Foto- und Autogrammstunden: Cosplay-Ehrengäste
Autor: Animuc
Auch in diesem Jahr könnt ihr euch ein persönliches Erinnerungsstück unserer Cosplay-Ehrengäste sichern.
Neben den klassischen Autogrammstunden bieten wir euch erneut auch die Möglichkeit an, ein Foto mit unseren Cosplay-Ehrengästen zu machen und dieses vor Ort ausdrucken zu lassen. Ihr könnt euer Foto anschließend bei der Autogrammstunde signieren lassen und erhaltet so ein ganz persönliches und einzigartiges Andenken.
Freitag:
Fotostunde Ying Tze
16:45 – 17:45 Uhr, Kleiner Saal
Autogrammstunde Ying Tze, Jun und NERU
19:00 – 20:00 Uhr, Semi 3
16:45 – 17:45 Uhr, Kleiner Saal
Autogrammstunde Ying Tze, Jun und NERU
19:00 – 20:00 Uhr, Semi 3
Samstag:
Fotostunde Kairi und Iloon
17:15 – 18:00 Uhr, Kleiner Saal
Autogrammstunde Kairi und Iloon
18:00 – 18:30 Uhr, Kleiner Saal
Sonntag:
Fotostunde Jun und NERU
12:15 – 13:15 Uhr, Kleiner Saal
Autogrammstunden Ying Tze, Kairi, Iloon, Jun und NERU
13:30 – 14:30 Uhr, Semi 3
Es wird natürlich auch einen Verkaufsstand der Cosplaygäste geben, an dem ihr entsprechende Printprodukte (z.B. Fotobücher oder Poster) kaufen könnt. Wo ihr den Stand findet und was ihr dort ergattern könnt, teilen wir euch noch in einem weiteren Eintrag mit.
(Bei Foto- und Autogrammstunden behält die Animuc es sich vor im Bedarfsfall die Teilnehmerzahl aus zeitlichen Gründen zu begrenzen.)
Euer Animuc-Team
Zumal Cosplay-Prints nach deutschem Urheberrecht ohnehin grenzwertig sind. Ihr kontrolliert ja nicht für jeden Print nach, ob eine entsprechende Lizenz für die jeweilige Serie vorliegt, oder?
ich würde ja mal sagen, das ist Kunst.
Kunst ist freiberufliche Tätigkeit, und entsprechend nicht anmeldepflichtig als Gewerbe. (a.A. vertretbar, aber ganz ehrlich: Der Umfang, um den es hier geht, ist so Lappalie, dass ich die Nachfrage schon eher... befremdlich finde.)
Zudem ist das Hauptaugenmerkt bei der Gewerbeanmeldung die Steuergeschichte, und die ausländischen Cosplayer unterfallen in keiner realistischen Konstellation deutscher Steuerpflicht. Was sie in ihren Heimatländern bezüglich ihrer Einkünfte tun, ist aber wirklich nicht Sache der Animuc, ob da alle Einnahmen ordnungsgemäß gemeldet und versteuert werden, geht die Orga herzlich garnichts an. Ich weiß nichtmal, ob ausländische, nicht in Deutschland ansässige Gewerbetreibende einer Anmeldepflicht unterliegen, und inwieweit die für die Animuc generell getätigten Anmeldungen weitere Anmeldungen ersetzen. Und ich hab grad niemand vom Gewerbeamt in der Kurzwahl, den ich fragen könnte ;D.
Und was die urheberrechtliche Zulässigkeit von Fanworks angeht kann man sich auch gut auf den Standpunkt stellen, dass sie als freie Benutzung keinerlei Lizenzpflicht unterliegen. Gibt kein Gericht in Deutschland, das für Cosplay bisher das Gegenteil entschieden hat. (Hint: es gibt kein Gericht in Deutschland, das jemals über urheberrechtliche Fragen im Hinblick auf Cosplay entschieden hat.) Die deutsche Rechtslage ermöglicht diese Sichtweise, ich kann dir das auch aufdröseln - was ich aber nicht hier tun werde. (Bei Interesse: ENS oder Weblog)
("A man shouldn't die with no understanding of why he's been murdered" - Matthew Stover)
Über den Aspekt, ob das jetzt freie Benutzung ist oder nicht, kann man sich streiten. Für mich bleibt Cosplay jedenfalls ein Medium, welches eine Bearbeitung von einer Vorlage darstellt, nur dass die Umsetzung hierbei nicht auf Papier stattfindet, sondern der Künstler es dreidimensional interpretiert. Nichtsdestotrotz sind die Vorlagen mit Ausnahme von Creative Commons Lizenzen (z.B. von Vocaloid) in Deutschland von Natur aus urheberrechtlich geschützt (im Gegensatz zu den USA, wo ein fehlender Einspruch des Urhebers gleich als Blankoscheck für Bearbeitungen zu sein scheint), das heißt, egal ob jetzt ein Lizenznehmer in Deutschland vorliegt oder nicht, hat der Urheber ein generelles Recht, allen auf den Deckel zu steigen, wenn es ihm nicht passt, dass Leute sein Werk auf bestimmt Art bearbeiten.
Da es sich bei den Erinnerungsfotos um Einzelstücke handelt, sehe ich das nicht so kritisch, doch mit bereitet der Verkauf von mechanisch hergestellten Kopien (sei es Fanart, Dojinshi oder Cosplayprint) Bauchschmerzen, weil sich in diesem Fall die Rolle des freischaffenden Künstlers hin zu einem gewerblichen Händler verschiebt und ab diesem Zeitpunkt an andere Maßstäbe anzusetzen sind. Ich finde, wenn ihr im Händlerraum darauf achtet, dass keine Raubdrucke verkauft werden, solltet ihr die Regeln auch konsequent auf alle anderen Bereiche umsetzen. Natürlich würde streng nach dem David gegen Goliath Prinzip kein Urheber auf die Idee kommen, einen armen kleinen Cosplayer zu verklagen, bloß weil er 10 Dragonball-Cosplayprints verkauft, weil die Prozesskosten in der Regel den Sachwert um ein Vielfaches übersteigen werden, aber wer weiß, ob das nicht irgendwann doch passiert, wenn ein Cosplayer besonders gut mit seinen Prints verdient? Ignorantia legis non excusat, wie der Lateiner so schön zu sagen pflegt.
solange der Künstler selbst (!) in diesem Minimalrahmen verkauft, ist für mich echt fraglich, inwiefern eine Anmeldung in Hinsicht auf die grundgesetzlich (schrankenlos!) geschützte Kunstfreiheit zu verlangen wäre. Und wie gesagt: Kräht eh kein Hahn nach. Es ist 100% in nem Bereich, in dem keine USt abgeführt werden muss, und der Rest ist steuerlich so uninteressant, weil nicht in Deutschland stattfindend.
Und die freie Benutzung vs Bearbeitung hat garnichts mit einem gewerblichen Umfang zu tun. Das ist eine Problematik die VIEL später in der Systematik kommt, nämlich beim Schaden und daraus folgenden Schadensersatz. Es gibt hier keine Verschiebung der Maßstäbe im deutschen Recht! Und die ganzen Ansprüche sind zudem zivilrechtlich zu regeln: Insofern obliegt es nun mal auch dem Kläger qua Dispositionsmaxime, was er überhaupt geltend machen will.
Ich bin kein Teil der Animuc Orga, sondern lediglich jemand, der sich hauptberuflich mit Recht beschäftigt. Aufgrund persönlicher Kontakte weiß ich ein paar details über die Organisation der Animuc, das wars dann aber auch schon.
("A man shouldn't die with no understanding of why he's been murdered" - Matthew Stover)
Natürlich müsste der Künstler USt abführen, sobald er Kopien (!) verkauft, weil Kopien = keine Einzelstücke = gewerbliches Handeln, nicht? Also in der Theorie. Er wird aber in der Regel so wenig verdienen, dass sein Jahreseinkommen unter dem gesetzlich geregelten Freibetrag liegt.
Das heißt doch, dass der gewerblich Handelnde in jedem Fall für die Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material, bei dem er auf Grund seiner Bearbeitung (freie Benutzung wäre doch, wenn einer z.B. ein Pikachu Gijinka machen würde, das aber derartig verfremdet ist, dass man nur anhand der Farben vermuten könnte, dass es sich um ein Pikachu handeln könnte, es aber genauso gut auch z.B. ein gelb-schwarzes Steampunk-Kleid sein könnte) immer vom Einverständnis des Urhebers des Originals abhängig wäre. "Ja, hallo, Herr Toriyama? Ich hab hier Son Goku gecosplayt und will davon jetzt Fotodrucke verkaufen, darf ich das?" funktioniert so natürlich nicht und es ist absolut verständlich, dass Toriyama das reichlich wenig kratzen würde, zumal Carlsen als deutscher Lizenzinhaber dann immer noch sagen könnte "U serious? Fotodrucke dürfen nur wir machen, weil wir das Nutzungsrecht für DE gekauft haben! Stahp plz!"
Wenn man die Möglichkeit hat, nachzufragen (besonders bei deutschen Künstlern), dann sollte man das tun und dem Anstand halber um Erlaubnis fragen. Ansonsten natürlich im Hintergrund behalten, dass wir uns nicht in den USA (und anderen) befinden und bei uns kein Toriyama seinen Widerspruch geben muss, wenn er das nicht will, weil es von der deutschen Urheberrechtslage einfach so gegeben ist, nicht? (Aber wenn der geschädigte Urheber da keinen zivilrechtlichen Prozess anzettelt, bleibt das für den Cosplayer mit Ausnahme des vermeintlichen Shitstorms auf Facebook und der moralischen Verantwortung doch folgenlos.)
Am sichersten würde die Animuc also fahren, wenn die Künstler ihre Prints im Rahmen eines individuellen Fotos, für das bezahlt wird, kostenlos herausgeben würden? Dann wäre doch zumindest der Aspekt der gewerblichen Raubkopie kein Thema mehr? Aber ist klar, dass die "Stars" sich dann dreimal überlegen würden, die lange Reise auf Deutschland auf sich zu nehmen, wenn sie nicht zumindest ein bisschen Geld verdienen können.
Ich bin wirklich begeistert, wie kompetent du in der Hinsicht bist. Ich musste mir das alles abgesehen von den Aspekten des Urheberrechts und der Künstlerfreiheit innerhalb der Buchbranche alles für die Bachelorarbeit selbst erarbeiten und hab deswegen die thematischen Blöcke nur anreißen können (und es hängt mir ja jetzt schon zum Halse raus, auf was ich alles gestoßen bin. Chapeau für dein Fachwissen!). So jemanden, der sich richtig damit auskennt, braucht die Szene echt^^
> und es ist absolut verständlich, dass Toriyama das reichlich wenig kratzen würde, zumal Carlsen als deutscher Lizenzinhaber dann immer noch sagen könnte "U serious? Fotodrucke dürfen nur wir machen, weil wir das Nutzungsrecht für DE gekauft haben!
Das ist schonmal falsch. Denn für Cosplay Fotos hat Carlseneben keine rechte gekauft sondern für den manga und diverses was dazu gehört. Figuren fallen da bereits raus. Die Lizenzen zur Herstellugnhaben andere. Gibt es offizielle Kostüme liegen die Lizenzen ebenfalls wieder woanders. Genau wie für den Anime. Und den Soundtrack einzeln verkaufen dürfen wieder andere.
Deutsche Verlage kaufen hier kein Komplettrecht an der Serie sondern sehr spezielle rechte. Daher kann eun deutscher Verlag zwar z.B. gegen Raubkopierte deutsche ausgaben des manga vorgehen. Nicht aber gegen Bootleg Figuren oder DVDs.
Mir ist zumindest kein Fall bekannt wo das Komplettrechtan einem Charakter verkauft wurde.Erst da würde aber auch das recht durch entstehen Cosplay udn Cosplayprints japanischer Vorlagen in Deutschland ab zu Mahnen. Ansonsten bleibt es eben bei den Japanischen Urhebern und ihren Vertretern.
Da Cosplayprints, Dojinis u.a. in Japan ziemlich verbreitet sind scheinen aber die wenigsten urheber da ernsthaft was gegen zu haben. Wieso sollten sie auch? Das ist immernoch alles kostenlose Werbung. Und niemand wird darauf verzichten wegen einem Cosplayprint oder Fotobuch den Anime zu schauen oder den Manga zu Kaufen. Der Finanzielle Effekt dagegen vor zu gehen wäre eventueller schadensersatz. Der steht dann gegen das verprellen von, durchaus auch zahlenden, Fans.
("A man shouldn't die with no understanding of why he's been murdered" - Matthew Stover)
Ich kenne das bloß von Standard-Verlagsverträgen in der Buchbranche, dass der Lizenznehmer versucht alle (!) potenziellen Nutzungsarten zu sichern, auch wenn er eigentlich nicht plant, sie alle zu verwenden. Nach dem Motto "Hauptsache erstmal die Filmrechte gesichert, obwohl dieses deutsche Manga ohnehin nicht mal ein Hörspiel bekommen dürfte und wir eh nur Poster und Tassen mit den Charakteren bedrucken werden".
Ich hab für mich privat zumindest die Lösung gefunden, dass ich innerhalb des Impressums meiner Bücher explizit darauf hinweise, dass Fanwork gerne hergestellt werden kann, ich das aber nicht toleriere, wenn jemand versucht sich nen Ovulus draus zu machen. Wenn einer Fanart-Poster verkauft und dann immerhin 50€ mit verdient, dann tun mir diese 50€ natürlich um einiges mehr weh, als dem großen japanischen Konzern, für den das natürlich Werbung im Toleranzbereich ist.
Auch geht es mir da um den ideellen Aspekt: ich finde das furchtbar, wenn Leute mit dem geistigen Eigentum anderer Geld verdienen, ohne dass der Urheber auch nur einen Cent davon sieht. Denn mal ehrlich, wer kauft denn einen Cosplayprint explizit nur wegen der Person? Ich kaufe das doch, weil ich die Figur darauf wiedererkennen kann und mich über die hübsche Inszenierung dieser freue. Cosplayer sind doch eigentlich so austauschbar wie Models: da gibt es auch nur ganz wenige, die es schaffen mit ihrer Person zu ködern. Von den oben genannten Gästen sagt mir auch nur die Iloon was, aber nur, weil ich die 2007 in ihrem ersten Cosplay auf der Animagic kennengelernt habe X3
(Ladet nächstes Jahr doch doch mal Baozi & Hana ein, damit mein Fujôshi-Herz auch mal was zum Freuen hat, haha^^ Auch wenn ich trotzdem keine Prints kaufen würde, aus o.g. ideellen Gründen.)
Also ja, ich bin so der nervige, garstige Advocatus Diaboli, weil ichs wegen meines Studiums einfach nicht mehr von der reinen Fanseite sehen kann. Ich hab dort nur das Urheberrecht und Aspekte vom Straf- und Grundrecht gelernt, die für die Buchbranche von Bedeutung sind, aber schon allein das reicht aus, um ein paar Dinge einfach nicht mehr einfach so hinnehmen zu können und kritisch hinterfragen zu müssen. Dass es hier sogar Antworten gibt, macht mir wirklich sehr glücklich^^
"Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten."
(Oscar Wilde)
> Auch geht es mir da um den ideellen Aspekt: ich finde das furchtbar, wenn Leute mit dem geistigen Eigentum anderer Geld verdienen, ohne dass der Urheber auch nur einen Cent davon sieht. Denn mal ehrlich, wer kauft denn einen Cosplayprint explizit nur wegen der Person? Ich kaufe das doch, weil ich die Figur darauf wiedererkennen kann und mich über die hübsche Inszenierung dieser freue. Cosplayer sind doch eigentlich so austauschbar wie Models: da gibt es auch nur ganz wenige, die es schaffen mit ihrer Person zu ködern. Von den oben genannten Gästen sagt mir auch nur die Iloon was, aber nur, weil ich die 2007 in ihrem ersten Cosplay auf der Animagic kennengelernt habe X3
> (Ladet nächstes Jahr doch doch mal Baozi & Hana ein, damit mein Fujôshi-Herz auch mal was zum Freuen hat, haha^^ Auch wenn ich trotzdem keine Prints kaufen würde, aus o.g. ideellen Gründen.)
Man kann auch jemanden toll finden, weil er es drauf hat, die gecosplayten Figuren charaktergetreu darzustellen. Das muss dann nicht unbedingt mit der gecosplayten Figur an sich zusammenhängen. Schaffen die meisten halt leider nicht oder haben auch gar nicht den Anspruch, soweit dazu.
Unabhängig davon ist es sehr einseitig zu sagen, dass die eingeladenen Gäste nichts besonderes sind, nur weil man sie persönlich nicht kennt. Das mag vielleicht für dich im konkreten Fall gelten, für alle anderen muss es aber nicht stimmen. Von daher würde ich dich auch drum bitten, da nicht zu pauschalisieren, weil manchmal kommt das schon ziemlich abfällig rüber.
Und ja, es gibt tatsächlich Leute, die Cosplayer toll finden, weil sie die Person an sich toll finden. Ich hab selber solche Leute im Bekanntenkreis, eine ist z. B. ganz großer Fan von Lightning-Cosplay.
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Dr. Alfred J. Lanning
> Unabhängig davon ist es sehr einseitig zu sagen, dass die eingeladenen Gäste nichts besonderes sind, nur weil man sie persönlich nicht kennt. Das mag vielleicht für dich im konkreten Fall gelten, für alle anderen muss es aber nicht stimmen. Von daher würde ich dich auch drum bitten, da nicht zu pauschalisieren, weil manchmal kommt das schon ziemlich abfällig rüber.
Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie meine Aussagen so falsch gelesen werden können. Ich bin mittlerweile so ziemlich aus der Szene raus gewachsen und hab doch keine Ahnung davon, was heutzutage so an Cosplayern angesagt ist. Ich habe weder gesagt "Öööh, die können nichts, warum ladet ihr da so irgendwelche random Asiaten ein? Uguu~, wääh!" noch "OMG Iloon ist die einzig wahre Cosplayerin der Welt, kya kyaaa~!", sondern lediglich, dass ich sie als einzige kenne und mir einfach die Namen der anderen nichts sagen.
Die Cosplayer, die mir was sagen und deren Sachen ich mir so angucke, kann man an einer Hand abzählen, sodass ich da echt keine Fachmeinung dazu haben kann. Oder muss man automatisch in Jubelchöre verfallen? Das darf man natürlich, aber muss man nicht. Und das ist auch gut so, wenn jeder dazu seine individuelle Meinung hat, ohne andere jetzt bekehren zu müssen.
Ich denke aber, dass es nicht ganz von der Hand zu weisen ist (d.h. natürlich gibt es noch andere Gründe), dass eine bekannte Serie im Cosplayprint-Verkaufsportfolio ein Besuchermagnet ist. Man stößt doch in der Regel auf diese Personen, weil sie im ersten Moment etwas tun, was man kennt und mag und nicht, weil man gehört hat, was diese für einen tollen Charakter haben (okay, toller Körper als Eyecatcher geht natürlich auch, haha^^). Wenn es mir als Cosplayer und Print-Verkäufer also nur darum ginge, dass die Leute Fotos nur wegen meiner Person kaufen würden, dann müsste ich doch theoretisch zum Hardliner werden und bloß Eigenkreationen anbieten, oder?
Dass Cosplayer austauschbar sind, ist die Erfahrung einer alten Schabracke (XD), die jetzt seit 10 Jahren in der Szene unterwegs ist. Da wächst kontinuierlich eine neue Generation heran, während es sich bei den Älteren natürlich ausdünnt und nur die ganz Harten übrig bleiben... Ich fang gleich an sentimental zu werden und von Löwen und Antilopen zu reden und "Der ewige Kreis" zu singen, wenn ich jetzt nicht aufhöre, also lasse ich es einfach.
Ich hab mich hier eigentlich nur für die rechtlichen Aspekte interessiert, weil ichs ja ganz frisch in meiner BA hatte (da ging es aber um den deutschen Independent-Manga-Markt und warum wir hierzulande keine ausgeprägte Dôjinshiszene haben) und jetzt sieht es so aus, als würde man mich pauschal zum Cosplay-Basher machen. Dann bin ich das eben, genau wie ich ein Dôjinshi-Basher bin, einfach weil ich durch meine Recherche des deutschen Urheberrechts einfach nicht mehr so vorurteilsfrei sein kann, wie der Durchschnitts-Congänger. Mit Sicherheit fördern Dôjinshi und Cosplayprints die Fankultur, doch sehe ich hinter jedem Fanwork immer den armen Urheber, der sich das gefallen lassen muss, wie Dritte sich an seiner Idee bereichern.
Da gab es vor ein paar Jahren mal ein interessantes Panel auf der Connichi, in dem der Urheber, die Industrie und die Fans in einem Spannungsdreieck dargestellt worden. Und egal, auf welche Art und Weise man das aufschlüsseln würde, irgendwer ist immer derjenige, der am Ende verprellt wird. Ein wirklich spannendes Thema X3
Coventions sagen dann in ihren Regelwerken "wir dulden keine Urheberrechtsverletzungen im Zeichnerbereich, unser Hausrecht ist es, jeden rauszuschmeißen, der offensichtlich zuwiderhandelt, verkauft also nur Sachen, die eure eigenen Ideen sind", während andere sagen "wir können es ohnehin nicht nachkontrollieren, wer jetzt für was eine Lizenz hat und es interessiert sowieso niemanden, ob ihr Dôjinshi verkauft oder nicht" und ich finde einfach, dass man sich auch mal für die wachsende Cosplayprint-Szene überlegen sollte, inwiefern es dort Regeln bedarf. Wenn man Cosplayprints mit Fanarts gleichsetzt und diese im Zeichnerbereich verbietet, sie aber im Printbereich verkaufen darf, fühlen sich wiederum die Zeichner verprellt. Lockert man aber alles und irgendwann wird mal einer so richtig hart rangenommen und verklagt, könnte auch wieder das Geschrei groß sein: "Warum habt ihr uns das nicht gesagt? Ihr seid schuld! Con XY ist so blöd! Boykott!"
Das ist alles nicht so einfach.
(Oscar Wilde)
Den Cosplay-Ehrengästen aber pauschal vorzuwerfen, sie kommen nur deshalb auf die Animuc, weil sie vermeintlich Geld verdienen könnten, finde ich schon ziemlich dreist dafür, dass du a) grad mal eine von den für dieses Jahr eingeladenen Cosplayern persönlich kennst und b) vermutlich auch kaum Ahnung davon hast, wie es in der Praxis dann tatsächlich abläuft. Bestes Beispiel dafür ist Yuegene, die letztes Jahr auch auf der Animuc war und die den Erlös vom Verkauf ihrer Printprodukte einem gemeinnützigen Zweck gespendet hat, sprich, das Zeug auf eigene Kosten hat drucken lassen und durch die Spende dann selbst noch Kosten hatte. Ich bezweifle, dass sich irgendein Rechteinhaber in so einem Fall tatsächlich hinstellen und die Cosplayerin dafür zur Rechenschaft ziehen würde. Und was die anderen betrifft, das Zeug ist meist nur so teuer, dass die Leute ihre Druckkosten reinkriegen. Groß Kohle verdient man da nicht wirklich.
Von jemandem, der auch schon über 10 Jahre cosplayt.
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Dr. Alfred J. Lanning