Das kann nur ein Scherz sein…
Ein verflucht schlechter Scherz…
Gestern sah er dich, also dein zehn Jahre älteres Ich, aus der Basis gehen. Und jetzt? Jetzt stehst du, zehn Jahre jünger, also aus der Gegenwart, vor ihm, Hibari neben dir stehend.
„Bel-Senpai, hör auf fremde Menschen zu tyrannisieren“, ertönt eine monotone Stimme über dir. Du öffnest vorsichtig deine Augen und siehst von unten nur lange Kleidung und einen großen Hut auf dem Kopf der Person vor dir.
Als du deine Schuhe aus dem Fach nehmen willst, fällt dir ein gefalteter Zettel auf. 'Komm am Sonntag um 14 Uhr auf den Hügel am Stadtrand, zu dem großen Kirschbaum.' Unterschrieben hat niemand, jedoch ist in der rechten unteren Ecke ein roter Skorpion.
„Ryohei-kun?“, du kannst nicht verhindern, dass du ein bisschen rot wirst. „Was gibt’s?“, erschrocken drehst du dich um. Hinter dir in der Tür zum Box-Club steht Ryohei und sieht dich an.
Gestern hast du Dino kennen gelernt. Heute wurdest du von Typen aus der Mafia gekidnappt, hast erfahren, dass Dino der Boss einer Mafia Familie ist und du nur überleben kannst, wenn er der Forderung nachgeht. Bisher doch ein gelungener Samstag!
Noch konntest du es nicht recht glauben. Du schüttelst verständnislos den Kopf. Das Wetter ist großartig, passt aber nicht wirklich zu deiner miserablen Stimmung.
„Lambo die darfst du nicht benutzen! Sie ist doch noch kaputt!“, doch es ist bereits zu spät. Lambo ist gestolpert und die Bazooka fällt ihm aus der Hand und auf dich zu.
“Yamamoto-kun!” „Yamamoto-san!“ „Senpai!!“ Du verziehst genervt das Gesicht. Gedanklich notierst du dir, an Tagen wie Valentinstag, nicht mit deinem Sandkastenfreund Takeshi Yamamoto zur Schule zu gehen.
Ein lustiges Spiel an deinem Geburtstag. Ein Spiel, bei dem jeder mitmachen kann. Ein Spiel, das keine Gefahren mit sich bringt. Das war der Plan.
Und jetzt steht ihr vor dem Eingangstor der Varia-Residenz.
Teil 1.
Donnergrollen und Blitze überziehen die kleine italienische Stadt, in der du dich gerade befindest. Das Wetter spiegelt erschreckender Weise deine Gefühle wieder.
Wut, Enttäuschung, Verzweiflung und sogar ein bisschen Angst.
„Äh….Und ich habe…Lal Mirch geholfen…ebenfalls beim Training, versteht sich.“
Da hast du es. Das war genau das, was du wusstest das du hören wirst, aber nicht hören wolltest.Du willst dir gar nicht vorstellen „was“ und „wie“ sie trainiert haben.
'Wir haben so lange nichts mehr gemeinsam unternommen', hat sie zu dir gesagt, als sie sich das erste Mal nach Monaten plötzlich wieder bei dir gemeldet hat.
Es liegt gar nicht nur an Squalo, dass Xanxus seine Whisky-Gläser immer durch die Gegend wirft. Vor allem liegt es natürlich schlichtweg daran, dass der Boss der Varia kein Benehmen hat. Aber außerdem ist da noch ein anderer, gravierenderer Grund.
Xanxus hat eine Eisphobie.
Es ist Nacht.
Das ist an sich nichts Ungewöhnliches. Eher im Gegenteil. Was allerdings ungewöhnlich ist, ist dieses merkwürdige Geräusch vor deinem Fenster.
Du wohnst im ersten Stock und alles, was du durch die Scheibe sehen kannst, ist leichter Nebel.
Du liegst krampfend in der leeren Suite, auf einem vollgeheulten Kissen, das nach Schweiß und Blut und Kommandant riecht und um dich herum ist alles still, und du träumst, dass die Stille nicht existiert.
Jemand pustet dir ins Gesicht.
Da das nicht gerade deine Lieblingsart ist, geweckt zu werden, drehst du dich murrend auf die andere Seite und rollst dich in die Decke ein. „Lass mich...“
„Na so was“, murmelt Izayas Stimme dicht an deinem Ohr.
Gegensätze ziehen sich an.
Treffender hätte man es wohl kaum formulieren können. Du und Xanxus wart grundverschieden, was eure Persönlichkeiten betraf.
Die Sonne scheint viel zu hell. Du schirmst deine Augen mit der Hand ab und blinzelst, während du dich auf dem Schulgelände umsiehst.
Wo ist der Idiot nur schon wieder...?
Gut, jetzt hast du genug nach ihm Ausschau gehalten.
"Dinooo, ich komm nicht drauf!", beschwerst du dich laut.
Du kippelst mit dem Stuhl, auf dem du – wie es dir vorkommt – schon seit Stunden sitzt und streckst dich müde.
Der Boss der Cavallone Famiglia seufzt und kommt zu dir herüber.
Looking out
Across the night-time
The city winks a sleepless eye
Es ist schon dunkel. Nur noch wenige Menschen sind auf den Straßen unterwegs.
Du sitzt am Fenster des Cafés, das deinem Onkel gehört und in dem du arbeitest, um ein wenig Geld nebenbei zu verdienen.
Ausschlafen. Endlich mal mit deinem Verlobten, Dino Cavallone, ausschlafen.
Unglaublich, dass du das noch erleben darfst. Er ist ja sonst immer so beschäftigt mit seinem Mafiakram.
„Muss das unbedingt sein...?“, fragst du mit nerviger Nörgelstimme und klappst den Tisch, der an der Rückseite des Sitzes vor dir befestigt ist, hoch und runter. Hoch und runter.