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The cold wind near your heart

sasu/saku, das Leben einer Ninju
von

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Prolog

Prolog
 

Du gingst fort.

Beleidigst mich und bedankst dich dann bei mir, du bist ein einziger Wiederspruch.
 

Ich liebte dich und du hast meine Liebe verschmäht, mich weggestoßen und zurückgelassen vor dem tiefen Abgrund meiner Seele in der es keine Hand gab, die mich zog aus meinem Leid.
 

Du weißt, dass ich nicht stark genug dafür war, aber es war dir egal.

Wenn die Rache nun wichtiger sein sollte als ich, dann hatte es auch kaum einen Sinn dich zu lieben.
 

Welch Ironie, dass ich dich doch noch immer im meinem Herzen trage, obwohl ich so versucht hatte dich zu vergessen oder zumindest zu hassen. Aber ich kann es nicht, denn nun verstehe ich dich, deine Einsamkeit und deine Schmerzen und das Gefühl nach Rache.
 

Ich bin stark geworden, um nicht schwach zu sein wenn ich dir begegne. Doch bin ich nicht in der Lage meine Gefühle zu verschließen, und dass nur wegen dir.
 

Ja Hass, ich will dich hassen, du bist der Grund meines Leids. Du wirst mich nicht mehr verletzen denn niemand kann mehr mein Herz berühren.
 

Denn heute ist der Tag, an dem ich schwöre eine Anbu zu werden......

Ausbildung und ein neues Schicksal

„Sakura“.

Jemand rief meinen Namen. Irgendwo am Rande meines Bewusstseins stellte ich das fest, jedoch reagierte ich nicht auf den Ruf, sondern setzte meinen Übungskampf fort.
 

Ich kämpfte nicht gegen einen wirklichen Gegner, dafür befanden sich an dem Ort an dem ich mich befand zu wenige Leute, nämlich nur mich und meinen neuen bzw. inzwischen alten Meister Mekade.

Eineinhalb Jahre war es jetzt her seit dem ich Konoha auf Wunsch Tsunades verlassen hatte um bei ihm eine weitere Ausbildung zu absolvieren.

Ich konnte mich nun als Medic-Nin, Jounin und wahrscheinlich schon bald als Anbu bezeichnen, denn ich trainierte hart für die Prüfungen, die mich erwarteten um angenommen zu werden.

Mein Ebenbild, das ich mithilfe meines Chakras und verschiedenen anderen Mitteln erschaffen hatte machte mir gerade ziemlich zu schaffen. Denn man konnte ihn nur besiegen, indem man ihm einen geraden Stich ins Herz verpasste.

Ich kann sagen, dass es nicht einfach ist gegen sich selbst zu kämpfen. Man muss sich ziemlich zusammenreißen um den Mut zu finden sich selbst oder zumindest einen Gegner zu besiegen, der genauso aussieht wie man selbst. Um ehrlich zu sein hatte ich ein wenig Angst, obwohl ich sie nicht gebrauchen konnte. Aber um meine Ziele zu erreichen musste ich auch hier meine Skrupel überwinden, mein Herz einschließen hinter einer Mauer aus Stein.
 

Mein Ebenbild versuchte mich gerade mit gezielten Angriffen aus der Fassung zu bringen. Sie hatte etwas Chakra von mir übertragen bekommen und hatte dieses sogleich für zwei weitere Doppelgängerinnen eingesetzt um mich zu verwirren.

Ich allerdings lächelte nur über diesen jämmerlichen Versuch, erschaffte fünf weitere Doppelgängerinnen, die die zwei von meinem Gegner erschaffenen sofort kalt legten und meinen realen Gegner nun ganz verwirrten, denn ich stand nicht mehr auf meiner Position sondern hatte mich unter sie gemischt. In Sekundenbruchteilen hatte ich mein Schwert gezogen, drei Angriffe von ihr abgeblockt und das Schwert in ihr Herz gerammt.

Meine Schattendoppelgänger verschwanden und nur ich und mein erschaffenes Ebenbild blieben zurück. Ich schaute kurz noch in die grünen Augen des Gegenübers und sah dann zu wie mein Gegner sich in eine zähe Flüssigkeit verwandelte, die vor mir auf dem Boden landete.
 

Zufrieden richtete ich mich auf und realisierte erst jetzt Mekade, der neben mir stand und traurig meine ehemalige Erschaffung ansah, sich dann jedoch zu mir umdrehte und mir ein anerkennendes Nicken schenkte.

„Gut Sakura, aber das nächste mal solltest du dein Ebenbild mit mehr Chakra ausrüsten, damit der Kampf nicht nur wieder ein paar Minuten dauert. Vielleicht hast du jetzt zwar deine Skrupel überwunden, aber die Erschaffung sollte deiner Stärke schon entsprechen, sonst gibt es keinen Lernerfolg.“

Wie bitte? Keinen Lernerfolg….ich hatte nur kurz eben mein Ebenbild umgebracht, ihm auch noch eine große menge meines Chakras gegeben und jetzt verlangte er von mir ich solle es stärker machen?

„Meister, wie soll ich meinen Realdoppelgänger(Name) denn bitte stärker machen, wenn ich ihm schon eine menge meines Chakras überlassen hatte. Glück nur, dass ich es danach wieder aufnehmen kann.“

„Du verstehst nicht, du sollst keine Reserven für dich behalten. Als Anbu wirst du immer nahe am Tod sein, er ist unwiderruflich Bestandteil deines Lebens als Ninja. Du musst ihm also die Hälfte deines Chakras überlassen, sonst bringt dir und mir diese Übung nichts.“

Übung nennt er das also.

„Gut Meister, ich werde es versuchen.“

„Ja in Ordnung Sakura (er schien in Gedanken versunken), aber zunächst musst du noch ein paar Übersetzungen vornehmen.“

„Übersetzungen, aber ich war doch fertig mit der Schriftrolle“

„Es gibt immer noch mehr, dass solltest du inzwischen wissen.“

Mit diesen Worten drehte er sich um und ging zurück in den Wald.
 

Tsunade hatte mich nicht nur in die Berge geschickt, damit ich nur noch mehr Kampfkünste lerne, sondern ebenfalls um eine vergessene Sprache zu lernen, die nur Mekade kannte. Sie sagte mir, dass ich niemanden darüber erzählen solle, da diese Sprache schon seit langen niemanden mehr geläufig sei und sie tatsächlich unter den Dörfern und Städten schon als vergessen gehalten wurde. Sie hatte mir nicht gesagt, warum ich sie lernen sollte und warum ich es auch niemanden sagen sollte aber ich vertraute ihr und gab stets mein bestes.
 

Ich öffnete die Tür zur Hütte doch plötzlich hatte ich ein merkwürdiges Gefühl im Magen. Ich schaute mich schnell um. Die Hütte selbst war nicht groß. Sie bestand aus zwei Räumen dem Schlaf- und Arbeitszimmer. Auf dem Schreibtisch lagen noch die Übersetzungen von heute morgen, alles lag geordnet an seinem Platz genau so, wie ich es verlassen hatte.

Das ungute Gefühl in meinem Magen breitete sich aus. Es konnte also nichts im Haus sein.

Ich schloss meine Augen und aktivierte mein Chakra. Die Luft um mich herum begann zu knistern, die entstandene Spannung konnte man förmlich anfassen so dich war sie und…. Dann spürte ich es. Ein unterdrücktes Chakra, das sich blitzartig in diese Richtung bewegte.

Alarmierend machte ich Mekade aus und wurde eins mit der Luft. Mit all dem Training hatte ich gelernt mich so schnell zu bewegen, dass ein Beobachtender mich nicht beim Vorbeilaufen sehen würde.

Mekade befand sich auf einer Lichtung, er hatte sich in sein Hobby, der Malerei vertieft und zeichnete den Wasserfall der vor ihm ragte. Es war ein wundervoller Anblick, aber jetzt blieb nicht die Zeit um die Natur zu bewundern.

Mitten in der Bewegung blieb ich stehen. Mekade sah mich an und formte mit seinen Lippen einen Satz in der Sprache, die er mich mit so viel Mühe gelehrt hatte.

„Schnell Sakura, lauf weg und versteck dich“

Ich sah ihn perplex an. Ich sollte weglaufen, mein Leben nicht gefährden und ihn alleine lassen? Dabei wussten er doch gar nicht, ob der Gegner denn so stark sei. Sie war stark, stärker als sehr viele andere, warum sollte sie wegrennen, hatte er ihr nicht gerade eben gesagt, dass sie als Anbu immer sehr nahe am Tod seien würden?

Sie sah ihn an und schüttelte den Kopf. Seine Augen weiteten sich doch in diesem Moment sprang ein Schatten aus dem Gebüsch und köpfte Mekade. Sogleich verpuffte sein Körper und zurück blieb der verwirrte Ninja, er hatte nur einen Schattendoppelgänger Mekades getötet.
 

Ich hatte es gewusst, ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie hatte das Spiel mitgespielt. Auch die Sakura, die vor dem Angreifer stand war nur eine Schattendoppelgängerin, denn als der Ninja sie versuchte anzugreifen verpuffte auch dieser Doppelgänger.

Der Ninja fluchte und bemerkte zu spät, dass von beiden Seiten der Lichtung Mekade und Sakura direkt auf ihn zukamen.

Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, blockte ihren ersten Angriff wurde jedoch vom zweiten von den Beinen gerissen und dann befanden sich zwei Schwerter platziert in seinem Herzen.

Es wurde still.

Man hörte nur noch zwei Atem und den Wasserfall, der ununterbrochen floss wie die Quelle Gottes.

Ich dachte zunächst nichts, wie jedes mal nachdem ich jemanden das Leben genommen hatte aber raffte mich dann wieder auf und sah Mekade wutentbrannt an.

„Was sollte das mit dem Weglaufen? Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich sie allein gelassen hätte. Haben sie denn gar kein Vertrauen in meine Fähigkeiten“

Nun war es an ihm mich böse anzusehen.

Mein Meister blickte mich wutentbrannt an zog sein Schwert mit einem Ruck aus dem Körper des Toten und machte einen Schritt auf mich zu.

„Warum bist du nicht gegangen oder hast dich wenigstens versteckt. Ich hatte dir befohlen auf meine Anweisungen zu hören. Nun ist es passiert, sie haben dich gesehen. Schlimm genug, dass sie mich gefunden hatten. Aber wegen deiner Sturheit sind wir nun beide in Gefahr.“

Ich wurde hellhörig.

„Welche Gefahr und wer sind bitte Sie?“

Er sah mich plötzlich verwundert an.

„Dann hat es dir Tsunade noch nicht erzählt gehabt?“

„Was?“

„Die Sprache die ich dich gelehrt habe. Sie ist die Sprache der alten Hokage, auch genannt die vier Götter aus dem alten Jahrhundert. In ihr sind Schriften verfasst, die dem Leser bei ihrer Anwendung ungeahnte Macht verschafft. Die Macht über Leben und Tod, die Macht das Schicksal zu ändern und unglaubliche Stärke zu erlangen.

Wir sind die letzten die sie beherrschen und somit das letzte Band zwischen den Hokage von heute und von der Vergangenheit. Solltest du sterben wird auch die Sprache sterben und solltest du gefangen werden und in falsche Hände gelangen, könnte so jemand wie Orochimaru (Ich zuckte bei dem Namen zusammen) dich benutzen um die restlichen Hokage zu vernichten und das Land zu terrorisieren.

Verstehst du, dieser Ninja hier war natürlich kein Gegner gegen uns oder nur mich oder dich. Aber es kann sein, dass er kurz vor seinem Tod seinem Meister Informationen über uns gegeben hat, die die halbe Ninja Welt auf unseren Versen setzen könnte.

Wir sind schon so in Gefahr, aber ich befürchte, dass sich durch diesen Zwischenfall eine noch größere Gefahr ausbreitet. Es ist allgemein bekannt, dass ich der letzte Ninja bin, der diese Sprache beherrscht, aber nun wissen sie vielleicht, dass es noch jemanden gibt…eigentlich ist dieser Ort bislang von niemand aufgespürt worden, er ist eigentlich geschützt. Vielleicht war es ja nur Zufall, dass er uns gefunden hat aber trotzdem. Du musst schnellstmöglich zu Tsunade zurück. Man muss dich beschützen und dich verstecken. Ich werde hier bleiben und sehen, ob es weitere Angriffe gibt und ob wir beide und nicht nur ich in Gefahr sind.“

Er sah mich an. Seine Augen wirkten traurig, so als wenn der Glanz mit seinem Wort verschwunden wäre. Ich allerdings bemerkte das in diesem Moment nicht, denn die Informationen über das, was ich gerade erfahren hatte ließen mein Vorstellungsvermögen überschreiten. Ich war also hier um eine Sprache zu lernen die ungeahnte Macht besitzt. Warum gerade ich und warum hatte es mir niemand gesagt? Ich sah ihn an.

„Soll das heißen, dass du mir ohne überhaupt mal zu fragen eine Sprache beigebracht hast, die solche Macht hat. Dass ich von nun an gejagt werde. Mich mein Leben lang verstecken muss und einsam ende, zurückgezogen von der Welt so wie…“Ich schluckte.

Mekade sah auf den Boden.

„Es tut mir leid Sakura, ich wusste nicht, dass dir Tsunade nichts über diese Ausbildung erzählt hat. Ich hatte es geahnt aber ich spreche nicht über mein Schicksal. Aber.. nein, du musst nicht so enden wie ich, das wolltest du doch sagen, einsam und versteckt

Vielleicht besteht die Hoffnung, dass er es nicht mehr geschafft hat die Informationen zu übermitteln.

Du kannst Anbu werden und normal leben nur musst du deinem Kind vielleicht oder einer anderen vertrauensfähigen Person irgendwann die Sprache weitergeben und sie ausbilden. Das ist deine Aufgabe, mehr nicht und natürlich am Leben bleiben. (Er lächelte mich an)

Aber zunächst musst du wieder zurück in dein altes Leben.“

Er schritt näher an mich ran. Ich verstand seine Worte. Ich sollte gehen und er musste bleiben. Allein.

Eine kleine Träne floss langsam meine Wange herunter, er strich sie mit seiner Hand weg.

„Nicht weinen. Auf eine gewisse Weise ist die Einsamkeit teil meines Lebens, ich habe mir dieses Leben in den Bergen ausgesucht. Aber…(er sah mich liebevoll an) ich werde dich trotzdem vermissen, du warst der Sonnenschein, der sich den Weg in mein Herz bahnte und es aufwärmte.

Du bist stark Sakura, stärker als ich. Vor dir liegt ein Leben, dass nicht in der Einsamkeit endet und außerdem…(er zeigte auf sein Herz) bist du ja für immer hier, ein Teil meines Herzens.“

Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Ich umklammerte ihn fest. Er war der Vater, der mich akzeptierte, nicht mein Vater der getötet wurde und mich stets abwies. Er liebte mich wie eine Tochter.

„Danke für alles, ich werde dieses Schicksal annehmen“

Ankunft in Konoha

Ankunft in Konoha
 

Der Wind wehte leise durch mein Haar und sang dabei ein weiches Lied, das sich bis zu meinem Herzen erhebt.

Ich kniete neben einem kleinen Teich und trank das glasklare Wasser zur Stärkung der langen Reise. Es war weit bis zu Konoha man brauchte etwa drei Tage zu Fuß und mit den ganzen Umwegen, die ich Mekade versprochen hatte zu gehen, fast vier.

Ich richtete mich wieder auf und schaute Richtung Norden, Richtung Konoha.

Was würde mich wohl erwarten? Sicherlich nicht einen Empfang mit offenen Armen, schließlich bin ich damals einfach so gegangen ohne Naruto oder Sai oder Ino oder den anderen etwas zu sagen.

1,5 Jahre waren eine lange Zeit, wenn Tsunade ihnen nicht gesagt hatte, dass ich fort gegangen sei zu einer Ausbildung, müsste ich nach einem Jahr für tot erklärt worden sein.

War das ihr Plan oder konnte sie es nicht übers Herz bringen.

Einfacher um meine Existenz und somit die meiner Kunst zu verstecken wäre es für alle Fälle.

Ich wusste es nicht, also beschloss ich erst einmal heimlich in die Stadt einzudringen.

Ich machte mich wieder auf den Weg. Sprang von Baum zu Baum und versuchte alle meine Sorgen und Ängste zu unterdrücken.

Ein Ninja und besonders ein Anbu muss seine Emotionen zu unterdrücken wissen, er darf sich von ihnen nicht beherrschen lassen aber… in meinem Herzen war so viel Leid, soviel Hass, dass es fast nicht zu missachten war. Ich fasste mir an die Stelle meines Herzens und richtete meinen Blick stur gerade aus, nichts konnte mich abhalten davon meine Ziele zu erreichen.
 

Gegen Abend des nächsten Tages stand ich vor den Barrikaden der Stadt, eine Annaneinanderreihung von Baumstämmen, die sich um das ganze Dorf erstreckte. Ich erkannte sogleich, dass die Überwachungsmaßnahmen verstärkt wurden. Sehr viel mehr Wächter standen um das Tor verteilt und auch mehr Schattenkrieger bewachten die Umgebung, ich musste auf meinem Weg hierher dreien von ihnen ausweichen.

Ich lenkte meine Füße zu einer Stelle an der ich wusste, dass sie einen geheimen Eingang enthielt und schlüpfte durch die lockeren Balken durch.

Es war schon dunkel und so erkannte ich noch nicht sehr viel von der Stadt selbst, außer, dass sie eindeutig vergrößert worden war. Vieles hatte sich verändert und Ich war nicht Teil dieser Veränderung. Irgendwie machte mich dieser Gedanke wieder traurig. Zuhause war nämlich auch niemand, sondern nur eine endlose Stille die mich begrüßte.

Ich entschied zunächst zu Tsunade zu gehen und zu fragen ob ich denn noch für lebendig gehalten wurde, welche Ironie, vielleicht kann ich ja sogar mein eigenes Grab besuchen gehen.

Ich spürte ihr Chakra dort auf, wo ich es auch vermutet hätte, in ihrem Büro, wahrscheinlich wieder eingeschlafen über der ganzen Arbeit. Ich musste schmunzeln, sie war unverbesserlich.

Ich sprang von einer Bank aus auf das nächst liegende Dach und machte mich wieder des Wegs.
 

Angekommen trickste ich zunächst die Wachen aus und wunderte mich wie einfach es ginge. Ich musste nur zwei Schattendoppelgänger erschaffen, die Kunais auf die Wächter warfen und danach wegliefen. Die Wächter natürlich wie Amateure hinterher. Mich bemerkten sie erst gar nicht, da ich mein volles Chakra unterdrückte und ein Jutsu anwendete, welches mich mit dem Schatten verschmolz. Tst, Tsunade sollte mal bessere Wachen einstellen, wenn eine Jounin wie ich sie schon austricksen konnte.

Ich schlüpfte durch ein Fenster und stand nach wenigen Korridoren vor der Tür von Tsunades Büro. Sie schlief nicht mehr, da sie wohl mein Spiel mit den Wachen bemerkt hatte. Vielleicht sogar einen Hauch meines Chakras selbst. Ich klopfte an die Tür.

„Herein“ erklang die angespannte Stimme meiner Sensei.

Ich öffnete die Tür, stellte mich vor ihren Schreibtisch und schlug meine schwarze Kapuze zurück.

Nun hatte ich es geschafft sie völlig aus der Fassung zu bringen. Ich musste kichern. Sie starrte mich mit großen verwunderten Augen an, ihr Mund weit offen. Es sah süß aus.

„Sakura…..?“

„Meisterin Tsunade, (ich kniete mich hin), ich melde mich zurück von meiner Ausbildung bei Meister Mekade.“

Sie sah mich noch einen Moment fassungslos an, dann stand sie auf umkreiste ihren Schreibtisch und schloss mich in die Arme.

„Sakura, du hast dich kaum verändert (Sie drückte mich fest) ich hatte dich so vermisst.“
 

Für einen kurzen Moment war ich überrascht über ihre Reaktion, da menschliche Nähe nicht mehr so selbstverständlich war für mich wie früher aber, als sie das sagte wusste ich sofort, dass ich nicht für tot erklärt wurde, einfach nur wie sie meinen Namen aussprach reichte aus um zu wissen, dass sie mich nicht für tot erklären konnte. Ein warmes Gefühl machte der Angst platz und ich erwiderte ihre Umarmung.

„Aber sag mir Sakura, Mekade hatte mir damals gesagt, dass die Ausbildung länger als zwei Jahre dauern sollte, warum bist du schon hier?“

„Es gab einen Zwischenfall. (Ich löste mich aus der Umarmung und sah sie an) Wir wurden von einem feindlichen Ninja angegriffen. Wir konnten ihn töten doch Mekade beschloss, dass es für mich dort zu gefährlich wird, falls er Informationen über uns noch vor seinen Tot an seinen Auftraggeber gesendet hatte“

Sie sah mich alarmierend an.

„Konntet ihr herausfinden wer dieser Ninja - Krieger war?“

„Nein, er hatte keine Gegenstände bei sich und auch aus seiner Kleidung ließ sich nicht schließen woher er kommt“

„Mekade hatte recht dich hierher zurück zu schicken. Sag Sakura weißt du schon warum du (sie errötete leicht) diese spezielle Ausbildung von mir aufgetragen bekommen hast.“

„Ja Tsunade (ich funkelte sie ein bisschen böse an) er hat mir alles erklärt kurz nachdem wir angegriffen wurden. Warum haben sie mir nicht gesagt, was es mit dem ganzen auf sich hatte?“

„Nun, ich musste dringend jemanden finden, der dieser Aufgabe gewachsen war, und da mir niemand anders einfiel als dich und ich Anweisung hatte es dir nicht zu sagen schickte ich dich zu ihm“

„Anweisung, von wem?“

„Von den Schriften, in denen erklärt wird, wer, was und wie diese Menschen ausgewählt und behandelt werden sollten, die diese Sprache lernen sollten. Nur die Hokage besitzen sie und müssen sich nach ihnen richten.“

„Und was genau stand in diesen Schriften, warum war ich die einzigste, die dafür in Frage kam?“

„Der Ninju, so wirst du ab heute auch genannt, muss die Fähigkeit besitzen zu kämpfen wie zu heilen, Schmerzen wie Freude zu kennen und ein reines wundervolles Herz besitzen. Ebenso muss er intelligent sein und fähig anderer Herzen zu rühren.“

Ich war baff, all dies sollten meine Fähigkeiten sein. Ich konnte ihr das fast nicht glauben vielleicht war sie geblendet gewesen von ihrer Zuneigung zu mir, als sie entschied mich auszuwählen aber…nun gut, ich muss die Entscheidung respektieren.

Tsunade lächelte mich nun wieder an.

„All diese Eigenschaften machen dich zu dem Menschen den ich so lieb hab. Dein Haus ist unbezogen und frei für dich. Ich hatte dir schon vor langen einen kleinen Aufpasser ins Haus gesetzt, damit du einen Begleiter hast. (Sie sah mich wieder ernst an) Weißt du, was du jetzt tun willst?“

„Oh ja, ich werde die Anbu Prüfungen absolvieren und hoffentlich in das Team von Naruto und Sai kommen können.“

(Sie fasste sich ans Kinn)„Ich habe allen gesagt, dass du bei einem Bekannten von mir eine Ausbildung erhältst, in der du noch mehr Medic und Kampf Fähigkeiten erlernst um die Anbu Prüfung zu bestehen. Sie waren zwar sauer auf dich, weil du dich nicht verabschiedet hattest aber als ich ihnen sagte, dass ich dich heimlich weggeschickt hatte waren sie nur noch sauer auf mich, aber nicht mehr auf dich (ein Lächeln umspielte ihren Mund). Und, ich bin mir sicher, dass du die Prüfungen bestehst, dann wirst du natürlich ins Team7 kommen. Schließlich brauchst du ja Aufpasser.“

„Aufpasser (ich schaute sie kritisch an) aber nur weil ich diese dumme Sprache beherrsche und nicht weil ich zu schwach bin um mich selbst zu beschützen.“

„Natürlich.“

Wir lachten und nahmen uns in den Arm.

„Willkommen Zuhause Sakura“

Freunde-Zuwachs

Freunde-Zuwachs
 

Schleppend wanderte ich den Weg durch halb Konoha bis zu meinem Haus. Wer wohl dieser „Aufpasser“ sein sollte, der mein Haus bewachte. Sicher war, dass sich kein Mensch in dem Haus befand denn sonst hätte ich ihn mithilfe meines Chakras sofort aufgespürt.

Langsam öffnete ich die Tür und schaute in die sich vor mir ausbreitende Finsternis.

Nichts.

Mit einem Seufzer schlüpfte ich durch den Spalt und schloss die Tür sorgfältig ab. Doch plötzlich hörte ich ein Knurren. Es war nicht bösartig, vielmehr war es von Angst geprägt. Ich drehte mich um und sah in zwei gelbe Augenpaare eines Mitsu. Ein Mitsu ist ein kleiner Tigerdämon, der etwa die Größe einer Katze hatte aber so gefährlich wie ein Tiger in Mini-Format ist. Sie haben die Fähigkeit so schnell zu laufen wie ein Leopard und sich so gut zu tarnen, dass man sie im Wald niemals entdecken könnte. Sie konnten außerdem und dass war für mich als Ninja eine sehr viel versprechende Eigenschaft, Chakra ansammeln und sie an andere weiterleiten. Wie sie das machten war schleierhaft ebenso wie die Tatsache wie Tsunade es geschafft hatte mir solch ein seltenes Geschöpf zu besorgen. Ich sah es mir genau an.

Sein Fell hatte die Farbe von Bernstein und war mit schwarzen waagerecht verlaufenden Streifen verziert. Es sah zuckersüß aus. Bislang hatte ich ein solches Geschöpf nur in Büchern und Malereien gesehen. Tsunade musste es wohl in meiner Wohnung eingesperrt haben und ihm jeden Tag zu Essen bringen lassen. Die Gartentür, die zu einem recht großen Garten führte stand ebenfalls offen, wenigstens hatte er genug Auslauf bekommen.

Ich kniete mich vor ihn hin und sah ihm in die Augen. Ich wusste wie man mit solchen Tieren umgehen musste. Langsam streckte ich meine Hand nach vorne, zog vorher meine Handschuhe aus und wartete ab, was er nun tun würde. Die Mitsus waren Geschöpfe, die gehorsam waren und immer einen Führer brauchten. Allerdings musste man ihnen beweisen, dass man selbst stärker als sie ist.

Der Mitsu machte nun einen Schritt auf meine Hand zu und schnüffelte an ihr. Jetzt war der Zeitpunkt an dem ich mein Chakra aktivieren musste. Mitsus können diese nämlich spüren und konnten so gleich erkennen, mit wem sie es zu tun hatten. Ich zögerte allerdings, da wenn ich mein ganzes Chakra aktivieren würde bestimmt sehr viele Leute dieses spüren könnten. Ich drängte diesen Gedanken allerdings zur Seite und ließ mich mit meinem Chakra durchfluten.

Sogleich richteten sich die Haare meines Gegenübers auf und ich verringerte nach und nach wieder die freie Strömung meines Chakras, bis ich es wieder unter Kontrolle hatte.

Ich schaute diesmal wieder erwartungsvoll in die Augen des Mitsus, der mich, soweit ich das beurteilen kann, kritisch beäugte. Mach schon verdammt ich bin müde. Und endlich er bewegte sich noch einen Schritt vorwärts und begann meine Hand zu lecken. Vorsichtig zog ich meine Hand weg und begann es zu streicheln.

Danke Tsunade, ich hatte Angst vor dem leeren Haus, das mich erwartete aber nun fühl ich mich richtig wohl. Ah, bevor ich es noch vergesse musste ich noch eines tun. Ich stand auf und öffnete eine der Schubladen aus dem Zimmer. Mein Gott war da eine Staubschicht drauf, ich hatte also viel Arbeit vor mir. Ich kramte eine Weile und fand dann, was ich gesucht hatte, ein altes wunderschönes pinkes Freundschaftsband. Ich drehte mich wieder um und sah auf meinen pelzigen Freund, der mir bis in die Stube gefolgt war. Ich kniete mich vor ihn und befestigte das Band um seinen Nacken. So jetzt musste ich nur noch einen Namen finden. Oh je, in so etwas bin ich grausig. Ich beschloss ihn (es war ein Männchen) Kaguru zu nennen, als Erinnerung an einen alten Verehrer, bei diesem Gedanken musste ich urplötzlich grinsen.

Ich rief also Kaguru und,als wenn mein kleiner Mitsu zur Bestätigung etwas tun wollte schnurrte er leicht und setzte sich auf meinen Schoß, vollkommen zufrieden mit seiner Person.

Erst jetzt wo ich ihn so betrachtete viel mir auf wie müde ich eigentlich war. Ich nahm ihn also auf den Arm legte ihn auf mein Bett und schlüpfte kurzerhand in mein Nachthemd, dass allerdings ziemlich verschmutzt und zerfressen von den Insekten aussah. Aber in diesem Moment war mir das ziemlich egal. Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen und fiel auch kurz darauf in einen festen Schlaf.

Ich merkte nicht mehr wie Kaguru sich liebevoll an mich kuschelte.
 

Die Sonne, die durch mein offenes Fenster direkt auf mein Gesicht schien weckte mich am nächsten Morgen aus meinem erholsamen Schlaf. Ich bemerkte, dass sich noch etwas in meinem Bett befand und sah an mir herunter. Kaguru lag angekuschelt an meinem Oberkörper und machte keine Anstalten aufzuwachen. Seltsam, ich dachte immer Tiere wären nicht so verschlafen wie Menschen. Ein liebevolles Lächeln zeigte sich auf meinem Gesicht und ganz sanft versuchte ich mich von ihm zu lösen und aufzustehen. Doch aufs Stichwort richteten sich die Ohren meines Mitsus auf und er sprang blitzschnell auf und schaute sich in alle Richtungen um, bis er mich entdeckte, wie ich ihm verlegen und entschuldigend in seine gelben Augen sah. Was war eigentlich mit mir los, ich entschuldigte mich schon bei meinem Haustier? Ich fixierte ihn noch mal von oben bis unten und mir fiel plötzlich auf, dass er noch ziemlich jung war. Vielleicht erst einen Monat alt. Möglich, dass das der Grund war weshalb er mich ohne weitere Vorführung meiner Kraft als Meisterin akzeptierte. Ich lächelte Kaguru an, beugte mich dann übers Bett und streichelte es gedankenverloren.

Nach einer Weile zog ich meine Hand von dem süßen, schnurrenden Etwas vor mir weg und begann in meinen alten Sachen nach etwas zum Anziehen zu suchen…aber es war klar, dass mir nichts mehr passte, schließlich bin ich ziemlich gewachsen in den 1,5 Jahren in denen ich trainiert hatte nicht nur physisch gesehen.

Ich ging also in eine Kammer, in der ich die alten Sachen meiner Eltern aufbewahrte. Ich kramte eine Weile in den Klamotten meiner Mutter herum, bis ich etwas brauchbares fand. Einen schwarzen Trainingsanzug mit dem Wappen meiner Famile. Ok, schwarz war nicht so meine Farbe, aber für heute würde es reichen. Ich zog mich schnell um und beschloss Kaguru nicht mitzunehmen, das wäre erstens gefährlich und zweitens ein Hindernis.

Ich stellte ihm also zu essen hin und machte mich auf den Weg zu Tsunade, die mich heute Morgen noch mal sehen wollte, bevor ich zu meinen Freunden gehen sollte.

Schnell schloss ich die Tür und lief los. Ich kannte diesen Weg in und auswendig und so nahm ich die Abkürzungen, die über verschiedene Dächer und Gassen verliefen.

Schon nach wenigen Minuten stand ich vor den Toren zum Hokage anwesen und betrat zögernd, das ungewohnte Territorium. Ich ging selbstbewusst und mit einem Lächeln auf die zwei Wärter zu, die ich gestern so spielend ausgetrickst hatte, sagte wer ich sei und ging dann „rechtlich“ zu Tsunades Büro. Ich klopfte. Es erklang wieder das gewohnte „Herein“ und ich machte schnell die Tür auf.

Tsunade war nicht allein in ihrem Büro gewesen, darauf hatte ich gar nicht geachtete, aber als ich die Person sah, die sich plötzlich umdrehte und mich liebevoll anlächelte, wusste ich auch warum, es war Kakashi, der mich freudig angrinste. Ich hatte mich schon so an sein Chakra gewöhnt gehabt, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass er hier war.

Er streckte mir eine Hand zur Begrüßung aus, ich allerdings ignorierte diese und umarmte ihn. Dieser ließ zwar einen überraschten Ausruf erklingen, erwiderte aber meine Umarmung und sagte:

„Sakura, es freut mich auch dich wieder zu sehen.“ Er löste sich von mir und sah mich frech grinsend an.

„Es war eine lange Zeit Kakashi Sensei.“

„Und wie es aussieht, hast du diese auch sehr gut genutzt, er zwinkerte mir zu und sah lächelnd zu Tsunade, diese erwiderte dieses Lächeln nur bösartig, ich habe schon von deinem Auftritt hier gestern gehört. Ihren Wachen musste das wohl ziemlich peinlich sein.“

„Meinen Wachen war das sogar so peinlich, dass sie beschlossen mir von dem Vorfall nichts zu erzählen, bis ich sie heute morgen zur Rede gestellt habe.“

Tsunade und Kakashi tauschten lachende Blicke.

Nun sah mich Tsunade wieder an.

„Sakura, ich habe Kakashi rufen lassen, damit er dich zu deinen alten Teamkameraden bringt und du dort zusammen mit ihnen für deine Prüfung nächste Woche trainieren kannst.“

„Nächste Woche“, ich hauchte die Wörter förmlich aus meinen Hals, das war wirklich eine kurze Zeit um zu trainieren, „aber ist das nicht ein bisschen kurzfristig?“

„Nein, Sakura, schließlich hast du ja schon die letzten 1,5 Jahre für diese Prüfung trainiert. „Und noch was Sakura“, sie sah Kakashi an, „ich habe Kakashi den wirklichen Grund für deine Ausbildung bei Meister Mekade erzählt. Er wird erst einmal ein Auge auf dich werfen.“

Ich machte einen verächtlichen Laut, ich wollte nicht beschützt werden.

„Ist das denn wirklich dringend notwendig?“

Sie sah mich überlegend an und sagte dann mit all der Autorität einer Hokage:

„Ja!“
 

Zusammen mit Kakashi ging ich also nun die Straßen durch Konoha, den ganzen Weg bis zum Ausbildungsplatz von Team7. Ich war etwas nervös, denn….irgendwie kam es mir so vor, als wenn ich von allen Seiten beobachtet wurde. Überall starrten mich die Leute mit großen Augen an und meine Wahrnehmungsfähigkeiten ließen diese Situation nicht gerade besser werden.

Ich wusste ja auch, warum sie mich anstarrten, ich war allgemein bekannt unter den Leuten als eine der stärksten Jounin im Dorf, die plötzlich des Nachts verschwand, um eine Ausbildung irgendwo in den Bergen und von irgendeinem Meister zu erlangen und ohne sich verabschiedet zu haben. Das hätte selbst ich irgendwie seltsam gefunden.

Und wenn diese Ausgangssituation nicht reichen würde, hatte ich wirklich sehr figurbetonte Klamotten an, die auf meinem ganzen wohl geformten Körper jede einzelne Stelle genaustes preisgab. Ich machte einen frustrierten Laut und scheuchte Kakashi an gefälligst schneller zu gehen. Dieser war allerdings in sein Flirtparadies,Nummer 2 wohlgemerkt, vertieft und bemerkte meine Frustration erst gar nicht. Genervt holte ich auf, bis ich neben ihm stand:

„Kakashi, sag mal, kannst du mir vielleicht das Flirtparadies Nummer 1 ausleihen, wo du doch jetzt beim Zweiten bist?“ Ich grinste ihn schelmisch an.

Er schaute weiter auf sein Buch.

„Nein“

„Warum nicht?“ Ich wollt es wirklich wissen.

„Weil unsere liebe, unschuldige, zuckersüße Sakura solche schmierigen Schinken nicht lesen sollte, das könnte deinen Charakter verderben.“

Er ging weiter.

„Wenn das stimmt, dann muss unser lieber, etwas perverser Kakashi ja einen ganz schmierigen Charakter besitzen.“ Ich lächelte ihn triumphierend an.

„Nein, ich habe die Fähigkeit darüber zu stehen.“

„Und warum sollte ich die nicht haben?“

Er blieb stehen und sah mich an.

„Weil es in diesem Schinken um die sachlichen Erläuterungen zu verschiedenen Liebesakten geht und ich finde, dass diese für dich nicht angemessen sind.“

Er lächelte mich fies an und spurtete dann nach vorne.

„Du lügst Kakashi“……..“Und wenn?“

Lachend setzten wir unseren Weg fort.
 

Nach einem kurzen Wettrennen mit Kakashi waren wir auch schon bei dem Übungsplatz von Team 7 angekommen, wo auch schon zwei Gestalten unter einem Baum lagen und sich von der Sonne bräunen ließen. Sie hatten wohl bemerkt, dass wir gekommen waren und richteten sich blitzschnell auf. Ich ging ein paar Schritte vor, bis ich sie genau sehen konnte. Mit einem Schrei, der einen fast zu Tode erschreckte, begann Naruto plötzlich auf mich zuzulaufen. Mit Lichtgeschwindigkeit, so schien es, war er bei mir und begrüßte mich mit einer stürmischen Umarmung.

„Sakura-Chan, da bist du ja endlich wieder, ich hab dich vermisst!“

Ich erwiderte kurz seine Umarmung, löste mich dann aber von ihm und hielt ihn vor mich.

Ich grinste.

„Du hast dich kaum verändert Naruto, immer noch so stürmisch und temperamentvoll wie früher aber….(erst jetzt viel mir auf, dass er größer war als ich) du bist ja größer als ich.“

Fassungslos starrte ich ihn an.

Er lachte:

„Jep, das hat mir Kakashi auch schon gesagt, wie war das, ich sprieße förmlich aus dem Boden.“ Wir lachten alle drei, denn Kakashi hatte sich nun auch dazu gesellt.

Erst jetzt bemerkte ich Sai, der lächelnd vor mir stand und mich verlegen ansah,

„Willkommen zurück Sakura“

Es war mir egal, was man in diesem Moment über mich dachte. Ich trat auch einen Schritt auf ihn zu und umarmte ihn.

„Schön auch dich wieder zu sehen, Sai“ Er errötete und drehte sich noch mehr verlegen um.

„Sag Kakashi, warum ist Sakura- Chan schon hier?“ fragte Naruto

„Sie musste ihr Training aus verschiedenen Gründen abbrechen.“ Er wechselte schnell das Thema, „denn.. ähm sie wollte die Anbu Prüfung dieses Jahr schon machen.“

Ich fand, dass das eine sehr schlechte Ausrede war, und fragte mich warum ich es ihnen nicht erzählen durfte. Den beiden allerdings reichte die Erklärung.

„Oh, Sakura Chan dann kommst du doch bestimmt wieder in unser Team.“

„Ja, Tsunade hats versprochen!“

Alle beide freuten sich riesig.

„Gut meine Schüler, bei diesem Wort funkelten wir ihn alle böse an, dann würd ich vorschlagen, dass wir erst mal Mittagessen gehen und dann unser Training beginnen.“

„Gute Idee.“

„Ja, gut Idee.“

„Ja, auf zur Ramen-Baar.“

Anbu Prüfung und ein verhängnisvoller Auftrag

Anbu Prüfung und ein verhängnisvoller Auftrag
 

Meine Welt verblasste unter der einstellenden Beständigkeit des Alltäglichen.

Das Training unter Kakashi war sehr hart. Der Tag begann um fünf Uhr morgens angefangen mit einem einstündigen Lauf um Konoha, anschließend folgten Ausdauertraining, Gruppenübungen und theoretische Ausbildung.

Als Abschluss diente ein Trainingskampf ganz am Ende des Tages, welchen ich jedoch aus einen mir unbekannten Grund immer nur mit Kakashi abhalten musste. Jedoch hielt er sich meiner Meinung nach zurück und fasste mich mit Samthandschuhen an, so dass ich meine Stärke nie richtig zeigen konnte. Das machte mich äußerst wütend, besonders auch, da das Training so keinen großen Vorschritt in Hinsicht auf Kampf Praxis brachte. Aber was sollte ich tun, über meine versuche es zu ändern ging er hinweg, auch hier musste ich mich ihn fügen.
 

Der Tag der Anbu Prüfung rückte immer näher und die Zeit, die mir blieb verkürzte sich vorlaufend.

Ich merkte nicht einmal, dass sich die Welt um mich herum dreht. Sich meine Freunde um mich versammelten und mir das Gefühl der Leere nahmen. Außer Ino, die leider als ausgebildete Medic Nin in das Krisengebiet zwischen Konoha und dem Sandreich versetzt wurde, um den verletzten dort zu helfen und ebenfalls die Reihen der Kämpfer zu verstärken. Wirklich schade, denn auf das Wiedersehen mit ihr hatte ich mich besonders gefreut gehabt.

Immer wieder dachte ich über Mekade nach und ob es ihm gut ginge. Trotz ständigen Fragens nach einer Nachricht durch einer seiner Ausgebildeten Tauben verneinte Tsunade meine Bitten nach ihm zu schicken. Ich hatte Angst um ihn. Angst davor, dass mehr Ninjas kommen würden ihn zu holen.
 

Kaguru bildete ich darauf aus, fremdes Chakra zu übernehmen um es mir anschließend übertragen zu können. Ebenso lehrte ich ihn den Nahkampf, soweit dies möglich war. Mitsus sind sehr schnelle Geschöpfe, die rasiermesserscharfe Krallen haben und im Gegensatz zu anderen Tieren sehr lernbereit waren. War ja klar, dass ich so jede Menge Kratzspuren an meinem Körper vorzuweisen hatte.

Er war wirklich wundervoll und, wenn man das sagen kann ein Dämon, auf dem das Sprichwort, klein aber oho, deutlich zusprach. Ich nahm ihn nun auch immer mit zum Training, so dass er innerhalb nur einer Woche zu meinem Schatten, meinem ständigen Begleiter wurde.

Doch lange, um mein neues, wirklich auf seine Art wunderbares Leben zu genießen blieb nicht, denn unaufhaltsam nahm die Zeit ihren Lauf und der Tag der Anbu Prüfung drang in den Vordergrund meines Denkens und Handelns, bis er endlich kam…
 

Ich war an diesem Tag mit einem seltsamen Gefühl aufgewacht, zog mich schnell an und verließ zusammen mit Kaguru so gedankenverloren mein Haus, dass ich nicht merkte wie ich gegen Naruto stieß. Ich schaute ihn perplex an.

„Naruto?“, ich blickte an ihm vorbei und begegnete Sais Blick, der angelehnt an eine Wand ebenfalls auf mich zu warten schien.

„Sai, du auch?“

Naruto wirkte schmollend.

„Wen hast du denn erwartet? Wir sind hier um dich abzuholen, für die Prüfung.“

Er kniete sich zu Kaguru nieder und streichelte ihn hinterm Ohr, dieser schnurrte genüsslich. Die zwei sind schnell zu einer Herz und Seele geworden.

„Aber müsstet ihr nicht mit Kakashi trainieren?“

Die beiden Jungs sahen sich schweigend an.

„Nein, er hat uns den Tag frei gegeben, zu deiner ich zitiere: “Moralischen Unterstützung“.“, sagte Naruto spielerisch mit der Stimme unseres Senseis.

Ich lächelte.

„Das ist aber sehr lieb von ihm, dann muss ich mich wohl erst recht anstrengen, wenn diese Prüfung ein Ausfall für euer Training bedeutet.“

Wir gingen langsam los, durch die stillen Straßen Konohas, die von der aufgehenden Sonne in ein orange-rot getaucht waren.

„Wollt ihr mich vielleicht noch vor irgendetwas warnen?“

Sai räusperte sich-

„Die Anbu-Prüfung besteht aus drei Teilen, der erste Teil der Prüfung ist die Abfragung der Theorie. Der zweite die Praxis und der letzte soll in einem Kräftemessen also finalen Kampf deine Kräfte unter Beweis stellen.“

Ich fragte mich, wie wohl Naruto die schriftliche Prüfung bestanden hatte und musste breit grinsen.

Es dauerte nicht lange, bis wir die Prüfungsräumlichkeiten erreicht hatten und ich anschließend von Naruto und Sai zum Abschied umarmt wurde. Sie waren wirklich Freunde, die ich jeden Menschen gönne zu haben.
 

Ich betrat Raum 222 und war erstaunt darüber, wie viele Leute hier versammelt auf eine Prüfung warteten, die sie zu Anbus, den höchst angesehenen Ninjas in ganz Konohas machte.

Es waren etwa 20, darunter nur drei Frauen.

Ich setzte mich auf einen freien Platz in die erste Reihe, dieser war sowieso leer, da alle Schüler sich nach hinten verzogen hatten, wahrscheinlich um besser schummeln zu können, was ich jedoch stark anzweifelte.

Ich schloss die Augen und überprüfte die Stärke meiner Mitprüflinge. Sie waren alle auf ihre Art stark, ohne Ausnahme, aber dennoch rechnete ich mir generelle Chancen aus in einem Kampf gegen einen von ihnen gewinnen zu können.

Plötzlich schreckte ich auf, als ich unter einen von ihnen ein unglaublich starkes, unterdrücktes Chakra spürte.

Ich sah in die Richtung, in der ich dieses vermutete und begegnete den Blick eines etwa 25-35 jährigen Mannes, der eine Käppi und zivile Kleidung trug. Ich grinste ihn an und sagte dann zuckersüß.

„Aber Herr Lehrer, (alle spitzten die Ohren), warum sitzen sie denn in der Mitte von meinen Mitschülern, wollen sie die Prüfung ebenfalls vollziehen?“

Seine Augen weiteten sich für einen Moment dann lächelte er mir zu, zog seine Käppi vom Kopf, stand auf und trat vor uns. Alle Augenpaare starrten ihn an. Amateure.

„Ich hatte schon befürchtet, dass es niemand von euch bemerkte, dass sich ein solches Chakra wie meines zwischen euch befindet. Dies war sozusagen eine Vorprüfung. Ihr könnt euch bei eurer Mitschülerin bedanken, denn hättet ihr es nach einer Minute immer noch nicht bemerkt, wärt ihr alle, ohne Ausnahme durchgefallen.

Seufzendes Aufatmen war zu vernehmen.

So begann die theoretische Prüfung. Meines Erachtens war sie nicht sonderlich schwierig. Viele Fragen zur Anwendung von Jutsus, sowie dem Nahkampf, aber ebenfalls auch die grundlegenden Fragen zur Erkennung seines Gegners und den Ehrenkodexen, deren jeder Ninja unterlegen war.

Nach etwa 1,5 Stunden war ich fertig und sah mich im Klassenraum um. Überall saßen hochmutivierte, aufgeregte Anbu-Anwärter, die sich über die Prüfungsbögen beugten und schrieben. Das Bild erinnerte mich irgendwie an meine Abende der letzten Woche, die ich ausschließlich mit Lernen verbracht hatte.

Ich hatte keine Ahnung, wie lange die Prüfung dauern sollte. Also stand ich auf, wobei sich alle Augenpaare auf mich richteten, ging zum Prüfer und übergab ihm meine Arbeit.

Sein Blick wanderte ungläubig an mir vorbei auf meine etwa zwanzig Seiten lange geschriebene Seiten. Er murmelte irgendwas von wegen ich könnte nun gehen und solle in zwei Stunden wiederkommen und legte meine Blätter zur Seite.

Beschwingt drehte ich mich um und verließ gut gelaunt den Klassenzimmer.
 

Die Tür zum Gebäude knallte hinter mir zu und die hellen strahlen der Sonne blendeten zunächst meine Augen. Nach kurzer Zeit gewöhnten sich jedoch meine Augen an die Helligkeit, allerdings zu spät um zu bemerken, wie Naruto auf mich zusprang, dabei den Halt verlor und so gut wie auf mich viel. Ich verlor den Halt unter den Füßen und fiel nach hinten.

Doch zum Glück spürte ich im nächsten Moment Sais Hände um meine Talje, die mich vor dem harten Boden bewahren wollten. Allerdings hatte ich mich auch da geirrt, denn im nächsten Moment lagen wir, besiegt von der Kraft Narutos Fall, auf dem Boden.

Sai unter mir, ich in der Mitte und Naruto auf mir. Wir wurden glaube ich alle gleichzeitig rot und fingen dann plötzlich an unaufhaltsam an zu lachen. Es war ein wunderbares Gefühl und als Kaguru dann noch ankam und auf Naruto sprang, konnten wir unsere gerade wieder erlangte Selbstbeherrschung nicht länger halten und prusteten erneut los.

„Was macht ihr denn da?“, ertönte plötzlich die Stimme unseres Senseis.

Verlegen aber immer noch lachend lösten wir uns voneinander und richteten uns auf, wobei sich Kaguru in meine Arme geschlichen hatte, wo ich ihn liebevoll streichelte.

Kakashi sah uns belustigt an.

„Und Sakura, wie ist der erste Teil Prüfung gelaufen?“

„Sehr gut, es war nicht so schwierig, wie ich erwartete hätte würde es sein.“

„Gut, ich dachte schon, dass du aufgegeben hattest, da du so früh fertig warst.“

„Aber nein, ich sah ihn nun sehr ernst an, eher würde ich sterben als freiwillig aufzugeben.“

Er sah mich plötzlich sehr nachdenklich an drehte sich dann um und ging los.

„Dann noch viel Erfolg Sakura, wir sehen uns sicher nachher.“

Ich sah ihm nach, irgendwie benahm er sich seltsam.
 

Ich hakte mich bei Sai und Naruto unter die Arme und machte mich mit ihnen auf den Weg zur Ramen Baar. Natürlich mit Kaguru, der sich in der Kapuze von Sais Mantel verkrochen hatte. Toller Aufpasser.

Als wir nach einem wirklich leckeren Mittagessen wieder auf das Prüfungsgebäude zukamen,

spürte ich schon vom weiten eine Menschenmenge vor dem Gebäude. Schneller ging ich auf dieses zu und bemerkte sogleich eine Tafel, umringt von Schülern, auf der stand, wer die Theorie bestanden hatte und wo der Bestandene, als nächstes hin musste. Ich stellte schockiert fest, dass ich nur fünf Namen erkennen konnte, atmete aber ersichtlich auf, als ich meinen Namen unter ihnen entdeckte, die Zweitbeste, also am zweit höchste Punktzahl.

Ich ließ also wieder meine Daumen- und Pfotendrücker hinter mir und ging zu dem angegebenen Raum, wobei ich mich innerlich auf die Praxisprüfung vorbereitete.
 

Drei Prüfer, die an einem robusten Pult saßen sahen mich aus den Schlitzen ihrer Anbu-Masken aus interessiert an. Vor ihnen lagen verschiedene Unterlagen, die höchst wahrscheinlich mehr über mich preisgaben als mir lieb war.

Ich schrak von meinen Gedanken auf, als einer der Prüfer versuchte mir etwas mitzuteilen.

„Also Sakura (er blätterte durch die Unterlagen) Haruno….sehr beeindruckend deine Ausbildung. Zunächst bei Kakashi im Team 7 und anschließend bei Hokage Tsunade. Du bist somit ausgebildete Kämpferin, sowie Medic-Nin. Ist das soweit richtig?“

„Ja; Meister.“Ich wusste nicht, ob ich die Ausbildung bei Mekade erwähnen sollte.

Er nickte. „Gut, wir orientieren uns besonders an Ninjas mit einzigartigen Fähigkeiten. Tsunade hat angegeben, dass du erst einmal eine unglaubliche präzise Kontrolle über dein Chakra besitzt und außerdem Spezialisten für die Erschaffung eines (er sah genau auf seine Unterlagen) Realdoppelgängers bist (Er räusperte sich) Uns ist diese Fähigkeit nicht geläufig, erklär sie uns bitte.“

„Ein Realdoppelgänger ist dem Schattendoppelgänger sehr ähnlich, außer, dass er eine feste Gestalt hat und nur durch einen gezielten Stoß durchs Herz getötet werden kann. Ich selbst muss ihn bei seiner Erschaffung Chakra übermitteln und kann anschließend entscheiden, ob ich ihn meinem Willen beuge, sodass er von mir gesteuert wird oder ihm einen eigenen gebe, sodass er eigenständig handelt, vielleicht sogar denkt aber unter Bedingungen, die ich ihm stelle.“

Ich schloss meine Rede und blickte erwartungsvoll meine Prüfer an. Diese sahen mich allerdings nur ungläubig an, als denken sie, dass ich völligen Mist von mir geben würde.

Dann nahmen sie den Blick von mir und beredeten sich untereinander.

Ich spielte derzeit mit meiner Kette um meinen Hals, die mir meine Eltern kurz vor ihrem Tot geschenkt hatten.

Sie schauten mich nun lächeln an.

„Sakura, wir möchten, dass du einen Realdoppelgänger erschaffst, der die Hälfte deines Chakras besitzen soll, und anschließend mit ihm kämpfst und tötest.

So gibst du ihm einen freien Willen, sein Denken wird sich nur auf eine Bedingung beziehen, nämlich, dich zu töten.“
 

Mich zu töten, immer und immer wieder ging mir dieser Satz durch den Kopf.

Die Kreatur, die ich erschaffen würde sähe nicht nur genauso aus wie ich, sie würde genauso stark sein wie ich und nur ein Ziel im Leben kennen, mich zu töten.

Ich schluckte, ich würde jetzt so kurz vor dem Ziel wegen so etwas nicht aufgeben aber… ich musste mir selbst eingestehen, dass ich Angst hatte. Angst vor dem, was ich da erschaffen würde.

Ich atmete einmal tief ein und machte mich schnell ans Werk.

Alle nötigen Utensilien befanden sich in meiner Tasche, ich nahm sie hinaus, formte eine Figur und übertrug mein Chakra, während ich die Formel für diese Erschaffung in der Sprache der Götter summte.

Ich atmete schneller, und öffnete langsam die Augen nachdem ich damit fertig war.

Da stand sie, direkt vor mir, das beste Ebenbild, das ich je zustande gebracht hatte. Zwei Schwarze Augen starrten mich an, dann die Prüfer und lenzendes wieder mich. Sie grinste ging mehrere Schritte zurück und stellte sich in Kampfposition.

Ich sah kurz zu meinen Prüfern, zwei von drei Mündern standen offen, vom Dritten war die Kinnlade schon heruntergefallen.

Nun machte auch ich zwei Schritte rückwärts und verharrte kampfbereit.
 

Ohne Vorwarnung griffen wir uns an. Man konnte als unausgebildeter Mensch schon nicht mehr erkennen als unsere Fäuste aufeinander stießen. Der Nahkampf kostete mich ungeheure Energie. Dabei blieb er wie erwartet erfolglos, denn jedes Mal, wenn ich versuchte sie anzugreifen blockte sie meinen Schlag ohne Mühe und ich, wenn sie es versuchte ebenfalls. Wir waren gleichstark und tanzten einen Tanz nach dem Rhythmus des Willens des Tötens.

Völlig aus der Puste kam mir plötzlich eine Idee. Ich sprang in die Luft, blockte ihren Angriff mit den Füßen und erschaffte zwei Schattendoppelgänger. So gut mein Plan auch war, mein Gegenüber erkannte ihn erschaffte ebenfalls zwei Abbilder, so dass alle Schattendoppelgänger um uns gleichzeitig verpufften.

Was sollte ich nur tun?

Ich musste etwas bewerkstelligen, was selbst ich niemals tun würde, absurder Gedanke…aber theoretisch gesehen gibt es doch eine Möglichkeit, innerlich triumphierte ich über meinen Plan.

Ich erschuf ein Schwert mithilfe einer Formel der Sprache der Götter, mein Gegner ebenfalls, allerdings griff ich ihn nicht an sondern hielt das Schwert fest umklammert und streckte meine Arme zur Seite aus. Ich war wehrlos und diese Geste war etwas, das ich normal nie getan hätte, es war etwas, was ich nie mehr sein wollte und daher hatte es wohl auch mein Gegenüber nicht erkannt. So leicht ich sie jedoch verwirrte so schnell kam sie auch zu sich und nutzte meine unvorhandene Abwehr aus um mir das Schwert direkt in die Brust zu stechen. Fast wäre es so gekommen aber blitzschnell wich ich kurz vor dem tödlichen Schlag zur Seite, so dass er mein Herz verfehlte und rammte nun selbst das Schwert in das Herz meines Gegners. Es war geschafft. Vor mir löste sich mein Realdoppelgänger in diese schmierige Flüssigkeit auf und sickerte auf den Boden.

Erst jetzt bemerkte ich den Schmerz, der sich durch meinen Körper zog und sah an mir runter.

Das Schwert steckte in meinem Magen und warmes Blut floss aus meinen Körper. Vor Schmerz stöhnte ich auf und fiel auf die Knie. Ich war kurz vor einer Ohnmacht versuchte aber krampfhaft das Bewusstsein weiter zu erhalten. Schnell heftete ich beide Hände auf den Griff des Schwertes und zog es mit einer Bewegung raus. Mehr als ein leises Wimmern ließ ich nicht zu.

Ich hatte es geschafft mich selbst zu besiegen, stärker zu sein, als ein Geschöpf das nur lebte um mich zu töten, ich war nur ein kleines Stück entfernt von meinem Ziel, ich konnte jetzt nicht aufgeben.

Ich schloss die Augen und legte beide Hände auf meinen Bauch, auch wenn ich jetzt die Sprache der Götter zu meiner Heilung einsetzte, es war mir egal. Ich sprach leise und deutlich die Worte welche für Heilungen vorhanden waren und konzentrierte mein Chakra auf meine Hände. Es ging nicht schnell aber ich spürte, dass nach und nach der Schmerz einem regelmäßigen Pochen wich. Nach kurzer Zeit war ich fähig mich aufzurichten und sogar hinzustellen, notgedrungen sogar weiter zu kämpfen. Diese Heilung war nur für Notfälle und verbrauchte ungeheure Energie. Ich war völlig am Ende, dennoch zeigte ich es nicht und sah nun meine Prüfer an.

Diese saßen immer noch angespannt und soweit ich das sehen konnte mit weit aufgerissenen Augen auf ihren Plätzen, starrten mich an. Nur eines war anders.

Hinter ihnen stand noch ein Mann, der eine Tigermaske trug und mich stolz anlächelte. Eine kurze Überprüfung seines Chakras und ich stellte erleichtert fest, dass es Kakashi war. Aber, was wollte er hier?

„Sakura Haruno, (hörte ich nun einen der Prüfer sagen), aufgrund der Leistung im Theoretischen, sowie in einer beeindruckenden Praxis haben wir uns entschieden dich als Anbu-Mitglied aufzunehmen und dich von der letzten Teilprüfung zu befreien.

Herzlichen Glückwunsch und willkommen im Team 7.“
 

Ich war wie gelähmt und nun war es an mir sie anzustarren. Ich hatte bestanden, ohne einen finalen Kampf bestritten zu haben. Ich bemerkte Kakashi neben mir, der mir seine Hand auf meine Schulter gelegt hatte.

„Herzlichen Glückwunsch Sakura“, ich lächelte ihn an.

„Wir haben dich in Kakashis Team auf Wunsch Tsunades aufgeteilt, (sagte nun nochmals einer meiner Prüfer,) Er wird dich einführen und erstmal beobachten, du darfst nun gehen, Sakura.“

Sie lächelten, alle drei lächelten. Ich verbeugte und bedankte mich, drehte mich um und verließ zusammen mit Kakashi den Raum.

Sobald wir draußen waren seufzte er und sah mich an.

„Dein Kampf war atemberaubend Sakura; zum Glück hatte er ihnen gereicht, sonst hättest du gegen mich antreten müssen, da ich dein Lehrer gewesen bin.“

Ja, was für ein Glück, ich war so fertig von meinem Kampf, dass ich mit einem weiteren Kampf mit ihm wohl enorme Schwierigkeiten gehabt hätte. Das war also der Grund, warum sich alle so seltsam benommen hatten.
 

Der Rest des Tages verlief wie im Rausch. Als ich aus dem Gebäude trat standen alle meine Freunde von Sai über Naruto bis hin zu Hinata, Neji, Ten Ten und Lee dort vor der Schule, wartend auf mich. In meinen Augen hatten sich Tränen gebildet, aber nicht welche des Leids sondern der Freude im Leben so einen Moment zu besitzen, solch einen wunderbaren Moment, den ich bis heute, nach all dem was mir widerfahren ist im meinem Herzen trage.

Sie nahmen mich alle in den Arm, beglückwünschten mich und nahmen mich mit zu einer Feier, die nur für mich organisiert war. Das ich die Prüfung nicht bestehen hätte können, daran hatten sie wohl gar nicht gedacht.

Es war wohl die Vorbereitung auf die Zukunft, dass es so sein musste, dass auf einen dieser glücklichen Tage sehr viele schlechte kommen mussten.
 

Am nächsten Morgen wachte ich abermals mit einem seltsamen Gefühl auf. Ich sah meine Hände an und realisierte zum ersten Mal, dass ich nun mein Ziel erreicht hatte. Ein Anbu war und sein würde. Aber dennoch hatte ich nichts in diesen Händen.

Mit zügigen Schritten näherte ich mich zusammen mit Sai, Kakashi und Naruto in Anbu Anzügen dem Büro Tsunades. Es wurde keine Rücksicht darauf genommen, ob ich nun erst gestern meine Anbu Mitgliedschaft erhalten hatte. Schon heute sollten wir unseren ersten Auftrag bekommen.

Sai klopfte selbstbewusst an Tsunades Büro und das monotone „Herein“ war wieder zu vernehmen.

So standen wir nun vor ihr, ich denke, dass wir ziemlich beeindruckend gewirkt haben mussten.

„Erst einmal, begann Tsunade, Herzlichen Glückwunsch Sakuura.“ Sie holte eine Schatulle hervor und übergab mir eine Anbu Maske, sie lächelte, stolz und liebevoll zugleich.

Es war eine Maske reich verziert, die wohl eine Katzenart repräsentieren sollte. Ich setzte sie auf und meine Mitglieder ebenfalls die ihre.

Tsunade hatte sich derweil über ihre Notizen gebeugt, sie wirkte sehr besorgt und ich fragte mich weshalb. Sie seuftzte und sah mich an.

„Ich habe einen Auftrag für euch. Ihr sollt für mich nach Mekade sehen und ihn bitten euch eine Schriftrolle zu geben, die aus Buchstaben in Gold geschrieben ist. Sie ist in der Sprache der Götter und beinhaltet eine sehr wichtige Formel, die nur von einem Nitsu angewendet werden kann aber wenn einmal ausgesprochen ungemeine Kraft freisetzen kann. In den falschen Händen führt diese Schriftrolle zu nichts anderen als Tod und Zerstörung. Aber da nun kein Mensch außer den Hokages und nun ihr darüber bescheid weiß rechne ich nicht damit, dass ihr Schwierigkeiten bekommen werdet. Trotzdem solltet ihr vorsichtig sein und niemanden etwas darüber erzählen, sozusagen eine Erweiterung eures Schweigegelübtes.“

Wir sahen sie erstaunt an nickten dann jedoch und verbeugten uns Synchron. Doch bevor wir gingen stellte Naruto noch eine Frage.

„Ähm, wenn ich erlauben dürfte zu fragen (Mein Gott, wann hatte er gelernt so höflich zu sein), was sind Nitsus und was ist die Sprache der Götter?“

Jetzt war es raus, ich dachte dass Tsunade es ihnen nicht sagen wollte, aber was hatte sie auch erwartet, wenn sie uns das ganze so erklärte.

Zu meiner Überraschung antwortete nicht Tsunade sondern Sai.

„Nitsus, sind ausgestorbene Ninjas, die die Fähigkeit besaßen, die Sprache der Götter, d.h. die Sprache der alten Hokage abgeleitet von den Göttern zu sprechen und zu lesen. Sie waren sehr machtvoll, da sie Fähigkeiten erlangen konnten, die kein anderer außer ihnen anwenden konnte.“

„Aber, antwortete Naruto, wieso ist die Schriftrolle dann so wichtig?“

„Ganz einfach, antwortete Kakashi, da diese Ninjas nicht ausgestorben sind (die Gesichtszüge von Sai und Naruto entglitten).“

„Was!“

„Denn eine zum Beispiel steht vor euch.“

Ich blickte beschämt auf den Boden. Irgendwie fühlte ich mich mies es ihnen nicht selbst gesagt zu haben. Mein Blick flog zunächst zu Tsunade, die allerdings zufrieden lächelte, mit neu erfassten Mut sah ich dann wieder zu Naruto und Sai, die mich ansahen wie einen exotischen Vogel. Oh je!

„Aber, wann und….wieso?“ Naruto fand keine Worte.

„Ganz einfach Naruto, im Geheimen lebten immer noch diese Ninjas, sie wurden stets versteckt, da sie begehrt waren von jedem, der genug Macht besaß über sie etwas zu wissen.

Sakura, hat diese Fähigkeit während ihres Trainings bei Mekade gelernt. Er ist ebenfalls ein Nitsu.“

„Tsunade, zischte ich nun bedrohlich, es könnte jemand lauschen, ist es nicht gefährlich hier darüber zu sprechen.“

„Nein, keine Sorge, ich habe diesen Raum mit einem Bann belegt, wir können nicht hören, was draußen passiert und sie nicht, was hier passiert.“

Betretenes Schweigen erfüllte nun den Raum. Sai und Naruto kämpften um ihre Selbstkontrolle, Kakashi war in sein Flirtparadies vertieft und ich stand da und dachte darüber nach, wie ich mich fühlen würde, wenn mein bester Freund plötzlich derart wichtig wäre.

Ich dachte, dass gleich ein Wutausbruch von Naruto folgte, warum ich es ihn nicht gesagt hätte, oder dass es unverantwortlich sei mich als Anbu aufzunehmen doch nichts dergleichen passierte. Er schwieg.

Tsunade sah wieder auf ihre Unterlagen

„Eins noch, bevor ich euch entlasse. Woher wusstest du von den Ninjus, Sai?“

„Meine Eltern, waren einstmals die Beschützer eines Nitjus gewesen.“

„Interessant, und sehr passend, sie sah belustigt aus“

Es gab so vieles, dass ich über Sai nicht wusste, vielleicht konnte er mir irgendwann einmal erzählen, was in seiner Vergangenheit passierte.
 

Wie ein Schatten flogen wir durch die Bäume der Berge. Wir merkten nicht, dass wir schwitzten, wir merkten auch nicht, dass wir uns anstrengten, wir waren eins mit dem Immerkehrenden Rhythmus unserer Schritte, schließlich waren wir schon seit einem Tag unterwegs. Wir hatten kein Wort gewechselt, als wir uns am Tor Konohas trafen. Ich wusste den Weg und lief voraus, die anderen hinterher. Wie ein Rudel Wölfe auf jagt nach Beute.

Gegen Abend sahen wir schon die Umrisse des Hauses und erreichten es kurz danach.

Ich sah mich um, nichts hatte sich verändert, alles sah genauso aus wie bevor ich gegangen war nur fehlte irgendwie….das Leben. Beunruhigt sah ich mich um und aktivierte mein Chakra. Ich spürte nichts, rein gar nichts außer die drei Chakras meiner Gefährten.

Ich setzte einen Schritt vorwärts, dann zwei und erreichte schließlich das Haus.

Lautes Knarren war zu vernehmen als ich die Tür vorsichtig öffnete. Ich trat in einen dunklen Raum, niemand. Dann fiel plötzlich mein Blick auf den Boden, dort vor mir war alles bedeckt mit getrocknetem Blut, das bis zum Schlafzimmer verlief. Mein Herz begann zu pochen, meine Beine zu zittern, ich hatte schreckliche Angst. Jemand packte mich am Arm, es war Naruto, der mich alarmierend ansah. Aber…mit einer unaufhaltsamen Gewissheit wurde mir plötzlich klar, dass niemand lebendes in diesem Haus war. Ich setzte mich wieder in Bewegung bereitete mich auf alles vor und riss doch meine Hände vor den Mund als ich das Schlafzimmer betrat, um einen Schrei zu unterdrücken. Dort lag Mekade, tot auf dem Boden durchbohrt mit einem fremden Schwert in der Brust. Seine Augen waren geschlossen, doch in seinem Gesicht konnte ich keinen Frieden erkennen. Ich drehte meinen Kopf weg. Ich konnte diesen Anblick nicht ertragen. Nun standen auch die anderen da und starrten meinen ehemaligen Meister an. Kakashi hatte sich als erstes wieder gefangen und drückte meine Hand.

„Sakura,Naruto, Sai, (flüsterte er), wir müssen hier sofort weg, wir sind in Gefahr.“

Ich erschrak und dann erkannte auch ich plötzlich die vielen Chakras von draußen. Sie hatten das Haus umstellt.

Ich löste mich aus seinen Griff und öffnete mit einem Schlüssel, den ich zuvor von Mekades Hals genommen hatte eine Schublade, denn ich wusste, dass sich in ihr diese Schriftrolle befinden sollte. Mekade hatte mir davon erzählt gehabt. Ich nahm sie, öffnete sie kurz und erlahmte als ich sah, was dort geschrieben stand, aber ich hatte keine Gelegenheit mehr etwas zu sagen, denn wir wurden angegriffen.

Sie kamen von überall, schwarz bekleidete hervorragend ausgebildete Ninjas. Ich hörte nur Kakashi rufen, dass wir uns aufteilen sollten, und ich rannte mit Kakashi vorne hinaus aus dem Haus, Naruto und Sai hinten.

Dort standen sie, etwa zwanzig Ninjas, und weitere zwanzig, die bei Naruto und Sai standen. Kakashi sah mich an und sprach, was mich überraschte mithilfe eines Übertragungs-Jutsus zu mir. „Flieh“.

Zu mehr hatte er keine Zeit, denn wir wurden wieder angegriffen. Drei kamen auf mich zu, wobei sich die Mehrheit gegen Kakashi wandte, ich nutzte diese Gelegenheit aus, um drei Schattendoppelgänger zu erschaffen und meine Gegner zu verwirren. Ich rannte so schnell ich konnte in den Wald, tiefer und immer tiefer, doch meine Schnelligkeit reichte nicht aus, ich war noch zu erschöpft von der Reise hierher. Sie holten mich ein und umzingelten mich.

Plötzlich vernahm ich ein noch nie gefühltes unglaubliches Chakra. Ich schaute nach oben und begegnete zwei schwarzen Augenpaaren. Er sprang von dem Baum runter und zog sein Schwert. Ich folgte und zog auch meins. Sekunden später waren wir in einen Kampf vertieft, der ähnlich wie der gegen meinen Realdoppelgänger zu keinem Ende kommen sollte. Die Deckung von ihm war hervorragend, seine Schläge stark und gezielt. Doch irgendwann entdeckte ich einen Fehler bei diesem Tanz und zielte mit meinem Schwert direkt auf seinen Hals, stoppte dann jedoch vor dem letzten endgültigen Todesschlag, als ich ebenfalls eine Klinge an meinem Hals spürte.

So standen wir da, er hatte sein Schwert an meinen Hals gelegt und ich an seinen, es war ein Unentschieden, wir beide wussten es. Das Keuchen unseres Atems war zu hören. Was sollte ich tun? Ich wusste es nicht, wussten sie, das ich eine Ninju war oder nicht? Wollten sie mich töten, sollte ich mich töten?

Doch alles kam anders, als ich nun kämpferisch in die Augen meines Gegenübers sah. Sie waren schwarz wie die Nacht und sein Gesicht glich dem eines vollendeten Gottes. Ich stockte und presste nur dieses eine Wort hervor: „Sasuke…?“

Und nur diese eine Unachtsamkeit, diese kleine Schwäche war der Moment, indem ich ihm gab was er wollte, einen Moment der Schwäche. Zu spät bemerkte ich, dass er ein Tausch-Jutsu angewendet hatte und seinen Platz mit dem eines Doppelgängers getauscht hatte und nun hinter mir stand. Ich spürte das Keuchen nah hinter mir und hörte nur noch dieses eine Wort „Ja.“ Als er mir von hinten gegen meinen Hals schlug und ich ohnmächtig wurde. Ich fiel und umarmte die aufkommende Schwärze, die sich vor mir ergab. Begrüßte sie als die Flucht vor meinem Gefühl des Hasses und der Liebe.

Ein neuer Weg

Ein neuer Weg
 

Ein Schmerz, der nicht auf dem beruhte, was mir widerfahren war breitete sich in mir aus und durchströmte mich wie der Wind mein Haar. Die Bewusstlosigkeit war nur ein vorübergehender Ausweg vor meiner Angst, sich dem zu stellen, was mich erwartete, wenn ich erwachen sollte. Nämlich er und ich wusste nicht ob ich ihn hasste, töten sollte oder ob noch irgendetwas von meinen einstmaligen Gefühlen für ihn übrig geblieben ist. Wenn dies tatsächlich der Fall sein würde, dann könnte es mein Handeln beeinflussen, ich musste also genau überlegen, was ich tun sollte.

Ich blinzelte kurz um herauszufinden wo ich mich befand und weshalb mir der Körper schmerzte. Wie ich vermutet hatte lag ich auf der Schulter eines Oto-Ninjas, der sich elegant und in einem enormen Tempo vorwärts bewegte. Wahrscheinlich direkt auf Oto zu, aber ich dürfte dort nie ankommen.

Ich hatte vorsichtshalber mein vollständiges Chakra unterdrückt, sodass man denken sollte ich sei noch bewusstlos. Ich konzentrierte mich auf die Chakras meiner Feinde. Sasuke lief direkt neben dem Krieger auf dem ich lag. Vor uns liefen zehn, hinter uns zwanzig und auf beiden Seiten von uns abermals zehn. Es würde eindeutig nicht einfach werden zu fliehen. Die Chakras meiner Team-Kollegen konnte ich nicht spüren und ich wusste nicht, ob ich das nun als gut oder schlecht einordnen sollte. Entweder sie waren entkommen oder im schlimmsten Fall umgebracht worden. Mein Herz wurde schwer bei dem Gedanken, das durfte nicht sein, ich musste zu ihnen, musste ihnen helfen, mir Gewissheit verschaffen.

Hätte ich doch bloß Kaguru mitgenommen, er hätte sich verstecken können und ich könnte mich mit ihm verbinden, sehen, was er sehen würde.
 

Plötzlich kam mir ein Gedanke, die Schriftrolle.

Sie befand sich nicht mehr in meiner Tasche, das durfte nicht sein, was sollte ich nun tun.

Ich musste zuallererst fliehen, ich durfte ihnen nicht geben, was sie wollten nämlich einen Ninju, denn ich war der festen Überzeugung, dass sie wussten, dass ich einer war, da sie Mekade getötet hatten und mich sonst sofort umgebracht hätten, oder nicht? Würde es Sasuke nicht zulassen?

Ich spürte nun wie sich der Trupp verlangsamte, es wurde immer stärker dunkler, man konnte seine Schritte schon nicht mehr sehen, sie würden wohl bis zum Morgenanbruch eine Rast machen müssen.

In dieser Zeit müsste ich fliehen, aber wie?

Ich müsste sie überraschen, alleine hatte ich in einem offenen Kampf gegen so viele Gegner keine Chance, besonders nicht gegen ihn.

Der Ninja, der mich trug blieb stehen und legte mich direkt vor einen Baum ab. Wie dumm, dass sie mich nicht gefesselt hatten, sie unterschätzten mich, ich versuchte ein Grinsen zu unterdrücken.

Unterschätzt niemals eine Ninju.
 

Ich blieb so erst einmal eine weile verharren und versuchte irgendetwas von den Gesprächen um mich herum zu belauschen aber man hatte mich schön an einem Platz platziert, an dem ich zwar umkreist von lauter Lagerfeuern aber ebenfalls mit einiger Entfernung zu ihnen lag.

Sie waren nicht dumm, was hatte ich auch erwartet aber sie rechneten nicht damit, dass ich schon wach war.

Ich schloss die Augen und ortete Sasuke, er bewegte sich in einiger Entfernung von meinem Schlafplatz am Rande des Lagers, wahrscheinlich um die Außenposten aufzustellen.

Gut, das würde die Sache leichter machen.

Ohne das mindeste Geräusch zu verursachen griff ich in meinen Brustbeutel und holte verschiedene Substanzen hervor, die ich hinter mich legte. Ich schloss die Augen und formte mit meinen Lippen die Formel für einen Realdoppelgänger. Ich übertrug stillschweigend mein Chakra und gab meinem Ebenbild den Willen mir zu gehorchen, das bedeutet, dass ich ihn steuern würde. Durch seine Augen sehen würde und er nach mir handelte. Wenige Augenblicke vergingen, dann spürte ich einen kalten Körper hinter mir liegen.

Bis jetzt hatte soweit ich das sehen konnte noch niemand Verdacht geschöpft. Ich schloss abermals die Augen und sprach mir Mut zu bevor ich in einer blitzschnellen Bewegung aufstand und in der Baumkrone über mir verschwand.

Wie ich erwartet hatte waren trotz meiner Achtsamkeit mehrere Ninjas auf die Geräusche aufmerksam geworden und verstummten in ihren Gesprächen, sahen zu mir herüber oder eher zu meiner Realdoppelgängerin, die immer noch auf dem Boden lag, dort, wo ich vor wenigen Sekunden noch gelegen hatte.

Ich hörte einen Ruf und sah mehrere Männer auf mein Ebenbild zugehen.

Sie würden meinen Atem nicht sehen, statt Grüner Schwarzen Augen entdecken, eben eine Puppe von mir. Sie war sehr gut gelungen, aber eben nicht lebendig und das konnte man schnell erkennen.

So übertrug ich kurz meinen Geist in den ihren, ließ sie sich blitzartig aufrichten und an den erstarrten Männern vorbeilaufen. Sogleich folgte reger Aufruhr im Lager. Überall hörte man Geschrei man sollte sie aufhalten aber ich wich geschickt mit ihrem Körper aus. Ich schaffte es sogar zu einem Rand des Lagers. Ich hatte es vollbracht etwa drei viertel der Ninjas mit meinen Realdoppelgänger abzulenken. Nun ließ ich ihren Geist los, ließ sie für sich kämpfen, auch wenn sie so nicht annähernd so stark war wie ich und sprintete nun selbst los genau in die Gegengesetzte Richtung.
 

Äste berührten meine noch vom Kampf verwundete Haut und kratzen mein Gesicht ebenso auf wie die von Stoff unbedeckten Stellen meines Körpers. Ich musste nur weg von hier, so schnell ich konnte, auch wenn ich nicht wusste wohin ich lief.

Aber…ich konnte nicht mehr, meine Kräfte waren so gut wie verbraucht. Ich stoppte und lehnte mich hechelnd an einen Baum, verband meinen Geist wieder mit dem meiner Doppelgängerin. Ich war überrascht sie noch lebendig, wenn man das so sagen kann, zu sehen. Sie hatte etwa fünf der Ninjas getötet. Viele Kunais steckten in ihrem Körper. Sie konnten ihr nichts anhaben, da sie nur durch einen Stich durchs Herz getötet werden konnte, ebenso wenig spürte sie Schmerz oder Anstrengung, aber das Chakra, welches ich ihr übermittelt hatte war fast aufgebraucht, sie würde nicht mehr lange standhalten. Ich drang abermals tiefer in sie ein und wusste nun warum sie sich nicht bewegte.

Sasuke stand direkt vor ihr und sah sie belustigt an.

„Hallo Sakura, beglückst du uns auch einmal mit deiner wirklichen Gesellschaft?“, fragte er belustigt. Wahrscheinlich hatte er das Leuchten in ihren Augen gesehen, als ich ihren erschaffenen Körper übernommen hatte. Er drehte sich zu seinen Leuten um.

„Seht her, dies ist ein durch eine Ninju erschaffene Kreatur von der ihr euch an der Nase herumgeführt hattet lassen. Ihr Idioten, welcher Mensch kann mit zehn Kunais im Körper aufrecht ohne Schmerz noch stehen, geht und sucht sie, findet sie und bringt sie wieder hier her, na los.“

Er drehte sich zu mir um.

„Du wirst nicht weit kommen, Sakura (Meinen Namen betonte er besonders)“

Ich spürte einen leichten Stich.

„Das werden wir noch sehen“ Mit diesen Worten zog ich sein Schwert und stach mir ins Herz. Er sollte mein Ebenbild nicht töten, diesen Gefallen würde ich ihm nicht geben.
 

Mit einem Ruck fand ich mich wieder in meinem originalen Körper wieder.

Ich lief wieder los, ich durfte nicht noch einmal gefangen genommen werden. Meine Karten standen eindeutig schlecht, besonders auch deshalb, weil ich schnelle Präsenzen auf mich zukommen spürte, ganz vorne das von Sasuke.

Mein Atem ging unregelmäßig. Ich stand auf einer Biegung und wusste nicht wohin. Ich schloss verzweifelt die Augen und wisperte in der Sprache der Götter die Frage in welche Richtung ich sollte. Und tatsächlich ich fühlte plötzlich wie der Wind genau in eine Richtung wehte. Ich schaute auf mit neu entschlossenem Blick und rannte aufs Neue los.

Aber weit kam ich nicht, denn vor mir erschien eine Sackasse. Eine sich um die Ecke ziehende Steinwand, die zu hoch war um hinaufzuklettern. Ich spürte sein Chakra, ich hatte Angst und schrie in Gedanken um Hilfe.

In diesem Moment formten sich an der Wand plötzlich Lichter. Erschrocken sah ich sie an. Es war eine aufeinander folgende Anordnung von Buchstaben in der Sprache der Götter. Ich lehnte mich gegen sie und wisperte sie.

„Der Weg endet in der Erfüllung Ninuosaku’s.“

Eine Tür öffnete sich vor mir und ich trat ein, genau in dem Moment, als Sasuke mit in blutrot getränkten Augen um die Ecke sprintete.

„Gefunden“, er lächelte war aber völlig aus der Puste.

Er erkannte auf einmal, wo ich mich befand nämlich in einem Gang, der in den Felsen führte. Hektisch rief ich:

„Schließen“, und tatsächlich die Wand schloss sich langsam, allerdings zu langsam für meine Begriffe denn Sasuke machte schnell einen Satz nach vorne und sprang gegen mich kurz bevor sich die Felswand vor den restlichen Verfolgern unaufhaltsam schloss. Ich verlor den Halt und fiel mit ihm auf mir auf den harten Steinboden.
 

Nun lag ich dort, ohne ein Wort oder irgendeinen anderen Hinweis auf meine Anwesendheit zu geben. Diese war allerdings auch nicht nötig, da mein Verfolger, mein Feind, direkt auf mir lag und ich wohl genauso gut wie er meinen, seinen Herzschlag fühlen konnte. Ich war in Unglauben getränkt und wusste nicht, was ich als nächstes tun sollte. Weglaufen hätte keinen Sinn gehabt, denn er hätte mich im Nu eingeholt, andererseits wusste ich nun auch nicht wie stark er tatsächlich geworden war, schließlich konnte ich beim Schwertkampf einigermaßen mit ihm mithalten. Eins war jedenfalls sicher, ich durfte die Steintür nicht nochmals öffnen, denn sonst hätte mich Ohachimara und das würde nichts anderes als Tod und Leid bringen, er würde mithilfe von mir und der Schriftrolle eine Macht erhalten derer er sich wahrscheinlich nicht einmal bewusst war.
 

Ich wollte gerade versuchen Sasuke von mir herunter zu rollen, da dieser aus einen mir unbekannten Grund nicht versuchte sich zu bewegen, als ich plötzlich Hände an meinem Hals fühlte. Er hatte sich blitzschnell zu mir umgedreht und drückte mich gegen den kalten Steinboden. Sein Atem hatte sich wieder etwas beruhigt, seine Augen allerdings waren immer noch Sharingan.

„Lange nicht gesehen Sakura“, er lächelte sarkastisch.

Ich lächelte nun auch.

„Oh nein Sasuke, die Freude ist ganz meinerseits.“

Wir spielten beide unser Spiel, aber dass ich mitspielte brachte ihn ein bisschen aus der Fassung, was hatte er erwartet? Das ich ihn um den Hals fiele?

Er sah mich nun sehr Furcht einflößend an.

„Öffne das Tor oder du bist tot.“

Ich durfte es nicht, war es mir wichtiger als mein Leben?

„Ich bringe dir und deinem Meister tot nichts, Nein.“

Er drückte fester zu.

„Sakura willst du sterben? Willst du das ich dich zwinge es zu sagen?“

Er würde mich foltern, nein.

Ich wusste nicht, was ich tun sollte.

Sollte ich es ihm sagen.

Würde er darüber lachen, würde er mich töten und dabei lachen.

Oder würde er mir beistehen.

Seine Gefühlskalten Augen sahen mich wie immer emotionslos an. Nichts an ihm hatte sich verändert, nicht einmal, das ich eine alte Teamkameradinn von ihm war schien ihn mehr zu interessieren.

Er drückte wieder fester zu, es tat nun wirklich schrecklich weh, der Schmerz wurde beinahe unerträglich und Luft bekam ich ebenfalls kaum noch.

Kurzerhand keuchte ich:

„Sasuke…..hör mir zu (ich hechelte), wenn du mich zu Ohochimara bringst werde ich ihm eine Waffe geben müssen mit der er die Hokages töten kann und Terror und Tot verbreiten kann…“

Er sah mich weiterhin undeutbar an. Allerdings lockerte sich sein Griff etwas.

„Was steht in der Schriftrolle?“

In der Schriftrolle, ja, sie sollte verbrannt werden, sie dürfte nicht existieren. Aber ich sagte es nicht laut, ich schwieg. Er drückte nun wieder fester zu.

„Was steht in der Schriftrolle“, schrie er nun beinahe entnervt.

„Wie man (ich stockte, ich hatte Angst), wie man die Macht der Götter für kurze Zeit erlangen kann.“

Nun war es raus, vielleicht hatte er ja noch einen Funken von Menschlichkeit an sich und würde mir helfen, ich schloss meine Augen.

Der Griff um meinen Hals wurde wieder lockerer, verblasste aber nicht ganz.

„Woher soll ich wissen, dass du mich nicht belügst?“

„Gar nicht, aber (in meiner Stimme spiegelte sich Verzweifelung wieder) willst du, dass nur wegen deiner Rache viele Menschen sterben, weil du mich, wie es wahrscheinlich dein Auftrag ist, zu ihm bringst…..Ich bin es Sasuke, Sakura, auch wenn ich lügen könnte so ist die Gefahr, dass es wahr wäre zu groß, verstehst du?“

„Tzt, was interessiert es mich, ob andere Leute sterben oder nicht.“

Ich lächelte ihn an, ja ich lächelte, obwohl mir eigentlich nicht nach einem Lächeln zumute war.

Ich seufzte.

„Ganz einfach Sasuke, deine Eltern starben von den Händen deines Bruders. Du wurdest verletzt und die Narbe die bis heute tief in dein Fleisch schneidet verblasst nicht bevor du ihn zur Rechenschaft gezogen hast…aber, diese Menschen haben kein Recht angegriffen und getötet zu wären. Du wärst nicht besser als dein Bruder, wenn du anderer Leben zerstörst um deinem Ziel näher zu kommen.“

Ich senkte den Blick.

Sein Griff löste sich nun vollends und zurück blieb ein Pochen an meinem Hals. Ich hustete und faste mir schmerzend an den Hals. Dann sah ich ihn wieder in die Augen.

Es waren jetzt keine Sharingan mehr zu sehen, nicht das kleinste bisschen ließ darauf deuten, was er dachte. Er sah mich plötzlich wieder ernst an.

„Schließen wir ein Übereinkommen.“

Ich glaubte ich hörte nicht recht, Sasuke und ein Übereinkommen?

„Was für ein Übereinkommen“ fragte ich.

„Ich verspreche die Schriftrolle, nachdem wir diese Höhle verlassen haben, zu zerstören, damit mein Sensei nicht diese Macht bekommt.“

„Und dann?“

„Dann werde ich dich trotzdem zu ihm bringen.“

„Aber Sasuke, vielleicht hat er andere Schriftrollen, die ihn ebenfalls mehr Macht…“

Weiter kam ich nicht, denn ich wurde grob von ihm gegen die Wand gedrückt.

„Schweig, du kannst mit meinem Angebot zufrieden sein, sei froh, dass ich es dir überhaupt anbiete.“

Ich senkte abermals den Kopf. Was hatte ich erwartet, dass er mir helfen würde, nein, sicher nicht Sasuke.

Was sollte ich tun, wieder wusste ich keine Antwort, ich denke nicht, dass ich nochmals fliehen könnte, ich käme zu Ohachimasu, ich saß in einer Falle aber mir blieb nichts anderes übrig. Vielleicht bekäme ich ja Hilfe von außen, wenn ich nur Verbindung mit Kaguru aufnehmen würde. Ich hob mein Haub und sah in seine pechschwarzen Augen. Er war immer noch wunderschön. Sein Haar war ebenfalls schwarz und vermischte sich mit dem Licht aus den Ritzen der Decke von den Strahlen des Mondes. Ich seufzte, ich durfte so etwas nicht denken, ich musste ihn hassen.

„Einverstanden.“

„Gut, (er lächelte und bei diesem lächeln erschauderte ich) dann öffne nun die Steintür.“

Ich stellte mich neben ihn und rief:

„Der Weg endet in der Erfüllung Ninuosaku’s , öffne dich!“

Doch es tat sich nichts. Sie wollte sich nicht öffnen, dabei hatte ich mir die Wortfolge genaustens eingeprägt.

Was bedeutete dieses Ninuosaku eigentlich, ich hatte nie davon gehört und eigentlich war ein Eingang in eine Steinhöhle, die mit Worten geöffnet wurde auch ziemlich ungewöhnlich.

Sasuke wurde ungeduldig.

„Was ist denn, warum öffnet sie sich nicht?“

„Ich…ich weiß es nicht, ich war mir sicher das Richtige gesagt zu haben.“

„Was soll das heißen, sag es noch mal!“

Ich sagte es abermals und probierte nun auch jede Wortfolge zum Öffnen in der Sprache der Götter aus die mir einfiel aber nichts tat sich.

„Es geht nicht“ wisperte ich.

Er drehte sich bedrohlich zu mir um und drückte mich nochmals an die Wand.

„Was soll das heißen es geht nicht.“

„Ich betrüge dich nicht, wenn du das meinst, ich habe alles ausprobiert, es geht nicht.“

Er war wütend, seine Augen bekamen einen leichten Rotschimmer, dann drehte er sich von mir weg und stieß einen genervten Laut aus.

Er sah in die Schwärze des Korridors.

„Weißt du, was das für ein Eingang ist?“

„Nein.“

„Dann lass uns gehen.“

Ich sah ihn an, er hatte mich nicht weiter bedroht, glaubte er mir tatsächlich.

„Warte“

Ich schloss meine Augen und sang ein Lied über das Licht des Feuers in der Sprache der Götter, sogleich entflammten Leuchten an der Wand, die den Korridor bis in die tiefe erhellten.

Sasuke sah mich erstaunt an, sagte aber nichts weiter und ließ mich vor ihm gehen.

So gingen wir hinein in das Unbekannte, das gleichwohl ein Teil unser beider Dasein werden sollte.

Ninuosaku

Ninuosaku
 

Es war unerträglich still. Man konnte nur unsere Schritte auf dem steinernen Boden hören, die sich in regelmäßigen Abständen immer weiter in die Höhle bewegten oder eher Ninuosaku entgegen. Wir suchten einen Ausgang, fanden jedoch nichts weiter als einen endlosen, sich in die tiefe ziehenden Gang, der nicht zu enden vermochte und von Fackeln an den Wänden erleuchtet wurde.

Wir hatten bis jetzt nicht einmal ein Wort gewechselt.

Er schwieg und ging genervt hinter mir. Ich jedoch merkte wie meine Kräfte immer weniger wurden, der Kampf, die Flucht, all das hatte zusehends an meiner Kraft genagt. Aber ich wollte keine Schwäche zeigen, nicht vor ihm.

Ich sah stur gerade aus und entdeckte plötzlich Schriften an der Wand, die in reinem Gold geschrieben waren. Allerdings in der Sprache der Götter, was die ganze Situation irgendwie noch seltsamer machte.

Ich stoppte und Sasuke lief genau in mich hinein.

„Hey, pass doch auf!“

Ich sah ihn nicht an, sondern deutete nur auf die Schriften an der Wand. Er beugte sich vor und seufzte dann.

„Ich kann damit nichts anfangen. Diese Schriftzeichen sind mir unbekannt. (Er sah mich an) kannst du sie lesen?“ Er wirkte ziemlich genervt aber auch etwas…..angespannt.

Ich las laut vor.

„Voller Inbrunst führt jeden Ninju reinen Herzens dieser Weg direkt nach Ninuosaku, Willkommen Führer der Gottessprache.“

Ich war verdutzt. Sollte sich hier eine Stadt oder ein Ort befinden an dem Ninjus gelebt hatten, viele Ninjus. Mekade hatte mir gegenüber niemals irgendetwas davon erwähnt.

Allerdings, vielleicht ergäbe sich mir daraus ein Vorteil. Eine Wand, die sich nur mir öffnet, ich grinste.

„Sakura, lass uns weiter gehen.“ Er zog mich brutal am Arm und schubste mich vor ihn.

„Sei nicht so grob, verdammt. Ich bin bis jetzt noch keine Gefangene.“

„Doch bist du.“ Er grinste, ich konnte es aus den Augenwinkeln aus sehen. Ich drehte mich nicht um, sondern ging weiter.

„Sasuke, ich bin diejenige, die uns hier einen Weg hinaus finden kann, die einzige, ich bin ebenfalls deine alte Teamkameradin und ebenfalls war ich dein Freund. Was ist mit dir, hast du das alles vergessen, hast du es verdrängt (ich drehte mich um) bist du wirklich so kalt wie das Gestein, das uns umgibt, nichts weiter als ein Mensch ohne Inhalt (ich schrie jetzt und ließ meinen Gefühlen freien lauf) oder eine Puppe mit dem einzigen Wunsch Rache zu nehmen. Was bist du nur für ein Mensch?“

Er sah mich zunächst völlig überrumpelt an, doch dann begannen seine Augen wieder eine rote Färbung zu erhalten, sein Gesicht verzog sich vor Zorn. Er ging einen Schritt auf mich zu.

„Du kannst dir nicht im geringsten Vorstellen wie ich mich fühle, du bist nur ein dummes, schwaches, kleines Mädchen, dass sich doch bestimmt erhofft gleich von ihren Freunden gerettet zu werden, oder nicht?“ Er lachte zynisch.

Wir schrieen uns beide gegenseitig an.

„Nein, da du sie ja vielleicht töten hattest lassen.

Ich bin auch verdammt noch mal nicht schwach, der einzige, der hier schwach ist, bist du, Sasuke, weil du wegläufst vor der wahren Welt, versteckt hinter einer Mauer aus Eis, aus Angst erneut betrogen zu werden.“

Er verstummte. Erkannte er vielleicht, dass ich Recht hatte?

Er flüsterte nun.

„Das stimmt nicht, ich habe vor nichts Angst und schon lange lasse ich mir von dir nichts sagen.“

„Warum Sasuke (fragte ich trocken), hast du Angst, dass ich recht haben könnte, Angst es einfach nicht gesehen zu haben, blind vor Hass zu sein?“

Er gab einen wütenden Schrei von sich und presste mich gegen die Wand, so dass unsere Gesichter sich nur wenige Zentimeter voneinander trennten.

„Sei still“, zischte er bedrohlich und sah mich mit Sharingan an.

„Warum, ich habe recht, du hast Angst vor Gefühlen, davor durch sie verletzt zu werden.“

„Sei still!“

„Nein“

Er zog meinen Körper an seinen, legte seine Hände um meine Taille und küsste mich, so dass ich nichts mehr sagen konnte, ich schweigen musste.

Ich zitterte, es war einfach nur unbeschreiblich, der Moment hatte etwas Vollkommenes an sich, wie die Sonne, die dich eines Morgens aufweckt durch die warme Berührung deiner Haut. Ich gab mich wenige Sekunden diesem Kuss hin. Dann seufzte ich innerlich.

Ich durfte ihn nicht lieben, dann wäre ich eine zu leichte Beute für seine Anhänger und für ihn selbst.

Ich stemmte meinen Körper gegen ihn und schubste ihn von mir weg, so dass er mehrere Schritte zurückweichen musste.

Ich fasste mir gedankenverloren an den Kopf und stellte mich vor ihn.

„Wir sollten besser weiter gehen.“

Er sah mich sehr durchdringend an, solch einen Blick hatte ich bei ihm noch nie gesehen, zeigte er etwa…..Gefühle?

Ich drehte ihm den Rücken zu.

„Hast du meine Freunde, (ich schluckte) hast du sie umgebracht?“

Zunächst schwieg er und mein Herz schlug schneller und schneller.

„Nein, sie konnten fliehen, aber sie waren sehr schwer verletzt.“

Ich gab einen erleichternden Laut von mir.

Er legte seine Hand auf meine Schulter.

„Lass uns noch ein bisschen weiter gehen, bevor wir eine Rast machen.“

„Gut“

So schwiegen wir weiter und gingen die Gänge entlang in die Tiefe Ninuosakus.
 

Es dauerte nicht lange und der Tunnel wurde breiter und breiter, die Wände begannen sich zu verändern, sie waren verziert mit Zeichnungen und vielen Inschriften.

Es blieb nicht die Zeit alle zu entziffern, wir mussten hier hinausfinden, wir hatten weder Wasser noch etwas zu Essen bei uns und gingen schon etwa ein paar Stunden diese Gänge entlang.

Dann sahen wir es. Ein riesengroßes Tor, das sich vor uns erhob. Äußerst beeindruckt blieben wir wenige Schritte vor ihm stehen und sahen dieses Meisterwerk der Architektur an. Es war nicht nur einfach eine Tür. Überall an ihr konnte man Inschriften in der Sprache der Götter entdecken und ebenfalls sehr viele Zeichnungen, die zeigten, was sich wohl hinter den Toren befinden musste. Eine Stadt, in der früher Ninjus geboren, ausgebildet und gestorben waren.

Obwohl ich die Sprache erst vor kurzem gelernt hatte, fühlte ich mich ein bisschen zugehörig zu diesen Menschen und ihrer Kultur und war somit bekümmert beim Öffnen des Tores eine völlig zerstörte Stadt vorzufinden, die einstmals in einer wundervollen Pracht erstrahlt sein musste.
 

Der Anblick, der sich uns bot, ist nicht leicht in Worte zu fassen. Man könnte ihn mit der Stadt Atlantis vergleichen, die versunken im Meer, auf einer Legende beruht und nur aus Erzählungen verschiedener Menschen.
 

Es war eine Stadt mit feinen Bauten aus Holz und Stein, die alle miteinander verbunden waren. An ihren Fassaden waren letzte Goldverziehrungen zu erkennen, die allerdings größtenteils von den Zerstörern dieser Stadt entfernt wurden, höchstwahrscheinlich, um noch mehr Profit aus ihrem Sieg herauszuschlagen- die Gier der Menschen…warum trachten sie unaufhörlich nach Reichtum, wo es doch so viel wichtigere Dinge im Leben gibt?

Überall waren mit Stein gepflasterte Wege, die durch viele Häuserreihen verliefen, zu erkennen.

Da wir uns auf einer Anhöhe befanden hatten wir den Blick über die ganze Stadt, so erkannte ich ebenfalls den prachtvollen Tempel im südlichen Teil der Stadt, sowie den Markt- oder Sammelplatz direkt in der Mitte der Stadt in dessen Mitte sich ein sehr eleganter Brunnen mit einer Engelsfigur befand.

Es war als sehe ich zum ersten Mal in meinem Leben etwas von Menschenhand Erschaffenes, dass mein Herz berührte, so schön war es. Nichts war je vergleichbar mit dieser Anmut gewesen, nichts hatte mich auf diesen Anblick vorbereitet und nun war alles zerstört, diese Schönheit einfach vernichtet, ebenfalls durch Menschenhand. Welch Ironie des Schicksals!

Sasuke stellte sich neben mich und sah ebenfalls berührt auf die Aussicht, die sich ihm bot.

„Eindrucksvoll nicht?“ Er sah mich an.

„Es ist ein Beispiel, dass Schönheit, so wie auch alles andere auf der Welt vergänglich ist. Das Menschen fähig sind zu erschaffen zu zerstören und zu töten.“ Ich sah traurig auf die Trümmer.

„Du hast dich verändert Sakura.“

Ich sah ihn nicht an.

„Ja, das habe ich, was blieb mir im Leben außer der Sehnsucht nach Ganzheit.“

Er lachte plötzlich.

„Hör dich bloß an Sakura, solch einen Satz hab ich sehr lange nicht gehört.“

Ich sah ihn perplex an. Er lachte, Sasuke lachte, hatte ich etwas verpasst?

Ich lächelte ihn an, er verstummte und sah mich wieder so seltsam an.

„Wahrscheinlich passe ich mich dieser Umgebung und ihrer Geschichte an.“

„Tu das ruhig, aber sieh (er zeigte mit dem Finger nach links auf die eine Seite der riesengroßen Höhle) dort ist ein Durchgang, sicherlich gibt es dort einen weiteren Ausgang“

Er hatte recht, dort konnte man einen weiteren Gang erkennen, so wie in jeder Himmelsrichtung der Höhle.

Ich sah ihn mit großen Augen an.

„Würdest du mir erlauben, einmal die Stadt zu betreten und nach etwas Brauchbaren zu sehen, nicht lange.“

Er schnaubte einmal, aber es kam kein Wutausbruch oder genervter Ton.

„Gut, wir sollten eh erst einmal Rast machen, bevor wir weiter gehen. Ich suche einen Schlafplatz und du siehst dich ein bisschen um. (Er sah mich böse an)Komm nicht auf den Gedanken zu fliehen, du weißt, auch wenn du dein Chakra unterdrückst, ich kann es dennoch spüren, genauso wie du meines. Und versuche gar nicht erst einen Realdoppelgänger zu erschaffen.“

Ich sah ihn verdutzt an. Woher wusste er von dem Namen meiner Technik?

„Einverstanden.“

Er nickte und gemeinsam gingen wir den Weg nach unten.
 

Krachend fielen verschiedene Bücher auf den Boden. Eine große Staubwolke bildete sich und unwillkürlich musste ich anfangen zu husten. Welch eine Verschwendung nur Dinge zu plündern, die für die Eroberer einen geringen Wert brachten aber zum Glück für mich, denn anscheinend, gehörten Bücher nicht dazu, dem war ich mir nun sicher, nachdem ich in jeden, der von mir durchsuchten Häuser jede Menge Bücher gefunden hatte. Doch, alle diese Schriften brachten mir nichts, sie beinhalteten nur das, was ich in anderen Büchern Konohas ebenfalls finden konnte, nur eben in einer anderen Sprache, einer heiligen Sprache.

Ich stand auf und sah mich um.

Von der Einrichtung selbst war kaum noch etwas übrig geblieben. Ein Tisch, Sitzmöglichkeiten und Dekoration, sowie Regale voller Bücher, die größtenteils, wie sich heraus gestellt hat über Medizin und Architektur handelten.

Ich legte die Schriftrolle zur Seite und stand auf, ging aus dem Haus.

Ich sah die Straße entlang und für einen kurzen Moment glaubte ich die Straße in ihrem alten Glanz zu sehen voller Leben und Kindern, die lachend an mir vorbei liefen. Dann verblasste das Bild und zurück blieb das Bild einer zerstörten Stadt. Ich wandte mich um.

Ich wusste nicht wie lange ich Zeit hätte zu suchen, bevor mich Sasuke holen würde.

Allerdings….irgendwie kreisten meine Gedanken immer wieder zu anderen Dingen, warum hatte mich Sasuke geküsst?

Ich fasste mir an die Lippen. Wollte er Spaß? Wollte er sich über mich lustig machen, mich bloß stellen, mit mir spielen oder wollte er mich wirklich einfach nur zum Schweigen bringen?

Ich zuckte mit den Schultern. Sasukes Handeln hatte noch nie richtigen Sinn ergeben, nicht in der Vergangenheit und wahrscheinlich ebenfalls niemals in der Zukunft.

Leise schritt ich in ein Gebäude, das neben dem Tempel kurz vor dem Marktplatz stand. Und atmete erleichtert auf. Ich hatte letztenendes doch noch die Bibliothek gefunden.

Doch war auch diese größtenteils ausgebrannt. Ich fand sehr viele verbrannte Schriften, doch auch diese Bücher waren nicht annähernd über Kampfkünste oder geheime Techniken der Ninju. Frustriert blickte ich mich weiter um, irgendwo mussten sie doch zu finden sein.

Ich schloss die Augen und ließ mein Chakra freien Lauf in der Hoffnung vielleicht irgendeine Reaktion hervorzurufen. Und tatsächlich, ich spürte plötzlich einen Luftzug von meinen Beinen aufsteigen. Ich sah auf den Boden, bemerkte jedoch zunächst erstaunt mein Chakra, welches sich in einem gelb-weißen Licht um mich gesammelt hatte. Ich beließ es dabei und untersuchte den Boden. Nach kurzen Suchen fand ich auch, was ich gesucht hatte.

Eine Falttür, die ich sogleich öffnete und hindurch schlüpfte.

Ich landete auf hartem Stein und blickte in die Finsternis vor mir. Schnell durchflutete ich den Raum mit meinem Chakra, so dass ich besser sehen konnte und musste kurzerhand nach Luft schnappen.

Wie erstarrt sah ich in einen für mich nie endenden Gang an den Seiten bestellt mit Aneinanderreihungen von Bücherreihen, verlaufend bis in die Unendlichkeit.

Ich ging an den Regalen voller brauchbarer Schriften entlang, die über jegliche Technik auf dieser Welt Auskunft zu geben schien. Welche Macht damit zusammenhing hätte ich mir nicht einmal in meinen Träumen vorstellen können.

Ich war so bezaubert, dass ich die Hand, die plötzlich meine Schulter berührte erst im letzten Moment bemerkte und fast einen Herzstillstand bekam.

„Sasuke? Bist du das?“

„Ja, wenn nicht wärst du schon tot.“

Bist du also nicht mein Feind? Ich sagte das nicht laut, sondern beließ es dabei.

„Dieser Gang führt direkt nach draußen. Ich kann den Luftzug spüren, wenn ich genauer drauf achte.“

Er sah mich an.

„Gut, dann machen wir hier Rast und gehen morgen weiter.“

„Lass uns doch in ein Haus gehen und dort Feuer machen, sicherlich wird es ohne Bewegung recht kühl.“

Er zog spöttisch seine Augenbrauen hoch.

„Sehnt sich das kleine Mädchen nach einem Bett.“

„Nein, das große Mädchen sehnt sich nach einem warmen und angenehmen Ort.“

„Das ist das gleiche.“

Genervt ging ich noch einmal die Reihen voller Bücher durch und schnappte mir die Interessantesten, die ich auf Anhieb sah. Dann fiel mein Blick auf eine Schrift, die in einer Vitrine lag. Diese zerbrach ich und entnahm das Buch.

„Sei doch nicht so grob, das Glas hat auch Gefühle.“

„Oh Sasuke, steht auf meiner Stirn etwa „Bitte nerven“?“

„Nein, aber groß genug wäre sie.“

Ich spürte wie ich wütend wurde, mein Chakra, das immer noch frei war sammelte sich um mich und blitzte. Er sah mich belustigt an.

Ich schwieg, wandte mich um und sprang aus der Falttür nach oben.
 

Mit zusammengezogenen Knien saß ich vor dem Feuer in einem der zerstörten Häuser.

Sasuke lehnte sich mit geschlossenen Augen ebenfalls an eine Wand direkt neben meinem Schlafplatz. Verstohlen blickte ich kurz zu ihm. Er schlief nicht, man merkte es an seinem Atem und der Unterdrückung seines Chakras, denn die Tatsache, dass er es unterdrückte, sagte schon aus, dass er es tun musste, wenn er wach war, und nur wenn.

Ich nahm die Hände von meinem Knien und legte mich senkrecht vor das Feuer, seufzte.

„Sasuke!“

Ich hörte ein gebrummtes Hnh.

„Hast du Itachi schon getötet?“

Er öffnete die Augen, sah direkt in die meine.

„Nein“, sagte er fest.

„Denkst du, du bist stärker als er?“

„Ich weiß es nicht.“

„Weshalb nicht, du musst die letzten fünf Jahre doch mit trainieren verbracht haben?“

„Warum interessiert es dich.“

Ich lächelte traurig.

„Nun ja, ich habe dich einmal geliebt, vielleicht will mein früheres Ich wissen, was du bis jetzt erreicht hast.“

Er sah mich kalt aber auch spöttisch an.

„Wie schade das Wort „hatte“ zu hören. Aber, ich denke, da es dein altes Ich wissen wollte und nicht dein neues musst du es jetzt nicht wissen.“

Schade? Fand er es wirklich schade, dass ich ihn nicht mehr liebte. Eigentlich wusste ich es nicht, Hass war schließlich nahe an Leidenschaft. Eine Leidenschaft, die aus Liebe entstand und somit war beides nicht weit voneinander entfernt.

„Du hast ihn also nicht getötet, waren ja wirklich erfolgreiche fünf Jahre für dich.“

Der Spott in meiner Stimme verfehlte seine Wirkung nicht, ich entdeckte den Anflug von Ärger in seinen Augen.

Er stand auf und kniete sich neben mich.

„Sakura, willst du mich provozieren. Ich kann sehr unüberlegt werden, wenn ich wütend werde.“

Er nahm mein Kinn und zwang mich direkt in seine Augen zu sehen. Ich blickte ihn hasserfüllt an.

„Es ist des Menschens recht die Blinden zum Sehen zu bringen.“

Er nahm seine Hand weg und begutachtete mich wie ein Stück Vieh.

„Du bist eine seltsame Frau.“

„Oho, du kennst also tatsächlich verschiedene Frauen.“

Eine Falte zeigte, dass mein Kommentar ihm nicht gefiel, er blieb aber locker.

„Ich bin neunzehn und auch nur ein Mann.“

„Wirklich ein Mann, da fehlen aber die wichtigsten Eigenschaften.“

„Die weren?“ Er sah mich selbstsicher an.

„Charme“ presste ich hervor.

Er blickte mich perplex an, damit hätte er wohl nicht gerechnet.

„Ich besitze sehr wohl Charme.“

„Tatsächlich, hab wohl bis jetzt noch nichts davon gemerkt.“

Er beugte sich über mich.

„Wirklich nicht?“

Ok, jetzt bin ich wohl zu weit gegangen. Es machte Spaß ihn zu provozieren aber ich musste immer noch meine Situation vor Augen behalten. Ich war hier allein mit einem Mann, der wahrscheinlich stärker war als ich.

„Ähm, na ja ich gebe es zu, ein bisschen vielleicht.“

„Nur ein bisschen?“ Er grinste triumphierend und beugte sich weiter runter.

Es wurde brenzlich, versuchte er mich etwa zu verführen? Ich stemmte meine Arme gegen seinen Körper.

„Danke ich brauche diese Art der Charme-Präsentation nicht.“

Er ließ es geschehen und setzte sich wieder neben mich hin.

„Schade, dass wir uns als Feinde wieder trafen.“ Mit diesen Worten stand er auf, setzte sich wieder an die Wand und sagte für den Rest des Abends kein Wort mehr.

Meinte er es ernst? Mit diesen Gedanken schlief ich ein.
 

Wieder einmal erklang der dumpfe Klang von Füßen die den kalten Stein berührten oder eher Sandalen, die dies taten. Nach einer halben Stunde war die lange Bücherreihe aus der Höhle zu ende gegangen und mit ihr die vielen Kenntnisse einer weit entwickelten Kultur. Außer drei in Vitrinen verstaute Schriften, die ich an mich genommen hatte und nun unter meiner Schwarz weißen Anbu Kleidung trug, die schon völlig verdreckt war.

Ich sah zu Sasuke. Gestern Abend hatte er tatsächlich etwas menschlich gewirkt, ein Mensch mit einem gesunden Verstand, fähig Gefühle zu zeigen. Ich hatte mir ein ganz anderes Bild von ihm gemacht. Das zeigte nur wie wenig ich ihn tatsächlich gekannt hatte. Es war eine Verliebtheit gewesen, die mich nur, naiv wie ich war, das sehen ließ was ich wollte zu sehen.

„Sakura, sobald wir die Höhle verlassen haben werde ich dich zu Ohachimasu bringen, du weißt das.“, unterbrach er die Stille.

„Ja, bringe mich zu ihm ich werde ihm nicht helfen und zunächst einmal bin ich eh nutzlos für ihn, ohne die Schriftrolle.“

Er sah nach vorne. Überlegte.

„Vielleicht hast du recht.“

Ich stöhnte.

„Er wird mich zwingen alle Schriften zu übersetzen, die scheinen, wichtig zu sein, und da ich es nicht freiwillig tun werde, wird er mich foltern.“

„Das wird er wohl tun.“

Ich hörte kein Mitleid. Nur eine Zustimmung. Berührte ihn das gar nicht.

„Er braucht mich nicht Sasuke, lass mich gehen.“

„Es ist mein Auftrag dich zu ihm zu bringen. Ich habe noch nie versagt.“

„Aber kannst du nicht einmal versagen, ein einzigstes Mal? In Konoha würde ich anderen Verfolgern entkommen, das weiß ich.“

„Es geht nicht.“ Er flüsterte.

„Mein Leben zerstören für dein Ziel, genauso wie das von anderen, die dir vertraut hatten.“

„Du brauchst es mir nicht immer wieder zu sagen, ich weiß es ja.“, er klang…schwach, seine Stimme war wie ein Hauchen.

Ich senkte den Kopf. Fühlte mich nicht mehr stark, sondern nur noch ausgeliefert.

„Und was ist, wenn ich dir mit meiner Macht helfe deinen Bruder zu töten?“

Er blieb stehen.

Ging aber dann wieder weiter.

„Es wäre nicht gerecht. Unser beider Stolz ließe so etwas nicht zu.“

„Dein Stolz, aber dann besitzt Ohochimaru auch keinen Stolz.“

Er nickte.

„Warum bleibst du noch bei ihm? Bist du nicht inzwischen stark genug?“

Er sah zur Seite, man sie ihn an, dass er mit sich rang.

Plötzlich blieb er stehen. Wir standen vor einer brüchigen Wand. Man spürte den Wind von draußen und trotzdem gingen mehrere Stufen nach unten und endeten direkt vor einen Wasserbecken. Er sah mich an.

„Warte hier!“ Mit diesen Worten machte er einen Köpper in das Wasser und verschwand. Ungeduldig wartete ich und wartete. Ich wurde ungeduldig und sorgte mich gar schon als ich ihn aus dem Wasser wieder auftauchen sah.

„Wir müssen hindurch tauchen, unten ist ein Durchgang nach draußen.“

Ich sah in das den feuchten Eingang, schüttelte mich fügte mich aber und sprang in das Wasser. Sogleich saugte sich meine Kleidung mit Wasser voll. Innerhalb weniger Augenblicke war ich pitschnass und fror.

Er tauchte und ich ihn hinterher. Er nahm meine Hand und führte mich in der einsamen, stillen Dunkelheit. Meine Lungen brannten und mein Herz schlug wie wild, ich hatte Angst vor dem Auftauchen aber gleichzeitig sehnte ich mich auch danach.

Mit einem Ruck durchstießen wir die Wasseroberfläche und atmeten die kühle Frühlingsluft ein.

Hinter uns sprudelte der Wasserfall, den Mekade so oft gezeichnet hatte, vor dem ich ihn verließ.

Ich erkannte ihn auf Anhieb wieder und erstarrte.

So nah war das Fundament einer Stadt seiner Kultur gewesen und für ihn doch unerreichbar durch sein Unwissen.

Sasuke und ich sahen uns an. Unsere Kleidung war so nass, dass sie wie eine zweite Haut saß. Plötzlich und unverhofft umarmte er mich innig. Ich hatte sogar das Gefühl, dass er sich eher an mich klammerte, aber niemand von uns beiden beendete diese leise Zärtlichkeit. Obwohl unsere in Wasser getränkte Kleidung unerträglich kalt war, durchfuhr mich ein wunderbares Gefühl der Wärme und mein Herz machte einen Sprung. Dann nahm er seine Hand, umfasste sanft meinen Nacken und küsste mich nochmals leidenschaftlich. Ich ergab mich diesem Kuss, nicht fähig mich zu wehren, denn zu schön war dieser intime Augenblick der Zweisamkeit.

Nach einem kurzen Augenblick löste er sich von mir und legte seinen Kopf an meine Schulter, sagte zögernd.

„Geh!“

Kriegsgeflüster

Kriegsgeflüster
 

Ist es einem wirklich nicht vergönnt Frieden zu finden, einfach nur zu leben ohne diese ständige Angst, diese ständige Sehnsucht, dieses ständige Gefühl der Einsamkeit?

Die Umgebung flog an mir vorbei, ich war schnell, man konnte fast meinen ich liefe davon und vielleicht war es das auch. Aber warum?

Ich hasste ihn doch, hatte mir geschworen ihn für immer zu hassen, aber warum tat es dann so schrecklich weh? Mein zusammengezogenes Herz, das krampfhaft versuchte seine Ketten zu sprengen um einfach nur bedingungs- los zu lieben. Es war uns nicht vergönnt Glück zu erfahren, wir waren wohl verdammt in die Ewigkeit Feinde zu sein. Feinde.

Ich blieb stehen und rang nach Luft. Ich war kurz vor dem Zusammenbruch, mein Körper war geprägt von der letzten Woche. Ich hatte kaum etwas gegessen, nur wenig getrunken, mich verausgabt und gekämpft. Mein Gefühlschaos musste man wohl auch dazu zählen.

Ich sackte gegen einen Baum und holte tief Luft in der kühlen Nacht.

Sasuke hatte mich einfach gehen lassen, ohne Bedingungen, ohne ein weiteres Wort gesagt zu haben, welches mir eventuell erklären könnte, warum er dies tat. Er hatte nur still gelächelt, es war ein echtes Lächeln gewesen und mein Herz hatte begonnen schneller zu schlagen. Ich wollte nicht fort, das war mir nun klar aber es war unausweichlich gewesen. Er war, ist und wird mein Feind sein, es sei denn er kehrt seinen Meister den Rücken, aber das war nur ein Wunschtraum, den ich schon seit mehreren Jahren hatte, eigentlich sogar schon aufgegeben hatte.

Ich musste wieder Vergessen, verdrängen, dass ich ihn liebte und geliebt habe, Liebe ich ihn denn oder ist es etwas anderes? Ich wusste es nicht und niemand war da um mir zu sagen, was ich tun sollte. Ich war wie immer allein mit mir in meiner Welt. Der Hauptartist meines Lebens.

Ich trank Wasser aus dem kleinen Flussbett, an dem ich vorbeikam und entnahm meiner Tasche die noch nassen Schriften aus Ninuosaku. Wie ich mir gedacht hatte, war der Schrift, die mit Gold überdeckt war nichts passiert, man konnte es immer noch sehr gut lesen, sie könnten später einmal sehr nützlich werden. Ich steckte sie zurück in die Tasche und begann wieder so schnell wie möglich von Baum zu Baum zu springen.

Morgen würde ich wohl wieder in Konoha sein. Was würde wohl passieren, wenn ich dort ankäme. Sicherlich würde Tsunade Freudentränen weinen, Naruto mir um den Hals fallen und Sai mich liebevoll anlächeln. Ich hatte wundervolle Freunde. Wieso reichte mir das nicht, sondern sehne mich nach Liebe, nach ihm.
 

Die Sonne bedeckte schon meine Kleidung mit dem Haruno-Wappen auf meinen Rücken. Sie strich warm über meine erschöpften Muskeln und ließen mich den Weg zurück nach Konoha ohne jegliche Schwierigkeit finden. Ich sprang vom Baum und landete vor einem Anhang, sah direkt auf die sich vor mir erstreckende Landschaft. Konoha, das friedlich und voller wärme zu mir aufblickte.

Ich atmete aus und machte mich auf den Abstieg und ging dann schnurstracks auf das Tor zu.

Seltsam, dass ich keine Späher entdeckt hatte, waren sie nun wirklich so unachtsam?

Ich ging an der Barrikade entlang und suchte den geheimen Eingang. Fand ihn, schlüpfte durch und befand mich schon auf dem Weg zu Tsunade, als ich plötzlich ein freudiges Geräusch hörte. Ich drehte mich um und sah in zwei gelbe vor Freude tanzende Augen von Kaguru, der enorm gewachsen war in nur dieser einen Woche, so dass man schon beinahe sagen könnte er wäre so groß wie ein Gepart, den ich aus Büchern kannte, natürlich in natura noch nie erblickt hatte. Ich war erstaunt, da ich dachte, dass Mitsus nur die Größe einer Katze erreichen konnten freute mich dann aber letzenendes sehr über diese Veränderung.

Er rannte auf mich zu und sprang in die von mir weit geöffneten Arme. Er leckte mein Gesicht von oben bis unten ab und da er nun so groß war gelang ihm das mit einem großen Zug. Lachend verzog ich das Gesicht und setzte ihn ab.

„Bist du aber schwer geworden.“ Er blickte beschämt und ich erlaubte mir leise zu kichern.

„Lass uns zu Tsunade gehen.“

Es wäre wohl für einen Außenstehenden ein seltsamer Anblick gewesen. Ein verdrecktes, mit Blut verschmiertes und vor Erschöpfung wankendes Mädchen und an ihrer Seite ein anmutiger, starker Mitsu , dessen Fell in der Sonne in der Farbe von Gold erstrahlte.
 

Ich klopfte, öffnete jedoch ohne auf das monotone „Herein“ zu warten.

Tsunade blickte von ihren Unterlagen auf, sie sah irgendwie ziemlich mitgenommen aus.

Ihr Blick wirkte auch seltsam verbittert, doch als sie mich erblickte verschwand diese Stimmung sofort, sie schrie meinen Namen, umkreiste ihren Schreibtisch und umarmte mich mütterlich. Irgendwie kam mir diese Situation sehr bekannt vor. Wie oft würde ich sie wohl noch erleben. Sie löste sich von mir und nahm mein Gesicht.

„Mein Gott, du siehst ja furchtbar aus, Sakura.“

Ich grinste. Ihre ersten Worte galten nicht der Tatsache, dass ich noch lebte oder entkommen war, sondern wie meine Verfassung sei, typisch Tsunade.

„Ich habe Hunger, erfriere gleich und brauche dringend eine Mütze schlaf, kurz, du hast recht und es ist auch wunderbar dich wieder zu sehen.“ Ich lächelte süßlich. Kagurus Schnauze stupste gegen meine Hand und ich begann ihn zärtlich zu streicheln.

„Ich werde sofort dafür sorgen.“ Sie sah mich nun sehr ernst an.

„Wie geht es Naruto, Sai und Kakashi, geht es ihnen gut, sind sie am Leben? Bitte ich kippe gleich um vor Sorge.“ Tatsächlich fielen sie mir aufgrund der Berührung von Kaguru gerade ein. Ich sah sie verzweifelt an und suchte in ihrer Miene nach Antworten.

„Es ist alles gut, Sakura, sie sind schwer verwundet aber sind außer Lebensgefahr, Kakashi und Sai liegen noch auf der Krankenstation, Naruto hatte sich selbst geheilt. Sie haben sich sehr viele Sorgen um dich gemacht. Besonders Naruto hatte ziemlich viele Schuldgefühle wegen deiner Entführung. Du kannst gleich zu ihnen und danach musst du schlafen aber zunächst erzähl mir bitte, was vorgefallen ist.“

Ich setzte mich.

An diesem Tag kam ich nicht mehr dazu zu meinen Freunden zu gehen. Ich aß etwas und fiel auf mein Bett nachdem ich Tsunade alles, außer manchen Details, die meistens Sasuke und mich betrafen, erzählt hatte. Sie verstand auch so und war nicht sehr glücklich darüber, fand ich zumindest.

Bevor ich einschlief, neben mir lag Kaguru, hörte ich noch das Rauschen des Wasserfalls und Sasukes bitte „Geh“. Eine Träne verlief sich auf meine Wange, es sollte nicht so kommen. Ein Krieg sollte bevor stehen. Das Aufruhen an der Grenze Konohas soll schlimmer geworden sein, Tsunade hatte mir alles berichtet.

Aber noch mehr hatte ich Angst, dass diese Sehnsucht nach ihm mich zerfressen würde, ich musste versuchen es zu vergessen.

Wie vergisst man besser, als wenn man sich jemanden anderen zuwendet. Eine stille Verzweifelung vor dem Morgen.

Ich drehte den Kopf zur Seite und schlief ein, mit der Träne die langsam meine Wange entlang floss.
 

Das Kitzeln der Morgendämmerung und die leise Umarmung der Erschöpfung ließ mich am nächsten Morgen früh aufwachen. Mein Körper war wie gelähmt, die vielen Strapazen hatten ihm einiges abverlangt. Ich stand grummelnd auf und zog mich um, in die noch gestern Abend frisch gewaschene Anbu Kampfkleidung. Alltagskleidung käme nicht gemäß der gegebenen Situationen der Vorkriegszeit.

Falls es überhaupt zum Krieg kommen würde, darauf ließ sich die bisherige Situation in den Unruhegebieten noch nicht genau schließen, es wurden nur größere Angriffe auf Lager der Kämpfer Konohas vorgenommen. Immer mehr Verluste auf unserer Seite und immer mehr Revolutionäre auf der gegnerischen Seite. Frage war nun, ob die dortige Regierung diese Revolution unterstützte oder es tatsächlich nur eine letzte Aufbeugung war. Man musste mit dem Schlimmsten rechnen aber es gab immer noch die Hoffnung, dass es zu einer größeren Schlacht nicht kommen würde.

Wenn sich die Angriffe häufen würden, müssten auch wir, Team 7, die dortigen Reihen der Ninjas stärken. Ich hatte Angst und diese Machtlosigkeit ließ mich wieder einmal erkennen, dass ich so wie jeder andere nur ein Mensch war, sterblich und abhängig vom anderen Individuum. Ich zog mir im stehen die Schuhe an, pfiff nach Kaguru und machte mich auf den Weg zur Krankenstation.

Die Straßen waren zu dieser frühen Stunde ungewöhnlich voll mit Menschen, die gedankenverloren umher gingen, kein Lächeln austauschten, sondern ohne auf Hindernisse zu achten ihrem Ziel nachgingen und nicht einmal grüßten. In Konoha hatte sich eine Spannung verbreitet, die wohl auf die Angst vor einem Krieg beruhte. Wie traurig. Nichts ließ mehr auf die einladende Erscheinung gestern bei meiner Ankunft schließen. Es war eine Bedrückung, die einen förmlich mitzog in seinen Bann.

Ich jedoch behielt meine Laune bei, ließ mich nicht beeinflussen, sondern ging mit einem lächeln bewaffnet die hell erleuchteten Straßen entlang.

Die Krankenstation lag nicht weit entfernt von unserem ehemaligen Trainingsplatz, ich brauchte nur wenige Minuten um ihn zu erreichen und nur eine kurze Prüfung der anwesenden Chakras um festzustellen, wo meine Freunde lagen. Ich betrat die Station und ein mir bekannter Geruch von Blut und Leid strömte mir entgegen. Es war fast so, als versuchte alles meine Stimmung zu brechen.

Angekommen an ihrem Zimmern klopfte ich höflich und trat stillschweigend ein. Dort lagen zwei ziemlich zugerichtete Gestalten.

Kakashi sah mich überrascht und mit einem wirklich erleichtertes Lächeln an und bedeutete mir dann still zu sein, da Sai anscheinend noch schlief.

Ich stellte die Blumen, die ich zuvor für sie gepflückt hatte, na gut gekauft hatte, in eine Vase und platzierte sie auf einem Nachttisch zwischen den beiden Betten meiner Gefährten. Dann nahm ich Kakashi in dem Arm und sagte ihm, dass ich später noch einmal vorbei kommen würde, da ich nicht wollte, dass Sai wegen mir aufwacht, wenn ich laut drauf los redete. Ich trat zurück, küsste dann Sai auf die Wange und verließ den Raum.

Zielstrebig wanderte ich zu Narutos Haus, allerdings erblickte ich plötzlich neben mir die Grabstätte der Verstorbenen, zwar abseits von den Häusern aber schnell zu erreichen auf einer Wiese hinter den Bauten.

Mich überkam ein unbändiges Gefühl dort sein zu müssen. So schritt ich bedacht die Wege entlang zu dem Friedhof.

In dessen Mitte erstreckte sich ein gewaltiger Kirschbaum, der dort gepflanzt wurde, um meine Großmutter zu ehren, an einem so sonnigen Tag wie diesem. Inzwischen lagen dort ebenfalls meine Eltern. Ich stellte mich neben den Baum und entnahm ihm zärtlich drei Blütenblätter. Kniete mich zu den Gräbern nieder und legte sie auf jedes einzelne.

Es war nun etwa fünf Jahre her, dass meine Eltern starben und doch war es als wäre es erst gestern gewesen. Die Trauer hatte mich wie ein Stich in mein Herz getroffen, diese unbedingte Verzweifelung und der Selbsthass hatte gedroht mich zu zerstören, so als wenn ich vor einer Klippe stand, in die Tiefe sah, meine Augen leer und doch war ich zu feige den letzten Schritt zu tun, bis die Hände von Naruto und Ino meinen Arm zu fassen bekommen haben und mich zogen aus der Gefahr.

Ich drohte zu weinen, ich fühlte mich urplötzlich schrecklich alleine. Kaguru kam auf mich zu und kuschelte seinen Kopf an meinen Oberkörper, ich umschlang seinen Körper mit meinen Armen und schlurzte.

Dann vernahm ich ein Geräusch der Überraschung und sah erschrocken auf. Vor mir stand Naruto mit einem frischen Strauß voller wunderschöner rosa Blumen in der Hand.

Er ließ sie fallen und starrte mich an, dann veränderte sich der Blick in pure Glückseligkeit bis hin zu übermäßiger Erleichterung, er hatte Tränen in den Augen und stand so völlig aufgelöst vor mir.

Ich löste mich von Kaguru und rannte auf ihn zu. Blieb vor ihm stehen und wischte ihn eine Träne aus dem Gesicht.

„Nicht weinen, Naruto.“

Sein Gesicht verzerrte sich zu schmerz und ohne ein Wort gesagt zu haben nahm er mich vorsichtig in den Arm und drückte mich voller Inbrunst an sich, vergrub sein Gesicht in meinem Haar und verharrte so, ließ seine Angst und Verzweifelung langsam heilen.

Ich nahm ihn ebenfalls voller Berührung in den Arm.

Diese Umarmung hatte nichts mehr Freundschaftliches an sich, es war wie die Berührung zweier Liebender. Doch dieser Gedanke machte mir nichts aus, eher beruhigte er mich auf eine gewisse Weise.

Wir blieben noch einen Moment in dieser Erstarrung bis ich mich ebenfalls von ihm löste und ihn lächelnd ansah.

„Sakura…“ konnte ich nur leise von ihm vernehmen.

Ich lächelte auch jetzt noch.

„Naruto, lass uns zusammen Frühstücken gehen, dann kann ich dir alles in Ruhe erzählen.“

Ich nahm seine Hand, er blickte diese Geste verwundert an, wurde dann etwas rot um die Nase und nahm nun auch meine Hand.

Ich wusste nicht, was ich tat. Das ich ihn verletzte, ich ihm falsche Hoffnungen machte, ich seine Welt in eine Spirale aus Leid zogen würde. Naruto, verzeih mir.
 

Es war eine wirklich glückliche Zeit, die ich nun die nächsten Wochen verbrachte, sie erfüllte mein Herz und linderte meinen Schmerz genauso wie meine Sehnsüchte.

Naruto und ich, Sai und Kakashi waren jeden Tag zusammen, erledigten leichte Missionen und geniesten jeden Tag wie einen Rausch aus Erhabenheit. Wenn man es genauer betrachtet war es eine solche Zeit, die all unsere Sorgen vergessen ließ, ausgefüllt mit der Liebe zu anderen und der Gemeinsamkeit einer harmonischen Gruppe. Jeden Tag lachten wir und machten uns lustig über verschiedene Dinge. Wir waren so vernarrt in unsere Glückseligkeit, dass wir nicht erkannten, was um uns geschah, wie sich die Stadt veränderte, leerer wurde, doch ich merkte so vieles nicht, ich merkte nichts, nicht einmal das Begehren meiner Person.

Am Vortag zum Sakura - Fest, meinem Geburtstag, es waren zwei Wochen seit meiner Ankunft vergangen, brachte Naruto mich Heim und ich, die glückliche aber blinde Kämpferin merkte nicht seinen inneren Kampf.

Wir standen vor meiner Haustür und er sah mich verlegen an.

Ich lächelte verwirrt und sah ihn offen an.

„Gute Nacht, Naruto.“

Er sah mir direkt in die Augen und ich erschrak, vielleicht hatte ich erkannt, was sich in ihnen wieder spiegelte.

„Sakura….ich muss dir etwas sagen.“

Ich beugte mich vor.

„Was denn Naruto“, fragte ich.

„Es ist. Wir sind nun schon recht lange Partner und ich…ich fühle seit einiger Zeit ein Stechen in meinem Herzen.“

Ich sah ihn besorgt an, ich wollte es nicht wahrhaben.

„Es ist, dieses Stechen, seit weniger Zeit hatte ich ebenfalls erkannt, weshalb ich es besitze, warum es mich beeinflusst, mir den Schlaf raubt.“ Er schluckte. Mein Hals wurde trocken.

„ Dieses Stechen verdanke ich einer Person, die ich von anfangs an als jemanden sah, der mein Herz auf eine Art berührt, dass es weh tut vor Liebe, so sehr sehne ich mich nach dieser Person und…und diese Person….bist du, Sakura.“

Damit löste er sich aus seiner Erstarrung und küsste mich. Der Schock saß so groß bei mir, dass ich mich zunächst nicht wehren konnte. Er verwirrte mich, diese Erklärung, war das der wirkliche Naruto. Der Naruto, mein tollpatschiger Naruto. Ich schloss meine Augen, ich wusste nicht, was ich machen sollte, doch ich wollte es nicht, ich wusste nicht warum, ich hasste Sasuke und Naruto, er war ein wirklich hervorragender Mensch aber ich konnte es nicht. Ich konnte es einfach nicht. Ich stemmte meine Hände gegen seinen Oberkörper und schubste ihn weg.

„Nein!“

Stille.

„Ich…Naruto ich…“.

Ich sah ihn an. Er lächelte. In mir zog sich etwas zusammen.

„Ich weiß Sakura, es kommt sehr plötzlich. Du brauchst mir jetzt noch nicht zu antworten. Ich gebe dir Zeit.“

Damit drehte er sich um und verschwand in der Nacht.

Er verließ ein Mädchen, welches nicht mehr wusste, was sie tun sollte, verwirrt. unwissend und einsam. Und doch sollte meine Entscheidung falsch sein.
 

Ich schloss aufgelöst die Tür und rutschte an ihr abwärts auf meine Knie. Naruto.

Warum war ich so blind gewesen? Hatte ich nie bemerkt wie er mich ansah, wie er mit mir umging, mich anlächelte. Leichte Verzweifelung machte sich in mir breit, doch plötzlich schreckte ich auf, da der neben mir liegende Kaguru aufgesprungen war und anfing zu knurren. Ich untersuchte blitzschnell meine Wohnung und entdeckte ein mir unbekanntes starkes Chakra. Ich zog mein Katana und ging an der Wand entlang langsam meinem Schlafzimmer entgegen. Nun hörte ich auch schon das Knarren des Fußbodens und das Schleichen einer Person auf glatten Boden.

Kurz vor der Tür blieb ich stehen, sprang dann jedoch in einer Bewegung um die Ecke und erblickte einen Oto- Krieger, der sich an meinen Schriftrollen zu schaffen machte und anscheinend auch gesucht hatte, was ihm zu finden aufgetragen war.

Meine Bücher aus Ninuosku.

Als er mich erblickte, sah er zunächst völlig überrumpelt zu mir und griff dann ebenfalls zu seinem Katana. Er zögerte mich anzugreifen und ich wusste auch weshalb, sie wollten mich lebend. Ich griff ihn an, rannte so schnell ich konnte auf ihn zu und versuchte ihn von oben zu treffen. Mein Schlag wurde jedoch mit Leichtigkeit abgeblockt. Ich zog mein Schwert zur Seite und versuchte ihn von da aus zu treffen aber auch diesen Schlag wehrte er ab. Ich lächelte. Sprang nach vorne, wurde geblockt und entfernte mich einige Meter von meinem Gegner, landete geschmeidig auf den Boden. Ich war allerdings zu langsam, denn ich spürte plötzlich die Gegenwart meines Gegners an meiner rechten Seite und hörte das Rauschen des Schwertes. Ich schloss die Augen, doch der Schmerz, den ich entgegensah kam nicht, stattdessen hörte ich den schmerzerfüllten Schrei meines Gegenübers. Ich öffnete erschrocken die Augen, Kaguru war zwischen uns gesprungen und hatte dem Ninja in den Arm gebissen, übertrug somit gleichzeitig etwas von seinem Chakra in meinen Körper. Das war meine Chance, Ich formte, den Augen verborgene Fingerzeichen, und wendete das Jutsu des Lichtes an, das meinen Gegner für mehrere Augenblicke lähmte. Doch diese Augenblicke reichten aus um seine Deckung zu durchbrechen und das Schwert in seinen Körper zu rammen. Mein Gegner gab einen Überraschten Laut von sich, fiel dann jedoch verlebt auf den blutüberströmten Boden.

Leichtes Keuchen war zu vernehmen, genauso wie man zwei wild blickende Augenpaare erblickt hätte. Ich stand dort über meinen Gegner gebeugt und sah mit leerem Blick auf den getöteten Körper.

Es war der Moment, an dem ich der Realität wieder entgegen sah. Das ich in einer Welt aus Kampf und Leid lebte, in der die Augenblicke der Glücklichkeit kostbare waren, die man sich bewahren musste.

Dort war kein Platz für Liebe.
 

„Sakura, deine Teamkameraden werden ab sofort ständig in deiner Nähe sein, dich überwachen und beschützen.“

Ich stand zusammen mit Kakashi, Naruto und Sai in Tsunades Büro am Morgen nach dem Angriff. Es war mein Geburtstag doch verspürte ich weder Freude über ihn noch beeinflusste er mich in meiner Einstellung gegenüber der Tatsache, dass ich heute wahrscheinlich auf eine neue Mission geschickt wurde. Naruto stand neben mir und ich versuchte panisch den Gedanken zu verdrängen, dass er nun womöglich Tag und Nacht bei mir sein würde. Dabei wusste ich bis dahin noch nicht, was ich ihm antworten sollte.

In diesem Moment ging die Tür zu Tsunades Büro auf und einer ihrer Späher betrat völlig aus der Puste den Raum.

Tsunade stand auf.

„Was ist los, was ist passiert.“

„Ein Bote ist aus den Lagern im Unruhegebiet ist zu uns gekommen. Seine Verfassung ist nicht sonderlich gut und er bringt schreckliche Neuigkeiten.“

„Welche?“, sagten wir alle wie aus einem Mund.

„Sie wollte es uns nicht sagen, sie wollte die Nachricht nur ihnen persönlich übermitteln, dabei könnte sie jeden Moment zusammen brechen.“

„Wer ist es?“, flüsterte ich leise.

„Es ist Ino, Ino Yamanaka.“
 

Wir rannten so schnell wir konnten mit einem beklemmenden Gefühl in der Magengegend.

Ich hatte unbeschreibliche Angst um Ino, so hatte ich mir ein Wiedersehen mit ihr nicht vorgestellt. Ich sah die Barrikaden immer näher kommen und schickte Chakra in meine Füße, rannte wie vom Teufel besessen auf das Tor zu, wie immer war Kaguru direkt neben mir.

Erschöpft stoppte ich direkt vor der von Shirikawaru gehaltenen liegenden Person, die dort voller Verletzungen auf dem Boden lag. Ich setzte mich zu ihr und strich über Ino wunderschönes Gesicht. Diese öffnete die Augen und lächelte mich an, wir brauchten keine Worte. Die anderen waren nun auch angekommen und umkreisten Ino von allen Seiten.

Ihre Verfassung war kritisch, ohne Hilfe würde sie bald sterben.

Ich schloss die Augen und sagte.

„Ich mache das, Tsunade.“ Sie nickte nur geschockt.

Ich legte meine Hände auf ihre Brust, sie schloss nun ebenfalls die Augen, das spürte ich.

Es wurde ruhig, man hörte nur noch ihren unregelmäßigen Atem, doch dann vermischte sich diese Stille mit dem Gesang einer Ninju in der Sprache einer vergessenen Sprache. Wärme breitete sich aus und ein goldenes Chakraaufleuchten war zu erkennen, welches die junge Frau umhüllte und badete in einer Konzentration aus goldenem Chakra.

Mit einem erschöpften Seufzer fiel sie in einen erholsamen Schlaf. Das Lied endete und zurück blieb eine geheilte Freundin. Meine Freundin.

Ich wankte, diese Formel war sehr Kraftaufwendig, meine Erschöpfung ließe sich in eben mit der ihren vergleichen.

Ich blickte in die Gesichter der Umstehenden. Naruto stand hinter mir, hatte eine Hand auf meine Schulter gelegt und lächelte mich liebevoll an. Sai lächelte ebenfalls und mit einer Art Anerkennung in seinem Blick, Kakashi hatte noch seine Augen friedvoll geschlossen und Tsunade….weinte.

Mein Gesang hatte Tränen bei ihr hervorgerufen.

Ich sah auf die vor mir liegende schlafende Frau und streichelte Kaguru, der mir zum Dank gesammeltes Chakra übermittelte.
 

Es war schon Abend als Ino erwachte. Wir hatten alle über sie gewacht, den ganzen Tag. Ich hielt ihre Hand und beim Aufwachen erblickte sie als erstes die Augen von mir, dann die von Shikiwamaru. Sie seufzte.

„Ich mache nichts als Ärger.“

Wir lachten und sie errötete leicht.

Ich umarmte sie.

„Nein, tust du nicht.“

Tsunade machte einen Schritt vorwärts.

„Schön das du wieder da bist (Sie lächelte), aber.. (ihr Blick verdüsterte sich), welche Nachricht bringst du uns?“

Wie aufs Stichwort sah sie bedrückt auf ihre Decke.

„Wir wurden nachts angegriffen. Es ging alles zu schnell, wir konnten dieser Masse nichts entgegenwirken, und da ich in den hinteren Reihen mitkämpfte und noch recht fit war, entgegengesetzt zu den anderen Kämpfern wurde ich ausgewählt euch diese Nachricht zu übermitteln, denn…“ Sie verstummte.

„Denn, diese Krieger ..,das waren nicht nur Ninjas aus dem Sandreich, sondern ebenfalls welche aus Oto, ein Teil von Ohochimarus Armee.

Wir hatten herausgefunden, dass er das Sandreich gestürmt hatte und die dortige Herrschaft angetreten hatte.

Er besitzt eine riesige Armee und befindet sich in den Aufmarsch nach Konoha. Er befindet sich bereits zwei Tagesreisen hinter unseren Grenzen.“

Da waren sie. Worte, die unsere Welt verändern würde.

Ein Anfang, der Leid, Schmerz und Hoffnungslosigkeit hervorbrachte.

Nur dieses eine Wort „Krieg“ wurde nie richtig ausgesprochen. Nun mussten wir also kämpfen. Eine Schlacht um die Existenz einer Bevölkerung im Windreich.

Sasuke, würdest du gegen Konoha kämpfen?

Das Kriegslied erklang, zunächst nur still, ein leises Flüstern in der ruhigen Abenddämmerung, ein Trommeln und schließlich ein Schrei voll Schmerz.

War es das, diese Melodie, die mein Herz von diesem Augenblick an erschwerte?

Ein Geburtstag mit dem Geschenk eines Krieges.

Realität der Angst

Realität der Angst
 

Das Feuer loderte in der Tiefe der Nacht. Etwa dreitausend Ninjas saßen aufgeteilt um jeweils Dutzende von Feuern, die sie wärmten in der beginnenden Kälte des Frühherbstes.

Sie waren alle einem verzweifelten Aufruf einer Hokage gefolgt, um ihr Zuhause und ihr Land zu verteidigen.

Und nun, in der Mitte von all diesen Leuten verschiedensten Alters saß ich vertieft in Schriften, die schienen im Vergleich zum Hier und Jetzt aus einer anderen Welt zu kommen. Mit Gold verziert und behutsam eingebettet in ein unentflammbares Pergament.

Ich lernte alles, was in ihnen stand und dieses Wissen machte mich von Moment zu Moment mächtiger. Doch in diesem Augenblick war mir diese Macht nicht wichtig, ich schweifte mit meinen Gedanken fort zu Szenen in meiner Vergangenheit. Glücklichen.
 

Ich sah von meinen Dokumenten auf und blickte eine furchtlose Tsunade an, die gegenüber von mir ebenfalls vertieft in ihre Schriften blickte. Nur dass ihre nicht Macht besaßen, sondern einfach nur einen Plan darstellten, einen Plan zum Kämpfen und zum Töten.

Ohochimaru soll seine Armee zurück zu den Grenzen gezogen haben, als er vernahm, dass unsere Armee mobilisiert wurde.

Diese vielen Menschen hier waren nur ein kleiner Teil einer riesigen Armee. Von allen umstehenden Dörfern, Städten und anderen Ländern kamen jeden Tag Ninjas, um uns gegen Ohochimaru zu unterstützen.

Ich hatte Angst.

So etwas hatte ich in einen Ausmaß wie diesem noch nie erlebt. Viele von diesen Kämpfern würden sterben müssen. Vielleicht auch einer meiner Freunde. Ich selbst.

Ich verdrängte diesen Gedanken. Ich wusste, dass ich einen weiteren Verlust nicht verkraften konnte.

Ich legte die Schriften beiseite und kuschelte mich an Kaguru, der neben dem Feuer wachte.

Schlaf war wie eine kurze Erlösung vor der Realität um mich herum.

Sasuke, wo bist du? Wirst du gegen uns kämpfen?

Ich schloss die Augen und viel in einen traumlosen Schlaf.
 

Ohochimaru hatte nicht daran gedacht dieses Land zu verschonen oder die Menschen die in ihm lebten. Bei seinem Eroberungszug hatte er versucht alle Dörfer zu übernehmen, doch rechnete er nicht mit Widerstand, der dort lebenden Menschen, denen ihr eigener Widerwille am Ende zum Verhängnis wurde.

Es dauerte nicht lange und wir erreichten die ersten zerstörten Dörfer.

Die Trümmer boten schon von weitem ein Bild des Schreckens. Der Rauch war zwar früh von uns erkannt worden aber diese unglaubliche Grausamkeit überkam uns erst als wir durch die Stadt durchmarschierten um nach Überlebenden zu suchen, die es nicht gab.

Ohochimaru hatte sie alle getötet. Selbst Kinder lagen blutend auf den stillen Straßen, mit leerem Blick noch vor Angst starr geöffnet. Ich sah weg.

Dieses Bild konnte ich nicht ertragen und doch brannte es sich in meinem Kopf ein.

Ein unglaubliches Gefühl von Wut überkam mich und ich ballte meine Hände zu Fäusten. Ich schwor Rache, sie sollten für diese Gräueltat zur Rechenschaft gezogen werden.

Sie sollten leiden.

Waren so Kriege aufgebaut? Grausamkeit zur Aufarbeitung von Hass und der Bereitschaft zu töten?

Warum? Dieses Warum drehte sich in meinem Kopf, warum taten Leute etwas so sinnloses, war ich inzwischen nicht besser als Ohochimaru?

Meine Schritte waren quälend langsam. Mein Blick gebannt auf das Szenario gerichtet. Mein Hass formte sich zu Sorge und die Sorge zu Angst.

Niemand hatte Ohochimarus Bestreben nach Macht widerstanden. Alle Bewohner waren tot.

So zogen wir weiter.
 

Es war unerträglich still.

Niemand sagte ein Wort und niemand achtete mehr auf etwas anderes, als die Bilder um sie herum. Sie waren Beweise für Taten des menschlichen Subjekts. Taten, die selbst nicht mehr mit Menschlichkeit zu vergleichen waren.
 

Unser Trupp von etwa dreitausend Mann hatte sich aufgeteilt in drei Gruppierungen, um in den jeweiligen nicht sehr weit von einander getrennten drei Dörfern nach Überlebenden zu suchen, denen wir auf unserem weiterem Weg begegneten.

So war ich eine von tausend anderen, die in diesem Dorf suchte und doch wieder nichts fand.

Es war Abend. Inzwischen sah man die schwachen Wolken unseres Atems. Die Kühle kroch in jede einzelne Ritze unserer Kleidung.

Wir hatten beschlossen in dem Dorf die Nacht über zu verweilen, um morgen frisch die weitere Reise nach Oto fortzusetzen oder eher in das besetzte Gebiet Ohochimarus.

Wir zogen uns zurück in ein direkt in der Mitte des Dorfes liegendes verwahrlostes Haus. Naruto und Sai überließen mir das Bett und legten sich rechts und links neben dieses.

Sie waren übervorsichtig.

Fand ich zumindest.

Glaubten sie nicht, dass ich stark genug wäre mich zu wehren, wenn wir angegriffen würden.

Ich schloss meine Augen, doch plötzlich spürte ich eine Hand, die meine suchte, sie fand und sie in dessen schloss.

Naruto.

Erschrocken öffnete ich die Augen und blickte vom Bett hinab, ohne jedoch seine Hand loszulassen.

Blaue Augen blickten in Grüne.

Er lächelte, es war ein reines, unschuldiges Lächeln und unbewusst lächelte auch ich.

Ich hatte ihm immer noch keine Antwort gegeben. Doch er legte keine Ketten um mich und drängte mich ihm zu antworten, er wartete, meine Nähe schien ihm zu genügen.

Wir waren so vertieft in unsere Gedanken, dass wir erst bemerkten als Kaguru, der an meinen Füßen lag, ruckartig den Kopf hob, dass etwas nicht stimmte...

Dass wir angegriffen wurden.

Ich war unaufmerksam gewesen, geblendet von den schrecklichen Erzeugnissen des Krieges und meiner Welt aus Verlogenheit und Hass, dass ich erst bemerkte, dass wir angegriffen wurden, als es zu spät war.

Laute Rufe erfüllten die Stille der Abenddämmerung, die sich mischte mit den plötzlichen Schmerzensschreien der Krieger an den Außenlinien unserer Verteidigung.

Es ging alles furchtbar schnell. Naruto, ich und Sai waren sofort aufgesprungen, hatten unsere Katana gezogen und waren schnellstmöglich aus dem Haus gerannt, in dem wir übernachten wollten.

Tsunade hatte Kakasi diesen Anteil der Armee übergeben, so machten wir zuallererst sein Chakra aus, um anschließend so schnell wie möglich zu ihm zu rennen.

Mehrere Straßen folgten wir, bis wir auch schon an den provisorisch errichteten Blockaden unserer Truppen angekommen waren, an dem sich Unmengen von Ninjas einen erbitterten Kampf lieferten.

Mir fiel etwas ein und blitzschnell formte ich ein paar Fingerzeichen, die bewirkten, dass die Gegner nach hinten weggeschleudert wurden.

Die Überlebenden richteten sich auf und kamen zu uns.

Kakashi stellte sich neben uns, sah uns an und nickte dann.

„Sie haben den größten Teil unserer Armee im Schlaf überfallen und ihnen die Kehlen durchgeschnitten. Wir hatten sie zu spät bemerkt. Nun sind wir in der Unterzahl.“

„Können wir es noch schaffen?“ Narutos Frage klang für mich etwas naiv, hatte er ihm gerade nicht zugehört?

Kakashi senkte nur den Kopf.

„Nein. Wir müssen versuchen zu fliehen. Diese Straße führt direkt zu einer der Dorfeingänge. Wir müssen ihn erreichen und versuchen die anderen Truppen zu warnen.“

Ich sah nach vorne. Die Oto-Krieger hatten sich wieder aufgerappelt und kamen uns wutentbrannt entgegen.

Es waren viele, es sah schlecht für uns aus.

Ich hoffte es hatten viele geschafft anders zu entkommen, denn um mich herum waren nur Kakashi, Team sieben und etwa fünfzig andere Ninjas Konohas.

Sie griffen an.

Ich richtete mein Schwert auf und stürzte mich auf einen Krieger, noch mit den Bildern ihrer Gräueltaten im Kopf, die mir Kraft gaben ohne Zögern zu töten.

Naruto, Sai und ich standen in einem Dreieck Rücken an Rücken, so dass wir nicht von hinten angegriffen werden konnten. Kaguru war an meiner Seite, er war mein Schatten und mein kleiner Schutzengel.

Ich duckte mich und entging so einem tödlichen Schlag eines Feindes, gleichzeitig riss ich mein Schwert hoch und rammte es dem nächsten Gegner in dessen Herz, wohingegen Kaguru die Hand des von mir vorher ausgewichenen Gegners abbiss und das Chakra von ihm mir übertrug, so dass von ihm nichts mehr übrig blieb als ein Körper ohne Seelenenergie und er umfiel.

So ging es unendlich lange. Überall waren Schreie zu vernehmen. Furchteinflössende, schmerzerfüllte Schreie, die die einzige Versicherung waren, dem Leben noch nahe zu sein.

Und überall war Blut, alles schwamm in dieser Farbe, selbst meine Schuhe waren von ihm getränkt.

Der Krieg ist nicht die propagandierte Verherrlichung der Herrscher, sondern nichts weiter als sinnlose Gewalt. Es taucht einen ein in die Welt von Angst, Hass, Wut und willkürlichem Töten.

Man wird stumpf, Gefühle werden verdrängt, dort ist kein Platz mehr für sie. Dort ist nur noch eine Stumpfe Hülle, die man Körper nennt. Ein Sein der Leere.

Mein Körper ergab sich diesem Tanz, den man Tanz des Todes nennt. Mein Geist schaltete sich aus. Nichts war mehr wirklich.

Und doch nahm die Anzahl unserer Gegner kein Ende. Lange würde ich dieser Belastung auch nicht mehr standhalten können.

Ich schloss in einem erneuten Rausch meine Augen und wusste die Antwort.

Ich würde eine verbotene Technik anwenden müssen, um uns aus dieser hilflosen Lage zu befreien.

Es gab verschiedene Arten von Techniken, die mir einfielen, doch alle waren verbunden mit einer Unmenge von Chakraaufgebot, das ich erbringen musste, um sie zu erzeugen.

Ich wich einem weiteren Schlag des Gegners aus und drehte mich leicht zu Naruto.

„Naruto, ich werde eine Technik anwenden, die unsere Gegner für einige Zeit aufhalten wird. Sie wird mich jedoch so viel Chakra kosten, dass ich wahrscheinlich mein Bewusstsein verlieren werde...(Ich keuchte) ihr müsst dann so schnell wie möglich raus aus der Stadt.“

„Und du“ fragte Sai, der dem Ganzen gefolgt hatte.

„Siehst du nicht, sie greifen mich zwar an, aber wollen mich nicht töten, ihre Schläge sind nicht auf meine lebenswichtigen Punkte gezielt. Wenn ich diese Technik anwende, werde ich versuchen sie abzulenken. Sie wollen schließlich größtenteils nur mich.“

„Kommt gar nicht in Frage, wir lassen dich nicht allein“, hechelte Naruto und wich gleichzeitig einem weiteren Angriff aus.

„Naruto, glaub mir, ich kann gut auf mich selbst aufpassen...wichtig ist nun die anderen Gruppen vor den Hinterhalten zu warnen.“

„Aber...“

„Naruto, Sai, vertraut mir, sobald ich außer Gefahr bin, schließe ich mich euch wieder an. Ihr müsst mir glauben. Lieber sterbe ich, als meine Freunde für mein Leben zu opfern.“

„Gibt mir Deckung!“

Sie stellten sich vor mich und versuchten so gut es ging alle Angriffe abzuwehren.

Ich schloss ein weiteres Mal die Augen.

Ich brauchte nur drei Zeichen.

Ich begann in der Sprache der Götter die Formal aufzusagen und konzentrierte gleichzeitig mein Chakra.

Rotgoldenes Chakra sammelte sich um meinen Körper. Dieser war bezogen von schwarzen Schriftzeichen, der von mir aufgesagten Wörter der Götter.

Ich fühlte mich seltsam. In mir stieg eine Art Macht auf, die sich um mich bemerkbar machte, die Anstrengung spürte ich nicht nur das Brennen der Zeichen auf meiner Haut. Eine solche Technik hatte ich noch nie angewendet, sie gab mir ein unheimliches verlangen nach weiterer...Macht.

Ich musste mich zusammenreißen, ich musste nun handeln.

Ich öffnete meine Augen, die sich nun ebenfalls schwarz gefärbt hatten.

Als die Gegner mich sahen blieben sie erschrocken stehen.

So etwas hatten sie noch nie gesehen und dann war es für sie auch schon zu spät.

Ich ließ die Ansammlung von konzentriertem Chakra los und goldene Strahlen flogen in jede Himmelsrichtung von meinem Körper aus.

Sie trafen zielsicher alle sich im Umkreis befindenden Oto-Ninjas, die im selben Augenblick zu Stein erstarrten.

Erschöpft fiel ich auf die Knie und fing mich mit den Händen vor dem Aufprall ab.

Naruto und Sai kamen mit erschrockenen Gesichtern auf mich zu und halfen mir wieder hoch.

Alle Konohonins rannten an uns vorbei, der Freiheit entgegen.

Kaguru kuschelte sich an mich und übertrug mir sein restliches Chakra.

Ich stand auf, schwankte jedoch leicht.

Kakashi war neben uns getreten und hielt mich.

Von hinten hörte man aufgebrachte Schreie der nicht in Stein erstarrten Oto-Ninjas.

„Wird es gehen Sakura?“, fragte er mich besorgt.

„Ja, wird es. Wir müssen uns nun trennen.“

„Ich bleibe bei dir.“ Naruto wirkte ernst und ich wollte widersprechen, aber Kakashi schnitt mir abgrubt das Wort ab.

„Pass gut auf sie auf.“

Überrumpelt spürte ich plötzlich Hände unter meinen Knien, Naruto hatte mich aufgenommen und verließ in anderer Richtung laufend die Stadt.

Ich wehrte mich zunächst, doch es hatte keinen Sinn, ich war in einer Verfassung der Schwäche.

Ich übergab meinem Körper der Erschöpfung und dachte während ich einschlief an die Worte Mekades.

„Ein Krieg ist nichts weiter als das Resultat des Bestrebens nach Macht, Sakura. Dort gibt es keine Gewinner, nur Verlierer. Strebe niemals nach Macht, denn sie wird dich zerstören.“

Wie Recht er doch hatte.
 

Wieder einmal rannte ich fort.

Wie oft in meinem Leben würde ich wohl noch fortlaufen.

Wie lange noch diese Angst spüren, die mein Herz hielt in seiner kalten Hand.

Naruto war wirklich schnell aber es schränkte ihn ungemein ein mich zu tragen, auch wenn ich wirklich leicht bin.

Ich war nur kurz entflohen in meine Ohnmacht, denn schon nach kurzer Zeit erwachte ich wieder unter größeren Schmerzen als vorher.

Er hielt mich in seinem festen Griff und flog förmlich von Ast zu Ast in der dunklen Silhouette des Waldes, aber dennoch waren wir nicht schnell genug und diese Schwäche machten sich unsere Gegner zu nutze.

Sie waren schneller als wir und holten rasch auf.

Es waren sehr viele.

Ich konnte es spüren und es ließ mein Herz schneller schlagen.

Sie würden uns beide in die Hände bekommen.

Eine Ninju und ein begabter Ninja mit einem der gefährlichsten Dämonen, der in seinem Körper versiegelt war.

Es musste doch irgendeinen Ausweg geben.

Ich sah meinen Retter an. Er hatte seinen Blick entschlossen nach vorne gerichtet, sein schönes Antlitz spiegelte dennoch die Male des Krieges wieder.

Wir waren beide am Ende.

„Naruto (er sah mich überrascht an, er hatte nicht bemerkt, dass ich wieder wach war), wir müssen uns nun wirklich trennen. Es sieht schlecht für uns aus und sie dürfen uns nicht beide erwischen, Naruto bitte, ohne mich kannst du noch entkommen.“

Er sah mich nur traurig an.

„Sakura, das Gelöbnis der Ninja ist gegenseitige Loyalität, auch wenn ich dich nicht lieben würde, würde ich dich jetzt nicht alleine lassen.“

Und schon wieder spürte ich einen Stich, der sich zog durch meinen Körper, aber gleichzeitig Freude hervorrief. Ich war in einem innerlichen Widerspruch zu mir selbst.

Doch für so etwas war keine Zeit, denn schon spürte ich erste Chakras neben uns.

„Naruto, lass uns wenigstens kämpfen.“

Er nickte und sprang vom Baum, landete auf dem harten Boden und ließ mich hinab.

Im nächsten Augenblick waren wir auch schon von etwa zwanzig Oto-Kriegern umzingelt.

Unsere Lage war hoffnungslos, das wussten wir.

Aber uns freiwillig ergeben, nein, eher würden wir sterben.

Wir stellten uns zum zweiten Mal an diesem Tage kampfbereit und stürmten im nächsten Moment schon auf die Ninjas los.

Es war ein ungleicher Kampf und wie erwartet konnten wir den vielen Angriffen kaum standhalten.

Wir töteten viele unserer Gegner, aber sie schafften es trotzdem uns zu verletzen, sie versuchten uns zu erschöpfen, so dass wir wegen körperlicher Schwäche nicht mehr weiter kämpfen könnten.

Ich keuchte erneut unter einem Schwerthieb auf, der meinen Arm geschnitten hatte.

Und drehte meinen Kopf zu meinem Freund.

Ich sah aus den Augenwinkeln wie ein Ninja versuchte Naruto von hinten zu treffen, der ihn jedoch nicht bemerkte.

In einem letzten Ausweg wendete ich nochmals ein Jutsu an, auch wenn mein Chakra fast vollständig aufgebraucht war und Kaguru mir selbst mit der Übergabe von Chakra nicht mehr helfen konnte.

Als Resultat flogen alle Krieger von uns etwa fünf Meter nach hinten.

Wir atmeten schwer.

Es war alles zu viel.

Dieser blanke Kampf ums Überlegen ließ unsere Körper erschlaffen, trotz des harten Trainings.

Plötzlich hörte ich ein leises Kichern hinter den Reihen, der vor uns aufgestellten Reihe der Ninja, das sich in ein schallendes, grausames Lachen umwandelte.

Dieses Lachen verursachte eine Gänsehaut auf meiner Haut, denn ich kannte den Inhaber dieses Gelächters.

Die Reihen öffneten sich einen Spalt und ließen eine Person hervortreten.

Und dann sah ich ihn, Kabuto.

Mit einem überheblichen Grinsen stand er nun direkt vor den von mir zuvor hingestreckten Ninjas und sah uns geringschätzig an.

Er machte nichts weiter als uns anzugrinsen und bewegte sich kein Stück.

Wir sahen nur ihn. Folgten jeder seiner Regungen.

So bemerkten wir nicht mehr wie hinter Naruto und mich zwei Ninjas aus dem Nichts erschienen und uns in einer fließenden unsehbaren Bewegung gezielt niederstreckten.

Benommen fielen wir auf den Boden.

Unklar nahm ich wahr, wie plötzlich ein Tuch über meine Augen ausbreitete wurde, ich grob gepackt wurde, meine Hände gefesselt und mein Mund verstopft wurde.

Ich wurde auf die Beine gerissen und grob nach vorne geschupst.

Ob es Naruto auch so erging wie mir?

Ich versuchte mich zu wehren, aber es war sinnlos. Ich konnte meine Techniken nicht anwenden, mein Mund war verschlossen. Mit meinen Augen konnte ich nicht sehen.

Ich war ausgeliefert und dieses Gefühl der Machtlosigkeit brachte mich zur Weisglut, ich wollte nie wieder schwach sein, nie wieder untergeben.

Und jetzt.

Jetzt befand ich mich in meinem eigenen Alptraum.

Der Realität meines zukünftigen Schicksals.

Auf den Weg zu Ohochimaru, meinem schlimmsten Feind, der Ursprung meines Hasses. Und der Kern meiner Angst.

Schmerz und Leidenschaft

Schmerz und Leidenschaft
 

Bedachten Schrittes gingen wir durch das Dorf, welchem wir versucht hatten zu entfliehen.

Überall sah man rotes Feuer über den Dächern, der Rauch hang in der Luft, ebenso wie die Schmerzensschreie der Gefolterten.

Mein Blickfeld war nicht mehr verschleiert.

Meine Augen frei, doch hätte ich sie lieber geschlossen gelassen.

Denn ich sah nichts weiter als die Leichen der Krieger aus Konoha, die auf den Straßen, teilweise auf grausamste Weise zerstückelt vor mir lagen.

Und an mein Ohr kam nichts weiter als anzügliche Rufe der sich auf Plünderungssuche befindenden Oto-Nins.

Naruto hatte man fort gebracht.

Wohin, und was mit ihm passierte, wusste ich nicht.

Aber ich würde alles tun um ihn hier raus zu holen.

Aus diesem Alptraum.

Kabuto ging neben mir und sah mich ebenfalls gelegentlich lüstern an.

Womit hatte ich das verdient, es war als wenn mich die Finsternis verfolgen würde.

Der Tot als solcher mir vergönnt bliebe, sondern ich den Schmerz deutlich spüren musste.

Wie viel Leid kann man selbst verkraften, wie viel ertragen?

Anscheinend wurde ich zu Ohochimaru gebracht.

Mein Blick war leer.

Dort war nichts mehr als ein großer Widerwille.

Gefühle unterdrückte ich.

Ich hätte gerne geweint. Würde gerne einfach umarmt werden.

Aber so etwas war hier unangebracht.

Ich war stark und müsste nun stark sein.

Ich schloss kurz die Augen.

Ich würde gefoltert werden. Sie würden versuchen meinen Willen zu brechen, und wenn ich all diesen Grausamkeiten tatsächlich standhalten würde, müsste ich sterben. Bestimmt auf grausamste Weise, um die Armee Konohas zu provozieren.

Meine einzigste Chance war Kaguru.

Ich weiß nicht, ob er mich verstanden hatte, als ich ihm mein Chakra im Kampf übertrug und ihn fortschickte kurz bevor Kabuto erschien.

Wenigstens lebte er, denn er wurde nicht verfolgt.

Er war frei, nicht mehr an mich gebunden.

Ich hoffte er würde glücklich werden, auch wenn ich mich nach ihm sehen würde.

Aber er würde nicht kommen. Ich wusste nicht warum, aber dieses Geschöpf war sehr intelligent. Es würde nicht wagen einfach in das Lager Ohochimarus einzudringen, denn er wusste, dass man ihn umbringen würde.

Vielleicht würde er zu Tsunade gehen, das wäre unsere einzige Chance.

Aber was brachte es, wenn ich Träumereien nachhing.

Die Realität des Hier und Jetzt, war nun wichtiger.

Das Zusammentreffen mit Ohochimaru.
 

Wie sollte ich beschreiben, wie ich mich fühlte.

Als ich in die Räumlichkeiten des früheren Amtssitzes gebracht wurde.

Bewacht von Hunderten Oto-Ninjas in einem vollkommen dunklen Raum gefüllt mit dem Gestank von Tod und Leid.

Mein Gott, ich hatte furchtbare Angst. Hätte mich mein sturer Wille nicht aufrecht gehalten, wäre ich wohl in mein Selbst gesunken.

In eine Welt der Apathie.

Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit des Raumes, nachdem ich allein gelassen in diesem, nur durch zwei Feuer erhellten, Raum gebracht wurde.

Verschwommen konnte ich nur zwei Gestalten vor mir erkennen.

Kabuto, der neben einem Stuhl stand und untergeben seinen Kopf gesenkt hatte.

Und die stolz auf dem Thron sitzende Gestalt, die mich mit ihren giftgrünen Augen anblickte, so als wenn mich Augen einer Schlange ansahen, wartend darauf seine Beute zu verschlingen.

„Tritt näher“

Seine Stimme echote im ganzen Raum. Sie klang befehlend und wirklich sehr angsteinflößend.

Aber, sollte ich mich ihm jetzt schon ergeben? War es besser dieser Anweisung zu folgen.

Vorsichtig trat ich mehrere Schritte nach vorne, beließ es aber bei einem sicheren Abstand.

Plötzlich erleuchteten etwa zehn andere Feuer den Raum und ich konnte klar alles erkennen.

Auch wenn ich die Dunkelheit diesem Anblick vorzog.

Er war alt geworden. Sein sonst so glitschiges Gesicht war überseht von Falten, sein Körper verschrumpelt.

Das Alter hatte ihm furchtbares angetan. Er schien nicht mehr so unbesiegbar für mich, und doch brachte mir seine Gestalt die Gewissheit, dass er sie bald wechseln müsste.

Wie eine Schlange, die ihren Kokon abwarf.

Sasuke.

„Wie ich sehe hast du unserer Armee ganz schön zugesetzt. Ein fünftel von ihr könnte man in Gärten als Statuen aufstellen.“

Ich sagte nichts. Ich konnte diese Technik nicht rückgängig machen.

Ein Lächeln umspielte seine Lippen.

„Ich muss leider gestehen, dass mich Sasuke nicht informiert hat wie schön du doch bist. Vielleicht ist das ja eine besondere Eigenschaft der Ninjus.“

Seine Zunge strich sich über seine Lippen und ich verzog angewidert mein Gesicht. Er spielte mit mir. Und ich konnte nichts dagegen tun.

„Was wollen sie?“ sagte ich stockend.

Seine Augenbrauen hoben sich.

„Weißt du das denn nicht?“

Er holte ein Stück Pergament aus seinem Mantel raus und hielt es mir hin.

Es war soweit ich das sehen konnte in Gold verziert worden. Es erinnerte mich an etwas und nun wusste ich auch an was. Es war die Schrift, die mir Sasuke abgenommen hatte.

Er hatte doch gesagt er würde sie verbrennen. Dieser Verräter.

Wut spiegelte sich in meinem Gesicht wieder.

Ohochimaru kicherte.

„Du scheinst sie zu kennen.“

Oh ja ich kannte sie. Sie war der Schlüssel zu einer unmenschlichen Macht, die Macht der Götter, aber wusste er, was in ihr stand?

„Übersetze sie mir.“

Die Schriftrolle löste sich von seiner Hand und flog auf mich zu.

Ich ergriff und öffnete sie.

Ja, sie war es. Nichts hatte sich verändert.

Nur, ich erschrak, Branntspuren waren an den Ecken zu erkennen. Hatte er vielleicht doch versucht es zu verbrennen und ging es einfach nicht, aber warum hatte er sie ihm dennoch gebracht?

Meine Gedanken drehten sich im Kreis ich fand hierzu keine Lösung aber eine Gewissheit vereinte mich in meinem Willen, ich schmunzelte, ich würde ihm niemals eine solche Macht geben.

Ich hatte versprochen etwas so wertvolles niemals jemandem zu überlassen, der unfähig war sie zum Richtigen zu nutzen. Ein schwarzes Herz besaß, so wie Ohochimaru.

Ich senkte den Kopf.

„Nein...“, wisperte ich.

Er beugte sich vor und legte seine Hand hinters Ohr.

„Was hast du gesagt?“

„Ich werde sie nicht übersetzen.“

„Ich verstehe dich nicht, Schätzchen , sprich lauter.“

Ich war entschlossen, ich würde jeden Schmerz ertragen, den er mir antun würde, jeden.

Ich schmiss die Schriftrolle vor seine Füße und schrie.

„Ich werde es ihnen niemals übersetzen.“

Stille.

Keine spöttische Bemerkung, keine Spielereien.

Nur ein gefährliche Ruhe umgeben von Spannung.

Ganz langsam stand er auf.

Ich wich nicht aus, wohin sollte ich fliehen?

Er packte meinen Kragen und zog mich hoch zu seinem Gesicht.

Er stank. Nach dem Tod, nach der Angst, nach meiner Angst.

Er lächelte.

„Mit der Zeit wirst du lernen, das zu tun, was ich will.

Du wirst allein sein, alle deine Freunde werden sterben.

Du wirst glücklich sein über jeden Moment ohne Schmerz.

Du wirst dir wünschen zu sterben, aber der Tod wird dir nicht vergönnt sein.

Deine Welt wird zerbröckeln, genauso wie die Asche deiner Freunde.

Und die ganze Zeit wirst du allein sein.

Einsam in deiner Welt.

Dein Wille wird zerspringen wie Glas und danach wirst du betteln etwas für mich zu tun.

Und (er zog mich noch näher an sein Gesicht), es wird mir Spaß machen dir dabei zuzusehen.

Wie du langsam mit der Zeit zerbrichst.“

Er schmiss mich gegen die Wand, drehte sich um und setzte sich seelenruhig auf seinen Thron.

Ich richtete mich mit schmerzerfülltem Stöhnen auf.

„Kabuto, bring sie in die Zelle und amüsier dich ein bisschen aber achte auf das, was ich dir gesagt habe, ihre Reinheit muss erhalten bleiben.“

„Ja Meister.“
 

Ich stand am Rande eines Meeres.

Ein Meer aus Schwärze. Kein Blau, aber auch kein Rot.

Es war einfach nur schwarz.

Man hörte das Rauschen der Wellen, wie die Brandung spielte mit dem auf und ab der Wellen.

Sie immer wieder umfing in ihrer Umarmung.

Die doch immer verschieden war.

Eine endlose Liebkosung.

Ich spürte nichts.

Die Leere in mir vermischte sich mit dem Schwarz des Wassers.

Ich blickte auf.

Im Meer standen plötzlich drei Gestalten, die mir zuwanken.

Sie lächelten und waren umgeben von Goldschleiern, die ihre Körper umhüllten.

Meine Eltern und Mekade, die mich willkommen hießen.

Langsam schritt ich dem Wasser entgegen.

Sehnend nach ihrer Wärme.

Doch bevor ich das Wasser berührte, hielten mich Hände fest und hinderten mich daran im schwarzen Nichts zu verschwinden.

Ich drehte meinen Kopf zu den Inhabern dieser Lästigkeit und sah Naruto, Ino, Tsunade und..... Sasuke, die traurig den Kopf schüttelten und lächelten, mich aufhielten.

Kaguru kuschelte sich an mich und schnurrte.

Ein letztes Mal sah ich schmerzerfüllt die Gestalten auf dem Meer an, winkte.

Drehte mich um und verließ den Strand des Todes.

Mit meinen Freunde an meiner Seite.
 

Eine schlafende Gestalt regt sich auf den kahlen Boden.

Die Zelle, in die ich gebracht worden war,

dunkel und still.

Man hörte nur die Ratten und das Wasser, welches auf den Boden tropfte.

Doch nun hörte man auch mein Stöhnen und vielleicht auch das Blut, welches an meinem ganzen Körper entlang floss.

Kabuto hatte es genossen, meine Schmerzensschreie.

Mich gefoltert und gefoltert, bis ich sank in eine tiefe Ohnmacht.

Und doch hatte er meinen Körper nicht benutzt, vielleicht war das, das einzigste positive an dem Ganzen.

Mir tat alles schrecklich weh, und ich wusste nicht mehr wie lange ich diese Schmerzen aushalten würde.

Eine Woche war vergangen und doch kam es mir wie eine Ewigkeit vor.

Jeden Tag wurde ich zu Ohochimaru gebracht, um nach dem immer gleich endenden Gespräch noch mehr verletzt zu werden.

Aber ich würde nicht aufgeben.

Ich würde ihm nicht das geben, was er wollte.

Mein Leben für das von tausend anderen.

Es war ein fairer Tausch.

Und doch besteht es, das Bestreben jedes Menschen nach Liebe.

Ich hörte wieder Schritte, die die Korridore entlang liefen.

Ich wurde grob gepackt und nach vorne gestoßen.

Die Tür wurde zum zehnten Male geöffnet und ich wurde hineingeschmissen in den Raum Ohochimarus.

So lag ich da und konnte mich nicht rühren.

Ich war schwach, furchtbar schwach.

„Sakura...ich verliere langsam die Geduld.

Er schmunzelte und ein grausames Lächeln umspielte seine Lippen.

Ich muss zugeben ich bin beeindruckt von deinem Willen, aber bald wird es zum letzten entgültigen Kampf kommen.... und da wäre es angebracht, wenn ich die Macht der Götter schon vorher besitzen könnte.“

Ich sah kurz auf, er wusste es also doch.

Er stöhnte genervt auf, nachdem ich keine Antwort gab.

„Bringt ihn herein.“

Die Tür öffnete sich ein weiteres Mal und jemand wurde mit zwei Wachen an seiner Seite in den Raum geführt,

Ich sah in die zwei azurblauen Augen von Naruto.

Dieser erkannte mich, brüllte wutentbrannt los, als er mich genauer betrachtete und versuchte sich erfolglos von seinen Wachen zu befreien.

Ich hörte das Lachen von Ohochimaru.

„Schön, dass ihr euch noch kennt.“

Er setzte sich auf seinen Stuhl immer noch mit diesem ekligen Grinsen im Gesicht und hob abwehrend die Hand.

„Beginnt!“

Ich schloss die Augen, bis ich den ersten Schrei hörte.

Einen Schmerzensschrei Narutos.

Ich versuchte mich entsetzt aufrichten und einzugreifen aber ich hatte keine Kraft mehr dafür.

Ohochimaru kniete sich neben mich.

„Eigentlich hatte ich vor ihn den Akatsukis zu geben, als Mittel für ein Bündnis, aber....

So ist er auch nützlich.“

Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und spielte mit dieser in seiner Hand.

Ein weiterer Schrei erfüllte den Raum.

Mein Herz zog sich zusammen.

Es war unerträglich.

Es ging nicht mehr.

Er hatte das richtige Mittel gefunden, um meinen Willen zu brechen.

Naruto sollte nicht wegen mir leiden.

Ich flüsterte kaum wahrnehmbar.

„Lasst ihn....ich tue es.“

„Was hast du gesagt?“

„Ich werde es tun...aber bitte lasst ihn gehen. Lasst mich sehen wie er fortgeht, ohne Verletzungen, ohne verfolgt zu werden. Lasst ihn gehen und ich werde euch geben, was ihr wollt.“

Kein Schrei folgte.

Alles war still außer das Keuchen Narutos, der wie ein Besessener meinen Namen flüsterte.

„Das ist kein fairer Tausch aber, da ich nun mal ein so guter Mensch bin, werde ich deine Bedingung erfüllen, solange du tust, was du versprachst.“

„Ja.“

Narutos Augen weiteten sich und er zappelte.

„Sakura, was für ein Versprechen, was geht hier vor?“

Ohochimaru richtete sich auf und sah angewidert in Narutos Richtung.

„Wie es aussieht, ist er noch fähig zu stehen, dann können wir meinen Teil der Abmachung wohl gleich erfüllen.“

Ich wurde von einer der Wachen aufgehoben und hinter Naruto entlanggetragen.

Seit einer Woche atmete ich wieder die frische kalte Luft ein, die fast schon schmerzte in meinen Lungen.

Wir gingen bis zum Waldrand, dann blieben wir stehen.

Kabuto trat neben mich.

„Dort sind eure Truppen entlanggeflohen.“

Es war nur ein Satz.

Nur eine Tat, nur ein Opfer.

Mehr konnte ich nicht für Naruto tun.

Er wurde los gelassen und er schaute perplex in die Runde.

„Du darfst gehen. Drehe dich nicht um, solange du es nicht tust, wirst du nicht verfolgt werden. Warne eure Truppen ruhig, bringen wird es ihnen nichts mehr.“

Ich sah ihn an und formte mit meinen Lippen ein Wort.

„Geh“

Hatte sich Sasuke so auch gefühlt?

So als wenn die eigene Seele zerspringen würde?

Er drehte sich mit schmerzverzehrtem Gesicht um und rannte hinein in den Wald.

Ich schloss wieder meine Augen.

Darf ich nun nicht sterben?

Ohochimaru stellte sich neben den Ninja, der mich hielt und streckte mir erneut die Schriftrolle entgegen.

„Ich gebe dir eine Nacht.“

Er sah zum Himmel und ich tat es ihm gleich.

Die Sonne ging unter, ihre rotgelben Strahlen mischten sich mit meinem den voll Wunden bezogenem roten Schimmer meines Körpers.

„Morgen wirst du mir geben, was ich will. Eine Macht mit der ich das sein werde, was von jeher mein Begehren war...ein Gott.“

Er drehte sich um und ging in das Lager zurück.

„Und gib ihr anständige Kleider, genauso wie Nahrung. Wir wollen ja nicht, dass ihr über Nacht etwas passiert.“ Er grinste und verschwand, flüchtend vor den warmen Strahlen, die sinnbildhaften Herzen des Menschen.
 

Eine Kerze erhellte die kleine Zelle in der ich saß um die Schriften auswendig zu lernen und anwenden zu können.

Ich sah kurz auf und begegnete dem Blick des Wächters, der vor meiner Zelle angelehnt auf einen Stuhl saß und sinnlos Alkohol in seinen Körper schüttete, mich zwischenzeitlich lüstern ansah.

Ich blickte schnell wieder zurück auf die Schriftrolle.

Diese Technik war so gut wie unmöglich anzuwenden.

Erstens benötigte sie eine Unmenge von Chakra und zweitens würde sie wahrscheinlich meinen Tot bedeuten, da ich in meiner jetzigen Verfassung diese Macht nicht tragen könnte um sie ihm zu übergeben oder selber zu nutzen.

Aber was sollte ich tun?

Ich wollte es nicht tun, ich wollte es auch gar nicht lernen und ehrlich gesagt hatte ich nicht mal einen Gedanken daran verschwendet ihm diese Macht zu schenken.

Dann sterbe ich eben.

Was war denn auch noch da in meinem Leben?

Nichts.

Mein Blick füllte sich mit ungeweinten Tränen, aber sie flossen nicht.

Stille Verzweifelung erfüllte mein Denken und Handeln.

Hoffnungslosigkeit mein Herz.

Schmerz meinen Körper.

Angst meine Sinne.

Ich schloss meine Arme um mich selbst und schluchzte einmal kurz auf.

Plötzlich schreckte ich auf, da ich Schritte den Gang entlang hörte.

Langsame, weiche Schritte.

Ich hob meinen Kopf ein klein bisschen an und begegnete dem Blick des Ninjas, der völlig in schwarz gekleidet, mit einer Kapuze über dem Kopf vor meinem Wächter stehen blieb.

Er sah diesen an und sofort stand dieser stocksteif auf und streckte sich angsterfüllt.

Der junge Ninja nahm seine Kapuze vom Kopf und man sah in das wundervolle Gesicht eines etwa zwanzig jährigen jungen Mannes, mit schwarzen Haaren und zwei rot leuchtenden Augen.

„Ich soll hier ablösen. Anordnung von Ohochimaru.“

„Aber....(er duckte sich angsterfüllt), eine solche Aufgabe ist für einen Ninja ihres Ranges doch viel zu einfach, man könnte sie sicher wo...“

Weiter kam er nicht, denn er wurde von Sasuke grob gepackt und gegen die Wand gedrückt.

„Meinst du ich mache das aus Spaß. Nein, Ohochimaru wollte nur sicher gehen, dass sie in guten Händen ist.“

„Aber...aber in ihrem derzeitigen Zustand stellt sie doch eh keine Gefahr für uns da.“

Sasuke drehte ruckartig den Kopf zu mir. Musterte mich und schmiss den Wärter anschließend dem Ausgang entgegen.

„Ninjus sind deshalb besondere Menschen, weil sie ebenso Meister der Täuschung sind. Und jetzt verschwinde bevor ich Lust bekomme mal wieder einen Menschen zu töten. Er sah ihn grausam an.

Diesen Blick gönne ich nicht einmal unserem schlimmsten Feind.

Mein Wächter stand ruckartig auf und verließ fluchartig die Gefängnisräume.

Ich sah traurig zu Boden, was hatte ich erwartet?

Aber hatte ich nicht kurz Wut aufblitzen sehen, als er mich betrachtet hatte?

Er drehte sich zu mir um.

„Hallo.“ Sagte ich trocken.

„Du machst wirklich nichts als Ärger. Ich sagte dir du solltest gehen und dann lässt du dich gefangen nehmen.“

Ich hob nicht meinen Blick, sondern sah weiter auf die Schriften, die ich inzwischen auswendig konnte.

„Das Schicksal sucht sich seinen Weg, ihm entrinnen ist als wenn das fließende Wasser mit einer Hand aufgehalten werden soll.“

Ich hörte nur ein leises Tzt und dann das Rascheln von Schlüsseln.

Knarrend öffnete sich das Tor zu meiner Zelle und ruhigen Schrittes trat er ein.

Nun blickte ich ihn in seine Augen, sie schienen nichts zu fühlen doch sah ich einen Hauch von Schmerz in ihnen.

Schmerz?

Wegen mir?

„Warum hast du ihm die Schriftrolle übergeben?“

„Ich gab in Auftrag sie zu verbrennen, aber anscheinend war das nicht möglich gewesen und so brachten meine Ninjas ihm die Schrift, ohne mich zu informieren, aus Angst, wenn sie mit leeren Händen wiederkommen würden, bestraft zu werden.“

„Was wirst du nun tun?“ Es war eher ein Flüstern als ein Satz.

„Dich fortbringen.“

Ruckartig hob ich den Kopf. Hatte ich das gerade richtig gehört. Er wollte mich fortbringen.

War das nur ein grausamer Scherz.

„Wohin?“

„Zu Naruto.“

Mein Herz machte einen Aussetzer. Zu Naruto.

„Ich begegnete ihn, als ich auf dem Weg hierher war.“

„Und dann. Was wirst du tun, wenn du mich zu ihm bringst?“

Er sah zur Wand. Sein Blick schien in weiter Ferne zu sein.

„Ich werde bei euch bleiben.“

„Was?“ schrie ich fast entsetzt.

„Ohochimaru will morgen meinen Körper übernehmen, bevor er durch dich zu einem unbesiegbaren Gott wird. Er ist halt eitel.“

Er lächelte sarkastisch.

„Aber ich habe nicht die geringste Lust ihn ihm zu übergeben, schließlich habe ich weder meine Rache noch meinen Clan neu aufgebaut , bis jetzt.“

Ich kicherte und beobachtete wie er eine Augenbraue hob.

„Sasuke, denkst du, dass das alles so einfach ist, wie du gesagt hast? Dass du hier mit mir einfach so verschwinden kannst, obwohl ich nicht fähig bin zu gehen. Denkst du, dass wir dich mit offenen Armen entfangen werden? Denkst du, dass wir dich akzeptieren werden?“

„Nein.“

Ich schwieg.

Auf meine Art empfand ich natürlich eine Freude ihn wieder auf unserer Seite zu wissen...aber diese Tat könnte genauso gut eine Falle sein oder einfach nur eine Laune, die ihn verfolgte.

Ich spürte nicht die geringste Reue bei ihm, doch Reue war das einzige Mittel um zu verzeihen, wie sollten wir ihm gegenübertreten, wenn er nicht bereute, was er getan hatte.

„Warum (ich zögerte), warum hast du mich gehen lassen?“

In seinem Gesicht war leichte Überraschung zu erkennen, die er jedoch sofort wieder überspielte.

„Weil du mein Freund bist.“

Ich zuckte.

Alles hatte ich erwartet nur nicht diese Antwort.

Wusste er überhaupt, was Freundschaft bedeutet?

„Sasuke, du weißt, was passiert, wenn du uns wieder betrügst. Auf dich wird ein Kopfgeld ausgesetzt und dann wirst du ewig verfolgt werden.

(Ich schüttelte meinen Kopf)

Schwängere irgendeine Frau.

Töte deinen Brüder.

Aber bitte....(ich stockte) bitte tu uns nicht wieder weh. Naruto hat so etwas nicht verdient, ebenso wenig wie ganz Konoha. Denkst du, dass du dich gegenüber Konoha verpflichten kannst ohne zum Verräter zu werden. Das du fähig sein wirst dich selbst nicht zu belügen?“

„Ich belüge mich nicht selbst.“

Ich schüttelte traurig den Kopf.

„Ich werde dir ein anderes Mal erklären, warum du dir selbst nicht treu bist, aber nun, bring mich bitte zu Naruto, bringe mich fort.“

Ich streckte ihm wie ein kleines Kind meine Hände entgegen.

Er sah mich mit seinen Augen seltsam an, nahm mich dann aber unerwartet zärtlich auf seine Arme.

„Wie willst du mich hier raus bekommen?“

„Wenn ich nicht will, dass ich gesehen werde, dann werde ich es auch nicht.“

Mit diesen Worten rannte er los, den Gang entlang, bis er draußen angekommen mit dem Schwarz der Nacht zerfloss.

Er war unglaublich schnell, ich konnte kaum etwas erkennen, als er die Felder entlang rannte.

Schutz suchend lehnte ich mich an seinen Oberkörper.

Inzwischen war ich an einem kritischen Punkt angekommen.

Ich spürte meine Schmerzen nicht mehr.

Ich war taub, hörte weder ihre Schreie noch ihren Drang nach Verschonung.

Mein Kopf dröhnte und Sasukes Mantel färbte sich rot von meinem Blut.

War das der Anfang vom Ende.

Ein Entkommen aber nicht vor der Verfassung meiner selbst.

Ein Körper geschunden von den Taten gewissenloser Diener und eine Seele, zerfressen von psychischem Schmerz.

In den Armen eines ehemaligen Verräters und Geliebten oder doch Zukünftigen?

Ein Herz nach Hoffnung strebend und doch wissend vor dem Untergang.

Flüstern im Wind

Flüstern im Wind
 

Bäume flogen an uns vorbei, doch konnte ich sie nun kaum noch wahrnehmen.

Meine Sinne spielten ein Spiel, welches mein Wille verlor.

Gerettet, doch kurz vor dem Tod.

Wäre Sasuke nicht gekommen, vielleicht wäre das Schicksal letzten Endes doch noch voller Gnade gewesen und hätte mich sterben lassen.

Vielleicht hätte dieser Tot ein ganzes Volk gerettet, vielleicht aber auch nicht.

Ich wäre glücklich gewesen.

Wissend, dass alle meine Freunde in scheinheiliger Sicherheit wären.

Ich für nichts Schuld gewesen wäre, oder doch?

Und doch hätte ich ihn mit Freuden empfangen, den Tod.

Vielleicht wollte es das Schicksal ja auch, dass ich heute starb.

Sasuke blickte mich kurz an und ich erkannte mit geringen Erstauen, dass er sich tatsächlich sorgen um mich machte.

Endlich blieb er stehen.

Im Mondlicht tauchte die Gestalt eines ebenfalls jungen Mannes auf, der auf uns zugerannt kam.

Ich löste mich von Sasuke, und stand mit meiner letzten Kraft auf meinen Beinen.

Tränen bildeten sich in unser beider Augen.

Vor Glück den anderen zu sehen, in diesem einen vergönnten Leben.

Wohl bedachten Schrittes kam er näher und näher, bis er vor mir stand und mich ein weiteres mal in eine innige Umarmung zog.

Sasuke wich erschrocken einen Schritt zurück, geschockt über diese gegenseitige Zuneigung.

Sein Kopf kuschelte sich an meinen Körper und Tränen der Erleichterung flossen seine Wange hinab. Wäre ich nicht so erschöpft gewesen hätte auch ich geweint.

Vor Glück, vor Hoffnung, vor Erleichterung.

Ich schloss meine Augen.

„Naruto... ich kann nicht mehr.“

Meine letzte Kraft versiegte und ich fiel kraftlose in seine Arme.

Sasuke stand plötzlich neben ihm und sah mich leer an.

„Sie muss so schnell wie möglich behandelt werden, sonst könnte sie sterben.“

Man konnte sehen, wie er mit sich rang, doch letzten Endes übergab er mich an Sasuke, dieser blickte ihn erstaunt an.

Ich stöhnte voller Schmerzen laut auf.

„Sasuke, du musst so schnell du kannst in unser Lager. Ich bin zu schwach, um schnell genug und mit ihr zusammen dort rechtzeitig anzukommen. Bitte, nehme keine Rücksicht auf mich, rette Sakura Das ist die einzige Bitte, die ich dir stellen werde.“

Ohne weitere Worte zu verschwenden drehte sich Sasuke um und rannte mit Sharingan den Wald entlang.

Dicht gefolgt von Naruto, der aber mit der Zeit immer mehr Abstand zu uns bekam.

Ich schloss wieder meine Augen.

Ich hörte Sasukes schnelles Atmen.

„Sakura, bitte halte durch.“

Ich lächelte.

Er hatte sich verändert.

Er war fähig zu zeigen, dass auch er nur ein Mensch war, der sich sorgen kann.

Sich um mich sorgte.

Habe keine Angst.

Ich werde nicht aufgeben, ich werde kämpfen.

Mein Lebenswille war wieder da, ein kleines verbocktes Kind mit den Armen verschränkt, das den Kopf schüttelte vor der Finsternis, nicht angsterfüllt bettelte, sondern ihr mutig gegenüberstand.

Erschöpft fiel ich in einen traumlosen Schlaf.
 

Warme Sonnenstrahlen kitzelten auf meiner geschundenen Haut, als ich mit einigen Grummlern aus einem tiefen Schlaf erwachte.

Ohne meine Augen zu öffnen, spürte ich zwei Hände an beiden Seiten meines Körpers.

Eine war genauso warm wie die Sonne, die mich berührte und eine so kalt wie die Nacht.

Ich lächelte und hörte gleichzeitig zwei erleichterte Seufzer meiner Retter, oder eher nur eines meiner Retter, Naruto.

„Wie fühlst du dich?“, ertönte eine sorgenvolle Stimme einer weiblichen Frau.

„Besser“, kratzte ich.

„Ruhe dich aus Sakura, sei versichert, dass sie für das, was sie dir angetan haben Leiden müssen.“ Tsunade klang sehr wütend.

Ich seufzte ein weiteres Mal.

„Man ist nicht besser als der Feind, wenn man ihn mit seinen eigenen Mitteln zur Rechenschaft zieht.“

Eine Tür schloss sich und man hörte schnelle Schritte, die sich graziös entfernten.

Ich öffnete meine Augen, blinzelte ein, zwei Mal gegen die Sonne und blickte in die Gesichter meiner beiden alten Teamkameraden, die immer noch meine Hände hielten und in das sorgenlose Lächeln von Sai..

Wie eine ununterbrochene Verbindung.

Wie hatte ich das vermisst....Team 7.

„Danke.“ sagte ich vorsichtig und versuchte mich aufzusetzen.

Scheiterte bei diesem Versuch jedoch, da die Schmerzen unerträglich schienen.

Sanft wurde ich von Naruto wieder in die Kissen gedrückt.

„Hast du nicht gehört, was sie gesagt hat, du SOLLST DICH AUSRUHEN.“

„Ja, ja. Du weißt, dass ich dazu nicht fähig bin, Dobe.“

Er lächelte liebevoll, manche Mädchen wären bei diesem Blick wohl dahingeschmolzen.

„Dazu sind wir ja hier.“

Ich lächelte und drehte meinen Kopf zu Sasuke.

Er sah meinen Blick und lächelte nun auch. Na ja, vielmehr war es ein Versuch krampfhaft ein Lächeln aufzusetzen, der kläglich scheiterte.

Naruto und ich prusteten los, Sai blickte verdutzt.

Sasuke verschränkte die Arme und sah uns mit zusammengekniffenen Augen an.

Das brachte uns nur noch mehr zum Lachen, bis Sasuke es schließlich schaffte ein echtes Lächeln zustande zu bringen.

Dieses Lächeln war es, dass ich ersehnt hatte.

Mein Herz begann schneller zu schlagen, aber ich ermahnte es und ließ es wieder zur Ruhe kommen.

Ich war ein hoffnungsloser Fall.

Die Sonne erhellte diese ruhige Szene der Harmonie.

Hätte sie doch nur länger angehalten.
 

Es ist schon seltsam.

Die Zeit, in der einem vergönnt ist Freude zu empfinden.

Wirklich seltsam und unglaublich....kurz.

Aber dennoch genoss ich jeden Augenblick der nächsten Tage.

Ich aß gehorsam und mit der Zeit gewann ich meine Kräfte wieder, meine Wunden wurden geheilt, so dass nur noch die Wunden meiner gequälten Seele blieben.

Ich sah von dem Essen vor mir auf und sah aus dem Fenster, blickte das Lager an.

Überall standen um das Haus, in dem ich lag, weiße Zelte mit dem Wappen des Windreiches.

Das Haus selbst war ein verlassenes Bauernhaus, welches das einzige war im Umkreis von etwa fünfzig Kilometern.

Um es, strahlte die Landschaft vor fruchtbarer, langgezogenen Felder.

Ich seufzte, als ich meine Teamkameraden mit meinen restlichen Freunden auf dem Trainingsplatz direkt vor dem Haus kämpfen sah und die schwarzhaarige Gestalt mich mal wieder in ihren Bann zog.

Sasukes Rückkehr wurde mit Ablehnung empfangen, aber nach vielerlei Diskussionen wurde ihm erlaubt vorerst bleiben zu dürfen, solange er das Lager nicht verließe und den Krieg mit uns bestreitet, natürlich unter bewachenden Augen mehrerer Anbu Mitglieder höchsten Ranges.

Der hauptsächliche Grund, warum es überhaupt zu einer Diskussion wie dieser gekommen war, war, dass er mein Leben gerettet hatte und im entferntesten Sinne ganz Konoha.

Unser Lager war zwei Tagesreisen von dem Ohochimarus entfernt, als ich das hörte begriff ich erst wie schnell Sasuke gerannt sein musste.

Dennoch, eines blieb.

Kaguru wurde weder tot noch lebendig gefunden.

Er blieb verschwunden.

Dieser Verlust erschwerte mein Herz, da er für es selbst der Halt war, das Geschöpf des Himmels, mein einziger Vertrauter, mein Engel.

Vielleicht würde ich ihn irgendwann einmal wiedersehen.

Bis jetzt bestand nicht die geringste Aussicht auf einen baldigen Angriff Ohochimarus.

Zum Glück für mich, jedoch zum Leidwesen aller hier versammelten Krieger.

Denn eine Stimmung des Todes verbreitete sich.

Der baldige Winter würde genauso seine Opfer fordern, wie der Krieg selbst.

Die Anzahl der Ninjas hatte sich in der Zeit meiner Gefangenschaft verdoppelt.

Von überall strömten Hunderte von Männern und Frauen um ihr Land zu verteidigen gegen eine Macht, die ihr Denken schon seit Grund auf mit Angst und Schrecken überseht.

Dessen sie nun endlich ein Ende setzen wollen.

Ein Ende von vermutlich mehreren tausend Toten.

Ob sie sich dessen bewusst waren?

Ich denke nicht, sie prägen ihr denken mit dem Leitmotiv, dass gerade sie überleben werden.

Ich schlug genervt die Decke von meinem Körper und setzte mich auf.

Wie auf Zuruf übermannte mich sogleich ein Gefühl der Schwäche, doch dieses Mal ließ ich mich nicht Überwältigen.

Ich stand zögernd auf und ging ein paar Mal im Zimmer auf und ab.

Entschlossen zog ich meine neue Anbu Kleidung an und verließ schnellen Schrittes den Raum nicht fähig weiter tatenlos in ihm zu verweilen.

Meine Schritte führten mich direkt durch das Lager.

Man bemerkte mich nicht.

Alle besaßen eine Beschäftigung, der sie nachgingen, alle ihre eigenen schweren Gedanken über ihre unsichere Zukunft.

Ich erreichte einen Abhang, an dem man direkt über die langen Felder unter mir entlangblicken konnte.

Das Lager hatte sich auf einer Anhöhe niedergelassen, bei dem man eine strategisch gute Sicht über alles sich im Umkreis befindende hatte.

Der Wind wehte durch mein Haar und spielte mit dessen kurzen Strähnen.

Ich verlor mich in dieser Reinheit, die nur die Natur so vollkommen erschaffen konnte.

Eine Reinheit, die jedes menschliche Bestreben nach Perfektionismus verblassen ließ.

Für einen kurzen Augenblick alles vergessen ließ in seiner kindlichen Ausstrahlung.

Ich fühlte mich einsam in diesem Wind.

Ein hilfloses Mädchen, alleingelassen in einer Welt aus Verrat, Hass und Schmerz.

Naruto, wie kannst du fähig sein so jemanden wie mich zu lieben?

Wo ich mir doch gewünscht hatte zu sterben, wo ich doch ständig eine Last war?

Dich weggeschupst habe und dich behandelte als wärest du Dreck.

Dem bin ich nicht wert.

Du hast jemanden besseren verdient.

Nicht mich.

Mir war kalt, ich hatte den Mantel liegen gelassen, der auf einem der Stühle im Raum gelegen hatte.

Eine kalte Böhe durchzog meine eng anliegende Kleidung und spielte ebenfalls mit ihr, die im Wind wehte wie eine Fahne.

Ich erschauderte.

Und musste augenblicklich über mich selbst lächeln.

Mekade hätte nun gesagt, dass ich mich nicht so anstellen sollte.

Mein Lächeln verblasste.

Ich hörte Schritte, die sich mir näherten.

Es war Sasuke, ich hatte sein Chakra schon von Weitem gespürt.

Er blieb kurz hinter mir stehen und sah mich an.

Ich jedoch drehte mich nicht um.

Mit einem weiteren Schritt war er neben mir und sah sich nun auch die wunderschöne Landschaft an.

Einen Schritt weiter und wir wären beide den Hang hinunter gestürzt.

Ich schloss die Augen und legte meinen Kopf dem Wind entgegen, wisperte

„Danke.“

Sein Blick streifte die Landschaft und ruhte dann wieder auf mir.

Ich lächelte traurig und sah wieder die Umgebung an.

„Schon bald wird alles hier getränkt sein voll Blut.“

Auch jetzt schwieg er, vielleicht war es nur ein stummes Einverständnis.

„Bist du wirklich nur zurückgekommen, weil du Orochimaru nicht mehr ertragen konntest?“

„Nein.“

Seine Hände ruhten in seinen Hosentaschen.

Er hatte einen schwarzen Mantel an, so schwarz wie das seiner Augen.

Augenblicklich musste ich wieder zittern und eine Gänsehaut bildete sich an meinen Armen.

Er seufzte und zog seinen Mantel aus.

Legte ihn mir auf meine Schultern und verblieb mit einer Hand auf ihr.

Er schien verwirrt.

Er schien in meinen Augen in diesem kalten Wind so....schwach.

Seine Augen lagen nicht emotionslos auf mir, sie schienen ihre eigene Geschichte zu erzählen.

Verloren in diesen Augen begann er leise wispernd, zögernd Worte zu formen...

„Schon seit langen verspüre ich ein seltsames Gefühl, tief in mir....

(Ich sah ihm in die Augen, er schien verlegen, schaute jedoch in die meinen)

Es schreit und zerreist mein Herz.... Strebend darauf frei gelassen zu werden.

(Er schaut wieder in die Ferne, jedes Wort ging nur zögernd über seine Lippen)

Es schmerzt und berührt mich auf seltsame Weise.... Es ist als wenn mein Herz in zwei zerspringt, angezogen von etwas, das mich berührt...., aber ich kenne es nicht.

Es ist nicht unangenehm. Es kribbelt.... Doch es ist kein Hass.

Es verdrängt alles andere.

Ich kann mir dieses Gefühl nicht erklären.

Dieses Gefühl ist der Grund, warum ich kam..., denn es begann erst als ich euch verließ, ich kam in der Hoffung es wieder zu verlieren, denn es beeinträchtig mein Denken und Handeln...“

Er verstummte, ihm wurde klar, dass er mir alles gesagt hatte.

Er sah mich erschrocken an.

Ich jedoch lächelte, denn ich kannte dieses Gefühl.

Sasuke, auch du musst erkennen, dass du ebenso ein Mensch bist wie alle anderen auch.

Du zeigtest mir gerade Gefühle, wirklich offene Bereitschaft zu fühlen und anderen an dessen teil zu haben.

Dieses Gefühl, welches du mir beschriebst.

Es ist Grund für Hass und Schmerz aber Gleichzeitig für Glück und Freude.

Für ein warmes Gefühl der Geborgenheit und das kalte Gefühl der Einsamkeit.

Der Schleier des Herzens.

Der Sinn eines jeden Lebens.

Der Grund, warum deine Mauer aus Eis bröckelt.

Die Liebe zu einen anderen Menschen
 

Amerkung, das letzte hat sie nur gedacht, nicht gesagt.

Unaufhaltsames Schicksal

Unaufhaltsames Schicksal
 

„Sakura!“

Von weitem hörte ich die besorgte Stimme Narutos, der uns laufend entgegenkam, mit meinem Mantel in der Hand.

Ich lächelte und drehte mich ein letztes Mal zu Sasuke, bevor Naruto unser Gespräch beendete.

„Es wäre Schade, wenn du dieses Gefühl verlieren würdest, schließlich zeigt es, dass du fähig bist zu lieben.“

Naruto kam auf mich zu gerannt und umarmte mich wieder einmal stürmisch.

Er drehte sich zu Sasuke und musterte ihn skeptisch.

„Hey, Erde an Sasuke, was ist los, du siehst aus, als wenn dir ein Geist begegnet wäre.“

Sasuke fasste sich schnell wieder.

Ich musste schmunzeln, ein weiteres Mal hatte ich es geschafft ihn außer Fassung zu bringen.

„Naruto, rede kein blödes Zeug, als wenn ich Angst vor Geistern hätte.“

Ich musste mir mein Lachen verkneifen, die beiden waren einfach zu süß.

Und dennoch...es herrschte immer noch eine gewisse Spannung zwischen uns, geprägt von seinem Verrat.

Verzeihen ist einfacher als Vergessen.

„Wo ist Sai, Naruto?“

„Er trainiert noch mit den anderen.“

Ich zog den Mantel von meinen Schultern und überreichte ihn Sasuke.

Dann nahm ich mir den von Naruto und zog ihn mit über.

Wir sahen zusammen auf die Felder vor uns.

Jeder in seine eigenen Gedanken vertieft.

Sein Spiel mit der Ungewissheit.

Ich seufzte plötzlich.

„Ich sollte wohl besser trainieren, bevor ich außer Stande bin mich länger als ein paar Minuten zu halten.“

Naruto zog eine Schnute.

„Aber ich habe riesen Kohldampf, wollen wir nicht erst einmal Essen gehen?“

„Dobe, es gibt wichtigeres als Essen.“

„Und das wäre?“

„Training“ kam es von Sasuke und mir wie aus einem Mund.

„Aber, wenn der Körper Nahrung braucht sollte man ihm diese nicht verwehren.“

„Das wäre ja auch richtig, kam es genervt von Sasuke, wenn du nicht eben gerade schon gegessen hättest.“

„Aber, diese winzigen drei Schüsseln reichen nicht aus um meinen Magen zu füllen.“

Wir stöhnten hoffnungslos auf.

Es war sinnlos ihn überzeugen zu wollen.

Ich sah Sasuke von den Augenwinkeln aus an.

Konnte man ihm wirklich vertrauen?

Es war fast so, als wenn er nie fort gewesen wäre, aber es stimmte nicht, wir spielten uns gegenseitig etwas vor.

Ein letztes Mal begegnete ich dem Blick der unberührten Natur, dann wandte ich mich meinen beiden Freunden zu, nahm eine ihrer Hände und ging mit ihnen schnurstracks Richtung Trainingsplatz.

Dort war kein Widerwort angebracht oder überhaupt zu erwägen.

Ich sagte, wo es langging mit zwei baldigen Feinden an meiner Hand.
 

Tage vergingen und aufgrund des vielen Trainings und der Nähe zu meinen Freunden hatte ich schon bald wieder meine alte Form erreicht, auch wenn mir manche Verletzungen noch immer zu schaffen machten.

Nicht körperliche, sondern Schmerzen, die viel weiter reichten, als es körperliche je erreichen könnten.

Einen Schmerz, der mich nicht schlafen ließ.

Den Schmerz des inneren Leidens.

Eine Phobie vor der Finsternis, die ewig ruht im Sein des Individuums.

Ich versuchte sie zu überspielen.

Diese Schmerzen zu vergessen.

Aber es ging nicht, jede Nacht sehe ich Kabuto vor mir mit seinem widerlichen Grinsen und höre meine Schreie, gefolgt von seinem Lachen.

Ich brauchte Ruhe, ich brauchte Erholung, ich brauchte Zuneigung.

Doch in einem Krieg sind diese Dinge unangebracht.

Man sollte sich ihnen gar nicht erst hingeben.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den Schlag von Naruto nicht ausweichen konnte und er mir seine Faust in den Bauch rammte.

Ich sprang rückwärts einige Meter zurück und fasste mir mit meiner Hand an den Bauch.

Mit einer fließenden Bewegung heilte ich ihn und erschaffte gleichzeitig drei Schattendoppelgänger, die auf Naruto zuliefen.

Dieser lächelte nur vorfreudig und erschaffte die doppelte Menge an Doppelgängern wie die meinen, überwältigte meine ohne Gnade.

Ich hatte eine Spannbereite von Sekunden Zeit, diese nutzte ich und erschuf einen Realdoppelgänger.

Zusammen stürmten wir auf unsere sieben Gegner zu und erledigten alle Doppelgänger mit sechs präzise geworfenen Wurfsternen.

Naruto stoppte, sprang nun ebenfalls mehrere Schritte zurück und keuchte, während er verwundert meine Realdoppelgängerin ansah.

Bis jetzt hatte er noch nie wirklich gegen sie gekämpft, geschweige denn schon einmal gesehen.

Aus den Augenwinkeln entdeckte ich einen Kunai, der in ihren Arm steckte und musste frech grinsen, bevor wir wieder zum Angriff ansetzten.

Kunai traf auf Kunai, Schwert auf Schwert, doch war Naruto nicht fähig gegen zwei Gegner gleichzeitig zu kämpfen und im nächsten Moment hielt ich ihm mein Schwert an den Hals, während er einen Schlag meiner Doppelgängerin abfing.

„Du solltest dich nicht zurückhalten Naruto, das ist mir gegenüber nicht fair.“

Er schloss die Augen.

„Du hast gewonnen, Prinzessin, ich bin dir wohl ausgeliefert“,

er lächelte mich mit unschuldigen Augen an.

Ein Kunai flog auf uns zu und wir beide wichen in die jeweils entgegengesetzte Seite aus.

Wir blickten in die Richtung, aus der der Kunai kam und entdeckten unseren Teamkollegen, der an die Hütte gelehnt uns mit einem genervten Blick ansah.

Naruto schaute ihn böse an.

„Sasuke, was sollte das?“

„Sicher konnte er den Anblick von euch nicht ertragen.“ Kam es von Sai, der neben ihm auf dem Gras saß und ruhig zeichnete.

Ich konnte mir das nicht vorstellen, Sasuke und eifersüchtig.

Nein, völlig unvorstellbar.

Sasuke stöhnte genervt.

„Naruto, vielleicht sollten wir jetzt einmal kämpfen.“

„Aber warum?“ kam es von mir und meiner Doppelgängerin.

Ich ging auf Sasuke zu, während mein Schatten sich Naruto zuwendete.

Ich blieb dicht vor ihm stehen und strich ihn sanft über die Wange, reflexartig zuckte er, versuchte jedoch nicht mich wegzustoßen.

Ich lächelte verführerisch.

„Hast du etwa Angst gegen mich zu kämpfen, seit du hier bist, verweigerst du mir jeglichen Kampf.“

„Das hat nichts mit Angst zu tun, eher aus Rücksicht.“

Ich beugte mich zu seinem Ohr.

„Nein es ist Angst Sasuke, willst du ein Feigling sein?“

Sein Blick verdunkelte sich.

„Wie du willst.“

Ich lächelte ein weiteres Mal und sprang einen weiten Satz nach hinten neben meine Doppelgängerin, die ein ähnliches Spiel wie ich trieb, Naruto allerdings war ihr völlig verfallen.

Ich trat zwischen sie und sah Naruto belustigt an.

„Naruto, du solltest dich von so was nicht beeinflussen lassen. Der Feind würde das rücksichtslos ausnutzen.“

Sasuke trat neben uns.

„War ja klar Naruto, dass du auf dieses Spiel reinfielst.“

Sai trat nun auch dazu.

„Ehrlich Sasuke, dich schien das auch nicht ganz kalt zu lassen.“

Zwei schwarze Augen begegneten sich und man konnte förmlich die Blitze sehen, die sie sich zuwarfen.

Ich musste anfangen zu kichern.

Alle sahen mich verwundert an.

„Ich sage dazu nur eins, trotz eurer Stärke, trotz all euren Hoffnungen und Bestrebungen, seid ihr doch letzten Endes nur Männer, und ich denke ihr wisst das alle Vorurteile gegenüber euch wahr sind“

Ihre Kinnlagen fielen hinunter, und ich musste mich beherrschen nicht schon wieder los zu lachen.

Dann wechselten ihre Blicke und anstatt die übliche Gleichgültigkeit in ihren Augen zu sehen wirkten sie dieses eine Mal wirklich verärgert über meine Worte.

Das war ja klar, schließlich hatte ich sie in ihrem Stolz verletzt, Männer!

Alle drei sahen sich kurz an und nickten.

Ich hob abwehrend die Hand vor meinen Körper.

„Hey, das ist unfair, ich bin nur zu zweit.“

Sie lächelten fies.

„Aber dafür hast du doch ganz andere Waffen, Sakura“ hörte ich Sasuke spöttisch.

Er blickte nochmals seine Teamkameraden an.

Er war schnell, er hätte mich wohl getroffen, wenn nicht meine Doppelgängerin vor mich gesprungen wäre und er sie durchbohrte, mitten durch ihr Herz.

„Das hätte sich dann wohl erledigt.“

Ich sah mich hektisch um, es gab keine Fluchtmöglichkeit.

Ich spürte plötzlich etwas um meinen Körper und erblickte einen Drachen, der mich handlungsunfähig machte.

Verdammt Sai.

Jetzt spürte ich auch noch mehrere Hände von Narutos Doppelgängern, die mich festhielten.

Alle drei stellten sich vor mich und sahen mich triumphierend an, mit den Armen zufrieden vor der Brust verschränkt.

Naruto setzte als erstes wieder an zu sprechen.

„Jungs, lasst uns etwas essen gehen.“

„Gute Idee“, kam es von Sai.

Damit drehten sie sich um.

„Hey, ihr könnt mich doch hier nicht einfach so stehen lassen!“

Ein letztes Mal sahen sie mir entgegen und grinsten mich fies an.

„Warum nicht?“

Na toll.

Langsam machte ich mich daran mich zu befreien, aber mir war schon klar, dass das länger dauern würde.

Das würden sie mir bezahlen...
 

……

War es Absicht gewesen uns eine solche Zeit zu schenken?

Wollte das Schicksal uns Momente voller Frieden schenken?

Ein letztes Mal die Menschen Lächeln lassen.

Die Welt so tun, als wäre alles in Ordnung?

In einer Welt der Scheinheiligkeit.

Und obwohl ich all dies wusste.

Jede Sekunde in mir aufnahm und wegsah wenn hinter Sasuke Anbu Mietglieder auftauchten.

So war es doch ein weiterer Bruch in meinem Herzen, als Späher die Nachricht brachten, dass Orochimarus Armee auf dem Weg hierher sei.

Dass es nun letzten Endes zum Krieg kommen sollte.

Unaufhaltsam, unumgänglich.

Dass Menschen, die ich liebte, kämpfen müssten um ihr Leben.

Um ihre Existenz, für die Verteidigung ihres Landes.

Dass ich kämpfen musste.

Dies war die erste Nacht, in der ich das Heulen im Wald hörte und wusste, dass er dort war.

Kaguru.

Ich holte ihn nicht, ich rief ihn nicht.

Er sollte leben, selbst wenn ich starb.

Ich sollte noch viele Nächte das traurige Heulen von ihm hören.

So viele Nächte, bis ich ihn holte oder er zu meinem toten Körper kam.

Verzeih mir.

In dieser Nacht, wo unser Schicksal unumgänglich schien, begann ich zu verstehen.

Der Krieg und alles was in ihm stand.

Was mein Leben ausmachte.

Meine Liebe bedeutete.

Doch, ich sah wie meine Freunde auf mich zu gerannt kamen… und… auch wenn ich nichts davon sagen werde können.

Wenn auch ich verdammt sein werde zu schweigen.

Dann höre ich den Wind und weiß, dass das Leben ein Teil unserer selbst ist.

Dass es weiter geht.

Dass andere fähig sind zu sehen, so wie ich sehe.

Zu denken, so wie ich denke.

Zu fühlen, so wie ich fühle.

Wie ein Blatt, das vom Wind getragen umher wehte, ohne Einfluss auf sein Schicksal zu nehmen.

Krieg

Krieg
 

Man hörte es.

Das Geräusch tausender Füße, die auf dem vereisten Boden einen Fuß vor den anderen setzten.

Im Gleichklang.

In einem Rhythmus, so präzise wie der Trommelschlag, den sie angestimmt hatten.

So angsteinflößend wie der Anblick, den sie boten.

Ein großer Schwarm in schwarz gekleidet, erstrebend darauf zu töten, mit einer gierigen Vorfreude.

Ich stand vor unseren Truppen.

Meine schwarz weiße eng anliegende Anbu Kleidung wehte durch die Luft, in der kein Wort über Lippen kam, eine Stille herrschte, so bedrohlich wie die Stille des Todes.

Wir sahen hinab zu den Truppen.

Mit Entschlossenheit und Mut in unserem Blick.

Angst war dort nicht mehr zu finden, nur das Übereinkommen mit dem Tod.

Mein Team stand hinter mir, bereit zu kämpfen und zu töten.

Tsunade und Orochimaru waren hinter ihrer Armee platziert.

Unsere Freunde aufgeteilt, Mitte, Seiten, Vorne und Hinten.

Ich atmete die frische Luft ein.

Sie berührte mich und erfüllte meinen Körper.

Ich war bereit.

Ich sah ein letztes Mal meine Freunde an und lächelte, drehte mich zu ihnen um.

...

„Dies ist der Tag, an dem wir unsere Bestimmung erfüllen...,

Wir stehen vor einer Aufgabe etwas zu erreichen, dass noch niemals vor uns gewagt wurde....

Doch wir gehen diesen Schritt nicht alleine...

Wir haben unzählige Freunde an unserer Seite, die uns schützen und für uns kämpfen....

Wir kämpfen nicht nur für uns selbst…

Wir kämpfen um unsere Existenz...

Um ein friedvolles Leben, in der wir unsere Kinder angstlos in die Arme schließen können....

Und gerade, weil wir…

Ein Ziel haben, dem wir uns entschlossen stellen, sage ich...

Lasst uns kämpfen...,

lasst uns töten...,

lasst uns sterben in Ehre...,

lasst uns den Ruf unserer Schwerter folgen...,

Folgen wir dem Schicksal eines Ninjas...,

Das Schicksal des ewigen Kampfes bis zum Tod...,

Für unsere Zukunft....

Und für die Zukunft des Windreiches.“

Ich erhob mein Schwert und wie auf Zuruf hoben alle Tausende Ninjas, die hier für Konoha kämpften ihr Schwert und brüllten das anhaltende Kampfgeschrei.

Ich rannte den Massen unserer Feinde entgegen und blieb in einer sicheren Entfernung stehen.

Dann begann ich.

Meine Hände formten in Sekundentakt einem Rhythmus von Jutsus und ich sang ein Lied der Zerstörung in einer Sprache, die vergessen schien und doch in mir lebte, in der Sprache der Götter.

Weniger kürzester Zeit bildete sich um meinem Körper rotes Chakra.

Meine Augen waren so rot wie Sharingan.

Das rot Umgab mich in einem Tanz der Mächte.

Ich hob meinen Kopf und endete in einem Jutsu der Zerstörung.

Mein Chakra flog über mich hinweg und breitete sich über den ganzen Himmel aus.

Unsere Gegner blieben verwirrt stehen und blickten verwundert in diesen.

Ich öffnete meine Augen und ließ meine Hände sinken.

Rote Feuerballen fielen vom Himmel und prallten auf den Boden direkt vor die ersten Reihen unserer Krieger.

Mit einem knackenden Geräusch öffnete sich die Erde vor ihnen und Flammen schossen aus dem Boden.

Diese Flammen breiteten sich vor den Reihen aus, bis sie schließlich nach vorne zischten.

Mit grünen, stumpfen Augen hörte ich die Schmerzensschreie der Oto-Nins, die hilflos in meinem Feuer verbrannten.

Ich stand dort.

Unberührt, mit kaltem Herzen.

Konoha Ninjas stürmten an mir vorbei dem Schlachtfeld entgegen.

Ich spürte Hände, die mich mitzogen und von einem auf den anderen Moment lief ich in der Mitte von Team 7.

Sai rannte hinter mir und Naruto und Sasuke neben mir.

Alle blickten starr geradeaus.

Was sie wohl fühlten?

Ich fühlte wieder diese Leere in mir.

Wir erreichten unsere Gegner und mit blitzschnellen Bewegungen trafen Schwert auf Schwert, Kunai auf Kunai, Gegner auf Gegner, Tod auf Rache.

Blut bedeckte schon nach wenigen Minuten meinen Körper, mein Schwert klebte in Körpern unschuldiger Menschen.

Mein Herz pochte, meine Ohren rauschten.

Ich verlor mich wieder in diesem Tanz, in diesem Rausch.

Ich nahm nichts mehr war, außer Gegner, die mich töten wollten und die ich töten musste, um zu überleben.

Krieg.

So fühlte sich also Krieg an.

Sinnlose Verschwendung von dem einzigen Geschenk, das man hatte im Leben.

Nämlich es selbst.

Das Leben.

Warum, warum taten wir es?

Jeder wusste, dass er aufhören konnte, jeder wusste, dass es für uns keinen Grund gab zu kämpfen.

Trotz meiner Worte.

Sie waren nur Lügen gewesen auf Wunsch Tsunades.

Wegen anderer Begehren waren wir hier.

Wegen einem Kampf zweier Menschen um Macht.

Meine Beine wurden schwach.

Mein Herz wurde schwach.

Und doch konnte ich nicht anders als weiter zu kämpfen.

Es schien endlos.

Sasuke tötete etwa doppelt so viele Gegner wie ich, Naruto ebenfalls und Sai gab uns allen Deckung.

Und doch.

Es schien, als wenn wir uns nach hinten bewegten.

Als wenn wir verlieren würden.

Auch wenn ich es nicht sehen konnte.

Ich musste etwas tun.

Sollte ich wiedereinmal ein verbotenes Jutsu anwenden?

Ich spielte mit dem Gedanken tatsächlich Orochimarus Technik anzuwenden, aber ich konnte es einfach nicht, etwas hielt mich.

Am morgen hatte der Kampf begonnen und jetzt dämmerte der Himmel.

Unsere Armee schrumpfte.

Frauen lagen am Boden, Männer ebenso wie Kinder, die gestorben waren, obwohl ihr ganzes Leben doch noch vor ihnen liegt.

Und ich verspielte meine Unschuld, indem ich das höchste Wort strafte und sie gleich so tötete wie ausgewachsene Männer.

Es tut mir so leid.

Ich bewegte mich mechanisch, wie eine Puppe.

Gezogen von Fäden, verschlungen von seinem Spieler.

So viele Puppenfäden wurden heute durchtrennt, so viele zerstört.

Nein.

Ich konnte das nicht länger mit ansehen.

Wie kann die Welt nur einer solchen Grausamkeit standhalten.

Erkannte man nicht, dass Menschen nur nach Zerstörung ächzten?

Angst, Tot, Hass, Leid, alles dies mehr die Welt beherrschte, als Glück, Freude und Liebe.

Ich wich mit meinem Oberkörper aus und stach mit meiner linken Hand den Gegner vor mir nieder.

Ein Lichtball wurde auf mich abgeworfen. Ich drehte mich zur Seite, streckte meine Hände und erschuf eine Schutzbarriere, so dass dieser abprallte. Gleichzeitig erschuf ich zwei Realdoppelgänger, die mich vor den Angriffen mehrerer Feinde, die mich von den Seiten aus angriffen, schützten.

Es wurden immer mehr.

Was sollte ich tun?

Ich hatte keinerlei Orientierung.

Plötzlich ertönte ein weiterer Schrei eines Gefallenen vor mir, ich schreckte auf, als ich noch ein Geräusch war nahm.

Ein Heulen.

Mir kam eine Idee.

„Sasuke, Naruto, Sai, gibt mir Deckung!“ schrie ich und erschuf zur Sicherheit noch drei Doppelgänger.

Dann kniete ich mich auf den Boden, schloss meine Augen und formte das Jutsu der Geistesübertragung.

Von einer Sekunde auf die andere befand ich mich im laufenden Körper eines Tieres, welches gerade die Anhöhe des Lagers erreichte und sich das Schlachtfeld ansah.

Es öffnete weit die Augen in welchen nun ein grüner Schimmer zu sehen war.

Mein Geist.

Kaguru.

Ich sah mir das Schlachtfeld genau an und musste dabei die Schreie in meinem Ohr unterdrücken, die um vieles lauter zu sein schienen, als normal, ebenso wie der Gestank von Blut und tot mich fast übermannte.

Ich schüttelte den Kopf und blickte mit sturer Entschlossenheit auf das Szenario vor mir.

Wie ich vermutet hatte, wurden unsere Truppen nach hinten gedrängt.

Sie war außerdem, wie ich mit großem Schock feststellte, um viele tausend Krieger ärmer.

Wir würden verlieren.

Diese Gewissheit brachte mich fast zu einer schieren Verzweifelung.

Ich verschwand aus Kagurus Körper und fand mich benommen auf dem Schlachtfeld wieder.

Umringt von meinen Freunden, die entschlossen meinen Körper vor den Feinden schützten, ebenso wie meine Realdoppelgängerinnen, die mit Schwertern und Kunais im Körper kämpften wie Furien.

Doch mein Chakra ging rasch zuende, pure Erschöpfung zeichnete sich in allen Gesichtern wieder.

Ich stand auf und gesellte mich wieder unter die Kämpfenden.

Es war inzwischen fast dunkel und man sah kaum noch etwas, man musste vorsichtig handeln.

Mit letzter Kraft formte ich ein verzweifeltes Jutsu, welches die Oto-Ninjas im hohen Bogen von uns wegschleuderte.

Wir keuchten und unsere Beine wankten.

Ich schloss kurz die Augen.

„Freunde, legt eure Hände auf meinen Arm und tut nichts, vertraut mir.“

Ohne ein Wort kamen sie meiner Bitte nach.

Ich sammelte ihr restliches Chakra in meinem Körper und kniete mich auf den Boden berührte mit meiner Handfläche das kalte Gras.

Dann ließ ich die Worte in der Luft aus meinem Mund kommen.

Aus dem Boden schossen Flammen, die ich in einer geraden Linie durch die Reihen unserer Gegner laufen ließ, die qualvoll starben.

Mehr konnte ich nicht tun.

Ich sackte auf den Boden.

Doch mein Schicksal sollte verschoben werden, denn ein Horn erklang in der kalten Luft.

Es war das Zeichen beider Seiten den Kampf für den heutigen Tag und wegen der Dunkelheit abzubrechen.

Wie Geister bewegten sich beide Seiten ihrer Lager entgegen.

Es war gegen ihre Ehre nun weiter zu kämpfen.

Ich stand, gestützt von meinen Realdoppelgängern erschöpft auf und verließ mit meinen Freunden an meiner Seite das Schlachtfeld, welches überseht war von starren Körpern, deren Augen qualvoll in den roten Himmel starrten.

Gestorben in einem falschen Glauben.

Es war, als wenn ich mich in der Hölle befand.

So grausam war dieser Anblick.

Ich hörte Leute weinen, Leute schreien, Leute wimmern und schluchzen.

Doch der Triumph blieb aus.

Überlebende blickten traurig in die Nacht.

Mit der Realität konfrontiert, der Definition von Krieg konfrontiert.

Dem sinnlosen Töten und Sterben.

Meine Augen füllten sich voll Tränen und ich weinte bitterlich.

Sie hatten alle nicht verdient zu sterben.

Es waren die Tränen eines Engelchens, welche nicht versiegten, sondern weinten für Tausender von Toten.
 

Stille beherrschte das einst so voller Leben scheinende Lager.

Auch hier verfolgten uns Schmerzensschreie der Verwundeten, weinende Familienmitglieder und zerstörte Träume.

Vor meinen Augen spielten sich die furchtbaren Szenen des Kampfes wieder.

Kinder die starben, Gesichter die Freude zeigten zu Töten, Triumphschreie und angstvolles Flehen.

Ich hielt das nicht mehr aus.

Ich sackte auf den Boden.

Meine Realdoppelgänger verschwanden.

Ich hielt mir den Kopf und schüttelte ihn, ich wollte es nicht mehr sehen, ich wollte es nicht mehr hören.

Meine Freunde knieten sich neben mich und versuchten mich zu beruhigen.

Ich fühlte etwas, das sich an meinen Körper kuschelte und sah das gold-orange Fell von Kaguru.

Und umarmte ihn und benetzte sein Fell mit Tränen.

Ich hörte plötzlich den erleichterten Ruf eines Mädchens, dass auf unsere kleine Gruppe zugerannt kam.

Sie hatte blaues Haar und glasige Augen.

Hinata.

Sie blieb verlegen vor Naruto stehen, der sie perplex ansah.

Dann hob sie ihren Kopf , blickte in sein Gesicht und umarmte ihn.

Naruto war völlig geschockt, legte aber nach einiger Bedenkzeit eine Hand um sie.

„Zum Glück, du lebst.“ Kam es leise von ihr. Er jedoch hörte diese Worte und wurde leicht rot.

Er sah mich unentschlossen an.

Ich brachte ein gekünsteltes Lächeln zustande und nickte ihm freundlich zu.

Er nahm das Mädchen und ging mit ihr fort.

Du bist bei ihr besser dran Naruto.

Vielleicht weißt du es ja selbst auch.

Sai war auch verschwunden.

Nur ich und Sasuke blieben unentschlossen stehen.

Ich senkte wieder den Kopf auf Kagurus Rücken und weinte.

Ich wollte nicht mehr.

Es sollte aufhören.

Wussten diese Menschen hier, was sie taten?

Oder vergaßen sie einfach, hatten kein Gewissen?

Ich spürte eine Hand, die sich auf meinen Rücken legte, der ebenso blutgetrunken war wie alles andere an meinem Körper auch.

War das der Moment, in dem ich beschloss die verbotene Technik anzuwenden?

Wollte ich einfach nicht mehr?

War es mir gleich zu sterben?

„Sakura (er sagte das mit doch recht einfühlsamer Stimme) ich bringe dich zu deinem Zelt, du solltest dich etwas ausruhen und etwas essen.“

Widerstandslos ließ ich mir von ihm aufhelfen und zu meinem Zelt bringen.

Es stand nahe dem alten Bauernhaus.

Weiß, genauso wie alle anderen Zelte auch.

Er schlug den Eingang zur Seite und erblickte ein Strohbett, eine Schüssel mit Wasser und etwas zu essen, ebenso wie meinen Rucksack, der in einer der Ecken lag.

Es war spärlich, aber was konnte man in einem Krieg auch schon erwarten?

Kaguru legte sich in eine Ecke des Zimmers.

Er hatte Sasuke nur kurz beschnuppert und ihn sofort akzeptiert.

Das war seltsam für ihn aber Sasuke war ja ebenso seltsam.

Stur trifft auf stur, stark auf stark.

Die beiden haben vieles überein.

Er sah mich mit seinen gewohnten gefühllosen Augen an ,ohne ein Wort zu sagen.

Ohne Anstalten zu machen zu gehen.

Ich setzte mich auf mein Strohbett und strich mir mit einer Unachten Bewegung die Tränen vom Gesicht.

„Sasuke, ich bin froh, dass du an unserer Seite kämpfst.“

Keine Antwort.

Was hatte ich erwartet?

Er kniete sich neben Kaguru und kraulte ihn hinterm Ohr.

Dieser schnurrte wie eine Katze.

Ich wusste nicht, wie ich mich in dieser Situation verhalten sollte.

Was wollte er?

Wieso war er nicht schon gegangen?

Er stand auf und brachte unser beider Augen auf gleiche Höhe, wischte mir eine Träne aus dem Gesicht.

Dann stand er wieder auf und bewegte sich auf die Tür zu.

„Du solltest nun schlafen.“

War das alles?

War dort kein Wort des Trostes?

Kein Wort der Berührung?

Morgen würden wir weiter kämpfen.

Kämpfen, überleben oder sterben.

Morgen würde ich kurze Zeit eine Macht besitzen, die mich zerstören könnte.

Wahrscheinlich würde ich so oder so sterben.

Warum scheu, warum Angst, warum Feigheit.

Dies könnte der letzte Tag sein.

Mein letzter Tag.

Genauso wie seiner.

Wie in Trance spürte ich wie mein Körper sich bewegte und ich Sasuke von hinten in einer Umarmung empfang.

„Geh nicht.“

Er blieb stehen, sagte kein Wort.

Er seufzte und senkte den Blick.

„Du weißt, dass ich dazu nicht in der Lage bin.“

„Ich habe dir gesagt, dass du es bist.“

Er verstummte.

Ich ließ ihn los und verharrte mit traurigem Blick hinter ihm.

Er immer noch mit dem Rücken zu mir gewand.

„Morgen werden wir kämpfen und vermutlich sterben. Morgen wird meine Welt wieder in schwarz getaucht werden, selbst wenn ich überleben würde. Heute könnte der letzte Tag in meinem Leben sein....ich habe nur eine Bitte(meine Stimme brach)... ,Sasuke, ...bitte lasse mich nicht allein.“

Seine Hände formten sich zu Fäusten.

Ich wollte nicht flehen, ich wollte nur bitten.

Mehr konnte ich nicht tun.

Naruto, verzeih mir, ich habe ihn gewählt.

Ich hatte ihn nie richtig vergessen können, nie richtig hassen.

Es war ein kläglicher Versuch gewesen.

Vergessen brachte nichts.

Verachten brachte nichts.

Du warst immer da, und hast meine Welt verschleiert.

Du warst es, der mich berührte.

Mir Tränen schenkte und mich gleichzeitig zum Lachen brachtest.

Und mit einem Flug erkannte ich die Wahrheit.

Meine Wahrheit.

Ich liebte ihn.

Ich konnte nichts dagegen tun.

Ich konnte nicht anders fühlen.

Nicht ohne ihn leben.

Bitte, stoße mich nicht weg.

Nur dieses eine Mal.

Hörst du nicht den Schrei meines Herzens?

Hörst du nicht sein schmerzerfülltes Klagen?

Seine Sehnsucht?

Spürst du nicht die Tränen in meinem Gesicht.

Spürst du nichts?

„Es ist nicht einfach sich selbst zu verstehen. Es ist nicht einfach Dinge zu versuchen, die einem Unbekannt sind, doch....doch selbst wenn die Flucht immer ein Mittel ist um zu entkommen...man kann sich seinen Ängsten stellen.... Man kann lernen. Man kann fühlen, man kann sehnen. Verstehst du....,jeder ist fähig zu lieben.“

Er blieb weiter stehen.

Seinen Blick starr geradeaus gerichtet.

„Heute ist der letzte Tag, an dem du versuchen kannst zu lernen, spüren kannst wie ein Mensch....deine Mauer aus Eis...du brauchst sie nur heute öffnen...ein einziges Mal....“

Er drehte sich um und sah mir in die Augen.

Er weinte.

Erschrocken wich ich einen Schritt zurück.

Tränen, er weinte?

Nein, das ist nicht möglich.

Er weinte?

Er schloss seine Augen.

Ich stellte mich zu ihm hin und nun wischte ich ihm eine Träne von der Wange.

„Es ist möglich, siehst du, (ich hielt ihn seine Träne hin, während ich selbst wieder begann zu weinen) selbst dies ist ein Zeichen dafür, dass du fähig dazu bist.“

Ich nahm ihn in den Arm und küsste ihn.

Zunächst schien er verwirrt, fast schüchtern.

Doch dann erwiderte er meinen Kuss.

Mit einer gierigen Sehnsucht, vermischt mit jahrelanger Einsamkeit.

Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und hauchte.

„Zeig es mir.“

Ich zog ihn zu mir und er schlang besitzergreifend beide Arme um meinen Körper.

Wir setzten uns aufs Bett und verblieben in einem langen leidenschaftlichen Kuss.

Wir legten uns hin.

Beide mit verschmutzten Klamotten, Erzeugnisse eines Krieges.

Wir lagen auf dem Stroh, eingebettet in dieser Umarmung und einem Kuss, so innig wie die Sehnsucht verbunden ist mit Schmerz.

Wir lernten.

Zu lieben.

Zu leben.

Zu leiden.

Zu fühlen.

Nur in dieser einen einzigen Umarmung, mit Küssen, die einen retteten vor der Realität.

Mehr war nicht nötig, mehr brauchte ich nicht.

Es war genug für den Rest meines Lebens.

Meine Einsamkeit besiegt, meine Sehnsucht gestillt.

Wir schliefen ein in den Armen des jeweils anderen.

Ein Band verband uns.

Ein kostbares und doch leicht zerreißbares Band.

Das Band zweier verbundener Seelen.

Es war mehr als bloße Zuneigung, mehr als bloßes körperliches Verlangen.

Eine Träne bildete sich während ich schlief und rollte ihren Weg über meine Wange bis sie die seine berührte, der sie auffing, vor dem Abgrund.

Ich weinte nicht, weil die Traurigkeit mein Herz besiegte, sondern weil mir Glück vergönnt war, welches ich nicht mehr erhofft hatte zu erlangen.

Es war eine Tat gewesen, ein Verlangen.

Doch nun konnte ich sterben.

Mit einem Lächeln im Gesicht.

Das Lächeln eines erfüllten Wunsches, einer Einigung mit sich selbst.

Ein Lächeln der Zufriedenheit

Gottgleich, doch besiegt von Angst

Gottgleich, doch besiegt von Angst
 

Früh erwachte ich aus einem wundervollen Schlaf und stellte fest, dass ich nicht allein diese Nacht verbracht hatte.

Dass ich lag in Armen gebettet, getragen vor der Dunkelheit.

Ein Lächeln zierte meine Lippen.

Ein wahres, voll Liebe erfülltes Lächeln.

Draußen war es noch dunkel, doch hörte ich die Aufrüstung der Krieger.

Vor dem ersten Strahl der Sonne müssten wir bereit sein weiter zu kämpfen.

Doch heute sollte es nicht zum Krieg kommen, zum kämpfen und töten.

Es sollte nur einen Toten geben.

Es sollte keinen Sieger geben.

Keine weitere Schlacht.

Nur mein Opfer.

Wozu sonst hatte das Schicksal mich die zerstörenden Worte auswendig lernen lassen?

Nur ich wäre dazu fähig noch heute alles zu beenden, noch heute zu retten.

Das ist die Aufgabe eines Ninjus.

Schütze dein Leben wie ein kostbares Gut, doch wisse, dass dein Leben nicht mehr wert ist, als das vieler, dich liebender, Menschen.

Wir sind Wächter der Güte und Reinheit. Beschützer allen Lebens.

Und wenn der Augenblick gekommen ist, dass du dein Leben opfern musst für andere, so tue es mit einem klaren, liebenden Herzen.

Ja Mekade, unser Schicksal.

Vielleicht würde ich auch nicht sterben.

Vielleicht würden sie nicht mein Leben fordern.

Ich lächelte und strich Sasuke eine Strähne aus seinem Gesicht.

Und küsste ihn auf die Stirn.

Er öffnete seine Augen und lächelte mich ebenfalls an.

Ich brachte es nicht übers Herz es ihn zu sagen.

Wir standen auf und verließen zusammen das Zelt, gingen zu Tsunade.

Würde sie mich verstehen?

Sie müsste es, denn nichts würde mich abbringen von meinem Vorhaben.

Orochimaru würde sterben.

Noch heute.
 

---
 

Die Tür zu dem alten Bauernhaus wurde aufgeschoben und still traten wir ein in den leeren Raum.

Tsunade saß an einem runden Tisch.

Ihre Hände vor ihr Gesicht ineinander gefaltet und blickend auf die Pläne vor ihr.

Was sie wohl dachte?

Was sie wohl fühlte?

Langsam blickte sie auf und begegnete meinem Blick.

Sah dann abwechselnd Sasuke und Kaguru an, wobei sich bei Zweiten ein Lächeln auf ihre Lippen schlich.

„Was wollt ihr, ihr solltet euch fertig machen.“

Sasuke sah mich erwartungsvoll an, schließlich wollte ich mit ihr sprechen, das zumindest hatte ich ihm heute Morgen gesagt.

Ich trat vor.

„Es wird heute und auch in Zukunft zu keinem Kampf mehr kommen.“

Sie sah mich zunächst verdutzt an, begann dann aber zu lachen.

Dieses Lachen allerdings erinnerte mehr an das eines Dämons.

Schnell fasste sie sich wieder und sah mich immer noch belustigt an.

„Wie stellst du dir das vor, Sakura, dort, nicht mal einen Kilometer von uns entfernt bereitet sich gerade eine Armee darauf vor uns zu zerschlagen. Selbst wenn wir eine Kapitulation ausrufen lassen, würden sie uns gewissenlos abschlachten. Es gibt kein zurück, Sakura. Wir werden kämpfen, bis wir gewinnen oder verlieren.“

Ich lächelte traurig.

„Es gibt noch eine Möglichkeit.“

Ihr Blick bohrte sich in meine Augen. Sie schien beunruhigt.

„Und die wäre?“

Ich atmete einmal tief durch.

„Ich werde eine der mächtigsten Waffen eines Ninjus anwenden. Diejenige, die Orochimaru besitzen wollte. Ich werde die Mächte der Götter in meinem Körper einen.“

Ich hörte zwei scharfe Einatmungen meiner beiden Freunde.

Sie schienen nicht sonderlich begeistert von der Idee.

„Sakura, dir ist bewusst, dass diese Macht unberechenbar ist. Das letzte Mal führte ihre Ausführung zu einer Zerstörung, deren Ausmaßen du dir nicht einmal vorstellen kannst.“

„Ja, aber nur, weil derjenige die Macht nicht kontrollieren konnte.“

„Du weiß auch, dass die Götter immer ein Opfer fordern“

„Sie fordern ein Opfer, welches alles Existierende einschließt. Niemand weiß, welches Opfer, niemand weiß wie hoch oder wie tief der Preis.“

„Und dennoch willst du es versuchen?“

„Ja.“

Sasuke packte mich an meinen Schultern.

„Sakura, tue das nicht, die Wahrscheinlichkeit, dass du stirbst, ist zu hoch.“

Ich sah ihn liebevoll an.

Er sorgte sich um mich. Augenblicklich begann mein Herz schneller zu schlagen, doch ich schüttelte traurig den Kopf.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass wir heute sterben ist gleich groß. Lieber sterbe ich, anstatt tausender von Menschen sterben zu lassen. (Ich berührte seine Wange), besonders die, die ich liebe.“

Er verstummte und blickte nur traurig und leer in meine Augen.

Ich schaute wieder zu Tsunade, die mir erstaunt und ehrfürchtig ihr Haupt zuwendete.

„Tue es, wenn du mit vollem Herzen deinem Willen folgst.“

Ich ging auf sie zu und schlang die Arme um sie.

„Ich werde alles veranlassen, Sakura...(sie schlurzte ) pass auf dich auf.“

„Das werde ich.“

Eine Träne rollte meine Wange hinab.

„Danke für alles.“

Sie sah mich schmerzverzerrt an.

Sie schüttelte den Kopf.

„Dein Dank ist unangebracht, ich bin diejenige, die dir zu Dank verpflichtet ist.“

Sie drückte mich an sich.

„Du schaffst das, ich bin mir sicher.“

Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und verließ mit Sasuke den Raum.
 

---
 

Die Dunkelheit beherrschte unsere äußere Form, als wir kampfbereit auf dem toten Gras warteten.

Sasuke stand neben mir, ebenso wie Naruto, neben dem Hinata stand.

Sai stand hinter mir.

Ich trat zwei Schritte nach vorne und drehte mich um.

Dort anmutig blickten sie mir entgegen.

Alle Menschen, die mir etwas bedeuteten.

Sasuke, Naruto, Sai, Kakashi, Hinata, Ino und alle Anderen.

Nur wir standen hier.

Die restliche Armee wartete auf der Anhöhe auf Befehle von Tsunade.

Ich lächelte sie an.

Diese Gruppe.

Alle mit blutgetränkten Klamotten, alle hier...wegen mir.

Ich trat wieder einen Schritt auf sie zu und umarmte sie alle einzeln.

Während ich Naruto umarmte flüsterte ich ihm ins Ohr er sollte mit ihr glücklich werden.

Er sah mich ernst an und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Diese Geste war wie ein Einverständnis und doch gleichzeitig wie ein Abschied.

Mein Herz weinte.

Jeder von ihnen besaß einen Teil meines Herzens.

Ob mehr oder weniger, das war nun unwichtig.

Wichtig war, dass sie alle hier waren.

Vielleicht war es ein Abschied für immer.

Vielleicht auch nur ein Abschied bis hin zum Wiedersehen.

Doch still weinten alle in ihre Herzen.

Den Weg der Gefühle Ausdruck zu verleihen in einer Welt der Emotionslosigkeit.

Jeden umarmte ich, jeden flüsterte ich etwas ins Ohr.

Wünsche und Sorgen.

Und dann kam ein Moment, vor dem die Angst mein Herz besiegte.

Der Abschied mit dem größten Teil meines Herzens, Sasuke.

Er konnte mir nicht in die Augen sehen.

Zu viel Schmerz spiegelte sich dort wieder.

Zu viel Leid.

Ich konnte ihn verstehen.

Falls er mich wirklich mochte, könnte er wieder etwas verlieren, was er liebte.

Ich legte meine Hände auf seine Schulter und küsste ihn.

Er schlang seine Hände um mich und umarmte mich.

Es schien, als wollte er mich nicht mehr los lassen.

Ewig so verharren in einer leise wispernden Umarmung.

„Lass mich gehen.“

Er ließ mich los.

Ich senkte den Blick, konnte die überraschten Blicke förmlich auf mir spüren.

Aber es scherte mich nicht.

Außer, dass ich Naruto verletzte.

Die Sonne erstrahlte über dem Horizont und vertrieb die Schatten aus unseren Gesichtern.

Man konnte die Oto-Krieger hören.

Doch wir verharrten dort.

Ich blickte ihn an.

Mein Herz schien zu zerreißen...so musste er es gefühlt haben, als er es mir beschrieb.

Dieses Schreien.

„Ich liebe dich…und…. danke euch für alles, was ihr jemals für mich getan habt.“

Tränen flossen.

Meine Freunde weinten, nur einer riss sich zusammen, nur einer lächelte mich traurig an.

Sasuke.

All die Normen, all die vielen großen Worte.

Sie wären unangebracht gewesen.

Auch wenn er mir nicht erwiderte mich auch zu lieben so reichte mir dieses eine Lächeln aus.

Ich umarmte Kaguru und entfernte mich bewachten Schrittes von ihnen.
 


 

---
 

Ich blieb stehen.

Mein Körper gebettet in warme goldene Strahlen der Sonne.

Mein Herz vor Trauer, doch gleichzeitig vor Glück.

Ein reines, liebendes und schützendes Herz.

Ich erblickte sie am Horizont.

Aber es störte mich nicht.

Langsam erhob sich meine Stimme in dem stillen Morgen.

Ein Gesang so wunderschön wie der eines Engels sein sollte.

Er schwebte in der Luft und befreite meine Sinne.

Er drang in jedes Ohr, in jedes verdorbene Herzen, welches erhellt wurde durch ihn

Wie ein goldener Schleier, der sich um jedes menschliche Lebewesen legte.

Auch Kaguru, der entschlossen neben mir stand.

Doch mein Gefühl verblasste, als ich einen unglaublichen Schmerz durch meinen Körper fahren spürte.

Mir war klar, dass die Macht der Götter, etwas war, womit man nicht spielte.

Etwas, wofür man lebte und tötete. Bestreben aller nach Macht strebender.

Doch ich war trotz allem nicht vorbereitet gewesen auf diesen Schmerz.

Er war wie ein Stich mitten durch mein Herz, wie ein endloser Alptraum.

Ein Tod ohne Ende.

Und doch so unbeschreiblich.

Etwas floss durch meinen Körper.

Es fühlte sich seltsam an.

So wie die Anwesenheit einer weiteren Person in meinem Körper.

Diese Macht, die mich übermannte, durchflutete mich.

Kroch in jeden Winkel meines Herzens.

Übermannte meine Seele.

In der Morgendämmerung färbte sich meine Kleidung golden, mein Haar von weißen Strähnen durchzogen.

Ein weißer Umhang um meinen Körper und dennoch das Zeichen Konohas um meine Stirn.

Es war soweit.

Ich wusste nicht, wie lange ich dieser Macht standhalten konnte, bevor ich sie gehen lassen musste aus meinen Körper.

Engelsgleich und mit einer Anmut so erhaben wie die eines Kriegers vor dem letzten Schritt, ging ich auf meine Gegner zu.

Sie waren stehen geblieben und schenkten mir einen Blick, als wenn ich tatsächlich gottgleich wirkte.

Ich schritt durch ihre Reihen ohne auf Gegenwehr zu stoßen.

Goldene Strahlen hüllten meinen Körper ein.

Doch spürte ich, wie diese Macht nagte an mir, meinen Lebenssaft trank wie ein durstiges Kind.

Dann erblickte ich ihn.

Sein Gesicht wutverzerrt.

Ich blieb stehen und erhob fließend meine Hand.

Mit lauter und doch melodischer, schöner Stimme trug der Wind meine Worte.

„Das Leben ist zu wertvoll um es fließen zu lassen durch die Hände unwürdiger Gegner, und aus Vergeltung deiner Tat fordere ich dich auf, den Ehrenkodex zu ehren und mit mir zu kämpfen bis zu einem Tot unserer, nach der Ehre eines wahren Ninjas.“

Er stand auf, ohne ein Wort gesagt zu haben und stellte sich mir gegenüber.

Um uns bildete sich ein riesengroßer Hohlraum, von seiner Armee umstellt.

Wir begangen und so schnell wie er konnte rannte er auf mich zu.

Schlangen ebenso wie Doppelgänger von ihm und er selbst.

Aber es nützte nichts.

Es hätte niemals gereicht.

Gegen die Kraft der Götter.

Ich sah seine Bewegungen, sah seine Taktik wich gekonnt aus und verletzte ihn mit seinen eigenen Waffen.

Er hechelte und ich stand da, und sah ihn abfällig an, ohne jeglichen Kratzer.

Er stellte sich wieder gerade hin und grinste mich an.

Ich blickte verwirrt zu ihm.

„Du konntest es nicht, oder?“

Was wollte er?

„Du konntest es nicht. Du konntest es nicht ohne diese Macht.....

Spürst du sie?

Spürst du deinen Körper schreien nach ihr.“

Ich schleuderte einen Lichtball auf ihn, er sollte nicht reden, er sollte sterben, doch er blockte mich und wir beide wurden nach hinten geschleudert.

Er keuchte und spuckte Blut.

Er war am Ende.

Kaguru stand neben mir, er würde ihn nicht erreichen, nicht fähig sein ihm irgendetwas zu tun.

Mein Gefährte hatte selbst entschlossen mir zu folgen.

Auch wenn er hinderlich war.

Wir beide fixierten unseren Gegner.

Er fuhr sich mit der Hand über sein blutendes Gesicht.

Er lächelte wieder.

Es war ein grausames Lächeln, fast spöttisch, als wenn er sich über mich lustig machen würde.

„Du hast dich entschlossen diese Macht zu nutzen.

Du wusstest, was es dir geben würde.

Hast du dich nach ihr gesehnt, dieser Macht?“

Ich schüttelte den Kopf, wollte seinen Worten nicht folgen.

„Es ist so, Ninju, letzten Endes hast du nichts anderes getan als ich.

Du nutzt diese Macht um zu töten.

Denkst du, du bist besser als ich, reiner?

Denkst du, du bist so rein wie der Schein es dich sein lässt?

Hast du sie dir nicht gewünscht, tief in dir?

Spürst du, dass du nicht besser bist als ich.“

Ich schrie wutentbrannt, doch die Zweifel, die sich in meinem Herzen bildeten ließen den Schein um mich herum verblassen, ihn mir entziehen.

Ich spürte eine Schwärze in mir aufkommen.

Spürte, dass er Recht haben könnte, dass ich nicht besser war als er.

Doch bevor ich diesen Gedanken fasste, steckte mein Schwert in dem Herzen meines Gegenübers und sein Körper bebte durch mein Feuer, das ihn verzerrte.

Er lächelte ein letztes mal, während seine Augen den Glanz des Lebens verloren.

„Du bist genauso wie ich.“

Es war der Moment, in dem ich nicht handeln konnte, als wenn in meinem Kopf ein Vakuum herrschte.

Ich spürte nichts und sah nicht.

Der Schleier, der mich einhüllte verschwand und zurück blieb eine Frau, so verletzbar wie jeder Mensch, so schwach wie jeder Mensch.

Die Kraft der Götter verdrängt, von einem aufgezwungenen versteckten Willen.

Aus meinem Willen, sie zu verbannen für immer.

Ich spürte nicht wie eine Hand auf mich zuschoss, sah nicht wie Kaguru vor mich sprang und Orochimarus letzte Tat zu Nichte machte.

Nicht ich starb, sondern er.

Mein Engelchen.

Er fiel als mein Opfer, mein erbrachtes Opfer.

Ich sah wie er fiel und auf den Boden aufkam.

Er mir das letzte Mal aus seinen goldenen Augen entgegensah, die dem Schein der Göttermacht glichen.

Und für immer verloschen.

Emotionslose Leere nahm mir meine Sicht und meine Gefühle.

Und ich fiel.

Fiel in ein schwarzes Loch während ich etwas in mir spürte.

Einen Teil meiner Seele, der lachte.

Ein boshaftes, widerliches Lachen.

Die Schwärze fing mich auf.

Und während ich dort lag, allein, hörte ich ihr Lachen in mir, bis sie verstummte und etwas wisperte.

„Du bist genauso wie er.“
 

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Worte sind Schlüssel zu Herzen

Worte sind Schlüssel zu Herzen
 

Wie wahr Worte doch sind und wie falsch sie dennoch sein können.

Seine Worte zerrissen mein Innerstes und erweckten eine Furcht in mir, die letzten Endes meine wahre Angst zum Vorschein brachte.

„Du bist nicht besser als er.“

Ich rannte.

So schnell ich konnte rannte ich umgeben von der eigenen Finsternis meines Herzens.

Von einer endlosen Schwärze.

So schwarz wie seine Seele und auch meine.

Dort war kein Licht, keine Hand.

Ich hörte die Schmerzensschreie und die Kampflaute des Krieges.

Klagende, weinende Worte und sah emotionslos blickende, leblose Augen der Gefallenen.

Ein Mädchen vom Schwert durchbohrt.

Ein Mann verblutet und gestorben durch die Anzahl der Menschen.

Ich sank auf die Knie.

Wieder umgeben von meiner Angst.

Ich hörte Schritte und sah auf, völlig übermannt von meiner Verzweifelung.

Dort stand ich, in schwarz gekleidet und sah herablassend auf mich hinab.

„Du bist jämmerlich.“

Ich weiß, ich bin schwach und ich bin...böse.

„Du hast nicht verdient zu leben.“

Ich weiß es, es tut mir leid.

„Du wolltest nie ein Opfer erbringen, das dich selbst schadet, und nun ist jemand gefallen wegen dir, jemand unschuldiges.“

Ich weiß, oh, ich weiß, ich würde alles tun um es rückgängig zu machen, gibt mir die Möglichkeit, nicht er sollte sterben, sondern ich.

Auch wenn er kein Mensch war, auch wenn er nie mit mir sprach.

Ich fühle mich schmutzig.

„Du bist nicht besser als er.“

Ich begann zu weinen.

Begann in meinem Leid zu zerfließen.

Das Bild von mir verblasste.

Und zurück blieb ich.

Allein in einer Welt der Hoffnungslosigkeit.

Ich wusste, dass ich nicht tot war, ich wusste, dass mein Herz schlug.

Aber die Welt, in der ich mich befand, war ein Gefängnis meiner Gefühle.

Er hatte Recht.

Ich war nicht mehr wert als er.

Ich legte mich hin und zog meine Beine an.

Hielt mich daran fest, wie ein kleines Kind.

Dann sah ich ihn.

Ein Schimmer bewegte sich auf mich zu und blieb vor mir stehen.

Was wollte er hier.

Ich will kein Mitleid, Sasuke.

Aber ich sagte nichts, ich verblieb in meiner Position, so wie ich es die ganze Zeit über getan hatte.

Er sah mich leer an.

Wie so oft spiegelten sich keinerlei Emotionen in seinem Gesicht nieder.

„Es ist Zeit, Sakura.“

War er ein Todesengel, verkleidet um mir das zu zeigen, was ich immer begehrt habe und was ich niemals bekommen würde?

Ich schwieg.

Worte könnten nicht meine Lethargie beschreiben.

„Du hast lange genug gesühnt, wir warten.“

Wer sollte warten?

Wer sollte mich lieben, wenn ich nicht besser war als unser Feind?

Er setzte sich vor mich und blickte in meine nichtssagenden Augen.

„Weshalb sühnst du?“

Ich antwortete nicht, sondern die Worte von Orochimaru durchfluteten mein Gefängnis.

„Es ist so, Ninju, letzten Endes hast du nichts anderes getan als ich.

Du nutzt diese Macht um zu töten.

Denkst du, du bist besser als ich, reiner?

Denkst du, du bist so rein wie der Schein es dich sein lässt?

Hast du sie dir nicht gewünscht, tief in dir?

Spürst du, dass du nicht besser bist als ich.“

Diese Worte hallten durch den Raum und schnitten sich noch tiefer in meine Wunden.

Sasuke schwieg und drehte sich mir zu.

Sein Lächeln war verblasst.

Seine Züge monoton.

Auch er, so schien es mir, hatte nun meine Finsternis verstanden, verstanden, dass ich es wert war gehasst zu werden.

Er stand auf und sah zu mir hinab.

„Es ist wahr (begann er zögernd) Kaguru starb, aber nur, weil er sein Leben für das deine gab.“

Was sagte er da, er starb, weil ich unfähig war ihm zu helfen, unfähig ihn zu beschützen.

„Es ist nicht so, Sakura, dass du bist wie er. Vielmehr konnte nur ein Mensch reinen Herzens diese Macht so entfalten wie du. Nur indem er diese Worte flüsterte, weil sie all deine Angst bedeuteten, all das, wofür du kämpfest nicht zu sein, ist diese Macht verblasst.“

Ich blickte ihn an, meine Augen verwirrt, zu viele Gedanken, die kreisten, zu viele Widersprüche.

Er lächelte.

„Glaube mir, er starb, weil er dich liebte, er lebte, weil du sein Leben warst, genau so wie meines. Alle warten auf dich, alle warten darauf, dass du zu ihnen kommst, Sakura.“

Ich weinte, aber nicht, weil ich unglücklich war, sondern weil ich seine Hand nahm, die er mir entgegen streckte.

„Wie hast du mich gefunden?“, fragte ich.

„Zwei Seelen, die verbunden sind finden einander. Ich brauchte nur in dir zu suchen. In deinem Herzen.“

Er umarmte mich.

„Bist du bereit wieder zu uns zu kommen?“

Tränen fluteten meine Wange entlang, unaufhörlich.

Doch dieses eine mal standen sie nicht für Leid und Schmerz, sondern für pures Glück und reine Liebe.

Und als ich lachte, während ich weinte.

Seine Hand drückte und an die lachenden Gesichter meiner Freunde dachte, flog ein Wort über meine Lippen, welches mich befreite und mir die Kraft schenkte, die ich brauchte um mich zu befreien.

Ein so einfaches Wort.

„Ja.“
 


 

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Epilog

Epilog
 

Wieder einmal erwachte ich aus einem tiefen Traum.

Einen Traum, der weit zurück lag.

Ein Abschnitt meines Lebens beendet durch die Befreiung meiner Angst,... durch ihn.

Sasuke.

Ich drehte mich um und sah seine sich regende Gestalt, sein ungezähmtes wildes Haar und sein süßes doch gleichsam wunderschönes, schlafendes Gesicht.

Die Sonne schien durch die großen Fenster unseres Schlafzimmers und spielten ein Spiel aus Schatten und Licht, ein Spiel, das mir nur zu gut bekannt war.

Ich blickte wieder zu ihm und begegnete nun den liebevollem Blick, in den Bann ziehender schwarzer Augen und mit dem Lächeln eines Engels auf dem Gesicht.

Ein Arm legte sich um meinen Körper und in einer fließenden Bewegung zog er mich an sich und umarmte mich.

„Guten Morgen.“
 


 

Der Geruch von Blumen lag in der Luft, als ich weiße Knospen auf die vier Gräber meiner Geliebten legte, ein Lied sang und diese Knospen sofort erblühten in ihrer vollen Pracht.

Ein Jahr war vergangen, ein langes Jahr.

Meine Eltern, Mekade und Kaguru, die still hier lagen und über uns wachten.

Und obwohl mir dieses Szenario eigentlich nur Schmerz verursachen sollte, so fühlte ich doch nichts weiter, als eine wandelbare Zuneigung. Ein seltsames Gefühl geborgen zu sein und ihre Geschenke anzunehmen.

Mein Gesicht war dem Kirschbaum zugewannt, denn auch ihre rosa Blüten waren erwacht durch meinen Gesang.

Wie konnte ich früher nur diese Schönheit übersehen?

Wieso habe ich mich verkrochen hinter meiner Angst?

Keine Träne floss an diesem Tag wegen Trauer.

Kein Schmerz erfüllte mich.

„Sakura.“

Von weitem hörte ich die Stimme Sasukes und drehte mich dem Eingang entgegen.

Er hatte ein Packet in der Hand.

Blitzschnell leitete er Chakra in seine Füße und im nächsten Moment stand er schwer atmend

vor mir.

Er hatte sich verändert.

Auch wenn wir beide nur unsere Wunden leckten, so haben wir uns doch gegenseitig geheilt.

Auch er kannte nun das Gefühl geliebt zu werden.

Auch er besaß ein Herz.

Wie ein hell leuchtender Stern am Himmel.

„Sakura, ich weiß ich sollte noch ein paar Blumen mitbringen... aber ich hatte etwas passenderes gefunden.“

Er grinste vorfreudig wie ein kleines Kind.

Ich lächelte zurück.

„Und das wäre?“

„Nun ja, (er sah mich verschmitzt an), da nun mal unser großes Haus so leer erschien dachte ich mir...“

Mehr brauchte er nicht zu sagen, denn der Verschluss des Kartons war aufgegangen und..., was dort hinausschaute, ließ mich sprachlos werden.

Ein kleines Tier mit goldgelben Augen und einem orange-goldenem Fell sah mich misstrauisch an und streckte seine Pfoten über den Rand des Kartons hinaus.

Er glich ihn bis aufs Haar, meinem Mitsu, mein Engelchen und ständiger Begleiter, Kaguru.

Ich hatte mir vorgenommen nicht mehr zu weinen doch eine einzige Träne besiegte meinen Willen und floss langsam, genießerisch über meine Wange.

Mit einem zögerlichen Schritt ging ich auf die beiden zu, nahm den Mitsu auf meinem Arm und küsste meine zweite Hälfte, als wenn es keinen Morgen gäbe.

So lernte ich erneut zu lieben und zu schätzen, meine Ängste zu überwinden.

Andere zu lieben durch die Fähigkeit mich selbst zu lieben.

Mich zu respektieren und zu ehren.

Als ein Mensch, einer besonderen Fähigkeit gegeben, suchend nach Freude und Liebe und gefunden in einem Feind.

Einer Mauer von ihm, die nur noch bestand aus Luft.
 


 

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Von:  kate332003
2014-03-30T17:28:37+00:00 30.03.2014 19:28
Wow*-* du hast einen unglaublichen schönen schreibstil.
Von: abgemeldet
2012-10-14T14:27:15+00:00 14.10.2012 16:27
Deine Story hat mir wirklich sehr gut gefallen. Die Emotionen und Erlebnisse der Charaktere hast du durch fließende und ausdrucksvolle Wortwahl dem Leser sehr gut zu verstehen gegeben. ;)
Wirklich gute Arbeit für deine 1. Fanfiktion. Hut ab.^^
LG Liz
Von:  -Lika-
2010-04-15T20:05:16+00:00 15.04.2010 22:05
das ist soooo schööön und traurig Q.Q
armer kaguru!
waaa er tut mir ja sooo leid!
lg
Von:  JadeJunkfood
2009-07-08T23:20:29+00:00 09.07.2009 01:20
du bist geschaffen für drama.

war das erste was ich beim lesen über deinen schreibstil gedacht habe :)

lg noni
Von: abgemeldet
2008-10-14T20:10:41+00:00 14.10.2008 22:10
wircklich tolle ff gut gemacht ^^
lg hanola
Von:  Bella0210
2008-08-29T21:31:54+00:00 29.08.2008 23:31
ach einfach nur traumhaft das ende aber musste kaguru wirklich sterben *heul*? lg
Von:  la_estrella
2008-07-01T13:33:02+00:00 01.07.2008 15:33
Wunderschöööön!
Muss mal ein Lob an dich aussprechen,
aber echt jetz! :D
Von:  la_estrella
2008-07-01T13:21:40+00:00 01.07.2008 15:21
Du hast wirklich ne poetische
Ader. Sehr gefühlvolle und
"tiefe" Sätze. Klasse!

lg
*
Von:  la_estrella
2008-07-01T13:04:43+00:00 01.07.2008 15:04
Super spannend und ergreifend
geschrieben. Das Kampfgeschehen
und die Umstände hast du gut rüber-
gebracht.
Bin begeistert von dieser FF!
Aaahh u ich hoffe auf ein baldiges Treffen
mit Sasuke ;)

LG
*
Von:  la_estrella
2008-07-01T10:16:04+00:00 01.07.2008 12:16
Uff...Oh nein wie schaurig-schön....
Seit über einer Stunde schon will
ich mit dem Hund gehen, der mir jaulend in
den Ohren liegt, aber ich komme von dieser FF
nicht los... Und nach diesem Kappi erst recht nicht..
Oha....Ok weiter!


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