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Harry Potter - Die Felder der Dunkelheit

Teil III: Fallendes Recht
von

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Teil I: Leben der Vampire

3.Leben der Vampire
 

Er blinzelte etwas, dann öffnete er die Augen. Er war in seinem Zimmer, doch was hatte ihn aufgeweckt? Dann hörte er es wieder und wirbelte erschreckt herum. Da am Schreibtisch...!

Wer war das? Was machte er hier? Er versuchte ruhig zu bleiben, schaffte es aber nicht so richtig. Irgendwer schlief da im Sitzen an seinem Schreibtisch...
 

Sollte er hingehen? Was aber, wenn die Person böse war? Oder wenn er nicht aufstehen durfte? Was sollte er tun? Schließlich stand er auf, seine Decke fest in der Hand. Das abgedunkelte Zimmer ließ kein Tageslicht hinein, und es waren nur Silhouetten erkennbar.

Leise und immer bereit zu fliehen, näherte er sich der Person. Sie kam ihm bekannt vor... Schließlich, als er sie schon fast berühren konnte, erkannte er den Mann.
 

Belustigt über sich selbst stand er dort. Er erkannte ja noch nicht einmal seinen Vater!
 

Moment, Vater? Plötzlich erinnerte er sich wieder an das Ritual und vorallem an das Ende. Er hatte ihn geküsst! Genau wie diese Männern, genau wie alle anderen... Er war böse und nun auch noch sein Vater!

Tränen stiegen in ihm auf. Er war so naiv gewesen. Niemand wollte nichts von ihm, so war das Leben. Er war nun mal ein Freak und würde es immer bleiben. Energisch versuchte er seine Tränen zu unterdrücken, doch es klappte nicht. Unaufhaltsam flossen sie seine Wangen hinunter und er schluchzte auf. Wieder war er verraten worden...
 

"Mmmh, was...?" Ein verschlafener Vampir sah müde auf seinen Sohn. "Letifer?"
 

Letifer stolperte ein paar Schritte zurück. Er wollte ihn töten, es seiner Macht befehlen, doch er schaffte es nicht. Er liebte diese Person! Er schluchzte lauter und rollte sich zusammen.

Alamiert stand Meradin auf und näherte sich dem Bündel. Was war nur los? Hatte er was verpasst? Offensichtlich ja. Vorsichtig ging er vor Letifer in die Hocke.
 

"Was ist los? ... Hat dir jemand was angetan?"
 

'Doofe Frage!', schimpfte sich Meradin im Kopf selber. 'Natürlich hat ihm jemand was angetan, nur was ist jetzt los?'

Sein Sohn antwortete etwas, was er trotz seines Vampirgehörs nicht verstand. Er seufzte inwendig.
 

"Hattest du einen Albtraum? Ist es wegen dem Ritual?" Plötzlich überlief es ihn kalt. "Wenn du das Ritual nicht machen wolltest, dann... Hör zu, auch wenn du es nicht wolltest, du bist jetzt mein Sohn und als solcher wird dir niemand weh tun, solange ich es verhindern kann! Ich ... ich liebe dich und ..."
 

Er brach ab, als sein Sohn plötzlich noch verzweifelter weinte. Was war nur los? Hatte er etwas falsches gesagt? Dann fiel es ihm wie Schuppen vor die Augen. Ich liebe dich... ein harmloser Satz, doch wie oft haben es diese ... Monster zu ihm gesagt und ihm dann weh getan? Wie oft? Und dann... der Kuss, dass war es!

"Letifer, ich..." Er schluckte. Er hätte nie gedacht, dass einmal zu seinem Sohn sagen zu müssen, es klang so falsch! "Ich habe keinerlei sexuelle Interessen an dir, dass musst du mir glauben!"
 

Letifer sah auf. Seine Augen waren rot und er sah so hilflos aus, dass alles in Meradin schrie, ihn zu umarmen. Doch er wusste, dass dies die falsche Reaktion sein würde.

"...der Kuss?", fragte Letifer halb wütend, halb hoffend.
 

"Vampire füttern so die Jungvampire. Wie Eltern ihre Vögel." Der Vampir musste über diesen Vergleich etwas lächeln. "Wenn ein neuer Vampir erschaffen wird, sind sie zuerst sehr schwach und können nur das Blut von ihrem Schöpfer trinken. Später vergeht das, aber zu Beginn..."
 

"Und ich?"
 

"Du Letifer bist jetzt ein Halbvampir und mein Sohn. Bei dem Ritual musstest du mein Blut trinken, damit du überlebst und so habe ich dich gefüttert. Bei Vampiren ist das auch ein Zeichen der Zuneigung. Es tut mir Leid, dass du Angst hattest... ich vergesse hin und wieder einfach, dass du manche Dinge nicht weißt." Um Verzeihung bittend sah er seinen Sohn an, der zurück starrte.
 

"Muss ich öfters dein Blut trinken?" Letifer schlang seine Arme um die Beine, zwischen denen die Decke eingeklemmt war. "Muss ich dabei immer dich...?"
 

"Mich küssen? Nein, du kannst auch einfach von meinem Handgelenk oder Hals trinken, aber...", der Meistervampir zögerte etwas, dann überwand er sich. "Aber du hast noch keine Fangzähne und deshalb müsstest du entweder die Haut aufbeißen oder aufschneiden. Die normale Fütterung ist für mich schmerzloser."
 

"Oh..." Nachdenklich sah ihn der Halbvampir an. "Ich will nicht, dass du Schmerzen hast."
 

"Ich nehme dies gerne in Kauf, wenn du vor der anderen Methode Angst hast. Ich will nicht, dass du dich zu etwas überwindest, nur weil es normal ist."
 

Stilles Nicken war die Antwort. Dann endlich folgte Meradin seinem Gefühl und rutschte rüber zu seinem Sohn. Bedächtig, um ihn ja nicht zu erschrecken, legte er einen Arm um ihn und zog ihn näher.
 

"Weißt du eigentlich, wie lange ich gesucht habe, um für dich einen Namen zu finden?", sprach er ins Nichts hinein. "Ich habe früher schwangere Frauen nie verstehen können, warum die darüber solch einen Aufstand machen - bis jetzt. Ich glaube, ich habe hier alle hab verrückt gemacht mit meinen Fragen."

Er lachte leise. "Schließlich habe ich den Namen in einer alten Vampirlegende gefunden. Letifer der Name ist etwas verwand mit Luzifer. Laut Legende war Letifer der Sohn vom Teufel, stellte sich dann aber gegen seinen Vater und wurde auf die Erde verbannt. Dort musste er von dem Blut der Menschen leben und konnte nicht die Sonne sehen. Und so war Letifer der erste Vampir..."
 

"Du hast mich nach dem Sohn des Teufels benannt?" Letifer sah ihn mit großen Augen an. "Warum?"
 

"Weil ich ihn immer bewundert habe. Er kam, sprich wörtlich, aus der Hölle und wusste doch, was richtig und was falsch war. Er hatte die Courage alleine gegen seinen Vater zu stehen und hat dafür alles aufgegeben, weil er nicht mehr sinnlos töten und foltern wollte. Er war stark, körperlich und geistig. Er war ein Held...", schloss der Vampir.
 

"Oh... kann ich auch so werden?"
 

"Du bist bereits so, Kleiner."
 

"Danke... Dad."
 

Stolz lächelte Meradin auf seinen Sohn hinunter. Noch bei Weihnachten hatte er sich das nicht einmal vorstellen können und nun? Es war wunderbar... Letifer schlief so friedlich, als wäre ihm nie etwas böses widerfahren. Selbst seine Magie war ruhiger geworden und toleranter.

Vorsichtig wollte er sich bewegen, stellte aber rasch fest, dass sein Sohn ihn zu fest hielt. Er versuchte es mit etwas mehr Druck... und erstarrte. Letifers Magie hatte sich eindeutig drohend zusammen geballt. Vorsichtig rutschte er in seine alte Situation zurück.
 

Es sah so aus, als würde dies ein langer Tag als Ersatz-Kopfkissen werden. Was tat man nicht alles für einen glücklichen Sohn...
 

Mitten am Tag wachte Letifer auf und stellte überrascht fest, dass sein Vater in einer sehr unbequemen Haltung schlief. Er drehte etwas den Kopf und sah einfach zu. Er hätte nie gedacht, dass die Nähe von jemanden so... entspannend sein konnte.

Er fühlte sich sicher. Ein Gefühl, dass er früher gar nicht kannte.

Aber warum hatte sein Vater hier geschlafen? Er würde da sicher Rückenschmerzen bekommen.
 

"Meradin?", fragte er vorsichtig. Sollte er ihn wirklich wecken, was wenn er wütend werden würde?
 

"Mmmh?", kam die unwillig Antwort. "Was ist Letifer?"
 

"Brauchst du ein... Kissen?"
 

Meradin wachte nun langsam auf. "Du kannst mich ruhig Dad nennen, und nein danke. Jetzt da du wach bist, gegen wir ins Bett?"
 

Augenblicklich versteifte sich Letifer und Meradin befand sich wieder einmal in der Position, die Personen, die ihm das angean hatten, in die Hölle zu fluchen.

Letifer sah ihn unsicher an. Er wusste, dass sein Vater es nicht so meinte, aber das machte es nicht besser... andererseits er hatte jetzt schon die letzten Stunden auf seinem Vater geschlafen, oder? Wo wäre der Unterschied?
 

"Letifer, soll ich zuerst rein gehen, damit du dann freiwillig zu mir kommst?", fragte der Vampir sanft.
 

Letifer nickte und sein Vater kletterte ins Bett, die Decke für ihn aufhaltend. Plötzlich fiel ihm etwas auf:

"Musst du nicht dich erst ausziehen?"
 

"Normalerweise schon, aber für heute mache ich eine Ausnahme.", grinste Meradin. "Kommst du?"
 

"...ja." Allen Mut den er besaß zusammen nehmend, näherte er sich dem Bett. Er blieb stehen. Er konnte es nicht, er konnte es einfach nicht! Verzweifelt sah er Meradin an.

Dieser verstand. Nichts war in diesem Moment falscher, als Letifer zu zwingen. So lächelte er beruhigend:

"Ich werde dich nicht berühren."
 

"Ich weiß..."
 

"Kann ich dir helfen?" Besorgt musterte der Vampir seinen Sohn.
 

"Nein..."
 

Bleierne Stille legte sich über die zwei, dann stand Meradin auf und sah zu Letifer:

"Kannst du jetzt ins Bett gehen?"
 

Der Junge sah zuerst ihn, dann das Bett an. Zaghaft ging er ihn, legte eine Hand aufs Lacken, dann eine andere. Letifer holte Luft. Dies war das Bett, indem er schon so oft geschlafen hatte, nichts gefährliches... mit dem Gedanken überwand er sich und kletterte hinein, obwohl er noch die Wärme seines Vaters spürte.

Er hatte es geschafft!
 

"Gut gemacht!", lobte ihn der Meistervampir und trat ein paar Schritte vor. "War es schwer?"
 

Letifer schüttelte glücklich den Kopf. "Nicht so sehr!"
 

Meradin stand nun direkt neben seinem Sohn, ohne das dieser irgendetwas bisher gesagt hatte. "Es ist jetzt..." Er schielte auf seine Uhr und stetzte sich dabei beiläufig aufs Bett. "Fast Vier, also haben wir noch Zeit."
 

Unbehaglich rutschte Letifer hin und her. Zeit, wofür? Schrie ein Teil seines Kopfes warnend, ein anderer Teil informierte ihn, dass sein Vater viel zu nah war und der dritte Teil war nüchtern und meinte, dass nichts los war. Letifer war unsicher, was er tun sollte und blieb so einfach sitzen.

Lächelnd reichte der Vampir seinem Sohn eine Hand, welche dieser fragend nahm. Ohne Vorwarnung zog er Letifer auf seinen Schoß.

Dieser schrie auf, kämpfte, hatte aber keine Chance und wurde sanft gehalten. Schließlich beruhigte er sich und fügte sich in sein Schicksal.
 

"So schwer?", fragte Meraidin mitfühlend.
 

Er bekam keine Antwort, als er auf den dunklen Haarschopf hinunter sah. Er drehte Letifer zu sich und sah ihm in die Augen. Angst sah er, Unsicherheit und ein alles überlagernden Scham, dass er sich nicht kontrollieren konnte.
 

"Es ist gut, Sohn. Nichts zu schämen, es ist vollkommen normal."
 

Letifer nickte kaum erkennbar und schrie dann auf, als sein Vater ohne Vorwarnung einfach nach hinten auf das Bett kippte. Er kämpfte, hörte aber dann nach ein zwei Sekunde auf, als er feststellte, dass ihn nichts behinderte. Er lag auf seinem Vater, welcher ihn leicht verschmitzt ansah.

Letifer runzelte die Stirn, lächelte dann aber plötzlich. Er war mit seinem Vater in einem Bett!
 

"Wir haben noch eine lange Nacht vor uns, Kleiner.", stellte der Vampir müde fest. "Wir müssen noch heraus finden, wie sehr dich das Ritual beeinflusst hat."
 

Meradin rückte etwas und Letifer rutschte hinunter, ohne den Körperkontakt zu lösen. Irgendwie war es viel schwieriger neuen herzustellen, als einen zu halten für ihn.

Arm in Arm schliefen sie wieder ein.
 

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Die Nacht wurde tatsächlich sehr interessant. Letifer stellte an sich Fähigkeiten fest, die er davor noch nie und mit Sicherheit auch kein normaler Mensch hatte.

Er war schneller, ausdauernder und genauer, als jemals zuvor. Auch konnte er nun Dinge aus einer größeren Entfernung wahrnehmen und genauer hören, sowie riechen. Der Geschmackssinn hatte sich auch verändert, leider eher zum schlechten. Alles schmeckte nun anderes und er musste völlig neu heraus finden, wie alles schmeckt. Ärgerlich.
 

Simon erklärte ihm, dass er ab jetzt richtig etwas lernen würde. Unter anderem Blutmagie, Selbstverteidigung und die Sprachen Latein, Deutsch, Französisch und Spanisch. Für jede der Sprachen würde er einen neuen Lehrer haben, sonst könnte sein Kopf nicht mithalten.

Letifer war der Meinung, dass sein Kopf allein bei dem Gedanken an soviel Arbeit überfordert war.
 

Doch die Sachen machten überraschenderweise viel Spaß. Vor allem das Basiswissen in Blutmagie meisterte er sehr schnell, er hatte ein offensichtliches Talent für Magie. Auch Selbstverteidigung lief gut, da sein Lehrer Meradin war und er damit keine Angst haben musste, dass seine Magie die nächste Person zerriss.

Mit den Sprachen lief es nicht so hervorragend, aber mit der Zeit fand er sich rein. Es war dann wie ein Spiel für ihn.
 

An die Kuss-Fütterungsweise konnte er sich nicht gewöhnen, oder genauer darüber wurde nicht mehr gesprochen. Meradin fand sich damit ab, jeden dritten Tag seine Schlagader aufschneiden zu müssen. Doch er tat es gerne, immerhin durfte er ihn als einziger immer anfassen. Aber auch Mirlan vertraute Letifer und in einem gewissen Umfang Simon ebenfalls. Die anderen Vampire tolerierte er, aber nicht mehr.
 

Doch um Ostern herum, traf ein Brief ein, der die Zwillinge sehr besorgt machte. Er war vom Konzil, welches aufgebracht war, einfach ein Kind zu adoptieren. Das Konzil schlug ein Treffen vor und da würde über das weitere Vorgehen entschieden werden.

Letifer verstand nicht so richtig, wer und was das Konzil war, aber er wusste, dass es verdammt wichtig war. So war auch er nervös, wie alle anderen, als sie eines Nachts das Haus verließen und in ein Taxi stiegen.

Meradin war froh, dass der Kleine die Menschen so gut aufnahm. Immerhin hätten sie sonst ein kleines Problem... aber Letifer schien zufrieden und sicher, solange er da war.
 

Letifer hatte das Haus nicht mehr verlassen, seitdem er erst es zum erstenmal betreten hatte. So sah er sich um und war einfach begeistert. Er hatte in seinem Leben, obwohl er ein Straßenkind gewesen war, noch nicht soviel gesehen und nun war er in einem der exklusivsten Hotels Londons. Er hatte wirklich viel zu tun, alles anzustarren und hörte deswegen nicht auf seine Familie, bis sie vor zwei Flügeltüren standen.
 

Mirlan klopfte an und es ertönte ein "Herein". Die kleine Familie trat ein und Letifer war so nervös wie immer. Er versteckte sich hinter seinem Vater.
 

"Willkommen.", sagte ein Mann mit einer Stimme die schwer und süßlich war. Sie strotze regelrecht vor Selbstsicherheit. "Ist das der Junge?"
 

"Ja.", antwortete Meradin ruhig und ging zu einem der Stühle. Er setzte sich hin und hob Letifer hoch, so dass dieser auf seinem Schoß saß. "Sein Name ist Letifer von Armand."
 

"Letifer? Ein Vampirname?"
 

"Ja, er hatte keinen davor.", erklärte Mirlan.
 

In dem Raum waren außer den Zwillingen noch acht andere Vampire. Drei davon waren Frauen und waren elegant in Kostümen gekleidet. Die Männer waren alle in einfachen schwarzen Anzügen.

Ein Mann mittleren Alters mit blonden Haaren stand auf:
 

"Ihr wisst alle, warum wir hier sind?" Allgemeines nicken, bis auf Letifer, der die Fremden aufmerksam fixierte. "Gut. Zuerst möchte ich ein paar Fakten klären. Stimmt es, dass bisher in keiner Zeitung, magisch oder nicht, eine Vermisstenanzeige aufgegeben wurde?"
 

"Zumindest keine, die wir sahen.", stimmte Mirlan zu. "Aber auch bei den zuständigen Stellen wurde nichts gemeldet."
 

"Wo habt ihr gesucht?"
 

Die Befragung dauerte mehrere Stunden und wurde mit der Zeit immer moralischer. Durfte man einem Kind solch eine Entscheidung zutrauen? Waren Geschwister gute Eltern?

Letifer fand das alles langweilig und wäre liebend gerne eingeschlafen, doch er traute sich nicht. Diese Fremden machten ihm Angst und er wollte weg, wusste aber, dass er nicht konnte. Hin und wieder wurde ihm eine Frage gestellt, ansonsten waren so gut wie alle über ihn ziemlich ignorant. Außnahme war sein Vater, der ihm immer mal wieder durch die Haare wuschelte.
 

"Wir haben von einem eurer Geschaffenen erfahren, dass seine Magie gefährlich ist.", meinte eine Frau mit braunen Haaren und einem freundlichen Gesicht. "In wie weit gefährlich?"
 

Meradin versuchte zu erklären, dass die Magie von Letifer mehr oder wenig völlig eigenständig den Jungen vor jedem Schaden schützte.
 

"Und warum hat er uns dann noch nicht angegriffen?"
 

"Weil er mit mir ist und immer besser wird in der Kontrolle." Meradin lächelte. "Außerdem haben sie sich kaum bewegt und ihn nicht anfassen wollen."
 

Verständnisvolles Nicken und wieder ein paar prüfende Blicke zu Letifer, welcher ausgiebig gähnte. Er konnte sich noch kaum wach und still halten, aber er wollte einfach nicht vor Fremden schlafen. Meradin bemerkte das Dilemma seines Sohnes und erklärte es dem Konzil. Letifer wurde rosa, warum konnte er nicht einfach einschlafen?
 

"Es ist gut. Ich bin sicher, wir sind gleich fertig.", beruhigte die Jüngste der Acht. "Wollt ihr kurz raus gehen?"
 

Vor der Tür warteten sie dann eine halbe Stunde, in der schließlich Letifer wirklich einschlief. Immerhin dauerte dies hier nun schon über vier Stunden! Dann war die Beredung des Konzils vorbei und die Zwillinge warteten nervös auf das Urteil.
 

"Ich muss eingestehen, dass ihr gut auf ihn aufpasst und er euch eindeutig liebt.", begann Silvus, der Älteste der Vampire mit über 2500 Jahren. "Auch sehen wir, dass ihr seine geistigen Wunden heilt und er glücklich ist. Wie auch immer, wir machen uns Sorgen, dass er nie ein normales Leben kennen lernt. Auch sollten sich Vampire nur um Vampire kümmern.

Unter diesen Gesichtspunkten sind wie der Meinung, dass ihr Letifer die nächsten zwei Jahre, bis er wieder relativ normal ist, großzieht. Dann aber sollte er nicht mehr bei euch leben und ein anderes Leben kennen lernen. Mit 18 darf er dann wieder zu eurem Clan. Dazwischen sollte er nur in England sein, wenn er einen wirklich guten Grund hat. Kontakt ist erlaubt."
 

Mirlan sah ihren Bruder an und beide schluckte. Sie hatten Letifer so lieb, als wäre er wirklich ihr Fleisch und Blut, auch wenn Vampire keine Kinder bekommen konnten. Das schlimmste wäre gewesen, wenn das Konzil ihre Tötung angeordnet hätten, aber so... immerhin, sie durften ihn behalten, zwei Jahre großziehen und sonst nichts. Trotzdem, es war für sie ein schwerer Schlag.
 

"Wir wollen alle nur das Beste für ihn...", meinte eine Rothaarige, die bisher kaum gesprochen hatte. "Er wird euch immer lieben und euch nicht vergessen."
 

Meradin lächelte dankbar. Wenn es von ihr kam, dann musste es wahr sein, immerhin war sie dafür bekannt in solchen Fragen, fast immer recht zu haben.
 

"Danke. Eine gute Jagd.", verabschiedeten sich die Zwillinge mit den traditionellem Gruss, während Letifer in ihren Armen schlief.
 

"Eine gute Jagd."
 

Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd
 

Das Leben danach veränderte sich kaum. Letifer blieb mit Simon und den Zwillingen und war damit glücklich.Er vermisste keine anderen Kinder, immerhin hatte er ja nie welche zum spielen. Vieles an ihm wirkte viel älter, als er eigentlich war, vor allem wenn es um andere Personen und das Verständnis der Welt ging.

Letifer verbrachte die Tage mit lernen und so wurde er wirklich gut darin. An seinem siebtem Geburtstag hatten die Vampire ein besonderes Geschenk für ihr Nesthäckchen - sie nahmen es mit auf die Jagd. Es war schwer gewesen, heraus zufinden, wann er Geburtstag hatte. Sie hatten einen speziellen Zauber verwendet, mit dessen Hilfe sie es auf zehn Tage einkreisen konnten. Sie nahmen den 1 August, als seinen Tag.
 

Nervös sah sich Letifer um. Ihre Gruppe bestand aus seinem Vater, seiner Tante Mirlan und drei anderen Vampiren. Thomas war einer von ihnen und noch sehr jung. Letifer wusste das Thomas ihn nicht mochte, warum auch immer.
 

"Was jetzt?", fragte er leise.
 

Seine Augen ließen die drei Jugendlichen vor ihnen nicht aus den Augen. Sie schienen zwischen 15 und 20 und waren wohl auf den Weg zu einer Party. Keiner von ihnen hatte bisher die Verfolger bemerkt.
 

"Jetzt greifen wir an.", erwiderte Mirlan fröhlich und begann zu laufen. "Entschuldigen sie!"
 

Die drei Jugendlichen drehten sich um und musterten die Vampirgruppe. Anscheinend stellten sie nichts ungewöhnliches fest, denn sie sahen wieder zu Mirlan. Letifer fragte sich, wie man die gelben Augen der Vampire nur übersehen konnte, dann fiel ihm aber wieder ein, dass die Nachtsicht von Menschen schlechter war. Letifers Augen waren zum Glück grün geblieben.

Mirlan verwickelte die drei in ein Gespräch und die Vampire kesselten sie langsam ein. Plötzlich sah einer der Jungen auf und bemerkte es doch.

"Hey, was soll das?"
 

Mirlan lachte leicht. "Nun wisst ihr, eigentlich suchen wir kein Restaurant zum essen... wir haben unser Essen bereits gefunden."
 

"Was...?" Die Drei versuchten von ihr zurück zuweichen, aber hinter ihnen standen auch Vampire.
 

Das war das Signal zum Angriff gewesen und Mirlan, Meradin und eine Vampirfrau namens Elisabeth sprangen vor und setzten ihre Fangzähne in je einen Jugendlichen. Es war still und nur die leisen Saugeräusche waren zu hören. Dann löste sich Letifers Vater und sah zu ihm:

"Komm her."
 

Letifer gehorchte und sah von dem Menschen zu seinem Vater. Sollte er wirklich...? Aufmunternd nickte Meradin ihm zu und Letifer riss sich zusammen. Er ließ seine Fangzähne erscheinen und versenkte instinktiv dort, wo die Halsschlagader war. Vorsichtig begann er zu saugen. Zu sagen, dass es ein seltsames Gefühl war, fremdes Blut zu trinken, wäre eine Untertreibung gewesen.

Meradins Blut war mächtig, voller Energie. Ganz anders als dieses. Dieses Blut war nur ein jämmerlicher Abklatsch. Und doch... es gab ihm Energie.
 

Letifer war recht schnell wieder fertig, immerhin war er sehr viel kleiner als die anderen und bekam auch regelmäßig, alles zwei bis drei Tage, Meradins Blut. Er löste sich also wieder von seinem Opfer und stellte sich neben seinen Vater. Er wusste, dass die Jungen sich an nichts erinnern würden.

"Na, wie hat es geschmeckt?" Stolz sah Meradin auf seinen Sohn hinunter.
 

"Gut, aber nicht so gut wie deines..."
 

Der Meistervampir grinste:

"Kannst du auch nicht erwarten! Ich bin einmalig gut."
 

"Wir sollten gehen, es gibt Vampire hier, die noch nichts gegessen haben.", unterbrach Thomas kühl. Seine gelben Augen waren auf Letifer fixiert mit einem unlesbarem Ausdruck.
 

Die anderen stimmten zu, und sie machten sich wieder auf den Weg. Jeder Vampir hatte seine eigene Jagdstrategie und so trennten sie sich bald. Meradin und Letifer zogen somit alleine durch die Stadt. Sie unterhielten sich über die letzten Unterrichtsstunden und blieben schließlich auf einer Brücke über die Themse stehen.

"Und ich kann jetzt die ersten Texte übersetzen!", erzählte Letifer begeistert. "Immerhin habe ich lange genug gebraucht..."
 

"Das ist wunderbar." Meradin wuschelte ihm durchs Haar. "All deine Lehrer sagen, du machst große Fortschritte."
 

"Wirklich? Super." Glücklich ließ Letifer seine Beine von der Brüstung baumeln.
 

"Ja... Letifer?" Mit einem mal war der Ausdruck des Vampirs ernst geworden. Er legte einen Arm um seinen Sohn, der immer noch zu klein für sein Alter war. "Erinnerst du dich, was ich übers füttern gesagt habe?"
 

Letifer versteifte sich. Er erinnerte sich gut daran. Füttern war ein Akt der gegenseitigen Zuneigung zwischen Vampiren, der absolutes Vertrauen und Liebe bedeutete. Aber es erinnerte ihn so sehr an... an das, was die Männer getan hatten, auch wenn langsam seine Erinnerungen daran verblassten.

"Ja..."
 

"Willst du es wirklich nie ausprobieren?" Aufmerksam beobachtete der Vampir jede Regung des Kleineren. "Willst du wirklich zulassen, dass die Schatten deiner Vergangenheit dein Leben bestimmen?"
 

"Nein..." Letifer starrte auf die fast leere Straße vor ihm.
 

"Also willst du es ausprobieren?" Keine Antwort, aber Meradin wusste, dass Letifer es nie vollkommen freiwillig machen würde.

So drehte er mit sanfter Gewalt den Kopf seines Sohnes zu ihm. Er fasste ihn unter dem Kinn, zwang ihn so aufzusehen, während er mit dem anderen Arm seinen Sohn umarmte und effektiv jede Flucht verhinderte. Er beugte sich hinunter, spürte das sein Sohn versuchte weg zu rutschen, ließ es aber nicht zu.

Meradins ritzte seine Zunge an und küsste vorsichtig seinen Sohn. Das Blut sammelte sich in seinem Mund, aber Letifer hielt die Lippen energisch aufeinander gespresst. Sanft versuchte der Meistervampir mit seiner Zunge sie zu öffnen und schaffte es schließlich auch.
 

Letifer konnte nicht anders, er wollte weg. Weit weg! Wie konnte ihm sein Vater so etwas antun? Er wollte nicht, warum zwang er ihn nur? Und das schlimmste war, er war wieder hilflos, ausgeliefert. Seine Magie nahm seinen Vater einfach nicht mehr als Feind wahr. Was sollte er tun?

Er presste seine Lippen aufeinander, etwas was er früher nie getan hatte. Soviele Zungen... Tränen schossen in Letifers Augen, als er plötzlich von den schlechten Gefühlen von damals überrollt wurde.

Sein Vater war sanft. Letifer ging langsam die Luft aus. Das war nicht fair, er musste atmen, aber die Vampire nicht... Er atmete durch seine Nase gezwungenermaßen ein. Diesen Moment nutzte Meradin, als Letifer automatisch auch etwas seine Lippen öffnete.
 

Letifer geriet ihn Panik. Er wollte nicht, er hatte verloren... hilfos. Tränen rannen seine Wangen hinab, fingen sich salzig in den Mundwinkeln. Blut... was machte Blut in seinem Mund?

Plötzlich erinnerte Letifer sich wieder, dass sein Vater ihn ja füttern wollte. Nicht mehr... vorsichtig trank er das Blut, achtete aber auf jede Bewegung die sein Vater machte. Nichts... sein Vater versuchte nicht ihn zu küssen. Das war füttern... einfach.

Letifer entspannte sich etwas und begann zu saugen.
 

Meradin war erleichtert, als er das wahrnahm. Fast hätte er aufgehört, als Letifer weinte. Es tat ihm in seinem Herzen weh, dass diese Handlung jemandem zum weinen bringen konnte. Für Vampire war es unvorstellbar, dass man überhaupt jemanden dazu zwingen konnte!

Letifer weinte immernoch, trank aber nun auch. Meradin hoffte, dass er bald den Kleinen immer auf normalen Wege füttern konnte. Irgendwie hatte er langsam soviele Narben an seinem Hangelenk, dass selbst seine Vampirheilkräfte immer länger brauchten, um die Schnitte zu heilen.
 

Zudem wurden Letifers Fangzähne immer schärfer und ein Handgelenk war eigentich nicht wirklich der passende Ort für sie. Bisher hatte es nur funktioniert, weil Letifers Fangzähne noch wirklich klein waren.

Meradin überlegte flüchtig, ob Halbvampire immer kleinere Fangzähne hatten als Vampire, konnte aber keine Antwort darauf geben. Wer war auch schon so verrückt genug, bei allen Vampiren deren Fangzähne zu vermessen? Immerhin waren diese die Sache, wo die meisten niemanden außer ihren Meistervampir heran ließen.

Fangzähne waren was intimes. Immerhin waren sie auch die meiste Zeit ihm Zahnfleisch, vor den normalen Zähnen versteckt, sodass man sie nicht sehen konnte.
 

Der Sog wurde schwächer, Letifer war satt. Meradin zog sich langsam zurück und musterte den Halbvampir. Dann zog er aus der Hosentasche ein Taschentuch und wischte vorsichtig die Tränen auf dem kleine Gesicht ab.

"War es so schlimm?"
 

Letifer starrte nun wieder auf den Boden. Sein Gesicht war wieder in seinen normalen Zustand zurückgekehrt, sprich es zeigte kaum Gefühle. Doch Meradin kannte diese Maske gut und konnte die Verwirrung, Angst und all die anderen Gefühle dahinter sehen.
 

"Letifer... ab jetzt werde ich dich immer so füttern.", erklärte Meradin. "Du bist einfach langsam zu groß für die anderen Arten, dass verstehst du doch?" Zaghaftes Nicken zeigte ihm, dass Letifer tatsächlich zuhörte. "Es wird nur das sein, nicht mehr... ah, aber die Nacht ist noch jung. Ich glaube ich brauche noch eine Mahlzeit. Gehen wir."
 

Meradin nahm die Hand von Letifer und zog ihn von der Brüstung hinunter. Zusammen gingen sie die Straße entlang in die Nacht hinein...
 


 

Zwei Jahre und sechs Monate später...
 

Letifer stand mit gesenktem Kopf in der Halle. Es war Nacht draußen und in zwei Monaten würde er neun sein. Doch er wusste, diesen Geburtstag würde er nicht mit seiner Familie feiern können, wegen diesem verdammten Konzil! Wie oft er die Altvampire in den letzten Tagen verflucht hatte, wusste er schon gar nicht mehr.
 

Müde glitt sein Blick zu den dunklen Doppeltüren hinter denen die Zwillinge gerade mit den Besuchern redeten. Den letzten Tag hatte er einfach nicht schlafen können, die Nervosität und auch die Angst waren zu groß gewesen.

Wohin würde er gehen? Mit wem? Niemand hatte es ihm sagen wollen. Das Konzil hatte eine Liste mit Möglichkeiten vorgelegt und seine Familie hatte auswählen dürfen.
 

All die Jahre würde er nur zwei Briefe pro Jahr schreiben dürfen. Briefe! Ha, als würde das die Trennung leichter machen. Er wollte nicht gehen, er wollte bleiben, die Zeit geniessen mit den Vampiren. Aber das Konzil dachte ja, dass er nicht durfte. Nur weil er kein voller Vampir war...

Immerhin er würde irgendwann zurückkehren dürfen. Und Meradin hatte ihm ja erklärt, dass im Grunde das Konzil sogar sie alle drei hätte töten dürfen. Hatten sie aber nicht getan... aber es machte das ganze nicht besser.
 

Die Türen öffnen sich und sein Vater kam heraus. Ihm folgte Mirlan und zwei Fremde. Es waren zwei Frauen, beide um die Fünfzig mit ernstem Gesicht und überraschend blauen Augen.

Die Haare der linken, etwas jüngeren, waren braun und sie ging aufrecht, beinahe stolz. Ihr sah man an, dass sie es gewohnt war zu befehlen und sich besser hielt als andere. Letifer konnte nicht anders und fand sie unsympathisch. Wahrscheinlich war sie in ihre Position hinein geboren worden, etwas anderes konnte diese Arroganz nicht hervorrufen.

Die zweite Frau war anders. Auch sie sah aus, als würde sie häufg befehlen, aber anders als ihre Begleiterin, umgab sie eine Aura der Macht. Sie war nicht ohne Grund mächtig und ihre Augen verbargen nicht die Intelligenz und Willenskraft.

Doch irgendetwas... ein Geruch... stimmte an ihnen nicht. Was war es nur?
 

"Schön, dass du bereits da bist." Mirlan versuchte zu lächeln, schaffte es aber nicht. "Das hier werden deine Begleiterinnen sein. Das hier," Sie zeigte auf die Schwarzhaarige. "Ist Leanea Schneepfeil und neben ihr ist ihre Tochter Sanin Himmelsfroh."
 

Tochter? Überrascht sah er nochmals zu der Jüngeren. Tatsächlich, wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen, dass sie einfach früh verblüht war oder verhärmt. Was wohl geschehen war? Ihre Mutter strahlte mit ihrer inneren Kraft immernoch eine gewisse Jugend aus, aber die schien bei Sanin zu fehlen.
 

"Sehr erfreut.", erwiderte er förmlich. "Mein Name ist Letifer von Armand."
 

Sie nickten wohlwollend und Leanea antwortete mit einem leichten französischem Akzent:

"Schön dich kennen zu lernen, Letifer. Du wirst die nächsten Jahre in unserem Familienclan verbringen. Was weißt du über uns bisher?"
 

"Nichts." Letifer war verwirrt. Was sollte die Frage? Waren sie keine Menschen? Er roch nochmals. Seine Sinne lieferten die eindeutige Antwort - nein. Keine Menschen und keine Vampire. Er zog die Augenbraunen zusammen. "Was seid ihr?"
 

Sanin starrte ihn an, als wolle sie ihn am liebsten durchbohren, doch ihre Mutter lächelte.

"Immer direkt zur Sache, wie? Ja, wir sind keine Menschen oder genauer keine normalen. Wir sind Humani. Also weder Mensch noch Tier. Pass auf."
 

Letifer passte auf und war trotzdem mehr als überrascht, was er dann sah. Leanea schloss die Augen und schien sich zu konzentrieren. Plötzlich wurde ihr schwarzes Haar weiß, sie dünner und ihre Hände verformten sich. Auf ihnen wuchs weißes dünnes Fell und mit einemmal waren sie Pfoten mit schlanken starken Krallen. Ihre Ohren rutschten nach oben, wurden spitzer und dünner. Auch auf ihnen wuchs nun das weiße Fell.

Das Gesicht veränderte sich aber am meisten. Es bekam eine Schnauze und an den Wangen sprossen Schnurrbarthaare. Es wurde das Gesicht einer Katze.

Was mit den Beinen geschah, konnte Letifer nicht sagen, da diese von der Robe verdeckt waren. Aber auch so erkannte er, was vor ihm stand - ein Katzenmensch.
 

"Wow...", war sein geistreicher Kommentar.
 

Leanea lachte leise, was sich eher wie ein Schnurren anhörte. "Schön, dass ich dir gefalle. Humani haben eine Tierform und eine Menschenform zwischen denen sie beliebig tauschen können. Wir kennen keinen Unterschied, aber was du im Moment von mir siehst, ist die Form die ich meistens habe. Meine Geburtsform."
 

Letifer nickte verstehend, obwohl er sich nicht so sicher war. Tauschen? Formen? Es war verwirrend, aber absolut faszinierend.
 

"Letifer... es ist Zeit." Meradin sah ihn voller Trauer an, dann er ging schnell auf ihn zu und umarmte Letifer. "Ich werde dich für immer lieben, vergiss das nicht, okay? Egal was passiert."
 

"Nein, Vater. Ich werde euch alle nie vergessen." Letifer schniefte leise, als sich sich trennten, weigerte sich aber zu weinen. Er war stark!
 

Nun umarmte ihn Mirlan. "Wir werden uns wiedersehen, also versuch bis dahin nichts dummes zu machen und am Leben zu bleiben, okay?"
 

Letifer musste leicht lächeln. Warum trauten ihm nur alle zu, dass er sich sofort ins nächste lebensgefährliche Abenteuer stürzte? Nur weil er einmal einen Vampirjäger hatte sehen wollen...

"Sicher, Mirlan."
 

Sie wich etwas zurück und sah ihm ins Gesicht. "Und schreib die Briefe, sonst werde ich dich höchstpersönlich kommen holen, egal was das Konzil sagt!"
 

"Ich werde sie schreiben, wie könnte ich nicht?"
 

"Gut." Sie stand wieder aufrecht und drehte sich zu den Humani um. "Ihr passt auf ihn auf?"
 

"Sicherlich." Es war das erstemal, das Sanin gesprochen hatte. Ihre Stimme war klar, bar jeglichen Gefühls, aber wahrheitsgemäß. Letifer zweifelte nicht daran, dass sie ihn beschützen würde, aber mögen? Kaum. Diese Frau war uneinordbar.
 

"Dann... Lebe wohl, Letifer." Traurig sah ihn Meradin an. "Wir werden dich vermissen."
 

"Ich euch auch." Wieder brannten die Tränen in seine Augen und schnell wischte er sie mit seinem Ärmel weg. Dann nahm er seinen Koffer mit den wichtigsten Habseligkeiten und stellte sich neben die Humani.
 

Leanea hatte derweil aus ihrer Tasche eine Socke heraus geholt. "Halt sie fest.", kommandierte sie und sah dann zu den Zwillingen:

"Seid unbesorgt, er wird eine gute Zeit bei uns haben." Sie sah auf ihre Uhr. "5...4...3...2...1...0!"
 

Es war, als würde ein Hacken an seinem Bauchnabel ihn hochheben und wegwirbeln. Das letzte was er sah, war wie Meradin die Hand seiner Schwester nahm und beide mit trauriger Mine zu ihm sahen.

Es war das letzte, was er von ihnen sah, für eine lange lange Zeit.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Das war es wieder. Harry/Letifer ist nun aufgebrochen zu einer Reise, die ihn formen wird. ^^ Fragen beantworte ich, wenn möglich, alle.
 

Das nächste Kapitel kommt wieder am Sontag und wird "Herrscher der Tiere" heißen. Auf Kommis freue ich mich immer.
 

Gruss

silberstreif



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von:  Betakuecken
2005-12-01T21:01:01+00:00 01.12.2005 22:01
Oh man, ich find das, was bisher gewesen ist, sehr interessant!
Echt, wobei ich, als ich die Beschreibung gelesen hatte, dachte:
>Ey, jetzt wirds bestimmt staubtrocken, bis es mal richtig spannend wird und harry seine eltern sieht..>

aber, hey, ich bin absolut begeistert! echt!!! *g* von wegen trocken! ist es nicht, ganz und gar nicht!!! viel mehr sind die neuen grundlagen sehr interessant. Da wäre zum beispiel, dass harry einen bruder hat. (später noch die kleine schwester, rose)
und man sieht mal wieder, wie manipulativ dumbi sein kann, auch, wenn er nur die potters - beziehungsweise sein prophezeihtes kind - beschützen will.
er ist schon sehr anmaßend, zu behaupten, john hätte voldi geblockt, nur weil har´ weniger abbekommen hatte.
vielleicht hätten sie lieber den tathergang - mit fällt das wort nicht ein, das hierhin gehört... - eben noch mal abspielen lassen sollen. so mit hilfe eines zaubers!
aber er ist mal wieder allwissend.... -_-

sehr interessant war auch, dass alle menschen/wesen es mitbekommen hatten, egal auf welche weise, dass harrys reine seele sozusagen - oder es war ja so - zerbrochen war.
gott, manchmal war es fast zum mitheulen...

meradin.. der name ist schön! hat der eigentlich eine bedeutung? die zwillinge sind echt sympathisch! und, dass sie harry aufnehmen, ihm helfen wollen, finde ich super von ihnen!

und es ist auch nur zu verständlich, dass harry sich von niemandem anfassen lassen will, nach dem, was er hatte erleben müssen.
wie kamst du eigentlich auf die idee mit dem hund???!!!!
boah, also, DAS wäre mir nie eingefallen!!! gab es einen grund, dass du da drauf gekommen bist? würde mich sehr interessieren!

wie war das eigentlich mit vernon gemeint? hatte er begriffen, dass er, also vernon, harry nie gehasst hatte? weil, das müsste in dem falls ja nur die ansteckende hysterie/hass petunias gewesen sein...
würde mich auch interessieren.
und dann, was is mit dudley? gibt es den hier nicht? oder noch nicht geboren??

ist sirius hier eigentlich auch harrys pate? und wenn ja, wieso ist er denn nicht erwähnt worden? kommt das noch? hat er vielleicht nicht von der entscheidung lilys und james´ gewusst, das sie den kleinen weggeben wollten?

nu, was noch? ich find es schön, dass harry meradin und mirlan vertrauen schenkt. und dass das konzil sie am leben lässt. zumindest hat er jetzt eine familie!
allerdings, dass sie wollten, dass harry nach den jahren weggeht, war gemein *schmoll*
die wussten doch, dass harry an ihnen hängt! dann hätten sie ja wohl wenigstens mehr kontakt erlauben können!! *protestier*

die fütterung, wie sie laut meradin, üblich ist, finde ich süß! und die wege, die die zwillinge, vor allem er geht, um har´s vertrauen zu gewinnen und ihm die angst zu nehmen, ist auch toll!

nun, jetzt bin ich natürlich gespannt, was harry bei den humani erleben wird. und wann er das erste mal auf einem besen sitzen wird!^^ er wird doch sicher quidditch spielen, dort wo er hingeht? zumindest das fliegen lernen??
und seine ausbildung muss auch fortgesetzt werden, und wenn es stimmt, dann müsste er ja auf eine schule oder so, gehen, richtig?

gott, so viele fragen.. du denkst jetzt sicher:
> die hört ja nie auf! < aber, he! ich hör JETZT auf, okay?
mir fällt auch gar nichts mehr ein, außer, dass ich kapitel vier heute wohl noch lese und dass es ganz schnell weiter gehen soll!!!

also, bye, mitani
Von: abgemeldet
2005-11-29T11:10:45+00:00 29.11.2005 12:10
Wird ja immer besser :)
Hast du die Humani selbst erfunden?
Ist aber auch wirklich hart Letifer von Meradin zu trennen *hmpf*
Bin schon gespannt wie Letifer akzeptiert wird und so...

Atemu
Von:  Gaea
2005-11-23T17:27:18+00:00 23.11.2005 18:27
hi!!!
war wieder einmal ein super kap....
aber irgendwie ist das voll trauig letifer wird einfach von seiner familie weggerissen +schniff+...
hoffe du schreibst bald weiter

lg. sekhmet

p.s.: tut mir leid das ich nicht so oft kommis schreiben werde aber wenn ich den compi mal zu gesicht bekomme kommt natürlich wieder ein kommi
Von: abgemeldet
2005-11-22T14:45:13+00:00 22.11.2005 15:45
*schnief*

Menno, jetzt trennst du ihn noch von ihnen!-.-"
Aber sonst ein sehr schönes Kap! Der Abschied war echt traurig! Ich glaub, bei mir kann man schon die ersten Symptome für eine Sucht erkennen! ;-)

Bis zum nächsten Kap!

Itako
Von: abgemeldet
2005-11-22T14:11:43+00:00 22.11.2005 15:11
Hey, ein geiles kapi! wird immer besser!
Bitte schreib schnell weiter! freue mich auf den nächsten kapitel!



bye minana
Von:  AlecdeNocturna
2005-11-22T08:23:47+00:00 22.11.2005 09:23
Hey
mal wieder ein total klasse Kapitel. Ich freu mich, dass es Letifer etwas überwunden hat und sich nicht von seiner Vergagenheit beherrschen lassen will. Ich bin schon ziemlich gespannt, wie es bei den Humani so wird^^
Freu mich schon aufs nächste Kapitel, also bis denne und bye bye Alec
Von:  glaniel
2005-11-21T21:41:30+00:00 21.11.2005 22:41
Hi *wink*
Ich hätte mir die Strafe vom Konzil irgendwie noch viel härter erwartet, als sie letztendlich ausgefallen ist.
Ich mein natürlich ist das sicha schwer zu ertragen, aber trozdem hätte es böser sein können. ^^
Letifer geht es hoffentlich gut bei diesen Humani, weil wenn nicht muss ich dort hin gehen und die alle würgen ^^
Der arme hat doch eh schon genug durchgemacht, aba ich nehme trozdem an, dass er Schwierigkeiten haben wird dort, oder?
Hast du dir die Humani selbst ausgedacht?
Die find ich nämlich cool.
Schreibst duch auch bald was über die in die Charakterbeschreibung? *mehrwissenwill*
Es ist echt gemein, dass du nur einmal die Woche hochladen tust *schluchz*, aba wenigstens weiß ich wann ich mich auf ein neues Kapitel einstellen darf ^^
Ich bin am SOnntag imma ganz aufgeregt -.-
Also um wieder zur Story zu kommen:
Die entwickelt sich echt gut und wird mit jedem Kapitel bessa und ich bin schon wieda stark am Überlegen wies weitergehen könnte. (Irgendwie geht die Story nur nicht so weiter wie ich imma denke, dass sie weitergehen wird ^^ Ein bissi unberrechenbar ^^ Oda meine Ideen sind einfach zu krank -.- Naja egal ^^)
Freu mich schon auf nächste Kapitel ^^
Glaniel
Von:  DarkEye
2005-11-21T20:00:23+00:00 21.11.2005 21:00
*schnief*
*heul*
ich fang wirklich gleich zum flennen an... du trennst ihn von ihnen...das ist echt hart...*am boden lieg*

dark
Von:  silberklaue
2005-11-21T18:42:07+00:00 21.11.2005 19:42
Hi^^
Das ist wieder ein super Kapitel. Der abschied war so traurig...*seufz* aber ich denke Letifer wird es nicht all zu schlecht gehen...
bye
silberklaue
Von: abgemeldet
2005-11-21T17:50:52+00:00 21.11.2005 18:50
Hey!

Ich bin gespannt wie die Entwicklung von Letifer (richtig geschrieben? Hoffe ich doch..*gg*.) weiter geht. Aber das er zwei Briefe bekomme hat und die Familie trennen will. Blödes Konzil. Bin schon gespannt auf das nächste.-...-...-

Mehr haben wollen. Schnell das Kapi hochladen..*dichanbettel*...*büdebüdebüde*...

*schulila*
Dryade


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