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Abandoned & Lost? - Verlassen & Verloren? -- FF8

...gomen, nun also offiziell abgebrochen...
von

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Memorizing The Love and Special Ideas

Kapitel 1 - Memorizing The Love and Special Ideas
 

"Squall, verdammt... Hilf mir endlich ihn zu überreden. Tu wenigstens einmal, was ich dir sag."

Das war Elliones verzweifelter Hilferuf an den stillen Helden, der, seit er vom Strand gekommen war, nur teilnahmslos an das Fenster gelehnt stand und mit gesenktem Kopf das Schauspiel zwischen Ellione und Laguna beobachtete. Ellione versuchte gerade wieder einmal ihren Vater, mittlerweile nannte sie ihn bevorzugt so, davon zu überzeugen, sie an seinen Schreibtisch zu lassen um dort endlich einmal für Ordnung zu sorgen. Durch diese meterhohen Papierstapel, nicht nur auf dem Schreibtisch, konnte man sich schon fast nicht mehr ohne Hilfsmittel zu Recht finden. Laguna musste ja jeden Brief oder sonstiges Blatt aufheben, das nur annähernd etwas über Squall und den Rest der Truppe berichtete. Er musste ja die Beweise dafür aufheben, dass es sein Sohn war, der die Welt einige Jahre zuvor vor der Hexe Artemisia und anderen gefährlichen Situationen rettete.

Ellione wollte gerade diese Erinnerungsstücke zusammenordnen und dabei auch gleich im ganzen Büro für Ordnung sorgen. Was machte das denn für einen Eindruck, wenn der Präsident von Esthar so ein Chaos in seinem Büro beherbergte?

Aber noch besser, als sich selbst dazu ,erbarmen', das Durcheinander zu beseitigen, wie Ellione fand, war natürlich gleich, wenn Laguna eine Sekretärin einstellen würde oder sonst jemand, der ihm diese Aufgabe erledigt. Laguna jedoch meinte, solange er noch alles fand, was er suchte, war noch keine Notwendigkeit vorhanden, für Ordnung zu sorgen. Laguna war nun mal ein kleiner Chaot.
 

Ellione setzte sich jetzt wieder an seinen Schreibtisch, um dort ihre Arme verschränkend zu streiken.

"Ich geh hier nicht eher weg, bis du dich hast überreden lassen!"

Laguna jedoch grinste nur und schob den Stuhl einfach vom Schreibtisch weg, um sich einen anderen zu nehmen. Darauf setzte er sich und zog einige Papiere zu sich.

Dann sprach er an Ellione gewandt: "Dann nehm ich eben einen anderen Stuhl. Und wenn du jetzt entschuldigst, ich muss arbeiten. Squall, bitte."

Squall, der wusste, was Laguna von ihm wollte, rührte sich wieder und lief dann zu Elliones Stuhl, bevor er sagte: "Ja, schon ok. Komm Ell, gib es auf. Laguna lässt sich nicht überreden. Lassen wir ihn arbeiten."

Murrend erhob sich die junge Frau und verließ schnell das Büro. Squall und Laguna rollten mit ihren Augen, wechselten einen kurzen Blick, dann begab sich auch Squall auf den Flur, um Ellione hinterher zu gehen.

"Ellione! Warte!"

Immer noch mit einem mürrischen Blick blieb sie stehen und erwiderte, als Squall neben sie trat: "Du könntest mich ruhig mal unterstützen. Du sagst doch selber immer, dass man das Chaos mal beseitigen sollte."

Sie verschränkte die Arme und sah ihn vorwurfsvoll an. Dann setzte sie sich wieder in Bewegung und lief langsam weiter.

"Ja ja, schon gut. Schleich dich halt einfach mal nachts in das Büro und räum auf.", schlug Squall da spaßeshalber vor.

"Sehr witzig!", seufzte Ellione. "Da wird man ja in einer Nacht gar nicht fertig."

Squall konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. ,Recht hat sie damit.' Aber er sparte sich die Antwort darauf. In dem Moment fuhr Ellione aber auch schon fort, um ihn zu Recht zu weisen. "Sag nichts... Ich glaub das werd ich wirklich mal machen. Na ja, wart nur... Du wirst schon noch sehen, was du davon hast, mir nicht zu helfen."

Überrascht von der plötzlichen Wut Elliones, hob Squall abwehrend die Hände. "Hey, Ellchen. Was meinst du damit nun?"

"Das wirst du noch früh genug erfahren.", meinte Ellione nur kurz mit einem geheimnisvollen Grinsen und verschwand dann in ihrem Zimmer, an dem sie gerade vorbei liefen.

Squall blieb kopfschüttelnd zurück. ,Was auch immer sie meint...' Er zuckte mit den Schultern und machte sich wieder auf den Weg in den Garden.
 

--~*~----~*~----~*~--
 

"Squall, ich hoffe, du hast nicht vergessen, dass heute SEED-Prüfungen sind."

"Oh, nein... Doch. Tut mir Leid, Shou.", antwortete Squall die Hände über seinem Kopf zusammenschlagend.

Die Ausbilderin lächelte ihn gutmütig an. "Wo bist du nur mit deinen Gedanken heute? Halt Moment... Lass mich raten, bei euerm Kampf vor 10 Jahren? Bei Artemisia?"

Squall spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Er brauchte nicht zu antworten. Er wusste, dass Shou sein Erröten ebenso sah und damit die Antwort: Ja.

Shou stellte sich jetzt neben Squall ans Fenster, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn aufmunternd an. "Es ist vorbei. Artemisia ist besiegt. Ihr habt damals wirklich gute Arbeit geleistet. Du brauchst da jetzt nicht so darüber nachdenken."

Squall jedoch schüttelte den Kopf. Er atmete tief durch und erklärte: "Nein, darum geht's mir nicht nur. Ich denke auch viel an die anderen."

"Sie fehlen dir auch sehr, nicht wahr? Kopf hoch... Irgendwann werdet ihr euch schon wieder sehen. Ist mir schon klar, dass jeder nach dem Kampf gegen Artemisia eine Auszeit braucht, um alles zu verarbeiten und einzuordnen. Ihr habt teilweise ja auch Erfahrungen gemacht, die jeder einzelne erst einmal verkraften muss."

Wütend schlug Squall mit der Faust gegen die Fensterscheibe, dass sie für einen kurzen Moment zu zerbersten drohte, und entgegnete schon fast schreiend: "10 Jahre? 10 Jahre brauchen sie Zeit dafür? Du weißt genau, dass Selphie, die ja als erste gegangen ist, fast die ganzen 10 Jahre weg ist bald. So lange braucht sie und auch die anderen das zu verarbeiten?! Das glaubst du doch wohl selbst nicht."

Ohne ein weiteres Wort abzuwarten, wies er Shou dann noch an, den Raum zu verlassen und sich für die SEED-Prüfung vorzubereiten. Dann begab er sich an das Mikrofon, betätigte den Knopf und verkündete knapp und in einem recht harschen Tonfall: "Achtung, eine Durchsage! Alle Schüler, die ihre Zulassung zur heutigen SEED-Prüfung erhalten haben, mögen sich bis punkt 12 Uhr, samt Ausrüstung auf dem Parkplatz einfinden und dort auf ihre Ausbilder warten, die ihnen das weitere Vorgehen erklären werden. Ich wünsche allen viel Glück und gutes Gelingen. Ende!"

Dann stellte er sich erneut vor das große Fenster und sah dort einigen Vögeln zu. Er dachte weiter nach.
 

Plötzlich klopfte es. Squall war aber wieder so in Gedanken und überhörte es. Nach nochmaligem Klopfen betrat Shou mit einem ihr um gut einen Kopf kleineren Jungen das Büro.

"Squall...?", fragte sie dann vorsichtig.

"Ja?" Verwirrt drehte er sich um und blickte zuerst auf Shou, dann auf den Jungen. Shou schien ihn mit ihrem Blick schon wieder zu tadeln, er solle doch nicht so viel nachdenken. Dann führte sie den Jungen aber an einen der beiden Stühle vor dem Schreibtisch und hieß ihn an, dorthin zu sitzen.

Dann begann sie an Squall gewandt zu erklären: "Rico Johnson mal wieder... Der meinte wieder mit seinen Dolchen in den Büschen des Schulgartens auf jüngere Schüler lauern zu müssen und dann anzufallen und allgemein wieder mit den Schülern seiner Klasse Meinungsverschiedenheiten auf den Gängen austragen zu müssen."

Squall besah sich den Jungen, den er seit einem Jahr nur zu oft hier in seinem Büro sehen musste. Der schwarzhaarige Junge musste bereits so 15/16 sein, war stets in derselben Farbe gekleidet, weiß oder grau und die typische Version eines Problemkindes. Hauptsache er konnte jedem widersprechen und das machen wozu er Lust hatte, mit anderen Worten: Stress und Ärger machen. Das tat er seit er in den Garden kam immer, aber seit einem Jahr war es schon extrem.

Squalls bis jetzt noch nachdenklicher Blick änderte sich dann schlagartig zu einem vollkommen ernsten Blick, der für andere nicht mehr aussagte, wie er jetzt gelaunt war. Bei Rico, das wusste Squall, half manchmal auch kein ernster Blick.

"Nun, Rico! Hatten wir das nicht schon einmal, dass du jüngere Schüler hier anfällst?"

Statt einer Antwort senkte der Junge nur seinen Kopf und blickte gelangweilt und teilnahmslos auf den Boden..

"Keine Antwort ist auch eine Antwort. Na gut, du hättest heute doch auch SEED-Prüfung, oder?"

Wieder keine Antwort.

Squall sah zu Shou, die hinter dem Jungen stand und mit verschränkten Armen den Kopf schüttelte und für Rico antwortete: "Ja, hätte er."

Squall sah wieder zu Rico und überlegte einen Moment lang. Dann sagte er: "Gut, daran wirst du nicht teilnehmen, auch an den nächsten beiden noch nicht und deine Waffen werden bis auf weiteres eingezogen."

Erschrocken sah Rico auf und in Squalls Augen. Er wollte schon ansetzen zum widersprechen, aber da streckte Squall seine Hand aus und wartete auf die beiden Dolche von ihm. Widerwillig zog Rico sie aus ihren Halterungen an seinem Gürtel und überreichte sie dem Direktor.

"Und was mach ich im Unterricht oder bei Übungen, wenn wir eine Waffe brauchen?", fragte Rico dann patzig.

"Dann wirst du dich währenddessen wohl oder übel mehr in der Theorie halten müssen. Ich werde es deinem Ausbilder mitteilen, dass du bis auf weiteres keine Waffe hast. Halte dich halt einfach an die Regeln, dann muss ich nicht zu solchen Maßnahmen greifen. Und jetzt geh."

Murrend und leise vor sich hin fluchend verließ der Teenager schließlich wieder den Raum.

Squall übergab dann Shou noch die beiden Dolche, mit dem Auftrag, diese weg zu schließen, und dann ging auch Shou, aber nicht ohne Squall noch zu raten, dass er sich etwas mit dem Jungen überlegen sollte. Konnte schließlich nicht so weitergehen, dass der Schüler alle zwei Wochen im Schnitt ins Büro gerufen werden musste.
 

--~*~----~*~----~*~--
 

"Kiros, ist Squall wieder im Garden, oder ist er noch hier irgendwo in Esthar?"

"Nein, Laguna. Der dürfte wieder im Garden sein."

"Gut, dann kann ich mich ja wieder dem Projekt für ihn widmen."

Geheimnisvoll grinste er und stand von seinem Schreibtisch auf, um in der hinteren Ecke des Raumes einen Stapel Papiere zu holen.

Kiros sah ihn fragend an. "Willst du das wirklich machen? Ich mein, was ist, wenn das ein großer Flop wird?"

"Deshalb hilft Ellione mir ja auch ein wenig. Hört mal ihr beiden, Squall ist jetzt 27, fast 28, und zudem mein, ich betone es, unverheirateter Sohn, der Sohn eines Präsidenten. Da gehört es sich doch einfach, dass er endlich heiratet. Zumal ich ja schon oft Anfragen deshalb bekomme und auch die Menschen in Esthar des Öfteren so etwas verlauten lassen, dass sie gern eine Frau an Squalls Seite sehen würden."

Ward, der sich zwangsläufig bis jetzt eher zurückgehalten hatte, zeigte jetzt einen zunächst misstrauischen und dann verurteilenden Blick. Kiros, der meist Wards Mienen deutete, tat es auch jetzt und sagte: "Meinst du, er wird es zulassen, dass du für ihn eine Frau suchst? Du weißt doch, wie stur er ist. Und vor allem, was ist mit Rinoa?"

Ertappt. Damit hatte Kiros wirklich einen wunden Punkt getroffen. Er wusste, wie sehr Squall diese junge Hexe liebte. Wie sehr sich Squall, seitdem er sie kennen gelernt hatte, verändert hatte und aus dem rauen zurückgezogenen Gun-Blade-Kämpfer eine mehr und mehr offenherzige, sogar sympathische Person wurde. Er wusste auch davon, dass sein Sohn mit ihr die letzte Zeit, seit Squall Direktor im Balamb-Garden geworden war, mehr Zoffs bekam, weil sich Rinoa so oft darüber beschwerte, dass er keine Zeit für sie hatte. Das war ein Grund, wieso sie dann beschloss, nach Deling-City zu gehen. Anfangs war es nur, um etwas Abstand zu bekommen, dass sich Squall auch in die Arbeit als Direktor einarbeiten konnte. Später allerdings entschied sie sich auch dort zu bleiben, um sich mit ihrem Vater auszusprechen und sich wieder etwas mit ihm anzufreunden. Sie wusste, dass, wenn sie nach so kurzer Zeit wieder gehen würde, der ganze Besuch umsonst gewesen wäre und das Verhältnis zu ihrem Vater wieder genauso schlecht sein würde, wie vor dem Besuch.

Laguna versuchte mit einem Kopfschütteln den Gedanken zu vertreiben. Und antwortete Kiros, der ihn musternd ansah und scheinbar wusste, worüber der ehemalige Soldat nachdachte.

"Sicher, es ist mir lieber die beiden fänden wieder zueinander. Rinoa ist trotz ihrer Sturheit, jeden Willen, den sie hat, irgendwie durchzubringen, eine wirklich vortreffliche Schwiegertochter, eine bessere konnte man sich kaum wünschen, aber irgendwas muss ich mit den Anfragen von anderen Frauen, bzw. deren Väter, auch machen. Wieso sollten Ellione und ich sie dann nicht mal durchgehen und schauen, wer zu Squall so passen würde?"

Er nahm dann eines von den Papieren von dem Stapel, lass es flüchtig durch und erwiderte dann wieder an Kiros gerichtet: "Guck, Noemi! Tochter eines Ministers soweit ich weiß von Timber. So wie der mir seine Tochter beschreibt, würde ich sofort sagen: Nein, die ist nichts für Squall!"

"Ok, ok, hast uns überzeugt!", antwortete Kiros, während er beschwichtigend die Hände hob. "Dann sucht mal schön weiter. Aber du kennst ja Squall und dürftest wissen, wie er es hasst, wenn sich jemand in sein Leben einmischt."

Mit einem Seufzer sah Laguna auf, aus dem Fenster und lange über die Stadt. "Das brauchst du mir nicht zu sagen... Aber...", er seufzte wieder. "Er denkt doch nur noch an Rinoa. Wer sagt, dass sie je wieder zu ihm zurückkommt und nicht noch länger bei ihrem Vater bleibt?"

Darauf wussten auch Kiros und Ward keine Antwort. Diese konnten sie sich aber auch sparen, gerade betrat nämlich Ellione wieder den Raum.

"Na Laguna, was machst du gerade wieder für wichtige Geschäfte?"

Der Angesprochene hob nur eines der Blätter hoch, das vor ihm lag.

Ellione las dieses durch und erwiderte: "Ah, ich seh schon... Projekt Squall. Und, schon jemanden gefunden?"

Laguna schüttelte den Kopf: "Leider nicht... Dafür umso mehr, die nix für Squall sind... Ja und wieder eine." Damit zerknüllte er das Papier, das er in der Hand hielt, und warf es in den Mülleimer, nachdem er dieses nun auch wieder flüchtig überflogen hatte.

"Och du, nicht deprimiert sein... Lass mich mal hin." Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie sich den Stapel Papiere und setzte sich damit an den großen Tisch, der in einer Ecke des Raumes stand. Dort nahm sie sich das erste Blatt, und las es gewissenhaft durch. Nach einigen Minuten, in denen sie noch weitere Blätter nahm, seufzte auch sie auf und warf diese allesamt weg. "Ok, ich verstehe, was du für ein Problem hast. Das wird ja echt noch verdammt schwer für Squall jemanden zu finden. Na ja, mal weiter suchen. Ich geh aber in mein Zimmer dafür."

"Ja ja, ist ok.", winkte Laguna nur ab. "Dann widme ich mich mal anderen Geschäften."

Ellione nahm dann den Stapel Papiere und verließ das Zimmer, während Laguna einen anderen nahm und begann sich durchzuarbeiten.
 

--~*~----~*~----~*~--
 

Einige Stunden später

Ellione saß auf ihre Arme gestützt an dem Schreibtisch ihres Zimmers. Sie arbeitete sich immer noch durch die Briefe. Mittlerweile war sie auch schon total geschafft und freute sich dafür umso mehr, dass sie nur noch drei Briefe vor sich hatte. Sie stöhnte kurz auf und nahm das erste Blatt. Leise mitmurmelnd las sie es durch und verzog alsbald ihr Gesicht.

"Nee, danke... Silja, Tochter des Bürgermeisters von Deling... Squall wird da so was von sauer werden, wenn wir ihn mit jemandem von da zusammenbringen. Aber er sollte doch auch endlich seine Rinoa vergessen."

Sie schüttelte schnell den Kopf, um den Gedanken wieder loszuwerden. Dann zerknüllte sie das Blatt und warf es wie schon andere vorher in ihren Papierkorb. Schließlich nahm sie die letzten beiden Blätter an sich und las sie parallel durch.

Dann zerknüllte sie auch davon wieder eines und las sich zufrieden nochmals das letzte übrig gebliebene Blatt durch, bevor sie aufstand und zu Lagunas Büro stürmte.
 

"Hey, Laguna! Ich hab jemanden gefunden!", rief sie noch, während sie die Tür öffnete und den Raum betrat. Sofort verstummte sie aber, als sie ihren Kopf gehoben hatte und Squall auf einem Sessel vor Lagunas Schreibtisch sitzen sah.

"Wen hast du gefunden, Ell?", fragte Squall sofort neugierig.

Ellione, die nicht wusste, was sie antworten sollte, warf einen Hilfe suchenden Blick auf Laguna, der auch nur mit den Schultern zuckte und den Kopf schüttelte. Stammelnd meinte sie dann: "Ähm, ja... Ich hab jemanden für... Ähm... Der Laguna seinen Anzug nachschneidern kann oder gleich einen neuen machen kann."

Squall hob seine Augenbraue und warf den beiden abwechselnd einen misstrauischen Blick zu. "Ihr heckt doch wieder irgendwas aus..."

"Nein, tun wir nicht!", bekräftigte Laguna sofort. "In einigen Wochen soll wirklich im Galbadia-Garden ein Ball stattfinden und dazu brauch ich einen passenden Anzug. Der, den ich noch habe, passt aber nicht mehr so ganz."

"Ein Anzug für einen Ball in Galbadia?! Ich dachte, du verstehst dich mit dem Direktor von dem auch nicht so besonders?", fragte Squall immer noch skeptisch und schnell versuchend den Gedanken an Irvine zu verdrängen, der sich auch in diesem Garden aufhielt. Er spürte auch, wie sich langsam Wut und Gereiztheit in seinem Körper breit machte. Das lag vor allem daran, weil sein Erzfeind Cifer sich ebenfalls dort aufhalten sollte.

Jäh, und dennoch dankbar dafür, wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Laguna antwortete: "Ich weiß, tu ich auch ehrlich gesagt nicht. Ich leg auch keinen Wert darauf, Cifer sehen zu müssen, aber als Präsident von Esthar ist es meine Pflicht, auf solche Veranstaltungen zu gehen."

Daraufhin nickte Squall nur. Mit dieser Antwort war er zufrieden gestellt. Er verstand die Pflichten und Aufgaben seines Vaters ja sicher und nachdem er sich dann noch etwas mit den beiden unterhalten hatte, verabschiedete er sich wieder. Die Prüfungsergebnisse auszuwerten würde wohl schon auf ihn warten.
 

Als er weg war, meldete sich Ellione, die bis zu diesem Zeitpunkt ruhig im Raum stand, erstmals wieder zu Wort: "Sorry, Laguna. Ich hatte nicht gewusst, dass Squall hier ist..."

"Schon gut... Wenigstens ist uns, oder eher gesagt dir, ja noch eine gute Ausrede eingefallen, wieso du so reingestürmt bist.", lächelte Laguna verständnisvoll.

Ellione grinste und gab ihm dann das Blatt, das sie in der Hand hielt: "Und die ist sogar nicht gelogen. An dem Ball ist ja was dran."

Einige Minuten später, in denen Laguna das Blatt durchlas, fragte er dann: "Und du meinst wirklich, Jeleena Pageas würde zu unserem Squall passen?"

"Ja, mehr als jede andere, von der wir gelesen haben. Man könnte es mit ihr ja mal versuchen.", antwortete Ellione sofort bestimmt.

Laguna wusste nicht, was er einwenden konnte, und so herrschte einige Minuten Stille, bis Ellione wieder das Wort ergriff: "Was sollte bei ihr verkehrt sein? Sie ist die einzige Tochter eines deiner Minister, wobei ich jetzt natürlich nicht weiß, wie du zu dem stehst. Muss ich zugeben. Egal: Sie hat eine gute Ausbildung, sogar auch militärischer Art, und ich denke, das ist für Squall wichtig, dass er eine Kämpferin an seiner Seite hat, oder nicht?"

Laguna zögerte, bevor er mit einem Seufzer erwiderte: "Ja gut, ok... Das stimmt, aber noch lieber hätte er eine Hexe an seiner Seite."

"Och Laguna!", tadelte Ellione schon. "Das weiß ich auch. Aber es bringt doch nichts, wenn Squall ewig an Rinoa denkt. Außerdem haben wir doch oft genug schon darüber geredet."

"Ok ok... Dann erzähl mal weiter, wieso du sie als so passend findest?!"

"Ok, also die Kampfausbildung ist auf jeden Fall ein Grund. Dann auch, dass sie mit ihren 25 Jahren wahnsinnig gut aussieht. Sie hat sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit Rin wegen ihren dunklen Haaren. Und außerdem dürftest du Jeleena ja auch schon kennen, zumindest vom Sehen her. Sie hat oft genug ihren Vater zu irgendwelchen Veranstaltungen begleitet. Also ist sie auf jeden Fall auch eine Frau, mit der sich Squall sehen lassen kann."

Davon war Laguna dann schließlich überzeugt. So machten sich die beiden dann noch Gedanken darüber, wie sie Squall mit Jeleena zusammenbringen sollten. Da ihnen allerdings nichts einfiel, entschloss Laguna, erstmal auch Jeleenas Vater einzuweihen und um Hilfe zu bitten.
 

--~*~----~*~----~*~--
 

Squall saß in seinem Büro, hatte seinen Kopf auf die Hände gestützt und döste so etwas vor sich hin. Die SEED-Prüfungen, über die er am Vormittag Aufsicht halten musste, hatte auch ihn ziemlich geschafft. Und jetzt hatte er auch noch die Aufgabe, sich die Ergebnisse zu überlegen und am frühen Abend noch zu verkünden. Aber er hatte keinen rechten Kopf für das. Vielmehr dachte er darüber nach, wieso Laguna und Ellione so komisch waren, als er vor einiger kurzer Zeit bei ihnen war, oder besser gesagt nur bei Laguna und Ellione plötzlich so hereingestürmt kam. Irgendetwas hatten die beiden vor, das hatte Squall im Gefühl. Fragte sich eben nur was.

Er grinste vor sich hin und schüttelte den Kopf. Er hatte wirklich keine Ahnung, was die beiden vorhaben sollten, wenn überhaupt etwas. Squall beschloss daher, die Sache erst einmal auf sich beruhen zu lassen und sich wieder seiner Arbeit zu widmen. Die Schüler würden wahrscheinlich schon ungeduldig auf die Ergebnisse warten.
 

Eine Stunde später hatte er endlich die letzte Prüfungsbestätigung fertig und auch schon verkündet. Die Prüfung war zwar ziemlich anstrengend gewesen, dass musste auch er sich zugestehen, aber dafür hatten fast alle zu seiner Zufriedenheit bestanden. Nun gut, jetzt konnte er sich endlich zurückziehen in sein Quartier. Er schaltete den Computer aus und verließ sein Büro. In dem kleinen Gang, der zum Aufzug führte, bog er nach rechts ab zu einer Seitentüre, die ihn wieder auf einen längeren Gang führte, den er ganz durchqueren musste. An dessen Ende angekommen stand er vor einer zweiflügligen Tür. Er legte seine Handfläche auf die Halbkugel, die rechts davon an der Wand angebracht war und öffnete sie damit. Dann betrat er den Raum, der dahinter lag. (Anm.: Wer meine anderen Storys schon gelesen hat {wenn nicht, dann empfehle ich die mal hiermit *g*}, der weiß, dass ich in meinen Storys öfters mal bissel was verändern muss/will/einfach tu ^_^°' Ist schon Zwang bei mir ^_~ Nu gut, also das Zimmer ist auch einfach nur so erfunden, als ich mich imma gefragt hab, wo man eigentlich nen Garden-Direktor schlafen lassen kann)

Es war ein großes Zimmer, ein Wohnzimmer, mit zwei großen Sofas in einer Ecke, einem großen Tisch in deren Mitte und an der anliegenden Wand mit einem großen Fernseher. An der anderen Seite des Zimmers stand ein großer Schreibtisch, auf dem einige Akten und Zeitschriften verstreut lagen.

,Sieht fast schon so aus wie der Schreibtisch von Laguna.', dachte sich Squall vor sich hin grinsend und lief dann durch die dem Eingang gegenüberliegende Tür in sein Schlafzimmer.

Während er seine Gun-Blade aus der Halterung um seine Hüften entfernte und auf einen Stuhl neben dem großen Kleiderschrank legte, fiel sein Blick auf ein Foto, das auf seinem Nachttisch stand. Es zeigte ihn und in seinen Armen Rinoa, die ihn glücklich anstrahlte.

Ja, damals, zu der Zeit, ein gutes Jahr, nachdem sie erfolgreich Artemisia besiegt hatten, waren sie beide noch glücklich. Er hatte zwar damals schon mehr zu tun als Schulsprecher, musste oft dem Direktor mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber das haben die beiden doch irgendwie noch überstanden. Aber dann... Squall seufzte und ließ sich mit dem Foto in der Hand auf sein Bett fallen. Er dachte wieder einmal mehr über seine Geliebte nach: Mit was hatte es genau angefangen, dass sie immer mehr Streit bekamen und Rinoa sich so vernachlässigt fühlte?
 

Ja, zuerst wurde er vor 6 Jahren stellvertretender Direktor und bekam immer mehr Arbeit zu erledigen, etlichen Schreibkram über neue Anwärter, die in den Garden kamen, und auch schon über die Entlassungen fertig ausgebildeter SEED. Da begann es auch schon zu kriseln zwischen ihm und Rinoa. Aber richtig schlimm wurde es dann erst vor 2 Jahren, als Cid sich vollends zurückzog und sein Amt des Direktors auf ihn, Squall, übertragen hatte. Zu seiner ohnehin schon vielen Arbeit kam jetzt noch mehr dazu, und damit blieb noch weniger Zeit für Rinoa übrig. Er versprach ihr zwar oft, dass er sich einen Tag freihalten würde, damit er etwas mit ihr unternehmen konnte, aber immer öfter kam etwas dazwischen und aus dem gemeinsamen Tag wurde nichts. Squall bekam dann immer nur noch mit, wie Rinoa sich weinend in ihr Zimmer zurück verzog und mit niemandem reden wollte, oder sie einfach ihre Hündin Nakari (Anm.: Mir ist jetzt n neuer Name gekommen *g* Angel gefällt mir als Hundename schließlich immer noch nicht ^^) nahm und mit ihr einige Stunden außerhalb des Gardens verbrachte.

Am Abend dann, wenn Squall endlich Feierabend machte, traf er sie nicht immer wieder an, und wenn, dann war sie entweder wieder am Weinen, oder sie verbarrikadierte sich in ihrem Quartier und blaffte ihn wütend an. Er hatte meistens alle Mühe, sie wieder zur Beruhigung zu bringen.

Eines Tages dann, es waren jetzt schon knapp 10 Monate her, da kam ein Brief aus Deling-City, von Rinoas Vater, Oberst Carway. Der Brief wurde bei Squall abgegeben und zunächst behielt er es für sich, dass dieser Brief für Rinoa gekommen war. Er wusste schließlich, wie Rinoa auf ihren Vater zu sprechen war: Sie hasste ihn schon fast.

Dann entschloss sich Squall schließlich doch dazu, seiner Freundin den Brief zu geben, und am Abend erwartete sie ihn schon ungeduldig in seinem Quartier. Sie druckste anfangs sehr herum, bevor sie ihm erzählte, was ihr Vater wollte: Sie auf eine Benefiz-Veranstaltung in Deling einzuladen und sich da auch gleich mit ihr auszusprechen. Rinoa nahm diese Einladung nur zögernd an, aber nach einigem Überlagen tat sie es doch. Er war immer noch ihr Vater, wenn er sich auch oft nicht so verhalten hatte. Und dazu kam auch, dass Squall sowieso kaum Zeit für sie hatte.

Also packte sie zwei Wochen später ihre Sachen zusammen und wurde von Njida nach Deling geflogen. Zuerst wollte sie nur 1-2 Wochen bleiben, aber ganz gegen alle Erwartungen von Squall und Rinoa selbst, fühlte sie sich doch sehr wohl bei ihrem Vater, und aus den zwei Wochen wurden immer mehr. Schließlich meldete sie sich vor drei Monaten das letzte Mal bei ihm. Seitdem kam kein einziger Anruf mehr von ihr und auch er selbst erreichte sie nicht mehr.

Squall dachte wieder an den vergangenen Vormittag und an seine Gedanken da. Er wollte zwar nicht daran denken, aber es überkam ihn immer mehr das Gefühl, dass Rinoa einen Neuen hatte.

Er schüttelte schnell den Kopf und stand auf. Er wollte nicht an so etwas denken. Also stellte er das Foto wieder an seinen Platz zurück und legte sich schließlich schlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2005-06-05T15:40:42+00:00 05.06.2005 17:40
Die Geschichte ist voll cool.
Würde mich freuen wen du weiter schreiben würdes.
Würde mich auch darüber freuen wenn du Squall und Rinoa in der Geschichte wieder zusammen bringen würdest.
Von:  Xell
2005-06-01T14:23:59+00:00 01.06.2005 16:23
Die Geschichte gefällt mir. ^^ Ich bin wirklich neugirig ob Ell und Laguna Squall erfolgreich verkuppeln können...
Von: abgemeldet
2005-05-23T18:36:38+00:00 23.05.2005 20:36
(^ ^)
Hey Rin~chan
Supi dass du dich nun doch dazu entschieden hast die Story hochzuladen! Ich hoffe Squall bekommt n' gescheites Mädchen ab xD~ Wenn ich Ideen hätte würde ich sie dir alle geben >.< Ich hoffe dass dir noch ganz viel einfällt damit du die Story zu Ende bringen kannst!
Biba (^.^)
Von: abgemeldet
2005-05-20T22:41:51+00:00 21.05.2005 00:41
Hi!
Die storie ist gut!
Zwar liebe ich das paar Squall udn Rinoa...
Aber naja es ist aber super und da verzeiht man shcon das an einer seite keine Rinoa is.
Es ist total traurig ,das er jetzt wieder so alleine is,wo er sich etw .geöffnet hat (oder geöffnet hat).
Also ich will ne Fortsetzung und würde mich freuen,wenn du die geschichte zuende bringst.
BYe
Alec


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