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Schicksalhafte Begegnung

Zufall oder doch mehr
von

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Prolog/ Am Abgrund

Er ging immer weiter geradeaus. Den Regen, der auf ihn niederprasselte, nahm er schon seit Stunden nicht mehr wahr. Klitschnass und wie in Trance ging er durch eine Stadt, die er gar nicht kannte. Häuser, Geschäfte und sogar Menschen, von denen er hin und wieder mal einen anrempelte, zogen an ihm vorbei, ohne dass er sie wahrnahm.

Seit 2 Tagen lief er schon, ohne zu wissen, dass dies schon die 3. Stadt war, welche er durchquerte. Wie betäubt und mit einem völlig ausdruckslosen Gesicht ging er immer weiter.

Seinem Onkel hatte er gesagt, er würde etwas spazieren gehen, um einen freien Kopf zu bekommen, doch auch das ist schon 2 Tage her. Seitdem hat er weder gegessen noch getrunken oder geschlafen, er ist pausenlos weitergegangen. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren und würde schon bald durch Erschöpfung und mentalem Stress zusammenbrechen.

Er konnte sich einfach keine Zukunft mehr vorstellen.

So wie es jetzt war, wollte er nicht mehr leben.

Seit jenem Tag vor 6 Monaten fühlte sich sein Leben wie die reinste Hölle an.
 

Flashback

Naruto und sein Freund Haku saßen wie sonst auch im Unterricht und warteten darauf, dass die sechste und somit letzte Stunde des Tages rumging.

Das Halbjahr hatte erst vor wenigen Wochen begonnen und es war ein schöner Frühlingstag.

Wie immer vertrieben sich die beiden Jungs ihre Zeit, indem sie Unfug trieben, schließlich mussten sie ihre Titel als "Klassenclowns der 11b" verteidigen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war es endlich soweit und die Klingel läutete zum Wochenende. Haku und Naruto gingen lachend runter in den Hof und wollten gerade das Schulgelände verlassen, als Narutos Onkel, Jiraya, mit quietschenden Reifen vor dem Schulgelände zum Stehen kam. Naruto beobachtete dies und ging auf ihn zu. Jiraya stieß die Autotür auf, stieg mit einem Bein aus und rief Naruto.

"Naruto, schnell, Steig ein! Kushina! Deine... Deine Mutter und Naruko hatten einen Unfall!", rief Jiraya und für Naruto brach eine Welt zusammen.

Sie fuhren so schnell sie konnten ins Krankenhaus. Doch, als sie dort ankamen, erklärte Narutos Vater, Minato, ihnen, dass beide Frauen ihren Wunden erlagen waren.
 

Nur wenige Wochen nach der Beerdigung verlor Naruto auch noch seinen Vater, welcher bei einem Brand ums Leben kam.

Flashback Ende
 

Naruto lief noch immer wie automatisch durch die Straßen. Dabei war es schon fast Mitternacht. Völlig abrupt und ohne jede Vorwarnung blieb er dann doch stehen. Erst passierte nichts, doch dann kippte Naruto plötzlich vornüber um und blieb regungslos im Regen liegen.

Unwissend und viele neue Gesichter

Naruto war in völlige Dunkelheit gehüllt. Alles war still. Er wusste nicht, wo er war oder warum er dort war. Alles fühlte sich so unecht an. Er konnte sich nicht bewegen.

Plötzlich unterbrach ein Piepen die Stille. Und dann noch eins und noch eins. Es war ein regelmäßiges Piepen, was alle paar Sekunden ertönte. Nach ein paar Minuten begann es Naruto zu nerven. Er wollte es ausschalten, aber er konnte sich noch immer nicht rühren.

Völlig unerwartet lichtete sich die Dunkelheit und Naruto versuchte seine Augen zu öffnen. Doch, gerade als er dies schaffte, blendete ihn grelles Weiß. Reflexartig kniff er die Augen zusammen und startete einen zweiten Versuch. Erneut wurde er vom grellen Weiß geblendet, aber so langsam gewöhnte er sich an das Licht und schaffte es nach ein paar weiteren Versuchen seine Augen offen zu lassen.

Während er sich noch an das Licht gewöhnte, rief eine sanfte Frauenstimme:, "Schwester, er wacht auf!"

Naruto kniff vor Überraschung seine Augen zu, öffnete sie aber kurz darauf erneut. Zum ersten Mal erkannte er, was das strahlende Weiß war. Er sah hoch an eine leuchtende Decke. Er wusste noch immer nicht, wo er war, weshalb er seinen Kopf zu drehen versuchte.

"Ganz ruhig. Du musst dich noch schonen.", hörte er dieselbe Frauenstimme wie schon zuvor.

Naruto sah nach rechts und entdeckte im Augenwinkel eine schwarzhaarige Frau sitzen. Sie rückte etwas näher und lächelte Naruto lieb an.

"Keine Sorge. Du bist hier im Krankenhaus. Ich habe dich vorgestern auf einer Straße liegend gefunden und hergebracht. Du bist wohl zusammengebrochen. Mein Name ist Mikoto Uchiha. Aber ruh dich jetzt erst mal aus.", sagte sie und verließ das Zimmer.

Naruto bekam ein komisches Gefühl. Es kam ihm so vor, als würde er in einer Welt aus Schwarz und Weiß leben. Er verstand einfach nicht, wie diese Frau lächeln konnte.

Wenige Minuten später kam die Schwarzhaarige, gefolgt von einer Ärztin und zwei Krankenschwestern, wieder ins Zimmer.

"Wie ich sehe, bist du aufgewacht.", sagte die blonde Ärztin und musterte Naruto einen Moment.

"Mein Name ist Tsunade Sarutobi, ich bin hier die Chefärztin. Leider konnten wir noch nichts über dich herausfinden, aber die Formalitäten können wir gleich noch klären. Wie ich gehört habe, hat Mikoto dir schon erzählt, dass du hier bist, weil du zusammengebrochen bist. Du hast 2 Tage geschlafen und wir wollen dich noch für eine Nacht hierbehalten, um sicherzugehen, dass du uns nicht noch einmal umkippst. Du kannst jetzt gleich erst mal in Ruhe etwas essen. Mikoto wird so lange bei dir bleiben. Aber nach dem Abendessen komme ich nochmal vorbei und wir können alles weitere besprechen, ok?!", quasselte die junge Ärztin sich einen Ast ab und sah Naruto an. Naruto verstand zwar, was diese Frau von ihm wollte, aber er hatte keine Ahnung, warum diese Leute ihm halfen.

Tsunade sah ihn immer noch abwartend an, weshalb Naruto einfach nickte und die Frau sich lächelnd mit einer einfachen Handbewegung verabschiedete.

Alles kam ihm komisch vor. Er fühlte sich so deprimiert, aber wusste nicht wieso.

Mikoto verließ kaum für eine Minute den Raum, ehe sie mit einem Tablett wiederkam. Das Tablett war gefüllt mit einem Schälchen gebratenen Nudeln, einem weiteren Schälchen Salat mit ein Wenig Joghurtdressing, einem Teller mit einem Putenschnitzel mit einer Pilz-Sauce und einem Fruchtjoghurt. Sie stellte Naruto das Essen vorsichtig auf den Schoß und setzte sich dann wieder neben ihn.

Naruto sah sie an, aber als sich ihre Blicke trafen, sah er schnell wieder auf sein Essen. Er begann etwas zu essen, aber nach nur wenigen Bissen, bekam er das Gefühl weinen zu müssen. Er bekam Tränen und begann leicht zu zittern. Aber er wollte jetzt nicht weinen. Mikoto bemerkte seine Reaktion und nahm seine Hand.

"Keine Sorge, alles wird wieder gut. Morgen wirst du wieder entlassen und ich bring dich dann nach Hause zu deiner Familie. Aber jetzt iss erst mal auf.", beruhigte sie ihn mit sanfter Stimme.

Bei den Worten `nach Hause` und `Familie` schmerzte Narutos Herz für einen Augenblick, aber kurz darauf ging es wieder. So zerbrechlich wie Naruto aussah, bekam Mikoto das Gefühl ihn in den Arm nehmen zu müssen und genau das tat sie dann auch. Naruto brauchte diese Wärme, diese Geborgenheit. In dem Moment in dem Mikoto ihre Arme um Naruto schloss, hörte er auf zu zittern und er fühlte sich wohler. Einen Augenblick blieben sie so, ehe Mikoto ihn vorsichtig wieder losließ und lieb anlächelte.

"Geht es dir jetzt besser?", fragte sie besorgt und bekam ein Nicken als Antwort.

"Gut, dann iss jetzt lieber, dann fühlst du dich bald noch besser.", sagte sie und setzte sich wieder neben ihn. Naruto aß noch ein paar Bissen, bis ein lautes Knurren die Stille durchbrach. Naruto rieb sich über den Bauch und Mikoto fing leise zu Lachen an. Naruto aß weiter und 15 Minuten später hatte er alles aufgegessen. Mikoto nahm ihm alles ab und brachte es raus. Als sie an der Türe stand, drehte sie sich um und sagte:, " Warte kurz, ich bringe nur kurz das Geschirr weg. Ich bin gleich wieder da."

Naruto sah aus dem Fenster und sah einen Park, der zum Krankenhaus zu gehören schien. Er stand auf, öffnete das Fenster und sah raus. Es sah schön und friedlich aus. Naruto mochte diesen Ausblick. Ein Spielplatz, eine Terrasse, ein Landeplatz für Rettungshubschrauber und ein angrenzendes Wäldchen. Alles war in strahlendem Sonnenschein getaucht.

Naruto hörte ein Geräusch und drehte sich um. Mikoto war zurück.

"Du solltest am besten im Bett bleiben.", sagte sie lächelnd und versuchte Naruto wieder ins Bett zu bekommen. Als er dann wieder drin lag, kam Tsunade auch schon wieder.

"So ich hoffe, dir hat das Essen geschmeckt.", sagte Tsunade und lächelte Naruto an. Er nickte und Tsunade setzte sich ans Fußende des Bettes.

"Das ist schön. Aber jetzt sollten wir mal deine Personalien aufnehmen, immerhin wissen wir gar nicht, wer du bist.", erklärte sie kurz, Naruto nickte verstehend und sah aus dem Fenster.

"In Ordnung, dann… wie wäre es, wenn du uns erst mal deinen Namen sagen würdest?!", erkundigte sich Tsunade.

Naruto sah Tsunade an und nickte kurz. Einen Moment passierte nichts, doch dann fasste Naruto sich ans Kinn. Nach einiger Zeit wand er sich wieder der Ärztin zu.

"Ich... Ich weiß es nicht.", sagte er und Tsunade sah ihn erschrocken an.

"Wie? Aber wir haben doch gar keine Anzeichen für Gedächtnisverlust gefunden!? Er hatte keine Kopfverletzungen und alle Anzeichen für den Zusammenbruch waren auf Erschöpfung zurückzuführen.", sagte Tsunade geschockt und dachte nach.

"Sag mal, erinnerst du dich an etwas anderes? Zum Beispiel, wo du wohnst, wer deine Familie ist oder dein Alter!?", fragte Mikoto besorgt und Naruto dachte erneut nach.

"Ich weiß nicht.", erwiderte er und sah erneut aus dem Fenster. Tsunade musterte ihn einen Moment, ehe sie sich Mikoto zuwand.

"Ich weiß zwar nicht, wieso er sich an nichts erinnert, aber in diesem Ausmaß, ist das ganz klar Amnesie. Er sieht immer wieder raus, was auf Konzentrationsschwäche zurückzuführen ist. Außerdem erinnert er sich an nichts. Es tut mir zwar leid, aber so kann ich ihn unmöglich entlassen. Wir wissen ja nicht, wo er wohnt und er selbst kann es in seinem Zustand auch nicht nachhause schaffen.", sagte Tsunade betroffen und stand auf.

Mikoto warf einen kurzen Blick auf Naruto und wand sich dann wieder Tsunade zu.

"Aber… wenn er irgendwo in der Nähe wohnen könnte, kannst du ihn doch entlassen, oder?!", fragte sie die Ärztin und Tsunade sah sie nachdenklich an.

"Im Prinzip schon, aber wo sollte er schon hin?", erkundigte sich Tsunade interessiert.

"Sasuke und Itachi kommen erst in ein paar Tagen vom Wohnheim zurück und Fugaku ist auch noch nicht zurück. Ich habe ja zurzeit Urlaub, daher ist mir sowieso ständig langweilig und in dem großen Anwesen kommt man sich schnell verlassen vor. Ich habe genug Platz, um ihn zu mir zu nehmen, bis die Männer zurück sind. Dann könnten wir nach Verwandten suchen. Es muss ja jemanden geben, der ihn vermisst. Und wenn wir es nicht schaffen bis meine Familie zurück ist, dann werde ich es ihnen erklären. Ich bin mir sicher wir finden eine Lösung.", sagte Mikoto ernst.

Tsunade merkte sofort, dass der Junge Mikoto ans Herz gewachsen war, denn normalerweise lächelte sie immer und ist nur aufgebracht, wenn es um ihre Kinder geht.

"Hm... Wenn du dir bei der Sache sicher bist, werde ich dem nicht im Wege stehen können. Immerhin bist du als seine Kontaktperson angemeldet, da du ihn gefunden hast. Und Platz hast du ja wirklich mehr als genug. Ich werde alle Formulare, die du ausfüllen musst, vorbereiten und dann kann er morgen von dir abgeholt werden. Aber Mikoto, nur damit du Bescheid weißt, wenn er bei dir ist, muss er auch bei dir bleiben. In seinem jetzigen Zustand wäre es das Schlimmste für ihn, ständig von A nach B gereicht zu werden.", stimmte Tsunade ihrem Vorschlag zu.

"Keine Sorge, ich werde mich um alles kümmern und Danke.", erwiderte Mikoto.

"Gut, ich bereite alles vor. Du kannst die Formulare dann morgen ausfüllen, bevor du ihn holen gehst.", meinte Tsunade noch und ging.

Mikoto stupste Naruto an der Schulter an und lächelte. Naruto sah zu ihr lächelte auch schwach.

"Hey, hast du Lust ab morgen eine Weile bei mir zu wohnen?!", fragte sie, obwohl ihr klar war, dass Naruto keine große Wahl hatte. Naruto nickte sachte und Mikoto drückte ihn sanft ins Kissen und deckte ihn zu.

"Das freut mich wirklich, aber dann solltest du jetzt noch was schlafen. Du brauchst noch ruhe und es ist ja schon fast 20 Uhr. Also ich muss jetzt gehen. Bis morgen.", sagte Mikoto und verließ das Zimmer.

Naruto grübelte noch lange darüber, wer diese Leute waren, wer er selbst war, wo er herkam und noch so manch andere Dinge, aber irgendwann schlief er dann doch endlich ein und er genoss die Ruhe sehr.
 

Als Naruto am nächsten Morgen aufwachte, brauchte er erst ein paar Minuten, um zu begreifen, wo er war und wieso. Nachdem ihm das eingefallen war, stand er auf, ging erst mal in das, am Zimmer angrenzende, Badezimmer und erleichterte sich, was auch nötig war, denn er hatte ja zuvor schon 2 Tage durchgeschlafen. Dann verließ er das Bad und ging von seinem Zimmer aus raus in den Flur. Erst wanderte er bloß ziellos durch die Gegend und sah sich um, doch dann hörte er ein leises Bellen. Er folgte dem Gebell und fand einen dunkelhaarigen Jungen, der wie Naruto etwa 17 zu sein schien, welcher seine Tasche anzischte, sie solle leise sein. Verwundert ging Naruto auf den Jungen zu und sah für einen ganz kurzen Moment einen kleinen Welpen in der Tasche.

"Sind Hunde in Krankenhäusern nicht verboten?", fragte Naruto den Jungen, als er bei ihm ankam. Der dunkelhaarige Junge wirbelte herum und sah Naruto an. In einen Gang in ihrer Nähe hörte man Tsunade auf sie zukommen, weshalb sich der Junge seine Tasche schnappte, Naruto am Arm packte und losrannte. Draußen im Park kamen Beide keuchend und völlig aus der Puste zum Stehen.

"Du hast mich erwischt.", sagte der Junge und setzte sich ins Gras. Naruto setzte sich ebenfalls auf die Wiese und fragte:, "Erwischt??"

"Ja, man darf keine Tiere mit ins Krankenhaus nehmen, aber meine jüngere Schwester hatte Fieber bekommen und sie mag Akamaru so gerne, dass ich sie ein Wenig aufheitern wollte.", erklärte er und zog den weißen Welpen aus seiner Tasche, dieser wedelte sogleich mit dem Schwanz und leckte an der Hand seines Herrchens.

"Verstehe.", erwiderte Naruto knapp.

"Also bitte verrate mich nicht.", flehte der Junge und legte seine Hände zusammen, als würde er beten.

"Keine Sorge, ich verrate niemandem irgendwas. Ich hätte vermutlich dasselbe getan.", erwiderte Naruto.

"Du bist nett. Also, ich heiße Kiba, freut mich dich kennen zu lernen.", sagte er und fasste sich an seine Haselnussbraunen Haare. Naruto wollte was erwidern, aber ehe er zu Wort kam, hörten sie eine Frauenstimme rufen:, "Kiba, wir fahren Heim."

"Ich muss los. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.", meinte Kiba und sie gingen. Naruto fiel zu dem Jungen nur ein Gedanke ein, `Was für ein seltsamer Typ`.

Naruto blieb noch einen Moment im Schatten eines Baumes sitzen, ehe er aufstand und sich seinen Weg zurück in sein Zimmer suchte. Es dauerte fast eine halbe Stunde, weil alle Gänge so gleich aussahen, aber dann hatte er es ja doch noch geschafft. Gerade vor seiner Zimmertür angekommen, fasste ihn jemand an die Schulter. Er drehte sich um und entdeckte Tsunade.

"Hey, hast du dich was umgesehen?", fragte sie lächelnd.

"Ja und ich habe einen Jungen kennengelernt, aber er war ein wenig seltsam.", antwortete Naruto.

"Das ist doch toll… denke ich. Mikoto ist schon unten, aber sie braucht wohl noch eine Weile, bis sie mit allem fertig ist. Wie wäre es denn, wenn du erst mal etwas isst. Zurzeit ist es ungefähr halb 11 und bis 12 musst du leider noch bleiben. Jeder der entlassen wird darf erst ab 12 Uhr gehen.", erklärte Tsunade.

"Ist Frühstück denn noch nicht vorbei?", fragte Naruto der erst jetzt bemerkte, was für einen Hunger er hatte.

"Eigentlich schon, aber gestern war es ja auch schon nach der Abendessenszeit, daher kann ich dir was holen, wenn du willst.", erwiderte die Blonde.

"Und das macht auch keine Umstände?", entgegnete Naruto.

"Heute ist Sonntag, da gibt es nie sehr viel zu tun. Daher habe ich gerade eh keine andere Beschäftigung.", antwortete sie.

"Ok, wenn das so ist, hätte ich gerne etwas zum Frühstück.", sagte er.

"Sehr schön, dann geh ich dir was holen und du gehst dich noch etwas hinlegen, ja?", fragte sie.

"Ja, das mache ich.", antwortete er.

"Hm... gibt es denn irgendwas bestimmtes, dass du gerne essen würdest?", fragte Tsunade.

"Äh... Habt ihr Ramen?", fragte Naruto.

"Ramen? Zum Frühstück? Naja, ich kann ja mal nachgucken.", erwiderte sie und ging los. Naruto ging in sein Zimmer und legte sich ins Bett. Er sah raus auf den Spielplatz und fing unbewusst zu träumen an. Dann klopfte es an der Tür. Er sah hin und Tsunade kam mit einer großen Schüssel Ramen wieder. Tsunade ging wieder, nachdem er seine Ramen hatte und er begann zu essen. Nachdem er fertig war, klopfte es erneut und Tsunade kam mit Mikoto wieder.

"Guten Morgen.", sagte sie lieb lächelnd und setzte sich zu ihm.

"Guten Morgen.", erwiderte er ebenfalls lächelnd.

"Also Tsunade, du sagtest du hättest etwas herausgefunden?", fragte Mikoto ernst und Narutos Aufmerksamkeit ruhte auf Tsunade.

"Ja, ich habe ein wenig rumtelefoniert und herausgefunden, dass er unter dem Namen Naruto Uzumaki vermisst wird. Unter der angegebenen Telefonnummer konnten wir bisher noch niemanden erreichen, aber wir versuchen es weiterhin und hoffen darauf eine Adresse zu finden.", antwortete sie.

"Verstehe, naja zumindest wissen wir jetzt deinen Namen, nicht wahr Naruto?!", sagte Mikoto lächelnd.

Naruto nickte und stimmte zu:, "Ja, damit bin ich fürs Erste zufrieden."

"Also, es ist zwar erst halb 12, aber da alle Formalitäten geregelt sind, denke ich ihr könnt ruhig jetzt schon gehen. Mikoto, du musst mich aber bitte auf dem Laufenden halten, ja?!", sagte Tsunade.

"Bist du sicher?", fragte Mikoto überrascht und die Ärztin nickte.

"In Ordnung, danke", erwiderte Mikoto lächelnd.

"Naruto, komm gut in deinem neuen Zuhause an und bis dann.", verabschiedete sich Tsunade lächelnd und ging.

"Komm Naruto.", sagte Mikoto und zog Naruto vorsichtig an der Hand mit. Beide verließen das Krankenhaus, stiegen in Mikotos Auto und fuhren los.

Ankunft im neuen zuhause

Die Fahrt hatte eine halbe Stunde gedauert und Naruto hatte die ganze Zeit aus dem Fenster gesehen. Zwischendurch hatte er sich mal rumgedreht oder durch den Seitenspiegel geguckt, um Sachen, an denen sie schon vorbeigefahren waren, nochmal genauer zu betrachten. Als sie dann auf dem Kiesweg eines gewaltigen Anwesens hinauffuhren, wurde Naruto schon ein Wenig mulmig zu mute. Selbst Mikoto merkte dies, aber ihr wollte nichts einfallen, was sie Naruto hätte sagen können. Sie fuhren geradewegs auf ein großes, schönes Haus zu, welches Naruto sehr an ein Bild vom weißen Haus in Washington erinnerte. Das Haus hatte drei Stockwerke, den Dachboden nicht mitgezählt, war komplett in weiß gestrichen, sodass es schon fast blendete, wenn die Sonnenstrahlen gegen die Hauswand schienen, und das Haus war mit schönen Verschnörkelungen verziert worden. Man musste ein paar Stufen zur Haustüre hochsteigen und direkt über diesen Stufen hing ein schöner großer Balkon, der von zwei weißen Marmorsäulen gestützt wurde, was noch mehr an das weiße Haus des Präsidenten erinnerte.

Mikoto fuhr vor das Haus, wo ein großer Springbrunnen stand, welcher ebenfalls aus Marmor war, stieg aus und ließ auch Naruto aussteigen, indem sie ihm die Tür aufhielt. Erst als Naruto ausgestiegen war, fiel ihm auf wie riesig der Vorgarten war, das waren mindestens 80 oder 90 Quadratmeter.

"Naruto, dies wird für die nächste Zeit dein neues Zuhause sein, also hoffe ich du wirst dich hier wohlfühlen. Darum sag bitte einfach, wenn du etwas brauchst.", sagte Mikoto lächelnd, packte Naruto an der Hand und zog ihn die Stufen zur Haustüre hoch. Naruto folgte ihr schweigend, da ihm der Mund vor Unglauben offenstand. Mikoto ließ Narutos Hand los und schloss die Haustüre auf. Beide gingen rein und Mikoto betrachtete Naruto dabei, wie er das Haus musterte.

Die Eingangshalle erfasste die ersten beiden Etagen, man konnte aber an den Seiten der Eingangshalle die Flure des 2. Stockes sehen, welche von weiteren Marmorsäulen gehalten wurden. An der Decke hing in der Mitte des Raumes ein großer Kronleuchter, den man mit einem Lichtschalter anschalten konnte. Einige Meter vor Naruto und Mikoto erstreckte sich eine breite Wendeltreppe, die in den zweiten Stock führte.

Mikoto nahm vorsichtig Narutos Hand, wodurch er leicht erschrocken zusammenzuckte. Sie lächelte ihn lieb an und sagte dann:, "Komm ich zeig dir alles."

Naruto ging mit ihr mit und sie gingen als erstes zur Küche, welche noch im Erdgeschoss war. Sie war groß, modern und schön hell, aber Naruto gefiel am Meisten, dass sie nicht weiß war. Die Küche war nämlich in einem kräftigen und strahlenden Weinrot gehalten.

Mikoto dirigierte Naruto auf einem der roten Hocker und machte zwei Teller mit Curry warm, dann stellte sie einen der Teller vor Naruto ab und den zweiten vor einem leeren Platz neben ihm. Sie fischte noch schnell Besteck für 2 Personen aus einer Schublade und setzte sich neben ihn. Sie reichte ihm das Besteck und erklärte:, Du solltest etwas essen, du hast zwar gefrühstückt, aber es ist schon Nachmittag und in deinem Zustand brauchst du ein paar Nährstoffe, sonst sackst du uns noch zusammen.", dann wand sie sich ihrem Teller zu und begann zu essen.

Naruto sah ihr einen Moment zu und tat es ihr dann gleich.

Naruto nahm einen Bissen und es schmeckte ihm wirklich gut. Doch, auch wenn er nicht wusste wieso, war er überrascht, dass es ihm schmeckte.

Nachdem beide fertig waren, zeigte Mikoto ihm das Badezimmer im zweiten Stockwerk. Es war groß und in ein schönes Sonnengelb gestrichen. Die gelben Wände waren mit ein paar blauen mustern geschmückt, was dem Bad ein einladendes Aussehen bescherte.

"Hier kannst du heute Abend duschen oder baden gehen, wenn du möchtest.", schlug Mikoto strahlend vor, als sie in Narutos Gesicht ein gewisses Gefallen am Badezimmer erkannte. Naruto bekam eine seichte röte im Gesicht, als er bemerkte, dass sie ihn beobachtet hatte und nickte.

Mikoto stellte sich hinter Naruto und schob ihn ein paar Gänge weiter, bis sie vor einer braunen Tür zum Stehen kamen. Mikoto öffnete sie und zog Naruto rein. Naruto roch sofort eine Mischung aus Orangen und Deodorant mit einem leichten Pfefferminzduft.

Das Zimmer war sehr modern ausgestattet. Die Wand gegenüber der Türe bestand fast nur aus Glas, nur 1 Meter vom Boden aus war nicht aus Glas. Auf der rechten Seite stand eine Schwarze Couch, vor der ein Glastisch stand. Links war ein großes Himmelbett, welches mit den dunkelblauen Kissen und Deckenbezügen frischbezogen aussah, neben dem Bett stand ein kleines Nachttischchen. Hinter der Türe stand noch ein großer schwarzer Schrank mit Holzverzierung.

"Dies wird für die nächste Zeit dein Zimmer sein. Ich werde jetzt gleich noch ein Wenig rumtelefonieren müssen, dabei lasse ich dich alleine. Du kannst hierbleiben oder am Ende des Ganges in die Bibliothek gehen. Daneben gibt es auch einen Aufenthaltsraum, den du nutzen kannst. Wenn du Lust hast, kannst du auch ruhig raus in den Garten gehen, aber verlass das Anwesen bitte nicht alleine, ok?!", wand sich Mikoto Naruto zu und wartete auf eine Antwort. Naruto nickte kurz und Mikoto fuhr ihm noch kurz durchs Haar, bevor sie das Zimmer verließ.

Naruto ging ans Fenster und sah runter in den Garten. Er fand den Vorgarten schon wundervoll, aber der Garten hinterm Haus war noch viel bezaubernder. Dort waren einige Blumenbete, eine schöne Terrasse und eine Art Kleinlabyrinth aus Rosensträuchern. Naruto überlegte, ob er runtergehen solle, denn das hätte er wirklich gerne getan, aber er war sehr erschöpft, weshalb er sich in das frischgemachte Bett legte und ein Wenig seine Augen schloss.

Wie schon so oft war er umgeben von Dunkelheit. Er hörte Rauschen.... Rauschen, welches von Regen zu kommen schien. Er fühlte eine Umarmung. Die Stimme einer Frau unterbrach das Rauschen des Regens. >Naruto, wir sind bald wieder zurück, pass gut auf Naruko auf und ruf uns an, wenn es ihr besser oder schlechter gehen sollte. <

Das Rauschen nahm zu und Naruto wurde von Kälte umhüllt. Unangenehme Kälte. Naruto wollte etwas sagen, aber er wusste nicht was. Er wollte nicht allein in dieser Dunkelheit stecken. Das Rauschen nahm wieder ab und die Stimme eines Mädchens ertönte. >Naruuu, Naruuu... Ich will nicht mehr verstecken spielen. Lass und nachhause gehen, es gibt bestimmt bald essen. <

Das Rauschen nahm wieder zu, aber dafür wurde es über Naruto ein Wenig heller. Er konnte zwar noch immer nichts erkennen, aber er fühlte sich wohler, wenn er die Stimmen hörte. Er kam sich nicht so verlassen vor. Das Rauschen verklang und die Stimme der Frau ertönte erneut, aber dieses Mal sagte sie mehrere Dinge. >Naruto, ich liebe dich, mein Engel. < >Ich werde bei dir sein, egal was passiert.< >Verlass dich auf mich.< >Ich bin doch deine dich liebende... .<

Naruto sah nach oben, da diese Stimme von dort zu kommen schien. Es wurde heller und heller, so hell, dass es ihn blendete. Auch wenn es nur ein Augenblick war, bevor er geblendet wurde, aber er sah das schimmernde Bild einer rothaarigen Frau. Er konnte zwar nur ihre roten Haare sicher erkennen, aber Naruto spürte, dass er sie kannte, auch wenn er nicht wusste, woher, und dass es ihre Stimme war, die er gehört hatte.

"Naruto... Naruto...", hörte er eine andere Frauenstimme und öffnete vorsichtig seine Augen. Geblendet kniff er diese wieder zu und startete einen weiteren Versuch. Er sah eine Nachtischlampe vor seinem Gesicht und sah sich verwirrt um. Er sah Mikoto neben sich sitzen und erinnerte sich, dass er bei ihr zuhause war. Er richtete sich vorsichtig auf, wobei seine Kleidung am Rücken gespannt wurde, da er drauf saß.

"Vorsicht.", sagte Mikoto besorgt und half ihm. Naruto sah sie fragend an und merkte erst jetzt, dass die Sonne bereits untergegangen war.

"Entschuldige, ich dachte, ich bräuchte nicht mal eine Stunde und jetzt waren es gleich mehrere Stunden, aber gut, dass du dich ein Wenig ausruhen konntest.", sagte sie und stand von Narutos Bett auf.

"Es ist schon halb acht. Du wolltest doch heute noch ins Bad und du solltest auch etwas zum Abend essen.", sagte sie mit einem entschuldigenden Lächeln. Naruto sah ihr an, dass es ihr sehr leidtat, dass sie ihn geweckt hatte und schüttelte seinen Kopf.

"Ist ok, ich habe in letzter Zeit fast nur geschlafen.", sagte er mit krächzender Stimme, machte eine kleine Pause und fragte dann, "Kann ich beim Kochen helfen?"

Dieses mal schüttelte Mikoto lächelnd den Kopf und erwiderte:, "Das Essen ist schon fast fertig, aber du kannst noch ins Bad gehen und wenn es fertig ist, bringe ich dir ein paar frische Klamotten und ein Handtuch.", sagte Mikoto lieb und lächelte Naruto an. Naruto sah Mikoto mit einem undefinierbaren Blick an, ehe er erneut nickte.

Mikoto nahm ihn bei der Hand und ging mit ihm langsam ins Bad, wo schon eine volllaufende Badewanne stand. Mikoto drehte das Wasser ab und wand sich Naruto zu.

"Also die Wanne ist fertig, aber wenn du lieber duschen willst, kannst du das natürlich auch machen. Ich gehe dann mal raus, lass dir Zeit. Ach, und ich habe dir dort einen Korb mit Waschzeug hingestellt, bitte bediene dich.", sagte sie, deutete auf einen Korb neben der Badewanne und ging zügig raus.

Naruto war immer noch etwas müde, zog sich aber aus und setzte sich in die große Badewanne. Mikoto kümmerte sich um ihn wie eine Mutter, die sich um ihr Kind kümmern würde. Naruto merkte, dass sie sich um ihn so führsorglich kümmerte, weil sie in diesem Haus sehr einsam ist. Er hatte bei ihrem Gespräch mit Tsunade mitbekommen, dass sie einen Mann und zwei Söhne hat, aber auch, dass alle drei nur sehr selten zuhause zu sein schienen. Er hatte Mitleid mit Mikoto und stellte es sich schlimm vor eine Familie zu haben und sich trotzdem so einsam zu fühlen, dass man sich um jemanden Fremdes kümmern musste. Naruto hatte Mitleid mit ihr, aber war froh, dass sie so einsam war, weil sie deshalb für ihn da war und er sich bei ihr bedanken konnte, indem er auch für sie da war.

Naruto sah hoch an die Decke und zum ersten Mal, seit er wach war schweiften seine Gedanken in Richtung seines Traumes. Er hätte wirklich gerne gewusst, wie das Gesicht der rothaarigen Frau aussah und wer sie und das andere Mädchen waren. Woher sie ihn kannten oder ob er sie kannte, immerhin kamen sie ihm bekannt vor. Egal wer sie waren, er wollte noch einmal von ihnen träumen, denn sie hatten ihn beruhigt und von innen gewärmt. Dieses Gefühl kam ihm auch bekannt vor, aber er hatte es lange nicht mehr gespürt, dabei hatte er es so vermisst.

"Was soll dieses Gefühl, als müsse ich in ein anderes Zuhause?! Ist das Heimweh? Heimweh nach einem Ort an den ich mich nicht erinnern kann? Wieso habe ich in letzter Zeit so oft das Gefühl weinen zu wollen? Ob das vorher auch schon so war?", sagte Naruto mit trauriger und leicht verzweifelter Stimme und ihm lief eine einsame Träne die Wange hinunter. Allerdings sollte sie nicht die Einzige bleiben, denn nur kurz darauf liefen ihm eine stille Träne nach der anderen an der Wange hinunter, perlten an seinem Kinn ab und landeten schließlich leise tropfend im Badewasser.

Einige Zeit hört man in diesem stillen Raum kein Ton und Naruto begann sich einsam und verlassen zu fühlen. Die Wärme des Zimmers und des Wassers verblassten nach und nach und Naruto nahm nur noch Stille und Kälte wahr. Sein Herz begann zu schmerzen und langsam fiel es ihm immer schwerer in seiner Einsamkeit zu atmen, bis ihn ein klopfendes Geräusch wieder in die warme Badewanne holte und Naruto sich erschrocken umsah. Ihm wurde wieder klar, dass er bei Mikoto zuhause war und vernahm ein erneutes Klopfen. Er wusch sich schnell seine Tränen weg und rief:, "Ja?"

Die Tür wurde einen Spalt weit geöffnet und Mikoto trat einen kleinen Schritt herein. Sie legte ein paar Klamotten und ein Handtuch auf ein kleines Regal, welches dort stand und verabschiedete sich mit den Worten:, " Das Essen wäre dann jetzt fertig, also wenn du Hunger hast, kannst du jetzt rauskommen. Ich bin dann so lange unten."

Naruto war leicht rot angelaufen, als Mikoto reinkam, um die Sachen auf das Schränkchen zu legen, auch wenn sie nur 2 Schritte weit drin war. Naruto war ja schließlich nackt.

Er nahm sich die Duschsachen und wusch sich so gründlich es ging, da er das Gefühl hatte schon einige Tage nicht mehr geduscht zu haben. Dann nahm er den Stopfen aus der Wanne und stieg selbst raus. Zügig und darauf bedacht nicht auszurutschen ging er zum Schränkchen, schnappte sich das große Handtuch und stellte sich mit dem Rücken hinter die Tür, damit er nicht nackt zu sehen ist, sollte Mikoto noch mal reinkommen. Er trocknete sich ab und zog die Klamotten, welche Mikoto ihm gebracht hatte, an. Es waren eine dunkelblaue Jogginghose, unter der er eine schwarze Boxershorts hatte, ein paar schwarze Socken, ein weißes T-shirt und eine schwarze Sweatshirtjacke.

Naruto zog den Reißverschluss seiner Jacke bis zur Hälfte zu und verließ das Badezimmer. Dann ging er runter in die Küche, wobei er es eher versuchte, da er sich auf dem Weg verlief. Egal, wo er hinging, er fand einfach nicht die Treppe ins Erdgeschoss, stattdessen kam er zwei Mal am Badezimmer und drei Mal an seinem alternativen Zimmer vorbei. Nach etwa 20 Minuten kam Naruto endlich an eine Treppe, die nach unten führte. Er ging runter und kam nur nach wenigen Minuten in der Küche an.

"Naruto, da bist du ja. Ich habe mir schon Sorgen gemacht und überlegt, ob ich nach dir sehen sollte.", rief Mikoto besorgt.

"Entschuldigung, ich habe mich ein Wenig verlaufen.", sagte Naruto und sah zu Boden.

"Macht nichts, mir hätte klar sein müssen, dass du dich nach einer einzigen `Führung` noch nicht genug auskennen kannst. Doch lass uns jetzt erst mal essen.", wank Mikoto ab und schob Naruto sanft auf seinen Stuhl. Sie füllte zwei Teller mit Lachs, Salat und ein paar Kartoffeln und reichte Naruto einen davon. Das Besteck lag bereits auf den Plätzen. Mikoto setzte sich neben Naruto und sie aßen.

Mikoto sah Naruto erst nur beim Essen zu, dann merkte sie, dass es ihm sehr gut schmeckte und fuhr ihm mit ihrer Hand durchs Haar.

"Naruto, hast du nicht Lust morgen mit mir einkaufen zu gehen? Ich denke, meinem Sohn wird es nicht gefallen, wenn ich dir immer seine Klamotten gebe und da wir davon ausgehen, dass du ziemlich lange hierbleiben wirst, sollten wir dir auch ein paar Sachen holen, zumindest das Wichtigste.", schlug Mikoto lächelnd vor. Naruto sah sie an und Mikoto konnte einen kurzen Moment ein Funkeln in seinen Augen sehen, doch dann erstarb dieses Funkeln und seine Augen spiegelten Unbehagen wider, ehe er auf seinen Teller hinabsah.

"Mach dir keine Gedanken, dies wird dein Zuhause und ich war es, die vorgeschlagen hat, dich herzuholen. Das mache ich sehr gerne.", sagte Mikoto und Naruto nickte, weshalb sie noch freudiger durch seine Haare fuhr.

Eine viertel Stunde später war Naruto gerade dabei sich sein Schlafoberteil, welches Mikoto ihm gegeben hatte, überzustreifen. Mikoto kam mit einer Flasche Wasser und einem Glas herein und stellte beides auf das Nachttischchen ab. Naruto legte sich ins Bett und Mikoto besah sich das Zimmer noch einmal genauer.

"Ich geh dann mal, schlaf schön, Naruto.", sagte sie noch und verließ das Zimmer.

Naruto lag in dieser Nacht noch lange wach in seinem provisorischen Bett, doch seine Gedanken huschten immer wieder von einem Thema zum Anderen ohne sich auf eines dieser Dinge konzentrieren zu können. Mal dachte er über die einsame Mikoto nach, dann mal über seinen Traum, über das Mädchen, über die Frau, über seine Vergangenheit, seine Zukunft und noch vieles mehr, bis er irgendwann einfach einschlief.

Ein neues Zuhause und Akzeptanz

Naruto war mal wieder in tiefste Finsternis getaucht. Er hörte Rauschen.... Rauschen, welches von Regen zu kommen schien. Er fühlte eine Umarmung. Die Stimme einer Frau unterbrach das Rauschen des Regens. >Naruto, wir sind bald wieder zurück, pass gut auf Naruko auf und ruf uns an, wenn es ihr besser oder schlechter gehen sollte. <

Das Rauschen nahm wieder zu und Naruto wurde von Kälte umhüllt. Unangenehme Kälte. Naruto wollte etwas sagen, aber er wusste nicht was. Er wollte nicht allein in dieser Dunkelheit stecken. Das Rauschen nahm wieder ab und die Stimme eines Mädchens ertönte. >Naruuu, Naruuu... Ich will nicht mehr verstecken spielen. Lass uns nachhause gehen. Es gibt bestimmt bald Essen. <

Das Rauschen nahm wieder zu, aber dafür wurde es über Naruto ein Wenig heller. Er konnte zwar noch immer nichts erkennen, aber er fühlte sich wohler, wenn er die Stimmen hörte. Er kam sich nicht so verlassen vor. Das Rauschen verklang und die Stimme der Frau ertönte erneut, aber dieses Mal sagte sie mehrere Dinge. >Naruto, ich liebe dich, mein Engel. < >Ich werde bei dir sein, egal was passiert.< >Verlass dich auf mich.< >Ich bin doch deine dich liebende... .<

Naruto sah nach oben, da diese Stimme von dort zu kommen schien. Es wurde heller und heller, so hell, dass es ihn blendete, aber nur einen Augenblick, bevor er geblendet wurde, sah er das schimmernde Bild einer rothaarigen Frau. Er konnte zwar nur ihre roten Haare sicher erkennen, aber Naruto spürte, dass er sie kannte, auch wenn er nicht wusste, woher, und ob es ihre Stimme war, die er gehört hatte.

Naruto öffnete seine Augen und sah sein neues Zimmer. Inzwischen hatte er sich schon an das neue Haus gewöhnt. Er stand auf und zog sich die Klamotten, die er gestern nach dem Duschen von Mikoto bekommen hatte, an. Naruto verließ das Zimmer und merkte erstmals, seit seiner Ankunft auf dem Anwesen, dass das Haus ganz schön gruselig war. Es war ziemlich leer, still und wenn man alleine unterwegs war, kam es einem sogar doppelt so groß vor.

Naruto sah in der Küche nach, ob Mikoto schon wach war, aber er konnte sie nicht finden, weshalb er sich im restlichen Haus ein Wenig umsah. Er fand die Bibliothek, welche er trotz seiner Abneigung zum Lesen, äußerst anregend fand, den Aufenthaltsraum, in dem er gerne mehr Zeit verbracht hätte, ein gemütliches Kaminzimmer und einen Wintergarten der auf die Terrasse, welche Naruto von seinem Zimmer aus sehen konnte, führte.

Er ging raus und genoss das Kitzeln der Sonnenstrahlen auf seiner gebräunten Haut. Ihm wurde nach nur wenigen Minuten klar, dass Mikotos Familie einen Gärtner angestellt haben muss, der sich regelmäßig um den Garten kümmerte. Naruto sah sich ein Wenig um und bewunderte die Beete, auf denen die unterschiedlichsten Pflanzen wuchsen. Zum Beispiel Duft-Wicken, Gartennelken, Glockenrebe, Goldmohn, Nachtkerzen, Pantoffelblumen und ein paar Wunderblumen, eine schöne bunte Mischung. Naruto ging weiter zum Minilabyrinth, welches aus einigen aneinandergereihten Rosensträuchern bestand. Er lehnt sich vorsichtig ins Labyrinth und sah nach links und nach rechts.

Plötzlich rief Mikoto seinen Namen:, "Naruto!"

Naruto drehte sich überrascht um und sah Mikoto, die auf ihn zu kam.

"Ich habe dich schon gesucht.", sagte sie als sie vor Naruto zum Stehen kam.

"Entschuldigung, ich wollte mich nur ein wenig Umsehen", sagte Naruto schuldbewusst und fasste sich mit seiner rechten Hand an seinen Nacken.

"Macht jetzt auch nichts mehr. Wenn du Lust hast, können wir jetzt gleich losfahren. Wir könnten erst irgendwo frühstücken gehen und dann in eine Boutique und dir ein paar Klamotten besorgen. Vielleicht haben wir dann noch Zeit irgendwo als Pause Kaffee und Kuchen zu besorgen und in einem Supermarkt für die kommende Woche einkaufen zu gehen,", schlug Mikoto lächelnd vor, wozu Naruto bloß nickte.

Mikoto nahm mal wieder Narutos Hand und zog ihn mit ins Haus, dann verriegelte sie alle Fenster und Türen und beide saßen keine 10 Minuten später im Auto auf dem Weg in ein kleines Café in der Stadt.

Als sie in einem Café ankamen, setzten sie sich raus, in den Schatten eines Baumes und warteten auf die Bedienung, welche nach wenigen Minuten mit einem kleinen Block und einem Stift bei ihnen ankam.

"Guten Morgen, darf ich ihre Bestellung aufnehmen?!", erkundigte sich die braunhaarige Kellnerin.

"Wie? Ja, also ich nehme einen Cappuccino und ein Croissant mit Marmelade.", sagte Mikoto und sah abwartend zu Naruto.

"Ich nehme...", Naruto machte eine lange Pause, weil er die Preise zu teuer fand, wenn er daran dachte, dass Mikoto auch noch seine Klamotten bezahlen wird, aber irgendwann übernahm Mikoto dann wieder das Wort:, „Er nimmt einen Kakao und ebenfalls ein Croissant mit Marmelade."

Die Kellnerin nickte lächelnd und leicht verwirrt und ging, um die Bestellung vorzubereiten. Naruto blieb, von sich selbst enttäuscht, auf dem Stuhl sitzen und sah einfach weiter auf die Karte.

"Ich sagte doch, du musst dir überhaupt keine Sorgen machen. Ob es jetzt das Geld oder sonst was ist, ich werde mich um alles kümmern. Ein Junge in deinem Alter sollte sich nun wirklich keine Gedanken um so etwas machen.", sagte sie und fuhr mit ihrer Hand durch Narutos Haare. Naruto nickte einmal knapp und lächelte Mikoto lieb an. Und Mikoto fing an zu strahlen und zerzauste Narutos Haare noch mehr, weil er so selten lächelte.

Die braunhaarige Kellnerin brachte den beiden ihre Getränke und die Croissants und wünschte beiden einen ´guten Appetit´, ehe sie verschwand.

Mikoto begann zu essen und sah Naruto verwundert an, als er nichts aß, doch kurz darauf begann auch Naruto zu essen. Nachdem sie fertig waren, bezahlte Mikoto und gab sogar noch einiges an Trinkgeld. Dann gingen sie einige Straßen weiter zu einer Boutique. Sie sah sehr beliebt und modern aus, hatte aber ordentliche Preise, warum Naruto damit einverstanden war. Er wäre aber sicher nicht damit einverstanden gewesen, wenn er gewusst hätte, dass Mikoto Klamotten im Wert von mehreren Hundert Euro für ihn kaufen würde.

Die Beiden verbrachten mehrere Stunden in der Boutique und fanden einige Sachen die Mikoto für Naruto kaufte. Dann gingen sie noch Schuhe und Lebensmittel kaufen. Bevor sie schließlich nachhause fuhren, aßen sie noch in einem Restaurant etwas.

Zu Hause angekommen brachten sie Narutos neue Sachen in sein Zimmer und die Lebensmittel wurden in der Küche weggeräumt. Da es allerdings schon fast 23 Uhr war, gingen beide ins Bett und schliefen schon kurz darauf ein.
 

Erneut war Naruto in tiefste Finsternis getaucht. Er hörte Rauschen.... Rauschen, welches von Regen zu kommen schien. Er fühlte eine Umarmung. Die Stimme einer Frau unterbrach das Rauschen des Regens. >Naruto, wir sind bald wieder zurück, pass gut auf Naruko auf und ruf uns an, wenn es ihr besser oder schlechter gehen sollte. <

Das Rauschen nahm wieder zu und Naruto wurde von Kälte umhüllt. Unangenehme Kälte. Naruto wollte etwas sagen, aber er wusste nicht was. Er wollte nicht allein in dieser Dunkelheit stecken. Das Rauchen nahm wieder ab und die Stimme eines Mädchens ertönte. >Naruuu, Naruuu... Ich will nicht mehr verstecken spielen. Lass und nachhause gehen, es gibt bestimmt bald Essen. <

Das Rauschen nahm wieder zu, aber dafür wurde es über Naruto ein wenig heller. Er konnte zwar noch immer nichts erkennen, aber er fühlte sich wohler, wenn er die Stimmen hörte. Er kam sich nicht so verlassen vor. Das Rauschen verklang und die Stimme der Frau ertönte erneut, aber dieses Mal sagte sie mehrere Dinge. >Naruto, ich liebe dich, mein Engel. < >Ich werde bei dir sein, egal was passiert.< >Verlass dich auf mich.< >Ich bin doch deine dich liebende... .<

Naruto sah nach oben, da diese Stimme von dort zu kommen schien. Es wurde heller und heller, so hell, dass es ihn blendete, aber nur einen Augenblick, bevor er geblendet wurde, sah er das schimmernde Bild einer rothaarigen Frau. Er konnte zwar nur ihre roten Haare sicher erkennen, aber Naruto spürte, dass er sie kannte, auch wenn er nicht wusste woher, und es ihre Stimme war, die er gehört hatte.

Naruto wachte auf und fand es langsam ein Wenig beunruhigend, dass er schon wieder denselben Traum hatte. Er stand auf und zog sich ein Paar seiner neuen Klamotten an. Es waren eine blaue Jeans ein paar schwarze Schuhe, ein weißes T-shirt und eine Orangene Jacke.

Plötzlich hörte er Geräusche von unten, weshalb er sein Zimmer verließ und den Flur nach unten ging. Er definierte die Geräusche, als schleppen und absetzen von Taschen. Er ging die Treppe runter und wartete in der Eingangshalle. Einige Minuten war es still, dann kamen zwei Jungs durch die Haustür und setzten ihre Taschen zu dem Rest des Gepäcks. Der Eine war etwas älter und lachte den Anderen aus und der Jüngere fluchte genervt über seinen Nebenmann. Beide hatten Pechschwarzes Haar und rabenschwarze Augen. Beide schienen nur ein paar Jahre auseinander zu sein.

Keiner der Beiden hatte Naruto bemerkt und Naruto überlegte, ob er in die Küche gehen sollte. Doch dann wurde er vom Älteren der Beiden gerufen.

"Hey, Hey du! Wer bist du und was machst du hier?!", rief er und Naruto bekam vor Schock keinen Ton raus. Dann wurde Naruto auch vom Jüngeren bemerkt, welcher sofort genervt auf ihn zu gestampft kam. Der Schwarzhaarige packte Naruto am Kragen und zerrte ihn näher an sich heran.

"Na sag schon! Wer bist du und was machst du hier?!", schrie er ihn schon fast an und auch der Ältere ging zu den Beiden und besah sich Naruto skeptisch.

"Hm, ich bezweifle, dass er ein Einbrecher ist, dafür ist er viel zu normal angezogen.", meinte der Ältere und fasste sich ans Kinn. Der Jüngere stieß Naruto von sich, sodass dieser ziemlich unsanft auf dem Boden landete. Ein Knall durchfuhr die Eingangshalle und alle drei sahen zur Haustüre. Ein deutlich älterer Herr stand vor ihr und hatte die Haustüre krachend zugezogen. Er besah sich die drei Jüngeren und ging ein paar Schritte auf sie zu.

"Was soll das werden? Wer ist dieser Junge?", fragte er fordernd.

"Wir haben keine Ahnung, Vater. Der war schon hier, als wir reinkamen.", sagte der Ältere der beiden Jungs.

"Wer bist du und wieso bist du in meinem Haus??", fragte nun der Mann und Naruto fühlte sich noch mehr unter Druck gesetzt als zuvor. Er wusste, dass er keinen Ton herausbekommen würde, weshalb er schon von vornherein schweigend und bedrückt zu Boden sah. Es wurde still und Naruto wurde von allen Anwesenden angestarrt. Doch dann hörte man eilige Schritte, welche immer näherkamen.

Eine völlig zerzauste Mikoto kam keuchend und nach Atem ringend um die Ecke gerannt und stand oben am anderen Ende der Treppe. Sie besah sich die Lage und ging zügig die Stufen runter.

"Ich habe gerade erst gelesen, dass ihr heute schon kommt, Liebling. Aber ich wusste nicht, dass ihr schon so früh zurück sein würdet.", sagte sie und half Naruto auf als sie unten ankam.

"Willkommen zu Hause, Liebling, Itachi, Sasuke.", sagte sie und strahlte die drei an, als wäre alles vollkommen normal.

"Schön dich zu sehen, Mikoto, aber könntest du uns mal erklären, wer dieser blonde Knilch neben dir ist?!", forderte ihr Mann Fugaku sie auf. Mikoto schielte zu Naruto rüber, welcher den Blick zu Boden gerichtet hatte und sich seine linke Elle hielt. Mikoto drehte sich zu Naruto um und schob ihn mit sanfter Gewalt in Richtung Küche und sagte:, "Geh du doch schon mal in die Küche und bereite das Frühstück vor, Naru. Ich komme dann gleich nach." Naruto blieb kurz stehen, ehe er schlicht nickte und zur Küche ging. Nachdem Naruto verschwunden war, seufzte Mikoto leicht auf und wand sich dann an ihre Familie. Alle drei stierten sie gerade zu an.

"Wer ist der Typ?", fragte Fugaku nun genervt.

"Bitte rede nicht so schlecht über ihn.", sagte Mikoto ernst und allein das Irritierte die drei Herren schon sehr, da Mikoto eigentlich alles mit einem Lächeln absegnete.

"Das ist Naruto. Ich habe ihn an meinem ersten Urlaubstag bewusstlos auf der Straße gefunden. Nachdem Tsunade festgestellt hatte, dass er eine Amnesie hat, habe ich angeboten ihn für eine unbestimmte Zeit hier aufzunehmen.", erklärte Mikoto und schielte in Richtung Küche.

"Mikoto, sowas kannst du nicht einfach allein entscheiden. Der Junge muss auf jeden Fall verschwinden. Wir wissen ja nichts über ihn.", sagte Fugaku mit fester und strenger Stimme. Mikoto sah zu ihrem Mann und erwiderte:, "Er wird bleiben. Ich habe ihm gesagt, dass dies sein neues Zuhause wird. Da werde ich ihn jetzt nicht rauswerfen. Wo sollte er sonst hin?"

Itachi und Sasuke hielten sich aus dieser Unterhaltung lieber raus, aber sie waren auch der Meinung ihres Vaters.

"Er wird verschwinden. Ich lasse doch kein X-beliebiges Kind in meinem Haus wohnen, nur weil er angeblich Amnesie hat.", rief Fugaku angespannt und wütend.

"Deinem Haus, wie?! Wenn das so ist.... Werde ich eben mit ihm ausziehen.", sagte Mikoto völlig außer sich vor Wut. Fugaku, Itachi und Sasuke blieben die Münder offen stehen, sie hatten nicht erwartet, dass sie soweit gehen würde und sie hatten die Uchiha noch nie zuvor so wütend gesehen. Mikoto machte auf dem Absatz kehrt und ging hoch in ihr Schlafzimmer. Fugaku folgte ihr zügig, während die beiden Jungs zurückblieben.

Naruto kam nun auch wieder rein und sah dem Ehepaar nach. Er hatte alles heimlich mit angehört. Er packte sich wieder an seinen linken Ellenbogen und hätte jetzt am Liebsten losgeheult. Er wollte nicht, dass Mikoto seinetwegen auszog, aber er wollte sie auch nicht schon so bald verlassen müssen, schließlich war sie ihm ans Herz gewachsen.

Itachi und Sasuke sahen Naruto, aber sie wussten nicht, was sie sagen sollten, bis Sasuke meint:, "Bist du nun zufrieden? Das ist eindeutig deine Schuld.", und dafür einen Klaps auf den Hinterkopf von Itachi erntete.

Naruto ging hoch in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett. Der Geruch von Orangen und Pfefferminz stieg ihm in die Nase und es beruhigte ihn irgendwie. Doch dann wurde die Tür aufgestoßen und Sasuke kam ins Zimmer. Er stellte seine Taschen auf der Couch ab und merkte nicht, dass Naruto auf dem Bett saß. Naruto richtete sich auf und beobachtete Sasuke dabei, wie er runter in den Garten sah. Sasuke drehte sich um und sah Naruto. Plötzlich verfinsterte sich sein gelassenes Gesicht und er schrie Naruto schon fast entgegen:, "Was treibst du in meinem Zimmer?!"

"D-Dein Zimmer? Ich weiß nicht. Mikoto hatte mir dieses Zimmer gegeben.", sagte Naruto ein wenig durcheinander. Sasuke musterte den Blonden und ihm fiel jetzt erst auf, wie schön der Junge war. Strahlend blondes Haar, eine sonnengeküsste Haut, leuchtende ozeanblaue Augen und der verwirrte Blick ließen ihn fast schon wie einen Engel aussehen.

Und das war das erste Mal, dass er seine zarte Stimme gehört hatte. Sasuke verstand zwar nicht wieso, aber er wollte mehr davon hören.

Itachi kam reingeplatzt und sah beide überrascht an.

"Was?", fragte Sasuke auf Itachis Blick hin.

"Wie? Ach nichts, Mom und Dad sind mit reden fertig. Wir sollen runter in die Küche kommen und wir sollen ihn mitbringen.", sagte er und deutete auf Naruto, welcher sofort wieder zu Boden sah.

Sasuke nickte und ging zur Türe, Naruto folgte ihnen nach einem Moment. Sie gingen zu dritt runter in die Küche und setzten sich auf ein paar Stühle. Mikoto und Fugaku saßen ihnen gegenüber. Mikoto sah kurz zu Naruto rüber und dann zu ihren Söhnen, welche sie abwartend ansahen.

"Also wir haben ausführlich über alles gesprochen und sind zu dem Entschluss gekommen, dass Naruto noch eine Weile bei uns bleiben wird. Da Tsunade dabei ist herauszufinden, wo der Junge herkommt, kann er also so lange bei uns bleiben. Naruto, sie mich an.", sagte Fugaku und Naruto sah auf:, "Ich heiße dich hiermit Willkommen und hoffe, du machst uns keinen Ärger."

"M-Mach ich nicht. Vielen Dank, dass ich noch eine Weile bleiben darf.", bedankte sich Naruto strahlend und den Herren am Tisch fiel beinahe die Kinnlade herunter, während sich Mikoto lachend von hinten an ihn schmiss und beinahe erdrückte.

Mikoto begann ihn zu lieben, wie einen verlorenen Sohn, der in ihrer Familie aufgenommen wurde. Itachi und Sasuke wurden beide recht schnell selbstständig und distanzierten sich zu einem großen Teil von der Familie. Was mütterliche Liebe anging, hatte Mikoto da also wenig Gelegenheiten gehabt eine tiefere Bindung aufzubauen. Aber Naruto schien sie in keiner Weise abzulehnen.

"Wir müssen dann noch gucken, wo Naruto schlafen wird. Er kann ja nicht weiterhin Sasukes Zimmer in Beschlag nehmen.", sagte Fugaku, der sich als erstes wieder gefasst hatte.

"Wir haben zwar die Gästezimmer im 3. Stock, aber die sind wirklich nur für Gäste vorgesehen, die nur ein paar Tage bleiben. Als Übergangslösung wären sie zwar anzunehmen, aber Tsunade sagte, sie könnte ein paar Wochen brauchen, da sie auch noch arbeiten muss. So lange können wir Naruto aber nicht dort lassen.", sagte Mikoto nachdenklich und Fugaku nickte.

"Wie wäre es denn mit Sayakos Zimmer? Es ist direkt neben meinem also könnte Naruto auch zu mir kommen, wenn irgendwas sein sollte.", schlug Sasuke vor. Naruto sah hoch zu Mikoto, die ihn inzwischen losgelassen hatte, und fragte:, "Sayako?"

"Hm? Sayako ist meine Nichte. Sie und Sasuke waren früher ständig zusammen und wenn sie mal hier war, wollte Sayako nicht mehr gehen und Sasuke wollte sie nicht mehr gehen lassen. Also haben wir ihr ein Zimmer eingerichtet, damit sie auch einfach so zwischendurch mal vorbeikommen kann. Jetzt lebt sie mit ihren Eltern im Ausland und ihr Zimmer steht leer. Da wir es Geschlechtsneutral gestaltet haben, könnte das wirklich klappen und mir gefällt es, wenn jemand in Narutos Nähe ist.", sagte sie und nickte zufrieden.

"Gut, dann werdet ihr euch ein Wenig um Naruto kümmern und wir werden uns das Zimmer ansehen und gucken, ob und was erneuert werden müsste.", sagte Fugaku zu seinen Söhnen und seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu, weshalb die Angesprochenen bloß nickten.

"Wenn dann jetzt alles geklärt ist, können wir ja endlich essen.", sagte Mikoto und setzte sich wieder. Erst jetzt fiel den drei Jungs auf, dass der Tisch gedeckt war und sie essen konnten.
 

Eine halbe Stunde später hatten sich alle mit Brötchen vollgestopft und bedankten sich für das Essen. Dann standen Sasuke und Itachi auf und zogen Naruto mit. Sie gingen hoch in Sasukes Zimmer, da es näher ist als das von Itachi, und schlossen die Türe, nachdem sie Naruto auf das Bett geworfen hatten. Beide stellten sich mit verschränkten Armen vor ihn und sahen auf ihn herab.

"Wir wissen nicht, was du hier willst, aber wir behalten dich im Auge.", sagte Itachi angriffslustig.

"Also nochmal, wo kommst du her und was willst du hier. ", fragte Sasuke und versuchte den Blonden mit seinem bloßen Blick zu erdolchen.

"Ich bin mir nicht sicher, ich weiß nur, dass ich in dem Krankenhausbett aufgewacht bin und Mikoto dort war und sich seitdem um mich gekümmert hat.", sagte Naruto.

"Du musst doch noch mehr wissen. Ich kauf dir die Sache mit der Amnesie nicht ab.", meinte Sasuke.

"Ich erinnere mich noch an eine rothaarige Frau. Ich weiß zwar nicht, wie ihr Gesicht ausgesehen hat, aber ich weiß, dass sie stechendrotes Haar hatte.", sagte Naruto, verschwieg seinen Traum aber absichtlich. Itachi kam näher an Narutos Gesicht, nahm sein Kinn in die Hand und betrachtete es in Ruhe, dann ließ er ihn wieder los.

"Eine Frau?", fragte Itachi und seufzte:, "Ist ja jetzt auch egal. Sasuke zieh dich um. Ich wollte runter in den Laden und du wolltest doch Neji treffen, oder?! Naruto, du kommst mit uns, damit Mom sich später nicht aufregt. So können wir dir auch direkt die Gegend zeigen. Ich bin mir sicher, Mom hat dich bis jetzt ohne sie nirgendwo hingelassen, so wie sie sich an dir hängt.", sagte Itachi und Sasuke zog sich sein Oberteil aus. Dann zog sich der Jüngere ein anderes an und sie nahmen den Uzumaki mit runter. Dort angekommen trafen sie auf Mikoto und Fugaku, die wohl gerade in Sayakos Zimmer gehen wollten.

"Wo geht ihr denn hin?", fragte Mikoto lächelnd.

"Hm? Wir wollten in den Laden unten, kurz bei Neji vorbeischauen und Naruto die Gegend zeigen.", erklärte Sasuke und zog sich seine Schuhe an.

"Wie ihr geht mit ihm raus? Aber seid vorsichtig, ok?", sagte sie besorgt.

"Keine Sorge, Mom, dies ist ja jetzt echt keine gefährliche Gegend und Naruto ist ja kein rohes Ei.", beruhigte Itachi seine Mutter, was aber nicht die erhoffte Wirkung nach sich zog. Mikoto wurde noch besorgter und wollte Naruto schon zurück nach hinten holen, als Itachi und Sasuke ihn packten und losrannten. Zurück blieb eine perplexe Mikoto.

Itachi und Sasuke ließen Naruto ein paar Straßen weiter los und gingen in einem normalen Tempo weiter.

"War das wirklich in Ordnung?", fragte Naruto und sah zurück. Itachi begann zu lachen und antwortete:, "Mach dir keine Sorgen, dass ist sie von uns gewohnt, außerdem sind wir in ein bis zwei Stunden wieder zurück."

Naruto nickte und folgte den beiden. Sie gingen einige Straßen und Naruto fiel auf, dass dies alles andere als eine ärmliche Gegend war. Überall waren Villen und Anwesen mit großen Gärten. Alles in allem ein sehr teurer Stadtteil, aber keines der Häuser oder Gärten kam auch nur ansatzweise an das von Mikoto heran.

Bald kamen sie an einen kleinen Laden, er schien ein Familienbetrieb zu sein, aber war wohl sehr beliebt, denn man konnte schon von draußen sehen, wie brechendvoll es drinnen war.

"Also ich überlasse euch das hier und bin in einer viertel Stunde wieder zurück.", verabschiedete sich Sasuke und ging. Naruto sah ihm nach und fragte:, "Wo geht er denn hin?"

"Hier in der Nähe wohnt ein Freund von Sasuke, er will ihn überraschen, da wir ein paar Tage früher wieder zuhause sind.", erklärte Itachi packte Naruto am Handgelenk und sie gingen in den Laden. Als sie dann gut 10 Minuten später wieder rauskamen, lief Naruto völlig verängstigt zur nächsten Straßenlaterne und klammerte sich so fest er nur konnte. Itachi wollte bloß Süßigkeiten kaufen, aber, weil immer jede Menge alte Damen den Süßigkeiten Gang beschlagnahmten, benutzte er einfach Naruto als Köder, weil er wusste, dass die Damen auf junge, hübsche und/oder süße Männer stehen.

"Entschuldige bitte, Naruto, aber meistens sind die Regale leer bevor wir auch nur in ihre Nähe kommen. Hier das ist für dich, da du dafür hinhalten musstest, damit ich uns Süßigkeiten kaufen konnte.", sagte Itachi und hielt Naruto eine Tüte hin. Naruto nahm sie entgegen und sah hinein. Darin waren verschiedene Chips-, Gummibären- und Schokoladensorten.

"D-Danke.", sagte Naruto und sah zur Seite. Er entdeckte Sasuke, der zufrieden auf sie zukam. Auch Itachi bemerkte ihn und rief ihn:, "Sasuke!"

Sasuke sah sie und sah verwirrt zu Naruto, weil er noch immer verängstigt an der Laterne hing. Dann nickte Sasuke verstehend und wand sich an Itachi:, "Wie grausam bist du eigentlich?"

Itachi ignorierte diese Frage, warf Sasuke eine Tüte mit Knabbersachen zu und schnappte sich Naruto. Nach einen Blick hoch in den Himmel sagte er schließlich:, "Lasst uns noch eine Runde machen, damit Naruto sich noch etwas umsehen kann. Danach können wir ja nach Hause gehen, damit wir nicht in den Regen kommen."

Die anderen Beiden nickten bloß und sie sahen sich noch ein Wenig um. Naruto sah den Park, einen Waldrand und einen Strand. Ihm machte es jede Menge Spaß und langsam bekam er den Eindruck, dass die Brüder ihn zu akzeptieren schienen. Als es zu donnern begann, gingen die drei zügig zurück und schafften es gerade noch die Kiesauffahrt hoch, als es zu schütten anfing.

Sie gingen die Haustüre rein, zogen ihre Schuhe aus und gingen hoch in Sasukes Zimmer. Sasuke schaltete den Fernseher an und sie sahen sich eine Folge Outlander an. Itachi mochte diese Serie nicht und Sasuke war sie schnuppe, aber es lief nichts Besseres. Außerdem schien Naruto sie sehr interessant zu finden. Sie saßen noch eine ganze Weile dort rum und sahen schon die 3.-4. Folge an, während sie bloß Süßes futterten. Sasuke futterte keine Süßigkeiten, sondern hatte Itachi ihm einen großen Beutel Tomaten mitgebracht, wovon er nun eine nach der Anderen futterte, bis sein Handy klingelte. Er ging ran und hörte die panische Stimme seiner Mutter:, "Sasuke? Wo seid ihr? Soll ich euch abholen? Ist Naruto noch bei euch?"

"Beruhige dich Mom, wir sind in meinem Zimmer. Naruto ist auch hier.", sagte er und seine Mutter legte auf.

Man hörte Getrampel und die Tür wurde aufgestoßen. Mikoto stand schwer atmend in der Tür und sah auf die drei Jungs, welche sie verwirrt ansahen.

"Mom? Ist irgendetwas passiert?", fragte Itachi schließlich.

"Durch das Gewitter ist ein LKW verunglückt und es wurden einige Jungs schwer verletzt. Ich dachte schon, dass ihr das gewesen sein könntet. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.", erklärte Mikoto und stützte sich auf dem Kopf von Naruto ab, während sie ihn umklammerte.

"Wetten, dass du dir nur um Naruto Sorgen gemacht hast!", meinte Sasuke sarkastisch und Mikoto ging gar nicht erst darauf ein.

"Komm mit, Naruto. Dein Zimmer ist so weit fertig.", sagte Mikoto und zog Naruto mit in sein neues Zimmer. Itachi und Sasuke gingen ebenfalls einfach mal mit.

Sie betraten Narutos Zimmer und sahen ein großes frischgemachtes Himmelbett, einen Glasschreibtisch, der um eine Ecke ging und kleine, schwarze Couch mit Glastisch und eine Kommode, auf der ein neues Fernsehmodell stand.

"Du willst es dir sicher selber in Ruhe ansehen und ich muss kochen, also lass dir Zeit.", sagte Mikoto lachend und schubste ihre Söhne Richtung Tür.

"Wir wollen uns auch ein Wenig umsehen.", meinten beide Synchron.

"Wie? Ich dachte, ihr wärt so nett und würdet mir helfen.", erwiderte sie gespielt schmollend und ging raus. Sasuke und Itachi hatten dem nichts entgegenzusetzen, weshalb sie ihr stumm folgten.

Naruto sah sich noch eine ganze Weile um und war überglücklich so nett aufgenommen worden zu sein.

Beim Essenstisch lachten alle, als Sasuke seine Schul- und Itachi seine Unigeschichten auspackten und Naruto spürte, dass die Distanz von heute Morgen schon beinahe komplett verschwunden war.

Am Abend brachte Mikoto Naruto wieder eine Flasche Wasser mit einem Glas hoch, welche sie auf den Nachttisch stellte. Sie deckte ihn zu und wünschte ihm eine `Gute Nacht`. Gerade als sie gehen wollte flüsterte Naruto ihr noch zu:, "Danke..., Danke für alles."

Und Mikoto lächelte Naruto bloß an und schloss die Türe hinter sich.

Erste Hinweise

Naruto war in tiefste Dunkelheit getaucht. Er hörte Rauschen.... Rauschen, welches von Regen zu kommen schien. Er fühlte eine warme, geborgene Umarmung, in welcher er sich so sicher fühlte, wie schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr. Die Stimme einer Frau unterbrach das Rauschen des Regens. >Naruto, wir sind bald wieder zurück, pass gut auf Naruko auf und ruf uns an, wenn es ihr besser oder schlechter gehen sollte. <

Das Rauschen nahm wieder zu und Naruto spürte eine beängstigende und trostlose Kälte, die ihn umhüllte und irgendwie traurig stimmte. Es war eine wirklich unangenehme Kälte. Naruto wollte etwas sagen, damit er endlich etwas anderes als diese Trostlosigkeit spürte, aber er wusste nicht was. Er wollte nicht allein in dieser Dunkelheit stecken. Das Rauchen nahm wieder ab und die Stimme eines Mädchens ertönte. >Naruuu, Naruuu... Ich will nicht mehr verstecken spielen. Lass und nachhause gehen, es gibt bestimmt bald Essen. <

Das Rauschen nahm wieder zu, aber dafür wurde es um und über Naruto ein wenig heller und wärmer. Er konnte zwar noch immer nichts erkennen, aber er fühlte sich wohler, wenn er die Stimmen hörte. Sie machten ihn glücklich und erfüllten ihn mit einer Art Seelenfrieden. Er kam sich nicht so verlassen vor. Das Rauschen verklang und die Stimme der Frau ertönte erneut, aber dieses Mal sagte sie mehrere Dinge. >Naruto, ich liebe dich, mein Engel. < >Ich werde bei dir sein, egal was passiert. < >Verlass dich auf mich.< >Ich bin doch deine dich liebende... .<

Naruto sah nach oben, da diese Stimme von dort zu kommen schien. Es wurde heller und heller, so hell, dass es ihn blendete, nur einen kleinen Augenblick, bevor er ganz geblendet wurde, sah er das schimmernde Bild einer rothaarigen Frau. Er konnte zwar nur ihre roten Haare sicher erkennen, aber Naruto spürte, dass er sie kannte, auch wenn er nicht wusste, woher, und dass es ihre Stimme war, die er gehört hatte.

Am nächsten Morgen wurde Naruto durch ein schrilles Klingeln geweckt, welches nach einer knappen Minute wieder verstummte. Naruto drehte sich müde um und versuchte weiterzuschlafen, was sich als schwierig herausstellte, da die Sonne ihn an der Nase kitzelte und trotz verschlossener Augen leicht blendete. Er genoss die Wärme und streckte sich ihr entgegen, was jedoch zur folge mit sich brachte, dass er stärker geblendet wurde. Er kniff die Augen zu und drehte sich wieder auf die andere Seite. Leider konnte er nun nicht mehr richtig einschlafen, weshalb er beschloss, aufzustehen. Er setzte sich auf und streckte sich ausgiebig gähnend. Kurz sah er durch den Raum, ehe er zur Bettkante rüber rutschte. Der Blonde sah auf den ausgeschalteten Wecker und stellte fest, dass es 9:57 Uhr war. Er ging zu seinem Kleiderschrank und fischte ein paar frische Klamotten heraus. Dann machte er sich auf dem Weg ins Badezimmer, in dem er schön, lange und erholsam duschte. Anschließend wusch er sich, kämmte seine Haare und zog sich eine schwarze Boxer mit schwarzen Socken, einer weißen Jogginghose und einem orangenem T-Shirt an. Daraufhin machte er sich auf den Weg nach unten in die Küche, in der er auf Mikoto und Tsunade traf.

Erst bemerkte ihn keine der beiden Frauen, weil sie sich in einer regen Unterhaltung über das Krankenhaus und irgendeiner Schule befanden, doch nach ein paar Minuten, in denen Naruto stumm in der Tür gestanden hatte, drehte sich Mikoto um, um Tsunade eine Tasse Kaffee zu reichen. Sie entdeckte ihn und erschrak erst kurz, bevor sie ihn anlächelte und sagte:, "Oh, guten Morgen, Naruto. Setz dich doch."

Tsunade drehte sich um und sagte:, "Schön dich wiederzusehen! Dir scheint es besser zu gehen."

Naruto nickte kurz zu beiden Aussagen und setzte sich gegenüber von der Ärztin an den Tisch. Er mochte die Ärztin zwar, aber er kannte sie noch nicht gut, weshalb er noch auf Abstand bleiben wollte. Tsunade bekam ihre Tasse Kaffee gereicht und eine knappe Minute später stellte Mikoto ihm eine Tasse mit Kakao vor die Nase. Erst betrachtete er die dunkle, qualmende Flüssigkeit, ehe er aufsah und Mikoto ein schwaches, aber ehrliches Lächeln schenkte:, "Danke!"

Die Dunkelhaarige nickte lächelnd und setzte sich an das Kopfende des Tisches. Die Frauen redeten kurz ihr letztes Thema zu Ende und beendeten dieses dann.

Tsunade wand sich an Naruto und fragte nun deutlich ernster:, "Sag mal, Naruto, hat sich an deinem Gedächtnisverlust irgendwas gebessert? Erinnerst du dich an etwas, das du vergessen hattest?"

Naruto schüttelte verneinend den Kopf und betrachtete die Reaktion der Ärztin. Diese sah runter auf ihre Hände, die sie auf der Tischplatte zusammengefaltet hatte und nickte verstehend. Dann ergriff sie wieder das Wort:, "Verstehe, das ist wirklich schade. Wenn du dich an etwas erinnert hättest, hätten wir mehr Anhaltspunkte, aber dann muss es so klappen."

Naruto sah sie weiter stumm an und sah dann kurz zu Mikoto, welche bedrückt und besorgt auf den Tisch sah und sich dann an Tsunade wendete:, "Aber Tsunade, du hattest doch im Krankenhaus etwas von einer Telefonnummer gesagt. Habt ihr denn damit nichts herausfinden können?"

"Egal, wie oft wir anriefen, keiner ging dran. Wir haben die Nummer an verschiedene Krankenhäuser durchgegeben und gefragt, ob jemand diese Nummer in den Unterlagen irgendwelcher Patienten findet. Nach einigen absagen, bekamen wir eine Zusage aus Otafuku, welches in einem ganz anderen Landsteil ein paar Tage von hier entfernt liegt. Der Ort passte mit der Vermisstenanzeige überein, zumindest hat die Krankenschwester, mit der ich telefoniert habe, gesagt, dass dort einige Flugblätter an Laternen und so hängen, auf denen ein Junge Namens Naruto Uzumaki gesucht wird. Die Zettel hat ein Mann namens Jiraiya, welcher im ganzen Dorf bekannt ist, aber von dem niemand weiß, wie sein Nachname lautet, aufgehangen. Shizune und ich sind extra nach Otafuku gefahren, aber er war nicht dort. Stattdessen haben wir seinen Vermieter gefunden, welcher, wegen Mietsrückstand, mit dem Ersatzschlüssel in die Wohnung gehen wollte. Er hat uns erlaubt in die Wohnung mitzukommen, aber wir fanden Alles, völlig zugemüllt und verlassen, vor. Selbst in der Nachbarschaft wurde Jiraya tagelang nicht gesehen. Ansonsten konnten wir noch keine Angehörigen finden, aber wie wir Jiraiya finden, wollte ich noch mit dir besprechen, Mikoto.", erklärte sie und Mikoto nickte zwischendurch ein paar Mal und dachte zum Schluss nach.

Narutos Augen leuchteten bei dem Namen Jiraiya kurz auf, was aber keinem der beiden Frauen auffiel. Der Name kam ihm Bekannt vor. Einerseits löste es bei ihm ein erfreuliches Gefühl aus, aber andererseits überkam ihm eine fürchterliche Trauer, welche ihm leichte Tränen in die Augen trieb. Der Blonde war froh darüber, dass weder Mikoto als auch Tsunade dies bemerkten. Das Gespräch wurde von einem Gepolter gestört und die drei sahen zur Küchentür. Kurz darauf sahen sie wie Sasuke in der Türe auftauchte.

"Guten Morgen, Sasuke. Gehst du raus?", grüßte Mikoto ihn lächelnd. Sasuke sah die drei erst bloß an, blieb kurz bei Naruto hängen und sah dann zu seiner Mutter.

"Guten Morgen! Ja, ich will mir, was die Beine vertreten und vielleicht noch kurz in die Stadt. Naruto, komm doch auch mit! Hier ist es doch sicher langweilig.", schlug Sasuke vor und Mikoto sah direkt zum Blonden.

"Ist das wirklich so eine gute Idee?! Gestern wart ihr ja auch schon so lange unterwegs. Nicht, dass Naruto sich noch eine Erkältung einfängt, immerhin ist es schon Herbst. Außerdem hat er ja noch nicht gefrühstückt und du hast auch nichts gegessen.", sagte Mikoto sofort besorgt und sah zwischen den Jungs hin und her. Sasuke sah auch kurz von Mikoto zu Naruto und wieder zurück, ehe er erwiderte:, "Gestern waren wir nur ein paar Stunden hier in der Nähe. Naruto ist immer noch kein rohes Ei. Ich bezweifle, dass er krank wird, wenn er zwei Tage hintereinander rausgeht. Und zum Frühstück wollte ich uns Croissants holen."

Mikoto sah schon leicht ergeben zu ihrem Sohn, ehe ihr Blick auf Tsunade landete, welche sie ernst ansah, was unter ihrem ärztlichen Latein so viel wie `Ein Junge in seinem Zustand sollte zwar nicht zu viel draußen sein, aber die frische Luft und der Umgang mit gleichaltrigen wird ihm gut tun!`. Also seufzte die Uchiha ergeben und sah zu Naruto.

"Möchtest du denn mit Sasuke rausgehen.", fragte sie dann leicht lächelnd, woraufhin der Angesprochene zum Schwarzhaarigen sah, der noch an der Türe stand. Der Blonde sah wieder zu Mikoto und nickte dann aufgeregt. Die Schwarzhaarige nickte ihm dann lächelnd zu und wand sich an Sasuke:, "Nimm dein Handy mit und pass auf ihn auf. Wenn es später wird, komme ich euch abholen."

Der junge Uchiha nickte und Naruto ging zu ihm. Beide gingen durch die Eingangshalle, zogen sich ihre Schuhe an und verließen das Haus.

Erst gingen sie stumm nebeneinanderher, wobei Sasuke den Blonden interessiert musterte. Er wusste nicht wieso, aber der Kleinere zog ihn irgendwie an. Normalerweise mochte er Fremde überhaupt nicht und bei Naruto hatte er gleich mehrere Gründe ihn nicht leiden zu können. Immerhin hatte er sich einfach sein Zimmer, seine Klamotten und irgendwie auch seine Mutter unter den Nagel gerissen. Außerdem wohnte er einfach so in ihrem Haus. Das waren triftige Gründe, doch wieso auch immer, er mochte ihn irgendwie und wollte in seiner Nähe sein, was ihn schon ein wenig erschreckte.

Naruto merkte die ganze Zeit, dass der Schwarzhaarige ihn beobachtete, aber es störte ihn nicht. Er mochte Sasuke, auch wenn er leicht reizbar zu sein schien, und war froh von ihm und seiner Familie so akzeptiert zu werden. Dafür war er ihnen so dankbar, dass er es nicht mal hätte in Worte fassen können. Immerhin war es absolut nicht selbstverständlich einen Fremden so aufzunehmen und sich um ihn zu kümmern.

Naruto wusste zwar nicht, was es war, aber, seit er Sasuke das erste Mal in der Eingangshalle gesehen hatte, fühlte er sich mit ihm verbunden und wollte einfach in seiner Nähe sein. Vielleicht lag es nur daran, dass sie im ähnlichen Alter waren oder so, aber der Blonde hatte das Gefühl, dass es nicht daran lag.

Beide liefen stumm die Straßen entlang, bis Sasuke Narutos Hand packte und ihn rechts in eine Seitenstraße zog. Die Hand des Kleineren begann unter der Berührung des Größeren zu kribbeln.

Der Schwarzhaarige zog den Anderen noch ein Stück mit, ehe sie vor einer kleinen Backstube hielten. Der Uchiha ließ den Blonden los und ging in den Laden. Naruto folgte ihm, während er sich seine kribbelnde Hand hielt. Irgendwie verstand er nicht, warum Sasuke ihm nicht einfach gesagt hatte, dass sie durch diese Seitenstraße mussten. Generell bekam er immer mehr das Gefühl, dass die Uchiha ihn alle gerne mit sich zogen.

In der Backstube war alles ziemlich gemütlich gehalten und, anders als in vielen anderen Bäckereien, gab es hier eine Sitzecke für Gäste, die hier essen und trinken wollten. Sasuke bedeutete dem Blonden, dass er sich setzen solle, während er zur Theke ging und überlegte, was er für sie beide holen sollte. Er schielte kurz nach hinten zum Kleineren, welcher sich gesetzt hatte und nun den Laden betrachtete. Dann sah sich der Schwarzhaarige weiter die Theke an. Am Ende nahm er sich dann ein belegtes Brötchen mit Tomaten und für Naruto bestellte er einfach ein Croissant, einen Donut, ein Puddingteilchen und ebenfalls ein belegtes Brötchen, immerhin wusste er nicht, was der Kleinere mochte. Und Sasuke bezweifelte, dass der Blonde sich mit der Amnesie daran erinnerte, welches Gebäck er gern aß.

Der Uchiha zahlte noch schnell das Gebäck, ehe er sich den Uzumaki schnappte und zügig zur S-Bahn eilte. Diese sollte in 6 Minuten kommen und die beiden mussten noch zwei Straßen und eine Treppe überwinden. Naruto verstand zwar nicht, wieso sie sich jetzt so beeilten, aber er folgte einfach stumm. Der Schwarzhaarige würde schon wissen, warum. Außerdem wusste er ja gar nicht, wo Sasuke tatsächlich hinwollte.

Als Beide am Gleis ankamen sah Sasuke sofort auf die Anzeigetafel. Sie hatten noch eine Minute, also drückte er Naruto Alles mit dem Satz:, "Hier, halt das kurz, aber noch nicht essen!", in die Hände und ging zum Fahrkartenautomaten, wo er für Naruto ein Ticket kaufte. Dieses steckte er weg, weil er nicht wusste, ob der Blonde anständig darauf achten würde. Er selbst hatte durch die Schule ein eigenes Ticket.

Anschließend ging er wieder zum Kleineren und nahm ihm die Brottüten ab. Die Bahn fuhr ein, wobei Naruto ein Stück zurückwich. Dann stiegen beide ein und setzten sich. Zum Glück war die Bahn fast vollkommen leer. Das war aber absehbar gewesen. Immerhin war es Sonntag. Aus diesem Grund konnten sie auch ungestört in der Bahn essen, obwohl das ja eigentlich verboten war.

Überrascht stellte Sasuke fest, dass der Kleinere essen konnte, wie ein Scheunendrescher, denn, während der Schwarzhaarige nach dem einen Brötchen mehr oder weniger satt war, aß Naruto den Donut, das Puddingteilchen, das Croissant und das Brötchen genüsslich auf und lehnte sich dann zufrieden zurück. Erst sah der Uchiha seinen Gegenüber ungläubig an. Zuckte dann aber desinteressiert mit den Schultern und tat die Sache ab. Der Blonde war zufrieden, also warum etwas in Frage stellen, was in Ordnung so war.

Beide stiegen nach einer knappen halben Stunde aus und schlenderten gemeinsam durch das Einkaufsviertel Konohagakures. Sasuke passte auf nicht zwei gewissen Personen zu begegnen, wobei seine Aufmerksamkeit größtenteils auf Naruto gerichtet war, welcher sich interessiert und freudig umsah. Warum auch immer, aber er sah dabei aus wie ein kleiner, neugieriger Welpe. Sasuke war froh, dass sonntags nicht so viel los war, sonst wäre es viel enger auf den Straßen und somit schwieriger für den Uchiha aufzupassen.

Sie betraten einen Elektrohandel, welcher glücklicherweise wegen dem verkaufsoffenen Sonntag geöffnet war, und der Schwarzhaarige sah sich nach den neusten Spielen um. Als er nach einer viertel Stunde mit allem durch war, verließen sie das Geschäft und es geschah das, was Sasuke die ganze Zeit befürchtet hatte. Sie hörten auf einmal zwei quietschende Stimmen:, "SASUKE!!!", schreien.

Naruto zuckte dadurch merklich zusammen und der Schwarzhaarige war dadurch, dass die beiden Ziegen den Kleineren erschreckt hatten, umso angepisster. Er spekulierte, ob er sie einfach ignorieren sollte, doch es war bereits zu spät. Die beiden Nervensägen Sakura, ein rosahaariges Mädchen mit grünen Augen, und Ino, eine Blondine, der in 70% ihrer Zeit nicht zu trauen war, weil sie alles tat, um ihre Ziele zu erreichen, standen vor ihnen. Eigentlich mehr vor Sasuke, weil sie den Blonden gar nicht bemerkt hatten.

Sasuke sah sie erst bloß genervt an, doch dann erkundigte er sich:, "Was?"

Woraufhin die Mädchen sofort losquietschten und Sakura sagte:, "Wir dachten, wenn du jetzt auch hier bist, können wir vielleicht noch was machen."

Dabei versuchte sie sich niedlich zu geben, was bei dem Uchiha jedoch nichts brachte. Dieser sah die Beiden erst nur an, doch, dann fiel ihm ein Ausweg ein. Er zog Naruto mit seinem linken Arm näher an sich und meinte bloß:, "Ich führe gerade einen Freund rum und, da er euch noch nicht kennt, würde ich ihm gerne noch ein Wenig alleine die Stadt zeigen. Tut mir leid, aber vielleicht ein andermal."

Mit diesen Worten war er bereits dabei zu gehen und zog den Jüngeren einfach weiter. Der Blonde sah ihn fragend an, woraufhin der Schwarzhaarige aus dem Augenwinkel zu ihm sah und seufzte, ehe er auf den fragenden Blick erwiderte:, "Das waren Sakura und Ino. Die Beiden sind Klassenkameraden von mir und wollen immer etwas mit mir unternehmen, doch ich kann die Beiden nicht leiden und wenn ich ihnen sage, dass ich nichts mit ihnen zu tun haben will, ignorieren sie es und hängen sich trotzdem weiter an mich dran. Außerdem weiß Mom von ihnen und wird sauer, wenn ich sie schlecht behandle."

Naruto nickte verstehend und linste noch kurz zu den Mädchen zurück, ehe er sich wieder ihrem Weg widmete.

Die Jungs sahen sich noch einige weitere Läden an, doch der Kleinere wurde, bei allem, was er an diesem Tag sah, recht schnell müde. Also gingen sie kurz vor 17 Uhr wieder zum Bahnhof, wo Sasuke ein neues Ticket für seinen Begleiter holte und sie mit der Bahn zurückfuhren. Da die Bahn wegen einer Baustelle umgeleitet wurde kamen sie erst nach etwa einer Stunde zuhause an.

Den Beiden war nun langweilig, weshalb sie bei Mikoto in der Küche reinschauten, aber sie war mit kochen beschäftigt und bemerkte sie nicht mal. Deshalb sahen sie im Wohnzimmer bei Itachi nach. Dieser sah gerade fern und sie beschlossen sich zu ihm zu setzen.

Als sie später aßen, erzählte Naruto Mikoto von allem, was er in der Stadt gesehen hatte, und die Dunkelhaarige freute sich riesig, dass der Kleinere sich langsam an sie gewöhnt hatte und nun mehr sprach. Nach dem Essen brachte die Uchiha den Blonden hoch in sein Zimmer, wobei sie wie immer ein frisches Glas und eine Wasserflasche mitnahm. Nachdem Naruto im Bett lag, machte sie das Licht aus, verließ das Zimmer und zog die Türe hinter sich zu.

Naruto war zufrieden und schaffte es schnell sich zu entspannen, doch anders als erwartet, hatte er nicht seinen üblichen Traum. Zu Beginn war es zwar ein schöner Traum, doch mit der Zeit wurde er traurig. Er wusste eigentlich nicht mal, was ihn traurig machte. Immerhin wusste er nicht mal, wer die ganzen Personen im Traum waren, aber dennoch zog es ihn so runter, dass er Tränen bekam und im Schlaf unbewusst weinte.

Pfleger und Patient

Wie schon so oft war Naruto umgeben von Dunkelheit. Er hörte Rauschen.... Rauschen, welches von Regen zu kommen schien. Doch anders als sonst, schien das Rauschen zu wanken. Mal war es lauter und dann mal wieder leiser zu hören. Er fühlte sich anders als sonst. Er konnte an seiner dunklen Umgebung spüren, dass er allein war und dennoch fühlte er sich geliebt und wusste, dass er Menschen hatte, die ihn liebten. Er wusste sogar, dass er sehr viel verloren hatte, auch wenn er nicht wusste, was es war. Die Stimme eines Mannes durchbrach das Rauschen des Regens. >Naruto, das ist Jiraya. Er ist dein und Narukos Patenonkel. <

Das Rauschen nahm wieder zu und Naruto wurde von Kälte umhüllt. Unangenehme Kälte. Doch dafür schien er von innen gewärmt zu werden. Naruto wollte etwas sagen, aber er wusste nicht was. Er wollte nicht allein in dieser Dunkelheit stecken. Er wollte zu Jiraya. Auch wenn er nicht wusste, wieso er dem Mann so viel vertrauen schenkte. Aber er wusste, dass er ein alter Mann mit weißen Haaren, schwarzen Augen und ständiger Gesichtsbemalung war. Er war 50 Jahre alt und ein guter Mensch, der sich für seine geliebten Menschen einsetzte, auch wenn er mehr als nur pervers war.

Das Rauschen nahm wieder ab und die Stimme eines anderen Mannes ertönte, welche Naruto als Jirayas identifizierte. >Hallo Naruto, schön, dass du mich besuchen gekommen bist. Ich möchte dir gerne meine Schützlinge vorstellen. Einer von ihnen ist dein Cousin. Also darf ich vorstellen, das sind ..., ..., .... Ich hoffe, ihr kommt gut miteinander klar. <

Das Rauschen nahm wieder zu, aber dafür wurde es über Naruto ein Wenig heller. Er konnte zwar noch immer nichts erkennen, aber er fühlte sich wohler, wenn er die Stimmen hörte. Dann hatte er das Gefühl nicht ganz allein zu sein und kam sich nicht so verlassen vor. Das Rauschen verklang und die Stimme des ersten Mannes ertönte erneut, aber dieses Mal, sagte er mehrere Dinge. >Naruto, ich werde dich immer lieben. < >Ich werde bei dir sein, egal was passiert.< >Verlass dich auf mich.< >Ich bin doch dein stolzer... .<

Naruto sah nach oben, da diese Stimme von dort zu kommen schien. Es wurde heller und heller, so hell, dass es ihn blendete, aber nur einen Augenblick, bevor er geblendet wurde, sah er das schimmernde Bild zweier Männer. Einer war blond und strahlte auf ihn herab, während der andere weißhaarig und ein Stück größer war und schräg neben dem Anderen stand. Dabei legte der Größere seine rechte Hand auf die Schulter des Blonden.

Der Uzumaki konnte sie zwar nur für wenige Sekunden betrachten und nahm sie nur sehr schemenhaft wahr, aber Naruto spürte, dass er sie kannte. Auch wenn er nicht wusste, woher, und ob es ihre Stimmen waren, die er gehört hatte. Darüber hinaus hatte er eine tiefe Verbundenheit zu ihnen gespürt, wie auch schon zuvor bei der rothaarigen Frau. Er wollte sie sehen, sie treffen, ihnen nahe sein. Naruto spürte am ganzen Körper, dass er früher fast täglich mit ihnen Zeit verbracht hatte, so bekannt kamen sie ihm vor. Und es war sein dringlicher Wunsch wieder mit ihnen zusammen zu sein. Nur fühlte es sich so an, als würde es nie wieder werden, wie zuvor und dies machte ihnen jede Nacht von Neuem fertig.

Der Uzumaki konnte und wollte einfach nicht mehr diese Leere in sich tragen.

Naruto öffnete erschöpft die Augen und sah regungslos zum Himmelbett rauf. Einige Minuten rührte er sich nicht, doch dann juckte sein Auge und er fuhr mit seinem rechten Handrücken darüber. Als er die Nässe auf seinem Gesicht spürte, zog er seine Hand überrascht zurück und betrachtete diese.

Er wollte mehr von diesen Leuten hören, denn er hatte doch schon längst verstanden, dass diese Stimmen, diese Personen und diese Sätze Fragmente seiner Erinnerungen waren. Es waren Personen, welche ihm viel bedeutet haben. Es waren deren Stimmen und Dinge, die diese Leute zu ihm gesagt haben. Allerdings konnte er es sich nicht vorstellen, dass er nur weinte, weil er sie vermisste. Er hatte ja nicht mal gemerkt, dass ihm die Tränen gekommen waren.

Wortlos sah er raus durchs Fenster und stellte fest, dass der Himmel wohl mit ihm weinte, denn es regnete wie aus Kübeln. Der Blonde setzte sich auf, doch irgendwie fühlte er sich dadurch schlechter. Er kam sich noch schwächer vor als die letzten Tage. Dabei hatte er sich die ganze Zeit nicht völlig fit gefühlt. Dem Jungen wurde ganz schwindelig, von seinen Kopfschmerzen ganz zu schweigen.

Naruto schob seine Beine aus der Bettdecke und ließ sie über die Bettkante baumeln. Er hielt inne und sah müde zum Boden. Verträumt fragte er sich, warum sein Körper wohl bei jeder Bewegung schmerzte, doch, als es dann an der Tür klopfte, fasste er sich reflexartig mit seiner linken Hand zu seinem pochenden Schädel und kniff seine Augen gequält zusammen.

"Naruto?! Bist du wach? Mom sagte, dass ich dich zum Frühstück holen soll!", rief Sasuke mit gedämpfter Stimme durch die Tür und Naruto hob seinen Blick zur Geräuschquelle. Er wollte antworten und setzte gerade zum Reden an, als ihm die Stimme im Halse stecken blieb. Er brachte keinen Ton raus. Egal, wie sehr er es versuchte und mit jedem Versuch wurde das Pochen in seinem Kopf stärker und unangenehmer.

"Naruto?", wiederholte Sasuke und klopfte noch einmal kurz. Der Blonde glitt mit seiner Hand über den Hals und sah wieder zur Tür. Er stützte sich mit seiner rechten Hand am Nachttischchen ab, setzte beide Beine ab und wollte gerade aufstehen, um die Tür zu öffnen, als er beim ersten Schritt wegknickte. Er fühlte jeden Herzschlag im 100-fachen verstärkt in seinem Kopf, so kam es ihm vor. Er fiel nach vorn und stieß dabei das Glas, welches Mikoto ihm jeden Abend hochbrachte, um. Unsanft landete er auf dem Boden und er dachte, sein Kopf würde zerbersten, so weh tat er. Das Glas zersprang nur wenige Zentimeter neben ihm und die Zimmertür wurde hektisch und überaus schwungvoll aufgerissen.

Naruto schielte so gut wie möglich nach vorne und erkannte die schemenhafte Silhouette von Sasuke, welcher sofort auf ihn zu gerannt kam. Bei ihm angekommen drehte Sasuke Naruto vorsichtig auf den Rücken und wand seinen Kopf zur Türe.

"MOM! MOM!!", rief er und sah wieder runter zum Blonden, welcher völlig erschöpft mit geschlossenen Augen in seinen Armen lag und nach Atem rang. Der Schwarzhaarige erkannte das rote und verschwitzte Gesicht des Kleineren und fuhr ihm über die Stirn. Er riss die Augen auf, als er merkte, dass Naruto verdammt hohes Fieber hatte und sah wieder zur Tür.

"MOM!...MOM!!", rief er erneut und Itachis Kopf erschien am Türrahmen. Der Ältere besah sich das Schauspiel und trat dann geschockt einen weiteren Schritt in das Zimmer, ehe er rief: "Was ist denn jetzt los?"

"Ich habe keine Ahnung! Ich sollte ihn zum Frühstück holen, aber, als ich ins Zimmer kam, lag er hier. Kannst du Mom bitte schnell Bescheid sagen? Sie hört mich nicht.", erwiderte Sasuke hektisch und sah seinen Bruder bittend an. Dieser nickte sofort und verschwand eilig aus dem Zimmer und nach unten in die Küche, wo er ihre Mutter erwartete.

Sasuke derweil packte den Jüngeren mit einem Arm unter den Kniekehlen und mit dem anderen an dessen Rücken. Anschließend gab er sich einen Ruck und hob den Anderen hoch, um ihn zurück zum Bett zu tragen. Dabei drückte sich Naruto näher an den Schwarzhaarigen, welcher verwundert stehen blieb und ihn betrachtete. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Kleinere beim Hochheben dessen Körpers die Augen einen Spalt weit geöffnet hatte und zitterte. Dieser Anblick verursachte einen Stich in der Brust des Uchihas und er kniff die Augen quälend zusammen. Er ging weiter zum Bett und legte den Blonden hinein, um ihn anschließend mit der Decke aus dem Schrank zuzudecken.

Der Größere setzte sich an die Bettkante und besah sich den Jüngeren. Ihn so zu sehen, löste die verschiedensten Gefühle und Gedanken in ihm aus. Schon seit ihrer ersten Begegnung musste er immerzu an ihn denken und beobachtete jede seine Reaktionen genauestens. Er fischte dem fiebrigen Jungen eine verirrte Strähne aus dem Gesicht und zog damit den Blick des Anderen auf sich. Beide sahen sich in die Augen und schienen in den Augen des jeweils Anderen zu versinken, bis sie vom Flur panisches Gerenne wahrnahmen und ihre blickte voneinander lösten, um stattdessen zur Türe zu sehen.

Nur wenige Sekunden später erschien eine nach Luft ringende Mikoto im Zimmer und schaute wortlos zu den Jungs rüber, ehe sie die letzten Meter zwischen sich und dem Bett überbrückte und vor diesem zum Stehen kam. Sasuke stand sofort auf, um seiner Mutter eine Sitzgelegenheit zu bieten, welche sie auch dankbar annahm. Beide richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Kranken, der wohl vor Erschöpfung eingeschlafen zu sein schien.

"Wo steckt Itachi?", fragte Sasuke dann leise, weil ihm nun doch aufgefallen war, dass von seinem Bruder jede Spur fehlte.

"Ich habe ihn gebeten Tsunade zu informieren, damit sie hoffentlich heute noch vorbeikommen kann.", erwiderte Mikoto genauso leise und zog Naruto die Decke noch ein Wenig höher, ehe sie aufstand, ein Kippfenster öffnete und die Heizung ein wenig hochdrehte. Dann setzte sie sich wieder zu Naruto ans Bett und betrachtete diesen schweigsam.

"Mom, musst du nicht gleich beim Amt sein? Du brauchtest doch das vorläufige Sorgerecht für Naruto bis seine Angehörige gefunden werden.", erkundigte sich der Jüngere und sah vom Blonden zu seiner Mutter.

"Eigentlich schon, aber ich kann unmöglich gehen, wenn er jetzt ein solches Fieber bekommen hat.", antwortete die Uchiha und griff nach Narutos Hand.

"Du solltest trotzdem gehen, immerhin ist das wichtig. Wer weiß, wann du es nachholen kannst. Außerdem sind Itachi und ich hier und passen auf ihn auf. Wenn Tsunade kommt, kann sie ihn schon untersuchen oder so. Sollte sonst irgendetwas sein, können wir dich ja auch jederzeit anrufen.", erwiderte Sasuke besorgt.

Mikoto sah besorgt von Naruto auf und sah zu Sasuke. Wenn sie das Sorgerecht nicht klärte und man deshalb verbot, dass der Kleinere bei ihnen blieb, müsste Naruto in irgendein Heim oder so, bis man seine Angehörigen gefunden hat. Das wussten alle vier Uchiha und es freute Mikoto, dass ihr Jüngster dies so ernst und mit Vernunft nahm. Aber sie konnte die Brüder doch unmöglich darum bitten sich um Naruto zu kümmern. Immerhin hatte sie beschlossen, dass er bliebe, obwohl ihr bewusst war, dass ihre Familie ursprünglich dagegen war. Da konnte sie nicht verlangen, dass sie sich nun auch noch um ihn kümmerten.

"Ja. Du hast schon recht, aber-", Mikoto brach mitten im Satz ab, weil sie nicht wusste, wie sie es sagen sollte. Schließlich wusste sie, dass Sasuke ihr bei der falschen Formulierung das Wort im Mund umdrehen würde.

"Du solltest gehen.", stimmte eine Stimme hinter den beiden Uchihas Sasuke zu und beide drehten sich um. Itachi kam langsam und mit einem ebenso besorgten Blick, wie der Rest seiner anwesenden Familie, auf sie zu:, „Es ist wichtig, dass du es heute erledigst, weil die beim Amt es sich sonst zweimal überlegen könnten, ob man Naruto bei einer Familie bleiben lässt, in der die Mutter noch am Tage der Sorgerechtsbesprechung absagt und einen anderen Termin verlangt."

Mikoto sah wieder zu Naruto. Ihre Söhne hatten den Kleinen wohl ebenfalls ins Herz geschlossen, auch wenn nur ein Wenig. Sie seufzte einmal ergeben auf und nickte, nachdem sie ihre Augen geschlossen hatte.

"Ok, ich werde zum Amt gehen und alles weitere klären. Wenn Tsunade kommen sollte, lasst ihr sie machen. Wenn etwas ist, bevor sie hier ist, dann sagt ihr mir bitte sofort Bescheid und informiert anschließend Tsunade.", ordnete Mikoto an, stand auf und sah abwechselnd in die Gesichter ihrer Söhne, welche ihren ernsten Blick erwiderten:, "Ich werde unten eine Hühnerbrühe aufkochen und, wenn Naruto aufwachen sollte, müsst ihr sie bloß noch einmal aufwärmen. Er soll sie aber auf jeden Fall essen, selbst wenn es nur ein Wenig ist. Ich werde auch Tee aufsetzten. Den könnt ihr später hochholen. Ich müsste spätestens in zwei Stunden zurück sein."

Die Jungs nickten bloß und Mikoto verließ, gefolgt von Itachi, das Zimmer.

Sasuke setzte sich wieder auf die Bettkante und betrachtete lange das Gesicht des Blonden, ehe sein Blick tiefer glitt und er bei der, sich schwerfällig, hebenden und senkenden Brust hängen blieb.

Naruto drehte sich seitlich zu ihm und schob sich näher an ihn. Langsam öffnete er seine Augen, welche er allerdings sofort wieder zukniff und sich mit beiden Händen zum Kopf fuhr. Dann machte er einen erneuten Versuch und schaffte es seine Augen minimal zu öffnen. Durch fiebrige Augen betrachtete er Sasuke und ließ seine ihm viel zu schweren Arme sinken.

"Wie geht`s dir?", fragte Sasuke besorgt und achtete auf die Reaktionen des Blonden. Dieser drückte sich noch ein Wenig näher an seinen Gegenüber und antwortete mit schwacher, kratziger Stimme:, "...Mein Kopf tut schrecklich weh."

"Tsunade kommt später und Mom war eben schon mal hier. Sie musste noch schnell was erledigen, doch sie kommt auch bald wieder. So lange bleibe ich hier. Itachi geht kurz einkaufen und ist auch gleich wieder zurück.", erklärte Sasuke, rutschte von der Bettkante und hockte sich vors Bett, damit Naruto nicht so nach oben schielen musste. Er legte beide Arme übereinander, formte beide Hände zu Fäusten, welcher er aufeinandergesetzt hatte, und legte seinen Kopf darauf ab. Nun waren Beide nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und sahen sich in die Augen.

Naruto rutschte wieder ein Stück näher an die Bettkante und beide zuckten einmal kurz zusammen, wobei Naruto die Augen zukniff, als sich ihre Stirne trafen, ehe der Kleinere wohlig aufseufzte. Sasuke ließ ihn einfach machen und beobachtete den Blonden interessiert und besorgt zugleich. Er dachte darüber nach den Tee, die Hühnerbrühe und vielleicht einen nassen Lappen und Medikamente holen zu gehen, war sich aber nicht sicher, ob er Naruto solange allein lassen konnte. Er selbst wusste ja, wie man sich fühlte, wenn man Fieber hatte.

Er persönlich hasste es. Er war schon immer gerne alleine gewesen und wollte seine Ruhe haben, aber, wenn er krank war, dann hasst er es allein zu sein und diese leblose Stille um ihn herum. Doch, wenn seine Mutter, sein Bruder oder sonst wer dann bei ihm waren, störte ihn jedes noch so kleine Geräusch, weil er schlafen wollte, aber keine Ruhe fand.

Naruto schloss die Augen und entspannte sich. Sein Atem wurde relativ schnell gleichmäßig und Sasuke dachte schon, der Kleinere wäre eingeschlafen, weshalb er nun doch beschloss die paar Sachen zu holen, damit er später nichts mehr brauchte. Er stand auf und wollte sich gerade zum Gehen umdrehen, als er feste am Handgelenk gepackt wurde. Er sah überrascht und geschockt zugleich nach hinten und blickte in zwei blaue, flehende Augen.

"W-wo gehst du hin??", rief Naruto schon fast panisch und sah hoch zu Sasuke. In der Eile ist der Kleinere fast schon aufgesprungen und saß nun mit beiden Beinen links und rechts neben seinem Körper angewinkelt und auf seiner linken Hand gestützt vor ihm, während er Sasuke mit der rechten Hand festhielt und zu ihm aufsah.

Sasuke besah sich den Jüngeren und eine seichte röte zierte sein Gesicht, ehe er wegsah. Bei Narutos momentaner Haltung konnte er sowohl über den Rand dessen Oberteils sehen als auch durch dessen halbverschwitzte Hose. Es war ihm mehr als nur unangenehm. Es ist nicht so, dass es ihn in einer anderen Situation gestört hätte, doch Naruto war krank und da achtet man nicht so auf Äußerlichkeiten, also konnte der Blonde nichts dafür. Dennoch fühlte es sich falsch an, wenn Naruto so schutzlos und völlig entkräftet so vor ihm saß.

Er versuchte sein Handgelenk aus dem Griff des Kleineren zu lösen, doch dieser hielt ihn wohl mit aller Kraft fest. Er gab es auf und ließ seine Hand locker sinken. Erst jetzt merkte Naruto, was er tat, und ließ Sasuke los.

"Äh.. Ich-... Entschuldige...", sagte der Kleinere bloß, lief noch ein Wenig röter an und ließ seinen Blick und die Hand leicht enttäuscht sinken. Sasuke tat bei diesem Anblick Brust und Bauch zugleich weh und es fühlte sich an, als würde sich irgendetwas in ihm zusammenziehen.

Der Uchiha drehte sich wieder zum Bett, beugte sich zu Naruto vor und hielt kurz inne, als der Jüngere zusammenzuckte und die Augen zukniff. Doch kurz darauf griff er um den Blonden herum, packte die Enden der Decke und wickelte sie seinem Gegenüber um den Oberkörper.

"Du solltest die Decke benutzen, sonst verschwindet dein Fieber nicht. Ich werde kurz runtergehen und dir ein paar Sachen holen. Bin in spätestens 5 Minuten wieder zurück.", sagte der Schwarzhaarige ruhig und drückte Naruto mit sanfter Gewalt zurück ins Kissen. Er besah sich den Anderen noch einmal und, als dieser nach einigem Zögern verstehend nickte, schloss er noch das Fenster und ging runter in die Küche, wo er alles zusammensuchte.
 

Währenddessen bei Naruto

Naruto sah hoch zur Decke. Ihm war inzwischen ziemlich schwindelig und sein Kopf pochte wieder so schrecklich, weshalb er seine Augen schloss, und versuchte sich irgendwie ein Wenig zu erholen. Der Schmerz ließ langsam nach und er genoss diese Erholung. Er war wieder in Dunkelheit gehüllt und ging davon aus, dass er wohl eingeschlafen sein musste. Er rechnete damit, dass gleich das Rauschen kommen würde, doch es kam nicht, stattdessen ertönte ein Piepen in regelmäßigen Abständen. Es klang wie ein digitaler Wecker. Er öffnete blinzelnd die Augen und stellte fest, dass er wieder Schmerzen hatte. Nicht nur Schmerzen, sondern auch extreme Übelkeit, als müsste er sich jeden Moment übergeben.

Erst jetzt bemerkte er, dass er nicht mehr in seinem Zimmer bei den Uchihas war. Er starrte an eine weiße, ihm unbekannte Decke, doch, dann merkte er, dass der Wecker immer noch vor sich hin piepte. Er nahm einen gedämpften Knall wahr und drehte den Kopf nach links, wo er ein blondes Mädchen sah, welches wohl gerade eben, vom Bett auf den Boden gehopst war. Sie sah fast so aus, wie eine jüngere, mädchenhafte Version von ihm selbst.

Blondes Haar, blaue Augen, 3 Geburtsmale auf jeder Wange. Vielleicht waren sie ja irgendwie verwandt, dem Aussehen nach könnten sie schließlich Zwillinge sein oder so.

Sie kam langsam auf ihn zu getapst und hielt knapp einen halben Meter vor seinem Bett an. Sie griff nach seiner Hand und ihm fiel erst jetzt auf, dass er die Hand eines kleinen Kindes hatte. Ihre und seine Hände waren gleichgroß, dabei sah sie nicht älter aus als 5 oder 6 Jahre.

"Naru? Geht es dir nicht gut?", fragte sie mit trauriger Stimme und er wusste, dass er ihre Stimme schon zuvor in einem seiner Träume gehört hatte. Es war dieselbe Stimme, wie die von dem Mädchen, mit dem er Verstecken gespielt hatte. Aber wieso war sie hier? Oder besser gesagt, wieso war er hier bei ihr? Wo war hier? Und wieso war sein Körper der eines kleinen Kindes?

"Naru, nicht weinen. Ich gehe Mama holen.", sagte sie mit zittriger Stimme und bekam selbst kleine Tränen in die Augen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er weinte. Das Mädchen schaltete endlich den noch immer piependen Wecker aus und lief aus dem Zimmer, während Naruto sich, ohne zu wissen warum, die Decke über den Kopf zog und zu schluchzen begann. Das Ganze kam ihm wie ein schmerzhaftes Déjà-vu vor und Naruto hatte das Gefühl, als wäre dies eine weitere Erinnerung aus seiner Vergangenheit.

Panische Schritte näherten sich dem Zimmer, in dem er sich befand und eine rothaarige, junge Frau Mitte bis Ende 20 stieß die Türe auf, ehe sie zu ihm ans Bett ging und seine Stirn fühlte. Sie seufzte erleichtert aus und murmelte:, "Nur leichtes Fieber… Gott sei Dank!"

Dann sah sie zu Naruto und lächelte freudig, ehe sie sagte:, "Guten Morgen, Naruto!"

Naruto erkannte sie, es war die Frau aus seinen Träumen. Er hatte ihre Stimme schon so oft gehört, dass er ihren schönen Klang jederzeit wiedererkennen konnte. Er konnte nicht genau sagen, woran es lag, aber er wollte sie in den Arm nehmen. Sie umarmen und nie wieder loslassen. Dieses Gefühl brachte ihn nun sogar noch mehr zum Weinen, weshalb ihn die Ältere in eine feste, aber liebevolle Umarmung zog und seinen blonden Haarschopf mit sanften Küssen bedeckte.

Es klopfte und ein blonder, sanft lächelnder Mann erschien mit dem Mädchen von zuvor auf dem Arm im Türrahmen. Er ließ das Mädchen runter und sie lief sofort auf Naruto zu, um ihn ebenfalls zu umarmen. Der Mann folgte ihr dabei und strich Naruto sanft über den Rücken, als er bei ihm angekommen war.

"Mama? Was hat Naruto? Muss er wieder ins Krankenhaus?", rief das Mädchen mit Tränen in den Augen und sah hoch zu ihrer Mutter, welche beruhigend den Kopf schüttelte.

"Nein, mein Schatz. Deinem Bruder geht es nicht so schlecht wie beim letzten Mal. Er hat nur leichtes Fieber, das in ein paar Tagen verschwunden sein wird.", sagte sie und Naruto riss die Augen auf, wobei Tränen aus ihnen herauskullerten. Bruder?!

Das hieße doch sie....

"Naruto? Naruto?!", wurde Naruto aus seinem Traum gerissen und er blinzelte einem schockierten Sasuke ins Gesicht.

"Sa-Sasuke?", fragte der Blonde heiser und sah den Uchiha fragend an. Dieser seufzte erleichtert auf und setzte sich an die Bettkante.

"Ich habe Itachi unten getroffen. Er geht jetzt Tsunade vom Krankenhaus abholen. Darum habe ich fast eine viertel Stunde statt 5 Minuten gebraucht und, als ich hochkam, hattest du deinen Körper verkrampft, nach Luft gerungen und hast geweint. Ich habe richtig Schiss bekommen, dass du vielleicht irgendeinen Anfall oder so hast, der vom Fieber ausgelöst wurde oder so.", erklärte er und sah erleichtert runter zum Kleineren.

"E-es tut mir leid.", sagte der Blonde, doch der Schwarzhaarige winkte ab.

Sasukes Blick wich runter zur Brust des Blonden und fuhr mit seiner rechten Hand über diese. Er spürte den schnellen Herzschlag des Untenliegenden und sah den Schweiß am Oberteil.

"Du solltest dein T-Shirt wechseln, sonst wirst du noch kränker. Wir sollten am besten ins Bad gehen, damit du dich waschen kannst. Ist das ok für dich?", sagte der Uchiha und sah den Anderen fragend an. Dieser nickte bloß einverstanden und er setzte sich auf, wobei ihm wieder leicht schwindelig wurde und er die pochenden Kopfschmerzen wieder bewusst wahrnahm.

Sasuke ging zum Schrank und kramte ein Paar Socken, eine weiche Jogginghose, ein lockeres T-Shirt und eine Strickjacke zum Überziehen heraus. Mit den Sachen im Arm ging er zum Fenster, um es ganz zu öffnen, damit durchgelüftet wird und ging wieder zum Bett.

"Was ist denn mit der Suppe und dem Tee?", fragte Naruto, als er die Sachen auf dem Nachttisch stehen sah. Sasuke folgte seinem Blick einem Moment lang, ehe er ihn wieder auf Naruto richtete und erwiderte:, "Mach dir darüber keine Sorgen. Die sind noch kochend heiß, darum kannst du es noch nicht essen oder trinken. Wir gehen dich erst waschen und, wenn wir damit fertig sind, ist alles genug abgekühlt, dass du es essen kannst."

Naruto nickte verstehend und wollte gerade aufstehen, als Sasuke ihm seine freie Hand hinhielt. Naruto sah sie erst ein Wenig skeptisch an, ehe er zu Sasuke hochsah und sie anschließend dankend annahm. Sasuke wollte gerade losgehen, als er merkte, dass Naruto sich nicht bewegte. Dieser hielt noch immer Sasukes Hand fest und drückte seine andere Hand gegen seinen schwindelnden Kopf. Sasuke sah zurück und fragte leicht besorgt:, "Geht es?"

Naruto nickte leicht und beide gingen langsam zum Badezimmer. Unterwegs machten sie eine kleine Pause, weil Sasuke sah wie anstrengend das Ganze für Naruto war.

Im Bad angekommen dirigierte Sasuke den Kleineren erstmal auf einen Stuhl neben der Tür, während er Wasser in die Badewanne laufen ließ. Aus einer Kommode neben Naruto zog er ein kleines Fläschchen mit der Aufschrift ‚Eukalyptuserkältungsbad‘, wovon er eine Deckelmenge unter dem fließenden Wasser aufschäumen ließ. Er packte sie wieder feinsäuberlich weg. Dann wand er sich Naruto zu, der sich nun ausziehen konnte.

Der Kleinere begann sich auszuziehen, was allerdings nicht so leicht war, weil ihm immer schwindeliger wurde. Kaum hatte er es geschafft sein T-Shirt loszuwerden, da musste er sich an die Wand lehnen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sasuke sah dies und beschloss kurzerhand ihm zu helfen, bevor er tatsächlich umkippte.

Er ging vor ihm in die Hocke und öffnete die Schleife von Narutos Jogginghose, ehe er sie mit einem zupfen nach unten zog. Er legte die Hände des Blonden auf seinen Schultern ab und hob jeweils ein Bein an, um die Hose ganz loszuwerden. Anschließend sah der Uchiha hoch ins Gesicht seines Gegenübers, ehe er seine Hände am Hosenbund der Boxershorts des Anderen ansetzte. Als Naruto realisierte, was Sasuke vorhatte, ruckten seine Hände an die des Schwarzhaarigen. Der Ältere sah auf und Naruto sah mit geröteten Wangen zur Seite.

"Das... das ist peinlich!", sagte er und versuchte nicht zum Hockenden zu sehen. Dieser sah erst wieder auf seine Hände und dann zu Naruto:, "Schaffst du es denn alleine?"

Der Kleinere versuchte sein Gesicht in seinen Haaren zu verstecken, was aber nicht so ganz funktionieren wollte. Dann schüttelte er verneinend den Kopf. Ihm war klar, dass er, wenn es ihm schon schwer fiel normal zu gehen, er es nie schaffen würde seine Boxershorts alleine auszuziehen.

"Und wenn ich verspreche nicht hinzusehen?", fragte Sasuke den Jüngeren, der daraufhin überlegte.

"V-versprichst du es wirklich?", fragte er sicherheitshalber, woraufhin Sasuke erwiderte:, "Ich verspreche nicht zu gucken."

Naruto nickte und löste, wenn auch zögernd seine Hände von denen des Uchihas, ehe er sich wieder an dessen Schultern festhielt.

Sasuke sah auf Narutos Füße und zog die Unterwäsche des Anderen mit einem Ruck herunter. Er merkte zwar, wie der Blonde zusammenzuckte, aber nichts anderes machte. Und wie versprochen hatte er nicht hingesehen, da es ihm wichtig war, dass Naruto ihm vertraute.

Als Naruto nichts mehr anhatte, stieg er in die Wanne und Sasuke sagte:, "Ich gehe dein Bett frisch beziehen und komme in 20 Minuten wieder. Kannst du dich vorher selbst waschen? Oder soll ich helfen?"

"Ich mach das allein.", antwortete Naruto heiser und Sasuke verschwand mit einem Nicken.
 

20 Minuten später

Sasuke kam wie vorhergesagt wieder und legte Naruto Handtuch und Klamotten bereit. Weil Naruto nicht mehr ganz so schwindelig war, zog er sich selbst an, während Sasuke den Schaum aus der Wanne spülte. Anschließend gingen beide wieder zurück, wobei Sasuke den Kleineren dabei lieber noch stützte.

Im Zimmer angekommen legte Naruto sich in sein frischgemachtes Bett und der Schwarzhaarige kippte heißes Wasser aus einer Thermoskanne in den lauwarmen Tee und die ebenso lauwarme Brühe, was er Beides auf ein Tablett mit ausklappbaren Beinen stellte, um es dann über Narutos Schoß stellte.

Der Blonde hatte zwar den ganzen Tag noch nichts gegessen, dennoch hatte er keinen großen Appetit, was wohl vom Fieber kam. Trotz allem aß er alles brav auf und er fühlte sich sofort wieder etwas kräftiger. Sein Kopf pochte zwar, ihm war noch schwindelig und sein ganzer Körper schmerzte, aber es ging ihm nicht mehr so elend wie vorher. Er gab Sasuke das Tablett und lehnte sich etwas zurück.

Kurz war es still, bis es an der Türe klopfte und Itachi seinen Kopf durch die Tür streckte und sagte:, "Hey, Tsunade ist jetzt da. Wir kommen rein."

Sasuke nickte und die Beiden betraten den Raum.

"Hey Naruto, ich habe gehört dir geht es nicht so gut?!", begrüßte die Ärztin ihren Patienten und Naruto erwiderte peinlich lächelnd:, "Nicht so richtig."

Sie nickte und begann sofort mit der Untersuchung, weil sie später noch zurück ins Krankenhaus musste. Sie hörte sein Herz ab, untersuchte seinen Hals, die Ohren, die Augenbewegung und den Blutdruck. Sie konnte auch nicht mehr sagen, als dass es Fieber war, doch es beunruhigte sie sehr, dass es so unerwartet und plötzlich so stark zum Vorschein kam.

Itachis Handy vibrierte und er sagte, nach einem kurzen Blick darauf:, "Mom ist wieder zurück. Sie wird dich sprechen wollen, Tsunade."

Die Blondine nickte und wand sich an Naruto:, "Ich verabschiede mich dann für heute, aber eines muss ich als Ärztin noch sagen. Du solltest gleich schlafen gehen und auch wenn es dir besser gehen sollte, verschreibe ich dir für den morgigen Tag strikte Bettruhe."

Naruto nickte und Tsunade folgte Itachi aus dem Zimmer, wobei sie die Tür offenließen. Sasuke wollte gerade ebenfalls gehen, damit Naruto seine Ruhe hat, als dieser fragte:; "Bleibst du noch ein Wenig?!"

Der Uchiha betrachtete den Blonden und nickte. Er schloss die Tür und ging wieder zu Naruto. Dieser rutschte ein Stück nach hinten, damit Sasuke Platz hatte und der Ältere legte sich zum Kleineren unter die Decke. Der Blonde schob sich näher an ihn heran und drückte seinen Kopf gegen die Brust des Anderen. Der Schwarzhaarige schlang die Arme um den Kleineren und drückte ihn ebenfalls an sich. Auch Naruto schlang seine Arme um Sasuke und legte seinen Kopf an die Halsbeuge des Anderen.

"Danke, Sasuke. Ich bin froh, dass du an meiner Seite bist.", flüsterte Naruto müde und Sasuke erschauderte kurz bei dem heißen Atem des Kleinen, ehe er erwiderte; "Ja, das bin ich auch."

Jiraya!

Es war Abend und draußen war es schon stockdunkel, als Naruto im Wohnzimmer vor dem Fenster saß und nach draußen zur Auffahrt sah. Gestern lag er noch krank im Bett und auch heute war er noch nicht in Hochform, aber Mikoto und die anderen Uchiha waren unterwegs. Die Frau wollte Naruto in seinem Zustand eigentlich nicht alleine zuhause lassen, aber der Mann einer alten Freundin von Mikoto und Fugaku war gestorben und nun erwartete man sie zur Beerdigung und der darauffolgenden Totenfeier. Es wäre einfach nicht richtig, nicht zu erscheinen und einen kranken, fremden Jungen konnten sie auch nicht mit zu einer Beerdigung mitnehmen.

Mikoto bat Tsunade darum auf ihn aufzupassen und das tat sie auch bis vor etwa einer Stunde. Sie hatte den ganzen Tag frei, aber nun musste sie bei einer Nachtschicht einspringen und musste zuvor noch nach Hause, um einige Sachen zu packen. Sie hatte ihm gesagt, dass er in mehreren Räumen Licht brennen lassen, nicht an die Türe gehen und das Haus nicht verlassen sollte. Anschließend ging sie mit einem leicht gezwungenen und besorgten Lächeln.

Die Uchiha sollten auch erst in einer halben Stunde zurück sein und Naruto wusste nicht, was er in dieser Zeit machen sollte. Er besaß nur die Kleidung, welche er von Mikoto gekauft oder von Sasuke geschenkt bekommen hat, ansonsten besaß er nichts. Fernsehen wollte er nicht und er wusste nicht, was er essen durfte bzw. was Mikoto die nächsten Tage zum Kochen brauchte. Außerdem hatte er sowieso keinen besonders großen Hunger.

Naruto sah hoch in den Himmel und betrachtete die, klar zu sehenden, Sterne. Er hatte das Gefühl, das er früher ständig die Sterne betrachtet hatte. Die Sterne und ihre Bilder und Konstellationen. Er betrachtete den Anblick, bis eine Gestalt ganz plötzlich vor seinem Gesicht erschien.

Er erschrak sich dermaßen, dass er fast vom Stuhl gefallen wäre. Er besah sich die Gestalt genauer und erkannt geradeso, dass die Silhouette einer schwarzen Katze war, die auf das äußere Fensterbrett gesprungen war. Sie stand erst mit dem Rücken zu ihm, doch dann drehte sie sich zu ihm um und grüne, lauernde Augen starrten ihn misstrauisch an.

Naruto musterte sie gespannt und ihr Schwanz schwang von rechts nach links und wieder zurück. Bei dem Anblick musste Naruto lachen, wobei die Katze verschreckt vom Brett sprang und die Auffahrt hinunter. Naruto beobachtete sie dabei amüsiert.

Plötzlich durchbrach das Klingeln des Telefons die Stille im Haus und Naruto fuhr verschreckt zusammen. Er blieb sitzen und sah verwundert in den Flur, wo sich das Telefon befand. Er überlegte, wer das sein könnte. Das Klingeln verstummte und erst jetzt bemerkte der Blonde, dass er nicht daran gedacht hatte, dran zu gehen. Das Klingeln ertönte erneut und Naruto sah erneut verwundert in Richtung des Geräusches, ehe er schnell aufstand und in den Flur zum Telefon lief. Einen Moment zögerte er noch bis er sich sammelte und zum Hörer griff.

"Hallo?", sagte der Junge, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Er war schließlich bei den Uchihas, aber er selbst hieß ja Uzumaki. Erst blieb es auf der anderen Seite stumm, doch dann war eine tiefe, raue Männerstimme zu hören.

"Bin ich richtig bei der Familie Uchiha?", fragte der Mann und Naruto überlegte, was er sagen sollte.

"Ja, ich bin zwar kein Uchiha, aber dies ist das Uchiha-Anwesen. Zurzeit sind die Uchiha leider nicht zu Hause.", antwortete er schließlich.

"Das ist schon in Ordnung. Ich rufe an, weil ich gehört habe, dass ein Junge Namens Naruto Uzumaki seit kurzem bei den Uchihas wohnt.", sagte er und Naruto stockte der Atem. Dazu fiel ihm ganz plötzlich ein Name ein. Nur ein einziger, aber Naruto wusste, dass er sehr wichtig war.

"Ji... ra... ya!?", sprach der Uzumaki ihn leise aus und hielt den Blick starr auf die Telefonstation gerichtet.

"Na... Naruto?? Bist du es? Ich habe überall nach dir gesucht. Ich dachte, du hättest dein Gedächtnis verloren. Wie fühlst du dich? Behandelt man dich gut?", der besorgte Mann hörte gar nicht mehr auf zu reden und man hörte genau heraus, was für Sorgen er sich um den Blonden gemacht haben muss.

"Mir geht es gut. Ich erinnere mich an kaum etwas, aber die Erinnerungen kommen langsam, aber sicher wieder zurück. Die Uchihas sind wirklich nett und kümmern sich wirklich gut um mich. Sie müssten jetzt gleich wieder zurück sein.", sagte Naruto aufgeregt, wie ein kleines Kind, doch dann fiel ihm etwas auf.

"J... Jiraya, kann ich dich sehen? Ich weiß, dass es dumm klingt, aber ich kann mich nicht so richtig daran erinnern, wie du aussiehst. Nur ganz wage.", sagte Naruto, unangenehm berührt und seine Miene verdüsterte sich etwas.

"Naja, ich würde dich gerne sehen und auch mit dir zusammen wohnen.", sagte der Mann und setzte eine kleine Pause ein, ehe er weitersprach:, "Aber bei der Suche nach dir, bin ich in ein paar Probleme geraten. Ein alter Freund hilft mir im Moment etwas, doch die nächsten Tage werde ich gezwungenermaßen ins Ausland müssen. Aber ich komme so schnell ich kann und werde dich auch öfter mal anrufen."

Daraufhin sagte Naruto nichts. In seiner Brust zog sich etwas bekanntes schmerzlich zusammen. Es war, als hätte er es innerlich gewusst, dass er nicht kommen konnte, als wäre das schon mehrfach vorgekommen. Nach einer unangenehmen Stille sagte der Blonde schließlich:, "Ich verstehe, dann warte ich auf dich."

Er achtete darauf seine Enttäuschung so gut wie möglich zu verbergen und hoffte, dass es ihm auch gelungen ist.

"Ich werde morgen noch einmal anrufen, damit ich auch mit den Uchihas reden und es ihnen erklären kann.", sagte Jiraya und Naruto stimmte verstehend zu.

"Gut, dann pass auf dich auf und bis morgen.", verabschiedete sich der ältere Herr, woraufhin Naruto mit einem bloßen:, "Ja!", antwortete.

Jiraya legte auf und Naruto hielt sich noch einige Zeit das tütende Telefon ans Ohr. Irgendwie fühlte er sich mit einem Mal ganz einsam und verlassen. Und schließlich kamen ihm die ersten Tränen. Er steckte den Hörer wieder an die Ladestation und rieb mit seinen Handrücken über seine Augen, um die Tränen loszuwerden.

Gerade rechtzeitig, denn in genau diesem Moment wurde die Haustüre aufgeschlossen und die vierköpfige Familie trat in den Eingangsbereich.

Mikoto bemerkte Narutos Anwesenheit sofort, rutschte aus ihren schwarzen Stöckelschuhen und ging, trotz dass sie ihre Jacke noch trug, auf den blonden Jungen zu. Zu seinem Glück fielen ihr seine noch leicht angefeuchteten Augen nicht auf. Sie lächelte ihn erleichtert an, nahm sich seine Hand und ging mit ihm in die Küche. Itachi und Sasuke folgten ihnen mit ein paar Tüten.

"Dad ist noch einmal schnell ins Büro gefahren. Scheinbar gab es einen Notfall oder so.", sagte Itachi und stellte die Tüte, die er trug, auf dem Herd ab. Sasuke stellte seine Tüte ebenfalls auf dem Herd ab, während Mikoto Naruto an den Tisch schob und ein paar Teller und Besteck auspackte. Sie räumte alles auf den Tisch und wand sich an Naruto.

"Tsunade hatte vorhin eine SMS geschickt, in der stand, dass sie nun doch unerwartet arbeiten musste und du ab da an alleine zuhause sein würdest. Ich war ziemlich besorgt, weil du seitdem du hier wohnst, kaum allein warst. Aber es ist schön zu sehen, dass es dir gut geht. Wir haben unterwegs etwas zu essen besorgt, damit wir alle zusammen essen können.", sagte sie und verteilte alles.

Sasuke und Itachi packten in der Zeit das Essen aus und verteilten verschiedenes auf die jeweiligen Teller. Das Essen ihres Vaters packten sie in den Kühlschrank, ehe sie sich alle setzten.

Itachi hatte einen doppelten Hamburger mit Pommes, Mikoto Kebab mit Salat und Sasuke und Naruto hatten beide Käsepizzen. Sie begannen zu essen und die beiden Brüder erzählten Naruto etwas über die Beerdigung und was alles passiert ist. Er hörte allerdings nur mit einem Ohr zu. Stattdessen dachte er immer noch über das Telefonat mit Jiraya nach.

Als sie alle aufgegessen hatten, standen Itachi und Sasuke auf und räumten ihr Geschirr weg. Naruto fasste seinen Mut und sagte:, "Heute hat jemand angerufen. Jiraya, mein Onkel."

Alle hielten in ihrem Tun inne und sahen zu Naruto.

"Wie, dein Onkel hat angerufen?", fragte Sasuke und Naruto sah zu ihm. Der Schwarzhaarige schien mit einem Mal genervt und geschockt zugleich zu sein.

"Dein Onkel? Jiraya? Also wird er dich abholen kommen?", fragte Mikoto und sah Naruto traurig an. Doch, als Naruto seinen Kopf verneinend schüttelte, erhellte sich ihr Gesicht, obwohl es sie verwunderte und Naruto ihr leidtat.

"Er sagte, dass er mit euch sprechen will, weil er zurzeit nicht in der Lage ist, mich zu holen. Darum ruft er morgen noch einmal an.", erklärte der Uzumaki und die drei Uchiha entspannten sich alle ein Wenig. Zu Narutos Überraschung schien sogar Itachi besorgt gewesen zu sein.

Mikoto nickte verstehend, ehe sie lächelte und sagte:, "Dann wirst du wohl noch ein Bisschen bei uns bleiben und morgen werde ich mit ihm telefonieren und alles weitere klären."

Sasuke war etwas entspannter als zuvor, aber er war noch immer sehr kühl. Er drückte die Spülmaschine zu und verließ ohne ein Wort die Küche. Sie sahen ihm bloß nach, bis auch Itachi aus dem Raum verschwand. Mikoto drückte noch einmal Narutos Hand, ehe sie aufstand ihre Teller sprachlos wegräumte und ihm eine Flasche Wasser hinstellte.

"Ich fahre nochmal schnell zu Fugaku ins Büro. Wir sind wohl erst spät zurück. Wenn etwas ist, gehst du bitte zu Sasuke oder Itachi, ja?", sagte sie und sah Naruto abwartend an.

Naruto nickte und sie verließ zügig das Haus. Der Uzumaki blieb noch einen Moment in der Küche sitzen und dachte darüber nach, ob es gut gewesen war, dass er ihnen von Jiraya erzählt hatte. Allerdings hätte der Weißhaarige beim Telefonat vielleicht etwas darüber gesagt, dass er den Blonden schon informiert hatte. Dann würde das nur zu Missverständnissen führen.

Schließlich stand er auf, nahm sich die Flasche und ging hoch. Auf dem Weg in sein Zimmer kam er an Sasukes Zimmertüre vorbei und blieb stehen.

Er klopfte einmal an der Tür, doch es wurde nicht geantwortet. Dann klopfte er erneut, doch erneut blieb es still. Er klopfte ein letztes Mal und rief dabei:, "Sasuke??"

Erst blieb es still und Narutos Blick wandte sich unzufrieden zu Boden, bis hinter der Türe im mürrischen Ton gerufen wurde:, "Was willst du?".

Naruto wusste nicht, wieso Sasuke sauer war, weshalb er fragte:, "Darf ich reinkommen?"

"Nein, ich will allein sein.", ertönte Sasukes Stimme und Naruto sah traurig gegen das Holz der Türe. Er wartete noch einen Moment, ehe er in sein Zimmer ging, die Flasche auf dem Nachttisch abstellte und sich ins Bett legte. Nun fühlte er sich genauso einsam wie nach dem Telefonat mit Jiraya. Er mochte es nicht, wie schwierig alles wurde.

An diesem Abend brauchte er ewig zum Einschlafen, weil er nicht verstand, warum Sasuke ihn so zurückwies. Aber, trotz dessen Zurückweisung, wollte er beim Schwarzhaarigen sein und wie schon am Tag zuvor mit ihm im selben Bett liegen und einfach sein Gesicht vor seinem wissen.

Der Grund der Sorge

Als Naruto am nächsten Morgen wach wurde, war alles wie immer. Die Sonne schien ins Zimmer, die Vögel zwitscherten und ansonsten war draußen, außer dem gelegentlichen Verkehr, nichts zu hören.

Doch irgendetwas beunruhigte ihn, also dachte er einen Moment nach, während er aufstand. Und tatsächlich fiel ihm auf, dass dies seit seinem Zusammenbruch die erste Nacht war, in der er keinen diese eigenartigen Träume hatte. Sonst erinnerte er sich immer an die Träume, als wäre er samt Körper im Geschehen, doch dieses Mal hatte er von nichts geträumt oder zumindest konnte er sich nicht ansatzweise daran erinnern.

Leicht verwirrt stand Naruto auf und zog sich um, wobei er den letzten Abend und insbesondere das Telefonat mit Jiraya Review passieren ließ. Er machte sich auf ins Badezimmer, wo er sich wusch und kämmte. Dann ging er nach unten in die Küche. Dort saßen Mikoto und Itachi bereits am Tisch und unterhielten sich, während Sasuke an der Spüle lehnte und ihrer Unterhaltung folgte.

Als Naruto in den Raum kam, schnappte sich Sasuke seinen Kaffee und verschwand wieder hoch in Richtung seines Zimmers. Mikoto und Itachi sahen dabei auf und Mikoto lächelte den Blonden liebevoll an.

"Guten Morgen, Naruto.", sagte die Schwarzhaarige und stand auf.

"Soll ich dir irgendetwas machen? Etwas zu essen oder zu trinken?", fragte sie ihn, aber noch bevor er sagen konnte, dass er sich selbst etwas machen würde, packte sie ein paar Eier und etwas Speck aus und schaltete die Kaffeemaschine ein, mit der sie einen Kakao für Naruto machte. Es klingelte an der Tür und die Uchiha verließ den Raum.

Naruto sah ihr nach bis Itachi sich zu Wort meldete:, "Morgen Naruto."

"Guten Morgen.", erwiderte der Jüngere und Itachi musterte ihn einen Moment, ehe er sagte:, "Mach dir wegen dem Frühstück keine Gedanken. Sie hat das auch immer für uns gemacht. Das bereitet ihr mehr Freude als Arbeit. Da du schon einige Tage hier wohnst, bist du wie ein weiterer Sohn für sie geworden, darum handelt sie wegen ihres Mutterinstinkt ganz automatisch so."

Weil Naruto nicht wusste, was er dazu sagen sollte, nickte er bloß verstehend.

Dann kam Mikoto auch schon zurück, die sich sofort wieder an die Eier und den Speck für Narutos Frühstück machte.

"Das war die Post. Es wurde ein kleines Paket geliefert, aber, soweit ich weiß, haben wir nichts bestellt. Ich frage nachher mal euren Vater.", sagte die Mutter und Naruto setzte sich. Irgendwie löste die Wortwahl `euren Vater` in ihm ganz merkwürdige Gefühle aus.

Mikoto schlug zwei Spiegeleier in der Pfanne auf und legte ein paar Streifen Bacon daneben. Dann legte sie den Deckel darüber, machte den Kakao fertig und zog Besteck und Geschirr aus dem Schrank rechts über ihr. Auf einen Teller kippte sie das Frühstück und stellte alles vor Naruto.

"Guten Appetit.", sagten sie und Itachi und Naruto begann zu essen, nachdem er sich bedankt hatte. Gerade als er das erste Stück Ei mit Speck in den Mund geschoben hatte, klingelte das Telefon und Mikoto verließ mit den verwunderten Worten `Heute wollen aber viele Leute etwas von uns.` den Raum erneut.

Naruto und Itachi sahen ihr nach und wunderten sich ebenso, immerhin meldeten sich vielleicht 1 oder 2 Personen am Tag, wenn überhaupt, und nun waren es schon zwei, dabei war es noch Morgen.

Mikoto war kaum eine Minute aus dem Raum, da rief sie nach Naruto. Dieser stand sogleich verwundert auf und ging zu ihr, dicht gefolgt von einem ebenso verwunderten Itachi. Da das Telefon im Eingangsbereich stand, blieben sie mitten im Raum stehen und sahen Mikoto fragend an, dabei bemerkten die beiden Jungs, dass Sasuke wohl gerade auf dem Weg nach unten war und ebenso wie sie fragend stehengeblieben war.

Mikoto hatte wohl vergessen, dass sie nach Naruto gerufen hatte, denn sie bemerkte sie nicht und führte ihr Gespräch fort.

"Ja.", sagte sie:, "…ich verstehe."

"Aber natürlich, das ist gar kein Problem.", sprach sie weiter.

"Dann wissen sie über alles Bescheid?!", fragte sie und schrieb irgendetwas auf einen kleinen Block neben dem Telefon.

"Das ist gut, dann weiß ich Bescheid. Ich fahre jetzt gleich los.", sagte sie und fügte noch hinzu:, "Ja..., ok, dann bis nachher."

Sie legte auf und betrachtete ihre Notiz.

"Mikoto?", fragte Naruto und sah die Schwarzhaarige verwirrt an.:, "Was ist denn?"

"Wie? Oh! Ja, das war dein Onkel, Jiraya. Er hat mir erzählt, warum er dich nicht holen konnte. Ich werde ihn gleich treffen gehen. Er weiß, dass du dein Gedächtnis verloren hast, und meinte es wäre besser, wenn du ihn heute noch nicht triffst.", erklärte sie, während ihr Blick auf Naruto gerichtet war.

"Wieso darf ich nicht mitkommen?", fragte Naruto, weil er nicht verstand, warum Jiraya ihn nicht sehen wollte.

"Naja, bei Amnesie ist es so, dass die Erinnerungen nach und nach zurückkommen und dein Onkel hat Angst, dass es zu viel für dich werden könnte, wenn du ihn so plötzlich siehst.", antwortete die Uchiha, ging auf ihn zu und fuhr ihm durchs Haar.

"Kann einer von euch auf ihn aufpassen, dann fahren euer Vater und ich zusammen?", fragte sie und sah ihre Söhne bittend an.

"Ich wollte eigentlich mitkommen, weil ich später noch einen Termin habe.", antwortete Itachi und alle Blicke wandten sich zu Sasuke.

Dieser gab sich erst völlig unbeteiligt, doch dann erwiderte er:, "Ist gut. Ich wollte heute ohnehin zuhause bleiben."

"Super, danke Sasuke.", sagte Mikoto zufrieden und zog ihr Handy aus ihrer Hosentasche um Fugaku eine Nachricht zu schicken.

Fugaku machte wohl gerade eine kleine Pause, denn er antwortete sofort, dass er sie begleiten würde und Mikoto wand sich erneut an die Jungs.

"Ich denke, ich fahre vorher noch kurz zu Tsunade, damit sie Bescheid weiß. Itachi wolltest du direkt mit?", fragte sie.

"Ja, wegen mir kann ich auch mit zu Tsunade fahren.", erwiderte der Schwarzhaarige und Mikoto nickte verstehend.

"Ok, du kannst ruhig schon mal einsteigen, Itachi. Ich komme in ein paar Minuten nach.", bot sie Itachi an und der älteste Sohn schlüpfte in seine Schuhe, schnappte sich seine Jacke und verschwand nach draußen.

Sasuke machte sich auf den Weg in die Küche und Naruto und Mikoto sahen ihm noch einen Moment nach, ehe Mikoto sagte:, "Mach dir wegen deinem Onkel keine Gedanken. Jetzt wissen wir, wo er ist, und werden ihn sicher noch öfter besuchen, ehe du zu ihm und deiner Familie zurückziehst. Beim nächsten Mal kannst du dann bestimmt auch mitkommen und ihn sehen."

Naruto nickte und erwiderte:, "Ist schon ok. Ich habe jetzt, seit ich im Krankenhaus aufgewacht bin, gewartet meine Familie kennenzulernen, da kann ich auch noch ein paar weitere Tage warten. Außerdem mag ich dich, Itachi, Sasuke und Fugaku wirklich gerne, darum macht es mir nichts aus."

Mikoto lächelte und fuhr ihm noch einmal durchs Haar, ehe sie sich ihre Schuhe anzog, ihre Tasche schnappte und zur Türe ging. Sie winkte ihm noch einmal kurz zu und verließ dann ebenfalls das Haus.

Naruto blieb noch ein paar Minuten im Flur stehen, doch dann ging er in die Küche, um weiter zu essen. Sasuke saß am Küchentisch und aß ein Brötchen mit Aufstrich. Der Blonde setzte sich stumm dazu und begann seine noch lauwarmen Spiegeleier mit seinem ebenso lauwarmen Speck zu essen.

Keiner der Beiden sagte auch nur ein Wort. Als Sasuke aufgegessen hatte, verließ er die Küche und ging wieder in sein Zimmer, während Naruto grübelte, warum der Schwarzhaarige seit gestern Abend so distanziert ihm gegenüber war. Leider kam er auf keine Lösung und ging, nachdem er fertig gegessen hatte, wieder in sein Zimmer. Er war sich nicht sicher, woran es lag, aber er war unglaublich erschöpft.

Er sah auf die Uhr auf dem Nachttisch und stellte fest, dass es erst 9:36 Uhr war. Naruto legte sich in sein Bett, schloss die Augen und war nach wenigen Minuten eingedöst.
 

Als er das nächste Mal die Augen öffnete, ruckte er erschrocken nach oben. Er wollte nur kurz seine Augen ausruhen und bevor er es gemerkt hatte, war er eingeschlafen. Naruto stand auf und ging runter in die Küche. Er goss sich ein Glas Wasser ein und trank es. Dabei sah er wieder auf die Uhr. Inzwischen war es schon 11:19 Uhr.

Als er das Glas ausgetrunken hatte, stellte er es in die Spülmaschine und wollte wieder hoch gehen, doch da kam ihm Sasuke entgegen. Er nahm sich eine Wasserflasche und wollte, ohne ein Wort zu sagen wieder verschwinden.

Naruto verstand immer noch nicht, warum der Schwarzhaarige so kühl zu ihm war. Immerhin waren sie gute Freunde geworden. Oder zumindest empfand er es so.

In dem Moment in dem Sasuke durch die Tür in den Eingangsbereich ging, spürte Naruto, dass er etwas unternehmen musste, also rief er:, "Sasuke! Sasuke, warte mal!"

Er ging dem Schwarzhaarigen hinterher, welcher auf dem Ansatz der Treppe stehen blieb und über seine Schulter hinweg nach hinten zum Blonden sah.

"Sa-Sasuke? Warum bist du so wütend auf mich?", fragte Naruto und der Uchiha hatte keine Ahnung, was der Uzumaki damit meinte.

Er drehte sich zum Jüngeren um und sagte:, "Ich weiß nicht, was du meinst."

"S-Seit gestern Abend bist du so abweisend zu mir und meidest mich.", erwiderte Naruto und sprach sofort weiter:, "Ich weiß nicht, weshalb du mir so aus dem Weg gehst, aber-"

"Warte, du weißt nicht, wieso ich mich von dir fernhalte?", unterbrach Sasuke ihn und sah seinen Gegenüber ungläubig an. Narutos Blick senkte sich bei der Frage. Es war ihm irgendwie unangenehm, dass Sasuke so tat, als wäre der Grund für sein Verhalten so offensichtlich und er wusste trotzdem nicht, warum er sich so verhielt. Der Uchiha ging die paar Stufen, die er bereits hochgestiegen war, wieder hinunter, packte seine Hand und nahm ihn mit hoch in sein Zimmer. Er setzte den Kleineren auf sein Bett und blieb davorstehen.

"Du weißt nicht, wieso ich mich von dir fernhalte?", fragte Sasuke erneut und sah Naruto an. Da dieser sich selbst nach dieser Aktion keinen Reim darauf machen konnte, sah er bloß stumm zur Seite.

Der Größere sah ihn erst weiter an, dann seufzte er und sagte:, "Ich dachte, wir wären Freunde geworden."

Naruto wusste nicht, warum er dies sagte und fragte gleich danach:, "Wie? Aber das sind wir doch auch. Was hat das denn damit zu tun?"

"Naja, wenn dein Onkel dich wieder mit nachhause nimmt… Was glaubst du, wie hoch die Chance ist, dass wir uns dann noch mal wiedersehen.", fragte der Uchiha und sah den Kleineren abwartend an. Bei der bloßen Vorstellung, daran Sasuke und seine Familie verlassen zu müssen und sie alle niemals wiederzusehen, begann Narutos Brust zu stechen und zu brennen. Er wollte sie nicht verlassen, auch wenn er immer noch wissen wollte, wer seine Familie war.

"Wie? N- Natürlich sehen wir uns wieder. Ich kann doch dann noch zu Besuch kommen und du kannst mich auch besuchen kommen. Außer-", Naruto wollte nicht, dass sie beide hierrüber sprechen. Wenn sie sich darüber unterhalten, was ist, wenn er weggeht, wird er auch nach dem Gespräch darüber nachdenken müssen.

"Das geht nicht. Auch du müsstest wissen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns regelmäßig sehen werden, sehr gering ist. Hinzu kommt auch, dass dein Onkel ziemlich weit weg von hier wohnt. Zumindest nach dem, was ich bei einer Unterhaltung zwischen Tsunade und Mom mitgehört habe.", sagte Sasuke und betrachtete Naruto.

Der Uzumaki hatte seinen Blick wieder gesenkt. Er hatte das Gefühl alles zu verlieren, was ihm bis zu diesem Zeitpunkt wichtig geworden war. Dieses Gefühl kannte er. Es war, als hätte er schon einmal das Gefühl gehabt alles zu verlieren. Plötzlich hatte er das Gefühl zu ersticken und zu gleich erdrückt zu werden. Das Zimmer fühlte sich mit einem Mal viel wärmer und enger an, doch gleichzeitig begann er zu frieren und alles begann sich zu drehen.

Sasuke bemerkte das abrupte Schweigen des Blonden und konnte sich denken, dass dieser sich gerade sehr unwohl fühlen musste. Doch, als er sah, wie eine Träne an der Wange des Kleineren herunterlief, konnte er sich nicht mehr halten.

Er griff nach Narutos rechter Hand, schob ihn sanft nach hinten aufs Bett und stemmte seine linke Hand neben den Kopf des Kleineren in die Matratze. Einen kurzen Augenblick sah Sasuke seinem Gegenüber in die tränenden Augen, ehe er das letzte Stück auch noch überwand und den Jüngeren in einen vorsichtigen Kuss verwickelte, der einige Sekunden anhielt. Sie trennten sich wieder voneinander und Sasuke sah in Narutos seicht gerötetes und überraschtes Gesicht.

"Genau das wollte ich eigentlich vermeiden, darum bin ich dir aus dem Weg gegangen.", sagte Sasuke und Naruto wurde noch ein Wenig röter, während er den Größeren weiterhin verwirrt und überrascht ansah.

Die Wahrheit aus der Vergangenheit

Zur selben Zeit bei Mikoto und co.

Mikoto war inzwischen bei Tsunade und hatte ihr von den neusten Entwicklungen erzählt. Natürlich hätte sie dies auch telefonisch erledigen können, aber sie hatte ein unwohles Gefühl. Naruto war für sie wie ein echter Sohn geworden und er wohnte nun schon seit über 2 Wochen bei ihnen. Er gab mehr von sich Preis, schenkte ihnen sein Vertrauen und sogar Fugaku, welcher Fremden gegenüber immer sehr distanziert und unnahbar auftrat, hatte den Jungen akzeptiert. Also wollte sie persönlich mit ihrer Freundin sprechen und sich einen Rat von ihr holen. Leider konnte auch Tsunade nichts dazu sagen, da sie selbst nie Kinder hatte und sich mit diesen Gefühlen nicht auskannte. Sie riet Mikoto dennoch so zu handeln, wie es das Beste für Naruto wäre.

Noch immer leicht beunruhigt fuhr die Schwarzhaarige dann mit Itachi weiter zu ihrem Mann, Fugaku, und holte ihn dort von seiner Firma ab. Zusammen sind die drei Uchihas dann zur Adresse gefahren, die Jiraya Mikoto gegeben hatte. Sie waren doch ziemlich verwundert, als sie auf den Parkplatz eines Krankenhauses fuhren und feststellten, dass sie an der richtigen Stelle waren.

Fugaku ging zur Rezeption des Hauses und fragte nach Jiraya, dass dieser Mann auch hier keinen Nachnamen angegeben hatte, kam der Familie dann langsam ziemlich suspekt vor. Doch, da es hier um Naruto ging, ignorierten sie dies vorerst, um dessen Onkel kennenzulernen und machten sich auf den Weg ins Zimmer, welches die Rezeptionistin ihnen genannt hatte.

Das Krankenhaus war eintönig, weiß und kalt. Itachi fand sogar, dass es an ein Leichenschauhaus erinnerte, welches er mal im Fernsehen gesehen hatte. Dass es dort nach Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel und alten und kranken Menschen roch, machte es darüber hinaus nicht wirklich besser.

Sie kamen nach wenigen Minuten vor Jirayas Zimmer an und Mikoto wartete noch einen winzigen Augenblick, ehe sie klopfte und die Tür öffnete, nachdem ein `Herein` durch die Zimmertüre zu ihnen nach draußen drang.

Sie betrat gemeinsam mit Fugaku und Itachi den Raum und entdeckten einen älteren, weißhaarigen Mann mit einem Laptop auf dem Schoß im Bett sitzen. Er tippte noch schnell ein paar Worte ein und sah anschließend auf.

Die Uchihas konnten erst nicht glauben, dass dieser Mann Narutos Onkel sein sollte, weshalb Itachi fragte:, "Sind sie Jiraya?"

Der Alte sah sie erst stumm an und antwortete dann:, "Ja, mein Name ist Jiraya. Sie müssen die Uchihas sein."

Mikoto ging langsam auf den Mann zu und stimmte zu:, "Das ist richtig. Wir wollten über Naruto reden."

Jiraya besah sich die Frau, die ihm nun gegenüberstand, und sie erinnerte ihn stark an Kushina. Wenn er in die Augen der Rothaarigen gesehen hatte, wenn es um Naruto ging, hatte sie denselben Blick in ihren Seen. Ein Blick wie der einer Löwenmutter, die ihr Junges vor einem bedrohlichen Raubtier zu schützen versuchte.

"Naruto scheint ihnen ans Herz gewachsen zu sein.", sagte der Weißhaarige schließlich und Mikoto sah ihn überrascht an, wie auch die andern Uchihas.

"Ihr Blick. Kushina... Ich meine, Narutos Mutter, hatte denselben Blick in den Augen, wenn es um Naruto ging.", erklärte er und senkte seinen Kopf. Die Schwarzhaarige betrachtete den Mann vor sich bis ihr an seinem Satz etwas auffiel, das sie zum Nachdenken brachte. Inzwischen schloss Itachi die Türe und er und Fugaku gesellten sich zu den Beiden anderen.

"W-Wieso hatte?", fragte sie und der Älteste sah sie an. Man konnte deutlich sehen, dass der Angesprochene nicht verstand, was sie von ihm wissen wollte und auch Mikotos Mann und ihr Sohn besahen sie mit demselben Blick.

"Sie sagten… sie sagten, `Narutos Mutter hatte denselben Blick`. Sicher Naruto wurde seit ein paar Wochen vermisst, aber der Blick einer Mutter verändert sich doch nicht so schnell. Also wieso hatte?", fragte sie und hatte das Gefühl, dass sie die Antwort gar nicht wissen wollte.

"Was ist mit Narutos Eltern? Ihr Sohn wird vermisst und außer ihnen macht sich niemand auf die Suche nach ihm? Und warum konnte man außer ihnen niemanden finden?", fragte sie nun, weil es sie störte, dass ein so liebevolles Kind von gerade mal einer Person gesucht wurde und diese Person dann auch noch im Krankenhaus lag und nicht mal ein Elternteil war.

"Also vor fast 7 Monaten sind Narutos Mutter Kushina und seine Schwester Naruko bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem ist Naruto nichts Gutes mehr widerfahren. Sein einziger Freund ist zur Zeit der Beerdigung von Kushina und Naruko gezwungenermaßen weggezogen. Und Naruto war binnen weniger Tage allein. Sein Vater, Minato, musste arbeiten, weil Kushina ebenfalls berufstätig war. Er wollte sich mit der Arbeit ablenken und verhindern, dass Naruto sieht, wie verlassen und hoffnungslos er sich vorkam.", erklärte Jiraya und sah jeden der Reihe nach an.

Mikoto, Fugaku und Itachi hörten dem Mann zu Ende zu, doch dann fragte Fugaku:, "Dann… Was ist mit Narutos Vater? Dieser... Minato? Wo ist er?"

"Minato arbeitete als Anwalt. Er war mit einem seiner Klienten in einer Bank in Soraku, als dort ein Überfall stattfand. Als die Polizei kam, haben sich die Täter samt der Bank und allen Personen in ihr in die Luft gesprengt. Scheinbar befand sich Minato nur wenige Meter vom Täter, der die Bombe um den Oberkörper gebunden hatte, entfernt. Man hat nichts von ihm gefunden. Weder Überreste seines Körpers noch von seiner Tasche.", erklärte der Krankenhauspatient und Mikoto wurde ein Wenig schwindelig.

Sie taumelte zurück und fiel auf einen Stuhl hinter ihr. Die Uchiha setzte sich und musste erstmal ihre Gedanken ordnen. >Wie konnte Naruto das nur ertragen? Wie hat er die Tode seiner ganzen Familie in einem so kurzen Zeitraum aushalten können? Eigentlich dürfte er nicht mal den Unfall seiner Mutter und seiner Schwester verarbeitet haben und dann musste er es noch bei seinem Vater miterleben. Nein, er hat es nicht...<

"Er hat es nicht ertragen.", sagte Itachi und alle Augen huschten zu ihm herüber, woraufhin er weitersprach:, "Tsunade wusste nicht, woher die Amnesie rührte. Aber wenn jemand seelisch zusammenbricht, weil man etwas Traumatisches erlebt hat, kann es passieren, dass eine Amnesie ausgelöst wird, um einen zu großen Schock oder sogar noch schlimmere Auswirkungen zu vermeiden. Sowas passiert unbewusst. Wenn Naruto es also nicht verkraften konnte, hat er vermutlich unbewusst eine Amnesie ausgelöst."

Die Erwachsenen hörten ihm zu und Jiraya begann mit dem Kopf zu nicken.

"Naruto war immer ein fröhliches Kind. Ein ziemlicher Frechdachs, der einem immer ärger gemacht hat, aber er war immer heiter. Egal, was es war und wer es war. Ob seine Schwester, seine Eltern, Freunde oder Klassenkameraden, er schaffte es immer alle zu erheitern und brachte die Leute zum Lachen, wo er auch hinging. Als seine Mutter und Naruko starben, fing er jedoch an immer stiller zu werden, bis er nur noch sprach, wenn er bei seinem Vater war. Doch, als auch Minato verstarb, holte ich den Jungen zu mir und er war ganz anders als ich ihn kannte. Eine Woche war er bei mir, ehe er verschwand, aber in der ganzen Zeit hat er nicht ein Wort gesagt, er hatte fürchterliche Alpträume, aß oder trank fast nichts und bewegte sich nur das Nötigste und immer nur ganz langsam. Es tat weh den Jungen, der seit seiner Geburt jeden Tag von früh bis spät über die seltsamsten Dinge lachte, in einem solchen Zustand zu sehen. Was aber am Besorgniserregendsten war, war dass er seit dem Tag an dem seine Mutter und seine Schwester gestorben waren, nicht ein einziges Mal geweint hatte.", Jiraya machte eine kurze Pause, ehe er weitersprach:, "Als er sagte, dass er spazieren gehen und den Kopf freikriegen wollte, war ich sehr überrascht, da dies das Erste war, dass ich seit dem Tod seines Vaters von ihm gehört hatte. Zugleich war ich sehr besorgt, weil er instabil war, doch ich war auch beruhigt, weil er sich bewegen wollte, ohne dass man ihm sagte, dass er gehen sollte. Doch dann kam er nicht wieder. Ich wartete noch den nächsten Tag und fragte dann bei seinen Klassenkameraden und seinem Freund, ob sie etwas wüssten, doch keiner hatte ihn gesehen oder etwas von ihm gehört."

Mikoto und Fugaku seufzten synchron und bedrücktes Schweigen füllte den Raum. Minuten verstrichen und dann fragte die Uchiha:, "Dann haben sie Naruto sicher gesagt, dass sie ihn nicht holen können, weil sie hier im Krankenhaus sind. Wann werden sie denn entlassen?"

Jiraya zögerte einen Moment, was den Dreien nicht entging, doch dann antwortete er:, "Das kann ich nicht genau sagen. Als ich eingeliefert wurde, dachten die Ärzte, dass ich wegen Narutos verschwinden einen Herzinfarkt gehabt hätte, allerdings ergaben einige Untersuchungen, dass mein Herz kerngesund ist. Jetzt gibt es Grund zur Annahme, dass ich unter Krebs leide." Alle Anwesenden sahen auf. Fugaku schloss die Augen und sagte:, "Ich bezweifle, dass Naruto je wieder froh sein kann, wenn Sie, sein letzter, verbliebener Verwandter, auch noch sterben."

"Es ist noch nicht bewiesen.", fügte Jiraya eilig hinterher und Fugaku öffnete die Augen.

"Ich soll in ein paar Tagen ins Krankenhaus in Sunagakure verlegt werden, dort soll man auch herausfinden, ob ich tatsächlich an Krebs erkrankt bin und, wenn nein, dann was es sonst sein kann. Dies wird voraussichtlich zwei Wochen mindestens dauern."

Es wurde noch einmal still im Zimmer und Mikoto ergriff das Wort.

"Sie wollen also das wir weiter auf Naruto aufpassen bis sie wieder auf den Beinen sind.", sagte sie, weil sie das Gefühl hatte, dass es dem älteren Mann unangenehm war danach zu fragen.

"Naja, das mit Naruto ist ein Wenig... komplizierter.", erwiderte der Weißhaarige und sah nach rechts aus dem Fenster. Itachi wollte endlich alle Hintergründe kennen, immerhin hat das sowohl mit Naruto, welcher für ihn schon fast ein kleiner Bruder war, als auch mit seiner Familie zu tun, darum verlangte er:, "Dann erklären sie es uns."

Jiraya sah zum jungen Mann, nickte ergeben und begann zu erzählen.

"Sollte ich tatsächlich Krebs haben, kann Naruto mich vor meinem Tod oder vor meiner Heilung nicht mehr besuchen. Wenn er mich sieht, sich erinnert und den Tod seiner Eltern und seiner Schwester verarbeiten muss, wäre es das genaue Gegenteil von hilfreich, wenn ich auch noch sterbe. Wenn ich geheilt werde, wäre es ok, aber davor muss ich definitiv gesund sein. Wenn ich keinen Krebs habe, sondern irgendwas anderes, wird sich das Jugendamt einschalten. Da die Ärzte garantiert haben, dass ich krank bin, mir nur nicht sagen konnten, was es ist, kann man sagen, dass diese Variante, die wahrscheinlichste ist. Das Jugendamt wird sagen, sie können einem alten, kranken, vielleicht sogar sterbenden Mann keinen labilen Jugendlichen überlassen. Sie würden ihn in Pflegefamilien unterbringen. Ich bezweifle, dass Naruto in fremden Umgebungen klarkommen wird.", erklärte Jiraya seine Sorgen und die Uchiha mussten zugeben, dass diese Theorien nicht gerade die Unwahrscheinlichsten waren.

"In Ordnung, dann würde ich sagen, dass Naruto, während Sie in Sunagakure sind, in unserer Obhut bleibt und wir weiterhin in Kontakt bleiben. So mischt sich das Jugendamt zumindest vorerst nicht ein und wir können alles Weitere planen, sobald Sie eine Diagnose erhalten haben.", sagte Fugaku, wozu Mikoto und Itachi zustimmend nickten.

"Das wäre für Naruto sicher das Beste. Ich danke ihnen vielmals.", sagte der Weißhaarige und verbeugte sich leicht. Mikoto lächelte über diese Geste. Als sie herkamen, fand sie den Mann ziemlich zwielichtig, doch er stellte Narutos Zukunft über seine eigene Gesundheit und seine Gefühle. Dabei war Naruto nicht mal sein eigenes Kind. Diesen Charakterzug schätzte sie sehr an diesem Mann, deshalb hatte sie nun ein führsorgliches und liebevolles Bild von ihm.

Mikoto wollte die Jungs nicht zu lange allein zuhause lassen, also dachte sie darüber nach sich jetzt zu verabschieden, doch da begann Jiraya in einer kleinen Schublade neben seinem Bett auf der linken Seite herumzuwühlen.

"Was suchen sie?", fragte Itachi, weil der Älteste es dringend zu brauchen schien, so wie der wühlte. Doch da fand er auch schon, was er suchte, und schloss die Schublade wieder.

"Dieser Schlüssel. Ich wollte ihn ihnen geben.", sagte er und hielt ihn dem Ehepaar entgegen. Fugaku nahm ihn entgegen, besah ihn sich und sah dann wieder zu Jiraya.

"Das ist ein normaler Haustürschlüssel, richtig?", ging er auf Nummer sicher und der Krankenhauspatient nickte.

"Es ist der Schlüssel von Naruto. Er und seine Schwester hatten welche, damit sie nach der Schule zuhause reinkamen. Den Schlüssel hat er bei mir liegen gelassen. Ich sagte, es wäre schlimm, wenn alle Erinnerungen gleichzeitig zurückkämen, aber sie könnten mit ihm hinfahren und ihn sich Stück für Stück erinnern lassen. Zum Beispiel erst nur das Haus zeigen, dann sein Zimmer und mit der Zeit dann vielleicht ein paar Fotos aus den Alben oder so. Vielleicht hilft das.", schlug er vor, woraufhin Mikoto ihren Mann den Schlüssel abnahm und ihn sich selbst ansah.

"Dann könnte Narutos Amnesie innerhalb weniger Tage völlig verschwunden sein.", sagte sie leise und sah auf. Dieser Schlüssel löste einen Hauch von Hoffnung in ihr aus, obwohl Narutos Aussichten auf eine glückliche Zukunft mit jeder weiteren Information über seine Vergangenheit schwanden.

Ein Schlüssel und wohin er führt

Zur selben Zeit bei Naruto und Sasuke

Naruto sah zur Seite und versuchte nicht rot zu werden, was natürlich nicht funktionierte. Er linste vorsichtig zu Sasuke und ihre Augen trafen sich. Der Schwarzhaarige begann zu schmunzeln, stemmte sein ganzes Gewicht auf die linke Hand und legte seine Rechte an Narutos Wange. Einen Moment sahen sich die Beiden in die Augen und Sasuke drohte in den tiefen Ozeanen Narutos zu versinken, sowie Naruto in den tiefschwarzen Nächten Sasukes zu versinken schien.

Beide sahen sich stumm in die Augen bis der Schwarzhaarige die letzten Zentimeter erneut überwand und seine Lippen auf die des Kleineren presste. Dieser lehnte sich leicht vor und erwiderte den Kuss unbewusst. Als Sasuke dies bemerkte schmunzelte er in den Kuss hinein, ehe er mit seiner Zunge über die Lippen des Blonden strich und um Einlass bat. Naruto öffnete seinen Mund einen Spalt weit und der Uchiha drang in das neue Territorium vor.

Der Uzumaki erschreckte sich leicht, als die Zunge des Anderen in seinem Mund verschwand, ließ ihn aber dennoch gewähren. Sasuke untersuchte jeden Winkel in der Mundhöhle seines Gegenübers und stupste anschließend dessen Zunge mit seiner an. Anfangs zog der Blonde seine Zunge bei jedem Stups ein Wenig zurück, doch irgendwann tat er dann das Gleiche bei dem Uchiha und die Beiden verwickelten sich in einem leidenschaftlichen und langanhaltenden Zungenkampf.

Sasuke hatte schon lange Zeit mit dem Gedanken gespielt, dies mit dem Kleineren zu tun, aber, als er dann erfahren hatte, dass Narutos Onkel sich gemeldet hatte, war er sich sicher, dass Naruto nur noch ein paar Tage bei ihnen sein würde. Der Uchiha hatte beschlossen den Blonden auf Abstand zu halten, damit es nicht so wehtut, wenn Naruto gehen musste. Allerdings hatte er all seine Selbstbeherrschung verloren, als er den Jüngeren weinen gesehen hatte.

Die beiden Jungen lösten sich voneinander und der Schwarzhaarige sah runter in die, mit leichter Lust verschleierten, Augen des Anderen. Keiner der Beiden wusste, was er denken sollte. Sasuke hatte Angst Naruto zu verschrecken und Naruto hatte Angst Sasuke zu verlieren.

Plötzlich hörte man wie die Haustür aufgeschlossen wurde und mehrere Personen das Haus betraten. Sasuke lehnte sich zurück, sodass er aufgerichtet kniete und sah zur Zimmertür. Er hörte weitere Geräusche von unten und schloss daraus, dass seine Eltern und sein Bruder wieder da waren. Mikoto würde sie sicherlich suchen, wenn sie nicht von alleine runter gingen und er könnte wirklich darauf verzichten, dass seine Mutter sie fand, während er auf Narutos Becken saß und ihn so gesehen am Aufstehen hinderte.

Also kletterte der Schwarzhaarige vom Kleineren runter und wollte die Türe öffnen gehen, damit er es hörte, wenn jemand kam oder nach ihnen rief. Doch bevor er die Chance bekam sich vom Bett zu entfernen, griff Naruto nach seinem Ärmel und sah zu ihm hoch. Sasuke sah ihn fragend an, aber Naruto reagierte nicht, also lehnte er sich zum Jüngeren runter, gab ihm einen Kuss auf den Schopf und fragte; "Was ist los? Willst du nicht fragen gehen, was mit deinem Onkel ist?"

Naruto sah den Uchiha noch einen Moment stumm an, ehe er den Ärmel des Anderen losließ und lächelnd sagte; "Doch, gehen wir."

Der Blonde stand auf und ging am Größeren vorbei zur Tür, wo er auf Sasuke wartete. Der Schwarzhaarige sorgte sich ein Wenig wegen des schnellen Stimmungswechsels, ging seinem Freund dann aber trotzdem hinterher, ohne weiter darauf einzugehen.

Sie gingen nach unten in die Küche, wo Mikoto mit den beiden, älteren Uchiha wartete. Die Schwarzhaarige sah sehr besorgt aus, ging auf den Uzumaki zu und zog ihn mit ins Wohnzimmer. Sasuke wollte schon hinterhergehen, aber Itachi packte ihn am Arm und hielt ihn zurück. Der Jüngere hielt kurz inne und riss sich dann von seinem Bruder los,

"Was soll das?", fragte er mit einem Mal gereizt und Itachi blickte ihn finster an.

"Sasuke, Naruto sollte jetzt seine Ruhe haben.", sagte sein Vater grimmig, denn ihm gefiel das Ganze nicht. Klar, er war gegen Naruto gewesen, aber dieser wohnte nun schon eine ganze Weile in ihrem Anwesen und sie aßen zusammen, sahen zusammen fern und unterhielten sich ab und zu miteinander. Was sollte nun aus diesem Jungen werden?!

"Was- Was ist denn los?", fragte Sasuke verwirrt und verstand nicht, warum sich alle so komisch verhielten.

"Sasuke, Narutos Eltern und seine Schwester....", fing Itachi an und zögerte, wodurch sich ein ganz unwohles Gefühl im jüngsten Uchiha ausbreitete.

"...sie sind alle verstorben.", flüsterte Itachi schon fast und sah zu Boden.

Sasukes Körper wurde eiskalt kaum hatte sein Bruder die Worte ausgesprochen. Es war, als hätte man ihm gesagt, es gäbe keine Hoffnung mehr. Was sollte aus Naruto werden? Wo sollte er hin? Und wie sollte er einen solchen Schock verarbeiten?

Sasuke setzte sich auf einen der Stühle und überlegte, wie er Naruto helfen könnte.
 

Währenddessen bei Mikoto und Naruto

Mikoto zog den Jüngeren zur Couch und schob ihn mit sanfter Gewalt auf diese, sodass der Blonde saß. Sie selbst rückte den Sessel auf der rechten Seite der Couch etwas näher und setzte sich darauf, damit sie Naruto schräg gegenübersaß. Der Kleinere sah sie verwundert an und die zweifache Mutter sah einfach stumm zurück, bis sie sich räusperte und den Schlüssel auspackte. Sie legte ihn vor Naruto auf den Tisch und musterte den Jungen stumm. Kurz schien in seinen Augen etwas aufzuleuchten, doch es verschwand genauso schnell wie es gekommen war. Mikoto konnte selbst nicht genau sagen, ob sie es sich nur eingebildet hatte oder, ob es vielleicht irgendeine Lichtreflexion war.

"Was ist das für ein Schlüssel?", fragte Naruto irritiert und riss die Schwarzhaarige damit aus den Gedanken. Er griff nach dem Schlüssel, doch kaum hatte er ihn gepackt, ließ er ihn wieder fallen, als ihn ein unerträglicher Schmerz durchzuckte, der durch seinen ganzen Körper ging. Es war wie ein Schrei, der durch seinen Kopf hallte und fühlte sich an, als würde sein Kopf platzen.

"Naruto? Ist alles ok?", fragte Mikoto besorgt und ängstlich, als sie sah, wie der Blonde zusammengezuckt ist.

Der Schmerz ließ langsam wieder nach und er sah auf. Tränen quollen aus seinen Augen hervor und Mikotos Brust begann zu stechen, als sie den verletzlichen Blick des Kleineren sah. Sie warf instinktiv ihre Arme um seinen blonden Schopf und drückte den Jungen fest, aber liebevoll an sich. Sie würde ihm den Schlüssel doch nicht geben und vorerst auch ganz bestimmt nichts von alledem erzählen, was sie von Jiraya gehört hatte, so entschied sie.

Einige Minuten blieben sie noch in dieser Position, ehe Mikoto den Kleineren vorsichtig losließ. Er wischte sich die Tränen weg und sah sie verwundert an, nachdem er ihren fragenden Blick bemerkte. Sie sah schnell weg und hob den Schlüssen auf. Sie wollte ihn gerade wieder wegpacken, da fragte Naruto:, "Was war denn jetzt mit dem Schlüssel?"

"Wie? Oh... Ach nichts, ist nicht so wichtig.", erwiderte sie rasch und wollte das Thema damit beenden, aber genau das wollte der Uzumaki jetzt nicht. Er wollte wissen, was dieses Stück Metall mit ihm zu tun hatte und was das alles mit Jiraya zu tun hatte.

"Aber der Schlüssel ist doch von Jiraya, oder nicht?", fragte der Blonde leicht trotzig, was die Uchiha doch verwunderte. Diese Seite von Naruto kannte sie ja noch gar nicht. Plötzlich erinnerte sie sich an etwas das Jiraya gesagt hatte.

>Naruto war immer ein fröhliches Kind. Ein ziemlicher Frechdachs, der einem immer ärger gemacht hatte.<

"Naruto? Kann es sein...", flüsterte die Schwarzhaarige, doch der Angesprochene sah sie nur unwissend an.

"Warum darf ich es nicht wissen?" fragte der Kleinere etwas traurig, was Mikoto nicht wollte. Also seufzte sie ergeben, setzte sich wieder auf den Sessel und hielt ihm den Schlüssel hin, damit er ihn sehen konnte.

"Jiraya hat ihn uns gegeben, aber eigentlich ist es deiner. Es war dein Haustürschlüssel zum Haus deiner Eltern.", sagte die Mutter und sah wie sich Narutos Augen weiteten, ehe sie weitersprach:, "Bevor ich dich gefunden habe, hast du bei deinem Onkel gelebt, zumindest ein paar Tage. Du hast ihm gesagt, dass du etwas spazieren gehen wolltest, doch, als du weder an diesem noch an dem darauffolgenden Tag wieder zurückgekommen bist, hat er nach dir gesucht."

Naruto dachte nach, doch ihm wurde irgendwie bei jedem Wort, dass Mikoto sagte immer schwindeliger.

Mikoto machte eine kleine Pause und legte den Schlüssel auf dem Wohnzimmertisch ab, da sie fand, dass der Kleinere etwas blass geworden ist. Also stand die Schwarzhaarige auf, holte aus einem Schrank auf der anderen Seite des Raumes eine Flasche Wasser und ein Glas heraus und nahm sie mit zurück zu Naruto. Sie schüttete etwas Wasser in das Glas, welches sie anschließend dem Blonden reichte.

"Alles gut?", fragte sie und strich ihm vorsichtig über den Rücken. Naruto hatte das Gefühl seit langem wieder umsorgt zu werden und nickte, nachdem er ein paar Schlucke von dem Wasser getrunken hatte.

"Warum hat er euch denn den Schlüssel gegeben?", fragte der Blonde dann nach einer kleinen Pause, nach der es ihm besser ging.

"Naja, den hast du bei ihm auf dem Küchentisch liegenlassen, darum denkt er nicht, dass du zum Haus deiner Eltern wolltest. Aber keiner weiß, wo du stattdessen hättest hingehen wollen, da es keinen anderen Platz gab, wo du hingehen konntest.", erklärte die Schwarzhaarige und sah den Kleineren an. Inzwischen war er wieder so wie sie ihn kannte, aber sie wusste nicht, ob das jetzt gut war oder nicht.

"Weißt du vielleicht irgendwas? Hast du dich an irgendwas erinnert?", fragte Mikoto und musterte ihren Gegenüber. Doch wie sie erwartet hatte, schüttelte er verneinend seinen Kopf.

Die Uchiha nickte verstehend und stand auf, um sich kurz ein Wenig zu strecken. sie wollte gerade nach dem Schlüssel greifen, als Naruto fragte:, "Darf... Darf ich ihn nehmen?"

Er sah bittend hoch zu Mikoto und sie nahm sich das Glas und die Flasche, ehe sie nach kurzem Überlegen zustimmte:, "Ja, aber verlier ihn nicht. Fugaku und ich haben uns überlegt, dass wir die Tage mal mit dir, Sasuke und Itachi zum Haus deiner Eltern fahren und gucken könnten, ob du dich dort vielleicht an irgendwas erinnerst."

"Ja, ich werde vorsichtig sein.", sagte er und strahlte sie dankbar an. Das kam für sie so überraschend, dass sie um ein Haar das Glas und die Flasche fallen lassen hätte. So glücklich hatte sie ihn noch nie lächeln gesehen.

"Ich bin irgendwie müde. Kann ich hochgehen und mich etwas hinlegen?", fragte Naruto und Mikoto sah ihn verwundert an.

"Aber natürlich, dafür brauchst du doch nicht fragen.", erwiderte sie und der Blonde nickte zustimmend, ehe er den Raum verließ und eine irritierte Uchiha zurückließ.
 

Bei Naruto

Der Junge schloss die Türe hinter sich und stand in seinem Zimmer. Er fühlte sich komisch, irgendwie brannte alles in ihm und er hatte das Gefühl etwas tun zu müssen, aber er wusste nicht was. Das hatte alles angefangen, als er den Schlüssel angefasst hatte. Er zog das Metall aus seiner Hosentasche und betrachtete ihn noch einmal genauer. Er musste einfach zugeben, dass der Schlüssel ihm bekannt vorkam. Da war ein dicker und tiefer Kratzer auf der rechten Seiter, der ein komisches Gefühl in ihm auslöste.

Er nahm den Schlüssel so in die Hand, als wollte er eine Türe aufschließen und plötzlich spürte er erneut diesen Schmerz von zuvor in seinem Kopf. Er ließ den Schlüssel fallen, ruckte mit beiden Händen an seinen Kopf und drückte sich den Schädel in der Hoffnung, dass die fürchterlichen Schmerzen zumindest etwas nachließen. Ihm sackten die Beine weg und er landete äußerst unsanft auf seinen Knien. Allerdings bemerkte er die Schmerzen an seinen Kniescheiben nicht mal, denn sie waren nichts im Vergleich zu den unerträglichen Schmerzen in seinem Kopf. Seinen Kopf hatte er nach seinem Sturz mit seien Ellenbogen gestützt, damit er nicht auf dem Boden aufkam. Naruto versuchte das gequälte Keuchen und Aufstöhnen, die sich ihren Weg aus seiner Kehle bahnten zu unterdrücken. Schließlich wollte er Mikoto und den anderen Uchiha keine unnötigen Sorgen bereiten. Dennoch tat es so weh. Seine Augen hatte er feste zugekniffen und versuchte sich mit irgendetwas abzulenken, aber er wusste nicht mit was. Dann tauchten Bilder vor seinem inneren Auge auf. Es war, als würden sie sich in sein Gedächtnisbrennen.
 

Er ging gerade einen Weg entlang. Vor ihm war ein großes aufgeschobenes Stahltor, hinter ihm ein großes Gebäude mit einer riesigen Uhr in der Höhe des 2. Stockwerks, neben ihm lief ein Junge mit sehr langen, schwarzen Haaren und einem Gesicht, das schöner war als das der meisten Mädchen. Er selbst wusste nicht mal, woran er erkannte, dass es ein Junge war, aber er wusste es. Der Junge unterhielt sich mit ihm, doch er verstand kein einziges Wort. Alles war so gedämpft und verzerrt.

Plötzlich fuhr ein Auto an der Straße vorbei und kam mit einer scharfen Bremsung vor ihnen zum Stehen. Ein alter Mann mit langen, weißen, kauzigen Haaren stieg eilig aus. Das war Jiraya, da war er sich ganz sicher. Er kam auf ihn zu, rief irgendwas, das genauso gedämpft und verzerrt klang, wie das, was der langhaarige Typ neben ihm gesagt hatte. Doch egal was es war, plötzlich wurde er erfüllt von Kälte und Hoffnungslosigkeit.
 

Der Blonde verstand nicht, was er da sah, aber er versuchte sich nach wie vor bei Bewusstsein zu halten, da er merkte, dass er langsam an seine Grenzen stieß.
 

Das Nächste, was Naruto sah, war ein Krankenhaus. Er erkannte die weißen Wände und Gänge, es war definitiv ein Krankenhaus. Er sah Jiraya neben sich stehen und sah ihn fragend an. Der Weißhaarige sah auf etwas hinter Naruto und weinte. Naruto drehte sich um und sah einen Körper. Es war der Körper einer verstorbenen Frau. Alles war abgedeckt, außer ihre Haare, welche links und rechts neben dem Kopf der Verstorbenen lagen. Es waren... rote Haare. So... rote Haare... wie in seinen... Träumen!
 

Naruto riss seine Augen auf und starrte auf Rot. Er starrte auf eine kleine Pfütze aus Blut. Er fuhr sich mit seiner rechten Hand runter zum Mund und fasste auf etwas Nasses. Er betrachtete seine feuchte Hand und sah Blut. Er hatte Blut gespuckt und auch seine Nase blutete. Er sah runter auf das Rot und musste sofort an die roten Haare der verstorbenen Frau denken. Und so war es um ihn geschehen. Alles um ihn wurde schwarz.

Eine Familie und ein Haus

"Mama! Mama!", rief er und lief einen Waldweg entlang. Hinter ihm rannte ein wütendes Mädchen, welches genauso wie er 3 Geburtsstriche auf jeder Wange hatte, blond war und blaue Augen hatte.

"Mama! Mama, Naruko will mich wieder hauen!", rief der kleine Junge, welcher von seiner Schwester gejagt wurde. Er rannte aus dem Wald und eine scharfe Kurve nach rechts, weil er sonst geradewegs in einen Gartenzaun gerannt wäre. An der Ecke des Zauns lief er nach links und war geradeso noch schnell genug, denn seine Schwester war ihm dicht auf den Fersen. Durch die Linkskurve musste die Blonde abbremsen und er gewann einen Vorsprung von etwa 2 Schritten. Er lief an der nächsten Ecke wieder links und musste nur noch ein paar Meter bis zu ihrer Haustüre überbrücken, doch seine Schwester war schneller als er und hatte ihn schon beinahe eingeholt.

Glücklicherweise kam gerade in diesem Moment eine junge Frau aus dem Haus und der kleine Junge setzte zum Endspurt an. Er schaffte es ihr Bein zu packen und warf sie fast um, als er ihr Bein festhielt und trotzdem weiter hinter sie lief. Seine Schwester hatte zuvor beschleunigt und konnte nicht mehr bremsen. Darum bretterte auch sie in die junge Frau, welche nur nicht umfiel, weil der Junge sie von hinten stützte.

Die Frau wollte sich gerade über ihre Kinder aufregen, als der Junge rief:, "Mama, Mama, Naruko will mich schon wieder hauen."

Die kleine Blonde schien ihren Bruder mit ihrem Blick töten zu wollen und schrie:, "Du kleine Ratte hast es gar nicht anders verdient."

Mit diesen Worten wollte sie schon um ihre Mutter herumrennen und ihrem Bruder ein Paar verpassen, doch die Rothaarige hielt ihre Tochter am Arm fest und wollte, dass sie sich erst einmal beruhigt. Als sie die Blonde wieder loslassen konnte, tat sie dies und sah nach hinten zu ihrem Sohn, welcher knallrot war und immer noch nach Luft rang.

"Mama? Ist Naru nicht etwas zu sehr aus der Puste?", fragte die Kleine ihre Mutter, die sich sofort besorgt vor ihr Kind kniete und seine Stirn fühlte.

"Naruto? Naruto, wie fühlst du dich?", rief die besorgte Mutter und bemerkte, dass ihr Sohn Fieber hatte. Sie stand auf, zog den Kleinen auf den Arm und ging mit ihm und ihrer Tochter ins Haus. Sie nahm sich das Telefon mit nach oben und legte den Jungen in sein Bett, ehe sie beim Arzt anrief.

"Naruko? Kannst du zwei Minuten auf Naruto aufpassen? Ich gehe nur einen nassen Lappen holen.", bat sie ihre Tochter, welche sofort nickte. Die Rothaarige ging raus und kam kurze Zeit später mit dem Lappen und ohne Telefon zurück. Sie legte ihrem Sohn den Waschlappen auf die Stirn, woraufhin dieser leicht die Augen öffnete und sich dem kühlen Nass entgegenstreckte. Er sah zu seiner Mutter und seiner Schwester und hatte das Gefühl weinen zu müssen.

"Mama, muss Naru wieder ins Krankenhaus?", fragte die Blonde und sah ihren Bruder mit tränenden Augen an.

"Nein, keine Sorge. Diesmal haben wir es frühgenug bemerkt, deshalb kann der Arzt gleich herkommen und Naru untersuchen.", erklärte ihre Mutter ihr. Der Junge nahm die beiden nur verschwommen wahr. Es kamen ihm wie Stunden vor, aber in Wirklichkeit waren es nur wenige Sekunden bis der Blonde sein Bewusstsein verlor und einem fiebrigen Traum verfiel.
 

Blinzelnd öffnete Naruto die Augen. Er war verwirrt und brauchte einen Moment, bis ihm einfiel, dass er in seinem Zimmer auf dem Boden lag. Er versuchte aufzustehen, doch dies verursachte einen schmerzhaften Druck in seinem Kopf. Er stützte seinen Oberkörper auf seinen Ellen ab und zog seine schmerzenden Knie heran. Dann stemmte er seine Hände auf den Boden und zog sich auch näher an diese, sodass er hinterher im Schneidersitz saß. Sein Kopf tat immer noch weh, aber es war erträglich, also begann er seine Gedanken zu ordnen.

Er saß mit Sasuke auf dessen Bett, dann kamen Mikoto und die Anderen wieder und Mikoto wollte sich mit ihm unterhalten, aber was war dann?! Er lehnte sich etwas zurück, sodass er mit dem Rücken an der Türe lehnte. Doch da blendete ihn etwas auf der linken Seite und er sah nach der Ursache. Es war ein Schlüssel. Er sah ihn und es fiel ihm wieder ein. Mikoto hatte ihm den Schlüssel gegeben und er war hoch in sein Zimmer gegangen. Danach ist er zusammengebrochen und... und dann… Irgendetwas ist danach passiert. Er betrachtete den Schlüssel und nahm ihn in die Hand.

Eine Weile hielt er ihn einfach in der Hand und dachte nach, doch dann fiel ihm der kleine, rote, flüssige Fleck knapp einen halben Meter vor ihm auf. Die Silhouette einer rothaarigen Frau erschien vor seinem inneren Auge und plötzlich erinnerte er sich auch wieder an diesen Traum... An diese Erinnerungen... An seine Vergangenheit... zusammen mit seiner Mutter und seiner Zwillingsschwester.

Das Haus in seinem Traum, er erinnerte sich daran. Es war das Haus seiner Eltern. Er hatte sich ein Zimmer mit seiner Schwester, Naruko, geteilt, bis er etwa 10 war. Dann begann Naruko weiblicher zu werden und jeder bekam sein eigenes Zimmer. Es war ein großes und schönes Haus abseits der anderen Viertel. Dafür stand es direkt am Wald, in dem er und seine Schwester immer gespielt hatten. Und sie hatten einen riesigen Garten, der von einem weißen Zaun umrandet war. Der Garten bestand aus einem großen Ahornbaum, von dem eine Schaukel herunterbaumelte, einer kleinen Terrasse mit Gartenmöbeln und kleiner Überdachung und 2 Blumenbeete, welche sich links und rechts am Zaun befanden.

Naruko und er hatten sich einmal gestritten, welche Blume schöner war, die Lilie oder die Narzisse. Damals waren sie 7 Jahre alt und haben richtig miteinander gekämpft, wobei beide ins Beet gefallen sind. Ihre Mutter sah so stinkwütend aus, dass sie einem rothaarigen Dämon wirklich Konkurrenz gemacht hätte. Naruko und er sind vor lauter Angst in den Wald gerannt und dortgeblieben, bis es schon lange Nacht war und ihre Eltern sie suchten. Ihr Vater hatte sie schließlich am Bach gefunden, an dem die Beiden sich die Augen ausweinten.

Der Blonde dachte nach. Er erinnerte sich an ein paar Kleinigkeiten, aber nichts Konkretes. Zum Beispiel erinnerte er sich zwar an das Gesicht seiner Mutter, aber seine Schwester fiel ihm nur als Kind unter 10 Jahren ein. An seinen Vater erinnerte er sich nicht im Geringsten. Er wusste, dass er schon einmal von ihm geträumt hatte, darum wusste er auch, dass er ebenso blondes Haar hatte wie Naruto und seine Schwester, aber ansonsten wollte ihm zu seinem Vater nichts einfallen.

Aber es war nicht nur sein Vater, er konnte sich an fast nichts erinnern. Seine Schule, seine Freunde, sein Zimmer und die Stadt in der er aufgewachsen war. Außer dem Haus, seiner Mutter und seiner Schwester, wusste er nichts.

Sein Kopf hatte zu schmerzen aufgehört, also stand er langsam und vorsichtig auf, schob sich den Schlüssel in seine Hosentasche und verlies sein Zimmer. Er ging ins Bad und war froh, dass er unterwegs niemanden der Uchihas traf, immerhin hatte er Blut an seinen Händen und im Gesicht. Mikoto würde einen Zusammenbruch erleiden, so besorgt wie sie eben schon war, als er blass wurde und Tränen bekam.

Im Badezimmer nahm er sich einen Lappen aus einem der kleinen Schränke unterm Waschtisch, befeuchtete ihn und wusch sich seine Hände und das Gesicht, ehe er sich auf den Weg zurück in sein Zimmer machte. Auf dem Weg wäre er um ein Haar von Mikoto entdeckt worden, da er an der Treppe vorbeimusste und die Schwarzhaarige gerade von der Küche ins Wohnzimmer ging, wo auch die anderen Uchihas zu sein schienen. Doch der Blonde hatte sie noch rechtzeitig bemerkt und war stehen geblieben, bis sie weg war.

Nachdem er unentdeckt in sein Zimmer gelangt war, kniete er sich auf den Boden und wollte gerade den Fleck wegwichen, als es an der Türe klopfte. Geschockt und erschrocken hielt er inne und sah zur Türe.

"Naruto? Ich komme rein, ja?!", rief eine Stimme und der Uzumaki bemerkte, dass es Sasuke war. Er dachte nicht daran 'Nein!' zu rufen und so hatte der Schwarzhaarige die Türe schon geöffnet, bevor er es nachholen konnte. Der Uchiha sah auf den Jüngeren herab und bemerkte die kleine Blutlache. Er ließ die Tür offen und ging um den Kleineren herum, während er rief:, "Oh Gott, was ist passiert?"

Sasuke hockte sich vor Naruto, packte seine Schultern und musterte ihn einmal komplett, um sicherzugehen, dass dieser auch ja nicht verletzt war.

"Keine Sorge, ich habe nur Nasenbluten gehabt.", antwortete Naruto und wischte langsam das Blut auf. Der Ältere nickte und nahm seinem Gegenüber den Lappen ab, um das für ihn zu machen. Eine längere Pause entstand und beide sahen einfach dabei zu, wie der Stoff alles an Flüssigkeit unter sich aufsog.

"Ich... ich habe mich an etwas erinnert.", sagte der Blonde schließlich und Sasuke sah auf, auch weil er fertig mit aufwischen war.

"Ist das so?!", fragte Sasuke und man sah ihm an, dass er wirklich nicht glücklich darüber war. Wie würde Naruto wohl reagieren, wenn er die Geschichte seiner Eltern und seiner Schwester erfuhr?

"Ja, es ist nicht viel, aber ich erinnere mich an die Gesichter meiner Mutter und meiner Schwester, Naruko. Und an unser Haus.", sagte er stolz und der Größere konnte gar nicht anders, als über den Kleineren zu lachen. Auch wenn er nicht von ihm getrennt sein wollte, so machte es ihn trotzdem glücklich, den Blonden so zu sehen. Er betrachtete das Lächeln des Anderen stumm, doch dann schwand es dahin und Narutos Augen füllten sich mit Trauer, Zweifel und Unsicherheit. Unsicherheit, welche Sasuke ihm nehmen wollte.

Nach einem kurzen Moment der Stille wollte er den Kleineren darauf ansprechen, doch da begann dieser zu sprechen:, "Sa-Sasuke?! Ich will weg.", sagte der Jüngere und machte eine kleine Pause. Sasuke verstand das nicht, aber der Uzumaki sprach weiter, also hörte er ihm weiter zu, weil er das Gefühl hatte, dass es genau das war, was Naruto gerade brauchte.

"Ich will zum Haus meiner Eltern gehen. Mi-Mikoto sagte, dass wir erst etwas warten sollten, weil ich es vielleicht nicht ertragen könnte alles sofort zu erfahren, aber ich will zum Haus meiner Eltern gehen. Ich will... mit dir gehen, nur mit dir.", sagte der Blonde und sah zum ersten Mal zu Sasuke auf. Dieser konnte ein Funkeln in den Augen seines Freundes sehen. Naruto wusste, was er wollte.

Der Uchiha zögerte einen Moment, da er es nicht mochte seiner Mutter sorgen zu bereiten, doch dann nickte er, ehe er ein liebevolles Lächeln aufsetzte und sagte:, "Ok. Wir können zusammen gehen."

Die Augen des Kleineren weiteten sich, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass Sasuke zustimmen würde. Der Schwarzhaarige sah dies, lehnte sich nach vorne und gab Naruto einen langen, leidenschaftlichen und liebevollen Kuss auf den Mund.

Dann löste er ihre Lippen wieder voneinander und legte seine Stirn auf die des Blonden, ehe er sagte:, "Lass uns noch heute Nacht gehen."

Aufbruch!!!

Der Uchiha zögerte einen Moment, da er es nicht mochte seiner Mutter Sorgen zu bereiten, doch dann nickte er, ehe er ein liebevolles Lächeln aufsetzte und sagte:, "Ok. Wir können zusammen gehen."

Die Augen des Kleineren weiteten sich, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass Sasuke zustimmen würde. Der Schwarzhaarige sah dies, lehnte sich nach vorne und gab Naruto einen langen, leidenschaftlichen und liebevollen Kuss auf den Mund.

Dann löste er ihre Lippen wieder voneinander und legte seine Stirn auf die des Blonden, ehe er sagte:, "Lass uns noch heute Nacht gehen."

Naruto wich etwas zurück. Er hatte jetzt eher an morgen gedacht, weil jetzt auch keine oder kaum Busse oder Bahnen fuhren. Sasuke sah dies, blickte nach unten, ging mit dem Lappen noch einmal über die Stelle, an der zuvor das Blut gewesen war und nahm ihn anschließend in die Hand. Der Uchiha verstand, dass Naruto unsicher war, immerhin hatte er alles vergessen.

Er beschloss den Kleineren den Zeitpunkt entscheiden zu lassen und wollte ihm dies gerade sagen, als der Blonde nickte. Sasuke sah dies und war verwirrt, doch er hatte das Gefühl, als würde der Jüngere noch etwas sagen wollen, also blieb er stumm.

"G-Gut,... wir können... heute Nacht gehen.", sagte der Kleinere schließlich und der Schwarzhaarige betrachtete ihn. Irgendwie kam es ihm so vor, als würde sein Freund sich zwingen, darum fragte er:, "Bist du dir auch sicher?"

Naruto nickte bestimmend, aber zaghaft und Sasuke akzeptierte es. Sie konnten ja hinfahren und, wenn der Blonde es sich anders überlegen sollte, wieder zurückfahren. Natürlich wäre es dann Geld und Zeit Verschwendung gewesen, aber sie hatten von Beidem genug und er wollte dem Jüngeren alle Zeit der Welt geben.

Mit der linken Hand ging der Uchiha zur Wange seines Gegenübers, strich ein paar Mal vorsichtig mit dem Daumen über diese und kam anschließend auch mit dem Oberkörper näher, nachdem Naruto sich der Hand entgegengestreckt hatte.

Manchmal, da kam der Uzumaki Sasuke richtig zerbrechlich vor. Ihm war klar, dass der Kleinere durch die Amnesie sehr zurückhaltend ist, da er alles noch neu lernen musste, aber irgendwie zeigte er, gerade wenn er was neu lernte, seine süße und naive Seite, was dem Schwarzhaarigen richtig gefiel.

Der Uchiha kam Narutos Gesicht immer näher, bis sie nur noch etwa einen Zentimeter voneinander entfernt waren. Dann flüsterte er:, "Gut, dann gehen wir in etwa einer Stunde los.

Der Kleinere konnte Sasukes Atem spüren und ihm überkam eine Gänsehaut. Unbewusste lehnte er sich vor zu seinem Freund, bis ihre Stirne sich trafen. Als er dies bemerkte, wollte er erschrocken zurückweichen, doch der Größere war mit der Hand, welche er an Narutos Wange gelegt hatte, runter zu dessen Nacken geglitten und zog ihn zu sich um ihm einen tiefen, kräftigen und verlangenden Kuss zu geben.

Der Blonde musste sich kurz daran gewöhnen, doch dann erwiderte er den Kuss. Sasuke löste sich minimal von den Lippen des Kleineren, um mit seiner Zunge über dessen Lippen zu streichen. Der Jüngere öffnete minimal seinen Mund und der Ältere glitt bei der erstbesten Chance hinein und erkundete erneut das langersehnte Gebiet.

Ein paar Mal stupste Sasuke mit seiner Zunge gegen die seines Partners, welcher anfangs zurückwich, um dem Schwarzhaarigen mehr Raum zu geben, doch danach auf die gewünschten Zungenkämpfe des Älteren einging. Sasuke zog seine Zunge aus der Mundhöhle des Kleineren und begann wieder mit heißen innigen Küssen, bei denen er den Blonden das ein oder andere Mal in die Unterlippe biss.

Beide waren völlig aufeinander fokussiert bis Mikotos Stimme ertönte:, "Sasuke, Naruto, kommt ihr Essen?!"

Beide lösten sich erschrocken voneinander und brauchten erstmal einen kurzen Moment, um wieder zu Atem zu kommen. Naruto lehnte sich nach hinten durch die noch offene Tür und sah Richtung Treppe. Dann sah er zu Sasuke, welcher aufgestanden war und ihm die Hand hinhielt. Der Kleinere nahm sie an und stand mit Hilfe seines Freundes auf.

Seine Knie zitterten und seine Hüfte hatte kaum die Kraft sein eigenes Gewicht zu tragen. Außerdem waren sowohl er als auch Sasuke ziemlich rot, auch wenn man es bei Sasuke nicht so deutlich sah wie bei ihm.

"Wie wollen wir denn heute noch fahren? Mikoto wird uns sicher nicht gehen lassen und ich weiß nicht, wo das Haus ist.", sagte Naruto kleinlaut und bemerkte erst jetzt, dass er gar nicht wusste, wo sie hinfahren sollten.

"Lass mich mal machen und spiel einfach mit.", erwiderte der Uchiha packte die Hand des Jüngeren und zog ihn mit nach unten in die Küche.

"Da seid ihr ja endlich, eure Mutter kann das Essen nicht verteilen, wenn ihr nicht sagt, wie viel ihr haben möchtet.", sagte Fugaku und stellte Itachi einen Teller mit Auflauf vor die Nase.

"Ja, was das angeht. Also ich denke für Naruto wird sich ja demnächst einiges ändern. Darum finde ich sollte er mehr unter Leuten in seinem Alter zusammen sein. Deshalb wollte ich mit ihm zu Neji und bei ihm übernachten, wenn wir dürfen.", erklärte Sasuke seinen Eltern und sah, dass Mikoto schon nein sagen wollte, weshalb er hinzufügte:, "Naruto wollte Neji sowieso mal kennenlernen und das wäre doch eine tolle Ablenkung, wegen all den Familienangelegenheiten."

"Da könnte er recht haben. Naruto versucht schon seit Wochen sich an alles zu erinnern, wenn er also mal bei Jungs in seinem Alter ist und sich etwas entspannen kann, würde es nur helfen.", stimmte Itachi zu und sah zu seinen Eltern. Mikoto schien noch immer nicht überzeugt zu sein, doch schienen die Sterne für Sasuke und Naruto gut zu stehen, denn Fugaku sagte, "Vielleicht wäre das gar nicht mal so schlecht. Soweit ich weiß ist Hinata zu Besuch und Nejis Mutter hilft doch ab und zu im Krankenhaus. Sollte irgendwas sein, wäre Naruto in den besten Händen oder zumindest in besseren, als wenn ihm hier etwas passiert, da wir auch nicht mehr tun könnten, als einen Krankenwagen zu rufen."

Man sah, dass die zweifache Mutter immer noch dagegen war, doch dann sah sie zum Uzumaki, welcher leicht enttäuscht zu Boden sah. Natürlich wusste sie nicht, dass er enttäuscht war, weil er daran zweifelte, dass Sasuke und er heute noch zu seinem Elternhaus kamen.

Sie seufzte ergeben legte den leeren Teller und den Pfannenwender, die sie in der Hand hatte, beiseite, ging zu Naruto, packte seinen Arm und zog ihn mit. Die Herren der Familie Uchiha folgten den Beiden raus in den Flur und bekamen noch mit, wie Mikoto sagte:, "Komm Naruto, wir müssen dir eine Tasche packen."

Gemeinsam packten sie Schlafsachen, Unterwäsche und einen Kulturbeutel mit allem Nötigen darin in einen Rucksack und gingen runter, wo die Anderen bereits warteten. Sasuke stand ebenfalls mit einer Tasche dort und redete noch mit seinem Vater darüber, wann sie morgen zurück sein sollten. Mikoto und Naruto kamen unten an und sie verabschiedeten sich. Sasuke packte den Kleineren am Arm und zog ihn raus, weil er sah, dass Mikoto schon drauf und dran war eine Szene zu veranstalten.

Sie verließen das Haus und machten sich auf den Weg zu Neji. Bei der Bäckerei blieb Sasuke stehen, was Naruto ihm gleichtat. Er wusste ohnehin nicht, wohin die Beiden gehen sollten. Er wusste ja nicht mal, wo er selbst gewohnt hatte. Der Schwarzhaarige tippte etwas an seinem Handy ein und hielt es sich ans Ohr.

Einen Moment war es still, außer ein paar Vögeln, welche bei der untergehenden Sonne zu zwitschern begannen. Dann war ein leises Murmeln auf der anderen Seite der Leitung zu vernehmen und Sasuke erwiderte:, "Ja, hallo, hier spricht Uchiha Sasuke. Wir kennen uns nicht, aber meine Mutter war heute Nachmittag bei ihnen."

Kurz war es still, in der Zeit hatte Sasukes Gesprächspartner wohl mit Sasuke gesprochen, ehe der Schwarzhaarige sagte:, "Genau, ich wollte nur nach der Adresse fragen. Meine Mutter hatte wohl ganz vergessen danach zu fragen."

Es erfolgte ein erneutes Schweigen und Naruto fühlte sich leicht fehl am Platz, da er nichts dazu sagen konnte.

"Können sie sie mir vielleicht über eine SMS schicken?", erwiderte der Uchiha und nickte während des Telefonats.

"Ja, ok, vielen Dank.", verabschiedete sich Sasuke und legte auf. Anschließend rief er jemand anderes an, weshalb Naruto langsam langweilig wurde. Er wollte los, auch wenn er sich sicher war, dass der Weg sicher noch einige Zweifel in ihm wecken würden und er ja immer noch nicht wusste, wo er lang müsste.

"Neji? Ja, hi. Ich muss dich um einen Gefallen bitten.", sagte Sasuke und der Blonde wurde hellhörig. Das war doch der Junge, bei dem sie angeblich übernachten würden.

"Ja, also ich habe meinen Eltern gesagt, dass Naru und ich bei euch schlafen. Also sollten sie anrufen und sich nach ihm informieren, kannst du dir irgendwas ausdenken?!", bat Sasuke und merkte nicht, dass der Uzumaki leicht rot geworden war, nachdem der Schwarzhaarige ihn Naru genannt hatte.

"Ok, super, danke. Ja, versprochen, ich erzähle dir später alles.", sagte der Uchiha und legte erneut auf. Er wand sich seinem Freund zu und sagte:, "Entschuldige, aber ich wollte nur sicher gehen, dass wir nicht auffliegen."

Naruto schüttelte den Kopf, um zu sagen, dass es ihn an sich nicht wirklich störte. Was sollte er auch sonst erwidern, immerhin tat Sasuke das für ihn.

"Gut, dann können wir ja schon mal Richtung Bahn gehen.", sagte Sasuke lächelnd, was auch den Kleineren zum Lächeln brachte. Naruto nickte erneut und sie wollten gerade losgehen, als das Handy des Schwarzhaarigen kurz vibrierte. Sasuke warf einen Blick auf sein Handydisplay und lachte kurz leise auf.

"So jetzt haben wir auch die Adresse.", sagte er und zeigte dem Jüngeren sein Handy, wo eine Nachricht von Jiraya eingegangen ist.

Naruto musste grinsen, als er den Absender, also Jirayas Namen, las, aber wieso wusste er nicht, tat er irgendwie unbewusst. Sasuke sah seinem Freund einen Moment dabei zu und packte anschließend sein Handy weg.

"Wir sollten jetzt gehen.", sagte der Uchiha und ging voran. Naruto nickte noch einmal zuversichtlich und folgte dann dem Schwarzhaarigen

Sie gingen den ganzen Weg schweigend nebeneinanderher. Es war kein bedrückendes Schweigen, sondern ein nachdenkliches Schweigen. Es dauerte auch gar nicht lang, da kamen sie am Bahnhof an. Sasuke mochte es eigentlich nicht zu Fuß zum Bahnhof zu gehen, aber es war machbar und der Bus fährt um diese Uhrzeit nur noch 2-mal die Stunde, darum war es diesmal die bessere Option.

Sie kamen beim Bahnhof an und Sasuke sah auf dem Fahrplan nach, welchen der Züge sie nehmen mussten. Es dauerte eine Weile, weil die Bahnen um 19 Uhr nicht mehr durchfuhren und sie nicht permanent umsteigen wollten. Am Ende fand der Uchiha dann eine Route bei der die Beiden nur einmal in Kirigakure umsteigen mussten. Allerdings mussten sie zu Gleis 14, welches ganz hinten war. Darum mussten sie einmal unten durch den unterführenden Tunnel bzw. durch die Einkaufsstraße.

Autos durften zwar keine lang, doch dadurch war es wie ein Einkaufscenter unter der Erde. Auf dem Weg zu Gleis 14 wären sie beinahe auf Ino und Sakura getroffen. Die Beiden waren wohl im Kino, denn beide hatten Popkorntüten bei sich und unterhielten sich rege über einen neuen Marvelfilm.

Zum Glück hatte der Schwarzhaarige die Beiden rechtszeitig bemerkt, sonst hätten sie sicherlich ihre Bahn verpasst, welche in 7 Minuten eintreffen sollte.

Sie kamen nach einer halben Ewigkeit an, wenn es nach Naruto ging, da er wohl was gegen Menschenmengen hatte und Samstagabend nicht der beste Zeitpunkt war an einem Bahnhof herumzulaufen, wenn man keine Menschenmengen mochte. Auf Gleis 14 überprüfte der Uchiha noch einmal ihre Route, ehe er sich zufrieden zu Naruto wandte, welcher sich mit einem leicht schmerzverzerrten Gesicht den Bauch hielt.

"Was hast du? Geht es dir nicht gut?", fragte Sasuke, legte eine Hand an dessen Rücken und sah Naruto besorgt an.

"Doch es geht mir schon gut. Es ist nur... ich habe seit dem Frühstück heute Morgen nichts mehr gegessen, darum tut mir mein Bauch gerade etwas weh.", erklärte der Kleinere und setzte ein schiefes Lächeln auf. Sasuke gefiel das gar nicht und sah sich mal eben etwas um. Glücklicherweise sah er einen kleinen Imbiss, wo sie sich Pommes und Würstchen mit Currysauce für unterwegs mitnehmen konnten.

Er sah nochmal runter zum Blonden, der sich seinen schmerzenden Bauch streichelte und anschließend zur Anzeigetafel. Ihre Bahn hatte 5 Minuten Verspätung und jetzt hatten sie noch 8 Minuten bis er eintreffen würde, also sagte er:, "Warte mal kurz hier."

Er ging zum Imbiss und bestellte 4 Würste und 2 große Portionen Pommes für den Fall, dass sie später noch was essen wollten. Er bezahlte 14 Euro, da er noch doppelt Ketschup und Majo dazu nahm und wartete auf ihre Bestellung.

Ein paar Minuten stand er nur so da, bis ihm ein kleiner Fernseher auffiel, welcher in der rechten, oberen Ecke der Imbissbude hing.

"Achtung, Achtung, hier eine kurze Eilmeldung. Bei dem Bombenanschlag in Soraku vor ein paar Wochen soll nun ein Überlebender aufgetaucht sein. Die Ärzte kümmerten sich wohl schon seit dem Anschlag um ihn und hielten alles geheim. Warum sie dies taten, ist unbekannt. Der Mann, welcher überlebt hat, soll unter Amnesie gelitten haben, doch anscheinend erinnert er sich langsam wieder an alles. Leider scheinen die Auswirkungen seiner Erinnerungen ihn zu einem gefährlichen Menschen zu machen, da sein Erinnerungsvermögen noch sehr spärlich ist. Zudem bitten die Ärzte und die Polizei um mithilfe nach diesem Mann zu suchen, da er wohl aus dem Krankenhaus geflohen ist."

Sasuke lauschte den Worten der Reporterin und betrachtete das Bild wie sie vor dem erwähnten Krankenhaus stand, bis er etwas auf der linken Seite sah. Dort stand ein junger Mann mit Kapuzenshirt in einer Menschenmenge und sah zur Nachrichtensprecherin, aber er sah aus wie...

Nein, das konnte nicht sein... Oder ?! Sasuke sah nach draußen zu Naruto und wieder zum Bildschirm. Man konnte den Mann zwar nicht genau erkennen, aber der Uchiha war sich ganz sicher. Der Mann sah genauso aus wie sein Naruto.

Gerade zoomte der Kameramann durch die Menschenmenge und Sasuke konnte den Mann schon fast sehen, als...

"Ihre Bestellung ist fertig!", sagte die junge Mitarbeiterin des Imbisses und drückte Sasuke die Tüte mit seinem Essen in die Hand. Der Schwarzhaarige bedankte sich, ging ein paar Schritte zurück, ehe er sich noch einmal umdrehte und nach dem blonden Mann Ausschau hielt. Nur leider war die Eilmeldung schon vorbei und es ging weiter mit der wöchentlichen Regulärshow.

Heimkehr

"Ihre Bestellung ist fertig!", sagte die junge Mitarbeiterin des Imbisses und drückte Sasuke die Tüte mit seinem Essen in die Hand. Der Schwarzhaarige bedankte sich, ging ein paar Schritte zurück, ehe er sich noch einmal umdrehte und nach dem blonden Mann ausschauhielt. Nur leider war die Eilmeldung schon beendet und es ging weiter mit den wöchentlichen Serien. Etwas verwirrt ging Sasuke zurück zu Naruto und wurde mit einem Lächeln begrüßt.

"Der Zug müsste jeden Moment kommen.", sagte der Blonde und sah noch mal hoch zur Tafel. Sasuke nickte und konnte trotzdem nicht aufhören an den Mann aus den Nachrichten zu denken. Auch wenn es nur für einen Augenblick war, sah der Mann genau wie Naruto aus.

Der Zug fuhr ein und Sasuke wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er beschloss es erstmal zu vergessen und sich um den echten Naruto zu kümmern, immerhin wollten sie zu seinem Elternhaus. Der Blonde war merklich nervös. Der Uchiha schmunzelte etwas, als er sah, wie der Kleinere unbewusst mit seinen Fingernägeln zu spielen begann und drückte ihm erstmal eine Schale mit einer Currywurst in die Hand. Bei Nervosität tat Essen immer gut, außerdem ging der Größere so sicher, das Naruto nicht wieder vor Hunger Bauchschmerzen bekam.

Strahlend nahm der Jüngere die Schale und begann mit der kleinen Plastikgabel glücklich zu essen. Ein Stück Wurst nach dem Anderen verschwand in seinem Mund und Sasuke betrachtete das Bild vorerst nur zufrieden, ehe er sich auch etwas zu Essen aus der Tüte zog und ebenfalls zu essen begann.

Als sie satt waren, packte Sasuke die Würstchen und den Rest der Pommes in seinen Rucksack und sie warteten. Sie würden noch einige Zeit fahren, also sahen sie einfach aus dem Fenster. Naruto kam das ein oder andere bekannt vor, aber das musste ja nichts bedeuten, immerhin war er schon mal mit Sasuke Bahn gefahren und auch in Büchern oder Magazinen konnte er sowas gesehen haben. Außerdem musste es ja nicht mal stimmen, dass es ihm bekannt vorkam. Es konnte ja ebenso eine Täuschung sein, weil er wusste, dass sie zu ihm nach Hause fuhren.

Nach einer dreiviertel Stunde kamen sie endlich an und es war schon lange dunkel, als sie aus der Bahn stiegen. Sasuke sah sich nochmal die Adresse an und suchte im Internet nach dem schnellsten Weg. Naruto sah sich dabei ein Wenig um und musste sich eingestehen, dass er irgendwie Angst hatte. Außer ihnen waren dort nur Gangs oder Betrunkene und aus irgendeinem Grund schien jeder zu ihnen zu gucken. Als ein älterer Mann mit einer Flasche Alkohol an ihnen vorbeiging und Naruto im Auge behielt, ging Naruto einen Schritt näher an Sasuke und fasste nach dessen Jacke, während er den Mann nicht aus den Augen ließ.

Sasuke bemerkte Narutos Angst und legte einen Arm um ihn, ehe er sein Handy in seine Hosentasche schob und losging. Er kannte den Weg nun ungefähr und hielt es für besser Naruto hier erstmal weg zu bringen. Musste ja nicht sein, dass dieser so eine Angst bekam.

Sie entfernten sich vom Bahnhof und Sasuke rief ein Taxi. Er fuhr zwar nicht gerne mit einem, aber zu Fuß sollten sie besser nicht unterwegs sein und auch wenn es sehr teuer war, kamen sie so direkt vor Narutos zuhause an. Da konnten sie sich die Sucherei sparen.

Naruto sah sich weiterhin um. Es war wirklich hell, dafür dass es schon fast nachts war. So langsam ließ seine Angst nach und er sah sich die Geschäfte an und auch zu den Menschen um sie herum, die nun deutlich angenehmer wirkten.

Das Taxi kam ein paar Meter weiter zum Stehen und Naruto wollte mit Sasuke zum Fahrzeug gehen, als ihm eine Person entgegenkam. Im ersten Augenblick dachte er es wäre sein Spiegelbild aus einem der Schaufenster, doch dann vernahm er eine Stimme, die sein Herz stillstehen ließ, ehe es schneller schlug. Die Stimme sagte ihm:, "Gott sei Dank. Dir geht es gut, Naru!"

Die Zeit schien still zu stehen und Naruto konnte nicht mal atmen. Er kannte die Stimme. Er hatte sie schon tausende Male gehört. Er wusste nur nicht wo.

Als er sich wieder rühren konnte, drehte er sich eilig um und sah nach der Person, doch dort war niemand. Keine Menschenseele. Verwirrt blinzelte Naruto und war sich sicher, dass er sich das nicht eingebildet hatte.

"Was hast du?", drang Sasukes besorgte Stimme an sein Ohr und er sah zum Älteren auf. Er brauchte einen Moment um dessen Worte zu verstehen und sah noch einmal zurück, ehe er mit verträumter Stimme sagte:, "Nichts. Es ist nichts."

Naruto stieg ins Taxi und Sasuke folgte ihm. Kurz musterte er noch den Kleineren, ehe er sich dem Taxifahrer zuwandte und ihm die Adresse gab.

Naruto träumte immer noch. Die Stimme ließ ihn einfach nicht mehr los, weshalb er unsicher nach Sasukes Hand griff. Dieser sah ihn überrascht an und war noch ein Wenig besorgt, dennoch lächelte er matt beim verträumten Gesicht des Anderen. Der Uchiha drückte seine Hand und zog Naruto etwas zu sich, ehe er seinen Arm um den Blonden legte und ihn an sich drückte. Der Uzumaki konnte ruhig etwas schlafen, das würden sie diese Nacht so oder so kaum tun, dabei könnten sie es wirklich gebrauchen.
 

Eine viertel Stunde später

Viel zu schnell kamen sie am Zielort an und Sasuke bezahlte den Fahrer, ehe sie ausstiegen. Sasuke sah kurz dem davonfahrenden Taxi nach und wand sich dann Naruto zu, welcher wie in Trance zum Gebäude vor ihnen starrte. Die nächsten Häuser waren circa 50 Meter entfernt, also musste es dieses sein, dachte sich Sasuke und fragte:, "Naru? Ist es das?"

Naruto sah weiterhin zum Haus und wagte es nicht den Blick auch nur eine Sekunde abzuwenden, ehe er Tränen bekam und antwortete:, "Ja! Das ist das Haus, in dem ich mit meiner Familie gelebt habe."

Sasuke sah dies du seine Brust wurde schwer. Er war sich nicht sicher, ob sie nun reingehen sollten, immerhin war Naruto jetzt schon zu Tränen gerührt und er wusste noch gar nicht, was mit seiner Familie passiert ist.

Er wuschelte ihm durch die Haare und gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe er sagte:, "Sollen wir erstmal in ein Hotel gehen?"

Naruto sah zum Älteren und betrachtete ihn einen Moment. Dann schüttelte er den Kopf und zog einmal die Nase hoch, ehe er erwiderte:, "Ich möchte jetzt rein. Bevor irgendwas dazwischenkommt."

Der Schwarzhaarige nickte verstanden, wobei er sich einmal kurz umsah. Irgendwie kam er sich beobachtet vor. Allerdings hatte er dabei kein besonders schlechtes Gefühl. Zwar machte er sich sorgen um Naruto, aber sein Gefühl sagte ihm, dass alles gut gehen würde.

Naruto hatte derweil den Schlüssel ausgepackt und war zur Haustüre gegangen, weshalb Sasuke ihm nun schweigend folgte. In jedem Fall würde er Naruto beschützen, ganz egal, was geschehen sollte.

Sie betraten das Haus und Naruto blieb stehen, während seine Augen bereits jeden Zentimeter erfassten. Sasuke schloss die Türe und betrachtete Naruto. Seine größte Sorge war dessen Psyche, welche schon seit langer Zeit angeschlagen war.

Der Uzumaki ging ein paar Schritte und sah sich weiter um. Dabei traf sein Blick auf ein Bild, welches im Flur auf einem kleinen Tisch lag. Es zeigte ihn und seine Familie bei der Einschulung zur Highschool. Es war nur wenige Monate bevor Narutos Welt in sich zusammenbrach.

Der Blonde betrachtete das Bild und verstand es nicht, doch er wurde traurig. Es war ein schönes Bild, welches eine glückliche Familie zeigte, doch in Naruto weckte es eine Erinnerung nach der Anderen. Viel zu viele Bilder schossen in sein Gedächtnis, welche ihm die Tränen in die Augen trieben. Er hatte nicht einen Zusammenhang zu diesen Bildern, weder traurig noch glücklich, doch immer mehr Tränen sammelten sich in seinen Augen, ehe sie überliefen und an seinen Wangen hinunterkullerten. Sein Körper wurde starr und begann stark zu zittern, während Naruto weiterhin auf das Bild starrte.

Sasuke sah dieses Trauerspiel und seine Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Sofort überbrückte er die letzten Schritte zu Naruto und zog ihn in die Arme, während er ihn an seine Brust drückte. Der Kleinere krallte sich an Sasuke und begann hemmungslos zu weinen, ohne zu wissen, wieso er weinte.

"Shhhh... Es ist in Ordnung. Ich bin bei dir. Du bist nicht allein und du wirst auch nie wieder allein sein, Naruto.", sagte der Schwarzhaarige und hoffte Naruto so zumindest ein Bisschen beruhigen zu können.



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Kommentare zu dieser Fanfic (41)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2018-12-08T01:01:50+00:00 08.12.2018 02:01
Hammer story würde mich freuen aufs nächste kapi
Von:  Wisteria
2018-05-23T07:15:45+00:00 23.05.2018 09:15
Moin,
tolle FF, freut mich das Naruto so gut angenommen wird.
Diesen halt wird er brauchen, wenn er sich an alles erinnert.
Süß das es langsam anfängt mit Naruto und Sasuke, dass du dir damit
Zeit lässt und nichts überstürzt passt gut.
LG
Von:  Azriel991
2017-11-02T14:12:30+00:00 02.11.2017 15:12
Schön
Von:  Kurama9
2017-10-29T22:22:42+00:00 29.10.2017 23:22
Awww :3
Von:  Isamu_17
2017-04-30T18:44:06+00:00 30.04.2017 20:44
Klasse story hoffe es geht bald weiter
das ist doch Minato!
Von:  Scorbion1984
2017-03-20T07:36:20+00:00 20.03.2017 08:36
Lebt Minato noch ?
Oder wer ist dieser Mann ?
Spannend ,mal sehen was sie im Haus finden !
Von:  Scorbion1984
2017-03-18T07:23:48+00:00 18.03.2017 08:23
Lösen sich jetzt langsam die Rätsel auf?
Bin gespannt was sie im Haus entdecken !
Von:  elvira9368
2017-03-18T02:32:46+00:00 18.03.2017 03:32
Super Part und ich bin gespannt wie es weiter geht.
Von:  Kurama9
2017-02-13T19:24:22+00:00 13.02.2017 20:24
So schön diese FanFic auch ist.....sie ist trotzdem traurig :C Ich hoffe das naruto bei den Uchiha's einen Lichtblick sieht..........
Von:  SasuLaw25
2017-02-13T16:08:26+00:00 13.02.2017 17:08
Ich bin mir sicher das Naruto es bei den Uchiha's gut haben wird. Die Frage ist kann die Familie ihm helfen über die Verluste hinweg zukommen und wenigstens etwas neuen Lebensmut zu geben.
Lg bin gespannt


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