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Die Sache mit dem Glück

Autor:  Naomi9
Heute ging ich mit unserem Hund spazieren und dachte mal so darüber nach, wie dämlich sich die Menschen manchmal anstellen. Kann mir mal einer sagen, warum die Menschen ausgerechnet seltene Dinge als Glücksbringer aussuchen?
Ein vierblättriges Kleeblatt bringt Glück. Und jetzt mal ehrlich, wie viele davon habt ihr in eurem Leben schon gefunden?
Oder Hufeisen. Stolpert ihr etwa jeden Tag über ein Hufeisen, dass einfach so auf der Straße liegt?
Und warum darf man sich etwas wünschen, wenn man es schafft, bei einer Pusteblume alle Samen mit einem Mal abzupusten? Habt ihr das schonmal geschafft? Und zwar bei einer richtigen Pusteblume! Nicht bei einer, bei der sowieso schon die Hälfte fehlt oder die Samen vom bloßen Hinsehen abfallen.
Warum nehmen die Menschen solche Dinge, um sie zu sogenannten "Glücksbringern" zu machen? Statt Klee mit vier Blättern könnte man doch auch ganz normalen Klee nehmen. Oder Gras. Davon ist auf jeden Fall genug da.
Glück ist doch gar nichts, was so selten ist. Schließlich bedeutet "Glück" nicht immer den großen Lottogewinn. Ein blauer Himmel, ein Sommerschauer nach einem schwülen Tag, der Schneemann, der am nächsten Tag auch noch steht oder die ersten Blumen, die im Frühling rauskommen. Das alles kann Menschen doch "glücklich" machen und selten ist es schließlich nicht, oder? Außerdem ist "Glück" nichts, was von irgendwelchen Dingen abhängt. Es ist auch eine Frage der Einstellung!


"Glück ist das Einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben."
(Carmen Sylva, Schriftstellerin)

So sieht es nämlich aus. Wir sollten uns unserer Glück nicht von irgendwem oder irgendwas einschränken lassen. Glück können wir selber machen. Und auch Glücksbringer können wir uns selbst aussuchen. Denn Glücksbringer zu haben ist schließlich nicht verkehrt. Nur darauf zu bestehen, dass sie selten sein müssen, finde ich, nervt.

Und während ich so wieterging kam ich an Klee vorbei, der auf dem Feldweg wächst. Ich ging drei Schritte weiter, hielt dann inne und dachte noch so, dass der Klee eben irgendwie komisch aussah.
Und auch, wenn ich es nicht toll finde, nur seltene Dinge zu Glücksbringern zu machen, liegt jetzt zum Pressen ein vierblättriges Kleeblatt zwischen meinen dicken Lexika ...


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