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Die Tribute von Panem - Gedanken Die Tribute von Panem, Gedanken, Gefühle, lesen

Autor:  Hatschepsut
In diesem Eintrag möchte ich meine Gedanken und Gefühler Trilogie "Die Tribute von Panem" niederschreiben. Dabei könnten einige Spoiler auftreten.


Ich habe gerade den dritten Teil ausgelesen und war wirklich überrascht und beeindruckt und zwar bei der gesamten Reihe. Ich habe viele unterschiedliche Meinungen dazu gehört. Manche finden sie göttlich andere grottig. Ich kann nur für mich selbst reden.

Ich habe für alle drei Bücher nichtmal eine Woche gebraucht, dabei habe ich am Montag den zweiten Band angefangen und Dienstag Nahmittag den dritten, ich war gefesselt von der Geschichte.

Der Schreibstil hat mich am anfang verwirrt. Außer in meiner frühen Kindheit habe ich glaub ich noch nie ein Buch gelesen, das im Präsens geschrieben ist gelesen. Aber irgendwann habe ich das gar nicht mehr mitbekommen. Der Stil ist sehr klar und einfach und deshalb ist es mir leicht gefallen mich darin zu verlieren. Das einzige, was mich gestört hat, waren einige Fremdwörter, die nicht in den Fluss gepasst haben, die ich persönlich nur aus dem Kontext deuten konnte und ich habe eigentlich keinen so kleinen Wortschatz.

Nun kommen wir zur Geschichte.
Für den ersten Teil hab ich am längsten gebraucht, zum einen weil ich den Film gesehen hab und damit vieles schon kannte und zum anderen sind Einführungen in eine Welt immer etwas schwer. Aber es war trotzdem spannend und traurig und eigentlich ziehmlich eigenständig, es hätte damit enden können.
Der zweite Teil war anders, man hat schnell gemerkt, dass hier etwas großes geplant ist. Es kamen neue interessante Firguren hinzu und die Kritik an der Gesellschaft wurde lauter. Es ist ja immer so unglaublich spannend, wenn ein Buch gesellschaftskritisch ist. Hier wurde eine Gesellschaft kritisiert, zu der wir uns entwickeln könnten. "Panem et circenses", wie im alten Rom. Katniss ging mir übrigens irgendwann gewaltig auf die Nerven mit dem hin und her bei Peeta und Gale.
Der dritte Teil hat mir nicht so recht gefallen, aber umso mehr beeindruckt. Es wurde ein Krieg dargestellt und mit der einfachen Sprache der Bücher hätte man denken können, dass dieser Krieg naiv rüber kommen sollte, doch das tut er nicht. Er hinterlässt eindeutige Spuren bei den Charakteren, besonders bei Katniss und Peeta. Auch Gale wird davon verändert, für ihn positiv, doch ich denke es ist schwer jemanden zu mögen, der im Krieg aufblüht. Es gibt zwar eine Art Friede Freude Eierkuchen Ende aber irgendwie auch nicht, das ist schwer zu beschreiben. Die Rebellen siegen, doch die Rebellenführer steuern wieder auf die gleiche Art der Unterdrückung zu, die sie gerade bekämpft hatten. Ich habe den Tod von Präsidentin Coin kommen sehen, mehr sage ich dazu nicht, nur, dass ich erlich froh darüber war.
Zum Abschluss muss ich noch sagen, dass Katniss sich richtig entschieden hat. Der friedliche passt besser zu ihr als der feurige Kämpfer.

Allen Kritikern möchte ich ans Herz legen wirklich bis zum Ende zu lesen, mich hat es sehr bewegt, meine Augen brennen immer noch von den Tränen, die ich um die kleine Primel vergossen hab und alle anderen, die mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen sind und am Ende tot waren.

Ich hoffe diese Geschichte wird niemals irgendwo auf der Welt Wirklichkeit, aber ich bin nicht sicher, ob das reicht.
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Datum: 12.06.2013 16:52
Ich habe alle drei Bücher gelesen, aber leider kann ich dir in vielen Punkten nicht zustimmen. Abgesehen davon, dass der erste Band im Grunde ein Plagiat ist, finde ich, dass bei dieser Reihe viele Chancen auf eine spannende Story verschenkt wurden. Ohne Ich-Perspektive wäre mir Katniss vielleicht sehr sympathisch gewesen, so ging sie mir jedoch tierisch auf die Nerven. Die Auswahl der Details war lausig, die Charaktere waren im Prinzip nur Typen und bei aller Liebe für Gesellschaftskritik: In dem Fall war sie viel zu aufdringlich. Viele Dinge waren einfach nicht authentisch und Collins Behauptung, sie hätte dafür viel über das antike Griechenland recherchiert, empfinde ich als studierte Latinistin beinahe schon als Beleidigung.

Da fand ich den Film wesentlich besser, der hat sehr viele Schwächen des Buches ausgebügelt und ohne die bekloppte Kameraführung wäre er vielleicht ein richtiger Filmgenuss geworden.

Aber gut, das ist natürlich alles Geschmackssache. Was mich nur tierisch ärgert an der Reihe, ist die Werbestrategie hier in Deutschland, der zufolge TvP das "Beste" seit HdR sei. Das haut schon allein wegen des Genres nicht hin. Und abgesehen davon ist Collins eine poplige Kinderbuchautorin, die sich keinerlei Gedanken über die Hintergründe ihrer Geschichte gemacht hat, während Tolkien im Grunde sein halbes Leben damit verbracht hat, Arda zu erschaffen.
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Datum: 12.06.2013 18:19
Hatschepsut:
> Ich muss erlich sagen, dass ich die Story so sehr spannend fand. Zu dem Plagiat kann ich nix sagen.

Der Teil in der Arena ist zu einem Großteil beinahe Eins zu Eins von "Battle Royal" abgekupfert. Das kann ich selbst bestätigen, ich habe den Film von BR gesehen und die Ähnlichkeiten sind viel zu detailliert, als dass das ein Zufall oder einfach nur ein Fall von "Inspiration" sein könnte. Dass Collins dafür keinen auf den Deckel gekriegt hat, finde ich persönlich erstaunlich.

> Hier verstehe ich nicht ganz, was du mit der Auswahl von Details meinst.
> Ich fand es eigentlich mal ganz erfrischend nicht in einer Naturbeschreibung nach Geselschaftskritik suchen zu müssen (kam mir im Deutschunterricht manchmal so vor...)

Alle drei Bände zusammen haben vielleicht etwa 1200 Seiten, wenn überhaupt, und von diesen 1200 Seiten gingen locker 100 bis 200 Seiten für die Beschreibungen von irgendwelchen lächerlichen Kleidern drauf. DAS ist bei weitem zu viel des Guten. Beim ersten mal dachte ich noch: Okay, ne kleine Spielerei, aber das ging ja immer so weiter. Das ist einer von sehr vielen Punkten, an denen man merkt, dass Collins nicht über das Level eines Kinderbuchautoren hinweg kommt - was aber für ein Buch mit derart epochaler Handlung dringend vonnöten gewesen wäre.

> hättest du das jetzt nicht erwähnt, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, sie hätte überhaupt dafür recherchiert...
> Bei einigen Sachen fand ich auch schade, dass nicht weiter drauf eingegangen wurde, aber ich mag die Bücher, nach langer Zeit war ich endlich mal wieder gefesselt.

Das einzig Gute, was ich über die Bücher sagen kann, ist, dass sie sich sehr schnell weg lesen. Aber ich war nach der Lektüre wahnsinnig enttäuscht. Den dritten Band habe ich eigentlich nur noch gelesen, um zu wissen, wie dieses Elend zu Ende geht. Die Zusammenfassung klang so spannend, die Idee war so reizvoll und interessant und alle Welt schwärmte von diesem Buch. Wahrscheinlich war meine Erwartungshaltung viel zu hoch. Ich habe ein Buch mit niveauvollem Schreibstil (nicht mit Kinderbuchstil) und ohne einengende Ich-Perspektive erwartet.

> von dem war ich, nachdem ich das Buch gelesen hab ehrlich gesagt enttäuscht. Und Mama auch. Ich kann das an nix fest machen, aber so ist es nun mal.

Natürlich ist es Geschmackssache, aber ich war beispielsweise sehr erleichtert, dass die Kleiderszenen drastisch gekürzt und dass die Szenen in der Arena blutiger waren. Auch diese dämliche Sache mit den Mutationen wurde glücklicherweise weg gelassen und die Schauspieler waren meines Erachtens nach sehr gut gewählt. Lediglich die Brotszene hätten sie mal lieber am Stück zeigen sollen, dass sie so auseinander gerupft wurde, hat sie für Unkundige mitunter schwer verständlich gemacht.

> Die werben doch mitlerweile für alles damit, dass es das beste seit HdR ist, auf so etwas achte ich gar nicht mehr.

Ich muss echt sagen, dass mir diese Werbestrategie vorher noch nie aufgefallen ist, aber in dem Fall schon - und es ärgert mich ganz massiv, denn HdR ist für mich ein Meilenstein in der modernen Literaturgeschichte. Davor und danach gab und gibt es für mich keinen Autoren, der Tolkiens Level an Detailverliebtheit jemals erreicht hat. Tolkien war mit Leib und Seele Autor und er hat Arda geliebt! Das habe ich bei jeder Seite gespürt. TvP hingegen wirkte auf mich einfach so dahin geschludert.
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Datum: 24.01.2014 22:07
Yosephia
> für die Beschreibungen von irgendwelchen lächerlichen Kleidern drauf.

Aber die Kleider sind Symbole und spielen damit eine gewisse Rolle für die Geschichte.
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