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Die Geschichte der Erde

Aria's Geschichte
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es gibt heute wirklich noch das erste Kapitel. Es floss förmlich aus mir heraus. Mal abwarten wann ich zur Fortsetzung komme. Ich hoffe auf jeden Fall, dass jemand Freude daran findet, ich hatte Spaß beim Schreiben ^^
Auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen!! Komplett anzeigen

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Die Erde erwacht

Gerade ging die Sonne im Land Daromi auf. Im westlichen Teil des Landes lag eine gigantische Felswand, die einem Erdrudel Schutz und Heimat bot. Sie hatten die gesamte Felswand mit Höhlen und Tunneln ausgestattet, was ihnen ihre Elementarkraft ermöglichte. Sie konnten die Erde formen und so hatten sie eine große Sammlung an Gängen, die ihnen Schutz boten. Dennoch bestand das Rudel nicht aus vielen Wölfen. Es gab nur wenig Nahrung in der Nähe der Felswand, wodurch es unmöglich war, eine zu große Anzahl zu versorgen. Die Abgelegenheit bot Schutz, aber sie hielt die Zahl der Wölfe gering. Schlussendlich hatte der Alpha des Rudels beschlossen, dass sie sich kontrolliert vermehren mussten, sodass er das Recht sich und seiner Partnerin eingeräumt hatte. Es wurden nur seine Kinder geduldet und er zeugte erst neue, wenn die alten groß genug und ausgezogen waren. So war die Nahrungsversorgung gewährleistet. Eigentlich hielten sich auch alle Wölfe ohne Widerworte daran. Zwar gab es unter ihnen Paare, doch keiner der Wölfe brachte auch nur ein Junges zur Welt. Ein Verstoß gegen die Regeln des Alphas hätte nur die Verbannung aus dem Rudel bedeutet, wenn man nicht gar getötet wurde. Manchmal wurden auch nur die ungewollten Jungtiere ermordet und die Wölfe durften in ihrer Schande bleiben. So lebte das reine Erdrudel in seiner Abgeschiedenheit, ohne dass jemand die Regel des Alphas brach. Zumindest ging man davon aus.
 

"Was hast du dir nur dabei gedacht?! Ich habe dich doch mehrfach gewarnt, dich nicht gegen Nedrons Gesetze zu stellen. Außerdem hast du das reine Blut besudelt! Wie kann man nur so gedankenlos sein?!", fluchte die Wölfin, die in einer kleinen Höhle auf und ab lief. Ihr Fell war einst dunkelbraun gewesen, nun zeigten sich graue Strähnen darin. Das Besondere war der blaue Federschmuck, der ihr linkes Ohr zierte. Vom Körperbau her, war sie relativ dünn, was aber ihrem hohen Alter geschuldet war. Schnaubend wandte sie sich ihrer Tochter zu, die im hinteren Teil der Höhle auf dem Boden lag. Diese beobachtete ihre Mutter. Ihr Fell war heller als das der älteren Wölfin, bis auf ein paar dunkle Strähnen, eine davon zierte ihren Kopf. Bei beiden Wölfen war das Brustfell schwarz, das einzige was wirklich gleich war. "Bitte erspare mir den Vortrag, Mutter. Außerdem verstehe ich nicht, was dir die Reinheit des Blutes plötzlich so wichtig ist. Du hast immer gesagt, ich soll allen Arten von Wölfen offen gegenüber sein." Die ältere Wölfin blieb stehen und schaute ihre Tochter böse an. "Musstest du es mit der Offenheit denn gleich so wörtlich nehmen?! Ich habe Freundlichkeit gemeint, nicht dass du mit einem Feuerwolf Junge zeugen sollst!" Die am Boden liegende Wölfin gab sich unbeeindruckt. "Brüll noch lauter, Mutter. Sicherlich gibt es jemanden, der dich noch nicht gehört hat." Sie atmete tief durch und betrachtete ihren dicken Bauch. Sie war kurz vor der Niederkunft. Währenddessen begann ihre Mutter wieder auf und ab zu laufen. "Du weißt ganz genau, was passieren wird. Er wird dich aus dem Rudel verbannen! Das Junge oder die Jungen töten! Im schlimmsten Fall bringt er dich gleich um! Wie konntest du nur?!", fragte die ältere Wölfin erneut. "Mutter, ich bitte dich, beruhige dich. Ich bin mir durchaus bewusst, welches Risiko ich eingegangen bin. Doch ich hatte einen triftigen Grund. Ich habe ihn geliebt, Mutter. Und ich liebe ihn immer noch, auch wenn er uns verlassen musste. Ich bereue gar nichts." Nun blieb die ältere Wölfin erneut stehen und seufzte ergeben. Sie betrachtete ihre Tochter in dem wenigen Licht, dass durch den Höhleneingang fiel.
 

Sie hatten inzwischen eine kleine Höhle, die an der Außenseite der Felswand lag. Die tieferen Gänge waren den höhergestellten Wölfen vorbehalten, da sie mehr Schutz für die Jungen boten. Dort war es dunkel, doch Erdwölfe mussten nichts sehen, um sich in den Tunneln zurecht zu finden. Sie spürten die Erde unter ihren Pfoten und konnten sich somit auch in den tiefen Gängen mühelos zurecht finden.

"Ich glaube dir, Camera. Aber du weißt, wie kompliziert die Angelegenheit ist. Außer Nedron und Vinaria darf niemand mehr Junge bekommen. Alleine dort draußen würdest du nicht lange überleben, schon gar nicht, wenn du auch noch Junge versorgen musst." Die junge Wölfin schüttelte den Kopf. "Ich verstehe deine Sorge, aber ich glaube, dass alles gut wird. Wir müssen jetzt eh erst abwarten, bis es soweit ist. Dann wissen wir, wie viele Kinder zu versorgen sind und du kannst dir weiter Sorgen machen." Camera lächelte und bettete den Kopf auf ihren Vorderpfoten. Sie spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde. Auch die ältere Wölfin bemerkte den schneller werdenden Atem ihrer Tochter und ging zu dieser hinüber, bevor sie sich neben sie auf die Hinterbeine niederließ. "Ganz ruhig atmen, Camera. Tiefe, kontrollierte Atemzüge", sprach sie der jungen Wölfin zu und diese beruhigte ihre Atmung. "Ist es eigentlich sehr schlimm, Mutter?", fragte Camera und schaute zu der älteren Wölfin auf. "Es ist anstrengend und zieht etwas, aber das ist es wert", erwiderte die ältere Wölfin und leckte ihrer Tochter aufmunternd über den Kopf. Die junge Wölfin nickte und konzentrierte sich weiter darauf ruhig zu atmen.
 

Eine Weile geschah nichts, außer dass Camera das Gesicht verzog. Ihre Mutter stand ihr mit ruhiger Stimme zur Seite und sprach ihrer Tochter Mut zu. Immerhin hatte sie Erfahrung im Junge zur Welt bringen, auch wenn nur ein Einziges am Leben war. Leider waren ihre anderen Jungen immer früh gestorben und auch die Jungen aus Cameras Wurf hatten nicht lange überlebt. Nur Camera war ihr geblieben und das war der alten Wölfin ein großes Geschenk, denn vor zwei Jahren war schlussendlich auch ihr Gefährte verstorben. Alles was sie hatte war ihre Tochter und sie hoffte, dass ihr Junges beziehungsweise ihre Jungen überleben würden. Man konnte nur hoffen, dass der dunkle Stern nicht auch über ihnen stand.

Schließlich war es dann so weit. Es kam sehr plötzlich und die alte Wölfin wäre fast zu Tode erschrocken, als Camera aufgeschrien hatte. Der Rest ging relativ schnell und schon bald war ein Fiepen zu hören, als das Junge die Geborgenheit des Mutterleibes verließ. Schnell war klar, dass es bei dem einen Jungen bleiben würde. Camera beugte sich zu ihrem Kind und begann es sauber zu lecken. Neugierig blickte ihre Mutter über ihren Rücken hinweg auf das Junge. Dessen Fell war so hell wie das der Mutter, sandfarben, doch das Rückenfell war so dunkelbraun wie bei der alten Wölfin. Das Brustfell war schwarz, genauso wie ein Fleck auf der Schnauze des kleinen Wolfes. Das Besondere waren allerdings die linke Vorder- sowie die rechte Hinterpfote. Diese waren grau, fast silbern und stachen sehr deutlich hervor. "Das kann doch gar nicht sein", sagte die ältere Wölfin überrascht. "Mein kleines Mädchen. Sie ist bezaubernd, findest du nicht auch, Mutter?", fragte Camera und betrachtete verzückt ihr Junges. "Ja, einfach goldig. Du hattest Recht, Camera, es gibt nichts zu bereuen", sagte die alte Wölfin und stupste ihre Enkelin an, die sofort zu fiepen begann. Dann begann sie suchend mit dem Kopf zu zucken und fand mit Hilfe ihrer Mutter schnell die gesuchte Zitze, wo sie eifrig zu trinken begann. "Sag, wie willst du die Kleine nennen?", fragte die ältere Wölfin nun ihre Tochter. Doch diese kam nicht zum Antworten, als Stimmen vom Höhleneingang zu ihnen drangen. "Ihr braucht euch gar keine Gedanken wegen dieses Kindes machen, denn es wird gleich sein Ende finden", knurrte der Wolf, der - flankiert von zwei anderen Wölfen - im Höhleneingang stand. Es war niemand anderes als Nedron, der Alphawolf, zusammen mit seinem Beta und einem seiner Söhne, der bald aufgrund seines Alters das Rudel verlassen würde. Der Alpha sah gar nicht begeistert aus und bleckte die Zähne. Camera und ihre Mutter blickten erschrocken zu den drei Wölfen. "Ihr habt es tatsächlich geheim halten können, sonst hätte ich gar nicht erst zugelassen, dass dieses Junge das Licht der Welt erblickt. Aber das macht nichts, diesen Umstand kann ich immer noch bereinigen. Geht beiseite, dann erlaube ich euch beiden, im Rudel zu bleiben. Aber dieses Junge wird verschwinden!" Der Alpha wollte näher treten, doch die ältere Wölfin trat schützend vor ihre Tochter und ihre Enkelin. "Geh mir aus dem Weg, Ariadne. Du weißt ganz genau, wie meine Regeln aussehen. Du solltest froh sein, wenn ich deine einzige Tochter verschone und mir nur das Kind vornehme", knurrte Nedron.
 

Nedron war ein relativ großer Wolf. Sein Fell war grau, sein Brustfell etwas dunkler, dazu kamen ein paar Muster im Fell. Allgemein war es sehr struppig und gab ihm ein sehr wildes, aber auch bedrohliches Aussehen. Die grünen Augen funkelten die beiden Wölfinnen finster an, als er einen weiteren Schritt näher trat. Die ältere Wölfin bewegte sich nicht vom Fleck. "Du wirst keinem von beiden etwas tun, Nedron! Dazu hast du kein Recht", knurrte sie. Nedron schnaubte nur. "Ariadne, ich bin der Alphawolf. Ich habe die Regel aufgestellt, dass nur Vinaria Junge gebären darf. Deine Tochter hat dagegen verstoßen. Ich habe jedes Recht, eine Strafe zu verhängen. Also geh aus dem Weg!" Doch die Wölfin knurrte nur. "Du weißt ganz genau, warum du Alpha bist! Weil meine Söhne nicht überlebt haben. Ich war die Alpha-Wölfin und mein Gefährte war der Alpha. Wäre auch nur einer unserer Söhne am Leben hättest du diese Stellung nicht inne und das weißt du auch", sagte sie nur kühl. Wenn sie wollte konnte sie immer noch erhaben wie eine Alphawölfin auftreten. Nedron knurrte. "Vielleicht hat es ja einen Grund, dass nur deine Tochter noch lebt! Vielleicht stehst du mit deiner Familie einfach unter einem schlechten Stern", spottete der Alphawolf. "Bei meiner Enkelin ist es anders. Sie kommt nach ihrem Großvater. Sie hat seine »sensiblen Pfoten«!" Der Ausdruck in Nedrons Gesicht änderte sich von wütend zu verwirrt und dann zu ungläubig. "Das kann gar nicht sein. Sensible Pfoten sind selten, wenn nicht sogar ein Mythos. Es mag sein, dass dein Gefährte diese besondere Gabe hatte, die besonderen Pfoten mit dem feinsten Sinn für die Erde. Aber das heißt nicht, dass dieses Balg sie hat. Sie ist nicht mal ein reinrassiger Erdwolf!", knurrte Nedron und blickte zu Camera, die sich schützen um ihr Kind gelegt hatte. "Es ist aber wahr, Nedron. Sie hat zwei besondere Pfoten und ist eine besondere Erdwölfin. Sie kommt nach ihrem Großvater, dem ehemaligen Alpha, der dir vor seinem Tod sein Amt gab. Du hast kein Recht sie umzubringen", erklärte Ariadne ruhig. Nedron knurrte und starrte die alte Wölfin an. Dann trat ein kühler Ausdruck auf seine Miene. "Nun gut, sie bleibt. Aber wenn ihr so stolz auf sie seid, werdet ihr eure Rationen mit ihr teilen. Camera, dir steht nicht mehr Nahrung zu, weil du kein Junges haben dürftest. Und wenn sie größer wird, wird sie mit von euren Rationen fressen. Sie hat kein Recht auf eine eigene. Das wird euch sicher nichts ausmachen, nicht wahr?" Ariadne knurrte, doch Nedron wandte sich nur ab und verließ die Höhle mit den anderen beiden Wölfen. Als er schließlich weit genug weg war, seufzte Camera hörbar aus. "Das war ganz schön gewagt, Mutter. Du hast dich ihm offen entgegen gestellt. Das hätte dich auch den Kopf kosten können." Die alte Wölfin schnaubte nur belustigt. "Ich lass mir von so einem Grünschnabel doch nichts vorschreiben. Wenn auch nur einer deiner Brüder am Leben geblieben wäre, könnte Nedron sich grün und blau ärgern. Ich hatte vielleicht kein Glück mit meinen Kindern, aber das gibt ihm kein Recht über uns zu spotten. Dein Vater war ein stolzer Wolf und ein vorbildlicher Alpha. Er hat sich stets um alle gesorgt und hat niemanden verhungern lassen. Er zog sogar selbst weiter weg, um Nahrung zu beschaffen. Niemand konnte etwas Schlechtes gegen ihn sagen und das weiß Nedron. Er schuldet deinem Vater genauso viel, denn immerhin hat er sein Amt an ihn weitergereicht. Er dachte, dass dieser Idiot qualifiziert dafür wäre. Leider steigt manchen Leuten die Macht leicht zu Kopf." Die alte Wölfin kehrte zu ihrer Tochter zurück und betrachtete ihre Enkelin. "Sie hat wirklich die Pfoten ihres Großvaters. Damit ist sie etwas Besonderes." Camera seufzte. "Aber er weiß, was er tut. Wenn wir die Ration unter uns drei aufteilen müssen, wird es schwerer. Er hofft wahrscheinlich, dass irgendwer von uns verhungert und wir es bereuen", gab die junge Wölfin zu bedenken. Sie betrachtete ihre Tochter. "Egal was er tut, er wird nichts daran ändern, dass ich froh bin sie zu haben. Wir werden es schaffen. Für meine kleine Aria." Ihre Mutter sah sie überrascht an. "Aria? So willst du sie nennen?" Camera nickte. "Genau, Aria. Abgeleitet von ihrer dickköpfigen Großmutter, die sich für sie sogar dem Alpha entgegen stellt." Ariadne musste lachen. "Ich würde es wieder tun, dieser Junge hat keinen Respekt. Aber ich danke dir." Sie stupste ihre Tochter an und dann die kleine Aria, die inzwischen eingeschlafen war. Sie hatte den Streit verschlafen. "Keine Sorge, meine Kleine. Deine Mutter und ich passen auf, dass dir nichts passiert. Genau wie dein Großvater sicherlich von oben auf dich herabsieht." Aria gab ein Fiepen von sich und kuschelte sich an ihre Mutter. Niemand wusste, was sie erwarten würde, doch eines war für ihre Großmutter klar: Sie würde noch eine ganz besondere Rolle in ihrem Leben haben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Okiro
2016-01-31T16:16:07+00:00 31.01.2016 17:16
Das erste Kapitel ist sehr sehr schön geschrieben ^^
Die kleine hat es wirklich seit dem ersten Moment ihrer Geburt nicht leicht, doch sie macht es schon richtig vor: Nicht alles so ernst nehmen und lieber eine Runde schlafen!
Ich weiß ja, dass sie es schaffen wird, denn jeder Weg ist steinig und auch in meiner Geschichte wird es die liebe Aria nicht leicht haben, auch wenn sie dort, was sie wohl in ihrerm ganzen bisheringen Leben nicht hatte, Freunde finden, die sie schätzen und lieben.
Ich mag ihre Großmutter. Sie erinnert mich sehr an die von den Geschwistern. ^^

Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht *knuddl*
Vielen lieben dank meine Liebe
Antwort von:  Xenojiiva
31.01.2016 21:14
Es kommen noch einige Steine in der Geschichte, immerhin hat es grade erst angefangen ^^
Aber ich freu mich schon tierisch darauf, Aria bald bei dir zu lesen. Und dass es nicht immer leicht ist ist gut,m wär sonst langweilig xD


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