere Sachen herstellen ließen. Jeder Soldat wird mit einer Art flüssigem Mako behandelt. Damit diese Soldaten keine einfachen Soldaten bleiben, sondern Elite-Soldaten werden.
 

Zack hatte ebenfalls solche Augen. Das Mako brachte nämlich die Iris dazu sich ein kleinen wenig zu verfärben. Um die Pupille herum gab es eine leicht grünliche Farbe, erst danach kam die eigentliche Augenfarbe.
 

,,Wie du sicher weißt... Ist einer der spitzen Generale im Militär durchgedreht durch... nun "drastische Verhältnisse" "
 

Elaith zog ihre Augenbrauen hoch. Drastische Verhältnisse war eine sehr milde Art zu sagen was eigentlich passiert ist.
 

Jedes Mal wenn sie über dieses Thema sprachen, hieß es immer nur der "General". Es wurde nie ein Name genannt und auch nie beschrieben wie er aussah. Denn diese Information war sozusagen "Top-Secret". Und da Elaith damals im Außendienst war, wurde sie mit dieser Information nicht eingeweiht.
 

Ihre Regierung, oder besser gesagt Präsident Rufus, hielt auch alles daran es geheim zu halten. Denn für ihn war das wieder nur eine weitere Schande ihres Landes.
 

Manchmal fragte sie sich ob sie den General kannte. Denn Zack war damals in der Armee und er war nicht nur irgendjemand. Ihr Freund seit Kindeszeiten war ein Soldat erster Klasse gewesen.
 

Damals war sie so stolz auf ihm. Doch ihre Begeisterung für die Armee verging mit seinem Tod.
 

,,Cloud war derjenige der den General am Ende aufgehalten hatte. So wird er von allen, auch innerhalb unseres Gebäudes, als Held gefeiert. Deshalb kommt er dir so bekannt vor", sagte Tseng
 

Rude und Reno starrten ihre Partnerin an. In Gegensatz zu ihr waren sie die ganze Zeit über in Midgar geblieben und haben alles live mitbekommen. Sie kannten, genauso wie Tseng, die Wahrheit.
 

Aber diese konnten sie ihr nicht sagen. Wenn sie das tun würden, würden sie bei weitem noch etwas viel schlimmeres spüren als einfach nur eine Angst entlassen zu werden.
 

,,Ich verstehe...", sagte sie
 

,,Was ich aber nicht verstehe ist warum sie ein Gebäude sprengen wollten. Wenn es wirklich so ist wie du mir sagst, verfolgen wir dann nicht eigentlich das gleiche Ziel?"
 

,,Eigentlich", sagte Reno daraufhin, immer noch ein wenig schmollend
 

,,Eigentlich... Mich wundert diese Sache auch. Wir müssen auf jeden Fall herausfinden wer diese Nachricht an Rude und Reno geschickt hat. Außerdem würde es mich auch interessieren warum AVALANCHE auf einmal so etwas tut. Aber bevor wir etwas Unüberlegtes tun, werde ich mit den Präsidenten darüber reden", sagte Tseng
 

Da sie die Situation nun besser verstand nickte sie ihm zu. Dann entschied sich Elaith aber nachhause zu gehen, es war nämlich ein anstrengender Tag.
 

Ein letztes Mal stellte sie sicher, dass es Reno auch wirklich gut ging und dann verließ sie auch schon den Raum.
 

Nun waren es nur noch die drei Männer, die im Raum waren.
 

Alle waren immer noch in der gleichen Position wie davor.
 

Tseng hatte seine Hände ineinander gefaltet, legte seine Ellenbogen auf den Schreibtisch und starrte nachvorne.
 

Rude saß immer noch an den großen Tisch, lehnte sich in seinen Sessel zurück und hatte seine Hände zusammengefaltet.
 

Und Reno lag immer noch auf dem schwarzen Ledersofa.
 

,,Irgendwann wird sie herausfinden das Zack und Cloud sehr gute Freunde waren", sagte Rude
 

Tseng schloss seine Augen und seufzte. Das wusste er.
 

Während der Anführer der Turks eine eher etwas kältere Beziehung zu den "Helden" von Gaia hatte, war er damals mit Zack wirklich gut befreundet. Beide hatten oft einige Missionen zusammen, dazu kam noch, dass er Elaiths Kindheitsfreund war.
 

Reno schnalzte mit seiner Zunge, ,,Das ein Soldat erster Klasse ausgerechnet mit einem einfachen Infanteristen so gut befreundet war"
 

(Kurze Info: Ein Infanterist ist einfacher Fußsoldat)
 

,,Sie sollte es von uns erfahren, bevor sie es von jemand anderen erfährt. Wir sind außerdem nicht nur ihre Arbeitskollegen, sondern auch ihre Freunde. Elaith wird enttäuscht sein, wenn sie es von jemand anderen erfährt. Zack war ihr wirklich sehr wichtig, das weißt du", sagte Rude speziell zu Tseng
 

Tseng schaute einfach nur gerade aus. Das wusste er auch, er wusste wie eng Zack und sie miteinander befreundet waren. Er wusste von dem Glücksbringer, er kannte die Vergangenheit er beiden. Zack hatte es ihm damals persönlich erzählt.
 

Rude hatte recht mit allem was er sagte.
 

Doch wie sollte er ihr nur sagen das ihr die wohl wichtigste Person, die sie jemals hatte, ebenfalls der beste Freund von Cloud gewesen ist?
 

,,Ich werde mit ihr reden...", sagte Tseng
 

Auch wenn er nicht wusste wie er das anstellten sollte.
 


 

Der nächste Tag kam schneller als gedacht. Elaith lag immer noch im Bett. Für heute hatte sie extra frei bekommen, doch ihre Begeisterung dafür hielt sich in Grenzen.
 

Nach einer Weile stand sie dann aber endlich auf. Denn früher oder später musste sie aufstehen. Nachdem sie sich umgezogen hatte, versteckte sie ihre Waffe hinten unter ihren Klamotten.
 

Sie wusste nicht genau wie die Typen von AVALANCHE drauf sein werden. Weshalb sie auf alles vorbereitet sein musste. Obwohl sie eigentlich einen Konflikt vermeiden wollte.
 

Vielleicht lag es daran das sie schon zu lange gekämpft hatte, langsam wurde sie müde. Dieses Spiel spielte sie nämlich schon seitdem sie dreizehn Jahre alt war.
 

Nach kurzer Zeit stand sie auch schon vor Barret seiner Werkstatt. Sie atmete einmal tief ein und aus. Dann betrat sie die Werkstatt.
 

Es war fast so als hätten sie bereits auf sie gewartet. Denn die Werkstatt war voll und sie wurde mit giftigen Blicken angestarrt. Durch diese bekam sie aber keine Angst und war auch nicht beindruckt.
 

Eine Frau, die vermutlich Anfang zwanzig war, mit sehr kurzen schwarzen Haaren kam auf sie zu und sagte, ,,Das du dich überhaupt noch hierher traust, zeigt ganz genau was für eine Person du bist!"
 

Elaith konnte sie nur leider nicht wirklich ernst nehmen. Denn sie war ungefähr an die 1.73 groß, während sie vermutete, dass die Frau vor ihr gerade mal 1.60 war.
 

Weshalb sie einfach nur schweigend an ihr vorbei ging. Dann stand sie auch schon vor Barret und Cloud.
 

Während der Werkstattbesitzer versuchte groß und angsteinflößend auszusehen, sah Cloud sie wie immer mit einem Gesicht, das keine wirklich großen Emotionen hatte, an.
 

Barret schnalzte mit der Zunge, ,,Tsk. Ich hätte es wissen müssen. So wie Marlene beschrieben hat, wie du sie gerettet hast, kannst du entweder nur ein Turk sein oder in der Armee"
 

,,Ich bin nicht euer Feind, falls es das ist worauf du hinauswillst", sagte Elaith
 

,,Du hast Tifa ins Bein geschossen!", schrie die kleine Frau von hinten
 

,,Da hat Yuffie recht", sagte Barret
 

,,Ich hätte ihr auch ins Gesicht schießen können, habe ich aber nicht. Ich habe lediglich meine Arbeit getan und versucht den jetzigen kurzfristigen Frieden, den wir haben, zu bewahren. Ich weiß das die Regierung nicht die beste war. Aber jetzt ein Gebäude ohne Grund zu sprengen macht auch nichts besser. Wie ich sehe hat sich eure Gruppe kein wenig verändert. Ihr handelt erst bevor ihr nachdenkt", sagte sie
 

Noch bevor Barret etwas darauf antworten konnte, sagte Cloud, ,,Was meinst du mit "Wir wollten ein Gebäude sprengen"? Das ist doch das was ihr getan habt"
 

Elaith verzog ihr Gesicht und schaute ihm verwirrt an, ,,Ich habe aufgehalten das ein Gebäude einfach so gesprengt wurde. Oder hast du danach irgendwo eine Explosion gehört oder gesehen? Die Interessen der Regierung, oder besser gesagt des Präsidenten haben sich geändert. Eure Gruppe sollte ein wenig ihre Zügel zurückhalten, denn bald kommt Prinz Noctis nach Gaia und wenn er sieht was eine Gruppe wie ihr hier veranstaltet, können wir den Gedanken einer zukünftigen Zusammenarbeit sofort in die Tonne schmeißen"
 

Alle, außer Elaith, weiteten überrasch ihre Augen.
 

,,Prinz Noctis kommt nach Gaia...?", fragte Yuffie mit erstaunter Stimme
 

Es war eine Information, die noch nicht öffentlich gemacht wurde. Eigentlich durfte Elaith auch gar nicht darüber mit Leuten von außerhalb reden. Aber sie wusste das, selbst, wenn sie es weitererzählen würden, ihnen niemand glauben würde.
 

Auch Cloud, der normalerweise keinerlei Mimik im Gesicht hatte, musste leicht staunen. Das war eine große Sache und Chance für Gaia.
 

Sie machte einige Schritte näher auf Barret und Cloud zu und sagte, ,,Ich bin hier, um mein Motorrad abzuholen"
 

Während Barret sie weiterhin giftig anstarrte, ging der blondhaarige Mann nachhinten, um ihr Motorrad hervor zu holen. Nun standen sie zu dritt an der Kasse.
 

,,Eigentlich müsste ich dir das doppelte Anrechnen", sagte der Werkstattbesitzer wütend
 

,,Und das zahle ich auch. Fünfundzwanzig Prozent gehen von diesem Geld an Tifa, für die Sache mit ihrem Bein. Der Rest ist die normale Bezahlung plus Trinkgeld", sagte sie
 

Sie legte das Geld vor ihnen hin, ging dann zur Seite, nahm ihr Motorrad und lief Richtung Ausgang. Bevor sie aber die Werkstatt komplett verließ, drehte sie sich noch ein letztes Mal um.
 

,,Ihr denkt das ihr Helden seid. Dabei seid ihr kein wenig besser als ich. Wegen eurer Gruppe wurde fast mein ganzes Dorf zerstört"
 

Dann zeigte sie mit ihrem Finger auf Cloud, ,,Und wegen Typen wie dir, ist jemand der mir sehr wichtig war, tot. Der einzige Unterschied zwischen euch und mir ist: Das ich für die Regierung arbeite und ihr nicht. Wenn ich eurer Meinung nach in der Hölle schmoren werde, dann werdet ihr es auch tun"
 

Mit diesen Worten verließ sie die Werkstatt.
 

Kaum war sie draußen setzte sie sich auch schon auf ihr Motorrad und gab Gas. Sie wollte einfach nur weg von hier.
 

Ziellos fuhr sie umher, bis sie irgendwann aus der Stadt fuhr und an einem etwas größeren Hügel ankam. Von hier aus konnte man fast ganz Midgar sehen.
 

Früher liebte sie Plätze, von denen sie einen besonderen Ausblick hatte. Zwar zogen solche Orte sie immer noch an, aber das Gefühl war anders. Sie hatte eher gemischte Gefühle.
 

Elaith hatte ihr Motorrad gestoppt, stieg aber nicht ab. Ihr Blick durchwanderte die Stadt vor ihr.
 

Dann schaute sie leicht zu Boden und berührte mit ihren Fingerspitzen den Bergkristall, der um ihren Hals war.
 

Eine Erinnerung kam hoch.
 

***
 

Elaith lief neben Tseng. Obwohl er damals noch nicht der Anführer der Turks war, war er irgendwie für sie zuständig. Wahrscheinlich lag es daran, weil sie die jüngste war.
 

Zwar gab es noch Reno und Rude, ihre beiden Partner, aber heute hatte sie Ausnahmsweise mal eine Mission mit ihm.
 

Sie war nämlich gerade erst einmal sechszehn, während er vierundzwanzig war. Beide waren dabei zwei Soldaten zu treffen, mit denen sie eine Mission haben sollten.
 

Es war bereits drei Jahre her seitdem sie nach Midgar gekommen war und den Turks beigetreten war. Seither ist viel passiert und sie hatte viel dazu gelernt.
 

Zack hatte sie aber nicht vergessen. Das lag nicht nur daran, weil sie ihm einen Glücksbringer geschenkt hatte, sondern auch weil sie ihm regelmäßig Briefe schrieb.
 

Er antwortete ihr wirklich oft, vermutlich so oft er konnte. Aber die letzten drei Monate hatte sie gar keine Antwort mehr bekommen, weshalb sie sich entschied ihm nicht mehr zu schreiben.
 

Es waren bereits drei Jahre vergangen, vermutlich wollte auch er mehr nachvorne gehen und sie gehörte nun mal nicht mehr zu seinem Leben. Aber sie verstand das.
 

Es tat weh, aber sie verstand es.
 

,,Elaith, du geh schon einmal vor. Ich muss noch etwas regeln", sagte Tseng
 

Sie nickte ihm verständnisvoll zu und lief weiter.
 

Dann entdeckte sie auch schon einen der Soldaten. Er stand mit dem Rücken zu ihr. Das Einzige was sie so wirklich sah waren seine etwas längeren Pechschwarzen Haare.
 

,,Hallo, mein Name ist Elaith Ravenwood. Ich bin mit meinen Partner Tseng hier, weil wir zusammen eine Mission haben. Die Akte mit allen wichtigen Informationen habe ich hier. Wir müssen nur auf ihren Partner warten, dann können wir mit der Besprechung beginnen", sagte sie
 

Ihr Blick fiel nach unten auf die Akte. Sie sortierte noch einige Blätter. Als sie wieder hochschaute, war das Gesicht des Soldaten direkt vor ihrem. Es gab nur wenige Zentimeter Abstand.
 

Was ihr sofort auffiel war, dass er ungefähr in ihrem Alter sein musste. Zumindest sah er wirklich jung aus. Dann gab es da noch seine pechschwarzen Haare, aber die hatte sie schon vorher bemerkt. Das was ihr am meisten auffiel waren seine Augen, sie waren Blau, aber hatten einen leichten grünen Schimmer um ihre Iris.
 

Ein leichtes Grinsen fand sich auf den Lippen des jungen Mannes vor ihr.
 

,,Elaith bist du das?", fragte er
 

,,Huh??"
 

Woher kannte er ihren Namen?
 

Langsam nickte sie mit ihrem Kopf und sagte, ,,Das bin ich aber..."
 

Bevor sie noch aussprechen konnte, wurde das Grinsen des Jungen vor ihr noch breiter, ,,Ich bin's! Zack!"
 

,,Zack?!", fragte sie überrascht wiederholend
 

Er nickte ihr zu, ,,Jaahhh, ich kann gar nicht glauben das du hier arbeitest! Ich wollte dich finden sobald ich in Midgar bin. Aber irgendwie ist mir dann bewusst geworden das ich gar nicht weiß wo du genau wohnst"
 

Ihre Augen weiteten sich, denn sie musste erst einmal realisieren das ER vor ihr stand.
 

Er war definitiv größer als beim letzten Mal wo sie ihm gesehen hatte. Aber was hatte sie auch erwartet? Das war bereits drei Jahre.
 

Zack war aber nicht nur größer geworden, er hatte sich zu einem hübschen jungen Mann entwickelt.
 

Eine schwarze Strähne seines Haars, hängte ihm ins Gesicht. Das hatte sich aber seit ihrer Kindheit nicht geändert.
 

Er neigte seinen Kopf etwas zur Seite und legte seine Hände an ihre Schultern, ,,Elaith? Ist alles in Ordnung?"
 

Sie schüttelte ihren Kopf leicht und lächelte, ,,Es ist nur... ich kann nicht glauben das du wirklich vor mir stehst. Ich bin glücklich dich zu sehen"
 

Und diese Worte meinte sie auch ernst.
 

Elaith war wirklich glücklich ihm vor sich zusehen. Irgendwie fühlte es sich in diesem Moment nicht real an. Denn sie hatte nicht erwartet ihn jemals wiederzusehen, vor allem nicht so.
 

,,Du bist also ein Soldat?", fragte Elaith ihm
 

Stolz nickte er mit seinem Kopf, ,,Noch nicht ganz aber bald!"
 

Sie musste ein wenig kichern. In den letzten drei Jahren hatte er sich kaum verändert.
 

,,Willst du immer noch ein Held werden?", fragte sie
 

Nun war er derjenige, der sie überrascht ansah, ,,Ich hätte nicht erwartet das du dich daran erinnerst"
 

Wieder tauchte ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen auf.
 

Zack grinste wieder und sagte, ,,Natürlich ich..."
 

Beide wurden sofort stumm, hinter ihnen war ein Geräusch zu hören. Sie drehten sich sofort um und sahen ein Monster das wie ein Drachen ähnliches Wesen aussah.
 

Elaith kannte diese Monster. Sie musste schon einige Male gegen diese kämpfen. Deshalb wusste sie auch genau wie sie gegen diese vorgehen musste.
 

Doch bevor sie handeln konnte sagte Zack, ,,Ich beschütze dich!"
 

Dabei rannte er auf das Wesen zu.
 

Ihre Augen weiteten und sie schrie, ,,Zack! Tu es nicht!"
 

Am Ende hatte nicht er sie gerettet, sondern sie ihm. Er saß ein wenig schmollend auf dem Boden. Bei diesem Anblick musste sie ein wenig grinsen.
 

,,Du solltest auf diese Dinger niemals einfach so zu rennen. Am besten sind Attacken von weitem und oben. Weshalb eine Pistole nicht so schlecht ist", sagte sie und starrte auf die Pistole in ihrer Hand
 

,,Ich hätte nicht gedacht das du so kämpfen kannst", sagte er
 

,,Nun ich bin schon drei Jahre länger bei Shinra", sagte sie daraufhin
 

Dann ging sie langsam auf ihm zu und beugte sich etwas runter zu ihm. Sie reichte ihm die Hand und sagte, ,,Das hätte auch wirklich schief gehen können. Das weißt du, oder?"
 

Seine blauen Augen starrten sie an. Er nahm ihre Hand dankend an und stand auf.
 

,,Nope, ich bin mir ziemlich sicher das alles gut gegangen wäre", sagte er mit einem grinsen
 

Elaith neigte ihren Kopf leicht zur Seite, ,,Wie das?"
 

Zack legte seine Hand an ihre Schulter und sagte immer noch grinsend, ,,Weil ich meinen Glücksbringer bei mir habe"
 

Für einen Moment weiteten sich ihre Augen und sie sah ihm überrascht an. Dann formten sich ihre Lippen zu einem Lächeln.
 

Sie hätte niemals erwartet das sie sich in ihren Beruf wiedersehen würden.
 

***
 

Vorsichtig entfernten sich ihre Finger von dem Bergkristall und ihr Blick richtete sich wieder nachvorne.
 

,,Wir waren so jung...", murmelte sie zu sich selbst
 

Damals war sie so glücklich, dass er wieder ein großer Teil ihres Lebens war.
 

Zwar hatte sie in Rude und Reno auch sehr gute Freunde gefunden, aber das war nicht zu vergleichen mit ihrem Kindheitsfreund.
 

Ein letztes Mal seufzte sie und machte sich dann auf ihren Weg nachhause.
 


 

Auf der anderen Seite waren Barret, Yuffie und Cloud bei Tifa in der Bar. Es fand eine sozusagene Krisen "Diskussion" statt.
 

Cid Highwind war ebenfalls anwesend. Er ist ein schroffer, aber herzensguter Pilot und wurde zu einem engen Freund der Gruppe.
 

Er trug eine schwarze Hose mit passenden schwarzen Stiefeln. Dazu hatte er ein blaues Hemd an und trug an seiner Stirn eine typische Piloten Brille. Sein Haar war kurz und hatte eine dunkelblonde Farbe.
 

Während die Gruppe diskutierte, waren Cloud seine Gedanken jedoch ganz wo anders.
 

,,Stimmst du da zu Cloud?", fragte Tifa
 

Er starrte sie an. Von ihrem Gesicht fiel sein Blick auf ihr Bein. Es hatte sich herausgestellt das ihr Bein doch nicht so schlimm verletzt war, wie sie es am Anfang glaubten.
 

Je mehr er darüber nachdachte, war er sich ziemlich sicher das Elaith absichtlich so geschossen hatte. Denn es war so wie sie sagte, sie hätte Tifa auch ins Gesicht schießen können, hat sie aber nicht.
 

Die ganze Zeit redeten sie schon darüber was sie nun gegen Elaith und die Turks tun sollten.
 

,,Ich finde wir sollten es einfach lassen. Wenn sie die Wahrheit sagt und Prinz Noctis nach Midgar kommt, dann will ich diesem nicht in weg stehen", sagte er
 

Alle schauten ihn überrascht an. Zwar verstanden sie was er sagte und irgendwo hatte er ein wenig recht, aber sie konnten es dennoch trotzdem nicht glauben.
 

,,Cloud, dir ist doch bewusst, dass sie Tifa ins Bein geschossen hat!?", sagte Yuffie
 

,,Sie hat sie aber nicht wirklich verletzt. Ein paar Tage und Tifa kann wieder normal laufen"
 

,,Sie und die anderen Turks wollten ein Gebäude sprengen!", sagte Barret
 

,,So war das aber nicht", sagte er etwas lauter und alle schauten ihn an
 

,,Als ich gegen sie gekämpft habe, hat sie gesagt sie ist hier, um uns aufzuhalten. Um uns aufzuhalten ein Gebäude zu sprengen. Zuerst habe ich gedacht sie sagt das, um mich zu verwirren. Aber im Nachhinein wurde durch ihre Aktion kein Gebäude gesprengt"
 

Barret fing an nachzudenken. An den Worten von Cloud war was dran. Als Elaith den Computer bedient hatte, hatte sie den Vorgang abgebrochen und letzten endlich den Computer zerstört.
 

Dadurch ist aber nichts passiert. Kein Gebäude wurde gesprengt und etwas anderes wurde auch nicht zerstört.
 

,,Du glaubst das wir reingelegt wurden und jemand uns gesagt hat das sie ein Gebäude sprengen wollen, während denen gesagt wurde wir sprengen eins", sagte der Werkstattbesitzer
 

Der Mann mit den himmelblauen Augen nickte ihm zu.
 

,,Wartet mal! Ist das nicht etwas zu voreilig? Woher wissen wir nicht das es anders war?", fragte Tifa
 

,,Ich finde es sehr überzeugend", sagte Cid
 

Alle schauten zu den Piloten rüber.
 

,,Jemand wollte dadurch die Regierung unsicher machen. Und eine unsichere Regierung kann man stürzen. Wenn das mit Prinz Noctis außerdem stimmt, dann wollte diese Person Spannungen in mitten der Einheit des Präsidenten selbst schaffen", sagte er
 

Diesen Gedanken hatte Cloud ebenfalls. Es machte einfach am meisten Sinn. Die eigentliche Frage aber war: Wer würde so etwas machen?
 

Er stand auf und stellte sich neben die weiße Lilie, die am Fensterbrett in einer Vase stand.
 

,,Ich glaube nicht, dass sie ein böser Mensch ist, oder schlechte Absichten hat", sagte er mit einer ruhigen Stimme
 

Tifa schaute ihm mit großen Augen an. Das hörte sich fast so an als würde er sich für sie sorgen. Seit zwei Jahren versucht die Barbesitzerin für ihn da zu sein, ihm zu helfen und ihn bei zu stehen.
 

Jeder ihrer Versuche war vergeblich. Sie kam einfach nicht gegen Aerith an. Selbst nach ihrem Tod kam sie gegen das Blumenmädchen nicht an.
 

Und jetzt sorgte sich Cloud nach langer Zeit das erste Mal für jemand anderen.
 

,,Ist es... ist weil...", Tifa brauchte die Worte nicht zu Ende zu sprechen, denn er verstand auch schon so was sie meinte
 

Cloud starrte aus dem Fenster. Es lang nicht daran, weil sie IHR sehr ähnlichsah. Es lag eher an dem was er vorhin gesehen hatte.
 

Als sie ihm in die Augen schaute und sagte das wegen Typen wie ihm, jemand der ihr sehr wichtig war tot ist, sah er es. Er sah den Schmerz in ihren Augen. Einen Schmerz der ihm sehr bekannt war.
 

Weil er keine wirkliche Lust hatte zu diesem Thema etwas zu sagen, verließ er ohne ein Wort die Bar.
 


 

Eine Woche war vergangen. Sie haben endlich vom Präsidenten gesagt bekommen wann der Prinz eintreffen würde. Dieser Tag war heute.
 

Elaith betrat das Bürogebäude und traf auch schon sehr bald auf ihre beiden Partner Rude und Reno.
 

Die drei standen alle nebeneinander. Sie war in der Mitte und die beiden Männer neben ihr. Geduldig und ein wenig aufgeregt warteten sie im großen Büro des Präsidentens auf ihre Gäste.
 

Reno schaute kurz zu ihr rüber und verzog ein wenig sein Gesicht, ,,Prinzessin, hast du dir etwa Make-Up drauf getan?"
 

Sie nickte, ,,Ein wenig. Man trifft nicht jeden Tag einen Royal aus einem anderen Land. Vor allem noch so einem großen Land wie Lucis"
 

,,Da hat sie recht", sagte Rude
 

Es war nicht wirklich ein volles Make-Up wie es manch andere Frau haben würde. Es war eher leicht und sah natürlicher aus. Sie wollte sich ein wenig "frisch" machen, um etwas eleganter zu wirken.
 

Die Tür ging auf und der Präsident, Rufus Shinra, betrat als erstes den Raum. Hinter ihm folgte ein junger Mann.
 

Er war ungefähr so groß wie sie, hatte Rabenschwarzes Haar und blaue Augen die wie der Tageshimmel aussahen. Sein ganzes Outfit war schwarz. Die Hose, das Shirt mit der etwas längeren Weste darüber und seine Stiefel.
 

Elaith erkannte ihn sofort, es war der Prinz. Prinz Noctis Lucis Caelum.
 

Und sie musste zugeben das der Prinz wirklich nicht von schlechten Eltern war. Er war ein hübscher junger Mann.
 

Hinter ihm tauchten drei weitere Männer auf. Das müssten seine Gefährten sein.
 

Diese erkannte sie auch sofort.
 

Neben den Prinzen direkt stand ein sehr großer Mann, der ziemlich muskulös war. Er trug ein offenes schwarzen Shirt, bei dem man seinen gut gebauten Körper sehen konnte. Dazu trug er eine schwarze Lederhose. Auf beiden Armen hatte er Tattoos, die zusammen einen Greifvogel bildeten. Dazu hatte er bernsteinfarbene Augen und eine etwas längere Narbe unter seinen linken Augen.
 

Das war Gladiolus Amicitia. Das Schild des "Königs". Er ist der Leibwächter von Noctis.
 

Neben Gladiolus stand ein weiterer Mann. Das erste was einem an ihm auffiel war, dass er eine schwarze Brille trug und eine Narbe bei den Augen hatte. Er war blind.

Der Mann trug ein dunkel schwarz-violettes Hemd mit einer schwarzen Anzugsjacke darüber.
 

Das war der Berater des Prinzen. Ignis Scientia.
 

Neben den Berater stand ein weiterer Mann. Von ihm hatte Elaith ebenfalls gehört. Er war der beste Freund des Prinzen.
 

Prompto Argentum.
 

Er hatte Honigblondes Haar, das in Gegensatz zu Clouds wärmer wirkte. Außerdem fand Elaith das Cloud sein Blond etwas kühler und heller wirkte.
 

Dieser hatte ebenfalls schwarze Klamotten an.
 

Manch einen würde es wundern warum sie ausgerechnet alle schwarz tragen, sie aber wunderte es nicht. Denn schwarz war die Farbe von Lucis.
 

Reno, Rude und Elaith verbeugten sich gleichzeitig.
 

,,Eure Hoheit", sagte sie
 

Als sie sich wieder aufrichteten starrte sie den Prinzen direkt in die Augen. Sie merkte aber auch wie sie von den anderen Männern angestarrt wurde.
 

Dann erklärte der Präsident den Gästen aus Lucis wer sie sind und dass diese drei sich ein wenig um sie kümmern werden, während ihres Aufenthaltes hier.
 

Noctis sagte aber nichts, sondern nickte nur zu.
 

Ein letztes Mal verbeugten sich die drei leicht, ,,Wir freuen uns auf eine Zusammenarbeit mit ihnen"
 

Und im inneren fragte sie sich wie diese Zusammenarbeit wohl werden wird.

Prinz Noctis

Prinz Noctis und Präsident Rufus Shinra saßen zusammen an einem großen Tisch, um ein paar Dinge zu besprechen.
 

Es ging um Ressourcen, die sie austauschen könnten und um eine engere Zusammenarbeit zwischen Lucis und Gaia.
 

Elaith und ihre beiden Partner standen direkt hinter dem Präsidenten, während die Gefolgsleute des Prinzen direkt hinter ihm standen.
 

Immer wieder bemerkte sie wie sie von diesen und auch dem Prinz selbst angestarrt wurde.
 

Das Prinz Noctis noch relativ neu und jung in diesem Amt ist bemerkte man sehr schnell. Oft gab er nur kurze Antworten und oft beriet ihm seine rechte Hand Ignis. Es war aber keine schlechte Eigenschaft das er so jung war. Vielleicht war es das was die Welt, was Lucis, brauchte, um einen Neustart zu schaffen.
 

Es wurden noch keine festen Sachen ausgemacht. Denn der Prinz wollte sich selbst ein Bild von der Lage und Situation in Midgar schaffen. Was zu verstehen war.
 

Nachdem das Gespräch zu Ende war, verließ der Prinz mit seiner Gefolgschaft den Raum. Rude, Reno und Elaith folgten ihnen. Sie liefen alle schweigend zusammen.
 

Aber sie bemerkte immer wieder die Blicke des Prinzen und der anderen. Deshalb stellte sich Elaith vor sie hin. Dabei blieben alle stehen und schauten sie etwas verwirrt an.
 

,,Prinz Noctis, ich kann ihr misstrauen uns Turks gegenüber verstehen. Aber ich will das ihnen klar ist das wir nicht hier sind, um sie auszuspionieren oder zu begutachten. Unser Job ist es lediglich sie bei ihrem Aufenthalt in Midgar zu unterstützen und ihnen zu helfen sich hier zurecht zu finden. Wir kennen diese Stadt besser als kein anderer. Weshalb ich bitte das sie uns wenigstens ein wenig Vertrauen schenken”, sagte sie
 

Noctis schaute sie ein wenig mit großen Augen an, schaute dann sofort aber etwas zur Seite und sagte, ,,Das weiß ich...”
 

Elaith ihr Gesichtsausdruck wurde ein wenig sanft. Sie wusste das er es nicht einfach hatte.
 

Sein Vater, der ehemalige König Regis, wurde von Niflheim, das nun zu Lucis gehörte, getötet. Da hörte es aber auch nicht auf.
 

Es war eigentlich geplant das der Prinz die Prinzessin aus Tenebrea heiratet. Sie und der Prinz kannten sich schon seit Kindesalter und hatten eine innige Beziehung zu einander. Doch auch diese ist zum Opfer Niflheims geworden. Noctis konnte nichts dagegen tun.
 

Da Tenebrea keinen royalen Nachfolger mehr hatte, da auch der ältere Bruder der Prinzessin zum Opfer Niflheims wurde, schloss sich das Reich ebenfalls Lucis an.
 

Es war eine große Bürde, die der Prinz tragen musste. Zwar hatte er den Frieden gebracht und die Aufgabe, die man ihm gestellt hatte, erfüllt, doch der Preis dafür war sehr sehr hoch.
 

Von einen Tag auf den anderen lag die ganze Verantwortung bei ihm und eine wirklich große Wahl hatte er auch nicht.
 

,,Ich habe eine Idee”, sagte Gladiolus
 

,,Warum trainieren wir nicht einfach zusammen. Was sagst du dazu, Noctis? Immerhin gehören die Drei einer Truppe an die sich verteidigen müssen”
 

Noctis nickte einfach schweigend zu und ehe sie sich versahen waren sie im Trainingsraum.
 

Es war ein ziemlich großer Raum. Das mussten sie den Präsidenten wirklich lassen. Er scheute keine Kosten bei der Ausbildung seiner Truppen.
 

Reno und Prompto standen sich gegenüber. Ihr rothaariger Partner hielt seinen Metall Schlagstock an seine Schulter. Dabei grinste er Prompto an. Das besondere an seinem Schlagstock war, das ganz vorne an der Spitze sich ein Elektroschocke befand.
 

Beide stellten sich in Position. Als der “Kampf” begann, fing Prompto an mit seiner Handpistole auf Reno zu schießen. Nur leider war dieser zu schnell für den blonden Jungen.
 

Und jedes Mal, wenn Reno auswich ließ er ein “Ouuuuhh” heraus und fing das Lachen an.
 

Es dauerte deshalb nicht lange bis der rothaarige Turk nahe genug bei Prompto war und ihn einen Tritt gab.
 

Der beste Freund des Prinzen kämpfte mit seiner Waffe und versuchte und mit allen Mitteln den Turk zu treffen. Man merkte das er eher vorsichtig gegen seinen Gegner vorging.
 

Während Reno eher in die Offensive ging. Er kämpfte geschickte mit Tritten, Händen und seinem Schlagstock. Reno war nun mal eben Reno, es gab eigentlich nicht wirklich viel mehr dazu zu sagen.
 

Weshalb auch sehr schnell klar wurde wer als Sieger in dieser Runde hervorgehen wird.
 

Am Ende grinste Elaiths Partner siegessicher, während Prompto erschöpft auf den Boden saß. Diese Runde ging definitiv an Reno.
 

,,Wer ist als nächstes dran?”, fragte Gladiolus
 

Schnell hatte das Schild des Königs die nächsten Gegner gefunden.
 

,,Wie wäre es mit dir und Noct?”, fragte er und zeigte mit seinem Finger auf Elaith
 

,,Gladio!”, sagte der Prinz
 

,,Was hast du etwa Angst, weil sie ein Mädchen ist?”, grinste dieser
 

Die Blicke von Elaith und des Prinzen trafen sich. Sie stellten sich in die Mitte des Raums und hatten beide ein Übungsschwert in der Hand.
 

Alle standen gespannt an der Seite. Denn jeder von ihnen wollte wissen wie der andere kämpft.
 

Sie starrten sich gegenseitig eine Weile lang an.
 

Was keiner von ihnen wusste war, das Elaith eine ungefähre Ahnung hatte wer vor ihr stand. Sie wusste das der Prinz aus Lucis sich der Kräfte seiner Vorfahren bedient und diese auch sehr gut nutzen kann.
 

Nachdem sie sich eine Weile angestarrt haben und in Position gingen, herrschte noch einen kurzen Moment stille. Dann rannte Elaith auch schon auf ihm zu.
 

Bevor sie ihm aber erreichen konnte, warf Noctis sein Schwert nach vorne und tauchte auf einmal vor ihr auf. Er hatte dazu sein “Warp” benutzt. Mit dem Kommando “Warp” konnte sich der Prinz an nahe gelegene Orte transportieren, in dem er seine Waffe an den jeweiligen Ort warf.
 

Warp konnten nur diejenigen der Lucis Königsblutlinie nutzen. Es konnten auch noch gewisse andere Personen Warp benutzen, diese bekamen aber die Kraft dazu von dem König aus Lucis.
 

Sie hatte hier den großen Vorteil das sie von dieser Fähigkeit bereits wusste und sich so etwas schon gedacht hatte, weshalb sie sofort zur Seite sprang und ihr Schwert auf ihn zielte.
 

Noctis drehte sich aber rechtzeitig um und wehrte ihren Angriff ab. Dieses Spiel ging eine Weile.
 

Er griff an, sie wehrte die Attacke ab.

Sie griff an, er wehrte die Attacke ab.
 

Die anderen, die am Rand des Raumes standen, sahen diesen Kampf mit interessierten Augen zu. Rude und Reno wussten das Elaith alles andere als schlecht im Kämpfen war. Sie war eine begabte Schwertkämpferin. Gladiolus wusste das Noctis zwar seine Anstrengen Momente hatte, aber in großen und ganzen ein guter Kämpfer war.
 

Elaith machte einen sehr großen Sprung zurück. Der Prinz nutzte diese Chance und teleportierte sich mit seiner Waffe genau über sie. Von oben kam er dann auf sie herab.
 

Leider wusste Noctis nur nicht, dass es genau das war, was sie wollte. Kurz bevor er sie traf, machte sie einen Schritt zur Seite. Dann brachte sie ihm mit ihrem Bein zu Fall. Im nächsten Moment nahm sie seine Beiden Hände, hielt diese fest und kniete mit ihrem einem Bein auf ihm.
 

Die Gefährten des Prinzen sahen sie mit großen Augen, ihre beiden Teammitglieder waren aber nicht wirklich überrascht.
 

,,Wow! Das war wirklich gut!”, sagte Prompto strahlend
 

Gladio, der Noctis schon trainierte seitdem er ein kleines Kind ist, war ebenfalls begeistert. Sie wusste definitiv wie man kämpft.
 

Langsam stand sie auf und reichte Noctis die Hand. Er starrte sie eine Weile beschämt an.
 

Er hatte das böse bekämpft, sein Land den ersehnten Frieden gebracht, aber hier konnte er nicht mal gegen jemand wie sie ankommen.
 

Durch seinen Stolz etwas gekränkt, nahm er ihre Hilfe nicht an und stand alleine auf.
 

,,Das war ein sehr schlauer Zug”, sagte Gladiolus
 

,,Nun ich bin schon einige Jahre im “Geschäft”. Da lernt man das eine oder andere”, sagte sie
 

Danach entschieden sie sich etwas draußen rumzulaufen. Denn die drei Turk Mitglieder wollten ihren Gästen aus Lucis die Hauptstadt etwas zeigen.
 

So liefen sie durch die Straßen als wären sie normale Bürger, die sich einfach unterhielten.
 

Prompto, der seinen besten Freund den Fotoapparat dabeihatte, nutzte die Gelegenheit und machte viele Fotos. Ihm fiel aber sehr schnell etwas auf.
 

,,Hier sind irgendwie viele Baustellen...”, murmelte er
 

,,Und das ist auch gut so. Damit geschieht nämlich der Wiederaufbau der Stadt”, sagte Elaith
 

,,Wie sehr war die Stadt zerstört?”, fragte Ignis
 

Die drei Turk Mitglieder verzogen etwas ihr Gesichter.
 

,,Viel schlimmer als es jetzt noch ist...”, antwortete Rude und das war auch die einzig richtige Antwort, die sie bekamen
 

Sie zeigten ihnen gute Hotspots in Midgar und berühmte Gegenden, in denen es die Menschen mochten zu sein. Wo sie etwas Entspannung nach ihrem stressigen Tag fanden.
 

Es wurde langsam dunkel und die Sonne war kurz davor unterzugehen.
 

,,Hier in der Nähe gibt es ein gutes Restaurant. Wollen wir dorthin?”, fragte Reno
 

Die Gefährten des Prinzen waren alle davon begeistert.
 

Noctis und Elaith sagten aber gleichzeitig, ,,Ich würde gerne noch ein wenig rumlaufen”
 

Überrascht das sie beide das Gleiche gleichzeitig gesagt haben, starrten sie sich an.
 

,,In Ordnung, verstehe. Dann gehen wir zum Restaurant während ihr noch rumläuft”, sagte Gladiolus und verschwand auch schon mit den anderen
 

,,Hey!!”, Noctis schrie ihnen nach, aber sie ignorierten ihm
 

Dann fiel sein Blick hinter zu Elaith. Ihre Smaragdgrünen Augen starrten sie an und er lief lautlos an ihr vorbei.
 

Sie lief voran, während er ihr einfach wie ein treuer Hund hinterherlief.
 

Ihr Auftrag war nachzuforschen ob der Prinz irgendein krummes Geschäft mit ihnen führen will. Doch je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, desto weniger hatte sie das Gefühl das so etwas seine Absicht war. Es fühlte sich eher an als wäre er bedrückt.
 

Weshalb sie einfach stehen blieb. Noctis wäre dadurch fast in sie hineingelaufen. Seine strahlend blauen Augen starrten ihm an.
 

,,Eure Hoheit, hier in der Nähe ist einer meiner Lieblings Orte. Habt ihr vielleicht Lust zu diesen mit mir zu gehen?”, fragte sie
 

Er starrte sie eine Weile an, bis er ihr dann als Antwort zunickte.
 

Dann waren sie auch schon da. Es war eine Riesen große Baustelle beim alten Shinra Gebäude. Da die Reparaturen des Gebäudes aber recht teuer waren und die Regierung die Kosten in Moment nicht tragen konnte, wurde der Bau eingestellt. Das Gerüst an dem Gebäude wurde trotzdem nicht abgemacht.
 

Sie kletterten beide bis ganz nach Oben. Dann oben endlich angekommen hatten sie eine Aussicht auf ganz Midgar, bis sogar darüber hinaus. Man sah wie die Sonne am Himmel dabei war unterzugehen.
 

Sie setzten sich hin und das rot-orangene Licht der letzten Sonnenstrahlen küsste ihr Gesicht. Dieser Anblick beindruckte selbst Noctis.
 

Beide saßen schweigend nebeneinander und genossen die Aussicht vor ihnen.
 

Nach einer Weile sagte Elaith, ,,Ich hoffe das eure nicht allzu gute Laune wegen unseres Kampfes von vorhin liegt”
 

,,Das ist es nicht... Du wirst es nicht verstehen, wenn ich es sage. Und bitte hör auf mich so förmlich anzusprechen, ich mag das nicht besonders”, sagte er
 

,,Warum machen wir dann nicht einen Deal?”, frage sie
 

Er schaute ihr ins Gesicht, sie schaute aber weiterhin nachvorne und betrachtete den Ausblick.
 

,,Ich werde aufhören euch förmlich anzusprechen, dafür erzählt ihr mir was euch auf dem Herzen liegt”
 

Noctis starrte sie eine Weile lang wieder schweigend an. Er versuchte ihren Gesichtsausdruck zu lesen, zu erfahren was sie dadurch wollte, was ihre Hintergedanken waren. Das schaffte er aber nicht. Denn sie starrte weiterhin einfach nur geradeaus, ohne jegliche Emotionen, die sie verraten könnten im Gesicht.
 

Dann nickte er ihr einfach zu.
 

Sie rutschte näher an ihm heran, so dass sie direkt neben ihm saß. Obwohl er ein Prinz und gleichzeitig ein Mann war, zeigte Elaith gar keinerlei scheue davor.
 

,,Selbst wenn ich es dir sage, wirst du es nicht verstehen. Lucis wird vom Kristall bestimmt, die Cealum Blutlinie, meine Linie, wird vom Kristall bestimmt. Und der Kristall hat ausgerechnet mich für den wahren König auserwählt. Ich habe alles getan was in meiner Macht Mögliche war. Ich habe mein Land gerettet, meinen Leuten wieder ein zuhause gegeben. Aber... dafür konnte ich die Person, von der ich wollte, dass sie am sichersten ist, am Leben ist, nicht retten”, sagte er langsam und schaute die Untergehende Sonne an
 

Elaith ihr Blick senkte sich ein wenig. Sie wusste von wem er redete. Lunafreya Nox Fleuret.
 

Das Orakel. Sie war in der Lage mit den Göttern zu sprechen.
 

Manche Länder, darunter Lucis, wurden von einem Kristall bestimmt. Der Kristall stand in direkter Verbindung mit den Göttern und war ein Gegenstand, der das menschliche Denken überschritt.
 

Der Kristall in Lucis hatte der königlichen Familie seine Kraft geliehen. Doch zwei Personen gab er volle Kraft.
 

Dem auserwählten König und dem Orakel.

Noctis und Lunafreya.
 

Das Orakel hatte eine direkte Verbindung zu den Göttern, konnte mit ihnen reden und hatte die Fähigkeit andere zu heilen.
 

Noctis konnte sich die Kraft seiner Vorfahren leihen und schöpfte selbst viel Kraft von seinem Inneren und dem was der Kristall ihm gegeben hatte.
 

Luna, abgekürzt so wie er sie immer nannte, und er kannten sich schon seit der Kindheit.
 

Beide sollten Heiraten, auch wenn es eher politisch war. Damals als Niflheim noch macht besaß, wollten sie so einen Draht zu Lucis haben. Denn Tenebrea, das wunderschöne Land der Sylleblumen, war von Niflheim besetzt.
 

Und auch wenn die Hochzeit arrangiert war, konnte sich Noctis nicht beklagen. Es mag sich kitschig und kindisch anhören, doch er konnte sich nicht vorstellen eine andere Frau, als sie, zu heiraten.
 

Irgendwo im inneren, war er froh, dass er selbst keinen Antrag stellen musste. Das lag nicht daran, weil er nicht wollte, sondern eher das er nicht genau wusste wie. Er hatte in diesem Bereich nicht wirklich Erfahrungen.
 

Er liebte sie und von dem was er gehört hatte, hatte Luna ihn ebenfalls geliebt. Aber die große Bürde, die ihnen beiden auf die Schultern gelegt wurde, wurde immer schwerer und brachte letzten endlich einen von ihnen zum Fall.
 

Nun stand Noctis vor einem großen Reich, das durch seinen Sieg noch größer wurde. Er wusste nicht wie er das alles, ohne sie, nur schaffen sollte.
 

,,Ich weiß nicht wie es sich anfühlt eine Prinzessin zu sein, oder Königin, die auf so viele Länder achten muss. Aber ich weiß wie es sich anfühlt jemanden zu verlieren der einem sehr wichtig ist”, sagte sie sanft und starrte ebenfalls nach draußen
 

,,Ich bin bei den Turks bereits seit über zehn Jahren. Jemand... den ich wirklich sehr mochte... hat im selben Beruf gearbeitet. Aber... Er war in der Armee. Damals fand ich es nicht schlimm. Sogar recht witzig das wir beide erfahrene Kämpfer sind. Bis dann dieser eine Tag kam. Ich habe vieles getan, vieles vollrichtet. Aber retten... konnte ich ihm nicht, als ich angekommen bin war es schon längst zu spät”
 

Er hörte ihr Aufmerksam zu und unterbrach sie nicht.
 

,,Danach... war ich nicht mehr dieselbe Person. Zumindest fühlte es sich anders an. Und als mein Land mich am meisten gebraucht hat, habe ich mich entschieden in den Außendienst zu gehen. Ich konnte einfach nicht länger hierbleiben und so tun als wäre alles normal. Darauf bin ich nicht stolz. Ich bin keine Prinzessin, keine Königin, aber man könnte sagen man erwartet von dir und mir das Gleiche. Das wir unsere Arbeit tun und sie guttun. Egal wie schwierig es wird”
 

Elaith stand auf und starrte nun von oben auf ihn herab.
 

,,Du hast nicht gegen mich verloren, weil du schwächer bist als ich. Du hast verloren, weil dein Kopf überall war, überall außer bei unserem Kampf. Du hast gute Gefährten. Wie gesagt, ich bin weder Königin noch Prinzessin, aber selbst ein König muss seine Bürde nicht alleine tragen. Lass andere dir zur Seite stehen”, sagte sie und reichte ihm die Hand
 

Beide starrten sich in die Augen. Noctis musste zugeben das er noch nie solche Augen, wie sie es hatte, gesehen hat. Er hatte nicht erwartet das sie sich ihm so öffnen würde und sie selbst hatte es auch nicht erwartet. Aber was hatte sie schon zu verlieren?
 

Elaith war ein offener Mensch, außerdem wusste sie das Noctis sie verstehen würde. Denn nur jemand der einen ähnlichen oder selben Schmerz wie sie durchlitten hatte und immer noch hatte, würde es verstehen.
 

Sie war keine Royal, aber sie verstand es. Von ihr erwartete man auch viel. Wenn nicht sogar noch mehr als von ihm.
 

Die Welt, in der sie lebten, war so kaputt. Selbst nachdem sie den Frieden gebracht hatten, war es immer noch so schwierig und es gab immer noch so viel zu tun.
 

,,Das unsere beiden Länder zusammen arbeiten ist ein richtiger Schritt in die Zukunft”, sagte sie
 

Vorsichtig griff er nach ihrer Hand und sie half ihm hoch. Noctis nickte ihr zu und hielt dabei immer noch ihre Hand. Dann ließen beide voneinander ab und starrten auf den Himmel raus. Die Sonne war bereits untergegangen.
 

Beide wussten das es besser war zurück zu kehren. Die anderen würden sich sicher bald Gedanken machen wo sie bleiben.
 

Der Prinz würde es zwar so nie zugeben, doch das Gespräch mit ihr hatte ihm ein wenig geholfen. Es nahm ihn ein wenig die Last weg, zu wissen, dass er nicht der Einzige war, der solche Probleme hatte.
 

Es gab noch so vieles was er zu lösen hatte. Denn der eigentliche Kampf hatte erst jetzt begonnen. Indem sie alle versuchten ihr Land wieder auf die richtige Strecke zu bringen. Hier in Midgar zu sein, war ein Anfang für beide Länder.
 

Die Sterne und der Mond leuchteten hell am Himmel. Solche Nächte erinnerten Elaith immer daran wie sie damals mit Zack in den Himmel gestarrt hatte.
 

Manchmal kam es ihr vor als wäre das Gestern gewesen. An anderen Tagen fühlte es sich so an als wäre es sehr viele Jahre her. Obwohl es gerade einmal fast drei Jahre waren.
 

Sie müsste lügen, wenn sie sagen würde das sie ihn nicht vermisst.
 

Beide entschieden sich das Gerüst wieder runter zu klettern, um sich den anderen wieder anzuschließen.
 

Der Prinz und sie waren ungefähr in der Mitte auf dem Weg unten. Die Kulisse hier sah aus wie aus einem Film. Fast so als wären die Arbeiter einfach abgehauen und hätten alles so stehen gelassen.
 

Es war merkwürdig das alte Shinra Gebäude zu sehen. Als sie noch sehr jung war, hatte sie hier angefangen zu arbeiten. Für manch einen nicht gerade die glorreichste Karriere. Die Chancen für sie einen guten Job ohne wirkliche Familie zu finden und ohne ein zuhause das einem unterstützte, waren aber sehr klein.
 

Die Zeit, bei der sie angefangen hatte bei Shinra zu arbeiten, fühlte sich an als wäre es eine Ewigkeit her. Sie arbeitete bereits so lange als ein Turk, das sie sich kaum an die Zeit erinnern konnte, wo es anders war.
 

Ihr Blick fiel auf das Shinra Gebäude.
 

***
 

Eine fast dreizehn Jährige Elaith lief den erdigen Weg entlang. Ihre Adoptivmutter hatte ihr ein Zeitlimit gegeben in den sie “verschwinden” musste. Doch das war einfacher gesagt als getan
 

Es war sogar sehr schwer einfach zu “gehen”. Denn ohne irgendeinen Job, indem sie wenigstens ein wenig Geld verdiente, sah alles aussichtslos aus.
 

Weshalb sie sich auf dem Weg zum Stromgenerator machte. Dort liefen immer irgendwelche Arbeiter herum. Außerdem musste der Generator auch geputzt werden, wie auch die Häuser, die dazu gehörten. Vielleicht könnte ja sie diesen Job übernehmen.
 

Dort angekommen war es komischerweise wirklich ruhig. Was wirklich seltsam war, da hier immer sehr viele Menschen rumliefen.
 

Vorsichtig machte sie einen Schritt nach dem anderen nachvorne.
 

Ein lautes Knurren war zu hören und sie schaute zur Seite. Ihre Augen weiteten sich.
 

Vor ihr stand ein sehr großer Hund, das war aber kein normaler Hund. Die Beine und der Körper des Hundes waren mit Muskeln vollgepackt.
 

Es gab zwar recht muskulöse Hunde, aber so einen Hund hatte Elaith noch nie in ihrem Leben gesehen. Seine Zähne waren alle spitz wie Messer, dazu waren seine Ohren sehr lang und spitz. Auf seinem Rücken hatte der Hund etwas das aussah wie eine Art Antenne. Es war aber nicht elektrisch oder metallisch, es war ein Teil des Hundes.
 

Er hatte recht kurzes Fell das eine seltsame hellgraue, blaue - weiße Farbe hatte.
 

Doch kurz gefasst sah der Hund wirklich gefährlich aus und sie war sich sicher, dass er es auch war. Denn er fletschte seine Zähne und sah sie an als wäre sie sein Mittagssnack.
 

Langsam machte Elaith drei Schritte zurück. Als sie dann aber jedoch ausversehen auf einem Ast getreten war, war der Hund nun voll auf sie fixiert. Es dauerte daher auch nicht lange bis er anfing auf sie los zu rennen.
 

Zwar hätte sie vollkommen in Panik verfallen können, doch Elaith wusste es besser, sie fing an so schnell zu rennen wie sie nur konnte.
 

Sie hörte wie der Hund hinter ihr laut das Bellen anfing und versuchte ihr Tempo einzuholen.
 

Zuerst lief sie ziellos umher, doch dann sah sie wie einer der Gebäude, die zum Stromgenerator gehörten, vor ihr auftauchte.
 

Elaith nahm mehr Anlauf, machte zwei Schritte hoch an die Wand und machte dann einen großen Sprung nach oben, um sich am Dach fest zu halten. Dann zog sie sich hoch und atmete einmal schwer aus.
 

Doch gerade als sie dachte, dass alles in Ordnung nun sei und sie sicher war, sprang der Hund auf das Dach.
 

Kaum zu glauben das sowas überhaupt möglich war, fing sie wieder das Rennen an.
 

Sie sprang recht problemlos von einem Dach zum anderen und das in einer recht schnellen Geschwindigkeit. Vor ihr jedoch tauchte kein weiteres Dach mehr auf.
 

Ein Knurren war zu hören und sie drehte sich langsam um. Der Hund stellte einen Kam auf und fletschte seine Zähne.
 

Langsam machte sie Schritte zurück. Sie war immer noch auf einer der Häuser, die zum Elektrogenerator gehörten. Ein Rattern war unter ihr zu hören und ehe sie sich versah, fiel sie auch schon von oben zu Boden.
 

Die Regenrinne, auf der ihr einer Fuß gestanden war, war gebrochen. Zum Glück waren die Häuser nicht wirklich groß. Sie war nämlich nur auf ihren Hintern gefallen.
 

Jedoch dauerte es nicht lange bis der Hund ebenfalls unten war.
 

Elaith wusste das sie keine wirkliche Chance mehr hatte. Weshalb sie auch nicht aufstand, sondern versuchte eher zurück zu krabbeln.
 

Der Hund fletschte ein letztes Mal seine Zähne und war gerade dabei Anlauf zu nehmen. Sie schloss ihre Augen und wartete auf das schlimmste. Es passierte aber nichts.
 

Stattdessen war ein lauter Schuss zu hören. Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie einen Mann in schwarzen Anzug vor sich.
 

Er hatte den Hund plattgemacht. Ihre Smaragdgrünen Augen starrten ihn an.
 

Der Mann packte seine Pistole weg und starrte sie nun an. Langsam stand sie auf und stellte sich hin.
 

Er war ein sehr großes Stück größer als sie. Schon damals hatte sie ihr langes hellbraunes Haar offen getragen. Der Mann starrte sie eine Weile lang an, bis er sie in einen strengen Ton fragte, ,,Was hast du hier zu suchen?”
 

,,Ich... ich bin hier, weil ich fragen wollte ob ich eventuell hier arbeiten kann”
 

,,Arbeiten? Bist du nicht etwas zu jung, um hier zu arbeiten? Wo ist deine Familie und was sagen die dazu?”, fragte der Mann
 

Elaith wusste nicht genau wie sie darauf antworten sollte, weshalb sie einfach nur mit einem traurigen verzogenen Gesicht zu Boden starrte.
 

Die Wahrheit war einfach zu schwer für sie auszusprechen.
 

Anscheinend hatte der Mann ihren Blick bemerkt, denn er beugte sich runter zu ihr und fragte, ,,Was für eine Art von Job suchst du?”
 

,,Es ist mir egal was für ein Job. Hauptsache ich kann davon Leben”, antwortete sie ehrlich
 

Sie wusste ganz genau das sie in ihrem Alter, vor allem, weil sie kaum irgendeine Erfahrung in irgendwas hatte, nur schwer einen Job finden wird.
 

Weshalb sie versuchte das zu nehmen was sie kriegen konnte.
 

Aber wie es aussah gab es hier keine Arbeit für sie.
 

,,Ich habe beobachtet wie der Hund dir nachgejagt ist und ich muss zugeben du bist wirklich flink für dein Alter. Auch wie du von Dach zu Dach gesprungen bist. Das waren nicht gerade kleine Sprünge und gleichzeitig war es auch eine sehr ratinierte Idee. Wie alt genau bist du eigentlich?”, fragte er sie
 

,,Zwölf Sir, aber fast dreizehn”
 

,,Fast dreizehn...”, murmelte eher mehr zu sich selbst als zu ihr
 

Irgendwas beschäftigte ihm in Inneren. Er dachte über etwas nach, das konnte sie sehen. Doch was genau konnte sie natürlich nicht sagen
 

Nach einer Weile Fragte er sie was ihr Name ist.
 

,,Elaith... Elaith Falconwood”
 

,,Elaith... was hältst du davon ein Turk zu sein?”, fragte der Mann sie
 

Das kleine Mädchen neigte ihren Kopf leicht zur Seite, ,,Ein Turk? Was ist das?”
 

,,Du kennst doch bestimmt die Soldaten in der Armee, oder?”, fragte er sie
 

Sie nickte ihm als Antwort. Diese kannte sie sogar sehr gut. Der Wunsch ihres besten Freundes, Zack, war es ein Soldat zu werden. Weshalb er ziemlich oft, eigentlich jedes Mal, mit ihr darüber redete.
 

,,Nun die Turks sind etwas ähnliches wie ein Soldat, aber etwas anders... Sie haben ernstere Aufträge als die Soldaten. Sie bekommen ihre Aufträge meisten von der rechten Hand des Präsidenten, oder dem Präsidenten selbst. Sie machen sehr wichtige Aufgaben”, erklärte der Mann
 

Ihre Smaragdgrünen Augen starrten ihm an. Jeder andere hätte wahrscheinlich unendlich viele Fragen gestellt. Aber sie wollte nur eine Sache wissen, ,,Kann ich mir als Turk ein Zuhause und Essen leisten?”
 

Der Mann lächelte sie leicht an, ,,Und sogar noch mehr”
 

In ihren leeren Augen schien ein kleiner Funke. Sie hatte noch nie mehr gehabt.
 

,,Ich tue es”, sagte sie
 

***
 

Damals war das genug, um sie zu überzeugen bei den Turks beizutreten. Sie war so naiv, aber sie war auch noch so jung und ein Kind. Das Einzige was sie wollte war ein Job, bei dem sie unabhängig sein konnte.
 

Außerdem war sie sich ziemlich sicher, dass sie keinen besseren Job in ihrem Altem gefunden hätte. Dazu hatte sie so viele Möglichkeiten sich bei ihrem Beruf weiterzubilden. Sie lernte so viel über andere Kulturen. Sie lernte selbst andere Schriften zu lesen.
 

Heute wusste sie das ihr Job mehr was als nur ernstere “Aufträge”. Wichtige Aufgaben, das Wort war auch sehr überspitzt damals gewesen. Als Kind aber wollte sie einfach nur ein Dach über den Kopf haben und was zu essen. Der Gedanke mehr zu haben als das nötigste war damals für sie surreal, weshalb es eine süße Versuchung war und letzten endlich geklappt hatte.
 

Nun war sie schon so lange bei den Turks das sie sich etwas anderes gar nicht mehr vorstellen konnte.
 

Als sie ihren Blick vom Gebäude entfernte war ein seltsames Geräusch zu hören. Als würde man Metall anspannen. Im nächsten Moment fingen das Gerüst und der Boden unter ihnen das Rütteln an. Dabei verloren Noctis und Elaith fast ihr Gleichgewicht.
 

Gerade noch so konnten sie sich halten. Das Rütteln hörte auf.
 

,,Was war das!?”, fragte der Prinz
 

Langsam ging sie näher an das Gelände, um nach unten zu sehen. In diesen Moment schoss ein Riesen großes Schwert nach oben, vor Schreck fiel sie nachhinten auf den Prinzen.
 

Beide schauten mit großen Augen nachvorne. Vor ihnen war ein Eisengigant aufgetaucht. Schon wie es der Name sagte, bestand sein Körper aus einem dunklen Eisen. Das Wesen war sehr breit gebaut, groß und muskulös. Es war fast so groß wie die Hälfte der Baustelle. Er musste mindestens sechs Meter groß sein.
 

An seinen Beiden Händen hatte es Schoner, die die Handgelenke schützten, sie besaßen eine silber-goldene Farbe. Als Unterteil trug es eine Art Gewand in denselben Farben.
 

Es war nicht so als hätten die beiden noch nie einen Eisengiganten gesehen. Beide waren sehr bekannt mit diesen sogar. Denn sie mussten schon oft gegen solche kämpfen.
 

Aber noch nie hatte einer von ihnen einen mitten in der Stadt getroffen.
 

Langsam standen sie auf. Es dauerte nicht lange bis der Eisengigant sie entdeckt hatte und sein Riesen großes Schwert in ihre Richtung haute.
 

Elaith nahm den Prinzen an die Hand und machte mit ihm einen großen Sprung nachvorne. Der Gigant hatte sie nicht getroffen.
 

,,Was zur Hölle macht ein Eisengigant hier!?”, fragte er
 

Das würde sie auch gerne wissen. Aber ihre grünen Smaragdaugen musterten den Riesen, sie musste sich unbedingt etwas einfallen lassen.
 

,,Ich habe eine Idee. Aber dazu brauche ich deine Hilfe”, sagte sie zum Prinzen
 

Noctis starrte sie an. Elaith erklärte ihm was sie vorhatte. Zuerst war der Prinz mit ihrem Plan nicht einverstanden, nachdem sie aber mehrmals auf ihm eingeredet hatte, hatte er letzten endlich zugestimmt.
 

Er ging in seine Position, nun war sie dran.
 

Sie entdeckte einen Stein auf einen der Gerüstplatten, diesen nahm sie und warf ihm auf den Eisengiganten.
 

,,Hey!”, schrie sie
 

,,Ich bin hier!”
 

Natürlich hatte dieser sie sofort entdeckt. Die gigantische Eisenfaust kam auf sie zu.
 

Zum Pech des Eisengigantes war Elaith aber viel schneller. Sie rannte nachvorne und sprang auf dem Gerüst rum, als würde sie ein Parkourlauf machen.
 

Es war zwar der falsche Zeitpunkt daran zu denken, aber irgendwie erinnerte sie das an ihr altes Training am Anfang als sie angefangen hatte bei den Turks.
 

Vor ihr erstreckte sich eine große Metallplatte, neben der hinten ein Kran war. Genau dort musste sie hin. Denn sie musste so hoch wie möglich kommen.
 

Der Gigant haute abwechselnd seine Faust und sein Schwert in ihre Richtung, aber jedes Mal schaffte sie es dem mit großen Sprüngen auszuweichen.
 

Elaith wusste selbst nicht warum sie in der Lage war solche hohen und weiten Sprünge zu machen. Dieses Talent hatte sie so erst richtig an sich entdeckt, als sie angefangen hatte zu lernen wie man “Kämpft”
 

Dann war sie endlich auf der Metallplatte angekommen. Gerade als sie zum Kran hinlaufen wollte, hatte der Eisengigant die Fäden, die die Platte festhielten, mit seinem großen Schwert durchgeschnitten.
 

Sie bemerkte wie die Platte zu kippen begann und das nach hinten. Weshalb sie so schnell wie sie nur konnte nachvorne lief, um nach oben zu kommen.
 

Als sie oben angekommen war, war die Platte bereits völlig gekippt. Sie machte einen großen Rückwärtssalto und war nun in der Luft direkt über dem Eisengiganten.
 

Aus ihrer Hosentasche holte sie zwei Münzen heraus, diese warf sie in die Richtung des Giganten. Dann nahm sie ihre Pistole heraus und zielte auf die Münzen.
 

Ihr Blick fiel zu Noctis, der weiter oben auf einer Gerüstplatte stand. Er wusste das er nun dran war.
 

Er rannte nachvorne und sprang nach unten in ihre Richtung. Elaith ihr Blick richtete sich wieder auf die Münzen. Dann ließ sie endlich ihren Schuss heraus.
 

Noctis war direkt über ihr und während sie weiterfielen, hielt er ihre Hand. Mit seiner anderen Hand nahm er sein Schwert heraus und warpte sie zu einer entfernten Geländeplatte.
 

Der Schuss hatte die Münzen getroffen. Eine große Explosion entstand. Das waren nämlich keine normalen Münzen.
 

Mit ihren Händen versuchten sie sich von dem Druck der Explosion zu schützen. Als sie wieder aufschauten, war der Eisengigant verschwunden. Sie hatten ihn besiegt.
 

Langsam stand sie auf, dabei bemerkte sie wie Noctis sie anstarrte.
 

,,Das... das war wirklich gut”, sagte er zu ihr mit einem unsicheren Ton
 

,,Es gab eine Zeit, in der ich solche Wesen täglich bekämpfen musste. Die Welt von heute ist anders”, sagte sie
 

,,Das kommt mir bekannt vor”, sagte er daraufhin
 

Ihre Augen zogen sich etwas zusammen. Was hatte ein Eisengigant hier zu suchen? Diese tauchten meistens Außerhalb auf, aber nie direkt in der Stadt.
 

Deshalb wurde ihr schnell bewusst das diesen nur jemand hier heraufbeschworen haben konnte.
 

Sie verneigte sich vor dem Prinzen und sagte, ,,Es tut mir so leid. Ich wusste nicht das sich hier so ein Wesen befindet. Bitte glaubt mir, wenn ich euch sage, dass weder der Präsident noch einer von uns, etwas damit zu tun hatte”
 

Noctis schaute sie mit großen Augen an. Er hatte nicht erwartet das sie sich für sowas entschuldigen würde. Weshalb er nur sagte, ,,Ist schon in Ordnung...”
 

Elaith nicke im zu. Danach verschwanden sie endlich vom alten Shinra Gebäude und suchten die anderen auf. Diese warteten schon auf sie.
 

Als beide gefragt wurden warum sie so lange gebraucht haben, erklärten sie ihnen was passiert ist.
 

Rude und Reno weiteten ihre Augen.
 

,,Ein Eisengigant? Was zur Hölle hatte ein Eisengigant hier zu suchen??”, fragte Reno
 

,,Das würden ich auch gerne wissen...”, sagte sie
 

,,Noct, geht es dir gut?”, fragte Ignis ihm
 

Der Prinz nickte ihm nur als Antwort.
 

Gladiolus schaute zu den Turks rüber.
 

,,Ich finde wir sollten für heute Schluss machen. Immerhin war es ein langer Tag”, sagte er
 

Im inneren war sich Elaith sicher das Gladiolus mit Noctis und seinen anderen Gefährten aus Lucis darüber reden wollte.
 

Sie nickte ihnen verständnisvoll zu und ihre Wege trennten sich.
 

Die drei Turks liefen nebeneinander und sie erzählte ihren Teammitgliedern genau was passiert ist.
 

,,Sieht so aus als hätte die Prinzessin den Prinzen gerettet, das ist gut”, grinste Reno
 

,,Ist es nicht”, sagte Elaith
 

Ihre beiden Partner schauten sie an.
 

,,Der Prinz wurde inmitten der Stadt einfach so angegriffen. Es war niemand außer mir anwesend. Man könnte es auch so umdrehen das ich ihn absichtlich dahin geführt habe und ich habe das dumpfe Gefühl, dass jemand genau wollte, dass es so aussieht. Jemand muss den Eisengiganten dorthin beschworen haben. Es gibt keine andere Möglichkeit wie er sonst dahin gekommen ist”
 

Rude starrte sie eine Weile lang an und musterte dabei ihr Gesicht.
 

,,Du weißt bereits wer ihm beschworen hat”, sagte er
 

Ihr Gesicht verzog sich in eine ernste Mimik und sie sagte, ,,Ich habe da jemanden im Hinterkopf”
 


 

Der nächste Abend kam schnell. Elaith stand mit einem ernsten Gesichtsausdruck vor Tifas Bar. Es gab nur eine Gruppe in ihren Augen, die so etwas tun würde und das war AVALANCHE.
 

Dann betrat sie auch schon die Bar und zu ihrem Glück waren alle anwesend.
 

Tifa, Barret, Yuffie und vor allem Cloud, waren da. Genauso wie noch andere Bar Gäste.
 

Sie wurde von allen angestarrt, aber das war ihr egal. Sie ging geradewegs auf Cloud zu.
 

,,Hey!”, sagte sie in einer lauten und ernsten Stimme
 

Als Cloud sie sah weiteten sich seine Augen und ein überraschter Blick tauchte auf seinem Gesicht auf. Er hätte nicht gedacht das er sie jemals hier wieder in der Bar sehen wird.
 

Sie stand nun direkt vor ihm und schaute ihm mit einem wütenden Blick an.
 

,,Es ist mir egal was für kranke Machenschaften eure Gruppe macht und es geht mich auch nichts an. Sobald es, aber darum geht unserem Land zu schaden, geht es mich wohl etwas an. Seid ihr nun völlig ausgetickt?! Wollt ihr das Gaia nun völlig alleine dasteht?!”, sagte sie mit ernstem Ton
 

Cloud schaute sie ein wenig verwirrt an.
 

Wovon redete sie?
 

,,Ich habe keine Ahnung von was du redest”, sagte er mit einer neutralen Stimme
 

Elaith kam ein Schritt näher auf ihm zu, so dass sie wirklich nur einen kleinen Abstand zueinander hatten.
 

Es war zwar der falsche Moment an so etwas zu denken, aber es fiel ihm auf das sie nur ein kleines bisschen kleiner war wie er. Eventuell nur fünf Zentimeter oder sogar weniger.
 

,,Du weißt ganz genau von was ich rede. Ihr habt den Eisengiganten bei dem alten Shinra Gebäude heraufbeschworen. Ihr wolltet das dieser Prinz Noctis angreift, so dass unsere Regierung dumm dasteht. Gib es zu!”, sagte sie
 

Cloud schaute sie mit großen Augen an.

Jemand hatte einen Eisengiganten beschworen und Prinz Noctis wurde angegriffen?
 

Zwar war er kein wirklich großer Fan ihrer Regierung, aber soweit würde er nie gehen. Vor allem weil sie gerade dabei waren ihr Land wiederaufzubauen. Jede Beziehung, die sie zum Ausland hatten und anderen Ländern war ein plus Punkt.
 

Noch bevor er aber was sagen konnte, sagte Tifa, ,,Hör mal! Du kannst hier nicht einfach reinkommen und uns für irgendwelche Sachen beschuldigen!”
 

Elaith schaute unbeeindruckt zu ihr rüber und sagte, ,,Wenn ich die Meinung von jemanden hören wollen würde, der nichts Besseres zu tun hat, außer sich groß aufzuspielen, hätte ich auch jemanden anderen hier im Raum nach Rat fragen können”
 

Auf diese Aussage wurde Tifa wütend. Sie starrte das Turk Mitglied mit einem finsteren Blick an.
 

Nun wurde es auch für Barret zu viel und er ging langsam auf Elaith zu.
 

,,Wenn du hier bist, um stress zu machen, warum suchst du diesen dann nicht mit mir”, sagte er
 

Sie schüttelte ihren Kopf, ,,Ich bin nicht hier, um zu kämpfen”
 

Barret ignorierte diese Worte und ging immer näher auf sie zu. Dann stellte sich jemand jedoch vor sie und sagte, ,,Die Lady hat gesagt sie will nicht kämpfen”
 

,,So ist es!”, sagte eine weitere Person
 

Überrascht schaute sie die Personen vor ihr an, ,,Gladiolus! Prompto!”
 

Elaith hatte nicht erwartet die beiden Gefährten des Prinzen vor ihr zu sehen.
 

,,Wer bist du?”, fragte Barret
 

,,Das Schild des Königs”, antwortete Gladiolus
 

Alle schauten ihn relativ überrascht an, niemand hatte erwartet ihn hier in so einer Bar zu treffen.
 

Gladiolus schaute Barret mit einem ernsten Blick an.
 

Cloud wechselte seinen Blick von ihm zu Elaith, dann schaute er zu Barret rüber, ,,Barret, lass sie...”
 

Es war das erste Mal, dass der Werkstattbesitzer den blonden Mann einfach so zustimmte. Denn es war alles andere als gut sich gegen einen Gefährten des Prinzen anzulegen.
 

Überschanderweise legte Gladiolus seine Hand an Elaiths Schulter und sagte, ,,Gehen wir. Es ist es nicht wert”
 

Ein letztes Mal schauten ihre Smaragdaugen in Clouds tiefblaue Augen. Dann drehte sie sich um und ging mit Prompto und Gladioulus mit. Er hatte recht, es war es nicht wert. Vor allem weil sie eh nicht glaubte eine richtige Antwort zu bekommen.
 

Langsam liefen sie in Richtung Ausgang.
 

,,Tsk, Leute, die für den Präsidenten arbeiten können sich alles erlauben. Obwohl ich sagen muss das sie schon ganz schön ansehnlich ist”, sagte einer der Kunden
 

Der Körper von Elaith spannte sich an. Einfach ignorieren, das war das Beste, das wusste sie. Es war nicht das erste Mal, das man so etwas über sie sagte.
 

,,Hn. Du hast recht, das ist jemand mit den man gerne mal eine Nacht haben würde”, sagte ein anderer
 

Die beiden Männer aus Lucis hörten ebenfalls diese Kommentare. Prompto gefiel das überhaupt nicht. Zwar musste er zugeben das Elaith alles andere als eine hässliche Frau war, aber trotzdem würde er sie niemals auf so etwas runterstufen.
 

Cloud schaute die Männer mit einem giftigen Blick an. Ihm gefiel es ebenfalls nicht was sie sagten.
 

,,Ich wette das sie schon mit den einen oder anderen Soldaten was angestellt hat”
 

,,Gab es da nicht diesen einen schwarzhaarigen Soldaten, der angeblich voll der Frauenheld gewesen sein soll?”
 

Elaiths Faust ballte sich zusammen. Nur noch ein bisschen und sie sind draußen.
 

,,Wie war sein Name noch gleich?”
 

,,War der nicht Z...”
 

Im nächsten Moment schrie der Mann laut auf. Elaith stand direkt vor ihm und hatte ihm eine mit ihrer Faust ins Gesicht gehauen.
 

Er hielt sich seine Nase fest. Es war aber gut zusehen das diese nicht nur gebrochen war, sondern auch blutete.
 

Keinem war aufgefallen das genau in diesem Moment Prompto seine Kamera herausgeholt hatte, um ein Bild zu machen.
 

Elaith schaute zu den anderen Männern rüber, ,,Noch einer irgendein Wort?”
 

Die anderen Männer schauten sie mit großem Mund an. Selbst Cloud und die anderen schauten sie mit großen Augen an.
 

Nachdem keiner der Männer was sagte, verließ sie die Bar und mit ihr die beiden Männer aus Lucis.

Ein Abschied

Elaith lief immer noch wütend geradeaus voraus. Es war eine Sache so über sie zu reden, aber eine andere, wenn sie so über IHN redeten.
 

Ihr Blick fiel hoch zum Himmel. Hier in mitten der Stadt wo die Straßenlichter und die ganzen Lichter von Werbungen und Schildern alles beleuchten, hatte der Nachthimmel nicht mal ansichtsweise etwas von seiner eigentlichen Schönheit.
 

Dann drehte sie sich zu den beiden Männern aus Lucis um.
 

,,Dieser Stadtteil hier ist alles andere als ein Touristenmagnet. Außerdem ist er wirklich außerhalb. Wie habt ihr mich also gefunden?”, fragte sie
 

Prompto, der immer noch seine Kamera in der Hand hatte, gab ihr ein schräges Grinsen. Er wusste nicht wirklich was er sagen sollte. Weshalb Gladiolus einen Schritt nachvorne gemacht hatte und sagte, ,,Ich gebe es gerne zu. Wir sind dir gefolgt. Nimm es nicht persönlich, aber wir mussten auf Nummer sicher gehen. Nun bin ich mir aber sicher, dass weder du noch andere deiner Regierung was damit zu tun hatten”
 

Sie nickte ihm verständnisvoll zu. Das war nicht etwas worauf sie sauer sein konnte. Wahrscheinlich hätte sie genau dasselbe getan.
 

Prompto fragte dann etwas unsicher, ,,Um... Wer genau waren diese Leute eigentlich?”
 

Elaith ließ einen schweren Seufzer heraus. Dann erklärte sie ihnen das die Leute zu der Rebellengruppe AVALANCHE gehörten. Dazu erklärte sie ihnen auch gegen was die Gruppe so genau “rebellierte” und angestellt hat.
 

Es gab kein Grund es zu verschweigen. Sie war sich sicher das der Prinz und seine Gefährten ganz genau von dem Skandal innerhalb der Regierung wussten. Es wäre ziemlich komisch, wenn es nicht so wäre.
 

Sie stellte sich zur Seite. Der Wind wehte durch ihr langes Haar und für einen Moment schaute sie hoch in den Himmel.
 

,,Ich bin nicht stolz auf das was ich damals getan habe oder auf das was meine Regierung getan hat. Ich weiß selbst das ich alle Aufträge ausgeführt habe, ohne es überhaupt einmal zu überfragen”, sagte sie
 

Natürlich wusste sie das es nicht in Ordnung war. Es war nicht in Ordnung das sie damals für so eine Regierung gearbeitet hatte. Es war nicht in Ordnung das sie nicht ein einziges Mal ihre Arbeit hinterfragt hatte.
 

Jede Mission, die sie bekommen hatte, hatte sie ausgeführt, ohne zu zögern. Für sie war es damals nichts Weiteres wie ein Job. Und wenn sie am Abend nachhause kam, war dieser auch schon fast vergessen.
 

Ihr Blick fiel zu den beiden Männern vor ihr.
 

,,Aber ich habe das getan was jeder in meiner Lage getan hätte, der versucht hat zu überleben. In unserem Land gab es eine lange Zeit nur Arme und Reiche. Erst jetzt existiert langsam so etwas wie eine Mittelschicht. Ich war mehr als nur arm... Nicht nur hatte ich kein Geld, kein zuhause, nichts zu essen, sondern auch keine Familie”, sagte sie
 

Gladiolus sein etwas ernster Blick wurde sanfter. Irgendwo hätte er sich so etwas ähnliches schon denken können. Denn genauso wie Elaith sehr viel über sie wussten, hatten auch die Männer aus Lucis Nachforschungen betrieben.
 

Sie wussten das sie bereits ein Mitglied der Turks war seitdem sie dreizehn ist. Das ist ein ziemlich junges Alter, um so einer Organisation beizutreten. Nun verstand er aber warum das so war.
 

,,Ich war sehr jung und wirklich naiv. Aber für mich standen mehr Gründe dafür dort zu arbeiten als dagegen. Ich bereue nichts. Meine Arbeit, mein Job heute sind anders. Heute kämpfe ich für eine Zukunft und damit sich unser Land bessert. Meine Ansichten sind nicht mehr die Gleichen”, sagte sie
 

Und das meinte sie auch. Heute kämpfte sie dafür das die Leute in diesem Land ein besseres Leben hatten.
 

Ihre Ansichten hatten sich aber nicht einfach so von einem Moment auf den anderen geändert. Es gab jemanden sehr wichtigen der dazu beigetragen hatte.
 

Jetzt musste sie mit den Konsequenzen kämpfen. Leute, die wussten wer sie war, für wem sie arbeitete, mochten sie nicht. Aber das war schon in Ordnung. Sie war eher daran gewöhnt das man sie nicht mochte, als das Gegenteil davon.
 

,,Ich muss schon sagen du hast mich beeindruckt. Ich mag Frauen, die zurückschlagen können. Ich glaube ich fange an dich zu mögen”, sagte Gladiolus
 

Elaith musste zwei Mal blinzeln und lächelte dann leicht.
 

Sie entschieden sich zusammen zurückzugehen, um mit den Prinzen und Ignis darüber zu reden.
 

Im Hotel angekommen musste Noctis zugeben das er ein wenig überrascht war das Turk Mitglied hier ebenfalls zu sehen.
 

Weshalb Gladiolus ihm gleich von dem Vorfall in der Bar erzählte. Der Prinz hob ein wenig beeindruckt seine Augenbrauen und fragte, ,,Du hast den Typen eine reingehauen?”
 

Prompto nickte, ,,Ich habe sogar ein Bild wo ihre Faust direkt sein Gesicht trifft. Willst du es sehen?”
 

,,Nein”, sagte er und es herrschte einen Moment schweigen
 

Dann aber konnte auch Noctis seine Neugierde nicht mehr halten und wollte das Bild unbedingt sehen.
 

,,Das sieht schmerzhaft aus”, sagte er
 

,,Ich bin mir ziemlich sicher, dass es das auch war. Immerhin hat Elaith ihm die Nase gebrochen”, sagte Gladiolus
 

Der Prinz konnte nicht schlecht staunen. Gleichzeitig wurde ihm aber etwas bewusst, ,,Du weißt also das sie dir absichtlich gefolgt sind”
 

Sie nickte ihm zu. Versicherte ihm aber gleichzeitig das sie es ihm nicht böse nahm und auch Verständnis dafür hatte.
 

Gladiolus und Prompto fingen an zu erzählen wie sie ihr gefolgt sind. Bis sie Elaith dann in der Bar entdeckten und sahen wie sie die Gruppe konfrontierte.
 

Als Noctis fragte was das für eine Gruppe war, erzählte sie ihm von AVALANCHE.
 

,,Denkst du das diese Gruppe dahintersteckt?”, fragte er sie
 

Elaith ging zum Fenster des Hotelzimmers. Sie waren hier in einem wirklich hohen Stockwerk. Von hier oben konnte man fast die ganze Stadt sehen.
 

Ihr Blick fiel über die vielen Häuser, die von hier oben wirklich sehr klein aussahen.
 

Dabei fielen ihre Gedanken zurück zu Cloud. Sie musste daran denken wie seine blau-grünen Mako Augen sie anstarrten. Im inneren wusste sie selbst nicht wie dieser Gedanke ihr in dem Kopf kam. Aber sie hatte irgendwie das Gefühl, das er verletzt zu sein schien.
 

Fast so wie sie.
 

War AVALANCHE wirklich hinter diesen Machenschaften? Oder war eigentlich viel mehr dahinter? Sie konnte es nicht wirklich sagen. Je mehr sie aber darüber nachdachte, hatte sie das Gefühl, das irgendwie mehr dahintersteckt.
 

,,Vielleicht, ich weiß es nicht. Es gibt keine konkreten Hinweise dafür. Aber ich glaube das es mit etwas zusammenhängt...”, sagte sie
 

,,Zusammenhängt?”, fragte Noctis wiederholend und sie nickte
 

Dazu erzählte sie ihnen von dem Vorfall mit dem Haus das angeblich gesprengt werden sollte.
 

,,Das seltsame an dieser Sache ist aber, dass es echt so rüberkam als hätten sie keine Ahnung von dem allen. Und selbst jetzt als ich sie konfrontiert habe... war die Reaktion fast dieselbe. Deshalb habe ich das Gefühl, das noch mehr dahintersteckt”
 

Die Männer nickten ihr zu. Denn sie verstanden was sie damit sagen wollte.
 

Elaith blieb nicht mehr lange bei ihnen. Es war immerhin schon Abend. Nach einer Weile ging sie nachhause.
 

Die Männer aus Lucis unterhielten sich über den heutigen Vorfall und was in der Bar passiert war.
 

,,Um ehrlich zu sein glaube ich nicht das der Präsident, oder irgendjemand von “oben” was damit zu tun hat. Dafür war sie viel zu sauer und aufgebracht in der Bar”, sagte Gladiolus
 

Was dem Schild des Königs aber ein wenig Bedrückte war die Lage, in der sich Gaia schon eine etwas längere Zeit befand. Er erzählte Noctis und den anderen wie Elaith ein paar Einblicke in ihre Kindheit gegeben hatte.
 

Daraufhin verzog Noctis sein Gesicht. Er war nie arm gewesen. Aber auch die Leute waren nicht wirklich arm. Es hatte eine Mittelschicht auch schon vor Niflheim existiert. In Lucis war ein normales Leben möglich gewesen. Hier aber schien das anders zu sein. Es gab nur Reich oder Arm.
 

Besserung zum Aufsteigen kamen erst jetzt.
 

,,Um ehrlich zu sein ist das nichts ungewöhnliches”, sagte Ignis
 

,,Viele Länder hatten – haben solche Probleme. Es ist gut, dass sich Gaia aus dem zu erholen scheint und versucht Sachen besser zu machen”
 

,,Deshalb wäre es auch ziemlich dumm, wenn sie so einen Plot gegen dich planen würden. Denn damit würden sie sich ihre Chancen auf eine Zusammenarbeit verspielen. Wie und auf welche Art du mit ihm arbeiten willst, ist ganz und gar dir überlassen”
 

Das wusste der Prinz. Er wusste ebenfalls das er sobald wie möglich eine Entscheidung treffen musste.
 

Ignis ist irgendwann aus dem Gespräch voll ausgetreten. Er war nämlich in Gedanken vertieft. Später musste er unbedingt mit Noctis darüber reden.
 

Elaith stand am Balkon ihrer Wohnung. Da sie recht weit oben wohnt hatte sie einen schönen Ausblick auf die Stadt.
 

In ihrer Hand hielt sie eine Dose Weintraubensaft. Obwohl die meisten Säfte eher süß waren, war in diesem kaum Zucker drinnen. Weshalb sie es gerne mochte diesen ab und zu zutrinken.
 

Sie wusste nicht so wirklich was sie mit ihren Gedanken machen sollte.
 

Im inneren war sie wirklich erleichtert und glücklich das der Prinz und seine Gefährten ihr glaubten. Auf der anderen Seite aber war sie nicht mehr so sicher ob AVALANCHE wirklich in all dem involviert ist und wenn sie es sind, dann weiß sie auch nicht auf welche Art.
 

Die Mako Augen von Cloud kamen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Das waren Augen, die auch einst ein sehr guter Freund von ihr hatte.
 

Mit dem Verlust von Zack hatte sie mehr verloren als nur einen Freund. Es fühlte sich an als hätte sie einen Teil ihrer selbst verloren.
 

Wenigstens hatte sie noch Reno, Rude und die anderen Turks. Sie wüsste nicht wie sie weitermachen sollte ohne ihre beiden Teamkameraden.
 

Ihre Fingerspitzen berührten vorsichtig den Bergkristall. Noch immer wenn sie ihre Augen schloss, sah sie einen kleinen Jungen mit schwarzen Augen, Himmelblauen Augen und einem weißen Pflaster auf der Nase vor sich.
 

Das einzige Schöne in ihrer Kindheit war ihre Freundschaft zu ihm gewesen.
 

Ein paar Tage vergingen und Elaiths Truppe stand zusammen mit Tseng beim Präsidenten. Gegenüber von ihm saß Noctis. Sie waren dabei einen Deal zu machen.
 

Das erfreute die Turkmitglieder wirklich sehr. Endlich würde es Bergauf für ihr Land gehen.
 

Dabei redeten sie vor allem über Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Von diesen hatten sie leider nämlich nicht so viele in Gaia.
 

Ignis unterstützte Noctis immer wieder bei seinen Argumenten.
 

Nachdem die beiden das Wesentliche und den eigentlichen Deal besprochen hatten, hieß es nur noch, dass sie beide unterschreiben mussten.
 

Präsident Rufus Shinra war der erste der unterschrieb. Danach unterschrieb der Prinz von Lucis.
 

Als beide unterschrieben haben war Elaith wirklich erleichtert und glücklich.
 

Danach machten der Präsident und der Prinz zusammen ein Bild für die Presse.
 

Es wurde gefolgt von einem schicken Essen zu dem aber Reno, Rude und sie nicht gehen durften. Denn sie waren immer noch Angestellte.
 

Zeitnah kam auch gleichzeitig der Tag des Abschieds. Denn Noctis und seine Gefolgschaft musste zurück nach Lucis.
 

Die drei Turks standen vor ihnen.
 

,,Ich mag keine Abschiede”, sagte Prompto mit einem leicht traurigen Gesicht
 

,,Es ist kein Abschied für immer. Soweit wie ich weiß werden wir drei bald nach Lucis geschickt, um euch ein wenig zu unterstützen und um die Bindung unserer beiden Länder zu stärken”, sagte Elaith
 

Gladiolus lächelte sie an und sagte, ,,Gut das nächste Mal führen wir euch. Wir freuen uns darauf, wenn es so weit ist”
 

Noctis trat einen Schritt näher auf sie zu und hielt seine Hand hinter seinem Kopf. Er war nicht besonders gut in solchen Dingen. Weshalb er ihr die Hand reichte und auf komische Art murmelte, ,,Bis zum nächsten Mal”
 

Ein wenig verwundert sah sie ihm an. Bis sie dann seine Hand nahm und diese schüttelte.
 

,,Bis zum nächsten Mal”
 

Sie hätte schwören können das der Prinz ein wenig rot geworden ist, ritt aber nicht länger auf dem Thema herum.
 

So schnell sie kamen, waren sie auch weg.
 

Elaith fand Abschiede schon immer seltsam und war auch kein wirklicher Fan von ihnen. Sie brachten eine seltsame leere in einem, die man nicht wirklich verstand.
 

Und die andere Sache war, dass man nicht wusste wann man die andere Person wiedersehen würde. Denn manchmal ist ein Abschied für immer.
 

Seitdem die Männer aus Lucis wieder nachhause gegangen sind, waren ein paar Tage vergangen.
 

Reno und sie waren auf Patrouille. Mit ihm zusammen zu arbeiten war auf eine gewisse Art immer amüsant.
 

Heute liefen sie durch einen Stadtteil, der recht angenehm war. Es gab kaum irgendwelche Verbrechen und es war sehr ruhig.
 

Als sie an ein paar Restaurants vorbei liefen, blieb sie stehen. In ihrer Kindheit konnte sie von so einem Essen nur träumen.
 

Damals hatte sie nicht wirklich viel bekommen und beschweren durfte sie sich übers Essen erstrecht nicht. Und wenn sie an einem Tag mal später nachhause kam, konnte sie von Glück reden, wenn sie irgendwelche Reste bekam.
 

Sie war fast so dünn wie ein Stock als sie bei den Turks angefangen hatte. Deshalb hatten viele Zweifel ob sie das überhaupt packen oder schaffen würde.
 

Nachdem sie dann endlich sich eine normale fühlende Mahlzeit leisten konnte, nahm sie auch mehr zu. Vor allem ihre weiblichen Rundungen kamen dadurch zum Schein, wie ihre Hüften.
 

Das bedeutete aber nicht das sie mollig war, nein in ihren Job war es sogar recht schwierig mollig zu werden. Das viele rennen, springen und Kämpfen machten das fast unmöglich.
 

Elaith war eine hübsche junge Frau. Auch wenn sie sich selbst nicht als solche sah.
 

Damals hatte sie nur das nötigste.
 

Ihre alten Klamotten hatte sie nie weggeschmissen. Da sie nur eine Decke hatte, die sie außerdem schon besaß, seitdem sie klein war und diese auch nicht von bester Qualität war, musste sie diese oft stopfen. Da sie keine wirklichen Stoffe hatte, um das zu tun, hatte sie oft alte Klamotten, die ihr zu klein waren, dafür genutzt.
 

Heute konnte sie sich fünf Decken leisten, wenn sie wollte. Das Leben war manchmal wirklich seltsam.
 

Als sie zur Seite blickte, sah sie ein Gesicht, das sie giftig anstarrte. Es war Tifa.
 

Mit der Barbesitzerin hatte sie bis jetzt nicht so gute Begegnungen. Aber das war ihr auch irgendwie egal. Weshalb sie diese einfach nur ignorierte.
 

In der Zeit wo sie die Restaurants angestarrt hatte, hatte sie gar nicht bemerkt das jemand anderes genau dasselbe getan hatte. Als sie sich umdrehte und gerade gehen wollte, stand Cloud direkt vor ihr.
 

Seine blau-grünen Mako Augen starrten in ihre tiefgrünen Augen.
 

Weder der eine noch der andere von ihnen hatte jemals solche Augen gesehen. Und keiner der beiden konnte anders als diese Augen wunderschön zu finden.
 

Jedes Mal, wenn sie so gegenübereinander standen, wurde es irgendwie komisch. Manchmal wollte sie ihn fragen was sein Problem ist und wenn er etwas zu sagen hat er es sagen soll. Aber wenn sie in seine Augen sieht fällt ihr das wirklich schwer. Denn dort sah sie etwas was ihr bekannt vor kam.
 

Vielleicht war es nur Einbildung, aber wenn sie in seine Augen sah, sah sie einen Schmerz, den sie kannte.
 

Cloud öffnete leicht seinen Mund, weil er etwas sagen wollte. Doch bevor die Worte aus seinem Mund kamen, hörten beide einen Krach von hinten.
 

Als sie sich umdrehten, sahen sie wie Reno gegen zwei Typen kämpfte.
 

Zwei Männer mit silber-grauen Haaren griffen ihn an. Der eine von ihnen hatte genauso langes Haar wie Elaith. Dazu musste sie wohl oder übelweise zugeben das er ebenfalls ein schönes Gesicht hatte. Es wirkte etwas weiblich, war aber trotzdem wirklich schön.
 

Der andere von ihnen hatte eine Kurzhaarfrisur und sein Gesicht sah viel männlicher aus wie das von dem anderen Mann.
 

Beide waren komplett in schwarz gekleidet.
 

Noch bevor einer von ihnen angreifen konnte, schoss der eine etwas von seiner Hand los. Überraschenderweise ging dieser Schuss aber nicht auf Reno sondern auf Tifa. Seile umschlungen sie, so dass sie ihre Arme und Beine nicht mehr bewegen konnte. Dabei landete sie auf den Boden.
 

Ihr rothaariger Partner knirschte mit seinen Zähnen. Mit seinen Metall Schlagstock rannte er auf die Männer zu. Er begann sie zu treten und gerade als er einen von ihnen mit seinem Schlagstock treffen wollte, bekam er ebenfalls eine Fesselbombe.
 

Die beiden Männer schnappten sich Tifa und Reno.
 

Elaith ihre Augen weiteten sich und sie rannte auf die Männer, ohne nachzudenken los. Dabei schrie sie, ,,Reno!”
 

Einer der Männer zog eine Pistole und fing an in ihre Richtung zu schießen. Zwar konnte sie diesen relativ gut ausweichen, es erschwerte ihr aber nachvorne zu kommen.
 

Ein lautes Geräusch war zu hören und ein ziemlich großer Windstoß kam auf sie herab. Ein schwarzer Helikopter schwebte genau über ihnen.
 

Sie sah zu wie einer der Männer Tifa und Reno in diesen verfrachteten.
 

Elaith erhöhte ihr Tempo, doch das brachte nicht viel. Denn der andere Mann schoss immer noch auf sie. Danach stieg auch dieser in den Helikopter ein.
 

Er war gerade dabei zu starten. Dann nahm sie allen Anlauf, den sie hatte und machte einen sehr großen Sprung nach oben. Es war wirklich ein wunder das sie es geschafft hatte einen so hohen Sprung zu machen.
 

Mit ihren beiden Händen hing sie am Rand des Helikopters.
 

,,Elaith!? Was zur Hölle machst du da!? Willst du sterben!?”, schrie Reno
 

Sie flogen nämlich immer weiter höher.
 

,,Wonach sieht es aus!? Ich werde dich retten!”, schrie sie
 

Gerade als sie sich hochziehen wollte, stand der Mann mit den langen Haaren und dem schönen Gesicht vor ihr.
 

,,Irgendwie hatte ich erwartet das einer ärger machen würde. Aber ich muss zugeben das ich nicht erwartet habe das es eine Frau wie du sein wird. Mutig, aber gleichzeitig auch dumm”, sagte er
 

Sie verzog ihr Gesicht in eine ernste Mimik. Doch jetzt wo sie ihm genauer betrachtete, fand sie etwas seltsam an ihm. Seine Augen sahen denen von Cloud ähnlich. Es gab aber einen großen Unterschied zwischen seinen Augen und den Augen des Mannes vor ihr.
 

Die Augen des Mannes sahen aus wie Drachenaugen.
 

,,Reizend, aber nicht bedrohlich”, sagte er ihr und im nächsten Moment packte er ihre Hände und ließ sie los
 

Dann war sie auch schon dabei viele Meter nach unten zu fallen. Sie hörte wie Reno ihren Namen schrie, doch in diesen Moment wusste sie nicht genau was sie denken sollte.
 

Sie konnte nicht sterben. Nicht jetzt. Nicht ohne, dass sie wusste das Reno wieder heil zurück ist. Nur hatte sie keine Ahnung wie sie so einen Fall überleben sollte.
 

Weshalb sie einfach ihre Augen schloss und zu ihrer Überraschung war der Aufprall auch nicht wirklich hart.
 

Als sich ihre Augenlieder langsam öffneten bemerkte sie das sie nicht nur auf irgendwas gelandet war, sie war eher auf JEMANDEN gelandet.
 

Sie spürte wie muskulöse Arme sie umschlungen. Langsam drehte sie ihren Kopf nachhinten und sah wie sie auf Cloud gefallen war, der auf Säcken Getreide gefallen war.
 

Sofort richtete sich ihr Blick aber wieder nach oben und sie sprang auf.
 

Der Helikopter flog ein letztes Mal noch ein wenig höher und dann davon.
 

Elaith schüttelte ihren Kopf. Das konnte nicht wahr sein. Weshalb sie mit einem verzweifelten Ton, ,,RENO!”, schrie.
 

Cloud stellte sich neben sie und seine Augen weiteten sich überrascht. Er hatte sie bisher immer nur mit einem neutralen oder ernsten Blick gesehen. Aber noch nie hatte er so einen verletzten Blick bei ihr gesehen.
 

Sie ballte ihre Fäuste zusammen. Das konnte alles nicht wahr sein. Sie konnte nicht noch einen Freund verlieren. Elaith wusste das sie unbedingt handeln musste. Sie konnte nicht zulassen das sie ihr Reno nehmen.
 

Weshalb sie sich umdrehte und ohne etwas zu sagen an Cloud vorbeilief.
 

Es dauerte nicht lange bis sie auf ihrem Motorrade saß. In kürzester Zeit war sie auch schon vor dem großen Hochhaus wo das Büro der Turks war.
 

Als sie im Aufzug war, drückte sie ungeduldig auf das Stockwerk wo sie hinmusste. Oben angekommen stürmte sie ohne Anmeldung einfach herein und schrie, ,,Reno wurde verschleppt!!”
 

Tseng, der gerade dabei war Berichte zu bearbeiten, musste zwei Mal blinzeln. Rude, der gerade sein Pausen Sandwich essen wollte, hielt einfach nur den Mund offen und Elena starrte sie ebenfalls mit einem geschockten Blick an.
 

,,Was meinst du mit Reno wurde verschleppt??”, fragte Rude
 

Sie atmete einmal tief ein und aus, um ihnen die genaue Lage zu erklären. Sie erzählte ihnen das sie eigentlich auf Patrouille waren und dann zufällig auf Tifa und Cloud getroffen haben.
 

Und das dann einfach diese Männer aus dem nichts angegriffen haben.
 

,,Wir müssen sofort los und ihn zurückholen!”, sagte sie aufgebracht
 

,,Ganz ruhig Elaith. Bevor wir einfach so loshandeln sollten wir uns einen Plan überlegen und dann erst handeln. Wir müssen alles genau einplanen und dann...”
 

Tseng konnte nicht zu Ende reden, weil Elaith daraufhin sagte, ,,Ein Plan? Ist das dein Ernst!? Wir haben keine Zeit für so etwas! Wir wissen beide ganz genau was passiert ist, als wir das letzte Mal einen “Plan” hatten! Wir müssen jetzt sofort los!”
 

,,Das werden wir nicht. Wir könnten geradewegs in eine Falle laufen. Das ist weder was du noch ich wollen. Weshalb wir einen Plan ausarbeiten werden. Ob es dir passt oder nicht”, sagte Tseng
 

Elaith wurde wütend. Sie ballte ihre Fäuste zusammen, haute sie einmal auf den Tisch und verschwand aus dem Büro.
 

Rude rief ihr hinterher, doch es war ihr egal.
 

Tseng lehnte seinen Kopf auf seine Hände und musste seufzen. Ausgerechnet sie musste dabei sein, wenn so etwas Reno passiert.
 

Er verstand warum sie so empfindlich reagierte. Damals als Zack auf der Flucht war, wollten er, Elaith und Cissnei ihn retten. Sie hatten alles dazu bis in Detail geplant. Am Ende konnten sie ihn doch nicht retten und der schlimmste Fall ist eingetroffen.
 

Zack starb und Elaith konnte sich nie verzeihen das sie ihren besten Freund seit Kindheitstagen nicht retten konnte.
 

,,Tseng was sollen wir jetzt machen...?”, fragte Elena mit einem besorgten Blick
 

Er schüttelte den Kopf, ,,Lasst sie... Sie muss sich erstmals wieder einkriegen"
 


 

Als Elaith daheim angekommen war, verlor sie keine Zeit. Sie hatte immer noch ihr typisches Turk Outfit an. Aber das war nicht schlimm, eigentlich sogar gut. Mit diesen konnte sie am besten rennen, springen und Kämpfen.
 

Sie nahm ihr Tachi Schwert und befestigte es hinten an ihrem Rücken. Dazu stellte sie sicher, dass sie genug Munition für ihre Waffe hatte. Sie zog ihre neueren und festeren schwarzen Leder Stiefel an.
 

Dann ging sie zum Spiegel und betrachtete einen Moment lang ihr Spiegelbild. Dabei nahm sie die Spange aus ihren Haaren und befestigte sie aufs Neue und machte sie etwas fester. So dass ihr die Strähnen, die ihr normalerweise ins Gesicht hängen würden, ja nicht nachvorne kommen.
 

Bevor sie ging drückte sie sich noch einen süßen Softdrink rein. Zucker brauchte sie für so eine Situation und in diesen Moment einfach.
 

Unten angekommen setzte sie sich auf ihr Motorrad. Wenn ihre Kollegen ihr nicht helfen wollen, musste sie die Sache selbst in die Hand nehmen.
 

Elaith war aber nicht dumm. Sie wusste ganz genau das sie das nicht alleine schaffen konnte. Weshalb sie auch schon losfuhr, um die Person aufzusuchen, die ihr dabei helfen könnte.
 

Nach kurzer Weile war sie auch schon vor Barrets Werkstatt.
 

Ohne irgendein Hallo betrat sie diese dann auch. Es dauerte nicht lange bis sie den blonden Mann entdeckte.
 

Cloud musste zugeben das er ein wenig überrascht war sie zu sehen. Bevor er aber etwas sagen konnte, sagte sie, ,,Hör zu. Ich weiß das wir nicht gerade auf guten Fuß miteinander stehen. Aber Reno ist mein Freund und ich bin kein Idiot, ich weiß das ich das nicht alleine schaffe. Genauso weiß ich das Tifa ebenfalls entführt wurde. Weshalb wir im selben Boot sitzen. Wirst du mir also helfen, oder nicht?”
 

Er musste zugeben das es er ein wenig überrascht war. Aber nicht, weil sie vor ihm stand. Nein, er war überrascht zu sehen wie sehr sie sich um Reno kümmerte. Denn Cloud war sich sicher, dass sie ihm nicht besonders leiden konnte.
 

Gleichzeitig aber wusste er das sie recht hatte. Sie saßen beide im selben Boot. Weshalb seine Auswahl nicht gerade groß war.
 

,,In Ordnung. Ich werde mich mit dir zusammentun”
 

Und gerade als er das sagte, hätte er schwören können das er sah, wie sich ihr Gesicht ein wenig entspannte.
 

Dabei sagte sie fast schon in einem dankbaren – verzweifelten Ton, ,,Danke”
 

So wie sie ihm anschaute, wurde er fast rot. Weshalb er sein Gesicht zur Seite drehte und nur sagte, ,,Keine Ursache”
 

Irgendwie war Cloud froh, dass Barret momentan nicht anwesend war. Er hätte die Situation bestimmt nicht so sanft und locker hingenommen wie er gerade. Vor allem, weil Elaith Tifa verletzt hatte.
 

Auch wenn es verrückt war. Er glaubte immer noch nicht das sie komplett böse war.
 

,,Zwar haben wir uns jetzt zusammengetan, aber der eigentliche schwierige Teil kommt noch. Wir müssen sie finden und ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung wo wir anfangen sollen. Vor allem, weil ich diese Personen noch nie gesehen habe”, sagte Cloud
 

,,Überlass das mir. Ich war über einem Jahr im Außendienst. Ich weiß wie man jemanden findet, der nicht gefunden werden will”, sagte sie und verließ die Werkstatt
 

Er aber, blieb einfach nur stehen. Denn er war sich nicht sicher ob er ihr folgen sollte oder nicht. Kurz bevor sie draußen war, hatte sie das bemerkt. Dann ging sie auf ihm zu, nahm seine Hand in ihre und sagte, ,,Na los! Worauf wartest du?”
 

Cloud starrte sie an. Sie war definitiv nicht scheu gegenüber Männern.
 

Dann waren sie auch schon bei den Motorrädern. Sie sagte ihm das sie voraus fahren wird und er ihr einfach folgen sollte. Er nickte ihr als Antwort einfach nur zu.
 

Sie fuhren zum anderen Ende der Stadt. Obwohl er behaupten konnte das er Midgar sehr gut kannte, war er in diesen Stadtteil kaum.
 

Was ihm aber noch mehr Verwunderte war, was sie eigentlich hier wollten. Sie stoppten vor einem Haus, das etwas zerfallen aussah. Anscheinend waren sie hier aber richtig. Denn Elaith ging zur Tür und wartete auf ihm.
 

Der Flur des Hauses war recht düster und das Treppengelände, genauso wie die Treppenstufen selbst, hatten eine dunkle Farbe, die alles noch düsterer wirken ließen.
 

Beide standen vor einer Tür. Elaith machte einige Schritte nachvorne. Sie klopfte dreimal, mit pausen, gegen die Tür und streifte dann etwas fester mit ihrer Hand über die hölzerne Tür.
 

Cloud verstand nicht so ganz was das alles sollte, aber er ließ sie einfach machen.
 

Die Tür öffnete sich nur einen kleinen Spalt. Irgendwas gefiel ihm an der ganzen Sache nicht, aber er musste ihr vertrauen.
 

Nachdem sie den Raum betraten konnte er nicht schlecht staunen. Obwohl das Haus von außen und der Flur innen, echt zerbröckelt und alt aussahen, sah es hier innen recht modern aus.
 

Das lag vor allem daran das mindestens sieben Computer und noch mehr elektronisches Zeug an den Wänden und überall hier waren.
 

Ein Mann, der in einem Drehstuhl saß, drehte sich zu ihnen um. Er war recht mollig, hatte ein breites Gesicht und schien sehr komfortabel vor den vielen Geräten vor sich zu sein.
 

,,Ahhh meine Lieblings Kundin ist da!”, sagte der Mann
 

Elaith verschränkte ihre Arme und sagte, ,,Spar dir die Schmeicheleien Jimmy. Wie du dir sicher vorstellen kannst, bin ich nicht hier, um Kaffeetratsch zu führen. Du musst jemanden für mich finden”
 

,,Hahhh wie immer nicht mal ein Hallo. Gib mir einen Moment, ich muss noch schnell etwas erledigen”, sagte er
 

Cloud beobachtete diese Situation mit interessierten Augen. “Jimmy”, wie der Name des Mannes anscheinend war, tippte auf einer der vielen Tastaturen herum.
 

Natürlich dauerte es nicht lange bis sie diesen Blick bemerkte. Sie starrte ihm zurück mit einem fragenden Gesichtsausdruck an. Er schaute dann kurz zu Jimmy rüber und sie wusste was er meinte.
 

,,In der Stadt und darüber hinaus sind überall Kameras. Mögen es Straßenkameras sein, Sicherheitskameras und noch mehr. Jimmy kann sich in dieses System hacken und die ungefähre Position von Personen ausmachen”, erklärte sie
 

Erstaunt schaute er den Mann vor dem Computer an. Dann drehte er sich aber wieder zu ihr und fragte, ,,Müsstest du so jemanden nicht eigentlich festnehmen?”
 

,,Ich bin nicht die Polizei, sondern eine Art Agent. Ich habe andere spezielle Aufgaben. Außerdem haben er und ich eine Art deal. Ich lass ihm seine komischen Geschäfte machen und im Gegenzug bekomme ich Informationen umsonst”
 

,,So ist das also”, sagte er daraufhin
 

Ihre Smaragdgrünen Augen starrten ihn eine Weile an, bis sie dann sagte, ,,Ich habe nie behauptet eine Heilige zu sein”
 

Cloud hatte das nicht so gemeint, aber er wusste nicht wie er ihr das sagen konnte. Noch bevor er überhaupt was sagen konnte, widmete sich Jimmy ihnen.
 

Elaith erklärte ihm genau wo der Vorfall passiert ist und wie die Männer aussahen. Dabei sagte sie auch wirklich auch noch jedes kleinste Detail an, das sie sich erinnern konnte.
 

Irgendwie beeindruckte Cloud das. Gleichzeitig aber schätzte er es für normal. Immerhin war es so wie sie sagte, sie war eine Art “Agent”. Weshalb sie auf jedes kleinste Detail achten musste.
 

Jimmy suchten mit den Informationen die ihm Elaith gab nach den Männern und den Freunden der beiden. Er tippte auf einer der vielen Tastaturen herum und in kürzester Zeit konnten sie sehen wie all die verschiedenen Bildschirme auf der Wand, die Wand war übrigens voll mit Bildschirmen, Karten auftauchten und verschiedene Bilder.
 

Nach einer Weile stoppten die Bilder und auch die Karten.
 

Jimmy schaute den Rechner vor sich sehr konzentriert an. Er tippte hier und da mal rum und sagte nach einer Weile, ,,Ich habs”
 

,,Was meinst du damit? Ich sehe keine wirklich genaue Position”, sagte Cloud
 

,,Weil es auch keine GENAUE Position gibt. Aber ich konnte ungefähr den Umkreis berechnen wo sie sich befinden müssten. Denn Rest müsst ihr selbst herausfinden”, sagte er
 

Elaith trat einige Schritte näher und starrte auf die Karten und die Bilder.
 

Sie machte einige Bilder davon, bedankte sich bei Jimmy und verließ auch schon den Raum. Cloud folgte ihr.
 

Als sie unten ankamen sagte er, ,,Nun sieht so aus als müssten wir eine etwas längere Suchzeit einplanen”
 

Sie aber schüttelte den Kopf, ,,Das denke ich nicht”
 

Leicht fragend starrte er sie daraufhin an.
 

Elaith machte einige Schritte näher auf ihm zu. So dass sie direkt vor ihm stand.
 

,,Man muss nur am richtigen Ort suchen”, sagte sie
 

Sie war ihm so nah, dass er seinen Kopf etwas zur Seite neigte, weil er nicht genau wusste wie er damit umgehen sollte.
 

,,Gehen wir”, sagte sie und nahm dabei wieder seine Hand


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das ist das erste Kapitel meines Final Fantasy FF! Ich bin ein großer Fan der Spielreihe und teilweise auch damit aufgewachsen. Viele Charaktere der verschiedenen Spiele haben sehr interessante und rührende Hintergründe, weshalb sie perfekt zum schreiben geeignet sind. In diesen FF nehme ich mehr Charaktere der Reihe. Ich versuche auch die Story so zu schreiben, damit sie auch ohne vorkenntnisse zu verstehen ist. Welches Final Fantasy, was bisher euer lieblings Spiel? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 2 ist draußen! Wie ihr teilweise bemerkt habt - habe ich die Sache mit dem Mako und einiges mehr herausgenommen. Da Gaia nicht die Welt, sondern nur ein Land in "dieser Welt" ist und sie andere Stromquellen haben. Das wird die Geschichte aber nicht schlecht machen! Deshalb nenne ich es ein teilweise "modernes" Final Fantasy FF. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 3 ist draußen! Endlich ist der Prinz nach Midgar gekommen. Wer die Geschichte liest ohne die Charaktere zu kennen, kann eig. auch nachschauen wie sie wirklich Aussehen. Zwar habe ich alles so gut beschrieben wie es geht - aber wer es genauer will kann ja nachsehen :-) Bisher nutze ich alle Originalen Charaktere. Der Einzige OC oder besser gesagt die, ist Elaith. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel4 ist draußen! Wie findet ihr die Sache mit den Flashbacks? Ich mag es um ehrlich zu sein sehr da es während der Hauptgeschichte auch gleichzeitig erzählt was in der Vergangenheit passiert ist. Es tut mir leid das dieses Kapitel so spät rausgekommen ist. (Für die Leute die es lesen ohne die Spiele zu kennen: Ich habe versucht alle Charaktere vom Aussehen her so gut wie möglich zu beschreiben. Wer aber es sich besser vorstellen will kann auch hier Bilder vom Prinzen und seinen Gefährten im Internet finden). Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 5 ist offiziell draußen! Wie es aussieht müssen Elaith und Cloud nun zusammenarbeiten. Mal sehen wie es im nächsten Kapitel weitergeht! Tut mir leid das es etwas mit der veröffentlichung mit diesen Kapitel gedauert hat! Momentan ist aber einiges bei mir los und ich habe meiner einer Freundin versprochen bei meinen Harry Potter FF weiterzuschreiben! Denn dieses FF habe ich direkt meinen Freunden gewidmet. Sie sind charaktere in dem HP FF! Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2020-07-28T17:48:26+00:00 28.07.2020 19:48
Toll was wollen diese Leute und wer sind die ?
Noch eine Terroristengruppe, oder wiedermal geheimes Militär usw ,was es so noch gibt !
Von:  Scorbion1984
2020-07-21T20:37:34+00:00 21.07.2020 22:37
Ob das eine gute Idee war den zu schlagen? Woher wussten die beiden Soldaten des Königs wo sie ist und warum fotografiert der eine alles ?
Antwort von:  YamiyoTsukiko
21.07.2020 22:50
Um ehrlich zu sein kann ich das gar nicht beantworten, Prompto, der Prinz etc. sind aus dem Spiel Final Fantasy XV und in den Spiel hat er auch immer Fotos gemacht. War manchmal eig. sogar sehr witzig :-D!
Von:  Scorbion1984
2020-07-18T20:37:48+00:00 18.07.2020 22:37
Gut geschrieben ,konnte alles bildlich mir vorstellen !
Warum gibt es Geheimnisse um sie und von welcher Art sind diese ?
Also gibt es mal wieder einen Verräter ,der selber gerne die Herrschaft inne hätte !
Immer das selbe mit diesen Idioten ,die nur Leid und Chaos verbreiten !
Von:  Scorbion1984
2020-07-09T20:04:37+00:00 09.07.2020 22:04
Es war wieder spannend ,irgendwie sind sie alle traumatisiert .
Sie kämpfen ,aber wollen es doch eigentlich nicht . Mal sehen ob und wie sie ihr Motorrad wieder bekommt .
Antwort von:  YamiyoTsukiko
10.07.2020 14:32
Danke! Das freut mich zu hören! Es gefällt mir hier besonders das ich sofort ins Thema einsteigen konnte und nicht wie Naruto von der Kindheit an anfangen musste. Zwar wird Elaiths Kindheit auch immer wieder gezeigt das aber nur durch sogesagte "Flashbacks" und "Träume". Momentan steht Final Fantasy 7 Remake eher in vordergrund aber bald beziehe ich auch Charaktere aus anderen Final Fantasy spielen mit ein!
Von:  Scorbion1984
2020-07-07T17:38:03+00:00 07.07.2020 19:38
Spannend und sehr interessant ,mal sehen wie es weitergeht!


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