Zum Inhalt der Seite

Die etwas andere Legende

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 10.

Kapitel 10.
 

2040

Hotelzimmer in Berlin

Der Schlaf von Nero war äußerst unruhig. In aller Herrgottsfrühe wurde er von einer zarten weiblichen Stimme geweckt. Müde rieb er sich die Augen und setzte sich auf. Die Morgendämmerung war bereits hereingebrochen und die Morgensonne blinzelte zwischen den zugezogenen Vorhängen matt hindurch.

Nach nur wenigen Augenblicken war der Hexer bei all seinen Sinnen. Sein erster Bick galt seinen friedlich schlafenden Bruder, der sich hoffentlich von all seiner Anstrengung erholt hatte.

Dann wanderte Neros Blick zu der Geräuschkulisse, die die Ursache für sein Aufwachen dargestellt hatte.

Die Nachrichten liefen im Fernsehen. Vor dem Fernseher hatten sich Sonic, Cream mit Cheese sowie die Auserwählten versammelt.

Weiss blinzelte und wachte ebenfalls auf. „Geht das nicht leiser?“

Nero stimmte seinen Bruder zu. „Da hat er Recht.“

„Schnauze“, zischte Bohlen und stellte mithilfe der Fernbedienung den Ton noch lauter.

„Es ist wirklich sehr wichtig“, sagte Lena.

Nero und Weiss warfen sich einen Blick zu und seufzten synchron genervt auf, ehe sie schließlich ebenfalls ihre Aufmerksamkeit auf die Nachrichtensendung richteten.

„Thomas Gottschalk, derjenige, der uns retten soll, ist leider immer noch verschwunden und wir alle hoffen, dass wir ihn bald wieder in unserer Mitte begrüßen dürfen. Kommen wir nun zu einem Dämonenangriff, der sich soeben in London ereignet hat.“

Weiss zog vor Erschrockenheit scharf die Luft ein.

„Oh nein“, flüsterte Michelle.

Anke schlug sich die Hand vor den Mund. „Und wir waren hier friedlich schlafend.“

„Wir hätten es eh nicht rechtzeitig geschafft“, murrte Elyas verbittert.

„Schlimm genug, dass die Angriffe sich jetzt nun nicht mehr auf Deutschland beschränken“, merkte Nero an.

„Könnt ihr mal leise sein?“, knurrte Bohlen, woraufhin Sonic genervt die Augen verdrehte. „Du hast alle mit dem Fernsehen wachgemacht.“

Cream nickte daraufhin müde. „Da hat Mister Sonic recht.“

Bilder von den Angriffen in London wurden nun eingeblendet und wurden von der Stimme der Nachrichtensprecherin begleitet.

„Jedoch konnten den Angriffen Einhalt geboten werden durch eine Gruppe von mutigen Kämpfern, welche nicht die Auserwählten von Gottschalk darstellen. Die Auserwählten haben wohl nun Unterstützung bekommen. Aber wer sie genau ist konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen. Wir werden Sie auf den Laufenden halten und kommen nun zum Wetter.“

Der Bildschirm wurde schwarz und Bohlen ließ die Fernbedienung achtlos neben sich auf die Couch fallen.

Sonic hielt die Kette des verstorbenen Alexanders immer noch in der Hand.

„Wir müssen herausfinden wo dieses geheime Hauptquartier steckt, von dem ihr erzählt habt. Vielleicht weiß man dort auch wer diese Truppe ist, die uns da hilft.“

Nero und Weiss nickten. „Aber erst nach dem Frühstück“, mahnte der Hellseher.

Sonic nickte und legte die Kette vor sich auf den Tisch. Diese begann plötzlich rot zu glühen, immer heller und begann nun auch in der Luft zu schweben.

Die Anwesenden mussten sich aufgrund der Helligkeit die Augen zuhalten.

Nero ließ seine Hände langsam sinken und sah wie die Kette auf ihn zu schwebte.

„Nero Grim, sind Sie bereit das Erbe des Trägers anzunehmen?“, ertönte eine angenehmklingende Stimme aus dem Inneren der Kette.
 


 

2006

New City, Soleanna

Thomas konnte den Fuchs Tails zum Glück nicht weit entfernt von New City in Soleanna finden. Einerseits war der Sucher froh, dass Tails unbeschadet den Dämonen in Dusty Desert entkommen war. Auf der anderen Seite nagte noch immer der erneute Verlust von Elise an ihn sowie der Auftritt dieses Suchers. In den Buch „Die Legende der Auserwählte“ was sein Vater verfasst hatte fanden sich Abbildungen von dem bisherigen Sucher und derjenige, der ihn vorhin angegriffen hatte, war nicht darunter. Er sah auch ziemlich futuristisch aus. Deshalb lag die Vermutung nahe, dass der Sucher aus der Zukunft stammte. Aber wie passte das zusammen, wenn Thomas mittlerweile unsterblich war aufgrund des Serums? Handelte es sich bei dem ihm fremden Sucher um seinen Sohn? Das war kaum zu glauben, da er sich nicht vorstellen konnte, wieder einmal Kinder zu bekommen. Was ihm ebenfalls sehr beschäftigte war die Frage, aus welcher Zeit genau der andere Mann stammte, der dasselbe Schicksal wie er mit ihm zu teilen hatte.

Viele Fragens schwirrten im Kopf des Entertainers. Gab es eine Möglichkeit Cream, Alexander sowie Weiss, Nero und die übrigen Auserwählte gesund und munter wieder zu sehen? Er hoffte es einfach so sehr und wollte die Hoffnung auch nicht aufgeben. Sonic, der Amy wohl sehr viel bedeutete war auch nicht zu vergessen.

Seine Gedanken kreisten weiter. Oft gab es Situationen in seinem Leben, wo er sich einsam und allein gefühlt hatte. Als er mit 21 Jahren in der Großstadt München studierte war so ein Moment. Jedoch fand er in einem etwas älteren Mann Fürsorge und das Gefühl nicht allein zu sein. Mit ihm fühlte sich Thomas nicht verloren und dachte, er könnte alles schaffen. Er war wie ein Vater für ihn und verhalf ihn schließlich zur großen Bekanntheit in der Unterhaltungsbranche. Vor vielen Jahren zerstritten sie sich, Thomas hatte gerade erst als Nachfolger bei „Wetten,dass..?“ begonnen und seitdem nichts mehr von ihm gehört.

„Frank…“, murmelte Thomas leise und Tails warf ihm einen komischen Seitenblick zu. Doch der Entertainer schwieg daraufhin so eisern, wie schon lange nicht mehr.
 

Thomas hatte Tails selbstverständlich von Elises Entführung berichtet. Dieser war mit dem Sucher in New City unterwegs und steuerte zielstrebig einen Hafen an. „Dort habe ich mein Flugzeug stehen und ich möchte dir einen guten Freund von Sonic und mir vorstellen“, erklärte der Fuchs. „Er hat nämlich etwas für dich.“

Bei diesen Worten wurde der Moderator hellhörig. War es vielleicht seine Kette, an die er gar nicht mehr richtig gedacht hatte? „Vielleicht hat euer Freund ja meine Kette gefunden!“

Tails schüttelte mitleidig mit dem Kopf. „Leider nicht. Aber es wird dir trotzdem helfen!“

„Dann bin ich mal gespannt“, antwortete Thomas und entdeckte, als die beiden am Hafen angelangt waren Tails Flugzeug. Davor wartete ein ihm unbekanntes rotes Wesen. In seinen großen klauenartigen Händen hielt er in der eine rote Karte.

„Hallo Tails und du musst Thomas sein. Es freut mich dich kennenzulernen. Tails hat mir schon einiges von dir erzählt. Ich bin Knuckles the Echidna. Ich bin ein Ameisenigel und der Letzte meiner Art.“

Knuckles war mit rotem Fell bekleidet, das den größten Teil seines Körpers bedeckte. Zudem besaß er einem weißen, halbmondförmigen Fellfleck auf der Brust und violette Augen.

Er trug rötliche und gelbliche Schuhe.

„Die Freude liegt ganz meinerseits“, erwiderte Thomas und bot Knuckles die Hand zur Begrüßung. Dieser nahm die angebotene Hand und drückte sie kräftig.

„Tails meinte, dass du da etwas für mich hättest“, begann Thomas vorsichtig, da er nicht besitzergreifend wirken wollte.

Sein Gegenüber nickte. „Das stimmt auch und genau deswegen bin ich auch hier und warte auf euch. Ich habe nämlich Eggman am Stadtrand gesehen“

Der Ameisenigel warf dem Sucher die Karte zu, welche dieser auffing. „Ich soll dir das hier von ihm geben und bevor du fragst, mir kann man vertrauen.“

Thomas warf Tails einen skeptischen Blick zu. „Ich hatte schonmal die Bekanntschaft mit einem schwarzen Schaf gemacht und diese Begegnung würde ich gerne vermeiden, wenn es möglich wäre.“

Tails nickte. „Ich verstehe was du meinst. Sonic und ich hatten anfangs auch unsere Schwierigkeiten mit Knuckles, aber das ist Vergangenheit.“

„Ganz genau“, pflichtete Knuckles ihn bei. „Jetzt widme dich doch mal deiner Karte. Wir sind schon ganz gespannt was sich dahinter verbirgt.“

Thomas seufzte schwer und hielt die Karte waagerecht vor sich. Daraufhin erschien ein holographisches Abbild von dem wahnsinnigen Wissenschaftler.

Tails zeigte sich etwas erschrocken sowie auch Knuckles.

Thomas war nun ganz auf Eggman fixiert. Dieser begann zu sprechen: „Thomas Gottschalk. Die Prinzessin siehst du erst wieder, wenn du mir deinen blauen Chaos Emerald gibst.“

Jener Emerald gehörte einst Elise selber. Doch bei ihrer Flucht vor Dämonen und als Eggman sie zum ersten Mal gefangennahm konnte die Prinzessin Thomas ihren Stein zuwerfen, welcher seitdem auf ihn aufpasste. Der Emerald war sicher in Thomas Anzugjacke verstaut.

„Wir treffen uns in meiner Basis in White Acropolis. Bring doch auch deine beiden neuen Freunde mit, Knuckles und Tails.“

Das Hologramm verblasste und somit war die Aufnahme zuende. Thomas reichte Knuckles die Karte Dieser ließ sie fallen und zerstörte sie, indem er mit seinem Fuß daraufstampfte.

„Sicher ist sicher“, knurrte Knuckles. „Der ist ja wieder einmal ganz schön selbstbewusst, so kennen wir unseren Eggman.“

Thomas schwieg und nahm aus seiner Anzugtasche den blauen Chaos Emerald, welchen er musterte.

„Das muss eine Falle sein“, gab Tails seine Meinung zu dem eben gehörten ab. „Denn ich glaube kaum, dass sich Eggman an seine Vereinbarung hält.“

Der Sucher betrachtete weiterhin den Stein. „Ich werde gehen“, hatte sich Thomas nun entschieden.

Knuckles und Tails starrten ihn leicht entgeistert an. „Thomas?“, meinte Tails.

„Bist du dir da denn auch wirklich sicher? Eggman kann man nicht trauen und mit ihm ist nicht zu spaßen“, warf Knuckles ein.

Thomas zeigte sich jedoch entschlossener denn je. „Da Eggman sich nämlich die Mühe gemacht hat, mir zu sagen, wo Elise ist, sollte ich ihm persönlich dafür danken.“

Knuckles konnte über Thomas Entscheidung nur den Kopf schütteln. „Sonderbarer Mensch, aber nun gut, so soll es sein.“

Tails blickte Thomas fest in die Augen. „Wenn es dein Wunsch ist, werden wir dich natürlich begleiten.“

„Ganz genau“, rief Knuckles und schlug nun doch schon etwas gewillter seine Fäuste gegeneinander.

„Wir nehmen meinen X-Tornado, dann sind wir im Handumdrehen da“, schlug Tails vor

„In Ordnung!“, stimmte Thomas zu, steckte den Emerald wieder in seine Anzugtasche und bestieg das Flugzeug. Er musste die Prinzessin um jeden Preis retten, denn das war er ihr schuldig.
 

White Acropolis

Mit Tails Flugzeug hatten Knuckles, Thomas, der den Flug genutzt hatte, um etwas zu schlafen, und Tails es geschafft nach White Acropolis zu fliegen. Dort befand sich die Basis des Wissenschaftlers. Die Dämonen, welche vor dem Eingang der Basis Wache hielten, machten merkwürdigerweise ohne große Anstalten zu machen den Weg frei.

Die drei Helden konnten so unbeschadet in die Basis eindringen, da sie auch im Inneren von keinen Feinden aufgehalten worden sind.

Dank Tails gelang es ihnen den Raum ausfindig zu machen, wo sich Eggman befand und in genau diesen befanden die Kontrahenten sich nun.

„Na endlich!“, rief Eggman vergnügt als er die drei erblickte. Diese befanden sich in einen runden Raum. Über ihnen befand sich eine höhere Ebene. Von dieser aus konnte der Doktor die drei betrachten.

„Hier steckst du also! Es wundert uns, dass die Dämonen, die du ja seit Neustem besitzt, keine Anstalten gemacht haben uns anzugreifen!“, polterte Knuckles direkt los.

„Es war auch gar nicht so leicht den Weg bis hierher zu finden“, schloss sich Tails an, während der Sucher eisern schwieg. Wo war die Prinzessin?

„Wo ist Elise?“, brachte es schließlich der Entertainer auf den Punkt.

„Nein, was sind wir doch ungeduldig“, lachte Eggman, packte Elise und hielt sie mit eisern Griff am Arm. Diese blickte ängstlich zu dem Moderator.

„Thomas!“, rief sie verängstigt aus.

Der Sucher blickte sich suchend um, um eine Möglichkeit zu finden zu der Prinzessin zu gelangen, während sich Tails und Knuckles in Kampfstellung begaben.

„Ah-ah. Bleibt wo ihr seid“, machte der Doktor das Vorhaben der drei zunichte. „Also, der Chaos Emerald, wenn ich bitten darf und zwar etwas plötzlich!“

Thomas seufzte schwer und nahm aus seiner Anzugtasche den blauleuchtenden Edelstein.

„Platziere ihn hier“, befahl Eggman und deutete auf eine Kapsel, die sich vom Boden erhob, während Elise den Kopf schüttelte. Thomas legte den Smaragd in der Kapsel, welche wieder in den Boden zurückfuhr. Eggman drückte daraufhin eine Taste.

„Einfach brillant! Doom ist ein ganz toller Kollege!“, schwärmte der Mann.

An der Decke wurde ein rosafarbenes Kraftfeld erzeugt, da der Doktor den Knopf dafür betätigt hatte. Jenes Kraftfeld umhüllte Tails, Knuckles und Thomas. Die drei drehten sich erschrocken um sich selbst.

„Was soll das?“, rief Thomas panisch.

„Ich sagte doch, das ist eine Falle, aber Goldlöckchen wollte ja nicht auf mich hören!“, knurrte Knuckles erbost und versuchte mit seinen starken Fäusten das Feld zu durchbrechen, wurde aber zurückgeworfen.

Eggman grinste. „Es nützt nichts. Gegen diese Kraft kommst du nicht an. Jetzt möchte ich euch endlich meine neueste Erfindung zeigen. Bitte sehr: Der Solaris-Prototyp.“

Elise keuchte, während Eggman lachte und ging zu einem Kontrollpult in der Nähe.

„Denn mit dieser Maschine kann ich den Lauf der Zeit kontrollieren und einen gewissen Sucher endlich aus dem Weg schaffen!“ Eggman legte seine Hand auf einen roten Hebel und drückte diesen nach vorne. Durch diese Bewegung verstärkte sich das rosafarbene Kraftfeld.

Thomas verlor augenblicklich den Boden unter den Füßen und wurde durch die Kräfte der Maschine nach oben gesaugt. An der Decke befand sich ein Portal, welches er widerstandslos passieren musste.

Schreiend folgten Knuckles und Tails den brüllenden Sucher auf die gleiche Weise.

Das Portal und das Kraftfeld verschwanden.

Elise lehnte sich an das Fenster, welches sie von Thomas und den anderen getrennt hatte. Die Prinzessin fiel mit hängendem Kopf auf die Knie. Thomas! Er war wie ein Vater für sie und nun war er weg!

„Nur die Ruhe, denn sie sind nicht tot…noch nicht! Sie wurden bloß von meiner grandiosen Erfindung, bei deren Fertigstellung mir Doom zu Hand ging, in eine andere Zeit teleportiert, damit ich Thomas hier aus dem Weg habe. Das kommt Doom nämlich sehr gelegen und mir auch, um ehrlich zu sein. Das Blondiechen nervt so langsam aber sicher.“

Grinsend schritt der Wissenschaftler hinter der trauernden Prinzessin auf und ab. „Wer weiß, wo sie landen? Vergangenheit oder ferne Zukunft- nichts ist unmöglich. Jedoch benötigt unsere Maschine noch den letzten Schliff. Was die Maschine jetzt noch benötigt, ist Eure Kraft!“

„Meine Kraft?“, wiederholte Elise leise fragend. Sie konnte es nicht glauben. Aber wenn der Mann das schon sagte, würde es wohl schon stimmen.

„Ja, endlich werden meine Pläne Realität, da die Chaos Emeralds ja nun mir gehören und Ihr, die Prinzessin von Soleanna.“ Eggman deutete mit ausgestreckter offener Hand auf die derzeitige Regentin.

„So kann ich die Flammen des Unheils wieder entfachen. Mit dieser Macht werde ich gemeinsam mit Doom alles beherrschen und nicht nur diese eine Zeit, sondern alle Zeiten regieren!“

Eggman beugte sich näher zu Elise. „Ihr tätet also gut daran, mit mir zu kooperieren. Ich kann auch anders.“

Der Wissenschaftler drehte sich um und verließ den Raum.

Die Prinzessin faltete ihre Hände zusammen, um zu beten, während sie verzweifelt an die Decke blickte.
 

White Acropolis

Viktor und Blaze waren auf der Suche nach Thomas vor Eggmans Basis in White Acropolis angekommen. Die Basis war jedoch geschlossen und der Sucher war nirgends zu sehen. Schnee fiel nahe der Basis zu Boden und blieb dort liegen.

Viktor seufzte schwer. „Wir kommen wohl etwas zu spät.“ Es fiel ihm schwer, dies zuzugeben.

Plötzlich zitterte der Boden unter ihnen. Sie sahen sich um, um herauszufinden, was die Erschütterung verursacht hatte, bis sie nach oben blickten.

Dort konnten sie einen riesigen Dämon ausmachen, der mit Flügeln ausgestattet war.

„Was? Oh nein!“, rief Viktor und berührte geistesgegenwärtig genug seine Kette, welche ein Schutzschild um ihn und Blaze errichten ließ. Der Dämon flog einfach über die beiden hinweg.

Die beiden Freunde entdeckten plötzlich einen blauen Chaos Emerald im Schnee. Der Sucher näherte sich dem Smaragd und kniete nieder, um ihn zu ergreifen.

„Das ist ein Chaos Emerald“, erklärte Blaze.

Viktor starrte auf den Smaragd und schaute Blaze an, dann stand er auf.

„Dieser Edelstein soll Gedanken in Kraft umwandeln können“, fuhr die Katze fort. „Sammele sieben davon und es geschieht ein Wunder. Behalte ihn als Glücksbringer.“

Blaze entfernte sich langsam, während Viktor ihr dabei zusah und den Emerald wieder anblickte.

„Er macht deine Gedanken zu Kraft…“, murmelte der Sucher nachdenklich und verstaute den Edelstein sicher in seiner Jackentasche. Es galt nun Thomas zu finden!
 

Etwa zur gleichen Zeit suchte Amy in Eggmans Basis langsam nach Thomas in der Nähe einer Zellentür.

„Oh je! Ich war auf der Suche nach Thomas, und jetzt sitze ich in der Patsche“, klagte die Igelin über ihr Leid.

Sie versteckte sich hinter einer Wandkante und entdeckte drei fliegende Dämonen, die in beide Richtungen sahen, bevor sie ihren Weg fortsetzen. Zum Glück hatte niemand von ihnen Amy entdeckt.

Amy wägte ihre Optionen ab. „Vielleicht sollte ich mich davonschleichen, bevor ich noch entdeckt werde.“

Sie drehte sich herum, als Elise die Zellentür vor der Igelin öffnete und Amy sah.

Der Prinzessin entfuhr ein erschrockenes: „Oh!“

Beide waren jedoch auch überrascht, sich zu sehen, nachdem ein Alarm ertönte, der ihrer friedlichen Begegnung ein jähes Ende bereiten sollte.

Eine Computerstimme ließ vermelden: „Insasse ist aus dem Zellenblock C-17 geflohen. An alle Wärter, sofort Fahndung einleiten!“

Amy nahm vorsichtig, aber bestimmt die Hand der Prinzessin. „Hier entlang!“

Diese willigte zögernd ein. „O-ok. Beeilen wir uns!“

So schnell wie es den beiden Damen möglich war rannten sie einen langen Korridor entlang, während der Alarm weiterhin ertönte.

„Ich wiederhole: Der Gefangene ist aus dem Zellblock C-17 geflohen“, lautete die Durchsage, welche Amy und Elise auf ihrer Flucht ständig begleitete.
 

2206

Crisis City,

Rouge und Theodor befanden sich in einem Computerraum, in welchem Rouge sehr konzentriert auf der Tastatur tippte.

Mit verschränkten Armen stand Theodor daneben. Ihm kam diese ganze Sache sehr suspekt vor.

„Ich bin drin. Ich habe unseren Standort gefunden“, meinte die Fledermaus nach einer Weile und bestätigte ihre Eingabe, woraufhin der Bildschirm die Ergebnisse lieferte.

„Nein, das kann nicht sein! Wir sind immer noch in der Basis des Doktors. Aber wie ist das möglich? Warte, jetzt wird mir alles klar!“

Rouge und Theodor sahen sich tief n die Augen und es war der Sucher, der ihre Vermutung aussprach: „Es kommt uns nur so vor.“

Rouge tippte auf der Tastatur und auf dem Bildschirm wurden weitere Informationen angezeigt. Rouge schnappte nach Luft und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund, die Augen weit aufgerissen.

„Sieht ganz so aus, als wären wir durch die Zeit gereist. Oder?“, fragte Theodor.

„Ja, ungefähr 200 Jahre“, pflichtete die Fledermaus dem Mann bei. „Vielleicht mehr, je nachdem, wann die Datenbank zuletzt aktualisiert wurde.“

Rouge atmete hörbar aus. „Na wenigstens wissen wir, dass wir in der Zukunft gelandet sind. Dieser Doom kann also die Zeit steuern.“

Theodor nickte. „Seine Macht scheint meiner Chaos Control sehr ähnlich zu sein.“

Bevor Rouge noch etwas darauf antworten konnte vernahmen die beiden ein lautes Geräusch, aus dem Nebenzimmer kommend.

Erschrocken drehten sich die beiden zur Geräuschquelle. „Lass uns nachschauen“, meinte Theodor, was Rouge nur bejahen konnte.
 

Schreiend fielen Thomas, Knuckles und Tails aus dem runden rosafarbenen Kraftfeld in einen kreisrunden Raum.

Thomas landete auf seinen Füßen, Tails auf seinem Hintern und Knuckles auf seinem Kopf. Der Ameisenigel hielt sich seinen schmerzenden Kopf.

„Man, ist mir schwindelig“, fand Tails als erstes seine Stimme wieder und sah sich ratlos um, während Thomas sich zu seiner vollen Größe aufrichtete und sich ebenso wie der Fuchs und Knuckles umblickte.

„Wo sind wir?“, fragte sich Tails verwundert.

Jemand näherte sich der Gruppe von einem höheren Vorsprung aus.

„Oh, sieh mal, wer da ist! So eine Überraschung“, erklang eine weibliche Stimme.

Thomas, Tails und Knuckles sahen auf und erblickten Rouge und Theodor.

Überrascht rief Tails: „Rouge! Theodor!“

Knuckles grinste. „So sieht man sich wieder ihr zwei.“

Die Angesprochene winkte mit einem beherzten Lächeln. „Hi, lange nicht gesehen.“

Thomas konnte sich nicht mehr zurückhalten. „Das glaube ich jetzt nicht! Du bist Theodor, der erste Sucher! Mit dir hat alles begonnen. Was tust du hier bloß?“

Woher kannte Tails nur den Sucher und die Fledermaus? Thomas wollte Antworten. Knuckles schien die beiden ebenfalls zu kennen.

Hatte man da dem Entertainer etwas verschwiegen und falls ja, was bloß? Es schien wichtig zu sein dies stand außer Frage.

Handelte es sich bei Theodor etwa um den von Elise erwähnten Sucher, der nicht in diese Zeit gehörte und es Thomas Aufgabe war diesen Sucher in seine eigentliche Zeit zurückzuschicken? Anzunehmen wäre es durchaus.

„Was meinen Sie mit „Sucher“? Wer oder was soll das sein und wer sind Sie überhaupt?“, folgten die Gegenfragen von Theodor wie auf dem Fuße.

Der Entertainer erbleichte. Natürlich musste die Frage nach seinen Namen kommen. Sollte er lügen? Nein, die Wahrheit schien ihn jetzt tausendmal angebrachter.

Seine Gedanken rasten. Wie konnte er jetzt nur beginnen? „Ich bin einer deiner Nachfahren. Man nennt mich Thomas Gottschalk und ich muss dich leider in deine ursprüngliche Zeit zurückschicken und zwar so schnell wie möglich. Ein Sucher ist dazu bestimmt die Welt vor Doom, einen gefürchteten Herrscher der Dämonen und von dessen Bruder zu befreien.“

„Was reden Sie denn da? Ich gehöre hierher zu meiner Freundin Rouge und bin ein ehrenvolles Mitglied der GUN“, entgegnete Theodor schnippisch.

Thomas seufzte schwer. Anstatt dass sich Theodor interessiert zeigte war er sehr aufgebracht.

Nun schaltete sich Tails ein: „Jetzt ist nicht die Zeit zu streiten. Wir haben wichtigere Probleme.“

Dies schien auch Thomas einzusehen und blickte betreten zu Boden.

Theodor knurrte. „Ich werde Sie im Auge behalten und fordere, wenn wir hier weg sind umgehend eine klärende Konversation.“

Daraufhin nickte der Moderator nur.

„Lasst uns hier raus gehen. Zeigen wir euch lieber, wo ihr hier gelandet seid“, entschied Rouge kurzerhand. Tails, Thomas und Knuckles folgten den beiden interessiert.
 

Draußen angekommen blickte die kleine Gruppe auf die zerstörte Stadt. Thomas konnte dies nur schwer verdauen.

Ehrlich betroffen blickte er auf die kläglich in der Einsamkeit aufragenden Ruinen.

„Dies ist die ferne Zukunft, weit außerhalb unserer eigenen Zeit“, erklärte Theodor.

Thomas dachte nach und wusste, dass Theodor von der Zeit redete, aus der er angeblich stammte, sowie die Fledermaus, Tails und Knuckles.

„Die Zukunft? Dann kann Eggmans Maschine die Zeit steuern!“, rief der Fuchs überrascht aus.

„Der Wissenschaftler wird damit nicht ungeschoren davonkommen, denn ich verabscheue Ungerechtigkeit“, meinte Thomas zu dem soeben vernommenen.

Wütend trat Knuckles nach einem kleinen Stein. „Wie kommen wir jetzt wieder in unsere Zeit zurück?“

„Mit einer Raum-Zeit-Spalte, aber das verbraucht sehr viel Energie.“, antwortete Theodor.

„Was meinten Sie?“, war es nun an Thomas.

Tails rief aus: „Ich verstehe! Du meinst, mit Chaos Control geht es!“

Thomas sah fragend. „Entschuldigt, aber mit was soll diese Raum-Zeit-Spalte funktionieren?“

„Unter Chaos Control versteht man eine Fähigkeit, die Zeit und Raum für verschiedene Effekte verändern kann. Um Chaos Control zu nutzen braucht man mindestens einen Chaos Emerald. Indem der Anwender sich auf die Energie des Emeralds konzentriert und sie manipuliert, ist er damit in der Lage, die Zeit zu beeinflussen. Er kann sie beschleunigen, verlangsamen, für kurze Zeit anhalten oder sich weg zu teleportieren. Wenn zwei Anwender diese Fähigkeit gleichzeitig anwenden, können sie einen Zeittunnel öffnen und durch die Zeit reisen und genau das hat Theodor vor“, erklärte Tails.

Thomas war mehr als nur verwirrt. „Aber, aber Theodor ist ein Sucher genau wie ich. Die Sucher können dank ihrer Kette Fähigkeiten erwecken, aber doch nicht solche Chaos Emeralds benutzen.“

Knuckles schüttelte den Kopf. „Wir haben da ein bisschen geflunkert, indem wir sagten, wir wüssten nichts von einem Sucher. Uns ist die Legende des Suchers und seiner Auserwählten mehr als nur geläufig.“

Nun war es an Theodor verwirrt zu schauen. „Ich verstehe immer noch nicht, was ein Sucher oder was diese Auserwählten sein sollen, wir haben aber nun viel Wichtigeres zu tun.“

Rouge nickte zustimmend. „Oh ja, das haben wir definitiv.“

Thomas seufzte schwer. „Also gut. Wenn Theodor hier diese Chaos Control verwenden kann mithilfe von so einem Chaos Emerald werde ich das wohl auch können.“

„Wir müssen nur zwei von ihnen finden“, meinte Theodor ernst. „Alleine werde ich Chaos Control nämlich nicht schaffen.“

Erneut ein schwerer Seufzer vonseiten des Moderators. „Dann müssen wir wohl zusammenarbeiten. Aber was sind diese Chaos Emeralds?“

Tails wollte schon zu einer Antwort ansetzen, als Theodor energisch dazwischenging. „Das könnt ihr ihm doch bei der Suche erklären.“

Knuckles nickte und er begab sich gemeinsam mit Thomas und Tails auf die Suche nach einem Emerald.

Theodor und Rouge gingen in die entgegengesetzte Richtung.

„Ich traue diesem Thomas nicht“, sprach Theodor offen aus.

„Mal sehen, ob du deine Meinung nicht doch noch änderst“, entgegnete Rouge und die beiden machten sich stillschweigend an ihre Aufgabe.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück