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Die Sache mit dem Bauern und den Kartoffeln...

Shanks macht einen schwerwiegenden Fehler...
von

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Matheabitur: Die dunkle Bedrohung

Hi ^^ Hier mal mein erster Versuch einer OnePiecefanfic... Bitte Kommis^^ Falsch gewünscht stopp ichauch, wenn es zu schlimm wird.
 

-wort-  jemand denkt

„wort“  jemand spricht
 

Matheabitur: Die dunkle Bedrohung
 

Jetzt war es soweit... Ihr Ende war nah und sie hatte keine Möglichkeit es noch irgendwie abzuwenden. Alle möglichen und unmöglichen Fluchtgedanken schossen ihr durch den Kopf, aber es war schon zu spät. Sie konnte nichts mehr tun.

Da lag es... Ihr Untergang, ihr Waterloo, der Nagel zu ihrem Sarg...

Es war der Tag der Entscheidung. Jetzt würde sich zeigen, ob sie dieser Aufgabe gewachsen war. Doch sie wusste, ihre ganze Familie stand hinter ihr. Sie glaubten an sie, sie musste also nur noch anfangen, selber an ein gutes Ende zu glauben. Sie würde sie nicht enttäuschen.

Noch einmal holte das verzweifelte Mädchen tief Luft und griff nach ihrem Stift.

Es war der Tag ihrer schriftlichen Matheprüfung!

Davor graute es ihr schon seit Anfang der Klasse 12, da ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet leider nur sehr gering ausgebildet waren.

Noch einmal tief Luft geholt und los ging es!

Erster Teil: Analysis

-Na also, schaut doch gar nicht so schlimm aus! Läuft doch auch ganz gut bis jetzt-

So und so ähnlich machte sie sich beständig Mut. Es stimmte aber, der Anfang erschien wirklich ziemlich leicht und Katharina fing schon an sich Hoffnungen zu machen, doch noch die 5- Punktegrenze zu überschreiten.

Aber wie heißt es so schön? Man sollte das Fell des Bären nicht verkaufen, bevor er nicht auch wirklich erlegt ist.

Wie das Leben nun mal so spielt, durfte auch unsere Protagonistin feststellen, dass nicht immer alles so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Es begann schon beim letzten Teil der Analysisaufgabe.

Sie sollte irgendwelche, ihr leider nicht bekannten Punkte auf einer ihr noch unbekannteren Geraden bestimmen, die ausschließlich auf dieser Strecke liegen sollten.

Ihr Gehirn drohte einen Krampf zu bekommen...

In diesem Moment kam ihr der rettende Gedanke. –Mach‘ doch erst mal die Aufgaben, die du auch wirklich kannst!-

Die Idee an sich ist ja nicht schlecht... Im Gegenteil, das war wahrscheinlich ihre einzige gute Idee während der ganzen Prüfung Es ist aber dann doch irgendwie blöd, wenn man von den nächsten Aufgaben gerade mal ein Fünftel verstehst...

Einen Teil konnte Katharina noch lösen, aber dann kamen SIE!

Das Grauen schlechthin, der Sauron der Mathematik, ihr Todesurteil...

Ihre Namen: Wahlaufgabe und Stochastik.

Hatte sie bis jetzt noch die geringe Chance gesehen, wenigstens noch irgendwie 5 Punkte zu erreichen, zerplatzte dieser tollkühne Traum vor ihrem inneren Auge wie eine Seifenblase.

Aber noch wollte sie nicht kapitulieren! Immerhin war sie doch eine Kämpfernatur! Wenigstens versuchte sie sich das immer wieder einzureden...

-Also gut, ganz ruhig, Rina, das schaffst du schon... Einfach nicht in Panik geraten und die Sache ganz langsam angehen! Mach‘ doch zuerst die Wahlaufgabe, da hast du vielleicht noch die Chance 2 oder sogar 3 BE einzuheimsen!-

Was sie aber leider in der ganzen Aufregung fast vergessen hatte, wurde ihr jetzt wieder schmerzlich bewusst.

Wahlaufgaben heißen nicht deswegen Wahlaufgaben, weil sie jemandem irgend eine faire Chance lassen seine Stärken abzuwägen, oh nein! Sie heißen deswegen so, weil man sich nur die Art seines Untergangs aussuchen durfte!

Wer noch kein Matheabi geschrieben hat, sei hiermit gewarnt! Die Wahlaufgabe ist prinzipiell so aufgebaut, dass es nahezu unmöglich ist, hier mehr als 5 BE zu sammeln(10 gibt es zu erreichen). Hier greift die Darwinsche Theorie, denn es findet eine Art mathematische Selektion statt. Nur die Stärksten mit den besten Mathegenen können sich hier durchsetzen.

Leider stamme Katharina aus einer Familie, an der der Kelch dieser hohen Kunst mit einem weiten Bogen vorbei gereicht wurde...

-Nagut, widmen wir uns der Stochastik, vielleicht kommt ja diese eine Art von Aufgabe dran, die du kannst!-

Zu erwähnen, dass dem nicht so war, erübrigt sich eigentlich...

Intensiv starrte Katharina die Aufgabe an und versuchte irgendwie einen Ansatz zu finden. Das Dumme an diesen Aufgaben ist allerdings, dass die Teilaufgaben alle aufeinander aufbauen. Im Klartext heißt das: Unsere Freundin war geliefert.

Sollte jemand Probleme haben, ihr Dilemma zu erfassen, dem sei zur Hilfe folgender Vergleich gegeben:

Setzt euch mal mit einer Packung Wattebällchen vor eine massive Mauer aus Stahl und versucht diese durch Bewerfen mit den euch anvertrauten Bällchen einzureißen. Und? Kein Erfolg? Assoziieren wir nun die Wattebällchen als Katharinas mathematische Fachkompetenz und die Stahlmauer als das große Gebiet der Stochastik und Geometrie, so erhaltet ihr eine ungefähre Vorstellung ihres kleinen Problems...

Eine tolle Situation, nicht wahr?

So ähnlich waren auch ihre Gedanken in diesem Moment.

Es ist schon seltsam, was der Anblick eines einfachen Stück Papiers für Emotionen in einem einzelnen Menschen ausmachen konnte, wenn davon nahezu die ganze Zukunft abhing. Das geht über potentielle Verzweiflungstaten über nicht ganz unerhebliche Todessehnsüchte bis hin zu diesem berühmten Effekt, der einem erlaubt, das eigene Leben noch einmal vor dem inneren Auge Revue passieren zu lassen. So auch bei ihr...

Katharina wurde schnell klar, dass sie hier auf verlorenem Posten kämpfte. Eigentlich hätte sie genauso gut gleich nach Erhalt der Aufgabenblätter kapitulieren können.

Doch so malträtierte diese „Kämpfernatur“ ihr armes unschuldiges Hirn weiter und achtete nicht auf den stärker werdenden, hämmernden Schmerz, der sich in der Schläfengegend immer deutlicher bemerkbar machte.

-Ok; konzentrier‘ dich gefälligst, Rina. So ein bisschen Kopfschmerz wird dich doch nicht fertig machen! Zur Aufgabe: ich habe jetzt die Wahrscheinlichkeit und dann noch diese und-... SO EIN MIST!!! ES GEHT EINFACH NICHT!!!-

Es war sinnlos! Egal, wie sehr sie ihre zweite Persönlichkeit sie auch anfeuerte... es half nichts, sah man mal von der Tatsache ab, dass jene Kopfschmerzen immer schlimmer wurden.

Hattet ihr schon einmal das Gefühl, dass sich eure Gehirnwindungen vor lauter Anstrengungen zu verknoten schienen?

So im Nachhinein musste Katharina zugeben, dass diese Beschreibung ihren damaligen Empfindungen doch recht nahe kam. Was dann geschah, konnte man ihr bis heute noch nicht erklären.

Das einzige, was sie noch mitbekam, war, wie ihr langsam aber sich schwarz vor Augen wurde...

Ich weiß, dass ich nichts weiß...

„wort“- jemand spricht

~wort~  jemand denkt

Wort  Traum oder sowas ähnliches
 

Anmerkung meinerseits: bei mir kann es vorkommen, dass eine Teufelsfrucht doppelt auftritt.
 

„Nanu? Warum ist hier alles so duster? Wo bin ich? Doch nicht etwa im Jenseits, oder? Das hätte mir gerade noch gefehlt!“

Sie befand sich..., ja, wo befand sie sich hier überhaupt? Nichts als absolute und vollkommene Dunkelheit...

„Na toll, und nun? Ich stecke hier irgendwo im Nirgendwo und muss auch noch irgendwie diese verdammte Prüfung schreiben, sonst kann ich mir das Studium abschminken. Ich habe echt keine Lust doch noch als Kloputze zu enden, wie Oma mir geweissagt hat.. .“

Eigentlich sollte man in so einer Situation andere Sorgen haben, oder? Tja, leider bildet Katharina da die Ausnahme, wie immer eigentlich.

„Ok, jetzt sitzt du also hier... Bestimmt passiert jetzt gleich irgend was total Mythisches... OH WIE ICH SOWAS HASSE!!!“

Tatsache. Es passierte etwas, wenn auch nicht so ganz das, was sie erwartete hätte.

Irgend jemand tippte auf ihre Schulter und drückte ihr dabei irgendwas Matschiges in die Hand, wobei sie nicht wirklich identifizieren konnte, wer das war und was er ihr da gerade gegeben hatte...

Dieser jemand flüsterte nur noch etwas von wegen „Viel Spaß, Kleine“ und verschwand genauso schnell, wie er gekommen war.
 

Kopfschmerzen. Unbeschreibliche Kopfschmerzen.

Das war alles, was sie im Moment spürte. Kurz dachte Katharina noch über ihren seltsamen Traum nach und kam schließlich zu der Erkenntnis „Absolut hirnrissig und unwichtig“.

-Moment mal... Wo wir gerade von wichtig und unwichtig reden... War da nicht noch irgendwas?-

Plötzlich fiel es ihr siedend heiß ein. Matheprüfung! Die war doch heute, oder?

Schnell öffnete sie die Augen-

Und bereute es auch sofort wieder.

Die Sonne stand hoch am Himmel und blendete ihre ohnehin schon gequälten Augen.

-Moment mal! Da stimmt doch was nicht-

Und wie hier etwas nicht stimmte! Sie saß unter freiem Himmel! Und warum war es hier so verdammt eng?

„A- Aber... was ist denn hier los?!“

Das Problem an der Sache war nicht, dass sie den freien Himmel nicht mochte oder so. Nein. Ganz im Gegenteil...

Ihr Problem bestand eher darin, dass die Schüler die Matheprüfung, wie üblich, in der Schulaula geschrieben hatten. Diese besaß dummerweise ein Dach, welches ihre aktuelle Umgebung leider nicht vorzuweisen hatte.

Leider war da noch ein weiteres störendes Indiz, welches sie zu der Annahme verleitete, dass sie sich nicht mehr in einem der Schulräume befand.

Wie schon erwähnt: es war eng, sogar sehr eng...

Relativ schnell (in Anbetracht ihres noch etwas trägen Hirns) bemerkte sie, die Ursache ihres akuten Platzmangels.

Das Mathegenie saß in einem Holzfass...

Jawohl, ihr habt richtig gelesen. Katharina befand sich in einem Holzfass, welches den untrüglichen Geruch von etwas Hochprozentigen verbreitete.

Die freie Sicht auf den Himmel ließ sich durch das Fehlen eines Deckels ihrer neuen Errungenschaft erklären.

Schnell, so schnell wie es eben in einem äußerst engen Holzfass möglich ist, richtete sie sich auf und kletterte heraus.

Wie Katharina schon scharfsinnig kombiniert hatte, befand sie sich definitiv nicht mehr in ihrer Schule. Soviel war klar.

Ihre neue Umgebung sah eher nach einer Art Kneipenhinterhof aus. Sie selbst und ihr Fass befanden sich auf einer Art Pferdewagen, welcher wahrscheinlich die Fässer angeliefert hatte.

Überall lagen Schutt und zersplitterte Holzfässer herum. Sie schienen mit brutalster Gewalt geöffnet worden zu sein. Offensichtlich hatten es einige Gäste des Etablissements nicht erwarten können, sich ihre Kehlen mit dem edlen Gesöff, welches unzweifelhaft einst die Fässer füllte, zu benetzen. In Folge ihrer Ungeduld schienen sie etwas mehr Kraft als nötig gewesen wäre, in die Öffnung des Holzfasses gesteckt zu haben. Das Ergebnis breitete sich jetzt vor Katharina aus.

Umgeben war der Hinterhof auf der einen Seite von der Kneipe selbst und auf 2 anderen Seiten von Backsteingebäuden.

Die Kneipe schien also ziemlich versteckt zu liegen. Nur ein kleiner Zugang zu einer scheinbar wenig belebten Straße war die einzig erkennbare Verbindung zur Außenwelt.

Katharina zögerte nicht lange.

Ihr war eines klar: Sie wurde entführt! Warum sonst hätte man sie in ein enges Holzfass stecken sollen? Also ein klarer Fall. Sie musste hier schnellst möglich weg!
 

Gesagt, getan.

So schnell sie nur konnte, verließ sie den Kneipenhof und begab sich auf die angrenzende Straße.

Wie Katharina schon richtig vermutet hatte, war diese kaum belebt und so nutzte sie ihre Chance und machte sich aus dem Staub.

Die Straße war nicht sehr lang, unsere Freundin schätzte sie auf etwa 50 Meter, mehr nicht. Sie öffnete sich in Richtung einer langen Strandpromenade, von der man einen großartigen Blick auf das Meer hatte.

„Moment mal... DAS MEER???“ Entsetzt schrie sie auf. Wie konnte das sein? Sie war sich zwar sicher entführt worden zu sein, aber Katharina hätte schwören können nicht länger als maximal 2 Stunden bewusstlos gewesen zu sein...

„Ich war wohl doch länger weggetreten als ich dachte... Geographie ist zwar nicht meine Stärke, aber mal ehrlich. Wie Ost- oder Nordsee sieht das hier echt nicht aus... “

Zu dieser Erkenntnis hätte ihr Geolehrer ihr sicherlich gratuliert. Für jemanden, der Australien auf der Nordhalbkugel sucht, ist die Unterscheidung zwischen einer südseeähnlichen Landschaft und der Ostsee mit den vielen Bodden eine gewaltige Leistung.

Die Strandpromenade war mit Palmen gesäumt, diese gehören aber eben nicht, wie von vielen angenommen, zur deutschen Flora.

„Ok, super, wirklich ganz toll, das ist jetzt nicht wahr... Sieht ja glatt aus, als wäre ich irgendwo in der Karibik. Nicht das ich daran was auszusetzen hätte, unteren anderen Umständen sicherlich nicht, aber VERDAMMT NOCHMAL!!! ICH SITZ HIER IRGENDWO IM NIRGENDWO OHNE GELD, AUSWEIS UND OHNE DIE GERINGSTE AHNUNG, WO ICH BIN!!!“ Mit jedem Wort wurde ihre Stimme lauter. Leider hatte sie vergessen, dass sie sich nicht mehr in der menschenleeren Gasse befand, sondern auf einer doch recht belebten Strandpromenade.

Einige umstehende Passanten warfen ihr recht eigentümliche Blicke zu... Ihre Gedanken waren leicht zu entziffern: Armes, armes Mädel. Wo ist die schon wieder ausgebrochen?
 

Ohne auf ihre Umgebung genauer zu achten, begab sich Katharina auf die Suche nach einer Polizeidienststelle.

Sie suchte und suchte und suchte und suchte und suchte noch etwa 3 weitere Stunden lang, bis sie schließlich entnervt aufgab und in einem großen Hafen wiederfand. Sie setzte sich an ein Schiffsdock und dachte nach. Leider nicht sehr lange...

Langsam aber sicher machte sich ein ungutes Gefühl in ihrem Magen breit. Manche Menschen würden dies jetzt als eine dunkle Vorahnung deuten, aber hier verhielt sich die Sache etwas profaner. Unsere Lieblingsprotagonistin hatte schlicht und einfach Hunger.

Es gab nur ein Problem: Sie hatte kein Geld...

„So ein Dreck! Ich hab Hunger!!!“ Laut vernehmlich herummotzend begann sie ihre Taschen nach etwas essbaren zu durchwühlen, bis ihre Hand auf etwas Matschiges stieß...

Angeekelt betrachtete Katharina ihren Fund und prompt fiel ihr der seltsame Traum wieder ein. Hatte ihr da nicht irgendjemand etwas Matschiges in die Hand gedrückt..? Das war vielleicht gar kein Traum...

Das „Ding“, wie Rina es betitelte, hatte etwas von einer sehr kleinen Zucchini mit einem orange-blau gezacktem Muster... Die weiche Konsistenz deutete auf ein fortgeschrittenes Fäulnisstadium hin...

„Komische Frucht... und die weißen Flecken hier? Sieht fast aus wie Schimmel... Ist ja eklig. Das esse ich nie im Leben freiwillig!“

Aber wie heißt es so schön? In der Not frisst der Teufel Fliegen, oder eben kleine Zucchinis mit orange-blau gezacktem Muster und weißen Schimmelflecken...

Der Geschmack war ... unbeschreiblich. Es war so eine Mischung aus allen Küchenabfällen der Welt und vieles mehr... Katharina hätte nach ihrem Erstickungsanfall schwören können, dass eine Made sie kurz vor dem Verzehr fröhlich angegrinst hatte...

Nachdem sie aus ihrem selbstverschuldeten Kurzzeitkoma wieder erwacht war, beschloss sie sich in ihrem Taschenspiegel, den sie aus irgendwelchen nicht ersichtlichen Gründen immer bei sich trug, auf Folgeschäden zu untersuchen.

So bewunderte sie ihr sommersprossiges Gesicht und ihre flammend roten Haare.

Alles in allem hatte sie sich nicht verändert. Die Augen waren immer noch grün, ihr Körpermaß immer noch das eines größeren Hobbits und ihre Figur- naja reden wir nicht davon. Es waren eben die typischen Problemzonen einer Frau: Po (leider nicht der von Claudia Schiffer), Hüfte (hätten 2- 3 Kilo weniger vertragen können) und Oberweite ( naja, etwas größer als Mandarinen waren sie schon...)

Rina war also keine Schönheit in eigentlichen Sinne. Das wusste sie auch, störte sie aber herzlich wenig.

So betrachtete sie sich noch eine Weile im Spiegel als sie durch gackerndes Gekicher aufgeschreckt wurde.

„Seht euch doch mal die Kleine da an. Wo hat die denn ihre Klamotten her? Sehen ja aus wie aus einem Seegrab geklaut. Hihihihi.“

Leicht genervt wendete sich Katharina in Richtung der piepsigen Stimme. Hinter ihr standen 3 topgestylte Damen.

Eine von ihnen, die die gerade gesprochen hatte, schien die Anführerin zu sein. Sie war wasserstoffblond und trug ein weißes Stückchen Stoff, dass gerade mal das nötigste bedeckte. Ihr Busen quillte hervor und schien dem Betrachter förmlich ins Gesicht springen zu wollen. Um ihren Hals trug sie eine dicke Perlenkette, die so schwer wirkte, als könne sie ohne Probleme das dürre Stöckchen zwischen Kopf und Torso brechen.

Auch ihre Begleiterinnen trugen ähnlich geschmackvolle Kleidung, nur waren sie blauhaarig.

~Komisch, die sehen aus als wären sie in einen Farbtopf geplumst... Wer bitte hat denn schon blaue Haare? Sehen ja aus wie aus einem Manga entsprungen.~

„Hey Mädchen! Hat es dir die Sprache verschlagen? Hör mal gut zu, Kleine. So wie du aussiehst kann man dich doch nicht freiherumlaufen lassen. Was ist? Hast du kein Geld für anständige Klamotten?“

Verächtlich blickte der blonde Stock sie an.

Leicht verdattert stammelte Katharina: „Äh, nein. I- Ich-“

Schon wurde sie wieder unterbrochen. Beinah schon mit mitleidigen Minen wurde sie jetzt betrachtet. Alle 3 hatten plötzlich große glitzernde Tränen in den Augen.

„Das dachte ich mir schon. Du bist bestimmt so ein benachteiligtes Gossenkind... Aufgewachsen ohne Eltern, ohne Chance auf eine gute Schulbildung, immer der Gnade deiner Mitmenschen ausgeliefert. Musstest dich mit den Hunden um Nahrung prügeln...“ Theatralisch seufzten die 3 auf, kramten in ihren Taschen und zogen alle ein dickes Bündel an Geldscheinen hervor.

„Wir leben hier im Überfluss und du arme Seele musst dich im Dreck winden... Hier nimm!“ Schon überschütteten die 3 Damen Katharina mit dem Geld und machten sich aus dem Staub.

Noch von fern konnte man ihre Lobeshymnen auf sich selbst hören, da sie erneut einer ärmlichen Kreatur ein neues Leben ermöglicht hatten...

Schweigen und Meeresrauschen.

Die Wellen schlugen an den Kiel.

Die Möwen kreischten und Katharina?

Naja, Katharina saß noch etwa 20 weitere Minuten wie eine Marmorstatue an ein und der selben Stelle und zuckte nicht mal mit einer Wimper. Um sie herum flatterte das Geld fröhlich im Wind.

Langsam löste sie sich aus der Erstarrung, die der Schock der eben gesehenen Erscheinung bei ihr ausgelöst hatte und begann still schweigend das Geld aufzusammeln.

„Was war DAS jetzt gerade? Muss wohl die berühmte Südseementalität sein...“

Schulteruckend erhob sie sich und ging in Richtung eines großen Gebäudes.
 

Als sie so ihres Weges ging fiel ihr immer wieder auf, dass an dem großen Gebäude an allen möglichen Wänden verschiedene Fotos angebracht waren.

Neugierig geworden betrachtete sie diese und las die einzelnen Namen, die über den Fotos geschrieben standen. Seltsamerweise waren auch Geldsummen unter den Fotos...

Sie sahen fast aus, wie...

„STECKBRIEFE?! Was geht denn hier ab? Ich dachte sowas gab es nur im Wilden Westen...“

Staunend las sie für sich leise ein paar der Namen.

„Komische Namen... ‚Weißer Lemming Bone‘ ; ‚Holzfaust Linux‘ ; ‚Rokotsu der Spalter‘ ;

‚Buggy der Clown‘-“

An dieser Stelle stockte sie... Irgendwie kam ihr der Name bekannt vor, doch konnte sie ihn nicht einordnen.

Schulterzuckend las sie weiter.

„Hab‘ mich wahrscheinlich getäuscht... ‚Marshall D. Theach‘ ; ‚Lorenor Zorro‘ ; ‚Monkey D. Ruffy‘?!“

Spätestens jetzt traten ihre Augen aus den eigens dafür vorgesehenen Verankerungen.

Dieser Name, Monkey D. Ruffy, sagte ihr natürlich etwas. Immerhin hatte sie sich nie eine One Piecefolge entgehen lassen...

Spätestens jetzt war ihr alles klar.

„Jetzt hab‘ ich es! Langsam wird mir klar, was hier läuft! Irgendwelche One-Piecefreaks haben mich zu so einem verdammten Rollenspielscheiß entführt! Frage ist jetzt nur, warum? Und wo bin ich?“

Leicht verzweifelt beschloss sie sich eine Karte oder sowas ähnliches zu besorgen, oder zumindest eine Auskunft, wo sie hier eigentlich war.

„Es wird ja wohl noch einen vernünftigen Menschen in dieser Stadt geben. Irgend jemand muss das doch alles organisiert haben!
 

Nach einem etwa 2stündigen Suchen fand sie was sie suchten: Einen Kartenladen.

Schnell betrat sie das Geschäft und ging auf den Mann hinter der Theke zu.

„Entschuldigen Sie bitte. Ich weiß, dass klingt komisch, aber könnten sie mir vielleicht sagen wo ich bin? Ich habe absolut keine Ahnung...“

freundlich lächelnd sah der graumelierte Herr sie an und kramte eine Karte unter dem Tisch hervor.

„Aber natürlich. Das ist doch kein Problem. Hier, schauen Sie, da sind wir. Das hier ist die Insel Lunasol.“

Dabei zeigte er auf einen kleinen grünen Fleck auf der Karte.

Allerdings beruhigte es Rina nicht sonderlich zu wissen, wo sie war. Leider befand sich Lunasol in einem gigantschen blauen Streifen, der einen rötlichen dünnen Streifen kreuzte... Die Namen der beiden Streifen lauteten Grandline und Redline.

Noch war Katharina geneigt zu glauben, dass alles ein riesiger Scherz war und irgendwo Leute standen, die gleich „Versteckte Kamera“ rufen würden..

Diese Hoffnung wurde jäh zerstört, als eine große lilafarbene Schnecke plötzlich anfing „Ringeringeringe“ von sich zu geben und der Ladenbesitzer einen Hörer abnahm und sich mit dem schleimigen Schädling unterhielt.

Katharina machte auf dem Absatz kehrt und ging mit leicht unkontrollierbaren Zuckungen in Richtung Ausgang.

Der Ladenbesitzer sah ihn aufmerksam hinterher und drückte ihr noch die karte in die Hand. Mit einem fröhlichen „Schönen Tag noch“ geleitete er unsere Protagonistin zur Tür.
 

Draußen angekommen sank Rina mit einem dümmlichen Gesichtsausdruck auf die Stufen und murmelte immer wieder „Ich bin in der One Piecewelt...“ vor sich hin.

Was sollte sie also tun? Sie kannte hier niemanden, hatte zwar eine Menge Geld in der Tasche, aber das würde ihr auch nicht viel nützen...

Das Naheliegendste wäre es erst einmal sich zu beruhigen. Jeder Mensch hat da so seine eigenen kleinen Tricks. So auch Katharina.

„Ich weiß jetzt, was ich mache!“

Und mit weit ausgreifenden Schritten begab sie sich in ein Haus auf dem mit großen roten Buchstaben stand: ‚Schenke Zum Gehängten Mann‘.

Drinnen angekommen, begab sich Rina direkt zur Bar.

Der Wirt schaute sie neugierig an. Schließlich war es ziemlich ungewöhnlich für eine junge Frau am frühen Abend in eine fast vollbesetzte Kneipe zu kommen und ihm nur 3 Worte entgegenzuschleudern.

„Doppelten Whisky! SOFORT!“

Hastig kippte sie sich das Zeug runter. Eigentlich war sie kein großer Fan von Alkohol, aber das Zeug lullte nun mal so schön ein.

„Noch einen!“

Kopfschüttelnd schenkte der Wirt ihr nach und dachte so bei sich, dass die Kundin wohl irgendwelche Probleme hatte.

So ging das ganze noch 3 Stunden weiter, bis der Wirt sich endlich weigerte ihr noch mehr nachzuschenken.

„Lady! Sie haben weiß Gott genug!“

Leicht verklärt blickte sie ihn an und knallte einen dicken Batzen Geld auf die Theke.

„Wa-Wannsch ge- ge- genusch habbe, ds entschei- eide immer noooch isch.“

Uns so ging das fröhliche Ertrinken im Alkohol munter weiter.

Doch irgendwann registrierte Rina mit ihren letzten noch aktiven Synapsenverbindungen, dass sich neben ihr irgendso ein komischer rothaariger Kerl hingesetzt hatte, der wohl auch schon einiges intus hatte. Nebeb ihm türmten sich die Rumflaschen.

Ihr Nachbar bemerkte den Blick und grinste sie fröhlich an.

„Wa- wass maccht denn ein so hü- hübsches Per- Persönchen wie du hier?“ Dabei prostete er ihr zu.

Irgendwie konnte sich Katharina nicht helfen (das kann wohl keiner...): Ihr alkoholvergiftetes Hirn sagte ihr „den kennst du doch...“

In Vino veritas...

In Vino Veritas (Im Wein liegt die Wahrheit)

WICHTIG:

Danke vielmals für die kommis^^ Aber so wie ich gesehen habe, gibt es auch emsige Verteidiger der Domäne der Mathematik. Diese mögen mir verzeihen, da ich nur aus eigener Erfahrung sprechen kann und ich selbst eine mathematische Naturkatastrophe bin... Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass die Story kurz vor Skypia spielt, Shanks hat also nur noch einen Arm, naja ist eig. nicht so wichtig ^^ Vielleicht sollte ich auch noch erklären, dass für einen kaiser die Pirateneher das wichtigste Gut ist und deshalb Versprechen, Verträge und ähnliches unter allen Umständen eingehalten werden müssen.... Genug von meinem Gelaber! Los geht’s:
 

„wort“- jemand spricht

~wort~- jemand denkt
 

Obwohl ihr irgendein inneres Gefühl sagte, dass sie ihren Sitznachbarn kannte, konnte sie ihn einfach nicht zuordnen.

Nach einigem Überlegen gab sie es auf und entschloss sich ihre Aufmerksamkeit wieder wichtigeren Dingen zuzuwenden: Der nächsten Flasche Doppelkorn.

Leider gab es da nur ein Problem.

„Doppelkorn ist aus, Lady. Sie haben soeben den ganzen Bestand vernichtet, der für gewöhnlich einen Monat halten soll. Von mir kriegen sie keinen Tropfen Alkohol mehr! Sie hatten weiß Gott genug! Da können Sie mir noch so viele Berries auf den Tisch hauen. Es ist nicht gut für’s Geschäft, wenn meine Kunden den Laden in einer Holzkiste verlassen!“

Damit hatte der Wirt sein Machtwort gesprochen. Da konnte Katharina noch so sehr fluchen, drohen, bestechen, betteln und heulen. Der Wirt blieb hart.

Das Geschehen blieb ihrem rothaarigen Tischgefährten natürlich nicht verborgen.

„Wi- Wissen‘se was Lady! Isch ge-geb‘ Ihnen was aus! A- A- Alles auf misch!“

Der Wirt bekam davon allerdings nichts mit und erfüllte die Bestellungen seines Kunden ohne Murren.

Rina war schlichtweg überwältigt vor Dankbarkeit. Ja, ja... bei Besoffenen gehen die Emotionen gerne mal spazieren.

„Her- Herzlischen Dank!!! Sch weißß ga nisch wie isch I-Ihnen danken soll!“

Der Rothaarige winkte ab.

„Brauchen Sie nisch. Mach i- isch doch gerne. Weiß doch wie Probleme sein kö- können. Aso, isch bin ü- übrigens Shanks.“

Innerlich zuckte Katharina zusammen. Wieder sagte ihr diese Stimme, die noch nicht vom Geiste des Alkohols niedergeworfen war:“ MÄDEL! WACH AUF! DEN KENNST DU WIRKLICH!“

Doch wie gewöhnlich wird diese letzte gesunde Rest des Verstandes, wie so häufig eigentlich, geflissentlich ignoriert...

„Mei- Mein Name is Ka- Katharina. Aber nenn‘ Se mich ru- ruhig Rina, machen a- alle so. Freut mich.“

Uns so kamen diese 2 doch so unterschiedlichen Seelen ins Gespräch. Bei ausreichend Alkohol, der nur so in Strömen floss, erzählte oder besser gesagt brabbelte Katharina Shanks fast ihre ganze Lebensgeschichte. Das fing an von irgendwelchen Kindheitserinnerungen, wo sie als kleines unschuldiges Mädchen anderen Kindern in die Wange gebissen hatte, über dubiose Türaushebeaktionen in der Grundschulzeit bis hin zu ihren „Erfolgen“ auf mathematischer Ebene.

„U- Und so bin isch dann hi- hier in e- einer fiktiven Welt gelandet, d- die es eischentlich ga nicht gibt.“

Der Rothaarige hatte die ganze Zeit mehr oder weniger aufmerksam zugehört und fing nun an zu erklären, warum er sich heute Abend seinem besten Freund, dem Alkohol, mehr als üblich zuwendete.

So erfuhr Katharina, dass er der Kapitän eines Piratenschiffs sei und auf der ganzen Grand Line als einer der 4 Kaiser gefürchtet ist. Der Grund für seinen heutigen Alkoholexzess waren Crewprobleme. So hatten wohl 3 seiner Leute versucht eine Meuterei anzuzetteln, was aber nicht so wirklich geklappt hatte. Infolgedessen hatten diese sich dann mit einem recht beachtlichen Goldbetrag aus dem Staub gemacht, dabei allerdings einen anderen aus Shanks’s Crew so brutal zusammengschlagen, dass er noch in der selben Nacht an seinen Verletzungen starb.

Gespannt hing Katharina an seinen Lippen und zuckte mit einem mal zusammen als sich der Blick ihres Gesprächspartners immer mehr verfinsterte. Sie traute sich kaum etwas zu sagen, doch die Neugier war stärker. Der Alkohol schien mit einem Mal ihr Blut verlassen zu haben.

„Weißt du denn, was aus den Typen geworden ist?“

Grimmig lächelnd schaute Shanks sie an.

„Oh ja. Und ob ich weiß, was aus den Schweinen geworden ist!“ Schon allein der Tonfall, mit dem er diese Worte aussprach, jagte Rina einen eiskalten Schauer über den Rücken. Nichts war mehr von dem aufgedrehten Alkoholliebhaber zu sehen, den sie kennengelernt hatte.

Ungerührt fuhr Shanks fort.

„Ich habe die Dreckskerle verfolgt und am nächsten Tag auf einer Insel ausfindig gemacht. Du hättest sie sehen sollen. Die dachten scheinbar, dass sie damit ungestraft davonkommen würden, aber naja... Dem war dann ja leider nicht so!“ Ein abfälliges Grinsen schlich sich auf seine Züge und Katharina war sich gar nicht mehr so sicher, ob sie wirklich wissen wollte, was mit den Typen passiert war. Sie erinnerte sich von den Mangas her, was mit den Leuten geschieht, die jemand aus der eigenen Crew töteten. Diese bedauernswerten Seelen waren totes Fleisch.
 

Eine Zeitlang schwiegen sie und Katharina betrachtete den Rothaarigen.

Dieser schien tief in Gedanken versunken und genehmigte sich hin und wieder einen deftigen Schluck aus seiner Rumflasche. Spätestens jetzt merkte man, oder in diesem Fall Frau, dass ihn diese Sache wohl ziemlich mitgenommen hatte. Es ist eben leider nicht wirklich toll, wenn die Leute, die man eigentlich zu seinen Freunden zählt, einen auf diese Art und Weise hintergehen.

Irgendwie verspürte Katharina das Bedürfnis ihn aufzuheitern und wollte schon zu einer sinnlosen Frage ansetzen, als Shanks erneut den Mund aufmachte und den Blick zu ihr suchte. Jetzt schlug allerdings Gevatter Alkohol auch auf sein Sprachzentrum.

„Sag mal... Wü- Würdest d- du als Au- Außenstehende sagen, isch wä- wäre ein gu- guter Caiptn’n oder is die sa- Sache mit diesen Ty- Typen vielleicht doch mei- meine Schuld?“ Leicht verklärt schaute er sie dabei an.

Jetzt war Rina doch irgendwie überrascht. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet. Und überhaupt, woher sollte sie das denn wissen? Woher sollte sie ihrem Zustand überhaupt irgendwas wissen? Doch andererseits wollte sie ihn ja aufheitern... Und selbst dem volltrunkenen gescheiterten Abiturienten dürfte klar sein, dass dies von eher geringem Erfolg gekrönt sein wird, wenn man nur den Satz „Selber schuld“ zu sagen hätte.

Also genehmigte sie sich noch einen kräftigen Schluck Rum und setzte zu einer mehr oder weniger gut durchdachten Antwort an.

„A- Also isch wü- würde sagen, dass du ei- ein guter Caipt’n bist. Isch mein, ich kanns zw- zwar nich so gu- gut beurteilen, a- aber ich wür- würde sofort bei dir an- anheuern, wenn ich kö- könnte.“

Hätte sie in diesem Moment gewusst, welche Konsequenzen diese Aussage haben würde, hätte sie sich mit größter Freude und Bereitschaft eigenhändig die Zunge herausgerissen.

Aber es war leider zu spät. Es war heraus und daran konnte nichts mehr geändert werden. Nur dummerweise wusste das unsere Protagonistin im Moment noch nicht.

Shanks jedenfalls schien nicht nur aufgeheitert, sondern eher hellauf begeistert.

„D- Du würdest echt i- in meine Crew wo- wollen? Da- das lä- lässt si- sich arrangieren.“

Fröhlich grinsend wühlte der Rothaarige in seinen Manteltaschen herum und zog schließlich ein ziemlich ramponiertes Stück Papier hervor und reichte es Katharina.

„Je- Jetzt musst du n- nur noch un- unterschreiben, und schwupps, biste i- in mei- meiner Crew.“

Rina nahm den Wisch entgegen und schaute ihn nur kurz an. Irgendwie stand da halt irgendwas von Arbeitsvertrag, Rente, Verstümmelung, 2 Pflichtjahre. Eben nichts worüber sich ein normaler Mensch nicht erstmal gründlich informieren würde. Aber wie schon gesagt, wir reden hier ja bedauerlicherweise nicht von einem normalen Menschen, sondern eben von Katharina...

So schnell konnte man gar nicht „Stop“ sagen, hatte Rina den Vertrag mit ihrer einzigartigen Handschrift, die entfernt an eine Mischform aus Hebräischen und chinesischen Schriftzeichen erinnerte, unterschrieben und gab Shanks das Papier zurück.

Der nickte nur zufrieden, gab noch einen letzten glücklichen Grunzer von sich und schlief mit dem Kopf auf der Theke ein.

Rina beschloss nun auch, dass es an der Zeit wäre zu gehen und verließ in gefährlich anmutenden Bahnen die Kneipe.

Etwa 1 Meile weiter südlich fiel sie kopfüber in einen Busch und schlief selig schnarchend ein...
 

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Etwa 7 Stunden später, Ort: Kneipe
 

Ein rothaariger Mann wurde mit recht unsanften Methoden geweckt.

Über ihn gebeugt standen 2 Herren, die beide nicht hätten unterschiedlicher sein können.

Der eine war jemand, der auf gesunde Ernährung scheinbar nicht allzuviel Wert legte und demzufolge einen recht hohen Cholesterinwert haben dürfte. Vom Auftreten her erinnerte er eher an eine grün-weißgestreifte Bowlingkugel mit Armen, welche eine recht massive Fleischkeule hielten.

Der andere Mann war von der Statur her das krasse Gegenteil. Er war etwas kleiner, schlank und sah ziemlich bedrohlich aus, was er sicherlich nicht zuletzt seinen schwarzen Dreadlocks verdankte. Auf seinem rechten Oberarm war der Name ‚Yasopp‘ eintätowiert.

Beiden trugen Pistolen an den Seiten und schauten leicht angesäuert auf den Mann zu ihren Füßen. Langsam platzte Yasopp der Kragen.

„Caipt’n! Wach verdammt nochmal endlich auf! Wir wollen los! Ham‘ echt noch andere Sachen zu tun!“

Mit diesen Worten wurde über dem Roten Shanks ein Eimer eiskalten Wasser ausgeschüttet.

Prustend und laut vernehmlich fluchend setzte dieser sich auf und murmelte die ganze Zeit etwas, was sich verdächtig nach „verdammte Idioten“, „gemein und hinterhältig“ usw. anhörte.

Alles in allem schien er nicht sehr begeistert von der morgendlichen Dusche gewesen zu sein. Zu allem Überfluss machten sich nun auch noch dröhnende Kopfschmerzen in seinem Kopf breit, woraufhin er qualvoll aufstöhnte.

„Verdammt... mein Schädel. Ich fühle mich, als wäre ein Seekönig auf mir gelandet. Sagt mal Leute, was sollte diese saudämliche Aktion?“

Leider weckte sein Leiden bei seinen Crewmitgliedern nur bedingt Mitleid.

„Tja, Caipt’n tut mir ja Leid für dich, aber du bist selber Schuld, wenn du mit deinen Saufexzessen jedes Mal so übertreiben musst. Sag mal, was hast du die ganze nacht den getrieben?“ Lucky Lou betrachtete ihn neugierig.

Wieder einmal Schweigen. Stille.

Angestrengt dachte der Rote nach. Man konnte fast meinen, die Zahnräder in seinem Kopf knarren zu hören.

Verlegen grinsend sah er seine Leute an und meinte: „Ähm, tja, was habe ich so gemacht. Äh...“

Gespannt sahen Lou und Yasopp ihn an.

.

.

.

„Keine Ahnung?“

Entgeistert sahen sie ihn an.

Yasopp ergriff als erster wieder das Wort. „Noch mal für ganz Blöde. Du hast absolut keine Ahnung, was du letzte Nacht so alles getrieben hast?“

„Ähm, nö, nicht so wirklich“

Lou schüttelte nur mit dem Kopf. Innerlich hatte er schon mit den Macken seines Kapitäns abgeschlossen.

Plötzlich fing ein Stück Papier auf dem Boden seinen Blick. Neugierig geworden hob er es auf und las es durch. Dabei wechselte seine Gesichtsfarbe in ein blässliches Gelb.

„He! Yasopp! Das solltest du dir mal anschauen!“

Gesagt, getan, das geheimnisvolle Papier wurde näher untersucht.

Auch Yasopps Gesichtsfarbe wechselte nun, jedoch nicht in einen so ungesunden Farbton, wie den von Lou, sondern eher in ein erfrischendes, intensives Rot.

Gefährlich ruhig wandte er sich an seinen Caipt’n.

„Und du bist dir ganz sicher, dass du uns nichts wesentliches mitzuteilen hast?“

Unsicher geworden, schaute Shanks seine Leute an.

„Was habt ihr denn auf einmal?“

„Nun ja, so wie es ausschaut, hast du im Vollrausch einen Arbeitsvertrag mit irgendjemanden abgeschlossen und ihn verpflichtet für die nächsten 2 1/ 2 Jahre auf unserem Schiff zu arbeiten. Und wie du sicherlich weißt, musst der Vertrag eingehalten werden!“

Mit jedem Wort war Yasopp lauter geworden und Shanks Blick immer entsetzter.

„A- Aber das heißt ja, dass-“

„Ganz genau! Das heißt, dass irgendwo in dieser Stadt ein Unbekanter herumläuft, der rein technisch gesehen ein Mitglied unserer Crew ist. Und wenn wir ihn nicht schnellstmöglich finden, haben wir ein echtes Problem! Angeheuert ist nun mal angeheuert. Wenn wir diesen Jemand nicht schnellstmöglich finden und irgendein anderer Piratenkapitän Wind davon bekommt, könnte das ein echtes Problem werden!“

Shanks hatte sich mittlerweile aufgerichtet und sagte mit ernster Mine: „Dann finden wir diesen jemand! Wir wissen zwar nicht, wie dieser Jemand aussieht, aber wir haben immerhin eine Unterschrift, die kein Mensch entziffern kann... Also los, Leute!“

Mit diesen Worten wandte er sich um und ging.

Lou und Yasopp sahen ihm mit leicht verzweifelten Blicken hinterher.

„ Wieso nur hab‘ ich das Gefühl, dass die ganze Sache in einer Katastrophe enden wird?“
 

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etwa zur gleichen Zeit, Ort: 1 Meile weiter südlich
 

Langsam erwachte Katharina wieder zum Leben, auch wenn sie darauf lieber verzichtet hätte.

Ihr Kopf dröhnte wie 1000ende von Kriegstrommeln und der Kampf war scheinbar nicht zu ihren Gunsten ausgegangen... Zu allem Überfluss stach ihr die Sonne blendend hell ins Gesicht und verschlimmerte ihre Kopfschmerzen noch.

Auch die Tatsache, dass sie in einem Busch aufgewacht war, trug nicht gerade wesentlich zur Besserung ihres Gemütszustandes bei.

Hinzu kam noch, dass sie so gut wie keinerlei Erinnerung an den vorangegangenen Abend hatte.

„Oh mann... Rina. Diesmal hast du es wohl etwas übertrieben...“

Nach dieser überaus weisen Erkenntnis befand sich unsere Protagonistin leider noch immer im Dilemma der Frage, was sie denn jetzt tun sollte.

Sie saß in einer eigentlich nicht existenten Welt, ohne nennenswerten Geldbetrag und ohne Job.

Also perfekte Vorraussetzungen für ein neues Leben... (A.: Haha, Witz komm raus, du bist umzingelt...)

Die einzig logische Schlussfolgerung wäre jetzt also,( nein falsch geraten: Sie sucht keinen Weg zurück nach hause) sich einen Job zu besorgen.

Nur was für einen? Dieser Frage musste sich Katharina jetzt stellen.
 

Während sie so über dieses Problem nachdachte, fiel ihr eine ziemlich große Menschenschlange vor dem großen Gebäude, an welchem sie am Vortag die ganzen Steckbriefe gesehen hatte, auf.

Auf diesem stand in großen Lettern: Marinehauptquartier.

Gleich daneben stand in einem kleinen Aushang:

-Suchen neue Rekruten. Einstellungstests von 10 bis 14 Uhr. Bitte bei Leutnant Rhino melden.-
 

Eins.

Zwei.

Drei.

Pling.

Ein fröhliches Grinsen machte sich auf Katharinas Gesicht breit. Das war doch die Idee!

Was macht ein Mensch, der über keinerlei nennenswerte Talente und Eigentschaften verfügt?

Genau, er geht zum Zirkus oder zu früheren Zeiten zur Seefahrt. Was macht es da schon, dass man 0 Ahnung davon hat und zu allem Überfluss sehr leicht seekrank wird?

Diese und ähnliche Gedanken schossen ihr gerade durch den Kopf und sie zögerte nicht lange und trug sich auf der Liste ein.
 

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1 h später, Ort etwa 500 m von der Marinebasis entfernt
 

Shanks und seine Leute hatten die halbe Stadt auf den Kopf gestellt. Dummerweise konnten sie niemanden finden, der so etwas wie einen Funken der Erinnerung im Kopf des Rothaarigen auslösen könnte.

Es war aber auch zum verrückt werden. Zum wer weiß wievielten male schwor sich Shanks seine Trinkgewohnheiten etwas zu mäßigen.

Langsam begann auch er sich Sorgen zu machen. Wenn sie Mr. Incognito nicht bald finden würden, könnte das zu gewaltigen Problemen führen.

Shanks war schon kurz davor aufzugeben, als Lou einen überraschten Schrei ausstieß.

Er stand vor einer Marinebasis und schien voller Interesse einen Aushang zu lesen.

„Hey Caipt’n! Schau dir das mal an. Ich glaube, wir haben soeben den großen Unbekannten ausfindig gemacht!“

Stirnrunzelnd besah sich der Kapitän den Aushang und wurde augenblicklich kreidebleich.

„Scheiße... Wir haben jemanden von der Marine angeheuert.“ (Anmerkung meinerseits: Nein... viel schlimmer...)
 

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zur gleichen Zeit, Aufnahmeprüfungen
 

„LOS IHR MADEN!!! ZEIGT WAS IHR KÖNNT! IHR WOLLT BEI DER MARINE ANHEUERN? ABER NICHT SOLANGE ICH HIER ETWAS ZU SAGEN HABE!“

Diese und ähnlich aufbauende Sätze kamen von einem sehr stämmigen Mann, der in der Mitte eines Trainingsplatzes stand.

Seine schwarze Haarpracht war zu einem gigantischem Afro aufgebauscht und auch sein Kleidungsstil zeugte von einer gewissen Extravaganz. So schien seine Uniform nicht wie die der anderen Marineheinis im reinsten Weiß zu erstrahlen, sondern erinnerte eher an so etwas wie Fetzen von Elefantenhaut.

Aber das war nicht das Seltsamste an ihm. Auch nicht die schwarzen Knopfaugen, die tief in ihren Höhlen lagen, machten diesen Mann so einzigartig. Es war eher die seltsam gebogene Nase, die ihm seinen Namen gab: Leutnant Rhino.

Und in der Tat schien sich sein Riechorgan den Gesetzen der Schwerkraft zu widersetzen und steil in Richtung Himmel zu wachsen.

Als Rina ihn zum ersten mal gesehen hatte, hielt sie ihn für so etwas wie eine Witzfigur. Dem war aber leider nicht so. Er war vielmehr der Aufnahmeprüfer.
 

1.Aufgabe: Schießplatz

„EURE AUFGABE BESTEHT DARIN MIT DEM EUCH ANVERTRAUTEN GEWEHR DAS ZIEL DORT HINTEN ZU TREFFEN!“

Dabei wies er auf eine Zielscheibe in etwa 10 m Entfernung.

An sich eigentlich eine leichte Aufgabe, wenn man zielen kann und nicht gerade blind ist wie ein Fisch...

Dummerweise erwies sich Katharina schon in frühester Kindheit als unfähig ein Scheunentor auf 4m Entfernung zu treffen. Auch die Tatsache, dass sie so blind wie ein Fisch war, erleichterte die Aufgabe nicht wirklich.

So fasste sie das Ziel ins Auge, nahm maß und schoss...

Plötzlich durchzog ein markerschütternder Schrei die friedliche Morgenluft... Leutnant Rhino hielt sich verkrampft sein Hinterteil fest, als ob er befürchtete, es könne ihm abfallen.

War vielleicht gar nicht mal so abwegig. Nun ja, jedenfalls musste er schnellstens in die Not-OP. Diagnose: Streifschuss.

Aber immerhin, Katharina hatte sich Mühe gegeben...
 

2. Aufgabe: Liegestütze

Nachdem nun der erste Prüfer verhindert war, wurde ein neuer bereitgestellt. Dieser war eher von hagerer Gestalt und hatte nur ein paar blonde Fussel auf dem Kopf. Sein Name: Obergefreiter Pusteblume.

Da nun alle anderen Bewerber ein wenig Abstand zu Katharina hielten, aus welchen Gründen auch immer, wurde sie vom Obergefreiten nach vorne geholt.

„Hört gut zu. Eure nächste Aufgabe ist eher simpel. Jeder von euch wird 50 Liegestütze machen. Auf diese Weise wollen wir sehen, wer von euch die nötige Kraft hat, es hier in der Marine zu etwas zu bringen. Die junge Dame hier beginnt!“

Verunsichert sah sie ihn an. Liegestütze waren so eine Sache... In der Schule konnte sie ja immerhin noch auf Schwebebalken oder so ausweichen, aber hier...

„WORAUF WARTEN SIE NOCH?!“

„Äh, ja... ich mach ja schon...“

Mit Müh und Not begab sie sich in die Senkrechte und stemmte sich mit den Armen nach unten...

und verharrte in dieser Position...

„Ähm, entschuldigen Sie bitte, wenn ich mich irre, Anwärter, aber müssten Sie nun bei Liegestützen nicht auch wieder hoch kommen?“

Betretenes Schweigen machte sich breit.

„Nagut, NÄCHSTER!“
 

3. Aufgabe: Ausdauerlauf, 2 Stunden

Das war der Teil, der Katharina am wenigsten gefiel...

Sie hatte nichts gegen Ausdauerlauf, wenn er nicht länger als 25 Minuten ging. Aber 2 STUNDEN?

„Was bin ich denn? Ein Mutant mit der Lunge eines Wals? Ich glaub ja es hackt wohl!!!“

Leider wurden auf ihre Proteste relativ wenig Wert gelegt und so ging das fröhliche Gerenne los.

Nach 10 Minuten fühlte sich Rina als hätte ihre Lunge ein kleines Loch.

Nach 20 Minuten schien jemand mit der Lunge Fußball zu spielen.

Nach 40 Minuten hätte sich schwören können diese nicht mehr zu haben.

Nach 60 Minuten lag sie auf der Intensivstation.
 

Damit war das Thema Marine scheinbar erledigt...
 

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etwa zur selben Zeit vor der Marine
 

„Caipt’n... Es ist vielleicht besser wir vergessen die ganze Sache. Ich meine, nur wir 3 wissen etwas von dem Arbeitsvertrag... Kein anderer“

So und so ähnlich versuchten Yasopp und Lou ihren Kapitän davon zu überzeugen, die Aktion abzublasen. Jemand der sich bei der Marine bewirbt erschien ihnen nicht sehr vertrauenswürdig.... Auch wenn dieser Jemand rein technisch gesehen ein Mitglied ihrer bande war.

Aber Shanks dachte gar nicht daran. Als einer der 4 Kaiser war die Piratenehre einer der wichtigsten Werte für ihn. Und darunter fiel eben das einhalten von Versprechen und Verträgen.

„Leute! Wir finden diesen Jemand, aber vielleicht sollten wir morgen weitersuchen...“

Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging in Richtunfg Schiff davon, wo er seinem Vize wohl oder übel erklären musste, warum sie die Insel heute noch nicht verlassen konnten.

Yasopp zuckte nur mit dem Schultern und folgte ihm. Lou wollte sich noch schnell etwas zum futtern holen und dann nachfolgen.
 

Rina verließ just in diese Moment die Marinebasis und achtete nicht so sehr auf ihre Umgebung.

Die Sache mit der Marine wurmte sie... Sicher, sie war nicht besonders fit, hatte keinerlei Vorkenntnisse und war stark kurzsichtig, aber das war doch noch lange kein Grund sie abzuweisen. Vor allem, da alle anderen Anwärter angenommen worden waren.

Das einzige, was man ihr gegeben hatte, war eine Aufwandsentschädigung, die sie nur unterschreiben musste...

Da sie nun, wie schon erwähnt, nicht auf ihren Weg achtete, prallte sie auch prompt in etwas hinein, dass sich wie ein gigantischer Berg Wellfleisch anfühlte.

Von der Wucht des Zusammenstoßes auf den Boden geschmettert, ließ sie aus versehen den Zettel mit der Aufwandsentschädigung fallen.

Verwirrt blickte sie auf.

Vor ihr stand eine große Melone... Nein, Quatsch, das war nur ein sehr voluminöser Mann.

Dieser grinste sie nur freundlich an und half ihr auf die Beine.

„Na Kleine? Alles OK?“

„Jaja, geht schon, tschuldigung.“

Doch der große Mann und winkte nur ab und bückte sich, um ihr das heruntergefallene Papier zurückzugeben. Jedoch erstarrte er mitten in der Bewegung und starrte wie gebannt auf die Unterschrift.

„Sag mal... Kommst du gerade aus der Marinebasis?“

Verwundert blickte Katharina den Dicken an.

„Ja schon, woher wissen Sie das?“

Der Angesprochene ging aber nicht auf ihre Frage ein, packte Rina einfach und warf sie sich über die Schulter.

Anschließend stapfte er in Richtung hafen davon.
 

„HEY! VERDAMMT NOCH MAL! WAS SOLL DER MIST? LASS MICH GEFÄLLIGST RUNTER! DAS IST FREIHEITSBERAUBUNG! MEIN VATER IST ANWALT! DER MACHT DIR DIE HÖLLE HEI?

UND-“

Der Melonenmann kümmerte sich herzlich wenig um das Gezeter und hielt schnurstracks auf ein gigantisches Schiff zu.

Dort angekommen, machte er sich auf in die Kapitänskajüte.

„Hey Mädel! Stell endlich das Gezeter ein! Ich bring‘ dich jetzt zum Caipt’n. Der wird mehr oder weniger froh sein, dich zu sehen! Wie konnte er sowas nur anheuern... So besoffen kann man doch gar nicht sein...“

Schlagartig wurde Katharina still. Was wollte denn der Kapitän von ihr? Und was sollter der Scheiß von wegen anheuern?

Ihre Frage wurde recht schnell beantwortet als der Mann, der sich als Lucky Lou vorgestellt hatte sie in eine große Kabine stieß und laut vernehmlich sagte: „So Caipt’n. Hier ist dein neues Crewmitglied. Viel Spaß“.
 


 

So^^ Dfas kapi war diesmal etwas länger^^* Hoffe euch hat es gefallen.

Und der Alltag hat uns wieder...

Und der alltag hat uns wieder...
 

Hallo Leute... Tut mir WAHNSINNIG leid dass ich so lange gebraucht habe, abe rich bin einfach nicht aus dem Arsch gekommen. Ich werde immer fauler und fauler... naja, hier ist wieder ein kapi... Ich hoffe ews liest irgendjemand... Ist leider nur eine Art Lückenfüller geworden
 

Etwas verdattert sah Katharina sich um.

Vor ihr saß ,an einer Art Schreibtisch, ein rothaariger Mann , über dessen linken Auge sich 3 tiefe Narben zogen. Ein langer dunkler Umhang verbarg fast seinen ganzen Körper.

Da Rina sich jetzt angeblich in der Kabine des Caipt’ns befand, schlussfolgerte sie, dass der Rothaarige wohl der Chef der ganzen Sache hier war.

Dieser betrachtete sie mit einem spöttischen Blick und schien sich so seine Gedanken zu machen.

„Ok, du bist also die Neue.“

Mit großen Kuhaugen schaute Katharina ihn an. ~Das meint der doch jetzt nicht ernst... oder doch?~

Da sie immer noch keine Antwort von sich gab und der Kapitän nicht gerade der Geduldigste war, sprach er weiter.

„Da du nichts weiter zu sagen hast, nehme ich das jetzt mal als ein Ja. Nun erkläre mir doch mal bitte, was dich bewogen hat, bei mir anzuheuern!“

Langsam sickerte die Erkenntnis in Rinas Bewusstsein. ~Der meint das ernst!~

Leider sprach sie ihre Gedanken immer laut aus, was schon zu manchen Problemchen geführt hatte...

„Du meinst das ernst?!“

Mit leicht angesäuerter Mine betrachtete sie der Kapitän noch intensiver.

„Natürlich meine ich das ernst! Warum auch nicht? Immerhin haben wir letzte Nacht einen Arbeitsvertrag für zweieinhalb Jahre abgeschlossen!“

Rinas Gesichtszüge drohten zu entgleisen. In solchen Momenten war sie leider nicht mehr zu klaren Gedanken fähig.

„Haben wir?“

Nun war es am Rothaarigen Katharina etwas entgeistert anzustarren.

„Sag mal... Erinnerst du dich an den letzten Abend und die letzte Nacht?“

Jetzt wurde ihr langsam mulmig zumute. Irgendwas läuft doch da schief, wenn man von einem Kerl gefragt wird, ob man sich an die letzte Nacht erinnert. Das hat dann schon irgendwie etwas Befremdliches.

~Was zum Henker meint der... Ich hoffe doch nicht, dass wir- ~

Bei diesem Gedanken wurde sie bleich. Das durfte doch nicht wahr sein.

„Deinem Gesichtsausdruck entnehme ich, dass du keine Ahnung hast.“

Nüchtern schaute er sie an.

„Ähm, tja, also, öhm. Nö, keinen blassen Dunst. Was ist denn passiert?“ Erwartungsvoll blickte Katharina ihn an.

„...“

„Nun?“

„Öhm, tja, also...“

„Ja?“

„Keine Ahnung“
 

Die nächsten Minuten versanken in peinlichem Schweigen. Keiner brachte es fertig auch nur einen Ton herauszubringen. Die ungestellte Frage stand jetzt im Raum. Was ist letzte Nacht passiert?

Der Kapitän sammelte sich als Erster wieder und räusperte sich.

„Ähm, nagut. Das ist mir jetzt verdammt peinlich...“

Mürrisch blickte Rina ihn an und meinte „Wem sagst du das... Ich war das erste mal in meinem Leben richtig zu (A.: das is eine Lüge...) und dann passiert mir gleich sowas...“

„Naja, jetzt stecken wir beide in einer ziemlich bescheidenen Lage. Du hast bei mir einen Arbeitsvertrag unterschrieben und bist somit verpflichtet auf meinem Schiff zu arbeiten. Ich muss nun meiner Crew erklären, warum ich ausgerechnet dich angeheuert habe...“

Bei diesen Worten fixierten 2 wütend funkelnde Augen den Kapitän.

„Was soll das denn bitte heißen?! Ausgerechnet mich?“

Der Angesprochene hob nur beschwichtigend die Hände.

„Hey, hey. Ganz ruhig. So war das nicht gemeint. Du hast sicher wertvolle Fähigkeiten, die für uns auf See von großem Wert sein können.“

„Öhm...“

„Hast du doch?“

Die Zuversicht verschwand langsam aus dem Blick des Kapitäns.

„Ach komm. Irgendwas wirst du doch sicher können. Wie sieht’s denn mit Navigieren aus?“

Ein verlegenes Lächeln, ein zuckersüßer Blick und- „Negativ.“

Noch gab Shanks nicht auf. Es gibt schließlich absolut niemanden, der völlig unfähig ist.

„Du kannst doch sicher steuern?“

Wieder vonseiten Rinas das gleiche Gesicht. „Leider Fehlanzeige.“

Wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Zuerst stirbt der Glaube...

So auch hier.

Erneut wagte der Rothaarige einen Versuch

„Wie steht‘s mit dem Krähennest aus?“

„Bin stark kurzsichtig und habe meine Kontaktlinsen verloren.“

Wer sagt eigentlich Gewalt sei keine Lösung...

Shanks Gesicht verzog sich immer mehr zu einer Fratze.

„Und Kochen? Singen? Logistik?“

Wieder die gleichen Antworten. „Nein. Nein und ähm, Nein.“

Stöhnend hielt sich der Kapitän an seinem Schreibtisch fest.

„Sag mir jetzt bitte nicht auch noch, dass du leicht seekrank wirst...“

„OK, dann sag‘ ich es eben nicht.“

Wieder breitete sich eine eisige Stille in der Kabine aus.

Jeder schien so seinen eigenen Gedanken nachzuhängen, als Shanks plötzlich eine Idee hatte.

„Sag mal, deine Familie... Worin hat die deine Stärken gesehen? Hatte sie irgendwelche Zukunftspläne für dich?“

Zögernd blickte sie ihn an. Plötzlich schob sich das Bild ihrer Großmutter vor ihr Gesicht.

„Meine Oma hatte mit eine Zukunft als Putze prophezeit, aber ich weiß nicht, ob-„

„GEBONGT! Du bist unsere neue Reinigungskraft. Rockstar wird dir deine Kabine zeigen.“

Froh, dass er es endlich hinter sich gebracht hatte, rief er einen großen rothaarigen Kerl, mit einer etwas eigenwilligen Frisur.

„Rockstar. Bring die Kleine hier zu einer der freien Kabinen am Ende des gangs. Danke!“ Mit einem Knall wurde die Tür zugeschlagen und Rina folgte mit missmutiger Mine dem Kerl namens Rockstar.

~Oma war Hellseherin...~
 

Keine 3 Minuten später hatte ihr Begleiter ihr ihre Kabine gezeigt und sich mit einem knappen Kopfnicken verabschiedet. Er dachte sich schon längere Zeit nichts mehr bei den Eskapaden seines Caipt’ns und nahm sie eben als gegeben hin. Wer wusste schon, was jetzt wieder im Kopf des Seekaisers umherspukte und ihn veranlasst hatte dieses Mädchen in die Crew aufzunehmen.
 

Katharina saß derweil etwas verunsichert auf ihrem „neuen“ Bett und überlegte, wie sie schnellstmöglich von diesem Schiff wieder herunterkommen könnte. Sie wusste mittlerweile sehr wohl, wer dieser rothaarige Kapitän war, doch leider trug dieses Wissen nicht unbedingt zu ihrer Beruhigung bei.

Außerdem gefiel ihr die Aussicht hier die nächsten zweieinhalb Jahre den Besen zu schwingen nicht wirklich. Was noch schlimmer war: ihre Oma hatte recht... Zu allem Überfluss schien sie auch noch das einzige weibliche Wesen auf dem Kahn zu sein.

Die nächste Zeit versprach lustig zu werden...

So in ihre Gedanken versunken fiel sie schließlich in einen tiefen, tiefen Schlaf.
 

Ort: Schiff (Shanks); Zeit: 4 Uhr morgens
 

Friedlich lag Katharina in ihrer etwas unbequemen Bett. Das Geräusch der Wellen, das sanfte Gleiten des Schiffes und die leisen Schreie der Möwen.. All dies begleitete sie in ihren Träumen und ermöglichte ihr einen friedvollen Schlaf.

Leider sollte ihr dieses Glück nicht ewig beschieden sein, denn...

„AUFWACHEN!!!“ Mit einem Schlag wurde ihre Kabinentür geöffnet und ein bedrohlich wirkender Mann, der uns als Yasopp bekannt sein dürfte, stürmte hinein. Mit einem schadenfrohen Grinsen betrachtete er die zur Salzsäure erstarrte Katharina, die es gerade so vermieden hatte, einem Herzinfarkt zu erlegen.

Aus schreckensgeweiteteten Augen sah sie ihn an und brachte keinen Ton hervor. Also übernahm der Eindringling das Wort.

„Na los! Beweg‘ deinen faulen Hintern an Bord und mach dich an die Arbeit! Du bist schließlich nicht zum Vergnügen hier! Damit wir uns gleich richtig verstehen, bei uns wird gearbeitet und nicht bis in die Puppen gepennt. Geht das in deinen Schädel rein?“

Rina konnte nur verwirrt nicken, als Yasopp auch schon begann ihr ihre Aufgaben an Bord vorzulesen.

„Du beginnst damit, die Fische, die Lucky Rou gefangen hat, auszunehmen. Anschließend beseitigst du dann die Schweinerei und machst dich daran die Schiffstaue zu entknoten. Die haben bei der letzten Feier etwas gelitten. Danach kannst du gleich weiter machen das Vordeck zu schrubben. Die Algen setzen sich dort schon als Kruste fest. Ist wirklich nicht sehr appetitlich... Naja, egal. Danach müssten die Kanonen mal wieder üperprüft und gesäubert werden. Wenn sie verstopft sind ,kann man schließlich nur sehr schlecht schießen. Wenn du dann schon mal dabei bist, machst du eine Inventur des Schwarzpulvers. Ebenso fällt noch an-„

An dieser Stelle klinkte Katharina sich geistig aus. Das versprach ja ein lustiger Aufenthalt zu werden...

Nach etwa einer halben Stunde schien Yasopp seinen Vortrag beendet zu haben, was er scheinbar sehr bedauerlich fand. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er noch ein paar Stunden weiter erzählen können.

Das darf man ihm aber auf keinen Fall übel nehmen. Diese Arbeiten standen nun schon seit Monaten an und es hatte sich bis jetzt noch keine bedauernswerte Seele für diese anspruchsvollen Arbeiten gefunden. Wohlgemerkt, bis jetzt....

Fröhlich pfeifend verließ er nun die Kabine und ließ eine völlig verstörte Rina zurück. Seufzend erhob sich diese und meinte nur noch: „Oma, ich hasse dich...“
 

So schlich also der erste Tag ihrer Putzkarriere dahin und unsere Protagonisten musste feststellen, dass sie wirklich das einzige weibliche Crewmitglied war, was sich auch im Verhalten der restlichen Besatzung widerspiegelte. Jedes Mal, wenn sie an einem von ihnen vorbeiging, durfte sie sich spöttische oder anzügliche Blicke gefallen lassen.

Den Männern möge man das verzeihen, aber leider sind die Beschäftigungsmöglichkeiten auf See sehr begrenzt und es hat schon einen gewissen Reiz, wenn ein junges Mädchen auf allen Vieren auf den Planken herumkroch und Algenkrusten abschrubbte.

Was Rinas Job als Fischausnehmerin angeht, so hatte man beschlossen ihr vorerst keine Messer oder andere scharfe Gegenstände mehr in die Hand zu geben. Leider hatte es einen kleinen Unfall gegeben, als Rina sich einmal als Scharfrichter für Forellen versuchen und diese köpfen wollte. Dummerweise fand sich das Messer dann nicht im Fischkopf, sondern in Lucky Lous Fleischkeule wieder. Es brauchte einige Überzeugungsversuche um diesem klarzumachen, dass dies keinesfalls ein hinterlistiges Attentat auf sein Leben war...

Auch die Kanonenräume wurden jetzt sorgfältig abgeschlossen, da der Crew das Risiko sich auf dem Grund des Meeres wiederzufinden, eindeutig zu groß war. Dasselbe galt im übrigen auch für das Schwarzpulver...

Überhaupt schien man Rina in diesen Sachen relativ wenig Vertrauen entgegen zu bringen, warum auch immer.
 

Was den Kontakt mit der Crew anging, so lässt sich eigentlich nur folgendes sagen. Nichts.

Den Kapitän hatte sie eigentlich so gut wie gar nicht mehr gesehen, da sie immer ziemlich gut beschäftigt war und er sich wohl immer mit seinem kleinen Fässchen Rum begnügte.

Schon des öfteren fing sie an sich zu fragen, wie Shanks es überhaupt geschafft hatte, Kapitän zu werden, geschweige denn einer der 4 Seekaiser.

Lucky Lou hatte ihr noch immer nicht so ganz das vermeintliche Attentat auf ihn verziehen . Aber weitaus mehr schien ihn der Verlust seiner heißgeliebten Fleischkeule zu treffen, die nach dem Messerunglück dem Staub des Schiffes erlegen war und somit ungenießbar wurde.

Ben Beckman, der Vize, nahm von ihr sogut wie keine Kenntnis und betrachtete sie wohl einfach nur als notwendiges Übel.

Yasopp, ihr spezieller Freund, hatte endlich wieder einen Sinn in seinem traurigen Leben entdeckt und dieser hieß: Treib Katharina in den Wahnsinn bis sie freiwillig ins Maul eines Seekönigs springt.

Rinas Sympathie für den Pdeudo-Gangster-Rapper bewegte sich tendenziell gegen Null, vor allem da sie nicht begriff, was der Kerl gegen sie hatte. Jedes mal, wenn sie sich nur für 5 Minuten ausruhte, wurde sie entweder angeschnauzt oder angeschrien.

Nur bei einem Mitglied der Crew genoss sie so etwas ähnliches wie Ansehen. Rockstar.

Seit sie ihm an einem lauschigen Abend auf einer Insel zwar nicht das Leben gerettet hatte, sondern ihn „nur“ im K.O.-Saufen besiegte, brachte er ihr den größten Respekt entgegen.

Alles in allem war das Leben auf See nicht so wirklich ihr Ding und Katharina wünschte sich in die Schulaula zu ihrem Matheabitur zurück.
 

Natürlich merkte sie auch, dass man an Bord nicht wirklich glücklich mit ihrer Anwesenheit war. Deswegen verstand Rina auch nicht so ganz, warum der Kapitän unbedingt darauf bestand, dass sie hier die nächsten 2 ½ Jahre ihres Lebens vergeuden musste. Nur weil halt irgend so ein dämlicher Vertrag geschlossen wurde, und das auch noch im Vollrausch. Normalerweise hätte dieser dann doch keine Gültigkeit mehr, oder?

Diese und ähnliche Gedanken machte sich Rina jeden Tag, wenn sie wieder mal den Besen schwingen durfte.

Ihr war stinklangweilig und sie sehnte sich jdesmal nach den seltenen Langängen. Es konnte manchmal eine ganze Woche dauern bis sie mal wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

Zu allem Überfluss verliefen diese aber immer wieder gleich.

Schritt1: Schiff verlassen

Schritt2: Kleinen Beutel mit Lohn der vergangenen Woche entgegen nehmen

Schritt3: Lohn versaufen

Mit Schritt3 war Katharina nicht einverstanden, da sie meistens alleine trinken gehen musste, weil die Crew es immer wieder irgendwie schaffte sie abzuschütteln.

So ging sie also immer ihres einsamen Weges in Richtung Hafenkneipe und betrank sich schon gewohnheitsmäßig in ungesundem Maße.

Dass so mancher Mensch unter hohem Alkoholeinfluss dazu neigte sich gelegentlich selbst zu8 überschätzen, ist allgemein bekannt.

Auch Katharina bildete da keine Ausnahme...
 

So-.- Kommis sind wie immer erwünscht ... Wie schon gesagt, ich bin nicht so begeistert von dem kapi, aber naja... Schöne Ferien wünsche ich noch^^

David gegen Goliath

David gegen Goliath
 

So, wieder ein neues Kapi von mir^^ Diesmal ist es etwas mehr geworden, aber naja^^*

Ich wünsch euch viel Spaß^^ In meiner Funktion als Schülermultiplikator sollte ich vll. Noch sagen, dass Alkohol abhängig machen kann und Rina sowieso nen Dachschaden hat... Also Kinder! Nicht mit dem Alk übertreiben^^
 

Ort: Kneipe am Hafen Zeitraum: 20 bis 23 Uhr
 

So traf es sich also mal wieder, dass Katharina mutterseelenallein in einer von diesen verqualmten Hafenspelunken saß und sich ihrem neuen Freund, dem Alkohol widmete. Seufzend schaute sie sich um. Es könnte ja sein, dass wenigstens einer der Kerle hier Lust und Zeit zum Reden hatte. Bis jetzt waren zwar alle ihre Versuche, irgendwie mit normalen Menschen in Kontakt zu treten im Sande verlaufen, aber noch war Rina nicht bereit, einfach so aufzugeben.

Also schaute sie sich in jeder Stadt, wo sie vor Anker gingen, nach irgendjemanden um, der eine potenzielle Errettung vor der allmählich einsetzenden Verblödung, die leider bei mangelnder geistiger Beschäftigung eintrat, versprach. Zu ihrem Bedauern musste der Erfolg dieser Suche bei Null angesiedelt werden...

Was war auch von einem Haufen Piraten, der sich regelmäßig immer mehr Teile seines unersetzbaren Hirns (falls vorhanden) wegsoff, auch anderes zu erwarten?

Erneut ließ die Pseudopiratin ein Seufzen vernehmen, das vor Selbstmitleid nur so strotzte. Nach einem erneuten Blick auf ihr Umfeld musste sie sich eingestehen, dass wieder mal kein einziges intelligentes Wesen anwesend zu sein schien.

Gegen dieses übermächtige Gefühl der Enttäuschung konnte ihr im Moment nur eines helfen. Ein kräftiger Schluck Hochprozentiges.

Zu ihrem Erstaunen hatte Katharina recht schnell bemerkt, dass es auch noch andere alkoholische Getränke außer Rum in dieser Welt zu geben schien, nur war der billige Fusel eben am leichtesten zu beschaffen. Außerdem machte er den Schädel genau so schnell und zuverlässig dicht wie jedes andere teure Gesöff, vielleicht sogar noch besser.

So beschloss sie auch diesen Landgang in vollen Zügen zu genießen, eben auf Piratenart. Was sollte sie auch sonst tun? Die Crew hatte sie wieder einmal erfolgreich abgeschüttelt und mutterseelenallein hier zurückgelassen. Irgendwie musste man schließlich die Zeit totschlagen... Und am schnellsten geht das eben mit Alkohol.

Also saß sie nun schon seit gut 3 Stunden hier und becherte sich die Birne zu. Dass sie in diesem Moment selber gerade dabei war, ihr Resthirn wegzusaufen und ihre Leber für die Organspende wertlos zu machen, störte sie dabei herzlich wenig. Auf die Piraten konnte man ruhig schimpfen, immerhin waren sie ja der Grund für ihr neues Hobby.
 

Mittlerweile war sie einigermaßen betrunken und so langsam setzte bei ihr auch der sogenannte Tunnelblick ein, mit einigen anderen mehr oder weniger lustigen Nebenwirkungen.

So fand Rina sich in einem kurzen lichten Moment mitten beim Tanzen auf einem der Kneipentische oder beim Grölen irgendwelcher Seemannslieder (namentlich: Drunken Sailor) wieder.

Irgendwann, nach höchsten 10,11 oder 12 Drinks, fiel Katharina ein seltsamer Kerl ins Auge.

Der Mann war ziemlich groß, vergleichbar mit der Größe eines Grizzlybären und mindestens eben so dicken Armen. Er schien vor Kraft nur so zu strotzen und schien zu der Art Mensch zu gehören, der man nicht im Dunkeln begegnen möchte. Das Auffälligste an seiner ganzen Gestalt war allerdings weniger seine imposante Gestalt, sondern vielmehr seine doch recht eigentümliche Frisur. So hatte er seine blonden Haare in einem bananenförmigen Zopf zurückgebunden. Es sah beinahe so aus, als ob direkt aus seinem Hinterkopf solch eine gelbe Frucht direkt gen Himmel wachsen würde. Auch sein Bart wies diese recht eigentümliche Form auf... Alles in allem sah sein Kopf wie ein S mit einem Kreis dazwischen aus.

Katharina verschluckte sich fast bei diesem Anblick und musste sich bemühen nicht lauthals loszulachen, was an sich schon keine gute Idee gewesen wäre, da der Kerl von fast so großen Typen wie ihm selbst umgeben war. Sie alle schauten ziemlich grimmig in die Runde und waren wohl bis an die Zähne bewaffnet. Scheinbar war der Blonde so eine Art Kapitän und dem Aussehen seiner Crew nach zu urteilen, war mit diesem Kerl nicht gut Kirschen essen.

Aber wie sicherlich vielen Menschen bekannt, setzt der Alkohol die Hemmschwelle um einiges herab und der Größenwahn nimmt dagegen proportional zu.

Noch bevor die Stimme der Vernunft in Katharinas Kopf auch nur einen Ton von sich geben konnte, war dessen Besitzerin auch schon aufgestanden und nährte sich mit schwankenden Schritten dem Bananenmann.

Dort angekommen wurde sie von den riesigen Kerlen erst einmal abschätzend gemustert, bevor der Kapitän sie schließlich spöttisch ansprach: „Na Kleine? Was will denn so ein zartes Püppchen wie du in einer Kneipe mit so bösen Kerlen wie uns? Willst dir vielleicht ein bisschen Geld dazu verdienen ? Da sag‘ ich doch nicht ‚nein‘ “

Mit einem anzüglichen Grinsen betrachtete er sie und seine Kumpel lachten hämisch.

Katharina reagierte erst einmal überhaupt nicht. Man sollte vielleicht wissen, dass es im alkoholisierten Zustand bei ihr etwas dauerte bis sie eben gehörte Informationen verarbeitet hatte. Dafür folgte die Reaktion prompt.

Nachdem sich erstemal die Wut in Rinas Bauch so richtig schön zusammengestaut hatte, musste diese natürlich auch wieder raus. Am besten war das bei ihr zu erreichen, in dem sie ohne vorher nachzudenken, was sie da sagte, den Mund aufmachte und ihrer Zunge das Reden überließ. Gehirn aus, Funktionen an Zunge übergeben. Das herrliche Geschrei konnte losgehen...

„WAS BILDEST DU BANANENSCHÄDEL DIR EIGENTLICH EIN?! WAS BIN ICH DENN?! ‘NE NUTTE; ODER WAS?! WENN DU SCHWANZGESTEUERTES ARSCHLOCH ES SO NÖTIG HAST; DANN GEH‘ DOCH IN DEN PUFF!!! OBWOHL; NICHT FÜR ALLES GELD DER WELT WÜRDE DICH EINE FRAU AUCH NUR MIT DER KNEIFZANGE ANFASSEN!“

Stille. Die Luft war zum Schneiden dick. Fassungslosigkeit breitete sich aus und einige Kneipengäste fragten sich, ob das Mädchen da überhaupt wusste, wen es vor sich hatte. Scheinbar nicht.

Schließlich durchbrach das zornige Knurren des bananenzöpfigen Mannes die angespannte Ruhe. Die folgenden Worte kamen gefährlich leise über seine Lippen.

„Weißt du überhaupt, wer ich bin, Mädchen? Ich bin der große und von allen gefürchtete Banana-Joe!!!Keiner, der es je wagte, so mit mir zu sprechen, hat das überlebt! Besser du entschuldigst dich bei mir, bevor ich dir dein hübsches Köpfchen von den Schultern reiße!“

Das war wohl eine unmissverständliche Todesdrohung. Unmissverständlich für jeden anderen, nur nicht für eine völlig betrunkene Katharina. Wie schon gesagt... Alkohol und Größenwahn vertragen sich nicht... Völlig von sich selbst überzeugt, konnte sie zwar nur noch lallen, aber was soll’s...

„Pah! Is mir do Wurscht ob du ne Ban- Banane o- oder ne Aprikose bist! Vor je- jemanden wie dir, hab’sch doch keine A- Angst! We- Wenn isch wo- wollte, kö- könnte isch mit d- dir den Bo- Boden aufwischen!“

Ohoh! Völlig falsches Wort zur völlig verkehrten Zeit...

Banana-Joes Gesicht verfärbte sich dunkelrot. Man konnte erahnen, dass er ziemlich wütend war. Mit einem Ruck stand er auf und ließ sich von einem seiner feixenden Kumpel ein seltsam geformtes Schwert geben. Es sah aus, wie eine Verschmelzung eines Katanas und einer Bazuka.

Mit Schwung richtete er es auf die bleich gewordene Katharina. „Du wolltest mit mir den Boden aufwischen? Das will ich sehen! Man fordert mich nicht ungestraft heraus! Los, das klären wir draußen!“

Noch bevor Katharina einen Ohnmachtsanfall oder Epilepsie vortäuschen konnte, wurde sie gepackt und nach draußen geschleift.
 

Ort: das andere Ende der Stadt Zeit: 23 Uhr
 

Shanks und seine Leute feierten! Sie hatten auch allen Grund dazu, heute war der Geburtstag von Ben!

Bier, Sake und Rum flossen in Strömen, und jeder hatte mindestens eine hübsche junge Dame im Arm, im Falle von Detlev, dem männerliebenden Lademeister des Schiffes, wahlweise auch ein hübscher Typ.

Es wurde getanzt, gegrölt und natürlich gesoffen.

Für Unterhaltung war dank der spärlich begleiteten Tänzerinnen ausreichend gesorgt und es gab aber auch nichts, was die Partystimmung hätte trüben können. Zudem gehörte diese Kneipe Ignaz, einem alten Freund von Shanks, der trotz seiner 70 Jahre noch ganz gut beisammen war. Er wusste, wie man feierte!

Außerdem war ja schließlich die ganze Crew versammelt und so war der Spaß garantiert.

‚Naja, nicht die ganze Mannschaft ist hier versammelt‘ gestand sich der Captain ein.

Es fehlte jemand. Allerdings schien das bis auf ihn und Rockstar niemanden weiter zu stören.

Warum auch? Die Kleine war ja mehr eine Last als von Nutzen und der Großteil der Crew schien ebenfalls dieser Ansicht zu sein. Außerdem, wie sollte denn mit einer Frau ein anständiges Saufgelage zu schaffen sein?

Die Tatsache, dass die sogenannte Frau Rockstar im Kampftrinken besiegt hatte, wurde geflissentlich übergangen. Wenn Shanks ehrlich war, tat es ihm zwar etwas Leid um die Kleine, dass sie immer, wenn es ums Saufen ging zurückgelassen wurde, aber außer Rockstar betrachtete keiner sie als vollwertiges Mitglied der Crew. Sie wurde eben von den meisten als ein zu ertragendes Übel angesehen. Auch schien sie selber relativ wenig auf die Mannschaft zu geben und sich nicht gerade um den Kontakt mit ihnen zu reißen.

‚Was soll’s also. Das Mädel kommt auch so zu recht‘ (A.: Wenn du wüsstest...)

Um sein Gewissen zu betäuben, wurde schnell die angerührte Flasche Rum runtergeschluckt und zur nächsten gegriffen. Mit Erfolg. Ebenso schnell wie Katharina in die Gedanken des Rothaarigen kam, wurde sie auch schon wieder durch die Alkoholmassen herausgespült.
 

In einer anderen Ecke der Kneipe saß Rockstar und stocherte lustlos in seiner Mahlzeit herum. Ihm fehlte die Herausforderung. Bis auf den Kapitän schaffte es hier einfach niemand ihn im KO-Saufen zu besiegen. Außerdem hatte er ein ziemlich schlechtes Gewissen Katharina gegenüber, da die versammelte Mannschaft anwesend war, nur eben sie nicht. Er war sowieso dagegen gewesen sie zurückzulassen, aber naja, der Gruppenzwang eben...

Während er so nachdachte, entstand ein Tumult in der Kneipe.

Mit einem lauten Knall kam ein völlig aufgeregtes Kerlchen hereingestürmt und machte einen so riesigen Aufstand bis sich die ganze Crew um ihn versammelt hatte. Ganz außer Atem griff er erst mal nach der Rumflasche, die ihm von einem aus der Mannschaft gereicht wurde.

Schließlich trat Shanks hervor und betrachtete ihn. Irgendwas schien den Jungen ziemlich aufgeregt haben, nur was das war, konnte er sich leider nicht erklären. Da dieser aber immer noch keine Anstalten machte irgendetwas zu sagen, ergriff der Captain das Wort.

„So. Da du jetzt scheinbar wieder normal atmen kannst, wäre ich dir doch sehr verbunden, wenn du uns freundlicherweise mitteilen würdest, warum du wie ein Wahnsinniger hier her gestürmt bist. Dafür wird es doch sicherlich einen Grund geben, oder nicht?“

Ängstlich schaute der Junge, allen bekannt als Billy, zu seinem Kapitän. Er hatte noch nie auch nur ein Wort mit ihm geredet, aber das hier musste einfach raus! Das versprach schließlich einen ordentlichen Spaß!

„Tu –Tut mir Leid Captain, aber ich bin den ganzen Weg hierher gerannt und deswegen -“

„Jaja, ist ja schon gut. Nun rück endlich mit der Sprache raus“ unterbrach ihn Shanks. Das seltsame Gebaren seines Schiffsjungen machte ihn doch neugierig.

Schnell sammelte sich der Junge wieder und fuhr mit seiner Erzählung fort.

„Unten am Hafen haben sich ein paar Piraten über irgendjemanden unterhalten, der ihren Kapitän herausgefordert hat. Der Kampf wird jetzt gleich beginnen. Wenn wir uns beeilen, können wir noch-„

Und wieder wurde er von dem Roten unterbrochen.

„Und warum sollte dieser Kampf mich auch nur im geringsten Maße interessieren?“

Sicherlich, eine Schlägerei schaut sich schon so mancher Pirat ganz gerne mal an, aber sowas besonderes ist es ja dann auch wieder nicht. ‚Naja‘ überlegte er, ‚der Junge ist ja noch nicht allzu lange dabei. Für ihn ist das schon was besonderes, aber für mich ist der Kampf herzlich wenig von Interesse‘.

Verunsichert, aber keineswegs bereit aufzugeben, wagte Billy einen neuen Versuch.

„I- ich weiß, Captain, dass es Besseres gibt als eine Schlägerei, aber das ist kein gewöhnlicher Kampf! Banana-Joe ist in darin verwickelt!“

Langsam begann der Junge Shanks zu langweilen. Was sollte denn bitte an diesem Banana-Joe so Besonderes sein? Sicherlich, auf ihn waren 30 Millionen Berry ausgesetzt, aber für Shanks war er keine Bedrohung, auch hatte er keinerlei nennenswerte Fähigkeiten, um die man sich Gedanken machen musste...

„Und was ist an dem Kampf deiner Meinung nach dran, dass es lohnen würde, ihn anzusehen?“

Der Junge war plötzlich nicht mehr zu bremsen. Er schien sich vor Begeisterung überschlagen zu wollen. Schließlich sprudelte es aus ihm heraus.

„Banana-Joe wurde von irgendeiner Betrunkenen zum Kampf herausgefordert. Die meinte, sie würde mit ihm den Boden aufwischen! Und allgemein ist ja bekannt, diesen Kerl fordert man oder frau nur einmal heraus und dann nie wieder! Mit seinem Bazukaschwert hat keiner der schwächeren Piraten eine Chance gegen ihn! Und jetzt kommt's. Das Mädel, das ihn herausgefordert hat, ist weder bewaffnet noch hat sie irgendeine Ahnung vom Kämpfen! Es werden schon Wetten abgeschlossen, ob sie es schafft länger als 3 Minuten zu überleben. Die Quoten stehen gut. Ich dachte mir, falls jemand was zum lachen sucht oder Geld braucht, dann könnte er sich das ganze mal ansehen. So ‘nen Spaß gibt‘s schließlich relativ selten, oder Käpt’n?!“

Nachdem Billy seine Ausführungen beendet hatte, war es totenstill im Raum.

Die Nachricht musste ja erst einmal verdaut werden. Schließlich aber grölten die Männer los.

Auch Shanks lachte lauthals: „Na das verspricht doch glatt ein bisschen Unhterhaltung!“ An Ben gewandt, sagte er: „Na, wollen wir deinen Geburtstag vielleicht mit einer Clownsvorstellung abschließen, oder willst du lieber hier bei den Weibern bleiben?“

Ben winkte ab und meinte, dass er nur mitkäme, weil ihm die junge Lady so leid täte... (A.: lol, natürlich Ben -.-)

Also erhoben sich Shanks, Ben und auch Rockstar, dem ziemlich langweilig war und machten sich auf ans andere Ende der Stadt, um den vielgelobten Kampf mit anzusehen.

Der Rest der Crew beschloss in der Zwischenzeit weiter auf den Alkohol und die Frauen aufzupassen. Man konnte ja nie wissen...
 

Ort: Hafenkneipe Zeit: die letzte Stunde...
 

‚Mama... ich will nach Hause. Ich bin doch noch so jung...‘

Da stand sie nun. Nachdem man sie aus der Kneipe herausgezerrt und ihr einen Eimer eiskalten Wassers über den Kopf geschüttet hatte, war sie wieder einiger Maßen zur Besinnung gekommen.

Und die Situation in der sie gerade steckte, gefiel ihr überhaupt nicht...

Sie sollte also einen Kampf austragen. Nun gut, ok, Katharina war noch nie vor einem Kampf davongelaufen oder hatte jemals verloren...

Aber leider beruhigte sie das im Moment so gar nicht... Das Problem war nämlich, dass sie auch noch nie an einem richtigen „Fight“, wie es so gerne genannt wurde, teilgenommen hatte. Ihre Kampferfahrungen beschränkten sich auf Sumowettkämpfe im Fernsehen, DragonballZ-Kämpfe auf der Playstation und Pokemontrainerkämpfer in frühester Kindheit (A.: Auch das ist eine Lüge. Sie spielt auch heute noch Pokemon).

Alles in allem war Katharina eher passiv orientiert und die Tatsache, dass sie nun aktiver Part in einem Kampf sein sollte, behagte ihr so gar nicht.

Auch wusste sie gerade nicht, wer nochmal ihr Gegner war... Jaja, der Alkohol.

‚Naja, vielleicht habe ich Glück und es ist ein altes, von Rheuma und Asthma geplagtes Großväterchen, der seine jugendliche Kraft wieder entdeckt zu haben glaubt und mich aus dem Rollstuhl heraus mit seinem Gebiss vermöbeln will.

Leider wurde diese Hoffnung jäh zerstört, als schließlich ihr wahrer Gegner die Straße, auf der sie kämpfen würde, betrat.

Er war kein altes Großväterchen, sondern höchstens 35, schien weder Rheuma noch Asthma zu haben und sich auch sonst bester Gesundheit zu erfreuen. Auch war seine Waffe nicht ein Gebiss, sondern eher etwas, was an eine Bazuka-Schwertmischung erinnerte, während ihre einzige Waffe ein Zahnstocher aus der Kneipe war, wo sie bis eben noch friedlich und nichts Böses ahnend gesessen hatte...

‚Irgendwie ist das unfair...‘

Der Typ namens Banana-Joe schien ihre Nervosität, oder besser gesagt Panik, zu spüren und schien es sichtlich zu genießen.

„Na Kleine? Was ist denn los? Du hast ja plötzlich gar nicht mehr so eine große Klappe. Wolltest du mit mir nicht den Boden aufwischen?“

Jetzt wurde es Katharina Angst und bange. Das sollte sie gesagt haben? Unmöglich! So dumm war doch nicht einmal sie! Oder doch?

„Öhm. Äh, tja, ich glaube hier liegt ein großes Missverständnis vor, mein Herr. Vielleicht vergessen wir das Ganze hier einfach und gehen jeder unseren eigenen Geschäften nach. Wir finden doch gewiss eine friedliche Lösung!“

„HAHAHAHOHOHOHIHIHI!!! Weißt du Kleine, du gefällst mir! Du bist richtig unterhaltsam!“

Hoffnungsvoll schaute Rina ihn an.

„Also lassen Sie mich gehen?“

Spöttisch grinsend, antwortete ihr Gegner: „Das könnte dir so passen! Ich habe zwar gesagt, dass du mir gefällst, aber du hast mich nun einmal herausgefordert und die Piratenehre verlangt es, dass wir nun gegeneinander kämpfen! Aber ich mache dir einen Vorschlag:Du fängst in meiner Crew als Clown an und ich lasse dich vielleicht am Leben! Was sagst du dazu?“

Abwarten sah er sie an, doch Katharina schaute nur mit Kuhaugen zurück. Leider interpretierte ihr Gegner das irgendwie falsch.

„Ich weiß. Ich habe einfach ein zu gutes Herz. Ich bin eben zu gut für diese Welt! Hach...“ Theatralisch seufzte er auf.

Begeistert jubelte ihm seine Crew zu und es waren viele „Bravo“- Und „Du bist der Beste, Chef“ -Rufe zu hören.

Verlegen grinste Katharina ihn an und versuchte sich aus der Sache herauszureden: „Ähm, tut mir Leid. Ich fühle mich echt geschmeichelt, aber es ist so: ich habe schon einen Käpt’n.“ Mit einem zuckersüßen Lächeln bedachte sie banana-Joe.

Dessen Gesichtsfarbe wechselte zu einer recht intensiven Zornesröte.

„Wenn ich mit dir fertig bin, wird dein Käpt’n dich kaum noch wiedererkennen!“

Dies sprach er mit solch einer Impulsivität aus, dass die Menschenmenge um sie herum erschrocken ein paar Schritte zurückwich.

‚Ohoh, ich glaube, der ist wütend...‘

Nur noch am Rande bekam sie mit, wie die Leute um sie herum Wetten auf ihr Leben abschlossen. Ein ganz optimistischer Geselle hatte immerhin 20 Berry darauf gesetzt, dass sie länger als 4 Minuten überleben würde.... Bei der Quote könnte ihm das ein Vermögen einbringen...

So in ihre Gedanken versunken, bemerkte Katharina nicht, wie ihr Gegner sein seltsames Schwert zog und auf sie zustürmte.

Erst als ein atemberaubender Gestank ihr die Sinne zu vernebeln drohte, tauchte sie mit einem Aufschrei wieder in der Realität auf. „IGITT!!! WAS STINKT DENN HIER SO?!“

Verwirrt sah sie sich um. Direkt vor ihr, keine 20 cm entfernt, stand Banana-Joe und starrte ihr ins Angesicht. Er schien mitten im Schlag innegehalten zu haben und verbreitete einen seltsamen Geruch. Scheinbar hielt er nicht allzuviel von Körperpflege...

„Na, meine Kleine? Deine Reaktionsfähigkeit ist aber auch nicht gerade die Beste. Aber nun ist Schluss mit lustig! Jetzt geht’s hier rund!“

Mit diesen Worten stellte er sich wieder 5 Meter entfernt von ihr auf und begab sich in Kampfstellung, wobei er sein Schwert mit beiden Händen umfasste.

Auch Katharina wurde der Ernst der Lage so langsam bewusst und sie sah endlich ein, dass sie wohl keine andere Wahl haben würde als zu kämpfen.

Also begab auch sie sich in eine Kampfstellung, die sich von Ruffy aus den Mangas abgeschaut hatte. Nur wirkte dies bei ihm wohl etwas bedrohlicher, da sein ganzer Körper wohl kaum von einem übermäßigen Zittern durchgeschüttelt wurde, das einem Erdbeben alle Ehre machen würde.

‚Ein Plan muss her! Ein Plan muss her! Ein Plan muss her!‘

Immer wieder durchzog dieses Mantra ihren Kopf, aber es wollte ihr einfach nichts einfallen.

Leider wollte ihr Gegner ihr keine Chance lassen, sich einen Schlachtplan auszudenken. Mit lautem Gebrüll stürmte er auf sie zu und holte mit seinem Schwert aus. Mit einem panische Schrei wich Rina zurück und sah zu, wie die Klinge ihr Gesicht nur um Zentimeter verfehlte. Ihr blieb kaum Zeit zu reagieren, da holte Banana-Joe auch schon mit seiner Faust aus und schlug ihr mit aller Härte ins Gesicht.

Rina war erst einmal wie gelähmt und spürte den Schmerz nicht sofort. Erst als sie den Freiflug von knapp 5 Metern, auf den sie der Schlag geschickt hatte, beendete, fuhr ihr der Schmerz direkt ins Hirn.

Ihr Blickfeld begann sich zu trüben und alles drehte sich. Ein Hämmern durchzog ihren Schädel als würde ihn jemand mit einem Pressluftgerät bearbeiten. Verzweifelt bemühte sie sich nicht das Bewusstsein zu verlieren, denn dann, das war selbst ihr klar, hätte ihr letztes Stündlein geschlagen.

Langsam, ohne hektische Bewegungen zu machen, erhob sie sich wieder und versuchte sich irgend etwas einfallen zulassen.

Ihr Gegner betrachtete sie nur spöttisch. „Ach komm schon Mädel. Das ist doch hoffentlich nicht alles, was du kannst. Dein Käpt’n kann einem nur Leid tun-„

An dieser Stelle unterbrach Katharina ihn. Und zwar mit einem Faustschlag ihrerseits. Irgendwie hatte sie sich wieder aufgerappelt und einen Gegenangriff gestartet. Immerhin hatte selbst sie so etwas wie Stolz... Ganz tief drinnen... Sehr tief in ihr verborgen...

Leider blieb dieser beherzte Versuch ohne Erfolg.

Banana-Joe fing ihren Schlag ohne größere Probleme ab und seine Kumpane feixten nur. „Kleines, da musst schon etwas mehr Bumps dahinter sein, wenn du mir auch nur ein Haar krümmen willst. Aber so... Nene, so wird das nix! Ich zeig‘ dir mal wie das geht!“ Mit diesen Worten umfasste er jetzt ihren ganzen Arm und schwang sie wie ein Diskuswerfer durch die Luft. Erneut ein Freiflug... Diesmal Richtung Hauswand. Sie hörte nur ein widerliches Knacken und schon schoss ein stechender Schmerz durch ihren linken Arm. Laut schrie sie auf.

Stöhnend lehnte sie an den kühlen Stein. Ihr Arm war gebrochen und fühlte sich an als ob er mit Glasscherben gefüllt wäre. Katharina war speiübel und alles drehte sich nur noch mehr.

‚Verdammte Scheiße, das darf doch wohl nicht wahr sein! Wenn das so weiter geht, hat der mich zu Sülze verarbeitet, noch bevor ich auch nur einen gescheiten Angriff starten kann.‘ Sie brauchte ein Ablenkungsmanöver...

Dummerweise fiel ihr keines ein... Doch Kismet (Schicksal) hatte ein Einsehen oder Mitleid, je nach dem.

„Ringeringeringering, Ringeringeringering“

Verwundert blickte Banana-Joe sich um. Was war das denn? „Moment mal kurz, ich muss mal eben telefonieren.“ Gesagt, getan und er zog aus einer Tasche seines Mantels eine Miniteleschnecke.

Diesen Moment der Unachtsamkeit ihres Gegners ausnutzend stürmte Katharina auf Banana-Joe zu und rammte dem völlig überraschtem Kerl ihr rechtes Bein mit Schwung in seine Kronjuwelen.

„AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“

Banana-Joes Schrei ging durch Mark und Bein und einige seiner Männer verzogen schon aus Mitgefühl ihr Gesicht selber zu einer gequälten Fratze.

Katharina versuchte trotz ihres gebrochenen Arms die bei beine in die hand zu nehmen und zu verschwinden. Leider wurde dieses Unterfangen durch die Mannschaft von Banana-Joe verhindert, die sie umzingelt hatte. Auch der Käpt’n selbst schien sich wieder einigermaßen gefangen zu haben und blickte Rina nun mit einem tödlichen Blick entgegen. Dabei knurrte er nur „So meine Kleine. Guter Tritt. Muss ich schon zugeben. Aber jetzt beenden wir das Ganze! Viel Spaß in der Hölle!!!“

Nun richtete er den Bazukalauf seinen Schwertes auf sie und war bereit abzudrücken.

Rinas letzte Gedanken waren in einem Satz zusammenzufassen.

„Ich bin erledigt...“
 

So. Ich weiß ich bin fies an so einer Stelle aufzuhören, aber ich mache so schnell wie möglich weiter^^

Kommis sind erwünscht =P

Rettung in letzter Sekunde... oder doch nicht?

Rettung in letzter Sekunde, oder doch nicht?
 

So, weiter geht’s^^ Ich wollte mich nochmal entschuldigen, dass es solange gedauert hat, aber meine Ausbildung macht mir echt Stress-.- Und danke für die tollen Kommis^^ Ich hoffe ich langweile euch nicht zu sehr und wünsche euch viel Spaß^^
 

Ort: eine Meile südöstlich vom Kampfplatz Zeit: Mitternacht
 

Schon etwas angeheitert, bahnten sich die drei Gestalten ihren Weg durch die labyrinthartigen Straßen der Stadt.

Shanks, Ben und Rockstar suchten nun schon seit einer guten halben Stunde den Weg zu der Kneipe, in welcher der etwas ungleiche Kampf angeblich ausgetragen werden sollte.

Die ganze Zeit stand die Frage im Raum, wer denn bitte so bescheuert war, ohne irgendeine Waffe und nennenswerte Kampferfahrung einen bis an die Zähne bewaffneten 30 Millionen-Bery-Piraten herauszufordern.

Die Unsinnigleit des Unterfangens war selbst Rockstar klar, der sonst auch nicht der Schnellste im Denken war...

„Hey, hör‘ mal Käpt’n. ich denk‘ mal nicht, dass wir irgendwas Sehenswertes dort geboten bekommen. Ich meine, überleg doch mal... Niemand ist wirklich soooo dämlich...“ (A.: Wenn du wüsstest^^*)

Doch war Rinas einziger Freund nicht der einzige, der an der Geschichte zweifelte. Auch Ben war innerlich nicht so ganz überzeugt von der Aussage des Schiffsjungen. So viel Blödheit konnte ja unmöglich in einer einzigen Person konzentriert sein... Oder doch?

Shanks war im Gegensatz zu seinen beiden Begleitern doch recht optimistisch eingestellt. Schließlich war er schon seit über 20 Jahren auf der Grandline unterwegs. Und wenn er eins genau wusste, so war es die Tatsache, dass hier nichts unmöglich war, nicht einmal das Unmögliche selbst.

Vergnügt vor sich hinpfeifend, meinte er nur: „Wenn ihr keine Lust habt, könnt ihr gerne wieder umdrehen. Ich schaue mir das Ganze auf jeden Fall näher an.“

Und so stapfte er mit weit ausgreifenden Schritten weiter die Straße entlang und lies seine Begleiter wortwörtlich im Regen stehen. Diese wiederum wollten den ganzen Weg nicht unbedingt umsonst gelaufen sein...

„He Rockstar, ich weiß ja nicht, was du jetzt machst, aber ich hab echt keine Lust den Weg wieder zurückzugehen ohne wenigstens irgendwas gesehen zu haben... Ich geh mit dem Käpt’n. Wer weiß, vielleicht ist ja doch was dran an der Geschichte.“

Und so kam es, dass Ben die Verfolgung von Shanks aufnahm und einen missgelaunten Rockstar zurückließ. Mit einem Knurren setzte auch er den beiden schließlich nach.

Wer steht schon gern allein im Regen?
 

Keine 3 Minuten später war die Truppe wieder mehr oder wenig glücklich vereint und setzte ihren Weg fort.

Rockstar war wiedermal dabei, seinen 2 Freunden noch einmal in allen Details zu erklären, warum es unmöglich sei, dass es diesen Kampf auch wirklich gab, als...

„AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“

Ein markerschütternder Schrei, der ihnen die Haare zu Berge stehen ließ, gellte durch die Straßen.

Ben und Rockstar sahen sich entsetzt an.

„Wa- Wa- Was war das?“

Diese Art des Schreis, diese besondere Tonlage, der Frequenzbereich und die darin verborgenen Qualen... Alle Indizien deuteten nur auf eine Möglichkeit...

Es gibt keinen Mann auf der Welt, der diesen Schrei einfach mitleidlos ignorieren würde, besonders dann nicht, wenn man schon selbst Urheber eines solchen war. Die gepeinigte Männerseele, die ihre Artgenossen um Hilfe und Beistand bat... Das konnte nur eines bedeuten und Shanks fasste es auch in Worte.

„Autsch. Das hat bestimmt weh getan... Aber Leute, ich glaube, ich weiß jetzt, wo der Kampf stattfindet...“

Mit leicht bleichem Gesicht, winkte er ihnen ihm zu folgen.

Mit schnellen Schritten eilten die drei in die Richtung, aus der sie glaubten, den Schrei gehört zu haben.

Keine 2 Minuten später kamen sie auf eine Art Hauptstraße, die von einer dichten Menschenmenge vollkommen verstopft war.

Allen schoss nur ein Gedanke durch den Kopf: Hier musste es sein!

Da sie aber über keinerlei freie Sicht verfügten, versuchten die drei sich ihren Weg mit der allseits beliebten Ellenbogentechnik zu bahnen, mit Erfolg.

Schnell hatten sie einen ungehinderten Blick aufs Kampffeld.

Alles in allem war es nichts Spektakuläres, wie Shanks erkennen konnte.

Ein Mann mit einer seltsamen Bananenfrisur schwenkte bedrohlich eine Art Bazukaschwert durch die Gegend und richtete es auf ein ziemlich mitgenommen wirkendes Mädchen.

Hm, irgendetwas schien Shanks, Ben und Rockstar an dem Szenario zu stören, nur kamen sie beim besten Willen nicht drauf, was es sein könnte.

Schließlich traf den Vizen der Geist der Erkenntnis.

„DAS DARF DOCH WOHL NICHT WAHR SEIN!!! DAS GÖR KANN MAN KEINE 3 MINUTEN ALLEINE LASSEN!“

Für diesen Wutausbruch erntete er nur einen leicht irritierten Blick seines Kapitäns.

Offenbar wusste er mit dem Geschehen nicht sonderlich viel anzufangen.

„Käpt’n! Mach die Augen auf! Die Irre da, das ist unsere Putze!“

Der verwirrte Blick von Shanks wechselte von verwirrt über entsetzt zu stinksauer.

„WAS?!? Aber w-“

Er kam nie dazu den Satz zu beenden, da Banana-Joe offenbar keine Lust mehr hatte, sich noch weiter mit dem zitternden Nervenbündel vor ihm zu beschäftigen.

„So meine Kleine. Guter Tritt. Muss ich schon zugeben. Aber jetzt beenden wir das Ganze! Viel Spaß in der Hölle!!!“
 

Rina hatte gerade ihr letztes Gebet gesprochen und wartete nun auf das unzweifelhaft bevorstehende Ende. Doch nichts geschah... Hatte Banana-Joe plötzlich doch noch das Prinzip der Nächstenliebe erfasst oder war er schlicht und einfach nur eingeschlafen?

Sie wartete. Und wartete, und würde wohl noch bis heute warten, hätte sie nicht intelligenterweise die Augen geöffnet.

Sie wollte eigentlich eine spöttische Bemerkung in Richtung ihres Gegners los werden, doch diese blieb ihr wortwörtlich im Halse stecken.

Banana-Joe hatte keineswegs seine christliche Seite in sich entdeckt. Nein, der Grund, warum er sie aus vor Entsetzen geweiteten Augen anstarrte, war ein anderer.

Vor ihr aufgebaut stand ein großer rothaarige Mann, der seinerseits ein Schwert in der Hand hielt und es auf seinen Gegenüber richtete.

Ein leicht irres Grinsen schlich sich auf Katharinas Züge, als sie ihren Retter erkannte.

„Käpt‘n! Bin ich froh dich zu sehen! Ich bin völlig unschuldig, der Typ da hat mich völlig grundlos angegriffen! Ich hab gar nix gemacht und-“

Abrupt unterbrach Shanks leicht wütend klingende Stimme Rinas Ausschweifungen über ihre vermeintliche Unschuld.

„Tu mir einen Gefallen und halt deine Klappe! Darüber reden wir nachher noch!“

Schlagartig verstummte sie. Der Blick mit dem sie seitens ihres Käptns fixiert wurde, war dem eines gereizten Raubtieres gar nicht mal so unähnlich.

Ein Gedanke schoss Rina durch den Kopf. ‚Der ist wohl irgendwie sauer...‘ (A.: Wir gratulieren zu dieser Erkenntnis...)

Als Shanks sich Banana-Joe zuwandte, zierte ein seltsames Lächeln sein Gesicht. Es war diese Art Lächeln, die dir klar und deutlich sagt, was auf dich zukommt: ‚Du bist Kompost.‘

„Tut mir Leid, dass ich euren ‚Kampf‘, wenn man es denn so nennen will, einfach so unterbrechen muss. Aber weißt du, Kumpel, ich reagiere irgendwie allergisch drauf, wenn man meiner Crew das Lebenslicht ausblasen will. Da zuckt es mir dann immer irgendwie in den Fingern!“

Gegen Ende wurde seine Stimme immer bedrohlicher. Auch Banana-Joes Gesicht verlor bei diesen Worten langsam, aber sicher an Farbe.

Im Gegensatz zu Katharina erkannte er, gegen welchen Gegner eine Chance hatte und gegen welchen nicht und einer der 4 Kaiser fiel ganz sicher nicht in die erste Kategorie...

„Ähmn, äh... I- Ich glaube hi-hier liegt ein- eindeutig ein M-Missverständnis vor. Wi- Wir haben nur ein kleinen... ähm... Freundschaftskampf ausgetragen. Ja genau, einen Freundschaftskampf.“ Mit einem gezwungenem Lächeln, von dem Banana-Joe wohl glaubte, es wirke irgendwie vertrauenerweckend, sah er Shanks an.

Dieser verzog keine Mine.

„Hm, irgendwie komisch. Für mich sah es merkwürdigerweise so aus, als wolltest du das Mädel über den Jordan schicken... Wirklich seltsam...“

Vor Angst schlotternd, warf sich Banana-Joe in den Staub der Straße und wimmerte.

„Die- die Kleine hat mich doch herausgefordert -“ Bei diesen Worte schaute Shanks Katharina nachdenklich an, doch sein Gegner fuhr fort. „Hätte ich gewusst, dass sie in Eurer Mannschaft ist, oh großer Shanks (A.: oh Gott ist das widerlich zu schreiben-.-*), so hätte ich es doch nie gewagt, ihr auch nur ein Haar zu krümmen!“

In diesem Moment teilten Shanks, Ben, Rockstar und Rina alle denselben Gedanken. ‚Gott, ist das erbärmlich...‘

Angewidert betrachtete der Rothaarige seinen Gegner und meinte nur spöttisch: „Kumpel, bist du sicher, dass die Piraterie wirklich dein Ding ist und du dich nicht etwas bei der Berufswahl vertan hast? Vielleicht solltest du dein Glück in einer anderen Branche probieren, vielleicht wäre Buchhaltung eher was für dich... Nur ein gut gemeinter Rat meinerseits.“

Banana-Joe, noch immer untertänigst den Boden betrachtend, schien seinen leicht peinlichen Auftritt aber noch etwas in die Länge ziehen zu wollen.

„Ihr habt Recht, Ihr habt Recht, natürlich habt Ihr Recht, was auch sonst? Als Pirat bin ich völlig unfähig, ich-“

Jetzt riss Shanks langsam, aber sicher, der Geduldsfaden.

„Ich gebe dir noch einen weiteren Rat. Mach noch einziges Mal dein Maul auf und ich garantiere für nichts mehr. Schnapp dir deinen Haufen Pseudopiraten und geht mir nicht länger auf die Nerven!“

Dies ließ sich Banana-Joe nicht 2mal sagen. Schnell noch ein hassererfüllter Blick zu Rina, ein gezischtes „Das kriegst du zurück!“, ein paar Verbeugungen in Richtung Shanks und schwupps, weg war wer. Keine 3 Sekunden hatte es ihn gekostet, das Feld zu räumen.

Das triumphierende Lachen, welches sich aus Rina heraus kämpfen wollte, blieb ihr abermals im Halse stecken.

Shanks hatte sich nun seiner Putze zugewandt und sein Blick verkündete nicht gerade den ewigen Frieden auf Erden. Wohl eher das Gegenteil...

Ein großer Freund langer Reden war er noch nie gewesen, trotzdem verhalfen ihm seine rhetorischen Fähigkeiten immer wieder zum gewünschten Erfolg.

„Zum Schiff, SOFORT!“ Eindeutig keine Bitte...

Diese 3 Worte hatten eine beeindruckende Wirkung auf Rinas Anatomie. Das Herz rutschte ihr in die Hose, ihre Gedärme schienen Spaß daran zu haben, sich in einander zu verknoten und ihr drängte sich die Frage auf, warum zum Teufel sie das Gefühl hatte, einen Sack Steine im Magen zu haben.
 

Ben und Rockstar hatten nur einen mitleidigen Blick für sie übrig gehabt und sich dann ihrem Käpt’n angeschlossen, der mit weit ausgreifenden Schritten in Richtung Hafen verschwand.

Mit eingezogenen Schultern und hängendem Kopf schlurfte Rina hinter der Gruppe her. In Gedanken malte sie sich alle möglichen Szenarien aus, was Shanks wohl vorhaben könnte.

Vielleicht würde er sie einfach in ein Fass stecken und sie, irgendwo auf dem Meer treibend, aussetzen. Immerhin war er Pirat und diese Leute waren dazu durchaus fähig.

Oder vielleicht wollte er mit ihr ein Gespräch unter 4 Augen führen und sie wart nie mehr gesehen... Shanks als einer der Kaiser hatte sicherlich Mittel und Wege alles zu arrangieren... Ihre Leiche würde bis in alle Ewigkeit verschwunden sein. Die Grandline war schließlich heimtückisch. Da passierte schon mal der eine oder andere Unfall und wer wusste schon genau zu sagen, wo und wann das geschehen würde...

Langsam aber sicher wurde Rina Angst und Bange zumute.

‚Shit,was soll ich tun, was soll ich tun??? Ich sag ihm einfach, dass- Nein, glaubt er mir nie, oder vielleicht – nö, is zu bescheuert, so dumm ist er nun auch wieder nicht.... Aber möglicherweise... Ach verdammt, Ich bin geliefert...‘

Keine Ausflüchte oder passende Notlügen wollten ihr einfallen, die ihr vielleicht das Leben etwas lebenswerter machen könnten.

So in ihre Gedanken versunken, bemerkte sie nicht, wie ihre Füße sie zuverlässig aufs Schiff und in Shanks Kabine geführt hatten.

Dieser sah sie nur aus bedrohlich funkelnden Augen an und schien Rina förmlich mit seinem Blick aufspießen zu wollen, das kam der Realität vermutlich sogar sehr nahe...

„Soooo...“, sprach er mit gedehnter Stimme, „Nun erzähl mir doch mal, was da heute abend genau abgelaufen ist.“

Rina schluckte schwer. Genau das, was sie befürchtet hatte, schien einzutreten. Shanks stand kurz vor der Explosion und sie hatte keine gescheite Erklärung parat.

Schnell kratzte sie ihr letztes bisschen Mut zusammen und zwang sich ein paar Worte hervorzuwürgen.

„Ja, also... ähm, das ist wirklich ‘ne lustige Geschichte, du wirst lachen...“

Shanks Mimik verriet, dass er darüber wohl ein wenig anders dachte. Tief Luft holend fuhr sie fort.

„Ich saß da also, nichts Böses ahnend in der Kneipe und trank friedlich 1 oder vielleicht auch 2 Bier (A.: hängen wir an die Zahlen jeweils noch eine 0, dann könnte es in etwa hinhauen) Ja und dann hat mich der Kerl auch schon zusammengeschlagen.“

Unschuldig lächelnd sah sie ihrem Käptn in die Augen, ließ das aber auch sofort wieder bleiben, da sich Shanks Blick merklich verfinsterte. Grimmig lächelnd sah er sie an und seine Stimme quoll fast über vor Hohn.

„Wie sagt schon ein altes Sprichwort? Die Worte hört‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“

Rinas Hoffnungen, doch noch irgendwie ungeschoren aus der Sache herauszukommen, nährten sich stetig dem Gefrierpunkt, nur um schließlich vollends zerstört zu werden, als Shanks erneut das Wort ergriff.

„Jetzt mal ernsthaft. Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich?“

An dieser Stelle zog Rina es vor zu schweigen. (A.: Kluge Wahl^^*)

Doch der Rothaarige war noch lange nicht fertig.

„Hast du eigentlich eine Ahnung, was dir hätte alles passieren können? Wäre ich nicht dagewesen, könnten wir die Reste von dir in einer Streichholzschachtel einsammeln!“

Bedrückt senkte Rina den Blick. Recht hatte er ja... Sie hatte den Bogen wohl eindeutig überspannt.

Dieser Ansicht war wohl auch Shanks, denn er ging nicht weiter auf ihre schuldbewusste Mine ein und fuhr fort.

„Generell habe ich ja nichts dagegen, wenn sich meine Männer mal kloppen wollen. Das ist schließlich ganz natürlich. Ich selbst sage zu einer ordentlichen Prügelei auch nicht ‚Nein‘“ An dieser Stelle sah Shanks ihr durchdringend in die Augen. Instinktiv wusste Rina schon ungefähr , was jetzt kommen würde.

„Wenn, sagen wir mal, Rockstar mal in einen Kampf gerät, weiß ich wenigstens, dass er sich zumindest wehren kann! Du allerdings...“

Hier verlor sich seine Stimme. Rinas Gesicht wurde vor lauer Scham puterrot. Sie wusste ja selber, dass sie nicht gerade die Stärke eines Bären vorzuweisen hatte... Aber leider war es traurige Realität, dass auf jeden in der Crew ein ziemlich hohes Kopfgeld ausgesetzt war. ‚Bei mir dagegen...‘

Zum ersten Mal, seit sie in Shanks Mannschaft war, fragte sich Katharina, was sie hier eigentlich zu suchen hatte... (A.: Naja, die Erkenntnis kam doch noch, zwar recht spät, aber besser später als nie^^*)

‚Vielleicht ist es doch das beste, wenn ich verschwinde. Dann kann ich mich daran machen, herauszufinden, wie ich wieder nach Hause komme. War ja mal eine nette Abwechslung...‘

Eine Weile war es ruhig in der Kabine und jeder hing so seinen eigenen Gedanken nach.

Schließlich hatte Shanks einen Entschluss gefasst. Er setzte eine ernste Mine auf und sprach mit einer Stimme, die keinerlei Widerspruch duldete: „Hör zu, ich kann nicht immer und überall auf dich aufpassen. Schließlich habe ich Wichtigeres zu tun, als Kindermädchen zu spielen. Du wirst das Schiff nur noch unter Aufsicht und meiner ausdrücklichen Erlaubnis verlassen. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?“

Es war als hätte man ihr einen Eimer Eiswasser in den Magen geschüttet. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Shanks konnte sie doch nicht ernsthaft auf dem Schiff festhalten wollen?

Geschockt starrte sie ihren Kapitän an.

„I- Ich verstehe ja, dass du sauer bist, aber- “

„Kein Aber! Das ist ein Befehl!“ Und mit einen Blick auf ihren gebrochenen Arm und der Kopfwunde fügte er noch hinzu: „Ich schlage vor, du begibst dich jetzt zum Doc und lässt dich wieder herrichten. Das Gespräch ist übrigens beendet.“

Mit hilfloser Wut starrte Rina Shanks an. ‚Das Gespräch ist beendet... Wofür hält der sich eigentlich? So ein arroganter Sack!‘ Wortlos drehte sie sich um und verließ den Raum.
 

Zwei Stunden später lag Katharina in ihrer Koje und betrachtete gedankenverloren die Decke.

Sie kam gerade erst vom Doc wieder. Dieser hatte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen als er sie gesehen hatte und nur irgendwas von „Wie kann man nur so blöd sein“ und „Wieder mal typisch“ gemurmelt.

Ihr Arm wurde eingegipst, ihre Kopfwunde genäht und die 2 angeknacksten Rippen wurden stabilisiert. Sie durfte das Krankenzimmer nur unter der Auflage verlassen, dass sie hoch und heilig schwor, sich die nächsten Tage so wenig wie möglich zu bewegen. Zähneknirschend hatte sie zugesagt.

Nun lag sie also hier und freute sich schon auf die Kommentare der Crew am nächsten morgen.

Schlecht gelaunt schlief sie schließlich ein.

Das Geheimnis der Insel oder Abra Kadabrus Verschwindibus

Das Geheimnis der Insel oder Abra Kadabrus Verschwindibus
 

So, hier erst mal ein neues Kapi. Tut mir echt leid, dass es solange gedauert hat, aber ich war echt in einer, sagen wir, stressigen Situation-.- Ich wünsch euch trotzdem viel spaß damit^^ bEs ist auch extra lang^^

Kommis sind übrigens willkommen=P
 

„Hey, Weaky! Hol uns doch noch mal ein Fässchen Rum!“

Grölendes Gelächter erfüllte die Luft, doch Rina verzog nur verdrießlich das Gesicht, bereit jedem Kerl, der es auch nur wagte ihr zu nahe zu kommen, eine neue Stimmlage zu verpassen.

Der Vorfall mit Banana-Joe lag nun schon 2 Wochen zurück und hatte freilich schon seine Runde innerhalb der Crew gemacht. Yasopp fand das ganze natürlich urkomisch und hatte damit angefangen, sie vor den Augen der Mannschaft nur noch Weaky zu nennen. Und wie Piraten nun einmal sind, hatte Rina damit ihren Spitznamen weg.

Zu allem Übel war auch noch bekannt geworden, dass Shanks ihr, neben dem Verbot eines Landganges, auch noch jeglichen Tropfen Alkohol untersagt hatte. Dies war damit begründet, dass sich der Doc ernsthafte Sorgen wegen Rinas Leberwerten machte...

Für die Schiffsputze war damit der Tag gelaufen. Kein Landgang, kein Alkohol, kein gar Nix. Das Leben war einfach nur noch hoffnungslos und leer. Hinzu kamen noch diese dämlichen Probleme, die jedes Mal in Erscheinung traten, wenn jemand Bestimmtes in der Nähe war...

Also was sollte sie tun? Nicht einmal Rockstar, der aufrichtiges Mitleid mit ihr hatte, konnte ihr irgendwie helfen.

Sie sah ihren Schiffsgenossen wehmütig nach, als diese sich in Richtung der Hafenschenken verstreuten.

Rein theoretisch durfte sie zwar in Begleitung das Schiff verlassen, aber die Realität sah leider Gottes ganz anders aus. Irgendwie hatte niemand aus der Crew so richtig Lust, den wohlverdienten Feierabend mit Rina zu verbringen, auch nicht an diesem Abend..

So hatte sie die letzten 2 Landgänge an Bord des Schiffes verbracht.

Auch jetzt wieder lagen sie in einem Hafen einer großen und fruchtbaren Insel vor Anker. Von Ben hatte sie gehört, dass dieses Fleckchen Erde den wunderschönen Namen Gobatsu trug.

Eine alte Stadt erhob sich an den Seiten der Insel und formte, aus der Luft betrachtet, ein riesiges Kreuz. Viele alte Legenden umrankten Gobatsu, eine absurder als die andere.

Doch Rina interessierte sich im Moment herzlich wenig für die Insel. Im Moment hatte sie ganz andere Sorgen...

Einige grundlegende Dinge erregten schon längere Zeit ihr Missfallen...
 

So ertappte sie sich des öfteren dabei, wie sie verstohlene Blicke in Richtung ihres Kapitäns warf und sofort wieder wegschaute, wenn dieser sie bemerkte. Dabei stellte sie in ihrem Gesichtsfeld immer wieder einen mysteriösen Temperaturanstieg fest.

Vielleicht lag es daran, dass Shanks sie nun, da sie sozusagen Schiffsarrest hatte und sich nun hier auf dem Schiff zu Tode zu langweilen drohte, um einiges freundlicher zu ihr war und sich sogar zu Gesprächen mit ihr herabließ. Vermutlich war er zu der Erkenntnis gelangt, dass seine Putze schon genug gestraft war.

Nachdem sie diese Fakten durchgegangen war, kam Rina zu einer für sie logischen Erklärung. „Ich bin ganz einfach die ganze Aufmerksamkeit nicht mehr gewöhnt und deswegen... ja deswegen... Oder ich bin krank. Genau das muss es sein! Ich hab vermutlich die Grippe. Gleich morgen werde ich den Doc bitten mich zu untersuchen.“ (A.: Rina, du bist ein Vollpfosten...)

So in ihre Gedanken versunken, bemerkte sie nicht, dass sich jemand zu ihr gesellte.

Erst als ihr ein Krug Bier gereicht wurde, kehrte sie mit einem erschrockenen „Huch!?“ in die Realität zurück.

Verwirrt blickte sie den Neuankömmling an und verlor auch sofort ihr Sprachvermögen.

„Äh...?“

Shanks grinste sie nur an und drückte ihr den Bierkrug in die Hände.

„Du hast doch nichts dagegen, wenn ich dir ein bisschen Gesellschaft leiste? Ist doch öde hier so allein draußen rumzustehen, oder nicht?“ Immer noch zierte ein breites Lächeln sein Gesicht und Rina entwickelte prompt kurzzeitige Atembeschwerden. Auch ihre Gesichtsfarbe verwandelte sich in ein strahlendes Rot, welches jeden Krebs vor Neid hätte erblassen lassen. Ihr Sprachvermögen bemühte sich vergeblich zu einer Antwort anzusetzen, aber alles was sie herausbrachte war: „Öhm... äh, also... uhm... Ja!“

Etwas verdutzt schaute der Rothaarige das Mädchen an. Er wusste ja, dass sie etwas, wie sagt man so schön, eigen war, aber so..?

„Ist mit dir alles in Ordnung? Du bist ganz rot im Gesicht, weißt du das? Du hast doch nicht etwa Fieber oder so was?“ Prüfend legte Shanks ihr die Hand auf die Stirn.

Rinas Betriebssystem war kurz vor dem vollständigen Zusammenbruch. Hitze und Kälte wechselten sich ab und das Mädchen begann sich ernsthaft zu fragen, ob sie nicht vielleicht doch so etwas wie Schüttelfrost hatte.

Kritisch musterte Shanks seinen Gegenüber.

„Hm, jetzt wird dein Blick auch noch so glasig... Obwohl. Fieber hast du eigentlich keines.“

Langsam schaltete Rinas Hirn vom Stand-By-Modus wieder auf Vollbetrieb. Sich verlegen am Kopf kratzend, versuchte sie die Situation irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. Dabei fiel ihr Blick auf den Bierkrug in ihrer Hand.

„Ähm, also mir geht’s super. Hab mich nie besser gefühlt.“ Ein debiles Grinsen folgte. „Aber, ähm, korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege, aber hatte ich nicht strengstes Alkoholverbot?“

Schulterzuckend sah Shanks sie an.

„Dir geht’s auch wirklich gut? Naja, scheinst dich ja einigermaßen wieder gefangen zu haben... Was das Bier angeht, dachte ich mir, dass ein kleines Krügchen schon nicht schaden wird... Aber wenn du es nicht willst...“

„MEINS!“ In einem Tonfall, der Gollum alle Ehre gemacht hätte, klammerte sie den Bierkrug an sich, als wäre es ihr Erstgeborenes.

Beschwichtigend hob Shanks die Hände. „Ganz ruhig, ja es ist deines und niemand wird es dir wegnehmen.“

Rina, nun wieder beruhigt und etwas verlegen, wandte sich erneut an den Rothaarigen.

„Ähm, ja... Hör mal, nicht dass ich mich beschweren möchte oder so, aber womit habe ich denn das Privileg dieses Gesprächs verdient?“

Daraufhin wurde sie zum wiederholtem Male mit einem breiten Grinsen bedacht. Gut gelaunt antwortete Shanks: „ Naja, ich dachte mir, da die ganze Crew am Saufen ist, wäre es ziemlich unfair, dich hier allein mit einem Glas Wasser und altbackenem Brot zurückzulassen. Dachte, du freust dich vielleicht über ein bisschen Gesellschaft. Oder täusche ich mich da?“

Zu Tränen gerührt, bemerkte Rina ein angenehmes Kribbeln in ihrer Magengegend.

‚Shanks ist tatsächlich wegen MIR hiergeblieben. Er verzichtet meinetwegen auf ein paar Fässer Sake!‘

Vor lauter Freude über diese Erkenntnis, vergaß sie ganz, dass der Rothaarige noch immer auf eine Antwort ihrerseits wartete. „Ähm... huhu? Bist du noch da?“

Leicht irritiert wedelte Shanks mit der Hand vor Rinas Gesicht herum. Diese schaute in die Gegend wie ein glückliches Schaf...

„Okay... ich werte das jetzt einfach mal als ein Ja....“
 

So standen sie schweigend eine Weile an die Reling des Schiffes gelehnt und hingen ihren Gedanken nach.

Mittlerweile hatte Katharina ihren Verstand wieder eingeschaltet und überlegte nun, wie sie das „Gespräch“ wieder in Gang bringen könnte.

Plötzlich fiel ihr etwas ein.

„Du? Ich wollte dir noch etwas sagen...“ Neugierig wandte Shanks seinen Blick zu ihr.

‚Verdammt, wie formuliere ich das jetzt am dümmsten?‘ Die Zahnräder in Rinas Kopf konnte man förmlich rattern hören...

Schließlich fiel ihr ein gewisser Herr mit Namen Knigge ein. Unbeholfen schaffte sie eine Art Verbeugung in Richtung Shanks, dessen Augen jetzt auf Tellergröße heranwuchsen und dachte ‚Nanu? Was ist denn jetzt kaputt?‘.

Mit Schallgeschwindigkeit sprudelten die nächsten Worte aus dem Mädchen heraus. „Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich dir soviel Ärger gemacht habe. Vielen Dank, dass du mir das Leben gerettet hast!“

Auf ihre Aussage hin folgten 2 Minuten andächtigen Schweigens. Unsicher richtete Rina ihren mittlerweile steif gewordenen Rücken auf und sah Shanks ins Gesicht.

Dieser starrte sie weiterhin wie eine Geistererscheinung an...

„Ähm, Käpt’n? Ist alles in Ordung?“

Wie aus einer Trance erwachend, murmelte dieser etwas von „Wundern“ und „Mein armes altes Herz“ vor sich hin.

‚Was hat er denn‘ wunderte sich Rina.

Irgendwann fing sich Shanks jedoch wieder und begann sich Richtung Schiffsplanke zu bewegen.

„So, ich werd‘ dann mal wieder. Ich wollte mich noch mal mit Ben beraten, welchen Kurs wir einschlagen sollten.“

Rina allerdings war noch nicht gewillt, Shanks, der sich das erste Mal mit ihr wie mit einem vollwertigem Crewmitglied unterhalten hatte, einfach so ziehen zu lassen. ‘So einfach verschwindest du jetzt nicht!‘

Deswegen fragte sie auch aus rein pragmatischen Gründen, warum sie denn den Kurs besprechen müssten.

„Ich nehme an, wir sind noch hier immer noch auf der Grandline. Wir können doch nur in die Richtung fahren, die uns der Logport vorgibt.“

Von soviel Scharfsinn seitens seiner Putze war der Rothaarige etwas überrascht.

„Du hast schon Recht. Der Logport führt uns. Allerdings nicht hier... Irgendwas muss die Magnetfelder um diese Insel durcheinander bringen... das Problem ist, der Logport findet kein Ziel.“

Etwas verwirrt sah Rina ihn an.

„Was soll das heißen? Ist das Ding etwa kaputt?

Shanks wandte sich erneut zum Gehen, als er sich nochmal umdrehte und abwinkte.

„Nein, keine Sorge, er ist völlig in Ordnung. Keiner weiß, was hier vor sich geht, aber jedes Jahr um diese Zeit tritt dieses Phänomän auf. Niemand hat eine Ahnung, warum das so ist. Deswegen sind wir wohl auch das einzige Schiff im Hafen. Den meisten Piraten ist die Sache wohl zu gefährlich.“

Fröhlich grinsend winkte er ihr noch mal zu und verabschiedete sich in eine der vielen Hafenkneipen.

‚War ja klar, dass ihn die Tatsache ohne Orientierung auf der Grandline festzusitzen, nicht im Geringsten Sorgen bereitet...“

Aber da Rina Shanks vollstes Vertrauen entgegen brachte, blieb auch sie mehr oder weniger gelassen.

Im Moment beschäftigte sie eh mehr die Tatsache, dass sie nun schon wieder mutterseelenallein auf dem Schiff zurückgelassen wurde.

Mürrisch wollte sie sich gerade in ihre Kabine verziehen, um erneut über „die Sache mit dem Kapitän“, wie sie es ausdrückte, nachzudenken, als sie plötzlich begeistertes Kinderlachen vernahm.

Neugierig geworden, begab sie sich zur Reling um zu sehen, was los war.
 

Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen umzingelte eine alten Mann, der die 100 augenscheinlich schon lange hinter sich gelassen hatte.

Mit bittenden Augen sahen die Kleinsten unter ihnen zu ihm herauf und bettelten, was das Zeug hielt. Auch die Älteren der Gruppe schlossen sich an.

„Ach bitte, Opa Methusalem! Bitte erzähl uns die Legende! Bitte, bitte, bitte!“

Immer weiter wurde der kleine greise Mann bedrängt, bis er mit rauher und brüchiger Stimme antwortete.

Rina, durch den Tumult und das lebende faszinierende Fossil aufmerksam geworden, hörte gespannt zu.

„Die alte Legende ist doch keine Gute- Nacht- Geschichte für irgendwelche kleine Rotzgören wie euch! Um die wahre Bedeutung hinter ihr zu verstehen, muss man sich erst einen gewissen Grad an Weisheit erworben haben!“

Aus enttäuschten Minen wurde er mit traurige Kulleraugen bedacht. Ein kleines Mädchen gab sich besonders viel Mühe. Sie schaffte es sogar ein paar Tränen hervor zu quetschen und mit bebenden Lippen laut loszuweinen.

„BUHÄÄÄÄ!!!!! O- OPAAAAAAA!!! SCHLUCHZ!“

Prompt schlossen sich die übrigen Kinder an und schneller als dem alten Methusalem lieb sein konnte, war er von einem Chor jammernder und schreiender Wesen aller Altersklassen umgeben.

Vieles konnte man dem alten nachsagen: Geiz, Perversität, Arroganz und Miesepetrigkeit. Darüber war er erhaben und streitete es auch gar nicht erst ab. Aber niemand, absolut niemand, sollte behaupten können, dass er ein herz aus Stein habe.

Also sammelte er alle Kraft in seiner Stimme und schrie: „IST JA GUT!!! ICH ERZÄHL EUCH JA VON DER LEGENDE!“

Abrupt breitete sich Frieden und eine angenehme Stille aus. Mit etwas ruhigerer Stimme fuhr er fort.

„Ok, ich erzähle sie euch, aber nur unter einer Bedingung! Ihr haltet gefälligst alle den Mund!“

Eifriges Nicken folgte.

Gespannte Augen verfolgten Opa Methusalem. Der aber dachte noch nicht daran, anzufangen. Stattdessen wandte er sich in Richtung Rina und rief: „Also, wenn ich mich nun schon mal breitschlagen lasse, diese verfluchte Legende zu erzählen, dann sollen es auch alle hören! Willst du ewig weiter dort oben stehen und mich anglotzen oder was?! Wenn ich ein was nicht ausstehen kann, ist es, wenn man mich beobachtet! Also entweder bewegst du jetzt deinen Hintern von dem verdammten Schiff herunter oder ich schleif dich hierher, Mädel! Glaub mir, ich bin dazu durchaus in der Lage!“

Nachdem sich Rina von ihrem Schock erholt hatte, so direkt angesprochen zu werden, bewegte sie sich zögerlich in Richtung des alten Mannes.

‚Oh man, wenn Shanks das rauskriegt, kann ich mich einsargen lassen... Aber was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Und so ein nettes Geschichtchen bringt mich vielleicht auf andrer Gedanken...‘

Also begab sie sich wider besseres Wissen vom Schiff und gesellte sich zu der Gruppe.

Nachdem sie sich zu einer Gruppe von Jugendlichen in ihrem Alter gesetzt hatte, begann Methusalem mit geheimnisvoller Stimme zu erzählen.

„Vor 1000 Jahren war diese Insel bekannt als das Tor des Goldes. Viele Menschen zog es hierher, da diese Insel fruchtbar und reich an Bodenschätzen war. Doch das Wertvollste war das Gold, welches sich alten Überlieferungen zufolge in rauhen Mengen unter euren Füßen befand. Die Gier des Menschen ist unersättlich, getrieben werden wir von der Vorstellung unermesslichen Reichtums und Besitzes. Diese niederen Motive waren es, die nach wenigen Jahren auch Piraten auf den Plan riefen. Sie kamen hierher auf der Suche nach diesem legendären Schatz und ihnen war jedes Mittel recht um ihre kranke Gier zu befriedigen.

So versklavten sie die Einwohner der Insel und zwangen diese in unterirdischen Stollen nach dem Gold zu graben. Und es wurde gefunden. Riesige Mengen dieses unseligen Fluches wurden zu Tage gefördert, aber der Preis war hoch...

Mehr als 5000 Sklaven verloren ihr Leben. Doch das war den Piraten egal. Sie hatten immer noch nicht genug. Sie wollten mehr und mehr, nichts konnte diese Gier in ihnen auslöschen. Aber ihnen gingen die Sklaven zur Neige. Daher befahl ihr Kapitän ihnen auch die Nachbarinseln zu überfallen und alle kräftigen Männer zu versklaven. Kinder und Frauen wurde einfach getötet, da die Piraten keine Verwendung für diese hatten.“

An dieser Stelle machte Methusalem eine Pause und blickte traurig in die Ferne. Die Kinder waren gebannt vor Schreck und auch Rina musste zugeben, dass sich auf ihrem ganzen Körper eine hartnäckige Gänsehaut gebildet hatte.

Schließlich schien sich der Alte wieder zu fangen und fuhr fort.

„Den Piraten bereitete es Freude zu töten. Sie liebten es, wenn das Blut in Strömen floss. Ich weiß nicht, wieviele 1000ende sie getötet haben, aber es waren Unzählige.

Mit immer neuen Sklaven konnten sie immer mehr Gold fördern, aber die Verluste waren riesig. Doch es reichte den Piraten immer noch nicht. Und so plünderten, mordeten und raubten weiter, und hätten wahrscheinlich noch ewig weiter gemacht, wenn ihnen nicht Einhalt geboten worden wäre.

Es begab sich zu der Zeit, dass ein neuer König diesen Teil der Grandline übernahm.

Als er von dem Elend der Inselbevölkerung und den Machenschaften dieses Piratenpacks hörte, stellte er eine Armada von 50 Kriegsschiffen und 10 000 Mann zusammen, um gegen Pesuto, den Kapitän der Piratenbande, zu Felde zu ziehen.

Die darauf folgende Schlacht war schrecklich und grausam. Viele königliche Soldaten fanden den Tod und es sah so aus, als ob die Piraten den Sieg davon tragen würden.

Pesuto hatte sich den jungen König gesucht und ihn zum Kampf auf seinem eigenen Schiff herausgefordert.

Dieser Pirat hatte von der Teufelsfrucht des Goldes gegessen und konnte alles und jeden mit Gold überziehen und einen langsamen und qualvollen Erstickungstod sterben lassen. Der König war verzweifelt, doch kämpfte er tapfer weiter. Er wusste, gegen jemanden, der eine Teufelsfrucht gegessen hatte, hatte er keine Chance. Aber doch wollte er nicht aufgeben. Er musste sich also etwas einfallen lassen.

Doch was half gegen solch einen Gegner? Wie besiegt man jemanden, der praktisch unverwundbar ist?

Jedoch wusste der König aus Erzählungen seines Vaters, dass man Teufelsfrüchte mit Wasser besiegen kann.

Aber wie bekam er den Piraten dazu, ins Wasser zu springen? Freiwillig würde er das wohl kaum machen. Es sei denn... Genau, das war die Lösung. Die zweite Schwachstelle des Piraten war seine Gier. So schnell er nur konnte, sprintete der junge Herrscher zu einer Truhe, die prall gefüllt war mit Gold. Dieser gab er einen gewaltigen Stoß und sie fiel mit einem lauten Platsch ins Wasser.

‚Mein Gold, NEIN!‘ schrie der Pirat und wollte der Truhe hinterher springen. In seinem Wahn vergaß er völlig, dass er nicht schwimmen konnte und ertrank jammervoll.

Der Rest der Schlacht ist schnell erzählt.

Die Soldaten des Königs besiegten die Piraten und richteten diese auch gleich an Ort und Stelle hin.“
 

Erneut pausierte Methusalem und man konnte meinen, so etwas wie Stolz auf seinem Gesicht ablesen zu können.

Rina selbst hatte die ganze Zeit mitgefiebert, jedoch fragte sie sich noch immer, warum der alte Mann sich die ganze Zeit so sehr dagegen gesträubt hatte, diese Geschichte zu erzählen... Sicherlich, an manchen stellen war es etwas blutig zugegangen, aber das war eben die Realität.

Der Greis sah Rina nun direkt ins Gesicht. Die Kinder, die beim Sieg des Königs laut gejubelt hatten, sahen Methusalem nun verwundert an.

„Was ist denn los, Opa?“

Traurig schaute er jetzt jeden einzelnen an.

„Das, was ich euch erzählt habe, ist leider noch nicht die ganze Geschichte.“

Augenblicklich wurde es still.

Der alte Mann schien sich nicht ganz sicher zu sein, ob er weiter erzählen sollte, aber ein Blick in die Gesichter seiner Zuhörer bewog ihn dazu, es doch zu tun.

„Nun, nach dem Sieg über die Piraten wurde der König überall als Held verehrt und es herrschte 100 Jahre lang Frieden.

Aber nach diesem Zeitraum berichteten einige Inselbewohner, sie hätten eine Flotte Piratenschiffe aus massiven schwarzen Ebenholz gesehen. Die Segel seien zerrissen gewesen, als ob diese Schiffe Jahre den Stürmen der Grandline ausgeliefert gewesen seien. Als man aber noch einmal hinsah, war die Flotte plötzlich verschwunden...

Viele Leute hielten das nur für die Fantasien einiger betrunkener Fischer, bis- “

Erneut brach der alte Mann ab und man konnte ein Grauen auf seinem Gesicht ablesen, als ob er selbst dabei gewesen wäre.

‚Wer weiß... vielleicht war er ja sogar dabei... Ach Unsinn! Kein Mensch wird 1000 Jahre alt!‘ Schnell schüttelte Rina diesen Gedanken ab, das war ja geradezu lächerlich.

Schließlich schien sich Methusalem wieder zu fangen und fuhr fort.

„Bis zu dem Augenblick als der Nebel auftauchte. Man feierte gerade das Gedenkfest zu Ehren des Sieges des großen Königs, der einst die Piraten besiegte. Viele Schiffe lagen im Hafen vor Anker, die Seemänner waren extra zu diesem besonderen Ereignis angereist. Nach einem langem Tag des Feierns hatten sich die Männer zum Schlafen auf ihre Schiffe zurückgezogen und niemand bemerkte den Nebel.

Am nächsten Morgen wunderte sich die Stadtbevölkerung, warum es unten am Hafen so ruhig war. Für gewöhnlich sangen und grölten die Seemänner den lieben langen Tag. Doch nicht so an diesem Tage.“

Spätestens jetzt hingen die Kinder und Jugendlichen an den Lippen des Alten. Dessen Mine hatte erneut den Ausdruck heftigen seelischen Schmerzes angenommen.

Schließlich fuhr er fort.

„Als die Menschen zum Hafen kamen, war es still. Niemand war zu sehen. Die Schiffe waren verlassen, die Hafengebäude leer und die Schatzkammern geplündert. Niemand konnte sich das erklären. Die Männer wurden nie wieder gesehen und die wildesten Gerüchte machten die Runde, doch mit der Zeit vergaßen die Menschen diesen Vorfall. Nunja, vielleicht verdrängten sie ihn auch...

Jedoch gelang ihnen das nur für die nächsten 50 Jahren.

Eines Morgens fand ein junger Fischersmann am Strand der Nachbarinsel die sterblichen Überreste von ca. 500 Menschen. Keiner wusste woher sie kamen oder wer sie waren, doch irgendwann griff die Erkenntnis um sich. Dies waren eben jene 500 Männer, die vor 50 Jahren spurlos verschwunden waren. Panik breitete sich aus. Was war geschehen?

Keiner konnte erklären, was mit ihnen geschehen war und so tat man es auch diesmal als unglücklichen Unfall auf See ab.

Doch alle 100 jahre wiederholte sich dieses Ereignis und die Menschen bekamen Angst. Eine Seherin der Nachbarinsel behauptete, unsere Insel sei verflucht. Angeblich hielt die Gier nach Gold die Seelen von Pesuto und seinen Gefolgsleuten hier auf dieser Insel fest und sie kämen alle 100 Jahre zurück, um neue Sklaven für ihre Goldgier zu holen... Deswegen heißt unsere Insel auch Gobatsu, das Tor zur Hölle.“

Der Schrecken stand den Kindern und Rina ins Gesicht geschrieben. ‚Na super‘, dachte sie sich, ‚Ich sitze auf einer verfluchten Insel fest, auf der alle 100 Jahre, dutzende Menschen verschwinden, nur um 50 Jahre später als Leichen wieder an den Strand gespült zu werden. Großartig, einfach nur großartig‘

Insgeheim beschloss Rina, gleich morgen mit Shanks zu reden und so schnell wie möglich von der Insel zu verschwinden.

Während sie noch überlegte, löste sich die Gruppe um sie herum langsam auf und irgendwann stand sie allein mit dem alten Mann da.

„Nun, junges Fräulein, was überlegst du denn?“

Aus ihrer Gedankenwelt gerissen, sah sie den Alten nur verständnislos an.

„Ähm, äh, also ich...“

Methusalem wusste mit dieser Aussage verständlicherweise nicht allzuviel anzufangen und winkte ihr einfach mit ihm mitzukommen. Da sie nichts besseres vorhatte, folgte Rina ihm, immer in der Annahme, sie würde schon noch rechtzeitig zum Schiff zurückkommen, ohne dass jemand ihr Fehlen bemerken würde.

Also trottete sie hinter dem Greis hinterher und folgte ihm durch die verschlungenen labyrinthartigen Gänge der Stadt.
 

Irgendwann kamen sie in eine alte schäbige Hütte, in die sie von Methusalem hinein gebeten wurde. Darin angekommen, bedeutete er ihr sich hinzusetzen und reichte ihr einen Krug voll süßem Honigwein.

Schließlich setzte er sich ihr gegenüber und begann erneut zu erzählen. „Du bist Piratin, nicht wahr?“

Erschrocken verschluckte sich Rina an dem Honigwein und hustete sich die Lunge aus dem leib.

„Woher, wissen Sie das?!“

Ohne auch nur eine Mine zu verziehen, antwortete er: „Nun, du hast auf einem Schiff gesessen, welches den Jolly Roger gezogen hatte."

„Oh, stimmt...“ Diese Offensichtlichkeit war ihr leider entgangen.

„Aber warum haben Sie mich hierher geführt?“

„Du wirst heute nacht hier schlafen, ganz einfach.“

Etwas verwirrt, bemerkte Rina, dass ihr Sichtfeld sich irgendwie verschleierte.

Methusalem sagte nur: „Ach, gut. Das Betäubungsmittel wirkt also...“ Und mit leiserer Stimme fügte er noch hinzu: „Ich werde nicht noch einmal zulassen, dass sich die Geschichte wiederholt... Du wirst mir noch dankbar sein...“

Nach diesen Worten fiel Rina in einen langen traumlosen Schlaf.
 

Nächster Morgen
 

„Aua, mein Schädel, shit, das fühlt sich an, als wäre ich von einer Dampfwalze überfahren worden...“

Mit einem Schlag fielen ihr wieder die Geschehnisse des vorhergehenden Abends ein.

„Dieser alte Sack! Na warte... METHUSALEM!!!“

Doch niemand antwortete ihr. Die Morgensonne bestrahlte einen leeren Raum.

‚Moment mal, die Morgensonne?!‘

„NEEIIIIN!!! Shanks bringt mich um. Ich bin tot. Erledigt. Mausetot.“

So schnell sie nur konnte, rannte sie die Straßen entlang zum Hafen. Währenddessen passierte sie einige Inselbewohner, die aufgeregt irgendwas von „Nebel“ und „Piraten“ murmelten. Nicht weiter darauf achtend, erreichte Rina den Hafen.

„Hm, komisch, wieso ist es hier so still... Müsste nicht schon längst ein vor Wut kochender Yasopp hier aufgetaucht sein und mich niederschreien?“

Zögernd betrat sie das Schiff. Vielleicht schliefen alle auch noch ihren gestrigen Rausch aus. Möglich war es ja...

„Seltsam... Wo sind sie denn alle?“

Mittlerweile hatte Rina alle Kajüten und sogar die Kapitänskabine inspiziert (und dabei den Todesstoß riskiert), nur um festzustellen, dass diese nicht besetzt waren.

Das Schiff war leer.
 

So, ich hoffe, euch hat das Kapi gefallen und ihr vergebt mir die lange Wartezeit^^*

Komis erwünscht=P

Eine Katastrophe kommt selten allein oder „Wie stürzt man sich am besten ins Verderben...“

Eine Katastrophe kommt selten allein oder „Wie stürzt man sich am besten ins Verderben...“
 

Ähm... ja... also- ich habe eine verdammt gute Erklärung dafür, dass ich seit Monaten nicht hochgeladen haben... Ähm, wenn sie mir eingefallen ist, sag ich euchBescheid, ok=? *unschuldig guck*
 

„Wo sind sie denn alle... Verdammt, was ist hier nur passiert...“

Das rothaarige Mädchen war am Verzweifeln. Nachdem sie das Schiff leer vorgefunden hatte, war sie in allen Kneipen der Stadt gewesen, um nach ihrer Mannschaft zu suchen, doch ohne Erfolg. Rina erhielt immer wieder nur die selbe Antwort: „Tut mir Leid. Die Typen von gestern sind heute gegen 3 zurück zu ihrem Schiff gegangen.“

Jedoch waren ihre Gefährten weder auf dem Schiff, noch irgendwo sonst auf der Insel zu finden. In ihrer Verzweiflung hatte Rina sogar schon den angrenzenden Wald untersucht, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, dort fündig zu werden.

Langsam war sie am Ende ihres Lateins und ihrer Kraft angekommen.

Niedergeschlagen hockte sie sich an die Kaimauer, wo sie noch gestern abend der Geschichte des alten Methusalems gelauscht hatte. Leichte Schuldgefühle stiegen in ihr wegen dieses Gedankens auf.

„Vielleicht,“ so überlegte sie laut, „haben sie mich einfach hier auf der Insel ausgesetzt, um mich loszuwerden...“

Diese Idee erschien ihr schlüssig. Allerdings, warum sollte die Crew auch noch das Schiff zurücklassen? Rina wusste schließlich, wie sehr jeder einzelne, insbesondere Shanks, an der Red Force hing.

Also fiel diese Theorie schon einmal ins Wasser.

Plötzlich fielen ihr Methusalems Worte vom Vorabend wieder ein.

Die verschwundenen Seefahrer, der Nebel, die geplünderten Schatzkammern...

„Moment mal...“ Eine dumme Idee machte sich in Katharinas Hirn breit. „UNSERE SCHATZKAMMERN!!!“

So schnell sie nur konnte, hechtete sie zum Schiff. Sie hatte es zwar gründlich durchsucht, doch war sie in der Eile gar nicht erst auf die Idee gekommen, die Schatzkammer zu überprüfen.

Mit unglaublicher Geschwindigkeit begab sie sich in die Kapitänskajüte und riss die Falltür unterhalb von Shanks Schreibtisch auf. Unter anderen Umständen hätte dies sicherlich zu einem Todesurteil geführt, aber wer sagte denn, dass der Kapitän unbedingt davon erfahren musste, sollte er in nächster Zukunft wieder auftauchen?

Zurück in der Gegenwart starrte Rina in ein schwarzes Loch. Die Kammer war leer.

Langsam das Ausmaß der Bedeutung ihres Fundes realisierend, machte sich ein ungutes Gefühl in ihrer Magengegend breit. Vielleicht hatte sich die Crew mit dem Gold auf und davon gemacht, um Rina hier loszuwerden... Erneut schüttelte Rina diese unlogische Idee ab. Da gab es weit aus bessere und nicht so umständliche Wege, jemanden zu loszuwerden.

Was, wenn der Crew etwas zugestoßen war? Womöglich war die Marine hier aufgetaucht und hatte Shanks und die anderen mitten im Schlaf überrascht? Wieder schüttelte sich Rina. Diese Antwort wollte irgendwie auch nicht passen. Sicherlich würde sich einer der 4 Kaiser nicht so einfach von irgendwelchen drittklassigen Hampelmännern überrumpeln lassen.

Was also war geschehen? Nirgendwo waren Anzeichen eines Kampfes oder dergleichen zu sehen. Der einzige Hinweis, dass hier irgendwas nicht ganz stimmig schien, war die leere Kammer unter Shanks Schreibtisch.

Wieder tief in Gedanken versunken, machte sie sich auf den Weg zurück zum Oberdeck.

„Wer weiß, vielleicht sollte ich noch mal die Leute in der Stadt fragen, ob sie irgendetwas Ungewöhnliches bemerkt haben...“

Nun wieder ein Ziel vor Augen, verließ sie das Schiff, nur um jemandem zu begegnen, den sie eigentlich nicht so schnell hatte wieder sehen wollen.

„Guten Morgen, junge Dame. Ich hoffe, die letzte Nacht war zu Ihrer Zufriedenheit.“

Bedröppelt schaute sie den alten Mann an. Sie brauchte eine Weile um zu realisieren, dass es sich hierbei um den liebenswerten Gesellen des Vorabends handelte, der ihr freundlicherweise einen Schlaftrunk verabreicht hatte.

Mit vor unterdrückter Wut zitternder Stimme, fragte sie ganz langsam: „So, alter Knabe. Nun erzählen Sie mir doch mal bitte freundlicherweise, was hier gestern passiert ist! WARUM MUSSTEN SIE MICH UNBEDINGT EINSCHLÄFERN! (A.: bitte nicht falsch verstehen, ich kenne die Menschenrechte)“

Gegen Ende ihres Wortschwalls hatte ihre Stimme bedenklich an Lautstärke gewonnen. Methusalem schien das aber weniger zu beeindrucken. Vielleicht lag es daran, dass er in seinem Leben schon so viel gesehen und erfahren hat, dass ihm der Wutausbruch einer 18-Jährigen schon lange keine Angst mehr einjagte. Mit stoischer Gelassenheit ließ er also Katharinas Geschrei über sich ergehen.

Schließlich, als der Rothaarigen die Luft ausging, begann er mit ruhiger Stimme zu reden.

„Nun, ich kann mir vorstellen, dass Sie etwas verstimmt über die gestrige Behandlung sind, aber ich hatte meine Gründe. Darum bitte ich Sie mir mein Handeln zu verzeihen.!“

Schon wollte er sich wieder zum Gehen wenden, aber Katharina war nicht gewillt ihn so einfach gehen zu lassen.

„Hör mal zu, alter Mann. Du wirst mir gefälligst erklären, was hier vor sich geht, sonst kann ich für nichts mehr garantieren!“ Leider erlag Rina hier dem Trugschluss, dass sie gegen den alten Mann eine Chance hätte...

Dasselbe schien auch Methusalems zu denken, denn dessen einzige Reaktion auf die Drohung war nur ein müdes Lächeln und der Satz „Glauben Sie mir, Sie werden mir noch dankbar sein.“

Die Antwort hatte Rina nicht erwartet. „Bitte, warum ich sollte ich dir dafür dankbar sein, dass du mich betäubt hast und ich deinetwegen meine ganze Crew verloren habe!?“

Nun doch etwas aus der Raison gebracht, sah Methusalem sie verwirrt an.

„Was meinst du damit, du hättest deine ganze Crew verloren? Du warst nicht allein auf dem Schiff? Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist!“

Nun war es an Katharina verwundert auszusehen. „Natürlich war ich nicht die einzige auf dem Schiff. Wie, bitte schön, soll ich denn so einen Riesenkahn alleine steuern?! Denk doch mal logisch!“

Das Entsetzen suchte sich seine Verkörperung in Methusalems Gesicht. Er wirkte, als hätte man ihm gerade mitgeteilt, dass alle sexy Frauen auf dieser Welt beschlossen hätten, sich zu Männern umoperieren zu lassen.

Katharina, die befürchtete, dass der Alte jetzt vor ihren Augen einen Herzinfarkt erleiden könnte, schnippte ungeduldig mit den Fingern vor seinem Gesicht herum.

Langsam kam er wieder zurück in die Realität und fing an leise vor sich hin zu murmeln.

„Verdammt, es ist erneut geschehen. Ich konnte es wieder nicht verhindern.“ Plötzlich wirkte er wirklich wie ein alter Mann, dem das Leben hart mitgespielt hatte. Müde Schatten zogen sich über sein Gesicht.

Obwohl sie es vermeiden wollte, konnte Rina sich nicht gegen das Mitleid wehren, welches sich in ihr beim Anblick des gebrochenen Mannes rührte. Etwas freundlicher gestimmt, beschloss sie, endlich mehr zu erfahren.

„Also, Methusalem. Nun mal ganz von vorne. Warum meintest du, ich würde dir noch einmal dankbar sein, dafür dass du mich betäubt hast? Und was ist mit meiner Crew geschehen? Du scheinst etwas darüber zu wissen...“

Doch Methusalem war wieder in andere Sphären entschwebt. Traurig blickte er in die Ferne. Nach 5 Minuten stand er auf, packte Rina am Handgelenk und murmelte, „Nicht hier.“

Erneut etwas verwirrt, stolperte das Mädchen hinter dem alten Mann her und ließ sich mitziehen.

So ging das ein paar Minuten lang, bis Rina merkte, dass sie zum Halten gekommen waren. Sie standen direkt vor einem alten und schäbigen Restaurant. Ohne weitere Worte ging Methusalem hinein. Nach kurzem Zögern folgte Rina ihm.
 

Drinnen angekommen, suchten sie sich eine ruhige Ecke und saßen eine Weile schweigend da.

Rina, die noch nie für ihre Buddha gleichkommende Geduld bekannt war, platzte irgendwann der Kragen.

„Nun schieß schon los, alter Mann! Was soll die ganze Geheimniskrämerei? Was läuft in dieser Stadt?!“

Methusalem, wie aus einer Trance erwacht, seufzte schwer und begann ohne Umschweife zu erzählen.

„Du erinnerst dich doch hoffentlich noch an die Geschichte, die ich gestern erzählt habe?“

Rina nickte und Methusalem fuhr fort.

„Heute, vor genau 1000 Jahren fand die Schlacht des Goldes statt. Die Piraten wurden getötet und der König kehrte siegreich in sein Reich zurück.“ Erneut unterbrach er sich, auf der Suche nach irgendeiner Regung in Rinas Gesicht.

Und er wurde fündig.

Ihr Gesicht verzog sich in nackter Angst. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Rücken aus. Stotternd versuchte sie etwas Gescheites zu sagen

„Mo- Moment mal... Du ha- hattest doch gesagt, da- dass die Geister-“

„-alle 100 Jahre zurückkehren und sich die Seeleute des Hafens holen. Genau,“ beendete Methusalem ihren Satz. Düster sah er sie an.

„Ich versuche schon seit langer Zeit dem Treiben ein Ende zu setzen, ohne Erfolg. Ich vermutete, wenn ich die Geister davon abhalten würde, sich neue Sklaven zu holen, würden sie verschwinden... Leider dachte ich, du wärst der einzige Insasse auf dem Schiff.“

Rina war mittlerweile bleich wie der Tod. Still murmelte Methusalem noch ein paar Worte vor sich hin, die Rina wohl nicht hören sollte. Sie tat es trotzdem.

„Wieder 100 Jahre Warten umsonst...“

Etwas verwirrt, was ihr Gegenüber wohl damit meinen könnte, wollte sie sich gerade Klarheit verschaffen, als Methusalem zu sprechen fortfuhr.

„So, nun ja, was geschehen ist, können wir nicht mehr ändern. Dennoch widerstrebt es mir, eine weitere Niederlage einfach so hinzunehmen...“

Wie zu erwarten war, verstand Rina erneut wieder einmal nur Bahnhof. ‚Wovon redete der alte Mann denn nun schon wieder? Wer weiß schon, wie glaubhaft seine Story wirklich ist. Es würde mich gar nicht wundern, wenn Shanks innerhalb der nächsten paar Minuten fröhlich grinsend auf dem Schiff auftaucht und sich die nächste Flasche Rum greifen würde. Am besten lasse ich den Alten sein Ding machen und entferne mich einfach mal unauffällig.‘ Gedacht, getan. Langsam erhob sie sich und wandte sich schon zum Gehen, als Methusalem mit seinem knochigen Finger auf sie zeigte und rief: „Wir müssen dem ein Ende setzen und DU wirst mir dabei helfen!“

Scheinbar hatte Methusalem die ganze Zeit einen fröhlichen Monolog gehalten, während Rina wieder einmal in ihrer wirren Gedankenwelt unterwegs war. Selbstverständlich hatte sie also keinen Plan, wovon der Alte überhaupt redete.

„Ähm... was hast du nochmal gesagt, Opa?“

Ohoh. Wieder einmal völlig falsches Timing für so eine Bemerkung, besonders wenn Frau sich gar nicht erst die Mühe gemacht hat, zuzuhören. Dementsprechend fiel auch Methusalems logische und nur allzu gut nachvollziehbare Reaktion aus.

So schnell konnte man gar nicht schauen, hatte er seinen Krückstock geschnappt und schlug nun wie von Sinnen auf die völlig wehrlose Rina ein. Dabei brüllte er die ganze Zeit: „DU UNVERSCHÄMTES GÖR!!! WAS FÄLLT DIR EIN MICH OPA ZU NENNEN??? NUTZ DEINEN FLACHSCHÄDEL LIEBER ZUM DENKEN ALS ZUM GROßE TÖNE SPUCKEN!!! HAST DU MICH VERSTANDEN?!“

Rina hatte verstanden. Die 24 eiergroßen Beulen auf ihrem Kopf sprachen für sich.

Doch noch immer wusste sie leider nicht, was der alte Mann eigentlich von ihr wollte. Schwer seufzend erklärte er ihr noch einmal, was er plante.

„Diese Untoten terrorisieren nun schon seit einem Jahrtausend unsere Insel. Dem muss ein Ende gesetzt werden! Da ich mich nun schon seit einiger Zeit mit ihnen beschäftige, weiß ich wo wir sie finden können. Allerdings haben wir nur bis heute abend Zeit, da sich dann das Tor zur Zwischenwelt schließt.“

In der Erwartung, dass Rina alles verstand, was er ihr da erzählte, sah er sie an. Doch diese hatte nur zum wiederholten Male den Blick einer Kuh im Angesicht eines Uhrwerks zu bieten.

Methusalems Geduld wurde mit dem ihm gegenüber sitzenden Individuum der Gattung Mensch auf eine harte Probe gestellt. Da Rina absolut null Peilung zu haben schien, erklärte er es für sie noch einmal in ganz einfachen Worten.

Scheinbar lebten die Untoten in einer Art Zwischenwelt, die sie nur alle 100 Jahre auf Grund gewisser Magnetströme der Insel verlassen konnten. Diese Strömungen währten allerdings nur ganze 2 Tage. Nur während dieser Zeit war es überhaupt möglich von einer Welt in die andere zu wechseln.

Auf die Frage von Rina, woher Methusalem das alles wusste, antwortete er nicht.

„Es ist doch egal, woher ich gewisse Informationen beziehe. Fakt ist, wir müssen uns beeilen! Wir dürfen keine Zeit mehr mit sinnlosem Diskutieren verlieren!“

Rina, die bis jetzt noch etwas an der Geschichte gezweifelt hatte, wurde bei Methusalems letzten Worten um einige Nuancen blasser.

„Moment mal, wer sagt denn bitte, dass ich dir bei diesem Schwachsinnsunternehmen helfe?“ Noch während sie diese Worte sprach, wünschte sie sich, sie hätte es nicht getan.

Der Alte sah sie mit seinem alles durchdringendem Blick abwertend an.

„Was soll das denn bitte heißen? Willst dich wohl lieber verkriechen, während deine Crew irgendwo dort draußen mit dem leibhaftigem Tode ringt? Willst du sie etwa einfach im Stich lassen? Ist es das, was du sagen willst?“ Rina sagte nichts...

Nach diesen Worten kam sie sich noch erbärmlicher vor, als sie ohnehin schon war.

‚Der Alte hat recht... Was mach ich hier überhaupt...‘

Vor ihrem geistigen Auge sah sie Shanks, Rockstar und die anderen in den Händen von irgendwelchen zerfledderten Leichen.

Allein der Gedanke reichte aus, ihr eine Gänsehaut zu verpassen. Angesichts ihres schlechten Gewissens, dem bösen Blick Methusalems und ihrer eigenen dunklen Vorahnungen, rang sie sich schließlich zu ein paar folgenschweren Worten durch.

„Also gut. Wann geht’s los?“
 

1 Stunde später, irgendwo auf der Insel
 

Scheinbar schien Methusalem genau zu wissen, wo er hinwollte. Steten Schrittes ging er auf eben jenen Wald zu, in welchem Rina schon vorher nach ihrer Crew gesucht hatte.

Da unsere Heldin nicht wusste, was sie sonst tun sollte, stapfte sie dem Alten lustlos hinterher.

Dieser führte sie über Stock und Stein. So überquerten sie einen kleinen Fluss, passierten endlose Dickichte von Gestrüpp, nur um nach 2 Stunden schließlich vor einer riesigen Höhle zu stehen.

Schon ihr Anblick versetzte Rina beinahe in Todesangst.

Groß und dunkel öffnete sich der Schlund vor ihr, fast wie das Tor zur Hölle. Methusalem schien die Angst des Mädchens zu spüren.

„Nun, tut mir Leid, Kleine. Aber wie du sicherlich schon erraten hast, müssen wir dort hinein.“

Rina verzog keinen Gesichtsmuskel...

‚Naja, war ja wieder mal klar. Das ist schließlich jedes Mal so. Immer, wenn man jemanden retten will, muss man in riesige, dunkle und vor allem furchteinflößende Höhlen. Scheint wohl so eine Art Naturgesetz zu sein...‘

Nachdem auch dieser Gedanke zu Ende gedacht war, fuhr Methusalem mit seiner Erklärung fort.

„Die Höhle, die du hier siehst, diente den Piraten früher als Versteck. Sie führt hinunter in eine Grotte, voll von Edelsteinen, die die Fähigkeit haben, das Tageslicht zu speichern. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Dort unten ist auch der Zugang zur Zwischenwelt.“

Erneut musste Rina das Schaudern unterdrücken. Der Gedanke, sich in eine düstere Höhle mit irgend einem Tor in eine ominöse Welt hinunter wagen zu müssen, behagte ihr so gar nicht.

Doch Zögern half hier nichts.

Methusalem war schon vorausgegangen und so beeilte sich Rina hinterherzukommen.

Kaum hatte sie die Höhle betreten, wünschte sie sich, sie hätte es nicht getan. Wirkte sie von außen schon finster, so schien das Innere die Dunkelheit selbst zu verkörpern. Es war unmöglich die Hand vor Augen zu sehen und jedes Geräusch schien von der ewigen Nacht förmlich verschluckt zu werden, so dumpf klangen diese.

Auch die Ausstrahlung dieses Ortes ließ auf wenig Heimeliges schließen...

Rina stellten sich die Nackenhaare auf, doch tapfer tastete sie sich weiter ins Innere der Höhle vor. Methusalem hatte sie schon lange verloren und so kroch sie ohne jegliche Orientierung und Führung über glitschige Steine, Flechten und Pfützen.

Plötzlich meinte sie ein Leuchten, nicht allzu weit entfernt, zu erkennen.

Schnell wollte sie darauf zu kriechen, als sie recht unsanft am Kragen gepackt und zurückgezogen wurde. Eine wohlbekannte Stimme schnarrte ihr ins Ohr.

„Hey! Nun mal langsam mit den jungen Pferden. Ich bin schließlich ein alter Mann und kein D-Zug! So, und jetzt lass gefälligst mich vorausgehen!“

Mit einer Kraft, die Rina dem alten Kerl gar nicht zugetraut hätte, schnappte sich Methusalem ihre Hand und zog sie in Richtung des Leuchtens hinter sich her.

Es wurde immer heller und heller um sie herum, bis sie schließlich eine Grotte erreichten, die taghell erleuchtet war. Sie war riesig, mindestens so groß wie ein Fußballfeld, schätzte Rina.

Überall lagen seltsame Edelsteine in allen Formen herum. Manche waren sogar so groß wie Findlinge. Alle Steine hatten aber eines gemeinsam: Sie leuchteten von innen heraus.

Methusalem bemerkte Rinas erstaunten Blick und fing an zu erklären.

„Das sind die Steine, von denen ich dir erzählt habe. Man nennt sie auch Sonnensteine, da sie angeblich das Licht der Sonne in sich tragen. Keine Ahnung, ob das stimmt.“

Faszinierter denn je hob Rina einen straußeneigroßen Stein hoch. Kurz überlegte sie noch, nur um ihn anschließend schnell in ihrer Tasche verschwinden zu lassen. Leuchtende Dinge hatten schon immer eine gewisse Anziehungskraft auf sie...

Erstaunlicher Weise war der Sonnenstein leichter als gedacht...

Während sich Rina den Steinen widmete, hatte sich Methusalem in Richtung 2er riesiger Exemplare verabschiedet und musterte diese eingehend.

Wie 2 Pfosten waren sie aneinander gelehnt und schienen eine Art Tor zu bilden. Nun fiel diese eigenartige Formation auch Rina auf.

Stirnrunzelnd stellte sie sich neben Methusalem.

„Ähm... ist das etwa..?“

Der Alte nickte nur.

„Ja, das ist das Tor zur Zwischenwelt. Bist du bereit?“

Rina nickte.

Der Alte holte noch einmal tief Luft, packte die Hand seiner Begleiterin und stürzte sich in die Öffnung.
 

Dunkelheit umgab sie. Tiefste und schwärzeste Nacht.

Rina hielt noch immer Methusalems Hand und traute sich auch nicht, diese loszulassen.

Der Alte seufzte nur schwer.

„Ich finde es wirklich toll, eine junge Dame wie dich an der Hand zu haben, aber im Moment ist es jedoch etwas ungünstig. Könntest du mich also bitte freundlicherweise loslassen? Danke.“

Nun ihres einzigen Trostes beraubt, fühlte Rina die Präsenz von etwas, das nicht hier sein sollte...

Auch Methusalem schien etwas zu spüren, doch konnte auch er nicht eindeutig sagen, was es war.

Zu Rinas Erstaunen lichtete sich ihr Umfeld langsam und begann schärfere Konturen anzunehmen. Obwohl alles irgendwie wirkte, als würde man durch trübes Milchglas schauen, erkannte die Rothaarige die Umgebung sofort.

„Methusalem! Wieso sind wir wieder im Hafen?! Was soll das? Wir waren doch eben noch in der Höhle!“

Doch auch der Angesprochene schaute nur etwas verwirrt in die Gegend.

„Hm, ich weiß auch nicht... Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast Recht. Was wir hier sehen, ist der Hafen. Nur eben nicht der, den wir kennen.“

Verständnislos sah Rina ihn an.

„Was meinst du?“

„Naja, wir sind hier in der Zwischenwelt. Und diese scheint ein Abbild der unsrigen zu sein. Aber das spielt keine Rolle. Wir müssen deine Leute suchen. Ich habe sogar schon so eine Ahnung, wo wir sie finden werden...“

Noch immer verwirrt, gehorchte Rina und folgte Methusalem.

Schweigend passierten die beiden Gestalten im Zwielicht die dunkle Stadt.

Alles war still. Kein Ton drang zu ihnen herüber. Und doch... und doch irgendetwas war da draußen... Es war nicht zuzuordnen und doch war es da...

Methusalem schien sich davon aber nicht beirren zu lassen und ging weiter seines Weges. Langsam begann Rina sich zu fragen, warum der Alte sich seiner Sache so verdammt sicher zu sein schien.

„Nicht, dass ich mich beklagen will, alter Mann, aber woher weißt du denn so genau, wo wir hin müssen?“

Methusalem drehte sich nicht einmal um, als er ihr antwortete.

„Die Piraten setzten ihre Sklaven früher hauptsächlich in den Minen ein um Gold zu finden. Nun rate doch mal, wo wir deine Kameraden suchen werden.“

Noch während er sprach, deutete er voraus auf einen Mineneingang, nicht unähnlich der Höhle, die sie schon einmal passiert hatten.

Methusalem sah Rina nur bedeutungsvoll an und gemeinsam betraten sie das Versteck der Piraten.
 

Im Inneren erwartete sie nicht, wie sie erwartet hatten, absolute Finsternis, sondern ein schummriges Licht, das ihnen ein riesiges Labyrinth aus überkreuzenden Gängen und Schienen präsentierte.

Aus der ferne drang ihnen das Geräusch von Metall entgegen, das auf härtesten Stein traf.

„Wie es aussieht, arbeiten die Sklaven der Piraten wieder.“

Mit diesen Worten machte sich Methusalem zielgerichtet auf in das Labyrinth und Rina folgte ihm schweigend.

In ihrem Kopf tummelten sich Gedanken, wie ‚Woher weiß der Alte, wo wir hin müssen‘ oder ‚Wie geht es wohl Shanks und den anderen‘, sodass sie nicht wesentlich auf den Weg achtete.

Nur die Tatsache, dass ihr Rucksack mit den Sonnensteinen darin langsam, aber sicher immer schwerer wurde und die Riemen ihr in die Schultern schnitten, machte sie darauf aufmerksam, dass sie schon ein paar Stunden durch die Gänge streifen mussten.

Gerade wollte sie deswegen Methusalem fragen, wie lange es denn noch dauern würde, bis sie endlich an ihrem Ziel ankommen würden, als sie an einen Ausgang des Tunnels gelangten, dem sie die ganze Zeit gefolgt waren.

Vor ihnen breitete sich ein großes steinernes Tal aus.

Doch es war nicht dessen gewaltiger Anblick, der Rinas Augenmerk auf sich lenkte.

Nein. Es war eher dessen Inhalt.

An den Seiten des Tals sah sie einige nur allzu bekannte Gesichter, die gerade dabei waren fleißig auf den Stein einzuschlagen. Aufseher oder dergleichen waren nicht zu sehen...

Bevor also Methusalem sie aufhalten konnte, stürzte sich Rina von der Anhöhe herunter und rannte auf eine der Gestalten zu, die sie als ihre Crew erkannt hatte.

Und lauter als ein Elefantenbulle bei der Brunft rief Katharina, durch das ganze unterirdische Tal:

„HE SHANKS!!! HIER BIST DU! KOMM WIR MÜSSEN HIER SO SCHNELL WIE MÖGLICH RAUS!!!“

Methusalem wurde dabei blass wie der Tod persönlich...

Schweigend ging er auf Rina zu und verpasste ihr zum wiederholten male einen mächtigen Schlag auf den Hinterkopf.

„Du elender Dummkopf! Wie blöd musst man eigentlich sein. Du kannst doch nicht auf Feindesgebiet herum schreien ,als würdest du gerade gehäutet werden!“

Mit Unverständnis schaute sie ihn an. „Denkst du, uns hat jemand gehört?“

Wie zur Antwort kamen von allen Seiten der Höhle schlurfende Schritte auf die beiden zu.

„Ich tippe mal auf Ja“
 

Tatsache. Sie waren umzingelt. Aber von was sie da umzingelt waren, wollte Rina lieber gar nicht so genau wissen...

Um sie herum standen Menschen, oder zumindest schienen sie mal sowas ähnliches gewesen zu sein...

Die Haut hing ihnen in Fetzen herunter, an einigen Stellen fehlte sie ganz und gab den Blick auf den gelben Knochen preis. Ihre Kleidung waren nur noch als bessere Lumpen zu bezeichnen und nur noch wenige waren unter ihnen, die so etwas wie Haare hatten. Irgendwie wirkten ihre Gegner wie Wasserleichen...

Aber allen war eines gemein. In den leeren Höhlen, die einst ihre Augen beherbergten, war ein bösartiges rotes Leuchten zu erkennen.

Rina fühlte sich alles andere als wohl in ihrer Haut...

Plötzlich begann eines dieser Wesen mit krächzender Stimme zu sprechen. „Eieiei, was haben wir denn da... 2 kleine Wahnsinnige, die sich in etwas eingemischt haben, was sie nichts angeht. KKYEIHEIHEIHEIH!!!“

Sein seltsames Lachen durchdrang die ganze Höhle. Die Sklaven ließen sich davon aber nicht beeindrucken und hackten weiter freudig auf den Stein ein.

Schließlich beruhigte sich das Geschöpf wieder und deutete einem seiner Leute zu ihm zu treten.

„Hol den Käpt’n! Er wird sich sicher freuen die beiden etwas näher in Augenschein zu nehmen.“ Dabei grinste er Rina mit seinen faulen Zähnen heimtückisch an.

Keine drei Minuten später, kam der Bote zurück und ihm folgte eine weitere dieser Gestalten. Jedoch unterschied diese sich von den anderen. Sie war größer, sehr viel kräftiger und ihre Knochen schienen aus Gold zu bestehen...

Die anderen Leichen jubelten ihm zu.

Mit donnernder Stimme begann er zu sprechen.

„Wer wagt es den großen und unsterblichen Käpt’n Pesuto aus seinem Schlaf zu reißen?“

Dabei sah er Rina und Methusalem verächtlich an. Sein Blick blieb an dem alten Mann hängen. Nachdenklich verzog er die wenigen Gesichtsmuskeln, die ihm noch geblieben waren...

„He Alterchen... Du kommst mir bekannt vor. Sind wir uns vielleicht schon einmal begegnet?“

Methusalem wich seinem Blick aus und Rina betrachtete ihn stirnrunzelnd. ‚Woher kennen die sich?‘

Da er weiterhin schwieg, überlegte auch Pesuto weiter. Schließlich fiel es ihm ein.

„Jetzt weiß ich wer du bist. Ho-ho-ho. Respekt Sethos, ehemaliger Hauptmann von König Kuro П, dem Mann der mich einst zu einem Dasein zwischen Leben und Tod verdammte,. Ich hätte nicht gedacht, dass du 1000 Jahre überlebst...“

Methusalem starrte Pesuto nur finster an und schwieg.

Rina war sprachlos. Methusalem sollte über 1000 Jahre alt und der ehemalige Hauptmann von dem König sein, der diesen fiesen Piraten einst besiegte? Aber Moment mal, jetzt fiel ihr auch einiges über den berüchtigten Käpt’n ein, von dem ihr Methusalem, nein Sethos, berichtet hatte. ‚Hieß der nicht Pesto oder so ähnlich?‘

Da traf es sie... ‚Pesto, Pestor, Pesuto... Ja, genau, so hieß der doch... Scheiße... Wir haben echt ein Problem...‘

Aber dann fiel Rina der eigentliche Grund ihres Hierseins ein. Shanks und die anderen...

Daher nahm sie all ihren nicht vorhandenen Mut zusammen und sprach Pesuto direkt an.

„He, tut mir Leid eure Wiedersehensrede unterbrechen zu müssen, aber ich hätte gern meine Freunde zurück, die du Knochensack mir unfreundlicherweise geklaut hast. Also rück sie gefälligst raus oder es passiert was!“ Was das allerdings sein sollte, wusste sie selber nicht so genau...

Der verdutzte Pesuto, der es nicht erwartet hatte, dass sie ihn so direkt ansprechen würde, lachte schallend auf.

„Als ob du mir drohen könntest, Kleine. Aber bitte, dort hinten sind deine Gefährten.“ Dabei deutete er auf Shanks und seine Leute, die sich in einer Reihe hinter den Geisterpiraten (A.: Ich weiß einfach nicht, wie ich diese Dinger nennen soll...Zombies sind bei mir was anderes...) aufgestellt hatten.

„Du kannst gerne zu ihnen gehen.“ Dabei grinste Pesuto sie hinterhältig an.

Rina, etwas verwundert, ging schnurstracks auf ihre Leute zu, die sich nicht von der Stelle rührten. Dabei bemerkte sie nicht, wie ihre Feinde sich hinterhältige Blicke zuwarfen.

Schließlich kam Rina vor Shanks zum stehen und grinste ihn etwas unsicher an. Dabei hörte sie nicht auf Methusalem, der ihr eine Warnung zurief.

Sie wartete, dass Shanks etwas sagte. Aber dieser rührte sich nicht und schien durch sie hindurch zu blicken.

Etwas verunsichert, sprach Rina ihn an. „Ähm, hey Käpt’n, was ist mir dir? Sag doch was...“

Doch noch immer rührte er sich nicht. ‚Vielleicht ist er sauer, weil ich das Schiff verlassen habe...‘ ,dachte sie und versuchte es noch einmal.

„Tut mir Leid, dass ich die Redforce verlassen habe, Aber ich hab‘ mir eben Sorgen um euch gemacht.“

Noch immer keine Reaktion. Hinter sich hörte Rina die Geisterpiraten dreckig lachen.

Sie hob ihre Hand, um Shanks am Arm zu berühren, doch dieser packte sie und warf sie gut 10 Meter durch die Luft in Richtung der Geisterpiraten.

„RINA! Vorsicht!“ Methusalems Warnruf kam gerade noch rechtzeitig. In ihrer Verwirrung, was denn nun eigentlich geschehen war, bekam sie gerade noch mit, wie Shanks mit gezückten Schwert auf sie zugestürmt kam . Rein aus Reflex warf sie sich zur Seite und nahm die Beine in die Hand. Pesuto brach in lautes Lachen aus und schrie Shanks an „Halt, mein Sklave!“

Und tatsächlich... Shanks blieb wie angewurzelt stehen.

Rina hatte sich mittlerweile zu Methusalem gesellt und starrte Shanks sprachlos an.

Ihr Feind lachte nur dreckig und meinte: „Tja, dein Käpt’n steht jetzt unter meiner Kontrolle. Er und seine Leute würden sich auf meinen Befehl sogar von einer Klippe stürzen Ho-ho-ho.“

Auch die anderen Geisterpiraten brachen in schallendes Gelächter aus.

Methusalem seufzte nur schwer. „Genau das habe ich befürchtet... Er hat sie unter seine Kontrolle gebracht...“

Rina konnte es nicht glauben. Das war doch absoluter Blödsinn. Niemand kann jemand unter geistige Kontrolle bringen, nicht einmal mit Hypnose.

Entschlossen stapfte sie auf ihre Truppe zu und kam vor Yasopp zum stehen. (A.: ausgerechnet der, Mädel...)

Seinen leeren Blick völlig ignorierend, tippte sie ihm auf die Schulter und schnauzte ihn an. „Hör mir mal gut zu, Junge. Ich weiß ja, dass du mich nicht mal ansatzweise ausstehen kannst, aber dass du sogar so weit gehen würdest, den Käpt’n dazu zubringen, auf mich loszugehen, hätte ich nicht von dir gedacht!“

Die Geisterpiraten schauten sich das Szenario mit verständnislosem Blick an. War das Mädchen verdammt mutig oder einfach nur wahnsinnig?

Auch Pesuto wurde es zuviel und knurrte: „Mach sie fertig!“

Keine Sekunde später hatte Yasopp Rina mit einem recht kräftigen Tritt auf einen weiteren Freiflug geschickt.

Langsam dämmerte auch ihr,, dass hier irgend etwas nicht so ganz stimmte...

Daher schrie sie Pesuto an. „Hey du! Mach meine Freunde gefälligst wieder normal!“

Dieser allerdings betrachtete nur gelangweilt seine Hände und meinte dann, „Und warum bitte sollte ich das tun? Weißt du, was ich lustig finden würde?“ So unschuldig lächelnd, wie es einem Untoten nur möglich war, lächelte er Rina an.

„DAS hier!“ Er deutete auf Rina und schon setzte sich der Trupp um Shanks herum in Bewegung. Mit Entsetzen musste Rina mit ansehen, wie ihre eigene Crew auf sie und Methusalem zutorkelte, alle mit gezogenen Säbeln und Gewehren...

Panisch schaute sie zu ihrem Begleiter, der aber wohl schon aufgegeben hatte, da dieser sie nur hilflos ansah.

Schon folgte der erste Angriff.

Rockstar hat seine Machete gezogen und hieb ziemlich orientierungslos auf sie ein. Rina, die selber keine Waffe trug, konnte nichts weiter tun als auszuweichen. Dabei verlor sie ihren Rucksack, der mit einem Poltern zu Boden fiel.

Methusalem schien angesichts ihres Rucksacks eine Idee zu haben, denn er rief, „He Mädel! Kümmere du dich um die Piraten und deine Leute. Ich habe einen Plan!“

Während Rina ihm panisch nachschrie, wie sie das denn bitte anstellen sollte, verschwand Methusalem hinter dem nächstbesten Stein.
 

Da stand sie nun also... Allein, von dem alten Mann verlassen, ohne Waffe und dem Tode geweiht.

‚Na juhu... Was soll ich bloß machen. Ich habe keine Chance, ich kann nicht kämpfen und erst recht nicht gegen so eine schiere Überzahl.‘

Die Untoten hatten es sich am Rand des Tals gemütlich gemacht und sahen Rina zu.

‚Fast wie bei einem Fußballspiel, dachte Rina zynisch. Aber selbst wenn sie „nur“ gegen ihre eigene Crew kämpfen musste, was schon schwer genug werden dürfte, da sie, selbst wenn sie es gekonnt hätte, niemanden ernstlich Schaden zufügen wollte, hätte sie keine Chance gehabt. Immerhin bestand hier ein Kräfteverhältnis von 75:1. (A.: Sry, aber ich habe leider keinen Plan, wieviele Leute es in Shanks Crew gibt. Sah halt nach vielen vielen Leuten aus^^*)

Also keineswegs sehr fair.

Zurück in der Gegenwart wich Rina erneut einem Schlag von Rockstar aus. Gleich darauf schlug Lucky Luu mit seiner Fleischkeule nach ihr. Schnell kugelte sie sich zur Seite.

‚Hm, eigenartig, die bewegen sich irgendwie langsamer als sonst...‘

Und tatsächlich, Shanks und seine Leute wirkten zwar recht furchteinflößend mit ihrem leeren Blick und den vielen Waffen, aber wirklich flink bewegten sie sich nicht... Sie tapsten und torkelten eher wie Betrunkene durch die Gegend und schlugen nach ihr, ohne wirklich zielen zu können.

‚Das wird wohl an dem Zauber oder so ähnlich liegen... Vielleicht habe ich ja doch eine Chance.‘

Mit neuem Mut stürzte sich Rina ins Getümmel und ihre Gegner folgten ihr träge mit den Blicken.

Sie rannte auf Rockstar zu, murmelte noch „Tut mir Leid, Kumpel“ und verpasste ihm ihre Spezialtechnik, einen gezielten Tritt in seine Familienjuwelen.

Ihr gegenüber ließ nur ein schmerzerfülltes Grunzen los und stürzte zu Boden. Rina schnappte sich schnell den Säbel, den Rockstar hatte fallen lassen und stand mit entschlossenem Blick vor ihren Gegnern.
 

Pesuto gefiel das Schauspiel da unten nicht. Er hatte übersehen, dass seine Sklaven mit Unterwerfung ihres Geistes nicht nur ihre Persönlichkeit verloren, sondern auch ihre individuellen Eigenschaften.

„Also fehlt ihnen auch ihre Fähigkeit zu kämpfen. Nun, scheinbar muss ich das selbst in die Hand nehmen.“

Schnell befahl er im Geiste seinen Sklaven, sich zurückzuziehen und begab sich selber hinunter in den Kampf.
 

Rina beobachtete verwundert, wie sich Shanks und seine Leute zurückzogen und hegte schon die Hoffnung, dass alles vorbei war.

Dass dem leider nicht so war, wurde ihr spätestens dann klar als Pesuto ihr höchstpersönlich gegenüber trat. Auch die anderen Untoten erhoben sich, doch pfiff Pesuto sie zurück.

„Ich mag zwar ein alter Knochenhaufen sein, aber mit einem kleinen Kind werde ich schon noch fertig.“ Seine Kumpane lachten. Dann fügte er noch fies grinsend in Rinas Richtung hinzu. „Und gegen meine Teufelskräfte hast du ohnehin keine Chance! Nicht, dass ich sie brauchen würde, aber es bietet sich kaum noch Gelegenheit diese anzuwenden. Und da kommst du mir gerade recht.“

Dreckig lachend machte er sich zum Angriff bereit.

Rina wurde von einer Woge aus Panik erfasst. Es schnürte ihr förmlich die Luft ab. Sie hörte nur noch wie ihr Gegenüber „Goldfaust!!!“ schrie und sah einen goldenen Schimmer auf sie zufliegen. Dann wartete sie...

Und wartete weiter...

‚Ähm, müsste ich jetzt nicht tot sein?‘ Zögernd öffnete sie ihre Augen und war erst einmal sprachlos. Ihr Gegenüber starrte sie auch nur fassungslos an.

Direkt vor ihr hatte sich eine Wand aus Glas aufgebaut und den Schlag abgefangen. Durch die Wucht des Angriffs hatte sich eine netzförmige Struktur im Glas ausgebreitet und es begann langsam zu zerbröckeln. Aber es hatte seine Schuldigkeit getan. Der Schlag war wirkungslos geblieben...

Noch während sich Rina fragte, woher denn das Glas gekommen war, merkte sie, wie ihr gegenüber sie nachdenklich musterte.

„Interessant... Du hast also auch von einer Teufelsfrucht gegessen und kannst das Glas beherrschen. Das könnte ein interessanter Kampf werden. Nun werden wir ja sehen, was härter ist, Gold oder Glas.“

Vor lauter Freude auf den bevorstehenden Kampf brach ein lautes Lachen aus ihm heraus.

Rina war in der Dessenheit erstmal völlig verwirrt... „Teufelsfrucht, Glas...? HÄH? Wann soll ich denn bitte eine Teufelsfru-!!!“ da fiel ihr plötzlich etwas ein.
 

FLASHBACK
 

Rina sah sich selbst. In ihrer Hand hielt sie etwas, dass aussah wie eine sehr kleine Zucchini mit einem orange-blau gezacktem Muster.

„Komische Frucht... und die weißen Flecken hier? Sieht fast aus wie Schimmel... Ist ja eklig. Das esse ich nie im Leben freiwillig.“

Trotzdem verschwand die Frucht in ihrem Magen.
 

FLASHBACK ENDE
 

„SCHEEEEEEIIIßEE!!!“

Ihr war alles wieder eingefallen. Wie hatte sie damals nur so dumm sein können, dieses Ding zu essen... Der seltsame Geschmack, ihre Übelkeit danach, alles passte zusammen.

Mit Augen so groß wie Tellern murmelte sie: „Ich hab‘ von einer Teufelsfrucht gegessen...“

Als Pesuto das hörte, brach er in schallendes Gelächter aus. „Sag bloß nicht, dass du das nicht gewusst hast! Wie kann man eine Teufelsfrucht essen und nichts davon bemerken? Ho-Ho-Ho!“

Rina wurde schamrot. ‚Menno, ist das peinlich...‘

„Naja, egal, ich werde diesen Kampf trotz deiner Teufelskräfte gewinnen! Goldregen!“

Über Rina bildeten sich kleine goldene Nadeln, die begannen, auf sie herabzuregnen.

Diesmal gelang es ihr nicht, einen Glasschild zu erzeugen und sah sich gezwungen wegzurennen..., was aber leider nicht viel nutzte, da die sie trotzdem von vielen Nadeln getroffen wurde. Und das tat weh... Sehr weh sogar.

Schnell versteckte sie sich hinter einem Stein und überlegte, was sie machen sollte.

Pesuto pfiff in der Zeit seelenruhig vor sich hin. Er war es gewohnt, dass sich seine Gegner versteckten. Er liebte dieses Spiel einfach.

‚Mist, Mist, Mist. Ich bin erledigt... ich habe zwar eine supercoole Kraft, nur leider keinen blassen Schimmer davon, wie man sie einsetzt. Scheiße aber auch!‘ Da fiel ihr etwas ein... Hatte sie vorhin nicht vor Panik gezittert, und schwupps, war die Glaswand da? Ja genau, das war es! Sie musste einfach nur in Panik geraten! ‚Und das dürfte mir in dieser Situation kaum schwer fallen...‘

Schnell sprang sie hinter ihrem Lieblingsfelsen hervor und machte sich bereit in Panik zu geraten. Mut war hier ausnahmsweise völlig fehl am Platze...

Pesuto schaute sie nur belustigt an und formte seine nächste Attacke. Er begann sich in flüssiges Gold zu verwandeln (A.: die Goldfrucht scheint bei mir zu einer Logiafrucht auszuarten...Naja, was soll‘s ^^*) und glitt auf sie zu.

Zu sich selbst murmelte sie: „Zeit in Panik zu geraten...“ Gesagt, getan. Als sich ihr das Gold näherte, schrie sie was das Zeug hielt. Sie weiter, bis jeder im Umkreis von 100 Metern für die nächsten Minuten taub sein dürfte.

Als sie sich beruhigt hatte, sah sie, was sie angerichtet hatte.

Pesuto hatte wieder seine ursprüngliche Form angenommen und war in einer Art Glassäule eingesperrt. Die Untoten, die zu seiner Rettung eilen wollten, waren fein säuberlich einer nach dem anderen von Glassplittern an die Wand gepinnt worden.

„Upsi...“ war alles, was Rina rausbrachte.
 

Während sich Rina mit den Untoten begnügte, war Methusalem in einen Höhlenraum gerannt, der direkt auf das Tal hinausblickte. Er vermutete, dass es sich hierbei um das Zimmer des Kapitäns handelte, denn hier stapelten sich Tonnen von Gold, Diamanten und anderen Schätzen, welche die Piraten über die Jahrhunderte gesammelt hatten.

Doch Methusalem, oder wie er sich früher nannte, Sethos, verschwendete keinen weiteren Blick an die Kostbarkeiten und begann, seinen Plan in die tat umzusetzen.

Er machte sich schon ein paar Sorgen um Rina, die er so einfach da unten zurückgelassen hatte, aber wenn alles nach Plan verlaufen würde, gehörten die Geisterpiraten bald der Vergangenheit an. Was dann mit der Crew des Mädchens geschah, wusste er allerdings nicht...

Schnell warf er noch ein Blick aus dem „Fenster“ des Raumes und zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Sososo, hat das Mädel doch tatsächlich Teufelskräfte. Hätte sie ruhig eher sagen können, dann hätte ich mir nicht solche Sorgen gemacht.“ Mit einem Blick auf die gepfählten Untoten fügte er noch hinzu: „Sie kommt ja scheinbar auch ganz gut zurecht“

Gerade als er sich abwenden wollte, hörte er einen wutentbrannten Schrei und ein lautes Splittern.

„Oder auch nicht... Ich sollte mich besser beeilen.“ Schnell begann er, sich an Rinas Rucksack zu schaffen zu machen und die Sonnensteine herauszunehmen.
 

„Gar nicht gut. Überhaupt nicht gut...“

Vor lauter Angst, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Pesuto hatte sich mit einem Goldpanzer umgeben und das Glas einfach weg gesprengt und schaute nun alles andere als glücklich aus.

Mit einem lauten Schrei hatte er sich mit seiner Goldfaust auf Rina gestürzt und obwohl diese irgendwie eine Glaswand erschaffen hatte, drang er einfach hindurch und verpasste Rina einen heftigen Schlag.

Diese war von dem Schlag völlig benebelt und bemerkte nicht, dass sie völlig die Kontrolle über ihre Kräfte verloren hatte.

Überall im Raum bildeten sich Glaswände über Glaswände.

Pesuto schaute sich wutschnaubend um. „Hör endlich mit diesen Taschenspielertricks auf. Schon blöd, wenn man seine Kräfte nicht mal im Ansatz kontrollieren kann, nicht?!“ Gehässig lachend, machte er sich für den endgültigen Schlag bereit.

„Viel Spaß in der Hölle!“

Verzweifelt schloss Rina die Augen.
 

Zur gleichen Zeit hatte Methusalem sein Ziel erreicht. „Es ist soweit, Zeit den Tag in dieser finsteren Halle willkommen zu heißen.“ Lachend warf er die Sonnensteine aus dem Fenster und betätigte einen Schalter auf einer kleinen Fernbedienung. Dann hörte man nur noch einen lauten Knall und das einzige was man sehen konnte, war reinstes Licht, welches sich erneut tausendmal an jeder Glaswand brach, die Rina erschaffen hatte.
 

Geblendet schloss Rina die Augen. Sie hörte nur noch einen jammervollen Schrei und dann war Stille.

Sie wagte es nicht ihre Augen zu öffnen, da ihr Schädel noch von der rauhen Behandlung dröhnte und das helle Licht machte es nicht besser.

Schließlich bemerkte sie, wie das Licht langsam an Intensität verlor und öffnete die Augen.

Noch immer war es taghell in der Höhle, jedoch war es wie zur Abendzeit, wenn die Sonne langsam unterging. Von den Untoten war nichts zu sehen. Fast nichts... Um sie herum lag überall Asche verstreut. (A.: Jaja, ich weiß, altes Klischee ^^)

Sie konnte schnelle Schritte hören, die auf sie zugeeilt kamen und spürte, wie sie auf die Beine gezerrt wurde. Verwirrt blickte sie dem alten Methusalem ins Gesicht, der sie nur fröhlich angrinste.

Sie versuchte zu fragen, was passiert sei, aber bekam nur ein „Wa- was...“ heraus.

Methusalem antwortete gutgelaunt: „Tja, die Knochenköpfe sind nicht mehr.“ Nun schaute Rina noch verwirrter.

Weiterhin bester Laune erklärte Methusalem: „Erinnerst du dich noch an die Sonnensteine, die du gesammelt hattest? Ich habe an die beiden Steine Sprengstoff befestigt, sie in das Tal geworfen und zum Explodieren gebracht: Was denkst du denn, woher das viele Tageslicht kam? Wie es aussieht, war die Legende wahr. Die Steine haben das Sonnenlicht über die Jahrhunderte gespeichert. Leider war ich mir nicht sicher, ob das Licht ausreichen würde, die Untoten zu vernichten... Daher kam mir deine neu entdeckte Teufelskraft gerade richtig. Dein Glas hat das Licht tausendfach wieder gegeben und so genug Helligkeit erzeugt, um alle Geisterpiraten restlos zu vernichten. Kurz, wir haben es geschafft.“

Schlagartig kam Rina wieder zu sich.

„Heißt das, dass alles vorbei ist?“

Methusalem nickte nur.

Vor lauter Freude fiel Rina dem Alten um den Hals. „Das ist ja super!!! Aber können wir diesen Platz endlich verlassen?“

Die Antwort folgte prompt. „Je eher, desto besser. Auf dem Rückweg erkläre ich dir dann ein paar Sachen, die ich dir schuldig bin.“

Rina nickte nur, wandte sich an Shanks und seine Leute, die weiterhin teilnahmslos in der Ecke standen und rief ihnen zu: „He Leute, ihr seid wohl ziemlich geschafft oder? Naja, kommt mit, wir verlassen diesen Ort!“

Freudestrahlend verließen Rina, Methusalem und ihre Crew die Höhle.

Währenddessen erzählte der Alte seine Geschichte und Rina achtete nicht auf ihre Freunde, die ihr stillschweigend folgten.

So erfuhr sie, dass Methusalem tatsächlich einst der Hauptmann von dem König gewesen war, der Pesuto besiegt hatte. Er wusste aber selber nicht, wie er es geschafft hatte, solange zu überleben und nahm es irgendwann als gegeben hin. In seiner langen Lebenszeit bekam er natürlich auch mit, dass Pesuto doch nicht ganz so tot war, wie er hätte sein sollen, und beschloss, ihn zu Ehren seines langverstorbenen Königs endgültig zu erledigen, was ihm erst heute gelungen war.

Rina war so von der Geschichte gefesselt, dass sie gar nicht bemerkte, dass sie die Zwischenwelt, die Höhle und den Wald der Insel hinter sich gelassen hatten und nun vor den Toren der Stadt standen.

Plötzlich schien Methusalem etwas einzufallen. „Sag mal, sind deine Kameraden immer so schweigsam?“

Rina, der die unnatürlich Stille noch nicht weiter aufgefallen war, drehte sich verdutzt zu Shanks um.

„Ähm Shanks, ist alles in Ordnung?“ Die einzige Antwort war ein leerer Blick und ein völlig emotionsloser Gesichtsausdruck. Irgendwie machte sich gerade ein sehr flaues Gefühl in ihrem Magen breit...

„Shanks, sag gefälligst etwas! LOS!“

Diesmal regte sich Shanks. Sein immer noch leerer Blick fixierte Rina und ein paar Worte verließen seinen Mund.

„Jawohl Herrin.“

Rina war blass. So kurz hatte sie noch nie zuvor vor einem Herzinfarkt gestanden, nicht einmal, als sie erfahren hatte, dass sie in der OP-Welt gelandet sei.

Methusalem wandte sich voller Sorge an Rina.

„Ich glaube, wir haben ein Problem und ich habe ein ganzen dummen Verdacht, was hier vor sich gehen könnte... Tust du mir einen Gefallen, Mädel?“

Rina schaute ihn nur wie ein Schaf an. Schnell flüsterte ihr der Alte etwas ins Ohr und ihr entgleisten die Gesichtszüge.

„Sag mal hast du sie noch alle? Das kann ich unmöglich von ihm verlangen! Ganz zu schweigen davon, dass ich gerne den nächsten Tag noch erleben möchte!“

Methusalem antworte nur ruhig: „Hör mir zu, nur so können wir sehen, ob meine Vermutung stimmt... Also tu es!“

Seufzend ergab sich Rina in ihr Schicksal und wandte sich an ihren Käpt’n.

„Shanks!“ Der Angesprochene schaute sie an.

„Ich befehle dir einen Handstand zu machen, dich dabei im Kreis zu drehen und ‚Drunken Sailor‘ zu singen!“

Für einen Moment stand ihr gegenüber einfach nur reglos da und Rina hegte schon die Hoffnung, dass sich der Alte getäuscht hatte, als Shanks tatsächlich einen Handstand machte, dabei eine Drehung vollführte und begann zu singen.

„What shall we do with the drunken sailor...“

Rinas Kinnlade hing auf Halbacht und Methusalem sagte ,ohne ein Spur von Humor, zu ihr: „Herzlichen Glückwunsch zu deiner persönlichen Zombiearmee...“
 

So... ja, dat wars dann auch schon^^* ich hoffe die 7000 Wörter entschädigen fürs Warten *nicht recht dran glaub...*

Kommis sind natürlich mehr als erwünscht^^

Ein neus Ziel oder unerwarteter Besuch

Ein neues Ziel oder unerwarteter Besuch
 

So, ich kam zurück, um euch erneut zu quälen lol^^

Tut mir leid, dass das jetzt immer etwas länger dauert, aber ich hab echt viel zu tun. Die Fanfic wird zu Ende geschrieben, das schwöre ich beim Grab von irgendjemandem!

Vielen Dank an meinen Betaleser;) Und Kommis sind mehr als erwünscht
 


 

„Oh Gott... Shanks hat mich ‚Herrin genannt‘...“ Angeekelt versuchte sich Rina wieder einzukriegen. „Auf meinen Befehl hin hat er sich zum Vollei gemacht... wenn er das je erfährt, bin ich tot!!!“

Schon seit geschlagenen 3 Stunden jammerte das Mädchen über ihr ach so ungerechtes Schicksal und ging Methusalem damit gehörig auf die ohnehin schon gestressten Nerven

Schließlich platzte dem Alten der Kragen.

„Ja verdammt! Mittlerweile haben es alle kapiert! Nun reicht es aber auch langsam mal! Anstatt dich selber zu bemitleiden, überleg‘ dir besser einen Plan, wie wir deinen Leuten helfen können!“

Seufzend ließ sich die Angesprochene auf einen Stuhl nieder und ließ die vergangenen Stunden Revue passieren.

Nachdem sie ihren ersten Schreck mehr oder weniger erfolgreich überwunden und sich damit abgefunden hatte, Herrin über 75 brabbelnde und sabbelnde Idioten zu sein (denn zu mehr waren sie nicht im Stande), waren Methusalem und sie, samt Anhang auf die Redforce, zurückgekehrt.

Der alte und weise Mann hielt es erst einmal für klüger, den Schein der Normalität zu wahren und es so aussehen zu lassen, als würde die Crew von Shanks bald wieder in See stechen wollen.

Er war der Ansicht, dass es etwas seltsam anmuten könnte, wenn einer der 4 Kaiser wie ein Hündchen hinter Rina herdackelte und kurz davor war, sich voller Enthusiasmus in den Staub zu werfen.

Die Rothaarige konnte ihm hierbei, nach einigen diesbezüglichen, Vorfällen nur zustimmen.

Als sie auf dem Schiff angekommen waren, hatte Rina Shanks und den anderen befohlen unter Deck zu gehen und eine Runde zu schlafen. Kaum hatte sie den Befehl ausgesprochen, fielen sie wie entgrätete Fische zusammen.
 

Nun saßen Rina und Methusalem zusammen in der Kapitänskajüte und versuchten mehr oder weniger klare Gedanken zu fassen... Zumindest Methusalem tat das.

Rina war viel zu sehr mit sich und ihrem Elend beschäftigt..

„Also“, ergriff der Alte erneut das Wort, „es sieht so aus als wäre bei unserem Sieg über Pesuto irgendwas schief gelaufen.“

„Ach nee, na schau mal einer guck. Soweit war ich auch schon, Einstein“, unterbrach Rina ihn sarkastisch.

Unberührt fuhr Methusalem fort.

„Dabei hast du irgendwie die Kontrolle über deine Leute bekommen. Ich schätze mal, hier handelt es sich um irgendeine Art Zauber oder Hypnose. Ich habe nur noch keine Idee, was wir dagegen tun sollen...“

Leicht hysterisch geworden, begann Rina wie ein Tiger im Käfig auf und ab zu gehen.

„Na super! Was soll ich denn jetzt machen?! Was denkst du, was passiert, wenn irgend eine andere Piratencrew herausfindet, dass der gefürchtete Rote Shanks nichts weiter als ein hirnloser Zombie ist! Das gibt eine Katastrophe! Diese Deppen können doch nicht mal alleine essen und trinken gehen, ohne dass ich es ihnen befehle!“ Rina war den Tränen nahe, aber es war nun mal traurige Realität. Wenn sie nicht wollte, dass ihre Leute vor Erschöpfung tot umfielen, musste sie ihnen alles von der Nahrungsaufnahme bis hin zum Schlafen genau befehlen.

Methusalem schwieg und blickte sorgenvoll durch das Fenster aufs Meer hinaus. Er schien über irgendetwas nachzudenken und Rina hegte die Hoffnung, dass er irgendwie eine Lösung entdeckt haben könnte.

Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus.

„Nun schieß schon los, alter Mann! Du hast dir doch irgendwas überlegt!“

Doch Methusalem dachte gar nicht daran, ihr seine Gedanken mitzuteilen.

Stattdessen fragte er sie, ob sie sich vorstellen könnte, ‚ihre Zombies‘, wie er es formulierte, dazu zu bringen, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen und die nächste Insel ansteuern,

„Ja, denk mal schon, dürfte an sich kein Problem sein. Warum?“

„Erkläre ich dir später. Umso eher wir auf See sind, desto besser! Na dann leg los!“
 

Gesagt, getan. Rina machte sich auf ins Unterdeck und betrachtete die anderen, wie sie so dalagen

‚Nur ein Wort von mir, nur ein einziges und sie tun alles, was ich ihnen befehle...‘

Ohoh... diese Gedankengänge sollte sie schleunigst beenden. Sicher, der Großteil der Crew hatte sich immer nur über sie lustig gemacht, aber sich soooo zu rächen... Nein, das war der falsche Weg.

‚Aber anbieten würde es sich schon...‘ Ein fieses Grinsen legte sich auf ihr Gesicht.

Zumindest mit einem wollte sie sich ihren Spaß erlauben, erinnern konnte der sich später bestimmt nicht mehr.

Hinterhältig grinsend, beschloss sie erst mal das Schiff in Bewegung zu bringen. Entschlossen stellte sie sich vor die schlafenden Zombies.

„Alles hergehört!“ Mit einem Schlag standen Shanks und die anderen in Reih und Glied vor ihr.

‚An sich ist das Gefühl doch nicht ganz verkehrt‘, dachte sie sich vergnügt

„Ich möchte, dass ihr nach oben geht, die Segel hisst, und das Schiff auf Kurs bringt! Habt ihr mich verstanden?“

Ein einstimmiges „Jawohl Herrin“ war die Antwort. Alle 75 Mann wollten sich aufs Oberdeck begeben, doch Rina hielt einen von ihnen zurück.

„Momentchen noch, du nicht Yasopp!“

Der Angesprochene drehte sich mit einem dumpfen Grunzen zu ihr um.

„Ihr wünscht, Herrin?“, kam die monotone Antwort.

Vergnügt rieb sich Rina die Hände.

„Ich hab‘ da ein paar kleine Aufgaben für dich...“
 

Vor 3 Stunden waren sie in See gestochen.

Methusalem hatte ihr nun endlich erklärt, was er vor hatte.

„Pass auf, Kleine. Ich weiß nicht, ob du schon mal etwas von der Insel Pula gehört hast. Dies ist die übernächste Insel, die wir anlaufen werden. Pula ist bekannt für seine spektakulären Shows. Dazu gehören Zauberer, Glücksritter, Taschenspielertricks und vieles mehr um das einfache Gemüt zu erfreuen.“ Mit funkelnden Augen sah er Rina an.

Diese glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Warum bitte sollte es ihnen helfen, in einen riesigen Vergnügungspark zu fahren und dort sinnlos Geld zu verzocken?

Sicher, ein bisschen Spaß musste auch mal sein, aber in ihrer derzeitigen Situation auch nur daran zu denken...

Kopfschüttelnd sah sie Methusalem an.

„Was bitte sollen wir dort? Soll ich vielleicht eine Show namens „Rina und ihre treudoofen Zombies“ aufmachen oder was?!“

Methusalem fröhliches Gesicht verdunkelte sich. Schnippisch antwortete er:

„War ja klar, dass du den genialen Hintergrund meiner Idee nicht begreifst. Da sieht man mal wieder, wie wenig du mir zuhörst!“

Schwer seufzend ließ er sich dazu herab, Rina die Sachlage etwas genauer zu erklären.

„Pula ist eine Vergnügungsinsel. Und wo es Zaubershows gibt, werden Hypnotiseure nicht allzu weit sein! Verstehst du nun, was ich vorhabe?“

Oh Wunder, James Watt würde jubilieren, Rina ging tatsächlich ein Lichtlein auf!

Sollten ihre Freunde tatsächlich nur hypnotisiert sein, müsste man sie logischerweise auch wieder enthypnotisieren können.

„Gar nicht mal so übel, dein Plan. Aber was ist, wenn es nicht funktioniert?“

Diese Möglichkeit schien Methusalem gar nicht in den Sinn zu kommen, denn er überging ihre Frage einfach und schnitt ein Thema an, welches Rina nicht so genehm war.

„Deine Teufelskräfte...“

Missmutig sah sie ihn an.

„Was soll damit sein?“

Ihren nicht allzu enthusiastischen Ton ignorierend, fuhr der Alte fort.

„Deine Kontrolle über diese ist, um ehrlich zu sein, unter aller Kanone. Ich schlage vor, du fängst mal an, diese zu trainieren. Wir sind hier immerhin auf der Grandline. Vor bösem Überraschungen ist niemand sicher. Und du schon gar nicht...“ Diesen letzten Teil ließ er jetzt einfach mal so im Raum stehen.

Rinas einzige Reaktion darauf war ein schlecht gelauntes Knurren.

Sicher, ihre Kontrolle über ihre Teufelskräfte war nicht gerade die beste, aber sie hatten immerhin gereicht Pesuto und seine Leute in Schach zu halten. War das denn gar nichts wert?

‚Trainieren? Mach ich schon noch... Irgendwann mal...‘

Mit diesem überaus anspornenden Gedanken war die Sache für sie erstmal vom Tisch.
 

Und die Tage vergehen...
 

Seit einer Woche waren sie nun schon auf See. Die nächste Insel, die sie ansteuerten, bevor sie Pula erreichen würden, war unbewohnt.

Rina und Methusalem, der sich der Steuerung der Redforce angenommen hatte, nachdem seine Kameradin ihm ihr Talent in diesem Zusammenhang demonstriert hatte (keine Toten), diskutierten den Kurs.

Währenddessen waren Shanks und die anderen emsig damit beschäftigt, die Segel zu hissen und andere Schiffsarbeiten zu verrichten.

Methusalem schaute sich um. Stirnrunzelnd sah er Rina an.

„Sag mal... Fehlt da nicht jemand? Der Typ mit den Rastalocken ist nicht da.“

Vergnügt pfiff Rina vor sich hin.

„Du meinst sicher Yasopp.“ Breit grinsend sah sie Methusalem an.

„Der hat ein paar spezielle Aufgaben von mir bekommen.“

Der Alte beschloss, sich mit dieser Erklärung abzufinden und besser nicht weiter nachzufragen.
 

Zur gleichen Zeit in einem anderen Teil des Schiffes
 

Eine einsame Figur krauchte über den algenbedeckten Boden der Frachträume. Hin und wieder vernahm man ein leises Geräusch, wie wenn jemand mit dem Spachtel über nasses Holz kratzt. Doch diese Person schien das nicht weiter zu stören. Langsam und bedächtig, als wäre ihr die heiligste aller Pflichten aufgetragen worden, legte sie langsam Meter für Meter zurück und entfernte Schicht für Schicht den Algenbewuchs von Jahrzehnten.

Dabei zierte ein glückseliges Lächeln ihre Züge. Yasopp war ganz in seinem Element.
 

Zurück an Deck
 

Rina langweilte sich. Sicher, es war schon lustig, Yasopp ein bisschen was von seiner eigenen Medizin zu geben, aber mit der Zeit wurde das auch langweilig. Das einzige , was ihr ein wenig Sorge bereitete, war die Frage, ob ihre kleinen sabbelnden und brabbelnden Mitschiffsgenossen später in der Lage sein würden, sich an alles zu erinnern. Zum Wohle ihrer Gesundheit hoffte sie es nicht...

Etwas bedrückt schaute sie zu Shanks.

Dieser saß teilnahmslos an der Reling, so wie der Rest auch, da gerade eine Windflaute herrschte und sie die Segel nicht hissen konnten.

Hatte sie nicht gerade angefangen, eine Art gemeinsame Basis mit dem Kapitän aufzubauen? Er hatte endlich begonnen, sie zumindest ansatzweise wie ein vollwertiges Crewmitglied zu behandeln und jetzt das.

Resigniert seufzte sie auf. Nicht im Traum hätte die Rothaarige jemals daran gedacht, dass ausgerechnet sie je in so eine Situation geraten könne, mal ganz davon abgesehen, dass es überhaupt nie geplant war irgendwann mal auf der Grandline rumzutuckern.

Zu allem Überfluss war es nicht irgendjemand, der jetzt ein Dasein mit dem Intellekt einer Amöbe führte. Nein, natürlich nicht. Wie sagte ihre über alles geliebte Großmutter immer wieder aus eigener Lebenserfahrung? „Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen.“

Getreu diesem Motto, hatte es eben nicht irgend einen kleinen Banditen oder Pseudopiraten erwischt, nein, natürlich nicht, sondern ausgerechnet den Roten Shanks, einen der 4 Kaiser samt dem intelligenten Teil seiner Crew.

Selbst Rina konnte erkennen, dass diese Tatsache zu ziemlichen Problemchen führen könnte, sollte herauskommen, das eine der gefürchtetsten Piratencrews nichts weiter als ein paar treudoofe Schoßhündchen unter dem Befehl einer wandelnden Naturkatastrophe war.

‚Ganz toll...‘ Erneut ein schweres Aufseufzen und ein Blick zu Shanks.

‚Wenn ich ihnen nur irgendwie jetzt schon helfen könnte... Pula ist ja noch ein Stückchen entfernt...‘

Eine Idee kam ihr in den Sinn. Entschlossen stand sie auf.

„Shanks? Komm doch mal bitte her.“

Gehorsam richtete sich der Angesprochene auf und dackelte auf sie zu.

Mit einem „Ja, Herrin, Ihr wünscht“, kam er vor ihr zum Stehen.

Sie sah im fest in die Augen. ‚Komisch... seit er so ähm... desorientiert ist, kann ich ihm ohne Probleme in die Augen schauen... Schade eigentlich. Irgendwas fehlt da...‘

Ihre wirren Gedanken beiseite schiebend, ergriff sie das Wort.

„Shanks, ich befehle dir, dich wieder normal zu verhalten.!“

Innerlich gratulierte Rina sich schon zu dieser Idee. Es war aber auch zu simpel.

Und tatsächlich. Das war es.

Nach einem Blick in Shanks‘ immer noch teilnahmsloses Gesicht war ihr zum Heulen zumute. Es war so simpel, dass es natürlich nicht funktionieren konnte!

‚Naja, es war einen Versuch wert...‘ Aber irgendwie konnte sie dieser Gedanke so überhaupt nicht trösten...

Wieder warf sie einen Blick auf ihren Kapitän. Es deprimierte unsere allezeit gutgelaunte Putze ihn so zu sehen. Nichts war mehr übrig von dem Mann, der es schaffte, mit nur einem Blick einen Seekönig in die Flucht zu schlagen oder so manche Hose zu füllen. Kein ständiges Lachen mehr, keine lauten Rufe nach einer neuen Flasche Rum...

Es war einfach nur zum Heulen und bevor Rina es überhaupt merkte, liefen ihr auch schon die Tränen die Wangen herunter und sie legte die Arme um ihren Kapitän. (A.: Die nutzt die ganze Sache doch schamlos aus...)
 

Wie lang sie so dastanden, wusste sie nicht, aber ein lautes Räuspern holte sie doch sehr schnell in die Realität zurück.

Erschrocken fuhr sie herum und sah vor sich einen seltsam dreinblickenden Methusalem stehen. Schlagartig wurde ihr bewusst, was sie da gerade getan hatte und sie begann irgendeine Erklärung zu stammeln.

„Naja, ähm, ja.... öhm... Shanks, ähm, der hatte, ähm... einen Schwächeanfall, ja genau. Er hatte einen Schwächeanfall und ich hab‘ ihn nur gestützt.“ Ein dümmliches Grinsen begleitete diese Aussage.

Der Alte schüttelte nur den Kopf.

„Ist klar. Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass sich uns von Steuerbord aus ein kleines Schiff nährt. Mein bescheidener Rat wäre es, deine Crew unter Deck zu schicken. Wir wollen ja nicht, dass jemand ihren zweifelhaften Geisteszustand bemerkt.“

„Ein Schiff? Wieso bitte sollte sich uns ein Schiff nähern?“

Auf eine wenig intelligente Frage, gibt es bekanntlich eine wenig intelligente Antwort.

„Wir sind auf dem Meer, falls du dich noch erinnerst. Und da findet man so schwimmende Holzdinger, die nennt man Schiffe. Und die segeln dann ab und an mal an einem vorbei...“

Mit diesen weisen Worten wandte sich Methusalem ab und ließ Rina völlig frustriert allein zurück.

Schnell fasste sie sich allerdings wieder und machte sich daran, ihre Crew unter Deck zu versammeln. Yasopp allerdings ließ sie im Frachtraum zurück. So ein Algenbestand, der sich innerhalb von Jahrzehnten ansammelte, brauchte besondere Aufmerksamkeit...
 

Gesagt, getan. Schnell machte sie sich wieder daran ans Oberdeck zu gelangen. Etwas nervös war sie schon. Was wäre, wenn es zu einem Kampf oder etwas ähnlichem kommen würde?

Rina war weit davon entfernt, behaupten zu können, einen ernsthaften Gegner darzustellen...

Schnell ging sie zu Methusalem, der an der Stirnseite des Schiffes stand. Dieser deutete auf einen kleinen Punkt in einigen Hundert Meter Entfernung, welcher einfach nicht größer werden wollte.

Rina kniff die Augen zusammen und versuchte ihn zu erkennen.

„Wer zum Teufel hat den Nerv, sich in einer kleinen Nussschale dem Schiff vom Roten Shanks zu nähren?!“

Niemand, außer 2er Individuen an Bord, wusste, dass der Kapitän dieses Schiffes nicht mehr ganz bei sich war...

Also konnten sie wohl einen Angriff ausschließen. Nach einem weiteren Blick auf das sich nähernde Boot bestätigte sich dieser Verdacht. Kaum jemand würde in so einer größeren Hutschachtel einen Angriff auf das Schiff von Shanks starten. So blöd war niemand.

Methusalem hatte eine andere Idee.

„Das sind vielleicht Schiffbrüchige. Ich hab gehört, die Strömungen in diesem Gebiet seien unberechenbar...“

Irgendeine Stimme in Rinas Kopf (A.: nur eine von vielen...) sagte ihr, dass es mehr mit diesem Boot auf sich hatte.

Allmählich kam das Schiffchen in Sichtweite. Erstaunlicherweise verlor Methusalem etwas von seiner gesunden Gesichtsfarbe. Denn jetzt war zumindest für ihn klar, wer den Nerv hatte sich dem Schiff eines Kaisers zu nähren.

„Das- Das kann nicht wahr sein!!! Verdammt! Mädel, wir müssen verschwinden! Das ist eine Katastrophe, eine Katastrophe ist das...“

Zu behaupten, Rina stände auf dem Schlauch, wäre eine Lüge gewesen... Es waren mindestens 5 Schläuche.

Beim besten Willen war es ihr nicht möglich zu verstehen, was den Alten so in Aufruhr versetzte. Alles was sie erkennen konnte, war ein kleines Bötchen. Bei genaueren Hinsehen konnte sie auch eine Art Flagge ausmachen.

Verzweifelt bemühte sie sich ihren altersschwachen Adlerblick zu fokusieren. Und tatsächlich. Mittlerweile war sie sogar im Stande nähere Details der Flagge auszumachen...

„Hmmm... Ok Alter Mann, das ist eindeutig ein Piratenschiff... Aber wieso hast du so einen Schiss davor? Ich meine wie gefährlich kann ein einziger uns schon werden?“

Aus weit aufgerissenen Augen wurde sie von Methusalem angestarrt.

„HAST DU ÜBERHAUPT EINE AHNUNG, WESSEN JOLLY ROGER DAS IST?“

Fast schon hysterisch geworden, schrie er sie an.

Wie so oft musste Rina sich eingestehen, dass sie keinerlei Ahnung hatte. Folglich studierte sie die Flagge noch einmal.

Alles was sie sah, war der übliche standesgemäße Totenkopf der auf 2 im rechten Winkel zueinander stehenden Knochen lag. Das „Gesicht“ des Schädels wurde von einer Art weißem Neumond geschmückt, ähnlich einem weißen Bart...

„Weißer Bart... Hm, da war doch irgendwas... Mir fällts einfach nicht ein.“

Methusalem konnte es nicht fassen... Soviel Inkompetenz in einer Person zusammengefasst. Das brachte selbst den ältesten und geduldigsten aller Menschen zur Weißglut.

„VERDAMMT NOCHMAL!!! DAS IST DAS ZEICHEN VON WHITEBEARD!!!“

Erstmal begriff Rina nicht so ganz, was das bedeutete. Na gut, da war jemand, der einen weißen Bart hatte, aber den besaß der Weihnachtsmann auch. Und bekanntlich brachte der ja Geschenke. Aber seit wann war der Weihnachtsmann Pirat?

Diesen Gedanken spann sie noch ein bisschen weiter, bis ihr einfiel, wo sie war. ‚Ich bin auf der Grandline... Hier gibt’s keine Weihnachtsmänner. Der einzige Whitebeard, der demnach übrig blieb, war dieser riesige Kerl mit dem massiven Alkoholproblem, der zufälligerweise auch noch einer der 4 Kaiser war.“

Plötzlich begriff sie, was das bedeutete und war versucht in eine gnädige Ohnmacht einzutauchen.

Das war doch genau das, was sie jetzt im Moment gebrauchen konnten! Wer wusste schon, wie die Kaiser untereinander standen... Wenn sie nicht vorsichtig waren, könnte das in einer Katastrophe enden. Das mussten sie verhindern!

‚Nur wie...‘
 

Mittlerweile hatte das kleine Schiff die Redforce und nach einem Blick über die Reling konnten Rina und Methusalem ausmachen, das wirklich nur ein einziger Mann in dem Boot saß.

Dieser schien gerade aus einem kleinen Nickerchen zu erwachen, denn er schlug gerade mühsam die Augen und blinzelte in Richtung Rina. Mit einem müden Gähnen richtete er sich auf und... war weg!

Rinas und Methusalems Augen nahmen die Größe von Tellern an. Unisono begannen sie zu stammeln: „Wo- Wo ist der Kerl hin?!“

Ein Tippen auf Rinas Schulter beantwortete ihr die Frage.

Ruckartig drehte sie sich um und sah den Insassen des Bootes direkt vor sich stehen. Wie er hinter sie gekommen war, wollte ihr nicht so ganz in den Sinn.

Der Geheimnisvolle Fremde war fast doppelt so groß wie Rina und war ihr vom ersten Moment an unsympathisch. Er hatte diese Ausstrahlung, die dir sagen will ‚Hey, jetzt bin ich hier. Küss den Staub unter mir‘.

Verstärkt wurde diese Aussage noch durch die schulterlangen schwarzen Haare, die ölig glänzten und mit Unmengen von Gel eingerieben sein mussten. Sein Gesicht war die Coolness selbst: ein schmieriges Lächeln, dunkelgetönte Sonnenbrille und eine aristokratisch gebogene Nase.

Plötzlich begann der billige Mafiaklon zu sprechen.

„Hey Yo, Schätzchen, hol mir mal den Clown her, der hier den Käpt’n mimt.“

Lässig lehnte er sich an die Reling und wartete, dass Rina losspurtete. Doch die dachte gar nicht daran.

Stattdessen fragte sie: „Wer zum Teufel bist du eigentlich? Und was willst du von Shanks?“

Die linke Augenbraue des Pseudomachos begann bedrohlich zu zucken.

„Ey komm. Das ist nicht dein Ernst. Ich bin der gefürchtete Luciano Al Stubido. Vielleicht eher bekannt als der Geölte Blitz. Du hast bestimmt schon von mir gehört.“ Stolz schwellte er die Brust.

Rinas einzige Antwort war ein „Nö“...

Lucianos Gesichtszüge entgleisten. Das konnte doch nicht wahr sein. Im ganzem Westblue war er bekannt und gefürchtet und dieses rothaarige Gör kannte ihn nicht..? Er war einer Ohnmacht nahe. Daher stammelte er:

„Du musst mich doch kennen. Auf mich ist immerhin ein Kopfgeld von 60 Millionen Berry ausgesetzt!“

Erneut musste Rina passen. Sie hatte sowieso gerade andere Sorgen. Was zum Teufel wollte dieser Stupido hier?

„Ok, du bist also berühmt und so weiter. Also nochmal, was willst du hier?“

Mit soviel Respektlosigkeit konfrontiert, brauchte Luciano erst einmal eine Weile um sich zu sammeln.

Schließlich antwortete er total zerknirscht, dass er im Auftrag von Whitebeard hier sei, um eine Botschaft für Shanks zu überbringen. Langsam gewann er aber auf Grund der Wichtigkeit seines Auftrags wieder Selbstvertrauen und seine arrogante Ader kehrte zurück.

„Aber ich kann sie nur ihm persönlich überbringen. Ich kann nicht irgendwelchen niederen Mitgliedern seiner Crew derart wichtige Mitteilungen übergeben. Also wo ist er?“

Nun kamen Rina und Methusalem ins Schwitzen. Schließlich ergriff der Alte das Wort.

„Ja, ähm, der Rote Shanks ist gerade etwas verhindert... Wie wäre es, wenn du ein andermal wiederkommst?“ Er bedachte Luciano mit einem gütigem und großväterlichen Lächeln.

Doch dieser ließ sich davon nicht beeindrucken und erwiderte schlicht:;

„Na 1A. Wart‘ ich eben bis er bereit ist mich zu empfangen. Paps (A.: Ich glaub so nannten Whitebeards Leute ihn^^*) meinte, ich solle mich nicht vom Fleck rühren, bis die Botschaft übermittelt wurde. Ich hab Zeit.“

Genüsslich begann er, sich gemütlich einzurichten. Er zog eine Decke hervor, breitete sie aus und legte sich in die Sonne. Natürlich nicht, ohne sich vorher einzucremen. Mr Perfect wollte ja keinen Sonnenbrand riskieren, der seinem olivefarbenen Teint schaden könnte.

Ratlos sahen sich Methusalem und Rina an. Was sollten sie nun tun? Sie mussten diesen aufgeblasenen Schnösel so schnell wie nur irgend möglich loswerden, bevor er die Sache mit den anderen herausfand.

Eine Idee musste her und zwar flott.

Wie allgemein bekannt, geschehen Wunder nie, wenn man sie gerade mal braucht. Doch nicht so heute. Heute war nämlich ein ganz besonderer Tag. Rina hatte eine Idee!

Entschlossen ging sie auf Luciano zu und blieb direkt vor ihm stehen.

Dieser wunderte sich, wer gerade zwischen ihm und die Sonne getreten war und öffnete träge die Augen.

„Was willst du?“

Rina sah im direkt in die Augen.

„Shanks und die anderen leiden an einer hochansteckenden Krankheit. Ich kann nicht zulassen, dass du hier bleibst. Das Schiff steht nämlich unter Quarantäne.“

Eine Augenbraue hebend, sah er sie an.

„Achso? Was haben sie denn?“

Jetzt musste sie sich was einfallen lassen. Schließlich fiel ihr eine Sendung von Galileo wieder ein. Da kamen so lustige lateinische Wörter vor. Ein paar davon hatte sie sich sogar gemerkt.

„Sie leiden an einem- ähm... posttraumatischem, Hebetudo mit bedingter podagerer Squinantia. (A.: dürfte soviel heißen wie ‚durch ein Trauma ausgelöster Schwachsinn, der mit einer fußlahmen Halsentzündung einhergeht...‘ Fragt bitte nicht nach-.-).

Der geölte Blitz sah sie aus großen Augen an. Auch Methusalem warf ihr einige schwer deutbare Blicke zu.

Das klang alles so professionell wie eine echte Krankheit... Schnell beschloss der Alte das Spiel mitzuspielen.

An Luciano gewandt, begann er zu erklären.

„Es ist leider wahr. Ich bin der Schiffsarzt und sie ist mein Assistent. Rina hat die Krankheit einwandfrei identifiziert. Dieser Virus wird durch... ähm... Zecken übertragen und braucht eine Weile um zu heilen. Daher möchte ich dich bitten, dass Schiff so schnell wie möglich zu verlassen.“

Luciano, schon etwas geschockt, befand sich in einer Zwickmühle.

„Na gut... Ich würde ja gerne gehen, aber ich muss diesen Bericht unbedingt an Shanks, oder zumindest an einen von ihm zugelassenem Stellvertreter, überbringen.“

Methusalem überlegte kurz.

„Dann brauchst du dir keine Sorgen machen. Shanks hat eine Vertretung.“

Rina sah ihn aus großen Augen an.

„Hat er?“

Methusalem funkelte sie böse an, strich ihr dann aber gespielt nachsichtig über den Kopf und wandte sich wieder an Whitebeards Gesandten.

„Du musst ihr verzeihen, aber sie ist manchmal etwas zerstreut. Daran ist der Stress schuld, das wirst du sicher verstehen. Sie ist der vorübergehende Kapitän dieses Schiffes."
 

So^^, nu das wars erstmal wieder^^

So mancher Schuss geht doch daneben... Oder auch nicht

So mancher Schuss geht doch daneben....
 

*Fähnchenschwenk in leerem raum*

Ja... *sich zu Boden schmeiß, weils so lange gedauert hat und hofft, dass das noch jemand liest,.... Schnüfff*

Hab keine Entschuldigung *heul*

Viel Spaß^^
 

Luciano sah Rina verwundert an. Diese wiederum schenkte Methusalem einen Blick tiefsten Unglaubens.

Der Alte jedoch schien sich gar nicht bewusst zu sein, was er da überhaupt gesagt hatte.

Der Bote Whitebeards ergriff das Wort,.

„Soll das etwa heißen, dass diese rothaarige Mädel hier das Sagen hat?!“

Starker Zweifel schwang in seiner Stimme mit und der Unglaube schien ihm ins Gesicht gemeißelt.

Bestätigend nickte Methusalem mit dem Kopf.

„Ganz recht, Shanks vertraut ihr in jeder Hinsicht. Ich weiß, sie sieht nicht besonders stark aus, aber genau das ist es, was ihr in Kämpfen immer wieder den Sieg einbringt. Man darf sie wirklich nicht unterschätzen, sonst könnte es das Letzte sein, was man je getan hat.“

Er sprach mit solcher Inbrunst, dass sogar Rina anfing, ihm die Geschichte zu glauben, zumindest so lange, bis ihr klar wurde, dass Methusalem noch immer von ihr sprach.

„Du siehst also, Luciano, dass du ihr getrost die Nachricht überbringen und schnell wieder verschwinden kannst.“

Da Rina vorsichtshalber schwieg, ergriff dieser nun erneut das Wort. Doch noch immer trug seine Stimme die Spur eines Zweifels.

„Ok... Angenommen, du erzählst mir hier die Wahrheit... Ist sie denn ermächtigt, Unterschriften im Namen von Shanks zu geben?“

Nun bekam Rina doch ein bisschen Panik. Den Kapitän spielen, war eine Sache... Eine ganz andere war es aber, so ein vermeintlich wichtiges Dokument auch noch zu unterschreiben. Erneut machte setzte ein merkliches Beben ihres Körpers ein. ‚Methusalem! Es reicht! Wenn Shanks das herauskriegt, erschießt er mich, hängt mich auf, nur um mich anschließend noch zu kreuzigen... ich will aber doch noch nicht sterben. Ich bin doch noch so juuuung...‘

Angst machte sich immer weiter in ihr breit. Methusalem würde doch bestimmt nicht zulassen, dass...

„Klar. Ihre Unterschrift ist genauso viel wert, da sie eine von ihm eingesetzte Vertretung ist.“

Rinas Kinnlade sauste mit Lichtgeschwindigkeit in Richtung Holzboden.

Luciano, mittlerweile überzeugt von der Überredungskunst seitens Methusalem, wandte sich nun Rina mit einer angedeuteten Verbeugung zu, murmelte eine Entschuldigung für sein ungebührliches Verhalten und reichte ihr den Brief.

Die folgenden Sekunden schienen wie zähflüssiger Gummi zu vergehen.

Rina, kalkweiß im Gesicht, zog einen neu erworbenen Dolch aus der Tasche und begann dann ganz vorsichtig den Brief zu öffnen. Gebannt sah Methusalem ihr zu.

Langsam entfaltete sie das Blatt Papier und begann zu lesen.
 

Also Grünschnabel,
 

du wolltest reden, also reden wir.

Meintest damals ja, in Sachen Blackbeard ein wenig Vorsicht walten zu lassen. In der Hinsicht kann ich dir versichern, dass ich dieses Problem einem meiner besten Männer anvertraut habe, nämlich Puma D. Ace.

Also halt dich in diesem Thema gefälligst zurück. Haben wir uns verstanden?

Gut.

Nun zum nächsten Thema.

Der Packt mit Dragon steht, als besteht auch hier kein Grund zur Einmischung deinerseits. Die nächsten 3 Jahre werden entscheiden. Aber das solltest selbst du wissen.

Nun zum eigentlichen Zweck dieses Briefes.

Die Marine bereitet uns immer mehr Probleme. Erst jüngstens wurden wieder 4 der besten Piraten hingerichtet, die ich kenne. Die Weltregierung plant etwas.

Deswegen schlage ich vor, dass wir Code 667 aktivieren. Die nötigen Mittel stehen bereit.

Alles was ich brauche, ist deine Unterschrift.

PS.: Auch wenn du nicht unterschreibst, ich finde Mittel und Wege.
 

Sayonarah

Edward Newgate
 


 

Rina schluckte. Bleich wie eine Wand sah sie Methusalem an, mit nur einer einzigen Frage im Gesicht: „HÄHHH??“

Dieser sah sie allerdings eben so ratlos an und zuckte hilflos mit den Schultern.

Das ganze klang irgendwie nach einer Art Verschwörungsplan und Rina konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass so ein Brief in die Storyline gehörte...

Nur ein Gedanke beherrschte ihr ganzen dasein in diesem Moment. ‚Was zur Hölle soll ich jetzt machen?!‘

Eine Teillösung war, Methusalem zu töten, aber das musste sie verschieben. Sollte sie jetzt unterschreiben oder nicht?

Luciano stand ungeduldig vor ihr. „Na was nun? Wird das heute noch was?“

Rina versuchte, sich Zeit zu erkaufen. „Huch, n-na sowas, hehe Ich hab‘ doch glatt keinen Stift dabei, sowas Blödes aber auch.“

Ungerührt reichte Luciano ihr einen Füller.

Hilflos stand Rina jetzt da. In der linken Hand einen Füller, in der rechten Hand einen Brief, der so klang als würde er den dritten Weltkrieg erklären. Und Rina?

Die blickte Hilfe suchend zu Methusalem, der scheinbar irgend etwas Interessantes am wolkenlosen Himmel entdeckt hatte.

Nun, es half alles nichts... Immerhin bestand eine Fifty-Fiftychance, dass das ganze gut ausgehen könnte...

Rina unterschrieb.

Bleich wie der Tod reichte sie Luciano den Brief.

Dieser sah sie prüfend an und meinte: „Hm, du schaust aber auch nicht gesund aus... Ich glaube, ich verschwinde besser. Also, man sieht sich... oder auch nicht. Bye.“

Weg war er.

Schweigend sahen Rina und Methusalem dem immer kleiner werdenden Boot hinterher und fragten sich, was sie da gerade auf die Menschheit losgelassen hatten.

Einige Minuten vergingen und sie beschlossen, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Wird schon nicht soooo schlimm sein...
 

50 Meilen südwestlich

„Hey Paps, alles abgesichert. Gab keine Probleme.“

Der Angesprochene sah Luciano seltsam an.

„Ernsthaft? Ich hätte gedacht, der Rotschopf macht mehr Probleme. Naja, Wunder gibt’s bekanntlich immer wieder.“

Laut lachend gönnte sich Whitebeard ein weiteres Fass des besten Rums der Grandline.
 

Zurück auf der Redforce

Seit dem Verschwinden Lucianos waren weitere 2 Tage vergangen. Es war nichts Ungewöhnliches geschehen, sah man mal von dem Zwischenfall ab, dass Rina doch tatsächlich angefangen hatte, ihre Teufelskräfte zu trainieren. Das Zusammentreffen mit Luciano hatte sie doch etwas beunruhigt.

Was den Brief anging, nun, das war einfach nie geschehen. Worüber man nicht spricht, das ist auch nie passiert. Einfache Logik.

Rina saß gerade auf einer Holzkiste und konzentrierte sich. Mittlerweile hatte sie herausgefunden, dass sie nicht nur Wände und Speere aus Glas erschaffen konnte, sondern auch sich selbst vorübergehend in Glas verwandeln konnte. Laut Methusalem war das eine gute Verteidigungstaktik, wenn das Glas die nötige Härte besaß.

Dummerweise sah die Realität anders aus... Sie schaffte es gerade mal einen Finger in Glas zu verwandeln, die ganze Hand war noch illusorisch...

Ihre Konzentration wurde durch einen Ruf Methusalems gestört. „LAND IN SICHT!!!“

Verwirrt blickte sie auf. Land? Das hieß festen Boden unter den Füßen! War ja mal eine nette Abwechslung..

Gespannt trat sie neben Methusalem.

„Ist das die Insel Pula?“

Methusalem schüttelte den Kopf.

„Nein, nein. Das da ist eine unbewohnte Insel mit dem Namen Hugoland. Keine Ahnung, warum sie so heißt. Pula erreichen wir frühestens in 4 Tagen. Aber ich schlage vor, wir machen dort einen kleinen Zwischenstop und füllen ein wenig unsere Vorräte auf. Deine Leute suchen was zu Futtern und wir schauen uns ein bisschen um. Was hälst du davon?“

Rina war einverstanden. Ein bisschen Bewegung tat ihr sicherlich mal ganz gut.
 

Als sie anlegten, bestaunte Rina die Insel. Hugoland war eher klein, etwa so groß wie ein kleines Dorf und völlig unbewohnt. Die Chance hier menschliches Leben zu finden tendierte gegen null. Die Insel war mit vielen Palmen bedeckt, die einen kleinen Urwald formten.

Schnell wies sie ihre Zombies an ein bisschen was Essbares zu suchen und machte sich dann mit Methusalem auf Hugoland zu erkunden.

Langsam gingen sie in den Wald hinein, da keiner von den beiden so recht wusste, was es für Getier auf dieser Insel geben könnte. Vorsicht ist eben besser als Nachsicht.

Je tiefer sie in die grüne Hölle eindrangen, desto mehr wurde ihnen eines klar. Außer Millionen und Abermillionen von Mücken gab es hier nichts. Absolut gar nichts.

Rina war die ganze Zeit nur am Nörgeln, weil sie mehr an einen Streuselkuchen als ein menschliches Wesen erinnerte und Methusalem damit zur Weißglut trieb.

„Nun reicht es aber mal! Stell dich gefälligst nicht so an. Sind doch nur ein paar Stiche, die Jugend heute... Ist wirklich nichts mehr gewohnt.“

Murrend schwieg Rina auf diese Zurechtweisung hin erstmal. Und so stapften sie munter 3 weitere Stunden durch das dichte Unterholz.

Irgendwann blieb Methusalem allerdings abrupt stehen und Rina prallte in ihn hinein.

Mit einer Laune, die gegen den Gefrierpunkt tendierte, maulte sie auch sofort los: „Menno, alter Mann, was sollte das denn jetzt? Kannst du nicht aufpassen? Erst beschweren, dass wir nicht schnell genug durch den Wald kommen und dann selber -“

„PSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSST!!!!“, fuhr er sie an und legte ihr die Hand auf den Mund.

Mit einem Kopfnicken deutete er in Richtung Waldausgang, der durch ein paar Büsche hindurch zu erkennen war. Angestrengt mühte sich Rina etwas zu hören und tatsächlich... Keine 10 Meter von ihnen entfernt waren Stimmen und Schritte zu hören.

Methusalem zerrte seine Begleiterin hinter sich her in eine Reihe von niedrigen Büschen, die ihre Anwesenheit vor potentiellen Feinden verbergen sollten. Dort angekommen legten sie sich auf den Boden und konnten so 6 Paar schwarzer Stiefel ausmachen die sich mehr oder weniger in Reih und Glied aufgestellt hatten.

Fragend schaute Rina Methusalem an, doch der zuckte nur hilflos mit den Schultern. Niemand wusste, ob es sich bei den Leuten auf der Lichtung um Freund oder Feind handelte.

Irgendwann begann ein Paar Füße auf und ab zu laufen und eine sorgenvolle Stimme ertönte.

„Sagt mal Leute, glaubt ihr, es war wirklich eine gute Idee von Leutnant Pusteblume uns hier zurückzulassen und allein im Wald nach den Piraten zu suchen? Und wenn das stimmt, dass das Schiff vom Roten Shanks hier in der Nähe gesehen wurde, na dann gute Nacht.“

Eine andere Stimme erhob sich.

„Ihr denkt doch nicht etwa, dass die Piraten uns angreifen würden... oder etwa doch?“ Deutliche Angst sprach aus ihr. „Ich meine, überlegt doch mal... Wir sind insgesamt 15 Leute gegen ein ganzes Piratenschiff?! Das Marinehauptquartier muss uns loswerden wollen...“

Zustimmendes Murmeln ertönte und Rina und Methusalem wurde immer deutlicher, mit wem sie es hier zu tun hatten. Methusalem schob sich dicht neben seine Begleiterin und flüsterte ihr zu.

„Ich schlage vor wir verschwinden hier schnellstmöglich und sammeln deine Leute ein, bevor die Marineheinis sie entdecken.... In ihrem jetzigen Zustand werden sie selbst für die paar Marineleutchen keine Gegner sein.“

Mit einem Nicken bekannte Rina ihre Zustimmung und wollte sich gerade mit der ihr eigenen katzengleichen Eleganz aus dem Busch erheben, als ihr Kopf eine unerfreuliche Begegnung mit dem Geäst des vorher genannten Busches machte. Das daraus resultierende Geräusch blieb leider nicht ungehört. Auch Rinas leises Fluchen („VERFLUCHTE SCH****!“) trug nicht gerade zur Schadensbegrenzung bei.

„HEY! STEHENGEBLIEBEN! WER AUCH IMMER DA IST, ZEIGE DICH ODER WIR ERÖFFNEN DAS FEUER!“

Methusalem warf Rina nur einen alles vernichtenden Blick zu, murmelte etwas von „Wenn ich dich umbringe, ist das dann Mord oder eine gute Tat?“ und ging dann mit erhobenen Händen auf die Marinesoldaten zu. Rina folgte nach kurzem Zögern.

Mit großen Augen wurde das seltsame Gespann betrachtet. Nach gegenseitigem Bestaunen ergriff einer der Männer das Wort.

„Was treiben ein alter Greis und ein Kind denn hier so allein im Dschungel? Wisst ihr denn nicht, dass Piraten und anderes Gesocks hier ihr Unwesen treiben?“

Misstrauisch beäugten die Marinesoldaten die beiden. Rina hielt es für das Klügste, Methusalem das Wort zu überlassen.

„Ja... ähm, also. Mein Name ist Helmut und dieses bezaubernde junge Wesen an meiner Seite ist meine Enkelin Patricia.“ An dieser Stelle unterbrach er erstmals um die Reaktion der Marinesoldaten zu prüfen. Einer von ihnen fragte: „Das erklärt zwar, wer ihr seid, aber noch nicht, was ihr auf dieser Insel zu suchen habt und warum ihr euch in einem Busch versteckt gehalten habt wie gewöhnliche Verbrecher.“ Sein Gesichtsausdruck verlangt5e eindeutig eine plausible Erklärung, die Methusalem versuchte ihnen zu liefern. Auch Rina war gespannt, wie er sie da wieder herausholen wollte.

„Nun“, fuhr er fort, „die Geschichte ist schnell erzählt. Ich bin von Beruf Fischer und ziehe seit 10 Jahren meine arme kleine Enkeltochter allein auf, da meine geliebte Tochter von uns gegangen ist... Tragische Geschichte. Gott hab‘ sie selig.“ Methusalem setzte ein bekümmertes Gesicht auf, quetschte ein paar falsche Tränen hervor und begann dann weiterzuerzählen.

„Nun, jedenfalls half mir meine Enkelin eines lieben Morgens die Netze einzuholen...“ Sein Blick schweifte in die Ferne. „Dann kamen SIE. Piraten. Sie nahmen uns gefangen, doch wir konnten auf diese Insel fliehen, als die Piraten hier vor Anker gingen... Das ist die ganze Geschichte.“ Verzweifelt schaute er die Soldaten an.

Diese zeigten zuerst keinerlei Regung, doch dann...

„Das ist ja eine grauenvolle Geschichte -“, schluchzten sie. Nach einigen Minuten fassten sie sich wieder und meinten:„Selbstverständlich werden wir euch beiden helfen und euch auch die nächste Insel Pula mitnehmen, seid unbesorgt. Wir werden euch heute abend unserem Leutnant vorstellen, aber ich denke, dass es keine Probleme geben wird.“

Erstaunt sah Rina alias Patricia ihren „Großvater“ an und war schon zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit von seiner Fantasie und seinem schauspielerischen Talent verblüfft.

‚Die Marineheinis kaufen dem das doch tatsächlich ab... Ich fass es nicht! Das ist ja super! Fantastisch! Genial!... Ohoh... das ist absoluter Mist!‘

Mit einem mal war ihr ein äußerst verstörender Gedanke gekommen...Angenommen, die Marine glaubte ihre Geschichte wirklich und brachte sie ohne Umschweife zur Insel Pula... Was würde dann mit Shanks und den anderen geschehen..? Ein paar Zombies allein auf einer Insel, bestenfalls noch von der Marine entdeckt? Eins war klar, ihre Gegner hätten leichtes Spiel mit ihnen, da die einst so stolzen Piraten in ihrem jetzigen Zustand wohl keinen großartigen Kampf liefern würden...

Irgendetwas mussten sie unternehmen, die Frage war nur was?

In geknickter Haltung stapfte sie Methusalem und den Soldaten in Richtung ihres Lagers hinterher.
 

Eine halbe Stunde später hatten sie es geschafft und ihnen wurde ein Platz am Lagerfeuer zugewiesen.

Die Marine hatte sich direkt am Strand, keine 100 m von deren Schiff entfernt häuslich niedergelassen und warteten nun auf ihren Leutnant und dessen Spähtrupp. Dem Großvater und seiner Enkelin wurde in der Zeit etwas zu essen verabreicht und Methusalem musste seine Geschichte noch ein wenig ausschmücken.

So erklärte er, die Piraten müssten wohl von „Patricias“ Schönheit derartig geblendet worden sein, dass sie gar nicht anders konnten als diese zu entführen. Ihn selbst hätten sie wohl mitgenommen, um ihn auf irgendeinem Sklavenmarkt zu verscherbeln. Doch dann gerieten sie in einen Sturm und ihm und seiner Enkelin gelang es sich auf diese Insel zu flüchten. Hier hätten sie nun in Erwartung auf Hilfe ausgeharrt.

Stillschweigend lauschten die Soldaten ihm und fluchten über die Grausamkeit der Piraten.

Rina versuchte sich unterdessen etwas einfallen zu lassen, wie sie ihren Freunden doch noch helfen konnte, doch ihr wollte partout nichts einfallen. Resigniert ließ sie ihren Kopf hängen.

Ein paar Minuten später waren Schritte zu hören 9 weitere Soldaten tauchten aus dem Dschungel auf.

Ihr Anführer kam Rina irgendwie bekannt vor...

Während sie überlegte, wo sie ihn bloß schon einmal gesehen hatte, erklärte einer der freundlichen Soldaten, die sie aufgenommen hatten, dem Leutnant die Lage. Dieser blickte zuerst Methusalem und dann Rina ins Gesicht. Sein Blick wechselte von zweifelnd über entsetzt zu wütend und der Soldat vor ihm sah ihn erschrocken an.

Leutnant Pusteblume, ansonsten bekannt für sein ruhiges und ausgeglichenes Gemüt, stürmte wie vom Affen gebissen auf Rina zu und baute sich zornesfunkelnd vor ihr auf.

Diese überlegte immer noch, wo sie ihn denn bloß schon einmal gesehen haben könnte... Groß, hager.... ein paar blonde Fussel auf dem Kopf. Plötzlich traf es sie. Leutnant Pusteblume schaute ihr wütend in die Augen.

„Na? Kommen langsam die Erinnerungen hoch?“

Methusalem schaute überrascht von Rina zu Pusteblume und zurück. Was ging denn hier vor?

Am Blick der Rothaarigen, der nervös hin und herblickte, konnte der Leutnant erkennen, dass sie ihn tatsächlich wiedererkannte.

„Da staunst du, was? So sieht man sich wieder. Du warst nicht nur der schlechteste und katastrophalste Anwärter aller Zei8ten, nein... du musstest natürlich auch noch auf Leutnant Rhino, meinen damaligen Vorgesetzten, schießen. Weißt du eigentlich, was du ihm und mir damit angetan hast?!“

Rina versuchte sich zu rechtfertigen.

„War doch nur ein Streifschuss... Das hätte doch jedem mal passieren können.“ Sie setzte gleich noch ihr zuckersüßestes Lächeln ein. Nur wirkte es nicht. Wieder mal...

„NUR EIN STREIFSCHUSS?! DU HAST DADURCH SEIN LEBEN RUINIERT! ER WAR DER MUTIGSTE MANN, DEN ICH JE KENNENGELERNT HABE! ABER DAS IST NUN VORBEI.“ Traurig senkte er plötzlich den Blick und sprach leise weiter.

„Nach diesem Vorfall war er nicht mehr derselbe... Bei jedem knallähnlichen Geräusch bekam er Panik, verkroch sich in einer Ecke und zitterte am ganzen Leib. Feuerwerk, ein heruntergefallener Gegenstand, ja selbst ein Korkenknall brachten ihn an den Rande des Wahnsinns... In Folge darauf wurde er vom Dienst suspendiert und in eine Nervenklinik gebracht ohne Aussicht auf Heilung... Er war mal mein großes Vorbild...“ Plötzlich wurde er wieder lauter. „DAFÜR WIRST DU BüßEN! MÄNNER! SPERRT DIE BEIDEN HIER EIN!“

Die Soldaten, welche die ganze Zeit nur schweigend gelauscht hatten, sahen sich unschlüssig an. Konnte denn wirklich ein einziges Mädchen soviel Unheil anrichten? Ihnen erschien es beinahe unmöglich.

Während die Männer noch zögerten, den Befehl auszuführen, sah Methusalem Rina entsetzt an. ‚Die bringt mich wirklich noch ins Grab...‘

Das Zentrum allen Übels, ein unschuldig dreinblickendes junges Mädchen mit dem Namen Katharina geriet langsam aber sicher in Panik. Wenn es jetzt und hier zum Kampf kommen sollte, hatten sie und der alte Mann ein echtes Problem. Woher hätte sie auch ahnen können, dass ihre Vergangenheit sie sobald einholen würde?
 

Leutnant Pusteblume hatte sich in der Zeit wieder gefasst und merkte, dass seine Männer zögerten den Befehl auszuführen. Er wollte dieses Mädchen! Vergessen waren die Piratensichtungen auf der Insel und das Schiff des Roten Shanks. Er wollte nur sie, nichts anderes mehr. Entschlossen brüllte er seine Männer an.

„ICH HABE EUCH BEFOHLEN DEN GREIS UND DAS MÄDCHEN ZU FASSEN! SOFORT!!!“

Hinterhältig lachend fügte er noch hinzu.

„Oder ich kriege euch wegen Befehlsverweigerung dran!“

Die Drohung wirkte.

Brüllend stürmten die Soldaten auf Methusalem und Rina zu. Beide standen wie angewurzelt da und hatten nur Augen für die im Mondschein schön glänzenden Schwerter.

Nackte Angst machte sich in beiden breit und Methusalem krallte sich an Rina. Panisch schrie er sie an. „NUN MACH DOCH ENDLICH WAS! WOZU HAST DU DENN TEUFELSKRÄFTE?!“

Das fragte sich die Angesprochene auch... Sie hätte ja gerne was gemacht, nur was?

Immer weiter lähmte die Angst ihre Glieder und die Marinesoldaten waren nur noch knapp 2 Meter entfernt. Panisch schloss sie die Augen und... DOOOOOONG

Rina blinzelte... Vor ihr klebten die Marinesoldaten wie platte Fliegen an einer massiven Glaswand. Ein Grinsen machte sich auf ihren Zügen breit.

An Methusalem gewandt sprach sie. „Ich glaub langsam hab‘ ich den Dreh doch raus. Ich muss mich nur fest auf die gewünschte Form konzentrieren und TADAAA!“

Methusalem war aber gar nicht bereit ihre Freude zu teilen. „Na Glückwunsch dazu. Ich hoffe bloß du kannst noch was anderes als Wände erzeugen. Denn schau mal da.“

Mit dem Finger zeigte er auf die Soldaten, die sich gerade neu formiert hatten.

Mit vor Angst geweiteten Augen sahen diese Rina an. Leutnant Pusteblume hatte sich mittlerweile zu ihnen gesellt und sein Gewehr gezogen.

„Verdammt. Ich hätte nicht gedacht, dass du Teufelskräfte hast. Das macht die Sache leider etwas komplizierter... MÄNNER! FEUER!“

Und sie legten an, zielten und feuerten ab. Rina schaffte es gerade noch rechtzeitige eine Glasmauer um sich und Methusalem herum hochzuziehen und die Schüsse prallten ab. Trotzdem konnte sie nicht ewig auf Verteidigung spielen.... Sie musste doch mit ihren Kräften auch irgendwie angreifen können. Plötzlich sah sie im Geiste noch einmal die an die Wand gepinnten Untoten vor sich. Das war die Idee!

Vielleicht schaffte sie es durch starke Konzentration noch einmal die Glasspeere zu erschaffen. Nach einem weiteren Blick auf die Soldaten, die sich erneut auf sie zu stürzen drohten, sollte dies am besten schnell geschehen...

Tief einatmend konzentrierte sie sich, schloss die Augen und formte in Gedanken die Speere, die sich auf die Soldaten richteten. Ein Prickeln überkam Rina und ein lauter Aufschrei sagte ihr, dass sie es geschafft hatte. Irgendetwas hatte sie wirklich geschafft...

Sie öffnete die Augen und sah die Soldaten vor sich stehen, die sie mit Panik in den Augen ansahen. Alle unverletzt...

Aber irgendetwas musste doch passiert sein...

Nur was?

Ein Blick in Richtung des Marineschiffs, oder das, was davon noch übrig war, gab ihr einige aufschlussreiche Informationen.

Eine gigantische Glassäule hatte das Schiff aus dem Wasser heraus aufgespießt und hielt es jetzt in der Luft wie ein riesige Fondue. Das Holz des Schiffes selbst war von mehreren kleineren Glasspießen durchbohrt worden und war in seine Einzelteile zerborsten.

Das Schiff war zerstört. Und die Soldaten wussten nicht, was sie tun sollten...

Methusalem, immer noch geplättet von dem Anblick, der sich ihm bot, erkannte das Glück der Situation und packte Rina am handgelenk.

„Spitzenaktion! Und jetzt komm! Wir müssen hier!“

Noch während dieser Worte, zerbröckelte das Marineschiff vollends und begrub alle 15 Mann unter sich.

Ein riesiger Schweißtropfen bildete sich an Methusalems Hinterkopf und er räusperte sich...

„Ähm... Ich glaube, wir verschwinden hier besser schnell...“

Gesagt, getan.

Für so einen alten Mann gab er erstaunlich viel Fersengeld und schleifte Rina hinter sich her.
 

Einige Tag später...
 

Die Redforce segelte auf der ruhigen See gemächlich dahin.

An Bord sah man nur einen alten Mann, der in aller Seelenruhe seine Tageszeitung las und ein junges Mädchen, das völlig erschöpft in der Sonne lag.

Es war einige Tage nach der Flucht von der Insel. Nachdem die Marinesoldaten unter den Schiffsteilen begraben wurden, waren Methusalem und Rina schnellstmöglich zum Schiff und mit den bereits an Bord befindlichen Zombies Segel gesetzt.

Seitdem war nichts weiter Aufregendes passiert. Bis jetzt...

Plötzlich hörte man ein Röcheln. Rina blickte sich um sah Methusalem sich die Seele aus dem Leib husten.

Scheinbar hatte er sich beim Lesen eines Artikels an seinem O-saft dermaßen verschluckt, dass er dem Erstickungstode nahe war. Schnell eilte ihm Rina zu Hilfe und klopfte ihm kräftig auf den Rücken.

Nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte, fragte sich Rina was ihn denn so aufgeregt haben könnte.

Ihre stumme Frage wurde schnell durch Methusalem selbst beantwortet, der ihr wortlos die Zeitung reichte.
 

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Marineschiff überfallen
 

Ende letzter Woche hat sich auf der Insel Hugoland ein brutaler Angriff auf Soldaten der Marine ereignet.

Die Angreiferin (siehe Steckbrief) griff mit äußerster Brutalität und aus reiner Willkür das Marinebataillon unter Führung von Leutnant Pusteblume an. Ihr Ziel war unklar, da die Soldaten keinerlei nennenswerte Wertgegenstände mit sich führten.

Die Kriminelle verfügt über Teufelskräfte und wird als potenziell wahnsinnig eingestuft. Es wird dringend empfohlen sich von ihr fernzuhalten.

Ihr wird die Zerstörung eines Marinesschiffs ,Piraterie, sowie versuchter Mord an einem Marineleutnant in der Vergangenheit und schwere Körperverletzung an 14 Marinesoldaten und deren Leutnant vorgeworfen.

Hinweise bitte ans nächste Marinehauptquartier.
 

Etwas perplex schaute Rina Methusalem an.

„Reden die da von mir?“

Der Alte nickte nur und hielt ihr einen DIN-A4 großen bräunlichen Zettel hin.

„Übrigens herzlichen Glückwunsch. Eine Fotoshooting war bei dem Artikel gleich inklusive.

Verdattert nahm Rina den Zettel in die Hand betrachtete ihn genauer.

WANTED stand da... Und ein eigenartiges Foto von ihr auch noch... Muss wohl damals bei der Marineaufnahmeprüfung entstanden sein... ja, und dann stand da noch „Lunatic Rina, Kopfgeld 25.000.000. Berry“.

„Oh... Das ist ein Steckbrief... von mir...“

Erneut griffen die seeligen Arme der Ohnmacht nach ihr.
 


 

Kommis=? *liebfrag*

*sich davonschleich*

Besser ein Ende mit Schrecken..?

So... nun hab ich es endlich geschafft. Ein neues Kapi ist tatsächlich on^^b

Ganz herzlich danken möcht ich an dieser Stelle meiner Lieblingsbetaleserin, deren GEburtstag ich leider vergessen hab *vor scham im boden versenk*

Deswegen ist das Kapi hier ein nachträgliches Geburtstaggeschenk^^b
 


 

Es war der 4. Tag nach dem Erscheinen von Rinas Steckbrief. Ihr Ohnmachtsanfall hatte sie geschlagene 2 Tage ans Bett gefesselt und ihr einen nachhaltigen Schock verpasst.

Bis sie die Tatsache, dass sie nun eine steckbrieflich gesuchte Piratin war, verarbeitet hatte, würden wohl noch ein paar Wochen ins Land ziehen. Aber wenigstens war sie wieder imstande mehr oder weniger klare Sätze zu formulieren. Leider waren ihr nämlich infolge dieser schweren seelischen Erschütterung ca. 95 % ihres Vokabulars abhanden gekommen, sodass sie nur noch zu den Worten „Ich Steckbrief“ Und „Ich Hunger“ imstande war.

Gott sei Dank bedurfte es auch nicht ihrer Wortgewandtheit um die Zombies in Schach zu halten, da diese fröhlich weiter ihre Arbeit verrichteten.

Methusalem genoss in der Zwischenzeit die wohlverdiente Stille und schaffte es das Schiff ohne größere Probleme in Richtung Pula zu navigieren.

Daher gönnte er sich einen wohlverdienten O-Saft und bräunte seine ohnehin schon pergamentfarbene Haut in der Sonne.

Doch leider wurde dieser selige Moment der Ruhe vom amtierenden Kapitän des Schiffes gründlich gestört, welcher (zum Leidwesen Methusalems) wieder zu seinem alten Wesen und damit auch zu seinem vollständigen Vokabular zurückgefunden hatte.

„Hey Alter. Sag mal, wie lange dauert es denn noch bis wir auf dieser komischen Insel sind? Mir ist total langweilig!“

Rinas Gemaule traf einen wunden Punkt Methusalems und er richtete sich auf.

„Nun hör mir mal gut zu, junges Fräulein! Während du in den letzten Tagen seelisch vor dich hin geschnarcht hast, musste ich diesen Kahn allein auf Kurs halten! Weißt du überhaupt, wie oft ich irgendwelchen Strudeln und seltsamen Strömungen ausweichen musste, um zu verhindern, dass wir sinken?! Jede einzelne Stunde war eine Qual ohne Ende und nun hast du den Nerv, mich mit deinen kindischen `Wann sind wir da, wann sind wir da‘-Fragen zu belasten?!“

Wutschnaubend ließ er sich in seine Liege zurückfallen.

Rina stand etwas bedröppelt daneben und wusste nicht was sie darauf erwidern sollte.

Nach ein paar Minuten Stille, schaffte sie es einen Satz hervorzubringen.

„Tut mir ja Leid.“

Müde winkte Methusalem ab. Er wollte einfach nur seine Ruhe und den Stress der letzten Tage verdauen...

„Und wann sind wir nun da?“
 

Die Antwort darauf zeigte sich keine 3 Stunden später am Horizont.

„Na endlich“, murmelte Methusalem vor sich hin. „Bin mal gespannt, wann die Meldung von oben kommt.“

„LAND IN SICHT!!! LAND IN SICHT!!!“, dröhnte es 30 Minuten später aus dem Krähennest.

Methusalem hatte Rina nach einem weiteren Wutanfall dorthin verbannt und geflissentlich übersehen, dass sie stark kurzsichtig war. Das einzige, was für ihn zählte, war Ruhe.

Als er den Ruf hörte, verbuchte er es schon unter der Kategorie Wunder, dass seine rothaarige Begleiterin überhaupt fähig war, die riesige Insel mit ihren hohen Bergen und dem saftigen Grün auf diese Entfernung zu erkennen. Stark kurzsichtig war eben nicht das Gleiche wie maulwurfsblind.

Unterdessen machte sich Rina auf den gefährlichen Weg das Krähennest zu verlassen und schaffte es tatsächlich, sicher den Boden zu berühren ohne sich sämtliche Knochen im Leib zu brechen.

Voller Erwartung betrachtete sie die immer näher kommende Insel.

‚Ich hoffe Methusalem hat Recht und Shanks und den anderen kann hier geholfen werden...‘

So ganz sicher war sie sich nämlich nicht, da sie ein angeborenes Misstrauen gegenüber Dingen hatte, die in einer misslichen Lage einen optimistischen Ausgang versprachen.

Nun nährte sich Methusalem und bedeutete ihr, die ‚Zombies‘ für den Landgang vorzubereiten.

Er hatte beschlossen, dass sie die Crew irgendwie von außerhalb in die Stadt hineinschmuggeln würden, da sie ja erst mal jemanden finden mussten, der ihnen helfen konnte. Und bis es soweit war, hielt Methusalem es für besser, Shanks und die anderen in ihrem jetzigen Zustand von jeglichen Plätzen, wo sie Aufmerksamkeit erregen könnten, fernzuhalten.

Keine 5 Minuten später stand die gesamte Mannschaft vor ihm und Rina versammelt und wartete auf weitere Befehle.

Da es aber jetzt noch nichts für sie zu tun gab, wandte er sich an Rina und gab ihr den Auftrag das Schiff auf die bewaldete Gegend der Insel zuzusteuern.

„Dort werden wir vor Anker gehen und deine Freunde müssten dort theoretisch vor jeglicher Entdeckung sicher sein.“, erklärte Methusalem seiner rothaarigen Begleiterin.
 

Gesagt, getan.

Die Stelle, wo sie ankerten, war in eine kleine Bucht eingelassen, die von genügend Wald umgeben war. Zur Stadt hin würden sie nur etwa 20 Minuten zu Fuß brauchen, was eine schnelle Abreise garantierte, sobald sie jemanden gefunden hätten, der ihnen helfen würde.

Methusalem stöhnte erleichtert auf.

„Und sobald das hier vorbei ist, haben wir den Spuk überstanden und ich kann mir einen wohlverdienten Urlaub gönnen.“

Rina allerdings hatte andere Sorgen... Was, wenn sich die Crew an alles erinnern konnte? Da fielen ihr z.B. diverse Tanzeinlagen von Seiten Shanks ein, oder war da nicht auch noch irgendwas mit Yasopp gewesen, an das er sich besser nicht erinnern sollte? Irgendwie war ihr so...

‚Ach was. Das ist doch alles erst einmal völlig unwichtig. Das einzige, was zählt, ist die Tatsache, dass sie alle wieder völlig normal werden. Himmel, was freu ich mich wieder darauf angeschrien zu werden. Dieses ständige Aye, Sir‘ oder ‚Jawohl, Herrin‘ geht mir langsam, aber sicher an die Substanz.‘

Mit diesen aufbauenden Gedanken war sie endlich bereit, den Weg in Richtung Stadt in Angriff zu nehmen.

Schnell folgte Rina Methusalem, der schon einige Meter vorausgegangen war und nach dem kurzen Fußmarsch durch den Wald, war die Stadt auch schon in Sicht.

Was sie nun sahen, übertraf selbst Rinas kühnste Erwartungen. Obwohl es erst früher Nachmittag war, erstrahlte die Stadt in den verschiedensten Leuchtreklamen. Plakate und grelle Lichter machten Werbung für die unterschiedlichsten Attraktionen. Sie schmückten die höchsten Häuser, die Rina seit ihrer Ankunft in dieser Welt je gesehen hatte. Alles in allem wirkte die Stadt wie eine verkleinerte Form von Las Vegas, dem Traum eines jeden Glücksspielers.

Selbst Methusalem mit seinen geschätzten 1000 Jahren war beeindruckt von dem Anblick, der sich ihm bot.

Nach einiger Zeit fing er sich jedoch wieder und erinnerte sich daran, warum sie überhaupt in dieser Stadt waren.

„So, das ist es also. Mädel, ich schlage vor, dass wir-„ Mit einem Seitenblick auf Rina verstummte er. Ihr Blick hing immer noch an der leuchteten Stadt und hielt sie fest in seinem Bann. Genervt schnipste Methusalem mit dem Fingern vor ihrem Gesicht herum und gewann so schließlich wieder ihre volle Aufmerksamkeit.

„Weißt du, es wäre durchaus hilfreich, wenn du mir zuhören würdest.“ Schuldbewusst senkte die Angesprochene den Blick.

„Also, wie ich bereits gerade eben zu erklären versuchte, schlage ich vor, dass wir uns aufteilen und jemanden suchen, der uns weiterhelfen kann. Allerdings sollten wir Wert darauf legen, dass wir mit unserer Fragerei nicht allzu viel Aufmerksamkeit erregen. Das könnte zu unangenehmen Situationen führen. Versuch also möglichst beiläufig jemanden Vertrauenswürdigen zu finden. Hast du verstanden?“

Rina konnte nur nicken. Doch wie zum Teufel sollte sie unauffällig jemanden finden, der unauffällig mal eben eine doch recht auffällige Zombiecrew entzauberte?

Bevor sie diese wichtige Frage jedoch stellen konnte, hatte Methusalem eine alte Socke aus einer Seitentasche gezogen, die verdächtig klimperte und auch sonst sehr prall aussah.

Rinas fragenden Blick nicht bemerkend, verabschiedete sich Methusalem mit einem freudigen Grinsen von Rina und überließ sie ihrem Schicksal. Mit der Socke in der Hand, und herumtanzend wie ein irrer Kobold, verschwand er im nächstbesten Casino der Stadt.
 

Auf irgendeine Weise kam sich Rina jetzt ziemlich verlassen vor.

Da Methusalem sie nun ohne Vorwarnung sich selbst überlassen hatte, nach dem Motto „Deine Crew, dein Problem“, stand sie nun einsam in den Straßen der Stadt. Schwer seufzend machte sie sich an die, ihr schier unlösbar erscheinende Aufgabe, irgendjemanden zu finden, der ihr kleines Problem mit ihrer Crew lösen konnte.

Also sah sie sich um. Überall sah sie Werbung für Zaubershows, die mit Plakaten von stylisch aussehenden Zauberern warben. Da Rina nicht wusste, was sie sonst tun sollte, beschloss sie einfach auf diese Personen zuzugehen und sie zu fragen. Immerhin, Fragen kostet ja nichts
 

Gesagt, getan. Kurze Zeit später befand sich Rina in einem der hohen Gebäude, wo in wenigen Minuten eine der genannten Zaubershows stattfinden sollte.

Und dann sah sie ihn. Groß, in einem schwarzen Anzug, mit einem gepflegten Schnurbärtchen und aristokratischen Gesichtszügen stand der große Hypno persönlich vor ihr. Eine ölige Stimme sprach sie an.

„Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein? Meine Show geht gleich los und ich habe wirklich keine Zeit zu verlieren.“

Rinas Hirn war wie leer gefegt. Da stand er. Ihre große Hoffnung. Am besten, so dachte sie sich, sage ich ihm die Wahrheit. Dann muss er mir ja helfen.

„Ja, ähm. Hallöchen erstmal. Ähm, ich habe da ein kleines Problem... Meine Crew wurde von einem untoten Piraten hypnotisiert und benimmt sich jetzt wie ein Haufen Zombies. Ich bin die einzige, die sie kontrollieren kann. Könnten Sie sie bitte wieder enthypnotisieren?“

Ohne zu atmen und mit ihrem breitesten Lächeln hatte sie diese Aussage hervorgebracht und strahlte den großen Hypno an. Er würde doch bestimmt...

Sein Blick wurde leicht panisch.

„SICHERHEITSDIENST! SICHERHEITSDIENST! HILFE, EINE IRRE HAT SICH ZUGANG ZUM GEBÄUDE VERSCHAFFT!!!“

‚Nanu? Was ist denn jetzt kaputt? ‘

Rina verstand gar nichts. Was war denn jetzt mit ihm los? Wieso hielt er sie für irre? Sie hatte ihn doch nur in aller Höflichkeit gefragt, ob er ihr helfen könnte.

Da dies aber scheinbar nicht der Fall war, beschloss sie, lieber die Beine in die Hand zu nehmen und zu flüchten.

Nun wieder auf der Straße angekommen, überlegte sie ihre weitere Vorgehensweise.

„Hm, vielleicht sollte ich mein Glück noch bei ein paar anderen Hypnotiseuren versuchen. Wird schon irgendwie klappen.“

So versuchte sie es in den folgenden 2 Stunden noch bei 5 weiteren Personen, hatte aber im Allgemeinen nur wenig Erfolg.

Trauma, der Unglaubliche, ließ sie des Hauses verweisen, nachdem sie versucht hatte, ihn mit ihren Teufelskräften zu bedrohen. Leider ohne Erfolg.

Psychoticus wurde fast von einem Glasdorn aufgespießt, als Rina versuchte ihn als Geisel zu nehmen und fiel daraufhin in Ohnmacht.

Der Unheimliche Suggestor hatte sich ihre Geschichte immerhin angehört, nur um nebenbei den Alarmknopf zu drücken, sodass sie sich gezwungen sah, das Haus schnellstmöglich zu räumen.

Dann hatte sie noch Amnesio einen Besuch abgestattet, der auch recht vielversprechend begann, bis sie sein Büro in einen Spiegelsaal verwandelt und ihn in einen Glaskäfig gesteckt hatte. Danach war das Gespräch beendet gewesen.

Zuletzt hatte sie es bei einem anonymen Straßenkünstler versucht, der aber Gerüchte gehört hatte, irgendeine Irre würde Attentate auf Zauberer und Hypnotiseure verüben. Er schien wirklich zaubern zu können, denn er löste sich urplötzlich in Luft auf.
 

So saß Rina nun einsam und verlassen und den Tränen nahe auf einer Parkbank und dachte über ihr schweres Schicksal nach.

„Irgendwie scheint alles, was ich anfasse schief zu gehen... Erst versau ich mein Abi, lande in dieser Welt, esse eine Teufelsfrucht, mach mir die Hälfte von Shanks Crew zum Feind, lasse zu, dass sie sich in Zombies verwandeln, jage ein Marineschiff in die Luft und finde jetzt noch nicht mal auf einer Insel voller Hypnotiseure auch nur einen, der mir helfen könnte. Es ist einfach nur zum Heulen.“

Wütend wischte sie sich mit der Hand übers Gesicht und stellte fest, dass sie tatsächlich weinte... Langsam wurde ihr einiges klarer... Sie hatte gedacht, alles wäre wie in einem Spiel. Sie landet in der OP-Welt, hat eine Menge Fun und ihr größtes Problem würde darin bestehen, nicht zu ertrinken, sobald sie eine Teufelsfrucht gegessen hatte. Ihre Teufelskräfte hätte sie natürlich voll unter Kontrolle, schlägt alle bösen Buben platt und erlebt weiter fleißig Abenteuer auf der Grandline. Selbstverständlich wird auf sie ein mindestens so hohes Kopfgeld erhoben wie auf Ruffy. Ja, genauso hatte sie sich das gedacht...

Und wie sah die Realität aus? Ein bisschen anders.

Sicherlich. Eines ihrer Hauptprobleme ist es, nicht zu ertrinken. Ein anderes wiederum ist es, dass sie ihre Kräfte nicht mal im Ansatz unter Kontrolle hatte. Tja, automatisch funktionieren die leider nicht. Was das böse Buben Platthauen betrifft, hatte sie tatsächlich schon einiges an Erfahrung, aber auch da hatte sie immer leichtsinnig ihr Leben riskiert. Von Fun war keine Spur zu sehen. Sicher, ein paar Zombies zum Herumkommandieren zu haben, hatte schon etwas für sich... Aber schnell hatte sie gemerkt, dass auch das kein Spaß ist. Und weiß der Himmel, was sie da für einen Wisch von Whitebeard unterzeichnet hatte... So genau wollte sie es eigentlich gar nicht wissen.

Alles in allem lief nichts so wie es sollte, sondern so, das es ihre Kräfte und ihren Verstand um ein Vielfaches überstieg. Großartig. Einfach nur großartig.

Und das Beste an der ganzen Sache war, dass sie genau in diesem Moment irgendwo alleine auf einer Insel saß, mit einem Begleiter, der lieber ein Casino besuchte, als ihr weiterhin zu helfen und zu allem Überfluss versank sie noch in Selbstmitleid, während es doch ein paar Leute gab, die ihre Hilfe dringend benötigten.

„Also, was soll‘s. Geht doch alles wunderbar schief. Wo ist das Problem? Du lässt die Leute, die dich ausnahmsweise mal brauchen im Stich, sitzt heulend auf einer Bank herum und führst Selbstgespräche. Könnte schlimmer sein. Z.B. könnte mir just in diesem Moment einfallen, dass ich noch nicht mal weiß, ob ich je wieder nach Hause komme...“

Genau das hatte sie befürchtet. Daran hatte sie nun gerade nicht denken wollen. In ihrer jetzigen Situation schon gar nicht... Das Thema wurde immer schön verdrängt. Das gehörte alle zum „Ist ja nur ein Spiel“-Denken. Irgendwie wäre sie schon wieder nach Hause gekommen. Hatte sie zumindest gedacht...Aber das war eben kein Spiel, sondern bittere Realität.

Aber nun war sie sich da gar nicht mehr so sicher... Was, wenn sie ihre Familie niemals wiedersehen würde? Was, wenn ihre Freunde schon vergessen hatten, das es sie jemals gab? Was, wenn-?

„Endschuldigen Sie bitte, junges Fräulein. Ich kam nicht umhin, Ihren Gefühlsausbruch zu bemerken. Kann Ihnen meine Wenigkeit vielleicht helfen?“

Überrascht schnellte Rinas Kopf nach oben. Durch Tränen verschwommene Sicht sah sie zu ihrem Gegenüber auf.

Dieser schien ein seltsamer Geselle zu sein. Obwohl er in der Marinekleidung eines Gefreiten vor ihr stand, schien er nicht wirklich gefährlich zu sein. Sein Gesicht zierte eine herzförmige Brille und... eine Art Pharaonenbart? In den Händen hielt er eine Art Pendel, welches sich eigentümlich bewegte.

Durch die intensive Musterung von Rina sah er sich gezwungen, sich vorzustellen.

„Mein Name ist Jacko, der Hypnotiseur. Es freut mich Sie kennenzulernen, junge Dame.“

Verwirrt schaute Rina ihn an. Jacko? Der Name sagte ihr was. War das nicht der Pirat, der für diesen seltsamen Käpt’n Black gearbeitet und dann zur Marine übergelaufen war? Ja, so etwas in der Art wird es wohl gewesen sein. Plötzlich bemerkte sie, dass er nicht allein war. Hinter ihm, lässig an einen Baum gelehnt, stand ein weiterer Mann.

Jacko folgte ihrem Blick.

„Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung. Dies ist mein werter Freund Fullbody mit der doppelten Eisenfaust.“

Nach einem genaueren Blick erkannte sie auch diesen Mann mit seinen violetten Haaren und den seltsamen Eisenvorrichtungen an den Händen.

Misstrauisch schaute sie sie an.

„Aha, und was wollt ihr jetzt von mir?“

Jacko ließ sich jedoch nicht von diesem unfreundlichen Ton abschrecken.

„Nun, uns war zu Ohren gekommen, dass auf die Hypnotiseure dieser Stadt Anschläge verübt worden.“ Als er dies erwähnt, trübte sich Rinas Blick.

„Lasst mich raten. Ihr seid hier, um mich zu verhaften, nicht wahr?“

Kopfschüttelnd setzte sich Jacko neben sie. Fullbody blieb sicher auf Abstand.

„Nun, ich muss zugeben,. Dies war unser Auftrag. Aber nachdem wir den mutmaßlichen Attentäter heulend und schluchzend wie ein Häufchen Elend auf einer Parkbank fanden, dachte ich mir, dass es vielleicht sinnvoll wäre zu hinterfragen, was denn eigentlich los ist.“

Freudestrahlend schaute er sie an. Da Rina meinte, dass es nicht mehr schlimmer kommen könnte, erzählte sie ihm ihre Geschichte.

Angefangen bei dem Fakt, dass sie in der Crew des Roten Shanks war, bis hin über den Kampf mit den Zombiepiraten und der tragischen Tatsache, dass sie nun ihre eigene Zombiearmee hatte.

„Naja, und deswegen sind ich und Methusalem hierher auf die Insel gekommen, um einen Hypnotiseur zu finden der uns helfen könnte.“

Bei dem Teil, mit der Zombiekontrolle war auch Fullbody hinzugekommen und hatte aufmerksam gelauscht.

Sprachlos hatten sie ihrer Geschichte gelauscht. Obwohl Zweifel auf ihrem Gesicht zu sehen waren, war ihnen klar, dass ihnen in Zeiten von Strohhüten tragenden Gummimenschen nichts mehr seltsam erschien.

Mit einem hinterhältigen Grinsen nahm Fullbody Jacko bei Seite.

Rinas neugieriger Blick folgte ihnen, als sie sich außer Hörweite bewegten.
 

„Hör mal Jacko! Das ist DIE Chance für uns zurück in die Oberliga zu kommen!“

Jacko verstand nicht ganz. „Was meinst du damit? Wie soll uns ein Haufen Zombies helfen, Hina für uns zu gewinnen und ein paar Ränge aufzusteigen?“

Fullbody war Feuer und Flamme bei seiner Idee. „Das ist doch ganz einfach. Hast du nicht zugehört, WER diese Zombies sind? Shanks und seine Crew! Wenn du diese Zombies mit deiner Hypnose unter Kontrolle bringst, können wir sie der Weltregierung ausliefern und werden mit Gold und Ehrungen überschüttet werden. Und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Hina erkennt, was für großartige Männer wir sind!“

Vor Jackos geistigem Auge formten sich Bilder von Hina im Bikini, wie sie ihm einen Cocktail reicht und ihm ihre unsterbliche Liebe gesteht.

Fullbody, der den glückseligen Ausdruck auf dem Gesicht seines Freundes erkannte, grinste in sich hinein. Mit einem gönnerischen Grinsen wandte er sich an Rina.
 

„Mein Freund Jacko hat soeben beschlossen, dass er seine unglaublichen Fähigkeiten dazu benutzen wird, dir und deinen Freunden zu helfen. Du musst uns nur noch zu ihnen führen.“ Jacko nickte bestätigend, in Gedanken noch immer bei einigen schönen Anblicken von Hina.

Rina konnte ihr Glück kaum fassen. Sollte es wirklich so einfach sein und diese beiden würden ihr einfach so helfen? Nach dem ganzen Pech sollte wirklich alles gut werden?

Misstrauisch blieb sie. Aber sie beschloss den beiden eine Chance zu geben.

„Ok, dann folgt mir und noch mal tausend Dank!“

„Ach keine Ursache. Wir helfen doch gern.“
 

So führte Rina die beiden durch den Wald zum Schiff und mit Erstaunen erkannten Fullbody und Jacko, dass es sich wirklich um das Schiff des Roten Shanks handelte.

Neben dem Schiff saß Methusalem und erwartete ihr Kommen. Mit schlecht gelaunter Miene ging er auf Rina zu.

„Ich habe einige interessante Geschichten über einen Attentäter gehört, der es auf Hypnotiseure abgesehen hat. Du hast damit nicht rein zufällig etwas zu tun?“

Bevor Rina zerknirscht antworten konnte, fiel sein Blick auf ihre beiden Begleiter.

„Sag mal, sollen die uns etwa helfen können? Die sehen ein bisschen mickrig aus...“

Bei dem Begriff „mickrig“ wurde Jacko sauer. Niemand bezeichnete seine Künste als „mickrig“. Das ging ja nun überhaupt nicht. Aber er musste ruhig bleiben um keinen Verdacht zu erregen. Also lächelte er freundlich.

„Nun, Sie können sich gewiss sein, dass ich zu den besten Hypnotiseuren der Grandline gehöre. Wenn Sie mir eine Chance geben würden Sie von meinem Können zu überzeugen, könnten wir sofort anfangen.“

Methusalem betrachtete Jacko nachdenklich. Warum eigentlich nicht? Mehr schaden konnte es ja wohl auch nicht...

„Rina, ruf deine Zombiekumpane.“

Die Angesprochene sammelte sich und ließ dann ihre Stimme erschallen.

„Her gehört, Leute! Alle Mann sofort von Bord! Das ist ein Befehl!“

Und zu Jackos und Fullbodys größtem Erstaunen kamen sie. Leicht schlurfend und nach vorn gebeugt ging die Crew des Roten Shanks von Bord. An der Sitze der Kapitän, dann folgten weitere Berühmtheiten wie Lucky Rou, Yasopp oder Ben, der Vize.

Wenn sie bis eben noch Zweifel hatten, so waren diese nun zerstreut. Mit offenen Mündern bestaunten sie die vor ihnen versammelte Crew. Nach einem Räuspern seitens Methusalems begab sich Jacko in Position.

„Also, ähm, ich fang dann mal an.“ Gespannte Blicke und ein verschwörerischer seitens Fullbody folgten jeder seiner Bewegungen.

Er zog ein kleines Pendel aus der Hosentasche, stellte sich vor die versammelte Mannschaft und begann sein Ritual.

„Hört mir gut zu, Crew des Roten Shanks. Ich werde bis 3 zählen und dann steht ihr völlig unter meiner Kontrolle... 1...2...3... Jacko...“ Dann schnippte er mit den Fingern und betrachtete sein Werk.
 

Vor ihm stand die ganze Crew. Irgendwie wirkte sie... desorientiert.

‚Moment mal‘, dachte sich Jacko ‚irgendwas stimmt doch hier nicht...‘

Fullbody wartete gespannt.

„Na los Jacko! Mach schon!“

Jacko sah ihn unruhig an. „Ähm, ich glaube... das ist keine gute Idee...“
 

Rina wartete. Hatte es geklappt? Plötzlich ertönte eine maulige Stimme.

„Menno, hab ich einen Brand! Ich fühl mich als hätte ich seit Monaten kein anständiges Fässchen Rum mehr gehabt...“

Die Stimme konnte nur einem gehören!

Methusalem konnte Rina nicht mehr zurückhalten.

Mit einem Freudensprung und einem „Yeah, du bist kein hirnloser Zombie mehr“ fiel sie einem völlig überforderten Shanks um den Hals.

Dieser wusste im ersten Moment gar nicht was los war... Lag er nicht eben noch in seinem bequemen Bett mit einer Flasche des exklusivsten Rums des North Blue? Und nun fand er sich in einer völlig unbekannten Umgebung wieder, mit einem kleinen Rotschopf um seinen Hals. Nach einem Blick auf seine Kameraden schien es diesen auch nicht besser zu gehen... Alle blickten sich um, als wären sie gerade aus einem Traum erwacht. Was zum Teufel ging hier eigentlich vor?

Und wer zum Teufel war der alte Mann, der nur Schicksalsergeben mit dem Kopf schüttelte? Und wer waren die anderen beiden Chaoten, die ihn anstarrten, als hätten sie einen Geist gesehen?

Mit einem Blick auf das Mädchen, das noch immer um seinen Hals hing und ihm die Luft abzudrücken drohte, sagte er: „Ähm Rina? Ich freue mich auch dich zu sehen, aber ein bisschen Luft wäre schon schön.“

Rina wurde rot und ließ ihn augenblicklich los.

Als Shanks wieder frei atmen konnte, hatte er nur eine Frage. „Kann mir bitte jemand erklären, was hier los ist?“
 

Ich hab’s gepackt!!! YEAHHHHHHHHHHHHHH!!!! Ich weiß-.- hat lang gedauert heul Kommis wären trotzdem ne feine Sache ^^b

biba

Von eigenwilligen Entführern und Burgern...

Ja,also das soll mein neues kappi darstellen. Ich hatte leider ne kleine Krise, von daher bin ich mit dem ganz zufrieden, aber ich denk mal , ist besser als nichts^^*
 

Von eigenwilligen Entführern und Burgern
 

Es war Nacht und die Wellen brandeten an die Küste der Insel. Ein wunderschöner Vollmond erleuchtete den Nachthimmel und betrachtete die eigenartige Szene, die sich unter ihm abspielte.

Eine völlig verwirrte Crew starrte Rina und ihren Kapitän an und erwartete eine Erklärung für die Tatsache, dass sie auf einer ihnen völlig unbekannten Insel standen, mit keinerlei Erinnerung an den Vorgang, der sie hierher befördert hatte.

Und die einzige Person, die ihnen diese liefern könnte, war noch immer dabei ihrem Chef die Luft abzudrücken.

Nach geschlagenen 5 Minuten merkte nun auch Rina, das etwas Bestimmtes von ihr erwartet wurde.

Mit einem Räuspern nahm sie eine mehr oder weniger würdevolle Position ein und begann ihre Rede.

„Ähm hi erstmal.“ Ein falsches Lächeln legte sich auf ihre Züge, in der Bemühung ihre Zuhörer etwas zu beruhigen, leider mir relativ wenig Erfolg.

„Ja, also... ich nehme mal an, ihr wollt brennend wissen, was eigentlich in den letzten Wochen alles so passiert ist, nicht wahr?“ Verlegen kratzte sie sich am Kopf, als einige erschrockene Stimmen zu vernehmen waren.

„Wochen?“

„Was soll das heißen?“

„Hat die sie nicht mehr alle?!“

Auch Shanks schaute sie stirnrunzelnd an. Er konnte sich sogar noch sehr gut an die letzten Wochen erinnern.

Der Geburtstag von Ben; die Kamikazeaktion der Kleinen, die gerade ihre Rede hielt; die hübsche Dame, die erst letzte Nacht mit ihm sein Nachtlager geteilt hatte...

Hm, eigentlich war er nicht der Ansicht, dass ihm irgendetwas aus seinem Gedächtnis fehlte... oder doch?

Das Gesicht von Rina erzählte ihm allerdings etwas anderes.

Mit einem verschlagenen Grinsen zog sie die heutige Tageszeitung raus und deutete auf das Datum.

Schweigen und Schock...

Dies waren die vorherrschenden Reaktionen, die im Moment vorherrschten.

Nach einigen Minuten entstand ein unruhiges Gemurmel.

Sollte das vielleicht eine Art Aprilscherz sein, oder was dachte sich die Kleine wieder mal dabei? Sie hatte doch sonst auch nur Blödsinn im Kopf, also warum sollte es diesmal anders sein?

Mit einem verächtlichen Schnauben sprang schließlich Yasopp vor und ergriff die Zeitung.

„Haha, guter Trick, Schätzchen. Aber du denkst doch hoffentlich nicht im Ernst, dass wir auf so etwas ---“

Abrupt endete er mitten im Satz und starrte mit weit aus den Augenhöhlen hervortretenden Sehorganen auf eine kleinere Schlagzeile der Zeitung, neben der eine Miniversion von Rinas Steckbrief abgedruckt war.

Nachdem er den Schock verdaut hatte, reichte er wortlos die Zeitung an Shanks weiter, der begierig darauf war, zu erfahren, was Yasopp so aus dem Konzept gebracht hatte.

Rina verstand gerade nicht, was los war. Sicher, das Datum war ein Schock für die Crew, aber das wussten doch mittlerweile alle.

Vielleicht standen irgendwelche überraschenden Fußballergebnisse oder so was drin. Sie hatte sich die Zeitung vorher nicht erst durchgelesen, wozu denn auch?
 

Nach weiteren 5 Minuten erntete sie seltsame Blicke von der ganzen Crew. Selbst Rockstar blickte sie ungläubig an.

„Ähm, was ist los?“

Stumm zeigte man ihr den Steckbrief.

‚Scheiße... So war das nicht geplant...‘

„Hm... tja... also... das... da gibt es eine logische Erklärung dafür.“ Mit einem leicht wahnsinnigen Lächeln bedachte sie die Crew.

Shanks ergriff als erster das Wort.

„Also auf die Geschichte sind wir jetzt wirklich mal gespannt, oder Leute?“ Ein zustimmendes Nicken erfolgte.

Schwitzend vor Nervosität packte Rina Methusalem am Kragen, setzte den armen alten Mann vor die versammelte Mannschaft, die ihn mit hungrigen Augen musterte und verkündete laut: „Das ist Methusalem und es ist alles seine Schuld! Er wird euch alles erklären! Ich hab‘ leider noch was zu erledigen.“

Mit diesen Worten verschwand sie in Richtung Fullbody und Jacko.
 

In den 2 Marinehirnen nahm derweil ein perfider Plan Gestalt an.

Zwar war es ihnen nicht gelungen die versammelte Mannschaft des Roten Shanks dingfest zu machen, aber einen Trostpreis gab es ja noch...

Das rothaarige Mädchen, was sich so vertrauensvoll hinter ihnen versteckte, hatte ja keine Ahnung, in was sie gerade hinein geraten war, als Jacko und Fullbody erfuhren, dass auf sie auch ein Kopfgeld ausgesetzt war. Es war zwar gering, aber immerhin, für ein bisschen Ansehen würde es schon reichen.

Mit einem verschwörerischen Grinsen gab Fullbody das Zeichen. Jacko nickte, überprüfte noch einmal, ob die Crew abgelenkt war und warf die geknebelte Rina über die Schulter.

Irre lachend machten sie sich aus dem Staub.
 

Von der ganzen Aktion hatte niemand etwas mitbekommen.

Zu fasziniert waren sie von der Geschichte, die ihnen der alte Mann namens Methusalem da erzählte.

Sie erfuhren alles.

Er begann mit der Legende der Insel; berichtete dann, wie er Rina kennengelernt hatte und fuhr dann mit ihrem Kampf mit dem Zombiekapitän fort. Als die Crew erfuhr, dass Rina Teufelskräfte besaß, waren sie geschockt.

Nüchtern berichtete er weiter. Von den Reaktionen seiner Zuschauer ließ er sich wenig berühren.

Methusalem war sauer. Und nicht irgendwie sauer. MÄCHTIG sauer, traf es schon eher.

Die Kleine baute nur Mist. Es wäre ihre verdammte Aufgabe gewesen, ihren Leuten die ganze Sache zu erklären. Nun musste er das wieder mal ausbaden. Mit ihm konnte man es ja machen...

Methusalem war sich nach all der Zeit, die er mit Rina verbracht hatte, noch immer nicht sicher, ob er das Mädel nun aus tiefstem Herzen mochte oder doch verabscheute.

Im Moment kam es ihm eher wie letzteres vor.

Seufzend erzählte er weiter. Natürlich ließ er nicht aus, wie schwer es zu ertragen gewesen war, mit der Rothaarigen allein auf See sein. Sollte ihre Crew doch ruhig erfahren, was sie sich da für einen Satansbraten an Bord geholt hatten.

Allerdings schien diese Aussage niemanden zu überraschen.

Jedes Detail der Reise wurde berichtet, abgesehen von so unbedeutenden Aktionen wie Yasopp quälen.

Ein Blick auf den grimmig blickenden Mann mit den Rastalocken reichte ihm aus, um zu erkennen, dass Rina wohl kein leichtes Leben haben würde, sollte er ihr Geheimnis erfahren.

Auch ihr Zusammentreffen mit dem Gesandten von Whitebeard ließ er aus. Noch hing Methusalem an seinem Leben und mittlerweile war ihm klar geworden, dass der Zwischenfall damals vielleicht etwas mehr Sorgfalt benötigt hätte. Das konnte die Kleine ruhig allein ausbaden, er war dann schon über alle 5 Weltmeere.

Wer weiß, vielleicht war es auch eine vollkommen harmlose Sache... Wer wusste das schon so genau?

Als er endlich fertig mit Erzählen war, umgab ihn Stille.

Die Männer waren nachdenklich. Schließlich ergriff aber Shanks das Wort.

„Wow... mehr fällt mir da jetzt, um ehrlich zu sein, nicht ein... Aber ich versuch, das jetzt mal zusammen zu fassen: Meine Putze entwickelt Teufelskräfte, verhaut einen mehr als 1000 Jahre alten Geist, kommandiert uns als Zombies herum, legt ein Marineschiff samt Besatzung in seine Einzelteile, bekommt ein Kopfgeld von 25.000.000 Berry und verübte heute mehr als 5 Attentate auf Hypnotiseure, um uns zurück zu verwandeln? Stimmt das so in etwa?“

Methusalem bejahte die Frage.

Wortlos ging Shanks an Bord in den Lagerraum, schlug eines der Rumfässer auf und nahm erst einmal ein paar kräftige Züge. So gestärkt, fühlte er sich bereit der Außenwelt wieder entgegenzutreten.
 

---Mittlerweile 2 Meilen weiter westlich, Stadtzentrum—
 

Schnell huschten die 2 Gestalten mit ihrer Beute durch die Straßen, auf der Suche nach Lady Hina, der sie ihren tollen Fang präsentieren wollten.

Sie malten sich schon aus, wie sie mit Lob überschüttet werden würden und der Gedanke daran beflügelte ihre Schritte.

Rina wusste derweil gar nicht, was eigentlich los war. Warum hatten die beiden sie jetzt geknebelt und rannten mit ihr durch die dunklen Gassen der Stadt? Waren die vielleicht irgendwie pervers veranlagt und standen auf Fesselspielchen? Allein der Gedanke daran ließ die Panik in ihr aufwallen. Mit aller Kraft begann sie sich zu wehren. Sie zappelte und trat mit ihren Füßen nach ihrem Entführer.

Fluchend ließ Jacko sie runter.

„Verdammt, ich hab‘ es satt, sie allein zu tragen. Jetzt bist du dran, Fullbody!“

Überheblich grinsend, wandte der Angesprochene sich ab.

„Nein, nein. Das überlasse ich mal schön dir. Außerdem, war es mein schlauer Plan, also habe ich meinen Anteil schon geleistet. Den Rest überlass ich dir. Immerhin musst du ja auch etwas zum Ruhm beitragen, oder etwa nicht?“

Mit, zum Zeichen des Protests, verschränkten Armen, stand Jacko neben Rina.

„Nö, keine Lust mehr.“

Fullbody war nahe dran auszurasten und sprach wild gestikulierend auf ihn ein.

Die Gefangene hatte nun aber leicht die Nase voll. Sollte das jetzt eine Entführung werden oder eine Sightseeing-Tour im Dunkeln?

Irgendwie hatte Rina gehofft, dass die erste Entführung ihres Lebens etwas spektakulärer ausfallen würde... Mit Pistolen und wehklagenden alten Frauen, die die Gangster beschworen, ihr Leben zu verschonen, weil das Mädchen doch in der Blüte ihres Lebens stand. Dazu kamen selbstverständlich noch die Hundertschaften von Polizisten, die mit Blaulicht und allem drum und dran bereitstanden.

Tja, das wäre Rinas Traum einer Entführung. Aber wie sah die traurige Realität aus?

Sie war gefesselt und geknebelt, wurde von rein technisch gesehen imaginären Figuren wie ein Kartoffelsack durch die Gegend geschleift und eine riesige Rettungsmannschaft stand auch nicht bereit.

Es war aber auch zum verzweifeln.

‚Naja‘, beschloss sie, ‚werde ich eben das beste daraus machen‘.

Blieb nur eine Frage... Was war das Beste?

Plötzlich kam ihr der Geistesblitz. Sie hatte doch Teufelskräfte, oder etwa nicht? Theoretisch könnte sie eben jene doch einsetzen.

Krampfhaft versuchte Rina sich an die Emotionen zu erinnern, die ihre Teufelskräfte hatten das erste Mal zum Vorschein treten lassen.

Sie war so hochkonzentriert, dass sie gar nicht bemerkte, wie ihre „Betreuer“ sie merkwürdig ansahen. Schließlich sprach Jacko es aus.

„Ähm, sag mal... Hast du etwa Verstopfungen?“
 

So, das war es jetzt... Rinas Geduld war am Ende. Niemand unterstellte ihr ungestraft Verstopfungen, wenn sie sich konzentrieren musste, um ihre Teufelskräfte zu aktivieren.

Das würden Jacko und Fullbody büßen!

Leider schien es den beiden Männern nicht sonderlich klar zu sein, dass sie sich in Lebensgefahr befanden.

Fullbody wandte sich an Jacko.

„Du. Binde die mal lieber los. Soll sie hinter der nächsten Ecke verschwinden und die Dinge erledigen, die sie eben tun muss. Ich will mir das aber nicht anschauen müssen. Danach fesseln wir sie wieder.“

Rina konnte es kaum glauben. Banden die 2 sie jetzt ernsthaft los? Die waren ja noch bescheuerter als sie selbst und das wollte schon etwas heißen.
 

Da stand sie nun also.

Jacko und Fullbody betrachteten sie als würde sie gleich ein goldenes Ei legen.

„Na los. Hock dich hinter das Haus da, aber beeil‘ dich ein bisschen!“

Da war sie! Ihre Chance! Und diesmal würde Rina sie nicht einfach davon ziehen lassen und ihr fröhlich nachwinken.

So schnell sie nur konnte, nahm sie die Beine in die Hand und machte sich aus dem Staub.

Jacko meinte nur: „Das muss aber wirklich dringend gewesen sein.“

„VERDAMMT NOCHMAL, DU IDIOT. DIE HAUT UNS AB! HINTERHER!!!“

So schnell sie eben nur konnten nahmen sie die Verfolgung auf.
 

Rina rannte so schnell ihre Beine nur tragen konnten. Sie passierte dunkle Straßen und finstere Gebäude, nur um sich am Ende in einer ungemütlichen Sackgasse wieder zu finden.

„Na toll... Auf der Flucht, verlaufen und jetzt auch noch in einer Sackgasse gelandet. Das ist heute einfach nicht mein Tag.“

Und das war es definitiv nicht.

Mittlerweile hatten Jacko und Fullbody sie eingeholt und erfreuten sich nun des Anblicks, der sich ihnen bot.

„Eieiei... wen haben wir denn da, wie eine Ratte in der Falle. Du dachtest wohl, du könntest uns einfach so entkommen. Tja, leider falsch gedacht. Du kommst jetzt schön mit uns mit und wir kassieren dein Kopfgeld.“

Dreckig grinsend marschierte Jacko auf sie zu und wollte sie packen.

Die Panik wallte in Rina auf. Mit einem Schrei presste sie sich dichter an die Mauer.

‚Verdammt! Wie aktiviere ich meine Teufelskräfte?! Ich könnte sie mal eben gerade gebrauchen...‘

Leider wollten ihre Kräfte nicht so wie sie wollte. Nun kamen ihr ihre beiden Gegner immer näher.

„Na Kleine? Sagtest du nicht irgendetwas von Teufeslskräften? Wo sind sie denn bitte?“ Mit einem überheblichen Gesichtsausdruck blickte Fullbody sie an.

Rina versuchte sich zu beruhigen. ‚Unter Druck kann ich nicht arbeiten. Also ruhig bleiben, schöööööön ruhig bleiben‘. Einmal tief ein- und ausgeatmet und Rina verspürte so etwas wie Kontrolle über sich.

‚Hah! Das könnte es sein! ‘

Entschlossenheit machte sich in ihr breit.

Sie streckte ihre Arme aus und wusste genau was zu tun war. Statt nur des kleinen Fingers, verwandelte sich ihr ganzer Arm in Glas und formte sich zu einer Art Holzprügel aus Panzerglas.

Überrascht blickte Rina ihn an.

„Wow, das hat echt geklappt. Zwar nicht so beeindruckend wie meine Glasexplosion bei dem Zombie, aber für den Anfang gar nicht mal so schlecht.“

An ihre überraschten Gegner gewandt, erklärte sie: „Tja, nun gibt’s Haue! Euch zeig ich jetzt mal die unglückliche Kombination von Panzerglas, das auf ungeschützte Köpfe niedersaust. LOS GEEEEEEHTS!“

Mit einem siegessicheren Kampfschrei stürmte Rina auf den verdutzten Jacko zu, der bei ihrer Attacke gar nicht erst die Gelegenheit bekam, sein Pendel zu zücken.

„GLASFAUST!“

Mit ungeheurer Wucht schlug Rina ihrem Gegner die Faust an den Schädel.

Mit einem schmerzvollen Klagelaut ging Jacko zu Boden.

‚Wow, ich habe gerade bewusst jemanden K.O. geschlagen, und das auch noch völlig allein! Genial! Den anderen schaffe ich auch noch!

Fröhlich grinsend schaute sie nun ihr vermeintliches nächstes Opfer an.

Fullbody war erst mal sprachlos. Das rothaarige Mädchen hatte gerade ohne Skrupel seinen Kumpel niedergeschlagen. Deswegen nannte man sie vermutlich auch Lunatic Rina...

‚Aber gegen meine Eisenfäuste hat sie keine Chance! ‘ Er begab sich in Kampfstellung, als Rina mit erhobenen Glasarm auf ihn zu rannte.

Ein lauter Knall war zu hören, als Metall auf Panzerglas traf.

Rina strampelte sich ab, ihren Gegner zurückzudrängen. Fullbody war ihr allerdings in körperlicher Hinsicht weit überlegen.

„Tja, da staunst du, Kleine, oder? Wenn diese Glasfaust alles ist, was du drauf hast, sehe ich schwarz für dich.“

Höhnisch lächelnd, beobachtete ihr Gegner, wie sie sich abmühte. Seine Eisenringe hielten ihr mühelos stand.

‚Verdammt, er hat Recht. Wenn das so weiter geht, kann ich einpacken. ‘

Ein Plan musste her.

Sie versuchte ihren anderen Arm nun in Glas zu verwandeln, aber das wollte ihr nicht so recht gelingen.

Das einzige Ergebnis war ein gläserner Finger.

Nicht so ganz das erwünschte Ziel.

Aber wie hieß es schon so schön? Gibt man dir eine Zitrone, gib sie zurück und sag du wolltest ´nen Burger.

Eben jenen Finger nutzte sie nun, deutete rechts an, wendete den Finger in der Luft und pikste Fullbody damit genau zwischen die Augen. Das war schon eine für den Betroffenen schmerzhafte Situation, wenn man einen Finger aus Fleisch und Blut nahm, aber wenn der Finger dazu noch aus Glas bestand, war der Schmerz in einer ganz anderen Dimensionsebene.

Aufheulend von der Pein, ließ Fullbody seine Deckung im Stich. Hinterhältig, wie Rina nun mal war, nutzte sie die Gelegenheit, und holte noch mal mit ihrem Glasarm aus und beförderte auch ihren letzten Gegner ins Land der Träume.
 

Da lagen sie nun. Sie hatte ihren ersten Kampf ohne Hilfe gewonnen. Und das auch noch gegen eine schiere Überzahl.

Stolz regte sich in ihrer Brust. Dieses für sie unpassende Gefühl legte sich allerdings schnell wieder, als sie versuchte ihre Gliedmaßen wieder zurück zu verwandeln.

„Ohoh...“

Soviel zur Kontrolle der Teufelskräfte.

Mit der Hoffnung, dass sich das irgendwann von alleine legen würde, begab sie sich auf den Weg zum Schiff.
 

---Schiff---
 

Mittlerweile hatten alle ihren ersten Schock verwunden. Dies war in erste Linie den 3 Fässern Rum zu verdanken, die in aller Not geöffnet wurden.

Shanks war nun wieder einigermaßen ansprechbar und hatte eine Weile mit Methusalem geredet.

Allerdings war ihnen in der Zwischenzeit aufgefallen, dass irgendjemand fehlte.

„Ähm, sag mal, Alterchen. Wo ist Lunatic Rina bitte hin?“

Murrend antworte Methusalem von seinem Krug Rum aus: „Na irgendetwas ihrem Namen entsprechendes machen.“

Shanks wollte schon etwas erwidern, als einige Rufe deutlich machten, dass sich die Gesuchte dem Schiff nährte.

„Hey yo, Kleine. Sag mal was hängt dir denn da von der Schulter runter?“

Das war eindeutig Rockstars Stimme, der nun eine leicht seitlastig gehende Rina zu Shanks führte.

Schief grinsend blickte sie ihn an.

Der Glasarm zog ihre rechte Körperhälfte leicht gen Boden.

„Ähm, gehe ich recht in der Annahme, dass ich besser nicht nachfrage, wieso dein rechter Arm plötzlich komplett aus Glas ist und du ihn noch nicht richtig zurück verwandelt hast?“

Bejahend nickte Rina.

„Gut, dann verabschiede dich von deinem Freund hier und komm an Bord. Ich will nur noch von dieser Insel herunter. Mir schwirrt der Schädel von den ganzen Infos.“

Leicht bedrückt wandte sich Rina an Methusalem und druckste ein wenig herum.

„Hm ähm... Danke, dass du mir geholfen hast. Ohne dich wäre ich immer noch mit einem Haufen Zombies unterwegs.“

Methusalem winkte nur ab.

„So wie ich das sehe, haben wir uns gegenseitig geholfen. Dann mach es mal gut.“ Und nach einem weiteren Blick auf ihren Arm meinte er noch: „Und du solltest wirklich DRINGENST deine Teufelskräfte unter Kontrolle bringen.“

Verlegen kratzte sich Rina am Kopf.

„Ja, du hast wahrscheinlich Recht... Willst du wirklich nicht mitkommen?“

Bei diesen Worten schien es der Alte plötzlich sehr eilig zu haben.

„Ähm, äh nein. Ich glaube, noch längere Zeit mit dir zusammen und ich bin bereit für die Klapse. Machs gut.“

Und weg war er...

„Hm, komisch. Was hatte er denn?“

So in Gedanken versunken, bemerkte sie kaum, wie ihr Kapitän nach ihr rief.

„Komm endlich an Deck, Mädel. Wir müssen los. Und nebenbei habe ich mit dir sowieso noch ein paar Dinge zwecks der Bedeutung des Befehls ‚Bleib an Deck und verlass unter keinen Umständen das Schiff‘ mit dir zu klären.

Rinas Laune sank weiter unter Null, als sie das Schiff betrat.

Eifersucht ist die Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

Eifersucht ist die Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft
 

Also... hm ich habé es doch tatsächlich endlich geschafft, ein neues Kapi online zu stellen und entschuldige mich für die Verspätung.

Konstruktive Kritik ist mehr als erwünscht und auch der ein oder andere Hinweis, ob ihr vielleicht eine Art Wunschrichtung habt, wie die Story weitergehen soll ;)also viel spaß!!
 


 

Eine Woche waren sie jetzt auf See und Rina begann schon die guten alten Zeiten der Brabbelzombies zu vermissen. Keine ruhige Minute hatte sie mehr gehabt, immer wieder musste sie ihren Kameraden berichten, wie sie es geschafft hatte, den Zombiekönig zu besiegen.

Auch anderweitig wurde sie wieder beschäftigt. Yasopp war ohne größere Umstellungsschwierigkeiten wieder seinem Hobby verfallen und dies begann jeden Morgen mit den Worten „Beweg‘ deinen faulen Arsch!“.

So krauchte sie also wieder zu Füßen ihrer Mannschaft dahin und schrubbte die Planken. Allerdings schien sich etwas im Denken ihres Peinigers verändert zu haben. So hatte er sie doch tatsächlich jüngst gelobt, dass sämtliche Algenbestände an Bord verschwunden waren. „Schaut so aus, als hättest du doch nicht nur auf der faulen Haut gelegen!“

Nähere Erläuterungen dieses Sachverhalts sparte sich Rina aus ungehemmter Liebe zu ihrem doch noch recht jungen Leben.

Was das Gespräch mit Shanks anging, so war es doch recht unspektakulär verlaufen.

Ihr wurde nur noch einmal mit aller Deutlichkeit mitgeteilt, dass der Befehl „Bleib auf dem Schiff und rühr‘ dich nicht von der Stelle!“ auch so zu verstehen war, dass man das Schiff nicht verlassen durfte, bis der Käpt’n etwas anderes sagte. Allerdings hatte Shanks ihr schon weitestgehend verziehen und ihr sogar erlaubt, das Schiff ohne Aufsicht zu verlassen, als ihm bewusst wurde, dass seine Putze mittlerweile mehr oder weniger auf sich selbst aufpassen konnte.

Der Alltag war also zurückgekehrt, wenn auch mit ein paar Besonderheiten. Zwar war Rina noch immer offiziell das schwächste Mitglied der Crew, aber dass sie es geschafft hatte ein, doch recht ansehnliches, Kopfgeld auf sich aussetzen zu lassen, hatte doch für so etwas Ähnliches wie Bewunderung gesorgt.

Die Crew sah sie nun mit ganz anderen Augen und Rockstar war stolz wie Oscar.

Schließlich hatte er als einziger an dieses Elendshäufchen, das sich Pirat schimpfte geglaubt! Und nun hatte er Recht gehabt! Rina hatte bewiesen, dass sie nicht nur saufen konnte wie ein Räuber der Meere, nein, nun hatte sie auch gezeigt, dass tief in ihr drin doch so etwas wie Piratenstolz saß. Wenn man auch sehr sehr lange danach suchen musste...

Zur Feier dieses doch recht außergewöhnlichen Ereignisses war für den Abend mal wieder eine Party, gerne auch als Saufgelage bezeichnet, anberaumt worden. Selbstverständlich hatte man an der nächstbesten Insel mit Bar Halt gemacht und jeden Tropfen Alkohol konfisziert.
 

Rina wusste derweil noch nicht so richtig, ob sie sich nun freuen sollte, dass man ihr zu Ehren eine Party schmiss oder eher vor dem unzweifelhaft bevorstehenden Kampfdrinken die Flucht ergreifen sollte. Immerhin versuchte sie gerade ihre Abstinenz in Sachen Alkohol zu schulen. Die guten Vorsätze, die man sich für gewöhnlich für Neujahr bereithielt, versuchte sie schon im Voraus erfüllen. Warum? Das wusste sie selbst nicht so genau, aber sie gab sich alle Mühe.

„Naja, andererseits... Nur noch mal heute abend, dann ist endgültig Schluss mit dem Alk. Was soll denn schon passieren?“

Verschiedene Personen auf diesem Schiff könnten ihr darauf sicherlich mehr als nur eine Antwort geben. Man erinnere sich nur an den Vorfall mit Banana-Joe und seinen Kumpanen... Das wäre wohl allein schon Grund genug in Sachen Abstinenz auch diesen Abend stark zu bleiben.
 

Während Rina also in Gedanken einen schweren seelischen Konflikt austrug, liefen die Vorbereitungen für die Party schon auf Hochtouren.

Der „beschlagnahmte“ Alkohol wurde in den Vorratsraum der Bar namens Old Dutchman sicher untergebracht und der Besitzer des Etablissements erfreute sich an seinem Jahresgeschäft.

Shanks betrachtete zufrieden seine Leute. Da sie ja nun seit mehreren Wochen nicht mehr ordentlich gefeiert hatten (auch wenn es ihm immer noch wie gestern vorkam) musste dies ordentlich nachgeholt werden. Und was gehörte dazu? Natürlich Alkohol, was zum Bauch voll schlagen und Frauen.

‚Hm‘ dachte sich Shanks, ,für erstens und zweitens ist gesorgt, aber woher nehmen wir die Weiber?‘

Kapitän, der er nun mal war, beschloss er sich um das Problem zu kümmern.

Schritt 1 war natürlich das Angebot zu checken. Was gab die Insel an schönen Frauen überhaupt her? Folglich beschloss er das Terrain zu erkunden. Während also seine Leute die Party organisierten, schnappte er sich Yasopp und die beiden machten sich daran, die Insel nach ein paar potenziellen Abendbegleitungen abzusuchen.

An sich eine ziemlich einfache Aufgabe, da die Stadt voll war von hübschen Singledamen. Eine war schöner als die andere und sowohl Yasopp als auch Shanks hatten größte Mühe die Zungen auch wieder einzurollen.

So wanderten sie also durch die Straßen und luden jeden ein, der ihnen entgegenkam. Einzige Voraussetzungen für eine Einladung waren 2 Brüste und eine annehmbare Figur.

Schnell hatten sie mehr als 100 Leute eingeladen und selbst Shanks kamen mittlerweile Bedenken ob der Rum überhaupt reichen würde.

Aber Yasopp hatte auch dafür eine Lösung. „Ey ist doch kein Problem, Chef. Wir ham‘ ja nicht nur Rum, sondern auch Bier und wenn wir Rou K.O. schlagen können wir auch noch an seinen Weinvorrat. Dem Dicken bringt teilen schon nicht um. Wird schon reichen, wirst sehn‘.“

Mit diesen mutmachenden Worten erklärten sie ihre Mission für beendet. Es wurde ohnehin langsam Zeit zur Bar zurückzukehren, denn die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen und die mit der Nacht würde die Party starten.
 

Rina wurde angst und bange. Nun hatte sie nicht nur mit ihrer Klaustrophobie und ihrem Alkoholproblem zu kämpfen, nein, zu allem Überfluss kamen jetzt auch noch Minderwertigkeitskomplexe hinzu.

So weit das Auge reichte, war die Bar mit Damen aller Altersklassen bis 50 gefüllt, die optisch noch etwas hergeben. Pralle Dekolletés buhlten um die größte Aufmerksamkeit und wenn manche Hüfte noch schlanker gewesen wäre, hätte ein Bindfaden als Gürtel herhalten müssen. Davon mal abgesehen, fühlte sich Rina unter diesen ganzen perfekt gestylten Ladies mehr als unwohl. Sie hatte gedacht, es würde eine einfache Saufparty werden. Das hätte sie gerade noch so überlebt, aber DAS hier erinnerte eher an eine Benefizgala des Rednosedays…

„Menno“, grummelte sie, „hätte ich das gewusst, hätte ich was Gescheiteres angezogen als diese Fetzen hier.“ Stirnrunzelnd besah sie ihr weiß-blau gestreiftes Schlabbershirt und die dazu passenden zerrissenen Hosen.

„Ich seh’ ja aus, wie ein Schiffsjunge der Marine…“ Allein dieser Gedanke ließ ihr Schauer über den Rücken laufen.

Um sich von der ganzen geballten weiblichen Schönheit im Raum abzulenken, ging sie los um Rockstar ausfindig zu machen. Er sollte sie gefälligst ein wenig ablenken, sonst konnte sie für nichts mehr garantieren.

Schnell suchen ihre Augen den Raum ab und machten ihren Freund in einer Gruppe von Damen aus, in welcher er sich nicht sonderlich wohl zu fühlen schien. Tatsächlich wirkte Rockstar etwas bedrängt und schien mehr als glücklich über das Winken von Rina zu sein. An seine Bewunderinnen gewandt, erklärte er nur kurz: „Bitte entschuldigen Sie, werte Damen, aber meine Freundin sucht mich schon.“

Unter dem entrüsteten Blick der Damenwelt ging er freudestrahlend auf eine etwas verstört wirkende Rina zu und flüsterte ihr ins Ohr: „Spiel einfach mit!“

Mit den Schultern zuckend, brachte sie ihr ganzes schauspielerisches Talent auf und schlang die Arme um Rockstar.

„Da bist du ja endlich, Schatz! Ich habe dich überall gesucht!“ Mit diesen Worten hakte sie sich bei ihrem „Freund“ unter und schleifte ihn von der wütend wirkenden Frauenmeute weg hinaus ins Freie.

Draußen angekommen, ließ sie ihn schließlich los. Rockstar sank erschöpft gegen Hauswand der Bar.

„Puh, Rina, du hast mir da drin echt das Leben gerettet!“

Verdattert sah Rina ihn an.

„Hm, ähm Rockstar? Könntest du mir bitte mal erklären, was denn für einen Kerl bitte so schlimm daran sein soll, wenn er von einer Horde hübscher Frauen belagert wird?“

Ein Gedanke, der ihr plötzlich unvorbereitet in den Kopf schoss, ließ sie unangenehm zusammenfahren. Konnte es etwa sein, dass…?

Schon schoss die Frage aus ihr heraus.

„He hör mal Rockstar, bist du etwa schwul?“ Auf den entsetzten Blick, der daraufhin folgte, erwiderte sie rasch: „Also, ich habe nichts, gegen unsere homosexuellen Mitbürger. Ganz im Gegenteil! Regenbogenfarben sind extrem stylisch und jeder hat doch ein Recht auf-“ Abrupt wurde ihre Rede von einem peinlich berührten Rockstar unterbrochen.

„NEIN!!!!!! ICH BIN NICHT SCHWUL!!!!!!!“

Verdutzt sah Rina ihn an. Was also war dann das Problem?

Verlegen scharrte ihr Gegenüber mit den Füßen auf dem Boden herum.

„Naja… Ich meine… Das waren an die 7 Frauen da drin… “ Mit einem flehendem Blick sah Rockstar seine Freundin an und hoffte, dass sie verstehen würde, was sein Problem war. Aber leider war er in dieser Hinsicht bei Rina an der falschen Stelle. Da diese schon ein wenig intus hatte, saß ihre Zunge noch lockerer als gewöhnlich. Sie war in diesem Stadium, wo das Hirn noch teilweise funktionierte und die lebensnotwendigsten Denkmechanismen noch funktionierten. Darunter fielen ein gerader Gang, volle Kontrolle über die Geschmeidigkeit der Zunge und rationale Einschätzung von Gefahrensituationen. Taktgefühl gehörte leider nicht mehr dazu.

Verschlagen grinsend, sah sie ihn an.

„Achsoooo, ich verstehe.“ Rockstar kamen leise Zweifel, ob sie das wirklich tat…

„Du hast Angst, dass du die nicht alle schaffen würdest!“ Triumphierend sah sie ihn an.

Wütend und rot im Gesicht brüllte er sie an.

„NEIN, DAS IST ES GANZ SICHER NICHT!!!“

„Also würdest du sie doch schaffen!“ Ein erneutes Grinsen bedeckte ihr Gesicht.

Langsam wurde es Rockstar zu blöd.

„DARUM GEHT ES DOCH JETZT GAR NICHT!!!“ Einmal kurz kräftig ein und ausgeatmet und er hatte sich wieder beruhigt.

„Es ist so, dass ich… naja ich bin… ach du weißt schon…“

Nun wurde Rina ungeduldig. Er war nicht schwul und ‚überfordert’ schien er auch nicht zu sein.

„Schieß schon los, ich hab’ auch noch was anderes zu tun.“ Gelangweilt sah sie ihn an

Rockstar druckste noch ein wenig rum.

„Also, … es ist so, dass ich… , dass ich… verdammt schüchtern bin…“

Noch mehr verlegen als zuvor, besah er sich seine plötzlich sehr interessant scheinenden Schuhe.

Rina sah ihn überrascht an. Das war es? Das große Geheimnis?

Sie hatte jetzt schon etwas Spannenderes erwartet als das, aber ausgerechnet ‚schüchtern’?

„Ähm, Rockstar?“

Der Angesprochene sah sie erwartungsvoll an.

Vor Rinas Augen liefen noch einmal alle Ereignisse ab, in der sie mit Rockstar zusammen war.

Immer war er neben Shanks der am lautesten Grölende gewesen, hatte keinerlei Manieren und ihr gegenüber war er auch nie irgendwie verklemmt aufgetreten. Im Gegenteil, er hatte sie sogar mehrmals zum Kampfdrinken herausgefordert und hatte niemals auch nur so etwas Ähnliches wie Zurückhaltung gezeigt.

„Wenn du so schüchtern bist, wie kommt es dann, dass du bei mir keinerlei Probleme zu haben scheinst?“

Rockstar sah sie lange an.

„Naja, du bist halt mehr der Kumpeltyp, nicht unbedingt ein Mädel zum verlieben.“ Ganz nebenbei kam der Satz heraus.

Au, das saß aber richtig…

Geschockt sah Rina ihren Freund an.

Der bemerkte das aber scheinbar nicht, denn plötzlich fing er an zu grinsen und zeigte in die Bar.

„Wenn das nicht genial ist! Yasopp scheint mal wieder zu viel gesoffen haben. Der verträgt einfach nichts.“ Benommen sah Rina in die besagte Richtung. Normalerweise hätte sie den Anblick, der sich ihr bot, einfach nur zum grölen gefunden. Und da es sich dabei um Yasopp handelte, noch umso mehr.

Yasopp hatte beschlossen, dass es ihm ein bisschen zu warm sei. Also hielt er es wohl für angemessen, passend zu der musikalischen Untermalung einen Striptease aufs Parkett zu legen. Damit auch alle etwas davon mitbekamen, hatte er sich auf einen großen runden Tisch gestellt, um den sich die Damen zuhauf scharten, um auch ja nichts zu verpassen. Dabei wurden ihm diverse Scheinchen zugeschickt und über zu wenig Elan der Zuschauer konnte er sich auch nicht beklagen. Sowohl die Frauen als auch seine Kumpel feuerten ihn unter lautem Gegröle an.

Rockstar war schon auf halben Weg durch die Tür, als er sich noch mal umdrehte und Rina fast schon flehend ansah.

„Du sagst ihnen doch nichts davon, was ich dir erzählt habe oder?“

Immer noch tief in Gedanken versunken, nickte ihm Rina zu.

Die Erleichterung war ihm anzusehen. Vergnügt fragte er sie, ob sie nicht mitkommen wollte, doch sie winkte nur ab. Also beachtete Rockstar sie nicht weiter und ging bester Laune ins Lokal zurück.
 

Rina stand mittlerweile alleine draußen. Alle anderen waren wieder in der Bar, um ja die Showeinlage nicht zu verpassen.

„Naja, du bist halt mehr der Kumpeltyp, nicht unbedingt ein Mädel zum verlieben.“

Immer wieder hallte dieser Satz durch ihren Kopf und brachte sie aufs Neue zum schlucken. Das war es also… So sah die Männerwelt sie also…

Prüfend besah sie ihre Gestalt in einem Fenster. Sommersprossen, rote Haare, klein und minimaler Vorbau…

Frustriert wandte sie sich ab. Bis jetzt hatte es ihr nie etwas ausgemacht eben kein Topmodel zu sein. Auch, dass sie mit ihren fast schon 19 Jahren noch keinen Freund gehabt hatte, war nie ein Problem für sie gewesen. Von Kerlen hatte sie eigentlich nie groß etwas gewollt, sodass ihre Eltern schon gewisse Sorgen hatten. Außer ihrer Kumpel gab es eben keine Männer in ihrem Leben. Aber langsam begann sie sich zu fragen, warum das so war… Rockstar hatte ihr die Antwort gegeben… Sie war eben kein Mädchen zum Verlieben.

Und diese Erkenntnis begann an ihr zu nagen…

Wenn also die Männerwelt sie nicht als weibliches Wesen wahrnahm, dann lag die Wahrscheinlichkeit, dass es eine gewisse Person entgegen aller Hoffnungen doch tat, weit unter 0…

Geknickt seufzte sie auf. Vielleicht sollte sie es wie die Models ihrer Welt halten. Einfach den nächst besten Chirurgen aufsuchen und fertig.

Aber dummerweise gab es da 3 entscheidende Faktoren, die ihr diese Möglichkeit nahmen.

Fakt 1: So eine Operation war teuer. Teuer bedeutet Geld zu investieren, welches sie traurigerweise nicht hatte.

Fakt 2: Sie wusste nicht einmal, ob die Chirurgen dieser Welt überhaupt schon in der Medizin so weit fortgeschritten waren und das Wort ‚Silikoneinlagen’ überhaupt kannten.

Fakt 3: Sie hatte Angst vor Krankenhäusern und Ärzten. Wenn es also nicht unbedingt nötig war, machte sie einen riesigen Bogen um die Halbgötter in Weiß.

Schlussendlich musste sie also damit leben, dass sie bleiben musste wie sie war.

Eine hoffnungslose Situation. Betrübt musste sie also einsehen, dass sie nichts an ihrem schweren Los ändern konnte, außer es so ertragbar wie möglich zu machen.

Ihre mittlerweile allseits berühmt-berüchtigte Methode würde also erneut zum Einsatz kommen.

Steten Schrittes machte sie sich also auf in die Bar, ließ sich mehrere Flaschen Rum aushändigen und war kurz darauf in ihrer seligen Welt des Alkoholrausches abgetaucht.

Während sich seine rothaarige Naturkatastrophe ordentlich die Kante gab, war Shanks mit weitaus wichtigeren Dingen beschäftigt.

Diese Dinge nannten sich Jacqueline, Lola und Chantalle und überzeugten mit jeweils 2 sehr wohlgeformten Argumenten.

Shanks, dem Alkohol an diesem Abend noch mehr als üblich zugetan, widmete der weiblichen Präsenz, die ihn umgab, die größte Aufmerksamkeit. Ohne auf Verluste zu achten flirtete er, was das Zeug hielt und die Damen schienen ihm verständlicherweise nicht abgeneigt.

„So ihr Hübschen“, begann er grinsend, „Was machen denn so wunderschöne Damen ganz alleine hier?“

Mädchenhaft kichernd, sahen sich die 3 an. Schließlich ergriff Jacqueline, eine atemberaubende dunkelhaarige Schönheit auf 2 sehr langen Beinen, das Wort. Ihre warme dunkle Stimme raubte Shanks fast den Verstand.

„Nun, da wir heute auf der Straße so charmant zu dieser Party eingeladen worden sind, wollten wir uns doch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, uns persönlich bei Ihnen dafür bedanken zu können.“ Verführerisch lächelnd sah sie Shanks an und ihre Freundinnen, die blonde Lola und die blauhaarige Chantalle, nickten bestätigend.

Shanks’ Grinsen wurde immer breiter. Lachend hob er abwehrend die Hand.

„Ich bitte euch! Nichts Förmliches hier! Ich bin der Rote Shanks, nichts da mit siezen!“

Die drei kicherten noch mehr.

Jacqueline, wahrscheinlich die Anführerin der Drei, ging auf Shanks zu und setzte sich prompt auf dessen Schoß. Dabei gurrte sie ihm ins Ohr. „Ich hoffe, Roter Shanks, du hast nichts dagegen, dass ich es mir ein bisschen bequem gemacht habe.“ Verführerisch lächelnd sah sie ihn an.

Gentleman, der er nun einmal war, hatte er natürlich nichts dagegen einzuwenden und umfasste sie, sodass sie auch bequem saß und nicht durch irgendein Malheur herunterpurzelte. Dabei wanderte seine Hand ihren Rücken auf und ab. Die nächste halbe Stunde wiederholte sich dieses Spiel mit ein wenig Smalltalk bis sich das Gespräch in eine entscheidende Richtung wandelte

Schließlich erhoben sich die beiden um den Raum zu verlassen.
 

--Währenddessen irgendwo in der Bai hinter einem Haufen Rumflaschen--
 

Rinas Welt drehte sich mittlerweile schneller als ein Hochgeschwindigkeitskarussell. Der Lärm der ebenso besoffenen Crew erreichte sie nur wie durch Watte gedämmt. Benommen ließ sie ihren wirren Blick durch den Raum gleiten.

Schemenhaft konnte sie einige Personen identifizieren.

Rockstar schien es irgendwie geschafft zu haben, eine einzelne Dame zu isolieren und unterhielt sich nun angeregt mit ihr. Dabei traf sein Blick den Rinas und er grinste ihr augenzwinkernd zu.

Diese lächelte ihn allerdings nur müde an und ließ ihre Augen weiterwandern.

Als nächstes fiel ihr Blick auf Yasopp, der total erschöpft und halbnackt auf demselben Tisch zusammengebrochen war, auf welchem er seine Tanzdarbietung dargebracht hatte. Das Geld war mittlerweile verschwunden und in wichtige Grundnahrungsmittel, wie weiteres Bier oder ähnliches investiert worden.

‚Hm, wo ist denn der gute Käpt’n?’

Suchend schweifte ihr Blick weiter durch den Raum.

Plötzlich hielt sie inne. Was war denn das? Angestrengt fixierte sie das Bild, was sich ihr da bot.

Ihr Gehirn spuckte die benötigte Information nach einiger Zeit aus: Shanks.

Fröhlich wollte sich Rina schon zu ihm begeben, als eine weitere Mitteilung ihr Hirn erreichte: Shanks und 3 sexy Frauen.

Leerlauf.

Ihr Verstand setzte erst wieder ein, als sich eine der 3 Damen auf seinen Schoß niederließ und ihm irgendetwas ins Ohr flüsterte.

Dann erhoben sich die beiden gen Ausgang um die Bar zu verlassen.
 

Ein mehr als unvertrautes Gefühl machte sich in Rinas Brustkorb bemerkbar, eine Art Beklemmung gepaart mit einer gehörigen Portion Wut.

Ohne wirkliche Kontrolle über sich und ihre Handlungen, bemerkte sie nicht wie das Glas in ihrer Hand zersprang. Kurz darauf war ein allgemeines lautes Scheppern zu hören. Krüge und Flaschen waren zerborsten und verteilten ihren Inhalt auf dem Boden der Bar.

Die Männer allerdings waren so betrunken, dass sie von alledem gar nichts mitbekamen. Wohl aber die 3 Damen, die Shanks die ganze Zeit umschwärmt hatten.

Eine von ihnen schrie auf. Es war Lola. „IIIIIIIIIHHHHHHHHHHHHHH HIER SPUKT ES!!!“

Auch Chantalle sah sich beunruhigt um. Nur Jacqueline blieb beherrscht. Prüfend und Shanks noch immer am Arm, der von alledem nichts mitbekommen hatte, sah sie sich um.

Plötzlich machte sie eine rothaarige kleine Person aus, die sich ihr wutschnaubend näherte.
 

Rina war außer sich. Warum wusste sie allerdings selbst nicht so genau, nur dass es eben irgendwie mit diesen 3 aufgetakelten Weibern zusammenhing, die sich ihren Shanks gekrallt hatten.

‚Moment mal. Ihren Shanks?’ Verwirrt über diesen Gedankengang schüttelte sie sich kurz. Sicherlich meinte sie ‚ihren Käpt’n’. Sie machte sich ja nur Sorgen um ihn, immerhin konnten die 3 Frauen sonst was für Krankheiten haben und über Prävention machte sich ein Pirat sicher keine Gedanken. Also kam sie nur ihrer Pflicht nach. Nicht wahr?

Nun stand sie also vor der dunkelhaarigen Schönheit, die locker 30 cm größer war als sie und sah diese durchdringend an. Schließlich ergriff Jacqueline das Wort. Abfällig musterte sie dabei ihr Gegenüber.

„Na, wen haben wir denn da? Gehören kleine Mädchen nicht schon längst ins Heiabettchen?“ Ihr glockenhelles Lachen erfüllte den Raum. Shanks gluckste nur.

Wutschnaubend fuhr Rina sie an.

„Wenn zu Teufel nennst du hier klein, Puta!!!!?!!!!“

Verwirrt schaute Jacqueline sie an.

Hier glänzte Rina doch tatsächlich mit ihren Spanischkenntnissen oder besser gesagt mit dem einzigen Wort, was sie je gelernt hatte. Puta ist nämlich die unzüchtige Bezeichnung für Damen des horizontalen Gewerbes.

Doch Jacqueline ließ sich davon nicht beeindrucken und schmiegte sich provozierend an Shanks. Ihr war durchaus klar, was der Grund den kleinen Wutausbruch der Rothaarigen war.

„Na ja, wie auch immer. Ich hab’ keine Zeit für diesen Kindergarten.“ Nach einem Blick auf ihren Begleiter, der noch immer nicht so recht begriff, um was es eigentlich ging, sah sie Rina erneut an.

„Ich werde mich dann mal mit deinem Kapitän, ich nehme zumindest an, dass er das ist, verabschieden und mit ihm ein paar Dinge tun, die nur große Mädchen tun dürfen.“ Anzüglich fuhr sie sich dabei mit der Zunge über die Lippen. Sollte die Kleine ruhig eifersüchtig werden, ernsthafte Konkurrenz war sie ja nun wirklich nicht.

Rina verlor indes immer mehr von ihrer mühsam zusammengekratzten Selbstbeherrschung. Der Alkohol rauschte ihr noch in einer Kombination aus Adrenalin und purer Eifersucht durch die Adern.

Bevor sie überhaupt wusste, was sie tat, hatte sie sich schon auf Jacqueline gestützt und bearbeitete sie mit Nägeln, Zähnen und Fäusten.

Diese war viel zu überrascht um zu reagieren und konnte sich nur die Seele aus dem Leib schreien.
 

Shanks indes beobachtete interessiert das Geschehen. Was war eigentlich gerade los und warum prügelten sich seine Putze und seine überaus attraktive Begleitung überhaupt?

So richtig begreifen konnte er es in seinem Zustand nicht. Er merkte nur langsam eine leichte Wut darüber in sich aufsteigen, dass es Rina gewagt hatte, ihn vermutlich um sein nächtliches Vergnügen zu bringen.

Als Rina anfing ihre Teufelskräfte einzusetzen und Jacqueline schon am Boden mit Glas fest geschmolzen war, wurde es Shanks zu bunt. Sie wollte gerade mit ihrer Glasfaust zuschlagen, da griff er ein.

Schnell fing er die Faust ab und beförderte Rina gekonnt auf die andere Seite des Raumes.

„Sag spinnst du jetzt total?!“, fuhr er sie an.

„Was zum Teufel sollte der ganze Scheiß jetzt?!“

Rina sah ihn nur trotzig an. „Ist doch sowieso egal! Als ob es dich kümmern würde!“ Mit einem Satz sprang sie auf und rannte zum Ausgang.

Shanks wollte sie aufhalten. „Verdammt noch mal, bleib endlich stehen und befrei’ das Mädel hier!!!“ Doch Rina reagierte nicht und ging unter den überraschten Blicken ihrer Kollegen aus der Bar.

Ihr Kapitän war indes wütend wie selten zuvor. Er rannte noch zur Tür und rief ihr hinterher: „DAS WAR EIN VERDAMMTER BEFEHL!!!“

Rina blieb nur kurz stehen und fauchte zurück: „BEFREI SIE DOCH SELBER, WENN DIR DIE PUTA SO WICHTIG IST!!!“

Sprach es und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.
 

Shanks rauchte. Seine Laune war im Keller und er hätte gerade nicht übel Lust gehabt der frechen Putze den Hals umzudrehen. Doch jetzt galt es erstmal Jacqueline irgendwie vom Boden und der Glasschicht, die sie wie ein Gefängnis am Boden hielt, zu befreien. Um Rina würde er sich morgen kümmern und jedem aus der Crew war klar, dass die Sache nicht mit einer einfachen Entschuldigung beseitigt werden konnte. Immerhin ging es hier um Befehlsverweigerung ersten Grades.

Die Kleine bereitete echt mehr Kopfzerbrechen als sie wert war.
 

Rina rannte inzwischen immer noch wütend tiefer hinein in den Wald der Insel. Allerdings beruhige sie sich dank der Anstrengung und der frischen Luft langsam wieder.

Allmählich wurde ihr klar, dass sie wohl wieder mal etwas sehr über die Strenge geschlagen hatte.

„Na prima“, murmelte sie vor sich hin. „Ich kann mich eigentlich gleich einsargen lassen, bevor ich dort wieder angekrochen komme.“

Sie hatte dem Befehl des Kapitäns nicht nur nicht beachtet, sondern auch noch widersprochen. Wenn sie sich richtig erinnerte, war das zu früheren Zeiten in ihrer Welt ein Kapitalverbrechen und wurde günstigstenfalls mit Kielholen bestraft.

Da hatte sie sich ja mal wieder was eingebrockt. Resigniert seufzte sie auf.

Der Alkohol würde wirklich noch ihr verfrühter Tod werden und das nicht unbedingt wegen ihrer zersetzten Leber.

„Na gut. Am besten ich beruhige mich erst einmal und überlege was ich am besten tun kann.“

Also atmete sie tief ein und fing an nachzudenken.

Jetzt zurück zum Schiff zu gehen, um sich zu entschuldigen, wäre reiner Selbstmord. Das konnte sie schon mal vergessen. Auch wenn sie auf den Knien dorthin rutschen würde, gäbe es wahrscheinlich keine mildernden Umstände für sie.

Die zweite Möglichkeit wäre abzuwarten und morgen oder übermorgen zurück zum Schiff zu gehen. Solange könnte sie sich hier im Wald verstecken und abwarten bis sich die Wogen geglättet hätten. Dann könnte sie sich entschuldigen und alles wäre wieder wie vorher, vielleicht nicht sofort, aber irgendwann wäre die Sache auch vergessen. Aber wollte sie das überhaupt?

Rina war mittlerweile nur allzu deutlich klar, was da drinnen passiert war und dass es jederzeit wieder passieren könnte. Endlich hatte sie begriffen, dass sie mehr für Shanks empfand als gut und gesund für sie war. Und ihn jeden Tag aufs neue mit anderen Weibern dann zu sehen, war selbst für das Mufflon Rina zuviel. Immerhin ist Shanks Pirat und die haben wahrscheinlich in jedem Hafen andere Frauen, die sie beglücken und da Rina für sich selbst die Chancen als relativ gering erachtete, war es vielleicht gar nicht so gut noch als länger als nötig auf dem Schiff von Shanks zu verweilen…

Traurig schaute sie in den Himmel.

Am besten sie schlief erst mal ein oder zwei Nächte darüber. Entscheiden konnte sie sich später immer noch.

Flucht nach hinten oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?

Flucht nach hinten oder Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
 

So hallöchen erstmal^^

ein was vorneweg. ich hänge an meinem Leben und bitte euch, mich nach diesem Kapitel am Leben zu lassen, da ich dies unter leichtem Alkoholeinfluss geschrieben hatte (hatte allen grund dazu, nämlich einen Auslandspraktikumsplatz gefunden, heißt, ich werde 5 monate nicht updaten können...) aber bis dahin ist es noch ne weile^^

naja bis dahin kommta ber wensten noch ein kapitel^^wer vorschläge hat, gerne immer her damit hihi^^
 

was ich vergessen hatte zu erwähnen: ohne kazekageskitten hätt ich nie so weit schreiben können, sie ist der beste betaleser den man bzw ich haben kann und die wird nicht mehr hergegeben^^

das kapi widme ich, wenn auch etwas spät, ihr^^
 

viel spaß wünsch ich^^
 


 

Der nächste Morgen
 

In einem Hotelzimmer, nicht unweit der Bar, in welcher sich das Drama am vorhergehenden Tag abgespielt hatte, unterhielten sich 3 Damen. Eine von ihnen betrachtete ihr geschundenes Gesicht im Spiegel.

Wütend fuhr sie mit ihrer Hand darüber.

Erst in den frühen Morgenstunden war es der Crew des Roten Shanks gelungen sie aus ihrem Glasgefängnis zu befreien.

„Verdammt!“ fluchte sie. Ihre Mitstreiterinnen sahen sie an. Allen war klar, dass ihre Mission wohl gescheitert war.

„Die Weisen werden darüber gar nicht erfreut sein…“ Jacqueline nickte ihrer Freundin Chantalle zustimmend zu.

„Es stimmt, der ganze Auftrag ist gescheitert und Dank wem? Einer kleinen, rothaarigen Pestbeule, die augenscheinlich ihre Teufelskräfte nicht einmal annährend unter Kontrolle hat.“

Verzweifelt sahen sie einander an. Sie waren speziell für diese Mission ausgewählt worden und das von Großadmiral Senghok persönlich.

Diesem war vor noch gar nicht allzu langer Zeit zu Ohren gekommen, dass der Rote Shanks versucht hatte Whitebeard zu kontaktieren. Auch war er davon unterrichtet worden, dass dieses Unterfangen beim ersten Versuch misslungen war. Doch leider bestand noch immer die Gefahr, dass er sein Glück noch einmal versuchen wollte und versuchen würde, Edward Newgate erneut zu kontaktieren.

Und eben dies galt es zu verhindern.

Für diesen Zweck hatte er 3 qualifizierte Agenten der CP3 kontaktiert, die versuchen sollten, Shanks in einem Moment der Schwäche zu Überwältigen und außer Gefecht zu setzen. Lola, Chantalle und Jacqueline, die Anführerin der 3, wurden für diesen Auftrag auserwählt, da die Schwächen des Roten, allgemein bekannt waren. Diese nannten sich Alkohol und schöne Frauen.

Und sie hatten ihn fast so weit gehabt. Das Aphrodisiakum in seinem Schnaps, die extrateuren Schnäpse…

Beinahe hätten sie ihn in einer Seitengasse erledigen können. Es hätte leichter sein können, als einem Baby den Schnuller zu stehlen, aber nein….

Alles war genau geplant, nur mit einem hatten sie nicht gerechnet, nämlich einer kleinen und eifersüchtigen, rothaarigen Putze.

An so eine Gelegenheit würden sie nie wieder kommen.

Jacqueline war wütend. Sie hatte sich ja nicht einmal wehren können, weil sie sonst Gefahr gelaufen wären, entdeckt zu werden.

Aber auch wenn diese Mission gescheitert war. Eines würde sie sich nicht nehmen lassen:

Rache für die Demütigung, die ihr von diesem Würmchen zugefügt worden war.

Und Lola und Chantalle würden ihr dabei nur zu gern helfen.

Entschlossen machten sich die 3 Mädels auf in Richtung des Waldes, in welchem Rina verschwunden war.
 

Währenddessen auf der Red Force
 

Shanks´ Kopf dröhnte. Ihm war, als wäre er unter eine Herde Elefanten geraten. Dazu kamen noch Schlafmangel, schlechte Laune und Übelkeit.

‚Hm, warum hab ich eigentlich schlechte Laune?’, fragte er sich.

Dann fiel es ihm wieder ein. Rina, Sexy Dame auf Schoß, Prügelei, Teufelskraft, Befehlsverweigerung.

Als ihm der letzte Punkt wieder einfiel, sank seine Laune noch weiter gegen Null.

Was bildete sich die kleine Irre eigentlich ein, sich einem seiner Befehle zu widersetzen? Was glaubte sie eigentlich, mit wem sie es zu tun hatte?

„Mensch und dabei hatte der Tag gestern so gut angefangen.“

Wieder wütend erhob er sich.

Es schien ihm, als ob er der Kleinen definitiv zu viele Freiheiten ließ. Nun, das würde sich bald ändern.

Zumindest schwor er sich das. Erst einmal hieß es, Rina überhaupt zu finden. Am besten war wohl, er machte sich gleich auf die Suche nach ihr. Diese Angelegenheit musste sofort geklärt werden oder seine Crew würde ihm vielleicht nicht mehr ernst nehmen, weil er ihr soviel durchgehen ließ. Von Ben war er nach Rinas Eskapaden schon des Öfteren angesprochen worden, dass er der kleinen zuviel durchgehen ließ.

Mittlerweile sah auch Shanks das so. Nur hatte es ihm bisher immer irgendwie widerstrebt, die Kleine mal ernsthaft in ihre Schranken zu weisen. Warum, wusste er selber nicht genau. Vermutlich weil sie noch ein halbes Kind war. Natürlich lag die Sachlage bei Banana-Joe damals etwas anders. Aber damals hatte er einfach Angst um sie gehabt, denn sie schien das Unglück förmlich anzuziehen.

Allerdings war er, nachdem er Methusalems Ausführungen über ihre Abenteuer gehört hatte, bis gestern der Meinung gewesen, sie sei doch irgendwie erwachsen geworden und hatte ihr in den letzten Tagen wieder mehr Freiheiten gelassen.

Und wohin hatte das geführt? Zu noch mehr Stress.

Seufzend setzte er einen Krug Wasser an die Lippen. Seine Gedanken kreisten weiter um Rina und den vorhergegangenen Tag. Sie hatte seine Befehle missachtet, ihm widersprochen und war ohne ein weiteres Wort im Wald verschwunden.

Das konnte er ihr natürlich nicht durchgehen lassen, aber welche Strafe war hier angemessen? Er überlegte, gab dies jedoch nach einigen Minuten auf, weil ihm einfach nichts einfallen wollte und sich der Kater wieder bemerkbar machte.

Immer noch schlecht gelaunt, zog er sich mehr oder wenig korrekt an und beschloss Rina suchen zu gehen und die Sache zu klären.

Also machte er sich auf in Richtung Wald.
 

Währenddessen irgendwo im Wald
 

Langsam, aber sicher kam Rina wieder zu sich. Müde und miesepetrig blinzelte sie in die strahlende Sonne, die ihr ins Gesicht stach.

Mit einem Grummeln drehte sie sich auf die Seite um weiterzuschlafen.

Plötzlich fiel ihr alles wieder ein.

Rockstar, das Gespräch, der Alk, die Tussies, die Prügelei, Shanks…

Bei letzterem drehte sich ihr der Magen um. Dieser Teil des Abends war ihr noch in guter Erinnerung.

Sie hatte seinen Befehl ignoriert und war dann einfach abgehauen.

„Scheiße sah der wütend aus…“

Stöhnend rieb sie sich den Kopf. „Verdammt, was ich hab ich jetzt wieder für einen Mist gebaut… Ganz toll, Rina, einwandfrei und herzlichen Glückwunsch, du hast dir einen Feind mehr geschaffen.“

Mit einem flauen Gefühl im Magen blickte sie in die Richtung, in welcher sie den Hafen vermutete. Was würde Shanks wohl mit ihr anstellen? Diesmal hatte sie wohl noch mehr übertrieben als bei der Sache mit Banana-Joe und da war ihr Käpt’n schon wütend gewesen. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es heute bei ihm aussah…

Vielleicht sollte sie sich wirklich aus dem Staub machen , solang ihr Hals noch gerade war…

Traurig wollte sie sich gerade erheben, als sie ein leises Gackern hörte. Es klang entfernt, wie das Lachen der Hyänen, welche sie in diversen Disneyfilmen schon des Öfteren gehört hatte.

Erschrocken schaute sie sich um.

„Oh, scheiße…. Scheiße, scheiße, scheiße…“ Ihr einfallsreiches Vokabular beeindruckte aber weder Jacqueline noch deren Begleitungen, welche sie wie ausgehungerte Raubtiere betrachteten.
 

„Na schaut doch mal, wen wir hier haben.“ Ein falsches Lächeln zierte das Gesicht der dunkelhaarigen Schönheit, wodurch es leicht maskenhaft wirkte.

„Wenn das nicht unsere kleine Kampfputze von gestern ist.“

Mit einem Blick, der einem auf ungezwungene Art mitteilte, dass man gerade dabei war, die letzten Sekunden seines Lebens auf Gottes schöner Erde zu verbringen, baute sich die Anführerin der 3 Damen vor Rina auf.

Herablassend blickte sie auf sie herab.

„Na? Jetzt sind wir wohl nicht mehr so mutig wie gestern Abend noch, oder?“

Schwer schluckend stolperte Rina nach hinten.

‚Verdammter Mist… Ich bin am A****…“

Und wie richtig sie damit lag.

Die 3 Frauen bauten sich um sie herum auf und umzingelten sie.

Nun ergriff Lola das Wort.

„Wir werden dir zeigen, was es heißt die Weltregierung und die CP3 herauszufordern. Du magst zwar verhindert haben, dass wir diesen rothaarigen Volltrottel ausschalten konnten, aber dafür wirst du jetzt schwer büßen, meine Kleine.“

Rina ergriff Panik. CP3? Weltregierung herausfordern? Wann sollte sie das denn alles getan haben.

Aber für weiteres Nachdenken blieb ihr keine weitere Zeit, da sie soeben mit einem Tritt von Seiten Jacquelines an den nächst besten Baum katapultiert wurde.

Mühsam rappelte sie sich auf und betrachtete geschockt ihre Gegner.

Gestern Abend waren die doch noch nicht so stark gewesen.

Triumphierend blickten die drei sie an.

„Na? Plötzlich keine so große Klappe mehr? Du fragst dich sicher, warum wir dich gestern nicht schon zu Mus verarbeitet haben. Tja, wir konnten eben keine Entdeckung riskieren, aber da Dank dir unser schöner Plan, deinen Kapitän auszuschalten ohnehin schon fehlgeschlagen ist, können wir uns genauso gut jetzt mit dir amüsieren.“

Rina schluckte schwer.

Doch plötzlich tauchte überraschend Lola neben ihr auf und verpasste ihr ebenfalls einen Tritt Richtung Baum.

Trotz der Wucht des Aufpralls wurde Rina urplötzlich klar, dass die 3 nur mit ihr spielten. Würden sie ihre ganze Kraft einsetzen, könnte sie jetzt vermutlich nicht mehr stehen.

Diese Erkenntnis traf sie wie ein Schock.

Erneut rappelte sie sich auf, bereit zu kämpfen. Schnell verwandelte sie ihren Arm in Panzerglas und rannte mit einem „Glasfaust“ auf Jacqueline zu.

Diese rief nur gelangweilt „Eisenpanzer!“ und blieb vollkommen unverletzt. Verdattert sah Rina sie an.

Das dreckige Grinsen auf den Gesichtern wurde noch breiter. Irgendwie kam Rina diese Technik bekannt vor, verdammt bekannt sogar…

Nun ergriff endlich Chantalle das Wort.

„Da staunst du, was. Aber was hast du erwartet, wir sind Spezialagenten der Weltregierung und beherrschen 2 Formeln der Formel 6. Dazu gehören der Eisenpanzer und die Rasur.“

Plötzlich klickte es bei Rina. Die Formel 6, die CP9…Die CP3 musste eine Art Untergruppierung davon sein.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht brachte sie schließlich eine Frage heraus.

„Habt ihr etwa etwas mit der CP9 zu tun?“

Schweigen breitete sich aus und die Frauen sahen sich an.

„CP9? Es gibt nur die Gruppierungen CP1 bis CP8. Eine CP9 ist uns nicht bekannt.“ Die 3 fingen an zu lachen.

„Aber naja, sieh es mal so, da du jetzt draufgehen wirst, stirbst du wenigstens nicht dumm.“ Jacqueline, Lola und Chantalle formierten sich zu einem gemeinsamen Angriff.

‚Sterben? Hm naja, war wohl nicht anders zu erwarten. Ich hatte ein kurzes und überraschendes Leben. Schade, jetzt schon gehen zu müssen. Adieu, du schnöde Welt.’

Mit diesem ermutigenden Gedanken bereitete sie sich auf ihr Ende vor.
 

Ein lauter Knall, das Geräusch von schweren Männerstiefeln auf feuchtem Gras und das Klirren eines Schwertes, dass aus seiner Scheide gezogen wird, lenkten Rinas Denken wieder in die Gegenwart zurück.

Langsam öffnete sie wieder ihre Augen und begann sich sofort zu wünschen, sie hätte es nicht getan.

Vor ihr stand niemand Geringeres als derjenige, vor dem sie eigentlich auf der Flucht war.

Shanks hatte nicht lange gebraucht um Rinas Spur durch den Wald zu finden. Allerdings hatte er, sehr zu seiner Beunruhigung, feststellen müssen, dass Rina womöglich nicht allein war.

Und so war es dann auch. Die 3 Damen, die ihn am Vorabend noch so heftig umworben hatten, standen nun 3 gegen einen seiner Putze gegenüber und waren gerade dabei, ihr den Gnadenstoß zu verpassen, als er eingriff.

Im Gegensatz zu manch anderen One Piece Charakter, machte Shanks in einem Kampf keinen Unterschied zwischen Mann und Frau.

So hatte er schnell sein Schwert gezogen und den Angriff mit einem lauten Knall abgewehrt.

Nun spürte er die Blicke seiner Putze im Rücken. Mühsam versuchte er sich zu beherrschen und dies hatte ausnahmsweise mal nichts mit seiner Wut auf Rina zu tun.

Gefährlich ruhig wandte er sich an seine 3 Gegnerinnen.

„Es ist wirklich ein Jammer, dass ihr von der Weltregierung auf mich angesetzt worden seid. Wir hätten uns sicher sehr gut verstanden.“

Obwohl sie die drohende Gefahr wohl spürte, war Jacqueline die erste, die mehr oder weniger selbstsicher das Wort ergriff.

„Oh, wie praktisch. Da kommt unser eigentliches Missionsziel sogar noch freiwillig zu uns. Zuerst erledigen wir dich und dann ist die kleine Bitch hinter dir dran!“

Rina hörte das Zittern in ihrer Stimme und fragte sich, warum diese Irre Shanks noch weiter provozierte, obwohl sie sich der Gefahr wohl bewusst war.

Shanks blieb unterdessen weiter gefährlich ruhig und beherrscht. Ein falsches Lächeln stahl sich auf seine Züge und Rina hatte plötzlich mit einer Art Ohnmachtsanfall zu kämpfen. Von ihrem Kapitän schien auf einmal eine ungewöhnliche Energie auszugehen und drohte sie zu überwältigen.

Shanks ergriff erneut das Wort.

„Nun, so leid es mir tut, meine Damen, aber ich fürchte, ich kann nicht zulassen, dass Sie meiner Putze hier noch weiter zusetzen. Das werde ich nachher übernehmen, aber solange steht sie noch unter meinem Schutz und ihr wird kein Haar gekrümm. Dafür werde ich sorgen!“

Rina glitt ein eisiger Schauer über den Rücken und auch ihren Gegnern ging es nicht viel anders.

Sie hatte nur noch einen Wunsch, nämlich schnell von hier zu verschwinden.

Und dieser wurde ihr in Form eines ziemlich direkten Befehls von Seiten ihres Kapitäns gewährt.

„Hau ab und warte beim Schiff auf mich. Wir reden nachher!“

Das musste man Rina nicht zweimal sagen und sie ergriff die Flucht Richtung Hafen, allerdings mit einem anderen Ziel, als aufgetragen.
 

Shanks hatte indes seine 3 Gegner ohne größere Verluste besiegt.

Es war ein schneller Kampf gewesen, denn die 3 Damen waren absolut chancenlos gewesen und hatten sich geweigert aufzugeben, sodass Shanks kurzen Prozess machte. Die Weltregierung erfuhr nie, was aus ihren 3 Agentinnen geworden war, aber man nahm zu Recht an, dass die Mission gescheitert war.

Ohne weiter darüber nachzudenken, begab sich Shanks in Richtung Hafen und überlegte weiter, wie er nun mit seiner rebellischen Putze verfahren sollte.

So richtig etwas Böses konnte er ihr nicht antun und das wusste er. Das hatte er damals schon nach Banana-Joe festgestellt und gerade eben auf ein Neues. Im Gegenteil, da sie so tollpatschig und alles war, weckte sie in ihm mehr einen Beschützerinstinkt, wenn auch in der etwas unglücklichen Kombination mit einigen impulsiven Mordgedanken.

Kopfschüttelnd und nicht wissend, was er so richtig davon halten sollte, kam er schließlich auf der Redforce an und hielt Ausschau nach Rina.

Da sie nirgendwo draußen wartete, beschloss er das Schiff abzusuchen und schließlich seine Kabine auf den Kopf zu stellen.

Nur…

Da war keine Rina.

Schnell verschwand der eben noch verspürte Beschützerinstinkt und machte den Mordgedanken Platz, die sich stärker denn je entfalteten.

„VERDAMMT NOCHMAL; WO IST DIE KLEINE JETZT SCHON WIEDER!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!“

Schnell kam seine Crew angerannt um zu sehen, was ihren Kapitän so außer Fassung gebracht hatte.

Rockstar konnte anhand des Haki, was Shanks ausstieß, schon dunkel erahnen, was das war.
 

2 Tage später, auf irgendeiner Insel auf der Grandline
 

Lustlos schlurfte Rina durch die Straßen der Insel, auf welcher sie gelandet war.

Es war ein ödes Stückchen Erde, schien wohl so eine Art Wüsteninsel zu sein. Hier ein paar Kakteen, da ein bisschen Sand und Simsalabim, ihr jetziger Aufenthaltsort war beschrieben.

Sie war vor 2 Stunden auf dem kleinen Handelsschiff hier angekommen, an dessen Bord sie sich vor ziemlich genau 2 Tagen und 8 Stunden geschmuggelt hatte. Nachdem der Kapitän des Schiffes sie allerdings erwischt hatte, musste sie sich schnell eine Geschichte von ihrem gewalttätigen Freund einfallen lassen, vor welchem sie fliehen musste. In Kombination mit ein paar hervor gequetschten Tränen, hatte das Mitleid des Kapitäns immerhin soweit gereicht, dass er sie nicht irgendwo auf einer einsamen Insel ausgesetzt hatte, sondern sie tatsächlich noch auf eine bewohnte Insel gebracht hatte.

Zumindest mehr oder weniger bewohnt. Die so genannte Zivilisation bestand hier aus einem Dorf aus lauter Backsteinhäuschen und einer winzigen Bar. Eben jene versuchte sie gerade recht erfolglos zu finden.

Noch einmal überlegte sie, wie genau sie eigentlich in diese Situation geraten war.

Nachdem Shanks ihr befohlen hatte, zum Schiff zurückzukehren, sah Rina ihre Zeit gekommen. Jetzt oder Nie hatte sie gedacht. Sie wusste nun sicher, dass sie es nicht ertragen konnte, mit Shanks in einer Crew zu sein und immer wieder und wieder sehen zu müssen, wie sich irgendwelche Weiber an ihn ranmachten. Außerdem gab es da immer noch das Problem der Befehlsverweigerung und wenn sie ehrlich war, hatte sie in dem Moment, als er sein Haki eingesetzt hatte, mehr Schiss vor ihm also vor der CP3 gehabt.

Und die Kunst der Flucht beherrschte sie, wie keine zweite. Selbst Lysop würde vor Neid erblassen.

Hinzu kam ja noch, dass sie dachte die Crew wäre ohne sie besser dran. Kein Rumgezicke mehr, kein nervendes, rothaariges Mädel, dass nur Unfug machte. Alles in allem, war Rina der Ansicht, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

„Hm, nur was mache ich jetzt?“

Für einen Moment kam ihr der Gedanke ihr Glück als Kopfgeldjägerin zu versuchen, aber den verwarf sie schnell wieder. Immerhin war auf sie ebenfalls ein Kopfgeld ausgesetzt und somit wäre dieser Job vielleicht nicht so ganz die richtige Wahl.

Vielleicht sollte sie sich einer anderen Crew mit lauter hässlichen Schwächlingen anschließen?

Ja, das wäre was. Zwar nicht die Erfüllung all ihrer Wünsche, aber immerhin würde dadurch dem Thema Minderwertigkeitskomplexe langfristig vorbeugen.

Nun musste sie nur noch einen Weg finden, so eine beschränkte Crew zu finden und von dieser Insel wieder herunterzukommen.

Da ihre Chancen diesbezüglich hier aber diesbezüglich relativ gering standen, musste sie sich erstmal selber helfen.

Um ihre Nerven zu beruhigen suchte sie nun also eine Bar und wollte dort bei einer ruhigen Flasche Rum in Ruhe über ihr weiteres Vorgehen nachdenken.
 

Eine halbe Stunde später war es soweit. Die Bar war gefunden und zu ihrer großen Freude gab es da sogar aktuelle Zeitungen. Ohne auf ihre Umgebung oder die seltsamen Gestalten zu achten, die sie aufmerksam beobachteten, begann sie also nun ihre Zeitung zu lesen.

Dabei murmelte sie leise vor sich hin.

„Soso“, Ruffy hat es also endlich geschafft, wies ausschaut. Enies Lobby war einmal…“

Aufmerksam geworden liest sie weiter.

„Weltregierung empört… Kopfgelderhöhung nur noch eine Frage der Zeit.“

Müde lächelnd sieht Rina die Zeitung an.

„Naja, immerhin weiß ich jetzt schon mal ungefähr zu welchem Zeitpunkt der Story ich hier gelandet bin. Das ist doch immerhin schon mal was.“

Unbewusst hatte sie mittlerweile schon die dritte Flasche Rum geleert und wurde fleißig weiter beobachtet. Allerdings waren ihre Sinne noch nicht ganz stumpf und sie nahm die intensiven Blicke der anderen Gäste wahr.

Schließlich hatte sie genug und blaffte schlecht gelaunt einen recht kräftigen Mann mit langen schwarzen Haaren und einem widerlichen Auftreten an.

„Was’n? Hab ich ein Schild auf der Stirn mit der Aufschrift ‚Bitte glotzen, ich steh drauf’?!“

Während sie ihn so anfuhr, fiel ihr auf, dass nicht nur er sie beobachtet hatte, sondern scheinbar seine Kumpel ebenso. Missmutig betrachtete sie die Truppe nun genauer.

Insgesamt waren sie zu fünft, den Widerling mit eingeschlossen.

Unter ihnen war ein Pantomime, eine Art Troll, ein vornehm gekleideter Mann mit einer Bazooka und ein alter Mann, samt Pferd, die ihre besten Zeiten schon lange hinter sich zu haben schienen.

Mit einem Grinsen zu seinen Kollegen erhob sich der Widerling und ging auf Rina zu.

„Nananana!“ Begrüßte er sie. „Nicht gleich so unfreundlich werden.“

Rina war allerdings gerade in Stimmung gekommen und motzte weiter.

„Warum glotzt ihr mich dann so an, ihr perversen Säcke!“

Entschuldigen lächelte ihr Gesprächspartner sie an.

„Tut uns leid, falls wir dich verärgert haben, Kleine.“ Bei dem Wort Kleine funkelte Rina ihn erneut böse an.

Der Widerling fuhr fort. „Aber wir kamen nicht umhin zu bemerken, dass auf dich ein recht passables Kopfgeld ausgesetzt ist und wir-“

Rina unterbrach ihn hysterisch.

„SEID IHR ETWA KOPFGELDJÄGER?! LEBEND BEKOMMT IHR MICH NIE!!!“

Mit beruhigender Stimme erhob sich der Pantomime.

„Ganz ruhig, junge Dame. Nein wir sind keine Kopfgeldjäger, sondern eher das Gegenteil… Wir sind Piraten.“

Nicht wissend, ob sie nun beruhigt sein sollte oder nicht, sah sie den Widerling unschlüssig an.

„Oh, aso… Ok. Und was wollt ihr jetzt von mir?“

Wieder grinsten sich die 5 untereinander zu.

Schließlich ergriff ihr erster Gesprächspartner, vermutlich der Chef der Gruppe das Wort.

„Nun, wir haben überlegt, was ein so viel versprechendes Talent der Piratenzunft hier so ganz alleine ohne seine Crew macht.“

Missmutig sah Rina ihn an.

„Und was bitte geht dich das an?!“

Der Anführer versuchte noch einmal die Wogen zu glätten.

„Ich sehe… wir hatten einen etwas schwierigen Start… Wie wäre es, wenn wir noch einmal ganz von vorne anfangen und ich gebe dir ein paar Runden des besten Rums der Bar aus.“

Noch immer misstrauisch, aber schon etwas versöhnt, stimmte Rina zu.

Also floss der Alkohol erneut in Strömen und die seltsame Gemeinschaft vergnügte sich aufs Beste, auch unsere ehemalige Putze war mit von der Partie.

Schließlich begann sie aus dem Nähkästchen zu plaudern und erzählte von ihrem Stress mit ihrem Kapitän und ihren Gefühlen für eben jenen.

Der Gentleman mit der Bazooka begann daraufhin gerührt zu erklären, dass es eben Schicksal war und sie nicht füreinander bestimmt waren.

Auch Rina war bereit diese Tatsache zu akzeptieren.

Irgendwann kam auch das Thema auf ihre Crewlosigkeit.

Der Widerling versuchte Rina die Vorzüge seiner Crew näher zu bringen.

„Wie du siehst, sind wir nur eine kleine Truppe, aber dafür richtig dicke Freunde. Muhahahahahahahahahahaha. Wir können tun und lassen, was wir wollen. Keiner macht uns Vorschriften und die neue Welt wird für uns ein Klacks. Außerdem…“, begann er weiter aus zuholen. „Dürftest du doch jetzt auf dieser Insel festsitzen und das kannst du doch unmöglich wollen? Ist doch öde so was.“

Rina dachte über seine Worte nach. Wenn sie die Leute genauer betrachtete, entsprachen sie voll ihren Vorstellungen einer neuen Crew. Sie waren hässlich, schienen bis auf den Trollmenschen nicht viel auf dem Kasten zu haben und besonders intelligent erschienen sie ihr auch nicht. Und dennoch… Was würde wohl Shanks jetzt von ihr halten, wenn er sehen würde, dass sie seine Crew so mir nichts, dir nichts gegen eine neue eintauschte? Wütend, enttäuscht… Das wären wahrscheinlich nur einige seiner Regungen. Schnell schüttelte Rina diese unbequemen Gedanken ab. Shanks war passé, sie lebte im hier und heute.

Ihr potenzieller neuer Kapitän schien ihr Zögern zu bemerken.

„Na komm schon. So ein Angebot bekommst du so schnell nicht wieder! Schlag schon ein“

Das war die Entscheidung. Rina schlug in die dargebotene Pranke ein!

„Alles klar, ich bin dabei!“

Alle johlten und grölten und ihr neuer Kapitän erhob den Krug auf sie.

„Auf unseren Neuzugang, auf-“ Hier stockte er und sah Rina fragend an: „Wir wissen zwar, dass auf dich ein passables Kopfgeld ausgesetzt ist, aber deinen Namen haben wir nicht so richtig mitbekommen.“

Schnell holte Rina diesen Akt der Höflichkeit nach.

„Entschuldigt bitte, ich habe wirklich vergessen mich vorzustellen. Ich bin Katharina. Oder einfach Rina. Auch Lunatic Rina, aber den Namen finde ich irgendwie diskriminierend.“

Lachend erhob nun die Crew erneut die Krüge.

Da fiel Rina etwas ein.

„Hm tut mir leid, aber eure Namen weiß ich immer noch nicht…“

Verlegen sah sie ihren neuen Kapitän an.

Der schien ebenfalls entsetzt.

„Oh entschuldige bitte vielmals. Wo habe ich nur meine Manieren gelassen. Ich bin Marshall D. Teach. Oder auch Blackbeard. Willkommen in meiner Crew.“

Der ganz normale Wahnsinn – ein Tag in Blackbeards Crew

Ja... ähm, was brauchts der Worte mehr, ich habe verdammt lange nicht geschrieben, so ein Krea-Tief hatte ich wirklich noch nie, aber (falls das hie rüberhaupt noch jemand liest) jetzt bin ich voll neuer Ideen und bereit wieder regelmäßig zu schreiben^^

Kommis sind erwünscht, obwohl sollte mich echt wundern, wenn das jemand nach nem dreiviertel jahr noch liest^^*
 


 

Der ganz normale Wahnsinn – ein Tag in Blackbeards Crew
 

Der nächste Morgen
 

Rina wachte mit einem furchtbaren Brummen im Schädel auf. Nach ihrer neuesten Erkenntnis, dass sie nun ein stolzes Mitglied der Blackbeardpiraten war, musste sie zur Feier des Tages erst einmal wieder gehörig bechern, um dieses einschneidende Erlebnis verdauen zu können.

Ihre neue Crew war auch sogleich begeistert von ihrer Trinkfestigkeit gewesen und deutete den Blick des puren Terrors auf ihrem Gesicht glücklicherweise als helle Freude nun mit dabei sein zu dürfen.

In Folge dieses ausartenden Trinkgelages waren sie dann einer nach dem anderen vom Stuhl gekippt und grunzten bis in die späten Morgenstunden vor sich hin.

Allmählich erwachte auch der Rest ihrer neuen „Familie“.

Der Widerling, nun offiziell ihr Kapitän, der auf den schönen Namen Blackbeard hörte, kratzte sich erstmal noch an diversen Stellen und erhob sich schließlich.

Gähnend ergriff er das Wort.

„Männer!, “ hier unterbrach er sich und wandte sich grinsend an Rina, „und verehrte Dame! Heut geht es los! Heut setzen wir die Segel in unser neues Schicksal!“

Die ganze Crew jubelte lauthals und sprang voller Energie auf. Nur Rina stand etwas bedröppelt in der Ecke.

Schicksal? Neu? Heute?

Blackbeard bemerkte ihr Zögern und klopfte ihr freundschaftlich auf den Rücken, woraufhin Rina erstmal der Länge nach hinfiel

„Also Kleine. Ich muss dringend ’nen starken Piraten platt machen, verstehste?“

Rinas Blick verriet ihrem neuen Kapitän, dass sie offensichtlich nichts verstand.

„Pass auf, ich erklärs dir. Wenn ich die Nummer 1 auf der Welt werden will, muss ich ne Menge starker Typen platt machen. Is logisch, nich wahr?“ Rina nickte und er fuhr fort.

„Und einen so 'nen Typen verfolg ich gerade, der heißt Monkey D. Ruffy, weiß nicht ob dir der was sagt.“

Rina wurde flau im Magen…

„Ja… doch so ein bisschen bekannt kommt der mir schon vor.“ Verlegen räusperte sie sich.

Blackbeard nickte nur anerkennend. „Ja, der gute hat in letzter Zeit ordentlich von sich reden gemacht. Auf ihn sind sage und schreibe 300 Millionen Berry ausgesetzt und wenn ich diesen Kerl besiege, ist mir der Titel eines der 7 Samurai der Meere sicher. MUHAHAHAHAHAHAHAHAHA.“

Rina wurde noch mehr übel.

Ihr neuer Kapitän wollte doch tatsächlich ihre allerliebste Lieblingsfigur aus One Piece (gleich nach Shanks) kalt machen. Das wollte ihr so gar nicht behagen… Und noch ein zweiter Gedanke schlich sich mit ein…

Ihr ehemaliger Kapitän würde wohl sicherlich nicht allzu begeistert von der Tatsache, dass sie einem seiner Erzfeinde dabei geholfen hat, seinen besten Freund zu killen.

‚Shanks geht doch, nachdem er sich an Blackbeard gerächt hat, gleich anschließend auf mich mit seinem tollen Schwert los… Shit, ich stecke wieder mal ganz tief in den Exkrementen…’

Deprimiert und ihrem Schicksal ergeben folgte sie ihren neuen Kameraden, die sich mittlerweile schon an Bord des Schiffes gemacht hatten und nun auf sie warteten.

Unruhig sah sie sich auf ihrem zuhause um.

Blackbeards Schiff verdiente diese Bezeichnung allerdings nicht, da es sich hierbei um einen alten Fischerkahn handelte und es überall nach Essensresten, muffigen Körpern und anderen widerlichen Dingen roch. Typische Männer-WG halt…

Rinas Laune sank noch weiter. Ihre Crew bemerkte das seltsame Verhalten ihrer neuen Kameradin allerdings nicht und setzte die Segel in Richtung einer Insel, deren Namen Rina nur am Rande mitbekommen hatte. Ihr war als ob es was mit Bananen zu tun hätte.

Unschlüssig stand sie nun da. Ihr waren weder Aufgaben noch ein Schlafplatz zugeteilt worden. Was also sollte sie nun tun. Einfach nur dämlich in der Ecke stehen war sicherlich nicht die Musterlösung… Schließlich nahm sie nun all ihren Mut zusammen und ging auf ihren neuen Kapitän zu, der sich gerade angeregt mit Raffit, dem Navigator unterhielt.

„Ähm, Sorry Käpt’n für die Störung, aber-“

Blackbeard drehte sich laut und dröhnend lachend zu ihr um.

„Ach was Kleine, du störst doch nich’! Ganz im Gegenteil! Ich wollt’ sowieso mit dir reden!“

Etwas angewidert sah sie sich nun dicht neben ihrem doch recht streng riechenden Kapitän stehend, der zu allem Überfluss in einer kumpelhaften Geste nun auch noch den Arm um sie gelegt hatte und dadurch ihre Schulter in seiner Achselhöhle begrub.

„Was kann ich denn für dich tun, Kleine?“

Nervös und noch immer von Ekel geschüttelt versuchte sie ihm ihre Situation zu erläutern.

„Ja also, es ist so. Ich habe da 2 kleine Problemchen. Wie dir zweifellos aufgefallen sein dürfte, bin ich ein Mädchen.“ Der Blick ihres Kapitäns sah überrascht aus, als wäre ihm das gerade erst bewusst geworden.

Also setzte sie fort.

„Und da der Großteil dieser Crew aus männlichen Wesen besteht, zumindest hoffe ich das…“

Ihr Blick streifte bei diesen Worten Raffit, der ihr nur fröhlich zuwinkte.

„Naja, jedenfalls wäre meine Frage, ob ich einen eigenen Raum zum Schlafen habe.“

Blackbeard hatte ihr schweigend zugehört. Dann brach er schließlich abermals in dröhnendes Gelächter aus.

„WAAHAHAHAHAHA. Der war gut! Sieht das hier aus wie ein Luxushotel, Kleine? Das Schiff besteht aus 4 Räumen! Der Schlafraum, die Kantine, der Lagerraum und das Klo! Wo sollen wir denn da noch ’nen Extraraum für dich herzaubern!!! WAHAHAHAHA!“

Rina wurde leichenblass. Zusammen in einem Raum mit diesen stinkenden, widerwärtigen Typen schlafen?

‚Na klasse… fehlt ja nur noch, dass das halbtote Pferd vom Doc mit da schläft…’

Als hätte er ihre Gedanken gelesen fuhr Blackbeard fort.

„Das Pferd schläft selbstverständlich auch da, is’ ja auch Mitglied der Crew. Gleichberechtigung für alle.“

Ohne auf den geschockten Gesichtsausdruck seiner neuesten Kameradin zu achten, setzte Blackbeard einen ernsten Gesichtsausdruck auf.

„Nun, kommen wir zum Geschäftlichen. Es gibt einen Grund warum ich dir erlaubt hab’ in meine Crew einzutreten.“

Rina sah ihn verwundert an. Was konnte der denn bitte von ihr wollen? Sie verfügte über keinerlei nennenswerte Talente.

„Wie ich dir ja schon erklärt hab’, bin ich auf der Suche nach Monkey D. Ruffy. Du weißt sicher, dass seine komplette Crew aus sehr starken Leuten besteht. Ja, und da kommst du ins Spiel.“

Rina schwante Böses. Der Gute dachte doch hoffentlich nicht, dass…

„Bis wir dich fanden, waren wir nur zu fünft. Bisschen kümmerlich, für den bald mächtigsten Piraten der Welt.

Tja, und wenn man starke Gegner hat, sollte man selbst auch ein starker Gegner sein. Deswegen suche ich mir die stärksten Kerle aus und nehm’ sie in meine Crew auf.“

Rina hörte immer entsetzter zu. Wie kam der bitte darauf, dass sie in seine Crew passen würde. Im Nachhinein fragte sie sich sowieso, wie sie hier gelandet war… ‚Achja, der Alkohol… alles klar’

Blackbeard setzte seine Rede fort.

„Als wir dann den Artikel über dich und deinen Steckbrief gelesen hatten, wusste ich sofort du hast es drauf!“ Umständlich zog er einen arg ramponierten Zeitungsartikel aus der Hosentasche und las vor:

„Zerstörung eines Marinesschiffes ,Piraterie, sowie versuchter Mord an einem Marineleutnant in der Vergangenheit und schwere Körperverletzung an 14 Marinesoldaten und deren Leutnant.. Mann Mann Mann. Als Newcomer hast du beachtlich vorgelegt und schon einiges auf dem Kerbholz. Und dass die Marine gleich mal 25 Millionen auf dich ausgesetzt hat, spricht auch für dich.“

Stolz betrachtete er sie wie ein Sammler einen kostbaren Schatz.

Rina wurde entsetzlich schwindlig. Es bestand kein Zweifel, dass Blackbeard sie für einen starken Kämpfer hielt. Was passieren würde, wenn er herausfand, dass dem eher nicht so war, wollte sie sich lieber nicht ausmalen.

Zu allem Überfluss wollte er auch noch Ruffy angreifen und der Weltregierung ausliefern. Da konnte sie ja schlecht mitmachen… Hochverrat sah Shanks bestimmt nicht so gerne. Sie steckte so schon tief genug drin.

Sie musste hier weg, keine Frage. Nur wie?

Blackbeard betrachtete sie noch immer. Er schien auf eine Art Antwort von ihr zu warten.

„Hm, ja also, hähä. Hast schon Recht. Ich bin verdammt gefährlich! Mit mir sollte man sich es echt nicht verscherzen! Ich mach’ jeden kalt, der sich mir in den Weg stellt!“

Ein falsches Lachen und die typische Siegerpose mit dem Victoryzeichen sorgten dafür, dass ihre Ansprache fast schon echt klang. Blackbeard jedenfalls war überzeugt.

Er schlug ihr noch mal kumpelhaft auf die Schultern und machte sich daran zu Raffit zurückzugehen, als er noch mal innehielt und sich zu ihr umdrehte.

„Übrigens, ich hoffe, du kannst kochen. Du bist nämlich unser Schiffskoch.“
 

Als schließlich der Abend hereinbrach, bekam ihre neue Crew Hunger und Rina ihre erste Bewährungsprobe als Koch. Nervös stand sie vor der seltsamen Einrichtung, die sich Kantine nannte.

Schnell kramte sie in ihrem Gedächtnis nach irgendwelchen nennenswerten Kocherfahrungen, die nichts mit dem Besuch der Feuerwehr zu tun hatten, als sie einst versucht hatte Plätzchen zu backen.

Ein Geistesblitz traf sie.

„Rührei!“

Klingt einfach, ist einfach und selbst der größte Trottel sollte im Stande sein, das zu kochen.

„Nagut, schauen wir doch mal was wir so alles da haben…“ Leise vor sich hinmurmelnd, überprüfte sie das Lager.

Eier, Salz, eine Pfanne… Alles da! Dann konnte es ja losgehen.

Frohen Mutes begann sie loszuwerkeln und bis auf 2 mittelgroße Brandwunden, schaffte sie es, ein halbwegs ansehnliches Rührei herzuzaubern, dass der Crew sogar noch schmeckte.

Blackbeard war hochzufrieden.

„Hah, ich wusste doch, mit dir habe ich einen Glücksgriff gelandet! So gestärkt können wir morgen ohne Probleme auf Banaroo Island anlegen. Die Stadt machen wir platt!!! MUHAHAHAHAHA.“ Lautstarkes Gelächter folgte dieser Ansprache und Rina wurde mit einem Mal ganz flau im Magen.

‚Hmm, warum zum Geier kommt mir das so unangenehm bekannt vor…’

Mit einem Achselzucken schüttelte sie das ungute Gefühl ab und schob es auf ihr Rührei.

Schicksalsergeben begab sie sich nach dem allabendlichen Besäufnis in ihre von Ungeziefer zerfressene Hängematte und dachte nach.

Ihr Plan, schnellstmöglich von dem Schiff zu verschwinden, hatte sich als ziemlich aussichtslos erwiesen, als sie ihre neuen Kameraden mal beobachtet hatte.

So schien Raffit derjenige in der Crew zu sein, der auf alles ein Auge hatte. Er beobachtete die Wellen, die Strömung und eben auch seine eigene Crew.

Jesus Barges, von dem sie den Verdacht hegte, sein Vater könne nur ein Gorilla sein, schreckte sie vor einer Flucht schon allein durch sein Hobby ab. So zerquetschte er mit Freude Dinge. Es spielte keine Rolle, ob es sich hierbei um ein Fass, einen Seekönig oder eben um einen Gegner handelte… Rina hatte keine Lust auch zu diesen Dingen zu zählen.

Wan Oger, der ein ausgesprochen guter Schütze war, zögerte nicht auf alles zu schießen, dass nicht zu seinen Freunden zählte. So mussten schon mehrere unschuldige Seemöwen wegen ihm ihr Leben lassen. Er würde ihre Fluchtpläne mit einem Schuss zunichte machen.

Und schließlich war da noch Doc Q, der Schiffsarzt und sein sterbender Gaul. Vor ihm hatte Rina sogar noch mehr Angst als vor Blackbeard. Ihm war zuzutrauen, dass er gerne mal selbstentwickelte Pillen unauffällig unter seinen Kollegen verteilte, nur um zu sehen, wie sie wirkten und Shanks ehemalige Putze hatte keinerlei Bedürfnis mit irgendwelchen nicht erklärbaren Zuckungen an Bord zusammenzubrechen.

Kurz und Knapp, so schnell gab es für sie kein Entkommen…. Sie musste wohl oder übel abwarten bis sich ihr eine Gelegenheit zur Flucht bieten würde… Bei ihrem Glück konnte das Jahre dauern, wenn sie nicht vorher schon in einem Kampf zugrunde ging.

Mit einem Seufzen drehte sie sich um und schlief trotz des lauten Schnarchens und des furchtbaren Gestanks ihrer neuen Crew ein.
 

1 Tag vorher irgendwo auf der Grandline
 

Shanks war sauer. Er war nicht nur sauer, er war in Mordstimmung.

Das mysteriöse Verschwinden seiner Putze, die ohne ein Wort zu sagen die Kurve gekratzt hat, das Ausgehen des Rums… Es ging alles schief, was nur schief gehen konnte.

Zu allem Überfluss musste er den alten Dickschädel heute noch treffen. Nachdem er das letzte mal Rockstar abgewiesen hatte, kam Shanks zu der Überzeugung es sei wohl das beste wenn er gleich persönlich bei Whitebeard vorbeischauen würde.

Schnell schulterte er die große bauchige Flasche, die mit dem besten Sake seiner Heimat gefüllt war und machte sich bereit, das feindliche Schiff zu betreten.

Argwöhnische Blicke trafen ihn. Schnell setzte er eine neutrale Miene auf und begab sich zu Whitebeard.

Zufrieden beobachtete er, wie ein Mann nach dem anderen zu Boden ging, als sein Haki auf ihren schwachen Willen traf.

Marco, der erste Offizier versuchte seine Kameraden noch zu warnen, doch zu spät. Mit Schaum vor dem Mund brachen die meisten sofort zusammen.

Und dann stand er vor ihm.

Whitebeard, einer lebenden Legende. Dieser Mann war schon zu Zeiten Gol D. Rogers ein großer Mann gewesen und die Zeit hatte seiner Macht keinen Abbruch getan.

Schnell sammelte er sich und ergriff zuerst das Wort.

„Sorry wegen dem ganzen hier, aber da das ein feindliches Schiff ist, dachte ich mir ich mache gleich klar, wer ich bin.“

Whitebeards finserer Blick bohrte sich in den seinen.

„Jedes mal, wenn ich in dein Gesicht schaue, schmerzt die Wunde, die ER mir zugefügt hat, von neuem…“

Shanks ahnte, wohin diese Aussage führen würde und wechselte schnell das Thema.

„Schau mal, was ich dir mitgebracht habe. Wird dir sicher helfen… Wie auch immer. Ich bin nicht hier, um mit dir zu kämpfen, sondern um was mit dir zu besprechen.“

Whitebeard war nicht überzeugt.

„Und so was aus dem Mund von jemanden, der auf mein Schiff kommt und sein volles Haki zeigt? Du Schwachkopf! GURARARARA“ Der Alte brach in schallendes Gelächter aus und sein erster Kommandant Marco blaffte Shanks an.

„Verdammt noch mal Rotschopf, schau dir an, was du angerichtet hast.“ Dabei deutete er auf seine Männer, die immer noch nicht das Bewusstsein wiedererlangt hatten.

Shanks grinste ihn nur an. „Du bist doch Marco! Bei mir ist gerade wieder ein Platz frei geworden, willst du nicht meiner Crew beitreten?“

Vor Wut kochend erwiderte Marco darauf nur ein „Halts Maul!“

Whitebeard schüttelte nur unwillig den Kopf und gab seinen Leuten zu verstehen, dass er gerne allein mit Shanks sprechen wollte.

Immer noch grinsend warf Shanks im die riesige Flasche Sake zu, nachdem er sich selbst eingeschenkt hatte.

Gleichgültig schnupperte Whitebeard an dem edlen Tropfen.

„Hm, Sake aus dem West Blue… Sicher kein besonders guter.“

Freudestrahlend versicherte Shanks dem Alten, dass dies weit und breit der beste Sake sei, den er je getrunken habe. Immer noch nicht ganz überzeugt, nahm Whitebeard ein paar großzügige Schlucke.

„Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht.“

Scheinbar tat der Sake seine Wirkung und versetzte Whitebeard in leicht nostalgische Stimmung.

„Roger, Garp, Sengoku…Sind nicht mehr viele von damals übrig geblieben, die die See von damals noch kannten… 22 Jahre. Du warst damals nichts weiter als ein lausiger kleiner Bengel auf Rogers Schiff… Du hingst doch immer mit dieser komischen Rotnase zusammen, ihr ward praktisch unzertrennlich…“

Shanks lächelte ein wenig.

„Du meinst Buggy… Ja, da werden Erinnerungen wach…“ Seufzend fuhr er fort. „Unsere Wege trennten sich, nachdem der Kapitän in Logue Town hingerichtet wurde. Gerüchten zufolge ist er immer noch ein Pirat.“

Whitebeard ergriff wieder das Wort.

„Stimmt schon, diese 22 Jahre zogen schnell vorbei. Die Kämpfe zwischen Falkenauge und dir galten als legendär. Nicht wenige waren überrascht, als du schließlich aus dem Eastblue mit nur einem Arm zurückkehrtest…“ Sein Blick wanderte zu seinem Armstumpf. „Welchem Feind verdankst du diese Wunde?“

Shanks Gedanken wanderten zu einem kleinen schwarzhaarigem Jungen namens Monkey D. Ruffy zurück, der ihm felsenfest weiszumachen versuchte, er werde der nächste König der Piraten.

Ein Lächeln zeichnete sich auf Shanks Gesicht.

„Ich habe ihn… für die neue Ära geopfert.“

Sein Gegenüber sah ihn seltsam an. „Nun, solang du es nicht bereust…“

Um zum eigentlichen Thema und damit zum Grund seines Besuchs zu kommen, deutete der Rothaarige auf seine Narben über dem Auge.

„Du weißt, ich habe viele Kämpfe gefochten, viele Wunden erlitten… aber diese Narben hier schmerzen auch heute noch. Diese Wunde habe ich weder einem Abenteuer noch Falkenauge zu verdanken, sondern einzig und allein einem deiner Männer. Marshall D. Teach!“

Die Welt schien nach diesen Worten den Atem anzuhalten, doch Shanks fuhr fort.

„Ich war weder unvorsichtig, noch war es ein Hinterhalt. Verstehst du, was ich dir sagen will?“

Whitebeards ganze Miene war angespannt.

„Er hat sich in den Schatten versteckt, hinter dem großen Namen Whitebeard seine Kräfte aufgebaut… Er will an die Spitze, und wahrscheinlich irgendwann auch mal an deine Macht.“

Wieder folgte Stille diesen Worten, bis der Alte reagierte.

„Was soll ich also deiner Meinung nach tun? Deswegen bist du doch hier, oder nicht?“

Jetzt kam der Moment auf den Shanks gewartet hatte. Immer wieder war er ihn in Gedanken durchgegangen. Es durfte nichts schief gehen, so viel hing davon ab.

„Pfeif Ace zurück. Ich weiß, er ist einer deiner stärksten und fähigsten Männer und dein Vertrauen in ihn ist grenzenlos. Und das kompliziert die Dinge… Bitte, Ruf ihn zurück, das ist alles, worum ich dich bitte.“

Whitebeards Lachen drang auf das offene Meer hinaus. Er lachte und lachte und wedelte derweil mit einem Blatt Papier herum.

„Ein Kind wie du will mir vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe? Du hast wohl plötzlich weiche Knie bekommen, obwohl du doch der Vereinbarung zugestimmt hast!“

Jetzt war es an Shanks verwirrt auszuschauen.

„Was meinst du? Welche Vereibarung?“

Whitebeard lachte weiter.

„Na der Wisch hier“, und hielt ihm einen alten Zettel unter die Nase.

„Darin hat deine Vertretung der Aussendung von Ace zugestimmt. Code 667? Erinnerst du dich noch? Mein Bote erzählte mir, die gesamte Crew liege mit einer hoch ansteckenden Krankheit flach, weswegen du eine Vertretung eingesetzt hattest.“

Shanks erkannte die krakelige Unterschrift sofort. Sämtliche Sorgen, die er sich um seine Putze gemacht hatte, weichten nun einem alles verzehrendem Zorn.

Whitebeard fuhr derweil unbeirrt fort.

„Nachdem du also der Aussendung von Ace zugestimmt hattest, habe ich ihn sofort losgeschickt, schließlich war Blackbeard in seiner Division.“ Jetzt wurde er wieder ernst.

„Das Verbrechen, was ER begangen hat, ist unverzeihlich. Er hat jemanden aus seiner eigenen Crew, seiner eigenen Familie getötet! Ich behandele jeden Mann, der auf dieses Schiff kommt wie meinen Sohn, egal was für ein Idiot er auch sein mag…“

„Was wird nun aus der Seele meines ermordeten Sohnes? Ich werde Teach jagen und ihm zeigen, dass man in dieser Welt nicht ohne Ehre und Gerechtigkeit leben kann! Es ist meine Aufgabe ihm eine Lektion zu erteilen!!“ Den letzten Teil seiner Rede sprach er in einem solch einem Zorn, dass selbst den gestandesten Männern die Blase versagte.

Shanks, noch immer voll kalter Wut auf seine ehemalige Putze, trank in riesigen Schlucken seinen Sake, ergriff sein Schwert und kreuzte die Klinge mit Whitebeard, auf dass der Himmel sich spaltete.
 

Viele Kilometer weiter westlich fand sich die besagte Putze gerade mit ihrem neuen Schicksal ab, ohne zu wissen, wessen Zorn sie soeben auf sich gezogen hatte.

Die besondere Würze...

Ich habe durch Zufall bei der Datensicherung meines Uraltlaptops eine alte ff von mir wieder gefunden. Irgendwie habe ich mich dazu inspiriert gefühlt, diese fortzusetzen. Gut möglich, dass es kein Mensch mehr liest, aber mir hat es Spaß gemacht, da mal wieder reinzuschauen.
 

"..." Jemand spricht

'...' Gedanken
 

Die Nacht war ein Alptraum, ebenso wie das Erwachen… Mürrisch erhob sich Rina vom Boden unterhalb ihrer Hängematte, nachdem sie von einem heftigen Schaukler des Schiffs auf eben diesen befördert wurde. Sie hatte mehr als nur unruhig geschlafen und seltsamerweise von rachsüchtigen, stinksauren Dämonen mit roten Haaren geträumt.

‚Komischer Traum… Naja, was soll’s.‘ Kopfschüttelnd reckte und streckte sie ihre verspannten Muskeln und sah sich verwirrt im Schlafraum um. Siedend heiß fiel ihr beim Blick auf ihren neuen und fröhlich vor sich hingrunzenden Kapitän ihre verzwickte Lage wieder ein und sie stöhnte laut auf.
 

‚Verdammter Mist, ich hatte gehofft, das wäre nur ein Traum gewesen. Wie komme ich nur wieder aus der Sache raus?!‘ Verzweifelt versuchte sie sich einen Fluchtplan zu überlegen und ging ihre Optionen durch.

Einfach abhauen machte sich auf offener See eher schlecht, insbesondere, wenn man das kleine unwichtige Detail ihrer Schwimmunfähigkeit berücksichtigte. Da blieb eigentlich nur der nächste Landgang. ‚Vielleicht schaffe ich es da, mich unauffällig zu entfernen‘. Ein hoffnungsvoller Ausdruck trat in ihre Augen, der sich jedoch nach einem Blick auf ihre noch schlafenden Piratenkollegen wieder verabschiedete.
 

‚Wem mach ich hier eigentlich was vor. Ich habe keine Chance denen zu entkommen. Und wenn die merken, dass ich noch weniger drauf habe als ein Gänseblümchen, bin ich eh geliefert‘. Niedergeschlagen schlurfte sie stark schwankend an Deck um sich im Glanz der aufgehenden Sonne und fröhlich kreischenden Möwen in Ruhe zu bemitleiden. ‚Komisch… Irgendwie fühle ich mich leicht unsicher auf den Beinen‘. Diesen Gedanken zu ende denkend, erreichte sie ihr Ziel. Schnell bemerkte sie mit einem Blick in Richtung des eher nicht so sonnigen Himmels, dass sich der kleine Fischerkahn, auf dem sie sich befand, gegen meterhohe Wellen behaupten musste und von einem Sturm förmlich hin und her geworfen wurde. Mit wachsender Panik im Blick wollte sie sich an den Steuermann wenden um eine Einschätzung der Situation zu bekommen.
 

Mit Erschrecken musste Rina jedoch feststellen, dass besagter Steuermann scheinbar noch im Bett lag. Das Steuerrad drehte sich einsam und verlassen wild hin und her bis sich unsere Protagonistin mit einem angsterfüllten Schrei auf es warf und versuchte, das Schiff unter Kontrolle zu bekommen. Hierbei sei für den geneigten Leser angemerkt, dass Rina bei der Aufzählung ihrer Qualifikationen gegenüber Shanks explizit erwähnt hatte, dass sie keinerlei Fähigkeiten am Ruder vorzuweisen hätte, ebenso wenig wie andere nennenswerte seetaugliche Eigenschaften. Jedoch war es nun der Mut der Verzweiflung, der sie zur Kontrollübernahme trieb und mit einer Kraft, von der sie nicht wusste, dass sie diese besaß, riss sie das Ruder rum und verhinderte durch bloßes Glück den Zusammenprall mit einem plötzlich vor dem Schiff auftauchendem Felsen. Die Zähne zusammenbeißend versuchte sie nun den Kahn wieder auf Kurs zu bringen. Jedoch hatte sie weder einen Logport bei sich noch irgendeine Ahnung, was genau eigentlich der Kurs war. Sie wusste nur, sie musste das Schiff fern von den Steinen halten und durchhalten, bis sich der Sturm verzogen hatte. Und um Hilfe schreien… „HIIILFEEE!!! VERDAMMT, WACHT ENDLICH AUF! WIR KENTERN GLEICH!!!“. So und so ähnlich versuchte sie nun die nächsten Minuten die Aufmerksamkeit ihrer neuen Crew auf sich zu lenken. Diese war jedoch weiter mit Matratzenhorchen beschäftigt und bekamen wenig vom Überlebenskampf ihrer Köchin und Ersatzsteuerfrau mit.
 

Eine viertel Stunde später
 

Der dunkle Himmel lichtete sich, der Sturm und der Wellengang ließen nach. Völlig erledigt versuchte Rina ihre schmerzenden und um das Steuerrad gekrampften Finger zu lösen. ‚Au au au au… Warum immer ich, warum immer wieder ich‘ fragte sie sich mit tränenverschleierten Augen. ‚Was habe ich bitte so Böses getan, dass ich mir den Zorn aller mir bekannten und unbekannten Gottheiten zugezogen habe.‘ Von Selbstmitleid zerfressen, bemerkte sie nicht, wie sich ihr jemand von hinten nährte und ihr voller Enthusiasmus auf die Schultern schlug
 

„ZEHAHAHAHAHA, guten Morgen, Chefkoch! Was für ein wunderschöner Tag!“. Gut gelaunt grinste Edward D. Teach Rina an, deren Gesichtszüge zu Stein erstarrt waren. Wer sie kannte, wusste spätestens anhand des gefährlichen Funkelns in ihren Augen, dass in ihr ein Vulkan brodelte, der kurz vorm Ausbruch stand.
 

Mit gefährlich ruhiger Stimme erwiderte Rina den ‚Morgengruß‘. „Na guten Morgen Käpt’n…“ Ein ungesundes Zucken machte sich in ihrer Gesichtsmuskulatur bemerkbar, bevor sie weitersprach. „Mich würde mal interessieren, warum ich vor 20 Minuten ein führerloses Ruder vorfinden musste! Und das Ganze auch noch während eines F*cking Sturms! Wir hätten draufgehen können, hätte ich nicht das Steuerrad ergriffen!“ Mit jedem vor Wut herausgepressten Wort, wurde ihre Stimme lauter und lauter.

Blackbeard schien ihren Zorn so gar nicht verstehen zu können. Mit einem fröhlichen Grinsen, das einen leicht wahnsinnigen Touch aufwies, erwiderte er „Ach, du musst einfach aufs Schicksal vertrauen! Es ist doch alles gut gegangen! Das beweist nur, dass irgendjemand will, dass ich meinen Traum verwirkliche und mein Ziel Piratenkönig zu werden, erreiche!“.
 

Rina konnte es nicht fassen und versuchte an die nicht vorhandene Vernunft in Teach zu appellieren „Der einzige Grund, warum wir das überlebt haben, war, dass ich zufällig wach geworden bin und an Deck in Selbstmitleid versinken wollte!“. Doch ihr Argument schien Blackbeard nur zu bestätigen und Van Oger, der gerade das Schlafquartier verließ, warf im Brustton der Überzeugung ein „Und genau das war Schicksal! Du hast nicht von selbst entschieden, just in diesem Moment aufzuwachen. Es war vorherbestimmt!“
 

Rina wusste darauf nichts zu erwidern. Ihr wurde nur immer klarer, dass sie in einer Art Sekte gelandet war, die von äußerst gefährlichen Wahnsinnigen geleitet wurde. Sie bekam es immer mehr mit der Angst zu tun und fasste einen für sich erstaunlich klaren Gedanken. ‚Bevor ich jetzt hier weiter argumentiere und die eventuell wütend auf mich werden und mich irgendeinem Schicksalsgott opfern, halte ich lieber den Mund‘.
 

Ihr Schweigen als Zustimmung wertend, griff sich ihr Kapitän fröhlich vor sich hin pfeifend eine Flasche Hochprozentiges. Dabei fiel ihm in der Ferne eine Insel ins Auge. Breit grinsend wandte er sich an seinen gerade aufgetauchten Navigator „Hey Laffite. Ist das da Banaroo Island?“. Der pantomimenhafte Mann überprüfte kurz die Koordinaten und den Logport. „Ja Käpt’n. Wir sind eher als geplant angekommen. Das Schicksal muss es eilig gehabt haben, uns hierher zu führen“. Blackbeard wandte sich an Rina, die immer noch in ihren inneren Monolog vertieft war und blickte sie durchdringend an. „ZEHAHAHAHAHA. Hast du gehört!? Das Schicksal will uns auf dieser Insel haben! Ich fühle, dass hier etwas wichtiges passieren wird! Ist das nicht fantastisch? ZEHAHAHAHA!“. Kalter Angstschweiß machte sich auf Rinas Stirn breit, als sie Teach betrachtete. ‚Shit, ich glaube, der will eine Antwort…‘. Also versuchte sie möglichst viel falschen Enthusiasmus in ihre Stimme zu legen als sie antworte „YEAH! UNSER SCHICKSAL!“.
 

Das schien die richtige Antwort zu sein, denn es brach lauter Jubel aus und ihr wurde anerkennend auf die Schulter geklopft. Nachdem nun für Blackbeard geklärt war, dass Rina sich erneut als die optimale Besetzung für seine Crew herausgestellt hatte, ergriff er erneut das Wort. „Wir legen in etwa einer Stunde an. Jeder kennt seine Aufgaben?“ An Rina gewandt, sprach er „Du bist als Schiffskoch für die Vorräte verantwortlich. Kauf viel und reichlich! Und denk an den Kirschkuchen! Ich hab Hunger!“ Mit diesen Worten drückte er der ehemaligen Putze einen prall gefüllten Beutel voller Berries in die Hand und verschwand für ein letztes kurzes Nickerchen unter Deck.
 

Schwer seufzend, betrachtete Rina den Geldbeutel. ‚Mit so viel Geld sollte es eigentlich kein Problem sein, mir auf der Insel eine Fluchtgelegenheit zu suchen‘. Erneut machte sich ein leichter Hoffnungsschimmer auf ihren Gesicht breit, der jedoch je ein Ende fand, als Van Oger ihr im Vorbeigehen zu zischte „Nur eine kleine Warnung: Wenn du dich mit dem Geld absetzt, treffe ich deinen Kopf auch noch aus 3 Meilen Entfernung. Ich bin nicht umsonst einer der besten Scharfschützen der Welt.“ Mit einem bösartigen Grinsen ging auch er unter Deck und zerstörte eine weitere Hoffnung Rinas auf ein Entkommen.
 

Eine Stunde später, Banaroo Island.
 

Sie hatten es geschafft. Trotz ihrer mehr als bescheidenen Situation war Rina erleichtert endlich wieder Boden unter den Füßen zu haben. Beschwingten Schrittes machte sie sich unter erneuter Aufforderung ihres neuen Kapitäns auch ja ausreichend Vorräte zu besorgen auf den Weg. Dabei musterte sie ihre Umgebung ausführlich. Man konnte ja nie wissen, vielleicht ergab sich doch die ein oder andere nicht sehr wahrscheinliche Möglichkeit sich unauffällig von der Insel zu entfernen.
 

Jedoch war Rina eine Enttäuschung beschienen. Banaroo Island schien eher eine kleine Insel zu sein und bis auf 3 große Felsen in der Ferne nicht viel zu bieten haben. Auch die Stadt, die sie gerade durchquerte, war nichts Besonderes. Die Häuser bestanden allesamt aus Holz und waren eher im Westernstil gebaut. Trübsinnig trottete sie nun also durch die Straßen auf der Suche nach Läden, wo sie die geforderten Vorräte kaufen konnte und versuchte sich mit ihrem Schicksal anzufreunden.
 

‚Hey komm, es könnte schlimmer sein! Du hättest auch in Buggys Crew landen können und nach allem was du weißt, sitzt der gerade in Impel Down! So sitzt du jetzt nur mit dem Megabösewicht fest, der Schuld an allem Übel der One Piece Welt in zwei Jahren haben wird! Du wirst als Mitglied seiner Crew von so ziemlich jedem deiner Lieblingscharaktere gehasst werden, allen voran Shanks und Luffy, da du ja dann auch indirekt am Tod von Ace beteiligt sein wirst, dem Blackbeard ja auf dieser komischen Insel begegnen …‘ Abrupt blieb sie stehen. Ihr war, als hätte man sie mit einem Eimer Eiswasser übergossen. Ihr wurde heiß und kalt. ‚Ace… Blackbeard müsste ihm doch bald begegnen… Das war zeitlich irgendwann nach Water Seven, nachdem Luffy das neue Kopfgeld bekommen hat. ‘ Sie grübelte weiter. Ihr wollte einfach der Name der Insel nicht einfallen. ‚Irgendwas mit B…Bandido Island? Quatsch… Banana Island? Ne…‘ Just in diesem Moment lief sie gegen ein Schild, welches auf ein Hotel verwies, das den schönen Namen Banaroo Inn trug.
 

‚Nein…. Oh Gott, bitte Nein!‘ Der Schlag der Erkenntnis kam mit der Wucht eines Profiboxers und traf sie mit voller Breitseite. Ihr Hirn wurde leergefegt, ihre Herzfrequenz erhöhte sich und sie spürte ihr Blut wie zähe Lava durch ihre Adern fließen als ihr klar wurde, dass sie sich genau auf der Insel befand, die das Schicksal der Welt für die nächsten Jahre bestimmen würde. Hier auf Banaroo Island würde der Kampf stattfinden, der Ace ins Gefängnis bringen würde und Blackbeard zu einem Samurai der sieben Meere machen würde. Dies wiederum würde den War of the Best auslösen, in dessen Verlauf Whitebeard und Ace sterben würden und Luffy seelisch am Ende zurücklassen würde. Dann fiel ihr noch ein weiteres Detail siedend heiß wieder ein und sorgte dafür, dass sich ihre Gedärme ineinander verknoteten. ‚Der Krieg wurde durch Shanks beendet… Wenn der mich in Blackbeards Crew sieht, ist Liebeskummer meine geringste Sorge‘.
 

Je weiter sie sich das Geschehen in Erinnerung rief, desto klarer wurde ihr, dass sie etwas unternehmen musste. Die Frage war nur, was? Was bitte konnte sie, ein 19jähriges Mädel, ohne nennenswerte Kampffähigkeiten bitte gegen Blackbeard ausrichten? Ein Kampf schied schon mal aus, schließlich konnte selbst der Portgas D. Ace, der Kommandant der zweiten Division von Whitebeard nichts gegen Teach ausrichten. Trotzdem! Sie musste etwas unternehmen und das schnell! Schließlich war es durchaus möglich, dass Ace innerhalb der nächsten Tage auf der Insel ankam. Wer weiß, vielleicht würde er auch schon in den nächsten Stunden kommen? Rina wurde immer panischer. ‚Verdammt, was mach ich nur?! Ich könnte Teach im Schlaf mit meinen Glasspeeren aufspießen…‘ Nachdenklich unterhielt sie den Gedanken etwas länger. Dann schüttelte sie den Kopf. ‚Das klappt doch nie. Erstens kann ich nicht wirklich Blut sehen, zweitens habe ich keinerlei nennenswerte Kontrolle über meine Teufelskräfte und drittens kann ich nicht jemanden einfach so kaltblütig ermorden. Zumindest nicht, wenn die Chance besteht, dass er oder Crew mich vorher umbringen…‘
 

Es war zum verrückt werden. Sie hatte keinerlei Möglichkeiten, Blackbeard aufzuhalten. Tief in ihren apokalyptischen Gedanken versunken, bemerkte sie nicht sofort, dass sie von einer älteren Dame angesprochen wurde. Erst nachdem diese ihr mit einem fiesen Grinsen den Gehstock ans Schienbein gepfeffert hatte, wurde ihr Rinas volle Aufmerksamkeit zuteil.

„WAS SOLL DER SCH**ß!?!?“. Erneut machte sich Rinas rhetorische Eloquenz bemerkbar. „Ich habe gerade echt gerade andere Sorgen, als mich mit dir alten Oma zu beschäftigen!“. Wütend wollte sie an der weißgelockten Alten vorbeistürmen, als diese sie an der Kleidung packte und sie somit erneut anhielt. Mit einem falschen Lächeln, das wohl Mitgefühl und Verständnis ausdrücken sollte, ergriff die alte Dame das Wort.
 

„Bitte verzeihen Sie mein ungebührliches Verhalten. Aber ich kam nicht umhin einen sorgenvollen Ausdruck auf Ihrem Gesicht wahrzunehmen. Darf ich fragen, was Sie so bedrückt? Vielleicht kann ich Ihnen helfen?“.

Rina, noch immer leicht angesäuert, aber schon etwas beschwichtigt, antwortete: „Nein, mir kann niemand helfen. Ich muss das allein irgendwie hinkriegen.“ Und sie wandte sich zum gehen und murmelte nur noch „Dieser Kerl….“.
 

Doch so einfach wollte die Alte sie nicht gehen lassen. Sie witterte ein Geschäft. Mit honigsüßer Stimme versuchte sie erneut, Rina zum Bleiben zu überreden. „Soso, ein Kerl ist also das Problem. Vielleicht kann ich da doch helfen. Mein Name ist Agathe. Ich bin die örtliche Kräuterfrau und kann einige starke Tränke brauen, die das Herz eines jeden Mannes für dich gewinnen können!“. Erwartungsvoll sah sie Rina an. Doch diese schnaubte nur. „Was soll ich denn mit einem Liebestrank?! Ich muss den Kerl loswerden, nicht ihn liebeskrank machen!“ Beim Gedanken daran rollte es ihr die Fußnägel hoch…
 

Mittlerweile zierte ein verschlagenes Lächeln Agathes Gesicht. Mit einer Kraft, die man ihr aufgrund ihrer zierlichen Statur nicht zugetraut hätte, zog sie Rina in eine Seitengasse und zischte ihr verschwörerisch zu. „Ich bin nicht nur auf Liebestränke spezialisiert. Ich biete auch andere, nennen wir es mal Gewürzmischungen, an, die ein permanentes Ende für jedes menschliche Problem darstellen, wenn du verstehst, was ich meine…“ Aber Rina verstand natürlich nicht. Sonst wäre sie ja nicht Rina…

„Bitte was? Was soll ich bitte mit Gewürzmischungen? Ich muss zwar Vorräte einkaufen, aber…“ Der Alten wurde es zu bunt. „Wie kann man nur so dämlich sein?! Ich spreche von Gift! Ich habe alles Mögliche an Kräutermischungen und Tränken, die ein schnelles und sauberes Ende garantieren! Jetzt verstanden?!“ Und Rina verstand. Sie überlegte.
 

„Gut, nehmen wir mal an, ich hätte Interesse an Ihrem ‚Produkt‘. Wie soll ich den Auserwählten dazu bringen, es zu sich zu nehmen?“
 

Auch für dieses Problem hatte Agathe eine Lösung. „Du sprachst vorhin davon, dass du die Vorräte besorgen musst. Bist du der Koch?“ Dabei sah sie Rina vieldeutig an. Verschiedene Szenarien entwickelten sich Hirn des Rotschopfs. Konnte das wirklich die Lösung sein? Die Antwort auf all ihre Probleme? Sie müsste nur die Spezialmischung unters Essen mischen, warten bis die Wirkung einsetzte und sich dann aus dem Staub machen. Erneut keimte Hoffnung in ihr auf. Klar, jemanden töten behagte ihr mal so gar nicht, aber die Aussicht, damit eventuell verschiedene Leben retten zu können (ihr eigenes einbegriffen), hatte durchaus was für sich…
 

Mit neu erwachtem Interesse fragte sie Agathe: „Haben Sie eventuell etwas, das nicht sofort wirkt? Sagen wir, etwas, wo die Wirkung erst nach 1-2 Stunden eintritt?“
 

Agathe grinste erneut diabolisch. „Jetzt sprechen wir dieselbe Sprache. Schauen Sie mal hier. Das ist meine Geheimmischung. Es ist absolut geschmackslos und geruchsneutral. Man bemerkt es nicht und es gibt so gut wie keine Überlebenschance.“ Noch während sie dies sagte, holte sie einen Beutel mit einem rötlichen Pulver, dass eher an Paprikagewürz erinnerte hervor. „Nur 20.000 Berri!“
 

Rina überlegte kurz. War sie wirklich zu sowas in der Lage? ‚Naja, mein Leben ist im Popo, wenn Shanks mich findet. Und Blackbeard wird mich sicher töten, sobald er merkt, dass ich für seine Crew nicht wirklich von Nutzen bin…‘ Mit diesen überaus beruhigenden Gedanken im Hinterkopf riss Rina Agathe das Pulver förmlich aus der Hand, drückte ihr die 20.000 Berri in die Hand und machte sich mit einem ungesund hohen Blutdruck schnell aus dem Staub.
 

Zehn Minuten später fand sie sich auf dem Marktplatz wieder. Mittlerweile hatte sie sich etwas beruhigt und begriff so langsam, was sie da eigentlich plante. ‚Wie weit ist es nur mit mir gekommen… Jetzt werde ich schon zum Giftmörder, auch wenn es nur Blackbeard ist‘. Ein leicht schlechtes Gewissen stellte sich ein, welches aber in Gedanken an ihre Zukunft, sollte sie bei Teach bleiben, schnell wieder verstand. Sie versuchte nun, einen möglichst nicht nervösen Eindruck zu erwecken und besorgte die angeordneten Vorräte.
 

Fünf Stunden später, Essenszeit auf Blackbeards Kahn
 

Rina war nervös. Sie hantierte in der Küche herum und versuchte abzuschätzen, wie viel von dem Pulver sie wohl brauchen würde. Währenddessen bekundete ihre Crew, allem voran der Kapitän, lauthals ihren Appetit.

„ZEHAHAHAHA, hey Rina! Wie lang dauert es denn noch? Wir verhungern hier bald!“.

Mit zuckersüßer Stimme rief Rina zurück. „Es soll doch schmecken oder? Gut Ding will Weile haben, Käpt’n. Ich habe auch eine Überraschung für dich“. Sie nahm etwas von dem roten Pulver und mischte es in Blackbeards geliebten Kirschkuchen.

„ZEHAHAHAHA. Du machst es ja spannend! Aber lass dir nicht zu viel Zeit!“
 

Keine zehn Minuten später war es soweit. Rina atmete noch einmal tief ein. ‚Jetzt oder nie!‘. Entschlossen deckte sie den Tisch und rief die Crew herein. „ESSEN IST FERTIG!“ und wie ein Rudel halbverhungerter Wölfe stürzte sich die hoffentlich bald nicht mehr so quickfidele Crew auf das Essen. Rina hielt sich zurück und beobachtete gespannt, wie sich die Sache entwickeln würde.

Blackbeard stopfte sich in typischer D-Manier alles in seiner Nähe erreichbare Essen in den Schlund. Ihm gleich tat es Jesus Barges. Laffite ging da schon etwas gesitteter vor, ebenso wie Van Oger und Doc. Jedoch langte jeder ausgiebig zu und lobte ihre Kochkünste. Jedoch hielt ihr Kapitän kurz inne. „ZEHAHAHA. Was ist denn los Rina? Du isst ja gar nichts?“. Rina wurde heiß und kalt. Wenn Teach jetzt Verdacht schöpfte, war es um sie geschehen. Verlegen antwortete sie „Naja, ich bin in letzter Zeit etwas fett geworden. Ich mach Diät.“ Blackbeard musterte sie kurz kritisch, nickte dann und meinte nur „Ja, stimmt. Eine Diät schadet dir sicher nicht“ und wandte sich der weiteren Essensvernichtung zu.
 

Rina wusste darauf nichts zu erwidern. ‚Dieses fette Schwein?! Was erlaubt der sich bitte?! Na warte nur, das dicke Ende kommt bestimmt!‘
 

Mit einem falschen Lächeln nickte sie ihrem Kapitän zu und machte sich an den Abwasch. Sobald alle fertig mit Essen waren, kündigte sie an nochmal schnell auf ein Bier in die örtliche Bar verschwinden zu wollen. „Ihr wisst ja, ohne einen guten Schluck schlaf ich bei eurem Geschnarche so unruhig.“ Dies leuchtete der männlichen Besatzung ein und sie verabschiedete sich auf Nimmerwiedersehen von der Crew.
 

Der nächste Morgen
 

Rina hatte wieder mal nicht geschlafen. Diesmal war es jedoch nicht dem Schaukeln des Schiffes oder irgendwelcher Ausdünstungen ihrer Crewmitglieder zu verdanken, sondern der blanken Panik. Ihr wurde immer mehr bewusst, dass sie gerade mehrere Menschen getötet hatte und so versuchte sie ihren Kummer wieder mal in Alkohol zu ertränken. So kam es, dass sie die Nacht halb ohnmächtig in einer Seitengasse verbrachte und am nächsten Morgen von einer lauten Stimme geweckt wurde.

„ZEHAHAHAH Hallo Ace, mein Kommandant! Ich habe zwar Magenschmerzen wie Sau, aber ich freu mich dich zu sehen!"



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Kommentare zu dieser Fanfic (183)
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Von:  LadyShihoin
2016-07-14T09:59:32+00:00 14.07.2016 11:59
OH MEIN GOTT!!!!
HAST DU NE AHNUNG, WIE LANGE ICH AUF DIESES UPDATE GEWARTET HABE????
Ich freu mich so^^
Nein, wiesooooo hat ihre Idee nicht funktioniert? Darf doch echt nicht wahr sein. Verdammt, hoffentlich kommt Rina da wieder heile raus.
Ich hoffe du schreibst weiter. Die FF ist einfach nur super. Werde die alten Kapitel direkt jetzt gleich noch mal durchlesen :D
LG LadyShihoin
Von:  Valeria92
2016-06-23T15:12:33+00:00 23.06.2016 17:12
Omg ein Update *freu*
Als ich diese FF damals gefunden habe, hab ich die Kapitel geradezu verschlungen und jetzt nach einer Ewigkeit endlich wieder ein Kapitel lesen zu können hat echt meinen Tag gerettet ;)
Super Kapitel vor allem nach der langen Pause!
Hoffe deine Muse dauert an :)

Von:  MiezMiez
2014-03-08T16:30:04+00:00 08.03.2014 17:30
GENIAL!!!
Ich kipp fast um vor lachen, wenn ich nicht schon sitzen würde xD
Dein Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Genauso auch der Verlauf der Geschichte, nichts überstürztes oder hastig nieder geschrieben, wo sich der Leser fragt:"Hääää...wie jetzt?!"
Werde mit Freuden die nächsten Kapitel lesen.
lG MiezMiez
Von:  Carola
2010-09-27T11:08:32+00:00 27.09.2010 13:08
Bitte schreib doch weiter.
Hab mich gerade eingelesen und war so schnell durch,
da das lesen so schnell und flüssig ging,
dank deiner genialen Schreibe.

Die arme Rina tut mir so leid,
bitte sei nicht so streng mit ihr und
lass Shanks nicht allzusehr austicken.

Bitte schreib doch weiter.
Riesengroßen Motivations Schokokeks dalassen.
Weiter sooooo!!!!

LG dein neuer Fan Caro
Von:  hide_85
2010-08-25T18:37:54+00:00 25.08.2010 20:37
heul ich brauch neuen stoff von dir
Von: abgemeldet
2010-08-02T14:35:17+00:00 02.08.2010 16:35
Oo Hast du meine Mathearbeit gelesen???
Die Probleme der Kleinen kommen mir bekannt vor...
Allerdings hatte ich nicht das Glück, danach bei Shanks zu landen oder die Arbeit zu bestehen....
Das Abi hab ich trotzdem^^
Tolle ff^^
Von:  blooodymoon
2010-04-27T16:22:49+00:00 27.04.2010 18:22
ich finds super, ziemlich lustig,
sie muss ganz schnell blackbeard entkommen, ich kann es nicht mit ansehen wenn sie zu den bösen geht, *böse sind böse /-.-/* und am besten wird das noch was aus sie und shanks
Von:  blacksun2
2010-03-21T12:54:28+00:00 21.03.2010 13:54
ich brauch mir die Kommentare der anderen gar nicht durchzulesen, ich weiß auch so, was alle geschrieben haben
mit Sicherheit waren sie alle restlos begeistert und du wurdest mit Lobeshymnen überschüttet
und ich kann mich dem nur anschließen, das Kapitel war grandios, superklasse, da könnte man dir fast verzeihen, dass du so lange gebraucht hast
na ja eigentlich habe ich ja nicht wirklich die Wahl, ich MUSS dir ja verzeihen, denn du bist (leider) nicht auf mich angewiesen, aber ich auf dich, wer sonst könnte (hoffentlich möglichst bald) das nächste Kapitel hochladen

deine Geschichte bietet wirklich alles, Spaß und Spannung, wenn noch Spiel dabei wäre würde ich es mit einen Ü-ei verwechseln, nur das deine Geschichte wesentlich besser als ein Ü-Ei ist (und das sagt dir eine Nachkatze ^^)

Rina tut ein schon Leid, wenn sie es böse meinen würde, dann könnte man es ihr ja noch verübeln, aber so denkt man eher „das arme Mädchen“ und wenn man denkt es kann eigentlich nicht mehr schlimmer für sie kommen, dann schlittert sie in die nächste, größere Katastrophe, irgendwann wird sie ganz ausversehen den Weltuntergang einläuten *seufzt*
Ich hab schon die Theorie, dass sie verflucht ist, sie ist ja ein Magnet für alles Unheil : P, aber vielleicht hat sie bald die Chance mal was richtiges zu machen, falls die Crew in nächster Zeit auf Ace trifft

Uäh, ich würde es keine Sekunde, nicht mal eine Millisekunde, nicht mal ne Nanosekunde mit Blackbeard aushalten, oder doch, würde ich, wenn ich ihm dabei eine runterhauen könnte, dass ihm hören, sagen, sehen und was weiß ich noch alles vergeht

Oh je, ob Shanks seiner Putze jemals verzeiht, ich hoffe es doch sehr, falls die beiden sich lebend wieder treffen

Also schreib schnell weiter, denn die Geschichte macht einfach nur süchtig, was nicht nur an den supertollen Inhalt liegt, sondern an deinen lockeren, freien Schreibstil, der so perfekt zu der Story passt . . . ich glaube ich habe mich in deine Geschichte verliebt :D

glg

Von:  die81
2010-02-21T16:17:43+00:00 21.02.2010 17:17
oh mein gott wie geil is das denn? ich hab grad die ganze geschichte bis hier hin gelsen und bin absulut begeistert!
ich find es wirklich klasse das du dieses tolle genre "Abendteuer" so super umsetzt
man ich habe mitgefieber und auch eine menge gelacht ^^
so und nun hoff ich ja nu wirklich das das hier schnell weiter geht =)
lg die81
Von: abgemeldet
2010-02-20T03:23:22+00:00 20.02.2010 04:23
XD soviel zu "das wird keiner lesen"
nun schreib schnell weiter O_O
mach nen Buch drauß
ein Epos drauß
irgendwas mit tonnenweise Seiten



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