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Ich darf dich nicht lieben

verbotene liebe - brüder
von

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Eine Art von Prolog

Eine Art von Prolog
 

Mein Name ist Mikoto Uchiha. Ich bin Hausfrau und Mutter von drei (wer jetzt denkt, das behauptet jede Mutter mag recht haben, in meinem Fall ist es aber wahr) entzückenden, klugen und unverschämt gutaussehenden Jungen. Mein erster Sohn Itachi ist ein wahres Genie. Er hat die Aufnahmeprüfung an der besten Universität auf Anhieb mit der besten Note von allen geschafft, und soll später mal das Geschäft meines Mannes übernehmen. Hach, ich freue mich schon so.
 

Mein zweiter Sohn Sasuke sieht sogar noch besser aus, als Itachi, ist aber ein wenig, wie soll ich sagen, nun nicht ganz so intelligent. Kein so grosses Genie wie Itachi, aber ein Genie. Zur Zeit besucht er im letzten Jahr die Mittelschule. Und mein dritter Sohn, ein ganz süsses Ding, ist Naruto. Er lernt etwas langsamer, als die beiden älteren und geht ebenfalls in die Mittelschule.
 

Wie schon erwähnt, könnten sie jeden Schönheitswettbewerb mit links gewinnen. Mein Mann und ich sind dunkelhaarig und haben schwarze Augen. Itachi und Sasuke auch. Naruto hat, für einen Japaner sehr selten, blondes Haar und blaue Augen. Böse Gerüchte von schlimmen Weibern behaupten, er sei nicht der Sohn meines Mannes, ich sei bestimmt ..ihr wisst schon was gegangen, aber das ist nicht wahr.
 

Ich habe ihn jede Nacht stundenlang getragen, bis er eingeschlafen ist, als er noch ein Baby war, ich habe stundenlang an seinem Bettchen gesessen, wenn er krank war und mich um ihn gesorgt, ich habe seine Lehrerin verprügelt, weil sie gemein zu ihm war, ich habe lächelnd beobachtet, wie er anfing etwas schüchtern zu werden und nicht mehr mit Sasuke zusammen baden wollte, als er in die Pubertät kam, und ich habe sein eigenes Zimmer gestrichen und mitgeholfen es einzurichten. Wenn die Kinder älter werden, brauchen sie nun mal irgendwann ein eigenes Zimmer für ihre Privatsphäre. Kurz - er ist mein Sohn.
 

Meinen Mann kenne ich seit unserer Kindheit, und ich glaube, er hat schon damals ein Auge auf mich geworfen. Kurz bevor wir geheiratet haben, fing er an seine Erfindungen - Kinderspielzeug - publik zu machen, und hatte überraschend grossen Erfolg damit. Er gründete eine kleine Firma, mit zwei Angestellten, mittlerweile ist daraus ein grosser Konzern geworden und unsere Firma ist in ganz Japan bekannt und geachtet.
 

Er machte mir einen Heiratsantrag, ich sagte nach angemessenem Zögern ja, und wir wohnen jetzt in einer kleinen Villa in Tokyo. Im ruhigen Stadtteil Shibuya. Unsere Nachbarschaft ist auch sehr nett, wir haben oft Gäste und werden auch oft eingeladen. Ach ja, die Villa, sie ist sehr modern, fast schon ganz westeuropäisch eingerichtet und erbaut natürlich auch. Im ersten Stock befindet sich die Küche, das ist allein mein Bereich, dort möchte ich auch niemanden sehen, aus dem Esszimmer, dem Wohnzimmer einem Bad und separat natürlich ein WC, auch im westeuropäischen Stil.
 

Im zweiten Stock befinden sich das Büro meines Mannes, er arbeitet öfters mal zuhause, Sasukes Zimmer und Narutos Zimmer, ausserdem ein Bad und ein WC. Im dritten Stock wohnt Itachi, er hat zwei Zimmer, unser Schlafzimmer ist auch im dritten Stock, Bad, WC und ein Fitnessraum. Im Keller ist der Partyraum, mit Gästezimmer und Gästewc. Unser Schwimmbad ist im Garten, dort haben wir auch die Terasse mit Tischen und Stühlen.
 

Unsere Söhne verstehen sich gut miteinander. Sie rivalisieren ein wenig, wie folgt, Sasuke möchte Itachi einholen und Naruto möchte Sasuke einholen, aber sie helfen sich jederzeit gegenseitig. Mein Mann und ich lieben uns aufrichtig wie am ersten Tag.
 

Kurz, wir sind eine glückliche Familie, ohne Probleme.

Mein erstes Date

Narutos Sicht
 

Ich kanns nicht glauben, ich – Naruto Uchiha – habe ein Date, mein allererstes Date. Und das mit 14 Jahren, damit bin ich einer der ersten aus meiner Klasse, die ein Date haben. Juhuu. Ihr Name ist Hinata, sie ist ein bisschen kleiner als ich, hat schwarzes, kurzes Haar und seltsam blasse Augen. Die Jungs in meiner Klasse sind alle total neidisch, auf der anderen Seite haben sie mir aber auch allerhand angeboten, unter der Bedingung, das ich ihnen alles bis ins kleinste Detail erzählen werde, also , wie das Date gelaufen ist, meine ich.
 

Um ehrlich zu sein, ist meine Freude ein wenig getrübt. Hinata ist sehr schüchtern, ich frage mich jetzt schon, was ich eigentlich mit ihr reden soll. Sakura ist da ganz anders. Sie ist verrückt nach meinem Bruder, nach Sasuke, der ist eine Klasse über uns. Und Sakura hat mich angesprochen. Sie sagte, wenn ich ihr eine Haarsträhne von Sasuke geben würde, würde sie dafür sorgen, das ich mit einem Mädchen ausgehen könne. Ein Deal, sozusagen. Ich habe ihr gesagt, zuerst das Mädchen, dann die Haare. Nebenbei, was will sie wohl damit? Etwa eine Voodoo-Puppe basteln?
 

Wie auch immer, jetzt habe ich ein Date mit dem langweiligsten Mädchen meiner Klasse, und überlege, ob ich Sasuke fragen, oder ob ich Haare von seiner Bürste sammeln soll. Ich glaube, ich frage ihn zuerst. Wir haben unsere Zimmer ja beide im zweiten Stock, ich brauch nur rüberzugehen und zu klopfen und zu fragen...eigentlich kommt er sowieso immer dann ins Badezimmer, wenn ich auch drin bin. Warum weiß ich auch nicht, aber es ärgert mich, dass er nicht anklopft. Der Blödmann glaubt, er kann sich alles erlauben, nur weil er bessere Noten hat als ich, und der Mädchenschwarm an unserer Schule ist.
 

Bin ja mal gespannt, was für Augen der machen wird, wenn ich ihm von meinem Date mit Hinata erzähle. Sasuke hatte nämlich noch nie ein Date, aber – da ist er ja selber schuld dran.

Ich habe es mir auch irgendwie anders vorgestellt, Hinata redet nicht mit mir. Immer wenn ich sie was fragen will, wird sie rot und läuft davon. Stattdessen bin ich von meinen männlichen Mitschülern umringt, die wissen wollen, wie ich das hinbekommen habe.
 

„Jetzt sag schon, Naruto, was genau hast du sie gefragt, das die ja gesagt hat?“ Ich kann denen schlecht was von unserer Vereinbarung erzählen, die ich mit Sakura habe. „Ich bin einfach hingegangen und hab sie gefragt, ob sie am Sonntag was vorhat“. „Und dann?“ „Ja, Naruto genau und dann?“ „Sie hat gesagt, dass sie nichts vorhat, ich habe gesagt ich auch nicht, und dann hab ich gesagt, wenn das so ist können wir uns ja treffen“. „Wow wie cool“. Ehrlich, auch wenn es nur Hinata ist, ich fühl mich grade wie ein toller Typ. Kann es kaum erwarten, den anderen davon zu erzählen. Au backe, da fällt mir ein. „Ich hoffe nur, meine Eltern erlauben es mir auch. Ich habe sie noch gar nicht gefragt“. „Was“, nuschelt Shikamaru genervt. „Warum hast du sie nicht wenigstens gestern gefragt, bevor du Hinata gefragt hast? Ich versteh dich nicht, du bist manchmal so gedankenlos“.
 

Shikamaru denkt, er weiss alles besser. „Weil ich gestern noch nicht wusste, dass ich sie heute frage, ist doch logisch“. Shikamaru verdreht die Augen, ich glaube er versteht die Logik nicht. „Hey, mach mal nicht so, immerhin hattest du noch nie ein Date, oder?“ Ha, jetzt hab ichs dem gegeben. „Weil ich keines will“, sagt er, „Mädchen sind einfach nur blöd, die nerven doch bloss“. Ein Glück, jetzt fangen die anderen damit an ihn aufzuziehen und zu sagen, dass er schwul wäre. Und ich bin endlich aus der Schusslinie. Ja, es stimmt, ich gebe ganz gerne abundzu mal an, aber ich lüge nicht gern.
 

Nach der Schule seh ich Sasuke, der hat auch gerade aus. „Hey Sasuke, lass uns zusamen nach Hause gehen“. Er wirft sich die Schultasche über den Rücken und nickt mir bloss zu. „Hey Sasuke, ich muss dir dringend was erzählen“. „Was denn?“ fragt er , aber er sieht ein bisschen gelangweilt aus. Ich bin so kribbelig, das ich anfang um ihn herum zu hüpfen. „Sasuke, rate mal“. „Komm mal wieder runter, was ist los? Hast du etwa mal einen Test nicht vermasselt“, sagt er und guckt mir zu. „Viel besser“, sag ich. „Ich hab am Sonntag ein Date“. Ich bleib stehen, weil Sasuke auch stehen bleibt. Er ist ganz blass im Gesicht. „Geht´s dir nicht gut?“ frage ich ihn. Aber er antwortet nicht, sondern fragt stattdessen „Mit einem Mädchen?“ „Hä? Klar mit einem Mädchen, mit was sonst“. „Mit wem?“ will er wissen. „Mit Hinata“. Keine Ahnung warum er sich auf einmal ärgert, aber er legt los: „Du interessierst dich doch gar nicht für sie, Naruto. Ich weiss schon länger, das Hinata in dich verknallt ist, merkt ja jeder, aber das ist doch noch lange kein Grund ihre Einladung anzunehmen, oder?“ Wow, soviel redet er selten an einem Stück. Sasuke ist eher ruhig, das finden Mädchen cool.
 

„Sie hat mich nicht gefragt, Sakura hat ...hm...das arrangiert“. Ich werde doch nicht meinen Bruder anlügen. Der guckt jetzt wütend und nachdenklich zugleich. Ich glaub, es wäre keine gute Idee ihn jetzt nach seinen Haaren zu fragen. Besser Themenwechsel. „Den Test hab ich nicht vermasselt, ich hab ne 4“. Unser Notensystem läuft nach Zahlen, 4 ist die beste Note, 0 die Schlechteste. „Dank dir, Sasuke“. Das stimmt, Sasuke hat sich viel Zeit genommen, um mit mir zu lernen und mir alles zu erklären. „Ich hoffe nur, Mama erlaubt mir das überhaupt“, bin ich am überlegen. Na also, das mit dem Test hat geholfen, Sasuke guckt ganz erfreut. „Ich glaub nicht“. „Was?“ „Ich glaube nicht, das Mama dir das erlaubt, ganz allein mit einem Mädchen irgendwohin zu gehen“.
 

Warum freut der sich so dämlich? Das muss er mir später mal genauer erklären, aber es stimmt schon, meine Mutter ist bei so was ziemlich streng, im Gegensatz zu meinem Vater, der würde mir eher auf die Schultern klopfen.

Ich schnapp mir mein Fahrrad und sag zu meinem Bruder. "Es stimmt nicht, das ich sie nicht mag. Ich finde sie okay. Wenn es sein muss, halte ich eben Monologe, Hauptsache sie kommt".

Das musste ich einfach mal klar stellen, und radel los.

Mein perfekter Plan

Sasukes Sicht

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Oooh Gott! Naruto hat ein Date und das mit Hinata. Hübsches Mädchen. Aber viel zu schüchtern und langweilig. Was findet Naruto nur an ihr? Nicht das ich eifersüchtig bin oder so! Ich, ich mag es einfach nicht, wenn jemand anderes als ich mit Naruto etwas unternimmt. Ich weiß auch nicht warum. Ist halt so. aber trotzdem, mit Hinata?! Ich hoffe das Mutti das nicht erlaubt! Naruto ist mittlerweile auch schon nach Hause geradelt. Ich laufe lieber.
 

Als ich ankam, klingelte ich. Itachi machte die Tür auf und lächelt mich an "Hey komm rein." sagte er und tritt zur Seite damit ich reinlaufen konnte. Ich zog mir die Schuhe aus und hang meine Jacke an die Garderobe. Langsam ging ich die Treppen hoch und dann in mein Zimmer. Ich schmiss meine Schultasche in eine beliebige Ecke und legte mich aufs Bett . Was findet er nur an Hinata? Ich meine, sie ist doch gar nicht sein Typ, oder?
 

"An was denkst du?" fragte mich Naruto. Ich erschrak und fiel vom Bett. Mürrisch richtete ich mich wieder auf. "Du findest das witzig hmm?" fragte ich genervt. Er fing laut an zu lachen. "Nein, Sa-Sasuke . Wie k-kommst du denn daaaaraauuuf?" brachte er vor lachen sarkastisch raus. "Na warte ,kleiner." sagte ich und ging zu ihm. Ich hockte mich vor ihm und kam ihm näher. Er war ruckartig still. Ich kam ihm immer näher. Und kitzelte ihn durch. "Bitte S-Sasu hör a-auf!" bettelte er. "Sag : es tut mir Leid Master Sasuke." und er sagte "Es t-t-tut m-mir Leid Master S-Sasuke!" ich lächelt und lies von ihm ab. Er keuchte ein wenig und schnappte nach Luft. Wir saßen am Ende meines Bettes. "Wie spät?" fragte er mich. "Hmmm 16:04 uhr. Wieso?" "Weil mein Date um 18 uhr stattfindet!" sagte er und lähelte. Ich zog skeptisch die Augenbrauhe hoch "Mum hat es dir erlaubt?" und er sagte "Jup"
 

Okeeeeey. Jetzt war meine Laune im Keller. Ich mag Hinata absofort NICHT mehr! Sie soll ja ihre kleinen Patscherchen von Naruto lassen! Warte mal. Ich bin doch nicht eifersüchtig oder? Nein! Ein Uchiha wird nicht eifersüchtig! Vor allem kein so gut aussehender ,kluger, supertoller Uchiha wie ich! Aber trotzdem soll sie ihre Pfoten von ihm lassen! "Ich schau dann mal nach was ich anziehen werde." sagte Naruto und riss mich damit aus den Gedanke. "Mach das." murmelte ich. Verdammt. Ich war doch eifersüchtig. Aber Warum? ich habe nichts mit Hinata zu tun. Ich kenne lediglich ihren Namen. ...... mann o mann. Stimmungsschwankungen.... Ich gebe der Pupertät die Schuld! nur sie ist daran Schuld! Wie hat Itachi das nur hin bekommen?

wieder zurück zu meinem Proplem.

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Ich muss mir was einfallen lassen, wie ich ihn davon abbringe, zu diesem Date zu gehen. Aber wie? Ich war so in meinem Gedanken dass ich die Zeit vergaß. Denn jetzt ist es 18:09Uhr . SCHEISSE! 18:09Uhr?! Was mach ich denn jetzt? OMFJ! Ich muss irgendwas unternehmen! Ich überleget schnell. Und in weniger als 2 Minuten hatte ich einen perfekten Plan. Tja, ich bin ein Uchiha! Und ein kluger obendrein . MUHAHAHA ! mein Plan ist perfekt!
 

autor zarissa

Im Kino

Narutos Sicht
 

Klamotten auszusuchen war kein Problem für mich. Ich hatte mehr als genug. Und ich ging ja nicht zu einem – Galaabend. Also duschte ich mich, schrubbte mich ab, Jeans, Turnschuhe und mein Polohemd. Alles Markenartikel natürlich, aber das war´s auch schon. Ich drehte mich im Spiegel hin und her und war zufrieden. Zu Hinatas Haus waren es nur zehn Minuten, und der Abend war schön warm, ich hatte mich entschlossen zu laufen. Natürlich, ich konnte Hinata schlecht zumuten, sich bei mir auf den Gepäckträger zu setzen. Als ich an Sasukes Zimmer vorbei kam, überlegte ich kurz, ob ich ihm Tschüss sagen sollte, entschied mich aber dagegen. Ärgerlich rief ich mir in Erinnerung, das er mich quasi gezwungen hatte, ihn „Master“ zu nennen. Na ja, er kannte meine Schwachstellen, wie zum Beispiel wo er mich kitzeln musste, da konnte man nichts machen. „Aber ein Tschüss bekommst du von mir nicht, Sasu, das ist meine Rache“, dachte ich zufrieden und machte mich auf den Weg.
 

Punkt 18 Uhr, wie sich das gehört für einen Gentleman, wie ich nun mal einer war, klingelte ich an der Haustür von den Hyugas. Hinata öffnete mir wie auf Kommando, so dass ich mich glatt erschreckte und ich mich unwillkürlich fragte, ob sie da wohl gestanden und auf mich gewartet hatte, aber das war natürlich Quatsch. „Hi Hinata, bist du fertig? Wollen wir gehen?“ fragte ich, als hinter ihr ein großer Mann auftauchte mit fürchterlichem Gesicht. Hinatas Vater. Er sah mich dermaßen grimmig an, dass ich ihn zuerst gar nicht erkannt hatte. Einen Moment lang, verspürte ich das dringende Bedürfnis auf dem Absatz kehrt zu machen und davon zu laufen. Aber ein Uchiha läuft nicht weg. „Guten Abend“, krächzte ich. „Hör gut zu, Freundchen“, grollte seine Stimme mir entgegen wie ein aufziehendes Gewitter. „Punkt 21 Uhr ist meine Prinzessin wieder hier, und zwar in dem gleichen Zustand, in dem ich sie dir übergeben habe“. Im gleichen Zustand? Was meinte er? Anscheinend hatte er mir meine Verwirrung angesehen, denn nun sagte er ziemlich laut: „Als Jungfrau“. Hinata und ich wurden rot. „N..Natürlich“, sagte ich, hakte Hinata bei mir unter und machte das ich mit ihr weg kam.
 

Als wir weit genug entfernt waren, drehte ich mich um. Keine Verfolger, keine Bluthunde. „Dein Vater, er ist wohl ziemlich...“ „Tut mir leid“, sagte sie leise. „Was? Warum denn, dafür kannst du doch nichts, außerdem, wenn ich eine Tochter habe, lasse ich sie auch nicht mit jedem ausgehen“, sagte ich und meinte das auch so. Hinata lächelte ein „Danke“. Sie trug ein schwarzes Kleid, das ihr wirklich gut stand, und sie hatte ihre Haare hochgesteckt, so dass man ihren schön geschwungenen Nacken sehen konnte. Ich musste schlucken und fragte sie dann, „gefällt dir die Schule?“ „Ja“. „Und die Klasse?“ „Ja“. „Welche Note hattest du denn im Test?“. „Ja“. „Okay, ich auch, ich meine, ich hatte eine 4“. Sie schwieg, ich auch, ich überlegte, über welches Thema wir reden könnten. Alle Mädchen mögen Pferde, oder? „Magst du Pferde?“ „Ja“. „Magst du auch andere Tiere?“ „Ja“. Irgendwie kam die Unterhaltung nicht in die Gänge.
 

„Sag mal, ich dachte eigentlich ich lade dich zum essen ein, aber was hälst du von Kino?“ Sie nickte. Sehr gut, da musste man nicht reden. „Und? Magst du in einen besonderen Film gehen?“ „Nein“, sie schüttelte den Kopf. Immerhin, ein Nein. Bestimmt würde sie noch auftauen, wenn ich öfters mit ihr ausging, und wir uns besser kennenlernten. Wir gingen zum Kino, dort liefen diverse Filme, angefangen von Zeichentrick über Horror bis hin zu Porno. Für Zeichentrick waren wir zu alt, für das andere zu jung. Ich suchte eine Komödie für uns aus, die allerdings erst in einer Viertelstunde anfangen sollte. Wir setzten uns in der Halle an einen Tisch und ich fragte Hinata was sie trinken wolle. „Eine Cola oder eine Limo“. Sie nickte. „Oder doch lieber ein Wasser vielleicht?“ „Ja“. Was wollte sie denn nun haben, ratlos sah ich nach unten. War ihr das egal? Also konnte ich bestellen was ich wollte, meinte sie ...“ganz schön große Brüste“. Und so weiß, und bestimmt auch weich und zart, und das sie gut roch, hatte ich vorhin schon bemerkt. „Nur einmal anfassen, ganz kurz“. In meinem Kopf war ich plötzlich mit ihr in einem Zimmer, knöpfte das Dekolleté vorne weiter auf, fuhr mit meiner Hand über ihre Brust, ganz zart und vorsichtig, senkte meinen Kopf zu einem Kuss...“Naruto“, quietschte sie. Ich fuhr hoch, und bemerkte, das wir praktisch Nase an Nase waren. „Ups“. Ihr Gesicht war nicht nur rot, es leuchtete sogar rot. Irgendwie hatte ich mich, ohne es zu merken zu ihr gebeugt.
 

Ich fuhr zurück. „Tut mir leid, weißt du was, bestell dir was du willst, du bist eingeladen, ich hol uns fürs Kino schnell noch Popcorn“, beeilte ich mich zu sagen und machte das ich wegkam. Gott, wie peinlich. Wenn Sasuke das gesehen hätte, er würde mich noch monatelang auslachen, ich sah mich schnell nach allen Seiten um. Paranoia, dachte ich. Mit dem Popcorn unter dem Arm ging ich an unseren Tisch zurück und holte Hinata. Ich setzte mich mit ihr in eine Ecke weiter hinten, rechts. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nach der Peinlichkeit von eben, schnell den Film anzusehen, Hinata wieder abzuliefern und dann nichts wie nach Hause. Aber nach einer Weile, wurde der Komikfilm romantisch, und mir ging es nicht anders. Ich beugte mich ein bisschen zu ihr. Ja, sie war nett, wenn ich sie doch nur besser kennen würde. Schließlich legte ich sogar meine Hand auf ihre, und sie nahm ihre nicht weg. So blieben wir sitzen, bis es Zeit war zu gehen. Den Film konnten wir zwar nicht mehr zu Ende gucken, aber das machte nichts. Ich brachte sie schweigend nach Hause.
 

Vor der Haustür sah ich mich nach einem Anzeichen von ihrem Vater um, nichts zu sehen. Die Stimmung war so … sinnlich. „Vielen Dank, Naruto. Es war ein wirklich schöner Abend“. Ein ganzer Satz, dachte ich verträumt und beugte mich zu ihr, um sie zu küssen.

Kurz bevor unsere Lippen sich berührten, traf mich irgendetwas am Kopf.
 

Autor akio21

Eine nützliche Zeitung/Albtraum Sakura

Gleich nachdem Naruto aus dem Haus verschwunden ist bin ich ihm hinterher gerannt. Leider bin ich wohl zu schnell gerannt. Denn ich fiel auf dem Boden. Ein kurzen Moment lag ich noch unten um im nächsten schnell aufzustehen. Ich sah nach links und rechts um zu schauen ob es jemand gesehen hat. Wäre echt peinlich wenn es jemand mitbekommen hätte! Aber egal. Ich muss schnell Naruto hinter her. Warte mal, wo ist er? Verdammt! Ich habe ihn verloren. Also ,er hat ein Date mit Hinata. Ich muss zu Hinata. Hehe sehr sclau, wenn ich nicht weiß wo sie wohnt! Ach ja. Jetzt fällt es mir wieder ein. Ich muss nur hier um die Ecke.
 

Ich sah naruto und Hinata weggehen. Warum sieht Naruto so eingeschüchtert aus? Hmm, ist ja auch egal. Ich ging ihnen hinter her. Natürlich versteckte ich mich hinter den Gebüschen, damit sie mich nicht sehen.Ich möchte ja nicht als: Sasuke der Spanner bekannt werden! Hinata und Naruto scheinen sich gut zu verstehen. Das muss ich ändern! Aber wie? Ich habe sowas von keine Ahnung Shit.
 

Hinata und Naruto gehen also ins Kino. Interresant. Ich gehe natürlich mit ins Kino. Nachdem die beiden schon hinein gingen , ging ich auch hinein. Ich lies mir extra eine Karte für einen Platz in der rechten ecke geben. Langsam ging ich auf meinen Platz. Meine Kapuze habe ich zur Sicherheit über meinem Kopf gezogen. Ich lies mich nieder und beobachtete Naru und Hina. Sie soll ihn in Ruhe lassen.
 

Nachdem der Film zu Ende war, gingen die Lichter wieder an. Instinktiv setze ich mir die Kapuze wieder auf. Naruto und Hinata gingen wieder aus dem Kino. Dicht gefolgt, ohne das sie micht erkennen könnten, von mir. Ich sehe wie die beiden sich unterhalten. Aber ich kann es leider nicht verstehen. Wenn ich doch nur noch ein bisschen näher ran kommen würde. Ich beschleunigte deshalb mein Tempo ein wenig. Und promt fiel ich wieder hin. Warum passiert immer nur mir sowas? Ich stand auf und sah wie mich die beiden ansahen. Ich senkte sofort wieder meinen Blick und lief schnell woanderst hin.
 

Mann war das peinlich!Aber zum Gück habe ich die beiden nicht aus dem Blick verloren. Naruto sah sich nochmal um. Weshalb ist er im Hyuga-anwesen so nervös? Naja, egal. Sie redeten noch ein wenig. Schlieslich senkte Naruto seinen Kopf und wollte sie küssen. ABER NICHT MIT MIR! Ich rannte wie ein Irrer dort hin und schlug ihn mit einer Zeitung eine runter. Woher habe ich eigentlich die Zeitung? Ach ja, die ist schon seit 2 wochen in meiner Jacke.
 

Naruto sah mich irritiert an. "Sasuke?" fragte er ungläubig. "Ääähm…….ja?" fragte ich peinlich berührt. Es blieb eine Weile lang still. Es war eine unerträgliche Stille. Zum Glück wurde diese unterbrochen als ein alter Sack die Tür öffnete. Er sah zuerst Hinata an ,dann Naruto und zuletzt mich. "Hianata, komm rein." sprach er unhöflich. "Ich hoffe du hast nichts getan was sie nicht wollte" sagte er an Naruto gewannt. Immer noch irritiert schüttelte er den Kopf. "Und wer bist du?" fragte er mich. Wie kann man nur so unhöflich sein? "Geht sie nix an", antwortete ich und zog Naruto hinterher. Nach einer Weile fragt er "Was sollte das bitte schön?" wir sind nicht mehr allzu weit von zuhause entfernt. "Ich konnte doch nicht zulassen dass du sie küsst!" motzte ich. "Na und? Warum eigntlich nicht?" verdammt! Was soll ich denn jetzt sagen? Hey, Naruto, ich bin eifersüchtig, oder was? "Naja, du brauchst noch Übung im küssen." versuchte ich mich raus zu reden.

"Ach ja. Und M.r. dachte: komm lass mich den ersten Kuss von Naruto ruinieren?!" fauchte er mich an. Wir sind gerade zu Hause angekommen. Gemeinsam standen wir vor der Tür. "Nein, ich, ich, das ist schwierig!" fauchte ich zurück. "Du bist echt das aller letzte! Ich dachte Brüder wären da um sich gegenseitig zu unterstütz-" Ich zog ihn in einer Umarmung. "Ich habe Angst dich zu verlieren." sprach ich. Nach einer Weile erwiederte er auch die Umarmung. "War das so schwer zu sagen?" fragte Naruto und kicherte.
 

"Was ist denn daran so lustig?" fragte ich gespielt geschmollt. Gerade war er noch stinksauer und jetzt? Jetzt ist er wieder glücklich. "Du bist echt süß wenn du anfängst emotional zu werden." bam. Das war ein Faust schlag ins Face. "Ich bin ein Uchiha und bin nicht emotional!" sagte ich gekränkt. Er zog mich noch fester zu sich und sagte: "Ja schon klar, mein Schmusebär." er ist soo fies. Ach egal. "Bist du noch sauer?" fragte ich. "Nein. Dir kann mann nicht lange sauer sein." Mit diesem Worten löste er die Umarmung und sah mir in die Augen. "Ich hab dich lieb." sagte er auch und klingelte. "Ich dich auch." antwortete ich bevor die Tür von Itachi geöffnet wurde. "Hey ihr beiden." begrüßte er uns. "Hi." murmelte ich. "Hey." strahlte Naru ihn an.
 

Wir zogen unsere Jacke aus und hingen sie an die Gardarobe. Naruto sah sich meine Jacke skeptisch an und fragte. "Hast du uns verfolgt?" scheise! Woher weiß der das? "Eeeehm. N-Nein?" fragte ich. Er fing an zu grinsen. "Du spanner." lachte er. Ich wurde ein wenig rot und sagte. "Du bist gemein." Er sagte darauf. "Und du ein Spanner." Lachend ging er die Treppe rauf in sein Zimmer. Itachi sah mich fragend an. "Was ist den gerade passiert?" ich sagte schnell "Nicht so wichtig!" und rannte schnell in mein Zimmer. Ich zog mich bis auf meine Unterwäsche aus und zog mir ein T-shirt über.
 

Mann das war ein stressiger Tag! Ich bin fix und fertig. Ich will einfach nur noch ins Bett. Herzhaft gähnte ich noch einmal und ging in mein Bett. Nach einiger Zeit schlief ich ein. Aber eins ging mir nicht aus dem Kopf. Was ist das für ein Gefühl das ich bei ihm habe?
 

Autorin sarikata
 


 

Narutos Sicht
 

Ich lag noch eine Weile lang wach. War das nun ein gutes Date oder ein schlechtes? So sicher war ich mir da nicht. Ob ich sie nach einem zweiten Date fragen sollte? Ich dachte an ihren Vater und schüttelte mich. Eher nicht. Sasuke hatte einfach gesagt, geht sie nichts an und mich weggezogen, als der Alte wissen wollte, wer er war. Offen gesagt, ich war richtig erleichtert, als er plötzlich da war. Hätte ich sie geküsst, und der wäre rausgekommen, ach ja, dann wäre es sicher mit mir vorbeigewesen.
 

Was hatte Sasuke gesagt, ich bräuchte zuerst Übung im Küssen? Wie meinte er das, wo sollte ich das denn üben und wie und vor allem mit wem? Ging das nicht automatisch, übte das jeder vorher? Möglich, wenn ich so darüber nachdachte, musste man sich vielleicht irgendwie darauf vorbereiten. Vielleicht wusste er ja doch etwas darüber? Aber wieso hatte er mir dann nie gesagt, wann und mit wem er sich zum Küssen traf? Irgendwie ging mir das nicht aus dem Kopf. Gab es da etwa Kurse wie beim Tanzen?
 

Ich legte mich auf die Seite, zum Schlafen. Morgen würde ich fragen. Schnell war ich eingeschlafen. Ich saß in der Schule, und sah aus dem Fenster. Plötzlich tauchte Sakura dort auf. Warum war sie denn draußen und nicht im Saal? Und warum hatte sie so ein wutverzerrtes Gesicht. Und – wieso war sie überhaupt vor dem Fenster, im dritten Stock. Ich sah mich um, aber außer mir, schien es niemand zu bemerken. „Hallo Leute“, sagte ich, aber ich hatte keine Stimme. Mit einem unguten Gefühl griff ich nach meiner Kehle, ich versuchte aufzuwachen. „Narutooooo“, hörte ich Sakura in drohendem Ton sagen. Mein Herz klopfte mir auf einmal bis zum Hals und voller Schrecken sah ich mit an, wie sie als wäre sie ein Geist einfach nur das geschlossene Fenster geschwebt kam.
 

„Narutoooo“. „Hilfe, Hilfe“, schrie ich. Aber keiner beachtete mich. Alle unterhielten sich als wäre nichts. Mein letztes Stündlein hatte geschlagen. Sie kam auf mich zugeflogen und hielt wieder mit diesem schrecklichen Narutooo eine Schere an meinen Hals. Schreiend und schweißgebadet wachte ich auf. Schnell sprang ich auf, und rannte ins Nebenzimmer. Ohne mich groß um Sasukes Gelalle zu kümmern legte ich mich zitternd zu ihm. „Was – hä?“ fragte er, immer noch nicht wach. „Ein Albtraum ein fürchterlicher Albtraum“, stotterte ich ängstlich vor mich hin. Endlich schien er zu sich zu kommen, und versuchte mich aus dem Bett zu kicken.
 

Eisern hielt ich mich an der Bettkante fest. „Wie alt bist du eigentlich?“ „Lass mich, ich bleib hier“. Sasuke stöhnte, „auch das noch, bleibt mir heute überhaupt nichts erspart?“ „Was ist so schlimm, wir sind Brüder, ich hatte einen Albtraum, es war fürchterlich, Sakura…“ „Erzähl´s mir morgen und mach dich gefälligst nicht so breit“, sagte er, drehte sich um und zog sich die Decke übers Gesicht. „Wie herzlos du bist“. Er grummelte irgendetwas vor sich hin. Ich hätte meine Decke mitnehmen sollen. Mir blieb nichts anderes übrig als zu warten, bis er anscheinend eingeschlafen war, und dann vorsichtig ein Zipfel von seiner Decke zu nehmen um mich zuzudecken.
 

Was für ein Traum. Wenn schon ein Albtraum, wieso nicht einer von Hinatas Vater? Der war wirklich gruselig. Stattdessen Sakura mit Schere – moment mal. Ach du Schande, das hatte ich vollkommen vergessen. Sie wollte als Bezahlung ja eine Strähne von Sasukes Haar. Und ich hatte es total vergessen. Mist auch. Wenn ich ihn jetzt wecken und fragen würde, würde er mich rausschmeißen. Klarer Fall. Was jetzt? Sollte ich mich für morgen krank melden? Nein, Mutter würde sofort merken, dass ich nicht in echt krank war, sie würde merken, das irgendwas los war, sich vor mir aufbauen, mit diesem Blick in den Augen und mich solange so ansehen, besorgt, vorwurfsvoll enttäuscht alles in einem Blick bis ich es nicht länger aushielt und ihr alles sagen würde.
 

Dann würde sie lachen und mich zur Schule schicken, und dort war Sakura. Lieber Gott, kannst du Sakura nicht krank machen? Oder mich? Ich sah zu Sasuke, der bewegte sich immer noch nicht. Ich atmete tief ein und aus. Mir blieb keine Wahl, dachte ich. Vorsichtig um ihn nicht zu wecken, stand ich auf, und ging ins Bad. Aus der Schublade unter dem Spiegel holte ich eine Schere, sah mich im Gang um, wie ein Verbrecher und schlich wieder zu Sasuke ins Zimmer. Er schlief immer noch. Ha, ich war eine echte Katze. Ich zog ihm die Decke ein wenig runter und wartete ab, mit der Schere auf dem Rücken. Guter Schlaf, alle Achtung, aber umso besser für mich.
 

Mein Herz schlug ganz schön heftig vor Aufregung, was sollte ich nur sagen, wenn er mich erwischte? Vorsichtig und vor allem ganz langsam strich ich durch seine rabenschwarzen Haare, um eine Strähne zu finden, deren Verlust ihm nicht sofort auffallen würde. Das seine Haare so dunkel waren, machte die Sache nicht unbedingt einfacher. Warum konnte er nicht blond sein, so wie ich, dann würde sich das Mondlicht spiegeln und …ach egal. Ich konnte hier nicht die ganze Nacht rumstehen. Einfach das Deckhaar weg, darunter würde ihm das schon nicht so auffallen, außerdem hatte Sakura nicht gesagt, wie lang oder dick die Strähne sein sollte. Genau, ich strich ihm die Haare aus dem Gesicht, nahm kurz überm Ohr eine kleine Strähne von vielleicht zwei Zentimetern, und setzte die Schere an. Mein Herz klopfte noch schneller und – schnipp schnapp.
 

Waren Scheren wirklich so laut? Ich hatte die Strähne seines Haares in der Hand, und er pennte trotdem weiter, unglaublich. Puh, ich wischte mir den Schweiß von der Stirn ich war gerettet. Keine Albträume mehr. Ich ging zurück in mein eigenes Zimmer und legte seine Haare samt Schere auf den Nachttisch. Das ich dermaßen müde war, wurde mir erst jetzt bewusst, ich ließ mich in mein Bett fallen, und dachte ich höre noch leise Schritte, aber das war wohl Einbildung, ich schlief praktisch auf der Stelle ein.
 

Pff Auto Akio

Hase Naruto/Der Gesundheitscheck

Ich wurde wach als sich neben mir was bewegte. Gleich machte ich die Augen auf und sah in Narutos Gesicht. Natürlich motzte ich ihn gleich mal an weil er doch kein Kleinkind mehr ist! Danach grummelte ich und habe mich wieder umgedreht. Kurze Zeit später schlief ich wieder ein um einen süßen Traum von Naruto im Häschenkostüm zu haben. Stellt euch mal vor, wie er auf einer hübschen Blümchenwiese rumhoppelt.Wartet mal - seit wann träume ich sowas? Das ist doch nicht normal, oder? Er ist mein Bruder! Gleich nachdem ich dies in meinem Traum festgestellt hatte, wurde ich auch wach.

Ich hörte ein paar Schritte und dachte an Naruto, der ja bei mir schlafen wollte, weil er einen Alptraum von Sakura hatte. Verständlich. Also drehte ich mich wieder um und tastete mein Bett nach ihm ab. Allerdings war er nicht zu finden und ich nahm an, dass er zu sich gegangen sein muss, weil ich ihm keine Decke gegeben hatte. Tja, meine Decke! Ich bin ein typischer Deckendieb. Ich setzte mich aufrecht hin und sah nach unten und was ich dort sah verschlug mir die Sprache. Ich hatte ein "kleines" Problem. Und das von dem Traum mit meinem Bruder. Verdammt! Was soll ich denn jetzt machen? Wahrscheinlich das was ich immer mache, wenn ich solche "Probleme" habe. Also ging ich ins Bad, um das Problem dort zu lösen.

Ich musste natürlich an Narutos Tür vorbei und hoffte, dass er mich nicht hörte, weil er mich sonst wieder fragen würde warum ich wach wäre und es wäre ja schon ein wenig peinlich wenn er mich in meiner jetztigen Situation sehen würde, oder? Also schnell ins Bad huschen.
 

Ich war relativ schnell fertig. Also lief ich so schnell wie möglich wieder in mein Zimmer, um mich wieder hinzulegen. Schon von Weitem sah ich einen grinsenden Itachi. Als ich zu ihm kam, fragte er immer noch dämlich grinsend: "Na Brüderchen? Was hast du denn gemacht?" Ooh ich vergaß, es war Itachi der immer dämlich fragt, was ich noch so spät bzw früh mache.Irgendwie nervt er mich jetzt gerade wahnsinnig!

"Itachi, lass mich einfach in Ruhe," sagte ich genervt, dennoch freundlich.

"Ah ja, verstehe," stellte er mit seinem nicht weggehendem Grinsen fest.

Ich schob ihn einfach aus meinem Zimmer hinaus und machte die Tür zu, um mich gleich hinzulegen und einzuschlafen.
 

Ich wurde aus meinem Schlaf gerissen als ich meinen Wecker hörte. Dieses ewige Piepen geht einem echt auf den Sack! Aber leider musste ich aufstehen. Also schob ich die Decke weg ,schwang meine Beine über die Bettkante und machte mich wieder auf dem Weg zum Bad, wie letzte Nacht schon.

Ich duschte erstmal. Sie stellte sich als sehr erfrischend raus. Ich trocknete mich ab und gelte meine Haare. Dann lief ich nur im Handtuch bekleidet in mein Zimmer und zog mir schon meine Sachen, die gestern noch rausgelegt hatte, an. Ein weißes Hemd, das ich zuknöpfte, außer die letzten 2 Knöpfe oben, dann eine schwarze Röhrenjeans und schwarz grün gestreifte Adidas Socken. Ich besah mich nochmal im Spiegel und fand alles in Ordnung. Demnach kann ich nun runter in die Küche laufen um zu frühstücken. Ich machte mich auch gleich auf den Weg dorthin.

Unten angekommen sah ich Naruto wie er mit seiner Brille die Zeitung ansah. Eigentlich brauchte er ja keine Brille, aber zum lesen benutzt er immer gerne eine. Seine Augen würden dann nicht weh tun wenn er sie benutzt.

"Morgen," grummelte ich.

Er sah mich an und wurde blass. Ich machte mir Cornflakes und fragte ihn ob was mit ihm nicht stimmt.

Er sagte bloß nervös "N-Nicht so wichtig."

Hmmmmm hat er mich vielleicht gestern doch gesehen? Das wäre echt peinlich. Uuuuuuh ja! Ich nickte darauf hin nur und musste mir das rot werden verkneifen. Wir aßen beide noch schnell auf und machten uns auf den Weg zur Schule. Allerdings machten wir davor noch Mom und Dad wach damit diese nicht verschlafen. Itachi habe ich weiter schlafen lassen aus Rache! Wer mich Abends grinsend fragen kann was ich im Bad gemacht habe, kann auch selber aufstehen! Der Weg war recht ruhig. Also fragte ich ihn nochmal was nicht stimmt. Er sagte wieder nichts. Langsam bekam ich Panik. "Hast du mich gestern durch den Flur gehen sehen?" fragte ich nervös und hoffte dass er mich nicht gesehen hat.

"Äh, nein?" sagte er irritiert.

Ich seufzte und merkte was für ein Last von mir abfiel. Mann, jetzt bin ich erleichtert! Aber es machte mir trotzdem noch Sorgen, dass ich von meinem Bruder ein solchen Traum hatte. Ob das normal ist? Nein, ganz bestimmt nicht. Es kann ja auch daran liegen, dass ich momentan in der Pupertät bin. Höchst wahrscheinlich ist es auch das. Mal hoffen.
 

Als wir an der Schule ankamen ging Naruto gleich zu Sakura. Hatte er letzte Nacht keinen Alptraum von ihr? Ich würde niemals freiwillig zu ihr gehen und warum gibt Naruto ihr ein Tütchen wo was schwarzes drinne ist? Das sieht aus wie Fell. Hundefell. Interessant. Ich werde ihn einfach nach der Schule fragen was das war und in der Zeit kann ich ja gleich mal über diesen Traum nachdenken.

Ich ging zu meiner Clique und wurde gleich von allen begrüßt.

"Was haben wir die erste Stunde?" fragte mich Hidan und ich antwortete "Kunst." Dann kann ich gleich mal darüber nachdenken was mit mir in letzter Zeit los ist.

Ich frage mich ernsthaft was das für ein Traum war. Hat dies was zu bedeuten? Und wenn ja, was?
 

Autor Sabura
 


 

Das Frühstück war mir echt peinlich. Als ich Sasuke sah, musste ich sofort dran denken, was ich in der Nacht getan hatte. Irgendwie war das nicht in Ordnung. Ich meine, ihm heimlich die Haare abzuschneiden. Und wer wusste schon, was dieses gruselige Mädchen damit vorhatte. In meinem Kopf erschienen Bilder von einer Sasuke-Voodoo-Puppe und darüber ein Teufel in Pink der mit Nadeln darauf einstach, und höllisch lachte mit weit aufgerissenem Maul in dem man lauter Haifischzähne sah.

„Stimmt was nicht mit dir?“ fragte mich Sasuke und zu allem Übel klang er noch richtig besorgt, so dass ich noch ein schlechteres Gewissen bekam, als ich ohnehin schon hatte.

Das nichts war, konnte ich auch nicht sagen, dazu kannte er mich zu gut. Da wäre er nur misstrauisch geworden, und hätte angefangen mich auszufragen, also sagte ich schnell, dass es nicht so wichtig sei. Aber es war wichtig. Was wenn diese Beleidigung für alles Rosane meinem Bruder tatsächlich was antun würde, und ich wäre schuld?

Wir waren beide ziemlich nervös und schwiegen uns an. Zum Essen musste ich mich zwingen und Sasuke schien es auch nicht anders als mir zu gehen. Hatte er eine Vorahnung von dem Grauen, das auf ihn zukam? Hör auf, du bist ja paranoid, sagte ich zu mir selbst. Vielleicht hatte er ja doch etwas gemerkt?

Auf dem Weg zur Schule schwiegen wir uns immer noch an und ich konnte meine aufsteigende Panik kaum unterdrücken, obwohl ich mir ständig sagte, schwarze Magie gibt es nicht. Aber jedes Mal wenn ich mir das sagte, tauchte Sakuras Gesicht vor mir auf. Und dann fragte Sasuke auch noch total ängstlich, ob ich ihn in der Nacht durch den Flur hätte laufen sehen. Okay, das reichte. Ich konnte Sakura unmöglich Sasukes Haare geben.

Knapp angebunden sagte ich zu ihm: „Hab was vergessen“, und rannte schnell zurück.

Kaum hatte ich die Tür aufgeschlossen, kam mir unser Hund Blacky entgegen. Ich ging in die Küche und er lief mir hinterher, weil er dachte, er bekommt etwas zum Fressen. Dabei war er ohnehin schon viel zu fett. Ich nahm aus der Küchenschublade eine neue Tüte und die Schere. Blacky ging ein paar Schritte zurück.

„Keine Angst, Blacky, dir passiert nichts." Dann beugte ich mich zu ihm runter, und schnipp-schnapp – schnitt ich ihm ein paar Haare ab. Jaulend rannte er davon.

Damit ich die Beutel nicht verwechseln würde, holte ich den mit dem echten Haar aus der Tasche und warf ihn in den Mülleimer.

Itachi hatte mich die ganze Zeit wortlos beobachtet.

„Cu Itachi“, rief ich, und rannte wieder raus und den Weg entlang bis ich Sasuke kurz vor der Schule eingeholt hatte. Puh, jetzt ging´s mir besser.

„Sag mal, hat Itachi heute frei“, fragte ich meinen Bruder. Aber der zuckte nur betont gleichgültig mit den Schultern. Ich hätte ihm gerne seine Sorgen genommen, und gesagt, dass ich seine Haare niemals einer Hexe geben würde, aber ich wusste ja noch nicht mal genau, ob es das war, was ihn so beunruhigte.

An der Schule angekommen, schien Sakura schon auf mich zu warten. Ich wollte es gleich hinter mich bringen, und lief zu ihr hin. Im Stillen betend, das sie nichts bemerken würde, gab ich ihr das Tütchen. Sakura machte es auf, und zog das schwarze Haar heraus. Zum Glück war sie vor Verliebtheit, oder eher Besessenheit zu blind, um es zu merken. Im Gegenteil, sie brach sogar in Entzücken aus.

„Oh, wie schwarz und wie weich“, säuselte sie.

„Ja, nicht wahr?“

Blacky´s Fell war wirklich weich, deshalb musste man es auch ständig pflegen. Er mochte Baden überhaupt nicht, es war jedes Mal eine Tortur für alle Beteiligten.

„Wie?“ fragte Sakura überrascht.

Über die Schulter bemerkte ich Sasukes beunruhigten Blick. Keine Angst, Bruder, es sind nicht deine, versuchte ich es mit Telepathie.

Dann drehte ich mich wieder zu Sakura um. Die sah mich fragend an.

„Was?“

„Woher weißt du denn, wie sich Sasukes Haare anfühlen?“

Ich zuckte zurück, weil sie mich so komisch und misstrauisch ansah.

„Weil ich sie in die Hand nehmen musste, um sie abzuschneiden?“ fragte ich verärgert zurück.

Sakura war mit der Antwort zufrieden und verstaute mit glücklichem Gesichtsausdruck und vollkommen verzückt Blackys Haare in der Tasche von ihrer Schuluniform.

Ich war ehrlich froh, dass ich sie so leicht hatte reinlegen können, aber was sollte die blöde Frage?

Na ja, auch egal.

„Willst du nicht wissen, wie mein Date mit Hinata gelaufen ist?“

„Nein, interessiert mich nicht“, gab sie mir schnippisch zur Antwort und drehte mir den Rücken zu. Jetzt war ich sogar noch erleichterter darüber, dass ich ihr die falschen Haare für ihren Liebeszauber oder was auch immer sie überhaupt damit wollte, mitgegeben hatte.

Ich sah ihr nach und kratzte mich am Kopf. Die hatte sie irgendwie nicht mehr alle, dachte ich und hoffte im Stillen, das unser Hund jetzt nicht irgendwie komisch wurde. Am besten ich würde mit ihm beim Spazierengehen einen weiten Bogen um Sakuras Haus machen. Nur so, zur Sicherheit.
 

Ich ging in meine Klasse und setzte mich an meinen Tisch. Die anderen Jungs, außer Shikamaru, wollten mich über mein Treffen mit Hinata ausfragen, aber ich wusste ja, was sich gehört, und hüllte mich in Schweigen. Mit dem Ergebnis, dass sie noch neugieriger wurden. Aber auch Hinata war von einigen Mädchen umringt. Ihrer roten Gesichtsfarbe nach zu urteilen, ging es ihr wohl genauso wie mir. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich froh, den Lehrer zu sehen, als er in die Klasse kam.
 

Heute war die Schule ganz besonders langweilig. In der ersten Stunde hatten wir Erdkunde, und egal wie oft ich lernte, wie hoch welche Berge waren oder wie lang welche Flüsse, ich vergaß es jedes Mal wieder aufs Neue. Danach mussten wir uns einem Gesundheitscheck unterziehen, und alle außer Shikamaru und mir versuchten einen Blick über die Trennwand zu den Mädchen zu werfen. Das kam den anderen natürlich komisch vor. Es war auch nicht meine Art, normalerweise wäre ich auch neugierig gewesen, aber heute aus irgendeinem Grund nicht. Und da sagt Kiba doch wirklich zu mir, „hat dir Hinata was gezeigt, dass du derart desinteressiert bist an Mädchen?“

„Hä? Nein."

„Dann ist ja gut, dachte schon, du bist vielleicht pervers geworden."

Plötzlich sah ich nur noch rot und ging auf ihn los. Aufgewacht bin ich auf der Krankenstation. Nicht, das es das erste Mal gewesen wäre.

Sasuke redete mit der Schwester. Das war auch nicht das erste Mal. Die beiden kannten sich schon richtig gut.

Dann kam er und setzte sich bei mir aufs Bett. „Na, wieder unter den Lebenden?“

Ich sah ihn nur wütend an.

„Was war es denn diesmal?“

„Kiba sagte, ich wär pervers, nur weil ich nicht über die Trennwand zu den Mädchen schauen wollte."

Sasuke wurde auf einmal ganz blass.

„Nein, denkst du das auch? Du bist mein Bruder“, empörte ich mich.

Sasuke wurde noch blasser. „Ähm, was hast du da eigentlich Sakura heute Morgen gegeben? Sah ja aus wie Hundefell“, fragte er.

Jetzt wurde bestimmt ich blass. Es fühlte sich so an. Über jeden anderen Themenwechsel wäre ich froh gewesen, aber nicht über diesen.

„Das war nur – für ein Schulprojekt“, redete ich mich heraus und setzte mich auf. „Hat die Schwester gesagt, ich kann nach Hause?“

„Ja, aber – vielleicht bleibst du besser noch liegen. Du bist ganz blass." Also doch.

„Nein, ich will nach Hause, mir geht es gut."

„Okay, dann stütz ich dich“, meinte Sasuke.
 

Autor Akio

Tratschtante Itachi/Das Gerücht

Nachdem wir alle zum Kunstraum gegangen sind habe ich mich sofort auf meinen Platz gesetzt um darüber nach zudenken ,warum ich solche Sachen von Naruto träume. "Art is Bang!" konnte ich hinter mir brüllen hören. "Nein, Barbie!! Kunst ist für die Ewigkeit!" Och nee, Nicht schon wieder Sasori und Deidara die sich um Kunst streiten. Wenn man die Beiden so ansieht könnte man denken, die wären schon seit 50 Jahren verheiratet. Aber ich glaub nicht wirklich, das dies irgendwann mal der Fall sein wird. Ich meine seht die beiden an. Er sieht aus wie Pumukel und Deidara wie barbie und allgemein vom Charakter passen die nicht wirklich zusammen. Aber man kann sich ja auch täuschen. Gegensätze ziehen sich doch an, oder? Um mich wieder zu meinem Problem wenden zu können , muss ich die beiden ignorieren. Also kramte ich meinen Mp3 player aus der tasche und steckte mir gleich die Stöpsel ins Ohr. Ich konnte nur noch verstehen, wie sasori und Deidara auf die Toilette gingen. Alsooo, ich habe bis her noch nie ein solchen Traum von Naruto gehabt. Jedenfalls nicht das ich wüsste. Hat Naruto irgendetwas gemacht oder gesagt das ich zu solchen Träumen komme? Nein. Glaub ich jedenfalls. Mag Naruto Kaninchen? Ja. Vielleicht ist es ja das? Aber warum träume ich dann nicht von Naruto ,der mit einem Hasen schmust anstatt wie einer auszusehen? Und wenn ich ehrlich sein soll, sah er verdammt gut aus. Und da hätten wir das 2. Proplem. Seit wann bin ich schwul? Ja eigentlich noch nie, oder? Ich war bis jetzt immer nur mit Mädchen zusammen und noch nie mit einem Jungen und wenn ich ehrlich sein soll, habe ich mir über das schwul-oder-hetero sein noch nie Gedanken gemacht. Ich hatte ja auch noch nie solche träume von einem Jungen und von einem Mädchen auch nur wenige. Einmal hatte ich von meiner Lehrerin in der 8 Klasse ein Traum. Aber dies versuche ich schon seit einer halben Ewigkeit zu verdrängen und habe es auch fast geschafft.Mir fällt gerade auf, das ich mal umbedingt auf’s Klo müsste. Also die Stöpsel aus dem Ohr ziehen und fragen. Ich durfte zwar, aber erst nachdem ich gesagt habe das ich mal ganz dringend muss. Und ich muss mal ganz dringend!
 

Nachdem ich die Tür zugemacht habe, machte ich mich auf dem Weg zum Klo. Dort machte ich die Tr auf und ging hinein. Allerdings hätte ich wohl lieber anklopfen sollen denn Deidara und Sasori waren heftig am knutschen. Ich räusperte mich kurz um meine Anwesendheit zu zeigen. Deidara wurde sofort rot uns stammelte irgendwas von Langeweile oder so und Sasori sah mich nur gleichgültig an. "Ich tuhe einfach mal so, als hätte ich das mit euch niemals gesehen." sprach ich und bekam von Sasori ein genuscheltes "Danke." und somit verschwanden Beide. Ich erledigte schnell mein Geschäft und machte mich wieder auf dem Weg zum Unterricht. Ich musste am Sekreteriat vorbei und verstand nur wenig was dort besprochen wird. Aber ich habe mitbekommen, dass Narutos Klasse ein Gesundheitscheck machen. Na dann viel Spaß, Naruto. Ich habe solche Untersuchungen gehasst.
 

Ich machte die Tür auf und setzte mich auf meinen Platz und ein Blick auf die Uhr deutete mir, das es gleich zur Frühstückspause klingeln müsste. Also meine Federmappe einpacken . Als es klingelte stand ich auf und lief lässig den Schulflur lang zum Deutschraum. Unterwegs hörte ich Sakura was von Sasuke und irgendwas von Haaren sprechen. Wie gesagt. Ich frage einfach Naruto was er ihr gegeben hat.
 

Nachdem wir in Englisch eine Kurzkontrolle geschrieben habe und ich darauf eine 4 bekommen habe, war ich mir sicher, dass dieser Traum mich verdammt wahnsinnig macht. Ich muss immer wieder daran denken und das hat mich ziemlich abgelenkt. Ich saß gerade auf meinen Stuhl als die Schwester herein kam. "Sasuke Uchiha?" wurde ich aufgerufen und mein Lehrer fragt so gleich was los sei. Sie meinte das Naruto sich gekappelt hätte und nun ein wenig verletzt ist. Also packte ich mein Schulkram ein und lief zu Naruto. Ich ging gleich ins Zimmer und sah auch schon Narutos Sachen. Ich stellte meine daneben und fragte noch mal die Schwester wie diese passiert ist. Sie erklärte mir nur das sich Naruto mit jemanden gekampelt hat und dann ohnmächtig geworden sein. Ich bedankte mich für die Auskunft und setzte mich zu Naruto , der gerade wach geworden zu sein schien, aufs Bett . "Na ,wieder unter den Lebenden?" fragte ich ihn leicht amüsiert und kassierte mir dafür ein wütenden Blick Seitens Naruto. Ich fragte gleich was passiert ist und er erklärte mir dies mit Kiba. Ich wurde wahrscheinlich blass den mir fiel der Traum wieder ein. Um schnell wieder auf andere Gedanken zu kommen fragte ich was das für fr schwarzez Zeug war, das er heute früh Sakura gegeben hat. Nun wurde er blass und sagte mir das er sie es für ein Projekt brauch. Dieses Mädchen wird immer unheimlicher! Er fragte gleich ob er nach Hause dürfte, aber ich riet ihm lieber liegen zu bleiben. Er wollte aber nach Hause und ich hlaf ihm dann auch natürlich.
 

Nachdem wir ankamen schnappte sich Naruto seine Mollidecke und kuschelte sich auf der Couch voe dem Fernsehr ein. Ich durfte zu Hause bleiben , was mich sehr freute denn ich wollte nicht noch mehr Kontrollen versauen.Ich setzte mich neben Naruto und fragte diesen ob er ezwas essen möchte. Doch er hatte kein Hunger. Itachi kam gerade mit dem Handy am Ohr ins Zimmer und bemerkte uns nicht. "Ja mann! Er hatte letzte Nacht eine Riesen Latte. XD Wenn Ich’s dir doch sage. Nein ,ich habe ihn gefragt was los war, doch er schmiss mich einfach aus dem Zimmer. Ja, das denke ich auch, aber bin mir nicht ganz sicher. Aber sasukes Gesicht war der Hammer."

Das ist jetzt ein bisschen peinlich, oder? Wir sahen Itachi einfach geschockt an. Ich wurde ein wenig rot und Itachi schien uns bemerkt zuhaben, denn er machte sofort mit dem Telefonat Schluss und stotterte was von "Ich mache essen." und lief schnell in die Küche. Wahrscheinlich hatte er eine Riesen Angst vor meinem Spezial-Uchiha-Todes-Blick bekommen. Ich sah ein wenig peinlich berührt zu Naruto. "Du, du hattest letzte Nacht eine La-‚‘ "Ja mann !" sagte ich genervt und wollte mit dem Thema nix mehr zu tun haben. Auf einmal fing Naruto an zulachen und kriegte sich garnicht mehr ein. Er wurde vom Lachen schon richtig blass und sagte zwischendurch was von "Ich bekomm‘ keine Luft mehr!" Ich sagte dann pampig "Nimm sie dir doch! Ist genung da!" Nachdem er sich endlich beruhigt hat, fragte er mich ob die Frage heute früh was damit zu tun hat. Ich murmelte nur ein kleines ja. Er fragte mich grinsend von was ich denn geträumt hatte. Ich wurde wieder blass und sagte "Von ,von...das geht dich doch nix an!" er zog ein Schmollmund und sprach "Ist ja gut ,mein Hase." Wahrscheinlich war ich jetzt Kreidebleich. Naruto sagte mit einer hohen Mädchenstimme "Was ist denn los, Sasuke-kun?" OMG. Ich will diese nacht nicht noch solch ein Traum haben und schon garnicht vom ihm! Ich fragte dann einfach "Von was träumst du denn wenn du eine Morgenlatte hast?" Er überlegte kurz und wurde rot und stotterte sich ein "Das geht d-dich nix a-an!" zusammen. Itachi hat wohl alles mitbekommen und meinte beiläufig "Essen ist fertig."
 

Ich war total froh das Itachi mit dem Essen kam denn diese Unterhaltung war mir sehr unangenehm. Ich will darüber jetzt einfach nicht mehr nachdenekn und lenkte mich mit fernsehen ab. Ich zappte durch’s Programm und endeckte eine Repotage über Hasen. Das Leben hasst mich. Eindeutig. Also schaltete ich den Fernsehr aus und wollte ins Zimmer als ich Naruto im Zimmer mit jemanden telefonieren hörte. "Ja Sakura-chan! Es ist das von Sasuke!.......Nein es stinkt nicht. ……..gut. Hätten wir das geklärt?.....Gute Nacht." Was ist von mir? Ich frage ihn einfach morgen danach, denn er sieht total genervt aus und ich will ihn jetzt auch nicht weiter nerven. Also schnell meine Sachen ausziehen und in das Bettchen springen. Mit der Hoffnung, nicht nochmal etwas ders Gleichen zu träumen wie die Nacht zuvor.
 

Autor Zarissa

Sarikata hat den Namen in Sabura geändert und jetzt in Zarissa (Anmerkung)
 

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Sakuras Sicht
 

Sasukes Haar roch etwas seltsam. Also hatte ich Naruto angerufen, um mich zu vergewissern, dass es auch wirklich das Haar von meinem Angebeteten und zukünftigen Ehemann war. Naruto hatte es mir bestätigt, aber ich hatte mir vorher schon gedacht, dass es nur darum so seltsam roch, weil er nun mal ein Junge ist. Hach, mein Sasuke. Ich presste das Tütchen mit dem kostbaren Schatz an meine Brust und seufzte bei der Vorstellung, wie er mich küsste. Oh Sakura, hörte ich seine sinnliche Stimme an meinem Ohr.

„Sakura, komm endlich und hilf mir beim Kochen“, rief meine Mutter.

„Oh Mann, Mama du nervst“, kreischte ich. „Ich hab keine Zeit, koch selber, das ist schließlich nicht meine Aufgabe."

In diesem Moment hasste ich sie richtig, wie konnte sie es wagen, mich bei meinen Träumen zu stören?

Und über den blöden Naruto ärgerte ich mich auch. Was für eine Behandlung er den wundervollen, seidigen, glänzenden Haaren von Sasuke zugemutet hatte. Sie einfach in diese geschmacklose Tüte zu stopfen.

Ich legte die Tüte auf mein pinkfarbenes Bett und holte darunter meine geheime Schatzkiste hervor. Behutsam öffnete ich sie. Und wie jedes mal, wenn ich sie öffnete bekam ich vor Ehrfurcht Herzklopfen. Hier waren alle meine Schätze. Sie waren mehr wert, als mein Leben. Ein Knopf von Sasukes Hemd, den ich gefunden hatte, eine goldene Kette die ich im Umkleideraum der Jungs gestohlen – äh – auch gefunden hatte, als er gerade Sport hatte, mein Liebestagebuch natürlich und ein benutztes Taschentuch von Sasuke, das er in den Mülleimer geworfen hatte.

Gestern hatte ich noch einen Beutel aus Seide genäht. Das war das Richtige um seine Haare aufzubewahren. Da ich die Intelligenteste in der Schule war, außer Sasuke, war ich schlau genug gewesen, mir heute seine Frisur genau zu betrachten, für den Fall, das Naruto mich reinlegen wollte, obwohl er dazu ohnehin zu blöde war. Ich kannte jede Haarsträhne von Sasuke wie meine eigene und ich hatte gesehen, das er tatsächlich etwas abgeschnitten bekommen hatte.

Vorsichtig nahm ich seine Haare aus der ekligen Tüte und roch noch einmal intensiv daran. Das mussten die männlichen Hormone sein. Mhm, wie gut. Ich prägte mir seinen Geruch genau ein. Obwohl – sonst roch er anders. Egal, ich musste mich jetzt darauf konzentrieren, das ich auch nicht ein einziges Haar von Sasuke verlor, als ich sie in den Beutel legte und ihn oben an der Kordel zuzog. Das hier war zweifellos mein größter Schatz.
 

Narutos Sicht
 

Zum Glück war ich Sakura schnell losgeworden. Ich schielte unbehaglich zu Blacky hinüber, der sich hingelegt hatte und schlief. Aber ich konnte nichts ungewöhnliches entdecken. Sasuke war auch schon im Bett. Ich hatte noch Kopfschmerzen, wegen der kleinen Prügelei mit Kiba. Also stand ich auf und ging ins Badezimmer, wo der Medikamentenschrank hing. Mutter hatte ihn so hoch gehängt, das ich kaum dran kam. Sie sagte, damit die Medikamente nicht feucht würden, aber ich dachte mir, wahrscheinlich, damit wir nicht dran kamen. Und auf den Toilettendeckel durfte ich mich nicht stellen.

„Itachi“, rief ich meinen Bruder. „Kommst du mal?“

Kaum hatte ich gerufen, erschien er auch schon in der Tür, als hätte er davor gestanden.

„Hm? Was gibt es?“

„Ich brauch Aspirin“, schmollte ich und setzte mich. Zugegeben, ich konnte mit Schmerzen oder Krankheiten nicht umgehen.

Itachi lächelte mir nur gutmütig zu und holte mir Aspirin und ein Glas. Ich sah ihm zu, wie er den Wasserhahn aufdrehte, das Glas füllte, die Tablette hineinwarf, und wie sie sich sprudelnd auflöste. Dann reichte er mir das Glas. Ich trank es in einem Zug aus und gab ihm das Glas zurück.

„Willst du da sitzen bleiben?“

Ja, am liebsten wäre ich sitzen geblieben.

„Natürlich nicht“, brummte ich und stand auf. „Ich geh auch ins Bett."

„Warte noch ´ne Viertelstunde“, meinte er. „Bis das Schmerzmittel wirkt. Komm mit ins Wohnzimmer."

Ich folgte ihm. Er machte schon ein Fenster auf. „Wie ist das überhaupt passiert?“ wollte er von mir wissen.

„Kiba sagte zu mir, ich sei pervers."

Überrascht drehte er sich zu mir um. „Kiba sagte du wärst pervers? Wieso das denn?“

Ich zuckte nur die Schultern und dachte, die Sache wäre damit erledigt. Aber Fehlanzeige. Er kam zu mir und setzte sich dicht neben mich auf die Couch. Obendrein legte er noch den Arm um meine Schulter.

„Komm schon, deinem großen Bruder kannst du ALLES erzählen." Seine Stimme klang vertrauenswürdig und seine Augen sahen mich mitfühlend an.

Hätte ich nicht das Telefonat gehört, ich wäre vielleicht darauf hereingefallen.

Zuerst wollte ich sagen, es wäre nichts und einfach nur ins Bett gehen, aber dann dachte ich, ich könnte ihn reinlegen. Für einen Moment dachte ich daran, zu erzählen ich hätte Kiba gefragt, ob er mit mir gehen wolle, aber dann wäre ich der Dumme gewesen, wenn Itachi wen und warum auch immer anrief, um der Person das Neueste zu berichten. Also setzte ich einen traurigen Blick auf.

„Ein Gerücht“, flüsterte ich leise. „Eine üble Intrige."

Itachis schwarze Augen funkelten. „Ja?“

Verlegen sah ich auf meine Hände und tat, als könne ich kaum darüber sprechen.

Itachi redete mir gut zu.

Ich atmete tief ein und wieder aus. „Ich weiß gar nicht, wann das angefangen hat“, fing ich an. „Aber, da gibt es einen Jungen an der Schule, der mir ständig auflauert."

„Hä?“ Itachi verstand nicht.

Ich drehte den Kopf von ihm weg und machte einen auf Verlegen.

„Er – macht mir Komplimente. Und er – schenkt mir Sachen."

Jetzt war Itachi ganz Ohr. „Was für Sachen? Wer ist der Kerl?“

Was für Sachen – woher sollte ich das wissen?!

„Ich – ich will nicht drüber reden, aber die anderen haben das bemerkt“, sagte ich schnell. „Und so“, fügte ich noch hinzu.

Was redete ich da überhaupt? Anscheinend hatte mich Kiba doch härter am Kopf erwischt als gedacht. Morgen sieht die Sache wieder anders aus.

Schnell stand ich auf, sagte noch:“Ich geh jetzt ins Bett, gute Nacht Itachi, ach – und vergiss einfach, was ich eben gesagt habe." Damit war die Sache wohl erledigt und ich ging, trotz Itachis Protest ins Bett.
 

autor akio

In der Schule

Narutos Sicht
 

Am nächsten Morgen war ich wieder fit. Leider. Insgeheim hatte ich ja gehofft, ich hätte eine Gehirnerschütterung. Ja, ich gebe es zu, ich habe sogar in meiner Phantasie davon geträumt. Eine Woche keine Schule, keine Hausaufgaben, zu Hause liegen und sich verwöhnen lassen und das Beste überhaupt, Kiba Ärger zu machen. Ich konnte ihn nicht leiden. Einer der Gründe dafür war, dass er in meinen Augen Sonderrechte genoss. Der durfte doch tatsächlich seinen Hund, jawohl seinen Hund, mit in die Schule nehmen. Das gab es sonst ganz sicher nirgendwo.

Aber mein Kopf war wieder in Ordnung, sofern er eben in Ordnung sein konnte. Das war zwar ärgerlich, aber nicht zu ändern.

Sasuke nervte auch schon wieder am frühen Morgen und schon wieder wegen Blackys Fell. Ich hatte leider vergessen, welche Ausrede ich ihm genannt hatte. Zugegeben, mein Gedächtnis war trotz meines Alters nicht unbedingt das Beste. Also tat ich so, als müsse ich dringend auf die Toilette und schloss mich im Bad ein. Dort grübelte ich nach, was ich ihm wohl gesagt hatte. Nach zehn Minuten fing das Klopfen an.

„Ist alles in Ordnung?“ fragte meine Mutter.

„Jaja“.

Zwei Minuten später ein viel lauteres Klopfen.

„Naruto? Was machst du da solange?“ Das war Sasuke.

„Na was wohl“, gab ich zurück. „Blöde Frage“.

Kaum ausgesprochen klang es, als ob jemand mit dem Hammer auf die Tür einschlägt.

„Was machst du solange im Bad?“ brüllte Itachi. Und obendrein hörte ich noch Sasukes Stimme etwas leise flüstern.

Wie soll man sich da konzentrieren? Ich wollte schon rausgehen, als ich Itachi rufen hörte: „Ach so, alles klar“.

Hä? Was war klar?

„Beeil dich, wir müssen gleich zur Schule“, rief Sasuke.

„Ja, mach das du damit fertig wirst“, stimmte Itachi zu.

Brüder nerven manchmal. Aber gut, immerhin würde Sasuke mich nun nicht mehr nach den Haaren fragen. Es würde aber keine Dauerlösung sein, jedes Mal auf der Toilette zu verschwinden, wenn er wieder nachfragen sollte. Ich konnte nur hoffen, dass er es vergaß.

In der Schule wollte ich Hinata fragen, ob sie nochmal mit mir ausgehen würde. Nur so, als Test. Auch wenn ich sie mochte, im Moment hatte ich keine Lust schon wieder ins Kino zu gehen. Es lief auch kein Film, der mich interessiert hätte. Ich wollte gerade zu ihrem Sitzplatz gehen, als Sakura ankam mit seltsamen Fragen. Sie nahm meinen Füller vom Tisch und fragte: „Gehört der Sasuke?“ Seltsames Mädchen, dachte ich.

„Nein, das ist meiner“.

„Hat dir Sasuke irgendetwas von sich geborgt?“

„Wieso fragst du?“

„Antworte einfach“.

„Nein, das sind alles meine Sachen“.

„Ach so“. Desinteressiert machte sie eine Kehrtwendung, so dass mir ihre Haare durchs Gesicht flogen, was nicht besonders angenehm war. Schade, dass ich sie nicht fragen konnte, welche Ausrede ich benutzt hatte. Aber sie war ja auch nicht dabei gewesen. Es war kurz vor Schulanfang und ich ging schnell nach vorne zu Hinata.

„Hey, Hinata, wie geht es dir?“ grüßte ich.

Sie wurde rot und stotterte. „N...N...Naruto“. Dann sah sie auf den Tisch unter sich.

„Sag mal, Hinata, hättest du Lust, also – würdest du nochmal mit mir ausgehen?“ fragte ich schnell, denn der Gong ertönte schon.

„M...Mit d...dir....“, sie sah mich kurz an, wurde noch röter und fing zu schwanken an. Ich hörte schon die Schritte vom Lehrer. Mist. Mit zwei Schritten war ich bei meinem Tisch und setzte mich. Nun hatte ich keine Antwort bekommen. Aus Hinata´s Verhalten konnte ich kein Nein oder Ja ablesen. Normalerweise hätten wir nun Geschichte gehabt. Aber unser Geschichtslehrer wurde begleitet von einer blonden Frau mit braunen Augen und – megagroßen – Brüsten. Sie stellte sich als Ärztin vor und hielt uns einen Vortrag über die Schäden, die der menschliche Körper durch das Rauchen davontrug. Jedes Jahr wurde uns so ein Vortrag gehalten. Seit ich zehn war. Und sogar ich kannte es mittlerweile auswendig. Ich wurde müde und döste langsam ein. Bis mir etwas gegen den Kopf krachte. Als ich aufschreckte sah ich ein paar Kreidestücke und mir wurde klar, das ich so derb beworfen worden war, das die Kreide praktisch an meinem Kopf zerbröselt war.

Ich rieb mir die schmerzende Stelle und warf einen wütenden Blick zu Kiba, der lachte wie der Rest der Klasse auch. Und hätte ich nicht gewusst, dass Hunde nicht lachen können, ich hätte geschworen, Akamaru lachte auch. Aber mein Blick traf den der Ärztin und ich bekam eine Gänsehaut. Den Rest der Stunde war ich hellwach. In der nächsten hatten wir dann Zeichnen, ich zeichnete gerne und gut, und unser Lehrer lobte mich auch am meisten. Dann endlich Pause.

Im Schulhof suchte ich nach Sasuke. Mir war elend zumute. Trotz des Kunstunterrichts war ich irgendwie auf depri. Als ich ihn endlich fand, warf ich mich in seine Arme.

„Sasuke, halt mich“, stöhnte ich theatralisch.

„W...Was? N...N...Naruto“, er stottert genauso wie Hinata, dachte ich überrascht und sah ihn an. Er war auch genauso rot wie Hinata und versuchte, mich von sich zu schieben.

„Was soll das? Lass mich los!“ meckerte er.

„Dann eben nicht“, schmollte ich und suchte mir ein neues Opfer. Choji genau, der war nett. Ich sah ihn bei Ino und Shikamaru stehen. Zu ihm ging ich und lehnte mich an ihn. „Was ist los, Naruto?“ fragte er besorgt.

„Weiß nicht, mir ist irgendwie übel oder so“, antwortete ich.

„Mann, bist du peinlich“, kommentierte Ino.

„Mann, bist du nervig“, stöhnte Shikamaru und hielt sich die Stirn.

Als ich zu ihm hinsah, entdeckte ich einen Schatten, der mich beobachtete. Ich kniff die Augen zusammen und sah – Itachi. Er verschwand gerade um die Ecke. Was zum Teufel hatte der denn hier verloren?

Wie ein Mädchen

Sasukes Sicht
 

Hatte sich Naruto tatsächlich gerade in meine Arme geworfen? Ich hatte es immer noch nicht ganz realisiert und stotterte irgendetwas zusammen. Warum fing ich denn nun an zu stottern? Und warum sieht mich Naruto so merkwürdig an? Das wird mir jetzt echt zu viel!

"Was soll das? Lass mich los!"

Er ließ auch sofort los und ging zu Choji. Ich sah ihm nach und wurde aus den Gedanken gerissen, als ich etwas unangenehmes an meinem Brustkorb spürte. Hidan hatte mir mit dem Ellenbogen in die Rippe gestoßen und nun strafte ich ihn mit einem wütendem Blick. Was fiel dem denn eigentlich ein?!

Er ignorierte meinen Blick und fing an zu reden: "Kann es sein, dass Naruto schwul ist?"

What the Fuck? Wie kam er denn darauf? "Nicht das ich wüsste", ich hob eine Augenbraue und fragte weiter: "Wieso denkst du das?"

Er sah zuerst zu Naruto, musterte ihn und drehte sich zu mir. "Na ja, sieh ihn dir doch mal an. Er sieht von hier ein wenig wie ein Mädchen aus."

Ich sah Hidan skeptisch an und dann zu Naruto. Naruto schien sich mit den dreien zu unterhalten. Jetzt wo Hidan es sagte, bemerke ich es auch. Von hier sah er wirklich aus, wie ein Mädchen, allerdings dürfte man dies unter gar keinen Umständen sagen!
 

Er würde sich in eine komplett andere Person verwandeln! Ich gab Hidan wieder meine ganze Aufmerksamkeit und fragte: "Hast du ein Problem damit?"

Wenn er jetzt etwas falsches antworten sollte, war er so gut wie tot.

"Nein. Wieso sollte ich? Ich bin doch nicht wie Karin und Sakura!"

Ooh ja, da hatte er ausnahmsweise mal Recht. Sakura und Karin konnten keine homosexuelle Personen leiden und das war nur einer von vielen Gründen, warum ich die Beiden ignorierte. Damals war alles anders. Ich war noch nicht allzu beliebt und hatte viele Freunde. Dies änderte sich leider mit der Zeit, denn ich wurde immer populärer. Dabei verstand ich nicht einmal warum.

,,Mann! Alter! Bist du noch dahaa?‘‘ fragte mich Hidan, während er mit der Hand vor meinem Gesicht herumfuchtelte und dadurch aussah, wie ein kompletter Vollidiot.

Ich sah nochmal zu Naruto und dann wieder zu Hidan und antwortete: "Ja, siehst du doch. Oder schwebe ich auch Wolke 12?"

Er leierte nur mit den Augen und ging zu Sasori, um sich mit ihm zu unterhalten. Ich sah ein letztes mal zu Naruto und dann zum Schultor. Wer war das? War das nicht… Itachi! Fängt jetzt auch noch an, uns zu stalken?! Der Typ hat doch Probleme! Leider konnte ich mich nicht weiter aufregen, denn es klingelte zum reingehen. Ich ging zu den anderen und machte mich mit ihnen im Schlepptau zum nächsten Unterrichtsort. Wir hatten Chemie mit Herrn Sarutobi.
 

Leider mochte mich Gott nicht, denn er machte mir Deidara zum Experiment -partner! Und das war alles andere als toll! Er ist so ein Sturkopf! Er weiß natürlich immer ALLES besser als ich. Immer! Aber zu meinem Glück, hatten wir diese Stunde kein Experiment. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich war! Wir wechselten gerade den Raum, als ich Naruto und Hinata an der Ecke sah.

Sieht so aus, als würden sie reden, aber worüber, und warum sieht Naruto so nieder geschlagen aus.

"N-Naruto-kun, tut mir Leid." stotterte sie.

Ich wollte noch ein wenig mehr hören, allerdings wurde von von Suigetsu am Arm gepackt und mit geschliffen. "Nene, Sasuke! Du und deine Spannerei."

Arschloch. Was geht es ihn an, was ich mache und was ich lasse? Genau, nix! Und deswegen könnte ich dem Typen auch immer an die Gurgel springen.

"Hey Hidan! Sasuke!" Ich sah von weitem Deidara kommen.

Immer wenn er uns so begrüßt, möchte er etwas haben.

"Jahaa? Barbie?" fragte Hidan und grinste Deidara an.

Das ignorierte er sehr gekonnt und fragte:"Ich habe doch in 2 Tagen Geburtstag, und wollte fragen, ob ihr vielleicht Lust hättet auf meine Party zu kommen? Sasuke, du kannst auch Naruto mit bringen."

Ich wollte gerade nein sagen, weil ich darauf echt keine Lust hatte, allerdings legte Hidan ein Arm um mich und sagte: "Aber Knurge, Barbie! Natürlich kommen wir." Und somit wurde ich gezwungen.

Ich habe nun wirklich überhaupt nicht die Lust und die Nerven dazu und ich glaube auch nicht dass Naruto da hin will.
 

"Oi Sasuke! Das ist großartig! Natürlich gehen wir hin!"

Jaaa… Falsch gedacht, er freut sich. Und wie er sich freut.

"Aber Naruto!" versuchte ich ihn umzustimmen. "Nope! Wir gehen dort hin und damit basta!"

Tja, dann hätten wir dies ja geklärt. Wir saßen gerade auf dem Sofa und sahen uns eine Tier Reportage an.

Ich sah aus dem Augenwinkel heraus, dass Itachi das Zimmer betrat und ich fragte ihn gleich: "Warum warst du heute an der Schule?"

Ich hob meine Augenbraue und wartete geduldig auf eine Antwort.

Naruto gab seinen Senf dazu und meinte folgendes: "Ja! Ich habe dich auch gesehen." Itachi sah uns nur an und meinte mysteriös: "Tjaahaha, das werdet ihr nie erfahren." Schon mal gesagt, dass ich Ratespiele hasse? Nein? Dann sag ich es jetzt: Ich hasse, und ich wiederhole mich, ich hasse Ratespiele!

"Sag schon!" meckerte ich ihn an.

Er gab nicht auf und meinte: "Geheim."

Narutos Augen funkelten und er fragte: "Geheim? Ich will’s wissen!"

Itachi seufzte nur und ging die Treppen, zu seinem Zimmer, hinauf. Naruto sah ihm beleidigt hinterher und sagte: "So ein Sack!"

Und von oben hörte man ein: "Das hab ich gehört!"

Ich fing an zu lachen und konnte mich kaum noch halten.

Naruto sah mich nur pampig an und meinte: "Lach nicht so doof!"

Ich antwortete darauf: "Rache ist süß!" und lachte weiter. Ich beruhigte mich relativ spät denn ich merkte, dass mir sehr schwindelig wurde, als ich aufstand. Das hatte den Effekt, das ich nach vorne auf die Couch fiel und mein Gesicht direkt in Naruto´s Schoß liegt. Oh holy mother of god! Peinlich!
 

Autor Jasmin (vertretung von zarisa)

Man kann es ja mal versuchen

Narutos Sicht
 

„AUA – Scheiße ey“, schrie ich und stieß Sasuke zurück. Beide Hände zwischen die Beine gepresst ließ ich mich der Länge nach aufs Sofa fallen.

„Ähm – äh – alles klar, Naruto?“ kam es von dem Rachemensch.

Ich war noch nicht in der Lage zu reden und stotterte nur Flüche, die wahrscheinlich keiner verstand. Alles klar, fragt der. Der reinste Hohn. Echt jetzt.

Plötzlich hörte ich Elefantengetrampel. Irritiert sah ich auf. Noch bevor ich etwas tun konnte, presste mir Sasuke einen Eisbeutel auf mein empfindliches Teil. „UHHHHHHHH.“

War der Kerl eigentlich ein Kerl? Oder einfach nur übergeschnappt.

Ich griff nach dem Beutel mit Lichtgeschwindigkeit und schleuderte ihn davon.

Gerade wollte ich meinem Bruder ordentlich die Meinung sagen, als der den Finger auf die gespitzten Lippen legte. Was war denn nun schon wieder?

Zuerst starrte ich ihn nur an. Dann hörte ich auch etwas. Von oben. Itachi?

Sasuke und ich nickten uns zu. Anschließend ging er leise voraus, ich breitbeinig hinterher. Vor Itachis Zimmertür blieben wir stehen. Ja, da war Gemurmel. Ich sah Sasuke an. Was nu? Verstehen konnte man nichts.

Sasuke nahm das Plastikplättchen von seiner Gitarre, das er immer mit sich herumschleppte, und steckte es durch die Tür, dann bewegte er es hin und her und ohne ein Geräusch ging die Tür leicht auf. Oh, ich war beeindruckt, mein Leid vergessen.

Während ich versuchte, Sasuke weg zu schubsen und Sasuke versuchte mich weg zu schubsen lauschten wir, was Itachi da machte. Immerhin hatte er gesagt, es sein ein Geheimnis mit anderen Worten, er hatte uns eingeladen zu spionieren. Irgendwie kamen wir stillschweigend überein, dass ich mich unten auf alle Viere stützte und Sasuke auf mir saß als ob ich ein Pferd, oder in seinen Augen vermutlich eher ein Esel, sei.

„Zehn Uhr dreißig – Sasuke lässt Naruto nicht aus den Augen. Hidan ist noch schlimmer, er starrt ihn geradezu an. Zieht ihm – nein, reißt ihm die Kleider vom Leibe.“ Itachis Stimme klang wie bei einem Reporter. Er hatte Talent.

Wir hörten ein Klicken. Aha, Itachis Dingsda. Rekorder. Aber – ich sah Sasuke an. Zu meinem Entsetzen war der knallrot. Mein Gehirn fing an auf Hochtouren zu laufen. Ich hatte Itachi die Geschichte eines Typen aufgetischt, der mir nachstellte. Und Itachi war heute bei unserer Schule erschienen, anscheinend hatte er alle beobachtet, die mich ansahen. Hidan war ihm aufgefallen, das war eigentlich nicht schlimm, Hidan glotzte immer, das war ihm angeboren, wie anderen Leuten eine schiefe Nase, dafür konnte er nichts, aber dass Sasuke rot wurde – das war nicht okay. Oh nein, das war überhaupt nicht okay.

Mehr musste ich nicht – nein mehr wollte ich nicht hören, geschweige denn wissen. Ich schob mich unter Sasuke raus, krabbelte auf allen Vieren zur Treppe, stützte mich ab und stieg wieder runter.

Sollte mein schlechter Witz etwa Realität sein? Ich sah mich nach Sasuke um. Der stand noch da wie zuvor. Er erinnerte mich an eine Statue, an einen Gargoyle oder Männeken Piss. Wie immer das auch heißen mochte, in Geschichte hatte ich noch nie aufgepasst. Nun ja, in anderen Fächern auch nicht, aber ich wollte Sasuke vielleicht doch nach Hidan ausfragen.

Aber – wollte ich das auch tatsächlich und wirklich wissen?

Knallrot wie er war wusste er auf jedem Fall etwas. Etwas, was mir nicht gefallen würde.

Denk nicht dran, lenk dich ab. Mach Hausaufgaben – äh Moment mal. Lenk dich ab, geh spazieren. Ja genau, ich würde spazieren gehen.

Spontan, wie ich eben so bin, setzte ich mein Ablenkungsmanöver auch sofort in die Tat um. Unten angekommen zog ich meine Schuhe an, öffnete die Tür und Tschüss. Sollten die beiden Verrückten doch machen, was sie wollten.

Ich drehte mich um und schloss erleichtert die Tür. Gemächlich spazierte ich auf die Straße zu und merkte irgendwann – ich lief Richtung Hinatas Haus, im Geiste sah ich ihren Vater und machte eine 180 Grad Wende. Hier war es hoffentlich ungefährlich. Was hatte Itachi gesagt? Nein, nein. Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte mich ablenken, nicht dran denken. Also woran denken? Ich sah zum Himmel hoch. Oh, die Wolken sahen ehrlich aus wie Schäfchen. Regnen würde es wohl nicht. Der Himmel war blau, und diese Wolke da, die sah irgendwie anders aus aber wie? Mit was konnte man sie vergleichen? Ich rannte gegen einen Körper und fiel unangenehm auf mein Steißbein. Was für ein Tag. Zuerst vorne und jetzt auch noch hinten. Meinen Hintern reibend sah ich auf und – hoch – und – in Hidans grinsendes Gesicht.

Das musste jetzt nicht auch noch sein, oder?

„Oi, Naruto, wieso hastn so ne Beule?“

„Hä?“ ich sah an mir runter, das konnte eigentlich nicht sein, nicht wegen dem Stoß und dem Eisbeutel, sicher es tat weh, aber – ja es sah aus wie eine Beule, aber das war nur die Hose, sah eben wenig vorteilhaft aus. Natürlich wollte ich das Missverständnis sofort aufklären: „Da ist nichts in meiner Hose, ich meine, nichts was eine Beule verursachen könnte, also was ich meine ist...“

„Oi Naruto, du reibst schon die ganze Zeit deinen A...“

„Schnauze“, schrie ich ihn an. Ich stand mit einem Ruck auf und klopfte mir den Dreck so gut es ging von den Klamotten.

„Was willst du überhaupt hier?“

„Was willstn du hier?“

Wütend sah ich ihn an, als ich bemerkte, der Kerl wohnte nicht weiter als zehn Minuten von hier entfernt. Unbemerkt war ich also in seine Richtung gelaufen, ich musste mir ziemlich lange die Wolken angesehen haben. War das Zufall oder Schicksal? Vielleicht würde ich von Sasuke eh nix erfahren. Genau, Zeit Klarheit zu schaffen, dann brauchte ich auch nicht mehr in den Himmel zu gaffen um mich abzulenken, sondern konnte, nachdem alles geklärt war, unbekümmert wieder nach Hause gehen.

„Ich – also – ich wollte zu dir.“

„Zu mir?“ er schien ehrlich überrascht.

Was sollte ich sagen oder fragen.

Ah ja. „Wegen der Partie, genau deswegen, du kennst dich aus oder?“

Hidan glotzte wieder erstaunt. Dann legte er grinsend den Kopf schief. „Baby, ich kenn mich mit allem aus.“

„Aha, gut zu wissen, also es gibt doch bei Deidara auch Räume, wo man sich zurückziehen kann, na du weißt schon was ich meine.“

„Aber klar weiß ich was du meinst.“ Er musterte mich. Ziemlich genau. Mir wurde unbehaglich und auf einmal fand ich es ziemlich heiß. Mit der Hand fächelte ich mir vergeblich Luft zu.

„Ganz schön warm.“

Hidan lachte. „Du nimmst kein Blatt vor den Mund was, aber das gefällt mir. Mal sehen, ich glaube, man könnte es vielleicht mal ausprobieren.“ Erneute Musterung. Dann schlug er mir so hart auf die Schulter dass ich in die Knie ging.

„Hey hey, nicht hier, übertreib mal nicht, aber – ja.“

„Ja was?“

„Wir sehn uns, du geiler Hund.“ Hidan drehte sich um und hob die Hand, ich stand auf, nicht ganz sicher, was los war. Nur eines war mir klar. Irgendetwas war total verkehrt gelaufen.

Deidaras Geschenk

Sasukes Sicht
 

Hidan, Suigetsu und ich waren gemeinsam unterwegs um für Deidara ein Geschenk auszusuchen. Ich meine, eigentlich hatte ich darauf bestanden, und als sie sich weigerten hatte ich die äußerst fiese Drohung ausgestoßen, dass ich dann auch nicht zur Party käme. Meine Drohung verpuffte. Vielleicht sollte ich ihr mehr Nachdruck verleihen. Also drehte ich mich um, sagte, ich bleib eh lieber mit meinem Bruder zuhause, wir wollen diesen Krimi sehen. Den mit Bruce Willis.

Ausgerechnet Hidan kam hinter mir her gerannt als ob er gestochen worden wäre, von dem hatte ich das ja ehrlich gesagt am wenigsten erwartet und schrie fast schon, „auf keinem Fall du kommst mit, und dein Bruder auch.“

Leicht verwirrt fragte ich „hä? Was isn mit dir auf einmal los?“

Hidan grinste komisch, genau wie – wie Blacky wenn er eine läufige Hündin entdeckte – ja , das gleiche Grinsen.

Er rollte mit den Schultern und grinste weiter. „Wir wollen doch nicht so empfindlich sein, was? Und dein Bruder würde echt gerne auf die Party kommen, det weiß ich genau. Hat mich neulich drauf angesprochen.“

Das war mir neu. Soviel ich wusste wollte Itachi zu Hause bleiben, der freute sich doch schon seit zwei Wochen auf besagten Film.

„Echt? Hat er?“

Hidan stieß mir schmerzhaft seinen spitzen Ellenbogen in die Rippen und zwinkerte mir zu. Was sollte das nun wieder. An meinem fragenden Gesichtsausdruck erkannte er wohl, dass ich auf dem Schlauch stand. Also legte er die ausgestreckte Hand vor den Mund und flüsterte für alle gut hörbar, „er hat ein Date“, beugte sich wieder zurück und nickte grinsend.

Mit wem er sich wohl treffen wollte? Überlegte ich. Kein normales Mädchen traf sich mit einer Klatschtante von der sie übertroffen wurde, meiner Meinung nach. Ich hatte nicht mal gewusst, dass wir alle drei eingeladen waren.

Aber okay, mir ging es ja auch nur darum, Deidaras Zorn nicht auf mich alleine zu ziehen, falls ihm sein Geschenk nicht gefiel. Dann konnte ich immer noch auf einen anderen mit dem Finger zeigen und sagen, der war es. Also zuckte ich nur mit den Schultern, „na dann, viel Spaß Brüderchen, gehen wir jetzt also zusammen?“

Hidan nickte eifrig, während Suigetsu eher einen überraschten Gesichtsausdruck an den Tag legte, aber – eigentlich sah er ja immer so aus, weil er den Mund immer offen stehen hatte.

Wir schlenderten durch die Straßen. Was schenkte man einem wie Deidara. In einem Porzellanladen entdeckte ich eine Taube. „Hey, wie wäre es damit?“

Die anderen beiden stellten sich neben mich. „Nicht wirklich, oder? Deidara hat doch solchen Kram massenhaft im Keller stehen“, meinte Hidan.

„Ja, und außerdem sieht der Vogel hübsch aus, kein Vergleich zu Deidaras Tonfiguren, am Ende ist er noch beleidigt und wirft uns raus, bevor die Party angefangen hat.“

Suigetsu hatte Recht. „Okay, suchen wir was anderes, aber wir sollten auf das Geschenk schreiben, erst nach der Party öffnen“.

Beide nickten zustimmend. „Ein bisschen auffällig, aber wie wäre es mit erst später öffnen?“

„Weiß einer um wie viel Uhr Deidara Geburtstag hat?“

Ratlose Blicke. Na ja, was hatte ich erwartet.

Wir liefen weiter und gingen in eine Einkaufshalle. Hidan steuerte zielstrebig die Spielsachenabteilung an. Zuerst dachte ich, er wolle neues Material kaufen, also Ton, damit Deidara seine Figuren basteln konnte, und beglückwünschte ihn schon im Stillen, aber er lief an dem Bastelkram vorbei zur Mädchenabteilung. Wollte er ihm etwa neue Haargummis kaufen? Ich rannte hinterher in der Hoffnung das Schlimmste zu verhindern, aber Hidan stand schon an der Kasse mit einem Barbiehaus, das man zusammenbauen musste, und hielt die Hand auf. Okay, ich würde eindeutig mit dem Finger auf Hidan zeigen. Suigetsu und ich kramten unser Geld aus den Hosentaschen und legten es auf seine Hand. Er bezahlte und ließ es noch als Geschenk einpacken. Zum Glück, wenigstens konnte man von außen nicht mehr sehen, was es war.
 

Hidan nahm das Geschenk mit zu sich nach Hause. Er meinte, selbst wenn Deidara nochmal zu Besuch käme, er hätte ein gutes Versteck. Wenn ich Glück hatte, war das Versteck doch nicht so gut, und Deidara würde uns wieder ausladen. Ich wollte gerade in mein Zimmer gehen, als ich an Narutos Zimmer vorbei ging, der die Tür ein wenig offen hatte. Ich blieb stehen. Deidaras Geschenk war von der Verkäuferin in rosa Papier mit Einhörneraufdruck verpackt worden. Naruto schnippelte auch Geschenkpapier zurecht, von einem schönen unifarbenen dunklen Blau. Wieso war ich nicht mit Naruto gegangen? Ich beugte mich vor, damit ich besser sehen konnte. Er nahm ein Buch in die Hand. Ein Buch – auch nicht sehr einfallsreich, kurz konnte ich den Titel erkennen. Tonkunst für Fortgeschrittene und Meister.

Verdammt.

Deidara war eher Anfänger, aber wenn er dieses Buch für Meister sah, würde er wie eine Rakete abgehen. Ich hätte doch mit Naruto gehen sollen. Aber jetzt war es zu spät. Ich seufzte.

Naruto hörte mich und sah zur Tür. „Was gibt es denn?“

Ich drückte sie ganz auf. Er hatte sogar Geschenkband gekauft und eine Karte.

„Sieht gut aus. Er wird sich wohl freuen“, bemerkte ich schlechtgelaunt.

„Hm? Das Buch, das ist noch nicht alles“, lächelte er.

„Ehrlich? Ah, sag mal, wusstest du, dass Itachi auch eingeladen ist?“

Naruto schüttelte den Kopf und ich konnte seine feinen Haare bewundern. „Selbst wenn, er sieht sich so einen Actionfilm an.“

„Also doch.“

„Kein Wunder, dass er uns nach spioniert, was? Wenn man sonst nichts zu tun hat und in dem Alter...“

„Ja, könnte vielleicht daran liegen. Hab mir noch nie Gedanken darum gemacht.“

„Studenten haben es echt gut. Ich wünschte, ich wäre auch schon so weit.“

„Bei deinen Noten?“

Etwas flog mir entgegen und ich schloss schnell die Tür.
 

autor akio

Narutos Date

Narutos Sicht
 

Da außer mir keiner aus meiner Klassestufe eingeladen war, ging ich eben alleine zur Partie. Ich hatte mir eine Jeans und ein weißes Hemd angezogen. Ja, eigentlich war ich damit ganz zufrieden, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, als ob etwas fehlt. Ich versuchte es mit einer Krawatte, einem Schal, einem Bolero, aber das war es einfach nicht.

Ein Kappi vielleicht? Quatsch, wieso nicht gleich ein Helm oder ein Kopftuch. Irgendwas für die Haare? Nein, Sasuke hatte mir erzählt, Hidan hätte behauptet, ich sähe von hinten wie ein Mädchen aus. Total idiotisch. Meine Figur hatte überhaupt keine Ähnlichkeit mit der eines Mädchens. Entweder wollte Sasuke mir die Laune verderben, oder Hidan war eben – na ja – Hidan. Seit Itachis Reportage und meinem Treffen mit Hidan hatte ich eh einen leisen Verdacht, dass der Kerl eventuell Bi sein könnte. Dann sah man nur noch Bisexuelle. So war es mir mit meinem gebrochenen Arm gegangen. Als ich damit in die Stadt ging, sah ich nur Leute in Gips. Meine Mutter meinte, als sie schwanger gewesen sei, hätte sie auch ständig andere werdende Mütter gesehen, obwohl das nicht so sei, hätte man darauf ein gewisses Augenmerk. Oder besser gesagt, es sticht einem ins Auge, sozusagen, obwohl es in Wirklichkeit gar nicht so wäre, das mehr Schwangere oder mehr Leute mit gebrochenen Knochen herumlaufen. Sie fallen einem nur mehr auf. Und wenn Hidan wirklich bi oder sogar schwul war, dann sah der nur noch Schwule. Ich konnte es mir zwar nicht richtig vorstellen, aber ich wollte lieber nicht in seine Nähe kommen. Nein, nichts für die Haare, auf einmal wäre ich noch die Schwester von Barbie. Und hätte den Spitznamen Shelly weg oder so. Und zwar für den Rest meiner Schulzeit. Ein Armband vielleicht? Ja, genau. Eines für Männer. Und eine Kette. Vater hatte mir so ein Set mitgebracht. Bestehend aus einer Goldkette und einem Armband, ein Ring war auch dabei, aber Ringe mochte ich nicht. Ich ging zur Schublade, und holte das Etui heraus. Warum nicht zeigen, was man hatte?

Sasuke würde sich wohl mit Hidan und Suigetsu treffen, auch egal.

Ich war fertig und zufrieden mit mir. Und – auf der Partie gab es sicher ältere Mädchen, als die die so waren wie Hinata oder Sakura. Wer wusste schon, ob ich heute nicht irgendwann – ich räusperte mich. Nicht zu viel erwarten, Naruto. Lass es auf dich zukommen und hab Spaß.

Ich klemmte mein Geschenk unter den Arm und machte die Tür auf, Sasuke kam auch grade aus der Tür. Ein echter Schock. Der hatte ja Lederhosen an.

„Oh Gott, schwarze Lederhosen, und viel zu eng, da sieht man ja alles, Sasuke.“

Ich musste nach Luft schnappen. War das sein Ernst? Anscheinend. Er sah mich wütend an. „Kümmer dich um deinen Kram, Naruto.“

Oh, könnte es möglich sein - „Hast du ein Date?“

„Hm“, er schüttelte den Kopf. „Itachi soll eins haben, hab ich gehört.“

Verwirrt sah ich hoch. Da oben lief der Fernseher, eindeutig, Itachi machte ihn immer so laut, und die Musik sogar noch lauter.

„Vielleicht hat ihm sein Date abgesagt und er geht deshalb nicht mit?“ vermutete ich.

Sasuke zuckte die Schultern, was bedeutete mir egal und schloss die Tür. Unter dem Arm trug er einen riesigen Karton und – das Geschenkpapier kam mir doch sehr bekannt vor.

„Hey, hast du dich etwa an meinem vergriffen?“

Und das ohne zu fragen.

„Hab dich nicht so. Ich wollte nur retten, was zu retten ist.“

„Hö?“

„Nichts, vergiss es einfach,“ er klang leicht nervös.

„Und – was ist da drin?“

„Das willst du nicht wissen, Naruto, glaub mir.“

Normalerweise war ich neugierig, hätte er nicht so niedergeschlagen geklungen, ich hätte ihn damit genervt, bis er es gesagt hätte. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, es wäre tatsächlich besser, es nicht zu wissen. Nebenbei, auf der Party würde ich es erfahren.

„Wenn du meinst“, sagte ich nur und musste mich noch nicht mal um einen desinteressierten Tonfall bemühen. „Sag, wirst du abgeholt?“

„Nee.“

„Wir hätten jemand fragen sollen, der uns fährt,“ meinte ich.

„Pah, glaubst du ich will mit dir zusammen dort aufkreuzen?“

„Meinst du, ich mit dir?“ - Blödmann, das hätte er auch netter sagen können.

Ich ließ Sasuke vorgehen. Und konnte den Blick nicht von diesen schrecklichen Hosen wenden.

„Hey Sasuke, willst du dich nicht doch umziehen? Ist noch Zeit.“

„Klappe.“

An der Ecke standen schon die beiden anderen Idioten, ich verlangsamte mein Tempo. Vielleicht hätte ich auch schwarz tragen sollen, denn ich wurde gleich entdeckt.

„Oi Naruto, schick schick. Für wen hastn dich so raus geputzt?“

Das war Hidan. „Ich hab mich doch gar nicht raus geputzt.“ Was war das überhaupt für ein seltsames Wort.

„Komm, kannst mit uns gehen.“

„H...Hidan“, stammelten Sasuke und Suigetsu gleichzeitig. Ich beinahe auch.

„Wasn? Wir haben doch den gleichen Weg, nachher verläuft sich dein kleiner Bruder noch?“

Verlaufen würde ich mich ganz sicher nicht, auch wenn Tokyo nicht gerade klein war. Aber ich gab mich geschlagen, beschleunigte meine Schritte und wir gingen zu viert zu Deidara.

Deidara begrüßte uns höchstpersönlich. Schon in der Eingangshalle war ein großer Tisch mit Punsch. Er flüsterte uns zu, dass er Alkohol rein gekippt hätte. Ich beglückwünschte ihn und übergab mein Geschenk. Sasuke wurde irgendwie nervös und sagte, wenn Deidara es jetzt aufmache, würde er sofort gehen. Schon komisch, aber ich kümmerte mich nicht weiter drum, nahm von Hidan das Punschglas und sah mich um, ob ich nicht doch Altersgenossen entdeckte. Was für ein Unterschied zwischen einem vierzehnjährigen und einem siebzehnjährigen. Nein, hier gab es keine Jüngere. Ich beschloss, nach Mädchen Ausschau zu halten. Deidaras Eltern waren vermutlich nicht da. Eigentlich waren sie nie da, aber dass sie noch nicht mal an seinem Geburtstag da sein würden – er tat mir irgendwie leid. Als ich gerade zu ihm gehen wollte, wurde ich von großen dunklen Augen erfasst. Ihre Haare waren schulterlang und rot, aber – das schienen gefärbte Haare zu sein. Kirschrot, trotzdem passte die Farbe perfekt zu den Augen. Und die Figur – wow. Ich kannte sie auf jedem Fall nicht. Sie stand bei einer Gruppe anderer Mädchen, trank Punsch, lachte und sah mich immer wieder an. Steh nicht so blöde da herum, Naruto, lass dir irgendetwas einfallen. Aber was? Sollte ich vielleicht ein Rad schlagen oder auf den Händen laufen? Ratlos drehte ich mein Glas in den Händen. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass sie sich aus der Gruppe löste und in Richtung Toilette ging. Jetzt oder nie, Naruto. Stell ihr ein Bein oder lass dich gegen sie fallen, tu so als wärst du betrunken. Irgendetwas. Sie blieb kurz neben mir stehen, flüsterte mir ins Ohr, in einer Viertelstunde oben und ging weiter. Mein Hand fing plötzlich an zu zittern. Am liebsten wäre ich abgehauen. In einer Viertelstunde oben, so eine Chance kriegst du nie wieder. Ja, ich würde es bestimmt bereuen, wenn ich es nicht wenigstens versuchte. Hidan hatte schließlich auch gesagt, Deidara hätte gewisse Räume vorbereitet, wo man sich zurückziehen könne. Seine Parties waren die angesagtesten. Bist du ein Mann oder ein Mann, Naruto? Zur Sicherheit trank ich mein Glas leer, dann noch eins, und noch ein drittes und nahm mir ein viertes mit nach oben. Geräusche waren zu hören. Aber es gab nur ein Zimmer, mit offener Tür. Das musste es sein. Ich bekam Schluckauf, auch das noch. Egal. Das Mädchen war ein Hammer, ich hätte bestimmt keine Probleme mit ihr zu knutschen, auch wenn ich zugegebenermaßen nur zögerlich in das Zimmer ging, es war dunkel, das war mir nur recht, und ich konnte immerhin soviel sehen, dass sie auf dem Bett lag, auf der Seite. Ich ging auf sie zu und setzte mich neben sie. Dann stellte ich mein Punschglas auf dem Boden ab. Meinen Arm legte ich über ihren Rücken und stützte ihn auf dem Bett ab. Was jetzt? Sollte ich sagen, hier bin ich schöne Frau, oder so? Lieber nicht. „Also – da bin ich.“ Vermutlich würde sie jetzt seufzen, du bist gekommen und ich würde sagen, ja, natürlich. Aber plötzlich fühlte ich mich am Arm gepackt, aufs Bett gerissen und lag irgendwie unter ihr. „Wird auch Zeit, Darling.“ Moment mal, die Stimme kannte ich doch.

Falsches Zimmer

Hidan?! „Wird auch Zeit Darling?“ schrie ich panisch. Ich schubste ihn weg, was mir allerdings nicht gut gelang. „Sorry, falsches Zimmer“, rief ich und versuchte mich unter ihm durch zu winden.

„Wasn? Ist doch okay hier?“

Hä? „Missverständnis, ich meinte, ich wollte nicht zu dir, sondern...“ zu wem? Wie hieß das Mädchen denn?

„Sondern?“ Hidan ließ sich mit seinem Gewicht auf mich fallen. Ich versank zur Hälfte in der weichen Matratze und bekam jetzt Panik anderer Art. Was, wenn ich hier erstickte?

„Sondern zu dem Mädchen.“ Ich schubste ihn ständig von mir, aber der Holzstumpf schien es nicht mal zu merken.

„Du meinst Yuki, sie hat dich doch zu mir geschickt.“

„Hä?“

Es war nichts dran zu rütteln, Hidan lag direkt auf mir und fuhr nun auch noch mit seiner großen, rauen Hand durch meine Haare. „Hast du vergessen, dass wir ein Date haben?“

„VERGESSEN? WIR HATTEN NIE EINES!“

Seine Hand legte sich auf meinen Mund. „Sscht. Du alarmierst ja alle.“

Ich drehte meinen Kopf verzweifelt nach links und rechts und hielt Hidans Handgelenk fest.

Der Kerl war anscheinend betrunken. „ICH BINS DOCH“, rief ich, als es mir gelang, seine Hand kurzfristig von meinem Mund zu lösen. „KOMM ZU DIR. ICH BIN ES – NARU...“ Weiter kam ich nicht. Ich hatte seine wulstigen Lippen auf den meinen und starb prompt tausend Tode.

Was sollte ich tun? Ich konnte nicht klar denken, unter diesen Umständen. „HILFE“, schrie ich einfach.

Vom Nachbarzimmer wurde gegen die Wand geklopft, ich hörte ein ärgerliches „RUHE, seid gefälligst leiser.“

Das war ein Traum. Ein schlechter Traum, ich musste aufwachen und zwar sofort.

„MAMA“, schrie ich.

Hidan hielt inne. „Wie bitte?“

Sasuke erschien in der Tür und betätigte den Schalter. Ich blinzelte, wegen der plötzlichen Helligkeit, aber ich erkannte ihn sofort und meine Erleichterung kannte keine Grenzen. Er starrte uns an. Es konnten nur Sekunden sein, aber es war schrecklich auch nur sein geschocktes Gesicht anzusehen.

„Es ist nicht so wie es aussieht. Ich dachte, ...“ Sasukes Gesicht verfinsterte sich. Das war übel. „Ich dachte, hier wäre ein Mädchen.“

Anstatt Verständnis und Erleichterung verdüsterte es sich noch mehr. Er kam wie ein Racheengel auf uns zugestürzt und trat uns beide aus dem Bett.

Dann packte er mich am Arm zog mich wütend an sich und – schlug mich. Sasuke schlug mich. Mitten ins Gesicht. Mehr vor Schreck als Schock fiel ich hin, als er meinen Arm losließ und ohne sich weiter um mich und um meine Rettung zu kümmern, drehte er sich um und stampfte aus dem Zimmer.

Ich konnte es nicht fassen. Sasuke hatte mich getreten, geschlagen, sich umgedreht und mich mit dieser Gefahr – namens Hidan – einfach alleine gelassen. Oh, Hidan. Meine Überlebensinstinkte übernahmen die Oberhand und ich rannte schnell aus dem Zimmer, die Treppe hinunter, wobei ich noch auf dem letzten Absatz hinfiel, und als ich aufstehen wollte, sank ich mit einem Schmerzenslaut zurück.

Schon wieder hatte ich Mühe Luft zu bekommen, diesmal vor Schmerzen. „Mein Fuß, AUA, MEIN Fuß.“
 

Sasukes Sicht
 

Ich rannte einfach los, raus aus diesem Zimmer. In meiner Brust brannte ein Schmerz, den ich nicht einordnen konnte. Es tat – schrecklich weh. Meine Augen tränten und ich sah den Weg nur noch verschwommen. Unterwegs rammte ich noch etwas und hinter mir schepperte irgendetwas und bespritzte mich. Nur, das war mir egal, ich fühlte nur diesen Schmerz und rannte weiter, jemand rief meinen Namen, aber ich drehte mich nicht um, ich wollte nur weg. Ich rannte weg. Weg von dem Schmerz. Weg - von dem Bild, das sich in meinen Kopf eingebrannt hatte. Hidan – nackt, nur mit einem Umhang, der wie eine altmodische Gardine aussah, auf Naruto, mit offenem Hemd. Waren die beiden zugange gewesen. Vor Lust hatte Naruto, mein Naru sogar 'Mama' geschrien. Ich rannte einfach, rempelte Leute an, achtete nicht mal auf Ampeln, mir war alles egal. Ich wollte nur, dass dieser Schmerz aufhört.

Keuchend hielt ich an, lehnte mich in der Dunkelheit an eine Hausmauer und sank in mich zusammen. Ich umschlang meine Knie mit den Armen und legte meinen Kopf darauf, wie ein Embryo. Dann kamen die Tränen. Ich schluchzte so laut, dass mich die Nachtschwärmer bemerkten, und mich seltsam ansahen, als sie an mir vorbeigingen, ein Krankenwagen mit Sirene fuhr vorbei, Betrunkene grölten, das alles war mir egal und ich ließ mich seitwärts auf den schmutzigen Bürgersteig fallen. Sogar das war mir egal. Jetzt war alles egal. Es fühlte sich an, als wäre meine Welt zerbrochen.
 

Es dämmerte schon, als ich endlich nach Hause kam. Mir war schwindlig, ich wusste nicht mal, ob ich auf der Straße eingeschlafen war oder nicht. Itachi, der mein Klingeln hörte machte sofort die Tür auf und auch den Mund, aber schwieg als er mich sah. „Was – ist denn mit dir passiert? Wurdest du überfallen?“

Überfallen, dachte ich. Das war nicht mal so falsch. Überfallen von Gefühlen, von gewaltigen Gefühlen, und von Gefühlen, die eigentlich nicht sein konnten.

Ich schüttelte müde den Kopf und wollte ins Haus, wohl wissend, dass Itachi keine Ruhe geben würde, bis er nicht irgendetwas in Erfahrung gebracht hatte, was ihn zufrieden stellte. Aber zu meiner Überraschung sagte er nur, „wenn du nicht verletzt bist, geh dich baden und schlaf deinen Rausch aus, du Blödmann.“

Er drehte mir den Rücken zu, bückte sich und nahm Narutos Tasche hoch.

Was wollte er denn mit – Naruto. Oh Gott, Naruto, verzeih mir, was ist nur los mit mir? Das war doch nicht normal. Was wollte Itachi mit seiner Tasche?

„Was machst du da, mit - „ es fiel mir schwer Narutos Namen auszusprechen, ich hatte keine Ahnung wieso, „- mit seiner Tasche?“

„Naruto liegt im Krankenhaus, er wird gerade operiert.“

„WAS?“ Hidan schoss es mir durch den Kopf. Ich hatte Hidans Frauengeschichten nie wirklich ernst genommen, aber jetzt – war er so grob mit Naruto gewesen?

„Ja, er ist gefallen und hat sich den Fuß gebrochen.“

„Gefallen?“ flüsterte ich. Nein, nicht Hidan hatte ihn verletzt, sondern ich, weil ich ihn so geschlagen hatte, dass er hingefallen war. Das – hatte ich total vergessen.

„Ich komme mit“, sagte ich schnell. Wollte er mich überhaupt sehen?

„So wie du aussiehst und wie du nach Alkohol stinkst?“ Itachi warf mir einen abfälligen Blick zu. Dabei war der doch schon selbst oft genug besoffen gewesen. „Ich sagte, nimm ein Bad und schlaf deinen Rausch aus, im Moment müssen wir, nein können wir nur warten. Unsere Eltern sind schon im Krankenhaus, ich verschwinde jetzt auch. Also dann.“

Itachi verschwand und schloss die Tür hinter sich.

Ich fühlte mich wie eine Marionette, als ich mir das Badewasser einließ, mich badete, und dann ging ich in Narutos Zimmer, zog seinen Bademantel an, und legte mich in sein Bett.

Sasukes Erwachen - doppelter Sinn

„Sasuke?“ hörte ich meinen Namen. Sicher ein Traum. „Sasuke“, schon wieder. Die Stimme unserer Mutter, ja das musste ein Traum sein.

„Sasuke, was machst du denn hier?“ Langsam setzte ich mich auf und sah sie verschlafen an. Was für ein realistischer Traum. Aber warum von ihr? Ich hätte lieber von Naruto geträumt. Also legte ich mich wieder zurück in der Hoffnung von Naruto zu träumen.

„Sasuke, das reicht.“ Ich schlug die Augen auf. Au Backe, den Ton kannte ich.

„Ähm, ja Mutter?“

„Was machst du denn hier in Narutos Bett?“ fragte sie und schüttelte den Kopf.

Narutos Bett? Plötzlich fiel mir alles wieder ein.

„Ah so, ich verstehe“, ihre Stimme wurde auf einmal sanft und sie setzte sich zu mir aufs Bett. Wirklich? Ich verstand eigentlich gar nichts mehr.

Mutter streichelte mir über die Haare und normalerweise hätte ich sie abgewehrt, aber im Moment saß ich einfach nur bewegungslos da.

„Du vermisst deinen Bruder, nicht wahr?“

Ich nickte.

Mitleidig sah sie mich an. Den Blick wollte ich gar nicht sehen. Also sah ich aufs Bett. „Mama, warst du schon – im Krankenhaus?“

„Aber natürlich“, sagte sie vollkommen sorglos. Und dann sogar: „Wie süß, du nennst mich Mama.“

„Mutter, wie kannst du nur so ruhig sein? Naruto – Naruto...“, mir versagte die Stimme. Hätte ich weitergesprochen, ich hätte sicher zu Heulen angefangen.

„Ja, Naruto muss sich schonen. Etwa zwei Wochen lang. Und er darf vier Wochen lang keinen Sport machen, darüber war er nicht gerade unglücklich“, seufzte sie und betrachtete eine kleine Dose. „Das ist aber starkes Zeug, ist das wirklich nötig?“

„Mutter was – was redest du denn. Naruto ist doch im Krankenhaus und ...er...“

„Richtig, ich hole ihn gleich ab.“

Ich verstand überhaupt nichts mehr. Meine Mutter stand auf und sah mich an. „Sei so nett, und mach das Bett frei, für den Fall, dass er sich hinlegen will. Vorstellen kann ich es mir zwar nicht, aber man weiß ja nie.“

„Augenblick mal, Naruto – hat den Fuß gebrochen und wurde not- operiert.“

„Oh je, hattest du etwa einen Albtraum, Sasuke?“

„Nein, nein hatte ich nicht. Itachi sagte doch...“ hatte der mich etwa angelogen.

„Dein älterer Bruder neigt zu Übertreibungen, dass solltest du eigentlich wissen. Also wirklich, ich dachte, du wärst auch auf dieser Party gewesen.“

Ihre Miene wurde streng. „Ihr habt getrunken.“

„Ah – also – das...“

Bitte nicht das E-Wort.

„Ich bin sehr enttäuscht.“

„Noch dazu ist Naruto erst 14. und wird erst im Oktober 15. Jetzt haben wir gerade mal Mai.“

„Ja, genau, ist doch gar nicht solange hin, haha.“

Ihr Blick durchbohrte mich. Dann sagte sie versöhnlicher, „nun ja, da Naruto sagte, ihr hättet nicht gewusst, das Alkohol im Punsch war, werde ich darüber hinwegsehen, ich denke, ein verstauchter Knöchel reicht als Strafe. Du hast ja nicht soviel getrunken?“

Verstaucht? Ich schüttelte den Kopf.

„In Ordnung, aber – für die nächsten zwei Monate wird es für euch beide keine Party geben.“ Unheilvolles Schweigen. „Hausarrest.“

Hatte sie nicht eben gesagt, sie wolle darüber hinwegsehen?

„Naruto war im Krankenhaus, heute Nacht?“

Mutter nickte. „Ja, und heute morgen wurden noch ein paar Untersuchungen gemacht. Aber jetzt kann er nach Hause. Dein überdrehter Bruder brachte gestern Nacht einen Riesenkoffer ins Krankenhaus mit unnützem Zeug. Den muss ich auch noch abholen.“

„Wo ist er?“

„Der Koffer?“

„Mein überdrehter Bruder. Itachi.“

„Oben, wo sonst. Er fühlt sich ja zu erwachsen, um bei seiner Familie zu sein.“

„Ah okay. Kann ich vielleicht mitkommen?“

„Nein, ich muss jetzt los. Zieh dich an, Sasuke und geh in dein eigenes Zimmer. Ich glaube nicht, dass Naruto begeistert ist, dich zu sehen.“

„Was? Wieso das?“

„Er hat mir erzählt, dass du, obwohl du gesehen hast, das er von Hidan angegriffen wurde, einfach abgehauen bist, ohne ihm zu helfen. Freundschaft hin oder her, Sasuke. Dein Bruder, die Familie geht vor.“

Mutter verließ das Zimmer und ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Was war überhaupt passiert?

Sein Fuß war nicht gebrochen, nur verstaucht, natürlich war das auch nicht so gut aber immer noch besser, als gebrochen oder gar operiert zu werden. Er hatte ihr erzählt, dass er getrunken hatte. Und wegen Hidan, dass ich ihm nicht geholfen hätte. Naruto hatte Mutter erzählt, das Hidan ihn angegriffen hatte, in meinem Kopf erschien das Bild, wie die beiden im Bett lagen. Schlimm. Ich war einfach ausgerastet. Als ich das gesehen hatte. Aber er hatte auch gesagt, es sei nicht so wie es aussah. Und wenn ich an seinen entsetzten Gesichtsausdruck dachte, oh Mann, hatte ich das ernsthaft so missverstanden? Ich griff mir an den Kopf, so betrunken war ich doch gar nicht. Oder doch? Und ich hatte ihn sogar noch geschlagen, vor Scham zog ich mir die Decke über den Kopf. Was war ich nur für ein Idiot gewesen. Das würde er mir nie verzeihen. Tatsache. Und eben auch Tatsache das er Mutter das von Hidan nie erzählt hätte, wenn es wirklich etwas anderes gewesen wäre, als - was dachte Hidan sich dabei? Okay, Naruto sah sehr süß aus, und Hidan – nun ja, der machte vor gar nichts halt. Ich seufzte wieder, ich hatte Naruto geschlagen, war weggelaufen und hatte mich mitten auf der Straße auf den Bürgersteig geworfen.

Plötzlich durchfuhr mich ein Schock der meinen ganzen Körper zuerst erbeben, dann erstarren und anschließend zittern ließ.

Mir war gerade etwas bewusst geworden. Etwas, was ich bisher erfolgreich verdrängt hatte. Etwas, was nicht sein durfte. Etwas, was mich zu einem – Perversen machte.

Es erklärte mir meine Reaktion, und einiges mehr. Zum Beispiel wieso ich sein Date mit Hinata ruinieren wollte. Auch – andere Dinge. Sogar Itachis Gerede, Sasuke und Hidan starren ihn an. „Ein Missverständnis, ich dachte hier wäre ein Mädchen“ hatte er gesagt, und ich war schrecklich wütend geworden, nein, nicht wütend, verletzt. Und schlug ihn. Jetzt waren mir die Gründe für mein Verhalten klar, mit aller Wucht hatte ich es erkannt.

Und was jetzt? Wie konnte ich ihm noch in die Augen sehen? Musste ich jetzt zu einem Psychiater? Aber dann würde Naruto erfahren, warum ich zu einem Psychiater musste. Nein, das durfte er auf gar keinem Fall erfahren. Und meine Eltern, was würde sie sagen? Zu solch einem Sohn? Selbst wenn ich geheilt werden konnte, es würde an mir kleben bleiben wie Teer. Ich würde ihn nur anlächeln und er würde sofort glauben es hätte etwas zu bedeuten, und mich mit einem Blick ansehen, als wäre ich widerlich, nein ich war widerlich. Trotzdem, es durfte keiner erfahren. Niemals.

Das verdammte Zittern wollte nicht aufhören.

Zimmer fünf

Ich lag im Krankenhaus. Jawohl, und mein Fuß lag auf einer komischen Unterlage, ich sollte ihn nicht bewegen. Krücken hatte ich bekommen, und in der Nacht war ich in einem Rollstuhl zur Toilette gekarrt worden, und als ob das noch nicht genug des Guten gewesen wäre, blieb die Krankenschwester auch noch bei mir im Bad. „Damit du nicht hinfällst.“ Gab es hier keine Pfleger? Obwohl – ohne es zu wollen musste ich an eine gewisse Person denken – nein, eine Frau war vielleicht besser. Und bei noch genauerer Betrachtung, eigentlich sehr viel besser, darüber gab es nichts zu meckern. Und es war vielleicht auch wirklich besser, das sie dabeiblieb, denn ich war so mit Schmerzmitteln vollgepumpt worden, das ich mich fast schon high fühlte. Fast schon? Ich war high. Und das nur, weil am Wochenende jeder hier seine Ruhe haben wollte. Da wollte niemand ständig angeklingelt werden. Schließlich liefen grade die Fußballspiele und genau die suchte ich jetzt auf meinem TV. Vielleicht war ich ja noch zu benebelt? Ich fragte meinen Nachbarn nach dem Kanal. „48. Oh Junge, du hast schon die erste Viertelstunde verpasst. Da ging echt die Post ab, Mann, und Kick hat gleich in der zweiten Minute ein Tor geschossen, und was für eines, Mann, unmöglich zu halten für Fang...“ Ein Fußballfreak, schloss ich messerscharf, setzte mir die Kopfhörer auf und ging auf Kanal 48. Dann lehnte ich mich zurück. So übel war das nicht im Krankenhaus. Klar, die Nadel oder besser der Schlauch in meinem Handrücken – in der Ellen beuge wollte ich so was nicht haben – störte etwas, aber für einen Kerl wie mich war das auch kein Thema. Das Essen war auch gut. Nur etwas müde war ich. Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf und mir fielen immer wieder die Augen zu. Kein Wunder, ich war fast die ganze Nacht wach gewesen. Zuerst der Notaufnahmekram, dann die Untersuchungen, sogar ein EKG wurde gemacht und eine Röntgenaufnahme von meiner Lunge. Bei jeder Station hatte ich warten müssen, mit Schmerzen im Fuß bis endlich auch mein Bein geröntgt wurde, dann wurde Entwarnung gegeben, ich bekam einen festen Verband und wurde in ein Zimmer gebracht. Station Schulkinder – wie peinlich. Haus 20, fünfter Stock, Zimmer fünf und Bett 520. Leicht zu merken. Mein Bruder war in der Nacht noch angerauscht, hatte sich benommen, als läge ich im Sterben, und hatte mir auch eine Telefonkarte besorgt. Anschließend hatte er eine Reisetasche oder Koffer ausgepackt mit Klamotten die ich locker einige Wochen lang benutzen konnte ohne das Waschen nötig gewesen wäre. Der Schrank, mein Schrank, in Blau, war dafür viel zu klein gewesen also hatte er den Koffer auf einem Stuhl neben meinem Bett abgestellt. Dann ging er wieder, ich atmete schon auf, und kam mit einem Stapel Zeitschriften wieder. Allerdings – ein Problem hatte ich – ich konnte auf dem Rücken nicht einschlafen. Und – ich durfte meinen Fuß ja nicht von diesem Ding runter nehmen. Aber jetzt war ich so müde, das mir ständig die Augen zufielen, obwohl ich das Spiel wirklich sehen wollte.

Die Tür ging auf und meine Mutter kam rein. Ich nahm die Kopfhörer ab. Sie holte sich einen zweiten Stuhl und setzte sich zu mir aufs Bett. „Wie fühlst du dich, mein Schatz?“

„Gut, aber Mama, bitte sag nicht Schatz zu mir vor den anderen.“

Sie sah sich um. Ich sah mich auch um. Alle hatten Kopfhörer auf. „Na ja, du weißt was ich meine.“

„Schon gut, wie geht es deinem Bein? Hast du Schmerzen?“

„Nein, allerdings bekomme ich Schmerzmittel.“ Ich zeigte überflüssigerweise auf die Infusion und die untere fette Spritze in der das Schmerzmittel pö a pö in meine Venen getröpfelt wurde. Meine Mutter beugte sich hinunter um zu lesen, was darauf stand. „Ah verstehe.“

„Ja, die machen mich hier zu einem Junkie.“

„Unsinn, deine Oma hat ein ganz ähnliches Mittel für ihre Knochen bekommen.“

„Echt? Na gut. Also bei mir ist alles klar, wie geht es zuhause?“

„Soweit auch alles klar, nur dein Bruder ist völlig fertig.“

„Hach“, ich seufzte. „Das er immer so übertreiben muss.“

„Ach, ich fand es ganz süß, stell dir vor, er vermisst dich sogar so sehr, dass er in deinem Bett übernachtet hat.“

Oh nein. Itachi hatte in meinem Bett geschlafen?

„Mama, dann musst du die Bettwäsche wechseln und bitte auch desinfizieren.“

„Naruto, also bitte. Außerdem schien er frisch geduscht zu sein.“

„Was meinst du mit – schien?“

„Nun, er trug noch seinen Bademantel.“

Ich schüttelte den Kopf. „Itachi ist schon fast ne Dramaqueen, finde ich.“

„Ich rede nicht von Itachi, ich rede von Sasuke.“

Wie bitte? Sasuke sollte mich vermisst haben? Ich sah meine Mutter misstrauisch an. „Sicher, dass er nicht einfach nur betrunken war?“

Sie nickte leicht genervt. „Ja, aber da du es gerade ansprichst...“

Verdammt, warum hatte ich den Mund nicht gehalten?

„Du hast ja auch ganz schön gebechert, oder? Ich habe es Sasuke schon gesagt.“

„Du meinst – ähm – unsere Bestrafung oder?“ Ich wollte sie gar nicht hören. „Oh, aua mein Fuß.“

„Glaubst du, du kannst deiner eigenen Mutter etwas vorspielen? Für dich gilt das Gleiche wie für Sasuke. Zwei Monate Hausarrest.“

Zwei Monate Hausarrest? Das war alles, ich war erleichtert. So schnell konnte ich eh nirgendwo hin laufen. Bloß nicht zeigen.

„Waaasss? Wie gemein. Ich wusste doch gar nicht, das Alkohol im Punsch war.“

Der war doch im Punsch, oder? Ich konnte mich nicht mehr genau erinnern.

„Nein, so streng bin ich nun auch wieder nicht. Eine Woche Arrest wegen dem Punsch, sieben Wochen Hausarrest weil ihr ohne mich zu fragen oder etwas zu sagen zu dieser Partie gegangen seid.“

„Aber Mama, wenn wir dich gefragt hätten hättest du...“ nein gesagt, ähm, „....vielleicht mitkommen wollen.“

„Unsinn, warum hätte ich mitkommen wollen?“

„Na du gehst doch auch ganz gerne auf Parties oder?“

„Aber doch nicht auf solche mit pubertierenden Mädchen und Jungs. Naruto?“

Ihre Stimme klang unheilvoll. „Du – warst doch nicht etwa mit einem Mädchen alleine?“

Was? Aber nicht doch Mama, ich war mit einem Jungen alleine – ganz toll.

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, war ich nicht.“

Sie sah mich immer noch an.

„Ehrlich nicht, die waren dort alle älter als ich.“

Endlich nickte sie zufrieden.

„Hm? Wenn er mich so vermisst wie du behauptest, warum ist Sasuke nicht mitgekommen?“

„Ich sagte doch, er war noch im Bademantel.“

Der hatte bestimmt einen Kater dachte ich. Hoffentlich hatte er mein Bett nicht vollgekotzt.

„Außerdem sagte ich, ich würde dich abholen. Aber das geht ja nun leider nicht“, seufzte sie. „Wir müssen bis Montag nach der Arztvisite warten.“

Ich zuckte mit den Schultern, „nicht so schlimm Mama, das Essen schmeckt hier ehrlich gut.“

Ihre Augen schossen Pfeile auf mich.

„Ich meine, für Krankenhausfraß ist es einigermaßen genießbar, leider kein Vergleich zu deinem, aber ich werde es schon überlegen, also keine Sorge okay?“

Der Pfeilbeschuss wurde eingestellt.

„Und sonst? Brauchst du was?“

Ich schüttelte den Kopf und wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem Fußballspiel zu. Grade wurde einer ausgewechselt? Taktik oder ein Muss? Schade, dass ich nichts hören konnte.

„Wenn du was brauchst, ruf mich an, ich komme nachher nochmal vorbei.“

Ich nickte. „Ja, ist gut.“ Und setzte mir wieder die Kopfhörer auf.

Meine Mutter begutachtete noch kopfschüttelnd meinen Schrank und den Koffer. Dann wechselte sie die Klamotten im Schrank gegen eine Hose, ein T-shirt, eine Jacke und zwei Schlafanzüge aus. Den Rest packte sie in den Koffer zurück und holte noch einen Waschlappen und zwei Handtücher aus dem Koffer, die sie im Bad an den blauen Haken hängte.

Sie kam an mein Bett zurück, deutete mir an, die Hörer abzunehmen und fragte dann, ob mir Itachi keine Zahnbürste gebracht hatte.

„Nee.“

„Herr je, wie typisch. Na gut, ich bring nachher eine mit.“

Ich nickte ihr zu und setzte mir wieder die Kopfhörer auf.

Blutgruppen

Sasukes Sicht
 

Ich ging in mein Zimmer und zog mich an. Mir war übel von dem Alkohol obwohl ich gar nicht viel getrunken hatte, aber vielleicht hatte Deidara irgendein gepanschtes Zeug benutzt und Kopfschmerzen hatte ich auch. Und dann gab es da noch eine Sache, wegen der ich mich nicht sehr gut fühlte. Aber – die würde mein Geheimnis bleiben. Mein ganzes Leben lang. Ich würde lernen müssen, irgendwie damit umzugehen. Wie sagte Oma immer? Wenn du eine Krankheit hast, die nicht heilbar ist, dann lerne damit zu leben. Denn dann ist es gar nicht mehr so schlimm. Mach nicht den Fehler nach einem Heilmittel zu suchen, dass es nicht gibt, oder nach Gründen, warum ausgerechnet du sie hast. Probiere aus, wie du damit am besten umgehen kannst und dann lebe dein Leben.

Und so etwas war mein – Problem – ja auch. Genau. Eine Krankheit. Ich finde einen Weg, um mich nicht in Selbstmitleid zu suhlen und damit zu leben, Oma. Jawohl. Ich würde stark bleiben und niemanden damit belasten. Aber zuerst – eine Kopfschmerztablette. Ganz schnell.

Ich ging nach unten ins Wohnzimmer und war einigermaßen überrascht, Itachi dort vorzufinden. Er hatte jede Menge Blätter vor sich liegen und kratzte sich verwirrt am Kopf.

„Musst du für eine Klausur lernen, Itachi?“ fragte ich, während ich mir Schmerztabletten aus dem Arzneischrank holte, der im Bad war und ging anschließend in die Küche um mir noch ein Glas Wasser zu holen. Zwei Tabletten würden wohl genügen, dachte ich. Also nahm ich zwei, und runter damit. Trotzdem blieb ein bitterer Geschmack zurück. Ich schenkte mir nochmal Wasser nach und ging ins Wohnzimmer. Vielleicht kam ja was im Fernsehen. Zu meiner erneuten Überraschung saß Itachi immer noch da. Sein Gesichtsausdruck war ziemlich ernst.

„He, wieso hast du mir keine Antwort gegeben?“

„Nicht jetzt, Sasuke.“

„Was heißt hier, nicht jetzt Sasuke, man wird doch ja oder nein sagen können, du solltest froh sein, dass ich mich überhaupt dafür interessiere ob du eine Arbeit schreibst oder nicht.“

Er sah mich an mit einem Blick, der mir ganz neu war. Dann sah er wieder auf seine Papiere.

Meine Güte, so ein Theater, wegen einer Arbeit. Ich nahm die Fernbedienung und fing an die Programme durch zu zappen.

„Es muss so sein, anders geht es überhaupt nicht,“ murmelte Itachi vor sich hin. „Deswegen ist er auch – blond.“

Zuerst dachte ich, Itachi lernt Mathe, jetzt schielte ich nochmal auf den Tisch. Bio vielleicht?

Wäre er mir nicht so dumm gekommen, hätte ich mich ja angeboten, seinen Stoff abzufragen, aber so...Ich durchsuchte weiter die vielen vielen Programme, auf denen überhaupt nichts Interessantes kam. Seufzend legte ich die Fernbedienung zur Seite, lehnte mich zurück und schloss die Augen. Mutter war schon eine ganze Weile weg. Ich fragte mich gerade, warum das wohl so lange dauerte, als Itachi plötzlich sagte: „Nur um sicher zu gehen, und es ist auch nur als Beispiel gedacht für meine äh Chemiearbeit.“

„Hm?“ Ich sah ihn an.

Er nahm ein Blatt Papier auf das Blutgruppen gekritzelt waren, jedenfalls sah es so aus. Mit Bleistift hatte er Linien gezogen, so dass es aussah wie ein Kinderspiel. Diese Spiele, bei denen unten Gegenstände abgebildet waren wie etwa ein Ball und oben ein Fuß und man die beiden verbinden musste, so dass man Fußball herausbekam. Nur das bei Itachi Buchstaben standen.

Er nahm ein neues Blatt und schrieb darauf, Vater Blutgruppe 0 Mutter Blutgruppe A, welche Brutgruppe können die Kinder haben und ein Fragezeichen. Dann schob er mir das Blatt und einen Stift rüber. Also doch Biologie. „Was ist mit dem Rhesusfaktor?“ fragte ich.

„Ist im Moment nicht von Interesse.“

„Na gut.“

Blutgruppe 0 = 00

Blutgruppe A = A0

Kind A0

Ich überreichte Itachi die einfache Rechnung. Eigentlich wollte ich ihn immer übertreffen, aber konnte er so etwas Einfaches nicht ohne Hilfe?

Itachi nahm den Zettel nachdenklich entgegen. „Das Kind hat auf jedem Fall A?“

„Ja, möglicherweise auch 0, aber es müsste zu sag mal 80 Prozent A sein, 0 ist rezessiv vererblich.“

„Und – B?“

„Auf keinem Fall B, was soll das eigentlich Itachi?“

Oh Schreck. Ich schüttelte mich, das hier war überhaupt keine Übung für einen Test. Deswegen wollte er meine Meinung wissen und war so unsicher, und deswegen der Satz, darum ist er blond, jetzt war mir alles klar.

„Ich ähm, ich rufe mal Mutter übers Handy an,“ stammelte ich nervös und ging hoch in den zweiten Stock, wo Naruto und ich unsere Zimmer hatten.

Dort musste ich mich erst mal setzen. Oder noch besser, hinlegen. Ja, erst mal hinlegen. Das war ja ein Ding. Unglaublich, mit so etwas hätte ich nie gerechnet.
 

Ich war nochmal eingeschlafen und wachte auf, als ich die Haustür unten zuschlagen hörte. Das mussten Mutter und Naruto sein. Mein Herz schlug schneller. Ich nahm meinen Wecker in die Hand, es war ungefähr eine Stunde vergangen. Überlegte wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, hatte ich mir nicht. Das wollte ich auch gar nicht. Es sollte so normal wie möglich sein. Am besten erst mal fragen, wie es seinem Fuß ging, dachte ich und stand auf. Ich ging die Treppe runter, als mir Mutter mit Narutos Koffer entgegen kam.

„Ah Sasuke, du kommst gerade recht. Nimm den Koffer und pack ihn aus, ja?“

„Aber Mutter, ich habe noch Kopfweh von gestern.“

„Na und? Wer saufen kann, kann auch arbeiten.“

„Das höre ich zum ersten Mal.“

„Sagte deine Großmutter immer zu mir, als ich – egal, vergiss es. Na los, nimm ihn, willst du deiner Mutter etwa nicht helfen?“

Seufzend nahm ich ihr den Koffer ab, der ein Gewicht hatte, das ich mich wirklich fragte, ob Itachi da Steine eingepackt hatte und trug ihn wieder hoch. In Narutos Zimmer stellte ich ihn aufs Bett, und fing an ihn auszupacken. So ein Mist. Dabei wollte ich doch wissen, wie es Naruto ging und ob er – wütend auf mich war, wegen der Ohrfeige. Bestimmt war er das. Ich sortierte seine Klamotten und zog dann noch eine dunkle Plastiktüte hervor. Als ich hineinsah sah ich die getragen Kleider von ihm darin. Die gehörten ins Bad. Ich griff in die Tüte und holte sein Hemd raus. Es roch nach Alkohol, und hatte auch den penetranten Geruch von Hidans Parfüm angenommen. Wütend dachte ich daran, dass ich mit dem noch ein ernstes Wörtchen reden würde. Aber – da war ein leiser Geruch – nach Naruto. Ich hielt mir das Hemd an die Nase. Hey, wurde ich hier noch zum Wäschefetischist? Los, bring die Sachen ins Bad.

„Bist du fertig?“ rief meine Mutter die Treppe hoch.

„Ja-ha.“ Von Naruto hatte ich noch gar nichts gehört. Etwas besorgt ging ich nach unten.

„Kommst du nachher mit ins Krankenhaus?“

„Was? Ich dachte, du bringst Naruto mit.“

„Ach, du kennst doch diese Krankenhäuser. Die wollen belegte Betten, damit sie Geld fürs Nichtstun bekommen. Nein, ich darf ihn erst am Montag mitnehmen, und auch nur dann, wenn die Ärzte einverstanden sind.“

„Geht es ihm nicht gut?“

„Doch.“

„Und – hat er was gesagt?“ fragte ich zögerlich.

„Natürlich hat er was gesagt. Warum so ängstlich? Habt ihr etwas ausgefressen?“

„Nein, nein natürlich nicht.“ Ich sah mich um. Itachi hatte die Blätter verschwinden lassen, sich ein Buch gekrallt und hielt es dicht vor sein Gesicht. „Kann es sein, das Itachi eine Brille braucht?“

Itachi wurde rot. „Quatsch, ich sehe sehr gut.“

„Sasuke hat Recht, warum hast du das Buch so nah an dein Gesicht gehalten? Wenn du die Buchstaben nicht richtig erkennen kannst, sag mir sofort Bescheid.“

Itachi war nach wie vor rot und sah Mutter nicht an. „Ich sagte, ich sehe sehr gut.“

Ja, du siehst sogar so gut, dass du nicht mal hinsehen musst, um zu treffen, wenn du schießt, was? dachte ich. Was Mutter wohl sagen würde, wenn sie erfuhr, das sie Oma wurde?

Mutterinstinkt

Sasukes Sicht
 

Ich nahm mir vor, meine Mutter zu begleiten, wenn sie Naruto besuchte. Es war sozusagen ein Test für mich selbst. Nachdem mir meine wahren Gefühle für meinen Bruder nun mal bewusst geworden waren, konnte ich sie nicht mehr leugnen. Insgeheim hoffte ich, sie würden wieder verschwinden. Irgendwann. Bestimmt sogar. Aber bis dahin mussten wir ja unter einem Dach leben. Und wenn das nicht ginge, dann würde ich meine Eltern darum bitten müssen, mich in ein Internat zu schicken. Ein schrecklicher Gedanke. Ich wollte nicht weg von zuhause, weg von meinen Eltern, meiner Familie und meinen Freunden. Darum musste ich das irgendwie hinbekommen.

Ob ich das Naruto was mitbringen sollte, oder war das – nicht normal?

Doch, es war normal, seinem Bruder etwas mitzubringen, wenn der im Krankenhaus lag, oder etwa nicht? Verdammt, warum war ich nur so unsicher.

Vielleicht wollte er mich gar nicht sehen? Vielleicht sollte ich lieber doch zuhause bleiben? Ich könnte mich, wenn er wieder da war, zuerst mal in mein Zimmer zurückziehen. Nachdenken, mich beobachten. Überlegen. Nein, es wäre ja nur kurz, eine halbe Stunde oder so, wenn ich es nicht aushielt, könnte ich ja sagen, mir wäre schlecht, ich bräuchte frische Luft.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen. Oh Mann, ich fühlte mich richtig erschöpft. Und ich hatte Angst.

Ruhig atmen, beruhige dich. Okay, hier ist etwas passiert, mir ist etwas passiert, aber – da war ich doch nicht der Einzige, es gab immer mal wieder Geschwister, die sich ineinander verliebten – ineinander? Nein, hör auf. Ich schüttelte den Kopf. Jetzt fing ich auch noch an mir Hoffnungen zu machen. Shit. Also, es gab immer mal wieder Geschwister denen so etwas passierte und für die Familien war das dann – eine Katastrophe.

Dazu noch – Itachi wurde Vater eines unehelichen Kindes. Herr Gott, wenn es kam, dann kam es immer richtig dicke.
 

Narutos Sicht
 

Ich war eigentlich ganz froh, als meine Mutter wieder auftauchte. Im Fernsehen kam nichts mehr, mein Nachbar, mit dem ich das Kinderspiel Stadt, Land, Fluss gespielt hatte, was man nicht alles so tat aus Langeweile, war eingeschlafen und ich überlegte gerade, ob ich mir ein Buch mit Englischvokabeln bringen lassen sollte, ja – so schlimm stand es schon um mich, als zum Glück Mutter reinkam.

„Mama“, rief ich erfreut.

„Hallo mein Schatz.“

Hinter ihr tauchte Sasuke auf. Ich erschrak ganz schön.

Graues Gesicht, dunkle Ringe unter den Augen. Verstörter Blick. Das – war doch nicht Sasuke. So hatte ich ihn noch nie gesehen.

Ob ich vielleicht vorschlagen sollte, die Plätze zu tauschen? Er sah wirklich richtig krank aus.

„Sasuke?“ fragte ich vorsichtig.

Plötzlich fuchtelte er mit den Händen aufgeregt in der Luft herum.

„Hey Naruto, was du immer für Sachen machst. Machst der ganzen Familie Sorgen, wie? Legst dich einfach ins Krankenhaus. Was denkst du dir bloß dabei, einfach die Treppe runter zufallen?“

Was war mit dem denn los? Verwirrt beobachtete ich ihn.

Oh.

„Mama, könntest du mir ein paar Zeitschriften aus dem Kiosk unten holen?“ fragte ich.

„Natürlich.“

„Wieso? Das kann ich doch machen,“ mischte sich Sasuke prompt ein. Seit wann bot der sich an, eine Aufgabe zu übernehmen?

„Lass nur. Kein Problem. Ich bin gleich wieder da.“

Als Mutter aus der Tür war, faltete Sasuke die Hände und sah schweigend zur Decke. Als er meinen Blick bemerkte wurde er knallrot und begann sich im Zimmer um zu sehen. „Ähm, ist doch – ganz nett hier, oder. Ach so, ja. Hast du Schmerzen, Naruto?“

„Ich kriege was dagegen,“ antwortete ich ihm.

„Verstehe.“ Erneutes Schweigen.

„Hör mal, Sasuke. Du – ähm – musst dir keine Vorwürfe machen oder so, das war nicht deine Schuld. Okay?“

Erstaunt sah er mich an.

„Ja, du kannst da doch nichts dafür. Dieses Mädchen hat mich in das Zimmer oben gelockt, und ich wusste ja nicht, das Hidan dort war. Ich – konnte mich auch nicht wehren, nicht richtig außerdem war ich zu – ähm – überrascht, wegen – der Sache. Ich nehme es dir nicht übel, das du mich geschlagen hast, ich meine, mir ist klar, wie es für dich aussehen musste.“

„Du – erinnerst dich daran?“

„Hä? Natürlich.“ Wie sollte ich nicht. Dieser Hidan war ein echter Schock.

„Du bist nicht sauer auf mich?“

„Nein,“ log ich. Eigentlich war ich schon etwas sauer, aber so wie Sasuke aussah hatte er sich bestimmt schon massenhaft Selbstvorwürfe gemacht, da wollte ich kein zusätzliches Salz in die Wunde streuen.

Ich hatte mir überlegt, Hidan zur Rede zu stellen, ihn zu fragen, ob das ein abgekartetes Spiel war, dieses Mädchen als Lockvogel zu benutzen, oder – vielleicht sollte sie es mir nur ausrichten. Mittlerweile wollte ich es einfach nur noch vergessen und ihm in Zukunft – soweit möglich – aus dem Weg gehen.

Sasuke sah jetzt richtig traurig aus.

„Hey, mach nicht so ein Gesicht. Alles gut.“

Sasuke holte sich einen Stuhl, setzte sich neben mich und legte den Arm quer über das Bett.

„Ja, alles gut. Ach Naruto, es gibt Neuigkeiten. Wir bekommen Familienzuwachs.“

„Wie bitte?“ rief ich und weckte meinen Nachbarn auf. Sasukes Anblick bekam auf einmal eine neue Bedeutung. „Das darf doch nicht wahr sein. Noch ein Bruder?“

„Was? Quatsch, doch nicht Mama.“

„Oh Gott, Sasuke. Du etwa?“

Zuerst sah er überrascht aus, dann interessiert. „Würde es dich stören, wenn es von mir wäre?“

„Was für eine Frage. Bist du bescheuert? Wie willst du das Kind denn ernähren? Ach so. Mutter und Vater bezahlen alles wie? Das ist ja wohl das Letzte. Wieso hast du nicht aufgepasst, Sasuke? Erklär mir das mal. Sofort.“

„So ist das überhaupt nicht. Warte mal, und überhaupt, was wolltest du denn da oben mit dem Mädchen? Hast du - „ seine Stimme wurde leiser und er sah nach unten - „ein Kondom mitgenommen?“

„Nein. Erstens, hatte ich da ja gar nichts geplant, zweitens wäre ich überhaupt nicht so weit gegangen.“

Was sollte ich dazu noch sagen? Klar, Sasuke konnte jede haben, aber trotzdem - oder war er reingelegt worden. „Sasuke, bist du vielleicht reingelegt worden?“

„Was?“

„Na ja, alle Mädchen sind doch hinter dir her.“ Ich erinnerte mich an Sakura mit ihrem Hexenkram. Hatte sie ein Liebestrank gemischt? „Also, was ich meine, wie soll ich sagen...“

„Das Baby ist nicht von mir, es ist von Itachi.“

„Oh.“

Mutter kam rein. So wie es aussah, hatte sie alle Zeitschriften die das Kiosk hatte gekauft. „Ich wusste nicht, was du lesen willst,“ erklärte sie.

„Ach, das ist perfekt,“ lächelte ich ihr zu.

Mütter sind unheimlich. Sie haben so etwas wie einen Instinkt, eine Art sechsten Sinn, ein drittes Auge, etwas in dieser Art.

„Was ist passiert?“ fragte sie mit ernstem Gesichtsausdruck.

„Gar nichts,“ schüttelte Sasuke den Kopf. Aha, sie wusste also noch gar nichts.

Itachi war 19, eigentlich zu früh zum Heiraten, nebenbei hatte ich gar nicht gewusst, dass er eine feste Freundin hatte aber wie auch immer, es war seine Sache, es war auch seine Sache, das zu erzählen und es irgendwie ins Reine zu bringen. Darum schüttelte ich auch den Kopf.

Mutter ließ die Zeitschriften auf meinen Tisch fallen.

„Ich merke schon seit längerem, dass irgendetwas nicht stimmt. Und ich habe die Nase endgültig voll. Sagt mir sofort was los ist,“ sagte sie in dem – ich dulde keinen Widerspruch -ton.

Oh Mann, merkte sie nicht, wie peinlich das war. Wir waren ja schließlich nicht alleine hier.

Fragend sah ich Sasuke an. Der sah mit knallrotem Kopf Mutter an.

„W...was denkst du denn, w...was nicht stimmt?“ lachte er.

Glaubte er, damit durchzukommen?

Ich sah sie an. „Am besten du fragst Itachi, wenn du zuhause bist, Mutter.“

Leibliche Brüder

Montag. Endlich durfte ich nach Hause. Die Visite war um halb elf vorbei und ich rief sofort meine Mutter an. Leider hatte war sie mit Vater zusammen bei einem Kundenfrühstück, aber ich hatte Glück. Itachi war da. Und eine halbe Stunde später saß ich bei ihm im Auto. Er war seltsam schweigsam. Na ja, ich wusste ja warum. Nur – sollte ich ihm gratulieren oder – lieber gar nichts sagen? Besonders glücklich sah er nicht aus.

Ich beschloss mich ein wenig vorzuwagen. „Itachi, ich wusste gar nicht, dass du eine Freundin hast.“

„Hm? Wie kommst du darauf?“

„Äh – wie ich darauf komme fragst du. Ach so ja. Du siehst gut aus, und in deinem Alter und überhaupt, du bist ja ziemlich beliebt bei den Mädchen, also dachte ich, es wäre klar, das du eine Freundin hast.“ Puh, nochmal davon gekommen.

„Nein, ich habe keine. Das Wichtigste ist mir nun mal meine Familie, mein Bruder und du, ich meine – meine Brüder und Eltern.“

„Hm.“

Es war kein weiter Weg aber das Schweigen war unangenehm. Ich hätte erwartet, er würde mich genauestens über meinen Unfall ausfragen. Aber – da kam nichts.

Zuhause half er mir noch den Koffer in mein Zimmer zu bringen, sagte ich solle mich ins Bett legen, fragte, ob ich noch was brauche und verzog sich dann in sein Zimmer. Das war komisch, und darum fühlte ich mich auch – irgendwie – nicht willkommen.
 

Ich war extrem froh, als Sasuke nach Hause kam. Ich konnte hören, wie er nach mir fragte, und dann ohne zu zögern die Treppe hoch gerannt kam. Ohne zu klopfen, aber die Tür war ohnehin auf, Itachi meinte, ich solle sie auflassen, damit er mich hört, falls ich rufe, weil ich was brauche, innerhalb des gleichen Daches sich gegenseitig mit Handy anzurufen, wäre kompletter Schwachsinn, Itachi war kein großer Freund des technischen Fortschritts, obwohl er alles neue was auf den Markt kam, sofort kaufte, also ohne zu klopfen kam er rein, warf seine Tasche auf den Boden und holte irgendwelches Zeug raus.

„Hier, hab dir deine Schulaufgaben mitgebracht, was ihr so gemacht habt, ich soll dir Grüße und Besserung von Sakura bestellen, Hausaufgaben sind auch aufgeschrieben“, Sasuke grinste mich an, „nur für den Fall das dir langweilig wird.“

Ich grinste schwach zurück. „Du weißt schon, Sakura hat das alles aufgeschrieben oder kopiert, wegen dir, oder?“

Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ist doch egal, Hauptsache du hast es, oder?“

„Hm. Magst du sie?“

„Wen?“

„Sakura.“

Sasuke sah mich an und wurde plötzlich rot. Das überraschte mich.

„Du magst sie? Warum zeigst du es ihr nicht? Ohhh – bist du etwa schüchtern? Du? Ja, so ist das, es stimmt also. Mann kennt manchmal tatsächlich die Menschen nicht wirklich obwohl man, na du weißt schon.“

Ich setzte mich bequemer hin, bereit meinem Bruder eine starke Schulter zum Ausweinen zu leihen und mit irgendwelchen Tipps zu bombardieren. Auch wenn ich überhaupt keine Ahnung hatte, mit solchen Sachen.

Nachdem er eine Weile geschwiegen hatte, meinte er: „Es gibt jemanden, aber es ist nicht Sakura.“

„Oh. Heute ist wirklich ein Tag voller Überraschungen, und dass obwohl er so langweilig ist.“ Nein, das stimmte nicht. Wenn ich genauer drüber nachdachte, war es schon eine Weile – irgendwie anders. Plötzlich bekam ich Angst. Angst vor Veränderungen. Ich wollte nicht, das sich etwas verändert, noch nicht.

Ich wollte nicht, das Itachi jetzt eine eigene Familie hatte und auszog und Sasuke eine Freundin hatte. Alles sollte so bleiben, wie es war.

„Was meinst du damit?“

„Wie? Womit?“ Ich hatte es nicht ausgesprochen, oder?

„Ein Tag voller Überraschungen.“

„Ach so, das. Itachi verhält sich – komisch, ich meine anders.“

„Na ja, kein Wunder, würde ich auch, wenn ich Vater werde, er ist da, oder?“

„Ja.“

Sasuke stand vom Boden auf, ließ seine Tasche aber liegen.

„Wahrscheinlich will er schnell zu seiner Freundin und ihr beistehen, ich sag ihm Bescheid, das ich jetzt da bin.“

„Gut“, nickte ich. Er hatte gesagt, er hätte keine, aber – mehr schien er nicht sagen zu wollen, wer weiß, vielleicht hatte er heimlich geheiratet, quatsch, warum sollte er das tun? Vielleicht fand Sasuke ja mehr heraus.
 

Ich ging nach oben in den letzten Stock, der ganz und gar von Itachi belegt wurde, wurde mir dabei bewusst. Ob das bedeutete, seine Freundin würde hier einziehen, zusammen mit dem Baby? Und – wenn er die Blutgruppe kannte, musste es ja schon geboren sein, bisher dachte ich, es käme erst noch. Also war ich schon Onkel? Du meine Güte. Und er hatte uns das solange verschwiegen und tat es noch? Irgendwie komisch. Ich fing an, Narutos verwirrten Gesichtsausdruck zu verstehen, er hatte sogar deprimiert ausgesehen, aber ich entschloss mich, einfach Klartext zu reden. So ging das nicht. Wir waren eine Familie, er konnte nicht so tun, als ginge uns das nichts an, und nicht mal unseren Eltern etwas erzählen. Wenn sie es wüssten hätten sie es gesagt, irgendwie hätten wir das gemerkt.

Energisch und ohne zu klopfen öffnete ich die Tür.

„Itachi, ich bin jetzt da und kann mich um Naruto kümmern. Wenn du also zu deinem Mädchen und deinem Kind möchtest, dann geh ruhig“, kam ich sofort zum Punkt.

„Zu – meinem Kind?“

„Ja, tu erst gar nicht so, als ob es nicht stimmt. Ich bin dein Bruder, oder nicht, also lüg mich nicht an. Ich sag nur Blutgruppen und blond.“

Zuerst schien er etwas perplex. Dann lächelte er und sagte, „ja, stimmt, du bist mein Bruder. Naruto ist es nicht.“

Ich verstand nicht. „Was? Was redest du da? Hattet ihr Streit – nicht mal im Streit...“

„Sasuke, es stimmt. Naruto ist nicht unser – leiblicher – Bruder.“

Ich glaubte, in einem schlechten Traum zu sein. Genau, vielleicht war ich hochgekommen, und hatte das Baby in Itachis Armen gesehen, und das – das kam so unerwartet, dass ich kurz mal in Ohnmacht gefallen war und nun komische Träume hatte. Ich schlug mir gegen die Wange, um aufzuwachen.

Itachi kümmerte sich nicht darum.

„Als ich von dem Unfall hörte, bin ich sofort ins Krankenhaus. Ich weiß selbst sehr gut, dass ich oft übertreibe, aber ich bin eben so. Ich bin sofort in die Notaufnahme und habe mich zum Blutspenden angemeldet. Nach ein paar Tests sagten sie, den vorläufigen Ergebnissen nach könne ich Blut spenden, aber sicher nicht für Naruto.“

Ich hatte das Gefühl, so weiß wie die Wand in Itachis Zimmer zu sein. Trotzdem fragte ich: „Warum nicht?“

„Wir haben verschiedene Blutgruppen.“

„A-aber, das heißt doch gar nichts,“ stammelte ich.

„Ich weiß, trotzdem – ich habe die Blutgruppen von Vater und Mutter überprüft. Das - weißt du selbst.“

„Naruto hat – Blutgruppe B?“

Itachi nickte.

Mein Gehirn lief auf Hochtouren. Es war zwar unwahrscheinlich, aber wenn – wenn...

„Nein, vergiss es, ich bin anschließend auch zum Standesamt. Um genau zu sein, heute morgen, kurz bevor Naruto angerufen hat. Und – natürlich wollten sie mir keine Auskunft geben, aber – ich habe Glück gehabt, oder Unglück, als ich alleine war – die Uchihas, unsere Mutter hat nur zwei Söhne geboren, nämlich dich und mich.“

Itachi sprach stockend, es schien ihm schwer zufallen, ich suchte immer noch nach einer Erklärung, als er den Satz sagte.

„Naruto ist adoptiert.“

Spielspaß mit Uchiha

Mir war langweilig, aber auf Schule hatte ich absolut keine Lust. Zum Glück war ich nicht so lange krankgeschrieben. Der eine Tag reichte mir schon. Ja, bei genauerer Überlegung – warum sollte ich den ganzen Tag zuhause herum sitzen, während alle anderen unterwegs waren und wenn die anderen dann da waren, den ganzen Stoff nachholen? Ich würde die ärztliche Anweisung einfach ignorieren und zur Schule gehen. Natürlich ohne Sport mitzumachen, versteht sich von selbst, aber – Mutter könnte mich hinfahren. Ich bräuchte noch nicht mal großartig zu laufen. In der Pause könnte ich im Saal bleiben, die Lehrer hatten sicher Verständnis. Auch wenn es manchmal nicht so aussah, es war eine Tatsache. Lehrer waren letztendlich auch nur Menschen. Ich nickte mir selbst zu, um meine Entscheidung als das Bestmöglichste was ich aus der Situation machen konnte, zu bestätigen.

Und wo blieb Sasuke so lange? Waren die da oben vielleicht eingeschlafen? Ich sah auf seine Tasche, die noch bei mir im Zimmer auf dem Boden lag. Irgendwann musste der ja wohl kommen.

Nach weiteren zehn Minuten vergeblichen Wartens beschloss ich, nicht länger auf ihn zu warten. Ich stand auf und hüpfte auf einem Bein um das Bett herum. Das Gleichgewicht zu halten war doch schwieriger als gedacht. Aber – ich würde mich schon daran gewöhnen.

Dann hörte ich Sasuke die Treppe herunterkommen. Ziemlich schnell. Wahrscheinlich hatte er mich gehört, das hatte ich nicht bedacht. Ich hoffte, das ich keine wichtige Besprechung gestört hatte, zum Beispiel, wie das Kind denn mal heißen sollte. Nein, vermutlich nicht. Das konnte man noch entscheiden, wenn man wusste, was es wird. Obwohl, es gab auch Namen die Mädchen und Jungen gleichermaßen tragen konnten. Ziemlich praktisch eigentlich. Warum ging das nicht bei allen Namen?

„Naruto, was machst du da?“

Sasuke starrte mich ungläubig an.

„Was ich mache, das siehst du doch? Ich hab keine Lust im Bett rum zu liegen, das ist viel zu langweilig.“

„So langweilig, dass du Hausaufgaben machen willst?“ Sasukes Tonfall war fast schon andächtig.

„Huh? Nein. Nein. Großes Missverständnis. Ich wollte runter. Ins Wohnzimmer. Fernsehen.“

„Ach so. Sag´s doch gleich. Ich hab einen echten Schrecken bekommen, als ich dich auf die Schultasche zu hüpfen sah.“

Ich lachte, halb verlegen, halb belustigt. Ja, das er da seinen Augen nicht traute musste ich zu meiner Schande zugeben.

Sasuke kam auf mich zu, nahm meine Hand, legte sie um seinen Hals und hielt sie mit seiner rechten Hand fest. Die andere legte er um meine Hüfte. Gut, eine Stütze war ja nicht übel. Aber als ich auf diese Weise bis zur Treppe halb gehüpft und halb gestützt war, und vor mir die Stufen, die nach unten führten sah, war ich mir nicht mehr so sicher, ob meine Idee nach unten ins Wohnzimmer zu gehen wirklich die Beste war.
 

Ich spürte Narutos Widerstand, als wir bei der Treppe waren.

„Was ist? Traust du dich nicht mehr? Hast du´s jetzt mit der Angst zu tun bekommen, oder was?“

„Das hat nichts mit Angst zu tun,“ wehrte er sich sofort.

„Sondern?“

„Mit Dummheit und Klugheit. Ich glaube, es ist klüger, wenn ich in meinem Zimmer bleibe, und du holst mir einen Fernseher. Itachi hat doch zwei, oder? Im Partyraum steht auch einer. Der ist wenigstens groß, zusammen könnt ihr den...“

„Vergiss es. Du sagtest doch, du willst zur Schule? Wie willst du in der Schule die Treppen hochkommen?“

Unsere Schule hatte nur Treppen, sie war nicht gerade behinderten freundlich eingerichtet. Oder kurz – eben noch altmodisch.

„Ähm, das hab ich vergessen, du hast recht,“ murmelte er kleinlaut.

„Ein Vorschlag, ein Kompromiss sozusagen. Lass uns hier in den Partyraum gehen. Ich helf dir, und hol dann einen Futon.“

„Aber ich will nicht allein sein,“ jammerte Naruto los.

Ich schüttelte ihn ein bisschen. „Hör doch zu. Ich hab von uns gesprochen. Ich werde dir Gesellschaft leisten.“

„Ehrlich?“

„Ja, wieso nicht? Anders als du, bin ich an meinen Noten interessiert, also kann ich meine Hausaufgaben genauso gut dort machen, während du fern siehst.“

Naruto strahlte schon wieder. Zum Glück war es ziemlich einfach, ihn zufrieden zu stellen. Und ich – mochte es auch nicht, wenn es ihm nicht gut ging.

Mein Vorschlag kam gut an, allerdings wusste ich nicht, wie ich ihm mit der Schule helfen sollte. Na ja, erst mal das. Ich lief neben ihm her, als er zum Partyraum humpelte, und ließ ihn bei einem Barhocker runter.

„Okay, ich hol zuerst mal was zum hin legen.“

„Nein, warte. Zuerst der Fernseher.“

„Nee, oder? Du sagst nicht ernsthaft, ich soll den Fernseher für dich anmachen? So schnell können Leute also so faul werden. Ich geb dir die Fernbedienung, mach´s selber.“ Damit drückte ich ihm die Fernbedienung in die Hand.

Zuerst wollte ich in Narutos Zimmer, dann fiel mir ein, dass ich in meinem eigenen Zimmer auch noch eine Tatamimatte und Kissen plus Decke hatte. Besser, als bei ihm vielleicht auch noch vergeblich zu suchen. Während ich das Zeug holte, dachte ich über das nach, was ich von Itachi erfahren hatte. Verrückter weise war mir der Gedanke in den Kopf gekommen, ob unsere Eltern das wüssten, und wenn ja, was sie wohl dazu sagen würden. Tz, natürlich wussten sie es, sie hatten ihn schließlich adoptiert. Der Einzige, der es jetzt nicht wusste, war er selbst. Ich fragte mich, ob meine Eltern vorhatten, ihm die Wahrheit zu erzählen und wenn ja, wann.

Ich hatte ein persönliches Interesse daran, das er es erfuhr. Allerdings war dieses Interesse auf den zweiten Blick ziemlich gering. Es war ja egal, ob er mein leiblicher oder mein adoptierter Bruder war, dadurch würde sich das was er für mich empfand nicht ändern.

Für mich persönlich war es in gewisser Weise allerdings eine Befreiung gewesen, von der Itachi nichts ahnte und die er auch nicht würde nachvollziehen können.

Blieb die Frage, ob es auch für Naruto das Beste war, es zu erfahren. Ich an seiner Stelle, hätte es wissen wollen, vor allem würde ich wissen wollen, wer und wo meine leiblichen Eltern waren. Aber ich war nicht an seiner Stelle.

Beladen betrat ich den Partyraum. Naruto sah sich gerade eine Werbesendung unserer Firma an. Fröhliche Kinder spielten im Kreis mit den neuen Uchiha-Actionfiguren. „Möchten sie auch, das ihr Kind solch fröhliche Augen hat?“ fragte die junge Frau, die sicher noch keine eigenen Kinder hatte in die Kamera. „Dann kommen sie zu 'Spielspaß mit Uchiha'.“

Naruto strahlte mich dermaßen an, dass ich den Wunsch verspürte, mich mit Sonnencreme einzureiben.

„Das war meine Idee.“

„Echt? Diese däm...ähm...diese Werbekampagne hast du dir ausgedacht?“

„Nein,“ er sah wieder auf den Bildschirm. „Aber das es eine Spielecke in unserem Geschäft gibt.“ Er streckte den Zeigefinger aus.

„Ich glaube nicht, dass das die echte ist,“ meinte ich zweifelnd. „Die ist wahrscheinlich nur nachgestellt. Also – nachgebaut. In einem Studio.“

„Och.“

Liebst du mich?

„So, leg dich da hin.“ Ich half Naruto um sich auf den Futon zu legen, aber ließ so plötzlich los, dass er unsanft auf den Hintern fiel.

„Au, warum tut das eigentlich weh? Ist doch – gepolstert?“

„Dummkopf. Da gibt es auch Knochen.“

Naruto zappte gelangweilt durch das Fernsehprogramm, während ich meine Hausaufgaben machte.
 

Erinnerung
 

„Naruto ist – adoptiert?“

Unmöglich, das konnte nur ein Albtraum sein.

„Du – du – DUUU“ schrie ich los.

Itachi sah mich überrascht an.

„Du lügst doch. Du hast gemerkt, was ich für ihn empfinde, jetzt willst du mich quälen, du – du bist ein ganz schlechter Bruder, ein richtig mieser Typ.“

So hätte ich noch ewig weitermachen können, wenn Itachi nicht diesen seltsamen Blick gehabt hätte.

„Und was jetzt?“ fragte ich mit zitternder Stimme.

„Mutter und Vater hätten es ihm längst sagen müssen, finde ich. Uns allen. Verändern wird sich dadurch nichts. Naruto ist und bleibt mein Bruder, ich nehme an, du siehst das auch so – Moment mal, was hast du eben gesagt?“

War heute vielleicht der Tag der Wahrheit? Ich hatte nur gesagt, das ich etwas für ihn empfinde, mehr nicht. Da konnte ich mich irgendwie herausreden. Aber – ich wollte nicht.

„Ich liebe Naruto.“ Schweigend wartete ich auf Itachis Reaktion. Aber der sagte nichts.

„Ich habe es erst vor kurzem bemerkt, ich meine, es ist mir erst vor kurzem bewusst geworden. Und ich wollte es niemanden wissen lassen, selbst irgendwie damit klarkommen. Wenigstens – scheiße das ist so egoistisch, aber was das angeht, bin ich ganz froh dass ich nicht so extrem pervers bin.“

„Verstehe“, meinte Itachi nur.

„Verstehe, sagst du. Ich frage mich ob du das tust, was machen wir denn jetzt?“

„Das fragtest du eben schon. Wir machen gar nichts. Du sagst du liebst Naruto, sogar mehr als einen Bruder, und ich habe gesagt, ich sehe in ihm auch meinen Bruder. Genauso wie dich. Also was glaubst du was wir tun sollten? Das ist nicht unsere Sache. Ich würde gerne die Meinung von unseren Eltern hören. Ob sie vorhaben es ihn wissen zu lassen, und warum sie ihn adoptiert haben. Das wüsste ich auch gerne, bei Paaren, die keine eigenen Kinder bekommen können, oder so kann ich es verstehen, aber wir beide waren ja schon da.“

„Mh, weißt du etwas – über ihn?“ Himmel, was für eine Frage. „Etwas über seine Herkunft, meine ich.“ Das war auch nicht besser. „Was ich meine ist..“

„Nein, ich weiß nichts. Sasuke, ich glaube unsere Gefühle für Naruto sind klar, oder? Auch wenn mich deine jetzt doch überrascht haben. Ich kann dir auch nicht sagen, ob das was du glaubst zu fühlen ernst ist, eine Art Verliebtheit oder so. Wir können darüber ja ein andermal reden. Die Frage die ich mir stelle ist eher, sollen wir unsere Eltern damit konfrontieren? Oder – sollen wir gar nichts tun?“

Im gleichen Augenblick, als er das sagte, war mir klar, dass wir uns nicht so benehmen konnten, als wäre nichts. Ich konnte nicht zusehen, wenn meine Mutter Naruto in die Arme nahm und sagte, das ist mein Sohn. Das war so – verlogen. Oder nicht?

„Vielleicht - also vielleicht sollten wir sie fragen, was denkst du denn?“

Itachi nickte. „Ich glaube, selbst wenn wir jetzt nichts sagen, und so tun würden, als sei alles in bester Ordnung, irgendwann...würde einer von uns doch auf dieses Thema kommen. Wieso also nicht gleich? Wahrscheinlich würden wir uns nur Fragen stellen, auf die wir keine Antwort haben, vielleicht Naruto komisch ansehen, vielleicht nach Unterschieden suchen und so weiter.“ Er drehte sich weg von mir. „Das wichtigste ist, das Naruto nicht verletzt wird. Er ist ja immer locker drauf und so. Er ist auch nie lange deprimiert. Aber er ist auch sensibel.“

„Itachi“, ich erkannte meine Stimme kaum, ich wusste nicht mal, ob er sie hörte. „Bitte rede du mit ihnen bei Gelegenheit. Ich kann das nicht.“

Er nickte.
 

Erinnerung ende
 

Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich mit Itachi geredet hatte. Und wie lange geschwiegen. Es konnte kurz oder lang gewesen sein. Null Zeitgefühl.

Ich sah zu Naruto hin. Er sah so verdammt verführerisch aus. Ob sich wirklich nichts an seinen Gefühlen veränderte für mich, wenn er wusste, dass wir nicht blutsverwandt waren? Ob er die Möglichkeit vielleicht nicht wenigstens in Betracht zog? Aber – interessierte er sich für Männer überhaupt? Bei Frauen war ich mir ziemlich sicher. Da musste ich nur an Hinata denken. Was war das mit Hidan gewesen? Er sagte er habe zu einem Mädchen gewollt, was mich noch wütender machte. Aber – er war da auch ganz schon eng mit Hidan zugange gewesen, auch wenn er nicht darüber geredet hatte, mit keinem Wort. Wollte er es vergessen? Hatte er es schon vergessen? Auch wenn er ein Mädchen erwartet hatte, es war doch auch klar das er mit Hidan in einer Pose dalag, in der zwei Männer eigentlich nicht zusammen lagen.

Ich seufzte.

Naruto sah mich an. „Was ist? Kommst du nicht weiter?“

„Nein, nicht wirklich, ach so du meinst die Aufgaben, doch schon.“

„Was sollte ich sonst meinen?“ fragte Naruto verwundert.

Ich beschloss, mich etwas vorzuwagen.
 

„Naruto, das Missverständnis auf der Partie, und was da passiert ist, wegen deinem Fuß und auch das ich dich geschlagen habe, tut mir so leid. Ich kann dir gar nicht sagen wie sehr.“

Ich war überrascht, so etwas von Sasuke zu hören. Es machte mich sogar etwas verlegen.

„Ach, schon gut. Es war ja irgendwie auch mein Fehler. Weißt du, ich denke, ich hätte nicht kommen sollen. Mir ist auf der Partie auch klar geworden, das es da einen ziemlichen Unterschied gibt. Vom Alter meine ich. Also – vielleicht gibt es ja keinen großen Unterschied zwischen einem der 30 ist und einem mit 33, aber zwischen 14 und 17 da ist der Unterschied doch ziemlich groß. Ich war neugierig.“ Ich sah ihn an. Ob er das wohl verstehen konnte? Sasuke war immer so cool, ich hatte noch nie gesehen, dass er sich für ein Mädchen interessiert hatte, immer nur umgekehrt. Das bewunderte ich aufrichtig.

„Hm, na ja, da wirst du wohl recht haben. Und Itachi und ich haben noch vor dir Geburtstag. Egal, das meinte ich eigentlich nicht so. Es ist – wegen Hidan. Hat dir das gefallen?“

„Was meinst du?“

„Na ja, das er dich angefasst hat? Hat er dich geküsst?“

Das war echt peinlich. „Sasuke, warum fragst du mich so peinliche Sachen? Du musst dir keine Sorgen machen, ich bin nicht schw...“

„Nein, darum geht es gar nicht.“

Worum ging es dann? Ich war verwirrt. „Es ist okay für mich, wenn du dich in einen Jungen verliebst, das möchte ich dich wissen lassen. Aber Hidan ist nun wirklich nicht der Richtige für dich. Er – benutzt dich nur.“

„Ich hab an Hidan kein Interesse, und an sonst auch keinem.“

Hoffentlich war das jetzt geklärt und ich konnte weiter fernsehen.

Sasuke schwieg tatsächlich. Aber ich hatte seine Fragen immer noch im Kopf und konnte mich nicht mehr auf das Programm konzentrieren.

Als ich kurz zu ihm hinsah, bemerkte ich, das er auch keine Hausaufgaben machte. Die Stimmung war irgendwie komisch. Zum davonlaufen.

„Liebst du mich?“

Die Frage kam plötzlich und unerwartet. „Ja.“

„Was, wenn ich nicht dein Bruder wäre?“

„Dann wärst du mein Freund.“

„Welche Art von Freund?“

Sasukes Idee

„Mein bester Freund, natürlich.“

„Das ist auch nicht ganz das was ich gemeint hatte“, ich drehte mich zu Naruto um.

Er sah mich fragend an. Was hatte ich eigentlich erwartet, er ging ja nach wie vor davon aus, das wir Brüder waren. Aber – ich hatte doch auch mehr als einen Bruder in ihm gesehen, zu der Zeit, als ich noch dachte, wir wären leibliche Geschwister. Gut, auf der anderen Seite hatte ich mich selbst als pervers eingestuft und...mir vorgenommen, es ihn niemals wissen zu lassen. Aber jetzt...

„Dann erklär mir doch, was du meinst, Sasuke“, Naruto schaltete den Fernseher aus.

„Öhm, tja also, zum Beispiel äh, also ….“

„Du erinnerst mich grade ziemlich an Hinata. Weißt du das?“

„Was? Wieso das?“ Ich spürte, wie ich knallrot wurde.

„Und jetzt sogar noch mehr. Hoffentlich fällst du nicht in Ohnmacht.“

„Machst du dich lustig über meine Gefühle?“ Schnell hielt ich mir die Hand vor den Mund. Hoppla, das war gefährlich. Warum hatte ich mit diesem Thema überhaupt angefangen? Egal, ich wollte einfach Bescheid wissen. Mit einem Ruck stand ich auf.

„Angenommen wir wären keine Brüder, angenommen wir wären, äh Freunde, genau, einfach nur Freunde, nichts weiter, und angenommen ich würde dich fragen, ob du mit mir – also angenommen ich würde dich zu einem Date einladen, was würdest du antworten?“

Naruto sah mich verblüfft an, mir lief der Schweiß von der Stirn in die Augen.

„Augenblick mal“, sagte ich schnell und lief an ihm vorbei zum Bad. Ich konnte seinen Blick in meinem Rücken deutlich fühlen.

So wurde das nichts. Ich stellte mich ins Bad, drehte den Hahn auf, und hielt meinen Kopf darunter.

Was tat man denn sonst so. Außer fragen. Eine Postkarte mit der Frage und Kästchen zum Ankreuzen. Ja, Nein, Vielleicht. Oder Flaschendrehen. Wie wäre es mit einer Partie und Flaschendrehen? Dann musste er mich küssen, nicht wahr?

Anscheinend war das Wasser nicht kalt genug. Ich drehte es noch eine Stufe runter.

Nein, nein. Postkarten waren für Kindergartenkinder. Beim Flaschendrehen, wer weiß wen er da erwischte oder noch schlimmer, wen ich erwischte. Viel zu unsicher. Wie sollte ich ihm bloß meine Gefühle begreiflich machen und ihm seine entlocken ohne zu sagen, dass er – adoptiert war.

„HA“, schrie ich. Ein Geistesblitz.

„Sasuke, alles okay?“

„Ja, alles total prima, alles bestens.“

Ich drehte den Hahn zu, und nahm ein Handtuch. Damit ging ich zurück.

Naruto sah mich besorgt an. „Sasuke?“

„Mir geht’s gut, ehrlich.“

„Hast du“ – er sah weg von mir auf seine Füße – „kann es sein“ – sein Rücken beugte sich – oh nein, er hat es gemerkt, ausgerechnet jetzt – „bist du...“

„Nein, bin ich nicht“, schrie ich.

Erschrocken sah er hoch.

„Wie kommst du nur auf so einen Schwachsinn, wir sind doch Brüder.“

„Hä?“

Hüstel „ähm, was wolltest du fragen?“

„Oh Gott, also doch.“

Naruto sprang auf, soweit es ihm sein Bein erlaubte, stellte sich in den Türrahmen und rief laut: „Schnell Itachi, komm runter. Sasuke ist...“

Ich konnte ihm gerade eben noch rechtzeitig den Mund zuhalten. „Es ist nicht so wie du denkst.“

Besorgt sah er mich an, sogar etwas ängstlich. Normalerweise wenn ich ihm den Mund zuhielt, leckte er einfach meine Hand. Diesmal nicht.

Ich ließ ihn los. „Bist du da sicher?“

„Absolut.“ Ich hoffte, ich klang überzeugend.

„Du warst nicht zu lange in der Sonne? Kein Sonnenstich?“ Er fasste an meine Stirn.

Was für ein Glück, dass er so ein Dummkopf war, mir fiel eine ganze Tonne voller Steine vom Herzen. „Nein, kein Sonnenstich.“ Beruhig dich, Sasuke.

Ich setzte mich wieder an meine Hausaufgaben und wartete bis Naruto wieder so ins Fernsehprogramm vertieft war, das er herum kicherte. Kurz schielte ich auf den Bildschirm. Irgendein Zeichentrickfilm, ja das war klar.

„Hör mal, Naruto.“

„Mh?“

„Du solltest dir eine Freundin oder wenn du willst einen Freund suchen.“

„Eine Freundin“, rief er begeistert. Und dann nachdenklich, „aber die Mädchen aus meiner Klasse, na ja, von der ganzen Schule eigentlich die stehen ja auf dich.“

„Kein Problem, weißt du, ich dachte wir suchen zusammen jemanden.“

„Wie denn? Zusammen?“

„Internet.“

„Ah, verstehe.“ Er schlug sich mit der Faust auf die Hand. „Das war es also.“

„Äh – was?“

„Die komische Fragerei vorhin, aber warum hast du das nicht gleich gesagt?“

Was meinte er? „Was meinst du?“

„Na, das du eine Freundin willst und dich nicht alleine ins Internet traust.“

„Genau. Genau das meinte ich. Also, wie wär´s? Du sagtest selbst, alle Mädchen der Schule stehen auf mich, aber mir gefällt keine, ich dachte, das Internet wär vielleicht ne Lösung? Und du würdest sicher auch eine finden, die genau zu dir passt.“

„So? Meinst du.“

„Klar, ganz sicher.“ Ich war Feuer und Flamme. Dann musste ich eben so tun, als ob ich ein Mädchen wäre, später konnte ich immer noch sagen, das ich ein Junge war. „Zuerst mal schreiben wir auf, was du magst.“ Ich riss ein Blatt Papier von meinem Block ab und beglückwünschte mich selbst zu meiner Idee. Ich würde die ideale Freundin für Naruto werden. Jawohl.

„Also, hast du einen Lieblingsnamen?“

„Susanna Julia.“

„Oh.“

„Und du?“

„Egal, zuerst du, Naruto.“

Er zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst.“

„Die Idealfigur?“

„Ah, das ist eine schwierige Frage. Also, oben nicht so viel und unten nicht zu wenig.“

„Passt ja.“

„Was?“

„Ach nichts, weiter, deine Lieblingsfarbe ist Orange. Soll deine Freundin eine andere haben?“

„Mir egal.“

Das war doch etwas schwieriger als gedacht. Lieblingsschauspieler, -tiere, -lieder, -bands ,das wusste ich ja alles. Ich drehte das Blatt um.

„So jetzt sag einfach ganz frei heraus, wie deine Freundin sein sollte. Versuch sie dir vorzustellen und beschreibe sie.“

Susanna Julia

Mit gezücktem Stift wartete ich ungeduldig, während Naruto mit dem Finger am Mund überlegte. Nach einer Weile fing ich schon an, den Stift um sich selbst kreisen zu lassen und Naruto überlegte immer noch.

Hatte er sich denn noch nie vorgestellt, welchen Charakter seine Freundin haben sollte? Und – bei gewissen Träumen – wie sie aussehen sollte? Gerade wollte ich ihn anfahren, weißt du wenigstens eine ungefähre Zahl zwischen 14 und 40, als ein Gedanke meinen kreisenden Stift stoppen ließ. Wenn er sich bisher noch gar keine Vorstellungen gemacht hatte, dann war das doch eher ein gutes Zeichen, oder nicht?

„Naruto“, ich stellte die Frage dennoch nur ungern, „bist du oder warst du in jemanden verliebt, vielleicht auch ein Schauspieler, egal, ich meine, wen stellst du dir vor, wenn du …“

„Nein. Ich stell mir auch nichts vor. Ich dachte immer, wenn es passiert passiert es. Ich denke nicht, das man so was beeinflussen kann, aber – na ja – genau weiß ich das natürlich nicht. Nur...“

„Nur?“

„Ich hab nur immer gedacht, es wäre schön jemanden zu haben. Jemand mit dem man zusammen ist, auf den man sich freut, jemand der zu einem steht. Eben ein Duo anstatt einem Uno.“

„Duo statt Uno. Aha“, wiederholte ich mit gekräuselter Stirn. Typisch Naruto. He, Uno. Möchten du und ich Duo werden? Meine Güte.

„Auch egal. In so einem Singlechat lernt man Leute kennen, und wenn sie einem sympathisch sind, trifft man sich.“

„Und dann?“ wollte er wissen.

Ich beherrschte mich um ruhig zu bleiben. „Dann funkt es entweder oder eben nicht.“ Um weiteren Fragen zuvor zu kommen fügte ich hinzu, „wenn es nicht funkt, bleibt man Freunde. Auf jedem Fall hat man durch das Net, also was ich meine, es bietet dir eine Chance Menschen kennenzulernen, die du sonst wahrscheinlich niemals kennengelernt hättest.“

„Ah“, sein Gesichtsausdruck erhellte sich. „Klingt echt gut.“

„Na dann, versuch es. Du hast ja jetzt Zeit.“

„Moment mal, Sasuke, ich wollte morgen wieder zur Schule gehen.“

„Und die Treppen?“

„Oh. Hab ich vergessen.“

War klar. „Mach dir wegen der Schule keine Sorgen. Ich bring dir den Unterrichtsstoff jeden Tag mit. Und wenn du etwas nicht verstehst, erklär ich es dir.“

Naruto grinste mich fröhlich an. Vermutlich würde er mich oft etwas fragen, nur um nicht allein zu sein.

Ich zwinkerte ihm zu. „Wenn ihr eine Arbeit schreibt, könnte ich mir gut vorstellen, das ein Lehrer herkommt, schließlich hat meine – äh – unsere Familie ziemlichen Einfluss und spendet immer jede Menge an den Förderverein der Schule.“

Sein Grinsen verschwand. „Aber das ist – unfair. Den anderen gegenüber.“

„Es ist aber auch irgendwie die Schuld der anderen, oder?“ Und auch meine, dachte ich. „Sie hätten dich erst gar nicht auf diese Party einladen dürfen, dir Alkohol zu geben und dann noch ...“ Die Sache mit Hidan wollte ich lieber doch nicht mehr ansprechen, aber wer weiß, was da sonst noch hätte passieren können.

Naruto zögerte etwas, aber dann nickte er mir zu.

„Alles klar. Ich mach dir ein Profil. Welchen Nicknamen möchtest du?“

„Wie?“

„Du kannst nicht mit deinem richtigen Namen ins Internet. Und du darfst ihn auch keinem verraten. Nur, wenn du der Person vertraust und sie treffen willst. Oder – ihr macht ...“

„Warum nicht?“

Mir entfuhr ein lauter Seufzer. „Schon mal was von Stalkern gehört? Oder Leuten, die falsche Angaben machen, also die vorgeben jemand zu sein, die sie nicht sind“ - so wie ich es vorhatte, ich zweifelte plötzlich an der Genialität meiner Idee - „egal, ich sorge schon dafür, dass du keine böse Überraschung erlebst. Also, welcher Name?“

„Gipsbein.“

„Gipsbein. - Echt originell, du wirst sicher jede Menge Leute kennenlernen, die an dir interessiert si..“ Nein, so ein lausiger Name kam mir entgegen. „Okay, Gipsbein.“ Ich wunderte mich plötzlich nicht mehr darüber, das er so überhaupt keine Vorstellung von seiner zukünftigen Freundin hatte.
 

„Hach“, ich sah gelangweilt aus dem Fenster. Warum mussten in der Schule auch so viele Treppen sein. Wie lange es wohl dauerte, bis ich einigermaßen laufen konnte? Meine Gedanken wurden immer negativer, ich bemitleidete mich grade aus tiefstem Herzen. Wahrscheinlich hatte Sasuke das vorausgesehen, schließlich kannte er mich ja gut, und deshalb dieses ähm Chatten vorgeschlagen. Ich hatte meinen Lieblingsfilm schon zweimal geguckt, und er war nur langweilig gewesen.

Wieso nicht, dachte ich. Ich schwang meine Beine übers Bett und griff nach den Krücken. Es gibt nichts Schlimmeres, als allein zu sein. Mir wäre sogar ein handfester Streit lieber gewesen, als das. Gechattet hatte ich schon. Aber nur über ein bestimmtes Programm mit Leuten die ich ohnehin kannte. Noch nie mit Fremden. Ich humpelte an meinen Schreibtisch. Vermutlich war dieses Singlebörse ein Chat wo man sagte – Hallo, hast du Zeit heute? Kurz, viel versprach ich mir nicht davon.

Ich setzte mich und schaltete meinen PC an. Sasuke hatte mir tatsächlich ein Profil als Gipsbein angelegt, obwohl die Angaben ziemlich – tja, wie sagen – steckbrieflich rüber kamen, und mir sogar als Startseite den Chat da eingerichtet.

Als Passwort hatte ich einfach Naruto14 genommen, wobei Sasuke die Augen verdreht hatte und noch ein paar Zeichen hinzugefügt hatte. Zu meiner Überraschung waren viele Leute online. Viel mehr, als gedacht. Waren die alle krank? Oder waren das die Stalker? Egal, ich erwartete nicht wirklich, eine Freundin zu finden und grüßte den Raum. Einige grüßten zurück und nach einer Weile wurde es tatsächlich ganz lustig. Obwohl ich mich zu Beginn noch wie ein Alleinunterhalter gefühlt hatte, tauten die anderen nach und nach auf.

Die Zeit flog nur so vorbei, und ich dankte Sasuke im Stillen. Gerade als ich mich verabschieden wollte tauchte eine Person mit dem Namen Susanna Julia auf. Als ich den Namen sah, fing mein Herz schneller zu schlagen an. Natürlich konnte ich jetzt unmöglich wieder offline gehen.

Erster Chat

Susanna Julia. Meine Lieblingsheldin aus einem Buch, dem einzigen, das ich jemals zu Ende und obendrein, sogar mehrmals gelesen hatte. Auch Julia, die Weiße genannt. Und da gab es tatsächlich jemanden, der auch so hieß. Nein warte. Das war ja nur ein ausgedachter Name, wie bei meinem. Schließlich hieß ich auch nicht Gipsbein, wenn sie mich im Chat auch so nannten, und später, aus Schreibfaulheit zu Gips übergegangen waren. Aber ich war trotzdem neugierig. Auf, auf zum Profil.

Haarfarbe schwarz, Augenfarbe schwarz – aha – langweilig. Julia hatte weiße Haare und blaue Augen.

Alter 15.

Ich warf einen Blick auf die Uhr. Entweder das Mädchen war krank, oder hatte zwei Stunden früher Schulschluss gehabt.

Interessanter war dann wieder, dass sie die gleiche Musik bevorzugte wie ich, die selben Filme mochte, und dann kam eine echte Überraschung. In ihrem Profil stand, ihr Lieblingsname sei Naruto. Ich hatte überhaupt nicht gewusst, dass man auch Lieblingsnamen angeben konnte, oder es einfach tat. Aber wieso auch nicht? Schließlich hatte Sasuke mich auch nach einem Lieblingsnamen gefragt. Bestimmt wollte er ihn ins Profil schreiben und hatte es dann vergessen. Aber – man sucht sich seine Freundin ja nicht nach dem Namen aus.

Gerade als ich weiter lesen wollte, wurde ein Fenster im Privatchat-Modus geöffnet.

Von Susanna Julia.
 

In den letzten beiden Stunden waren wir im Computerraum, um Informationen über die Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf den Lebensraum der Pflanzen – und Tierwelt im Internet zu suchen und darüber später ein Referat zu halten. Wir waren in Gruppen eingeteilt worden oder besser in Paare. Mein Partner war Hidan. Ausgerechnet. Das bedeutete, dass ich das Referat auch gleich alleine schreiben konnte.

Auf der anderen Seite, seine Idiotie kam mir in diesem Fall ganz gelegen. Die Infos hatte ich gestern Abend schon am hauseigenen PC herausgesucht, ausgedruckt und mitgenommen. Mit anderen Worten, ich konnte mich ganz auf eine erste Kontaktaufnahme mit diesem unfreiwilligen Herzensbrecher konzentrieren. Ich konnte nur hoffen, dass er auch online ging. Immerhin hatte ich ihm alles sozusagen schon auf dem Silbertablett präsentiert.

Damit mir keiner aus Versehen oder mit Absicht über die Schulter sehen konnte, setzte ich mich in die hinterste Ecke am Fenster. Das Sonnenlicht blendete zwar und ich fluchte innerlich, aber für den Anfang würde es irgendwie gehen. Das nächste Mal, sofern es ein nächstes Mal gab, würde ich mich besser vorbereiten und eine Sonnenbrille mitnehmen oder etwas in dieser Art.
 

Nachdem der Lehrer zu jedem kam, um zu sehen, ob er helfen konnte und ob wir zurecht kamen, bequemte er sich nach einer Weile endlich zum Pult zu gehen, sich dort auf dem Stuhl niederzulassen, und seine Zeitung aus der Aktentasche zu holen. Nicht ohne uns vorher wissen zu lassen, das wir uns bei Schwierigkeiten ohne falsche Scheu an ihn wenden könnten.

Mal ehrlich – wer hatte noch Probleme mit einem Computer?
 

Ich wollte keine Zeit verschwenden und hatte mich auch gestern schon bei der Singlebörse angemeldet, samt ausgefülltem Profil.

Er war da.

Es überraschte mich, das ich - kaum online - mit privaten Chats zu bombardiert wurde, ohne überhaupt einen Buchstaben geschrieben zu haben. Irritiert sah ich mich im Saal um. War ich aufgeflogen?

Die Köpfe vor mir waren nah am Bildschirm, und teilten ihren Partnern wohl mit, was sie herausgefunden hatten, denn ihre Nebenmänner oder Nebenfrauen kritzelten eifrig Stichpunkte auf einen Notizblock.

Hidan, wie erwartet hatte er sich vor gedrängt und sich den ersten PC geschnappt, vielleicht dachte er, der erste wäre der beste, das würde mich nicht überraschen bei dem, hatte sich mit hilfesuchenden Augen nach mir umgedreht. Na warte, das wirst du noch bereuen, was du da mit Naruto gemacht hast und zwar hundertprozentig.

Mühsam zwang ich mich zu einem Grinsen und hob den Daumen hoch, er verstand, überlass nur alles mir, und ich konnte richtig sehen wie sich seine Brustkorb vor Erleichterung hob und wieder senkte. Er drehte sich um.

Ich sah wieder auf meinen Bildschirm. Vielleicht mochten noch mehr Leute diesen Namen, wie auch immer, mit dem Schließen der privaten Chatanfragen wollte ich mich erst gar nicht aufhalten und beobachtete daher das Chatgeschehen.

Offenbar war Naruto schon länger da, denn es wurde immer wieder „Hey Gips, was meinst du?“ oder „Noch da, Gips?“ geschrieben.

Typisch. Er konnte den Mund nicht halten, selbst im Chat, egal wie ungern er lesen und schreiben mochte, dem war alles lieber als ruhig in der Ecke zu sitzen. Bestimmt hatte er den Chat auf gemischt, und es war ihm total egal, wie viele Rechtschreibfehler er dabei machte. Im Augenblick aber gab er keine Antwort und das wiederum konnte nur bedeuten – er las mein Profil.

Um dem langsamen Leser Zeit zu geben fing ich an, die Privatchats die mich nicht die Bohne interessierten zu schließen, ich konnte ja auch nur schätzen, wie lange er dazu brauchen würde.

Als nach über fünf Minuten immer noch nichts von ihm kam, ob er noch da war? Vielleicht auf der Toilette, aber die war im selben Stock, solange konnte er doch gar nicht brauchen selbst mit seinem Gipsbein. Als nach über fünf Minuten immer noch nichts kam von Naruto beschloss ich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Eigentlich hatte ich warten wollen, bis er den ersten Schritt macht, ich hatte immerhin ein Mädchen zu spielen.
 

„Hallo Gips“, schrieb sie.

„Hallo“, schrieb ich zurück. Zu gerne hätte ich den Namen noch dazugeschrieben, aber ich war zu überrascht, außerdem war das doch besser. Ich war viel zu langsam beim Tippen, sie hätte sicher gedacht, ich würde keine Antwort geben und wäre auf und davon. Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter. Na ja. Zumindest hätte sie einen anderen an gechattet. Moment mal. Vielleicht war das ja eine alte Frau? Sasuke hatte mich immerhin gewarnt.

Trotzdem.

„Ich tippe langsam, nicht wundern, wenn Antwort lang dauert“, tippte ich so schnell wie möglich.

Ein lachendes Smilie erschien.

Okay, das Mädel schien nett zu sein.

„Finde deinen Namen cool.“ Das musste einfach sein.

Eine Weile kam nichts. Irgendwie war ich enttäuscht. Und das obwohl ich sie doch gar nicht kannte.

„Eigentlich soll man das ja nicht, es ist ein Geheimnis. Versprich mir, dass du es niemanden verrätst.“

Ich versprach es natürlich. Wenn auch ziemlich verwundert. Wer erzählt einem Fremden ein Geheimnis?

„Das ist mein echter Name, kein Ausgedachter.“

Wow, cool. Ob das vielleicht Schicksal war? Im Stillen dankte ich Sasuke, das war bestimmt Schicksal.

Gerade wollte ich sagen, dass mein wirklicher Name Naruto war, als mir einfiel, dass sie mir das wahrscheinlich nicht glauben würde.

„Und? Wie ist dein Name?“ kam es dann auch prompt.

So ein Scheiß, ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Was nun?

Fortsetzung

Noch nie im Leben hatte ich Schweißhände gehabt. Und ich hatte auch jetzt keine. Allerdings trat mir der Schweiß auf die Stirn. Meine Finger verkrampften sich langsam und bekamen eine gewisse Ähnlichkeit mit Vogelkrallen. Genaugenommen, mit Hühnerfüßen, ich heiße Naruto. Sie würde nicht schreiben na so ein Zufall, nein sie würde sang- und klanglos verschwinden, für immer. Sasuke hatte mich fast eine Stunde ins Gebet genommen, und die Gefahren des Internets herunter geleiert. Perverse. Phädophile, alte Leute, die sich als junge Leute tarnten, Kinder die sich als Jugendliche tarnten, warum auch immer, Verbrecher, Verrückte im Net war alles vertreten, was einen Finger zum Tippen hatte. Und – so sagte er, im Chat hätte jeder eine große Klappe, insbesondere die, die ansonsten die Zähne nicht auseinander kriegen, seien im Chat die übelsten Krawallmacher und Streitsucher, da sie Feiglinge seien, die sich hier austobten ohne zu ahnen, das es eben nur eine scheinbare Anonymität wäre, er – mein Bruder, könnte mit wenigen Handgriffen herausfinden, wer hinter welchem Namen stecke.

Das nun interessierte mich, ich fragte nach und er erzählte von einem MOF aus seiner Klasse, der immer die gleichen Rechtschreibfehler mache. Er habe ihn daran sofort erkannt. Dazu kamen noch gewisse Kenntnisse über meinen Bruder selbst, den der Idiot in seiner Rage losgelassen hatte, woraufhin ihn Sasuke kurzerhand mit seinem echten Namen ansprach. Im gleichen Moment sei der Kerl vor Schreck getürmt, und eine ganze Woche nicht mehr zum Unterricht gekommen.

Aber – das hier war etwas anderes. Gut ich kannte ihren Namen, aber sonst....sie wusste bestimmt auch, was hier so vor sich ging...obwohl ich selbst überhaupt nichts von dem was Sasuke von sich gegeben hatte bemerkt hatte, einschließlich bis zu diesem Moment...aber wenn ich schrieb so ein Zufall ich heiße Naruto...das glaubt sie mir nie. Verdammt, ein Schweißtropfen verirrte sich in mein Auge, und brannte.
 

Ich wurde langsam nervös. Ganz egal wie langsam Naruto tippen mochte – oha – hatte er mich etwa durchschaut? Warum schrieb er nicht endlich seinen Namen? Ich hatte zwar nicht danach gefragt, aber – es dauerte endlos lange, und mein Herz war mir schon längst in die Hose gerutscht, mehrfach. Ich holte es immer wieder an seinen Platz indem ich mir sagte, Naruto ist nicht clever genug, um eine Lüge zu vermuten. So ist es doch oder? Ich hatte ja nichts von ihm verlangt.

„Sasuke.“

Oh mein Gott. Er wusste es. Mein ganzer Plan war mit einem Schlag zunichte gemacht wor...“Ich heiße Sasuke.“

Verwirrt sah ich auf die drei Worte.

Reiß dich zusammen, Sasuke.

„Das ist einer meiner Lieblingsnamen, gleich nach Naruto.“ schrieb ich.

„Wirklich?“ Obwohl ich ihn nicht sehen konnte, kam mir das wenig begeistert vor.

„Ich habe deinen Nicknamen Gipsbein gelesen, und musste dich gleich anschreiben. Normalerweise schreibe ich keine Jungs einfach so an. Schon gar nicht, wenn ich sie nicht kenne. Aber – weißt du, ich wollte dich unbedingt fragen, ob du dir auch den Fuß verstaucht hast, und nun zuhause bleiben musst?“

Ich stellte mich innerlich auf eine längere Wartezeit ein, und auf eine Antwort im Sinne von, nein, nur ein Scherz, aber die Antwort kam prompt.

„Ja, du auch? Ist ja Wahnsinn. Auf welche Schule gehst du?“

Darauf hatte ich gewartet. Es war dumm gewesen zu behaupten, Susanna Julia sei mein echter Name. Egal.

„Ich gehe auf die Konoha High School, aber ich muss dir was gestehen, ich hab gelogen mit dem Namen.“

„Auf die Konoha geh ich auch, was ist mit dem Namen?“

„Ich heiße nicht wirklich Susanna Julia, tut mir leid, ich wollte dich nicht anlügen, Sasuke, es ist nur – ich würde so gerne so heißen. Ich bin ein Fan der weißen Julia.“

„Waas? Ich auch. Na ja, macht nichts, ich heiße auch nicht Sasuke. Das ist mein Bruder.“ Oha, Naruto, du gibst zu viel Info raus.

„Ist okay, dann sind wir quitt. Jedenfalls bin ich froh, das wir uns kennengelernt haben. Wir scheinen einige Gemeinsamkeiten zu haben, smile.“

„Stimmt, aber sag, wenn wir beide in dieselbe Schule gehen...vielleicht kennen wir uns?“

„Ja, vermutlich.“ Es wurde gefährlich. „Wie ist dein richtiger Name?“

„Ah, ich fürchte, das glaubst du mir vielleicht nicht, deswegen nannte ich mich auch Sasuke. Ich hab immer noch Angst, wenn ich dir meinen Namen sage, hälst du mich für einen Lügner und ich seh dich nie wieder.“

Idiot, dachte ich. Aber – das Naruto dermaßen anbeißen würde, damit hatte ich in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet. Der Unterricht ging langsam auf das Ende zu.

„Ich muss trotzdem Schluss machen. Meine Mutter ruft. Wann kommst du wieder online, Gipsbein?“

„Ähm, also, mal sehen, um drei.“

„Okay, ich weiß noch nicht, ob es um drei geht, aber ich versuche online zu kommen. Wahrscheinlich wird es eher vier vielleicht sogar fünf.“ Mir fiel ein, das ich noch Algebra machen musste.

„Dann - ich bin um vier online.“

„Ich freu mich, bis dann.“

Ich loggte mich aus. Es war nicht wirklich schlecht gelaufen, aber auch nicht so besonders gut, auch wenn er angebissen hatte. Die übliche Vertrautheit fehlte, die uns sonst verband. Aber was hatte ich erwartet? Noch dazu hatte ich ihn ja gewarnt, nicht mit jedem über alles zu talken.

Unser Lehrer klappte auch schon die Zeitung zu, ich klickte auf herunterfahren.
 

Hätte ich nicht diesen idiotischen Gips gehabt, ich wäre vor Aufregung auf und ab gerannt. Hoffentlich kam sie wieder. Und bald war Sasuke zu Hause, ich wollte ihm alles erzählen und seine Meinung wissen.

Schwarze Haare, schwarze Augen, und Konoha High, 15 Jahre, ob sie in Sasukes Klasse ging? Komm endlich Blödmann, du sagtest selbst, du erkennst jeden. Super. Dann konnte er mir gleich zusehen, wenn ich mit ihr redete. Ähm , schrieb.

Geheimnis und Geheimnis

Ich beeilte mich und warf meinen Block und das Mäppchen in den Rucksack, schließlich kannte ich meinen Bruder. Mitten in der Bewegung stockte ich. Das mit dem Bruder war mir in Fleisch und Blut übergegangen, aber durfte ich ihn überhaupt noch so nennen? Na ja, das konnte man wohl nicht einfach mal so ablegen wie ein Kleidungsstück. Ich einigte mich darauf, das es in Ordnung sei ihn Bruder zu nennen, sei es in Gedanken oder auch laut. Manchmal nannte mich Deidara schließlich auch Bruder. Oder Alter. Ich warf mir den Rucksack über die Schulter, als unser Lehrer plötzlich mitten in den Raum hinein tönte: „Uchiha, Tafeldienst.“

Ungläubig sah ich erst ihn und dann die Tafel an, auf der lediglich eine URL stand. Anscheinend hatte er bemerkt das ich es eilig hatte. Lehrer sind Sadisten. Ohne große Hoffnung erklärte ich so knapp wie möglich, das mein Bruder verletzt und alleine zu Hause sei. Zum ersten mal schien unser Lehrer der Realität heute guten Tag zu sagen und beugte sich interessiert nach vorne. „Naruto ist verletzt? Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes.“

„Schlimm genug. Dank Hidan“ – ich machte eine Pause, damit es auch jeder mitbekam – „hat er sich auf Deidaras Party den Knöchel verstaucht.“

Alle Köpfe drehten sich Richtung Hidan und unser Lehrer rief empört: „Wie bitte?“

Innerlich freute ich mich schon auf die Abreibung, die er gleich bekommen würde.

„Wie konntest du nur so verantwortungslos sein, und deinen kleinen Bruder mit auf eine Party für ältere Jungs und Mädchen schleppen?“

Diesmal drehten sich alle Köpfe in meine Richtung. „Ich fürchte, ich werde ein Wörtchen mit deinen Eltern reden müssen.“

Die wissen schon Bescheid, dachte ich, aber ich hielt lieber den Mund. Lehrer sind auch dämlich und Leute wie Hidan bekamen niemals Ärger. Ich legte den Rucksack zurück auf den Stuhl. Es nutzte ja nichts. Adieu Vier-Uhr-Chat, Hallo Fünf-Uhr-Chat.
 

Egal wie oft ich auf die Uhr sah, die Zeit verging einfach nicht, im Gegenteil, sie schien sogar noch langsamer zu laufen. Als ob sie mich ärgern wollte, also – mit Absicht und ich fing an, es persönlich zu nehmen.

Wütend stellte ich mich vor die Wanduhr in meinem Zimmer und sah sie grimmig an. Vor meinem geistigen Auge tauchte ein zorniger Sasuke auf. „Du bist einfach viel zu gutmütig. Lass dir gefälligst nicht alles gefallen.“

Ja, genau. Ich war viel zu gutmütig, aber sogar meine Gutmütigkeit hatte ihre Grenzen. Ein Faustschlag konnte vielleicht nicht schaden. Und eine neue Uhr erst recht nicht. Diese hier hatte einen gelben Rand mit dunkleren, quadratischen Stellen der obendrein noch viereckig war. In der Mitte sah mich ein gutgelauntes Spongebobgesicht an, mit ausgestreckter Zunge und die Zeiger sahen aus, wie dünne Arme. Von den Händen ganz zu schweigen. Ich legte den Kopf schief, und versuchte mir vorzustellen, welchen Eindruck diese langsame Uhr wohl auf ein Mädchen machen würde, welches mich besuchen kam. Nicht, das ich jemals von einem Mädchen besucht wurde, aber vielleicht kam ja – wie war ihr richtiger Name überhaupt?

Meine Wut verflog, ich humpelte eilig zurück zum Tisch. Zum Glück hatte ich den Chat nicht geschlossen, tja Köpfchen musste man haben, und druckte ihn aus. Unter das Blatt notierte ich das, was ich noch von ihrem Profil im Kopf hatte. Besonders schwer war das nicht, immerhin hatte sie die gleichen Interessen und Neigungen wie ich.

Dann sah ich mir das Blatt an und nickte zufrieden. Sasuke würde einen Blick darauf werfen und sofort wissen, wer das war.

Wie aufs Stichwort hörte ich von unten ein Klicken, als die Tür mit einem Schlüssel geöffnet wurde.

„Sasuke, komm schnell hoch“, rief ich aufgeregt.

„Ich bin´s. Was gibt es?“ Itachi kam die Treppe hoch und stand kurz darauf in der Tür. „Brauchst du was? Hast du Schmerzen?“

„Ach, du bist das.“

„Hey, warum so enttäuscht? Das ist ja nicht eben nett.“ Er schien beleidigt zu sein.

Schnell winkte ich mit der Hand ab. „Nein, nein, das verstehst du ganz falsch. Es ist nur, also – wie sagen – ha ha – ich ähm, Sasuke und ich haben ein Geheimnis zusammen.“

Itachi wurde blass. „Ein Geheimnis?“

„Ja. Sagte ich doch gerade oder nicht?“

Itachi starrte mich richtig entsetzt an, öffnete und schloss den Mund mehrfach ohne etwas zu sagen. Ich kniff verärgert die Augen zusammen. Was sollte dieses Getue?

„Hat – er es dir erzählt?“ fragte er endlich mit rauer Stimme.

„Was erzählt?“ Irgendetwas kam mir komisch vor. Ich hatte sogar das unangenehme Gefühl, als würde man mir etwas Schlimmes verschweigen. Nur was? Ging vielleicht die Firma pleite? Wenn die beiden es wussten und nur mir wurde das nicht gesagt, war das echt gemein. Vielleicht so tun, als ob ich Bescheid wüsste. „Wenn du DAS meinst, ja. Sasuke hat mir alles erzählt, was er eben DARÜBER wusste.“

„Oh. Und – ähm, wie kommst du damit zurecht?“

Ich sah nach vorne. Wenn ich nur mal wüsste, womit ich zurecht kommen sollte.

Während ich noch überlegte, was ich am besten antworten sollte, fühlte ich mich plötzlich von Itachi umklammert auf eine Weise, das ich fast keine Luft mehr bekam.

„Das ändert überhaupt nichts. Wirklich. Wir...“

Erneut öffnete sich die Tür und Itachi hielt inne.

„Hallo, bin zuhause.“

Sasuke, endlich.

Unvermittelt wurde ich losgelassen und Itachi rannte nach unten. Während ich noch nach Luft rang, hörte ich unten Stimmen die immer lauter wurden und sich dann in ein Zimmer verzogen.

Missverständnis mit Folgen

Endlich war ich zuhause. Ich war schon total gespannt, welchen Eindruck ich als Julia auf Naruto gemacht hatte. Außerdem konnte ich vielleicht ein paar Anhaltspunkte bekommen, wie ich unseren Chat heute Nachmittag gestalten konnte. Bestimmt würde er mich diesmal anchatten. So übel war es gar nicht, ein Mädchen zu sein, ich musste kichern.

Aber kaum war ich im Haus, kam Itachi die Treppe herunter gerannt in einer Art und Weise, die sämtliche Alarmglocken bei mir läuten ließen. Und – sein Ziel war ich.

Er stürmte förmlich auf mich zu, packte mich an den Schultern und starrte mich mit vorwurfsvollem Blick fast zu Tode.

„Du hast es ihm gesagt.“

„Ich habe ihm was gesagt?“ fragte ich. Ich hatte absolut keine Ahnung, wovon Itachi da redete.

„Nun tu doch nicht so. Ich weiß alles,“ rief er laut werdend.

„Alles – ich weiß überhaupt nicht, was du von mir willst,“ wehrte ich mich.

Itachi schob mich ins Wohnzimmer und schlug die Tür hinter uns zu.

Seine Augen funkelten mich wütend an.

Sein Blick verursachte bei mir ein Schuldgefühl und in Gedanken ging ich so durch, was ich in letzter Zeit falsch gemacht oder angestellt hatte. Ich hatte mir nichts ungefragt ausgeliehen oder war in seiner Wohnung oben gewesen. Und ich war auch nicht ans Telefon gegangen und hatte behauptet, er sei nicht da, obwohl er da war, oder es versäumt, ihm eine Nachricht zu überbringen. Kaputt hatte ich auch nichts gemacht, oder irgendwelche Musik nicht zurückgegeben. Auch bei unseren Eltern hatte ich keine Geheimnisse verraten oder ihn gar verleumdet. Da war einfach nichts.

Mit reinem Gewissen sah ich ihn wieder an.

„Naruto hat mir alles von dir und eurem Geheimnis erzählt,“ sagte er mit unangenehm ruhiger Stimme und schüttelte voller Enttäuschung den Kopf. „Das du dich nicht schämst.“

„Verdammt,“ entfuhr es mir. Itachi meinte den Chat. War ja klar, dass der wusste, das ich die geheimnisvolle Julia war. Ich sackte auf der Couch zusammen. Aber – das er mich so durchschaute...es hätte doch auch nur ein blöder Streich sein können. Um Naruto die Langeweile zu vertreiben.

Ich sah vorsichtig auf. Itachis Gesichtsausdruck war richtig versteinert. Nein, die Lage war ernst. Aber – Moment mal. Naruto hatte...

„Naruto hat es dir erzählt?“ hakte ich nach.

Itachis Mundwinkel zogen sich finster nach unten.

Bedeutete das etwa, Naruto wusste es? Was jetzt?!

Mit so einer Reaktion von Itachi hätte ich nie gerechnet. Ich hätte ihn eigentlich für toleranter gehalten. Kurz überlegte ich, das Ganze doch nur als dummen Streich abzutun, aber – bis vor kurzem hatte ich selbst noch sehr darunter gelitten, als ich noch nicht wusste, dass Naruto adoptiert war. Und – ich wollte mich nicht mehr verstellen. Meine Gefühle für Naruto verstecken. Also beschloss ich mit offenen Karten zu spielen, auch wenn es ganz danach aussah, das ich hier – so wie ich war – nicht länger akzeptiert wurde. Die Zukunft sah düster aus für mich. Aber ein richtiger Schock war es doch, das sogar Naruto gemerkt hatte, was mit mir los war. Nur warum hatte er es unser Geheimnis genannt? Wollte er mich vielleicht aus Mitleid schützen? Und Itachi hatte dann solange gebohrt, bis er alles wusste.

Ich seufzte. „Also gut. Es stimmt. Aber – was soll ich denn machen.“

Plötzlich überkam mich verzweifelte Wut.

„Was sollte ich deiner Meinung nach denn machen? Hast du eine Ahnung wie es sich für mich anfühlt, ständig in seiner Nähe zu sein, aber nicht – aber nicht ...“ meine Stimme versagte. Ich wusste genau was ich fühlte und dachte, aber ich hatte keine Ahnung wie ich es ausdrücken sollte.

„Einfach den Mund halten, das hättest du tun sollen," kam es eiskalt von Itachi. „Genau wie ich. Oder denkst du, mir geht es anders?“

Verblüfft sah ich auf, mein Gesicht war nass, ich hatte nicht mal bemerkt, das mir Tränen gekommen waren. Ich glaubte, mich verhört zu haben. Ihm - ging es genauso?

„Dir...Du...Dir geht es auch so? Ich meine, wegen...Naruto...du fühlst...auch so, wie ich?“

Itachi nickte ernst.
 

Mit verschränkten Armen und mein kaputtes Bein weit von mir gestreckt saß ich vorm PC-Tisch. Was zum Teufel ging hier vor? Was verschwiegen mir die beiden? Und warum? Es war ja nicht so, dass ich schwer krank war und in den letzten Zügen lag. Außerdem waren wir eine Familie, und dass bedeutete auch, das man Probleme und Schwierigkeiten gemeinsam löst. Mutter hatte uns das immer wieder eingebläut. Also – was sollte das nun, grübelte ich. Zusammenhalt sei das Wichtigste, hatte sie uns beigebracht. Freunde und Feinde kamen und gingen, aber die Familie, die bleibt. Und wenn man in Not sei, müsse man sich auf die Familie verlassen können, darauf, dass die Familie immer für einen da sei, egal um was es geht.

Irgendwie sackte mein Kopf immer weiter runter, mein Kinn lag mittlerweile schon auf der Brust, aber gleichzeitig war ich auch verärgert.

Na gut, dachte ich. Wenn sie es so haben wollten, wenn sie mich ausschlossen, aus der Familie, dann sollten sie es meinetwegen auch so kriegen. Sollten sie mich doch ignorieren, von mir aus. Aber das konnte ich auch. Mein Entschluss stand fest. Ich würde genauso handeln. Behaltet eure kleinen dummen Geheimnisse doch für euch, ich rede jedenfalls niemals wieder ein Wort mit einem von euch Beiden.

Mikoto greift ein

Mikotos Sicht
 

Ich hasste kochen. Ein undankbarer Job. Man stellt sich bei der Hitze in die Küche, mit den ganzen Geräten die zusätzliche Hitze ausstrahlen, während man kocht, stellt sich gedanklich ein einigermaßen gesundes Menü zusammen und macht sich an die Arbeit. Und egal, was es ist, am Ende läuft es darauf hinaus, dass man bei Tisch nur Gemeckere und Nörgelei hört.

„Ich mag keine Truthahnwurst,“ hört mein geschultes Mutterohr egal aus welcher Entfernung von dieser Seite. Oder ein lautes, „Igitt, was ist das? Also das esse ich nicht,“ von der anderen Seite.

Auch vorwurfsvolle Blicke bekommt man zugeworfen, die zu sagen scheinen, liebst du mich nicht mehr, Mama?

Das gemeinsame Mittagessen ist immer ein halber Weltuntergang. So könnte sich der anfühlen.

Irgendeine schlimme Sache.

Wie gesagt, ich hasse kochen. Darum, das muss ich zu meiner Schande zugeben, gehe ich auch manchmal einfach bei einem Burgerladen vorbei. Allerdings wusste ich auch von meinem Kurs über gesunde Ernährung, das Burger nicht so schlecht sind, wie ihr Ruf, vorausgesetzt, man lässt die Mayonnaise weg.

Aber das heute, - war viel schlimmer.

Ich saß mit meinen Söhnen am Esstisch und keiner sagte irgendetwas.

Beunruhigt fragte ich, „schmeckt es euch nicht?“

„Doch.“

„Sehr gut.“

„Prima.“

Das war nun nicht mehr witzig. Ich legte besorgt mein Besteck zur Seite und musterte meine drei Söhne nach irgendwelchen Krankheitssymptomen, sowie Anzeichen von Prügeleien oder Mobbing oder gar ...Drogen? Mist das alle nach unten sahen, so das ich ihre Augen nicht sehen konnte. Oder taten sie das mit Absicht?

Nein, wohl eher nicht.

Die Stimmung allgemein war sehr negativ. Man hätte liebend gerne die Teller weggeräumt nur, um in einen anderen Raum flüchten zu können. Die Luft war wirklich zum Schneiden dick.

Probehalber öffnete und schloss ich meine Hand. Ich meine, hätte bei der Luft ja schwieriger sein können, als normalerweise.

Mein Blick fiel auf Naruto. Er sah stur auf seinen Teller und stocherte in seinem Essen herum. Ab und zu nahm er einen Bissen zu sich und es schien ihn einige Mühe zu kosten. Entweder der hatte heimlich genascht, keinen Hunger oder es schmeckte ihm nicht. Aber normalerweise hätte er sich dann beschwert. Normalerweise.

Dann sah ich zu Sasuke. Der sah auch auf seinen Teller und aß, wenn auch ziemlich langsam. Ab und zu sah er auf und schaute fragend zu Naruto, um dann sofort und mit hochrotem Kopf wieder auf seinen Teller zu sehen. Darauf konnte ich mir überhaupt keinen Reim machen.

Ich sah zu Itachi. Der stocherte nicht, der erschlug sein Essen schon fast, und ich musste mich beherrschen um nicht zu sagen, hör auf, Itachi, das ist schon tot. Er aß schnell, eigentlich stopfte er alles in sich rein, ohne Rücksicht auf Verluste und blickte relativ häufig mit funkelnden Augen zu Sasuke, so dass man Angst bekommen konnte, schüttelte dann den Kopf und hieb wieder auf seinen Teller ein.

Ich lehnte mich zurück und seufzte.

Am besten, ich nahm mir jeden einzeln vor.
 

Das Essen verlief weiterhin schweigend und jeder schien sich zu beeilen um fertig zu werden und von dannen zu eilen.

Ich brachte das Geschirr in die Küche und räumte den Spüler ein, während ich überlegte, zu wem ich als Erstes gehen sollte.

Es wäre ganz gut, Itachi zu beruhigen, aber – das konnte auch nach hinten losgehen, besser er beruhigte sich selbst schon mal etwas.

Naruto hatte bedrückt ausgesehen und stur zugleich.

Und bei Sasuke hatte ich überhaupt keine Idee, was mit ihm los sein könnte.

Naruto war mein Jüngster und wenn man wusste, wie man ihn zu nehmen hatte, auch der Zugänglichste. Ja, wenn ich etwas herausfinden konnte, wohl am Ehesten von ihm.

Ich beschloss, ihnen noch etwas Zeit zu geben und beschäftigte mich mit irgendwelchem Haushaltskram. Unsere Putzfrau würde sich sicher freuen, wenn sie am Nachmittag kam.
 

Naruto
 

Ich drehte mich im Kreis. Auf dem Bürostuhl sitzend. Es war noch lange nicht vier Uhr und um ehrlich zu sein, ich wusste nicht, ob ich überhaupt online gehen sollte. So schlecht, wie ich drauf war. Natürlich, Itachi und Sasuke hatten ihre eigenen Sachen, Privatsphäre und so, das wusste ich ja und akzeptierte es auch. Ich würde auch nicht wollen, dass sie sich ungefragt in meine Angelegenheiten mischen. Aber das sich die beiden zusammen getan hatten und mich ausschlossen – nee, das war nicht okay. Es fühlte sich wie Verrat an. Wahrscheinlich übertrieb ich sogar maßlos und ihr Geheimnis war irgendetwas total Blödes, trotzdem konnte ich nichts daran ändern, das es sich einfach scheiße anfühlte.

Ich stöhnte laut auf und entschloss mich, doch noch online zu gehen. Vielleicht hatte ich ja eine Nachricht, die mich ein wenig aufmunterte. Oder – bei meinem Glück – einen Kettenbrief, der mir ewigen Wohlstand versprach oder ein Leben in der Gosse, je nachdem.

Zu meiner Überraschung war Julia online. Mist, hoffentlich hatte sie mich nicht gesehen, ich wollte mich schon wieder ausloggen, als sich das Chatfenster öffnete.

„Hi.“

Shit, was jetzt? Am besten, ich – nein, Moment mal, das war ja, als ob sie auf mich gewartet hätte. Da konnte ich sie schlecht abwimmeln.

„Hi.“

„Ich hab auf dich gewartet.“

Also wirklich. „Warum? Was ist denn?“

„Es klingt vielleicht blöd, aber ich brauche jemandem zum Reden, ich fühl mich schrecklich.“

Genau wie ich. Das musste wirklich eine Seelenverwandte sein.

„Warum, was issn passiert?“

„Mein Bruder hat sich in meinen Bruder verliebt. Er – na ja, wie soll ich ihm helfen? Er ist total unglücklich.“

„Hä? Welche Brüder haben sich verliebt?“

„Ich hab zwei Brüder. Und mein ältester Bruder hat sich in meinen jüngeren verliebt.“

Ich musste den Satz ein paarmal lesen, um ihn zu begreifen und brauchte dann nochmal etwas Zeit, um zu verstehen um was es überhaupt ging. Na gut, da fühlte sie sich wohl hilflos aber es betraf sie ja nur indirekt.

„Bist du noch da?“ wurde ich gefragt.

„Ja.“ Ich überlegte, wie ich sie trösten sollte. „Bestimmt keine schöne Situation für dich, aber so was liest man doch dauert in der Zeitung, das klärt sich schon. Irgendwie.“

„Meinst du?“

„Ja. Spätestens dann, wenn sich dein älterer Bruder in jemand anders verliebt. Ähm – er ist schwul? Wie alt isser?“

„Fünfzehn.“

„Bestimmt nur so eine Phase,“ schrieb ich und kam mir wie ein Erwachsener vor, die auch solche Ratschläge gaben, weil sie es nicht ernst nahmen. Deswegen fügte ich hinzu: „Natürlich ist das ne schwierige Situation.“

Das war auch nicht besser.

„Und du?“

„Was meinst du?“

„Du hast auch zwei Brüder, oder?“

O ja, dachte ich verärgert.

„Nicht mehr,“ tippte ich wütend.

„Nicht mehr?“

„Nein, die beiden haben ein Geheimnis, das sie mir nicht verraten wollen. Aber – ist mir egal. Das lässt mich vollkommen kalt. Wenn sie mich ausgrenzen wollen, von mir aus. Juckt mich nicht die Bohne.“

„Was für ein Geheimnis?“

„Ich hab doch gesagt, sie verraten es mir nicht, also woher soll ich das wissen?“

Oh, wie gedacht, es war keine gute Idee online zu gehen. Jetzt ließ ich meine Wut auch noch an Julia aus, die sich große Sorgen um ihren verrückten Bruder machte.

Gerade als ich mich entschuldigen wollte, klopfte es an der Tür.

„Naruto, ich möchte mit dir reden.“

„Sorry, muss off, meine Mutter kommt,“ tippte ich schnell. Wahrscheinlich sah das so aus, als wolle ich mich aus dem Staub machen. Die Art und Weise gefiel mir zwar nicht, aber ich war tatsächlich ganz froh, nicht länger mit Julia chatten zu müssen, das Mädel hatte mich sogar noch mehr runter gezogen. Ich hatte nicht mal eine Ahnung wieso.

Die Stunde der Wahrheit

Ich klappte den Laptop zu. Nebenan hörte ich meine Mutter fragen, ob sie reinkommen dürfe und Naruto brummte, wenn es unbedingt sein muss.

Also der Blödmann hatte überhaupt keine Ahnung. Ich hätte Itachi umbringen können. Ein Geheimnis, wie? Okay, das hatten wir tatsächlich. Wurde Zeit, das es ans Licht kam.
 

Mutter kam rein, lächelte mich freundschaftlich an, setzte sich dann auf mein Bett und klopfte mit der Hand auffordernd neben sich. Mein abweisendes Gesicht ignorierte sie dabei völlig. Ich seufzte. Es hatte keinen Sinn, weiterhin reserviert zu bleiben, ich wusste aus Erfahrung, das mich das nur Nerven kostete und am Ende blieb ich ohnehin der Verlierer. Um ehrlich zu sein, oft fühlte ich mich sogar tatsächlich besser, wenn ich mit ihr gesprochen hatte.

Also stand ich auf und setzte mich zu ihr. Gedanklich war ich schon am Überlegen, wie ich ihr meine Enttäuschung begreiflich machen sollte.

„Naruto, mein Schatz. Es ist mir natürlich nicht entgangen, das irgendwas im Busch ist.“

Ein letzter Versuch die Stellung zu verteidigen. „Was soll denn im Busch sein?“

„Das möchte ich von dir wissen. Du weißt doch, wovon ich rede!“ stellte sie fest.

„Hm. Ja. Na ja. Es ist eigentlich nichts. Bin nur schlecht gelaunt und so.“

„Schön das es nichts Ernstes ist. Freut mich wirklich, das zu hören.“

„Nichts Ernstes? Und ob das ernst ist. Ein Vertrauensbruch. Genau,“ empörte ich mich.

Aufmerksam sah sie mich an.

Mist, verplappert.

Ich sah wieder auf meine gefalteten Hände. „Itachi und Sasuke verschweigen mir etwas,“ sagte ich leise.

Nun war sie doch überrascht. „Woher willst du das wissen?“

„Ist doch egal. Ich hab´s jedenfalls raus gefunden.“

„Was genau raus gefunden?“

Ich konnte mich irren, aber ihre Stimme klang nicht mehr so sicher wie zuvor.

„Frag doch die beiden. Und wenn du das tust, frag gleich auch noch, wieso sie mich nicht mehr als Bruder betrachten.“ Ich hatte Mutter jetzt angesehen und sah nun ganz deutlich, dass sie eine Spur blasser wurde.

Th, und ich hatte gedacht, es käme ein Spruch wie, du übertreibst schon wieder, oder sei doch nicht immer so stur so schnell beleidigt, oder auch, vielleicht geht es um ein Mädchen, du bist eben der Jüngste. Aber nichts dergleichen.

„Ja, ja das werde ich tun,“ meinte sie nur und wollte aufstehen. Dann überlegte sie es sich nochmal anders und nahm mich fest in den Arm. „Du weißt, ich liebe dich, also keine Sorge.“

Irgendwie machte mir genau das Sorgen.

Schließlich stand sie auf und ging. Leise schloss sie die Tür hinter sich.

Komisch, dachte ich. Eindeutig komisch. Normalerweise nahm sie mich ins Gebet nicht so empfindlich zu sein und mit Sasuke sprach sie anschließend ein ernstes Wort.

Ich konnte kaum hören, wie sie bei Sasuke ins Zimmer ging. Sie klopfte weder, noch sagte sie, dass sie jetzt reinkommen würde. Ich hörte nur die Tür auf und wieder zugehen.
 

„Sasuke.“ Meine Mutter blieb mit dem Rücken zur Tür stehen. „Naruto hat mir erzählt, du und Itachi, ihr beiden hättet ein Geheimnis vor ihm??“

„Ja.“

„Und – welches?“

„Das solltest du doch am allerbesten wissen, oder?“

Sie wurde kreideweiß und sackte ein wenig in den Knien ein. Sofort taten mir meine Worte schon wieder leid und ich war mit einem Satz bei ihr um sie zu stützen. „Setz dich doch, Mutter.“

„Ja. Ja, danke.“

Ich half ihr aufs Bett. Nach einer Weile ging es ihr besser. „Ich – möchte dennoch hören, was für ein Geheimnis ihr habt.“

Das ärgerte mich schon wieder. Wann hatte sie denn wohl vorgehabt uns die Wahrheit zu sagen? Hatte sie überhaupt eine Vorstellung wie sehr ich unter meiner Liebe zu Naruto zu leiden gehabt hatte, und es auch jetzt noch hatte?

„Wir wissen, das Naruto – nicht unser leiblicher Bruder ist. Und wir warten schon seit Jahren darauf, das du es ihm erzählst. Aber – nichts passiert. Was ist los? Ist er der Sohn eines Yakuza, oder was? Wolltest du es uns überhaupt irgendwann mal wissen lassen oder...“

„Sei still. Du weißt überhaupt nichts,“ fuhr sie mir scharf über den Mund.

Mit so einer heftigen Reaktion hatte ich nun doch nicht gerechnet.

„Dann, erzähl mir doch...was ist passiert?“

Plötzlich liefen meiner Mutter Tränen über die Wangen. Sie wischte sie mit dem Ärmel wieder weg.

„Ja, ich denke, die Stunde der Wahrheit ist gekommen. Kommt in zwei Stunden ins Wohnzimmer. Ich erzähle euch allen, was passiert ist. Ihr habt auch ein Recht darauf, es zu wissen, nicht nur Naruto. Sag Sasuke – ist Naruto nun ein Fremder für dich?“

„Nein. Nein, um Gottes Willen. Wie kommst du nur darauf, auf keinem Fall.“

Sie nickte nur, stand auf und ging dann die Treppe hinunter.
 

Ich rief meinen Mann an und schilderte ihm die Situation. Außerdem brauchte ich ihn zur seelischen Unterstützung. Das Ganze fiel mir schwerer als gedacht und ich musste zugeben, trotz aller guten Vorsätze es eines Tages zu sagen, hätten Sasuke und Itachi es nicht herausgefunden, ich hätte es wohl niemals gesagt. Vielleicht am Sterbebett, aber sonst...

Zwei Stunden später war die komplette Familie im Wohnzimmer versammelt. Ich setzte mich so hin, dass ich jedem ins Gesicht sehen konnte. Am meisten fürchtete ich mich vor Narutos Reaktion. Aber da musste ich jetzt durch. Es fühlte sich schrecklich an.
 

„Ich – bin aufgewachsen mit einer besten Freundin. Wir waren fast wie Schwestern. Oder besser gesagt, wir standen uns so nahe wie Schwestern. Kushina Uzumaki und ich. Zusammen gingen wir in den Kindergarten, in die Schule und auf die Universität, lernten unseren ersten Freund kennen, gingen in die Tanzschule, auf Parties aber am liebsten waren wir einfach nur zu zweit. Dann heirateten wir beide. Eine Doppelhochzeit. Ein Jahr nachdem du Sasuke geboren warst bekam Kushina auch ein Kind. Einen Jungen. Natürlich übernahmen wir auch gegenseitig die Patenschaft für unsere Kinder. Und dann...“ meine Stimme versagte. Jahrelang hatte ich nicht geweint, nun brach es wie ein Wasserfall aus mir hervor.

„Kushina und Minato kamen ums Leben,“ erzählte mein Mann weiter. „Natürlich beantragten wir das Sorgerecht für den Jungen und ein Jahr später adoptierten wir ihn.“

„Wah – und wo ist der Typ?“ wollte Naruto wissen.

„Idiot.“

„Nenn mich nicht Idiot, und überhaupt mit dir rede ich ohnehin nicht mehr, Blödmann. Du bist nicht mehr mein Brud...“

Naruto schien ein Licht aufzugehen.

Vorher hatten alle mich angesehen, nun lagen alle Blicke auf Naruto.

Langsam stand er auf und humpelte wortlos aus dem Zimmer.

Ich sprang auf, um ihm zu folgen wurde aber von meinem Mann zurückgehalten. „Gib ihm erst mal etwas Zeit.“

Danach

Ich fühlte mich total benommen, als ich auf mein Zimmer ging. Als wäre ich in einem schlechten Traum gefangen. Einem Albtraum. Und obwohl ich wusste, es war keiner hoffte ich doch, ich würde aufwachen. Mein Gehirn fühlte sich an, als wäre es in Watte gepackt. Ich setzte mich aufs Bett.

Ein Teil von mir konnte glasklar denken. Es erschien irgendwie alles einen logischen Sinn zu ergeben. Mein Aussehen zum Beispiel. Aber auch unsere verschiedenen Charaktere und – das musste ich zugeben, der Unterschied was die Intelligenz zwischen den beiden anderen, als Brüder konnte ich sie irgendwie nicht mehr bezeichnen, alles in mir sträubte sich dagegen, und mir betraf. Und noch etwas war mir absolut klar. Itachi und Sasuke hatten es die ganze Zeit über gewusst. Der einzige der keine Ahnung gehabt hatte, war ich. Und die Leute aus der Schule? Wussten die es auch? Vermutlich. Wahrscheinlich lachten sie hinter meinem Rücken auch noch. Die Lehrer sowieso. Darum behandelten mich auch alle so – anders.

Wer bin ich überhaupt? Und was hab ich mit den Leuten hier zu schaffen? Eine Freundin meiner Mutter. Meiner Mutter, aber sie, Mikoto war nicht meine Mutter. Wer waren meine Eltern eigentlich? Und – wie waren sie ums Leben gekommen? Ein Unfall? Warum und wieso hatte ich überlebt? Wann?

Ich fühlte mich plötzlich wie ein Fremder, ein Eindringling. Mikoto hatte gesagt, sie hätten mich adoptiert, weil sie die Patenschaft für mich übernommen hätten. Meiner Mutter zuliebe, ihrer besten Freundin, aber mit mir persönlich hatte das Ganze nichts zu tun.

Und jetzt? Am liebsten wäre ich einfach davon gelaufen. Einfach los rennen. Aber ich hatte keine Ahnung, wohin.

So klar ein Teil von mir alles sah, was ich unerklärlicherweise bisher nicht gesehen hatte, so betäubt war der andere Teil. Dieser andere Teil fühlte sich so unendlich hilflos und einsam. Fast wie ein Baby. Oder zumindest ein Kleinkind.

Ich legte mich auf mein Bett – war das überhaupt mein Bett – und rollte mich zusammen.
 

„Ich mache mir große Sorgen um Naruto. Vielleicht sollte ich doch hochgehen und nach ihm sehen?“ Meine Hände zitterten.

„Nein, Mikoto, ich würde ihm ja auch gerne helfen, aber ich glaube nicht, dass irgendeiner von uns im Moment eine Hilfe sein würde. Es klingt vielleicht hart, aber da muss er alleine durch. Jedenfalls fürs Erste.“

„Mutter, du hast meiner Meinung nach viel zu lange gewartet.“

„Was willst du damit sagen, Sasuke?“

„Meine Güte, was wohl. Hättest du uns das erzählt oder zumindest ihm, als er ich sag mal fünf oder sechs Jahre alt war, wäre das Ganze kein Problem gewesen. Er hätte es verstanden und würde sich jetzt nicht so Scheiße fühlen. Ganz einfach.“

„Fünf oder Sechs? Sasuke, da war er doch ein kleines Kind. Weißt du, was du da sagst?“

„Natürlich, von mir aus auch mit sieben, aber er hätte es verstanden. Du wirst lachen, aber gerade als Kind kann man mit so etwas viel besser umgehen, als wenn man in der Pubertät ist und ohnehin auf der Suche nach sich selbst. Sozusagen. Und dann kommt so was.“

Mutter fing an zu weinen und Itachi warf mir einen wütenden Blick zu. Gut, zum weinen hatte ich sie nicht bringen wollen, ich war wohl etwas zu hart gewesen. Aber bevor ich mich, wie beabsichtigt, entschuldigen konnte, fühlte ich mich am Oberarm gepackt und hochgezogen.

Itachi war es, der mich grob packte, hochzog und in den Nebenraum schleifte.

„Bist du noch bei Trost? Es ist schwer genug für Mutter.“

„Aber – ich hab doch Recht, meinst du nicht? Es ist auch schwer für Naruto und wir können ihm nicht mal helfen. Zumindest nicht im Augenblick.“

Itachi ließ mich los und sah mich nachdenklich an.

„Und außerdem ist alles nur deine Schuld,“ fuhr ich aggressiv fort.

„Meine?“

„Du – du mit deinen Blutgruppen. Du warst es doch, der es herausgefunden hat?!“

„Ich hab aber nicht gesagt, das du Mutter sagen sollst, sie soll es Naruto sagen.“

„Und wie hast du es dir vorgestellt mit diesem Wissen zu leben?“ wollte ich wissen. „Irgendwann wäre es einem von uns heraus gerutscht. Außerdem – Naruto hat ein Recht darauf es zu wissen, oder etwa nicht?“

„Ja, schon. Aber bisher war doch alles gut. Es hätte nicht unbedingt jetzt sein müssen.“

„Wann dann? Was – wenn etwas passiert wäre? Würden wir es dann nicht vielleicht bereuen, ihm nie die Wahrheit gesagt zu haben?“

„Bist du sicher, das du nur an Naruto gedacht hast? Nicht etwa auch an dich?“ fragte Itachi mit hochgezogener Augenbraue.

„Was – soll das heißen?“ Ich fühlte, wie mir das Blut in den Kopf stieg.

„Damals“, fing Itachi bedeutungsvoll an – ich wusste schon, was kommt und ging dazwischen bevor er den Satz zu ende bringen konnte.

„Du sagtest selbst, es sei eine Art Schwärmerei oder so, ich bin schließlich nicht schwul.“ Im gleichen Moment als ich es sagte, wusste ich auch, das es eben keine Schwärmerei war. Aber ich wusste auch, das Narutos Gefühle nichts damit zu tun hatten, ob ich sein leiblicher Bruder war oder nicht. Verzweiflung machte sich in mir breit. Betreten sah ich zu Boden.

Itachi seufzte schwer.

„Ich hab das Gefühl, als würde unsere Familie zerbrechen.“

„Vielleicht tut sie das sogar,“ flüsterte ich leise. Itachi hörte mich dennoch.

„Ja. Vielleicht. Lass uns fürs Erste nach Mutter sehen. Sie fühlt sich sicher schrecklich. Zum einen weil sie an ihre Freundin denkt, zum anderen, weil du ihr diese haltlosen Vorwürfe gemacht hast.“

Itachi hatte recht. Aus irgendeinem Grund hatte ich geglaubt, Naruto schützen zu müssen, obgleich ich der Auslöser für das Ganze gewesen war, und ungerechter weise meine Mutter angegriffen. Es wurde höchste Zeit für eine Entschuldigung.

Rückzug

(Naruto)

Ich löste den Verband. Probehalber trat ich mit dem Fuß auf. Ein kurzer Stich durchfuhr meinen Knöchel. Gut. Es tat kaum noch weh.

Erst zwei Tage, die sich aber wie zwei Jahre anfühlten, waren vergangen seit ich erfahren hatte, das ich im Grunde eine Lüge gelebt hatte und es wurde mit jeder Stunde einfach immer unerträglicher. Ich fühlte mich belogen und betrogen und kam mit der Tatsache, adoptiert zu sein einfach überhaupt nicht klar. Irgendwie fehlte mir plötzlich jede Lebensfreude und ich hatte zu gar nichts mehr Lust.

Aber die Krönung des Ganzen sollte erst noch passieren.
 

(Sasuke)

Wir hatten uns entschlossen, Naruto Zeit zu geben. Es war viel härter für ihn, als ich gedacht hatte. Er blieb zwei Tage lang in seinem Zimmer. Dann kam er wieder raus und saß eines morgens wieder mit uns am Frühstückstisch. Ich und nicht nur ich, dachte er hätte sich wieder ein gekriegt. Schließlich war es ja keine Tragödie. Er war nicht von seinen Eltern verstoßen oder misshandelt worden oder ähnliches.
 

Ich hatte mich bei meiner Mutter noch am gleichen Abend entschuldigt und sie hatte mir und Itachi noch mehr von Narutos wirklichen Eltern erzählt. Sie holte auch noch ein Fotoalbum aus einem abgeschlossenen Fach aus dem Schrank und zeigte uns Bilder. Auch ein Foto, auf dem meine Mutter Naruto bei seiner Taufe auf dem Arm hielt, war dabei. Im Hintergrund standen seine Eltern zusammen mit meinem Vater, der mich hochgenommen hatte.

Seine Mutter hatte lange rote Haare und sah ungemein sympathisch aus. Ihr Name war Kushina und Mutter´s Stimme war voller Trauer, als sie von ihr erzählte und dann wiederum lachte sie manchmal, wenn sie sich an etwas Lustiges erinnerte. Große Ähnlichkeit hatte sie nicht mit ihm. Ich sprach Mutter darauf an, und sie war der gleichen Meinung, allerdings, so sagte sie, sei er ihr vom Charakter sehr viel ähnlicher, als seinem Vater. Kein Wunder, das sie ihn so gerne mochte, dachte ich bei mir. Vielleicht auch kein Wunder, das ich mich in ihn verliebt hatte. Sein Vater war sehr gutaussehend und sah aus wie ein Typ mit dem man Pferde stehlen konnte. Naruto war vom Äußeren fast sein komplettes Ebenbild. So also würde er in ein paar Jahren aussehen. Nicht übel.

Ich ließ mir ein paar der Fotos geben, weil ich davon ausging, das mich Naruto, wie so oft, fragen würde ob er bei mir schlafen könne. Bei der Gelegenheit wollte ich ihm die Bilder zeigen und da er sicher neugierig sein würde, ihm auch alles was ich von Mutter erfahren hatte, erzählen. Und dann war wieder alles gut.

Aber – das passierte nicht.

Er blieb einfach zwei Tage und Nächte in seinem Zimmer, ging weder online, noch war Musik oder Fernsehen oder gar seine Stimme zu hören, also rief er auch niemanden an. Es war, als wäre er überhaupt nicht da.

Meine Mutter machte sich größte Sorgen, weil er noch nicht mal zum Essen herunter kam oder sich etwas zu Trinken holte. Mein Vater meinte, er würde vielleicht Wasser aus dem Badezimmer trinken, aber Mutter sagte, wenn er morgen nicht kommt, ruf ich einen Arzt.
 

Und nun saß er endlich wieder da. Schweigend zwar, und er hatte sich auch auf einen anderen Stuhl gesetzt, als auf seinen üblichen Stammplatz, den er immer mit Händen und Füßen verteidigt hatte, aber er saß gemeinsam mit uns am Tisch. Die Frage, was für ein Brot er wolle beantwortete er nicht. Stattdessen griff er schweigend nach einem Brötchen und aß es trocken. Mutter sagte nichts dazu. An ihrem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, wie sehr sie dadurch verletzt war und auch besorgt.

Ich ärgerte mich darüber, wie Naruto sich anstellte und nahm mir vor, auf dem Weg zur Schule ein ernstes Wort mit ihm zu reden. Der Kerl brauchte wohl einen Tritt in den Allerwertesten, um wieder klar im Kopf zu werden.

Als Naruto aufstand tat ich es ihm gleich und ging einfach hinter ihm aus der Tür.

„Bleib stehen, Naruto,“ forderte ich ihn auf.

Mit dem Rücken zu mir blieb er stehen und das ärgerte mich noch mehr.

„Warum quälst du meine Mutter so? Du solltest lieber dankbar sein, das sie dich aufgenommen hat. Wo wärst du denn sonst, hä? Im Heim vermutlich und vielleicht noch kriminell dazu. Also geh wieder rein und entschuldige dich gefälligst.“ Ich hatte mit Absicht etwas härter mit ihm gesprochen um ihn wachzurütteln.

Naruto drehte sich zu mir um und ich erschrak wirklich als er mich mit diesem leeren Blick ansah. Im gleichen Moment wurde mir bewusst, das ich – wieder mal – einen Fehler begangen hatte. Wortlos ging Naruto zurück ins Haus, nachdem er geklingelt hatte, und sagte zu meiner Mutter als sie öffnete: „Entschuldigung wegen den ganzen Unannehmlichkeiten.“

Bevor sie noch etwas sagen konnte war er schon wieder losgezogen und lief zur Schule. Kein Schlüssel, kein Bus, kein Fahrrad. Das war schlecht. Zum ersten Mal kam es mir in den Sinn, das meine Mutter Recht hatte. Mit Zeit allein war es vermutlich nicht getan. Es sah im Moment so aus, als bräuchte er tatsächlich einen Arzt.

Ich brauche Abstand

Das, was Sasuke gesagt hatte, wollte einfach nicht mehr aus meinem Kopf und auch nicht aus meinem Herzen verschwinden.

Es tat weh. Und eigentlich hatte er nur mein eigenes Empfinden bestätigt. Nachdenklich lief ich den Weg zur Schule entlang, aber je näher ich ihr kam, desto langsamer wurden meine Schritte. Ich wollte nicht da rein. Und zurück gehen wollte ich auch nicht. Ich wollte irgendwo anders hin. An einen Ort, wo Platz für mich war, wo ich wirklich hingehörte. Den musste es doch geben.

Sei Dankbar, wo wärst du sonst heute?

Genau. Wo wäre ich sonst heute. Sicher an dem Ort, an dem ich sein sollte.

Anstatt weiter gerade aus zu laufen, bog ich nach links ab. Fünfhundert Meter weiter gab es eine Bushaltestelle, die war mein Ziel. Oder besser gesagt, der Bus, der von dort in die Stadtmitte Richtung Rathaus fuhr.
 

Auf dem Fahrplan stand, dass der nächste Bus schon in fünf Minuten kam. Ich kramte meine Fahrkarte aus der Tasche, als mir mehrfach auf den Rücken geklopft wurde. So etwas mochte ich überhaupt nicht. Verärgert wirbelte ich herum, um dem Missetäter meine Meinung zu sagen.

„Hoi, Naruto. Was machst du hier? Schule schwänzen?“ Kiba strahlte über das ganze Gesicht, wahrscheinlich vor Freude mich erwischt zu haben.

Natürlich war mein erster Impuls ihn anzuschreien, dass ihn das doch wohl überhaupt nichts anginge, aber plötzlich wurde ich unsicher. Wusste Kiba auch Bescheid? Was wenn ja?

„Ich – nein, ich geh zum Arzt.“

Sein Grinsen verschwand. „Wieso, was is´n los mit dir?“

„Ähm, ich fühl mich nicht so gut, das ist alles.“ Ich drehte mich wieder um. Wenn ich jetzt mit einem nicht reden wollte, dann war das Kiba. Der würde mich ohnehin nur verraten.

„Hm. Soll ich dich begleiten? Du siehst nicht so gut aus!“

Was sollte das denn werden? Auf Mitleid konnte ich verzichten.

„Kiba, kümmer dich einfach um deinen eigenen Scheiß.“

„Aha. Das hat man also davon, wenn man seine Hilfe anbietet. Aber von einem wie dir kommt das ja nicht gerade überraschend. Wieso frag ich überhaupt? Th.“

„Von einem wie mir, was?“

Kiba kam mir auf einmal ganz fremd vor. Ich hatte das komische Gefühl, als würde sich meine gesamte Vergangenheit in Luft auflösen. Und aufhören, zu existieren.

Erleichtert erkannte ich, das der Bus um die Ecke kam und gleich da sein würde.

Zehn Minuten später stieg ich beim Rathaus aus. Alle Busse, egal in welche Richtung sie fuhren, kamen irgendwann am Rathaus an. Das war sozusagen die Endstation.

Nachdenklich stieg ich die Stufen nach oben, lief über den sonnenbeschienenen Parkplatz und ging durch die sich automatisch öffnende Eingangstür. Ein kleines Glashäuschen stand unten im Erdgeschoss, wo man Informationen bekommen konnte, oder auch was abgeben, je nachdem. Ich war nicht zum ersten Mal hier, aber noch nie aus so einem – schlimmen – Grund.

Aber ich brauchte Abstand. Das war eigentlich das Einzige, was ich ganz sicher wusste.

„Ja, bitte?“ wurde ich angesprochen.

„Ich will zum Jugendamt,“ antwortete ich tonlos und kam mir vor, wie ein Schaf das zum Schlachter geführt wird.

„Zehnter Stock.“

„Danke.“

Zehnter Stock? Da würde ich mal lieber den Fahrstuhl nehmen.
 

/Sasuke
 

Nach der Schule blieb ich noch im Saal sitzen und machte schon mal meine Hausaufgaben. Wenn Naruto nicht früher nach Hause gegangen war, hatte er eine Stunde später Schluss, als ich.

Ich hatte mir vorgenommen, verständnisvoller zu sein. Es war im Augenblick schließlich für niemanden von uns einfach. Und ich durfte nicht zu viel von ihm verlangen. Immerhin war es Naruto. Von dem konnte man eben nicht viel erwarten. Im Nachhinein hätte mir eigentlich klar sein müssen, dass es ihm den Boden unter den Füssen wegziehen würde, sobald er seine Sicherheit verlor. Genau wie in meinem Traum letzte Nacht. Naruto und ich waren beide gemeinsam über rote, staubige Erde gelaufen. Nichts wuchs hier. Und seltsamerweise hatten wir unsere Schultaschen dabei, obwohl weit und breit kein Baum und kein Haus stand, geschweige denn eine Schule. Dennoch hatten wir zusammen gelacht und Spaß gehabt. Bis plötzlich unter Naruto der Boden nachgab. Er brach ein und sauste wie im Schnellzug nach Downtown ohne einen Ton von sich zu geben nach unten, immer weiter, während ich hilflos oben stand und immer wieder verzweifelt seinen Namen schrie, selbst, als ich ihn nicht mehr sehen konnte.

Schweißgebadet war ich aufgewacht, weil Itachi mich mit ernstem Blick schüttelte. Mir wurde klar, das ich nicht nur im Traum geschrien hatte. Ich schluckte und sagte: „Nur ein schlechter Traum. Bin okay.“
 

Ich hatte es jetzt nicht mehr eilig, ihn wissen zu lassen, das ich ihn liebte. Im Moment war es wichtiger, viel wichtiger, meinen Bruder wieder zu bekommen. Und wenn er nicht reden wollte, dann würde ich eben schweigend mit ihm nach Hause laufen.

Ausnahmsweise war ich meinem Chemielehrer mal dankbar dafür, dass er uns immer so viele Hausaufgaben gab. So konnte ich mich ablenken und die Zeit verging wie im Fluge, als es auch schon klingelte. Ich packte meinen Krempel zusammen, steckte ihn in die Tasche und lief über den Pausenhof zum Nebengebäude.

Narutos Klassenkameraden beeilten sich, aus der Schule zu kommen. Ich hielt nach blonden Haaren Ausschau. Wahrscheinlich trödelte er wieder, oder hatte wieder mal etwas nicht verstanden, was er sich nach dem Unterricht nochmal von seiner Lehrkraft erklären lassen musste. Typisch.

„Hey, Sasuke. Geht es Naruto besser?“

Ich schrak zusammen, als ich Sakuras Stimme erkannte. Ohne das ich es gemerkt hatte, hatte sie sich hinter mich geschlichen.

„Ähm, klar, wieso auch nicht?“ Hatte Naruto etwa einen Klassenrat einberufen und allen erzählt was los war? Wundern würde es mich nicht. Es wäre nicht das erste Mal, das er in die Offensive gehen würde, wenn er nicht klar kam.

„Schön. Und was machst du hier? Wartest du auf jemanden?“

Ich würde dieses Mädchen wahrscheinlich nie verstehen. „Ja. Sieht so aus, oder? Weißt du, ob Naruto schon nach Hause gegangen ist?“ Vielleicht hatte ich ihn ja verpasst.

Verwundert sah sie mich an. „Weißt du es nicht?“

Was sollte ich nicht wissen? Das er adoptiert war? Aber was hatte das mit der Schule zu tun?

„Er ist heute morgen zum Arzt.“

„Zum Schularzt?“

Sakura schüttelte den Kopf. „Kiba hatte heute morgen noch etwas zu erledigen und kam erst zur zweiten Stunde,“ klärte sie mich auf, „er hat erzählt, dass er Naruto an der Bushaltestelle getroffen hat.“

„An der Bushaltestelle? Wieso das denn? Warum hat er nichts gesagt?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Jedenfalls hat er Kiba gesagt, dass er noch zum Arzt wolle. Ich dachte, du wüsstest das.“

„Nein. Nein, das wusste ich nicht.“ Ich überlegte. Vielleicht war es ganz gut, das Naruto zum Arzt gegangen war und sich Hilfe suchte. Wahrscheinlich war er dann schon zu Hause.

„Ah, jetzt erinnere ich mich wieder. Klar, hab ich total vergessen. Entschuldige, Sakura, aber ich mach mich gleich mal auf den Weg und seh nach, wie es ihm jetzt geht.“

Sie nickte. „Sag ihm gute Besserung von mir.“

„Gut. Bis morgen.“

Die Damen vom Jugendamt

//Mikoto
 

Ich hatte mir vorgenommen, die nächste Zeit zu Hause zu bleiben. Unserer Putzfrau half ich sogar bei der mir so verhassten Hausarbeit. Wie immer redete sie sehr viel, erzählte mir den neuesten Tratsch aus der Nachbarschaft. Die Nachbarn waren mir im Moment egal. Im Gegenteil, ich beneidete sie sogar um ihre lächerlichen Probleme. Natürlich erzählte ich Shiho nichts von unseren eigenen Problemen, ansonsten würde sie es bei ihrer nächsten Arbeit ihrer Arbeitgeberin, sofern diese anwesend war, sofort weiter erzählen. Mit dem Ergebnis, das ich in Kürze von jedem einen Besuch zu erwarten hatte.

Sie würden sich auf mich stürzen, wie eine Meute von Katzen auf einen flügellahmen Vogel, mir Wein oder Kuchen mitbringen, sich ins Wohnzimmer setzen, ihr Bedauern ausdrücken und mich ausquetschen wie eine Zitrone. Nein, darauf konnte ich verzichten. Ganz zu schweigen davon, das Narutos Klassenkameraden auch bald Bescheid wussten. Das war vermutlich nicht so gut. Jedenfalls nicht im Moment. Zur Not käme auch ein Umzug infrage, überlegte ich.

Ich musste ihm unbedingt klarmachen, dass ich ihn zwar wegen meiner Freundin aufgenommen hatte, aber das er trotzdem mein Kind war. Zahllose Nächte hatte ich bei ihm verbracht, wenn er krank war, mir Sorgen um ihn gemacht, wenn er schlecht drauf war, oder mich für ihn gefreut, wenn er lachte. Besonders sein unbeschwertes Lachen vermisste ich. Es fühlte sich so schrecklich leer an, ohne ihn und ich sah ständig auf die Uhr, um zu sehen, wann endlich Schulschluss war.

Gegenüber meiner Haushälterin versuchte ich mich so gut es ging, zusammen zu reißen und nickte immer wieder. Wenn sie aufgeregter wurde sagte ich „OH mein Gott.“ Und wenn sie leiser wurde, „oje oje.“

Zwei Stunden später ging sie und ich räumte noch etwas in den Zimmern der Jungs auf. Dann ging ich in unser Arbeitszimmer und versuchte ein neues Spielzeug zu entwerfen. Es sollte etwas Kuscheliges sein, das reden konnte. „Ich hab dich lieb,“ dieser Satz war so abgedroschen.

Wer weiß, wenn ich mein ganzes Herzblut hinein stecke wird es vielleicht ein Verkaufsschlager und eine Hilfe für alle Kinder, die sich aus welchen Gründen auch immer alleine fühlten. Eine ungefähre Vorstellung hatte ich ja, aber die ersten Skizzen landeten allesamt im Mülleimer.

Fugaku rief mich ebenfalls alle dreißig Minuten an. Er meinte es gut, aber im Augenblick nervte es mich nur. Ich wollte nur eines, dass Naruto endlich wieder zuhause war.

Ja, jetzt hatte ich eine Idee. Ich skizzierte eine weibliche und weiche Puppe, die aber nichts mit einer Babypuppe oder gar einer Barbiepuppe zu tun hatte. Sie sollte auch sagen können, ich hab dich lieb, aber auch, du fehlst mir. Ich vermisse dich. Vermutlich war es die erste ältere Puppe. Jedenfalls hatte ich noch keine mütterliche Puppe dieser Art irgendwo gesehen.

Endlich hörte ich das Türschloss und warf fast mein Werkzeug vom Tisch, als ich aufsprang. Moment. Nein, das konnte Naruto nicht sein. Sein Schlüssel lag noch an der Garderobe.

„Mama, bin zuhause.“ Das war Itachi.

„Hallo mein Schatz,“ rief ich zurück und bemühte mich um einen leichten Tonfall. „Hast du Hunger?“

„Ich kann mir selbst was machen. Keine Sorge.“

„In Ordnung.“ Sie wurden so schnell erwachsen. Ich setzte mich wieder an meine Arbeit. Mein Mann rief kurz an, und ich erzählte ihm das ich mit einer neuen Erfindung beschäftigt sei. Ich war gespannt, was er davon hielt, außerdem hoffte ich, er würde jetzt nicht mehr so oft anrufen.

Zwanzig Minuten später klingelte es. Das musste Naruto sein. Er war zu früh, aber das hatte ich schon erwartet. Schnell zog ich die Schürze aus, strich mir mit den Händen über die Frisur und meinen Hausanzug, um ihn zu glätten und ging dann zur Tür. Ich wusste nicht, in welcher Verfassung Naruto sein würde und hatte etwas Angst, als ich öffnete.

Zwei energisch aussehende Frauen standen vor der Tür.

Total verdattert sah ich sie an, und hatte nicht mal Zeit mich vorzustellen, als eine Dame schon sagte: „Guten Tag. Ich bin Frau Niishi vom Jugendamt.“

Die andere sagte, Naruto wäre im Moment in einer Gruppe von jungen Leuten, die sich selbst versorgten und redete noch weiter.

Ich hatte nichts weiter als Jugendamt gehört und fühlte mich wie betäubt.

„Sie haben nicht damit gerechnet, dass Naruto ausziehen möchte? Es kam völlig überraschend für sie?“ wurde ich gefragt.

Ich nickte. Dann wachte ich wieder auf. „Moment mal, sie können mir nicht einfach meinen Sohn wegnehmen, wo ist er?“

„Das dürfen wir ihnen aus Sicherheitsgründen nicht sagen. Wir sind hier um einige Kleider von ihm zu holen. Haben Sie vielleicht einen Koffer?“

Aus Sicherheitsgründen nicht sagen...die Frau sah mich an, als würde sie mich röntgen wollen. Was hatte Naruto denn erzählt?

„Keine Ahnung, was er ihnen gesagt hat, aber Naruto ist mein Sohn. Ich kann ihnen die Papiere holen, einen Moment.“

„Nicht nötig. Wir haben schon Auskunft vom Standesamt eingeholt. Ihr Sohn wünscht keinen Kontakt zu Ihnen. Also dürften wir bitte herein kommen? Wir handeln schließlich im Interesse des Kindes.“

Was blieb mir schon übrig. Die beiden Frauen kamen herein. Eine lief einfach ungefragt durch alle Räume und sah sich um, während sich die andere von mir Narutos Zimmer zeigen ließ.“

Itachi stand am Treppenabsatz und schwieg. Ich stand mittlerweile im Türrahmen von seinem Zimmer. An der Tür klebten und hingen mehrere Schilder. Ein Namensschild. Naruto. Aber auch, bleib draußen du Idiot, das hatte Naruto sich extra übers Internet bestellt und galt Sasuke. Bitte nicht stören, Achtung – bissiger Teenager klebten an verschiedenen Stellen.
 

Ich sah von der Tür aus zu wie die fremde Frau, den Namen hatte ich mir nicht gemerkt in jeden Schrank sah. Durfte sie das?

„Hören sie, ich kann den Koffer packen für Naruto. Sein Zimmer gehört, es ist seine Privatsphäre, sie haben hier weder etwas verloren noch herum zu schnüffeln.“

„Natürlich. Aber ich bin im Auftrag ihres Sohnes hier.“ Sie sah mich mitleidig an. Die andere, die unangenehmer war kam nun die Treppe herauf.

„Ist das so? Ich möchte mit ihm sprechen, sofort.“

„Das geht nicht,“ schnarrte die unfreundliche Person. „Schließlich müssen wir die Kinder schützen. Wir dürfen den Aufenthaltsort nicht sagen.“

Ich fühlte mich wie ein Verbrecher beim Spiel, guter Bulle und böser Bulle.

„Dann lassen sie mich wenigstens mit ihm telefonieren.“

„Tut mir leid. Wie gesagt geht es hier um die Sicherheit der Jugendlichen.“

„Können sie sich nicht vorstellen, warum er nicht mehr hier sein will?“ Der böse Bulle sah mich an, als hätte ich ihn misshandelt. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Itachi sein Handy aus der Tasche genommen hatte und einen Knopf drückte.

Da ich keine Ahnung hatte, was genau Naruto erzählt hatte, und was er vielleicht lieber nicht hatte erzählen wollen beschloss ich zu schweigen. Itachi legte auf, sah mich entschuldigend an, und zuckte mit den Schultern. Hatten sie ihm etwa sein Handy weggenommen? Was für Methoden waren das denn?

„Packen sie seinen Koffer und verschwinden sie,“ rief ich verzweifelt und rannte wieder nach unten. Die Aufsicht hier überließ ich Itachi, es war mir egal, ob mich diese unverschämten Leute deswegen für eine schlechte Mutter hielten. Unten ging ich ins Badezimmer, schloss den Medikamentenschrank auf und nahm mir eine Valium aus dem Pillendöschen. Es war mir auch egal, ob diese Medizin, die ich vor etlichen Jahren mal bekommen hatte, noch gut oder schon verfallen war. Wenn nicht jetzt, wann sonst sollte ich sie brauchen?

Dann löschte ich im Wohnzimmer das Licht, verschloss die Tür und legte mich hin. Ich wartete auf die beruhigende Wirkung der Medizin. Ansonsten würde ich ganz sicher einen Nervenzusammenbruch bekommen.
 

/Itachi

Mutter ging es sehr schlecht. Sie war blass, unsicher und zitterte. Ich war froh, als sie nach unten ging, damit sie nicht mitansehen musste, wie diese Leute vom Jugendamt Narutos Sachen packten. Sobald sie außer Sichtweite war drängte ich mich ins Zimmer, holte Narutos Koffer vom Schrank herunter und warf verschiedene Kleidungsstücke hinein. Dazu noch den Laptop samt Ladegerät, auch die Maus, obwohl er ihn lieber ohne sie benutzte, Briefpapier ein paar elektronische Spiele, seinen Wecker und was er sonst noch brauchen konnte. Als ich seine Bettwäsche einpacken wollte, wurde ich unterbrochen mit den Worten, „er hat schon sein Bett.“

„Aha.“ Ich ging ins Badezimmer, um noch Duschgel, Zahnbürste und – pasta und seinen restlichen Hygienekram in die kleinere Tasche zu packen. Was zum Teufel hatte er sich nur dabei gedacht und wie hatte es soweit kommen können?

Diese verdammten Blutgruppen, hätte ich sie doch nur nie entdeckt, nein, wäre er nur nie gefallen, nein wäre er nur niemals zu dieser verdammten Partie gegangen. Ich warf den Waschbeutel mit in den Koffer, verschloss ihn mit der Sicherheitsnummer und überreichte ihnen den beiden Frauen. Mit einer Handbewegung deutete ich nach unten zur Haustür.

„Was hast du gedacht, als du hörtest, dass Naruto nicht dein Bruder ist?“ wurde ich gefragt.

„Naruto ist mein Bruder. Das hab ich gedacht. Und jetzt verschwinden sie und kommen sie ja nicht wieder ohne meinen Bruder zurück.“

Sie sahen sich gegenseitig an und gingen dann wortlos.

Ich hätte am liebsten die Tür zugeknallt, aber ich wollte Mutter nicht erschrecken. Erleichtert atmete ich auf, als ich vom Fenster aus zusah, wie sie in ein kleines Auto stiegen und davon fuhren. Das Kennzeichen tippte ich mir für alle Fälle mal ein und speicherte es auf meinem Handy. Vermutlich war es eine Art Firmenauto und damit wertlos, aber man konnte ja nie wissen.

Als sie endlich weg waren, ging ich auf die verschlossene Tür zum Wohnzimmer zu. Ich spickte durchs Schlüsselloch. Alles dunkel. Es war wahrscheinlich besser, sie jetzt nicht zu stören. Selbst ich hatte das Bedürfnis mich schreiend auf die Straße zu stellen, ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, wie es unserer Mutter zumute war.

Der Neue

//Sasuke
 

Als ich nach Hause gekommen war, hatte Itachi mich sofort abgefangen. Eigentlich hatte er mich sogar übelst zu Tode erschreckt. Ich war auf dem Weg zur Tür gewesen, als ich plötzlich von irgendeinem Kerl von hinten gepackt wurde. Natürlich hatte ich sofort schreien wollen, aber im gleichen Augenblick legte er mir fest seine Pranke über den Mund und zerrte mich brutal ins Gebüsch. Meine Schultasche flog samt Inhalt davon. Es war eigenartig, das ich mir in einer solchen Situation noch Sorgen um den Schulkram machte.

Alle möglichen Gedanken schossen mir durch den Kopf.

Geisteskranker Killer, Entführung. Wochenlange Unterkunft in einem schäbigen Wohnwagen mit verbundenen Augen, in Ketten und mit Wasser und Brot und schließlich – ich war tot. Das war klar.

Das alles hatte sich natürlich nur innerhalb von Sekunden, höchstens einer Minute abgespielt, aber ich war eben mal kurz durch die Hölle gegangen.

Itachi hatte mir dann draußen mit dem Finger vor dem Mund eingebläut, ja keinen Mucks von mir zu geben und ich hatte die Befürchtung gehabt, er könne verrückt geworden sein. Dann wiederholte er, „hast du verstanden? Egal was ich dir gleich erzähle, fang nicht an herum zu schreien, oder so. Mama braucht Ruhe.“

Da war mir klar, dass das Ganze irgendwie etwas mit Naruto zu hatte und das es eine ganz üble Nummer sein musste. Mir wurde schlecht. Also hatte ich nur geschluckt und genickt.

Jetzt lag ich auf meinem Bett, starrte gegen die Decke und fühlte mich innerlich ziemlich leer. Und so verdammt hilflos.

Itachi hatte auch Vater angerufen, der seine Arbeit abgebrochen hatte und sofort nach Hause gekommen war.

„Tz.“ Ich drehte mich auf die Seite. Wieso war der überhaupt erst weggefahren. Klar, mit so etwas Krassem hatte ich auch nicht gerechnet, aber ich an seiner Stelle wäre bei meiner Frau geblieben, schließlich hatten wir eine komplizierte Notfallsituation. Familienkrise Rot sozusagen. Da konnte man nicht einfach die Augen zu machen und darauf hoffen, das wird schon wieder werden. Vielleicht hätte er ja etwas erreichen können, wäre er hier gewesen?

Ich war immer noch der Ansicht, dass Naruto über seine Herkunft Bescheid wissen musste. Vielleicht wäre es klüger gewesen, wenn Mutter mit ihm allein in Urlaub gefahren wäre, zusammen mit den Fotoalben und ihm nach ein paar gechillten Tagen alles erklärt hätte. Das war jedenfalls besser, als wenn er es durch Zufall irgendwann einmal selbst heraus gefunden hätte. Und ich war auch immer noch der Überzeugung, man hätte es ihm sagen müssen, sobald er in der Lage gewesen war, es zu verstehen. Also wesentlich früher. Dann wäre er die restlichen Jahre mit uns als Familie auf und zusammen gewachsen und würde sich jetzt nicht so fühlen, als – ja wie eigentlich – fünftes Rad am Wagen?

Mist auch, das ich keine Möglichkeit hatte, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Ein paar Mal hatte ich es beim Jugendamt versucht, aber sie hatten mir nicht gesagt, wo er steckt. Über Handy hatte ich ihn auch nicht erreichen können. Also wie sollte ich ihn finden? Es gab einfach keine Möglichkeit. Mein Blick fiel auf den Laptop. Außer vielleicht – ob Naruto wohl Internet hatte? Ein Versuch konnte ja nicht schaden. Ich stand auf und klappte meinen Laptop auf. Dann loggte ich mich als Susanna Julia ein. Shit, er war nicht da. Das wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Aber wenn er da, wo auch immer er grade war, die Möglichkeit hatte ins Internet zu gehen würde er die Gelegenheit sicher nutzen, auch wenn er vielleicht nicht unbedingt den Nerv hatte sich bei der Singlebörse einzuloggen. Ich beschloss, ihm unter dem Decknamen Julia an seine Privatmail zu schreiben. Dazu brauchte ich mir eigentlich nur noch einen zusätzlichen Mailaccount einzurichten, den er nicht kannte.

Nachdem das erledigt war, schöpfte ich neue Hoffnung. Jetzt konnte ich ihm eine Mail schreiben, also wenigstens Kontakt aufnehmen. Nur, was sollte ich schreiben? Mir wollte absolut nichts einfallen. Nicht mal eine Art Hilferuf von Julia erschien mir passend. Naruto hatte zur Zeit genug eigene Probleme, als sich auch noch um die eines ihm kaum bekannten Mädchens zu kümmern.

Ich schrieb einfach, „Hi Gipsbein. Ich bin´s. Julia. Bitte melde dich doch kurz zum quatschen.“

Senden, fertig.
 

//Naruto
 

Ich lag mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt auf dieser Pritsche. Mir war sehr schnell klargeworden, das sämtliche Einrichtungsgegenstände hier gespendet worden waren. Das war natürlich nett, aber … so was war ich einfach nicht gewöhnt. Ich stand auf, warf das Bettzeug zu Boden und drehte die Matratze herum. Vielleicht war es so besser. Vermutlich hatte ich schon jede Menge blauer Flecken von diesen Metallfedern auf dem Rücken. Dann legte ich Kissen und Decken wieder auf das Bett und versuchte es noch einmal. Dieses Mal war es sogar noch schlimmer. Der Junge, der vor mir dieses Bett benutzt hatte, war anscheinend auf die gleiche Idee gekommen wie ich.

Die Tür ging auf, ohne das angeklopft wurde, und ein pickelgesichtiger Junge, etwa in meinem Alter kam herein und stolperte über meinen Koffer, den man mir ins Zimmer gestellt hatte.

Viel zu übertrieben brüllend hielt er sich sein Schienbein. „Hey Alter, pack dein Zeug weg. Sonst...“

„Was sonst? Wirfst du es aus dem Fenster?“

„Hey Prinzessin. Glaubst du etwa, wir wären asozial? Ich werde es der Leiterin melden, was sonst.“

In der Tat. Ich musste mir eingestehen, das ich mit gewissen Vorurteilen hergekommen war. Neugierig setzte ich mich auf.

„Warum bist du denn hier?“ fragte ich den Jungen, der ganz plötzlich keine Schmerzen mehr zu haben schien und sich mir gegenüber auf sein Bett setzte.

„Meine Eltern hatten einen Unfall und sind dabei ums Leben gekommen.“

„Oh. Das tut mir leid. Ich glaube, meine hatten auch einen Unfall und sind dabei ums Leben gekommen.“

„Was heißt hier, du glaubst?“

„Na ja, ich kannte sie nicht. Damals war ich noch ein Baby und bin adoptiert worden.“

„Aha, und nun wollen sie dich nicht mehr, weil du kein kleines niedliches Baby mehr bist, hm?“

Die Frage brachte mich leicht durcheinander. „Ich – also – ich habe es erst neulich erfahren. Ich weiß nicht, ob sie mich nicht mehr wollen, gesagt haben sie das nicht, nicht so direkt jedenfalls. Glaub ich.“

Verwirrt kratzte sich mein Gegenüber am Kopf. „Wie – nicht so direkt?“

Ich dachte an Sasukes Worte, aber auch gleichzeitig daran, das er es ja gewusst hatte. Und vorher hatte er so etwas nicht gesagt. Obwohl er es wusste. Wieso also? Vielleicht hatte ich da übertrieben reagiert, oder – vielleicht auch nicht. Keine Ahnung.

„Es ist einfach so, das ich die ganze Zeit dachte, wir wären eine Familie. Und dann höre ich, es stimmt überhaupt nicht. Das, also...“ Was sollte ich sagen, wie soll man was erklären, was man selbst nicht versteht.

„Heißt das etwa, DU bist abgehauen.“

Ich nickte.

„Alter, wenn du die ganze Zeit dachtest, ihr wärt eine Familie, dann wart ihr auch eine. Das hat doch nichts mit Blutverwandtschaft zu tun.“ Er winkte ab. „Na egal. Bleib solange wie du willst.“

Eine dritte Person kam herein, auch ohne anzuklopfen, gehörte der etwa auch in dieses Zimmer?

„Hey, hast du Lust Kicker zu spielen?“

Mein Gegenüber stand schon auf. Der andere sah mich an. „Und du Neuer?“

„Nein, ich hab keine Lust.“

„Wie heißt du?“

„Naruto und du?“

„Kuro, hast du wirklich keine Lust?“

Hä? War der Kerl schwerhörig? „Nein, ich sag doch, ich hab keine.“

„Na super, dann kannst du ja das Geschirr in der Küche machen.“

„Was geht?“

„Das stimmt schon. Diese Woche sind wir für die Küche zuständig. Wir wollen ja schließlich nicht, das die Erwachsenen denken, wir könnten uns nicht ums uns selbst kümmern und hier angetanzt kommen, oder?“ Er zwinkerte mir zu.

„Moment mal, wenn wir diese Woche Küchendienst haben, dann du doch...“

...auch, hatte ich sagen wollen, aber er war schon weg, bevor ich noch was sagen konnte.

Ganz toll. Ich wollte an einen Platz an dem ich Ruhe hatte, nachdenken konnte. Das hier war ja wohl das komplette Gegenteil. Hätte ich das gewusst, hätte ich doch Lust zum Spielen gehabt, dachte ich und machte mich auf den Weg um die Küche zu suchen.

Schließlich fand ich sie auch und blieb wie vom Donner gerührt stehen. Ich hatte vorhin nur etwas von Geschirr machen verstanden und geglaubt, ich solle schmutziges Geschirr in den Geschirrspüler einräumen, aber das hier...

Nach geschlagenen zwei Stunden, in denen immer mal wieder neue Gesichter in der Küche aufgetaucht waren und ich gemerkt hatte, das hier eine Art Rang- und Hackordnung bestand, ging ich nach unten in den Aufenthaltsraum. Es gab zwei Computer. Einer war frei. Aus den Augenwinkeln sah ich eine Person in Richtung PC laufen. Nicht mit mir, dachte ich, ich werde hier ganz sicher nicht zum Gehackten und fing an zu rennen. Eine Sekunde war ich früher da, als er. Mit seinem Gewicht versuchte er mich weg zu drängen. „Hey, das ist mein Platz.“

Ich hielt dagegen, „wo steht das?“

Eine Weile ging das so hin- und her, bis er endlich aufgab. Siegreich setzte ich mich hin. Ein Gefühl, das ich so auch noch nicht kannte. Der Verlierer zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben mich. Privatsphäre gab es hier wohl nicht.

Ich wollte mich ohnehin nur etwas durch Bubble-shooting ablenken, also was soll´s. Wäre er früher gekommen, anders ausgedrückt, wäre ich nicht so müde gewesen, hätte ich nach Infomaterial über Adoptionen gesucht und ähnliches. Oder nach einem Forum mit Gleichgesinnten. Es war immer gut zu wissen, wie andere damit umgingen. Zuvor wollte ich noch nachsehen, ob ich eine Mail hatte, das tat ich ganz automatisch. Meist waren es Werbungen oder besonders lustig fand ich die Junkmails. In der letzten Zeit stand allerdings immer der gleiche Text drinnen, einmal auf englisch, darunter in meiner Sprache. Hi, ich bin Vanessa bla bla...

Ich hatte tatsächlich eine Mail. Julia, die hatte ich ja komplett vergessen. Der Kerl neben mir brüllte sowohl in den Raum, als auch in mein Ohr, „Hey Leute, der Neue hat ´ne Schnecke.“

Ich grollte nicht nur innerlich. „Ich heiße nicht „NEUER“.

Du fehlst mir

//Naruto
 

Sofort stand ich im Mittelpunkt des Interesses und war plötzlich umringt von Kerlen, die auf den PC-Monitor starrten.

Zwar glaubte ich nun nicht unbedingt, dass mir Susanna Julia einen Liebesbrief oder gar einen obszöne Mail geschrieben hatte, aber es widerstrebte mir trotzdem, sie in Gegenwart der anderen zu öffnen.

„Was wollt ihr? Kann ich vielleicht ALLEIN meine Mail lesen?“ fragte ich unwirsch.

„Seit wann kennst du sie?“

„Wo hast du sie kennen gelernt?“

„Habt du sie schon gevögelt?“

„Wie groß sind ihre Möpse?“

Ich wurde mit Fragen nur so bombardiert und als wäre dies noch nicht genug, wurden sie immer anzüglicher. Außerdem wurde die Luft irgendwie immer dicker und ich fühlte mich wie auf dem Präsentierteller. Mit den Ellenbogen nach links und rechts austeilend, versuchte ich mir etwas Platz zu schaffen.

„Das geht euch gar nichts an. Haut ab.“

„Hey, hey, hey. Du musst uns alles erzählen, das ist hier so üblich,“ log Kuro ohne rot zu werden.

Der Schlauste war ich sicher nicht, aber so dumm nun auch wieder nicht. Ich verschränkte meine Arme und schaltete auf stur.

„Komm schon, sag uns wenigstens wie sie so ist,“ änderte sich der fordernde Tonfall in einen etwas bittenden.

„Seid ihr notgeil oder was? Außerdem, meine Schwester geht euch einen Scheiß an, klar?“ Das war zwar gelogen, aber ich hoffte, dass eine Schwester tabu war.

Murrend verzogen sie sich endlich. Ich sah zurück und traf auf mehrere Augenpaare, die mir deutlich sagte, dass es das noch nicht gewesen war. Immerhin, jetzt war ich allein. Seufzend ließ ich den Kopf hängen. Diese Typen hatten mich eine Menge Zeit gekostet. Und in der Hausordnung hatte gestanden, das man um neun im Bett sein musste.

Morgen früh würde man mich und die anderen natürlich, sofern sie noch zur Schule gingen, in die nächstbeste Schule fahren. Vermutlich auch keine Sache, auf die man sich freuen konnte. Den Koffer hatte ich noch nicht geöffnet, aber einige Schulsachen hatte ich ja mitgenommen, da ich direkt vor der Schule den Bus in die Stadtmitte genommen hatte.

Ich öffnete die Mail und spürte die Blicke der anderen förmlich in meinem Rücken. Jede Wette, das sie unbedingt wissen wollten, was darin stand. Nur gut, das ich ein schwer zu knackendes Passwort hatte.

Julia schrieb, das sie mit mir quatschen wolle. „Wozu?“ dachte ich. Aber irgendwie freute ich mich trotzdem. Vielleicht, weil ich sie kennengelernt hatte, sofern man von kennenlernen reden konnte, als bei mir noch alles in Ordnung war? Und – sie hatte mir auch vertraut.

Ja, ich wollte gerne mit ihr reden, nur wo? Per Mail war schlecht. Ich drehte mich nochmal nach den anderen um. Keine Ahnung, ob sie zu mir hersahen, weil ich mich umgedreht hatte, oder vorher schon geguckt hatten. Wo ich war, durfte ich auch nicht verraten. Es gab hier Jugendliche, die von ihren Eltern misshandelt worden, oder auch kriminell geworden waren. Und niemand von der Leitung hier wollte Probleme mit randalierenden Eltern oder verratenen Kumpeln haben. Ich genauso wenig. Also, ich wollte auch nicht schuld daran sein, wenn hier plötzlich komische Leute auftauchten, die Ärger machten. Außerdem würde man mich vielleicht rausschmeißen und untendurch war ich dann sowieso. Ich hielt es nicht mal für ausgeschlossen, das ich Prügel einstecken würde.

Von meinem ehemaligen Zuhause war ich knapp fünfzig Kilometer entfernt. Julia ging ja in unsere Schule, soweit ich das in Erinnerung hatte.

Hach, nein. Das war irgendwie auch nichts.

„Hallo Julia, ich hab mich echt über deine Mail gefreut, aber ich habe im Moment keinen eigenen Computer mehr. Ich wohne auch nicht mehr zuhause. Keine Ahnung, wann ich den PC überhaupt benutzen kann.“

Moment mal, hier gab es doch ein Internetkaffee? Ich löschte die Mail wieder.

„Hallo Julia. Wenn du magst können wir uns morgen um sechs Uhr ja im Internet treffen.“ In die Singlebörse wollte ich nicht. Wegen Sasuke. Bestimmt war er wütend auf mich, oder enttäuscht oder vielleicht sogar froh, dass ich weg war. „In einem Chatraum. Ich habe dich ja in meiner Freundesliste und nehm dann Kontakt zu dir auf, wenn du kommen kannst. Liebe Grüße Naruto.“ Ich verbesserte Naruto in Gipsbein. Dann sandte ich die Mail ab und suchte nach einem Spiel.

Schach gab es massenhaft, ein Spiel bei dem ich immer verlor oder im besten Fall ein Unentschieden erreichte. Dann schon lieber Mahjong. Gerade als ich das Spiel geöffnet hatte, ließ mich eine Stimme wissen, sie haben Post.

Überrascht ging ich nochmal zu meinen Mails. Julia. Offenbar war sie grade online und nicht nur das, sie hatte mir auch den Link zu einem Chatraum mitgeschickt. Ach Julia, wenn du wüsstest, na gut was soll´s, ich konnte ja kurz mal Hallo sagen.

Ich klickte auf den Link und fand mich in „Gay Japan“ wieder. Verdutzt verließ ich wieder den Raum und klickte wieder auf den angegebenen Link. Das Gleiche. Oh, ja. Ihr Bruder war ja schwul oder so. Ob der wohl auch im Raum war? Eine Julia sah ich nicht unter den Anwesenden. Überhaupt war der Raum totenstill.

„Hi“, grüßte ich.

Sofort ging ein Tele auf. „Wie alt?“ stand dort.

Was sollte das denn jetzt? Wie alt, was? Egal, wenn da jemand nicht mal grüßen konnte...“200“ gab ich zur Antwort.

„Aha.“

Meine Güte, wie bescheuert. Ich schloss das Fenster. Wo war Julia denn nun? Hätte sie mir nicht wenigstens ihren Namen sagen können?

„Wie alt seid ihr alle so?“ wurde im Raum gefragt.

Nacheinander tauchten Zahlen auf. Da waren ja doch Leute. Ich schrieb mein Alter hin und sofort wurde ich überschwemmt mit unzähligen Telegrammen. „Woher?“ Mehr als ein oder zwei Worte konnten diese Schwule wohl nicht schreiben? Was waren das denn für Manieren? „Hi du. Bist du wirklich erst vierzehn?“ fragte mich einer.

„Ja, wieso?“

„Hast du einen Freund?“

„Natürlich nicht, ich bin nicht schwul,“ wollte ich gerade schreiben, als ich in Großbuchstaben angeschrien wurde: „Bist du noch da?“

Herr je, ich war sicher nicht der schnellste Schreiber, aber das war nun doch übertrieben.

Andere fragten, ob ich Lust auf t6, c6, c2c oder sm hätte, als ich fragte, was das eigentlich ist herrschte Schweigen.

Anschließend stand im Raum: „Gipsbein ist ein Faker. Das ist bestimmt ein alter Opa.“

Okay, das reichte. Ich verließ umgehend den Raum und schloss alle Telegramme.

Ich hatte genug. Von mir aus konnte jetzt ein anderer an den PC gehen. Ich wollte gerade offline gehen, als ein Telegramm von „dufehlstmir“ kam.

„Hallo Naruto. Weißt du, wer ich bin?“

Sasuke dachte ich nur seltsamerweise.
 

//Sasuke
 

Ich ging auf die Toilette. Als ich mir die Hände wusch, wurde die Türklinke gedrückt. Aber ich reagierte nicht sofort, was zur Folge hatte, dass an die Tür gehämmert wurde und Itachi schrie: „Mach endlich, dass du da raus kommst, Naruto.“

Ich verspürte einen schmerzhaften Stich in der Herzgegend und draußen herrschte Schweigen. Anscheinend hatte Itachi gerade auch gemerkt, welchen Namen er gerufen hatte.

Am Handtuchhalter hing nur ein Handtuch. Es war orange und mit blauem Garn war der Name Naruto darauf gestickt, oder gestrickt oder vielleicht auch genäht. Mit so was kannte ich mich nicht aus. Ich trocknete meine Hände ab und dachte, das hätte ich ihm auch einpacken können. Ohne etwas zu sagen ging ich nach draußen, an Itachi vorbei der mich nicht ansah und wieder zurück in mein Zimmer.

Naruto hatte die Mail bestimmt noch nicht gesehen, aber ich konnte nicht stillsitzen und Däumchen drehen. Also loggte ich mich ein. Zu meinem Entsetzen waren Sakura und Ino online, und schrieben mich natürlich sofort an. Nach dem üblichen Geschwafel fragten sie, ob es Naruto besser ginge, ob er morgen wiederkäme ohne ihn wäre es langweilig.

Das stimmte. Ohne ihn war es langweilig, selbst wenn er einem manchmal auf die Nerven gehen konnte, er fehlte einfach überall.

Plötzlich wurde mir mitgeteilt, das ich eine neue Mail hatte. Unter diesem Namen – das musste er sein. Mit Herzklopfen und zitterten Fingern öffnete ich sie.

Er wollte mit mir reden, oder besser gesagt, mit Julia. Und ich wollte ihn endlich wissen lassen, was ich in Wirklichkeit für ihn empfand. Ja, ich hatte es beiseite geschoben, und nur gedacht, das ich meinen Bruder zurück haben wollte, aber – in diesem Augenblick wollte ich nicht länger lügen. Ich gab mir einen neuen passenden Nicknamen und schickte Naruto unter Julias Emailaddresse den Link zu einem Gayroom. Keine so gute Idee wie sich bald herausstellen sollte. Ich kam überhaupt nicht dazu, mit Naruto zu reden, weil ich von privaten Chats nur so zugeschmissen wurde. Wie dumm von mir, dachte ich. Schließlich kannte ich das schon. Es war ja nicht das erste Mal, das ich diesen Raum besuchte. Ich sperrte einfach alle außer Gipsbein und sah dann zu meinem Entsetzen, dass Naruto den Raum verlassen hatte.

Schnell gab ich Gipsbein in die Buddyliste ein, und erwischte ihn gerade noch.

Zur Sandburg

//Naruto
 

Ich hatte genug. Von mir aus konnte jetzt ein anderer an den PC gehen. Ich wollte gerade offline gehen, als ein Telegramm von „dufehlstmir“ kam.

„Hallo Naruto. Weißt du, wer ich bin?“

Sasuke dachte ich nur seltsamerweise.

Einen Moment zögerte ich, dann schrieb ich als Antwort: „Sasuke.“

Im gleichen Augenblick wusste ich, dass das kompletter Unsinn war. Wünschte ich mir das etwa? Das er nach mir suchte und mich auch fand?

Julia musste mich für blöde halten. Ich tippte grade ein, war nur ein Scherz, als endlich die Antwort kam.

„Woher weißt du das? Und seit wann?“

Wie? Ich war leicht irritiert. Es war tatsächlich Sasuke? Und er schrieb unter dufehlstmir? Mein Herz machte einen Freudensprung. Du mir auch, dachte ich. Ich wollte schon fragen, woher er Julias Mailaccount kannte, als mir einfiel, das er sie in der Schule sicher getroffen haben musste.

Aber was meinte er denn mit seit wann?

Was sollte ich nur schreiben? Wie sehr ich es hasste, hier zu sein, wie sehr ich mir wünschte, wieder zuhause zu sein. Ganz unvermittelt liefen mir Tränen über die Wangen.

„Naruto, du fehlst uns allen, du fehlst hier überall, ohne dich ist alles so verdammt leer, ich bitte dich komm zurück.“

Jetzt lief auch noch meine Nase. Verdammt. Ich wischte mit dem Ärmel so gut es ging mein Gesicht ab.

„Es tut mir leid, das was ich zu dir gesagt habe. Verzeih mir.“

„Nein, verzeih du mir. Es ist nur...ich fühle mich wie ein Schmarotzer.“

„Ich weiß nicht wo du bist, ich weiß nur, das du nicht dahin gehörst wo du jetzt bist. Und es ist wahrscheinlich so, das wir dir nicht wirklich helfen können, im Moment, und Zeit vielleicht auch nicht. Also – komm zurück. Wir rufen Dr. Jiraya. Alles wird gut. Glaub mir. Mama liebt dich auch, sie ist völlig fertig. Du bist ihr Sohn. Und mein Bruder.“

Mittlerweile lag ich mit dem Kopf schon auf der Tastatur.

„Tut mir so leid, es war ne Kurzschlussreaktion. Ich wollte keinen verletzen. Ich liebe euch doch auch. Und - Mama – sowieso.“

Ja, ich wollte nach Hause. Am liebsten sofort.

„Ich hab mich so allein und verloren gefühlt, als wäre ich ganz alleine auf der Welt. Ich wollte einfach nur rennen, rennen und schreien, rennen irgendwohin, wo ich hingehöre, verstehst du.“

„Ja. Du gehörst zu uns. Zu mir.“

„Ja.“

Ich war jetzt schlimmer, als jede Heulsuse und ich kümmerte mich auch nicht mehr um meine Tränen und erst recht nicht um die anderen, die sich alle um mich versammelt hatten.

„Dann holen wir dich gleich ab, okay?“

Abholen? Ging das?`

Verloren sah ich nach oben.

„Hey,“ einer der Jungs legte mir die Hand auf die Schulter. „Bis neun kannst du raus. Hau einfach ab.“ Er zwinkerte mir zu. Es war mein Zimmergenosse erkannte ich endlich durch einen Schleier aus Tränen.

„Dann – kann ich nicht so einfach abgeholt werden – nein?“

„Nein, dann wird erst geredet, warum du nach Hause willst, Leute vom Jugendamt werden zu dir nach Hause geschickt und deine Familie wird mit Fragen bombardiert, jede Menge Bürokratie und Papierkram.“

„Klingt kompliziert,“ flüsterte ich leise.

Wären die anderen bereit, mich einfach abzuholen, unter diesen Umständen?

Ich beschrieb Sasuke die Situation.

„Dann treffen wir uns im Café „Zur Sandburg.“ Ich fahr sofort los. Oh Mann, werden die Augen machen, wenn ich mit dir wiederkomme, Naruto.“

War das wirklich okay? Ich wollte zu Sasuke.

„Gut. Bis gleich.“

Ich loggte mich aus und rannte ins Bad um mein Gesicht zu waschen. Dann ging ich raus und ein Junge, den kannte ich nicht, drückte mir grinsend den Koffer in die Hand. „Gut, dass du den nicht ausgepackt hast.“

Ein anderer gab mir meinen Rucksack mit den Schulsachen. Vielleicht war es nur Einbildung, aber ich hatte das Gefühl, als ob sich jeder für mich freuen würde. Dabei kannten sie mich doch noch gar nicht?!

Total verlegen stotterte ich: „So vollgepackt hab ich mir meine Flucht nicht vorgestellt.“

In der Tat, ich fühlte mich, als wäre ich ein Verbrecher, der aus dem Gefängnis ausbrechen will.

„Egal, mach jetzt, das du weg kommst.“

„Und komm bloß nicht wieder.“

„Ja. Danke.“

Nein, wiederkommen wollte ich nicht. Sasuke hatte recht. Ich hätte sagen können, das ich Hilfe brauche, dass ich das allein nicht auf die Reihe kriege. Und Doktor Jiraya kannte ich gut. Er war ein Freund der Familie. Nur, ich hatte es eben einfach nicht sagen können. Wie verstummt war ich plötzlich gewesen, wie betäubt und auch mit einem dumpfen Schmerz in Herz und Magen.

Jedes Wort von den anderen war mir vorgekommen, als wäre es eine Ablehnung meiner Person, ich hatte sogar Angst gehabt, vor ihren Worten und Blicken und – hatte auch kein Vertrauen mehr zu irgendjemandem gehabt. Ich hatte einfach nicht so cool bleiben können, es nicht sagen können, nicht mal daran gedacht hatte ich.
 

//Sasuke
 

„Uh.“ Das wird wahrscheinlich nicht so einfach, wie ich dachte.

Nachdem was Naruto geschrieben hatte, aber im Moment war mir das egal, er wollte wieder nach Hause, dass war das Wichtigste. Alles andere konnte warten.

„Itachi? Itachi, fahr mich Zur Sandburg.“

„Zur Sandburg? Was willst du da? Etwa mit Gaara reden?“

„Hä? Über was sollte ich bitteschön mit Gaara reden wollen?“

„Na ja, weiß ich doch nicht.“

„Hör auf,“ rief ich ungeduldig, „ich will Naruto abholen.“

Itachi sprang auf. „WAS?“

„Naruto wartet auf mich dort, also – fährst du mich jetzt oder nicht?“

„Du hast ihn gefunden! Ist das sicher?“

Stopp, Achtung, wenn ich ja sage, brüllt Itachi das durchs ganze Haus.

Ich zuckte betont gleichgültig mit den Schultern.

„Weiß ich doch nicht, jemand hat mir ne Mail geschrieben, sagte er wäre ein Freund von Naruto und er wartet dort auf mich, aber nur bis neun.“

Itachi sah mich einen Moment lang mit offenem Mund an. Verarsche oder Wahrheit? Es war trotz allem eine Chance, ich konnte richtig sehen, was er dachte.

„Dann los.“ Er rannte voraus.

„Ja.“

Von den Problemen, die wohl noch kommen würden, wollte ich lieber erst mal nichts erwähnen.

Wir rannten die Treppe hinunter, aus dem Haus und waren nur zwei Minuten später auf dem Weg „Zur Sandburg.“

Naruto, ich komme. Ich komme zu dir, warte auf mich. Und – Naruto wusste jetzt, dass ich Julia war. Mein Herz schlug schneller, allein bei diesem Gedanken. Wir würden uns in die Arme fallen … und …“fahr doch schneller, Itachi.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Akio21
2012-10-31T23:03:58+00:00 01.11.2012 00:03
danke, freu mich immer wieder das du mir so regelmässig kommentare da lässt
hm, wollte nicht ewig dieses betreute wohnen beschreiben^^
auf narus seite und auf sasus seite die fragen, wo ist er denn nun und wie gehts weiter

lg akio
Von:  Onlyknow3
2012-10-31T21:31:08+00:00 31.10.2012 22:31
Das nenn ich einen kurzen Aufenthalt in einem Wohnheim.
Naruto ist so wie es aussieht wirklich mit sich und der Welt entzwei.
Mach weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2012-10-23T14:39:59+00:00 23.10.2012 16:39
Super Kapitel,langsam kommt Licht in die Sache Sasuke Naruto,was jetzt Interessant ist,ist wie reagiert Naruto auf die Tatsache das seine Chat Bekannte niemand anderer ist als Sasuke.Mach weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2012-10-22T16:34:03+00:00 22.10.2012 18:34
Und doch bist du der Neue bei den Jugendlichen hier,keiner kennt dich bisher.Naruto wird wohl schnell merken das es anders ist als zu Hause bei den Uchihas . Mach weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2012-10-20T18:35:10+00:00 20.10.2012 20:35
Was für ein Bruch der da durch die Familie geht,wenn ein Kind ausbricht aus dem Verband.Nun wird Sasuke wohl endgültig zusammenbrechen wenn er erfährt das sich Naruto dazu entschieden hat sie alle zu verlassen.
Traurig,aber sehr realistisch.Mach weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Akio21
2012-10-18T18:42:52+00:00 18.10.2012 20:42
ja vielleicht
muss das kapitel noch schreiben
danke für deinen regelmäßigen kommis^^
Von:  Onlyknow3
2012-10-18T17:08:51+00:00 18.10.2012 19:08
Ja wo steckt Naruto,zu Hause sicher nicht,wenn er beim Jugendamt war.
Vielleicht haben die ihm ja eine möglichkeit gegeben sich von all dem zu erholen.Mach weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2012-10-17T17:17:09+00:00 17.10.2012 19:17
Armer Naruto,ja es wird schwer werden für ihn damit fertig zu werden.
Sasuke und seine Familie werden auch damit zu kämpfen haben.
Mach weiter so,ich bin schon gespannt was noch alles passiert und ob Naruto bei den Uchihas bleiben wird oder ob er abhaut.
Freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2012-10-14T20:13:52+00:00 14.10.2012 22:13
Ja das ist heftig,wie soll sich Naruto jetzt verhalten,was hat Sasuke jetzt vor,wird ernun selbst verleugnen.
Mach weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2012-10-12T17:16:25+00:00 12.10.2012 19:16
Jetzt ist es raus,Naruto ist Adoptiert wie wird er mit diesem wissen umgehen,wird er es verkraften,oder wird er daran zerbrechen.
Was wird aus ihm und Sasuke,und Itachi kann er ihn noch als Bruder sehen?
So ist das mit Geheimnissen irgendwann kommen sie alle ans Licht.
Mach weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3


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