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On the Road to Nowhere

von

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Kapitel 2

Als Shinji aufwachte, wusste er nicht wo er war. Er war nicht in seinem Zimmer. Teddy war nicht da und an der Decke des Zimmers waren auch keine Sterne, so wie in seinem Zimmer zuHause. Das hier war auch nicht sein Bett. Vor dem Fenster schien eine Laterne. Zuhause war gab es keine Laterne vor seinem Fenster. Fremde Geräusche durchdrangen den Raum und es war alles dunkel.
 

Shinji wollte nicht hier sein. Er wollte nach Hause. Er wollte zu Mama.

Shinji rollte sich zur Seite und bemerkte nun, dass Papa auch mit ihm in dem fremden Zimmer war.
 

Lansgam fiel ihm alles wieder ein. Papa und er waren lange Auto gefahren, sehr lange. Sie waren am Meer gewesen. Und er hatte viele Onigiris gegesssen. Teddy war zuHause, mit Mama. Oder doch nicht? Bevor sie die lange Autofahrt gemacht hatten, waren er und Papa zuHause gewesen, erinnerte sich Shinji. Aber Mama war nicht da gewesen. Shinji hatte auf sie gewartet, an der Tür, aber sie kam nicht. Papa hatte ihm keine Antwort gegeben, als er nach Mama gefragt hatte. Shinji wusste noch, das irgendetwas schlimmes passiert war. Das letzte mal hatte er Mama bei der Arbeit gesehen. Es war ein wichtiger Tag gewesen, das hatte Mama gesagt. Sie hatte etwas komisches an, es sah aus als würde Mama tauchen gehen, nur ohne Schnorchel. Dann hatte Papa ihn mitgenommen, sie hatten Mama gewunken als sie ihn den Aufzug gingen. Mama war wo anders hingegangen. Aber Shinji hatte sie nochmal gesehen. In dem Raum mit der großen Glasscheibe. Mama stand in einem großen Raum unter der Scheibe und winkte ihm zu. Dann ging sie zu dem großen komischen Ding, das in dem Raum war und Shinji konnte sie nicht mehr sehen. Aber ihre Stimme war nochmal da, alle konnten sie hören in dem Raum in dem Shinji mit Papa war. Und dann... Shinji konnte sich nicht mehr richtig erinnern. Plötzlich waren alle ganz aufgeregt gewesen. Alle riefen durcheinander und da war auch ein lautes Geräusch, so ungefähr wie der Feuermelder zu Hause. Dieser war einmal angegangen, als Mama für ihn Pancakes zum Frühstück gemacht hatte. Das Geräusch bei Mamas Arbeit war etwas anders gewesen, aber genauso laut. Und dann... Shinji versuchte sich weiter zu erinnern. Papa war wütend gewesen. Er schrie die anderen Leute an, die auch in dem Raum waren. Shinji hatte ihn noch nie so wütend gesehen. Eine Frau versuchte ihn zu beruhigen. Aber Papa liess sich nicht beruhigen.

Mehr wusste Shinji nicht mehr.
 

Er schaute wieder auf die fremde Zimmerdecke und fragte sich wo Mama war. Warum war sie nicht mit Ihnen gekommen? Shinji mochte das Zimmer nicht. Die Geräusche von der Strasse waren unheimlich. Er hoffte, das Papa bald aufwachen würde. Dann konnten sie nach Hause fahren.

Es dauerte noch eine Ewigkeit bis Papa endlich aufwachte. Er sah traurig aus, fand Shinji.
 

“Papa... wann gehen wir wieder nach Hause?”
 

Die Traurigkeit in Shinjis Augen stich so tief in Gendos Herz, er konnte den Anblick nicht ertragen. Langsam wandte er den Blick von Shinji ab und starrte auf die Zimmerdecke. Er konnte nicht antworten. Er wollte nicht antworten. Er spürte wie Shinji sich neben ihn rollte und sich an ihn schmiegte. Gendo drückte Shinji fester an sich, den Blick immer noch zur Decke gerichtet. Shinji begann wieder zu weinen. Verzweifeltes Schluchzen erfüllte den kleinen Raum und brannte sich in Gendos Seele ein. Er wünschte sich das Shinji aufhörte. Er konnte es nicht ertrage ihn so leiden zu sehen. Und dennoch..er wusste nicht wie er ihn trösten sollte. Schlimmer noch...er wusste nicht, wie er Shinji beibringen sollten, das es das zuHause, so wie er es gekannt hatte nicht mehr gab. Und das es Yui nicht mehr gab...doch das wollte er sich in diesem Moment selbst nicht eingestehen. Sie war fort und er flüchtete vor der Wahrheit.
 

Shinjis Weinen wurde lauter, verzweifelter.
 

Bitte hör auf.
 

“Ich will nach Hause...”
 

Bitte hör auf!
 

Gendo schloss die Augen und versuchte Shinjis Bitte zu ignorieren. Die Kopfschmerzen kehrten zurück. Dumpf und pulsierend zog sich der Schmerz über seine Schläfe und die Augen.
 

Er wollte nur noch das Shinji aufhörte. Er spürte wieder die Wut in ihm aufsteigen. Die Wut über diese Situation, über das schreckliche Spiel welches das Schicksal ihm aufgezwungen hatte.
 

“Ich will nach Hause...” wiederholte Shinji verzweifelt zwischen seinem Schluchzen. Die Tränen strömten ungehalten seine Wangen hinunter und seine kleinen Hände klammerten sich hilfesuchend an Gendos Hemd fest.
 

Hör auf! Sei still! Bitte sei einfach still!
 

Gendo presste seinen Unterarm gegen seine Augen. Selbst das Licht der Strassenlaterne, dass nur so schwach in den kleinen Raum schien, war ihm nun zu grell und unangenehm. Shinjis Weinen dröhnte in seinen Ohren und verstärkte die Kopfschmerzen.
 

Plötzlich spürte er wie Shinji sich aufsetze und versuchte die Hand jenen Armes wegzuziehen, mit dem er das Licht der Laterne von seinen Augen fernhielt.

Überrascht von der Kraft die Shinji zeigte, liess Gendo ihn gewähren und öffnete langsam die Augen. Das Licht löste eine neue Welle pulsierenden Schmerz aus der über seine Schläfe jagte.

Um ihn herum drehte sich alles und er konnte den Raum für einen Moment nur noch schemenhaft wahrnehmen. Die Schmerzen in seinem Kopf wurden unerträglich. Dann erholte sich sein Sehnerv und Shinji schob sich in sein Blickfeld.

Sein Blick spiegelte die pure Verzweiflung wieder.
 

“Bitte...ich will zu Mama!”
 

“HÖR AUF! SEI STILL! SEI EINFACH NUR STILL!!!”
 

Shinji blickte ihn erschrocken an und verstummte.
 

Gendo war ebenso entsetzt darüber das er sein verzweifeltes Kind angeschrien hatte. Ruckartig setzte er sich auf und verliess das Zimmer. Als die Tür hinter ihm ins Schloß fiel, atmetete er tief aus. Er liess sich auf den fleckigen Teppich nieder, mit den Hotelflur ausgelegt war, und lehnte sich gegen die Tür.

Verdammt...was war nur in ihn gefahren...
 

Die Kopfschmerzen und die Wut rückten wieder in den Hintergrund. Was blieb, war Hilflosigkeit und die traurige Wahrheit, dass er Shinji in jenem Moment einfach nicht hatte ertragen können. Er wusste nicht wie er ihn trösten sollte, fand er doch für sich selbst weder Hoffnung noch Trost. Das war immer Yui zugefallen. Sie war immer voller Hoffnung gewesen.
 

Aus dem kleinen Zimmer hinter ihm drang kein Laut. Er hoffte, das Shinji bald wieder einschlafen und diese schreckliche Nacht irgendwo in den Tiefen seiner Erinnerung verschwinden würde.
 

Die Strassenverhältnisse wurden wieder schlechter. Er musste langsamer und noch konzentrierter fahren als an der kurvenreichen Küstenstrasse. Das war gut so. Es war anstregend der Strasse zu folgen und je mehr er sich konzentrieren musste, desto weniger musste er sich mit den Gründen für diese ziellose Fahrt beschäftigen. Shinji war wieder eingeschlafen. Er hatte seit heute Nacht kein einziges Wort mehr gesprochen. Gendo sorgte sich deswegen, gleichzeitig war er auch dankbar dafür.

In der Ferne konnte er ein Strassenschild ausmachen. Es zeigte ihm, das sein Unterbewusstsein ihn nicht wirklich ziellos durch Japan hatte fahren lassen. Er hatte die ganze Zeit ein Ziel gehabt.

Er parkte am Strassenrand und stieg aus. Hier oben war die Luft kühl und angenehm, aber die salzige Brise des Meeres, die sie die letzten Tage begleitet hatte, fehlte ihm. Direkt unter ihnen erstreckte sich im Gold der untergehenden Sonne die Stadt, in der alles begonnen hatte.
 

Kyoto.
 

Yui und er waren damals ein paar Monate vor dem Second Impact von Kyoto weggezogen und waren seitdem nicht wieder gekommen. Da die Stadt nicht direkt am Meer lag, war sie von den gigantischen Wassermassen, die überall die Küsten überflutet hatten, nicht betroffen gewesen. Dafür hatten etliche Beben dafür gesorgt das ein Großteil der Stadt in einem Trümmerberg versank.
 

Gendo wusste nun warum er hier. Er war hier, um Abschied zu nehmen.
 

Zuerst fuhr er zur Universität. Hier war er Yui das erste mal begnetet. Da ein Großteil des Strassennetztes der Stadt verschüttet oder gesperrt war, war es bereits vollkommen dunkel als sie dort ankamen. Er liess Shinji, der immer noch schlief, im Auto zurück. Es waren nur wenige Meter von der Strasse bis zum Eingang der biologischen Fakultät. Keine Laterne brannte hier, nur fahles Mondlicht zeigte ihm den Weg. Vor der grossen doppelseitigen Eingangstür blieb er stehen. Natürlich war sie zu dieser Stunde verschlossen. Er wusste aber auch, das er es nicht ertragen hätte, noch weiter zu gehen. Er legte seine Hand gegen die kühle Glastür und liess auch seine Stirn dagegen sinken. Die Kälte tat gut. Hinter der Tür war es so dunkel, das er nichts erkennen konnte. Nur ein paar wenige Meter weiter, durch die große Eingangshalle hindurch und dann rechts in dem Seitengang der zu den Laboren führte, hatte das Schicksal sie zusammengeführt. Es war eine recht lustige erste Begnung gewesen. An diesem Morgen hatte Yui verschlafen und war zu spät dran gewesen für eine von Fuyutsukis Vorlesungen. Auf dem Weg zum Hörsaal rannte sie direkt in den Gendo hinein. Als er sich wieder fand, sah er vor sich eine verzweifelte Frau die auf dem Boden kniete und hastig ihre Unterlagen zusammen suchte. Das Toastbrot, das sie gerade eben noch im Mund gehabt hatte, lag nun auf einem Teil der Blätter, die bei ihrem Zusammenstoß über den Gang verteilt wurden.
 

Er hatte sich sofort in sie verliebt. Es hatte eine Weile gedauert bis er aufhören konnte, sie anzustarren und ihr geholfen hatte die vielen Blätter wieder aufzusammeln. Yui hatte sich hastig bedankt und war weitergerannt.
 

Als nächstes fuhr er zu dem Studentenwohnheim, in dem Yui damals gewohnt hatte. Dort hatte er sie einen Abend nach ihrem Zusammenstoß abgeholt und sie zum Essen ausgeführt.

Das Studentenwohnheim gab es nicht mehr. Alles was er vorfand, war ein Berg an Trümmern. In der ganzen Strasse stand kein einziges Haus mehr. Nur die Strasse selbst war geräumt, alles andere verschüttet. Dennoch war er sich sicher, an der richtigen Stelle gehalten zu haben. Diesmal stieg er nicht aus dem Auto aus. Er parkte neben einer hellen Strassenlaterne, eine der wenigen in der langen Strasse die noch funktionierten. Unter einer dieser Strassenlaternen hatten Yui damals auf ihn gewartet. Es war der 15. März 1999 gewesen. Die Kirschblüte war in diesen Tagen zu ihrer vollen Blüte gekommen. Er erinnerte sich noch so gut. Es war ein wunderbarer Abend gewesen. Die ersten Sterne waren bereits zu sehen gwesen und die ganze Strasse war an beiden Seiten mit blühenden Kirschbäumen gesäumt gwesen. Der leichte Wind löste die einzelnen Blätter von den Blüten und trug sie auf einen sanften Flug durch die Dämmerung.
 

Yui stand unter der Strassenlaterne und als er ankam liess ein Windstoß einen wahren Regen aus Kirschblütenblättern auf sie hinnieder. Yui lachte überrascht auf, drehte sich einmal um sich selbst und empfing die Blüten mit ausgebreiteten Armen. Dann stieg sie zu ihm ins Auto, das Haar und das schwarze Kleid, das sie trug über und über mit rosa Blättern gesprenkelt.
 

Er schloss die Augen und hörte ihr Lachen so deutlich in seinem Kopf, als wäre dieser eine Augenblick nie vorüber gegangen. Als er die Augen wieder öffnete sah er nichts als die trostlose Trümmerwüste. Auch das Lachen in seinem Kopf war verstummt. Seufzend liess er den Motor wieder an. Es gab noch einen weiteren Ort, den er heute nacht aufsuchen wollte.
 

Er musste fast die ganze Stadt durchqueren bis er endlich an seinem nächsten und letzten Ziel ankam. Hier waren die Häuser zum größtenteil unversehrt geblieben oder notdürftig wieder hergerichtet worden. Da es inzwischen schon spät war, waren nur wenige Leute unterwegs. Irgendwo ertönte leise Musik aus einer Kneipe. Einige wenige Geschäftsleute waren noch auf den Heimweg von einem langen Arbeitstag. Gendo parkte am Strassenrand und stieg aus. Gerade als er leise die Autotür schliessen wollte, schlug Shinji die Augen auf und sah sich schläfrig um. Gendo seufzte. Er hatte diesen letzten Ort hier allein aufsuchen wollen. Aber es war auch noch ein Stück zu gehen bis dort hin und wenn er sich es genau überlegte, war es keine gute Idee gewesen, zu hoffen das Shinji einfach weiter schlafen würde bis er zurück kam. Er hob Shinji auf den Arm und verriegelte das Auto. Shinji war noch gar nicht richtig wach und legte gleich den Kopf an seine Schulter bevor ihm die Augen wieder zufielen.
 

Sobald sie das rote Torii durchschritten hatten, umfing ihn eine erfüllende Ruhe. Die Atmossphäre des kleinen Tempels war genauso wie er es in Erinnerung hatte. Mit jedem Schritt, denn sie auf dem mit Fahnen gesäumten Weg zurücklegten, verschwammen die Geräusche der Strasse immer mehr zu einem stetigen, leiser werdenden Rauschen. Der Nachtwind hauchte den Fahnen Leben ein und aus der Ferne erklangen die sanften Töne eines Windspiels. Am Ende des Weges erleuchteten zwei große Papierlaternen den Tempel in all seiner bescheidenen Pracht. Das Gebäude war von Rissen durchzogen und linkerhand war ein Teil des Daches eingestürzt. Das Wasserbecken zur rituellen Reinigung bevor man den Tempel betrat, war leer.

Sie passierten die beiden Komainu, die steinernen Wächter des Tempels in Gestalt zweier Füchse.
 

Die Geräusche der Stadt waren inzwischen vollständig verstummt. Nur die unregelmäßigen Klänge des Windspiels begleiteten die einsame Stille.
 

Shinji erwachte langsam und rieb sich die Augen.

“Was ist das hier für ein Ort?” flüsterte er und sah sich bedächtig um.
 

“Hier haben deine Mama und ich geheiratet...”
 

Sie hatten versucht ihren Hochzeitstag in die Kirschblüte zulegen. Zunächst hatten sie Glück. Die Blüte erreichte ein paar Tage zuvor ihre volle Pracht.Dann gab es einen Kälteeinbruch und es schneite zwei Tage lang durchgehend. Am dritten Tag, dem 15. März 2000, strahlte die Sonne über der im schneeversunkenen Stadt. Keine Wolke bedeckte den Himmel und nur an den obersten Wipfel der Kirschbäume, wo der Schnee schon wieder schmolz, schimmerten ein paar der gefrorenen Blüten durch. Yui fand es wunderbar. Sie hatte wunderschön ausgesehen, in ihrem weißen Hochzeitskimono, der mit feinen silbernen Stickereien durchzogen war.

Es war eine intime Trauung gewesen, nur sie beide und der Priester und -
 

“Hat Mama da den schönen Schnee-Kimono angehabt?” unterbrach Shinji seine Gedanken.
 

Gendo nickte. Yui hatte Shinji von diesem Tag erzählt und ihm das Foto gezeigt, welches ihn aufgrund des vielen Schnees sehr fasziniert hatte. Da der Schnee und Yuis weißer Kimono auf diesem Bild nahezu ineinander übergingen, hatte Shinji den Kimono als Schnee-Kimono bezeichnet.
 

Gendo setzte Shinji ab, er wollte sich noch einen Moment allein von diesem Ort wieder verabschieden. Zumindest allein mit seinen Gedanken. Glücklicherweise war Shinjis Müdigkeit inzwischen verflogen und er lief sofort zu den zwei steinernen Füchsen um sie sich näher anzuschauen.
 

Gendo atmetet tief ein. Das hier war letzte Ort den er hatte besuchen wollen. Es gab sonst nichts in Kyoto, das er mehr mit den Erinnerungen an Yui verband. Er war durch halb Japan gefahren um sich hier Erinnerungen hinzugeben, die er in ihrer Wohung nicht mehr ertragen hatte und sogar alle Beweise dieser Erinnerungen zerstört hatte. Alle bis auf einen.

Und dennoch, hier hatte es gut getan, die Erinnerungen zuzulassen. Vor allem hier, an diesem besonderen Ort, den Yui so sehr geliebt hatte.

Er würde nie wieder nach Kyoto zurückkommen. Er hatte Abschied genommen und musste sich jetzt der Wahrheit stellen. Es war sinnlos, noch weiter vor der Realität zu flüchten. Er würde nicht -
 

Shinjis kleine Hand legte sich in seine. Der Moment des Abschieds war vorrüber.
 

Als sie den Schrein hinter sich liessen und den Weg zurück zum Auto gingen, fühlte sich Gendo endgültig von der Leere in seinem Herzen überwältigt.

Shinji, inzwischen hellwach, beobachtete fasziniert die vielen Fahnen am Rand des Weges. Langsam wich die andächtige Stille den Geräuschen der nächtlichen Großstadt.
 

“Papa...warum ist Mama jetzt nicht auch hier?”
 

Gendo wusste er konnnte der Frage nicht länger ausweichen. Shinji musste die Wahrheit erfahren. Er musste aussprechen, was er sich heute Nacht selbst erst eingestehen konnte.
 

“Sie wird nicht wieder kommen...”
 

Das war das einzige was er herausbrachte. Er konnte Shinji dabei nicht anschauen.

Shinji liess seine Hand los und blieb stehen. Sein Blick spiegelte Verwirrung und Verzweiflung wieder, aber auch...Wut.
 

“Du lügst!”
 

weiter in Teil 3
 

Eigentlich wollte ich die ganze Geschichte in zwei Teilen abschliessen, aber irgendwie kam immer mehr dazu. Dieses Kapitel hat mich einige Nerven gekostet. Ich wollte die Hochzeit in den Oktober legen und gerade als ich am schreiben war, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: im Anime lernen sich Yui und Gendo erst im Herbst kennen. Ich war untröstlich, dass ich das vergessen hatte, obwohl die ganze Serie erst letztens nochmal angeschaut hatte. Naja, jedenfalls hab ich dann auch nochmal im Manga nachgeschaut, da wird keine konkrete Zeit angegeben. Letzendlich hab ich die Hochzeit dann doch ein Jahr nach dem ersten Treffen gelegt, es erschien mir so realistischer.

Der Tempel in Kyoto habe ich nach einem kleinen Tempel in Ueno, Tokyo, beschrieben. Er stand in der Nähes unseres Hotels als ich 2008 in Japan war. Er war tagsüber ziemlich unscheinbar, erst nachts hat sich eine tolle Atmossphäre an dem Ort entwickelt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  HikariHodako
2013-08-02T09:58:38+00:00 02.08.2013 11:58
Yui & Rei
Toll :)
Die Anspielung mit dem Toastbrot und dem zusammenstoß! (hab ich leider vergessen im letzen kommentar) ich musste so schmunzeln :)
Von:  Kendrix
2011-08-08T10:03:23+00:00 08.08.2011 12:03
Wow, es ist cool, dass du das wirklich an reale Orte anlehnst.

Wieder ein geniales, kunstvoll geschriebenes Kapitel. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Man sieht schon, wie Gendo allmählich beginnt, den kleinen Abzuweisen, weil er's einfach nicht mehr aushält, und auch die Perspektive des verwirrten kleinen shinji ist immer effektiv darin, einem das Herz zu brechen. Auch den Kontrast zwischen den schönen erinnerungen und den Ruinen in der Realität konnte man sich fast bildlich vorstellen, und dass sie am Ende doch eine Richtung hatten, war richtig episch...
Was auch gelungen und ziemlich passend war, ist das Ende des kapitels. Die Reaktion passt sehr gut zu Shinji und berücksichtigt eigenschaften von ihm, die des öfteren vergessen werden...
Gute Arbeit, ich freue mich schon sehr auf den rest.


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