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Mission Weihnachten oder: Wie verbreitet man Freude?

SasuSaku - Aus Sasukes Sicht
von

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Alte Bekanntschaften & Ein unnormaler Vormittag

Sorry für die lange Wartezeit v.v"" Ich wird sich entscheiden, ob es noch 1 oder 2 Kapitel werden xD

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Irgendwie... war die Position unangenehm. Langsam öffnete der schwarzhaarige, junge Mann die Augen und richtete sich auf. Kein Wunder, er hatte mit dem Gesicht über dem Kissen, mehr nach unten als zur Seite gerichtet, auf dem Bauch geschlafen. Diese eher ungewöhnliche Position für ihn hatte ihn schließlich auch zum Aufwachen gebracht. Seine Nase tat immer noch ein wenig weh und als er mit seinen Fingern drüber fuhr, konnte er deutlich spüren, dass sie angeschwollen war und selbst durch diese leichte Berührung höllisch schmerzte.

Der Uchihaerbe stand auf, schüttelte sein Bettzeug aus und legte es erst einmal quer auf den Boden, dann nahm er sich wahllos ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank und ging ins Bad. Der Blick in den Spiegel lies ihm das Blut in den Adern gefrieren.

Seine Nase!!! Seine schöne Nase!!!!!

Er ging näher an den Spiegel und strich sich erneut über sie. Das sah schlimmer aus als damals, als er mal aus Versehen in der heißen Quelle die Tür verwechselte und dann in der Frauenumkleide gelandet war. Gruselig.

Sasuke hielt einen Waschlappen unter das kalte Wasser und legte ihn dann auf seine Nase. Zwar bezweifelte er, dass es etwas brachte, aber ein Versuch war es zu mindest mal wert.

Als er jedoch etwas anderes machen wollte und dabei immer versuchen musste, dass der Waschlappen ja nicht herunterfiel, wurde es ihm zu blöd und er knallte ihn einfach in den Wäschekorb.

Beim Pinkeln dachte der Uchiha darüber nach, wie er diesen Tag überhaupt überleben sollte. Einfach die Geschenke den kleinen Scheißkindern geben und abhauen. Das war bestimmt die beste Lösung, dann könnte er den Rest des Abends verschlafen und diese Schmach vergessen. Und morgen müsste er ja wieder zur Hokage, den Bericht abliefern und eine neue Mission bekommen.

Schon der Gedanke daran... Wenn es wieder so was Peinliches werden würde, dann, ja dann würde er Sakura heiraten und mit ihr eine überglückliche und große Familie gründen.

NEIN. Moment. Er würde das rosa Monster nicht mal im Traum auch nur anfassen. Bäh. Widerlich. Was er da schon wieder dachte. Und das beim Pinkel, ne ey...

Er war fertig und zog sich, nachdem er sich gewaschen hatte, eine frische Boxershorts, ein dunkelblaues T-Shirt mit weitem Kragen und eine relativ kurze weiße Hose an. Hui, diese Kombination hatte er nicht mehr angehabt, seit er zu Orochimaru gegangen war.

Die schmutzige Boxershort landete im Wäschekorb.

Dann schaute der Clanerbe wieder in den Spiegel. Okay, diese blaue Krüppelnase war wirklich nicht zu übersehen und das gerade heute...! Er hatte echt kein Glück.

Der Morgen war schon mal am Arsch und konnte von da wohl auch nicht mehr gerettet werden.

Angepisst verließ er das Bad und ging wieder zurück in sein Zimmer, wo er erst seinen Futon zusammenräumte und in den Wandschrank steckte und danach das Fenster aufzog.

Iiiiigitt. Da lag Schnee. Ganz ganz viel nasser und kalter Schnee. Und es schneite immer noch und das nicht gerade wenig. Also hatte es wohl die ganze Nacht durchgeschneit? Vielleicht sogar seit gestern Abend?

Sah aus, als lägen an die vierzig Zentimeter, plus minus. Na super, er hasste Schnee. Warum konnte Schnee auch nicht schwarz sein, zu mindest mal gelb, dann täte er wenigstens nicht so in den Augen weh!

Obwohl, gelb wäre vielleicht nicht ganz so ratsam, denn wie war das noch mal? Nasche niemals vom gelben Schnee!

Bevor er nach unten in die Küche ging, schloss er das Fenster wieder und nahm das Aufkehrzeug mit runter, welches auch wieder dorthin hingestellt wurde, wo sein Platz war. Und Platz immerhin überall, weshalb es von Sasuke einfach in den Schrank gepfeffert wurde.

Als nächstes öffnete er den Kühlschrank, nur um festzustellen, dass er weder Tomaten noch Brot oder Butter hatte. Was hatte er denn eigentlich? Nichts. Der Kühlschrank war komplett leer, nicht mal Joghurt oder Magerstufenquark stand drin.

Er hatte bestimmt irgendeinen heimlichen Mitbewohner, der ihm alles wegfutterte!

Der Kühlschrank wurde zugeklatscht und der Uchiha zog sich seine Schuhe an. Dann warf er einen vernichtenden Blick zu seiner Jacke. Nein, er hatte echt keine Lust, sie anzuziehen, genauso wenig wie er lange Hosen anziehen würde. Sah doch schwul aus, besonders im Winter!

Geld hatte er, Schuhe hatte er auch an, außerdem hatte er sich überwunden, wenigstens einen Schal anzuziehen, was aber nicht viel brachte, er hatte eh einen weiten Kragen.

Also hatte er alles.

Mit einem Ruck zog er die Tür auf und trat hinaus. Genau zwei Sekunden stand er da, bevor er wieder rein ging und die Türe hinter sich zuknallte.

Niemals! Er würde sicher nicht in kurzer Hose und T-Shirt draußen rum rennen. Schnell hatte er seine Schuhe wieder aus und war mit schnellen Schritten wieder oben in seinem Zimmer, wo er sich andere Klamotten aus dem Schrank zog. Das erste und bestimmt letzte Mal in seinem Leben nahm er angewidert die einzige Jeans, die er hatte, aus dem Schrank. Sie war dunkelgrau mit hell gebleichten Stellen, wobei beides ohne sichtbare Grenzen ineinander verlief.

Außerdem nahm sich der Uchihaerbe einen schwarzen Hoodie mit dem Uchiha-Emblem auf dem Rücken heraus und zog sich dann erst sein T-Shirt aus, bevor er den Kapuzenpulli anzog, ohne etwas drunter zu ziehen versteht sich. Den graublau gestreiften Schal mit den Fransen wickelte er sich nun wieder locker um seinen Hals.

Dann stellte er sich vor den großen Spiegel. Sein Blick fiel auf die Hose. Widerlich, diese Dinger. Er hatte nie eine Jeans angehabt, die waren auch echt zu nichts zu gebrauchen wenn man ein Ninja war, denn der Stoff war einfach unpraktisch. Man konnte sich eben nicht darin bewegen. Und sie würde bestimmt reißen, wenn er mit so etwas kämpfen müsste.

Er zog das Kleidungsstück ein wenig runter, sonst wäre es zu einem ‚Arsch-frisst-Hose-Style’ gekommen und sowas sieht bekanntlich nicht sonderlich sexy aus, zumal es auch nicht sehr angenehm zu tragen ist.

In dieser Hinsicht sind Männer wirklich nicht im Vorteil. Frauen brauchen einfach nur Obs, was auch immer das ist, und schon können sie alles machen und haben höchsten Tragekomfort. So die Werbung, ob das auch so war, konnte Sasuke ja nun wirklich nicht wissen.

Er verließ sein Zimmer wieder, ging die Treppen zum zweiten Mal an diesem Tag hinunter und blieb vor der Haustüre stehen, wo er sich wieder seine Schuhe anzog. Dann starrte er zu seiner Jacke, bevor er sich entschloss, sie anzuziehen. Man musste eine Krankheit ja nicht provozieren und wenn er sowieso schon schwul mit der Hose aussah, konnte er sich auch eine Jacke anziehen! Außerdem war diese eh nur dunkelblau und hatte das Uchiha-Emblem auf dem rechten Arm, also sah sie, wenn man es genau nahm, nicht einmal wirklich schwul aus.

Er prüfte, ob er seinen Geldbeutel hatte und steckte ihn in seine hintere Hosentasche, bevor er erneut die Türe öffnete und sie sofort hinter sich schloss. Die kalte Luft zog im ersten Moment schmerzhaft in seiner Lunge, doch das ignorierte er gekonnt.

Mit zwei Sprüngen, den ersten auf das Vordach, war er auf dem Dach seines Hauses und sprang ab da von Dach zu Dach weiter Richtung Konoha Einkaufsstraße. Die kalte Luft und der Schnee wirbelten in sein Gesicht und er hatte das Gefühl, es müsse gleich absterben. Zudem musste er höllisch aufpassen, nicht abzurutschen und auf die Fresse zu fliegen. Dann hätte er sich vielleicht etwas gebrochen. Das wäre echt peinlich gewesen, immerhin war er ein Uchiha!

Nach kurzer Zeit sah er schon die Beleuchtung, die sogar jetzt, am helllichten Tage, angeschaltet war. Mit einem letzten Satz landete er zwischen der Menschenmenge, die sich hier weniger dicht an dicht drängelte als weiter hinten und das, obwohl es morgens war. Okay, es war vormittags, irgendwas gegen die elf Uhr oder so, aber trotzdem... Außerdem schneite es.

Einige sahen ihn erschrocken an, als er sich aus der Hocke, in der er gelandet war, aufrichtete. Wahrscheinlich sah er wieder aus, wie ein Psychopath, vielleicht auch wie ein Außerirdischer. Dieser Gedanke brachte ihn schwach zum Grinsen.

Sasuke ging auf den großen Lebensmittelladen zu, der direkt rechts von ihm war. Der stand wohl auch nicht so lange dort, denn als er Konoha verlassen hatte, war er noch nicht da gewesen. Der Laden sah ziemlich modern aus. Eine Bäckerei schien es dort drin auch zu geben, wenn man dem Schild, welches neben der Türe hing, Glauben schenken durfte.

Die Schiebetüren öffneten sich, als der junge Uchiha darauf zuging und dann eintrat. Ihm stieg sofort der Geruch von frischem Brot in die Nase. Aha, dort war die Bäckerei.

Wenn man eintrat, war ungefähr fünf Meter geradeaus noch eine Schiebetür, das heißt, man kam praktisch zuerst in einen Gang und hier war sie, die Bäckerei.

In diesem Gang war es recht... kühl und Sasuke konnte so etwas wie Mitleid für die Verkäuferin hinter der Theke spüren, die sich grad die Hände rieb. Sie hatte einen dicken roten Daunenmantel an, der ihr zugegebenermaßen nicht stand, und trotzdem war ihr anscheinend kalt.

Der Uchiha ging zur Theke und hatte sofort die Aufmerksamkeit der Frau, welche ihn interessiert musterte.

„Das Brot da, bitte“, meinte Sasuke ohne zu überlegen und schon wieder hatte er bitte benutzt, ohne es zu bemerken. Es war ihm ziemlich egal, welches Brot sie einpacken würde, er hatte nicht mal auf ein bestimmtes gezeigt. Und wenn es scheiße schmeckte, dann hätte er halt Pech gehabt!

Fragend zeigte sie auf ein helles, ovales Krustenbrot, das mit Mehl bestäubt war. „Das hier?“

Auf sein Nicken hin packte sie es ein und fragte freundlich: „Noch etwas oder war’s das?“

Der Clanerbe hatte seinen Geldbeutel schon aus seiner Hosentasche gefischt. Auf ihre Frage hin schüttelte er den Kopf und sie nannte ihm den Preis, welchen er passend mit dem nötigen Kleingeld bezahlen konnte.

Als er weiterging sah er noch, wie sie wieder anfing, ihre Hände zu reiben, dann betrat er den ‚richtigen’ Laden, mit dem Brot unterm Arm.

Es war hier nicht unbedingt warm drin, aber so kalt, dass man frieren musste war es auch nicht. Die Decken waren ziemlich hoch. Von den Kassen, welche in einer Reihe genau vor ihm standen, kam ein Piepsen und rechts, neben der letzten Kasse, war der Eingang. Während er am Eingang vorbeiging schnappte er sich einen Einkaufkorb von dem Stapel, der da stand und legte schon einmal das Brot rein.

Als er nun endgültig zwischen den ganzen Regalen stand und nach Instant Hühnersuppe suchte, sie aber zwischen all dem Klopapier und den Slipeinlagen nicht fand, entdeckte er plötzlich Tampons. Auf der Packung stand Ob... Das war jetzt nicht das, was er dachte? DIE Obs aus der Werbung...! Dann... nene, das konnte nicht hinhauen.

Schnell wollte Sasuke aus dieser Abteilung verschwinden, als...

„Sasuke-Kun...?“, fragte ihn eine weibliche Stimme verwundert, sie kam ihm fern bekannt vor. Langsam drehte er sich um... WAH! Oh mein Gott! Das Wesen da...!!! Hilfe!!

Sasukes linke Augenbraue zuckte kurz, bevor er sich wieder gefangen hatte.

„Was machst du hier? Und dann in dieser Abteilung...?“, erkundigte sich sein Gegenüber erstaunt. Wahrscheinlich hatte sie hier jeden außer ihm erwartet.

Er konnte jetzt erstens sagen, dass er sich verlaufen hatte, aber das wäre blamabel. Und gerade vor dieser Person...

Zweitens könnte er das einfach ignorieren. Aber abschütteln würde sie sich nicht lassen, also blieb nur noch eine Möglichkeit.

„Bin nur hier durchgegangen“, erklärte Sasuke also, was aber irgendwie nicht ganz so überzeugt klang, wie es sollte. Die junge Frau wartete wohl auf eine nächste Frage oder wenigstens einen weiteren Satz seinerseits, doch als weder das eine noch das andere kam, fing sie wieder von allein an, etwas zu erzählen.

„Ich hab gehört, dass du wieder da bist, hätte aber nicht erwartet, dich HIER zu treffen. Die letzten fünf Jahre...“ Und schon hörte Sasuke eine Melodie in seinen Ohren, die ihr Geplapper übertönte. Es war eine nervige Melodie, solch eine, die auch immer im Zirkus gespielt wurde. Vor seinem geistlichen Auge war ein Affe mit einer bunten Weste und einem bunten Hütchen, der an einer Drehorgel drehte, aus der das Lied kam, das sich immer und immer wieder wiederholte.

Er sah, wie sich ihre Lippen bewegten, wie ihr Blick immer wieder zwischendrin von ihm abschweifte, teilweise verlegen. Er konnte einfach nicht verstehen, was sie sagte, diese Melodie war wie Tinnitus, aber in diesem Moment wusste er nicht, ob es nerviger war ihr oder dem Lied zuzuhören.

Irgendwann hatte sie einen mega Lachanfall, was ihn aus dem Bann erlöste. Er schüttelte leicht den Kopf und versuchte dann zu verhindern, dass der Affe mit der Drehorgel wieder die Macht erlangte.

„Und so war das halt. Na ja, ich glaube, Shikamaru wartet schon“, meinte Ino. Oh ja, Ino! Das blonde Zombie. Wirklich wahr. Ihr Make-up war viel zu hell, das passte gar nicht zu ihren Teint, den man auf den Armen und auf dem Bauch sah. Apropos: Wie konnte die selbst in dieser Jahreszeit noch bauchfrei herumrennen? Selbst er hatte schon freiwillig lange Hosen, Pulli und Jacke an!

„Ist was?“, fragte sie und schaute Sasuke forschend an. Dieser behinderte Mutterblick. Den konnte sie sich echt wortwörtlich in den Arsch stecken! Bah.

„Hab mich nur gerade gefragt, ob es dir noch nie peinlich gewesen war, deinen Schwabbelbauch raushängen zu lassen“, bemerkte der Uchihaerbe also nur kühl. Dass er diesen Gedankengang jemals zuvor gehabt hatte, stimmte nicht und einen Schwabbelbauch hatte sie auch nicht wirklich, aber in dieser Jahreszeit war sowas nicht sehr anschaulich, wie er fand. Sowas gehörte woanders hin. Nämlich in den Sommer!

Verdutzt schaute sie ihn an. Ja, er war noch nie freundlich gewesen, aber so direkt unfreundlich? Ihr Blick verfinsterte sich auf einen Schlag.

„Und du stehst doch bestimmt eh nur auf hässliche fette Schlampen?“, warf sie zurück. Das hatte er nicht erwartet. Zu mindest nicht von Ino, immerhin war sie doch sein Fangirl! Sie schien sich wirklich sehr in den letzten Jahren verändert zu haben.

Aber warte, so prüde, wie ihn immer alle hielten und gehalten haben, war er nicht mehr!

„Na klar, immerhin bist du doch meine große Liebe“, grinste er unschuldig, woraufhin sie ihre Gesichtszüge für einen Moment verlor, bis sie verstand, was er meinte.

„Du arrogantes Wichsgesicht“, zischte sie. Oho, solche Wörter kannte er gar nicht von ihr.

„Ich bin froh, dass ich dich schon lange vergessen hab. Ich bin nicht auf dich angewiesen, immerhin hab ich Shikamaru. Hoffentlich fällst du mit deiner Fresse in Hundescheiße und erstickst dran!“ Wütend drehte sie sich und stapfte weg. Wow, die Frau hatte echt Temperament bekommen, noch mehr als früher. Und wenn sie ihn so beleidigte, dann war es ganz anders, als wenn sie ihn anschwärmte, ja so gefiel sie ihm sogar besser!

Grinsend, ja wirklich glücklich grinsend, drehte er sich in die entgegengesetzte Richtung von Ino und fand aus der verwirrenden Hygieneabteilung heraus. Allein und ohne zu fragen fand er auch die Instant Hühnersuppe in der Suppenabteilung, so ein Zufall.

Sein nächstes Ziel war die Obst– und Gemüseabteilung. Dort steuerte er direkt auf die Tomaten zu. Mehr Gesundes wollte er nicht, nur diese roten, saftigen Tomaten!

Doch er musste ziemlich lange rumwühlen, bis er ein paar schöne gefunden hatte. Selbst die waren nicht einmal richtig schön. Jedoch die Vorstellung am nächsten Morgen schon wieder keine Tomaten zu haben, war ziemlich erniedrigend und das wollte er auf keinen Fall!

Na ja, er hatte ja jetzt welche. Auf zur nächsten Abteilung und das war die Kühlabteilung. Salami, Schinken und Käse interessierte ihn nicht einmal wirklich, das einzige was er holte, waren Magerstufenquark, Himbeerjoghurt und Butter.

Eigentlich hätte er soweit alles gehabt und wäre theoretisch sofort zur Kasse, aber seine Kalkulation, in einer viertel Stunde wieder zu Hause zu sein, bezog eben nicht seinen genialen Orientierungssinn in großen Gebäuden mit ein. Und so kam es nun mal, wie es kommen musste: Er hatte sich schon wieder verirrt. Diesmal war es nicht ganz so schlimm, es war ja ‚nur’ die Haustierabteilung.

Hühnchen, die wenn man auf sie draufdrückte, quietschten, komische kleine Gitterbälle mit Glöckchen drin, Salzsteine, Schnüre, Plastikmäuse mit Kunstfell, Leckerlis, Knochen aus abartig riechendem Zeugs, Joghurtdrops, Laufräder und so weiter und so fort. Das war echt nicht seine Welt, nicht dass er tierfeindlich gewesen wäre, aber alles, was keine Schlange war, interessierte ihn nun mal nicht. Und Schlangen brauchten kein Spielzeug, die brauchten Fleisch. Echtes Fleisch, am liebsten was großes und saftiges!

Sasuke ging weiter, an Futter- und Wasserbehältern, an Katzen-, Nager-, Vogel-, Fisch- und Hundefutter, an Katzenstreu, an Hundeleinen und an Pflegesets für Hund, Katze, Nager, Vögel, Fische und sonst was vorbei. Nein, das war ganz und gar nicht sein Ding.

Und irgendwann war das Ende der Reihe da und dann stand er... in der Getränkeabteilung. Na super! Angesäuert blickte er sich um. Hier würde er schon noch raus finden, ganz sicher. So sicher, wie dass Sakura einmal ihre Klappe hielt.

Nein stopp! Das waren die falschen Gedanken. Vielleicht sollte er sich nicht unnötig Stress machen. Man sollte immer optimistisch bleiben, so wie Shikamaru!

Was für einen weisen Spruch hatte er mal irgendwo aufgeschnappt? ‚ Mitten im Wasser dürstet der Narr.’

Ne, Thema verfehlt, das war’s nicht... Aber vielleicht hatte dieser Spruch doch etwas mit seiner momentanen Situation zu tun?! Mal überlegen... Äh, nö. Wohl eher nicht.

Der Uchiha schob den Gedankengang samt Zitat aus seinen Gehirn ab und dreht sich dann in eine andere Richtung. Doch als er losging, kam er nach fünf Minuten nur wieder zur Getränkeabteilung zurück. Oh man, und sowas nannte sich Ninja!! Einen Moment lang überlegte der sogenannte furchtlose Ninja sogar, die Frau zu fragen, die da gerade zwei Flaschen Fruchtsaft aus dem Regal nahm und in ihren Einkaufkorb legte.

So verzweifelt war er doch nun auch nicht, dass es schon diese Frau da fragen musst! Ein wenig Würde hatte er zu mindest noch.

Wieder einmal aktivierte der Uchihaerbe, nun doch eher aus Verzweiflung, sein Sharingan und versuchte damit, einen besseren Durchblick zu bekommen, was ihm auch wirklich gelang. Und tatsächlich, kurz darauf stand er an der Kasse. Er wartete zwar ziemlich lange darauf, dass er dran war, doch dann konnte er endlich die Ware auf das Band legen.

Erleichtert seufzte er. Der Kassierer, ja wirklich seit langem mal wieder ein Mann, der ihm was verkaufte, grüßte ihn freundlich, aber der Uchiha antwortete nicht darauf. Auch nachdem er bezahlte hatte und der Mann an der Kasse ihm ein frohes Fest wünschte, gab Sasuke nichts darauf zur Antwort. Er schmiss nur schnell alles Eingekaufte in eine Plastiktüte, die er gratis bekommen hatte, und stellte den Einkaufskorb auf einen Stapel neben der Kasse zurück. Fluchtartig verließ er, darauf achtend, dass er die Tüte hatte, das Gebäude wieder und dann, endlich, stand er in der Kälte. Fast musste er keuchen, als er den ersten Atemzug an der frischen Luft tat. Es brannte in der Lunge, doch das legte sich zum Glück schnell.

Einen kurzen Blick nach rechts sagte ihm, dass die Fußgängerzone nun komplett überfüllt war mit Leuten, die noch unbedingt vor dem Abend etwas kaufen wollten oder einfach nur romantisch im Schnee rumlaufen wollten. Apropos, es hatte fast ganz aufgehört, zu schneien, nun fusselte es nur noch ganz leicht und irgendwie kam es dem Uchiha so vor, als wäre es wärmer geworden.

Mit drei Sätzen sprang auf das gegenüberliegende Gebäude, welche ungefähr genauso hoch war wie sein Haus, und schaute sich um. Überall war diese ätzende weiß. Hoffentlich taute das schnell wieder weg.

Und dann sprang er wieder los, Richtung seines Hauses. Diesmal kam er nicht wie ein Yeti zu Hause an. Es schloss die Türe auf und zog sie hinter sich wieder zu. Danach schlüpfte er aus seinen Schuhen und lief den Gang weiter. Als er in die Küche kam, blieb ihm das Herz für ein paar Sekunden lang stehen.

Was zum...?!

„Ach, auch schon da?“, wurde er schnippisch gefragt und die Person, die mit dem Rücken zu ihm auf dem Boden in der Küche mit einem Getränk, welcher in einen von SEINEN Tassen war, saß, drehte sich zu ihm um.

Dem Clanerben fehlten wortwörtlich die Worte, sein Denken war praktisch nicht vorhanden, so hatte sie ihn erschreckt. Doch langsam fand er aus seiner Starre zurück in die Realität.

„Ist mein Haus ein Hotel oder was?“, fragte er bissig, lief demonstrativ direkt an ihr vorbei und stellte die Tüte mit den Einkäufen erstmal auf den Boden. Als er dann die Kaffeemaschine anschalten wollte, bemerkte er, dass sie bereits an war und das nervte ihn fürchterlich. Natürlich hatte sie seine Maschine benutzt.

„Ist das eine Einladung?“ Ihr diabolisches Lächeln konnte man spüren, auch wenn Sasuke mit dem Rücken zu ihr stand.

Doch er ließ sich vorerst nicht in seinem Tun stören. Erst holte er eine Tasse aus dem Schrank, dann stellte er sie unter Maschine, drückte einen Knopf und sah zu, wie die dampfende dunkle Flüssigkeit langsam die Tasse füllte. Nachdem das laute Geräusch des Gerätes verstummt war, schüttete er sich Milch in das Getränk. Heute wollte er keinen starken Kaffee, davon würden seine Gedanken nur klarer werden und irgendwas sagte ihm, dass das nicht sonderlich gut wäre.

Er drehte sich wieder um und stolperte mit seinem Blick über ihren intriganten Blick. Sie schien immer noch auf eine Antwort zu, denn ihre eine Augenbraue wanderte jetzt, wo Sasuke sie wieder ansah, ein Stück nach oben.

Doch der Uchiha machte sich nicht einmal die Mühe. Er lehnte sie sich nur an die Arbeitsplatte, welche in der Einbauküche eben dabei war, und nippte mit seinen Lippen an dem Kaffe. Durch die Milch war er nun nicht mehr ganz so heiß.

Sein Blick ruhte auf ihr. Wie ihm dieses Weib auf die Nerven ging. Zwar ließ er es sich nicht anmerken, aber innerlich, ja da war er wirklich erregt.

Äh.. also... nicht in dem Sinne!!!! Eher so... wütend und so...halt...

Seine eigenen Gedanken verwirrten ihn, nicht gut, gar nicht gut.

Und da veränderte sich der Blick der Medic-Nin in einen besorgten. Oh nein, nein, bitte nicht! Nicht schon wieder dieser Mutterblick, der ging ihm langsam wirklich auf den Sack.

„Was hast du gemacht, da, an deiner Nase?“ Sie stellte die Tasse neben sich und richtete sich auf, dann kam sie auf den Clanerben zu, während sie eingehend sein Gesicht, wahrscheinlich seine blaue Krüppelnase, musterte.

Oh, was war das für ein Gefühl? Hass, Ekel, Abscheu?

Vergeblich versuchte er, das Gefühl mit jenen zu vergleichen, aber es passte einfach auf nichts, auch nicht auf andere negative Empfindungen.

Der Drang, sie zu umarmen und sich an ihrer Schulter auszuheulen, weil es niemanden, nicht mal Ino, aufgefallen war und weil sich niemand danach erkundigt hatte, was ihn darauf schließen ließ, dass er anderen egal war, war wirklich groß.

Was war das für ein Gefühl?

Sie streckte ihre Hand aus und fuhr über seine Nase, woraufhin er zusammenzuckte, als es leicht schmerzte. Dann leuchtete es grün vor seinen Augen und als sie erneut drüberstrich, war der Schmerz weg.

Unsicher fuhr sich Sasuke selbst noch einmal über die Nase und tatsächlich, sie war weder geschwollen noch tat sie weh.

„Und jetzt? Willst nen Keks oder was?“, fragte er, ließ seine Hand wieder von seiner Nase sinken und zog eine Augenbraue angenervt hoch, als die rosahaarige Medic-Nin ihn auf irgendetwas wartend ansah.

„Nö, eigentlich nicht, außer du hast Cookies“, maßte sie sich auch noch provokativ an, zu sagen. Der Clanerbe führte seinen Kaffe erneut zu seinen Lippen und trank ihn in einem Zug komplett leer. Dann drehte er sich um und stellte die Tasse in die Spülmaschine.

„Ich hasse Schokolade“, merkte er nebenbei an, während er seine Einkäufe aus der Tüte ausräumte und wegstellte.

Was machte Sakura eigentlich bei ihm zu hause und wie war sie hier überhaupt reingekommen?

Erst legte er das Brot in den Brotkasten, danach öffnete er den Kühlschrank, stellte den Joghurt, den Quark, die Butter und die Tomaten rein und schloss ihn wieder. Sie anschauend lehnte er sich an die Kühlschranktür und steckte seine Hände in die Hosentasche. Alte Gewohnheit.

„Deine Hintertür zum Garten war offen“, beantwortete die Haruno seine unausgesprochene Frage, während sie seinen kalten Blick erwiderte.

Wow. Sie war also tatsächlich so schlau und schaute nach einer Hintertüre? „Ich hoffe, du hängst nicht zu sehr an der Gartentüre. Aber der Schnee hat genervt und es war vereist und na ja, da ist es halt passiert, kennt man doch...“

Genervt atmete er aus. Ehrlich gesagt war ihm egal, was mit dem Haus passierte, er lebte ja sowieso nicht gern allein hier und wahrscheinlich würde er sich bald eine neue Wohnung mitten in Konoha suchen.

Anscheinend wartete sie darauf, dass er ihr bestätigte, dass es nicht schlimm war, was auch immer sie getan hatte, aber da konnte sie echt lange warten. Und dann, ganz plötzlich, fing sie an bis über beide Ohren zu grinsen.

„Übrigens, ich hab mein Kostüm dabei, deins hab ich im Flur gesehen.“ Na und?

Moment... Sie hatte sich hier drin umgeguckt? Hoffentlich war sie nicht über was Peinliches gestoßen und wehe ihr, wenn sie im ersten Stock gewesen was!

„Und in der Mikro steht ein bisschen was von unserem Mittagessen. Meine Mum hat gemeint, ich soll dir das mitbringen, obwohl ich gemeint hab, du kämst eigentlich ganz gut allein zurecht und bräuchtest keine Hilfe, aber sie bestand halt drauf“, teilte Sakura ihm mit und zuckte mit den Schulter.

Ach, wie rührend. Hatte sie gerade ‚unserem Mittagessen’ gesagt? Wenn sie glaubte, sie könne bei ihm bleiben und hier mit ihm an einem Tisch essen, dann hatte sie sich aber ziemlich getäuscht.

Sasuke drehte sich zur Mikrowelle und drückte auf den Knopf, der die Türe aufschnappen ließ. Der Geruch von Kartoffeln und Käse stieg ihm in die Nase. Irgendein westliches Gericht, wie er vermutete, gefüllt in eine gelbe Keramikschüssel mit Alufolie oben drüber. Er schloss die Mikrowellentüre wieder und lehnte sich dann erneut gegen die Türe des Kühlschranks.

„Kartoffel Gratin. Wenn du es nicht magst, dann kannst du dir ja selbst was machen.“ Ihr Lächeln hatte schon wieder was Hinterhältiges an sich, oder kam nur ihm das so vor?

„Na ja, ich habe zu mindest beschlossen, dass ich bis heute Abend bei dir bleibe, damit wir uns auf den Tag vorbereiten können.“ Ne, oder? Das war ja nicht ihr Ernst! Erst brach sie hier ein, überfiel ihn regelrecht, und dann wollte sie noch ihren ganzen Tag mit ihm verbringen. Es graute ihm, als er daran dachte, mit Sakura allein zu sein.

„Außerdem... Ich hab die für die Waisenkinder bestimmten Geschenke mitgebracht“, meinte sie fröhlich, doch dann, ihr bis eben noch vorhandenes Lächeln wich einem nachdenklichen und irgendwie erstaunten Ausdruck. Sie tippte sich verwirrt mit dem Zeigefinger ans Kinn, bevor sie ein geflüstertes „Glaube ich...“ hinzufügte.

Na super, das konnte ja was werden. Sie glaubte also, was seinem eigenen Wissen nach definitiv nicht ‚wissen’ oder auch ‚sich sicher sein’ bedeutete.

„Du weißt nicht, ob du sie mitgebracht hast? Sicher?“, fragte Sasuke und schaute die junge Frau mit den rosanen Haaren prüfend an. Ihr Gesicht hellte sich mit einem leichten und unscheinbaren Lächeln plötzlich auf und für einen kurzen Moment dachte er, dass es auch wirklich seltsam gewesen wäre, wenn sie nicht merken würde, dass sie sowas nicht dabei hatte. Mit einem Schlag jedoch wurde Sakuras Mine wieder dunkel.

„Nein, ich WEIß, dass ich sie dabei hab. Ich überlege nur gerade, wo ich sie hingestellt hab. Hm“, grummelte sie.

Aha. Deshalb dieses Minenspiel. Endlich konnte der Clanerbe mal aus ihr lesen, zu mindest dachte er so.

‚Ich hab sie dabei!!!’ – Ich werde mich nun dezent wie ein Schnitzel freuen!

Und dann...

‚Fuck! Aber wo hab ich sie hingelegt?’ – Scheiße, die Welt geht unter, ich muss meine Sachen Packen, zum Mars flüchten und auf Asyl hoffen!

Die Medic-Nin schloss die Augen und schien wirklich, ernsthaft und ohne Müll nachzudenken. Sasuke sah prüfend zum Rauchmelder hoch, der komischerweise, wie es der Zufall wohl wollte, genau über ihr an der Decke angebracht war. Wenn das mal kein Zeichen der Marsmännchen war, sie sollte ihr Gehirn bloß nicht zu dolle anstrengen, oder vielleicht doch. Das Asyl wurde ihr ja anscheinend gewährt, vielleicht waren die Viecher auf dem Mars sogar sehr scharf auf sie, wer weiß?

Aber mal was ganz Anderes: Konnte es sein, dass sie wirklich im ganzen Haus gewesen war? Ansonsten wüsste sie ja wohl genau, wo sie das Zeug hingetan hatte! Außerdem waren es anscheinend mehrere Geschenke, das hieß, wenn sie die nicht unbedingt einzeln irgendwohin gelegt hatte, dass sie auf einem Haufen und damit theoretisch einfach aufzufinden waren. Logisch, oder?

Sie erhob sich nach mehr oder weniger langem Gegrübel und ging raus auf den Flur, um nachzugucken. Hätte sie ja auch gleich machen können, versteh einer die Weiber.

„Hier sind sie ja“, rief sie in einem wahnwitzig fröhlichen Ton aus dem Eingangsbereich zurück zu Sasuke. Mit einem großen, braunen, ‚haarigen’ Sack, der irgendwie schwer zu sein schien, kam sie zurück.

Wiiiiesoooo...? Wiiiiesooo nur?! Wenn Dummheit klein wäre, könnte Sakura unter seinem Badteppich Fallschirm springen!! Warum vergaß man, wo man so ein großes Teil hingelegt hatte?

Bei der war doch was kaputt, das war sowas von klar. Genauso wie klar war, dass bei ihm ebenso was kaputt sein musste, aber die ja Frage lautete ja: Was war bei IHR kaputt und warum? Und warum, warum, ja WARUM überhaupt, musste man ihn, den Uchihaerben, dazu zwingen, mit ihr abzuhängen? Sowas färbte auf Dauer bestimmt ab und das würde ihn krank machen! KRANK!

Oh ja, er war ja ein so bemitleidenswertes, armes Würstchen. Hoffentlich kam der innerliche Hilfeschrei irgendwo an, bevor er in Selbstmitleid ertrank.

Mit Leichtigkeit hob sie ihn hoch, den hässlichen Kartoffelsack oder was das war. Den Uchiha wunderte es, denn rein durch das optische Abschätzen wog das Ding bestimmt Einiges.

‚Mannsweib’, ging es durch seinen Kopf. Na ja... Wenn er ehrlich war: Schlimm fand er es nicht, wenn Frauen stark waren, aber bitte nicht stärker, behaarter und muskulöser als der Mann. In punkto muskulös und Stärke konnte er sich sicher sein, dass Haruno ihn nicht übertraf und die Sache mit den Haaren... hmm... so genau wollte er das eigentlich nicht wissen.

Sakura legte den großen Beutel in die nächstbeste Ecke, wobei ihm auffiel, dass den Sack gar nicht gesehen hatte, als er reingekommen war. Wie blind musste man eigentlich sein, um so ein riesiges Ding zu übersehen?

Sie dreht sich wieder um und schaute dann ein wenig verloren zu Sasuke, der kalt zurückstarrte. Eine peinliche Stille mit peinlichem Angaffen folgte.

‚Gut’, dachte der Uchihaerbe und driftete somit von der realen in seine eigene Welt ab, weshalb er die peinliche Stille nicht einmal im Ansatz bemerkte. ‚Mal eine kurze Zusammenfassung für Sasuke Zw–’

Eine andere Stimme in seinem Kopf meldet sich erfreut: ‚Das bin ich!’

‚Halt die Fresse, Wichser. Die erste Regel lautet immer noch, dass demjenigen zugehört wird, der gerade spricht.’ In seinem Kopf saßen nun also zwei Sasuke. Sasuke1 hatte normale Kleidung an, sprich solche, die Sasuke sonst auch trägt, dunkel halt. Doch Sasuke2... vollkommen nackt nur mit einem Blatt genutzt als Lendenschutz, nur weniger flächendeckend, wenn ihr versteht.

‚Wäääh, Sasuke3!! Der hat Wichser zu mir gesagt!’, heulte Sasuke2 los und hielt Ausschau nach Sasu– Moment! Sasuke3!? Wer war das?

Plop!

Was zum...! 1,2,3... Augen zumachen... Augen aufmachen... Immer noch da!! ...

WEICHE, GRAUSIGE ERSCHEINUNG!!!!

Der Uchihaerbe schüttelte mit einem Ruck seinen Kopf. So heftig, als würde er hoffen, dadurch seine kranken Fantasien zu verlieren. Hilfe! Das war fast schlimmer als Tsukoyomi! Nein. Er wollte sich gar nicht daran zurückerinnern, wie Sasuke3 ausgesehen hatte.

Sein Blick klärte sich wieder für die reale Welt und fiel zurück auf Sakura, die zwar verwirrt drein schaute, aber zum Glück nicht nachfragte.

„Und jetzt?“ Da stand sie, mitten im Raum. Diese unschlüssige Frage.

Der Blick des Uchiha fiel auf die Digitaluhr, welche im Regal stand. Zwölf Uhr und achtundzwanzig Minuten.

Sasuke entgegnete nichts, sondern stieß sich nur vom Kühlschrank ab. Mit wenigen Schritten hatte er die Küche durchquert.

Und tschüss. Damit verließ er den Raum. Er würde jetzt schlafen gehen, so lange es ging. Warum war er denn auch kein Siebenschläfer oder so was in der Art? Ein Igel täte es von ihm aus auch. Doch er wollte diesem Wunsch, einen Winterschlaf zu halten und erst wieder aufzuwachen, wenn es 30°C im Schatten war, unbedingt wahrhaben. Tja, er hatte zwar Geld zum Scheißen, aber hier brachte es auch nicht viel.

Erst als er sein Zimmer betrat, bemerkte er, dass Sakura ihm gefolgt war.

„Was?“, fragte er kalt zu ihr gewand. Zum Glück war er Meister seiner Maske, denn in seinem Inneren kam gerade eine ganz andere Szene hoch. Sakura und er... in seinem Schlafzimmer... ALLEIN!!!!!!!

Wo ist der nächste Eimer? Er tendierte gerade dazu, die Sache mit Essen, welches erst durch den Mund geht und dann in den Magen gelangt, rückwärts zu gestalten. Kurz: Kotzen!

„Ja, was denn jetzt?“, fragte sie ein wenig angesäuert. Kein Wunder, er ignorierte sie ja auch eiskalt.

„Ich penn ne Runde. Gibt ja eh nichts, was du oder ich gerade in diesem Moment tun könnten, oder?“ Wow. Zwei Sätze. So lang. Das 12. Weltwunder für heute oder so etwas in der Art.

Sie grummelte unzufrieden und überlegte sich ihre Antwort wohl sehr genau.

„Kann ich dein Bad benutzen? Ich weck dich später, damit wir rechtzeitig fertig werden“, meinte Haruno dann sachlich. Na ja, ihm war es alles andere als Recht, wenn sie in seinem Bad war... Wirklich, da sträubten sich alle seine Haare, denn wer weiß, was sie da drinnen trieb?! Vielleicht schob sie sich nen Dildo, oder so... Igitt. An sowas durfte er bloß keine Gedanken verschwenden! (Aber mal ehrlich, eigentlich sah sie mit sowas ja gar nicht vertraut aus, viel zu prüde, das Mädel.)

Aber. Ja, da war es wieder, dieses aber. Er würde dafür ein paar Stunden Schlaf bekommen, von dem er ja heute nicht viel gehabt hatte oder so, neiiiiiin, und er müsste sich nicht mal darum kümmern, wie er aufwachen sollte. Also, wozu das lange Überlegen?

„Ich zeig dir, wo es ist“, bat er ihr an, nein stopp, eigentlich war es ein Befehl. Er wollte gerade an ihr Vorbeigehen, als sie meinte: „Nicht nötig, ich weiß wo es ist. Danke, Sasu-Chan!!“

Verdutzt blieb er stehen, während sie sich umdrehte. Eigentlich konnte er nicht anders, als ihr hinterher starren, dabei war er sich sicher, selbst durch sie hindurch ihr fettes Grinsen sehen zu können. Und wenn nicht sehen, dann konnte er es zu mindest fühlen!

Was bildete sich diese... diese... dieses, ja dieses unverschämte Weib eigentlich ein! Ihn Sasu-Chan zu nennen!!! Die Höhe, war das. Die Höhe!

‚Tief einatmen, tief ausatmen. Denk an den Bluthochdruck, nicht gut fürs Herz’, beruhigte er sich wieder.

Doch dass es ihn ärgerte und an seiner Würde kratzte, ‚Sasu-Chan’ genannt zu werden, war ja nun wirklich nicht weiter verwunderlich. So hatte ihn eigentlich nie jemand genannt, außer von... nein, er würde jetzt nicht von Selbstmitleid auf Herzschmerz und Sehnsucht nach längst toten Personen umschalten, das hatte er momentan DEFINITIV nicht nötig. Nein, nein, nein, jetzt sollte er schlafen und den Abend für so lang wie möglich vergessen.

Tja und so war es dann auch. Er bereitete seinen Futon zu, zog alles bis auf seine Boxershorts aus und legte sich dann hin. Mit dem plätschernden Geräusch aus dem Bad schlief er ein.
 

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Wollt ihr noch ne Badszene von Sakura oder soll es da weitergehen, wo Sasuke aufwacht?^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  oOkySpy
2011-06-26T08:36:51+00:00 26.06.2011 10:36
Es schloss die Türe auf und zog sie hinter sich wieder zu.

Geil, das Sasuke xD
Und, wie sieht Sasu 3 nun aus?!
Von: abgemeldet
2011-03-22T23:11:40+00:00 23.03.2011 00:11
Der Schreibstil ist einfach genial. Hat mir echt spaß gemacht zu lesen. Schreib bald weiter.^^ Ich freu mich drauf.


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