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Harry Potter - Die Felder der Dunkelheit

Teil III: Fallendes Recht
von

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Teil I: Heimatssuche

Weil mich mehrere dazu gefragt haben...:
 

Fraternia
 

Ich hatte eine schwierige Zeit für den Staat einen Namen zu finden. Schließlich viel mit der französische Revolutionsspruch ein: "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!"

Freiheit war auf lateinisch Liberia und diesen Staat gab es bereits.

Gleichheit da gefiel mir die lateinische Übersetzung nicht...

Brüderlichkeit = Fraternia ... nahm ich^^
 


 

16.Heimatssuche
 

In der Nacht saßen sie wieder in dem Saal, doch diesmal war das Trio nicht alleine. Irman, der Zentaur, Olga, Armins Kind, und Zaschil waren bei ihnen. Doch die alte Gemütlichkeit an den Lagerfreuern wollte einfach nicht aufkommen. Es war jedem klar, dass eine neue Ära begann und es nun wohl Zeit war, Lebewohl zu sagen.
 

Still unterhielten sich in der Ecke Armin und Olga, während der Zentaur anscheinend Hamelie die Sterne für ihr Kind vorhersagte. Zaschil kniete neben Letifers Sessel, wie er es seit so langer Zeit war. Von dem arrogantem Jungen von einst, war so gut wie nichts übrig. Zuviel war geschehen, zu abhängig war er gewesen und vor allem hatte er das Leben in all seinen rauen Facetten gesehen. Der Junge war ein Mann geworden und nun sah er abwartend an Letifer hoch, welcher Ausnahmsweise seine Kapuze nicht aufhatte.

Zaschil konnte nicht anders, als Letifer dankbar sein. Es war paradox, aber er vertraute und verehrte ihn. Er hatte ihn beschützt, geholfen und getröstet. Ihm Dinge erklärt und das Leben gerettet, indem er sein Sklave wurde. Natürlich hatte er Zaschils Eltern getötet, aber irgendwie hatten diese es auch verdient gehabt.
 

Es war halt Krieg gewesen und da gab es kein gut oder böse. Aber Letifer war für Zaschil alles Gute der Welt gewesen. Zaschil gab ungern zu, dass dies natürlich auch einfach eine Art Gehirnwäsche gewesen sein konnte und er regelrecht konditioniert worden war. Vielleicht war es wahr, doch es interessierte ihn nicht. Seine Gefühle nahmen ihm jegliche Entscheidung ab.
 

"Zaschil?" Letifer wandte den Kopf und sah ihn direkt an. "Der Krieg ist vorbei."
 

"Ja, Meister." Mehr brachte der Junge nicht heraus.
 

"Hast du Zukunftspläne?", fragte Letifer milde interessiert.
 

Der Sklave nickte. "Ich möchte meine Schwester holen, ich habe sie bereits mit eurer Erlaubnis die letzten Monate besucht. Sie würde gerne mit mir kommen. Und dann möchte ich vielleicht noch an die Magieuniversität in Athen und Altertumsmagie studieren."
 

"Warum Athen?"
 

"Die Universität soll gut sein und mein bisheriges Wissen dürfte sich dort am Besten machen. Zudem ist es im Moment nicht sehr gut, hier als freier lebendiger Adliger sein Gesicht zu zeigen."
 

Der Sarkasmus in dem Satz brachte ein schmales Grinsen auf Letifers Gesicht.

"Tatsächlich?", fragte er gespielt erstaunt. "Ich frage mich echt, woran das liegen könnte..." Dann wurde er wieder ernst. "Ich habe einiges Geld deiner Eltern aufbewahrt, wie du ja weißt. Damit kannst du dir und deiner Schwester ein komfortables Leben in den ersten Jahren in Athen leisten. Später musst du halt dann arbeiten, wie jeder andere auch."
 

"Danke, Meister." Zaschil konnte seine Erleichterung, dass Letifer wirklich sein Versprechen einhalten würde, nicht verstecken. "Werde ich dann auch frei sein?"
 

"Du wirst kein Sklave mehr sein.", erwiderte Letifer. "Jedoch werde ich die Stelle deiner Eltern einnehmen und somit für dich verantwortlich sein. Ich kann dein Geld kontrollieren und verlangen, dass jegliche Absprache die du machst, mir vorgelegt werden muss. Ich werde dies natürlich nur tun, wenn du beginnst Gesetze zu übertreten."
 

Zaschil nickte. Er hatte nie geglaubt, dass er wirklich vollkommen frei sein würde, aber das hier war noch besser. Er war in Athen und Letifer war weit weg. Er würde tun und lassen können was er wollte! Freude durchströmte ihn, aber kurz darauf kam auch Unsicherheit. Würde er es alleine schaffen? Noch nie war er vollkommen auf sich gestellt gewesen, doch er wollte es wagen. Letifer redete weiter.
 

"Du wirst also mehr oder weniger ein Kind mit den Rechten eines Erwachsenen sein. Deine Schwester ist übrigens vollkommen unter deiner Aufsicht. Falls du Probleme hast, kannst du mich benachrichtigen. Ich werde dann versuchen, dir zu helfen."
 

"Wirklich?", fragte der ehemalige Adelssohn hoffnungsvoll.
 

"Natürlich. Tun das Eltern nicht normalerweise?" Letifer sah ihn amüsiert an. "Ansonsten kannst du mich natürlich einfach auch als dein Freund oder Verwalter betrachten. Und jetzt steh endlich auf, ich mag es nicht, wenn meine Schützlinge am Boden knien."
 

Zaschil folgte dem Befehl, bevor er richtig mitbekam, was dieser bedeutete. Er war frei! Er konnte wieder den Leuten auf den Gängen, auf der Straße auf gleicher Augenhöhe begegnen. So wie er es gerade mit Letifer tat. Zaschil holte Luft und sah seinen Ex-Meister an. Seinen nun Vater. Oder?

Zaschil war verwirrt. Als was sollte er nun den Krieger sehen? Die Sekunden strichen schweigend vorbei und er entschied sich dafür, dass Letifer einfach eine Autoritätsperson war, wie auch ein Onkel. Damit würde er leben können.
 

"Letifer?" Hamelie kam zu ihnen rüber. Mit einem schnellen Blick registrierte sie Zaschils neue Position, sagte aber nichts. "Armin und ich sind vorher darüber eingekommen, dass wir bereits in einer Woche die Stadt verlassen können, da wir nicht mehr gebraucht werden."
 

"Danke." Er sah zu ihrem gerundeten Bauch. "Wann wird es auf die Welt kommen?"
 

"Mitte Februar." Sie lächelte. "Möchtest du mit mir zu den Alben gehen? Einige würden dich gerne kennen lernen."
 

Fast hätte er geantwortet: 'Nein, ich gehe nach Hause', bis ihm wieder schmerzhaft bewusst wurde, dass er nicht durfte. England, seine Heimat, war verbotenes Land für ihn. So seufzte er innerlich und nickte. Sie meinte es ja nur nett.

"Danke, Hamelie. Ich würde gerne deine Freunde kennen lernen..."
 

Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd
 

Nachdenklich starrte Letifer aus dem Fenster. Er war in einem gemütlichen kleinen Haus in einem Albenwald. Durch den Regen konnte er gerade so das Licht von einem weiteren Haus in der Ferne ausmachen, ansonsten waren in seinem Blickfeld nur Bäume.
 

Er war seit fast einem Monat in dem Albenwald und hatte mehr Empfänge, als in seinem gesamten Leben davor. Mit keinem Wort hatte Hamelie erwähnt, dass der Fürst und die Fürstin der Alben ihre Freunde waren. Das Ehepaar war nett, anderes konnte er über sie nicht sagen, aber mussten sie ihn wirklich überall herum zeigen? Bei Hamelie war es nicht besser, nur das sie anscheinend schon sehr bekannt war.

Letifer mit seinem düsteren Auftreten und seiner Kapuze schien so etwas wie der garantierte Nervenkitzel auf jeder noch so langweiligen Party zu sein.
 

Nun hatte es sich langsam etwas beruhigt, was wohl vor allem daran lag, dass Hamelie behauptete Ruhe zu brauchen. Natürlich sprang Letifer schnell ein und versicherte allen, dass er sich um sie kümmern würde. Einige vermuteten zwar nun, dass er der Vater des Kindes war, aber zum Glück konnte er es ihnen schnell wieder ausreden.

Sein Ruf hier musste wirklich erstaunlich sein, wenn er nur die Stimme etwas senken musste, damit die Leute leichenblass wurden und zu zittern anfingen. Trotzdem rannten sie nicht weg, soviel musste er ihnen doch noch lassen.
 

Ein paar Mal war er bei den Trainingsschulen vorbei gegangen, an denen auch Hamelie das meiste gelernt hatte. Hier erfuhr er, dass sie mit den höchsten Noten ihres Jahrganges den Abschluss gemacht hatte, etwas was ihn kaum überraschte.

Die Alben waren ein kriegerisches Volk, aber auch anscheinend eines das Feiern liebte. Oder war er nur auf jeder Party in dem Fürstentum gewesen? Ihm kam es durchaus so vor. Wie auch immer, zu erwähnen war der Stolz, der anscheinend bei jedem Alben vollkommen natürlich war.
 

Von Armin hatten sie nur wenig gehört. Er versuchte das Land wieder aufzubauen und Stabilität zu bringen. Es gab viele Probleme, aber keines war unlösbar. Am interessantesten war aber seine letzte Mitteilung gewesen, dass er Personen damit beauftragt hatte, nach seinen Kindern zu suchen.

Soweit kamen sie zwar nur mit Todesnachrichten zurück, aber es war ja auch erst der Beginn und Armin hatte gute Hoffnungen zumindest von einem oder zweien noch zuhören.
 

Armin war auf der Suche nach seiner Familie, aber was tat er, Letifer? Er saß hier rum und tat nichts, dabei wurde von Tag zu Tag die Sehnsucht stärker. Er erinnerte sich nicht mehr in vollem Detail an Mirlan und Meradin, aber das brauchte er nicht. Sie repräsentierten für ihn Familie und sein eigenes Blut verlangte nach ihnen. Doch sie waren unerreichbar fern, in London oder, wie er sie nun zu sich selbst nannte, in der Verbotenen Stadt.

Wie es wohl seinem Vater ging? Viel erfuhr er immer in seinen Brief, aber es war viel zu wenig. Bald würde Weihnachten sein, und er bekäme erneut einen Brief. Er wusste, dass inzwischen viel in England passiert war, nicht zuletzt da ein Dunkler Lord aufgetaucht war.

Der Drang wurde immer stärker. Nichts hielt ihn nun mehr hier, ohne Dominik und Kamilla. Er wünschte sich, er würde bei ihnen sein können...
 

"Letifer, alles okay?", fragte Hamelie besorgt.
 

"Ja," antwortete er rasch, in dem Versuch sie wieder zu beruhigen.
 

"Du lügst." Ernst starrte sie ihn an. Sie kannte ihn zu gut, um nicht ein halbherziges Ablenkungsmanöver erkennen zu können. "Was ist los?"
 

Er seufzte und drehte sich zu ihr um. Er wollte seine Schwäche nicht zugeben, aber vielleicht würde er sich dann besser fühlen.

"Ich vermisse sie.", begann er. "Meinen Vater, meine Tante... den ganzen Armand-Clan!"
 

"Vampire?", fragte Hamelie ruhig, Letifer damit erinnernd, dass sie so gut wie nichts über ihn wusste. "Warum gehst du dann nicht zu ihnen?"
 

"Weil ich nicht darf. Das Konzil hat ein Verbot verhängt. Ich darf frühestens mit 18 meinen Fuß auf englischen Boden setzen." Er wandte sich wieder dem Sturm zu. "Sie sagten, ich müsste auch Erfahrungen mit Wesen sammeln, die nicht Vampire sind. Vielleicht hatten sie Recht, aber ihre Entscheidung war falsch. Es war meine Familie und ich brauchte sie. Meine Gedanken kehren immer wieder zu ihnen zurück. Es ist kein Heimweh Hamelie, es ist eher... das ich einfach wieder da sein möchte, wo ich hingehöre."
 

"Ich verstehe." Sie lehnte sich zurück, mit einer Hand sanft ihren Bauch streicheln. "Ich habe auch so mit den Alben gefühlt. Und alles was dich aufhält ist das Konzil? Was wollen die tun?"
 

Letifer lachte kurz. "Sie könnten den ganzen Clan auslöschen... zum Beispiel."
 

"Oh." Die Albin dachte nach. "Und wenn du sie einfach fragst?"
 

Letifer starrte sie an. Konnte es so einfach sein? Konnte es sein, dass die Lösung all seiner Probleme nur eine Armes Länge entfernt gewesen war? Anscheinend ja. Nur eiserne Selbstkontrolle bewahrte ihn davor rot anzulaufen. Sie bewahrte ihn aber nicht, sich unglaublich dumm zu fühlen.

Schweigend stand er auf, durchquerte den Raum und fasste auf einer Theke Pergament, Feder und Tinte. Mit klopfenden Herzen begann er zu schreiben:
 

>>Sehr geehrtes Konzil,

mein Name ist Letifer von Armand und ich würde gerne wieder zu meinem Clan zurückkehren. Jedoch ist dies nicht möglich, da vor mehreren Jahren von ihnen beschlossen wurde, dass ich Erfahrungen außerhalb der Vampirclans sammeln soll. Dies habe ich getan und nun suche ich Frieden.

Mein Erziehungsberechtigter ist vor etwas mehr als einem Monat ermordet worden und im Moment residiere ich bei einer Albin. Ich hoffe rasch auf eine Antwort.

Hochachtungsvoll

Letifer von Armand<<
 

Diesen Brief kopierte er neunmal und schickte sie dann los, jeweils zu einem anderen Vampir. Es war Allgemeinwissen, wo die vom Konzil lebten, wenn auch nur, damit keiner so dumm war sie anzugreifen.

Die Eulen flogen los und erreichten die Empfänger. Bei einem verhinderte ein Schirm, dass sie überhaupt durchkam. Die Eule legte den Brief auf einen anderen großen Haufen Papier und flog hinweg. Zwei andere öffneten den Brief nicht, sondern entledigten sich seiner. Eine legte ihn zur Seite und vergaß die Sache schlichtweg. Der Rest aber las tatsächlich die Worte.
 

Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd
 

"Bist du dir sicher, dass dies eine gute Idee ist?" Der Kopf in den grünen Flammen des Kamins starrte seine Gesprächspartnerin grimmig an. "Er mag zwar viel erlebt haben, hat aber kaum Erfahrung mit der wahren Vampirhierarchie."
 

"Dann wird es Zeit, dass er welche sammelt.", antwortete die alte Vampirin ruhig, welche in dem abgedunkelten Raum saß. "Es war unsere Entscheidung ihn dorthin zuschicken und er hat sich über unsere Erwartungen gehalten."
 

"Wir hatten keine Erwartungen, außer das er eine nette normale Kindheit hat!", blaffte der Mann. "Und das kann man nun wirklich nicht behaupten. Er ist das Idol des Ostens."
 

"Und als solcher sehr hilfreich."
 

Der Vampir seufzte ergeben. Er hatte verloren. "Gut. Er hat politischen Einfluss und ist magisch äußerst mächtig. Aber beim Thema Erfahrung weiß er auf manchen Gebieten weniger, als ein Muggel! Glaubst du wirklich, dass er sich in einer Umgebung gut hält, in der alle mindestens zwei Jahrhunderte älter sind? Alles Meistervampire, nicht zu vergessen!"
 

"Ja, dass glaube ich. Wir werden ihn als Berater dazuholen und niemand kennt ja sein Alter. Oder zumindest kaum jemand... es wird keine Probleme geben. Sie werden Respekt vor ihm haben." Sie lächelte etwas. "Er wird das beste Werkzeug sein, das wir haben."
 

"Er kann kein Werkzeug sein, er ist nicht mehr unter unserer Kontrolle." Der Mann schob seine tiefbraunen Augenbraunen zusammen. "Er ist eine Allianz."
 

"Exakt, eine Allianz die uns Gewicht gibt." Sie sah einen Moment lang aus, als würde sie weit in die Ferne sehen, dann kehrte sie ins hier und jetzt zurück. Mit einemmal sah sie alt aus, als hätte sich ein zweites Gesicht über ihr junges gelegt. "Es ist gefährlich, Wulfrim. So sehr es mich schmerzt ein Kind hier hinein zu ziehen, so sehr ist es nötig. Er muss zu der Vampirversammlung kommen, einfach allein deswegen, weil er aus Deutschland und weiter im Osten so gut wie alle wichtigen Vampire kennt. Sie vertrauen ihm und sein Wort ist für sie Gesetz."
 

"Was ist mit Armin...?", fragte Wulfrim. Die Flammen warfen tiefe Schatten auf sein Gesicht.
 

"Armin ist gut und ein fantastischer Krieger, doch er hat genügend zu tun. Er kann nicht weg." Sie seufzte. "Ich schicke den Antwortbrief gleich los. Lass uns auf das Beste hoffen, Wulfrim. Ansonsten könnte dies eine Katastrophe bedeuten."
 

"Ich weiß... die Jungen spielen wieder, ohne die Grenzen zu sehen. Vor allem Lord Voldemort scheint von Visionen besessen und er hat Potenzial, wie keiner seit Hunderten von Jahren..." Der alte Vampir schien zurück zudenken an alte Zeiten, als er fortfuhr. "Dies könnte die Wende zum Besseren für uns sein."
 

"Oder unser Untergang.", schloss die Frau.
 

Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd
 

Ein Jubelschrei hallte durch Hamelies kleines Haus. Verschlafen setze sie sich vom Bett auf und blinzelte. Was war das gewesen?

Ein Stockwerk unter hier, hatte Letifer einen Freudenanfall wie schon ewig nicht mehr. Er hätte vor Glück schreien, weinen oder lachen können, doch alles erschien im zuwenig angemessen. Stattdessen las er sich nochmals den Brief durch, den er so eben erhalten hatte:
 

>>An Letifer von Armand,

Wir haben deine Bitte zur Kenntnis genommen und sehen durchaus die Gründe, mit denen du deine Rückkehr verlangst. Trotzdem sind wir nicht sicher, ob dies die weiseste Entscheidung ist.

Am 23. Februar findet in Paris ein Vampirtreffen statt, zudem auch deine Meistervampire eingeladen sind. Hier werden wir dann über alles Weitere entscheiden. Allerdings bitten wir dich in deiner üblichen Kleidung (Umhang und Kapuze) aufzutauchen, da es ein politisches Treffen ist.

Melde dich in der Bar "Roter Umhang", dort wird man dir dann den Weg sagen können. Codewort ist "Mondsichel".

Das Konzil<<
 

Er würde zwar nicht gleich nach Hause können, aber in weniger als zwei Monaten sah er seinen Vater wieder! Ein großes Grinsen breitete sich auf Letifes Gesicht aus und er hatte das plötzliche Gefühl jemanden umarmen zu müssen. Es war das erste Mal, dass er wieder glücklich war, seit dem Tod von Dominik und Kamilla.

Plötzlich war alles wieder sehr viel mehr ertragbar. Die Empfänge, die Reaktionen der Alben, Hamelie und ihre Schwangerschaft... er nahm es wieder mit seiner alten Gelassenheit hin, immer in Erwartung auf das eine Datum, bei dem er endlich weg konnte.
 

In den Wochen danach tat er etwas, was längst überfällig geworden war. Er besah sich die Dinge, die Dominik ihm, seinem Kind und Hamelie hinterlassen hatte. Hamelie und das Kind bekamen vor allem das Geld, seine Wohnung in Potsdam, und mehrere Wertbriefe.

Letifer hatte die Sammlung der magischen Gegenstände von ihm bekommen, deren Wert kaum messbar war. Viele Jahre hatte Dominik fast alles getan, um sie zu bekommen und es waren Unikate dabei. Er war äußerst erfreut, als er sich die Sammlung betrachtete, welche in der Goblinbank von Rom aufbewahrt wurde. Wochen verbrachte er damit, die einzelnen Stücke zu begutachten und zu prüfen. Es gab Tränke, seltene Bücher, Schmuckstücke, Zauberstäbe, Waffen, Schränke, Wandteppich und vieles mehr. Sogar zwei Eier waren dabei, obwohl Letifer nicht erkennen konnte, zu welcher Art sie gehörten.

Er beschloss sie demnächst mal auszubrüten.
 

Davor passierte aber noch etwas anderes...
 

Letifer lief unruhig in der Halle auf und ab. Was brauchten die so lange? Folterten sie Hamelie? Bei den Schreien nach zu urteilen, konnte dies durchaus möglich sein. Sorge durchströmte ihn, doch die strengen Blicke der Alben hielten ihn davon ab, einfach in den Kreissaal hinein zu stürmen. So drehte er einfach eine Runde nach der anderen, angestrengt auf jedes Geräusch lauschend. Warum war er nur so nervös? Es war noch nicht einmal sein Kind! Aber sein Patenkind und Hamelie war fast so etwas wie eine Schwester für ihn...

Waren die da drinnen nun endlich fertig?! Er stoppte. Zu hören war nichts mehr.
 

Eine Albin in der dunkelgrünen Tracht der Heiler öffnete die Tür. "Sie können herein kommen."
 

Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er rauschte an ihr vorbei in den Saal hinein. Der Raum war klein, weiß und voller Tränke und Heilmitte. In der Mitte stand ein Bett, in dem nun Hamelie lag, glücklich lächelnd auf ihren Sohn herabsehend.

Für einen Moment durchzuckte Letifer die Vorstellung, dass Kamilla dort liegen würde, mit ihrem gemeinsamen Sohn auf dem Arm. Er verabschiedete sie schnell wieder, nun war nicht die Zeit für Wunschträume.

"Hamelie?", fragte er zögernd und trat näher. "Ist er das?"
 

"Ja..." Sie sah mit glänzenden Augen zu ihm auf, die Erschöpfung deutlich in ihnen lesbar. "Das ist Daniel Dominik Silberdegen."
 

"Ein schöner Name.", lobte er und sah, wie das Baby leise lachte. Anscheinend ohne Grund.
 

"Ich wünschte nur..." Sie brach ab. "Er wird wunderbar sein, nicht?"
 

"Absolut.", stimmte er ihr zu. "Was sonst bei den Eltern?"
 

Sie schüttelte leicht den Kopf und sah wieder auf Daniel hinunter, welcher nun seine Augen geschlossen hatte.

Letifer blieb nur eine Woche, um sich mit Daniel bekannt zu machen, aber diese Woche reichte vollkommen. Daniel erschlich sich einen großen Platz in seinem Herzen und ließ ihn einfach nicht mehr los. Fast bereute es der Halbvampir dann zu dem Treffen in Paris zu müssen, wusste es aber besser. Es war notwendig und vielleicht würde er nie wieder solch eine Chance bekommen.
 

Früh am Morgen packte er seine Dinge, verkleinerte sie und steckte sie in die Tasche. Seit Jahren lebte er mehr oder weniger aus dem Koffer, da bereitete dies keine Schwierigkeiten mehr. Mit geübten Schwung warf er sich seinen Umhang über und setzte die Kapuze auf. Hier war er wieder, der gefürchtete Krieger Letifer.
 

"Du gehst?"
 

Er drehte sich um. Im Türrahmen stand Hamelie mit Daniel auf dem Arm. Sie sah ihn mit einem undeutbaren Ausdruck an, aber auch so konnte er sagen, dass sie traurig war.
 

"Ja. Hamelie..." Er brach ab. Was sollte er ihr sagen? Was wollte er ihr sagen?
 

"Ich weiß." Sie lächelte traurig. "Jeder von uns muss tun, was sein Herz ihm sagt. Hast du schon deinen Schwiegereltern auf Wiedersehen gesagt?"
 

Er verzog leicht das Gesicht. An das Wort Schwiegereltern hatte er sich einfach noch nicht gewöhnen können. Er mochte die Veelas, verstand sich sehr gut mit ihnen und sie hatten sich einen Platz in seinem Herzen erobert. Trotzdem waren sie für ihn einfach nur Kamillas Familie, in der er nun auch ein Teil war. Es war nicht seine Familie, doch sie gehörte dazu.
 

"Ja, sie verstehen es und sagen ich soll gehen." Letifer klang etwas dankbar. "Anscheinend gibt es bei Veelas ähnliche Sehnsüchte zurück zum Clan zu gehen, wie bei Vampiren."
 

"Das hat nichts mit der Rasse zu tun. Jeder hat diese Gefühle..." Sie wiegte ihren Sohn leicht hin und her. "Ich hoffe, du kommst wieder mal hier vorbei, Letifer."
 

"Natürlich. Wer bin ich, dass ich meinen Patensohn vernachlässigen würde?" Vorsichtig strich er über den Rücken des Babys, welches schlief und umarmte dann kurz die Mutter. "Wir sehen uns wieder Hamelie. Wenn etwas passiert, schicke mir einfach einen Brief."
 

"Pass auf dich auf...", antwortete die Albin nur.
 

Letifer wählte als Fortbewegungsart das Apparieren. Portschlüssel würden ihn den Ministerien zeigen und shiften wie die Vampire konnte er nicht. Wie beneidete er sie darum! Einfach kurz konzentrieren und mit Hochgeschwindigkeit durch die Nacht sausen. Vielleicht würde er ja in der Lage sein, dies von den Vampiren zu erlernen, doch innerlich bezweifelte er dies. Manche Dinge waren für ihn als Halbvampir einfach nicht zu schaffen.

Das Apparieren über solch eine weite Enfernung von mehreren Tausend Kilometern, beherbergte aber gewisse Risiken in sich. Sich in mehrere Teile zu splintern, wurde wahrscheinlicher, ebenso wie den Zielort zu verfehlen. Doch Letifer war geübt und überzeugt es schaffen zu können.
 

Das er richtig lag, bewies die Tatsache, dass er am späten Nachmittag in dem Pariser Zaubererboulevard auftauchte. Er war weit am Ende in dem zwielichtigerem Teil der Straße. Sie hatte hier nur etwa ein Drittel der Breite wie am Anfang und die Straße war verwahrlost.

Selbstbewusst ging er weiter hinein, sich sicher, dass niemand so verrückt war ihm etwas zu stehlen.
 

Die Kneipe "Roter Umhang" fand er bereits nach nur einmaligem fragen. Zuerst hatte er Schwierigkeiten gehabt, sich an die französischen Wörter zu erinnern, aber nun kamen sie wieder natürlich zu ihm.

Die Tür quietschte, als er in den Schankraum eintrat. Es gab abolut keine Fenster, dafür aber sicherlich an die hundert Kerzen. Letifer wettete bei sich, dass jede magisch war, ansonsten wäre dies einfach zu teuer. Seine Nase verriet ihm, dass in dem Schankraum es hauptsächlich nur Vampire gab, aber auch einiges Menschengesindel und Werwölfe. Zu seiner großen Überraschung entdeckte er in einer Ecke sogar einen Humani, welcher in seiner Menschenform war.
 

Viele sahen ihn an, nicht wenige misstrauisch. Selbst in diesem Kreisen war bekannt, dass komplett verhüllte Personen meistens nichts gutes bedeuteten. Letifer ignorierte sie und ging mit raschen Schritten direkt zum Wirt, der ebenfalls ein Vampir war.

Letifer fragte sich kurz, wie dieser das Lokal mit den französischen Behörden führen konnte, beschloss aber, dass dies nicht sein Problem war. Trotzdem fragte er sich mehr als etwas, wie es kam, dass nicht mindestens drei Auroren den Eingang hierzu beobachteten.
 

"Was darf's sein?", fragte der Wirt knapp.
 

Er sah nicht gerade aus wie ein Vampir, musste Letifer zu geben, vielleicht half das. Zwar war er sehr blass und hatte gelbe Augen, aber er war dick, hatte ein freundliches Gesicht und man konnte ihn sich einfach nicht mordend vorstellen. Mit Kontaktlinsen wäre er sicherlich als hilfloser Mensch durchgegangen.

Letifer beschloss die Frage komplett wahrheitsgemäß zu beantworten. Er senkte seine Stimmte, so dass die Frage wirklich nur der dicke Vampir vor ihm hören würde:
 

"Ich habe einen Brief vom Konzil bekommen, welches mich zu einem Treffen einlädt. Wo soll dieses stattfinden?"
 

"Einen Brief?" Letifers Gegenüber blinzelte verwirrt.
 

"Ja. Das Codewort ist Mondsichel." Letifer mischte vorsichtig eine gewisse Ungeduld mit in seine Stimmte. Sie wirkte Wunder, der Mann wurde deutlich unruhiger.
 

"Rechts in der Ecke." Er nickte kurz rüber.
 

Letifer ließ ihn stehen und ging zu der besagten Ecke. Dort war ein großer runder Tisch aus einem dunklen Holz, der sicher schon Jahrzehnte hier stand. Darum herum saßen vielleicht zehn Vampire und tranken aus metallenen Bechern. Letifer brauchte nicht die Farbe zu sehen, er wusste das in jedem einzelnen Blut war.

Es war kein Stuhl mehr frei, so beschwor er einfach einen und setzte sich dazu. Seine Mittischgenossen starrten ihn an, auf etwas wartend. Doch was auch immer es war, Letifer machte kein Zeichen es ihnen zugeben.
 

"Codewort.", knurrte schließlich einer, zwei Plätze rechts von Letifer.
 

"Mondsichel."
 

Letifer konnte nicht anders und war irgendwie amüsiert. Die Vampire vor ihm waren allesamt mächtig. Jeder einzelne war sicherlich mehrere hundert Jahre alt und doch beobachteten sie ihn, als ob er die einzige Gefahr im Raume war.

Nun nickten einige, nach der Nennung des Wortes und wandten sich wieder ihrer vorherigen Beschäftigungen zu. Das war bei fast allen einfach nur ins Nichts starren, während einer las. Zwei, drei aber starrten ihn weiter an.
 

"Warum trägst du einen Umhang?", fragte schließlich einer.
 

"Warum nicht?", konterte Letifer, fügte dann aber wegen den ärgerlichen Blicken hinzu. "Das Konzil hatte mich darum gebeten. Außerdem bin ich es so gewöhnt."
 

Einer schnaubte und stellte nüchtern fest. "Du bist kein Vampir."
 

Letifer antwortete nicht. Was sollte man darauf sagen? Das er das noch nicht gewusst hatte?! So wartete er ab, dass die nächste Frage kam. Doch sie kam nicht. So lehnte er sich nur zurück und wartete. Irgendetwas würde hier ja nun bald geschehen, oder?

Immer wieder sah einer der Vampire zu ihm, doch niemand sagte etwas. Sie beobachteten sich gegenseitig ebenso angespannt, so nahm Letifer an, dass sei normal. Wieder kam ein Vampir hinein und ging zum Wirt, nur um sich kurz darauf zu ihrem Tisch zu begeben. Es war kein Stuhl mehr frei, so nahm er sich einfach einen vom Nachbarstisch und setzte sich.

Sie warteten und Letifer musste zugeben, sich langsam zu fragen, ob dies ein Ritual war, dass er nicht kannte. Unwahrscheinlich, aber was sollte dies dann?!
 

Seine Zeiger auf der Armbanduhr zeigten exakt sechs Uhr Abends, als ein neuer Vampir hinein kam. Er bewegte sich direkt zum Tisch und legte ein Zettel darauf. Dann ging er wieder hinaus. Letifer warf kurz einen Blick auf den Zettel, ebenso die anderen.

Maison de Saing (Villa des Blutes).

Jeder nickte stumm und verließ das Lokal. Vor der Kneipe shiftete jeder Vampir weg. Letifer sah ihnen fast neidvoll hinterher und apparierte.
 

Er tauchte direkt vor der Villa auf. Um ihn herum, erschienen immer mehr Vampire, sie alle strömten zu den weit geöffneten Flügeltüren. Es war inzwischen Nacht und die wirklich große Villa, oder eher schon Manor, war hell beleuchtet.

Letifer brauchte sich nicht umzudrehen, um die vielen fragenden Blicke in seinem Rücken zu fühlen. Seine Nackenhärchen stellten sich auf und er verlagerte vorsichtig sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Er hatte ein wirklich ungutes Gefühl.
 

Sie erreichten nun einen großen Saal, der wahrscheinlich unter normalen Umständen die ganze Villa eingenommen hätte. Er musste also magisch vergrößert sein. Der Saal war dunkelgelb angestrichen, hatte einige Spiegel an den Wänden und überall standen Stühle. Vorne war ein Podium, wo sicher später jemand Reden halten würde.

Letifer war enttäuscht. Irgendwie hatte er sich unter einem Vampirtreffen mit dem Konzil immer etwas tolles und aufregendes vorgestellt, aber nicht solch absolut langweilige Dinge. Dies hier sah fast so aus wie die Versammlung eines ganz gewöhnlichen Muggleclubs.
 

Nun... oder auch nicht. Sein Blick fiel nun auf die Gäste selber. Manche begrüßten sich freundlich, manche versuchten sich vollkommen zu ignorieren und an gleich zwei Stellen des Saals wurde ein Vampir niedergerungen, damit er nicht auf einen anderen los ging.

Leises Gemurmel hallte von den Wänden wider. Letifer beschloss, wie viele andere, sich nicht hinzusetzen, sondern von hinten das Geschehen zu beobachten.
 

"Uff." Vollkommen unvorbereitet wurde Letifer an die Wand gedrückt. Nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, waren die Fangzähne eines Vampirs. Innerlich ärgerte sich der Halbvampir so unaufmerksam gewesen zu sein. Er spürte, wie seine Magie sich ballte und beruhigte sie mühsam – obwohl die Hand an seiner Kehle ihm nicht gerade dabei half.
 

"Du wagst es hier aufzutauchen?!", fragte der Vampir wütend. "Was hast du dir dabei gedacht?"
 

"Nicht viel, außer das es höflich ist, Einladungen des Konzils Folge zu leisten.", erwiderte Letifer kühl und versuchte den erhöhenden Druck an seinem Hals zu ignorieren. "Du solltest eher fragen, wer ich bin und was ich tun werde, wenn du nicht sofort aufhörst!"
 

"Willst du mir drohen...?", lachte der arme Trottel und drückte zu.
 

Einer der Vampir aus der umstehenden Menge hatte den Mund geöffnet, sicherlich um eine Warnung zu rufen. Doch es war zu spät. In der Sekunde, in der er seine Muskeln bewegte, entfesselte sich die Magie und schleuderte ihn brutal weg von Letifer.

Mit einem Schrei flog er durch die Luft, über die Menge der fassungslosen Vampire, die ihren Kollegen beim der neuen Fortbewegungsart beobachteten. Der Unglücksblutsauger kam bei dem Podest auf und blieb still liegen. Fast synchron wandten die Vampire ihre Köpfe und sahen zu Letifer. Der hatte plötzlich das Gefühl etwas zur Erklärung sagen zu müssen...
 

"Ich sagte doch, ich bin eingeladen. Und frag lieber zuvor, wen du der Lüge bezichtigst!"
 

'Das ist es.', dachte Letifer. 'Nun werden sie entweder kollektiv auf mich losgehen oder die Erklärung glauben. Wo ist nur das Konzil?!'

Es entstand eine Unruhe in der Menge. Anscheinend glaubte die Hälfte Letifer... die andere Hälfte hielt zu ihrem Freund. Es würde schlecht aussehen für ihn, wurde es dem Halbvampir klar. Gerade als die ersten die Waffen zogen und er in Kampfhaltung ging, durchschnitt eine kalte Stimme die Luft:

"Das ist Letifer. Wenn er sagt, er wurde eingeladen, dann ist es so."
 

Überrascht sah Letifer nach rechts zu dem Vampir, der so lebensmüde war, ihn zu verteidigen. Es war der gleiche, der vorher den anderen hatte warnen wollen. Letifers Gedanken rasten. Woher kannte er ihn nur?
 

"Letifer?" Der Vampir trat auf ihn zu. "Erinnern sie sich noch an mich? Sie haben mich damals trainiert. Mein Name ist Alexander."
 

"Alexander?" Letifer dachte nach, dann traf es ihn. "Ach, du bist es. Der, der damals die Leute dazu überredet hatte, ohne mich anzugreifen? Der die gesamte Einheit gefährdete und tot wäre, wäre ich nicht hinterher gelaufen?"
 

"Äh... ja." Alexander sah sehr unangenehm berührt aus.
 

Letifer sah sich um. Tatsächlich waren in der Vampirmenge ab und zu ein paar Gesichter, die er kannte. Einige hatte er ausgebildet, einige waren Anführer gewesen und wieder einige hatten den Widerstand unterstützt. Erleichterung machte sich in ihm breit, er war doch nicht alleine auf sich gestellt.

Verblüffend rasch gesellten sich die oben genannten Vampire um ihm. Es war seltsam, aber selbst außerhalb des Krieges stellte er immer noch eine Autoritätsperson dar.
 

Endlich erfuhr er, um was es hier eigentlich ging. Es waren so ziemlich alle mächtigen Meistervampire Europas versammelt, welche nun die weitere Taktik zu einem Dunklen Lord diskutieren wollten. Dies waren vielleicht 20Vampire. Doch von denen würden die meisten erst später eintreffen.

Die restlichen hier, waren mindere Meistervampire, die die Verhandlungen beeinflussen oder ihre Gegner ausspionieren wollten. Auch waren viele Vampire aus eben den Kriegsgebieten aus Fraternia anwesend, da dort nun die Stellungen der einzelnen Vampire bestätigt werden mussten.

Armin war überraschend nicht da, aber bei ihm war es bereits eindeutig, dass sein Gebiet die Hauptstadt werden würde und er die vier Jahre von keinem Vampir herausgefordert werden durfte.
 

Plötzlich wurde es ruhig im Saal und alle sahen zu den zwei Personen, die gerade eingetreten waren. Der Respekt, den sie ihnen zollten, war offensichtlich, als sie aus dem Weg gingen, um ihnen eine Gasse zum Podium zu erstellen.

Es waren ein Mann und eine Frau. Die Frau schien vom Äußerlichen etwas älter als der Mann zu sein, aber dies hieß bei nicht alternden Vampiren nicht sehr viel. Sie hatte eine bronzene Haut und schwarze Haare, während er braune windgegerbte Haut besaß mit ebenfalls braunen Haaren. Beide waren einfach und praktisch gekleidet, hatten aber sich doch eine gewisse vornehme Aura bewahrt. Die Frau trug eine rote Robe und der Mann braune Kampfkleidung mit grünen Verzierungen mit Umhang.

Keiner brauchte zu fragen, wer oder was diese zwei waren. Jeder Vampir erfuhr es in der Nacht seiner Geburt und Letifer hatte sie selbst schon einmal gesehen. Zwar erinnerte er sich kaum noch an das damalige Treffen, aber doch kam das entfernte Gefühl des Erkennens auf.

Sie waren es. Die Ältesten, zwei der Neun, die Führer der Vampire, Konzilmitglieder.
 

Vielleicht würde es doch noch ganz aufregend werden, dachte Letifer und suchte sich einen Stuhl.

Dies war eine gute Entscheidung gewesen, jedoch anders, als er es gedacht hatte.

Nur eine halbe Stunde später überlegte er sich ernsthaft, in wie weit Vampire leben und ob sie zu Tode gelangweilt werden können. Wer hätte gedacht, dass Reden so absolut und vollkommen einschläfernd waren?

Natürlich schlief niemand ein. Es wäre sehr unhöflich gewesen vor den zwei Ältesten, aber Letifer hätte schwören können, dass die Vampire, die noch wach aussahen, extra einen Wachhalte-Trank genommen hatten.

Endlich. Die Rede der Frau, ihr Name war anscheinend Azara, schwenkte vom Stolz der Vampirrassen auf das eigentliche Thema um – auf die erneute Herstellung der Vampirherarchie in Fraternia und die Anerkennung neuer Meistervampire.
 

Einer nach dem anderen wurde aufgerufen, seine Stadt und, falls vorhanden, wichtige Entdeckungen oder Errungenschaften genannt.

Letifer wusste nicht, was er tun sollte vor lauter Langweile. Es war unglaublich, wirklich! Da sagten die Menschen immer, dass Vampire so gefährlich seien. Er schnaubte. Offensichtlich war noch nie ein Mensch hier dabei gewesen. Das hier erinnerte mehr an einen englischen Muggle-Club, als an eine der gefährlichsten Rassen. Nicht einmal geflüstert wurde! Was fanden die alle so faszinierend?

Vor allem die Vampire um Letifer herum, bekamen fast alle Städte.

Das befriedigte ihn zumindest etwas, immerhin hatte er sie angeführt. Das sie nun auch vom Konzil anerkannt wurden für ihre Leistungen, war etwas Besonderes.
 

Nach etwa zwei Stunden und um die 80 aufgerufenen Vampire, stieg die Älteste wieder auf das Podium. Und bereitete sich darauf vor wieder eine Ansprache zu halten – sehr zum Schrecken von Letifer und den anderen Vampiren.

Vielleicht war das doch alles nur ein Test? Was anderes konnte sich der Halbvampir langsam nicht vorstellen, dass war Folter! Innerlich nahm er sich vor, selber nie in seinem Leben eine Ansprache über zehn Minuten zu halten. Zumindest nicht, wenn die Leute vor ihm Freunde waren...
 

Die Vampirin redete und redete... Sie redete über den Stolz, den Zusammenhalt, erinnerte an, so schien es, jedes einzelne Gesetz und erklärte politische Lagen, sowie Blutengpässe, Mugglewanderbewegungen und weiteres.

Es hörten ihr tatsächlich immer noch welche zu. Manche schliefen nun doch, manche starrten ins Leere, um zu meditieren und manche lasen im Geheimen. Letifer selbst hatte kein Buch dabei und gehörte so zu den meditierenden. Er überprüfte seine Okklumencyfähigkeiten, baute neue Schilde und betrachtete seine Magie, wie seine Seele.
 

Beide fand er schön. Seine Seele hatte sich seit seiner Kindheit verändert. Nun schien sie heller und stärker zu strahlen und war auch nicht mehr ganz so schwarz. In Fakt schien es fast, als wäre die Schwärze mit dem Feuerball dabei sich zu vereinigen... es war ein Gemisch aus strahlend weißen Streifen und tiefschwarzen. Die dunklen aber waren wie Schatten oder Rauch und dünn, dafür aber bedeckend, während die hellen kompakt waren und den Kern bildeten.

Seine Magie hingegen konnte er in allen Strömen seines Körpers fühlen. Es gab Theorieren das je nach Stärke, die Magie eine andere Farbe hätte, aber das konnte er nicht so recht bestätigen. Für ihn war seine Magie ein Fluss, der ihn fort trug und lenkte.
 

"...und da nun die politische Lage im Osten geklärt ist, werden wir uns der hier im Westen zu wenden. Aus diesem Grund findet hier nun gleich ein Treffen ausgewählter Vampire statt, die das weitere Vorgehen mit dem Dunklen Lord besprechen. Nebenan ist eine Bar, wer übertagen möchte, findet sicherlich passende Stätten im Keller.", erklärte die alte Vampirin. "Ansonsten ist hiermit die Ernennung beendet, wir sehen uns in zwölf Jahren beim 672 Vollvampirtreffen. Auf Wiedersehen."
 

Azara und der Mann stiegen von der Bühne und gingen zurück. Der Vampir hatte bisher kein einziges Wort gesagt, schien aber über die langsam erwachenden Vampire amüsiert. Beim Hinausgehen hielt er bei Letifers Gruppe.

"Letifer? Du wirst doch sicherlich an der Gesprächsrunde teilnehmen?"
 

"Sicherlich, dafür bin ich ja hergekommen.", antwortete dieser mit soviel Selbstsicherheit wie er aufbringen konnte und stand auf. Froh, dass seine Beine nicht eingeschlafen waren und er sich somit nicht zu Affen machte, folgte er den Meistervampiren hinaus.

Deutlich fühlte er die neugierigen Blicke in seinem Rücken.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Zurück zu den Wurzeln... oder so ähnlich ist Letifer jetzt gereist.
 

Nächstes Kapitel: "Eine politische Runde"
 

Gruss

silberstreif



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Kommentare zu diesem Kapitel (23)
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Von: abgemeldet
2006-05-15T18:37:53+00:00 15.05.2006 20:37
hey,
ich bin neulich über deine FF gestolpert und ich muss sagen sie ist einfach fantastisch! Du machst keine Rechtschreibfehler und wenn nur sehr wenige - ich habe nicht so sehr darauf geachtet - und du machst auch keine Grammatischen Fehler, so dass man die Story flüssig lesen kann. Außerdem beschreibst du Szenen sehr realistisch und man kann sich die Hintergründe, Personen etc. sehr gut vorstellen. Ich bin schon sehr gespannt, wie Letifer/Harry herausfindet das die Potters seine Familie sind und wie die erste Begegung mit seiner leichblichen Familie abläuft. Außerdem würde ich mich sehr über einen Rückblick freuen, in dem wir erfahren, wie Lily reagiert hat, als sie Harry abholen wollte/ ihm den Brief von Hogwarts bringen wollte und Harry nicht da war und natürlich auch wie Petunia auf Lily reagiert und was sie über Harry sagt. Ich finde es sehr schade das Kamilla gestorben ist und ich habe fast geweint.... *schnief*
Aber es war deine Entscheidung und vielleicht ist es wichtig für Letifers/Harrys Erfahrungen und/oder den Verlauf der FF. Auch das 16. Kapitel war lustig - die zu Tode gelangweilten Vampiere *lol*. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung und ich bin wirklich froh auf deine FF gestoßen zu sein und es erfüllt mich mit stolz zu sagen, dass ich dein 300 Kommi geschrieben habe :-)!!
Schöne Grüße Leni2oo5
Von: abgemeldet
2006-05-15T16:54:19+00:00 15.05.2006 18:54
Finde deine FF ist echt toll, man kann sich bei dir richtig gut in die Story hineinversetzen. Allein die bildliche Vorstellung der todgelangweilten Vampire.
Von: abgemeldet
2006-05-13T16:36:19+00:00 13.05.2006 18:36
Das Konzil ist sterbenslangweilig aber die Aussicht zu seinem Clan zurück zu kommen ist schön.

Potter und Voldi am selben Tisch?!


Lg

Raven_GreyShadow
Von:  AlecdeNocturna
2006-05-09T07:07:29+00:00 09.05.2006 09:07
Hey
Wie immer ist das Kapitel total super geworden. Das mit den Reden kenn ich nur zu gut, an meiner Akademischen feier wäre ich auch fast eingepennt. Das Baby ist total niedlich, wirst du ihn später noch mal vorkommen lassen?
Ich bin schon gespannt, was aus den Verhandlungen mit Voldemort so wird.
Bis zum nächsten Mal
Alec
Von: abgemeldet
2006-05-08T21:00:23+00:00 08.05.2006 23:00
Gemein!
Ich habe so gehofft, dass er schon nach Hause dürfte und vielleicht seine "Eltern" trifft. Statt dessen saß der arme Kerl die ganze Zeit nur in dieser Versammlung.

Aber ich bin sicher, dass du die Wiedervereinigung bald bringst und bestimmt ganz toll beschreibst. Du bist nämlich ziemlich gut!
Von:  Sinia
2006-05-08T20:12:46+00:00 08.05.2006 22:12
weiter so, aber nu muss ich sagen, ich mag deine Albin nicht^^°
Von:  Duro
2006-05-08T18:15:11+00:00 08.05.2006 20:15
Man irgendwie kann ich das Konzil nicht leiden. Kommt mir irgendwie so vor als würden sie Letifer ausnutzen wollen!
Bin ja gespannt wies weiter geht in der Verhandlung.
Auf alle fälle müsste er Letifer doch eigentlich ne wichtige Position einenmen immer hin hat er das Hauptquartier mit aufgebaut (Fraternia)

Na ja bin auf jedenfalls gespannt wies weiter geht
Von: abgemeldet
2006-05-08T17:47:04+00:00 08.05.2006 19:47
AAAAALLLSOOOOOO,

zu kurz wie immer :) aber sonst ein sehr geiles chapter !!!

Ein wenig unlogisch fand ich allerdings, das Letifer von SO vielen nicht erkannt wurde, er ist immerhin eine der bekanntesten Persönlichkeiten im Osten...???

Aber sonst, alles soweit paletti :D

MFG

Z3US

p.s.: Freue mich schon auf das nächste chapter !!!
Von: abgemeldet
2006-05-08T16:00:53+00:00 08.05.2006 18:00
Klasse Kapie; ich bin schon auf den moment gespannt wo er auf Meradin trifft. jetzt muss ich nur noch wissen wie ich die Woche bis zum Sonntag überlebe *seufz*
Von: abgemeldet
2006-05-08T15:23:00+00:00 08.05.2006 17:23
Hui^^ ich finde es klasse =D
*froi* endlich wieder mehr Vampire ... aber die armen Leute bei diesem Treffen tun mir schon leid xD das ist wirklich gemein da die ganze Zeit so sitzen zu müssen xD

Ich hoffe Letifer sieht bald seinen vater und seine Tante wieder =/ ich muss sagen, langsam vermiss ich sie auch xD

Na ja, ich muss dann auch wieder *knuddel* bis zum nächsten Kapitel =)

cya Dio^^


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