Zum Inhalt der Seite

Last Desire: After Story II

A Goddamn Chaos
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Böse Überraschung für Ajin

Frederica kehrte erst spät in der Nacht zurück und L und Beyond wunderten sich natürlich, was denn alles gewesen war. Immerhin hatten sie dank Eva und Dathan herausgefunden, dass Frederica und Ajin erst in Wisconsin, dann plötzlich in New York und dann an einem See in China gewesen waren. Da war es für sie kaum möglich gewesen, ihnen zu folgen und so wussten sie eben auch nicht, was denn alles passiert war. Frederica lächelte verlegen und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Ich glaube, ich hab mich endgültig in ihn verliebt.“ Beyond und L tauschten viel sagende Blicke aus, dann aber spielte sich ein Lächeln auf ihre Lippen und dann tätschelte der Detektiv Frederica den Kopf und freute sich sichtlich für sie. „Das ist doch die Hauptsache bei der ganzen Geschichte. Man sieht es dir auch wirklich an.“ Frederica setzte sich zu ihnen ins Wohnzimmer und erzählte von ihrem Ausflug mit Ajin und was sie alles erlebt hatten. Auch die Entführung ließ sie nicht aus, wobei Beyond dann natürlich unbedingt fragen musste „Und was hat der Obergott dann gemacht?“ Hier kratzte sich Frederica etwas verlegen die Wange. „Er hat sie ziemlich verprügelt und dafür gesorgt, dass sie niemandem mehr etwas tun.“

„Kann mir schon vorstellen, dass der Kerl ziemlich brutal war“, meinte der Serienmörder und wandte sich an L. „Nachdem wir ihn schon bei diesem Kampf auf Jeremiels Hochzeit erlebt haben… Und da hat er sich ja noch deutlich zurückgehalten.“ Die 445-jährige entschloss sich lieber dazu, erst mal nichts über die Knochenbrüche und das zertrümmerte Rückrad, geschweige denn den tödlichen Freiflug zu erzählen. „Und dir ist nichts passiert?“ „Nein, zum Glück nicht. Ich hätte mich ja auch selbst befreit, hätten diese Kerle mich nicht an den Haaren festgehalten. Aber wie gesagt: mit mir ist alles in Ordnung und es geht mir gut.“

„Und wie seid ihr verblieben?“

„Wir werden uns erst mal noch ein paar Male treffen, bevor es wirklich ernst zwischen uns wird. Ich will mir einfach hundertprozentig sicher sein, dass er auch der Richtige ist.“ Nun, diese Entscheidung war auch vernünftig und verständlich und da es schon reichlich spät war, ging Frederica zu Bett, war aber immer noch viel zu aufgeregt, als dass sie wirklich in Ruhe schlafen könnte. Immer und immer wieder ließ sie diesen Tag Revue passieren und immer noch schlug ihr Herz höher, wenn sie an diese Zeit mit Ajin dachte. Und vor allem konnte sie nicht aufhören zu lächeln. Jetzt mit einem Male erschien es ihr nicht mehr ganz so schlimm, verliebt zu sein.
 

Die nächsten Tage und Wochen trafen sich Frederica und Ajin immer öfter und glücklicherweise gab es keine unangenehmen Zwischenfälle. Einzige Ausnahme war, als ein Auto um die Ecke raste und ihn fast über den Haufen gefahren hätte. Da hatte er wieder einen Wutanfall gekriegt und seine Faust in die Motorhaube geschlagen und den Wagen fast zu Kleinholz verarbeitet. Es war wohl nicht zu ändern, dass er ein etwas schwieriges Temperament hatte und schnell aus der Haut fahren konnte, wenn man ihn reizte. Aber Frederica hatte da schon so eine gewisse Vermutung, woran das denn liegen könnte, dass er ständig nur aggressiv war und gleich so rabiat vorging. Und einen Monat später, als sie sich oft genug getroffen hatten, stand nun die große Frage im Raum, wie es denn weitergehen sollte. Hatte das mit ihnen beiden Zukunft, oder eher nicht? Nun, Fredericas Entscheidung stand fest und sie nahm Ajins Hand und hielt sie fest, als sie zum Reden ansetzte. „Ajin, ich habe mir das alles lange durch den Kopf gehen lassen. Weißt du, die Zeit mit dir hat mir wirklich Spaß gemacht und ich habe auch selbst gemerkt, dass ich wirklich Gefühle für dich habe. Und… ich fände es schön, wenn du bei mir bleiben könntest. Ich habe schon mit Beyond und L darüber gesprochen und sie sind damit einverstanden, dass du in die untere Wohnung bei mir einziehst. Allerdings gibt es Bedingungen. Sowohl von ihrer Seite als auch von meiner Seite aus.“ Bedingungen? Ajin wurde misstrauisch und verengte die Augen zu Schlitzen. Noch nie hatte er sich den Regeln anderer untergeordnet und er hatte auch nicht vor, daran etwas zu ändern. Er war frei und unabhängig und lebte nur nach seinen eigenen Regeln. Und jetzt so was. Naja… wenn er bei Frederica bleiben wollte, musste er wohl oder übel mitspielen. Rea und die anderen hatten ihm auch eingeschärft, von der Gottesschiene runterzukommen und sich mal etwas mehr anzupassen. „Sag schon, was sind die Bedingungen?“

„L und Beyond stellen als Voraussetzung, dass du sie nicht störst und nicht wieder die Weltzerstörung planst.“

„Ist gebongt. Und was verlangst du?“

„Dass du dir einen Job suchst.“ Einen Moment lang starrte Ajin sie an, als hätte sie den Verstand verloren, doch es sah nicht so aus, als würde sie Scherze machen. Nein, sie meinte es ernst. „Ich und ein Job? Ich als Gott?“

„Natürlich“, antwortete Frederica wie selbstverständlich. „Liam ist Mafiaboss und Chirurg, Eva ist Betreuerin im Nephilimheim, Jeremiel arbeitet als Detektiv und ich bin L’s Assistentin. Und Dathan arbeitet als Bibliothekar an der Harvard Universität. Wenn du hier in dieser Welt leben willst, dann musst du dich auch anpassen und ich glaube, dass dir das auch mal gut tut. Du zerstörst zwar immer alles und machst dir einen Spaß daraus, Gott zu spielen und die Menschen niederzumachen, aber du hast keine Ahnung, was es heißt, keine Kräfte zu haben und hart arbeiten zu müssen. Und wahrscheinlich ist das auch der Grund für deine schlechte Laune: du bist nicht ausgelastet! Du brauchst eine sinnvolle Beschäftigung und deshalb wirst du auch einen Job annehmen.“

„Wozu denn bitte? Wenn ich etwas brauche, erschaffe ich es mir ganz einfach. Da brauch ich doch nicht dafür zu arbeiten. Auf Geld bin ich ganz sicher nicht angewiesen.“

„Das mag ja sein“, setzte Frederica fort und blieb standhaft. „Aber du weißt einfach nicht zu schätzen, was es heißt, Essen auf dem Tisch zu haben oder sich irgendwelche Dinge zu leisten, wenn man gar nichts dafür tun muss. Du hast selbst zugegeben, dass du arrogant, aggressiv und herablassend bist und das stimmt auch. Mag sein, dass du das alles nicht brauchst, aber du solltest mal langsam lernen, was es heißt, nichts zu haben und etwas für die Dinge zu tun, die du als selbstverständlich ansiehst. Dann lernst du auch die einfachen Dinge im Leben zu schätzen und bist dann auch selbst viel ausgeglichener und weniger aggressiv.“ Diese Entwicklung gefiel Ajin ganz und gar nicht. Wieso zum Teufel kam Frederica denn auf einmal damit an, dass er einen Job annehmen sollte? Einen Job, als wäre er ein stinknormaler Mensch? Er als Gott? Das war doch unter seiner Würde! „Ist das hier irgendwie versteckte Kamera oder was ist los?“

„Das ist mein Ernst“, erklärte Frederica. „Wenn du in dieser Welt leben willst, musst du dich anpassen und um nicht aufzufallen, wäre es am sinnvollsten, wenn du wie ein Mensch lebst. Und so kommt dir auch gewiss keine Langeweile auf. Denn beim Backen hat sich ja deutlich gezeigt, dass es dir deutlich an Erfahrung mangelt, was die einfachsten Dinge betrifft. Und so lernst du auch etwas dazu.“

„Ich weiß schon alles, da brauch ich nicht noch was zu lernen.“

„Mag sein, dass du alles weißt und die Macht hast, Welten zu zerstören und zu erschaffen, aber mit so einfachen Dingen kennst du dich nicht aus und deshalb tut es dir auch mal ganz gut, etwas Konstruktives und anderweitig Sinnvolles zu machen.“ Mürrisch grummelte er und war sichtlich verstimmt. Das war überhaupt nicht so verlaufen wie er wollte und er war stinksauer, dass hier tatsächlich von ihm erwartet wurde, einen Job anzunehmen. Und dann noch ein entwürdigender Menschenjob. Das war ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit. Für gewöhnlich hätte er spätestens jetzt sofort Widerworte gegeben und den ganzen Laden kurz und klein geschlagen, weil sich jemand erdreistete, so etwas von ihm zu verlangen. Aber… Frederica war seine Freundin und er wollte sie nicht verlieren. Er liebte sie und sie meinte es ernst mit ihm. Sie liebte ihn so wie er war, ohne irgendwelche Hintergedanken zu haben und da musste er wohl auch mal bereit sein, Opfer zu bringen. „Und was für einen Job soll ich annehmen?“ „Das darfst du dir selbst aussuchen. Solange es ein anständiger Job ist und er nicht kriminell ist. Er sollte auch zu dir passen.“ Ajin dachte nach. „Gib mir Zeit, darüber nachzudenken, okay? Versteh mich nicht falsch, aber das hat noch nie jemand von mit verlangt. Geschweige denn, dass jemand es irgendwann mal gewagt hätte, so etwas von mir zu erwarten.“

„Hast du denn so ein großes Problem damit?“

„Es kostet Überwindung“, gestand er und seufzte. „Aber ich würde es dennoch in Betracht ziehen, weil du es bist, die mich darum bittet. Jedem anderen hätte ich schon längst den Arsch aufgerissen, da kannst du dir sicher sein.“ Damit gab sich Frederica erst mal zufrieden, denn ihr war schon von Anfang an klar gewesen, dass Ajin keine Luftsprünge machen würde. Und so verschwand er erst mal, um noch mal in Ruhe über alles nachzudenken. Die Familie hingegen fackelte nicht lange, sondern vereinbarte sogleich das nächste Treffen, wo die neueste Nachricht verkündet wurde. Als es hieß, dass Ajin von nun an in der Menschenwelt leben würde und auf Fredericas Wunsch hin auf Jobsuche gehen musste, waren die Reaktionen eher unterschiedlich. Die einen waren überrascht, andere wiederum konnten sich ein Lachen nicht verkneifen. Nur Anne, die aus rätselhaften Gründen schon wieder mit von der Partie war, zeigte wie immer überhaupt keine Reaktion. Schließlich warf L in die Runde „Also die Frage ist jetzt, welcher Job zu ihm passt.“

„Mich würde eher die Frage interessieren, warum Anne dabei ist.“ Einige Augenpaare ruhten auf der schwarzhaarigen Madonna mit den Eisaugen, doch die gab keinen Ton von sich und so würde diese Frage wohl offen bleiben. Also wandten sie sich der Hauptfrage zu, die wohl wieder in einem kleinen Glücksspiel enden würde. „Bei seinem Temperament würde ich sagen, der würde einen guten Türsteher abgeben“, meinte Nastasja und dies setzte Beyond gleich auf die Liste. Dieser war für „Pyrotechniker“, während Oliver und Andrew eher auf „Bauarbeiter“ tippten. Anne setzte auf „Auftragskiller“, bis erklärt wurde, dass es ein Job sein sollte, der nicht illegal war. Daraufhin überdachte sie noch mal ihre Entscheidung, bis sie schließlich „Gefängniswärter“ sagte. Levi musste lange überlegen, bis er schließlich meinte „Ich könnte ihn mir bei einem Security-Unternehmen vorstellen… irgendwie…“, wobei Eva meinte „Also ich sehe ihn da mehr bei einem eher anstrengenden und herausfordernden Job. Mehr in Richtung Straßenbau.“ Sheol hingegen war eher für etwas unkonventionellere Ideen und meinte breit grinsend „Stellt euch vor, er wird Gynäkologe.“ Nastasja und Rumiko tauschten kurze Blicke aus und waren derselben Meinung, dass sie sich von dem dann ganz sicher nicht untersuchen lassen würden. Die Vorstellung wäre einfach grauenhaft. Ezra hatte keinen Plan und riet einfach „Telefonservice“, wobei er erklärte „Bei einer Beschwerdestelle wäre er am allerbesten aufgehoben.“ Elion grübelte noch und meinte „Also ich finde, wir sollten ihm auch mal eine andere Seite zutrauen. Immerhin haben wir doch an Frederica gesehen, dass er auch eine nette Seite haben kann. Vielleicht ist er ja ein guter Koch.“

„Wenn er nicht mal das Backen hinkriegt?“

„Es gibt Köche, die nicht backen können.“

„Dann könnte er genauso gut Florist werden“, meinte Nastasja und Sheol prustete laut vor Lachen, als er sich Ajin Gamur im Blumenladen vorstellen musste. „Oder Jobvermittler beim Arbeitsamt.“ Als sie sich entscheiden musste, legte sie sich auf das zweite fest: Jobvermittler beim Arbeitsamt. Argumentation „Die sind sowieso alle unverschämt und dreist. Da würde er nicht sonderlich auffallen.“ L und Jeremiel waren die Einzigen die keine Vorschläge gemacht hatten. Angestrengt dachten die Lawliet-Zwillinge nach und überlegten sich, wie sie sich entscheiden sollten. Jeremiel legte wie immer sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, während L an seiner Daumenkuppe knabberte. Er kam schließlich auf „Soldat“, während Jeremiel einfach „Fleischer“ sagte. Damit waren nun alle Ideen festgehalten und wie immer erfuhr Frederica nichts davon. Es vergingen einige Tage, bis Ajin sich wieder unangekündigt meldete und mal wieder urplötzlich mitten im Zimmer stand und der überraschten Frederica einen Heidenschreck einjagte. „Also in Zukunft wirst du dir bitte angewöhnen, die Tür zu benutzen.“

„Ach komm, gönn mir den Spaß wenigstens noch ein letztes Mal.“

„Dann willst du es also wirklich durchziehen und hier ein normales Leben führen? Dir ist schon klar, dass du dann auf den Großteil deiner Kraft verzichten musst.“ Doch damit schien sich Ajin schon ganz gut angefreundet zu haben und zuckte nur mit den Achseln. „Nicht so tragisch“, meinte er nur. „Ich hab es so eingerichtet, dass ich sechs Tage die Woche hier bin. Sonntags bin ich dann in der Shinigamiwelt, um dort zu retten, was dort noch überhaupt zu retten ist. Es kann auch sein, dass ich mal nachts weggehen muss, wenn Mavet das nicht geregelt kriegt und ich mich darum kümmern muss. So bin ich dann die meiste Zeit hier. Schlaf brauche ich eh nicht und so kriege ich alles unter einen Hut.“ Damit war Frederica einverstanden und so gingen sie ins Wohnzimmer, um zu besprechen, wie es denn mit der Jobsuche aussehen sollte. „Also solange du rein gar nichts hast, wirst du dich wohl oder übel arbeitslos melden.“ Ajin sah sie wieder mit diesem „Bist du verrückt?“ Blick an uns sagte erst mal nichts, bis er sie dann eher tonlos bemerkte „So langsam habe ich das Gefühl, du machst das mit Absicht als nachträgliche Bestrafung dafür, dass ich zum falschen Zeitpunkt in dein Zimmer gekommen bin.“

„Man kann sich auch anstellen. Vielen Menschen ergeht es nicht anders.“

„Was für eine Ironie“, knurrte der Unvergängliche und grummelte missmutig. „Gott muss Arbeitslosengeld beantragen gehen.“ Um das erst mal zu verdauen, erschuf er sich erst mal Cheesecake, um seine Stimmung etwas anzuheben. Doch selbst das wollte nicht wirklich helfen, aber Frederica hatte da auch nicht gerade Mitleid mit ihm, sondern war fest entschlossen, die Sache durchzuziehen. „Hast du dir wenigstens schon mal Gedanken gemacht, was du denn werden willst.“

„Ganz ehrlich? Ich hab keinen Plan. Bei so vielen Jobs, wie die Menschen sie haben, blickt doch keiner mehr durch. Da beneide ich echt die gute alte Steinzeit. Da gab es nämlich nur zwei Berufe: Jäger und Sammler. Da war es wenigstens noch übersichtlich und alle haben die Schnauze gehalten, weil sie noch zu dumm zum Sprechen waren. Naja, ich werde einfach mal durchtesten, was der Heini von der Vermittlung mir so alles andrehen wird. Um den Dokumentenkram brauch ich mir sowieso keine Sorgen zu machen. Ich verändere einfach die Geschichte so weit, dass ich schon irgendwo als normaler Mensch unterkomme und zumindest anständige Papiere nachweisen kann. Oder wir machen es ganz einfach und ich werde gleich Pornodarsteller.“

„Kommt nicht infrage!“ rief Frederica sofort, als sie das hörte. „Du nimmst einen anständigen Job an.“

„Hey, das ist diskriminierend den Nutten gegenüber. Die müssen fürs Bumsen und Blasen immerhin auch Steuern bezahlen, so wie jeder Büromensch.“

„Trotzdem. Du nimmst vernünftigen Job an, den man auch gelernt haben muss. Meinetwegen kannst du auch einen Putzjob annehmen, aber ich möchte nicht, dass du mit anderen Frauen ins Bett gehst.“

„Kein Problem. Mit Männern kann ich auch ganz gut, solange ich der Obere bin.“

„Ajin!“

„Hey, das war ein Scherz. Kein Problem. Dann eben kein Pornodarsteller.“

„Auch kein Stripper oder Callboy, geschweige denn Erotikmodel.“ Frederica war sauer und so langsam merkte Ajin auch, dass er die Art von Scherz doch besser bleiben lassen sollte. Also hielt er die Klappe und so überlegten sie weiter, welchen Job er denn annehmen sollte. „Also eines weiß ich schon mal“, meinte sie schließlich. „Konditor wirst du jedenfalls nicht. Wir haben ja schon beim Backen bemerkt, dass du das überhaupt nicht drauf hast. Hast du denn irgendwelche Vorlieben?“ „Außer, dass ich gerne fluche und Dinge zerstöre?“ Tja, das dürfte wohl nicht ganz so einfach werden. Schließlich hatte Frederica aber eine andere Idee. „Warum machst du nicht einen Test um zu sehen, welche Berufe am besten zu dir passen? Es gibt so viele junge Menschen heutzutage, die überhaupt keine Perspektiven haben und selber nicht wissen, was sie werden sollen. Vielleicht hilft es dir ja auch.“

„Hm… Ich trau dem Braten zwar immer noch nicht so wirklich, aber na gut. Dir zuliebe lasse ich mich auf den ganzen Quatsch ein. Schlimmer kann es ja auch nicht mehr werden.“ Nachdem Ajin auch das zweite Stück Cheesecake verputzt hatte, erkundigte er sich ganz nebenbei „Und deine beiden Pappenheimer sind sich ganz sicher, dass sie sich das wirklich antun wollen?“

„Nicht wirklich“, gab Frederica zu. „Aber mir zuliebe wollen sie das trotzdem tun. Aber eben auch nur unter der Bedingung, dass du dich zusammenreißt und sie nicht störst.“

„Du hast echt eine tolle Familie, weißt du das? Zwar sind sie verdammt neugierig und lassen sich jeden erdenklichen Blödsinn einfallen, aber du bist ihnen echt wichtig und ich weiß selbst, dass ich nicht gerade der Schmusekater bin. Um ehrlich zu sein: ich liebe es, mich wie ein Arsch zu benehmen und es wird mir auch ein Stück weit fehlen. Aber ich werde mich zusammenreißen so gut es geht und für dich werde ich dieses Spielchen spielen.“

„Du wirst das schon schaffen, Ajin. Ich helfe dir natürlich gern dabei und ich glaube auch, dass wir das gemeinsam schaffen können.“ „Ich hasse Leute mit Optimismus“, grummelte er nur. Aber wahrscheinlich war er nur deshalb so miesepetrig, weil er ein Leben als Gott gewohnt war und von nun an nun ganz kleine Brötchen backen musste. Da wären viele in seiner Situation schlecht drauf. Um ihn wenigstens ein bisschen aufzumuntern, rutschte Frederica näher zu ihm heran und ergriff seine Hand. Und dann… ganz überraschend, hob er ihr Kinn an, um ihr ins Gesicht zu sehen und dann küsste er sie. Es war ein etwas forscher Kuss, aber dennoch leidenschaftlich. Nach einem kurzen unsicheren Zögern erwiderte Frederica den Kuss und legte ihre Arme um seine Schultern. Nach einer Weile lösten sich ihre Lippen voneinander und ihre Augen ruhten auf den seinen. Schließlich aber strich Ajin ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, hielt sie vorsichtig und küsste sie. Das war für Frederica ein ziemlich merkwürdiges Gefühl, vor allem, weil sie wie alle anderen Unvergänglichen Reizempfinden in ihren Haaren hatte. Sie wich seinem Blick aus und wirkte ziemlich verlegen. „Du siehst ziemlich niedlich aus, wenn du so beschämt dreinblickst.“

„Na das ist doch, weil du mit meinen Haaren spielen musst. Was, wenn ich das mit deinen machen würde?“

„Mach ruhig, meine sind komplett unempfindlich. Ich habe einen ganz anderen Körper als ihr alle und damit auch keinerlei Schwachstellen. Naja… eine Schwachstelle habe ich schon…“ Und hier suchte das Albinomädchen wieder den Blick zu ihm. „Und welche wäre das?“ Ein Grinsen zog sich über Ajins Lippen und listig fragte er „Hab ich dich neugierig gemacht?“

„Ein bisschen“, gab sie verlegen zu. Hieraufhin küsste er sie wieder und nun war er es, der sie im Arm hielt. „Nun, das sind jene, die mir alles bedeuten. Und das heißt im Klartext: du bist meine Schwachstelle. Sogar mehr noch als meine Familie.“ Und damit drückte er sie nun sanft aber entschieden nieder und beugte sich über sie. Seine Augen, die etwas Mächtiges und Gefährliches in sich bargen, wirkten auf Frederica in diesem Moment wie die eines Raubtieres oder eines Dämons. Eine gewisse Vorahnung überkam sie, was nun gleich geschehen würde. Sie war nervös und sie hatte auch ein Stück weit Angst. Nicht, dass sie es nicht wollte, aber ihre ersten Erfahrungen waren nicht die schönsten gewesen. Insbesondere weil es James und seine Leute waren, die sich während ihrer Zeit im Institut an ihr vergangen hatten. Schließlich aber schaffte sie es aber, ihren Mut zusammenzunehmen und endlich etwas zu sagen. „Bitte tu mir nicht weh.“

„Das werde ich nicht“, versicherte er ihr und strich ihr wieder vorsichtig durchs Haar. „Und ich werde sowieso jeden Bastard umbringen, der es wagen sollte, dir wehzutun.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2015-04-05T17:15:30+00:00 05.04.2015 19:15
Super. Ein tolles Kapital =3


Zurück