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[ZD] Zeichnerinterview: Vincent_Silence Interview, ZD 2017, ZeichenDuell, ZeichenDuell 2017

Autor:  Styxcolor

Guten Tag! Ein Interview stand noch aus :D
Heute unterhalte ich mich mit dem Gewinner des ZD 2017, abgemeldet!
 

S: Erzähl uns doch erst mal bisschen was über dich, Vincent.

V: Mein Name ist Vincent, ich bin 26 Jahre jung und ausgelernter Gestaltungstechniker. Gezeichnet habe ich schon seit ich einen Stift halten kann. Mit neun Jahren haben mich meine Eltern in eine Malschule gesteckt, in der ich hauptsächlich Acrylmalerei gelernt habe. Mit achtzehn Jahren hatte ich in einer Malschule eine kleine Workshop-Nebentätigkeit als Dozent für US-Comic-Stil und Manga. Darüber hinaus habe ich irgendwann eine eigene kleine Filiale geleitet in der von Mini-Art-Club (ab 3 Jahren) bis hin zu Senioren-Kursen alles an Altersstufen vertreten war. Das Arbeiten mit anderen Künstlern hat mir entsprechend schon immer sehr gut gefallen, daher auch meine Begeisterung für das ZD.

In meinem Stil bin ich flexibel und bezeichne mich selber gerne als Chamäleon, das eigentlich jeden Stil gerne mal ausprobiert. Seit jeher fasziniert mich das Düstere und Morbide im Menschen und seiner von mir oft kritisierten und von gesellschaftlichen Konventionen diktierten Welt, was ich meinen Bildern mitunter gerne spontan einhauche. Fröhliche Bilder zeichne/male ich eher selten, obwohl ich ein recht enthusiastischer und flippiger Mensch bin außerhalb von Animexx.


S: Wie fandest du das Turnier? Hattest du ein Lieblingsthema?

V: Grenzüberschreitend. Kräftezehrend. Inspirierend. Ich denke diese drei Begriffe treffen das ZD am Besten. Jeder Duellant war eine Herausforderung und jeder meiner Gegner/innen hat mich erneut an eine Grenze geführt, die ich selbst nicht von mir kannte. Ich hätte dieses Turnier niemals gepackt, wären meine Duell-Partner nicht so talentiert, ideenreich und beharrlich gewesen. Mein Lieblingsthema? Eindeutig Charakter-Design. Ich hatte urplötzlich ein ganzen, kleines Universum im Kopf in dem sich Trauerfänger bewegte. Ich denke ich werde im Nachhinein die Idee hier und dort noch mal aufgreifen und aus dem Gedankengut, das ins ZD eingeflossen ist, etwas Neues erschaffen.


S: Hättest du im Nachhinein etwas anders machen wollen?

V: Oh ja. Ich hätte mir beim Valentinstag-Bild einen Zeitplan zurecht gelegt, bei ElDorado mehr Kraft in die Karte als in die Umgebung gelegt, Trauerfänger hätte ich eine ordentliche Rückansicht verpasst und meine Wundernuss hätte ich noch etwas glitschiger auf der Hirnseite gemacht, damit auch wirklich jeder erkennt dass die betrachterabgewandte Seite der Nuss keine Wallnuss, sondern der Fronto-Temporallappen des Cerebrums ist.


S: Was inspiriert dich?

V: Der Mensch als denkendes, fühlendes und träumendes Individuum mit all seiner Philosophie, seinem Schmerz und seiner Wut, aber auch seinen Phantasmen, seinen Ideologien und dem was er alltäglich erschafft, ohne die Konsequenzen zu ahnen. Die meisten Ideen zu meinen Bildern kommen mir während ich die Welt beobachte, dem Gespräch zweier Fremden hinter mir lausche oder durch Film und Fernsehen aufgeklärt werde was gerade so in der Welt passiert oder passieren könnte. Es sind die kleinen, unscheinbaren Dinge die sich fest verankern und in meine Bilder einfließen. Beispielsweise ein Händeschütteln zweier sich anfeindender Geschägftsmänner, Cybermobbing gegenüber einer Person die man eigentlich gar nicht kennt und vielleicht in RL sehr angenehm empfinden würde, das Abfahren eines Zuges vor einem gesellschaftlich isolierten Kind, oder auch eine Wallnuss die in unserem Kopf haust, aus der Kreativität entspringt.


S: Was für Tipps hast du für andere Künstler?

Niemals entmutigen lassen, weder durch Worte, noch durch die Werke anderer! Ich bin ein Vertreter des Mottos “Man lernt nie aus und wächst an seinen Anforderungen” und nutze faszinierende, talenterprobte Werke anderer Künstler um mich selber vorwärts zu bringen. Haltet euch immer vor Augen dass jeder mal klein angefangen hat. Nutzt Tutorials, probiert andere Techniken, Stile oder Malmedien aus. Die Kunst ist so vielseitig wie der Mensch selbst und kennt nicht mal die Grenzen des eigenen Verstandes. Ich kann nur jeden ermutigen sich nicht klein zu machen unter einem vielleicht langjährigen, großen Zeichner. Im Gegenteil. Nutzt das Wissen anderer Künstler und erstarkt daran.


S: Ich danke dir für das Interview!
 

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