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Mission Weihnachten oder: Wie verbreitet man Freude?

SasuSaku - Aus Sasukes Sicht
von

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Wiedersehen macht Freude & Die ,supertolle' Mission

Mühsam quetschten sich ein paar Sonnenstrahlen zwischen den Vorhängen auf ein friedlich schlafendes, blasses Gesicht. Erst als sie anfingen, den Besitzer des Gesichtes zu blenden, wachte dieser mit einem lauten Niesen auf.

Sofort drehte er sich auf die andere Seite und zog die Bettdecke höher. Wo er war, interessierte ihn gerade nicht und noch weniger, weshalb er hier war.

Verschlafen fuhr er sich fad durch seine schwarzen Haare.

Wie hätte es auch anders sein können, schon war die Sonne wieder weg.

Sofort schlug der junge Mann die Decke zurück. Es brachte eh nichts; aufstehen musste er sowieso, auch wenn er keine Lust hatte.

Erst vor Kurzem war er in sein Heimatdorf zurückgekehrt. Es war kein Wunder, dass ihn alle Leute aus Konoha noch misstrauisch musterten. Doch im Grunde genommen ging ihm das total am Allerwertesten vorbei, um nicht lang drumherum zu reden: Was interessierten ihn auch schon die Meinungen anderer Leute?!

Am frühen Morgen schon so viel nachzudenken, war bestimmt gefährlich. Ein Blick auf die Uhr machte ihm besserwisserisch klar, dass es kein ‚früher Morgen’ mehr war, sonder viel zu späte 13 Uhr und 27 Minuten.
 

Seufzend erhob sich der Ninja namens Sasuke und torkelte schlaftrunken zum Bad, in dem er sich erst einmal eine Dusche gönnte, die jedoch nicht länger als 7 Minuten dauerte. Inklusive abtrocknen, wobei er die Haare einfach kurz trocken rubbelte. Man musste ja nicht auch noch extra Zeit mit solchen eher nichtigen Tätigkeiten verschwenden...

Und nachdem er sich seine Kleidung angezogen hatte, in seinem gewohnten schwarz-weiß-Stil, die der Kleidung ähnelte, als er noch bei Orochimaru trainiert hatte, versuchte er nicht an seine Beweggründe zu denken, die ihn zurück hier her geführt hatten. Ja, er wohnte tatsächlich wieder in Konohagakure.

Zurück an den Ort seiner Erinnerungen, den Ort, an dem einst sein Clan wohnte, der von seinem älteren Bruder Itachi ausgerottet worden war.

Und damit wären wir dann doch beim Beweggrund... Seine Rache war ausgeführt und Itachi lag tot unter der Erde… Oder auch nicht. Die Möglichkeit bestand, dass er genauso wie Michael Jackson, Elvis Presley und anderen todgeglaubten Legenden auf einer einsamen Insel lebte!

Es gab zu mindest keinen Grund mehr, der ihn woanders hielt, zumal er bei Orochimaru auch nicht mehr hätte bleiben können. Der hatte ihm nämlich alles, was er selbst wusste beigebracht und bei dem Versuch, den Körper des Uchihaerben zu erlangen, war er gestorben – durch Sasukes Hand.

Was hatte der sich auch dabei gedacht? Dachte Orochimaru etwa, er könnte mal eben schnell Sasuke Uchiha, einer der wohl am meist gefürchteten Nuke-Nins, mit einem billigen Jutsu seines Körpers berauben? Wo blieb denn da die Intelligenz am Plan?!

War wohl nichts von einem hirngestörten Ich-schminke-mich-und-will-die-Weltmacht-Trottel zu erwarten. Er war nur gut gewesen, um Sasuke mit seinem Talent dorthin zu bringen, wo er nun war.

Eigentlich hatte er nur trainiert, um stärker als Itachi zu werden, damit er ihn besiegen konnte und da dieses Ziel nun erreicht war, lag nichts näher als zu behaupten, er habe nun keine Ziele mehr, weshalb er nach Konoha zurückgekrochen kam, da er nun mal als Ninja aufgewachsen war und dieser Tatsache nicht den Rücken kehren konnte und wollte. Außerdem war das Leben als Nuke-Nin nicht gerade von der angenehmsten Sorte, denn man war ständig auf der Flucht, konnte nie anständig essen und von Schlafplätzen mal ganz abgesehen! Trotzdem hatte er sich durchschlagen können.

Daher erschien es wiederum verständlich, dass er sich erneut nach Konoha zurückgezogen hatte.

Es war ihm immer noch ein Rätsel, warum das Naivchen namens Tsunade, die auch gleichzeitig als Hokage tätig war, ihn wieder aufgenommen hatte. Und schon fast machte es ihn wütend und verletzte seinen Stolz, denn immerhin war er doch ein ehemaliger Nuke-Nin, der als gefährlich für Konoha eingestuft wurde. Aber nicht nur für Konoha sondern für die gesamte Ninja Welt. Er war doch keine Pussy, so wie bestimmte andere blondhaarige Ninjas!!

Wo verdammt war denn die Logik geblieben?! Die Welt bestand wirklich nur aus Trotteln!

Egal, es war nicht der richtige Zeitpunkt, sich über sowas Gedanken zu machen. Überhaupt: Wieso interessierte es ihn? Er war in Konoha – wieder – und das reichte, um ihn zufrieden zu stimmen.
 

Sasuke verließ unbemerkt sein Haus, das nach all den Jahren immer noch stand. Vielleicht war es nicht gerade sehr sauber, aber dafür bewohnbar und um einiges besser, als eine Höhle im Wald.

Es war eisigkalt draußen. Der Winter hatte schon lange Einzug gehalten, trotzdem wagte es die Sonne, so gut es ging, Wärme zu verbreiten.

Erst als er den Weg zum Trainingsplatz einschlug, bemerkten ihn einige Leute erstaunt, angsterfüllt und auch erschrocken. Es kümmerte ihn so wenig wie irgendein x-beliebiges Sandkorn in der Wüste nahe Sunas.

Viele Essensstände, die weihnachtliche Kekse und Glühwein anboten, und verwunderte Blicke später, erreichte er seinen gewünschten Ort. Schon von weitem erkannte er die verhassten rosanen Haare seiner Ex-Teamkollegin, die jetzt irgendwie doch wieder zum Team gehörte, beziehungsweise er gehörte wieder zum Team.

Auch Narutos mehr gelbe als blonde Haare waren unverkennbar und weckten alberne Erinnerungen, die aber mit sofortiger Wirkung verdrängt wurden.
 

Sie hatten ihn noch nicht bemerkt. Es bestand also die Möglichkeit, dass–

„Sasuke-Kun!“, rief da auch schon eine erfreute weibliche Stimme, die sich in den Ohren des Angesprochenen eher wie kratzende Fingernägel über eine Tafel anhörte.

Ein entnervtes „Tz!“ seinerseits und auch Naruto hatte ihn spätestens jetzt bemerkt.

Dieser musterte seinen Freund von oben bis unten, bevor beide – Sakura und Naruto – auf ihn zutraten.

„Du siehst müde aus.“

ACH! War ja nicht so, dass er die ganze Nacht auf eine Nachricht von Tsunade gewartet hatte. Gegen drei Uhr morgens hatte ihn dann trotzdem der Schlaf – peinlicherweise – überrumpelt.

„Wo ist Kakashi?“

Sasukes Stimme war so eisig, dass der Winter und sein Wind nicht mithalten konnten. Zudem fragte sich der Uchiha, was er hier tat und wofür Kakashi überhaupt herkommen sollte.

„Du kennst ihn doch“, antwortete Naruto achselzuckend, während Sakura schon für eine Schimpftirade Luft holte. Sie wollte gerade loslegen, als mit einem lauten ‚Puff!’ und grauem Rauch Kakashi erschien.

„Ich habe mich auf dem Weg des Lebens verirrt“, entschuldigte er sich bei seinen ehemaligen Schüler mit derselben Ausrede, die er früher auch immer benutzt hatte.

„Guten Morgen, Sasuke-Kun. Lang nicht mehr gesehen, was?“

„Hn“, war nur die gesprächige Antwort des Angesprochenen darauf. Es war fünf Jahre her, mehr oder weniger und so lange war das nun auch nicht – okay es war lange; trotzdem hatte er nie Sehnsucht oder etwas Ähnliches verspürt, wozu auch?

„Was wolltet ihr denn mit mir besprechen?“, wandte Kakashi sich an Sakura und Naruto.

„Wir wollten Sie fragen, ob Sie uns auf die Jou-Nin-Prüfungen vorbereiten?“, fragte Sakura sowohl ihre, als auch Narutos Frage.

„Soso, ihr wollt also Jou-Nin werden?“ Eine schlaue Bemerkung seitens Kakashi, wie Sasuke sarkastisch feststellte. Es war ja klar, dass wenn man Ninja wurde, unbedingt Ge-Nin bleiben wollte...

Kakashi schmunzelte, was man sogar trotz der Maske sah.

„Was ist mit dir, Sasuke-Kun?“, fragte ihr ehemaliger Sensei, worauf Angesprochener nur gleichgültig mit den Schultern zuckte und einen Punkt in unbekannter Ferne fixierte.

„Ich muss euch leider mitteilen, dass ich euch da nicht helfen kann. Ihr müsst schon selbst für die Prüfung trainieren.“ War das sein Ernst? Sein Gesicht zeigte zu mindest keinen Anflug an Spott oder Ähnlichem.

„Wieso denn, Sensei?“ Wehe, da gab es keinen guten Grund!

Sakura ließ einfach nicht locker.

„Es ist Jou-Nin verboten Chuu-Nin dabei zu helfen. Aber ich wünsche euch viel Glück. Wenn ihr nichts dagegen habt, dann werde ich jetzt wieder nach Hause gehen.“ Also fielen auch Tsunade und Jiraiya aus dem Schneider, die die nächsten Opfer gewesen wären, hätte Kakashi wegen einem anderen Grund abgelehnt.

Sakuras Gesicht glich das eines Kleinkindes, welches seinen Schnuller abgenommen bekommen hatte und Sasuke musste innerlich schon das Gesicht verziehen, wenn er daran dachte, wie sie wohl damals als Baby ausgesehen hatte.

Wieso interessierte ihn das eigentlich?!

„Trotzdem danke.“ Naruto nickte mit dem Kopf und Kakashi verschwand wieder so schnell, wie er gekommen war.
 

„Super!“, empörte sich Sakura. Sasuke musste feststellen, dass sie genauso nervig wie früher war. Einfach alles an ihr nervte ihn. Nur ihr nerviger Körper hatte sich verändert, obwohl sich jetzt die Frage stellte, ob er vielleicht unnervig geworden war.

Er war sehr viel femininer geworden, was aber auch kein Wunder war, wenn man ihr Alter in Betracht zog. Sie war nicht mehr das 12-jährige Mädchen, sondern eine siebzehnjährige Frau.

Der Clanerbe mochte es sich nicht eingestehen, aber er fand sie schon attraktiv, was auch kein Wunder war, wenn man seine Hormone mit einberechnete. Vielleicht würde sie ja gesunde und kräftige Kinder ge–

Erschrocken hielt Sasuke in seinem Gedankengang inne. Er hatte das nicht gerade gedacht, oder?

Orochimaru hatte abgefärbt, eindeutig! Dass dies nur eine Ausrede war und das wiederum bedeuten würde, dass er irgendwelche psychischen Probleme von wegen Familienplanung et ceterea hatte, ignorierte er angestrengt.
 

Den restlichen Mittag verbrachten sie damit, sich wieder aneinander zu gewöhnen, indem sie miteinander kämpften. Immerhin lagen schon ein paar Jahre zwischen ihrer letzten friedlichen Begegnung und der Gegenwart.

Obwohl Sasuke eher der Einzelgänger war, sowohl im Kampf als auch in dem Thema Beziehungen, zog er aus Teamarbeit bei Missionen Nutzen.

Naruto war durchaus nicht schlecht, wie der Uchihaerbe feststellen musste, als sie einen Kampf veranstalteten, der nach fünf Minuten damit endete, dass Sasukes Kusanagi – das Schwert, das er von Orochimaru bekam – an Narutos Hals lag und Naruto ein Kunai an den Hals Sasukes hielt.

Dass er unterschätzt worden war, tat Naruto nur mit einem Grinsen ab.
 

Sakura hatte dem schnellen Schlagaustausch, der während des Kampfes stattgefunden hatte, nur mühsam mit den Augen folgen können und noch immer ging ihre Atem viel zu schnell, da sie K.O. vom Kampf war, obwohl sie eigentlich nur die ganze Zeit ausgewichen war.

„Du hörst dich an, als hättest du und nicht wir gekämpft, Sakura-Chan.“ Narutos Gesicht zierte ein Grinsen, während Sasuke bloß daneben stand und sich eine Strähne aus dem Gesicht strich.

„Ach, halt doch die Klappe, Naruto!“

Sakuras Blick fiel auf Sasukes Oberarm, wo sein Hemd einen Riss hatte und es sich ganz leicht rot färbte.

„Sasuke-Kun, du blutest ja!“, rief sie entsetzt und wollte sich daran machen, ihn zu heilen, doch er schob sie einfach nur zur Seite und steckte sein Schwert, welches er gerade noch zum Kämpfen benutze, wieder ein.

Sakura seufzte. Gegen ihn konnte sie sich sowieso nicht wehren und wenn er unbedingt blutend durch die Welt latschen wollte, bitteschön!
 

„Ach ja, Sasuke-Kun: Tsunade meinte, du sollest heute noch einmal bei ihr im Büro vorbeischauen, da sie dir noch etwas Wichtiges mitzuteilen habe.“

„Wow Sakura, einhundert Gummipunkte für deine wunderbare Fähigkeiten, wichtige Nachrichten sofort zu vergessen“, stöhnte Sasuke genervt auf. Normal hätte er ja nichts darauf erwidert, aber er hatte die halbe verdammte Nacht durchgewartet, nur wegen einer Nachricht von Tsunade.

„Schade, bei einhundertundeins hätte es eine Waschmaschine gegeben“, flüsterte Naruto trocken und erntete dafür von Sasuke einen Todesblick.

„Ehm...?“

Sakura war sichtlich verwirrt von dem, was ihr der Uchihaerbe da gerade an den Kopf geworfen hatte. Sie war eigentlich darauf eingestellt gewesen, dass er die Nachricht verstanden hatte, aber nicht reagierte sondern einfach so tat, als ignoriere er sie und die gesamte Welt.

Nachdem er sich schon umgedreht hatte und in Richtung des Hauses der Hokage gegangen war, starrte Sakura ihm immer noch hinterher, während Naruto sich schon wieder in die andere Richtung wandte.

„Du hast nicht zufällig Lust, mit mir Ramen essen zu gehen?“ fragte der Blonde unverwandt frech wie eh und je, während ein breites Grinsen sich über sein Gesicht schlich.

Sakuras genervter Blick war Antwort genug. Er hatte mit so etwas gerechnet. Naruto zog mit keinem Deut Überraschung in seiner Miene von dannen. Diese Frage gehörte eher zum Alltag, als dass er sie noch ernst meinte. Und ein ‚ja’ erwartete er schon lange nicht mehr.
 

Derweilen sprang Sasuke von Dach zu Dach, wobei ihm der Wind kurz vorm Aufkommen auf dem nächsten Dach immer wieder die Haare in die Sicht wirbelte. Sobald er sich jedoch auf dem Weg zum nächsten Dach befand, wehten sie wieder aus dem Gesicht.

Seine Augen nahmen das Haus der Hokage ins Visier und seine Gedanken waren zeitgleich darauf fixiert, dass er Tsunade irgendwie seine Meinung blasen würde.

Wie er das anstellen sollte, wusste er nicht genau, doch er würde es bedacht angehen, nicht so wie Naruto, der wahrscheinlich reinplatzen und ihr seine Gedanken ins Gesicht posaunen würde.

Ehe der Uchiha sich versah stand er vor dem rotfarbenen Gebäude an dem ein großes rundes Schild mit dem Schriftzeichen für ‚Feuer’ hing. Es zählte schon nicht mehr als Haus, sondern eher als Turm.

Nervös fuhr er sich durch die Haare, bevor er die Treppen zur Haupteingangstür hinauf ging.

Just in dem Moment erklang ein eigenartiges Klirren. Während er noch überlegte, was es sein könnte, hatten Sasukes hervorragende Reflexe ihn dazu gebracht, wieder über das Geländer der Treppe auf ein gegenüberliegendes Haus zu springen.

Eine Sekunde später kam mit einem lauten Krachen ein rätselhaftes etwas auf dem Boden auf. Einige Augenblicke lang dachte er an Okkultismus und es lief ihm kalt den Rücken runter. Dann aber fasste er sich wieder und kam zu der Erkenntnis: Tsunade war kein Dämon, auch wenn sie so aussah.

Als das Ding regungslos liegenblieb, erkannte Sasuke, dass es ein Schreibtischstuhl war.

Mit einem Blick nach oben konnte er in einem der Fenster, welches – wie er sich entsann – zu dem Arbeitszimmer der Hokage gehörte, ein riesiges Loch feststellen. Einige Überbleibsel des Fensters steckten noch immer zackig im Rahmen.

Mit seinem feinen Gehör vernahm er eine hysterische Stimme und war froh, dass er nicht angeschrien wurde, denn nach der Tonlage zu urteilen wurde man sicherlich taub, wenn man dabei war!

Zwei Ninja – wahrscheinlich Jou-Nin – erschienen an der Tür. Ihre Gesichter spiegelten sowohl Schadenfreude als auch ein wenig Angst wider. Wer da wohl gerade angeschrien worden war? Tsunade musste sich ja ziemlich aufgeregt haben, wenn sie sogar ihren Stuhl aus dem Fenster geworfen hatte. Ihr Temperament war eh noch nie einschätzbar gewesen, selbst Orochimaru hatte immer gestöhnt, wenn er sich an sie erinnerte. (Dass das vielleicht auch in einem anderen Zusammenhang hätte sein können, auf diese Idee kam der unschuldige Sasuke nicht.)

Mit einem Prüfenden Blick auf die beiden Ninja erkannte Sasuke seine Chance, ohne Wartezeit sofort mit ‚ihr’ sprechen zu können und stand mit einem Satz hinter ihnen.

„Könnt ihr mich zu Tsunade führen?“

Vor Schreck, da sie den Clanerben nicht bemerkt hatten, hätten sie beinahe den Stuhl fallen gelassen. Und als sie sahen wer sie angesprochen hatten sahen sie so aus, als würden sie sich gleich vor Angst nass machen.

Wohl doch keine Jou-Nin, dachte Sasuke.

Zum Glück für die beiden schaute in diesem Moment Tsunade aus dem Fenster nach unten.

„Wird’s bald oder – Oh, Sasuke! Ich wollte gerade nach dir schicken lassen.“

Kalt wie immer, dachte die Hokage, als sie den Blick aus seinen emotionslosen schwarzen Augen zu spüren bekam.

Gerade wollte sie noch etwas sagen, vergas es aber in dem Moment, als er plötzlich verschwand.

Sie war überrascht, wie sehr er sich verbessert hatte. Wann hatte sie ihn das letzte Mal gesehen? Das musste ewig hergewesen sein!

Nicht einmal einen Zipfel seiner Kleidung konnte sie entdecken.

Den Bruchteil einer Sekunde fragte sie sich, wo er war und spürte dann als Antwort einen Luftzug sanft über ihre Wange streifen.

Als sie sich herumdrehte, stand er da. Er war größer als sie. Für seine angebliche Stärke, über die oft in der Ninjawelt gemunkelt wurde, war er recht schmal, obwohl man unter dieser Kleidung, die er trug, seine Körperkonturen eh nur erahnen konnte. Es war klar, dass er wohl gefährlicher war als irgendein Protzer, der nur mit seinen Muskeln angab und dabei Milch trank.

Eine Sekunde später standen zwei Anbus mit ihren Kurzschwertern neben dem Uchiha, dessen Hand schon an seinem Kusanagi (Schwert) lag.

Eines der Kurzschwerter ruhte an Sasukes Kehle, das andere an seiner Kniekehle. Leises Knistern erfüllte den Raum und schon allein von dem Geräusch stellten sich bei den Anwesenden die Härchen am Körper auf. Auch ohne zu dem Schwert des Anbus, um welches sich Blitze gelegt hatten, zu gucken, wussten sowohl Tsunade als auch Sasuke, dass ihm, wenn er sich jetzt bewegen würde, das Grab sicher war.

Ohne, dass er es wirklich wollte, sah er die Welt plötzlich mit dem Sharingan. Doof, dass er sich die Aktivierung seines Kekkei Genkai bei jeder Gefahr automatisch angewöhnt hatte.

Der Anbu, der dem Uchiha sein Schwert an die Kehle hielt, hatte dies wohl bemerkt und war drauf und dran, ihm den Schädel abzuhacken.

Sasuke hatte eigentlich gar nicht vor, sich zu wehren – doofes sich-selbst-aktivierendes-Sharingan – aber wenn er sonst draufgehen würde, dann würden zwei Anbus mehr oder weniger eh nichts ausmachen, oder?

Na ja, dann müsste er wohl auch Tsunade umbringen und damit könnte er wieder seine sieben Sachen packen und abhauen. Jetzt, wo er darüber nachdachte... Er hatte tatsächlich nur sieben Sachen: Eine Zahnbürste, sein Schwert, sein –

„Lasst ihn los.“ Tsunade wollte natürlich nicht, dass entweder er oder die Anbus starben.

Er spürte, dass beide Anbus sich zurückzogen. Sie durften nicht widersprechen und mussten auf dem Hokage gehorchen, egal ob die Situation gefährlich war. Jedoch hielten sie sich gerade so nahe an Sasuke, dass sie ihm binnen zwei Sekunden den Kopf abtrennen hätten können, zu mindest nach ihren Berechnungen.

„Nun, Sasu–“ Klopf. Klopf. Wer konnte das sein? Und warum musste er gerade jetzt unterbrechen? Wehe, es war unwichtig!

„Herein!“ Kaum ausgesprochen, ging die Tür auf und die zwei Jou-Nin mit dem Stuhl kamen herein. Ihre Gesichter wirkten angestrengt, als sie den Raum betraten und auf den Tisch der Hokage zutraten.

„Meister Hokage, hier euer Stuhl“, meinte einer der beiden, ohne Sasuke anzugucken, der am Überlegen war, ob das nun wichtig oder einfach nur eine unnötige Störung gewesen war.

„Danke und jetzt geht wieder an die Arbeit!“, war bloß die Antwort, während sich Tsunade hinter ihrem Schreibtisch auf dem Stuhl zurechtrückte.

Diese Freundlichkeit, mit denen sie mit ihren Untergeben umging... Sie sollte sich bloß nicht wundern, wenn irgendwo schon ein Putsch geplant wurde. Bestimmt gab es Idioten, die sich mit einer Frau anlegen würden, aber Sasuke würde sich zweimal überlegen, ob er mit dieser Frau Streit wollte. Wenn die wütend war, war sie bestimmt schlimmer als eine Elefantenkuh, an dessen Neugeborenes man zu nah rankam...

Hinter besagtem weiblichem Wesen klaffte das zackige Loch in der Fensterscheibe, durch welches der Stuhl geflogen war. Warum sie das wohl getan hatte? Und wo war nun der Unglückliche, wegen dem es passiert war?

Die Tür rastete ein, als sie zugezogen wurde.

„So, nun zu dir.“ Die Hokage hatte anscheinend eine gemütliche Position gefunden und stütze nun den Kopf auf ihren Händen ab, was nicht wirklich graziös wirkte, aber das war ja auch nicht der Sinn bei der Sache.

Der ehemalige Nuke-Nin trat ein paar Schritte näher heran, bevor er seine Hand von dem Griff seines Schwertes löste.

Als er an ihr vorbei nach draußen schaute, fiel ihm auf, dass ganz weit hinten, hinter den letzten Häusern von Konohagakure, einige Wolken aufgezogen waren. Es sah nach Schnee aus. Die Hokage sollte schnell ihr Fenster reparieren lassen...

Gab es eigentlich ein Kekkei Genkai für Glas? Das wäre echt originell und derjenige, der es besaß, könnte damit bestimmt eine Menge Geld machen.

Wäre das dann Feuer und Erde...?

„Ich bin immer noch am Überlegen, was ich mit dir mache. Einfach hier wohnen und trainieren dürfte wohl nicht gehen, irgendetwas musst du schon machen.“

Sasuke verzog kaum sichtbar das Gesicht. Er konnte nur hoffen, dass es nicht in die Richtung ‚Unterricht für Akademieschüler’ ging; er konnte Kinder gar nicht ab, da sie seiner Meinung einfach viel zu laut waren. Außer sie waren süß, klein und guckten einen mit ihren süßen kleinen Glubschaugen an. Oder sie patschten mit ihren süßen kleinen Patschhändchen während sie mit ihren süßen kleinen Pummelbeinchen um einen herum liefen.

So oft hatte er noch nie ‚süß und klein’ gedacht, stellte der Clanerbe fest. Wie auch? Von seinem ersten bis zu seinem zwölften Lebensjahr hatte er mit Sakura im gleichen Dorf gelebt, da war ‚süß und klein’ sicher nicht das, was er dachte. Und bei Orochimaru... ne, da waren das die letzten beiden Adjektive, die ihn oder seine Umgebung passend beschreiben würden.

„Hm, ich denke, du wirst ein paar Missionen erfüllen. Natürlich nur welche, die innerhalb des Dorfes stattfinden. Mal sehen...“, riss ihn Tsunade aus seinen verworrenen Gedanken und nahm sich einen Stapel Papiere, der neben ihr auf dem Tisch lag.

Langsam las sie sich ein paar Blätter durch, dann seufzte sie.

„Das wird dir alles nicht gefallen... Ich kann mich nicht entscheiden, am besten du wählst selbst!“ Sie zog ein paar Blätter raus und drehte sie dann um, sodass man nur den weißen Rücken de Zettel sah und nicht den mit den Buchstaben.

„Zieh dir eine raus, damit hats sich dann.“ Irrte er sich oder lächelte sie tatsächlich diabolisch?

Verunsichert beobachtete der Uchiha jegliche Regung im Gesicht der Hokage, bis sie ihm leicht genervt anzickte, er solle endlich seine fünf Buchstaben zu ihrem Tisch rüberbewegen und nicht dämlich Löcher in ihr Gesicht starren, sie hätte erst eine Anti-Pickel-Kur gemacht.

Obwohl Sasuke sich nie wirklich mit der Anatomie und Lebensweise eines weiblichen Lebewesens – außer für sein Training – beschäftigt hatte, war er sich sicher: Entweder sie hatte ihre Periode oder sie war in den Wechseljahren.

Das erklärte Einiges...

Ohne von den Anbus aus den Augen gelassen zu werden, näherte er ihr sich soweit, dass er ein Blatt ziehen konnte. Als er dann endlich eines in den Händen hielt und es der Hokage wieder geben wollte, meinte diese ansäuert: „Nicht ICH mach die Mission, sondern du! Also lies dir das verdammte Blatt gefälligst selbst durch.“

Sie sollte mal mit Yoga anfangen. Das hält gesund und ist gut, um Stress zu bewältigen, außerdem macht das schlank.

Sasuke drehte das Blatt so herum, dass die Buchstaben für ihn einen Sinn ergaben und fing an, zu lesen.

Kaum gelesen, las er es noch Mal.

Wahrscheinlich hätte er es noch zehn Mal gelesen, wenn Tsunade nicht ungeduldig mit den Fingern auf der Tischplatte getippt hätte. „Und?“ fragte sie dann und man konnte einen leicht gereizten Unterton vernehmen.

Was die bloß wieder hatte...? Lag es vielleicht an ihm?!

Sasuke musste dem Drang widerstehen, den Arm zu heben und unter seiner Achsel zu riechen, ob er dort nicht nach Schweiß stank. Aber das wäre sehr verwunderlich, denn der Kampf vorhin war nun wirklich nicht lang gewesen und er hatte erst am Morgen geduscht. Also musste es wirklich an ihrer Tage oder den Wechseljahren liegen.

„Ich soll... als Weihnachtsmann fungieren und die Kinder im Waisenhaus beglücken?“, fragte der Clanerbe, nachdem er sich wieder voll auf Tsunade konzentriert hatte, verdattert und achtete nicht richtig auf seine Wortwahl, denn sein Gegenüber fing prompt an zu prusteten.

Der Uchiha, der wohl dachte, sie würde sich über die Mission amüsieren, versuchte nicht wütend zu wirken und fragte: „Was ist daran so komisch?“

„Nichts“, antwortete die Hokage und musste schwer um ihre Fassung kämpfen, was den jungen Mann nur noch mehr irritierte. Die Frauenwelt war ihm echt ein Rätsel!

„Ich werde dir eine Assistentin zur Verfügung stellen“, fing die Ältere dann wieder ernst an.

Bei ihrem Satz lag die Betonung auf Assistentin und schon das ließ Sasuke Böses ahnen.

Hoffentlich war es nicht Sakura!

Es kam selten vor, dass Sasuke auch nur Bitte dachte, aber jetzt musste er es einfach tun.

Bitte nicht Sakura, bitte, bitte, bitte...

„Natürlich wirst du weiterhin der Weihnachtsmann bleiben, doch sie wird dir mit dem Kostüm und allem Weiteren helfen.“ Die Hokage, die natürlich wusste, wofür der Waisenhausbesitzer ihre Hilfe ersuchte, lächelte über das Gesicht und den Blick des Uchihaerben. Seine Mimik sprach Bände und seine Augen schienen sie zu erdolchen, doch das hielt sie nicht von ihrer Entscheidung ab.

„Ich werde Sakura–“

„Oh Gott, bitte nicht das rosa Monster!“ unterbrach Sasuke stöhnend und hielt sich leidend die Hand an die Stirn. Wieso hatte er das nur gewusst?!

Sie wollte ihn bloß alle sterben sehen, jawohl, alle waren sie gegen ihn! ‚Tod durch rosa Furie’, er sah es schon vor sich.

„Ich sehe, dass du sie sehr gerne hast, aber deshalb werde ich sie dir trotzdem zuteilen.“ Es schien ihr auch noch Spaß zu machen! Also war sie doch eine Dämonin!

Da musste er jetzt wohl oder übel durch, denn er konnte und durfte ihr nicht widersprechen, so gerne er es auch getan hätte...
 

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Das wars dann mit dem 1. Teil, der Tag, an dem er die Mission bekommen hat :'D

Ich freu mich immer über Lob und Kritik x3

Einkaufsbummel mit rosa Monster & Psychopathen braucht die Welt!

So, also der 2. Teil hat nicht lang auf sich warten lassen^^

Hoffe, dass das beim 3. und letzten auch so schnell geht ö.ö"
 

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Sasuke schlenderte eine wenig geistesabwesend den Weg durch Konoha entlang. Um ihn herum herrschte Chaos, aber das bemerkte er kaum. Es war nur gut, dass er nicht so auffiel.

Heute war der 23. Dezember. Morgen war der 24. Dezember und damit Heiligabend und damit Bescherung und damit sein peinlicher Auftritt als Weihnachtsmann und damit der Untergang seines Stolzes als Sasuke Uchiha.

Egal wer den Putsch gegen die Godaime anführte, er würde sich diesem anschließen. Hier in Konohagakure war es noch schlimmer als bei Orochimaru und seinem schwulem Gefährten Kabuto und gleich würde es schlimmer werden, wenn das überhaupt ging...

In fünf Minuten war er mit Sakura verabredet. Wie sich das schon anhörte. Verabredet. Sie sollte sich darauf nur nichts einbilden, immerhin bildete er sich darauf ja auch nichts ein!

Als er um die nächste Ecke bog, stand sie schon am vereinbarten Treffpunkt. Fünf Minuten früher als verabredet. Er ja auch, aber egal, je schneller das hinter ihm lag, desto besser.

„Wo hast du das Kostüm?“ fragte er auch gleich ohne Begrüßung. Natürlich hatte sich der Clanerbe extra von hinten herangeschlichen, damit sie ja nicht mit einer peinlichen Kreischerei anfing und hyperventillierte, wenn er auftauchte, das kannte er nur zu gut von früher.

Doch er hatte sich geirrt. Sie war trotzdem unerträglich, auch wenn sie weder hyperventillierte noch kreischte.

„Oh Sasuke-Kun, bist du das wirklich?“ Nein, er hatte sich bloß als sich selbst verkleidet, was denn sonst?

Wenn Intelligenz Haare auf dem Kopf wären, dann hätte Sakura ein einziges und das war dazu da, damit sie nicht aus einem Eimer trank.

„Warum hab ich kein Panzertape mitgenommen?“ fragte er sich stöhnend, während Sakura ihn fünf Minuten lang zutexte über Dinge, die ihn kein Stück interessierten.

Als sie anfing, über ihre Periode zu reden, nämlich dass diese immer so unregelmäßig käme und sie schon einmal dachte, sie sei schwanger, was aber nicht sein konnte, denn sie war noch Jungfrau, da reichte es ihm.

„Sakura!“ Seine Stimme erinnerte an einen Dreizehnjährigen im Stimmbruch. Selbst er hörte das, aber das störte ihn im Moment wenig, außerdem verschaffte es ihm die benötigte Aufmerksamkeit von Sakura, damit diese Ruhe gab. Doch diese Ruhe währte nicht wirklich lang.

„Geht’s dir nicht gut?“ fragte Sakura besorgt, nachdem sie ihn verwundert angesehen hatte. Zum Glück hatte sie ihre Medikamente dabei. Eine Kunoichi darf nie unvorbereitet sein, schon gar nicht, wenn sie mit Sasuke Uchiha verabredet war. Heute in der Tasche: Hustenbonbons mit Salbeiextrakt, extra ohne Zucker, dafür aber mit vielen mehrwertigen Alkoholen, die auch fett machten und wenn man zu viel von den Dinger aß, gewann man gratis Stunden auf der Toilette.

Sie wollte ihm gerade eins aufdrücken, da sprach er schon weiter:„Mir ginge es um Einiges besser, wenn du einfach deinen Mund hieltest und mir sagen würdest, wo du das verdammte Kostüm hast!“ Einige Passanten schauten verwundert zu den sich streitenden Shinobi, die an ein altes Ehepaar erinnerten, vergaßen sie aber auch sofort wieder, als das nächste Schaufenster in Sicht kam.

Wahrscheinlich war das auch gut so. Noch mehr Aufmerksamkeit und der Uchihaerbe würde sich die Haut schwarz und pink tätowieren lassen und danach in Iwagakure sein Glück als Pavian suchen.

„Sag...“ Sakura wurde durch einen Hustenanfall geschüttelt und Sasuke wünschte sich, sie würde daran ersticken, was jedoch nicht geschah, denn nachdem sie sich wieder gefangen hatte, redete sie gleich weiter, „...das doch gleich!“

Der Hustenanfall hatte so lange gedauert, dass man hätte vergessen können, was sie davor gesagt hatte.

„Das doch gleich?“, fragte der Uchiha deshalb verwundert und kapierte nicht, wieso Sakura anfing zu lachen. Die Lache war echt nicht erträglich, schon gar nicht für feine Ninjaohren.

Sasuke war ja so einiges gewöhnt aber das hörte sich an, als hätte sie eine Kreissäge verschluckt.

„Hahaha hahaha!“, lachte Sasuke entnervt mit, bevor seine Stimme einen bissigen Ton annahm: „Hör auf wie ein Pferd zu lachen und gib mir endlich die dämliche Verkleidung!“

Sakura verstummte sofort, als die Bemerkung mit dem Pferd fiel, sodass Sasuke sich fragte, warum er nicht früher darauf gekommen war, sie zu beleidigen. Doch auch auf diese Frage gab es eine Antwort: Eine Haruno lässt keine Bemerkung an sich vorbei, schon gar nicht, wenn es sich um ihr Erscheinungsbild handelt.

„Lache ich echt wie ein Pferd?“ fragte die Kunoichi geschockt, als wäre nun ihr Weltbild zerbrochen.

Sasuke, dem Nervenzusammenbruch nahe, schnaubte wütend, dann atmete er einmal tief ein und aus. Frauen verstanden es echt, ihn auf die Palme zu bringen, besonders Kunoichis mit Heilfähigkeiten, wie es schien...

„Und wenn es so wäre, wäre es mir auch egal.“ Wenn er aufhören würde, das Gespräch mit Gewalt zu dem Thema zu ziehen, welches er gerne hätte, würde sie ja vielleicht von selbst draufkommen.

„Echt? Meinst du das ernst?“ Sakuras Stimme war so schrill, dass Sasuke sich wunderte, warum die Scheiben noch nicht einbrachen. Wie hatte Naruto das nur so lange mit ihr aushalten können? Er war gerade mal sieben Minuten hier und am liebsten hätte er jetzt schon Ohrstöpsel. Ihm wäre sogar das schwule Klugscheissergelaber von Kabuto lieber.

Wäre sie kein so temperamentvolles Wesen, dann hätte er sie jetzt einfach stehen gelassen, es ging ihm ja noch nicht einmal um den guten Eindruck.

Er musste jetzt trotzdem eine Antwort mit Bedacht wählen. Ein falsches Wort und er konnte sich heute noch ins Krankenhaus einliefern lassen, denn ihre Faust machte ihm schon ein wenig Angst. Er hatte vorhin beim Training beobachtet, dass sie so viel Chakra in der Hand hatte, dass sie mit einem Schlag eine ganze Straße in Konoha vernichten könnte.

Ein Treffer und seiner schönen Nase konnte er ein Grab buddeln.

„Ich sage nie etwas, dass nicht stimmt“, meinte er also ausweichend. Es stimmte vielleicht nicht ganz, aber so wie er die junge Frau vor sich einschätzte, war sie sehr naiv. Wahrscheinlich würde sie ihm auch glauben, wenn er ihr erzählen würde, dass es den Weihnachtsmann wirklich gab und er ihn nur vertreten sollte.

Doch das Mädel war so in ihrer Begeisterung vertieft, dass sie nicht wirklich über seine Worte nachdachte, sondern nur mitbekommen hatte, dass es ihm egal wäre, wenn sie wie ein Pferd lachen würde, aber nicht dass er damit indirekt bestätigt hatte, dass sie wirklich wie ein Pferd lachte.

„Ach ja, hier ist das Kostüm.“ Geht doch. Er entriss ihr die Tüte und wollte schon gehen, doch sie hielt ihn am Ärmel fest. Als Sasuke sich erneut zu ihr herumdrehte, waren ihre Wangen leicht gerötet und er musste mit Gräuel an Karin denken. Verfolgten ihn diese Bilder denn immer noch?! Er dachte, aus der Phase der Alpträume, in denen Karin ihn mit selbstgebackenen Torten hinterher gerannt war, hätte er endgültig überstanden und er würde nie wieder eine Person treffen die auch nur annähernd so war wie eben das rothaarige Mädchen mit der Brille. Er hatte sich geirrt, wie so oft an diesem Tage schon...

„Wir müssen noch was in der Stadt für das Kostüm besorgen.“ Er wollte mit dem rosa Monster nirgendwo hin. NIRGENDWO! Nicht mal auf eine Mission, auch wenn er mit dem Lohn, den er dafür bekommen würde, nie wieder was machen müsste und sogar Luxusware aus den hintersten Ecken von Tsuchi no Kuni, dem Reich der Erde, bekommen würde. Lieber würde er nackt durch Konoha rennen und danach in den See springen. Und das im Winter, wenn es sein musste.

„Was denn noch?“ fragte der Uchihaerbe genervt, denn er wollte nach Hause und schlafen! Wahrscheinlich hatte sie noch nie eine Nacht lang durchgemacht, beziehungsweise nur vier Stunden geschlafen. Anscheinend nicht, sonst würde sie ihn ja gehen lassen. Doch seine Menschenkenntnis sagte ihm, dass sie ihn wohl nicht mal freiwillig gehen lassen würde, auch wenn er Lepra hätte und ansteckend wäre.

Der Himmel war nun komplett dunkel geworden, sodass es den Anschein hatte, es sei schon Abend, wobei es doch erst Nachmittag war. Gleich würde es anfangen zu schneien.

„Ich werde dich im Engelskostüm begleitet und das muss ich noch besorgen.“ Es klang wie selbstverständlich. Sasuke hätte sie genau jetzt am liebsten in eine Fräsmaschine geworfen und genüsslich zugeguckt, wie sie in kleine Stücke zerfetzt wurde. Doch wo sollte er auf die Schnelle eine solche Maschine herbekommen?

„Dann mach das.“ Es war zu mindest einen Versuch wert, sich hier raus zu reden. Wobei es wahrscheinlich nur bei einem Versuch bleiben würde.

„Du kommst mit!“ Sie hätte auch sagen können: „Du räumst jetzt dein Zimmer auf!“ Das hätte das Gleiche in seiner Einstellung bewirkt, nämlich genau das Gegenteil.

Eine tiefe Falte bildete sich auf Sasukes Stirn und einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, nach einer Fräsmaschine zu suchen, auch wenn er dafür alle Länder der Welt abklappern müsste. Hauptsache, das rosa Ding würde endlich Ruhe geben. Dann jedoch besann er sich auf Tsunade.

„Wehe du hälst es nicht kurz“, gab er sich nach längerem hin und her seiner Gedanken genervt geschlagen.

„Uiiii! Danach gehen wir dann heiße Schokolade trinken, oder?“ Der Uchihaerbe ignorierte diese Aussage schon deshalb, weil es um die ihm verhasste Schokolade ging.
 

Der Clanerbe lief einfach, nachdem er sich von Sakuras Klammergriff befreit hatte, zum nächsten Geschäft. Dort konnte man Kleidung leihen, heut war wohl doch nicht ganz sein Pechtag.

Er schleifte die Haruno in das Geschäft und hielt dann nach jemandem Ausschau, der ihnen helfen könnte.

Das Geschäft war komplett menschenleer und relativ dunkel, es hing auch ziemlich viel Kleidung an den Ständern. So viele Kleider, unter anderem auch massenhaft Kimonos. So viele auf einmal hatte er das letzte Mal bei dem Modefreak namens Orochimaru gesehen.

„Äh Sasuke“, fing Sakura leise flüsternd an, „was wollen wir denn hier?“

Mit einem prüfenden Blick auf ihr Gesicht, ob sie ihn wohl verarschen wollte, stellte er fest, dass sie es tatsächlich ernst meinte. War das ihr ernst? Konnte sie nicht lesen? Da stand doch dick und fett: „Tante Miyu’s Ausleihe“

„Dir ein Engelskostüm besorgen.“ Und eine Fräsmaschine!! Warum gabs hier keine Fräsmaschine?

Der Uchiha schaute sich suchend um, konnte aber keins von Beidem entdecken.

„Hier?“ fragte Sakura erstaunt und ihr Blick war vorwurfsvoll. Wo wollte sie denn hin? Nach Paris, Tokyo oder New York? Sonst noch was?

„Wohin denn sonst?“ lautete also die Gegenfrage.

In ein anderes Geschäft würde er garantiert nicht mit ihr gehen. Dann würde es nämlich nicht bei einem Engelskostüm bleiben und am Ende wollte sie dann wahrscheinlich auch noch, dass er sich vor ihre Umkleidekabine stellte und seine Meinung zu verschiedenen BHs abgab, die sie trug. Das allerdings würde wegen gewissen Hormonen peinlich werden und unter gar keinen Umständen wollte er sich solch eine Blöße geben. Das würde nämlich bedeuten, dass er doch auf gewisse Dinge reagierte und ab da an würde er keine Ruhe mehr finden.

„Naja, weiter unten gibt es ein Modegeschäft, in dem ich ein schönes Kostüm gesehen hab...“ Ihr Blick war... irgendwie süß.

Der Clanerbe musste schlucken. Hatte er das gerade wirklich über Sakura gedacht? Nein, das war wohl irgendein Fehler bei den Synopsen oder so.

„Dann lass uns halt dahin gehen. Hauptsache, wir sind schnell fertig“, meinte er, wieder mit Gedanken an Tsunade, ergeben. Sie könnte ihn in diesem Zustand sogar zum Sexshop ziehen... Was war aus der Entschlossenheit von vor wenigen Sekunden geworden?

Er verdrängt den kurz aufblitzenden Gedanken, dass er die rosa Furie tatsächlich in Unterwäsche sehen wollte und sie verließen gemeinsam das Geschäft, um wieder auf die volle Straße von Konoha zu treten.
 

Das ‚weiter unten’ war ein 10 Minuten langer Fußweg. Sie waren Ninja und Sakura wusste genau, dass das Geschäft so weit weg lag, also warum waren sie nicht einfach über die Dächer gehüpft? Damit hätten sie 9 Minuten Zeit gespart. Okay, die Frage konnte er sich selbst beantworten: Sakura lief mit Sternchenaugen durch die Straße und bewunderte alles, woran sie vorbeikamen. Egal, ob das nun geschnitzte Holzfiguren oder aus billigem Plastik bestehende Stäbe waren – wofür auch immer die gut waren. Beinahe wäre sie an einem Stand mit Schmuck stehen geblieben, allerdings konnte er sie gerade noch so mitziehen. Sie schien über seine Berührung so verwundert, dass sie es sich gefallen ließ.

Der Uchiha atmete auf, als sie plötzlich meinte: „Stopp, da ist es!“

Es war ein relativ großes Geschäft und viel zu viele Mädchen gingen dort raus und rein. Sie würde ihn da garantiert nicht – Verdammt, sie hatte ihn schon reingezogen.

Schnell senkte Sasuke den Kopf, um ja nicht erkannt zu werden. Um neugierige Blicke kam er trotzdem nicht herum.

Anscheinend wusste Sakura nicht, wo das Kostüm war, denn sie blieb vor jedem Kleiderständer hängen und schaute sich die Kleidung genau an. Ab und zu kam dann auch ein kleiner Aufschrei wie: „Wie süß! Sasuke-Kun, Sasuke-Kun! Würde mir das stehen?“

Was war er?! Ein schwuler Kleiderberater? Nein danke, eher würde er Raucher werden und sich einen Bierbauch antrinken.

Egal was sie ihn fragte, er beantworte es immer mit einem „Hn“, wovon sie gar keine Notiz nahm, denn sie hängte es sofort wieder zurück, nachdem sie sich den Preis angeguckt hatte.

Anscheinend hatte sie nicht genug Geld. Zum Glück war der Uchiha-Clan schon immer vermögend gewesen und finanzielle Probleme hatte Sasuke nun wirklich nicht, zumal er ja alles geerbt hatte.

Nachdem er ungefähr weitere 10 Minuten Sakura gefolgt war, trennte er sich unauffällig von ihr. Er war eigentlich nur bei ihr geblieben, weil er dachte, sie wüsste, wo das Kostüm hing, außerdem hätte ihn dann niemand angefallen, weil es den Anschein hatte, sie wären ein Paar.

Doch schon nach kurzer Zeit wusste er, warum er anfangs keine Lust gehabt hatte, überhaupt mit Sakura hier her zu kommen: Das Geschäft war riesig und er hatte die Orientierung inmitten der ganzen Frauenkleidern verloren, auch wenn er es nicht gern zugab. Hoffentlich fand niemand heraus, dass er zwischen Kleidern fast wahnsinnig wurde. Er besaß immer noch ein Trauma von Orochimaru.

Plötzlich lief ihm eine Verkäuferin in die Arme. Na ja, eher lief er ihr in die Arme. Es schien verdächtig, so, als hätte sie auf ihn gewartet.

„Kann ich ihnen helfen?“ fragte sie mit einem liebenswürdigem Lächeln und einem verführerischem Blick. Nie wieder würde er so ein Geschäft auch nur anblicken.

„Ja, lassen Sie mich in Ruhe“, antwortete Sasuke mit emotionslosem Gesichtsausdruck. Er hatte ihre Masche durchschaut, sie war nur hinter ihm her! Er wusste es einfach, immerhin wurde er seit er denken konnte von ‚unschuldigen’ Mädchen verfolgt, die sich schlussendlich als teuflische Furien herausstellten und ihm als Fangirls hinterher rannten.

Die Verkäuferin starrte ihn verdutzt an. Mal davon abgesehen, dass sie schon mindestens an die 30 sein musste. Dann zuckte sie mit den Schultern und murmelte irgendwas von ‚die Jugend von heute’ und ‚unverschämte Göre’.

Hm. Vielleicht war es ja doch kein verführerischer Blick gewesen und die Tussi tat einfach nur ihren Job. Aber Sasuke war nun mal ein wenig empfindlich mit dem Auftreten von weiblichen Personen.

Er drehte sich im Kreis und versuchte auszumachen, wo der Ausgang sei, doch er konnte ihn einfach nicht entdecken. Dann, als könnte es etwas helfen, steckte er seinen Zeigefinger in den Mund und hielt in danach in die Luft. Ein Mädchen sah ihn an, als hätte er einen Schaden, umso besser. Es war ihm lieber, dass man ihn für einen Psychopaten hielt, als dass man ihm hinterherlief.

Allerdings konnte Sasuke nicht ausmachen, von wo ein eventueller Luftzug kam, sodass er den Ausgang hätte finden können, also wühlte er sich durch die Ständer, bis er eine andere Verkäuferin gefunden hatte. Mit einiger Überwindung sprach er sie an.

„Entschuldigen Sie, wo bin ich hier?“

Die Verkäuferin drehte sich um und zog eine Augenbraue hoch, ihr Blick musterte ihr Gegenüber abschätzend. „In einem Geschäft.“

„Danke für ihren Hinweis, ohne sie wäre ich da nie drauf gekommen“, antwortet der Uchiha sarkastisch, aber betont freundlich. „Aber können sie mir auch sagen, wie ich hier wieder rausko–“

„Der kleine Sasuke Uchiha wird von seiner Mutter gesucht“, unterbrach eine Durchsage plötzlich die Weihnachtsmusik, die vorher gelaufen war. Sasuke erstarrte sofort.

Im Hintergrund von der Durchsage hörte er Sakuras Stimme irgendwas sagen und dann noch einmal die Stimme: „Sasuke Uchiha wird von seiner Freundin gesucht, er möge sich bitte an Kasse drei einfinden.“

Einige im Laden lachten, der Clanerbe fand das jedoch alles andere als lustig.

Die Verkäuferin vor ihm räusperte sich. Und er wendete sich ihr wieder zu.

„Sagen Sie mir, wo Kasse drei ist. Bitte.“ Er hatte selbst bemerkt, dass er ein wenig rot geworden war. Jedoch war er ein Meister darin, so etwas zu überspielen.

Die Verkäuferin grinste breit. Ja, sollte sie sich doch ruhig über ihn lustig machen, aber er hatte etwas, was sie nicht hatte: Selbstbewusstsein.

Noch immer grinsend beschrieb sie ihm knapp den Weg und Sasuke stolzierte selbstbewusst zu Kasse drei, nicht ohne vorher noch mit seiner Kleidung irgendwo hängen zu bleiben, was das selbstbewusste Erscheinen nicht gerade stärkte.

An der Kasse konnte der Uchiha auch schon Sakura ausmachen. Sie trug eine Tüte um das Handgelenk, was nur heißen konnte, dass sie schon etwas gekauft hatte. Wie scharfsinnig er doch war! Würde er es zu einhundertundeins Gummipunkten schaffen? Und wehe es gab da keine Waschmaschine...!!!

„Da bist du ja endlich.“ Keine freundliches Hallo oder so? Sie stand doch auf ihn, oder?

Doch stattdessen deutete er aus ihrem Gesicht nur, dass sie deutlich angenervt war. Vielleicht weil sie auf ihn warten musste? Allerdings konnte er nur eins wirklich klar feststellen: Er hasste Mädchen. Sie nervten und er wusste einfach nicht, wie er sie deuten sollte.

Sakura unterbrach Sasuke in seinen Gedanken, indem sie ihn am Arm packte und ihn zum Ausgang zog. ACH DA WAR DER!! Wo hatte er denn die ganze Zeit Ausschau gehalten? Die hatten den bestimmt gerade erst dahin gebaut. Ja, so musste es gewesen sein!

Froh, endlich aus dem Geschäft zu sein, wollte sich der Uchihaerbe auch sofort aus dem Staub machen, aber da hatte er die Rechnung wohl ohne die Haruno gemacht.

„Stooooop!“, rief sie und hielt ihn weiterhin fest umklammert am Arm. „Du... willst doch nicht etwa gehen, oder? Es schneit.“ Eine wenig irritiert über das, was sie da sagte, schaute er sie an. Was hatte das eine mit dem anderen zu tun? Dann schneite es eben, na und?! Und wenn schon, später würde es auch nicht aufhören, so wie der Himmel aussah. Macht sie sich jetzt Sorgen um seine Gesundheit oder was? War sie seine Mut–

Den Gedankengang strich er sehr schnell wieder, nicht nur, dass es ihn an die peinliche Situation von gerade eben erinnert, es erinnerte ihn auch an seine wirkliche Mutter.

Aber... was wollte Sakura von ihm?!

„Du hast mir doch versprochen, dass wir noch in ein Café gehen und eine heiße Schokolade trinken!!“ Moooooment mal! Er hatte nichts auf ihre Aussage hin, dass sie später gerne noch eine heiße Schokolade trinken gehen wollen würde wollen gehen würde will würde würde würde... bla... bla... wie auch immer... äh... Gesagt! Versprochen schon gar nichts und von einem Café war nie die Rede gewesen. Er würde sich hüten mit dem rosa Monster in ein und dasselbe Café zu gehen, dass sah ja aus wie ein Date.

„Sayounara“, meinte Sasuke also schnell, riss sich aus der Umklammerung und sprang um sein Leben weg. Sakura folgte ihm nicht, sein Glück. Der heutige Tag war wirklich grausam gewesen, wie konnte Tsunade ihm das nur– OH. MEIN. GOTT.

Er hatte die Tüte mit dem Kostüm nicht mehr!

Ärgerlich drehte er sich kurz vor seinem Haus wieder um und hechtete zurück. Der eisige Wind ließ ihn sein Gesicht taub werden, von seinen Händen spürte er auch nichts mehr und die Sicht wurde durch das Schneetreiben zunehmend schlechter.

Was für ein supidupi Wetter, da konnte man sich supidupi fröhlich auf eine supidupi tolle Mission von der supidupi tollen Hokage vorbereiten! Oh, irgendwann würde er Tsunade lynchen. Irgendwann. Der Tag kam schon noch.

Als der Clanerbe wieder vor dem Geschäft ankam, sah er aus wie ein Yeti, aber das wusste er natürlich nicht. Er betrachtete seine Hände. Sie schimmerten schon bläulichlila.

Dann betrat der Uchiha das Modegeschäft wieder und blieb erst einmal am Eingang stehen. Zu mindest war Sakura nicht mehr da, die machte einen nur nervöser als sowieso schon. Dann kam er auf die glorreiche Idee, sich ein wenig Mut zuzusprechen, bevor er erneut die Höhle des Löwen betreten würde.

‚Tief einatmen, tief ausatmen’, befahl er sich selbst. ‚Du gehst da jetzt rein und fragst nach der Tüte. Wenn dich jemand erkennt, schließe deine Augen und niemand weiß wer du bist. Tu einfach so, als wärst du...’ Ihm fiel kein passendes Wort ein, also nahm er einfach das nächste, das ihm in den Sinn kam. ‚...eine Waschmaschine.’

An diesen Schwachsinn würde er sich sowieso nicht halten! Eine Waschmaschine. Haha, dass er nicht lachte.

Was machen Waschmaschinen? Sie waschen. Kombiniere Watson. Eine waschende Waschmaschine. Ha! Wenn das Mal nicht einhundertundeins Gummipunkte wert ist.

Als er der Meinung war, sich genug Mut zugesprochen zu haben, betrat er denn Laden endgültig.
 

Erfolgreich war Sasuke, wider Erwarten, an der Kasse angekommen, ohne sich auch nur einmal zu verlaufen. Das könnte eventuell und mit großer Wahrscheinlichkeit, vielleicht auch durch bestimmte Begebenheiten, minimalen Änderungen in der Matrix und wenn man sich einmal die Konstellation der Sterne ansah, daran gelegen haben, dass er wie blöd mit seinem Sharingan durch den Laden gerannt war. Allerdings war er allen Personen ausgewichen, die ihm in den Weg gekommen waren, er war ja kein Unmensch, er sah nur aus wie einer.

Sein Herz pochte so wie schon lange nicht mehr, als er sich ein wenig zur Kassiererin beugte, welche ihn auch sofort scheinbar interessiert anschaute.

Einen kurzen Moment stellte sich der Uchiha vor, die Kassiererin zu sein und er musste unwiderruflich feststellen, dass er bestimmt unglaublich gut aussah.

„Entschuldigen Sie, aber... brauchen Sie Hilfe?“, fragte die Kassiererin dann ein wenig besorgt.

„Ja!“, antwortete Sasuke sofort und sprang die Frau hinter der Kasse regelrecht an. Eine nette Seele, juhu! „Wurde eine Tüte mit einem Weihnachtsmannkostüm hier zufällig abgegeben?“

Die Verkäuferin starrte ihn entsetzt an. Dann wendete sie sich zu ihrer Kollegin und schien ein ernstes Gespräch mit ihr zuführen. Das dauerte nicht lange. Gegen Ende nickte die Kollegin zustimmend und wendete sich schlussendlich an Sasuke selbst: „Ich möchte Sie bitten, das Geschäft zu verlassen.“

Alles, was in dem Gesicht des Uchihas geblieben war, wich nun auch und ihm klappte die Kinnlade runter.

„Ähm, aber ich suche doch nur mein Weihnachtsmannkostüm...“, stammelte Sasuke das erste Mal seit langem wieder. Er war komplett verwirrt. Was wollten die? Hatte er richtig gehört?!

„Sie gehören in die Klatsche! Schauen Sie sich doch mal an!!!“, konnte sich die eine von den beiden Frauen nicht mehr halten.

Was? Wie? Wo? Wer? Hatte er was verpasst?

Als er sich umdrehte, war dort rein zufällig ein Spiegel, der eine ganze Säule bedeckte. Aber... wo war er? Wenn in den Spiegel schaute, sah er nicht sich, sonder irgendein undefinierbarer Kerl, dessen Haare platt, nass und irgendwie ziemlich zerzaust im Gesicht rumhangen, die Kleidung völlig durchnässt, tiefe Augenringe und weiße, leicht bläulich schimmernde Haut.

Was zum...? War er das? Der Kerl da?! Wieso sah er plötzlich SO aus? Und dann kam es ihm: Er war zehn Minuten lang durch Schneetreiben gesprungen und er hatte in der Nacht nur vier Stunden geschlafen.

„Verstehen sie mich nicht falsch!“, wandte er sich wieder an die Verkäuferinnen. „Aber ich bin Sasuke Uchiha.“

Verständnislos sahen die Frauen ihn an. „Sasuke Uchiha ist ein Märchen, den gibt’s gar nicht.“

Ein weiteres Mal klappte dem Uchiha den Mund auf. Wie kamen die jetzt auf den Schwachsinn und warum?!

„Was... aber...“, versuchte er es noch einmal. „Ich wollte doch nur wissen, ob ein Weihnachtskostüm abgegeben wurde.“

Er war sauer. Irgendwie war er wirklich, wirklich sauer. Wäre er der Hulk, dann wären die Damen vor ihm nicht mehr, von dem Laden mal ganz zu schweigen.

Eher ungewollt aktivierte sich erneut sein Sharingan, was den Frauen an der Kasse ein Keuchen entweichen lies.

„Da.“ Ihm wurde eine Tüte vor die Nase geknallt und Sasuke erkannte sie sofort: Dort war sein Kostüm drin!

Was war daran so schwer gewesen, ihm die Tüte zu geben?

„Danke“, brachte er schweren Herzens und mit angestrengt freundlichem Gesicht über die Lippen. Er nahm die Tüte und drehte sich Richtung Ausgang. Durch das Sharingan konnte er genau sehen, wo jener lag. Mit einer Rekordzeit von Neun Komma Sieben Drei Sekunden wühlte sich der Uchiha querbeet durch die Kleiderständer, nicht darauf achtend, ob etwas hinunter fiel und kam schließlich heil am Ausgang an. Natürlich mit der Tüte, er hatte sie während der kurzen Zeit, die er durch den Laden gebraucht hatte, über seinen Kopf gehalten, damit sie auch ja nirgends hatte hängen bleiben können.

Mit einem glücklichen Seufzen verließ er das Gebäude. Von heute an würde nie wieder einen Schritt dort hinein setzen. Da konnten ihn keine zehn Harunos mehr reinbringen, niemals!

Und nun machte er eine weitere Rekordzeit: In nur zwei Minuten, vierunddreißig und zwei Hundertstel Sekunden war er zu Hause.

Die Tüte flog, noch bevor Sasuke die Tür geschlossen hatte, in die nächste Ecke und kippte dort um. Ein Stück des roten Stoffes und ein Teil des weißen Kunstpelzes guckte heraus, aber es interessierte in wenig, zumal er es gar nicht wirklich wahrnahm, weil er sich seine Schuhe auszog und sofort in der Küche verschwand, um sich einen Kaffee zu machen.

Nachdem er endlich die Tasse mit der heißen, dunklen Flüssigkeit in der Hand hielt, fühlte er sich schon gleich viel besser, auch wenn er noch nichts davon getrunken hatte, aber sie wärmte seine Finger.

Ein wenig verloren schaute er sich um. Das Haus war immer noch riesig und zu beschreiben, was alles hier drin stand, würde Jahre dauern. Die untere Etage war der Wohnbereich mit der Küche, dem Essbereich, das Wohnzimmer und... Itachis Zimmer. Aber auch ein Bad gab es in der Etage, außerdem konnte man von jedem Raum aus auf die Veranda gehen, das heißt, wenn das Zimmer denn richtig lag. Es war ein altes Haus im traditionellen Baustil, deswegen war es noch mit Tatamimatten ausgestatten und auch den Papierwänden, außerdem zog sich die Veranda um das ganze Haus, ungefähr 50 cm über dem Erdboden. Hinter dem Haus war ein mit Hecken umwachsener Garten, der aber auch länger nicht mehr gepflegt worden war, entsprechend sah er nämlich aus. Das überdachte Tor, welches mal als Eingang zu eben jenem Garten benutzt worden war, war schon überwuchert mit wilden Pflanzen, das ‚Unkraut’ wuchs ungehinderte und der Teich mit dem Flusslauf war äußerst veralgt. Aber es kümmerte den Clanerben nicht. Es interessierte keinen, wie es hier aussah, denn es lebte eh keiner mehr, den es hätte interessieren können.

Mit dem Kaffee in der Hand drehte sich der Uchiha um und ging aus der Küche, über den Korridor und dann die dunkle Holztreppe hoch. Während er die Treppen hochging, nippte er ein wenig nachdenklich an seinem Kaffee.

Heute war doch sehr interessant gewesen. Das rosa Monster hatte ihn zur Weißglut getrieben, er hatte einen Moment an seinem Charme und seiner Männlichkeit gezweifelt und zwei Verkäuferinnen hatten in als Psychopathen verschrien. Außerdem hatte er sein Schicksal nun endgültig besiegelt, das Kostüm lag nämlich immer noch unten.

Er hob seinen Fuß für die letzte Stufe an, blieb hängen und knallte der Länge nach, ums es treffend zu beschreiben, auf die Fresse. Und zwar nicht gerade sanft, war ja niemand da, der ihn hätte auffangen können.

Bei dem Aufschlag hatte sich der Uchihaerbe heftig auf sie Zunge gebissen, seine Nase schmerzte ungeheuer. Die Tasse war neben ihn hingefallen, nicht ohne vorher auf sein Oberteil zu gehen, es zu durchweichen und für einen kurzen, aber schmerzhaften Moment seine Haut zu berühren, die dank der Kälte, der er eben noch draußen ausgeliefert gewesen war, noch sehr empfindlich gegen Hitze war.

Oh ja, diese Treppe hatte er schon immer gehasst.

„Heilige Maria Mutter Gottes“, zischte der Uchiha und richtete sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Seine grüne Kaffeetasse war hinüber, somit konnte er den Kaffee vergessen.

Geschickt und ohne sich zu schneiden, sammelte er die Scherben auf und war auch sehr schnell wieder die Treppen unten, ohne hinzufallen, obwohl es ihn doch ziemlich im Kreuz schmerzte. Zudem schmeckte er den süßlichen Geschmack von Blut im Mund, doch das machte Sasuke in dem Moment herzlich wenig aus.

Wenn er doch jetzt bloß jemanden hätte, der ihm helfen könnte.

Die Scherben landeten im Mülleimer, er nahm sich ein Tuch und ein Kehrbesen mit Kehrblech und war, mit jeweils drei Stufen auf einmal, rasch wieder oben. Die Sauerei war nach kurzer Zeit beseitigt, aber da er keine Lust mehr hatte, jetzt wieder nach unten zu gehen, verzog er sich erst einmal im Bad und duschte.

Und das war das erste Mal, dass der Uchiha nicht darauf achtete, wie lange er duschte. Das Wasser war angenehm warm, fast heiß, er hatte sich rasch daran gewöhnt. Mit dem Gesicht im Nacken, stand er da, das Wasser prasselte ihm unterhalb seines Kinnes über den Hals, lief über seine Brust, dann über seine Hand, welche locker auf seinem Thorax lag , weiter über seinen Bauch, den Bauchnabel, seine anderen Hand, als nächstes folgte der Unterbauch und auch darunter löste das warme Wasser in ihm ein leichtes Gefühl aus. Seine Schultern und sein Rücken allerdings bekamen kaum Wasser ab, aber das spürte er in diesem Moment nicht, denn durch seinen ganzen Körper strömte das Gefühl der Wärme.

Sasuke wusste nicht, wie lange er so unter der Dusche gestanden hatte, er hatte sich erst nach einer gefühlten Ewigkeit einshampooniert und kurz bevor er mit duschen fertig war, wurde das Wasser kühler.

Als er das Wasser ausgestellt hatte, stieg er aus der Dusche. Mit einem Handtuch wuschelte er sich durch die Haare, dann trocknete er sich mit einem weiteren ab und zog sich dann sofort eine frische Boxershorts und ein schwarzes T-Shirt an. In seinem Zimmer zog er schnell den Futon und Bettzeug aus dem Wandschrank und legte beides zurecht.

Draußen war es bereits dunkel geworden. Sasuke schätzte die Zeit auf allerhöchstens sieben Uhr, allerdings war er wirklich müde, was nicht zuletzt an der heißen Dusche gelegen hatte, so schlief er auch tatsächlich nicht viel später ein, nachdem er sich hingelegt hatte.
 

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Anmerkung: Über Lob, Kritik und gefunde Fehler freu ich mich immer *.* Ich beiße nicht x3

Alte Bekanntschaften & Ein unnormaler Vormittag

Sorry für die lange Wartezeit v.v"" Ich wird sich entscheiden, ob es noch 1 oder 2 Kapitel werden xD

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Irgendwie... war die Position unangenehm. Langsam öffnete der schwarzhaarige, junge Mann die Augen und richtete sich auf. Kein Wunder, er hatte mit dem Gesicht über dem Kissen, mehr nach unten als zur Seite gerichtet, auf dem Bauch geschlafen. Diese eher ungewöhnliche Position für ihn hatte ihn schließlich auch zum Aufwachen gebracht. Seine Nase tat immer noch ein wenig weh und als er mit seinen Fingern drüber fuhr, konnte er deutlich spüren, dass sie angeschwollen war und selbst durch diese leichte Berührung höllisch schmerzte.

Der Uchihaerbe stand auf, schüttelte sein Bettzeug aus und legte es erst einmal quer auf den Boden, dann nahm er sich wahllos ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank und ging ins Bad. Der Blick in den Spiegel lies ihm das Blut in den Adern gefrieren.

Seine Nase!!! Seine schöne Nase!!!!!

Er ging näher an den Spiegel und strich sich erneut über sie. Das sah schlimmer aus als damals, als er mal aus Versehen in der heißen Quelle die Tür verwechselte und dann in der Frauenumkleide gelandet war. Gruselig.

Sasuke hielt einen Waschlappen unter das kalte Wasser und legte ihn dann auf seine Nase. Zwar bezweifelte er, dass es etwas brachte, aber ein Versuch war es zu mindest mal wert.

Als er jedoch etwas anderes machen wollte und dabei immer versuchen musste, dass der Waschlappen ja nicht herunterfiel, wurde es ihm zu blöd und er knallte ihn einfach in den Wäschekorb.

Beim Pinkeln dachte der Uchiha darüber nach, wie er diesen Tag überhaupt überleben sollte. Einfach die Geschenke den kleinen Scheißkindern geben und abhauen. Das war bestimmt die beste Lösung, dann könnte er den Rest des Abends verschlafen und diese Schmach vergessen. Und morgen müsste er ja wieder zur Hokage, den Bericht abliefern und eine neue Mission bekommen.

Schon der Gedanke daran... Wenn es wieder so was Peinliches werden würde, dann, ja dann würde er Sakura heiraten und mit ihr eine überglückliche und große Familie gründen.

NEIN. Moment. Er würde das rosa Monster nicht mal im Traum auch nur anfassen. Bäh. Widerlich. Was er da schon wieder dachte. Und das beim Pinkel, ne ey...

Er war fertig und zog sich, nachdem er sich gewaschen hatte, eine frische Boxershorts, ein dunkelblaues T-Shirt mit weitem Kragen und eine relativ kurze weiße Hose an. Hui, diese Kombination hatte er nicht mehr angehabt, seit er zu Orochimaru gegangen war.

Die schmutzige Boxershort landete im Wäschekorb.

Dann schaute der Clanerbe wieder in den Spiegel. Okay, diese blaue Krüppelnase war wirklich nicht zu übersehen und das gerade heute...! Er hatte echt kein Glück.

Der Morgen war schon mal am Arsch und konnte von da wohl auch nicht mehr gerettet werden.

Angepisst verließ er das Bad und ging wieder zurück in sein Zimmer, wo er erst seinen Futon zusammenräumte und in den Wandschrank steckte und danach das Fenster aufzog.

Iiiiigitt. Da lag Schnee. Ganz ganz viel nasser und kalter Schnee. Und es schneite immer noch und das nicht gerade wenig. Also hatte es wohl die ganze Nacht durchgeschneit? Vielleicht sogar seit gestern Abend?

Sah aus, als lägen an die vierzig Zentimeter, plus minus. Na super, er hasste Schnee. Warum konnte Schnee auch nicht schwarz sein, zu mindest mal gelb, dann täte er wenigstens nicht so in den Augen weh!

Obwohl, gelb wäre vielleicht nicht ganz so ratsam, denn wie war das noch mal? Nasche niemals vom gelben Schnee!

Bevor er nach unten in die Küche ging, schloss er das Fenster wieder und nahm das Aufkehrzeug mit runter, welches auch wieder dorthin hingestellt wurde, wo sein Platz war. Und Platz immerhin überall, weshalb es von Sasuke einfach in den Schrank gepfeffert wurde.

Als nächstes öffnete er den Kühlschrank, nur um festzustellen, dass er weder Tomaten noch Brot oder Butter hatte. Was hatte er denn eigentlich? Nichts. Der Kühlschrank war komplett leer, nicht mal Joghurt oder Magerstufenquark stand drin.

Er hatte bestimmt irgendeinen heimlichen Mitbewohner, der ihm alles wegfutterte!

Der Kühlschrank wurde zugeklatscht und der Uchiha zog sich seine Schuhe an. Dann warf er einen vernichtenden Blick zu seiner Jacke. Nein, er hatte echt keine Lust, sie anzuziehen, genauso wenig wie er lange Hosen anziehen würde. Sah doch schwul aus, besonders im Winter!

Geld hatte er, Schuhe hatte er auch an, außerdem hatte er sich überwunden, wenigstens einen Schal anzuziehen, was aber nicht viel brachte, er hatte eh einen weiten Kragen.

Also hatte er alles.

Mit einem Ruck zog er die Tür auf und trat hinaus. Genau zwei Sekunden stand er da, bevor er wieder rein ging und die Türe hinter sich zuknallte.

Niemals! Er würde sicher nicht in kurzer Hose und T-Shirt draußen rum rennen. Schnell hatte er seine Schuhe wieder aus und war mit schnellen Schritten wieder oben in seinem Zimmer, wo er sich andere Klamotten aus dem Schrank zog. Das erste und bestimmt letzte Mal in seinem Leben nahm er angewidert die einzige Jeans, die er hatte, aus dem Schrank. Sie war dunkelgrau mit hell gebleichten Stellen, wobei beides ohne sichtbare Grenzen ineinander verlief.

Außerdem nahm sich der Uchihaerbe einen schwarzen Hoodie mit dem Uchiha-Emblem auf dem Rücken heraus und zog sich dann erst sein T-Shirt aus, bevor er den Kapuzenpulli anzog, ohne etwas drunter zu ziehen versteht sich. Den graublau gestreiften Schal mit den Fransen wickelte er sich nun wieder locker um seinen Hals.

Dann stellte er sich vor den großen Spiegel. Sein Blick fiel auf die Hose. Widerlich, diese Dinger. Er hatte nie eine Jeans angehabt, die waren auch echt zu nichts zu gebrauchen wenn man ein Ninja war, denn der Stoff war einfach unpraktisch. Man konnte sich eben nicht darin bewegen. Und sie würde bestimmt reißen, wenn er mit so etwas kämpfen müsste.

Er zog das Kleidungsstück ein wenig runter, sonst wäre es zu einem ‚Arsch-frisst-Hose-Style’ gekommen und sowas sieht bekanntlich nicht sonderlich sexy aus, zumal es auch nicht sehr angenehm zu tragen ist.

In dieser Hinsicht sind Männer wirklich nicht im Vorteil. Frauen brauchen einfach nur Obs, was auch immer das ist, und schon können sie alles machen und haben höchsten Tragekomfort. So die Werbung, ob das auch so war, konnte Sasuke ja nun wirklich nicht wissen.

Er verließ sein Zimmer wieder, ging die Treppen zum zweiten Mal an diesem Tag hinunter und blieb vor der Haustüre stehen, wo er sich wieder seine Schuhe anzog. Dann starrte er zu seiner Jacke, bevor er sich entschloss, sie anzuziehen. Man musste eine Krankheit ja nicht provozieren und wenn er sowieso schon schwul mit der Hose aussah, konnte er sich auch eine Jacke anziehen! Außerdem war diese eh nur dunkelblau und hatte das Uchiha-Emblem auf dem rechten Arm, also sah sie, wenn man es genau nahm, nicht einmal wirklich schwul aus.

Er prüfte, ob er seinen Geldbeutel hatte und steckte ihn in seine hintere Hosentasche, bevor er erneut die Türe öffnete und sie sofort hinter sich schloss. Die kalte Luft zog im ersten Moment schmerzhaft in seiner Lunge, doch das ignorierte er gekonnt.

Mit zwei Sprüngen, den ersten auf das Vordach, war er auf dem Dach seines Hauses und sprang ab da von Dach zu Dach weiter Richtung Konoha Einkaufsstraße. Die kalte Luft und der Schnee wirbelten in sein Gesicht und er hatte das Gefühl, es müsse gleich absterben. Zudem musste er höllisch aufpassen, nicht abzurutschen und auf die Fresse zu fliegen. Dann hätte er sich vielleicht etwas gebrochen. Das wäre echt peinlich gewesen, immerhin war er ein Uchiha!

Nach kurzer Zeit sah er schon die Beleuchtung, die sogar jetzt, am helllichten Tage, angeschaltet war. Mit einem letzten Satz landete er zwischen der Menschenmenge, die sich hier weniger dicht an dicht drängelte als weiter hinten und das, obwohl es morgens war. Okay, es war vormittags, irgendwas gegen die elf Uhr oder so, aber trotzdem... Außerdem schneite es.

Einige sahen ihn erschrocken an, als er sich aus der Hocke, in der er gelandet war, aufrichtete. Wahrscheinlich sah er wieder aus, wie ein Psychopath, vielleicht auch wie ein Außerirdischer. Dieser Gedanke brachte ihn schwach zum Grinsen.

Sasuke ging auf den großen Lebensmittelladen zu, der direkt rechts von ihm war. Der stand wohl auch nicht so lange dort, denn als er Konoha verlassen hatte, war er noch nicht da gewesen. Der Laden sah ziemlich modern aus. Eine Bäckerei schien es dort drin auch zu geben, wenn man dem Schild, welches neben der Türe hing, Glauben schenken durfte.

Die Schiebetüren öffneten sich, als der junge Uchiha darauf zuging und dann eintrat. Ihm stieg sofort der Geruch von frischem Brot in die Nase. Aha, dort war die Bäckerei.

Wenn man eintrat, war ungefähr fünf Meter geradeaus noch eine Schiebetür, das heißt, man kam praktisch zuerst in einen Gang und hier war sie, die Bäckerei.

In diesem Gang war es recht... kühl und Sasuke konnte so etwas wie Mitleid für die Verkäuferin hinter der Theke spüren, die sich grad die Hände rieb. Sie hatte einen dicken roten Daunenmantel an, der ihr zugegebenermaßen nicht stand, und trotzdem war ihr anscheinend kalt.

Der Uchiha ging zur Theke und hatte sofort die Aufmerksamkeit der Frau, welche ihn interessiert musterte.

„Das Brot da, bitte“, meinte Sasuke ohne zu überlegen und schon wieder hatte er bitte benutzt, ohne es zu bemerken. Es war ihm ziemlich egal, welches Brot sie einpacken würde, er hatte nicht mal auf ein bestimmtes gezeigt. Und wenn es scheiße schmeckte, dann hätte er halt Pech gehabt!

Fragend zeigte sie auf ein helles, ovales Krustenbrot, das mit Mehl bestäubt war. „Das hier?“

Auf sein Nicken hin packte sie es ein und fragte freundlich: „Noch etwas oder war’s das?“

Der Clanerbe hatte seinen Geldbeutel schon aus seiner Hosentasche gefischt. Auf ihre Frage hin schüttelte er den Kopf und sie nannte ihm den Preis, welchen er passend mit dem nötigen Kleingeld bezahlen konnte.

Als er weiterging sah er noch, wie sie wieder anfing, ihre Hände zu reiben, dann betrat er den ‚richtigen’ Laden, mit dem Brot unterm Arm.

Es war hier nicht unbedingt warm drin, aber so kalt, dass man frieren musste war es auch nicht. Die Decken waren ziemlich hoch. Von den Kassen, welche in einer Reihe genau vor ihm standen, kam ein Piepsen und rechts, neben der letzten Kasse, war der Eingang. Während er am Eingang vorbeiging schnappte er sich einen Einkaufkorb von dem Stapel, der da stand und legte schon einmal das Brot rein.

Als er nun endgültig zwischen den ganzen Regalen stand und nach Instant Hühnersuppe suchte, sie aber zwischen all dem Klopapier und den Slipeinlagen nicht fand, entdeckte er plötzlich Tampons. Auf der Packung stand Ob... Das war jetzt nicht das, was er dachte? DIE Obs aus der Werbung...! Dann... nene, das konnte nicht hinhauen.

Schnell wollte Sasuke aus dieser Abteilung verschwinden, als...

„Sasuke-Kun...?“, fragte ihn eine weibliche Stimme verwundert, sie kam ihm fern bekannt vor. Langsam drehte er sich um... WAH! Oh mein Gott! Das Wesen da...!!! Hilfe!!

Sasukes linke Augenbraue zuckte kurz, bevor er sich wieder gefangen hatte.

„Was machst du hier? Und dann in dieser Abteilung...?“, erkundigte sich sein Gegenüber erstaunt. Wahrscheinlich hatte sie hier jeden außer ihm erwartet.

Er konnte jetzt erstens sagen, dass er sich verlaufen hatte, aber das wäre blamabel. Und gerade vor dieser Person...

Zweitens könnte er das einfach ignorieren. Aber abschütteln würde sie sich nicht lassen, also blieb nur noch eine Möglichkeit.

„Bin nur hier durchgegangen“, erklärte Sasuke also, was aber irgendwie nicht ganz so überzeugt klang, wie es sollte. Die junge Frau wartete wohl auf eine nächste Frage oder wenigstens einen weiteren Satz seinerseits, doch als weder das eine noch das andere kam, fing sie wieder von allein an, etwas zu erzählen.

„Ich hab gehört, dass du wieder da bist, hätte aber nicht erwartet, dich HIER zu treffen. Die letzten fünf Jahre...“ Und schon hörte Sasuke eine Melodie in seinen Ohren, die ihr Geplapper übertönte. Es war eine nervige Melodie, solch eine, die auch immer im Zirkus gespielt wurde. Vor seinem geistlichen Auge war ein Affe mit einer bunten Weste und einem bunten Hütchen, der an einer Drehorgel drehte, aus der das Lied kam, das sich immer und immer wieder wiederholte.

Er sah, wie sich ihre Lippen bewegten, wie ihr Blick immer wieder zwischendrin von ihm abschweifte, teilweise verlegen. Er konnte einfach nicht verstehen, was sie sagte, diese Melodie war wie Tinnitus, aber in diesem Moment wusste er nicht, ob es nerviger war ihr oder dem Lied zuzuhören.

Irgendwann hatte sie einen mega Lachanfall, was ihn aus dem Bann erlöste. Er schüttelte leicht den Kopf und versuchte dann zu verhindern, dass der Affe mit der Drehorgel wieder die Macht erlangte.

„Und so war das halt. Na ja, ich glaube, Shikamaru wartet schon“, meinte Ino. Oh ja, Ino! Das blonde Zombie. Wirklich wahr. Ihr Make-up war viel zu hell, das passte gar nicht zu ihren Teint, den man auf den Armen und auf dem Bauch sah. Apropos: Wie konnte die selbst in dieser Jahreszeit noch bauchfrei herumrennen? Selbst er hatte schon freiwillig lange Hosen, Pulli und Jacke an!

„Ist was?“, fragte sie und schaute Sasuke forschend an. Dieser behinderte Mutterblick. Den konnte sie sich echt wortwörtlich in den Arsch stecken! Bah.

„Hab mich nur gerade gefragt, ob es dir noch nie peinlich gewesen war, deinen Schwabbelbauch raushängen zu lassen“, bemerkte der Uchihaerbe also nur kühl. Dass er diesen Gedankengang jemals zuvor gehabt hatte, stimmte nicht und einen Schwabbelbauch hatte sie auch nicht wirklich, aber in dieser Jahreszeit war sowas nicht sehr anschaulich, wie er fand. Sowas gehörte woanders hin. Nämlich in den Sommer!

Verdutzt schaute sie ihn an. Ja, er war noch nie freundlich gewesen, aber so direkt unfreundlich? Ihr Blick verfinsterte sich auf einen Schlag.

„Und du stehst doch bestimmt eh nur auf hässliche fette Schlampen?“, warf sie zurück. Das hatte er nicht erwartet. Zu mindest nicht von Ino, immerhin war sie doch sein Fangirl! Sie schien sich wirklich sehr in den letzten Jahren verändert zu haben.

Aber warte, so prüde, wie ihn immer alle hielten und gehalten haben, war er nicht mehr!

„Na klar, immerhin bist du doch meine große Liebe“, grinste er unschuldig, woraufhin sie ihre Gesichtszüge für einen Moment verlor, bis sie verstand, was er meinte.

„Du arrogantes Wichsgesicht“, zischte sie. Oho, solche Wörter kannte er gar nicht von ihr.

„Ich bin froh, dass ich dich schon lange vergessen hab. Ich bin nicht auf dich angewiesen, immerhin hab ich Shikamaru. Hoffentlich fällst du mit deiner Fresse in Hundescheiße und erstickst dran!“ Wütend drehte sie sich und stapfte weg. Wow, die Frau hatte echt Temperament bekommen, noch mehr als früher. Und wenn sie ihn so beleidigte, dann war es ganz anders, als wenn sie ihn anschwärmte, ja so gefiel sie ihm sogar besser!

Grinsend, ja wirklich glücklich grinsend, drehte er sich in die entgegengesetzte Richtung von Ino und fand aus der verwirrenden Hygieneabteilung heraus. Allein und ohne zu fragen fand er auch die Instant Hühnersuppe in der Suppenabteilung, so ein Zufall.

Sein nächstes Ziel war die Obst– und Gemüseabteilung. Dort steuerte er direkt auf die Tomaten zu. Mehr Gesundes wollte er nicht, nur diese roten, saftigen Tomaten!

Doch er musste ziemlich lange rumwühlen, bis er ein paar schöne gefunden hatte. Selbst die waren nicht einmal richtig schön. Jedoch die Vorstellung am nächsten Morgen schon wieder keine Tomaten zu haben, war ziemlich erniedrigend und das wollte er auf keinen Fall!

Na ja, er hatte ja jetzt welche. Auf zur nächsten Abteilung und das war die Kühlabteilung. Salami, Schinken und Käse interessierte ihn nicht einmal wirklich, das einzige was er holte, waren Magerstufenquark, Himbeerjoghurt und Butter.

Eigentlich hätte er soweit alles gehabt und wäre theoretisch sofort zur Kasse, aber seine Kalkulation, in einer viertel Stunde wieder zu Hause zu sein, bezog eben nicht seinen genialen Orientierungssinn in großen Gebäuden mit ein. Und so kam es nun mal, wie es kommen musste: Er hatte sich schon wieder verirrt. Diesmal war es nicht ganz so schlimm, es war ja ‚nur’ die Haustierabteilung.

Hühnchen, die wenn man auf sie draufdrückte, quietschten, komische kleine Gitterbälle mit Glöckchen drin, Salzsteine, Schnüre, Plastikmäuse mit Kunstfell, Leckerlis, Knochen aus abartig riechendem Zeugs, Joghurtdrops, Laufräder und so weiter und so fort. Das war echt nicht seine Welt, nicht dass er tierfeindlich gewesen wäre, aber alles, was keine Schlange war, interessierte ihn nun mal nicht. Und Schlangen brauchten kein Spielzeug, die brauchten Fleisch. Echtes Fleisch, am liebsten was großes und saftiges!

Sasuke ging weiter, an Futter- und Wasserbehältern, an Katzen-, Nager-, Vogel-, Fisch- und Hundefutter, an Katzenstreu, an Hundeleinen und an Pflegesets für Hund, Katze, Nager, Vögel, Fische und sonst was vorbei. Nein, das war ganz und gar nicht sein Ding.

Und irgendwann war das Ende der Reihe da und dann stand er... in der Getränkeabteilung. Na super! Angesäuert blickte er sich um. Hier würde er schon noch raus finden, ganz sicher. So sicher, wie dass Sakura einmal ihre Klappe hielt.

Nein stopp! Das waren die falschen Gedanken. Vielleicht sollte er sich nicht unnötig Stress machen. Man sollte immer optimistisch bleiben, so wie Shikamaru!

Was für einen weisen Spruch hatte er mal irgendwo aufgeschnappt? ‚ Mitten im Wasser dürstet der Narr.’

Ne, Thema verfehlt, das war’s nicht... Aber vielleicht hatte dieser Spruch doch etwas mit seiner momentanen Situation zu tun?! Mal überlegen... Äh, nö. Wohl eher nicht.

Der Uchiha schob den Gedankengang samt Zitat aus seinen Gehirn ab und dreht sich dann in eine andere Richtung. Doch als er losging, kam er nach fünf Minuten nur wieder zur Getränkeabteilung zurück. Oh man, und sowas nannte sich Ninja!! Einen Moment lang überlegte der sogenannte furchtlose Ninja sogar, die Frau zu fragen, die da gerade zwei Flaschen Fruchtsaft aus dem Regal nahm und in ihren Einkaufkorb legte.

So verzweifelt war er doch nun auch nicht, dass es schon diese Frau da fragen musst! Ein wenig Würde hatte er zu mindest noch.

Wieder einmal aktivierte der Uchihaerbe, nun doch eher aus Verzweiflung, sein Sharingan und versuchte damit, einen besseren Durchblick zu bekommen, was ihm auch wirklich gelang. Und tatsächlich, kurz darauf stand er an der Kasse. Er wartete zwar ziemlich lange darauf, dass er dran war, doch dann konnte er endlich die Ware auf das Band legen.

Erleichtert seufzte er. Der Kassierer, ja wirklich seit langem mal wieder ein Mann, der ihm was verkaufte, grüßte ihn freundlich, aber der Uchiha antwortete nicht darauf. Auch nachdem er bezahlte hatte und der Mann an der Kasse ihm ein frohes Fest wünschte, gab Sasuke nichts darauf zur Antwort. Er schmiss nur schnell alles Eingekaufte in eine Plastiktüte, die er gratis bekommen hatte, und stellte den Einkaufskorb auf einen Stapel neben der Kasse zurück. Fluchtartig verließ er, darauf achtend, dass er die Tüte hatte, das Gebäude wieder und dann, endlich, stand er in der Kälte. Fast musste er keuchen, als er den ersten Atemzug an der frischen Luft tat. Es brannte in der Lunge, doch das legte sich zum Glück schnell.

Einen kurzen Blick nach rechts sagte ihm, dass die Fußgängerzone nun komplett überfüllt war mit Leuten, die noch unbedingt vor dem Abend etwas kaufen wollten oder einfach nur romantisch im Schnee rumlaufen wollten. Apropos, es hatte fast ganz aufgehört, zu schneien, nun fusselte es nur noch ganz leicht und irgendwie kam es dem Uchiha so vor, als wäre es wärmer geworden.

Mit drei Sätzen sprang auf das gegenüberliegende Gebäude, welche ungefähr genauso hoch war wie sein Haus, und schaute sich um. Überall war diese ätzende weiß. Hoffentlich taute das schnell wieder weg.

Und dann sprang er wieder los, Richtung seines Hauses. Diesmal kam er nicht wie ein Yeti zu Hause an. Es schloss die Türe auf und zog sie hinter sich wieder zu. Danach schlüpfte er aus seinen Schuhen und lief den Gang weiter. Als er in die Küche kam, blieb ihm das Herz für ein paar Sekunden lang stehen.

Was zum...?!

„Ach, auch schon da?“, wurde er schnippisch gefragt und die Person, die mit dem Rücken zu ihm auf dem Boden in der Küche mit einem Getränk, welcher in einen von SEINEN Tassen war, saß, drehte sich zu ihm um.

Dem Clanerben fehlten wortwörtlich die Worte, sein Denken war praktisch nicht vorhanden, so hatte sie ihn erschreckt. Doch langsam fand er aus seiner Starre zurück in die Realität.

„Ist mein Haus ein Hotel oder was?“, fragte er bissig, lief demonstrativ direkt an ihr vorbei und stellte die Tüte mit den Einkäufen erstmal auf den Boden. Als er dann die Kaffeemaschine anschalten wollte, bemerkte er, dass sie bereits an war und das nervte ihn fürchterlich. Natürlich hatte sie seine Maschine benutzt.

„Ist das eine Einladung?“ Ihr diabolisches Lächeln konnte man spüren, auch wenn Sasuke mit dem Rücken zu ihr stand.

Doch er ließ sich vorerst nicht in seinem Tun stören. Erst holte er eine Tasse aus dem Schrank, dann stellte er sie unter Maschine, drückte einen Knopf und sah zu, wie die dampfende dunkle Flüssigkeit langsam die Tasse füllte. Nachdem das laute Geräusch des Gerätes verstummt war, schüttete er sich Milch in das Getränk. Heute wollte er keinen starken Kaffee, davon würden seine Gedanken nur klarer werden und irgendwas sagte ihm, dass das nicht sonderlich gut wäre.

Er drehte sich wieder um und stolperte mit seinem Blick über ihren intriganten Blick. Sie schien immer noch auf eine Antwort zu, denn ihre eine Augenbraue wanderte jetzt, wo Sasuke sie wieder ansah, ein Stück nach oben.

Doch der Uchiha machte sich nicht einmal die Mühe. Er lehnte sie sich nur an die Arbeitsplatte, welche in der Einbauküche eben dabei war, und nippte mit seinen Lippen an dem Kaffe. Durch die Milch war er nun nicht mehr ganz so heiß.

Sein Blick ruhte auf ihr. Wie ihm dieses Weib auf die Nerven ging. Zwar ließ er es sich nicht anmerken, aber innerlich, ja da war er wirklich erregt.

Äh.. also... nicht in dem Sinne!!!! Eher so... wütend und so...halt...

Seine eigenen Gedanken verwirrten ihn, nicht gut, gar nicht gut.

Und da veränderte sich der Blick der Medic-Nin in einen besorgten. Oh nein, nein, bitte nicht! Nicht schon wieder dieser Mutterblick, der ging ihm langsam wirklich auf den Sack.

„Was hast du gemacht, da, an deiner Nase?“ Sie stellte die Tasse neben sich und richtete sich auf, dann kam sie auf den Clanerben zu, während sie eingehend sein Gesicht, wahrscheinlich seine blaue Krüppelnase, musterte.

Oh, was war das für ein Gefühl? Hass, Ekel, Abscheu?

Vergeblich versuchte er, das Gefühl mit jenen zu vergleichen, aber es passte einfach auf nichts, auch nicht auf andere negative Empfindungen.

Der Drang, sie zu umarmen und sich an ihrer Schulter auszuheulen, weil es niemanden, nicht mal Ino, aufgefallen war und weil sich niemand danach erkundigt hatte, was ihn darauf schließen ließ, dass er anderen egal war, war wirklich groß.

Was war das für ein Gefühl?

Sie streckte ihre Hand aus und fuhr über seine Nase, woraufhin er zusammenzuckte, als es leicht schmerzte. Dann leuchtete es grün vor seinen Augen und als sie erneut drüberstrich, war der Schmerz weg.

Unsicher fuhr sich Sasuke selbst noch einmal über die Nase und tatsächlich, sie war weder geschwollen noch tat sie weh.

„Und jetzt? Willst nen Keks oder was?“, fragte er, ließ seine Hand wieder von seiner Nase sinken und zog eine Augenbraue angenervt hoch, als die rosahaarige Medic-Nin ihn auf irgendetwas wartend ansah.

„Nö, eigentlich nicht, außer du hast Cookies“, maßte sie sich auch noch provokativ an, zu sagen. Der Clanerbe führte seinen Kaffe erneut zu seinen Lippen und trank ihn in einem Zug komplett leer. Dann drehte er sich um und stellte die Tasse in die Spülmaschine.

„Ich hasse Schokolade“, merkte er nebenbei an, während er seine Einkäufe aus der Tüte ausräumte und wegstellte.

Was machte Sakura eigentlich bei ihm zu hause und wie war sie hier überhaupt reingekommen?

Erst legte er das Brot in den Brotkasten, danach öffnete er den Kühlschrank, stellte den Joghurt, den Quark, die Butter und die Tomaten rein und schloss ihn wieder. Sie anschauend lehnte er sich an die Kühlschranktür und steckte seine Hände in die Hosentasche. Alte Gewohnheit.

„Deine Hintertür zum Garten war offen“, beantwortete die Haruno seine unausgesprochene Frage, während sie seinen kalten Blick erwiderte.

Wow. Sie war also tatsächlich so schlau und schaute nach einer Hintertüre? „Ich hoffe, du hängst nicht zu sehr an der Gartentüre. Aber der Schnee hat genervt und es war vereist und na ja, da ist es halt passiert, kennt man doch...“

Genervt atmete er aus. Ehrlich gesagt war ihm egal, was mit dem Haus passierte, er lebte ja sowieso nicht gern allein hier und wahrscheinlich würde er sich bald eine neue Wohnung mitten in Konoha suchen.

Anscheinend wartete sie darauf, dass er ihr bestätigte, dass es nicht schlimm war, was auch immer sie getan hatte, aber da konnte sie echt lange warten. Und dann, ganz plötzlich, fing sie an bis über beide Ohren zu grinsen.

„Übrigens, ich hab mein Kostüm dabei, deins hab ich im Flur gesehen.“ Na und?

Moment... Sie hatte sich hier drin umgeguckt? Hoffentlich war sie nicht über was Peinliches gestoßen und wehe ihr, wenn sie im ersten Stock gewesen was!

„Und in der Mikro steht ein bisschen was von unserem Mittagessen. Meine Mum hat gemeint, ich soll dir das mitbringen, obwohl ich gemeint hab, du kämst eigentlich ganz gut allein zurecht und bräuchtest keine Hilfe, aber sie bestand halt drauf“, teilte Sakura ihm mit und zuckte mit den Schulter.

Ach, wie rührend. Hatte sie gerade ‚unserem Mittagessen’ gesagt? Wenn sie glaubte, sie könne bei ihm bleiben und hier mit ihm an einem Tisch essen, dann hatte sie sich aber ziemlich getäuscht.

Sasuke drehte sich zur Mikrowelle und drückte auf den Knopf, der die Türe aufschnappen ließ. Der Geruch von Kartoffeln und Käse stieg ihm in die Nase. Irgendein westliches Gericht, wie er vermutete, gefüllt in eine gelbe Keramikschüssel mit Alufolie oben drüber. Er schloss die Mikrowellentüre wieder und lehnte sich dann erneut gegen die Türe des Kühlschranks.

„Kartoffel Gratin. Wenn du es nicht magst, dann kannst du dir ja selbst was machen.“ Ihr Lächeln hatte schon wieder was Hinterhältiges an sich, oder kam nur ihm das so vor?

„Na ja, ich habe zu mindest beschlossen, dass ich bis heute Abend bei dir bleibe, damit wir uns auf den Tag vorbereiten können.“ Ne, oder? Das war ja nicht ihr Ernst! Erst brach sie hier ein, überfiel ihn regelrecht, und dann wollte sie noch ihren ganzen Tag mit ihm verbringen. Es graute ihm, als er daran dachte, mit Sakura allein zu sein.

„Außerdem... Ich hab die für die Waisenkinder bestimmten Geschenke mitgebracht“, meinte sie fröhlich, doch dann, ihr bis eben noch vorhandenes Lächeln wich einem nachdenklichen und irgendwie erstaunten Ausdruck. Sie tippte sich verwirrt mit dem Zeigefinger ans Kinn, bevor sie ein geflüstertes „Glaube ich...“ hinzufügte.

Na super, das konnte ja was werden. Sie glaubte also, was seinem eigenen Wissen nach definitiv nicht ‚wissen’ oder auch ‚sich sicher sein’ bedeutete.

„Du weißt nicht, ob du sie mitgebracht hast? Sicher?“, fragte Sasuke und schaute die junge Frau mit den rosanen Haaren prüfend an. Ihr Gesicht hellte sich mit einem leichten und unscheinbaren Lächeln plötzlich auf und für einen kurzen Moment dachte er, dass es auch wirklich seltsam gewesen wäre, wenn sie nicht merken würde, dass sie sowas nicht dabei hatte. Mit einem Schlag jedoch wurde Sakuras Mine wieder dunkel.

„Nein, ich WEIß, dass ich sie dabei hab. Ich überlege nur gerade, wo ich sie hingestellt hab. Hm“, grummelte sie.

Aha. Deshalb dieses Minenspiel. Endlich konnte der Clanerbe mal aus ihr lesen, zu mindest dachte er so.

‚Ich hab sie dabei!!!’ – Ich werde mich nun dezent wie ein Schnitzel freuen!

Und dann...

‚Fuck! Aber wo hab ich sie hingelegt?’ – Scheiße, die Welt geht unter, ich muss meine Sachen Packen, zum Mars flüchten und auf Asyl hoffen!

Die Medic-Nin schloss die Augen und schien wirklich, ernsthaft und ohne Müll nachzudenken. Sasuke sah prüfend zum Rauchmelder hoch, der komischerweise, wie es der Zufall wohl wollte, genau über ihr an der Decke angebracht war. Wenn das mal kein Zeichen der Marsmännchen war, sie sollte ihr Gehirn bloß nicht zu dolle anstrengen, oder vielleicht doch. Das Asyl wurde ihr ja anscheinend gewährt, vielleicht waren die Viecher auf dem Mars sogar sehr scharf auf sie, wer weiß?

Aber mal was ganz Anderes: Konnte es sein, dass sie wirklich im ganzen Haus gewesen war? Ansonsten wüsste sie ja wohl genau, wo sie das Zeug hingetan hatte! Außerdem waren es anscheinend mehrere Geschenke, das hieß, wenn sie die nicht unbedingt einzeln irgendwohin gelegt hatte, dass sie auf einem Haufen und damit theoretisch einfach aufzufinden waren. Logisch, oder?

Sie erhob sich nach mehr oder weniger langem Gegrübel und ging raus auf den Flur, um nachzugucken. Hätte sie ja auch gleich machen können, versteh einer die Weiber.

„Hier sind sie ja“, rief sie in einem wahnwitzig fröhlichen Ton aus dem Eingangsbereich zurück zu Sasuke. Mit einem großen, braunen, ‚haarigen’ Sack, der irgendwie schwer zu sein schien, kam sie zurück.

Wiiiiesoooo...? Wiiiiesooo nur?! Wenn Dummheit klein wäre, könnte Sakura unter seinem Badteppich Fallschirm springen!! Warum vergaß man, wo man so ein großes Teil hingelegt hatte?

Bei der war doch was kaputt, das war sowas von klar. Genauso wie klar war, dass bei ihm ebenso was kaputt sein musste, aber die ja Frage lautete ja: Was war bei IHR kaputt und warum? Und warum, warum, ja WARUM überhaupt, musste man ihn, den Uchihaerben, dazu zwingen, mit ihr abzuhängen? Sowas färbte auf Dauer bestimmt ab und das würde ihn krank machen! KRANK!

Oh ja, er war ja ein so bemitleidenswertes, armes Würstchen. Hoffentlich kam der innerliche Hilfeschrei irgendwo an, bevor er in Selbstmitleid ertrank.

Mit Leichtigkeit hob sie ihn hoch, den hässlichen Kartoffelsack oder was das war. Den Uchiha wunderte es, denn rein durch das optische Abschätzen wog das Ding bestimmt Einiges.

‚Mannsweib’, ging es durch seinen Kopf. Na ja... Wenn er ehrlich war: Schlimm fand er es nicht, wenn Frauen stark waren, aber bitte nicht stärker, behaarter und muskulöser als der Mann. In punkto muskulös und Stärke konnte er sich sicher sein, dass Haruno ihn nicht übertraf und die Sache mit den Haaren... hmm... so genau wollte er das eigentlich nicht wissen.

Sakura legte den großen Beutel in die nächstbeste Ecke, wobei ihm auffiel, dass den Sack gar nicht gesehen hatte, als er reingekommen war. Wie blind musste man eigentlich sein, um so ein riesiges Ding zu übersehen?

Sie dreht sich wieder um und schaute dann ein wenig verloren zu Sasuke, der kalt zurückstarrte. Eine peinliche Stille mit peinlichem Angaffen folgte.

‚Gut’, dachte der Uchihaerbe und driftete somit von der realen in seine eigene Welt ab, weshalb er die peinliche Stille nicht einmal im Ansatz bemerkte. ‚Mal eine kurze Zusammenfassung für Sasuke Zw–’

Eine andere Stimme in seinem Kopf meldet sich erfreut: ‚Das bin ich!’

‚Halt die Fresse, Wichser. Die erste Regel lautet immer noch, dass demjenigen zugehört wird, der gerade spricht.’ In seinem Kopf saßen nun also zwei Sasuke. Sasuke1 hatte normale Kleidung an, sprich solche, die Sasuke sonst auch trägt, dunkel halt. Doch Sasuke2... vollkommen nackt nur mit einem Blatt genutzt als Lendenschutz, nur weniger flächendeckend, wenn ihr versteht.

‚Wäääh, Sasuke3!! Der hat Wichser zu mir gesagt!’, heulte Sasuke2 los und hielt Ausschau nach Sasu– Moment! Sasuke3!? Wer war das?

Plop!

Was zum...! 1,2,3... Augen zumachen... Augen aufmachen... Immer noch da!! ...

WEICHE, GRAUSIGE ERSCHEINUNG!!!!

Der Uchihaerbe schüttelte mit einem Ruck seinen Kopf. So heftig, als würde er hoffen, dadurch seine kranken Fantasien zu verlieren. Hilfe! Das war fast schlimmer als Tsukoyomi! Nein. Er wollte sich gar nicht daran zurückerinnern, wie Sasuke3 ausgesehen hatte.

Sein Blick klärte sich wieder für die reale Welt und fiel zurück auf Sakura, die zwar verwirrt drein schaute, aber zum Glück nicht nachfragte.

„Und jetzt?“ Da stand sie, mitten im Raum. Diese unschlüssige Frage.

Der Blick des Uchiha fiel auf die Digitaluhr, welche im Regal stand. Zwölf Uhr und achtundzwanzig Minuten.

Sasuke entgegnete nichts, sondern stieß sich nur vom Kühlschrank ab. Mit wenigen Schritten hatte er die Küche durchquert.

Und tschüss. Damit verließ er den Raum. Er würde jetzt schlafen gehen, so lange es ging. Warum war er denn auch kein Siebenschläfer oder so was in der Art? Ein Igel täte es von ihm aus auch. Doch er wollte diesem Wunsch, einen Winterschlaf zu halten und erst wieder aufzuwachen, wenn es 30°C im Schatten war, unbedingt wahrhaben. Tja, er hatte zwar Geld zum Scheißen, aber hier brachte es auch nicht viel.

Erst als er sein Zimmer betrat, bemerkte er, dass Sakura ihm gefolgt war.

„Was?“, fragte er kalt zu ihr gewand. Zum Glück war er Meister seiner Maske, denn in seinem Inneren kam gerade eine ganz andere Szene hoch. Sakura und er... in seinem Schlafzimmer... ALLEIN!!!!!!!

Wo ist der nächste Eimer? Er tendierte gerade dazu, die Sache mit Essen, welches erst durch den Mund geht und dann in den Magen gelangt, rückwärts zu gestalten. Kurz: Kotzen!

„Ja, was denn jetzt?“, fragte sie ein wenig angesäuert. Kein Wunder, er ignorierte sie ja auch eiskalt.

„Ich penn ne Runde. Gibt ja eh nichts, was du oder ich gerade in diesem Moment tun könnten, oder?“ Wow. Zwei Sätze. So lang. Das 12. Weltwunder für heute oder so etwas in der Art.

Sie grummelte unzufrieden und überlegte sich ihre Antwort wohl sehr genau.

„Kann ich dein Bad benutzen? Ich weck dich später, damit wir rechtzeitig fertig werden“, meinte Haruno dann sachlich. Na ja, ihm war es alles andere als Recht, wenn sie in seinem Bad war... Wirklich, da sträubten sich alle seine Haare, denn wer weiß, was sie da drinnen trieb?! Vielleicht schob sie sich nen Dildo, oder so... Igitt. An sowas durfte er bloß keine Gedanken verschwenden! (Aber mal ehrlich, eigentlich sah sie mit sowas ja gar nicht vertraut aus, viel zu prüde, das Mädel.)

Aber. Ja, da war es wieder, dieses aber. Er würde dafür ein paar Stunden Schlaf bekommen, von dem er ja heute nicht viel gehabt hatte oder so, neiiiiiin, und er müsste sich nicht mal darum kümmern, wie er aufwachen sollte. Also, wozu das lange Überlegen?

„Ich zeig dir, wo es ist“, bat er ihr an, nein stopp, eigentlich war es ein Befehl. Er wollte gerade an ihr Vorbeigehen, als sie meinte: „Nicht nötig, ich weiß wo es ist. Danke, Sasu-Chan!!“

Verdutzt blieb er stehen, während sie sich umdrehte. Eigentlich konnte er nicht anders, als ihr hinterher starren, dabei war er sich sicher, selbst durch sie hindurch ihr fettes Grinsen sehen zu können. Und wenn nicht sehen, dann konnte er es zu mindest fühlen!

Was bildete sich diese... diese... dieses, ja dieses unverschämte Weib eigentlich ein! Ihn Sasu-Chan zu nennen!!! Die Höhe, war das. Die Höhe!

‚Tief einatmen, tief ausatmen. Denk an den Bluthochdruck, nicht gut fürs Herz’, beruhigte er sich wieder.

Doch dass es ihn ärgerte und an seiner Würde kratzte, ‚Sasu-Chan’ genannt zu werden, war ja nun wirklich nicht weiter verwunderlich. So hatte ihn eigentlich nie jemand genannt, außer von... nein, er würde jetzt nicht von Selbstmitleid auf Herzschmerz und Sehnsucht nach längst toten Personen umschalten, das hatte er momentan DEFINITIV nicht nötig. Nein, nein, nein, jetzt sollte er schlafen und den Abend für so lang wie möglich vergessen.

Tja und so war es dann auch. Er bereitete seinen Futon zu, zog alles bis auf seine Boxershorts aus und legte sich dann hin. Mit dem plätschernden Geräusch aus dem Bad schlief er ein.
 

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Wollt ihr noch ne Badszene von Sakura oder soll es da weitergehen, wo Sasuke aufwacht?^^

Das Bad eines Uchihas

ACHTUNG VERWIRRUNG! XD

Okay, egal.. einfach lesen *hust* auch wenns nich viel ist, das nächste Kapitel kommt bald und danach ist es *wollen wir doch hoffen* nicht mehr viel :D
 

http://www.abload.de/image.php?img=unbenanntfmot.png « Da... xD Sasukes Bad, wow, Paint liebt mich wohl *~*
 

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Während Sasuke sich noch ärgerte, aber dann hinlegte, kam Sakura im Bad an und musste erst einmal überlegen, was sie jetzt überhaupt tun sollte. Sie hatte vorhin nur kurz reingeschaut, als sie das ganze Haus im Schnelldurchlauf erkundete und da war das Bad nicht das gewesen, was sie am meisten interessiert hatte. So war dann auch ihr Blick hier rein gewesen: Kurz und uninteressiert. Ihr war nur aufgefallen, dass es zwei kalkweiße Waschbecken besaß und ebenfalls weiß gefliest war, wobei sie nur den Boden gesehen hatte. Der Rest der Wand war mit weißen Holzschränken und zwei Spiegeln über den Becken bedeckt. Unter den Becken, die praktisch nahtlos zusammenstanden, hing ein, oh Zufall, weißer Schrank, der auch keine Sicht auf die Wand zuließ. Das war es aber auch schon, was man von dem Spalt aus sah, denn das, was man sah, waren nur die Waschbecken.

Jetzt, wo sie das ganze Bad sah, staunte die Medic-Nin, die nur so viel verdiente, dass sie sich mit dem Geld ein Bad mit einer kleinen Dusche, einem kleinen Waschbecken, einem mehr oder weniger großen Regal und einer Toilette leisten konnte, wirklich nicht schlecht.

Aber das war auch kein Wunder, denn wenn man die Türe nur einen Spalt öffnete, dann konnte es fälschlicherweise den Eindruck erwecken, diese Räumlichkeit sei klein, das lag aber auch nur daran, dass man die Waschbecken circa einen Meter vor sich sah und es trotz der weißen Einrichtung, aber wegen der fehlenden Fenster dunkel war. Doch nun, nun stand sie mitten in diesem Raum, der jetzt durch die Lampe an der Decke erhellt war, und schaute sich um. Und ihr fiel auf, dass die Tür so nah an der Wand war, sich aber in die andere Seite öffnete. Es war ein großer Raum, der ebenfalls, so wie der Boden, kalkweiß an den Wänden gefliest war.

Nach den Waschbecken, an denen Hängeschränke, Regale mit bordeauxrotfarbenen Handtüchern und die Spiegel so angebracht waren, dass die Becken praktisch eingerahmt wurden, knickte die Wand ein bisschen nach hinten ab und bildete eine Nische, in der eine riesige Badewanne eingelassen war. Dort passte bestimmt ein ausgewachsener Mann, ungefähr ein Meter und fünfundachtzig groß, ausgestreckt hinein und es wäre immer noch massig Platz. Die Farbe, genau wie der Rest der Einrichtung, kalkweiß. Der Wasserhahn war, wie bei den Waschbecken, silbern verchromt. Das war nicht auffällig, denn das hatte die Haruno auch, wenn auch nicht an einer Badewanne, in die grob geschätzt fünf Leute passten, da sie erstens so etwas gar nicht besaß, zweitens kein Geld dazu hatte und drittens keinen Platz. Und wenn sie das Geld hätte, würde sie sich so ein Vieh sicher nicht holen.

Ihr Blick wanderte weiter über eine Topfpflanze, die auch schon einiges durchgemacht haben musste. Ihre Blätter waren dunkelbraun und als Sakura eines dieser anfasste, fiel es ab und zerbröselte in seine atomaren Bestandteile. Die war nicht mehr zu retten, so weh es auch der Ärztin mit dem grünen Daumen in ihr tat.

Das nächste, in der Ecke schräg gegenüber der Ecke, in der die Tür war, war eine Toilette, nichts Besonderes. Sowas hatte jedes halbwegs normale Bad und auffällig war dieses Klo auch nicht, eben ganz normal weiß, so wie der Rest der Einrichtung hier drin.

In der darauffolgenden Ecke war dann die Dusche. Ein Monsterding. Sowas wie eine Wellness-Wohlfühl-Dusche. Es erinnerte an einen Gang, man hatte es wohl nicht einmal für nötig gehalten, noch einen Duschvorhang oder eine Glastür davor anzubringen, denn wenn das Wasser rausspritzen würde, dann würde es sofort vor der Dusche abfließen, dort befand sich nämlich ein Abfluss, der sich selbst um die ‚Mauer’ zog.

Okay, die Beschreibung ist scheiße, noch einmal von vorne...

Wand 1 und Wand 2, senkrecht zueinander, Ecke. So weit, so gut. Von Wand 1, die weiter hinten wieder senkrecht zu der anderen, jetzt unwichtigen, Wand ist, an der die Waschbecken sind, ist parallel, im ungefähren Abstand von ein Meter fünfzig, kein Scherz, eine circa zwei Meter und Fünfzig Zentimeter lange Wand, sagen wir mal Wand 3, senkrecht an Wand 2 gemauert. So viele Wände, argh...

Okay, das heißt, es ist sozusagen ein anderer Raum mit den Maßen von ein Meter fünfzig mal zwei Meter fünfzig in dem Bad geschaffen worden. Das ist die Dusche. Das heißt, in dieser behinderten Dusche könnte man Sakuras Bad einrichten!!! Sehr viel größer war das zu mindest nicht.

Zwei Stufen führen hinauf zu diesem Monstrum, und zwei Stufen hinein. Eine Treppe, die zuerst hoch und dann sofort runterführt, man brauch also keine Angst vor Überschwemmung zu haben, denn es riegelt diesen Gang sozusagen ab. Vor der Treppe ist ein Abfluss auf dem Boden, der senkrecht an Wand 1 anfängt und sich in dem Abstand von circa 15 Zentimetern parallel zur Treppe und auch zu Wand 3 um die Dusche herumführt. Die Dusche hat ein volles Wellnessprogramm mit Brausen an der Seite, von oben, würde Sakura nicht wundern, wenn auch von unten und noch viel Sachen, deren Name der Haruno aber nicht einfiel. Man könnte es als Waschstraße beschreiben und es hatte weder Duschvorhang noch Glastüre, wofür denn auch? Kann ja eh nichts rausspritzen und wenn doch, scheißegal, es würde danach eh abfließen.

Irgendwie ist es schon aufregend, ohne Türe zu duschen und dann auch noch so luxuriös, fand auch die Medic-Nin, weshalb sie nicht lang fackelte, sich förmlich die Kleidung vom Leib riss und sich in die Dusche stürzte. Dabei fiel ihr auf, dass die Treppen mit irgendeinem rutschfesten Material behandelt worden waren, vielleicht auch ganz sinnvoll.

Die Bedienung war einfach, da es einen normalen Hahn für Feste des Wasserstrahls und Temperatur in einem, also total gewöhnlich, gab, und sonst nur Knöpfe. An den Brausen zum Beispiel waren Knöpfe angebracht, die es erlaubten, alle Brausen einzeln zu bedienen. Der Knopf für die Brause von oben war beschriftet neben dem Hahn. Es stellte sich heraus, dass es sich anfühlte, als wäre man unter einem Wasserfall. Unter einem warmen Wasserfall.

Es waren mindestens zwanzig Minuten, die Sakura einfach nur unter dem heißen Wasser zubrachte, bevor sie es ausschaltete. Jetzt wurde ihr erst bewusst, dass kein Shampoo in der Dusche stand und dann, dass sie vergessen hatte, die Handtücher bereitzulegen.

Die junge Frau stieg über die Treppen aus der Dusche, wobei sich das rutschfeste Material als äußerst nützlich herausstellte.

Sie durchquerte das Bad, nackt natürlich. Dabei lief sie über den riesengroßen, runden, flauschigen, bordeauxroten Teppich, spürte wie ihre Füße darin versanken und sich dadurch abtrockneten, während Wassertropfen von ihren Haaren aus über ihren Körper perlten. Mit jedem Schritt, den sie tat, wurde ihr kühler, die Gänsehaut zog sich schon über ihre helle Haut.

Da hatte sie auch schon die Waschbecken erreicht. Dort musste doch irgendwo Shampoo sein.

Die Haruno, die sich überall wohl fühlte und auch kein Problem damit hatte, in der Privatsphäre anderer herumzuwühlen, öffnete einen der Hängeschränke, den rechten um genau zu sein. Doch es befand sich nich das darin, was sie erhoffte, sondern nur ein Rasierer, verschiedenes Aftershave, Rasierschaum, Q-Tipps, Feuchtigkeitscreme für Hände, Feuchtigkeitscreme für das Gesicht, Deo, irgendwelche Tabletten und eine volle Tube Zahnpasta.

Die Frau in ihr konnte nicht widerstehen und so griff sie sich das erste Aftershave, welches ganz vorne in einem dunkelblauen Glasfläschchen stand, schraubte es auf und roch an der farblosen Flüssigkeit.

Der Geruch, der förmlich in ihrer Nase explodierte, erinnerte sie wirklich mehr als stark an Sasuke. Pubertierende Mädchen, deren Hormonspiegel auf der Ebene von rosa Zuckerwatte und regenbogenfarbenen Einhörnern steht, würden bei diesem Geruch in Ohnmacht fallen. Tja, Sakuras Hormonspiegel stand fast auf derselben Stufe, doch sie konnte sich wirklich gerade so beherrschen. Dass jemand so... gut riechen konnte. Hrhr... Sie sabberte bestimmt...

Ein Seufzen entwich der Medic-Nin und sie stellte das Fläschchen weg. Irgendwie hatte das Rasierzeug sie im ersten Moment verwirrt, aber es war ja klar, dass Sasuke auch nicht mehr der von früher war und ihm jetzt ebenfalls, so wie allen anderen Männern, ein Bart wuchs.

Hehe, wie der wohl mit Bart aussah?! Heute Abend hatte sie ja das Privileg.

Vorsichtig wurde der Hängeschrank geschlossen und der Schrank untendrunter wurde dafür geöffnet. Hier war sie richtig, auch wenn es Männershampoo und -duschgel war, scheiß drauf. Besser als nichts. Hier würde sie bestimmt nicht auf Shampoo mit Rosenextrakten und Mandelöl oder sowas in der Art stoßen und wenn doch, sollte man sich wirklich mal ernsthaft Gedanken um Sasuke machen.

Hm, na ja, sie hatte ja beschlossen, sich nicht mehr so an Sasuke zu hängen, der Arme... Gestern hatte sie ihn doch ein wenig zu sehr genervt. Aber sie war halt einfach glücklich über seine Anwesenheit gewesen, immerhin war er doch ihr Freund. Auch wenn es ihm auf die Nerven ging. Freundschaft. Nicht mehr. Und zu Freundschaft gehörten auch Witze und Neckereien, darauf wollte sie nicht verzichten, wo es doch so lustig war, die verklemmte, teilweise schüchterne Reaktion von Sasuke aufzunehmen, zu mindest manchmal. Ja doch, auch wenn er seine kalte Maske trug, manches schimmerte eben hindurch.

Früher... Pfff... Das war damals keine Liebe gewesen, das war allerhöchsten in die Genre ‚Unsinnige Schwärmerei’ einzuordnen. Nur hatte sie damals nicht die Grenzen gesehen, es zählte eben nur, ihn zu erobern. Haha, als ob man ihn mit sowas Billigem hätte erobern können. Sakura für ihren Teil ordnete Sasuke nämlich jetzt, fünf Jahre später, eher in den Rubrik Mann ein, der Frauen, die zu mütterlich werden, eben nervig findet. Ist ja auch kein Wunder. Wenn die Sakura ein Mann wäre, ginge ihr das auch gehörig auf den Sack.

Sie hatte sich also das Shampoo und Duschgel genommen, außerdem ein großes Handtuch, das mit zwei anderen riesigen Handtüchern und mehreren kleinen auf dem Regal gelegen hatte, und war zurück in die Dusche, nachdem sie die Handtücher davor positioniert hatte.

Zu beschreiben, wie sie sich weiterduschte, ist wohl nicht weiter nötig. Sie hatte ihren Favorit, nämlich den direkten Strahl auf ihren Körper von drei Seiten, links rechts hinten, und dem Wasserfall von oben auf ihren Kopf. Doch es war laut in der Dusche, das Wasser rauschte in ihren Ohren und umfloss ihren Körper. Genießerisch hatte sie die Augen geschlossen, hörte und sah nichts mehr, fühlte nur das heiße, aber angenehme Wasser und spürte, wie sie hier einfach mal alles fallen lassen konnte.

Mit ihrer Kehrseite stand sie zu Wand 2, sodass ihr Gesicht zu den Waschbecken zeigte. Durch das laute Tosen hörte sie weder das Anklopfen, noch bemerkte sie, dass jemand die Türe reinkam.

Es dauerte zwei weitere Minute, bevor sie sich umdrehte und das Wasser ausmachte, doch sie hatte ihn, der reingekommen und wie festgewachsen stehen geblieben war, noch nicht bemerkt. Sie strich sich mit beiden Händen über das Gesicht, wrang ihre rosanen Haare aus und erst dann, nachdem sie sie die ganze Zeit geschlossen hatte, öffnete sie die Augen.

Sakura drehte sich um.

Schock.

Sie riss die Augen auf, dann schrie sie, robbte sich wieder herum und hielt sich ihre Brüste mit dem einen Arm und ihren Schambereich mit der anderen Hand verdeckt.

„Du Wichser!“, schrie sie aus vollem Hals über ihre Schulter. Das hatte sie echt als allerletztes erwartet, vor allem von Sasuke!!

Böse Absichten & Abschied von der Welt nehmen

Jaaa, ich weiß von wegen "Jetzt kommt schon wieder ein Kapitel und später dauerts wieder so lange!" xDD ich sag dazu mal nix :D Okay, zu spät, egal...
 

EDIT: (siehe unten ab wann ;D)

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Er hätte schwören können, dass sie es mit Absicht getan hatte!!

Einfach so... so... weiblich zu werden, was fiel der eigentlich ein?! Und wie sie da stand, mit den geschlossenen Augen und einfach nur die warme Dusche genoss, mit dem Kopf zu der Brause über ihr. Doch sein Hauptaugenmerk lag nicht auf ihrem Gesicht, sonder erst musterte er ihren ganzen Körper. Die Brüste wurden vorerst nur kurz inspiziert, dann weiter über ihren flachen Bauch, ihre breite Hüfte, doch als er mit seinen Augen weiter runter wanderte, wurde er selbst rot wie eine Tomate. Er hatte das halt noch nicht so direkt vor sich gehabt. Klar wusste er, wie ne Frau da unten aussah...

Ihre Beine konnte er schamloser betrachten. Sie waren recht lang, zu mindest wenn man es proportionsmäßig betrachtete, denn so groß war sie ja nicht unbedingt. Sein Blick wanderte nun von ihren Finger, über ihre schmalen und zierlichen Handgelenke, zu ihren Schultern, über ihr leicht sichtbares Schlüsselbein, wieder zu ihren Brüsten.

Aber auch die konnte er sich nicht schamlos und ohne rot zu werden richtig angucken. Sie waren nicht besonders groß, aber groß genug, zu mindest nach seinen Vorlieben. Er wollte gar nicht an weitere Details denken, aber mal so viel: Er hätte sie am liebsten angefasst, sie sahen einfach so weich aus – irgendwie...

Doch da drehte sie sich um und für einen Moment dachte er, sie hätte ihn bemerkt, hatte sie aber nicht, denn sie drehte nur den Hahn aus. Jetzt! Jetzt wäre der Moment, zu flüchten, doch er konnte nicht anders, als auch noch ihren Rücken zu bespannen und so kam es, dass sie sich wieder umdrehte, nachdem sie sich ihre Haare ausgewrungen hatte und ihn entdeckte. Der Uchihaerbe konnte die Überraschung, auf die Schock und Wut folgte in ihrem Gesicht deutlich herauslesen, bevor sie sich schnell erneut wegdrehte und alles verdeckte.

Sie schrie ihm eine Beleidigung nach hinten, aber er konnte nur zufrieden feststellen, dass der Anblick sich definitiv gelohnt hatte. Sollte er ihr das sagen?

„Teh, kann dir doch eh nichts weggucken“, meinte er also trocken. Wie war das noch mal, warum war er, der Uchihaerbe, überhaupt rein gekommen? Also, er war nicht mal richtig eingeschlafen, als er wieder wach wurde, weil es ihm ziemlich auf die Blase drückte. Er hatte es zwar noch aus dem Bad plätschern hören, aber weil er zu faul war, nach unten zu gehen und es wirklich ziemlich dringend war, hatte er angeklopft. Das nicht Antworten, darüber hatte er eigentlich gar nicht so nachgedacht, hätte ja auch was passiert sein können, außerdem... na ja... irgendwie war da dieses Bild von der nackten Sakura in seinem Kopf gewesen, da konnte er, durch für ihn unerklärliche, vielleicht sogar nicht vorhandene und, wenn doch, dann im Nachhinein dumme Gründe, einfach nicht widerstehen. Und es hatte sich ja auch irgendwie bestätigt. Na ja... es war besser, als er es sich vorgestellt hatte, wenn er ehrlich war.

Puh... Sie würde ihn hassen bis an ihr Lebensende, außer er... er würde mal über seine Berührungsängste springen und sie... sie... k... k... ne... Schon der Gedanke war irgendwie widerlich. Und wer sagte, dass es funktionierte?

„Verpiss dich, man! Wird’s bald?!“ Oh. Jetzt wurde sie langsam ungemütlich, vielleicht sollte er sich mal mit seiner Entscheidung beeilen. Er stand bestimmt schon wie der größte Dorftrottel da rum. Sowieso, aber egal.

Also entweder, sie wird ihn für immer hassen, oder er springt jetzt über seinen Schatten, gesellt sich zu ihr und rammt ihr seine Zunge in den Hals, sodass sie gar nicht die Möglichkeit hat, sich für irgendwas zu schämen und ihn für irgendwas zu hassen. Ihr das Gehirn an die Wand knutschen oder sowas. Damit sie ja nichts gegen ihn machen konnte.

Iiiiigitt!!! Wie konnte er sowas nur denken?! Die Person, die er gerade bedachte, sexuell zu belästigen, war immer noch Sakura. Auch wenn sie nicht mehr das nervige, kleine, Mädchen mit dem Flachland und dem Bauernhof von früher war, jetzt war sie eben die nervige, große Frau mit dem... Mittelgebirge... oder so...

Ja und jetzt mal... wieso machte er sich überhaupt Gedanken darüber, was Sakura von ihm denken könnte? War ihm doch sonst auch scheißegal, oder?!

Aber der Gedanke, ihre rosanen, weichen Lippen mit seinen zu berühren und sie an noch ganz anderen Körperstellen anzufassen, uah...

Er musste kurz an früher denken und ihm wurde klar, dass es ihm eben nur damals egal sein konnte, was sie über ihn dachte. Die letzten Tage mit ihr waren eben nicht wie früher. Sakura hatte sich verändert. Vielleicht war sie immer noch nervig, aber sie hatte anscheinend kapiert, dass das so wie in ihren ‚Kindheitstagen’ nicht weitergehen konnte. Sie konnte ihre Gedankenwelt nicht komplett an ihn verschwenden.

Oha, er interpretierte vielleicht ein bisschen viel rein.
 

Tja und dann, ja dann lief da plötzlich irgendwas gehörig schief, sodass sich der ach so geniale Clanerbe mit dem Sharingan und den überragenden Fähigkeiten eines Uchihas, plötzlich in einem einfachen Gen-Jutsu befand. Er bemerkte es erst, als es sich löste und sie verschwamm. Hatte er doch tatsächlich die ganze Zeit im Gen-Jutsu auf Sakuras Rücken gestarrt und war dabei in seinen Gedanken verloren gegangen!!

Diese... Diese Zicke! Und die wollte er gerade noch...? Sie WAR erwachsener geworden, definitiv!

Uchiha ruckte herum, da ihm sein Instinkt sagte, er solle es tun, und wich damit gerade so der chakrageladenen Faust nach unten aus.

Ein Lichtblick: Sein Instinkt funktionierte anscheinend noch einwandfrei.

Weniger erfreulich: Testosteron machte auch keinen Halt vor dem letzten, lebenden Mitglied des Uchiha-Clans.

Sakura hatte nur dieses eine rote Handtuch um ihren Körper geschlungen, das so knapp war, dass er fast dazu gekommen wäre, drunter zu gucken, als er sich unter ihrem Arm hinwegduckte. Doch sie ließ ihm gar nicht die Zeit dazu, denn sie hatte sich schneller wieder zu ihm gedreht, als ihm lieb war, und ihren Schlag doch noch auf ihn gelenkt.

Reflexartig hob er die Arme zur Abwehr, das brachte ihm allerdings wenig, denn die Wucht, die ihre Faust mitbrachte, war um Einiges stärker, als er es eingeschätzt hatte. Vielleicht kam das auch von der Wut, ihr Chakra brodelte nur so vor Zorn, dass es ihm so vorkam, als würden sich Hände nach ihm ausstrecken und ihn, wie nutzloses Papier, in tausend Einzelteile zerreißen.

Das Knacken und das kurz darauffolgende Krachen ließen nichts Gutes ahnen. Sie hatte ihm den Arm gebrochen und er war mit dem Rücken in die Wand geprallt, der Putz bröckelte nun dort, wo sein Körper aufgetroffen war, ab. Aber eigentlich hatte er den Schlag größtenteils auffangen können, sonst wäre er wohl durch alle Wände hinter ihm geflogen und noch weiter.

Der Schmerz an seinem Arm war nicht angenehm, aber ganz erträglich, er brach sich ja nicht selten irgendwas, zu mindest war es früher so, als er noch mehr unterwegs gewesen war und irgendwelche Anbu-Deppen, beziehungsweise andere Ninjas, meinten, ihn entweder umbringen, verschleppen oder ausrauben zu müssen. Pf, Trottel.

Sasuke saß aufrecht mit dem Rücken zur Wand, in die er erst aufgeknallt und anschließend runtergerutscht war. Er meinte zu spüren, dass ihm an seinem Hinterkopf Blut runter lief, aber bis auf den gebrochenen Arm gings ihm sonst ganz gut.

Na ja, er hatte jetzt eigentlich nur ein großes Problem: Die wild gewordene Furie da vor ihm, Sakura.

Diese stapfte gerade auf ihn zu, ihre Aura dunkler als je zuvor. Nichts da mit rosa Ponys, Regenbögen und Zuckerwatte, es wäre ihm aber im Moment lieber, als sich wie eine CD zu fühlen, die gleich in einen Aktenvernichter gesteckt wird. Und das nicht nur ein-, sondern mindestens acht Mal.

Sie blieb eine Armlänge vor dem Uchiha stehen, so konnte er ihr auch nicht unters Handtuch gucken.

„Na, hast du noch dein Testament zu verkündigen oder kann ich dich umlegen?“, fragte sie in einer gruseligen Tonlage, aus der schon förmlich Mord und Verderben sprachen, auch ohne die Drohung.

Es hätte sogar ein einfaches „Hi“ gereicht und jeder Ninja, der ein klein wenig sensibel war, hätte bescheid gewusst: Die Haruno wollte Blut und Schmerzen sehen. Und damit war nicht im Sinne von: „Ich bin eine Medic-Nin, mir ist langweilig, ich will wen verarzten“ die Rede.

Ihm wurde bewusst, dass er ein stärkerer Ninja war als sie. Nein, er hatte keine Angst vor ihr und dieser brutalen Seite, die sie da hatte. Aber er hatte Angst, sich verteidigen zu müssen, weil er Sakura dabei vielleicht wehtat.

Warum hatte er eigentlich Angst davor? Er hatte sich doch schon immer dieses rosane Monster von der Backe gewünscht. Sie war wie Karies, nur schlimmer.

Hatte er gerade allen Ernstes in Erwägung gezogen, Sakura zu töten? Sie... umzubringen?!

Ihm wurde ganz anders und er wusste einfach nicht warum. Er konnte gut ohne sie leben, aber die Gewissheit zu haben, sie sei gar nicht mehr da, nicht mehr am leben, das konnte er sich nicht vorstellen, weil er ganz genau wusste, dass es seltsam wäre und er damit irgendwie nicht zu Recht käme.

Sie war immer da gewesen. Na ja, fast immer, aber meistens, seit der Akademie und wenn er so darüber nachdachte, dann hatte er sich an sie gewöhnt, auch wenn er fünf Jahre nichts mit ihr zu tun gehabt hatte.

„Nein?“, unterbrach sie seinen ausschweifenden Gedankengang. Ihr psychopathisches Grinsen wurde breiter und sie holte ihre Faust zum Schlag aus. Und dann ging es ziemlich schnell. Wieder mal konnte er es seinen, bis aufs Äußerste geschärften, Reflexen verdanken, dass er überhaupt noch am Leben war.

Sie hatte im Bruchteil einer Sekunde die Distanz zwischen ihm und sich selbst überwunden, ihre Faust war fast schon überladen mit Chakra. Sein Sharingan hatte sich zum Glück von selbst aktiviert, so sah er ihre Bewegung voraus und konnte ausweichen. Er bemerkte, wie ihre Augen seine Bewegung verfolgte, ihr Körper aber nicht schnell genug nachkam, sodass sie sich schon in der nächsten Sekunde aus seinem Griff winden musste. Ohne Mühe konnte sie ihre Handgelenke befreien, da er sie eh nur mit einer Hand hatte festhalten können, dann ruckte sie mit ihrem Körper schnell wieder zu ihm herum, nutzte geschickt den Schwung, den sie dabei aufnahm.

Sasuke musste nun ihren Fuß abwehren. Das tat er, indem er seinen nicht gebrochenen Arm hob, er machte es aber nur, weil er sah, dass in ihren Füßen eine Kraft war, die er auch wirklich abfangen konnte. Sonst wäre das unklug gewesen und nicht wirklich S-Rang-(Ex-)Nuke-Nin-like.

Sakura fing an, mit ihren Finger in einer ziemlich großen, aber trotzdem für das Sharingan verfolgbaren, Geschwindigkeit, Fingerzeichen zu formen. Schon nach den ersten Zeichen wusste Sasuke, um welches Jutsu es sich handelte und dass es um ein Gen-Jutsu ging.

Tja, sie würde nicht dazu kommen, wenn er sie zuerst in ein Gen-Jutsu riss. Und das tat er auch. Er wendete das gleiche Jutsu auf sie an, welches sie an ihm anwenden wollte und da er schneller Fingerzeichen formen konnte als die Haruno, auch mit gebrochenem Arm, befand sie sich in den nächsten zwei Sekunden gefesselt mit Wurzeln an einem Baum wieder. Das war wirklich knapp gewesen, beinahe hätte sie ihn gehabt, auch wenn es nicht so schwer war, aus dem Jutsu wieder heraus zu kommen.

Ihr Gesicht ließ darauf schließen, dass sie mehr als erstaunt darüber war, dass er trotz gebrochenen Armes schneller im Fingerzeichen formen war als sie, was sie in der nächsten Sekunde nur noch wütender zu machen schien.

Der Clanerbe hingegen atmete tief ein, sein Puls und Herzschlag mussten wieder auf normalen Stand. Sakura war endlich ruhig gestellt. Dann deaktivierte er sein Sharingan, richtete sich auf und wischte mit seinem nicht gebrochenen Arm den Schweiß von der Stirn. Es hatte ihn doch ein bisschen angestrengt, gegen sie zu kämpfen und fertig mit ihr war er ja auch noch nicht ganz, beziehungsweise eher anders herum: Sie war noch nicht fertig mit ihm.

Seine volle Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die Medic-Nin, die gerade Luft holte, um laut los zu schreien, doch er wusste das zu verhindern. Mit einem einfachen Trick.

„Mhh nnmhh mhhhnnmhh!!!!!“ Es hörte sich so nicht bedrohlich an, wäre es aber bestimmt gewesen, hätte Sasuke nicht seine Hand auf den Mund der Haruno gepresst. Natürlich hatte er darauf geachtet, ihr nicht die Nase abzudecken, umbringen wollte er sie ja nicht.

Als sie begriff, dass er sie nicht freiließe bis sie ruhig sei, hielt sie tatsächlich ihre Klappe, so weit das möglich war. Unglaublich. Und als er dann vorsichtig die Hand wegnahm, war sie erstaunlicherweise still und schaute ihn nur mit funkelnden Augen an, aus denen die Wut Bände sprach.

Krass, wie man sich in so etwas hineinsteigern konnte, dass man sogar Häuser plus Einwohner demolierte. Ob er als Mädchen wohl auch so reagiert hätte?

Positiv.

„Ich weiß ja gar nicht, wieso du so überreagierst“, fing Sasuke auch gleich an, aber sein Gedankengang hatte gerade eben noch etwas anderes bedeutet. Während Sakura keine Anstalten machte, ihn zu unterbrechen, man ihr aber ansah, dass sie es gerne getan hätte, fuhr er fort: „Aber... Na ja, ich sag einfach mal, ich wusste, dass du duschst und bin trotzdem reingekommen, das hätte ich vielleicht nicht tun sollen.“

Sie schnaubte, schien ihm damit zuzustimmen. Nur am Rande stellte er fest, dass sie gar nicht mehr so genervt klang. Außerdem notierte er im Unterbewusstsein, dass sie wirklich keine Anstalten machte, sich aus dem Gen-Jutsu zu befreien, welches nun wirklich leicht zu überwinden war.

Stattdessen kehrte die Frage, ob er als Mädchen auch so reagiert hätte, wenn ein Junge ihn beim Duschen beobachten würde, zurück. Zwar wollte er sich gar nicht vorstellen, ein Mädchen zu sein, aber selbst als männliche Person hätte es ihn schon arg gestört, von jemand beim Duschen bespannt zu werden. Vielleicht läge die Person danach im Krankenhaus, vielleicht aber auch nicht. Und wenn Sakura reingekommen wäre, während er am duschen war... Das konnte und wollte er sich nun wirklich nicht vorstellen.

Der Blick des Mädchens mit den rosa Haaren, welche immer noch ein wenig nass waren und somit Wassertropfen abgaben, die sich über die schmalen Schulter einen Weg bahnten, änderte sich in ein freches Grinsen, während ihr Gegenüber, schon wieder größtenteils aus seinen Gedanken ‚erwacht’, seine Boxershorts ein bisschen hochzog, die ihm nach rechts unten verrutscht war.

Warum schien die jetzt plötzlich so belustigt über die Situation? Das leuchtete ihm nicht ein. Weiber und ihre Logik...

„Und...?“, fragte sie dann, als ob sie noch etwas erwartete. Doch der Uchihaerbe konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was sie jetzt noch von ihm wollte. Doch nicht etwa...?

Das Grinsen wurde breiter und ihre großen, grünen Augen schauten scheinheilig und erwartungsvoll zu ihm hoch, sie war ja ein gutes Stück kleiner als er.

„Was?“, fragte er, überspielte seine leichte Verwirrung mit seiner kalten Maske, doch das schien diesmal, so wie alle anderen Male, nicht abschreckend zu wirken, schon gar nicht auf SO ein weibliches Wesen.

„Ich mein ja nur… So ein ‚Entschuldigung‘ oder so wäre schon nett. Dann weiß ich auch nicht mehr, was heute passiert ist und Konoha wird hiervon nie etwas erfahren.“

Hinterlistiges Biest! Wenn Tsunade davon jemals etwas erfuhr, dann war er ein toter Mann, gestorben durch eine Frau. Peinlich. Auch wenn es die Hokage war.

Sasuke hatte mal gehört, dass Tsunade Jiraiya grün und blau geschlagen hatte, als sie bemerkte, dass er spannte, während sie am baden in einer heißen Quelle war. Die Vorstellung, wie so eine Tsunade auf einen losgeht ist schon gruselig. Sakura hatte ihm ja schon einen Arm gebrochen, was brach die Hokage ihm dann erst alles? Wollte er das überhaupt wissen? Nein, wohl kaum.

Außerdem hatte Haruno ‚Konoha‘ erwähnt, das schloss höchstwahrscheinlich auch Naruto mit ein. Wenn der das erfahren würde, und alle anderen erst, oha, er würde als bösartiger Voyeur dastehen. Man würde hinter seinem Rücken tuscheln und lästern! Nein, da konnte er wohl drauf verzichten. Ziemlich gut sogar.

Das hieß, er durfte gar nicht in Betracht ziehen, sich vor der Entschuldigung in irgendeiner Weise zu drücken, wenn ihm denn was an seinem ‚Image‘ lag und daran, was andere von ihm dachten. Denn unter einem schlechten Bild in der Gesellschaft litt sein Stolz als Uchiha und das konnte er sich nicht erlauben.

Apropos Stolz: Dass der litt fing schon damit an, sich bei Sakura zu entschuldigen. Doch jetzt musst er sich entscheiden, was schlimmer war: Vor Konoha oder vor der Medic-Nin, die da vor ihm stand, seinen Stolz zu verlieren.

Eigentlich hatte er sich vor ihr eh schon als den letzten Dorftrottel gegeben, da machte ein „Entschuldigung“ auch nicht mehr viel aus. Man bedenke nur, gerade eben noch war sie nackt… und er ist einfach reingekommen… und ihre Beine… und ihre Brüste…

Heute litt er mal wieder an Gedankenausschweifungen, verursacht durch das nicht ausleben des Dranges, den man so im Teenageralter verspürt, doch damit konnte man sich auch nicht bei Haruno entschuldigen. Leider.

Er ballte seine Hände zu Fäusten, dann presste er ein „‘tschuldigung“ heraus. Nicht besonders laut, aber immerhin.

„Bitte?“ Sie hob ihre beiden Augenbrauen fragend nach oben, wahrscheinlich hätte sie auch noch eine Hand zum Ohr gehoben, wenn sie nicht noch immer an dieses schlechte Gen-Jutsu gefesselt gewesen wäre. „Ich hab dich nicht verstanden.“

Es war, als fiele er aus allen Wolken. Nicht, dass er sich gerade im Himmel befunden hätte…

Natürlich hatte sie ihn gehört, das wusste er und auch die Haruno wusste, dass er wusste, dass sie nur so tat als ob, damit er dieses Wort, das in seinem Wortschatz praktisch nicht zu existieren schien, wiederholte. Nur für sie.

Sein Stolz hatte sich gerade eben schon querstellt und jetzt sollte er es noch einmal sagen? Moment, welcher Stolz?

Ein Bild der Hokage tauchte vor seinem inneren Auge auf, es war, als bedrohe sie ihn, nach dem Motto: „Sag es, Sasuke, sag es!“ Ja war er denn ein Kleinkind oder was? Was war denn verdammt noch mal so schwer daran?!

Also gab er genervt seufzend klein bei, bevor er tatsächlich wiederholte, was er gerade eben schon zu ihr gesagt hatte, nur lauter: „ENTSCHULDIGUNG!“

Wow. Er konnte sich gar nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal so rumgebrüllt hatte.

Ihr befriedigtes Grinsen machte ihn nervös, aber es zeigte ihm auch, dass sie jetzt wohl nichts mehr von ihm verlangen würde und er so tun konnte, als wäre nie etwas gewesen.

Sasuke löste das Gen-Jutsu, bevor sie es tun konnte und wollte gerade wieder aus dem Bad gehen, als sie ihm leicht auf dem Hinterkopf schlug. Erschrocken zuckte er zusammen, es tat weh.

„Ich wusste es!“, meinte sie und er wollte sich umdrehen, um sie zu fragen, was diese Aktion schon wieder sollte. Doch auch dazu kam er nicht, die Medic-Nin hielt seinen Kopf fest und schien mit ihren Chakra irgendwas zu heilen, also hatte er wohl doch eine Platzwunde oder sowas am Kopf davongetragen. Vielleicht kümmerte sie sich gleich noch um seinen Arm?

Ihm fiel auf, dass ihr Chakra nun ein krasses Gegenteil von gerade eben war. Warm, ausgeglichen, fast wie ein seicht dahinfließender Fluss. Entspannend. Und wenn ihn nicht alles täuschte… dann roch es nach Männershampoo?? Sie hatte doch nicht etwa seines genommen?!

Na ja, aber welches hätte sie sonst nehmen sollen? Einfach nur mit Wasser bringt doch nichts. Shampoo für Frauen mit Mandelöl, Rosenextrakten und Joghurt hatte er nun einmal nicht. Vielleicht sollte er das mal kaufen.

Äh… Kaufen? Wofür denn?! Zum selbst benutzen ja wohl kaum! Hatte er gerade irgendwie gedacht, beziehungsweise hatten seine Gedanken gedacht, Sakura würde ab jetzt öfter bei ihm duschen oder sowas in der Art?

Also irgendwie war der Schlag auf den Kopf böse gewesen.

Der Chakrafluss versiegte und es trat eine kurze Stille ein. Er drehte sich zur ihr um, sie hatte einen seltsamen, unbeschreiblichen Ausdruck im Gesicht.

„Also irgendwie will ich dir deinen Arm nicht heilen, das soll dir ne Lehre sein. Anderseits brauchst du ihn heut Abend… Ich habs! Ich heil ihn dir jetzt und brech ihn dir später wieder!“, rief die Medic-Nin begeistert, doch dann lachte sie wie blöde, als sie sah, dass Uchiha sie entgeistert ansah. Das war aber auch echt eine masochistische Vorstellung und er war definitiv kein Masochist, auch wenn er nicht bei jedem Kratzer rumheulte!

Aber mal angenommen, er wäre doch einer… wäre Sakura dann der Sadist? Und was würde sie mit ihm machen, wenn es denn so wäre?!

Moment Mal, worüber machte sich sein Kopf da schon wieder Gedanken?

„Scherz. Am besten zeigst du mir erstmal deinen Krüppelarm.“

Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Ich geh glaub lieber ins Krankenhaus, wenn du-“

Weiter kam er nicht, sie hatte seinen Arm genommen, ohne Rücksicht auf Verluste. Er musste ein Stöhnen unterdrücken, als ein schmerzhaftes Ziehen durch seinen Arm ging und sich bis hoch an seine Schulter ausdehnte. Doch er sagte nichts, denn er war zu sehr darauf beschäftigt, sich nichts anmerken zu lassen.

Er war also definitiv kein Masochist. Das tat war und war auch in keinster Weise sexuell anregend für ihn.

Sobald Sakuras Chakra seinen Arm umhüllte, schwand der Schmerz und zentrierte sich auf eine Stelle. Er beobachtete ihr angestrengtes Gesicht. Sie sah nicht mehr so ganz wie Sakura aus, eher wie eine beschäftigte Medic-Nin, voll in ihrem Element. Nur etwas erinnerte noch an die Sakura von eben: Ihre Mundwinkel umspielte ein zynischer Ausdruck, Schadenfreude, sowas wie ‚geschieht dir Recht‘. Ja, wahrscheinlich hatte er das wirklich verdient.

…kamen jetzt wieder die masochistischen Gedanken zurück? Stand er am Ende darauf, sich von Kunoichis erniedrigen zu lassen?

„Das ist ja nicht der erste Bruch deines Unterarms, was? Der letzte scheint nicht allzu lange hinter dir zu liegen“, stellte sie fest und riss ihn aus seinen beängstigenden Gedanken, nicht das erste Mal für heute.

Der Uchihaerbe musste kurz überlegen. Stimmt, nicht lange bevor er nach Konoha kam, da hatte er eine Auseinandersetzung mit zwei Anbu aus Iwa. Die wussten natürlich nicht, dass er nun nach Konoha wollte und waren darauf aus gewesen, ihn dazu zu bringen, ins Gras zu beißen. Da er sich aber nichts mehr zu Schulden kommen lassen wollte, ist er eben… geflohen klingt jetzt irgendwie feige, wie wäre es mit: ‚Zum Schutze der Anderen fort gegangen‘?

Na ja, die wollten sich nicht abschütteln lassen, er musste mit ihnen kämpfen, sie brachen ihm den Arm und zwei Finger, es wurde ihm zu heikel, nicht töten zu wollen und am Ende hat er sie mit einem Gen-Jutsu manipuliert und ihnen dann eine Nachricht an den Tsuchikagen mitgegeben, natürlich so, dass die Anbu es weder wegmachen noch ignorieren konnten, der Kage ebenso wenig. Die Nachricht lautete, dass er, Uchiha Sasuke, nun auf den Weg nach Konoha sei und wenn es Probleme damit gäbe, er, der Tsuchikage, sich doch bitte an Tsunade, die Hokage, wenden möge. Allerdings ist bis jetzt keine Nachricht von Iwa gekommen, zu mindest wusste er nichts davon.

Auf ihre Frage hin nickte der Uchiha also leicht, sie fasste es auf und konzentrierte sich weiter.

„Hattest ne Einblutung ins Gewebe, ist nicht wirklich schlimm. Hätte später wahrscheinlich einen schönen, fetten Bluterguss und eine noch dickere Anschwellung gegeben, hab ich aber schon behandelt, ist jetzt auch abgeschwollen. Den Bruch zu heilen dauert ein bisschen, obwohl es nur ein einfacher ist, deshalb würde ich vorschlagen, du verlässt jetzt das Bad, ich ziehe mich an und dann mach ichs dir.“

Eine kurze Stille…

Hatte sie gerade echt gesagt, dass sie es ihm machen würde?

Sasuke fing fast an zu lachen, er konnte es gerade so verhindern. Warum dachte er auch so zweideutig? Und warum verfolgten ihn heute generell perverse Gedanken?

Sakura fiel erst auf, was sie gesagt hatte, nachdem die Worte schon ihren Mund verlassen hatten, sie wurde rot und meinte dann patzig: „Ich hätte dir mehr brechen sollen, ein Arm reicht nicht.“

Wie süß. Da kam wieder die rosa Furie raus und spie Feuer in alle Richtungen, doch gerade jetzt machte es ihm nichts aus, als säße er im Glashaus. Nur warf er ausnahmsweise mal nicht mit Steinen, sondern schützte sich vor dem Feuer.

„Dir ist klar, dass ich nicht umsonst ein S-Rank Nuke-Nin war?“, konterte er also, die Belustigung war auch in seiner Stimme herauszuhören. Er fand es einfach nur zu lustig, wie sich Sakura gerade dafür schämte, sowas gesagt zu haben. Wie unschuldig sie doch war, wirklich süß.

Na ja, eigentlich dürfte gerade er sie ja nicht als süß auf diesem Gebiet beschreiben… Jetzt hatte er doch mit einem Stein geworfen.

„Ich dachte, ihr habt bei Akatsuki eh nur Bäumchen gepflanzt und Teeparties geschmissen. Sasuke, du bist scheiße, weißt du das?“ Haruno sah fast so aus, als bräche sie gleich in Tränen aus. Sie ließ seinen Arm los, er stabilisiert ihn stattdessen mit der Hand seines gesunden Armes.

„Und jetzt raus.“ Sie schob ihn aus dem Bad, er ließ es mit sich machen. Für heute hatte der Clanerbe sie schon genug gereizt.
 

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Edit ab „Also irgendwie will ich dir deinen Arm nicht heilen,[...]“

Kostüme & Alte Erinnerungen

Hab im vorigen Kapitel was verändert!!!!!! (Den letzten Absatz)!

Es kommen noch weitere Kapitel, warum wird das immer länger? =w= Ich weiß genau, wie das Ende aussehen wird, warum komm ich nich einfach zum Ende? D: Ich bin... so ein fail ._."

Whatsoever... hoffe, ihr habt trotzdem Spaß beim Lesen! xD (auch, wenn schon längst kein Weihnachten mehr ist >.< vllt werd ich ja mit viel Glück noch dieses Jahr VOR Weihnachten fertig :D:D)
 

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Etwa eine Stunde später konnte man von Sasukes Arm nicht mehr behaupten, er sei krüppelig. Sakura hatte irgendwie ziemlich lange im Bad gebraucht, um den Bruch zu heilen allerdings nur zehn Minuten.

Das war so typisch Frau, irgendwie… Vorurteile, ahoi!

Nun saßen sie sich ratlos in der Küche gegenüber. Was sie noch die verbleibenden zwei Stunden machen sollten bis es 18:00 Uhr war, wussten sie nicht. Na ja, in eineinhalb Stunden könnten sie ja schon losgehen. Aber es war fraglich, ob sie eine halbe Stunde zum Waisenhaus brauchten.

Der Uchihaerbe wusste nicht, wo sich dieses Haus, in welchem er wohl geistig sterben würde, befand. Aber da er eh den Orientierungssinn einer Tomate besaß, hätte es den beiden Ninja sowieso nicht viel genützt, wenn er es gewusst hätte. Zum Glück war Sakura ja wissend über den Standort des Gebäudes.

„Und jetzt?“, sprach Sakura die Frage aus, die sie wohl beide zu beschäftigen schien. Uchiha zuckte nur mit den Schultern.

Er war ja so lustlos, am liebsten würde er aus Langeweile heraus essen, aber das war nicht gut, außerdem hätte er dann nichts mehr, was er am nächsten Tag und den Tag darauf essen konnte, er kannte seine Fressanfälle, die er zum Glück gut beherrschen konnte. Davon wurde man ja auch fett, obwohl Sasuke so ein Problem wohl noch nicht treffen dürfte. Hoffentlich nie.

Auch wenn, Cellulite bekam er ja trotzdem nicht, er war ja kein Mädchen.

Plötzlich huschte ein erleuchtetes Lächeln über das Gesicht der Haruno. Und mal wieder lag es nahe, Böses zu vermuten.

Was jetzt wohl kam? Der Ex-Nuke-Nin wollte gar nicht erst daran denken. Bestimmt Kuchen und Kekse backen oder, noch besser, Hausputz.

„Wir könnten dich schminken und dir die Haare machen!“, rief sie erfreut aus, Sasuke verschluckte sich und musste husten.

Das war ja noch schlimmer, als zuvor angenommen. Das war… nicht mehr nur grausam! Das war Belästigung! Schon allein der Gedanke daran, sich von IHR schminken zu lassen oder dass sie ihm irgendwas in die Haare schmierte, das war ja eklig!

Die Haruno verstand die Geste seines Hustens, kümmerte sich aber kein Stück darum.

„Damit können wir wunderbar die Zeit totschlagen!“

Ihr Ton machte klar, dass sie es ernst meinte und na ja, ihm bliebe am Ende sowieso wohl nichts anderes übrig, zumal sie ihm sonst drohte. Aber, seit wann ließ er sich eigentlich von jüngeren und kleineren Ninja bedrohen, einer Kunoichi, wohl bemerkt. Und das war dann auch noch eine Medic-Nin, die zufällig rosane Haare hatte und Manieren besaß, die nicht zu ignorieren waren.

Obwohl, auf der anderen Seite sollte er sie ja nicht unterschätzen, sie konnte zur Furie werden, wenn sie nur wollte. Den Schaden, den sie angerichtet hatte, würde er sich später angucken. Nicht, dass ihn die anfallenden Kosten in irgendeiner Weise störten, immerhin brauchte ihn Geld nicht zu interessieren.

Er stieß einen leisen Seufzer aus und erhob sich.

„Nur damit du es weißt: Ich lasse nicht alles mit mir machen“, warnte der Uchihaerbe, es klang ernst und das war es auch, denn sich so herumkommandieren zu lassen war immerhin auch nicht schön und irgendwie demütigend und erniedrigend. Als Uchiha mochte er es nicht, wenn jemand so dermaßen auf ihn herabsah. Okay, er hatte Sakura heute bespannt, doch mehr Rechte als sonst gab ihr das auch nicht.

Sakura äffte ihn tonlos nach, dann erhob sie sich ebenfalls und auf ihrem Gesicht erstrahlte wohl das schönste Lächeln für heute. Das machte den Uchiha fast verlegen. Fast. Er konnte sich gerade so beherrschen.

Nichts sollte ihn jemals auch nur zur Annahme führen, sein Gegenüber sei attraktiv. Er belog sich praktisch mit seinen eigenen Gedanken, konnte man dafür auch ins Gefängnis kommen? Wegen Betruges an sich selbst?

„Ich freu mich so“, meinte sie plötzlich wie ein kleines Kind und klatschte voller Vorfreude in ihre Hände. Äh, alles klar… Er freute sich ja auch und so. Oh wie schön bist du, Sarkasmus.

Passend zu seinen Gedanken zog er fragend seine Augenbrauen hoch, schaute dann jedoch weg, am Ende hielt sie das für eine Aufforderung, um ihn vollzulabern.

Sie nahm die Tüte mit ihrem Kostüm, er nahm die Tüte mit seinem Kostüm und gemeinsam schweigend gingen sie die Treppe in den ersten Stock wieder hoch und dort in sein Zimmer. Seinen Futon hatte er schon weggeräumt, das Zimmer war ordentlich.

„Am besten ziehen wir uns jetzt um.“ Kaum hatte sie das gesagt, zog Sasuke sein T-Shirt aus, welches er sich, nachdem er von Sakura aus dem Bad geschmissen worden war, angezogen hatte. Er dachte sich überhaupt nichts dabei, das einzige, an das er dachte, war die Zeit, die ihm blieb und dass er sie so lang wie möglich hinauszuzögern wollte. Wie würde er das am besten anstellen?

Die Haruno quietschte plötzlich. Wieso? Er hatte doch nichts getan oder war da etwa eine Spinne oder sowas in der Art?

Als er einen Blick auf sie warf, war sie knallrot angelaufen.

Was war das für eine Reaktion und vor allem auf was? Bekam sie keine Luft?

Ein Horrorszenario setzte sich im Kopf des Uchihas zusammen, welches aber glücklicherweise durch Harunos quietschende Stimme selbst unterbrochen wurde: „Mach das gefälligst draußen!“

Sie sah sehr beschämt aus, er legte das T-Shirt in der Luft zusammen und schmiss es vor seinen Schrank, hörte sich ihre Wörter in seinem Kopf noch einmal an.

Warum zum Teufel sollte denn gerade er nach draußen?

„Und wieso?“, wandte er sich wieder zu ihr.

Sakura holte tief Luft, schloss ihre Augen, öffnete sie wieder, brachte es aber nicht über sich, ihm in die Augen zu sehen, zu sehr schien sie beschämt. Außerdem sah das Fenster hinter ihm bestimmt eh attraktiver als er selbst aus.

Wäre er in dem Moment die Medic-Nin gewesen, was hätte er wohl besser gefunden? Seinen sexy stählernen Oberkörper oder das beschlagene Fenster, durch das man eh nichts sah?

„Weil ich ein Mädchen bin. Und du dich freundlicherweise draußen umziehen kannst!“

Sie hatte ja gerade mal komplett nicht gecheckt, was er mit seiner Frage gemeint hatte! So viel zum Thema Intelligenz, Miss Haruno, haha!

Sasuke zog eine Augenbraue hoch, dann schlich sich ein leises Grinsen auf seine Züge, bevor er einen Schritt auf sie zutrat und direkten Blickkontakt mit ihr suchte. Den ließ sie nun doch zu, wenn auch immer noch ein wenig unsicher.

Na sowas, das hatte er auch schon länger nicht mehr gesehen, dass die Haruno so unsicher und peinlich berührt zur selben Zeit war. Warum war sie eigentlich so beschämt? Im Bad vorher hatte sie ihn doch nur mit Boxershort gesehen und die war ihm auch fast runtergerutscht. Oder hatte sie da nicht so auf ihn, sondern mehr auf sich geachtet? Wollte er das überhaupt wissen? Irgendwie nicht…

„Ich glaube, du hast nicht richtig verstanden“, fing er an, nachdem er sich wieder ins Gedächtnis gerufen hatte, worum es eigentlich ging und trat einen weiteren Schritt auf sie zu. Jetzt würde er einmal nicht nachgeben, nein, nun war er am Zug! Inzwischen war sie zurückgewichen, doch in ihren grünen Augen dominierte nun ein fester Blick, wenn auch noch immer ein bisschen Scham mit hineinspielte.

„Ich meinte nicht wieso ich das draußen machen soll, sondern wieso ich rausgehen soll, wo das doch mein Zimmer ist und du hier nur zu Besuch bist.“

Wobei dieser Besuch auch nur aufgezwungen war, fügte er in Gedanken hinzu, musste allerdings zugeben, dass ihn das jetzt, wo er darüber nachdachte, im Grunde nicht mehr so störte wie noch vorhin in der Küche, als er vom Einkaufen zurückgekommen war. Ja gut, sie hatte sein Bad ein wenig demoliert, war eine Zicke, versuchte, über ihn zu bestimmen, aber trotzdem. Er hatte seine Ablenkung bekommen, ansonsten hätte er sich bestimmt umgebracht vor Langeweile.

„Oh stimmt“, antwortete die Medic-Nin einfach nur, als wäre diese Erkenntnis komplett neu für sie, brach den Blickkontakt ab und ging aus seinem Zimmer, hinter sich schob sie knallend die Türe zu. Zicke. Das war doch wohl eindeutig Sarkasmus gewesen, oder?

Ohne noch viel weiter darüber nachzudenken, schlüpfte er aus seiner kurzen Hose, sodass er nur noch in Boxershorts dastand, dann zog er das Kostüm aus der Tüte. Er hasste es einfach, es widerte ihn irgendwie an. Es erniedrigte, demütigte und blamierte ihn bis auf die Knochen.

Aber was sollte er dagegen tun? Er konnte ja nichts machen!

Seufzend stieg er in die riesige, rote Hose aus sich eklig flauschig anfühlenden Stoff, doch die wollte nicht an seiner schmalen Hüfte sitzen bleiben.

Wie groß war das Scheißding überhaupt? Mindestens mal 3XL! Wie hatte Sakura sich das vorgestellt? Dachte sie etwa, dass er da reinpasse? So naiv konnte doch selbst die nicht sein!

Fakt war auf jeden fall, das es nichts für seine Statur war und an seinen Hüften nicht sitzen bleiben wollte. An der Hose war zwar ein Gürtel befestigt, den er allerdings auch nicht zugemacht bekam. Viel zu groß. Wer trug sowas eigentlich? War der Weihnachtsmann echt so fett?

So wie die Türe mit einem lauten Knall zugeschoben worden war, wurde sie ohne Rücksicht auch wieder aufgeschoben. Erschrocken zuckte der Uchihaerbe zusammen, fiel fast vorneüber auf den Boden, konnte sich aber noch abfangen und es so wirken lassen, als hätte er sowieso jeden Moment das Gleichgewicht verloren. Welcher Ninja ließ sich auch schon erschrecken?

Er wusste ja, wer es war und Haruno hätte ruhig mal anklopfen können! Halt, oder wollte sie etwa Rache ausüben? Dann hätte sie sich aber unauffällig rein schleichen müssen. Aber Moment, sie wäre ja eh vor Scham gestorben, wenn sie ihm beim Umziehen zugeguckt hätte.

Als er sich zur hereingeplatzten Person, die ja niemand anderes als Sakura sein konnte, umsah, verschlug es ihm erst einmal die Sprache, nicht dass er sonst etwas gesagt hätte.

Sakuras weißes Kleid passte ihr wie angegossen, sie hatte sowas wie einen heiligen Schein auf dem Kopf, der komplett unecht aussah und ihr rosa Haar war einfach wie geschaffen für so ein Engelskostüm. Total glücklich, ihrem Gesichtsausdruck nach zu deuten, drehte sie sich erst einmal um ihre eigene Achse, wobei Sasuke zwei kleine Flügel auf ihrem Rücken bemerkte.

Als sein Blick zu ihren Beinen und dann zu ihren Füßen glitt, riss es ihn jedoch aus seiner Starre. Socken! Wieso hatte sie Socken darunter an?! Und dann auch noch grasgrüne! Das verdarb ihr ganzes Erscheinungsbild.

„Glotz nicht so, ich zieh die Socken später aus, hab die vorhin nur angezogen, weil mir kalt war und es mir immer noch ist“, beantwortete sie seine stumme, entsetzte Frage und lachte. Sie war plötzlich total gelöst, locker und fröhlich, woher kam das nur? Und warum übertrug sich das nicht auf ihn?!

„Ich freue mich so auf heute Abend“, meinte sie ein weiteres Mal. Er konnte sich dieser Meinung nicht anschließen, denn Weihnachten… war kein Fest, dass er mochte, es war das Fest der Liebe und eine Familie, die ihn liebte und die er lieben konnte hatte er nicht mehr. Überhaupt, irgendwie hatte er keinen, der ihm besonders nahe stand. Vielleicht kam das ja wieder, wenn er sich erneut in Konoha eingelebt hatte.

Sakura ging auf den Schrank zu, in dem er seinen Futon und seine anderen Schlafsachen verstaute.

„Du musst dir ein Kissen darunter stecken, der Weihnachtsmann ist fett“, grinste die Medic-Nin, öffnete den Schrank und zog ein Kissen heraus. Er fing es auf, als sie es ihm zuwarf. Ein stinknormales, weißes Kissen.

Er betrachtete den Stoff noch kurz, bevor er es, so wie sie es wollte, hinter den Hosenbund steckte und siehe da, die Hose rutschte nicht mehr und er konnte sie loslassen, ohne Angst zu haben, dass sie gleich wieder ein Eigenleben begann und seine Beine entblößte.

Sakura öffnete den nächsten Schrank und kramte ein schwarzes, ganz normales T-Shirt (dass er so etwas überhaupt besaß…) heraus und warf es ihm ebenfalls zu.

Ohne weiteres zu fragen oder zu sagen, zog Sasuke auch noch das Shirt und den Mantel an. ER hätte sich eh nicht beschweren dürfen, so lief das nun mal…

Als er fertig dastand, stemmte Sakura ihre eine Hand in die Hüfte, die andere führte sie zu ihrem Kinn und kratzte es nachdenklich. Sasuke fühlte sich indessen einfach nur als den letzten Dorftrottel, als welchen er sich ja heute schon oft genug gegeben hatte, aber egal. Zudem sah sein Gegenüber grad so intelligent aus, das trug nicht dazu bei, dass er sich besser fühlte.

Haruno schnappte sich die Tüte und kramte den Bart, die Schuhe und die Mütze heraus.

„Den zieh ich aber nicht an“, verneinte der Clanerbe sofort ihr Vorhaben, als er erkannte, dass sie vorhatte, ihm einen Bart anzusetzen. Damit würde er auf der letzte Stufe des Vollidioten ankommen und wirklich, das wollte und konnte er nicht wahrhaben. Das war grausam! Warum nur? Warum immer er?! Er war so ein armes Hühnchen…

Doch Fräulein ließ sich nicht beirren und so stand er kurze Zeit später mit Bart, Schuhen und roter Mütze, bei der das weiße Flauschzeugs ihm in die Augen hing, vor ihr.

Er konnte diese Mütze jetzt schon nicht ab, sie nervte! Das wär ätzend, so wie fast alles heute ätzend war.

Zum Glück nickte Sakura und gab damit ihren Segen zu der Sache, doch schien sie noch nicht komplett zufrieden, was wieder eine Vorahnung heraufbeschwor.

„Allerdings“, fing sie an, als er sich gerade wieder ausziehen wollte. Er hielt inne und blickte sie fragend an, wurde seine Vorahnung jetzt bestätigt? „Du musst ein wenig kinderfreundlicher gucken.“

Sasuke dachte, er hörte nicht recht. Er machte diese scheiß Mission nur, weil Tsunade ihn dazu zwang, er war das Opfer, hallo? Und dann sollte er noch so machen, als würde es ihm Spaß machen?! Sonst noch was?

„Mal gucken“, meinte er verbissen, zog sich die Zipfelmütze und den Bart ab, öffnete dann den Mantel, den er von seinen Schultern gleiten ließ. Sie atmete einmal tief durch.

„Sasuke, ich weiß, du kannst mich nicht leiden, aber lass uns das heute Abend einfach den Kindern zuliebe ordentlich durchziehen. Nicht uns soll es irgendwas bringen, sondern den Kindern, nämlich Freude.“

Angesprochener reagierte gar nicht, sondern schlüpfte aus den Schuhen und zog sich das Kissen aus der Hose, beides landete gleich danach auf dem Boden.

Nur noch Boxershort und T-Shirt.

Ihre Worte schienen an ihm abgeprallt zu sein, doch das waren sie nicht. Ganz und gar nicht, in seinem inneren lieferte er sich gerade einen Kampf. Es waren Kinder, er hasste zwar einerseits Kinder, doch war er mal selbst eins gewesen und solche Überraschungen hatten ihn immer gefreut. Auch wenn seine Kindheit ab einem gewissen Alter echt am Arsch war, doch war das ein Grund, dass es anderen Kindern auch so gehen sollte wie es ihm einst gegangen war?

Uchiha hob entschlossen den Blick, wieder direkter Kontakt. Ihre grünen Augen hatten einen ernsten Ausdruck angenommen, ihr schien diese Mission schon irgendwo wichtig zu sein und blöderweise steckte ihn das noch mehr an. Er nickte leicht.

„Fein, dann mach jetzt noch eine Stunde lang, was du willst, ich für meinen Teil mache mich fertig.“ Mit diesen Worten verließ sie ihn und beschlagnahmte wahrscheinlich erneut das Badezimmer. Sollte ihm recht sein, er würde sie nicht noch einmal bespannen. Ein gebrochener Arm am Tag war genug. Und die Furie in ihr brauchte er auch nicht mehr zu erleben.

Er ging zum Fenster und öffnete dieses. Der kühle Luftzug war im ersten Moment ganz angenehm auf seiner erhitzten Haut, als er jedoch nach fünf Minuten immer noch am Fenster stand, wurde es dann trotzdem etwas kühl. Na wenigstens hatte es komplett aufgehört zu schneien. Unten im Garten sah er Schneespuren, die gehörten bestimmt Sakura, doch es war ja auch egal. Vielleicht gehörten sie auch einem oder mehreren Tieren, aber die Viecher waren auch etwas, was ihn gerade nicht interessierte.

Mit einem Ruck schloss der Uchiha das Fenster wieder und drehte sich um. Was sollte er jetzt noch machen bis sie losgingen? Er hoffte ja immer noch, dass diese Zeit niemals umgehen möge, er hatte nämlich keine Ahnung, was auf ihn zukam. Hatte er schon einmal erwähnt, dass er Kinder hasste?

Die Kinder von heute waren respektlos und klugscheißerisch geworden, bestes Beispiel: Konohamaru. Aber den hatte er schon länger nicht mehr gesehen, deshalb konnte er das nicht so gut einschätzen. Wahrscheinlich war er aber immer noch genauso.

Konohamaru erinnerte ihn an Naruto. Vielleicht sollte er Naruto heute Abend mal besuchen und ihm frohe Weihnachten wünschen, alte Freundschaften wieder aufleben lassen oder sowas in der Art. Sie waren ja jetzt alt genug, um Alkohol zu trinken, vielleicht sollten sie auf die alten Zeiten anstoßen. Außerdem könnten sie bei der Gelegenheit auch einen neuen Trainingstermin festlegen, da stand immer noch eine Revanche aus…

Der Clanerbe ging zu seinem Schrank und öffnete diesen. Auf Augenhöhe sah er es, das Buch. Nur ein Einziges besaß er und das war ein Kinderbuch. Uralt und voller Erinnerung. Behutsam nahm er es in die Hand und strich mit dem Daumen über den Einband. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, als sich ein Bild in seinen Kopf zusammensetzte. Itachi und er in ihrer Kindheit. Er zwischen Itachis Beine, sich an seinen Bruder lehnend, dieser liest aus diesem Buch vor.

Fast ehrfürchtig schlug Sasuke die erste Seite auf und fuhr mit seiner Fingerspitze über das großgedruckte Zeichen am Anfang. Ein Bild illustrierte den Inhalt der Geschichte, lud Sasuke zum Träumen ein. Doch zuerst setzte er sich auf den Boden und lehnte sich an den Schrank, bevor er die Einladung bereitwillig annahm.

Es kam ihm vor wie wenige Augenblicke, in denen er sich durch den Band blätterte, die alten Geschichten durchlas, welche er früher schon oft durchgelesen hatte und es kam ihm ganz und gar nicht zerlesen vor. Immer tiefere Erinnerungen keimten hoch, das war das zweite Mal seit Itachis Tod, dass er es zuließ. Sasuke ließ sich entführen in eine längst vergangene Welt, in der alles noch besser gewesen und grausamer geworden war.
 

Total gedankenversunken. So fand Sakura ihn vor. Mit einem Buch in der Hand an den Schrank gelehnt, das war irgendwie total entfremdend, ihn so zu sehen, ganz ohne Maske. So hatte sie ihn noch nie gesehen, zwar bröckelte diese Maske manchmal, aber dass sie ganz weg war…? Es ließ ihn schwach aussehen, was natürlich völliger Quatsch war, aber so sah es nun mal aus.

„Sasuke?“ Er schreckte auf, klappte das Buch reflexartig zu und schmiss es neben sich. Sakura brachte diese Reaktion zum Grinsen, da es so aussah, als hätte man ihm bei etwas Verbotenem ertappt.

„Alles okay?“ Er sah ziemlich durch den Wind aus, als er aufsprang und nickte.

„Na, dann lass uns mal mit deiner Verkleidung anfangen…“
 

Sasuke hatte sich halb zu Tode erschrocken, als Haruno ihn so unsanft aus seiner Vergangenheit gerissen hatte. Aber wahrscheinlich war es besser so.

Er sprang auf und nickte, als sie ihn fragte, ob alles okay sei. Sie hätte ja ruhig mal später reinkommen können, er war fast fertig gewesen.

Apropos später, wie viel Uhr war es eigentlich?

„Na, dann lass uns mal mit deiner Verkleidung anfangen…“

Gesagt getan, doch vorher räumte der Uchihaerbe sorgsam das Buch zurück in den Schrank. Nachdem er den Schrank schloss, war alles wieder so wie vorher, seine Maske kehrte zurück und er verdrängte wieder, so wie es sonst auch der Fall war.

Es war bestimmt schon spät. Das nervte ihn gerade irgendwie tierisch, dass er keine Zeitgefühl hatte, es er wollte auch nicht Sakura fragen. Viel lieber beobachtete er sie.

Sie trug nun nicht mehr die grasgrünen Socken, außerdem hatte sie ihre Haare ordentlich und sorgfältig hochgesteckt, sich dezent geschminkt, eine weiße Strumpfhose und passende Schuhe angezogen. Es passte nun alles.

Sakura hatte das Kostüm indes zusammengesucht, was er vorher einfach so achtlos hatte herunterfallen lassen und schmiss es ihm zu. Schnell schlüpfte er hinein.

„Wie gesagt: Guck ein bisschen kinderfreundlicher und die kleinen Dinger werden dich lieben“, gab sie ihm erneut diesen überaus hilfreichen Tipp. Er holte tief Luft und atmete einmal tief ein und aus. Ja, jetzt konnte er sich nicht mehr verziehen, sich nicht mehr drücken, jetzt musste er da durch und vielleicht konnte er diesen Kindern wirklich eine Freude bereiten. Oder lenkte sich irgendwie ab, während er denen einfach das Geschenk in die Hand drückte.

„Und diesen Tipp musst gerade du mir geben…?“

Sakura hob fragend eine Augenbraue.

„Ja, sprich dich aus, wie meinst du das? Wollen wir etwa frech werden, hat dir ein Arm noch nicht gereicht?“, fragte sie prüfend. Wollte er damit etwa andeuten, dass sie kinderfeindlich wäre? Ganz im Gegenteil! Sie mochte Kinder! Okay, Konohamaru war so etwas wie eine Ausnahme gewesen, der kleine Bengel hatte aber auch echt eine Tracht Prügel verdient. Naruto hatte so bösartig abgefärbt, das war unglaublich. Aber zum Glück gab es da ja Megumi, die Konohamaru schön den Weg zeigte, da brauchte sich Sakura keine Sorgen drum zu machen. Und irgendwie… erinnerte das Team um Konohamaru schon ein bisschen an Team 7, ach ja, das waren noch Zeiten gewesen.

Der Clanerbe sah, dass er der Haruno keine Antwort zu geben brauchte, da sie in Gedanken schon so weit weg war, dass sie ihre Frage sowieso vergessen hatte.

Gemeinsam gingen sie die Treppe runter, Sakura noch immer in Gedanken, während Uchiha schaute, ob alles im Haus aus war.

Draußen war es schon dunkel geworden und diese Dunkelheit breitete sich nun auch im Haus aus, nachdem alle Lichter gelöscht worden waren. Die große Überraschung kam, als sie die Tür öffneten und das plätschernde Geräusch einen nicht gerade leichten Regenfall andeutete. Na super, fröhliche Weihnachten auch allerseits.

Die Medic-Nin war wieder vollkommen da, sie lachte und sprang die Treppen runter. PLATSCH!

Sasuke seufzte genervt. Spielkind. Na solange sie sich nicht dreckig machte, ein dreckiger Engel, das wäre eine super Voraussicht.

Und ein dreckiger Weihnachtsmann erst…! Er hatte keine Lust, auf dumme, nervige Fragen von kleinen Kindern, bei denen man sich dann auch noch extra blöd stellen musste. Er wünschte, er könnte jetzt einfach zuhause bleiben und nichts tun. Aber so lief das heute nun mal nicht…

Im Normalfall hätte der Uchiha keinen Regenschirm gebraucht, er war ja nicht aus Zucker, trotzdem nahm er einen (schwarz, welch Überraschung) und das aus ihm unerfindlichen Gründen. Er spannte ihn auf, nachdem er den Sack mit den Geschenken an sich genommen und die Tür hinter sich zugeschlossen hatte. Das rhythmische Trommeln des Regens setzte sofort ein, als er unter dem schützenden Vordach des Hauses hervortrat und das Wasser auf den straffen Stoff des Schirmes traf.

Mit schnellen Schritten gesellte er sich neben Sakura und schützte sie somit vor Regen, als der Regenschirm auch sie überdachte, seine soziale Ader schien da wohl herauszukommen. Doch Haruno bedankte sich nicht mal, sie war viel zu sehr mit herumplanschen beschäftigt. Wie ein Kleinkind. Aber das passte auch irgendwie zu ihr, die rosa Haare, das verspielte Kleid, ihr Gesichtsausdruck… Sie war einfach perfekt für die Rolle als unschuldiger Engel. Sasuke lächelte. Als bemerkte, was er tat, hörte er sofort auf damit und errichtete wie seine Maske.

„Wir müssen los“, bedeutete Sasuke ihr emotionslos, darauf hörte sie. Die Medic-Nin hob ihren Blick zu seinem Gesicht hoch, kurz trafen sich ihre Blicke, ein Schauer durchlief sie, das sah man ihr an. Dann ein Lächeln ihrerseits, es sah nicht gezwungen oder unecht aus.

„Packen wir’s an!“ Damit schritt sie voraus und er hatte ein bisschen Mühe ihr den Schirm über den Kopf zu halten, während er versuchte, neben ihr herzulaufen.

Kinder & Geschenke

Lol, das allerletzte Kapitel, danach kommt nur noch der Epilog, dann haben wir es geschafft! Leute, ich liebe euch! (und mich òO :D:D:D)
 

Hf mit dem letzten Kapitel :>
 

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Der Weg zum Waisenhaus war matschig und nass. Man musste aufpassen, wohin man trat, sodass man nicht ausrutschte, hinzu kam, dass es trotz der Straßenbeleuchtung recht dunkel war. Es war in gewisser Weise sogar gefährlich, zu mindest für einen Normalsterblichen, für Ninja sollte das ja eigentlich kein Problem darstellen. Für Sasuke war das auch kein Problem, für Sakura schon eher. Einmal rutschte sie aus und beinahe hätte sie Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, aber sie hielt sich im letzten Moment an Uchiha fest. In dem Moment war ihm das aber egal, sonst hätte er sich sicher aufgeregt, aber… vielleicht hatte Harunos gute Laune sogar ein bisschen angesteckt.

Natürlich fand er das irgendwie blöd. Das war schon seltsam, zum Einen hatte er immer noch überhaupt keine Lust, zum Andern wuchs da ein kleines Bäumchen namens ‚Motivation‘ in ihm. Vielleicht war es auch nur Einbildung, wär ja nicht das erste Mal, dass er sich was einbildete…

Der Regen prasselte unaufhörlich und es würde bestimmt auch weiterhin regnen, der Sack wurde langsam ungemütlich zu tragen und generell, hier draußen herumzulaufen war auch nicht ganz so schön. Aber was solls, das zögerte wenigstens noch ein bisschen die Peinlichkeit hinaus. Das allerdings auch nicht lange.

Die Luft war kühl, vielleicht schon ein bisschen zu kühl, ihm machte es zwar nichts aus, aber vielleicht ja Haruno, die nicht mal eine Jacke trug. Sollte er mal so richtig Gentleman sein und ihr seinen Mantel geben? Aber das war auch doof, dann wurde ihm ja kalt. Ein Teufelskreis!!!

Das Waisenhaus lag zwar nicht ganz außerhalb von Konoha, aber schon etwas weiter von der Dorfmitte entfernt und da Sasukes Haus auf der anderen Seite lag, war der Weg vergleichsweise weit, auch wenn sie noch nicht angekommen waren. Sie mussten durch die relativ hellbeleuchteten Straßen laufen, welche jetzt wie leergefegt waren. Die Leute saßen alle zuhause und verbrachten die Zeit mit ihrer Familie, wie es an Weihnachten nun mal üblich war. Für die meisten zu mindest.

Sowohl die Medic-Nin als auch der Clanerbe sprachen kein einziges Wort mehr während sie nebeneinander herliefen. Sakura hatte aufgehört, wie ein kleines Kind herumzuspringen, anscheinend wollte sie auch nicht allzu nass werden, außerdem musste sie ihm den Weg zeigen, denn er wusste nicht, wo das Haus stand.

Er hoffte währenddessen inständig, dass es nicht viele Kinder waren und die Kinder, die da waren, nicht allzu nervige und viele Fragen stellten. Vor allem, da Kinder ja so verdammt ehrlich und naiv sind, das musste doch wehtun! Sasuke war natürlich nie ein Kind gewesen, neiiin… Aber na ja, er dachte eben nicht gerne an seine Kindheit zurück und deshalb dachte er jetzt besser an etwas Anderes!

Mal überlegen, an was konnte man denn denken, um sich die Zeit zu vertreiben?

Sein Blick schlich sich zu Sakuras Profil und studierte es eingehend. Nicht, dass er nicht wusste, wie sie von der Seite aussah, aber es war gewissermaßen befriedigend und schön anzusehen. Die hohe Stirn, die von Haaren verdeckt wurde, die Stupsnase, die Lippen, die vielleicht nicht voll, dafür aber trotzdem irgendwie sinnlich erschienen. Das runde Kinn, der Hals. Vor allem ihr Hals. Der gefiel dem Uchiha sehr, vielleicht sogar am meisten aus dieser Sichtweise.

Moment… das war irgendwie nicht das, worüber er nachdenken sollte, schon gar nicht nach dem, was vorher passiert war! Sie hatte ihm einen Arm gebrochen, weil er zu genau hingeguckt hatte!

Schnell wandte er seinen Blick ab und schaute ab da nur noch stur auf die Straße vor sich, achtete dabei jedoch trotzdem darauf, dass zu mindest Harunos Kopf vom Regen verschont blieb.

Kurz darauf fanden sie ohne weitere Komplikationen zum ‚Ort des Grauens‘, das war schon fast ein kleines Wunder. Es ging durch eine offene, einladende Gartentüre, die in einen riesigen Garten führte und im Schein der Laterne, die gegenüber trüb vor sich hinleuchtete, schwarz glänzte. Überall lag Schneematsch, trotzdem konnte man erkennen, dass die Kinder wohl zuvor im Schnee gespielt hatten. Ein Schneemann stand stolz, trotz des Regens, in der Mitte des Grundstücks neben einer Schaukel. Er schaute fröhlich zu den beiden Ninja, schien sie schon fast aufmuntern zu wollen. Außerdem standen weiter hinten eine ganze Menge Bäume, man konnte nicht genau sagen, ob das nur ein paar waren oder ob es danach noch viel weiter ging, aber das interessierte ja auch niemanden in diesem Moment.

Der Uchihaerbe hatte noch nie einen Schneemann gebaut, er erinnerte sich nur an Winter, in denen kaum Schnee fiel und selbst dann hatte Itachi keine Zeit für ihn gehabt. Allein wollte er auch keinen bauen. Doch jetzt, genau in diesem Moment, hatte er tierisch Lust, das Kind raushängen zu lassen und einfach nur im Schnee zu spielen. Okay, es war nur noch Matsch und vielleicht war das auch eine Ausrede, um sich vor dem Bevorstehenden zu drücken, aber trotzdem. Irgendwann würde er noch einen Schneemann bauen, ganz sicher, auch wenn es erst mit seinen Kindern war!

…hatte er gerade schon wieder eine Familienplanung in Erwägung gezogen? Was war eigentlich kaputt mit ihm? An sowas dachte man doch noch nicht in seinem Alter! Schluss jetzt mit den unsinnigen Gedanken.

Krampfhaft versuchte er, an etwas anderes zu denken, zum Beispiel seine Umgebung, während sie den freigeschaufelten und gepflasterten Weg entlang gingen, auf die Tür zu. Die Nervosität stieg.

Das Haus war lang, sah nicht besonders neu, aber auch nicht heruntergekommen aus und schien drei Stöcke zu haben, in den beiden oberen Etagen waren entweder die Rollläden heruntergezogen oder es brannte kein Licht, in der unteren Etage jedoch waren alle Fenster rechts der Tür beleuchtet. Links der Tür nur eins. Durch die weißen Vorhänge, auf denen sich rote Blümchen erkennen ließen, konnte man nicht in die Räume hineinsehen, nicht einmal schemenhafte Figuren hoben sich ab.

Sasuke und Sakura kamen an den flachen Sandsteintreppen an, die sie hinaufstiegen. Bis jetzt war immer noch kein Wort gefallen. Der Uchihaerbe klappte den Regenschirm zusammen, da sie nun eh unter einem Vordach standen, die Haruno indes starrte auf den gelbleuchtenden Klingelknopf neben der Tür, die aus dunklem Holz war, wenn man es genau nahm, waren es sogar zwei Türen. In der linken Hälfte waren sechs Fenster, immer zwei nebeneinander, in einem hochkanten Rechteck angeordnet, eingelassen, die jedoch nur eine verschwommene Sicht in den Raum dahinter zuließ. Bei der rechten Hälfte genau das gleiche.

Gleichzeitig atmeten sie beide einmal tief durch, sie drehte den Kopf zu ihm und schenkte ihm ein unsicheres Lächeln, das er nicht erwiderte, viel zu angespannt war er. Seine Hand krampfte sich ein bisschen um den Schirm in der einen und um den Sack in der anderen Hand. Jetzt war es wohl soweit. Warum hatte er eigentlich so Angst? Es waren nur Kinder. Nur Kinder, nicht mehr. Und er würde diese Mission erfolgreich zu Ende bringen, so wie er schon jede Mission mit Erfolg abgeschlossen hatte.

Jetzt war eigentlich der Moment, in dem er zum gefühlten tausendsten Mal wiederholen müsste, dass er Kinder hasste, dass sie nervig waren und dumme Fragen stellten. Aber das wäre ja nur die gleich Leier, darauf hatte er irgendwie keine Lust. Am besten Augen zu und durch.

Sakura wandte sich dem Klingelknopf wieder zu und drückte. Man hörte das rasselnde Geräusch selbst vor der Tür. Es dauerte nicht lange und trotzdem gefühlte Stunden, da konnte man durch die Scheibe verschwommene Gestalten auf die Tür zustürzen sehen und kurz darauf wurde sie aufgerissen. Ein circa achtjähriges Mädchen mit unordentlichem Zopf voller roter Haare stand vor ihnen und schaute mit leuchtendbraunen Augen zu ihnen hinauf, hinter ihr standen zwei Jungs, der eine mit braunen glatten, der andere mit schwarzen glatten Haaren, auch sie hatten beide braune Augen mit einem erwartungsvollen Blick darin, waren größer als das Mädchen und schienen ein bisschen älter.

Sakura reagierte schnell, sie ging auf die Knie, sodass sie mit den Kindern auf einer Höhe war, sogar noch ein bisschen tiefer, und lächelte fröhlich. Jetzt wurden die Kleinen ein bisschen scheuer, hinter ihnen hatte sich mehr Kinder versammelt, von noch weiter hinten kämpfte sich nun einen Betreuerin durch, es war eine junge Frau mit dunkelbraunen Haaren zu einem Zopf gebunden.

„Bist du der Weihnachtsmann?“, fragte das Mädchen mit den roten Haaren und schaute ehrfurchtsvoll zu Sasuke hoch. Dieser machte jedoch keine Anstalten, irgendetwas zu sagen, er starrte nur stumm auf das Mädchen unter ihm. Keine Emotion. Ein ängstlicher Ausdruck schlich sich auf einige der Gesichter, deshalb nahm Sakura nun die Sache in die Hand. Sie stieß Uchiha mit ihrem Ellbogen in die Seite des Knies, was ja wirklich ziemlich schmerzhaft ist, und schaute dann ebenfalls erwartungsvoll zu ihm hoch.

Das hatte er gespürt, aber er war irgendwie ein wenig schockiert. Shikamaru würde jetzt seufzen und ‚Wie nervig‘ murmeln. Aber selbst dazu war der Uchihaerbe gerade nicht in der Lage.

„Ist er etwa taubstumm?“, fragte ein Junge mit schwarzen Locken und schaute entgeistert zu Sakura, die Betreuerin hatte sie indes fast erreicht, immer noch keine Reaktion des Uchihaerben, er starrte nur runter zu dem kleinen Kind mit den roten Haaren.

Haruno musste kichern.

„Nein, es hat ihm wohl nur die Sprache verschlagen, auf so viele süße Kinder zu treffen“, antwortete sie für ihren Begleiter, der Junge verzog gequält das Gesicht: „Ich bin nicht süß!“

Die Betreuerin hatte sich durchgekämpft, ein wenig atemlos lächelte sie Sakura an, diese erhob sich wieder und lächelte zurück.

„So Kinder, macht mal Platz und geht schon einmal ins Wohnzimmer, damit der Weihnachtsmann reinkommen kann“, forderte sie ihre Schützlinge auf und alle verzogen sich, bis auf das rothaarige Mädchen, dieses schaute immer noch zu dem Uchiha hoch, langsam regte sich was in ihm, er trat durch die Tür, schloss sie hinter sich und stellte den Sack zur Seite.

Sakura wechselte kurz ein paar Worte mit der Frau, die sich als Kyoko vorstellte, doch das bemerkte Sasuke nur am Rande, er war gerade total fasziniert, als er sich wieder herumdrehte.

„Die Kinder sind schon den ganzen Tag aufgeregt, vor allem aber Hana“, sie deutete dabei auf das rothaarige Mädchen, Sasuke hatte sich nun zu ihr runter gebeugt, Sakura konnte kaum ihren Augen trauen. Wenn man ihm mal den Rücken zuwandte…

Und er lächelte, sie sah es nicht an seinem Mund, der war mit einem Bart verdeckt, sondern an seinen Augen. Eine Emotion.

Der Uchihaerbe fühlte sich einfach verbunden mit diesem Kind. Wie gesagt, er hasste Kinder, doch dieses Mädchen hatte ihn in seinen Bann gezogen und es konnte einfach nichts dagegen tun, wollte es auch gar nicht.

„Warum bist du so fett?“, fragte das Mädchen mit großen, unschuldigen Augen. Sakura fing an zu lachen, Kyoko grinste nur, wies sie dann jedoch zurecht: „Hana, sowas sagt man doch nicht und schon gar nicht zum Weihnachtsmann.“

Aber Sasuke nahm es nicht böse auf, ganz und gar nicht. Er tätschelte ihren Kopf auf eine vertraute Art und Weise, als würden sie sich schon lange kennen und antwortete dann mit tiefer Stimme: „Das kommt davon, dass ich deine Süßigkeiten gegessen habe.“

Hana schaute mit noch größeren Augen zu Uchiha hoch, dann realisierte sie anscheinend, was er da gerade von sich gegeben hatte und schlug seine Hand weg. Auf ihr Gesicht legte sich ein wütender und zickiger Ausdruck.

„Was fällt dir eigentlich ein, meine Süßigkeiten zu essen? Außerdem machst du meine Frisur kaputt!“ An der Frisur waren eh schon Hopfen und Malz verloren gegangen, zudem wusste sie ja nicht, dass der ‚Weihnachtsmann‘ nur einen Spaß mit der ganzen Sache trieb.

Und dann fing sie an zu weinen. Ganz plötzlich. Man konnte sehen, wie das Entsetzen dem Uchihaerben hochkroch.

Mit sowas hatte er ja überhaupt nicht gerechnet. Das ging ihm nun zu weit, er wollte das nicht. Er hasste es, wenn Kinder weinten und dass Hana weinte, machte ihn fast kirre, nur wusste er einfach nicht, was zu tun war. Hilflos warf er Haruno einen Blick zu, wandte sich jedoch sehr schnell wieder von ihr ab.

„Kyoko-Sama… der Weih… nachtsmann… ist… dumm“, schniefte das kleine, rothaarige Mädchen und rieb sich ihre Rehaugen. Haruno beschloss, nicht einzugreifen, dass hatte sich ihr Kollege eingebrockt. Fertig. Leid tat er ihr ja irgendwie trotzdem, so erschrocken und hilflos, wie er gerade zu ihr geguckt hatte.

Es gab wohl keine andere Möglichkeit, na ja, es fiel ihm zu mindest keine ein. Er würde es jetzt einfach so regeln, wie es seine Mutter getan hatte, um ihn zu trösten. Ob es funktionierte war eine andere Sache.

Uchiha ließ sich also auf seinen Hintern plumpsen und zog Hana, ob sie nun wollte oder nicht, zwischen seine Beine. Die Medic-Nin beobachtete das mit wachsendem Erstaunen, und als er sie dann in die Arme nahm, wurde ihr ganz anders. Was war denn mit dem Kerl passiert? Mit dem miesgelaunten Ex-S-Rang-Nuke-Nin, der keine Emotionen zeigte, Kinder hasste, niemandem entgegen kam, irgendwie geistesgestört war und vor allem der, der stets darauf aus war, sich vor niemanden zu erniedrigen und vor keinem seinen Stolz abzulegen. Dieser Typ nahm grad ein weinendes Kind in seinen Arm und meinte tröstend: „War ein Scherz, hab natürlich alles in meinem Sack, um dich und die anderen Kinder glücklich zu machen.“

Kyoko und Sakura sahen sich an und mussten gleichzeitig die Hand vor den Mund schlagen, um nicht laut loszulachen. Doppeldeutigkeit ahoi, da hatten sich zwei gefunden.

Das kleine, rothaarige Mädchen schielte zu dem Sack, schniefte noch einmal, dann kuschelte sie sich an Sasuke und meinte: „Du bist gar nicht fett, nur ein bisschen pummelig, das ist gemütlich und außerdem mag ich dein Bart, auch wenn der doof aussieht.“

Wow, welch Aufmunterung, dachte die Haruno innerlich lachend. Kleine Kinder waren ja immer so süß und direkt… und unlogisch…

„Vielen Dank, Fräulein“, meinte Sasuke belustigt, Hana schien das zu erfreuen, dass er sie so nannte. Sie löste sich von ihm und zog an seiner Hand.

„Geschenke?“, fragte sie dann und schaute dann mit einem Welpenblick zu ihm, er stand auf.

Welpenblicke funktionierten bei dem Clanerben nicht, würden es wohl auch nie, dafür war er einfach zu hart, mehr oder weniger. Also funktionierte auch Hanas Blick nicht bei ihm, doch er war hier, um die Geschenke auszuteilen, danach würde er sich eh wieder verpissen und keinen Fuß mehr in dieses Haus setzen. Aber wer kannte das Schicksal schon? Egal, ob er irgendwann noch mal an diesen Ort kam oder nicht, darüber wollte er genau in diesem Moment nicht nachdenken. Er sollte sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren und das waren nun einmal die Geschenke.

„Ich schlage vor, du gehst schon mal vor, während ich mit dem Weihnachtsmann und seinem Engelchen hier noch etwas bespreche“, scheuchte Kyoko die kleine Waise auch schon ins Wohnzimmer, wo alle anderen bestimmt bereits warteten.

Das war wohl das erste Kind gewesen, dass Sasuke nicht ätzend oder nervig gefunden hatte, sie war ihm schon jetzt ans Herz gewachsen, mit ihrer offenen, unschuldigen und direkten Art. Vielleicht war sie schon nervig, nur fiel es ihm nicht auf, er fühlte sich auf eine merkwürdige Art und Weise mit ihr verbunden, hatte aber auch gleichzeitig das Bedürfnis, nicht allzu viel mit ihr zu tun zu haben wollen. Das war ein seltsames Gefühl.

Sasuke warf ihr einen Blick hinterher und erst als sie verschwand, hatte er mal Zeit, sich genauer umzusehen. Sie befanden sich in einem Flur, rechts war eine Tür, danach ging es in einen weiteren Gang, auf der linken Seite war es genau das gleich, nur dass auf dort nach dem Gang noch eine Tür kam, während es auf der rechten Seite Treppen hochging. Geradeaus war auch noch eine Tür, alle Türen waren verschlossen, Hana war in den Gang auf der rechten Seite gehuscht, von dort hörte er auch leise Musik und Stimmen.

Als er zu den beiden jungen Frauen hinüberschaute, hatten die anscheinend schon den größten Teil besprochen, er hörte nur gerade noch, wie Sakura anscheinend abschließend meinte: „Das hat er nur verdient, der kommt schon damit klar. Sind ja nur Kinder.“ Und diese Kyoko nickte daraufhin bloß.

Okay, worüber redeten die?! Doch nicht etwa über ihn? Na ja, und wenn schon, es war gar nicht so schlimm, wie er dachte, aber es war ja auch noch nicht vorbei. Vielleicht kam jetzt erst der schlimme Teil. Argh, am besten, er dachte da gar nicht erst drüber nach. Augen zu und durch. Das konnte er nur gedanklich wiederholen.

Sasuke schnappte sich den Sack mit den Geschenken wieder und stellte sich neben Sakura.

„Okay“, fing die Medic-Nin an. „Die Geschenke sind alle beschriftet, lies einfach den Namen vor und sei freundlich, egal was sie zu den Geschenken sagen. Und wehe, ich wiederhole, WEHE, du verpatzt das. Verstanden?“

Uchiha nickte langsam. Er hatte keinen Bock, es zu versauen und dann was auch immer von Sakura zu kassieren, davon hatte er eindeutig genug und brauchte nicht mehr davon. Gleichzeitig passte es ihm aber auch immer weniger, sich so von ihr herumkommandieren zu lassen. Klar, in gewisser Weise hatte er das verdient, aber zu viel war zu viel, sie sollte bloß aufpassen und nicht das Maß überschreiten. Was dann wohl passierte? Er konnte seine Laune selbst nicht gut einschätzen…

Die beiden Ninja folgten Kyoko ins ‚Wohnzimmer‘. Überall saßen Kinder. Sofas standen an den Wänden, der Raum insgesamt war nicht riesig, aber auch nicht winzig. Das war der erste Eindruck, denn wenn man es genauer betrachtete, dann standen vor den Sofas noch Tische, in der Mitte befanden sich ziemlich abgenutzte Sitzsäcke und Decken lagen überall verteilt. Eine mitgenommen aussehende Yucca-Palme stand neben der Tür, zwei Fenster mit den Blümchen-Vorhängen, die bei näherem betrachten abgenutzt und alt erschienen, aber insgesamt sah es trotzdem gemütlich aus, was nicht zuletzt am dämmrigen Kerzenschein und am Gebäck lag, das überall auf den Tischen verteilt war. Außerdem war es kuschlig warm und die leise Weihnachtsmusik, die aus den Boxen kam, welche auf der Fensterbank ihren Platz gefunden hatten, wirkte beruhigend.

Es waren so an die fünfundzwanzig Kinder und Jugendliche zwischen ungefähr fünf und sechszehn Jahren, die sich hier in diesem Raum befanden. Außerdem noch eine mittelalte Frau mit schwarzen, recht kurzen Haaren, bestimmt war das eine weitere Erzieherin, und alter, grauhaariger Mann mit einer Brille, der im Rollstuhl saß. Seine Miene war ernst, ließ aber auch gleichzeitig auf Gutmütigkeit schließen, zudem kamen schelmische Züge unter den ernsten zum Vorschein. Er besaß ein glattrasiertes Gesicht und Falten gruben sich ihren Weg. Außerdem schien er bestimmt schon an die siebzig oder achtzig und war bestimmt der Leiter dieses Heims.

Sasuke seufzte fast, als er bemerkte, wie ihn alle erwartungsvoll anstarrten, selbst die Älteren und der Herr. Natürlich glaubten die nicht mehr an den Weihnachtsmann, die wollten bestimmt nur sehen, wie er sich blamierte. Aber das konnte denen so passen! Er würde sich nicht blamieren. Basta.

„Fröhliche Weihnachten“, rief Sakura plötzlich neben ihm und brachte damit einige im Raum zum Zusammenzucken, ihn mit eingeschlossen.

Was ging denn plötzlich mit der ab? Hatte sie Motivationspillen geschluckt? Das war ja schon fast wieder gruselig!

„Ich hoffe, ihr wart auch alle artig?“ Allgemeines, ängstliches Nicken unter den Jüngeren. „Das will ich doch wirklich hoffen, sonst gibt es keine Geschenke!“

Stille. Erneut wurde Sasuke mit erwartungsvollen Blicken bombardiert, er wusste allerdings nicht genau, wieso, obwohl er so eine ungute Vorahnung hatte. Sollte der große Moment etwa schon gekommen sein?

Dann stieß Sakura ihn in die Seite und flüsterte mit einer Spur Vorfreude (oder irrte er sich?): „Dein Einsatz, Idiot.“

„Äh“, fing er auch gleich an. Na ganz toll. Wieso musste die Unsicherheit gerade jetzt zurückkommen? Wieso besaß er sowas wie Unsicherheit überhaupt? War er nicht eigentlich ein furchteinflößender, autoritärer Ex-S-Rang-Nuke-Nin, der locker bei den Anbu sein könnte, sich aber stattdessen mit D-Rang-Missionen abmühte? Moment, war das gerade ein Selbst-Diss? Wie schlecht und tief gefallen konnte man sein…

Er wollte gerade weitermachen mit dem Herumstottern, da hörte er ein helles Kinderlachen und Hana sprang unerwartet auf ihn zu, rette ihn damit praktisch. Schon ihr Anblick ließ ihn lockerer werden.

„Warum ist der Weihnachtsmann dieses Jahr so dumm?“, fragte sie lauthals mit ihrer hohen Kinderstimme. Fröhliches Lachen erfüllte den Raum, Sasuke war das eher peinlich, er verkrampfte sich sofort wieder etwas. Sich von einem kleinen Kind bloßstellen zu lassen, das war wirklich mehr als peinlich. Aber… wenn er so darüber nachdachte, es war nur ein kleines Kind und außerdem war es Hana und er mochte Hana. Mochte er Hana? Ja, doch, wahrscheinlich schon.

Nach kurzem Durchatmen hatte er sich wieder gefangen.

„Nana, nicht so frech, sonst überleg ich mir das mit den Süßigkeiten noch einmal“, antwortete er und versuchte Weihnachtsmann-like im ‚hohoho‘-Stil zu lachen und sich den Bauch zu halten. Fail. Die Kinder fanden es jedoch lustig.

Hana sprang in seine Arme, er konnte sie gerade so festhalten, bevor sie wieder runterrutschte, dabei musste er ja auch noch aufpassen, dass das Kissen auf seinem Bauch nicht verrutschte. Schwieriger getan, als es sich anhört.

„Tut mir leiiiid“, quietschte sie und kuschelte sich wieder an ihn, soweit das möglich war bei seinem Bauchumfang, aber er hielt sie ja zusätzlich fest, eigentlich konnte sie nicht runterfallen.

„Das ist unfair“, hörte man plötzlich eine vorlaute Mädchenstimme, die nicht Hana gehörte, aus den hinteren Reihen. „Hana hat sich beim Weihnachtsmann eingeschleimt!“

Noch während der Clanerbe den Besitzer der Stimme ausmachen konnte, hatte sich Hana bereits in seinem Armen verdreht, sie schien genau zu wissen, wer sie da gerade beschuldigt hat und wo sie saß.

„Heul doch“, rief die Rothaarige provozierend zurück und streckte die Zunge raus. Kyoko griff rechtzeitig ein, sodass kurze Zeit später alle brav auf den Sofas und der ‚Weihnachtsmann‘ in der Mitte mit seinem Sack saßen. Sakura neben ihm. Es hieß, dass nun alle ihre Geschenken bekamen, aber mit dem Auspacken warten sollten, bis jeder das hatte, was für ihn bestimmt war.

Unsicher wie er war, dauerte es etwas, bis der Uchihaerbe den großen Beutel aufgeknotet hatte und hineingriff, um das erstbeste Päckchen herauszuholen. Ein leises Gemurmel entstand kurz, das mit einem „Pscht!“ von Seiten des alten Herrn, der sich als Kobayashi Masato vorgestellt hatte, wieder erlosch. Schien eine sehr respektierte Person zu sein, aber das war angesichts seines Erscheinens auch kein Wunder. Als Kind hätte Sasuke auch Respekt vor ihm gehabt.

Also, das hieß jetzt nicht, dass er keinen Respekt mehr vor ihm hatte, er hatte sehr wohl Respekt, nur hatte er keine Angst.

Zurück zum eigentlichen Geschehen. Das Päckchen war in grünes Papier mit goldenen Verzierungen gepackt, in roter Farbe stand ein Name auf dem goldenen Bändchen, welches alles zusammenhielt.

„Shinji“, entzifferte Sasuke die Schriftzeichen und ein Junge im ungefähren Alter von zwölf Jahren erhob sich. Sein Haar war hellbraun, kurz und er besaß dunkle, fast schwarze Augen.

Der ‚Engel‘, sprich Sakura, entnahm ihrem Kollegen das Päckchen und sah den Jungen prüfend an. Der Uchihaerbe sagte mal wieder nichts, er schien irgendwo anders zu sein, nicht in dieser Welt und irgendwie auch nicht in Gedanken, eher so, als sei er tot. Also stieß die Medic-Nin ihn an, wie sie es schon davor im Flur getan hatte. Er zuckte minimal zusammen und schaute dann irritiert zur Medic-Nin, bevor er seine Aufmerksamkeit Shinji schenkte.

Was war das denn gerade gewesen?!

„Äh also… Warst du“, schnell räusperte er sich, um eine tiefere Stimme imitieren zu können. „Also, warst du das Jahr über auch schön artig?“

Völlig von selbstsicher nickte Shinji und legte kurz darauf seinen wohl überzeugendsten Hundewelpenblick hin. Er erhielt sein Päckchen, auch wenn der Clanerbe diesen Blick eher übertrieben gefunden hatte. Nun ja, war ja nur ein Kind und Kinder waren naiv.

Das nächste Päckchen war in gelbrotgestreiftes Papier mit blauen Bändchen eingepackt, der Name des Empfängers lautete Nobu. Strohblondes Haar, blaue Augen, eindeutig nicht aus dieser Gegend, circa sechs Jahre. Erinnerte stark an Naruto, irgendwie… Sein Gesichtsausdruck hatte allerdings etwas Ängstliches, Ehrfurchtsvolles, es sah aus, als könnte er keiner Fliege etwas zuleide tun und als würde er bei auch nur dem kleinsten Geräusch zusammenzucken.

Auf die Frage, ob auch er artig gewesen war, antwortete er mit einem dahin gehauchten: „Weiß nicht…“

Haruno überreichte ihm daraufhin mit einem Lächeln das Geschenk und wuschelte ihm einmal durch die Haare, das brachte den kleinen Jungen zum Kopfschütteln, um ihre Hand loszuwerden, Sakura hingegen brachte es zum Lachen. So schnell wie Nobu verschwunden war, hätte man nicht mal ‚Ramen‘ sagen können.

Als nächstes kam Sorano. Ein ungefähr sechzehnjähriges Mädchen, blondgebleichte Haare, grünbraune Augen, unglaublich süßer Gesichtsausdruck, für einen Teenie. Doch der Schein trog. Das hätte selbst Sasuke nicht in diesem Ausmaß erwartet und er war ja so einiges gewöhnt.

„Warst du auch schön artig?“ So langsam wurde der Satz dumm, so kam er sich jedenfalls vor. Vielleicht hätte er ihn aufnehmen sollen und dann immer wieder abspielen, das wären wenigstens mehr Emotionen gewesen. Aber so langsam konnte er sich da einfach nicht mehr reinhängen.

„Du bist der Weihnachtsmann, du wirst es wissen“, meinte sie klugerweise und hob provokativ eine Augenbraue, um ihm klar zu machen, was sie von der ganzen Sache hielt. War ja klar, sie glaubte nicht an den Weihnachtsmann, wer tat das als Teenie auch schon?!

Sasuke hatte noch nie an den Weihnachtsmann geglaubt, da Fugaku, also sein Vater, nicht viel von dieser Tradition, oder was es auch immer war, hielt.

In diesem Augenblick Sakura lachte über Soranos Aussage, es klang wirklich wie das Lachen eines Engels.

Ne, Moment… Letztens hatte es aber noch anders geklungen, nämlich als sie einkaufen gewesen waren. Da hatte sie gelacht wie ein Pferd. Hatte er plötzlich Wahrnehmungsstörungen oder was war mit ihm los? Wie oft hatte er sich in diesen Tagen schon gefragt, was mit ihm kaputt sei? Er konnte es gar nicht mehr zählen, gefühlte tausend Mal waren es!

Ok, falsche Gedanken.

„Was ist so witzig?“, fragte Sorano patzig, Sakura gab ihr schnell das Geschenk, sie hatte allerdings Lachtränen in den Augen, was dem Teenie vor ihr alles andere als gefiel, es schien sogar irgendwie zu provozieren.

Bevor das Mädchen wieder zu seinem Platz gehen konnte, drehte es sich noch einmal zu Sasuke um und betrachtete ihn genauer. Dieser erwiderte ihren Blick, wenn auch ohne Emotion, doch das schien sie entweder nicht zu bemerken oder es störte sie kein Stück.

Wollte er wissen, was jetzt für eine Aussage kam? Er war kein Mensch, der aus Leuten lesen konnte wie ein Buch, immerhin war er kein Psychologe oder sowas, aber ein bisschen Menschenkenntnis hatte er schon und außerdem konnte man diesem Mädchen ansehen, dass sie gleich irgendetwas Mieses sagen würde.

„Wenn mich nicht alles täuscht, bist du auch nicht älter als zwanzig. Wie kann man nur so tief fallen, ist das nicht peinlich?“

Äh danke?!

War das verletzend oder einfach nur lächerlich? Verwirrt starrte der Uchihaerbe ihr hinterher, als sie sich wieder hinsetzte. Und was sollte das eigentlich bringen? Rebellion oder was? Gegen den Weihnachtsmann? Was geht? Wir sind hier wohl nicht bei Disney…

…sondern bei Panini, höhöhö. Okay, der war schlecht, denn wenn Panini am Werk gewesen war, wie lautete dann die unzensierte Version? Wollte er das wissen? Irgendwie nicht, nein…

Er griff sich das nächste Päckchen. Blausilberne Verpackung.

„Hana.“ Schon beim Vorlesen des Namens, wuchs ein Grinsen auf seinem Gesicht, das man dank des Bartes zum Glück nicht sah. Ach ja, dieses kleine Mädchen war herzallerliebst.

Ehe er sich versah, saß das quirlige Mädchen auch schon auf seinem Schoß. Wow. Wie hatte sie es so schnell dahin geschafft?!

„Wie heißt du eigentlich?“, fragte sie ihn prompt, als sie bemerkte, dass sie seine volle Aufmerksamkeit hatte und schaute ihn aus großen Augen an. Sakura indes hatte einen drängenden Blick drauf, sie wollte wohl schnell weitermachen, doch das nahm Sasuke nur aus dem Augenwinkel wahr.

Er streckte seinen Finger aus und tippte mit ihm auf die Nasenspitze des Kindes auf seinem Schoß.

„Das, kleines Fräulein, bleibt ein Geheimnis“, antwortete er ihr und strich dann mit der Hand über ihr Haar. Er hätte ihr ja auch schlecht seinen echten Namen nennen können, vielleicht würde er sie mal besuchen, wenn Weihnachten vorbei war und er das alles hinter sich hatte. Dann würde er sie adoptieren.

Wow! Was hatte sein Gehirn da gerade gedacht? Das machte ihm Angst. Er würde das kleine Kind nicht adoptieren, er hasste Kinder, er mochte zwar Hana, aber fühlte sich nicht in der Lage, einem Kind das zu geben, was es brauchte. Und das war viel. ZU viel. Außerdem würde sie ihn schwächen, sie wäre eine Angriffsfläche und das würde ihn in Gefahr. Aber nicht nur ihn, sondern auch sie und das konnte und wollte er einfach nicht verantworten.

Dieses eine Kind auf seinem Schoß da schaute ihn aus großen, braunen Rehaugen enttäuscht an.

„Gemein“, meckerte sie dann und pustete dem Clanerben ins Gesicht, woraufhin sie wieder von seinem Schoß sprang und einfach das Geschenk aus den Händen der Medic-Nin riss. Und weg war das Mädchen wieder. Innerlich musste Uchiha grinsen. Ja, wahrscheinlich würde er ihr wirklich irgendwann noch einmal einen Besuch abstatten.

Es ging noch einige Zeit so weiter, Sasuke bekam einige seltsame Beschimpfungen á la Kindergarten an den Kopf geworfen, doch es belustigte ihn mehr als dass es ihn irgendwie wütend machte. Wer kann auch schon ernst bleiben, wenn ein kleines Kind kommt und meint: „Du Pfannkuchen mit Pflaumenmus!“

Warum die Beschimpfungen überhaupt? Na wenn er das wüsste, es waren ja auch nur zwei Kinder, die sich das erlaubten, Zwillinge. Konnte dies ein Zufall sein? Ein Fall für das Galileo Mystery-Team.

Und es war genau dieser Moment, in dem er sich fragte, weiß Gott warum, was wohl gewesen wäre, wenn er eine andere Karte von Tsunade gezogen hätte. Welche Missionen ihn wohl erwartet hätten? Vielleicht hatte Tsunade alles auch nur manipuliert und überall die gleiche Mission drauf geschrieben. Aber… wie kam er genau jetzt darauf? War doch eigentlich vollkommen egal, er sollte sich jetzt keine Gedanken darüber machen!
 

Als dann endlich, nach gefühlten Stunden, alle ihre Geschenke hatten, ging das große Papierrascheln los und es dauerte nicht lange, da hörte man schon einige enttäuscht murren, während andere ihr Geschenk nicht mal so schlecht fanden und wiederrum welche total begeistert aufquietschten. Es wurde gelacht, darunter auch viel ausgelacht, geredet, herumgeschrien, so wie es nun mal unter Kindern war. Wahrscheinlich war es das erste Mal, dass Sasuke irgendwie… Spaß daran hatte, Kindern bei so einer Tätigkeit zuzusehen. Es freute ihn auf eine seltsame Art und Weise, dass er diesen Kindern solche Glücksgefühle bescheren konnte. Es war wirklich nicht so schlimm gewesen. Aber war er denn auch schon fertig?

Kobayashi Masato rollte genau in diesem Moment mit seinen Rollstuhl zu den beiden Ninja, auf seinem Gesicht lag ein zufriedener Ausdruck, er schien sogar sehr glücklich zu sein, die Kinder mussten ihm echt etwas bedeuten. War aber auch kein Wunder, sonst hätte er wohl kein Waisenhaus aufgemacht!

„Ich hätte nicht gedacht, dass ein einst so gefährlicher Nuke-Nin einmal in meinem Haus meine Kinder beschenkt“, meinte er lachend, als er neben Sakura, welche es sich auf einem mehr braunen als gelben Sitzsack neben Sasuke bequem gemacht hatte, stehen blieb.

Uchiha zuckte mit den Schultern und blickte runter zu Hana, die an sein Bein gelehnt saß und die Situation mit großen Augen beobachtete. Sie hatte rosarote Wollsocken und einen kleinen Schokoladenweihnachtsmann in ihrem Päckchen vorgefunden. Die Wollsocken wurden allerdings als Handschuhe missbraucht und der Schokoweihnachtsmann hatte nicht überlebt. War ja auch klar gewesen. Sie hatte Sasuke sogar ein Stückchen angeboten, aber dieser war ja kein wirklicher Fan von Süßigkeiten. Aber er hatte nicht mit Hana gerechnet. Sie hatte es ihm regelrecht reingestopft, so war ihm keine andere Möglichkeit geblieben. Das rothaarige Mädchen war sehr zufrieden mit sich gewesen, während Sakura dies nur mit einem Lachen verfolgt hatte. Überhaupt, Haruno schien wirklich Spaß zu haben, wenn sie nicht lachte, dann hatte sie zu mindest ein breites Grinsen im Gesicht, das sich durch nichts wegwischen ließ. Und wenn Sasuke ehrlich war, ausnahmsweise wegen Weihnachten, dann fand er das durchaus hübsch an ihr. Ja und diesmal würde er es nicht abstreiten, auch wenn er es nur zu gerne täte.

„Ich hätte zwar gedacht, dass du mit den Kindern nicht ganz klar kommst, muss aber sagen, dass ich positiv überrascht bin, Sasuke“, meinte der alte Herr und nickte anerkennend. Beim Nennen des Namens ging ein Ruck durch Hana.

„Sasuke?“, fragend blickte sie zu eben diesem hoch, dann lächelte sie und wurde sogar leicht rot. „Der Name ist schön. Sehr schön sogar.“

Statt zu antworten, strich Sasuke ihr durch die Haare, musste aber aufpassen, dass er nicht in einer wilden Strähne hängen blieb.

Wie sie wohl zu dieser Haarfarbe gekommen war? Vielleicht war sie ja auch vom Uzumaki-Clan, er hatte mal ein Bild von Narutos Mutter gesehen, sie hatte genau die gleiche Haarfarbe. Aber irgendwie wäre das ja schon ein großer Zufall… Wer weiß?

Doch solange sie nicht war wie der blonde Chaos-Ninja, war alles super.

„Und noch überraschter bin ich darüber, dass du so gut mit Hana auskommst.“ Das brachte ihn wieder zum Aufblicken, der alte Herr schaute ihn zufrieden lächelnd an. Warum sollte er nicht mit Hana auskommen? Sie war zwar frech, aber auch sehr treuherzig und genau das machte sie sympathisch. Außerdem erinnerte sie ihn sehr an einen bestimmten, blonden Kerl, mit ähnlich wilder Frisur und Temperament, den Sasuke auch noch nie hatte hassen können, obwohl er nervte und manchmal einfach nur dämlich war. Doch das machte ihn aus und deshalb hatte er Naruto gerne als Freund, so wie er dieses Mädchen gerne hatte, obwohl er nicht gut mit Kindern konnte.

Kobayashi Masato lächelte verschmitzt, er schien wohl zu verstehen.

„Ich danke euch beiden auf jeden Fall. Ihr habt das viel besser hinbekommen, als ich es mir gewünscht habe. Vielleicht sieht man sich ja nächstes Jahr wieder“, meinte er und lachte daraufhin. Dieses Lachen machte ihn sympathisch und für einen Moment spielte Sasuke ernsthaft mit dem Gedanken, das nächste Jahr wieder als Weihnachtsmann vorbei zu kommen und die Kinder mit Geschenken zu erfreuen.

Sakura nahm ihm das Antworten ab: „Das ist noch ungewiss, aber vorbeischauen werde ich bestimmt Mal. Dann aber in zivil.“

Sakura grinste, Sasuke nickte zustimmend und Masato lächelte.

„Kobayashi-San.“ Kyoko stand plötzlich neben ihnen und der Angesprochene schaute fragend zu ihr hoch. „Ich denke, es ist Zeit, dass die Kinder ins Bett kommen.“

„Waaaas?“, kam es gleich als Antwort von Hana, die natürlich alles mitverfolgt hatte, sie sprang auf und schaute empört zur Erzieherin, doch diese ließ sich durch den Blick nicht beeinflussen.

Sasuke fing an zu grinsen. Er dachte gerade daran, wie es wohl war, Hana jeden Abend ins Bett zu bekommen. Sie war bestimmt eine von der Sorte, die sich nichts sagen ließ und gerne rebellierte, vor allem gegen jemanden wie Kyoko. Nicht bestimmt, sie war ganz sich eine von der Sorte.

„Okay, dann werde ich unsere beiden Ninja noch zur Tür begleiten, dann können du und Sayoko schon einmal anfangen, die Kleinen nach oben zu bringen.“

Wow, eine direktere Aufforderung zu gehen, konnte man wohl nicht machen.

Sowohl Sakura und Sasuke standen auf, Hana schaute erschrocken zu dem Uchihaerben hoch, es schien schon fast so, als finge sie gleich an zu weinen, doch ein Blick von Masato und der Kleinen blieben alle Worte im Halse stecken. Sie schmiss sich an Sasukes Bein und dieser konnte nichts anderes tun, als zu warten.

Haruno und ihr Kobayashi hatten sich indes schon zum Ausgang aufgemacht, die Erzieherinnen waren auch schon dabei, Einige der Kleinen in den ersten Stock zu bringen. Uchiha bückte sich ein weiteres und letztes Mal für diesen Tag zu dem rothaarigen Mädchen runter. Dieses ließ ihn daraufhin los und schaute ihn wieder aus diesen großen Augen an, da musste man doch einfach weich werden!

„Kommst du wieder?“, fragte sie dann leise, nachdem sie sich einige Zeit nur stumm angesehen hatten. Sie hielten immer noch direkten Blickkontakt. Das war schon fast ein Rekord!

„Ja, ich denke schon“, beantwortete er ihre Frage. Sie fing an, breit zu lächeln. Anscheinend war die Sache nun klar für sie.

„Versprochen?“ Oder auch nicht. Oder wollte sie einfach nur auf Nummer sicher gehen? Ohne wirklich darüber nachzudenken, nickte der Clanerbe. Jetzt gab es kein ‚vielleicht‘ mehr. Jetzt gab es nur noch ein ‚sicher‘ und das musste er auch einhalten. Versprochen war versprochen. Aber wann? Na ja, das stand in den Sternen, aber wahrscheinlich nicht so bald.

Ein letztes Mal schmiss sie sich an ihn, ließ ihn jedoch schnell wieder los und verschwand zwischen den anderen Kindern. Sasuke stand wieder auf, drehte sich um, nahm den nun leeren Sack und folgte den anderen Beiden in den Eingangsbereich.

Seltsames Gefühl, dass er seine Mission gerade abgeschlossen hatte und dann auch noch erfolgreich. Ganz nebenbei hatte er sowas wie Freundschaft mit einem kleinen, rothaarigen Mädchen, das entfernt an Naruto erinnerte, geschlossen. Und er hatte Spaß gehabt.

Spaß! Das hätte er irgendwie nie gedacht, es wäre das Allerletzte auf der Liste gewesen, was er auf dieser Mission erwartet hatte. Peinlich war es vielleicht schon gewesen, aber warum sollte er sich vor kleinen Kindern schämen, die ihn nicht einmal kannten? Okay, da waren jetzt nicht nur kleine Kinder dabei, aber selbst Sorano würde ihn bald schon vergessen.

…hoffte er zu mindest.

Als er an der Tür ankam, befand sich Sakura bereits schon vor dieser und als sie ihn erblickte, lächelte sie ihm zu. Bildete er sich das ein oder hatte das Lächeln etwas Befreites, als hätte sie gerade etwas geschafft, das sie alle Anstrengung und Mühe gekostet hatte. Dann war sie ja nicht allein.

Er ging an Kobayashi vorbei und stellte sich neben Sakura. Der alte Herr hatte immer noch einen mehr als zufriedenen Gesichtsausdruck, als er ihnen ein schönes Fest und eine gute Nacht wünschte. Sakura erwiderte den Abschiedsgruß und sogar Sasuke rang sich zu demselben auf.
 

Sobald die Tür zuging, war es still. Es hatte sogar aufgehört, zu regnen.

„Begleitest du mich nach hause?“, fragte Sakura kurz nachdem sie das Grundstück verlassen hatten. Die Frage kam überraschend, aber wunderte Sasuke komischerweise nicht. Er nickte bloß.

Ihm kamen in Gedanken Dinge hoch, von denen er eigentlich nichts wissen wollte. Kranke, Vergewaltiger, irgendwer, dem man im Dunkeln nicht begegnen wollte und es war nun stockdunkel. Es kam einem noch dunkler vor als auf dem Hinweg. Was da alles passieren könnte. Natürlich war die Medic-Nin nicht wehrlos, aber auch sie hatte nicht gegen jeden eine Chance. Wobei jetzt die Frage aufkam, ob er gegen jeden eine Chance hatte.

Warum zweifelte er gerade an sich selbst?! Er war, da gab es einfach keinen Zweifel, einer der besten Ninja in der Ninjawelt, er wäre ja wohl in der Lage, Sakura vor einem Psychopathen zu beschützen!

Beschützen? Wieso wollte er auf einmal Sakura beschützen?! War das überhaupt freier Wille oder eher Pflichtgefühl?

„Danke“, murmelte sie leise, es war laut genug, um ihn aus seinen Gedanken zu reißen.

Schweigend gingen sie nebeneinander her. Es war kühler geworden, zumindest schien es so, kalt war jedoch keinem von Beiden.

Sasuke sachte darüber nach, was er in den nächsten Tagen machen würde. Sobald die Feiertage rum waren, würde er erst einmal einen Handwerker anheuern, der ihm sein Bad reparierte und dann… Weiteres hatte er noch nicht in Planung. Es hieß dann wohl einen Missionsbericht schreiben und auf eine Neue warten. Er fragte sich zwar, was er in diesen Bericht genau schreiben sollte, aber zur Not hatte er ja noch Sakura. Sie schien in sowas, also schriftlicher Kunst, begabter zu sein als er.

Ehe er sich versah, blieb sie vor dem Eingang eines Hauses stehen und schaute lächelnd zu ihm hoch. Es war ein kleines Haus, stand mitten in Konoha. Hier war es sogar recht hell. Es führten vier Stufen zu der Haustür hoch.

Plötzlich packte Haruno ihn am Arm und zog in die Treppenstufen hoch, er konnte praktisch nichts dagegen tun.

„Was…“, er kam nicht sehr viel weiter. Sakura lächelte schüchtern und zeigte dann über sie. Verwirrt folgte der Clanerbe ihrem Finger und sein Blick traf…
 

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Jaaa... auf was traf sein Blick wohl..? :D

Bis zum Epilog! :>

Und zum "Schluss" ein Kuss - ...oder auch zwei!

MAL IN DER BESCHREIBUNG DER FF GANZ AM ENDE GUCKEN! ;) (wen es interessiert :D)
 

oaaah Leute, SURPRISE!!!! Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals fertig werde, ich bin grad so glücklich, dass kann man nicht in Worte fassen :D

Ich warne, denn ich hab ab einem gewissen Punkt nur noch geschrieben und nicht mehr drübergelesen, weil ich einfach nicht mehr wollte...^^" Ich will es jetzt so lassen :> ♥
 

...ureshii desu x3
 

Und nu... viel Spaß mit dem Epilog <3
 

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…nen Zweig, aufgehängt mit oder an einer roten Schleife. Was sollte das bitte? Wer hängte sich einen Zweig über den Türeingang?

„Weißt du“, fing Sakura an, er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die rosahaarige Medic-Nin. „Ich habe gehofft, dass du mitkommst. Meine Mutter hängt jedes Jahr so einen Mistelzweig vor die Tür.“

Mistelzweig…? DAS war ein Mistelzweig? Das hieß dann ja, dass er…

…sie küssen müsste? Und das hatte sie anscheinend auch noch extra gemacht und sorgfältig durchgeplant, denn soweit er sich erinnern konnte, hatte sie ihn gerade die Treppe hochgezogen, sodass sie sich beide unter diesem verfluchten Zweig befanden.

Sasuke schaute sie ein wenig irritiert an.

„Du musst mich nicht küssen, wenn du nicht willst“, lachte sie als Antwort auf seinen Blick und ließ seinen Arm los, den sie bis dahin immer noch festgehalten hatte. Dann drehte sie sich zur Tür und holte von irgendwoher einen Schlüssel hervor, von wo, das war in diesem Moment eigentlich total egal.

„Wenn du nicht willst, dass ich dich küsse, warum hast du mich dann unter diesen Zweig geschleift?“, fragte der Clanerbe nach, Sakura ließ das in ihrer Tätigkeit kurz stocken, doch als sie weitermachte, bekam sie es auch nach zwei Versuchen nicht hin, den Schlüssel in den vorgesehenen Schlitz zu stecken und hörte auf. Langsam ließ sie ihre Hand sinken und starrte dann nur noch stur nach vorne auf das helle Holz der Tür, in dem sich, nebenbei bemerkt, ein Türspion befand.

„Vielleicht…“, fing sie dann an, schaute jedoch nicht zu ihm. „Will ich ja, dass du mich küsst, aber dann aus deinem freien Willen?“

Aha. Vielleicht. Das hieß dann wohl, dass sie es ganz sicher wollte, aber wollte er es denn? Sein erster Kuss… nein, an den wollte er sich nicht erinnern. Und sein letzter? Der war auch schon lange passé.

Eigentlich gab es nichts, das gegen einen Kuss sprach, er musste ja nicht ausarten in… na ja, war ja auch egal. Allerdings, es sollte nicht so einfach für sie sein. Wenn sie einen Kuss wollte, dann sollte sie es auch ausformulieren und zwar so, dass er es als Aufforderung verstehen konnte. Nicht nur so ein ‚Vielleicht‘.

„Achso. Dann geh ich jetzt nachhause.“

Nun war es an ihr, irritiert, beziehungsweise erschrocken zu ihm zu blicken. Uchiha drehte sich um und hatte schon den Fuß auf die erste Stufe nach unten gesetzt, da spürte er einen kurzen, zuckenden Schmerz durch seinen Hinterkopf.

„Du Idiot“, zischte Haruno, als er sich wieder umdrehte. Moment, hatte sie ihn gerade schon wieder geschlagen? Machte ihr das etwa Spaß? Sadistin?!

„Küss mich oder ich brech dir wieder deinen Arm!“

Mit diesem Satz nahmen ihre Wangen einen noch röteren Ton an, als er durch die Kälte eh schon zustande kam. Zwar versuchte sie, verärgert auszusehen, doch je länger er sie anguckte und nichts tat, desto nervöser und röter wurde sie.

Nun hatte er die Aufforderung und zwar die Direkte. Plus eine Drohung, falls er es nicht tat, was sie wollte. Sollte er nun oder nicht? Immerhin hatte er nur darauf gewartet, dass sie sowas sagte und na ja, wenn er ehrlich war, dann wollte er es auch irgendwie. Einmal ausprobieren, ob ihre Lippen genauso weich waren, wie sie aussahen.

Entschlossen setzte er seinen Fuß wieder zurück, drehte sich mit seinem ganzen Körper zu ihr herum. Gespannt verfolgte Sakura nun die Regung, die aufgekommen war. Alles, was er tat, erschien ihr wie in Zeitlupe. Langsam zog er den Bart, welchen er ja immer noch trug, runter, unter sein Kinn, entblößte seine leichtgeöffneten Lippen. Er kam näher, sie spürte seinen heißen Atem, zumindest im Vergleich zur Außentemperatur. Sasukes Hände fanden ihre Schultern, mit einem Ruck zog er sie dichter an sich und überwand dann die Millimeterdistanz, die sie noch trennte. Der Blick seiner schwarzen Augen lag in dem ihren. Man konnte man nicht richtig definieren, auf beiden Seiten nicht.

Mit einem Mal schoss so viel auf sie ein, dass sie gar nicht wusste, worüber sie sich nun Gedanken machen sollte. Sakura entschloss sich dazu, die Augen zu schließen und zu genießen. Und abzuschalten.
 

Je näher er ihr kam, desto mehr keimte ein seltsames Gefühl in ihm auf. Es kam aus der unteren Bauchgegend, zog sich hoch durch seine Brust.

Er wollte gar nicht mehr darüber nachdenken, was er tat, denn sonst käme er nur auf irgendwas Seltsames. Das brauchte er gerade nicht, eigentlich wusste er nämlich gar nicht, was er nun genau tun sollte. Der Blick, mit dem sie ihm in die Augen schaute, ließ seine Gedankenwelt kopfstehen.

Sakura hingegen schien zu wissen, was zu tun war. Sie schloss genießerisch ihre Augen, bevor sich ihre Lippen überhaupt berührten und Uchiha beschloss, es ihr gleich zu tun. Haruno wusste bestimmt, was sie tat, in diesem Punkt musste er sich mal auf sie verlassen und er tat es komischerweise gern. Mehr oder weniger.

Es war eine federleichte Berührung, sie war zeitgleich jedoch so intensiv, dass dieses seltsame Gefühl in ihm sich nun auf seinen ganzen Körper übertrug und selbst in seine Zehen- und Fingerspitzen kribbelte.

Zierliche Hände umschlossen seinen Nacken, zogen ihn näher und ließen ihm die Flucht nicht gewähren. Aber das wollte er auch gerade gar nicht, fliehen. Nein, wollte er nicht. Wollte er?

Ihre zarten Lippen drückten sich gegen seine, fingen an, sich zu bewegen. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, als das gleiche zu tun, sich gegen ihre Lippen zu bewegen.

Er hätte sich einfach lösen können, aber er wollte gar nicht mehr, je länger dieser Kontakt andauerte. Sakura Hände fingen an, durch seine Haare zu streichen, ihr Körper drückte sich nunmehr gegen seinen. Beziehungsweise gegen das Kissen vor seinem Bauch, die Berührung spürte er trotzdem.

Es war die Medic-Nin, die diesen Kuss löste. Sie ging mit dem Kopf zurück und holte tief Luft. Sasuke öffnete seine Augen wieder und stellte fest, dass Sakura ihn atemlos aber seltsam befriedigt anguckte. Ein Grinsen schlich sich über ihr Gesicht, dann umschloss sie seine Handgelenke und zog seine Hände von ihrer Taille.

Moment… Taille? Wie waren seine Hände an ihre Taille gekommen?!

„Meine Familie wartet bestimmt schon. Es war sehr schön heute Abend“, lächelte die junge Frau vor ihm, noch während er sich Gedanken darüber machte, wieso er das gerade getan hatte und wie sie Hände überhaupt von ihren Schultern zu ihrer Taille hatte rutschen können.

Also nickte er nur ein gedankenverloren und starrte sie wohl auch ebenso an, das brachte Haruno zum leisen Auflachen. Sie drehte sich um und schaffte es diesmal gleich beim ersten Mal, die Tür aufzuschließen, doch bevor sie eintrat, drehte sie sich noch einmal um.

„Einen schönen Abend noch und schlaf nachher schön.“ Mit diesen Worten schoss sie nochmal nach vorne und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. Sasuke reagierte anders, als sie wohl erwartet hätte. Gerade, als sie sich lösen wollte, spürte sie seine Hand an ihrem Hinterkopf, die sie gegen seine Lippen drückte. Nicht hart, aber bestimmt. Seine andere Hand wanderte an ihren Rücken und zog sie wieder in die Position, in der die gerade noch gestanden hatten. Überrascht über diese Wendung, ließ es Sakura zu und schloss ihre Augen wieder.

Es war anders, neu. Nicht so leichtfüßig wie vorher, sondern drängend, fordernd.

Der Uchihaerbe wusste nicht genau, wie ihm geschah, doch er ergab sich einfach seinem Körper, der ihn drängte. Einen Drang, den er schon länger unterdrückt hatte. Er wollte sie spüren und spüren lassen, und zwar ganz. Nicht nur ihre Lippen.

Gerade als seine Zunge über ihre Lippen fuhr, sie höflich um Einlass bat, konnten beide ein dezentes Husten vernehmen. Wie von einer Tarantel gestochen wichen die beiden Ninja auseinander, vergessen und gleichzeitig so präsent war alles Passierte, als man sah, wer in der offenen Tür stand.

„M-M-Mama“, stotterte Sakura und wurde knallrot, sogar röter als es die Kälte erlaubte. Sasuke hingegen hatte sich zwar noch nicht ganz aus seinem Schreckmoment erholt, konnte aber glücklicherweise seine emotionslose Maske aufziehen. Mit sowas hatte er ja mal gar nicht gerechnet.

„Das ist… also… ich… äh…“ Und das Gestotter ging weiter. Die rosahaarige Frau in der Tür zog nur belustigt eine Augenbraue hoch, bevor sie den Satz ihrer Tochter beendete: „Lass mich raten. Es ist nicht so, wie es aussieht?“

Dann lachte sie. Unglaublich, wie sich die beiden ähnelten und zwar nicht nur von der Haarfarbe her.

„Magst du mir auch deinen Freund vorstellen?“ Sakura wich von einem auf den anderen Moment alle Farbe aus dem Gesicht. Man sah ihr förmlich an, wie sich ein Abgrund in ihrem Inneren auftat und alles verschluckte, nur sie nicht, auch wenn sie es gerne gehabt hätte.

„F-Freund? Nein… Nein! Es ist wirklich nicht so, wie es aussieht“, fing sie an, ihre Stimme wurde wieder fester und der Uchiha schaute gespannt auf seine Teamkollegin. Was würde sie wohl für eine Ausrede verwenden? Und vor allem… was genau waren sie jetzt eigentlich?!

„Nur weil du immer Mistelzweige aufhängen musst!“ Sakuras Mutter war einen klitzekleinen Moment sprachlos, dann grinste sie breit, viel breiter als zuvor.

Stimmt… der Mistelzweig war ja daran Schuld gewesen. Aber Sakura hatte ihn hier raufgezogen und er hatte dem allen folge geleistet. Also, wie stand es denn nun mit ihnen?

„Und du wusstest ja nicht, dass hier einer hängt“, konterte die Frau im Türrahmen wieder. Man sah der jungen Haruno genau an, dass sie sich ertappt und unwohl fühlte. Verständlich.

„Ist das denn jetzt nicht egal? Es ist Weihnachten“, zischte sie ablenkend und senkte den Blick, aber bestimmt nicht, um die Fußmatte mit der Aufschrift ‚Kommen Sie rein, können Sie rausgucken‘ zu betrachten.

„Hast ja recht Kleine“, lachte die Mutter wieder und streichelte den Kopf ihrer Tochter. Also irgendwie beneidete Sasuke Sakura gerade ein bisschen um ihre Mutter… Er holte tief Luft und atmete einmal tief durch, bevor er versuchte, ein natürliches Lächeln aufzusetzen, was ihm auch gelang.

„Nun denn. Ich wünsch dir auch mal eine gute Nacht, Sakura“, meinte er dann bestimmt und ging einen kleinen Schritt rückwärts. „Und Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Fest, Misses Haruno.“

Die Angesprochenen schauten auf, zu ihm, die Ältere der beiden fixierte ihn unangenehm.

„Sakura, geh schon einmal rein, ich will noch gerade was mit deinem Freund klären“, meinte sie dann und schob Sakura, die nur ein verdatterte „Hä“ von sich gab, einfach durch die Tür und schloss sie. Da der Schlüssel noch drin steckte, konnte sie gleich auch wieder rein.

Uchiha hätte erwartet, dass die Medic-Nin gleich wieder die Tür aufreißen würde, doch das passierte nicht, vielleicht hatte sie ja Angst vor ihrer Mutter? Das war auf jeden Fall kein gutes Ohmen…

Und mal wieder kamen ihm Gedanken an Okkultismus und Tsunade hoch, die ihm einen Schauer über den Rücken jagten. Brr… Wenn er nur daran dachte.

„Hat sich meine Tochter also doch Uchiha Sasuke geangelt“, meinte die rosahaarige Frau vor ihm plötzlich. Sie ging ihm nebenbei bemerkt gerade mal bis zur Brust, damit war sie sogar kleiner als Sakura.

Woher kannte sie ihn? Hm, mal überlegen… Haruno und er waren ja früher im gleichen Team gewesen, außerdem war er vom Uchiha-Clan, der letzte Überlebende eines Massakers und zudem hatte er Konohagakure verraten. Irgendwie machte es Sinn, dass sie ihn da kannte.

Er schaute sie also nur immer noch mit diesem aufgesetzt ‚natürlichen‘ Lächeln an, sagte aber nichts.

Die Haruno vor ihm rammte ihm ihren Zeigefinger in die Brust und schaute dann mit funkelnden Augen zu ihm hoch.

„Ich liebe mein Baby über alles. Brichst du ihr noch einmal das Herz, brech ich dir alle Knochen.“ Augenblicklich wich das Lächeln aus Sasukes Gesicht.

Was redete die Alte da? Erstens hatte sie eh keine Chance gegen ihn und zweitens… wie kam sie darauf, dass er Sakura das Herz brechen würde, wenn sie doch nicht einmal zusammen waren oder Ähnliches?! Ein Kuss… hatte nichts zu bedeuten. Oder etwa doch?

Er war sich gerade einfach nicht wirklich sicher, was er nun empfand oder ob er wirklich etwas empfand oder was Sakura genau für ihn empfand. Freundschaft oder mehr als das?

Die rosahaarige Frau schaute ihm fest in die Augen, bevor sie ihre Hand wieder sinken ließ und dann grinste.

„Ansonsten… Willkommen in der Familie.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um, ließ den sprachlosen und irgend wie geschockten Sasuke vor der Tür zurück. Er fragte sich gerade ernsthaft, wo er da hinein geraten war.

Einen kurzen Augenblick später öffnete sich erneut die Tür und Sakura trat wieder hinaus. Sie lachte, als sie Sasukes geschockten Gesichtsausdruck bemerkte.

„Ich hoffe, sie hat dir keine Angst gemacht.“ Doch Sasuke antwortete nicht, er schaute sie nur stumm an, das verunsicherte Haruno zunehmend.

„Sag mal“, fing er dann an. „Was genau sind wir jetzt eigentlich?“

Und da stand sie, die bis jetzt unausgesprochene Frage. Und zwar mitten zwischen ihnen, da, wo sie schon die ganze Zeit gewesen war.

Die Medic-Nin senkte augenblicklich ihren Kopf und starrte wieder einmal den Fußboden an. Sie schien innerlich mit sich zu ringen, was sie nun erwidern sollte, bis sie wieder ihren Blick hob und ihn fest anschaute.

„Ich liebe dich.“

Das traf ihn härter, als er erwartete. Am liebsten hätte er sich genau jetzt umgedreht und wäre abgehauen, aber das wäre feige gewesen, deshalb blieb er genau da stehen, wo er stand. Sprachlos.

Unerwartet lachte Sakura auf und wischte sich über ihre Augen. Es sollte wohl unauffällig sein, aber dem Clanerben entging es natürlich nicht und es machte ihn… ja, irgendwie traurig…?

„Ich wusste schon, dass du nicht genauso empfindest, deshalb trifft es mich auch nicht so hart. Na ja, ich wünsch dir dann mal wirklich-“

Mit einem Kuss wurde sie still gestellt. Einen Kuss, der ihm erlaubte, noch einige Sekunden über seine Antwort nachzudenken, ohne, dass sie es mit irgendwelchen Worten beeinflusste.

Dachte er. Sie hatte ihn eigentlich schon längst beeinflusst, von Anfang an manipuliert, auch wenn sie nichts davon wusste. Schon allein ihr Auftreten!

Als er den Kuss löste, schaute sie erst verwirrt, dann glücklich. Sie öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen, ließ es dann aber und schaute ihn stattdessen nur aus ihren grünen Augen an.

„Ich…“, fing er an, machte aber eine kurze Pause und holte tief Luft. Er MUSSTE seinen Stolz nun ein für alle Mal und für längere Zeit vor ihr ablegen, ihn begraben, sonst konnte er sich die ganze Aktion sonst wohin stecken. Er wollte es ihr sagen, er musste, er konnte es nicht für sich behalten. Es war ihm alles klar geworden, warum er sie begehrte und das tat er ja ganz offensichtlich, auch wenn er es sich eigentlich nicht gern vor Augen hielt. Es war nicht nur ihr Körper, der ihn ansprach, es war einfach ihre Art, die zwar manchmal nervig sein konnte, aber genau das zeichnete sie doch aus.

Aber das, was er sagen wollte, passte einfach nicht zu ihm, es kam ihm nicht leicht über die Lippen. Ein ‚Entschuldigung‘, das praktisch nicht in seinem Wortschatz existierte, kam ihm viel leichter vor, auszusprechen, als DAS.

„…dich auch“, beendete er dann den Satz, der bis gerade eben noch in Fetzen in der Luft gehangen hatte. Sakuras Augen wurden groß wie Untersetzer, dann jedoch lächelte sie unglaublich glücklich, wie er es noch nie gesehen hatte und allein dieser Anblick machte das Ablegen seines Stolzes schon wieder wett. Er wollte sie gerade küssen, da legte sich eine ihrer kühlen Hände auf seine Wange und sie gab ihm einen Kuss auf die andere.

„Gute Nacht, Sasuke. Bis Morgen.“ Schneller als er reagieren konnte, hatte sie sich umgedreht und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Knallhart.

Was zum…?! Unsicher ging er einen Schritt zurück. War das gerade ihr Ernst gewesen, ihn einfach hier so stehen zu lassen? In der Kälte?!

Doch als sie kurz darauf nicht mehr rauskam, beschloss er, sich einfach nachhause zu begeben und bis auf den nächsten Tag zu warten. Sie hatte ja sowas angedeutet, oder?

Wie in Trance drehte er sich um und sprang fort, einfach in die Richtung, in der er sein Haus vermutete.

Hatte er gerade… Sakura geküsst und ihr seine Liebe gestanden und andersherum genauso?! Das war doch krank! Niemals hätte er damit gerechnet! Dass er… sie liebte! Der Gedanke war doch genauso absurd, wie jener, dass Hinata jemals mit Naruto zusammenkam, weil die Idioten es doch eh nicht checkten!

Die ganze Situation passte einfach nicht in seinen Kopf! Vielleicht musste er ja erst einmal eine Nacht darüber schlafen? Doch da keimte ein kranker Gedanke in ihm auf, der ihn fast dazu brachte, sich selbst zu schlafen. Er wollte genau jetzt Sakura küssen, noch einmal ihre weichen Lippen spüren… dort weitermachen, wo sie stehengeblieben waren, als Sakuras Mutter sie störte.

Er DURFTE nicht daran denken! Nicht jetzt. Hektisch schüttelte der Uchihaerbe den Kopf und wäre beinahe abgerutscht und das Dach, auf das er gerade gesprungen war, hinuntergefallen, doch er konnte sich gerade noch so ausbalancieren. Genervt von sich selbst setzte er seinen Weg fort.

Und ehe er sich versah stand er vor seiner Tür. Gedankenverloren kramte er seinen Schlüssel heraus und wollte gerade die Tür aufschließen, als sein Blick über eine Kiste stolperte. Für einen Moment vergaß er, worüber er sich gerade noch geärgert und Gedanken gemacht hatte, stattdessen schloss er die Tür auf und beugte sich dann zu der Kiste hinunter, um sie aufzuheben. Die Kiste war aus Holz und mit Plastik bespannt, sodass er nicht sah, was sich darin befand, doch das würde er gleich.

In seinem Haus machte er erst einmal Licht, zog seine Schuhe und das Kostüm aus, bis er nur noch in Boxershort und T-Shirt dastand, das war ihm jedoch in diesem Moment äußerst egal.

Mit der Kiste beladen ging in die Küche. Jetzt war er wirklich neugierig, was sich darin befand. Nun war er dran, mit Geschenke auspacken. Langsam löste er die Plastikplane und klappte sie zurück.

TOMATEN! Eine ganze Kiste voller Tomaten! Wer kannte ihn so gut und schickte ihm Tomaten?!

Fast hätte er einen Freudentanz aufgeführt. Sein Abend war nun gerettet und zwar vollends! Bestimmt war es Sakura, die ihm das vor die Tür gelegt hatte!

Nein… warte, sie konnte es gar nicht gewesen sein, als sie nämlich gingen, stand die Kiste da noch nicht und danach waren sie die ganze Zeit zusammen gewesen, außer sie war hier gewesen, bevor er ankam, aber wie hätte sie das bewerkstelligen können?

Da fiel Uchiha ein Zettel auf, der mitten zwischen den roten Tomaten, die einfach zum Anbeißen perfekt aussahen, steckte. Er öffnete ihn nachdenklich und fing an, ihn sich durchzulesen.

Definitiv, es war nicht von Sakura, das wurde ihm schon nach dem ersten Satz klar und als er weiterlas, hätte er am liebsten gegen die Wand geschlagen, konnte er jedoch nicht, denn eigentlich freute er sich dafür zu sehr, da war es auch egal, wer ihm diese Kister voller Tomaten geschickt hatte und was er dazu schrieb.
 

‚Yo, Sasuke.

Hab gehört, dass du wieder in Konohagakure bist, da du deine Ziele erreicht hast und du immer noch den ‚armer Schlucker‘-Bonus bei Tsunade besitzt, dass sie sich wieder in ihrem Dorf leben lässt. Und da du pünktlich zum ‚Fest der Liebe‘ wieder da bist, hab ich beschlossen, dir auch was zu schenken. Glaub mir, es war schwer, herauszufinden, was du am liebsten magst. Ich hoffe, du hast dich die letzten Tage nicht beobachtet gefühlt, ich versprech dir auch, dass ich nichts, was ich nun über dich (und Sakura) weiß, an die Öffentlichkeit weitergeben werde. Ich kann voll und ganz mit dir fühlen, die meiste Zeit meines Lebens wurde ich auch von Fangirls überrollt und als Psychopathen beschimpft.

Ach ja, die Tomaten sind beste Qualität, ich hab sie in meinem Garten angepflanzt, das heißt, die können nur gut sein, auch wenn ich mich nicht persönlich um sie kümmere. Aber ich habe vollstes Vertrauen in Temari.
 

Sonnige Grüße,

Der 5. Kazekage, alias Sabaku no Gaara‘
 

Grinsend zerknitterte Sasuke den Zettel und schmiss ihn in den Müll. Der Kerl hatte ihn zwar beobachtete und ihm irgendwie die Privatsphäre genommen, aber von der hatte er in den letzten Tagen eh nicht sonderlich viel gehabt. Außerdem brauchte er sich jetzt keine weiteren Gedanken mehr zu machen, wie viele Tomaten er denn nun am nächsten Morgen essen durfte, denn für die nächste Woche hatte erst einmal genug.

Der Uchiha löschte das Licht in der Küche und im Flur und stieg dann die Treppen hoch. Er ließ einfach alles so stehen und liegen, wie es nun war. Das Kostüm im Eingang, die Kiste mit den Tomaten in der Küche auf dem Herd.
 

Als er einige Zeit später auf seinem Futon lag, stellte er rückblickend fest, dass der Tag eigentlich größtenteils Gutes gebrachte hatte.

Er hatte die Mission hinter sich und sie war gar nicht so schlimm gewesen, eher belustigend, zu mindest so einige Kinder und gewisse Teenager. Dann hatte er Hana mehr oder weniger kennen gelernt, das hatte ihm auch zum Teil geholfen, da durchzukommen. Und Sakura. Ja, Sakura, damit hatte er wohl am meisten Gewinn gemacht. Konnte er das überhaupt Gewinn nennen? Sie war kein Ding, sie war einfach nur sie und das machte ihn auf komische Art und Weise glücklich. Er war sehr gespannt, wie es weitergehen würde mit ihr und mit ihm. Sie hatte ja eine dezente Andeutung Richtung des morgigen Tages gemacht und freute sich darauf. War das komisch? Oder war normal zwischen… Verliebten? Hoffentlich bekam das vorerst niemand mit, zuerst musste er selbst damit klarkommen. Ob sie nun zusammen waren?!

Ein Bild von Tsunade, wutentbrannt, tauchte vor ihm auf und erschrocken zog er die Decke ein Stück höher. Wenn die das erfahren würde…! Das gäbe Tod und Verderben! Sie würde ihn mit der Ausrede, er sei eine Hexe, auf dem Scheiterhaufen verbrennen! Wie konnte er es wagen, sich an Sakuras Jungfräulichkeit heranzutasten?!

Warum musste auch gerade Haruno Tsunades Liebling sein?!

Irgendwie musste er sich bei ihr einschleimen, damit es im Endeffekt nicht so schlimm wurde. Oder er überließ es einfach Sakura. Doch das wäre ja auch feige…

Moment. Was hatte Gaara gemeint? ‚Armer Schlucker‘-Bonus?! Wie hatte er das überhaupt gemeint? Vielleicht, ja vielleicht musste er einfach so machen, als sei ihm keine andere Möglichkeit übriggeblieben, als sich in Sakura zu verlie… verlieben und na ja, dann musste es ja selbst die Hokage einsehen!

Den Plan würde er sich gleich morgen überlegen.

Mit diesem Gedanken drehte sich Sasuke auf die Seite und schlief keine fünf Minuten später glücklich ein.
 

Owari.
 

----------------------------------
 

Owari bedeutet Ende :>
 

Ok ähm :D Ich möchte mich dann mal ganz herzlich bei allen bedanken, die das hier mitverfolgt, gelesen und mich unterstützt haben, auch wenn zwischendrin mal längere Pausen entstanden sind, am Ende hab ich ja ziemlich angezogen o.o xD Bin immer noch ganz schön... glücklich und überrascht!^^
 

Und natürlich auch alle anderen, die mich diese "FF" favorisiert und auch "gereviewt" haben :>
 

Ok ok, ich schalt mal das Drama aus und verpiss mich :D Cya!
 

PS: Es gibt irgendwann noch nen Lemon, den lad ich aber glaub nicht hoch :> *warum sag ich das überhaupt? xD*



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  oOkySpy
2011-06-27T07:24:46+00:00 27.06.2011 09:24
FOORTSETZUNG!!!
Sou,
dann bin ich auch mal durch. Den Lemon schickst du mir dann per PN, ja? xD
Ehm ja... ehm... ka. was ich sagen kann, süß geschrieben, wirklich süß^^
Ich fand das mit Sakus Mutter klasse, und das Sakura ihn hat stehen lassen ^^"
Na ja, wie dem auch sei. Ich mach mich dann mal vom Acker (und warte auf den Lemon xD )

Deva
Von:  oOkySpy
2011-06-27T07:03:00+00:00 27.06.2011 09:03
hrhr.
Ich bin gespannt ;D
Von:  oOkySpy
2011-06-27T06:32:01+00:00 27.06.2011 08:32
ich hab dauernd die dümmsten vorstellungen.
Als du das mit den Spuren im Schnee bei Sasukes Hause geschrieben hast (hat es nicht zwischenzeitlich geschneeit?) dachte ich, ein feindlicher Ninja würde jetzt dann kommen^^

Na ja.
Die einzige Frage die sich mir stellt:
Wieso regnet es, wenn es vorher geschneit hat? xD

*weiter lesen tut*
Deva^^
Von:  oOkySpy
2011-06-27T06:11:58+00:00 27.06.2011 08:11
Hey du^^
Dann auch wieder was von mir ;D
Ich fand es einfach klasse, als Sakura den Vorschlag mit dem heilen und dann wieder brechen gemacht hat. Ich hätte alles getan, um Sasukes gesichtsasdruck in diesem Moment zu sehen xD

Einfach wieder toll geschrieben und Sasukes Gedankengänge sich auch einfach klasse. Ich finde es ja schön, wenn Sasuke ängstlich, schüchtern oder/und mit Berührungsängsten dargestellt wird, und er es schlcihtweg mit seiner blöden Art überspielt *Sich mal kurz als Sasuke fan outet*
Na ja, ich mach mich mal dran, das nächste Kap zu lesen^^

*flausch*
Deva
Von:  oOkySpy
2011-06-26T09:35:55+00:00 26.06.2011 11:35
Was geht der Holzkopf auch da rein? Und warum schließt Sakura nicht ab? Die hat es doch darauf angelegt >_>
Von:  oOkySpy
2011-06-26T08:36:51+00:00 26.06.2011 10:36
Es schloss die Türe auf und zog sie hinter sich wieder zu.

Geil, das Sasuke xD
Und, wie sieht Sasu 3 nun aus?!
Von:  oOkySpy
2011-06-26T08:08:12+00:00 26.06.2011 10:08
mehehe, das war lustig xD
Und Sasu ist auf die Fresse gefallen *lachflash*
Von:  oOkySpy
2011-06-26T07:46:44+00:00 26.06.2011 09:46
hehe, ich finde das einfach spitze geschrieben, ich lach mich dauernd schlapp über Sasukes Gedankengänge.
Und das mit dem Kinder beglücken war auch ulkig xD
Von:  nutellafan
2011-06-25T20:57:47+00:00 25.06.2011 22:57
Hello♥

Hui, du warst jetzt aber ganz schön schnell. :o Die Updates zwischen den letzten zwei Kapiteln waren gerade mal 5 Tage! oô
Entschuldigung also für's späte kommentieren, aber das ging so schnell, da kam ich nicht mehr hinterher. ^^'

Also~
ich fand's im letzten Kapitel sehr schön, dass du da abrupt aufgehört hast, als Sakura Sasuke dahin zur Haustür schleift. Natürlich war das ein Mistelzweig! ;3
Hab ich mir in dem Moment auch gleich gedacht. :P He he.

Dein Epilog ist so süß! *-* Ich find's wirklich ganz toll.
Da geht Sasuke aus sich raus und küsst Sakura... die Stelle war wirklich schön zu lesen♥
Ich hätte dann da mal eine kleine Frage: Mir ist aufgefallen, dass Sakura, bevor sie Sasuke mit ihrem Liebestätscherle dazu auffordert, sie zu küssen, den Türspion erblickt... wäre es möglich, dass sie da ihre Mama kommen sieht, die dann zufälligerweise die zwei beim Küssen erwischt? Oder ist das nur ein Hirngespinst von mir und war total unbeabsichtigt? ^^

Meine Lieblingsstelle ist da, wo sie ihn noch mal ein kleines Küsschen zum Abschied geben will und er sie nochmal an sich zieht und richtig küsst.♥ Wenn ich mir das bildlich vorstelle, könnte ich dahin schmelzen. :3
Wobei ich die Stelle, als sie ihm sagt, dass sie ihn liebt und er sie dann mit dem Kuss unterbricht und ebenfalls sagt, dass er sie liebt auch sehr schön finde ;)

Also mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen und ich finde es sehr schön, dass du sie doch noch fertig gestellt hast. Wie du geschrieben hast, wohl eher ermüdet von dieser Geschichte, aber du hast sie nicht abgebrochen und das finde ich klasse. :)

Aus der Lemonszene ist wohl eher nichts geworden, aber was soll's. ;)
Und wenn du sie doch schreibst, hätte ich 'ne Frage: Wieso wird sie denn dann nicht hochgeladen? =D So als kleiner Bonus wär doch cool. ^^
Die Story war trotzdem super und ich finde dein Ende mit Gaaras Brief und den Tomaten cool! x)

So, dann ist das jetzt Ende mit dem Kommentieren zu dieser Story. :)
Mir hat das Lesen wirklich Spaß gemacht und du hast ein Händchen für humorvolle Geschichten. ;)

Es ist Ende im Gelände. :D
Vielleicht hört man ja mal wieder was voneinander...
Du hast doch sicher noch mehr Fanfics, oder? =D

Alles Liebe,
nutellafan

Von:  AnniBunnix3
2011-06-20T13:14:54+00:00 20.06.2011 15:14
*nachschau*
*nochmal nach schau*
O_O
SCHON ZU ENDE????
Das kannst du mir nicht antun T_T
Ich will ne Fortsetzung! Sofort! Los! xD

Ach maaan :(
Die ff war so lustig :(

na ja.. trotzdem
lg Anni♥


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