Ich bin gerannt. Weggelaufen. War ein Jahr unterwegs. Habe eine kleine Weltreise ganz nach Leons Geschmack unternommen. Allerdings ohne ihn, denn… es gibt kein „wir“ mehr.
"Was ist los?" zischte die etwas tiefere Stimme ziemlich angewidert. Ich vernahm etwas stampfende, agressive Schritte die sich mir näherten. Dann verlief alles schneller als ich es realisieren konnte.
Frech schaue ich dir in die Augen und erfreue mich über deinen perplexen Blick. Nur zu schade, oder vielleicht ist es auch gut, dass du nicht weißt wie schwer du mich damit anmachst.
Gefesselt an deinen Stuhl, folgst du meinem Tun...
Am Anfang verzaubern sie einen, da man alles mit anderen Augen sieht. Alles wirkt Einzigartig, Doch erkennt man bald, dass die Dinge nicht so sind, wie sie aussehen.
Wie bei einigen Menschen.“
Als ich geboren wurde, war meine Welt von einer tiefen dunklen Nacht umgeben.
Jahrhunderte lang drang kein Licht zu mir hindurch.
Doch dann vor fünfzehn Jahren leuchtete plötzlich ein kleiner Engel vor mir...
Eine schwarze Gestalt.
Klein und schwach würde sie auf einen Außenseiter wirken.
Doch obwohl sie nur ein einfacher Mensch zu seien scheint, trägt sie das Leben zweier auf ihren Schultern.
Jetzt knickt sie ein, fällt auf die Knie und senkt das Haupt in Demut.
Die letzte Nacht
Da gab es einen Wunsch.
Eine Sache, bei der ich ein letztes mal egoistisch sein wollte.
Etwas, das ich erlebt haben wollte bevor ich mein Schachmatt setzte.
“Zeig mir ein Stück deiner Welt. Heute Nacht.”
Darum bat ich ihn.
Sonnenschein. Jeden Tag dasselbe. Es begann früh am Morgen, verlief in den jungen Mittag und endete erst am späten Abend. Man konnte fast schon Tagebuch über die Leute führen, die unter meinen Füßen ihrem Alltagstrott nachgingen.
Regen fiel bereits seit einigen Tagen in die kleine Stadt mit dem großen Uhrenturm, so auch in dieser besonderen Nacht.
"Kind, nun hör doch auf zu weinen..."
"Mhhh?"grinste er und fuhr mit seinen Armen um Rabenfeder. "Ha...Haru was soll das? Du weißt doch genau das ich auf Männer auch stehe." haspelte Rabenfeder ihm zu.
"Keine angst...Es tut nicht weh."nach diesen Satz umarmte er Rabenfeder.
"Riku,...", ich spürte wie eine unsichtbare Kraft uns immer weiter voneinander trennte.
Ich streckte meine Arme nach ihm aus. Ich wollte ihn berühren. Ihn festhalten und nie wieder von ihm gehen. Doch irgendetwas zog mich fort.
Sie beschleunigte ihr Tempo und rannte weiter.
Die Tränen, die ihr schon eine ganze Weile die Wangen entlang liefen mischten sich mit dem starken Regen der erbarmungslos auf die Erde und sie selbst niederprasselte.